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BIBLISCHER BOTSCHAFTERIhr wer<strong>de</strong>t die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machenUnabhängiges MitteilungsblattgsblattAusgabe D <strong>Dr</strong>. Werner <strong>Papke</strong>, Herausgeber Dezember 1999Das Zeichen <strong>de</strong>s Messias


2 BIBLISCHER BOTSCHAFTERSchon Johannes <strong>de</strong>r Täufer stellte Jesus die Frage: "Bist Du, <strong>de</strong>r da kommensoll, o<strong>de</strong>r sollen wir auf einen an<strong>de</strong>ren warten?"Ist Jesus <strong>de</strong>r verheißene Messias, o<strong>de</strong>r war alles nur ein frommer Betrug?Zur Beantwortung dieser entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Frage habe ich in meinem Buch „DasZeichen <strong>de</strong>s Messias“ einen völlig neuen Weg <strong>de</strong>r Beweisführung eingeschlagen.Ausgangspunkt dabei war <strong>de</strong>r Bericht <strong>de</strong>s Evangelisten Matthäus, <strong>de</strong>n icheiner wissenschaftlichen Analyse unterzog. Matthäus erwähnt, daß bei <strong>de</strong>rGeburt Jesu von Nazareth ein Stern erschienen ist, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Weisen aus <strong>de</strong>mOsten <strong>de</strong>n Weg zum neugeborenen „König <strong>de</strong>r Ju<strong>de</strong>n“ wies. Was war dasfür ein Stern?Ein neuer Stern am HimmelWenn man die umfangreiche Literatur zum 'Stern von Bethlehem' sichtet,kristallisieren sich fünf ernst zu nehmen<strong>de</strong> Deutungen heraus:Nach gängiger Meinung war <strong>de</strong>r Stern <strong>de</strong>r Weisen das dreimalige Zusammentreffen(Konjunktion) <strong>de</strong>r Planeten Jupiter und Saturn im Sternbild <strong>de</strong>r Fische 7 v.Chr.Einige Gelehrte plädieren dagegen für eine Konjunktion von Jupiter und Venus imJahre 2 v.Chr.An<strong>de</strong>re Wissenschaftler halten die dreimalige Konjunktion Jupiters mit <strong>de</strong>m SternRegulus an <strong>de</strong>r Brust <strong>de</strong>s Löwen in <strong>de</strong>n Jahren 3 und 2 v.Chr. für das Zeichen, das dieWeisen zum Aufbruch ins jüdische Land veranlaßt habe.______________________________________________________________________________________________________Zum Titelbild: Die Magier aus <strong>de</strong>m Osten, die <strong>de</strong>n Stern <strong>de</strong>s neugeborenen„Königs <strong>de</strong>r Ju<strong>de</strong>n“ erscheinen sahen. Illustration von Gustave Doré................................................................................................................................IMPRESSUM „BIBLISCHER BOTSCHAFTER“Herausgeber: <strong>Dr</strong>. Werner <strong>Papke</strong> Postbank StuttgartEmmendinger Straße 14 BLZ: 600 100 70D-79211 Denzlingen Konto-Nr.: 342141701Für Überweisungen aus <strong>de</strong>m Ausland:Fax: 0 76 66/93 53 37 IBAN: DE56 6001 0070 0342 1417 01Internet: http://www.dr-papke.<strong>de</strong> BIC: PBNKDEFFE-Mail: werner.papke@dr-papke.<strong>de</strong>Der BIBLISCHE BOTSCHAFTER erscheint in loser Folge und kann kostenlosbezogen wer<strong>de</strong>n. Spen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n dankbar angenommen. Nachdruck und sonstigeReproduktionen - auch auszugsweise - nur mit Erlaubnis <strong>de</strong>s Herausgebers.© Copyright <strong>Dr</strong>. Werner <strong>Papke</strong>


BIBLISCHER BOTSCHAFTER 3Die vierte Ansicht, <strong>de</strong>r Stern von Bethlehem könnte ein Komet gewesen sein, vertratschon <strong>de</strong>r umstrittene Kirchenlehrer Origenes (um 185-253/54).Alle vier Deutungen werfen allerdings mehr Probleme auf, als daß sie eine befriedigen<strong>de</strong>Lösung böten. Sie sind mit <strong>de</strong>m Bericht <strong>de</strong>s Evangelisten offensichtlich nichtin Einklang zu bringen. Ich habe darüber in meinem neuen Buch „Das Zeichen <strong>de</strong>sMessias“ ausführlich geschrieben, so daß wir hier nicht weiter darauf einzugehenbrauchen.Bleibt aber noch die fünfte Möglichkeit, daß <strong>de</strong>r 'Stern von Bethlehem' ein 'neuer'Stern war, eine Nova, ein für das menschliche Auge zuvor nicht wahrnehmbarerStern, <strong>de</strong>r aufgrund einer gewaltigen Lichtemission plötzlich am Himmel sichtbarwur<strong>de</strong>.Der erste, <strong>de</strong>r in neuerer Zeit <strong>de</strong>n Stern von Bethlehem für eine Nova hielt, war <strong>de</strong>rAstronom Johannes Kepler (1571 - 1630). Als er am 10. Oktober 1604 <strong>de</strong>n neuenStern sah, <strong>de</strong>r am rechten Fuß <strong>de</strong>s Sternbil<strong>de</strong>s Schlangenträger über <strong>de</strong>m Skorpionerschienen war, nur 10 Grad von <strong>de</strong>r Stelle entfernt, wo sich im Jahr zuvor eine Konjunktionvon Jupiter und Saturn ereignet hatte, meinte Kepler fälschlich, <strong>de</strong>r neueStern sei durch diese Konjunktion entstan<strong>de</strong>n. Er zog daraus <strong>de</strong>n Schluß, <strong>de</strong>r Sternvon Bethlehem könnte ebenfalls ein neuer Stern gewesen sein, <strong>de</strong>r einige Zeit nacheiner Konjunktion von Jupiter und Saturn im Jahre 7 v. Chr. erschien.Daß <strong>de</strong>r Stern von Bethlehem tatsächlich ein neuer Stern gewesen sein muß, wirddurch das übereinstimmen<strong>de</strong> Zeugnis <strong>de</strong>r frühen christlichen Schriftsteller bestätigt.Schon Ignatius, <strong>de</strong>r Vorsteher <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> in Antiochia, <strong>de</strong>r noch zur Zeit <strong>de</strong>r A-postel lebte, berichtet in seinem Brief an die Epheser, daß bei <strong>de</strong>r Geburt Jesu „hochüber allen Sternen am Himmel ein Stern hervorleuchtete, <strong>de</strong>ssen Licht nicht zubeschreiben ist und <strong>de</strong>r so neuartig war, daß er Verwun<strong>de</strong>rung auslöste“, wasein<strong>de</strong>utig auf einen neuen Stern hinweist.Noch im 4. Jahrhun<strong>de</strong>rt schreibt Pru<strong>de</strong>ntius, nicht einmal <strong>de</strong>r Morgenstern (Venus)habe solch einen Glanz gehabt wie <strong>de</strong>r Stern von Bethlehem.Nun ist aber aus <strong>de</strong>n Jahren um die Zeitenwen<strong>de</strong> keine geeignete Nova überliefert,was natürlich nicht heißt, daß damals keine Nova erschienen ist, da überhaupt nur eingeringer Teil <strong>de</strong>r alten Quellen erhalten blieb. Wir können uns also nicht auf Beobachtungsmaterialaus jener Zeit stützen und müssen darum das Dilemma auf an<strong>de</strong>reArt und Weise lösen.Die Verheißung von E<strong>de</strong>n am Himmel <strong>de</strong>r UrzeitDa auch 'neue' Sterne keine allzu große Seltenheit am Himmel sind, scheint die Frageunausweichlich: Wie konnte eine Nova unfehlbar die Geburt <strong>de</strong>s Messias o<strong>de</strong>rChristus, <strong>de</strong>s „Gesalbten“, anzeigen?


4 BIBLISCHER BOTSCHAFTERAls ich darüber nachdachte, wur<strong>de</strong> mit klar, daß es seit Jahrtausen<strong>de</strong>n bereits eine undnur eine beson<strong>de</strong>re Stelle am Himmel gab, an <strong>de</strong>r ein 'neuer' Stern erscheinen mußte,damit er als Geburts-Stern <strong>de</strong>s gera<strong>de</strong> zur Zeitenwen<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r ganzen alten Welt sehnlichsterwarteten Erlösers erkannt wur<strong>de</strong>. Um dies zu verstehen, müssen wir eineweite Reise in die Vergangenheit antreten. Begeben wir uns also ins dritte Jahrtausendv.Chr. nach Babylon und schauen wir zum gestirnten Himmel hinauf! Dort obennämlich stand vor bald fünftausend Jahren hinter <strong>de</strong>m Löwen unterhalb <strong>de</strong>s GroßenWagens das Sternbild einer Jungfrau, die <strong>de</strong>n Namen ERUA besaß. Die Babylonierschrieben diesen geheimnisvollen Namen mit <strong>de</strong>n Keilschriftzeichen [E 4 .RU 6 .U 2 .A].Das Zeichen RU 6 steht für das sumerische Wort EDIN, das im ersten Buch Mose mit„E<strong>de</strong>n“ wie<strong>de</strong>rgegeben wird und eine uralte Bezeichnung für das Paradies ist. DasKeilschriftzeichen E 4 be<strong>de</strong>utet „Same“, und die Zeichen U 2 .A zusammen stehen für„hervorbringen“ o<strong>de</strong>r „gebären“, so daß ERUA das Sternbild einer Jungfrau war,„die <strong>de</strong>n Samen von E<strong>de</strong>n gebären“ sollte.Das Sternbild <strong>de</strong>r jungfräulichen ERUA kommt übrigens auch im berühmten Gilgamesch-Eposvor, das sich astronomisch auf die Epoche 2340 v.Chr. bezieht. In <strong>de</strong>rersten Tafel <strong>de</strong>r Keilschrift-Serie MUL.APIN, die astronomische Beobachtungen <strong>de</strong>rBabylonier aus <strong>de</strong>m dritten Jahrtausend v.Chr. enthält, wird zum Sternbild <strong>de</strong>r JungfrauERUA noch erklärend „Zarpanitum“ hinzugefügt. Dieses Wort schrieben dieBabylonier mit <strong>de</strong>n Keilschriftzeichen [ZAR 4 .BA.NITA 2 ]. Dabei ist ZAR 4 ein alter-


BIBLISCHER BOTSCHAFTER 5natives Zeichen für „Same“ und BA für „gebären“, NITA 2 heißt „männlich“, so daßwir Zarpanitum übersetzen müssen: „Diejenige, welche <strong>de</strong>n männlichen Samen gebärenwird.“Die Babylonier selbst haben Zarpanitum als zer banitu, „die <strong>de</strong>n Samen Gebären<strong>de</strong>“,etymologisiert, wie zahlreiche Tontafeln beweisen.Das erinnert uns natürlich an die Versuchungsgeschichte auf <strong>de</strong>n ersten Seiten <strong>de</strong>rBibel. Im ersten Buch Mose, Kapitel 3, Vers 15, wird nämlich nach <strong>de</strong>m 'Sün<strong>de</strong>nfall'- jedoch noch vor <strong>de</strong>r Vertreibung Adams und Evas aus <strong>de</strong>m Garten E<strong>de</strong>n - die Verheißungeines Erlösers gegeben, <strong>de</strong>s „Samens“ <strong>de</strong>s „Weibes“, was auf diewun<strong>de</strong>rsame Geburt dieses „Samens“ o<strong>de</strong>r Sohnes von einer Jungfrau hin<strong>de</strong>utete.Wir erkennen nunmehr, daß das sogenannte Urevangelium nicht erst eine spätejüdische Erfindung ist, son<strong>de</strong>rn bereits <strong>de</strong>r frühen Menschheit so sehr vertraut war,daß das „Weib“, die Mutter <strong>de</strong>s Erlösers, schon im dritten Jahrtausend v.Chr. - langevor Mose, als die Bibel noch gar nicht geschrieben war - sogar am Himmel vonBabylon im Sternbild <strong>de</strong>r Jungfrau ERUA verstirnt war!Die Ägypter haben das Sternbild <strong>de</strong>r Jungfrau, die auf übernatürliche Weise einen„männlichen Samen“, einen Sohn, gebären sollte, von <strong>de</strong>n Babyloniern übernommen,setzten es mit <strong>de</strong>r Göttin Isis gleich und bil<strong>de</strong>ten es als eine Jungfrau ab, die auf einemThron sitzt und auf <strong>de</strong>m linken Arm einen Knaben hält.Auch die Perser sahen an dieser Stelle <strong>de</strong>s Himmels das Bild einer keuschen Jungfrau.Dies ist <strong>de</strong>shalb so wichtig, weil im griechischen Urtext <strong>de</strong>s Matthäus-Evangeliums gar nicht von 'Weisen' die Re<strong>de</strong> ist, son<strong>de</strong>rn von „Magiern“ (magoi).Die Magier waren aber Angehörige einer ursprünglich medo-persischen Priesterkaste,so daß ihnen das Sternbild <strong>de</strong>r Jungfrau, die einen männlichen Samen gebären sollte,wohlvertraut war.Auf mo<strong>de</strong>rnen Sternkarten suchen wir jedoch hinter <strong>de</strong>m Löwen unterhalb <strong>de</strong>sGroßen Bären vergeblich nach einer keuschen Jungfrau; statt <strong>de</strong>ssen erblicken wirhier das „Haar <strong>de</strong>r Berenike“, Coma Berenices. Warum? Die Griechen, <strong>de</strong>ren Sternbil<strong>de</strong>rwir übernommen haben, verschoben die Jungfrau in <strong>de</strong>n Tierkreis hinein, sodaß sie nun unterhalb <strong>de</strong>r ursprünglichen Jungfrau ERUA zwischen Löwe undWaage an <strong>de</strong>r Ekliptik (Sonnenbahn) zu liegen kam - dort, wo wir sie heute noch aufje<strong>de</strong>m Sternglobus eingezeichnet fin<strong>de</strong>n.An die Stelle <strong>de</strong>r ursprünglichen Jungfrau ERUA setzte dann Konon von Samos, <strong>de</strong>rHofastronom <strong>de</strong>s Ptolemäus Euergetes zu Alexandria, 246 v.Chr. die Haarlocke <strong>de</strong>rBerenike, die wir heute mit <strong>de</strong>m lateinischen Namen Coma Berenices bezeichnen.Da sie gera<strong>de</strong> die Bauch- und Len<strong>de</strong>npartie <strong>de</strong>r ursprünglichen Jungfrau ERUAeinnimmt, müssen die Magier <strong>de</strong>n 'neuen' Stern genau hier in Coma Berenicesgesehen haben.


6 BIBLISCHER BOTSCHAFTERDas Zeichen in <strong>de</strong>r HöheAber warum haben die Magier das Erscheinen <strong>de</strong>r Nova in Coma Berenices ausgerechnetmit <strong>de</strong>r Geburt <strong>de</strong>s Königs <strong>de</strong>r Ju<strong>de</strong>n verknüpft? Sind sie doch zielstrebig inskleine jüdische Land aufgebrochen, weil sie „seinen Stern“ hatten erscheinen sehen.Nun, auch in Juda galt die unter die Sterne gesetzte Jungfrau ERUA als das himmlischeZeichen <strong>de</strong>r Mutter <strong>de</strong>s in E<strong>de</strong>n verheißenen Erlösers und hieß hier ha-‛alma,„die Jungfrau“. Auf sie nimmt im achten Jahrhun<strong>de</strong>rt v.Chr. <strong>de</strong>r große Prophet JesajaBezug: Als das Südreich Juda sich 735 v.Chr. <strong>de</strong>m Bündnis zwischen Syrien und<strong>de</strong>m Nordreich Israel gegenübergestellt sah, kam Jesaja zu <strong>de</strong>m verzagten König vonJuda, Ahas, und brachte ihm die Botschaft, daß Juda nicht erobert wer<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>.Weil Ahas <strong>de</strong>m Propheten nicht glaubte, sprach Jesaja zu ihm:„For<strong>de</strong>re dir ein Zeichen vom HERRN, <strong>de</strong>inem Gott. In <strong>de</strong>r Tiefe for<strong>de</strong>re es, o<strong>de</strong>r o-ben in <strong>de</strong>r Höhe“, mit an<strong>de</strong>ren Worten: hier unten auf Er<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r oben am Himmel.Doch Ahas wollte auch kein Zeichen sehen. Da sprach Jesaja:„Hört doch, Haus David! ... <strong>de</strong>r HERR selbst wird euch ein Zeichen geben: Siehe, dieJungfrau (ha-‛alma) wird schwanger wer<strong>de</strong>n und einen Sohn gebären und wird seinenNamen Immanuel (Gott mit uns) nennen.“Jesaja spricht hier nicht von irgen<strong>de</strong>iner Jungfrau, son<strong>de</strong>rn von <strong>de</strong>r Jungfrau, wobeier, wie wir noch sehen wer<strong>de</strong>n, das irdische Zeichen mit <strong>de</strong>m himmlischen verknüpft:die Schwangerschaft <strong>de</strong>r „Jungfrau“ und die Geburt ihres Sohnes hier unten aufEr<strong>de</strong>n sollen zeichenhaft durch „Schwangerschaft“ und „Entbindung“ <strong>de</strong>r Jungfrau„oben in <strong>de</strong>r Höhe“ am Himmel angezeigt wer<strong>de</strong>n. Jesaja bestätigt hiermit noch einmaldas uralte Zeichen <strong>de</strong>r Jungfrau ERUA, die <strong>de</strong>n in E<strong>de</strong>n verheißenen Samengebären sollte. Aber zugleich bezieht er dies Zeichen auf das „Haus David“: <strong>de</strong>rMessias sollte von einer Jungfrau geboren wer<strong>de</strong>n, die von König David abstammt.Aber wie, so wer<strong>de</strong>n wir fragen, haben die 'heidnischen' Magier, Anhänger <strong>de</strong>r LehreZarathustras, Kun<strong>de</strong> von diesem Zeichen <strong>de</strong>s Messias erhalten, das Jesaja im achtenJahrhun<strong>de</strong>rt v.Chr. <strong>de</strong>m „Haus David“ verkün<strong>de</strong>te?Wir wissen heute sicher, daß Zarathustra o<strong>de</strong>r Zoroaster, <strong>de</strong>r Stifter <strong>de</strong>r nach ihm benanntenpersischen Religion, seit etwa 560 v.Chr. in Babylon lebte, zu einer Zeit also,als die Ju<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Babylonischen Gefangenschaft weilten, so daß Zarathustra vonihnen sicher die Prophezeiung Jesajas von <strong>de</strong>r Geburt <strong>de</strong>s Messias durch eine jüdischeJungfrau aus <strong>de</strong>m „Haus Davids“ erfuhr. Noch <strong>de</strong>r syrische Gelehrte Abu'l Faradsch(1226-1286) schreibt - und <strong>de</strong>r große Orientalist Thomas Hy<strong>de</strong> (1636-1703) zitiertdiese Stelle ebenfalls -, daß Zarathustra in Babylon ein Schüler <strong>de</strong>s Propheten Danielgewesen sei, <strong>de</strong>r 605 v.Chr. von Nebukadnezar II. aus <strong>de</strong>m Land <strong>de</strong>r Ju<strong>de</strong>n nach Babylon<strong>de</strong>portiert wor<strong>de</strong>n war. Abu'l Faradsch schreibt in seiner „Dynastiengeschichte“sogar, Zarathustra habe <strong>de</strong>n Magiern vorausgesagt, daß, wenn ein „neuer Stern“ amHimmel erscheinen wer<strong>de</strong>, dies die Geburt eines wun<strong>de</strong>rbaren Knaben anzeige, <strong>de</strong>n


BIBLISCHER BOTSCHAFTER 7sie anbeten sollten. Da auch nach <strong>de</strong>m Awesta, <strong>de</strong>r Bibel <strong>de</strong>s Zoroastrismus, <strong>de</strong>r Erlöservon einer Jungfrau geboren wer<strong>de</strong>n soll und die alten Perser das Sternbild <strong>de</strong>r aufeinem Thron sitzen<strong>de</strong>n Jungfrau hinter <strong>de</strong>m Löwen genau kannten, machten sich dieMagier zielstrebig auf <strong>de</strong>n Weg in die Hauptstadt <strong>de</strong>s jüdischen Lan<strong>de</strong>s, Jerusalem,als <strong>de</strong>r „neue Stern“ in Coma Berenices erschien, um <strong>de</strong>m neugeborenen König <strong>de</strong>rJu<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>m Messias, zu huldigen.Daß <strong>de</strong>r Evangelist Matthäus die Prophezeiung Jesajas auf die Geburt Jesu bezieht,geht unmittelbar aus seinem Bericht über die Geburt Jesu von <strong>de</strong>r Jungfrau Maria und<strong>de</strong>n Stern <strong>de</strong>r Magier hervor. Matthäus schreibt:„Dies alles geschah aber, damit erfüllt wür<strong>de</strong>, was von <strong>de</strong>m Herrn gere<strong>de</strong>t ist durch<strong>de</strong>n Propheten (Jesaja), <strong>de</strong>r spricht: 'Siehe, die Jungfrau wird schwanger seinund einen Sohn gebären, und sie wer<strong>de</strong>n seinen Namen Emmanuel nennen', was ü-bersetzt ist: Gott mit uns.“Die astronomische AnalyseIm letzten Buch <strong>de</strong>r Bibel, <strong>de</strong>r Offenbarung, nimmt Johannes, <strong>de</strong>r Seher von Patmos,die Prophezeiung Jesajas bewußt noch einmal auf. Im zwölften Kapitel <strong>de</strong>r Offenbarungschreibt er von <strong>de</strong>m „großen Zeichen, das am Himmel erschien: Ein Weib, dasin die Sonne eingehüllt war, und <strong>de</strong>r Mond (stand) unter ihren Füßen, und auf ihremHaupt (war) ein Kranz von zwölf Sternen. Und sie ist schwanger und schreit in Geburtswehenund in Schmerzen (und soll) gebären ... Und sie gebar einen Sohn, einmännliches (Kind) ...“Johannes sieht hier offensichtlich „am Himmel“ das Sternbild <strong>de</strong>r Jungfrau ERUA.Sie wird noch während ihrer Wehen von <strong>de</strong>r Sonne eingehüllt - das heißt: von <strong>de</strong>rSonne überstrahlt. Die Sonne steht also „in“ <strong>de</strong>r Jungfrau ERUA.Da das Erscheinen <strong>de</strong>s 'neuen' Sterns im Schoße <strong>de</strong>r Jungfrau am Himmel das vonJesaja verkün<strong>de</strong>te sichtbare Zeichen für die gleichzeitig erfolgen<strong>de</strong> Geburt <strong>de</strong>sMessias auf Er<strong>de</strong>n war, mußte <strong>de</strong>r Stern <strong>de</strong>s Messias als Nova in <strong>de</strong>n Len<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s„Weibes“ am Himmel plötzlich strahlend hervorbrechen, ehe er unter <strong>de</strong>m Westhorizontverschwand.An<strong>de</strong>rerseits kann die Nova erst nach Sonnenuntergang erschienen sein, weil <strong>de</strong>r„Engel <strong>de</strong>s Herrn“, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Hirten von Bethlehem „<strong>de</strong>s Nachts“ erschien, verkün<strong>de</strong>te:„Euch ist heute (!) ein Retter geboren ...“Da in Israel ein neuer Tag am Abend nach Sonnenuntergang begann, ist Jesus <strong>de</strong>mnachgeboren wor<strong>de</strong>n, als die Sonne schon unter <strong>de</strong>n Westhorizont gesunken war.Nun sieht aber Johannes während <strong>de</strong>r Wehen <strong>de</strong>s von <strong>de</strong>r Sonne eingehüllten„Weibes“ noch <strong>de</strong>n Mond unter ihren Füßen stehen. Aus diesen Angaben läßt sich<strong>de</strong>r Zeitpunkt <strong>de</strong>r Geburt <strong>de</strong>s „männlichen Samens <strong>de</strong>s Weibes“ - das Erscheinen <strong>de</strong>r


8 BIBLISCHER BOTSCHAFTERNova im Schoße <strong>de</strong>r Jungfrau ERUA, in Coma Berenices - bis auf einige Minutengenau berechnen!Zunächst müssen wir beachten, daß gemäß <strong>de</strong>m Bericht <strong>de</strong>s Matthäus <strong>de</strong>r Stern <strong>de</strong>sMessias gera<strong>de</strong> „über (<strong>de</strong>m Haus) stand, wo das Kindlein war“, als die Magier nachBethlehem gekommen waren. Mit an<strong>de</strong>ren Worten: <strong>de</strong>r Stern stand zu diesem Zeitpunktsenkrecht über Bethlehem - im Zenit, wie die Astronomen zu sagen pflegen.Nun hat Bethlehem eine nördliche geographische Breite von 31,7 Grad, es liegt 31,7Grad oberhalb <strong>de</strong>s Äquators. Wenn die Magier <strong>de</strong>n 'neuen' Stern im Zenit von Bethlehemsahen, dann muß er damals folglich auch 31,7 Grad nördlich vom Himmelsäquatorentfernt gewesen sein, er muß, wie <strong>de</strong>r Astronom sagt, eine Deklination von+31,7 Grad gehabt haben. Infolge <strong>de</strong>r sogenannten Luni-Solar-Präzession verschiebtsich die Position <strong>de</strong>r Sterne parallel zur Ekliptik, <strong>de</strong>r scheinbaren Bahn <strong>de</strong>r Sonne, inöstlicher Richtung um 1 Grad in 72 Jahren, wodurch sich <strong>de</strong>r Abstand <strong>de</strong>r Sterne vomÄquator im Laufe <strong>de</strong>r Zeit stetig än<strong>de</strong>rt. Eine genauere Rechnung zeigt nun, daß <strong>de</strong>rZenit von Bethlehem vor 2000 Jahren zur Zeitenwen<strong>de</strong> gera<strong>de</strong> mitten durch ComaBerenices, <strong>de</strong>n Schoß <strong>de</strong>r Jungfrau ERUA, hindurchging (Abb. 1), rund 24 Grad von<strong>de</strong>r Ekliptik entfernt, so daß übrigens schon aus diesem Grun<strong>de</strong> keiner <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>lsterne- Sonne, Mond o<strong>de</strong>r Planeten -, die nur in einem schmalen Band entlang <strong>de</strong>rEkliptik laufen, als Stern von Bethlehem in Frage kommt.Wenn wir nun von <strong>de</strong>m 'neuen' Stern, <strong>de</strong>r im Uterus, in <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>r himmlischenJungfrau ERUA, 31,7 Grad oberhalb <strong>de</strong>s Himmelsäquators, erschien, das Lot auf dieEkliptik fällen, erhalten wir offensichtlich <strong>de</strong>n genauen Stand <strong>de</strong>r Sonne zur Zeit <strong>de</strong>rGeburt <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s, weil ja das „Weib“ dann gemäß Offenbarung 12, 1 in die Sonne„eingehüllt“ war. Wir errechnen so für diesen Augenblick zur Zeitenwen<strong>de</strong> die Sonnenlänge154 Grad, das heißt: die Sonne stand in <strong>de</strong>r Ekliptik gera<strong>de</strong> 154 Grad vomFrühlingspunkt entfernt. Da die Füße <strong>de</strong>r Jungfrau ERUA sich zur Zeitenwen<strong>de</strong> je<strong>de</strong>nfallsbei 163 Grad (Gamma Virginis) und 164 Grad (Delta Virginis) befin<strong>de</strong>n,muß <strong>de</strong>r Mond gemäß <strong>de</strong>r Vision <strong>de</strong>s Johannes zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Geburt <strong>de</strong>s „männlichenKin<strong>de</strong>s“ nahe bei 164 Grad ekliptikaler Länge gestan<strong>de</strong>n haben (Abb. 1).Die genaue Rechnung ergibt, daß die gera<strong>de</strong> erwähnten astronomischen „Randbedingungen“<strong>de</strong>r Vision <strong>de</strong>s Johannes im gesamten Zeitraum von 12 bis 1 v.Chr. nur imJahre 2 v.Chr. erfüllt waren. (Dies stimmt auch mit <strong>de</strong>n neuesten Forschungen zumTod <strong>de</strong>s Hero<strong>de</strong>s im Jahre 1 v.Chr. überein!) In allen an<strong>de</strong>ren elf Jahren stand entwe<strong>de</strong>rdie Sonne nicht mitten „in“ <strong>de</strong>r Jungfrau ERUA o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Mond nicht unter ihrenFüßen (Tabelle 1). Die Sonnenlänge 154 Grad entspricht im Jahre 2 v.Chr. <strong>de</strong>m 30.August (julianisch). An diesem Abend stand <strong>de</strong>r Mond als Neulichtsichel rund 11Grad weiter östlich unter <strong>de</strong>n Füßen <strong>de</strong>r Jungfrau (ERUA). Im hebräischen Kalen<strong>de</strong>rbegann an diesem Abend <strong>de</strong>r 1. Tischri, <strong>de</strong>r Neujahrstag!


BIBLISCHER BOTSCHAFTER 9Abb. 1 Der Stern von Bethlehem war eine Nova, die am Abend <strong>de</strong>s 30. August 2 v.Chr. imSchoße <strong>de</strong>r Jungfrau (ERUA) unweit <strong>de</strong>s Galaktischen Nordpols am "Thron Gottes" erschien.Zu diesem Zeitpunkt stand die Sonne „in“ <strong>de</strong>r Jungfrau, <strong>de</strong>r Mond unter ihren Füßen,und alle klassischen Planeten (außer Saturn) waren bei <strong>de</strong>r Jungfrau versammelt. DasSternbild <strong>de</strong>r Jungfrau (ERUA) ist vom Verfasser nach <strong>de</strong>n verfügbaren Quellen seit <strong>de</strong>mdritten Jahrtausend v.Chr. rekonstruiert wor<strong>de</strong>n. Sogar <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Vision <strong>de</strong>s Johannes erschaute„Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt“ (Offenbarung 12, 1) ist am Himmelreal vorhan<strong>de</strong>n. (Der Galaktische Nordpol ist durch einen kleinen Kreis an <strong>de</strong>r linken Brust<strong>de</strong>r Jungfrau gekennzeichnet.)


10 BIBLISCHER BOTSCHAFTERTag (julianisch)Jahr (v.Chr.)Ekliptikale Länge vonSonne Mond1. Elul 1. Tishri 1. Elul 1. Tishri 1. Elul 1. Tishri12 21.08. 20.09. 146º 175º 162º 194º11 10.08. 09.09. 135º 164º 150º 183º10 29.08. 153º 172º09 17.08. 16.09. 142º 172º 155º 192º08 07.08. 05.09. 132º 160º 149º 174º07 26.08. 151º 169º06 16.08. 14.09. 140º 169º 162º 187º05 02.09. 158º 169º04 23.08. 148º 168º03 12.08. 10.09. 137º 165º 157º 178º02 30.08. 154º 165º01 19.08. 17.09. 144º 172º 165º 185ºTabelle 1 Ekliptikale Länge von Sonne und Mond am 1. Elul und/o<strong>de</strong>r am 1. Tishri von 12v.Chr. bis 1 v.Chr. Die Projektion <strong>de</strong>s in <strong>de</strong>r Mitte (Uterus) <strong>de</strong>r Jungfrau erschienen Sternsauf die Ekliptik ergibt einen Stand <strong>de</strong>r Sonne in <strong>de</strong>r Ekliptik bei 154 Grad. Die Füße <strong>de</strong>rJungfrau befin<strong>de</strong>n sich je<strong>de</strong>nfalls bei 163 Grad (Gamma Virginis) und 164 Grad (Delta Virginis)ekliptikaler Länge, so daß <strong>de</strong>r Mond gemäß <strong>de</strong>r Vision <strong>de</strong>s Johannes zum Zeitpunkt<strong>de</strong>r Geburt <strong>de</strong>s Messias nahe bei 164 Grad ekliptikaler Länge stehen muß. Die Tabelle zeigt,daß diese Bedingungen in <strong>de</strong>m gesamten Zeitraum von 12 bis 1 v.Chr. überhaupt nur imJahre 2 v.Chr. erfüllt sind.Wir können jetzt sogar genau die Stun<strong>de</strong> berechnen, in <strong>de</strong>r Jesus am 30. August2 v.Chr. geboren wur<strong>de</strong>. Wie wir oben sahen, muß das „männliche Kind“ geborenwor<strong>de</strong>n sein, als einerseits die Sonne schon unter <strong>de</strong>n Westhorizont gesunken und an<strong>de</strong>rerseits<strong>de</strong>r neu erschienene Stern im Schoße <strong>de</strong>r Jungfrau (ERUA) am Himmelnoch nicht unter <strong>de</strong>m Horizont verschwun<strong>de</strong>n war. Die Sonne ging gegen 18 Uhr 26und die Nova gegen 20 Uhr 15 unter. Innerhalb dieser knapp zwei Stun<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r„König <strong>de</strong>r Ju<strong>de</strong>n“ geboren. Jedoch muß die Nova gleich nach Sonnenuntergang zuBeginn <strong>de</strong>s jüdischen Neujahrstages erschienen sein, weil die Magier östlich vonJerusalem das Erscheinen <strong>de</strong>s 'neuen' Sterns über <strong>de</strong>m Westhorizont sonst nicht mehrhätten beobachten können. Übrigens waren an diesem Abend außer Saturn alle klassischenPlaneten bei <strong>de</strong>r Jungfrau ERUA versammelt; als jedoch die Nova im Schoße<strong>de</strong>r Jungfrau ERUA erschien, waren sie alle unter <strong>de</strong>m Horizont verschwun<strong>de</strong>n.


BIBLISCHER BOTSCHAFTER 11Wann kamen die Magier nach Bethlehem?Es ist klar, daß die Magier Jesus nicht in <strong>de</strong>rselben Nacht <strong>de</strong>s 30. August gehuldigthaben, in <strong>de</strong>r die Hirten von Bethlehem das neugeborene Kind (brephos) in <strong>de</strong>r Krippeliegen sahen. Denn für die Reise „vom Osten“ benötigten die Magier ganz sichermehrere Wochen, wenn nicht Monate. - Außer<strong>de</strong>m war <strong>de</strong>r Stern <strong>de</strong>s Messias an diesemAbend nur rund eindreiviertel Stun<strong>de</strong>n lang über <strong>de</strong>m Westhorizont (von Jerusalemund Bethlehem) sichtbar. Dagegen berichtet uns Matthäus, daß <strong>de</strong>r Stern die Magierauf ihrem Weg von Jerusalem nach Bethlehem „(ge)leitete (proêgen)“, „bis ergera<strong>de</strong> über [<strong>de</strong>m Haus] stand, wo das Kindlein (paidion) war“. (Der Stern ging <strong>de</strong>nMagiern also nicht voran, wie allgemein angenommen wird, er (ge)leitete sie nur!)Der frühest mögliche Termin, zu <strong>de</strong>m die Magier <strong>de</strong>n Stern im Zenit von Bethlehemsehen konnten, war am Morgen vor Sonnenaufgang, wenn <strong>de</strong>r Stern um Mitternachtam Osthorizont emporgestiegen war und - zum erstenmal - in <strong>de</strong>r Morgendämmerunggera<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Zenit erreicht hatte und dann in <strong>de</strong>n Strahlen <strong>de</strong>r Morgensonne verblaßte.Dies ist jedoch gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Augenblick, in <strong>de</strong>m die Magier <strong>de</strong>n Stern im Zenit sahen!Denn wörtlich genommen, besagt die Textstelle <strong>de</strong>s Matthäus, daß <strong>de</strong>r Stern die Magiernur so lange leitete, bis er eben genau im Zenit stand, und keine Sekun<strong>de</strong> länger.Als die Magier gegen fünf Uhr morgens <strong>de</strong>n Palast <strong>de</strong>s Hero<strong>de</strong>s in Jerusalem verließen,stand <strong>de</strong>r 'neue' Stern in Coma Berenices bereits hoch am Himmel und „geleitete“sie auf ihrem etwa zweistündigen Weg nach <strong>de</strong>m acht Kilometer südlich gelegenenBethlehem, wobei er noch rund 30 Grad weiter westlich in Richtung Zenit wan<strong>de</strong>rte,bis er schließlich genau über ihnen stand und unmittelbar danach von <strong>de</strong>r aufgehen<strong>de</strong>nSonne überstrahlt wur<strong>de</strong>. Da blieben die Magier stehen und gingen danngera<strong>de</strong>wegs in das Haus hinein, vor <strong>de</strong>m sie soeben angekommen waren.Die Rechnung ergibt damit für die Ankunft <strong>de</strong>r Magier vor <strong>de</strong>m Haus in Bethlehem<strong>de</strong>n 28. November (julianisch; Sonnenlänge 244 Grad) 2 v.Chr. gegen 6 Uhr 57 morgensunmittelbar vor Sonnenaufgang - rund drei Monate nach <strong>de</strong>r Geburt Jesu.Der Thron GottesIch möchte nun noch einen bislang völlig unbekannten Sachverhalt auf<strong>de</strong>cken, <strong>de</strong>runs <strong>de</strong>utlich zeigt, welch tiefe Symbolik die Nova in Coma Berenices - im Schoße <strong>de</strong>rJungfrau ERUA - für die Magier enthielt. Aus <strong>de</strong>m schon erwähnten Gilgamesch-Epos, das im dritten Jahrtausend v.Chr. am babylonischen Sternenzelt spielt, gehtnämlich ein<strong>de</strong>utig hervor, daß an dieser Stelle <strong>de</strong>s Himmels auf einem „Berg [...] dieHeimstätte <strong>de</strong>r Götter“ ist und hier die jungfräuliche ERUA, die Mutter <strong>de</strong>s Erlösers,ihren „Thronsitz“ hat. Nun befin<strong>de</strong>t sich aber gera<strong>de</strong> hier in Coma Berenices <strong>de</strong>rgalaktische Nordpol, <strong>de</strong>r äußerste Nor<strong>de</strong>n unseres gesamten Milchstraßensystems,von <strong>de</strong>m unser Sonnensystem nur ein winziger Teil ist! Hier im höchsten Nor<strong>de</strong>n,gleichsam über <strong>de</strong>n Sternen, „thront“ also die himmlische Jungfrau ERUA, und das


12 BIBLISCHER BOTSCHAFTERWissen um dieses kosmologische Geheimnis ist auch <strong>de</strong>r bislang verborgen gebliebenetiefere Grund, weshalb schon die Babylonier diese „fürstliche“ Jungfrau, wie sieim Gilgamesch-Epos heißt, die „Himmelskönigin“ nannten. Auch in <strong>de</strong>r griechischenMythologie ist sie unter <strong>de</strong>m Namen Astraia, Dike o<strong>de</strong>r Rhea bekannt; so wird Rheavon Pindar (ca. 518-446 v.Chr.) als diejenige besungen, „die hoch vor allen prangt aufhehrestem Thron.“Die „Götter“, die sich hier gemäß <strong>de</strong>m Gilgamesch-Epos auf einem „Berg“ im höchstenNor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s 'Alls' aufhalten, entsprechen <strong>de</strong>n „Engeln“ <strong>de</strong>r Bibel, die dort „SöhneGottes“ (bene ha-’elohim) genannt wer<strong>de</strong>n. Und das Buch <strong>de</strong>r Bücher offenbart unsaußer<strong>de</strong>m, daß an dieser Stelle über allen Sternen - hoch über allen Galaxien - <strong>de</strong>r„Thron Gottes“ steht und die Engel sich hier vor Gott einfin<strong>de</strong>n. Der Prophet Jesajaist es, <strong>de</strong>r diesen Ort <strong>de</strong>n „Berg <strong>de</strong>r Versammlung (<strong>de</strong>r Engel) im äußersten Nor<strong>de</strong>n(Zaphon)“ nennt. Dieser „Götterberg“ im äußersten Nor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Universums, über<strong>de</strong>m sich <strong>de</strong>r Thron <strong>de</strong>s höchsten Gottes befin<strong>de</strong>t, ist auch bei <strong>de</strong>n Kanaanäern bezeugt.Den Texten aus Ugarit zufolge thront Baal, <strong>de</strong>r Sohn El´s, <strong>de</strong>s höchsten Gottes,auf <strong>de</strong>m „Berggipfel <strong>de</strong>s Nor<strong>de</strong>ns (Zaphon)“. Bei <strong>de</strong>n In<strong>de</strong>rn ist <strong>de</strong>r Götterberg imäußersten Nor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Alls <strong>de</strong>r Berg Meru, als <strong>de</strong>ssen irdisches Abbild <strong>de</strong>r Himalajagilt. Auf <strong>de</strong>r Spitze <strong>de</strong>s Meru thront Brahma, <strong>de</strong>r höchste Gott, auf ihm haben Indraund die an<strong>de</strong>ren Götter <strong>de</strong>r himmlischen Sphären ihren Wohnsitz. Bei <strong>de</strong>n Persernfin<strong>de</strong>t sich dieselbe Vorstellung vom Götterberg ebenso wie<strong>de</strong>r wie bei <strong>de</strong>n Griechenund in <strong>de</strong>r nordischen Mythologie. Der 'neue' Stern, <strong>de</strong>r hier „im äußersten Nor<strong>de</strong>n“<strong>de</strong>s Alls im Schoße <strong>de</strong>r Jungfrau ERUA erschien und <strong>de</strong>r zeichenhaft das Erscheinen<strong>de</strong>s Messias auf Er<strong>de</strong>n ankündigte, verkün<strong>de</strong>te daher für die mit diesen uralten Vorstellungenvertrauten Magier die lautlose, doch für sie unüberhörbare Botschaft, daß<strong>de</strong>r Messias unmittelbar vom „Thron Gottes“ kam, was mit <strong>de</strong>r biblischen Vorstellungverblüffend genau übereinstimmt.Und noch etwas mußte <strong>de</strong>r Stern von Bethlehem die Magier lehren. Da ihrem Weltbildgemäß dieser 'neue' Stern, <strong>de</strong>r ja zeichenhaft für <strong>de</strong>n erschienenen Erlöser stand,nicht erst von neuem erschaffen wur<strong>de</strong>, als er im Schoße <strong>de</strong>r himmlischen Jungfrauhervorbrach, son<strong>de</strong>rn, wenn auch für das menschliche Auge nicht sichtbar, vor seinemErscheinen seit Ewigkeiten schon existierte, so müssen sie zwangsläufig analoggeschlossen haben, daß auch <strong>de</strong>r neugeborene „König <strong>de</strong>r Ju<strong>de</strong>n“ schon - unsichtbar -präexistent war, ehe er auf Er<strong>de</strong>n erschien. Es ist dies aber auch genau die Botschaft,die <strong>de</strong>r Prophet Micha achthun<strong>de</strong>rt Jahre zuvor über <strong>de</strong>n Messias verkün<strong>de</strong>t hatte:„Und du, Bethlehem ..., aus dir wird mir (<strong>de</strong>r) hervorgehen, <strong>de</strong>r Herrscher über Israelsein soll; und seine Ursprünge sind von <strong>de</strong>r Urzeit, von <strong>de</strong>n Tagen <strong>de</strong>r Ewigkeit her.“Übrigens weist auch <strong>de</strong>r Evangelist Lukas in einer sonst gänzlich unastronomischenPassage auf die Erscheinung <strong>de</strong>s neuen Sterns im höchsten Nor<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r Geburt Jesuhin. „Mit heiligem Geist erfüllt“, weissagt <strong>de</strong>r greise Zacharias rund sechs Monate


BIBLISCHER BOTSCHAFTER 13vor <strong>de</strong>r Geburt Jesu über die Be<strong>de</strong>utung Johannes <strong>de</strong>s Täufers und das Kommen <strong>de</strong>sMessias mit <strong>de</strong>n Worten:„Und Du, Kind (Johannes <strong>de</strong>r Täufer), wirst ein Prophet <strong>de</strong>s Höchsten genannt wer<strong>de</strong>n;<strong>de</strong>nn du wirst vor <strong>de</strong>m Angesicht <strong>de</strong>s Herrn (<strong>de</strong>s Messias, Jesu) hergehen, seineWege zu bereiten, um seinem Volk Erkenntnis <strong>de</strong>s Heils zu geben in Vergebung ihrerSün<strong>de</strong>n durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes, mit <strong>de</strong>r uns <strong>de</strong>r Aufgangaus <strong>de</strong>r Höhe (!) besuchen wird, um <strong>de</strong>nen zu leuchten, die in Finsternis und To<strong>de</strong>sschattensitzen ...“Zacharias bezieht sich hier ganz <strong>de</strong>utlich auf die Prophezeiung Jesajas (7, 14) von<strong>de</strong>m Zeichen <strong>de</strong>s Messias, das bei seiner Geburt „oben in <strong>de</strong>r Höhe“ am Thron Gotteserscheinen sollte. Dem griechischen Text dieser Passage <strong>de</strong>s Lukasevangeliums (1,78) zufolge verwen<strong>de</strong>t Zacharias für „Aufgang“ dasselbe Wort anatolê, das auch dieMagier im Bericht <strong>de</strong>s Matthäus (2, 2) gebrauchen, als sie nach Jerusalem kommenund sprechen: „Wir haben seinen Stern im Aufgang (anatolê) gesehen.“ Bei<strong>de</strong> Bibelstellenzusammen belegen, daß mit <strong>de</strong>m „Aufgang“ <strong>de</strong>s Messias-Sterns ein<strong>de</strong>utignicht sein Aufsteigen vom Osthorizont gemeint ist, son<strong>de</strong>rn sein plötzliches Hervorleuchtenim äußersten Nor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Alls am Thron Gottes. Tatsächlich haben die Magierja die Nova im Schoße <strong>de</strong>r Jungfrau ERUA abends über <strong>de</strong>m Westhorizont erscheinensehen.Der Stern von Bethlehem wird wie<strong>de</strong>r erscheinen!Daß im Bericht <strong>de</strong>s Matthäus über die Magier mit <strong>de</strong>m Wort anatolê ein plötzlichesHervorleuchten <strong>de</strong>s Sterns am Himmel gemeint ist, wird übrigens auch durch dieWeissagung Bileams erhärtet, die uns im 4. Buch Mose, Kapitel 24, überliefert ist.Als die Israeliten, die unter Mose aus Ägypten ausgezogen waren, sich nach <strong>de</strong>r langenWüstenwan<strong>de</strong>rung „jenseits <strong>de</strong>s Jordan, Jericho gegenüber, in <strong>de</strong>n Ebenen vonMoab“ lagerten, da wur<strong>de</strong>n die Moabiter von Furcht gepackt. Wi<strong>de</strong>rstand gegen das„Volk Gottes“ zu leisten, schien völlig aussichtslos. Deshalb sann Balak, <strong>de</strong>rKönig <strong>de</strong>r Moabiter, auf ein Mittel, Israel zu schwächen. Da kam ihm <strong>de</strong>r Gedanke,die Israeliten durch Bileam, <strong>de</strong>n berühmten Wahrsager von Petor am Euphrat, verfluchenzu lassen. Eilends sandte er Boten mit Bestechungsgeschenken zu Bileam, damiter komme und Israel mit seinen Sprüchen verfluche. Aber Gott hin<strong>de</strong>rte Bileamdaran, Israel zu verfluchen. „Der Geist Gottes kam über ihn (Bileam)“, so daßer Israel segnen mußte. Und dann weissagt Bileam:„Komm“, sagt er zu Balak,„ich will dir verkün<strong>de</strong>n, was dieses Volk (Israel) <strong>de</strong>inem Volk (Moab) antun wird amEn<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Tage ...: Ich sehe ihn, aber nicht jetzt, ich schaue ihn, aber nicht nahe. Es tritthervor ein Stern aus Jakob, und ein Zepter erhebt sich aus Israel und zerschlägt dieSchläfen Moabs ..."


14 BIBLISCHER BOTSCHAFTERIn <strong>de</strong>r Septuaginta, <strong>de</strong>r griechischen Übersetzung <strong>de</strong>s hebräischen Alten Testaments,wird „tritt hervor (ein Stern)“ mit <strong>de</strong>m Verb anatéllo wie<strong>de</strong>rgegeben, wovondas Substantiv anatolê abgeleitet ist.Doch die Weissagung Bileams führt uns darüber hinaus unmittelbar zum zweitenKommen Jesu. Immer wie<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong>n die Worte aus <strong>de</strong>m Mun<strong>de</strong> Bileams fälschlichmit <strong>de</strong>r Geburt Jesu in Verbindung gebracht. Sie beziehen sich jedoch ein<strong>de</strong>utig aufdie Zeit „am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Tage“, wenn die Herrschaft <strong>de</strong>r Nationen durch die Wie<strong>de</strong>rkunft<strong>de</strong>s Messias ihr En<strong>de</strong> fin<strong>de</strong>n soll. Dies ist auch <strong>de</strong>r Grund, weshalb Matthäusdiese Weissagung Bileams mit keinem Wort erwähnt, obwohl er sonst keine Gelegenheitversäumt, alttestamentliche Prophezeiungen zu zitieren, um <strong>de</strong>ren Erfüllungzu zeigen.Vor dreieinhalb Jahrtausen<strong>de</strong>n hat <strong>de</strong>mnach <strong>de</strong>r heidnische Seher Bileam prophezeit,daß die Wie<strong>de</strong>rkunft Jesu durch einen plötzlich hervortreten<strong>de</strong>n Stern am Himmelangezeigt wer<strong>de</strong>n soll. Wo wird dieser Stern erscheinen? Da Jesus laut biblischemZeugnis vierzig Tage nach seiner Auferstehung zum Thron Gottes aufgefahren istund von dort wie<strong>de</strong>rkehren soll, muß <strong>de</strong>r Stern Bileams im Sternbild Coma Berenices,am Galaktischen Nordpol, erscheinen - an <strong>de</strong>rselben Stelle <strong>de</strong>s Himmel, an <strong>de</strong>rauch <strong>de</strong>r Stern, <strong>de</strong>n die Magier bei <strong>de</strong>r Geburt Jesu sahen, plötzlich hervorleuchtete,dort, wo sich im Weltbild <strong>de</strong>r Alten und gemäß <strong>de</strong>r Bibel <strong>de</strong>r Thron Gottes befin<strong>de</strong>t,wie wir gezeigt haben.Dieser von Bileam geschaute Stern ist aber nichts an<strong>de</strong>res als das geheimnisvolle„Zeichen <strong>de</strong>s Menschensohnes am Himmel“, das <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rkunft Jesu unmittelbarvorausgehen und weltweite Panik auslösen soll (Matthäus 24, 30).Staub im „Haar <strong>de</strong>r Berenike“ o<strong>de</strong>r: Wie Gott seinen Thronvor uns verhüllt, und warum die Suche nach Überresten <strong>de</strong>sSterns von Bethlehem scheitern mußteAbschließend will ich noch auf eine kürzlich gemachte sensationelle Ent<strong>de</strong>ckung imUniversum hinweisen, die ein ganz neues Licht auf meine I<strong>de</strong>ntifikation <strong>de</strong>s Sternsvon Bethlehem wirft und sie in ungeahnter Weise bestätigt hat. Wie wir nun wissen,war <strong>de</strong>r Stern <strong>de</strong>s Messias ein 'neuer' Stern, <strong>de</strong>r am Abend <strong>de</strong>s 30. August 2 v.Chr. imSchoße <strong>de</strong>s uralten himmlischen Abbil<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r jungfräulichen Mutter <strong>de</strong>s schon in E-<strong>de</strong>n verheißenen Erlösers – mitten im Sternbild <strong>de</strong>r Jungfrau ERUA, in Coma Berenices– plötzlich strahlend erschien. Damit ging das von <strong>de</strong>m Propheten Jesaja bereitsacht Jahrhun<strong>de</strong>rte zuvor verkün<strong>de</strong>te Himmels-Zeichen für die Geburt <strong>de</strong>s ersehntenMessias auf Er<strong>de</strong>n von einer Jungfrau aus <strong>de</strong>m Hause Davids in Erfüllung.Gemäß <strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeit herrschen<strong>de</strong>n astrophysikalischen Theorien ist dieser 'neue' Sternals eine Supernova einzuschätzen, als ein Stern also, <strong>de</strong>r seit Äonen schon, weit von


BIBLISCHER BOTSCHAFTER 15unserer Milchstraße entfernt, im Weltraum existierte, dann aber plötzlich explodierteund millionenfach heller leuchtete, jedoch – aufgrund seiner großen Entfernung vonunserem Sonnensystem und <strong>de</strong>r postulierten endlichen Geschwindigkeit <strong>de</strong>s von <strong>de</strong>mStern ausgehen<strong>de</strong>n Lichtes – erst nach Millionen von Jahren für die Magier als hellerStern am Himmel sichtbar wur<strong>de</strong>.Der neue Stern, <strong>de</strong>r unweit <strong>de</strong>s Galaktischen Nordpols, am „Thron Gottes“, strahlendhervorbrach, war nach <strong>de</strong>m Bericht <strong>de</strong>s Matthäus je<strong>de</strong>nfalls min<strong>de</strong>stens noch dreiMonate – bis die Magier nach Bethlehem kamen – am Himmel mit bloßem Auge zusehen, aber dann ist er, wie an<strong>de</strong>re 'neue' Sterne auch, immer mehr verblaßt, bis erschließlich nicht mehr wahrgenommen wer<strong>de</strong>n konnte. Doch ist <strong>de</strong>r Stern damit nichtspurlos im All verschwun<strong>de</strong>n. Gemäß gängiger astronomischer Vorstellung gibt sich<strong>de</strong>r Teil <strong>de</strong>r Materie, <strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Explosion eines solchen Sterns in <strong>de</strong>n Weltraum geschleu<strong>de</strong>rtwur<strong>de</strong>, als kosmischer Nebel zu erkennen. So soll <strong>de</strong>r bekannte Crab-Nebel im Sternbild Stier (Taurus) noch heute von <strong>de</strong>r Supernova <strong>de</strong>s Jahres 1054zeugen. Die Rest-Materie einer Supernova soll als rotieren<strong>de</strong>r Neutronen-Stern mitextrem hoher Dichte, als sogenannter Pulsar, noch nach Jahrtausen<strong>de</strong>n elektromagnetischeImpulse aussen<strong>de</strong>n. Durch Messung <strong>de</strong>r Impulsstrahlung an <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>nStellen im All konnten historisch belegte Supernovae angeblich einwandfrei verifiziertund die Reste weiterer Supernovae im Weltraum ent<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n.Nun sollte man meinen, daß auch <strong>de</strong>r Stern von Bethlehem, die Supernova im „Haar<strong>de</strong>r Berenike“ (Coma Berenices) aus <strong>de</strong>m Jahre 2 v.Chr., noch heute auf diese Weiseals Pulsar i<strong>de</strong>ntifiziert wer<strong>de</strong>n kann. Tatsächlich haben Astronomen nach Erscheinenmeines Buches eifrig nach Überresten <strong>de</strong>s Sterns von Bethlehem im „Haar <strong>de</strong>r Berenike“gesucht – jedoch ohne Erfolg. Dies war für <strong>de</strong>n Ostberliner Physiker Herrmann<strong>de</strong>r gegebene Anlaß, um in einem schmalen Bändchen gegen meine I<strong>de</strong>ntifikation <strong>de</strong>sSterns von Bethlehem zu Fel<strong>de</strong> zu ziehen. Darin unterstellt er a priori <strong>de</strong>m EvangelistenMatthäus <strong>de</strong>n betrügerischen Einschub „eines in Wirklichkeit gar nicht vorhan<strong>de</strong>nenSterns in die Lebensgeschichte Jesu“, auch hält er die „jahrhun<strong>de</strong>rtelangen Versuche,eine reale astronomische Entsprechung für <strong>de</strong>n Stern (von Bethlehem) zu fin<strong>de</strong>n“,für eine „Jagd nach einem Phantom“ und holt schließlich zum angeblich vernichten<strong>de</strong>nSchlag gegen <strong>de</strong>n 'neuen' Stern <strong>de</strong>s Messias im Haar <strong>de</strong>r Berenike mit <strong>de</strong>nlapidaren Worten aus, daß „am Ort <strong>de</strong>s vermeintlichen Sterns von Bethlehem sichauch bei großzügiger Auslegung <strong>de</strong>r Koordinaten von PAPKE´s Supernova kein Ü-berrest fin<strong>de</strong>t.“ Und Herrmann resümiert dann genüßlich: „Zwangsläufig ziehen wirdaher <strong>de</strong>n Schluß, daß auch die neue Hypothese über <strong>de</strong>n Stern von Bethlehem zwarmärchenhaft zusammengedichtet wur<strong>de</strong>, jedoch an <strong>de</strong>r Realität scheitert.“ Damitwäre also Jesus von Nazareth als verheißener Messias diskreditiert.Doch siehe, kurz nach Herrmann´s Frontal-Angriff auf die zentrale Botschaft <strong>de</strong>rSterne und <strong>de</strong>r Bibel haben <strong>de</strong>utsche und finnische Astronomen eine Ent<strong>de</strong>ckung


16 BIBLISCHER BOTSCHAFTERgemacht, die uns mit einer ganz neuen Realität konfrontiert. Mit Hilfe <strong>de</strong>s InfraredSpace Observatory (ISO) ent<strong>de</strong>ckten sie zum ersten Mal Staub im scheinbar leerenRaum zwischen <strong>de</strong>n Galaxien, und zwar ausgerechnet im großen Galaxien-Haufenvon Coma Berenices http://www.esa.int/esaCP/Pr_37_1997_i_EN.html. Bisherhatten Astronomen angenommen, daß <strong>de</strong>r intergalaktische Raum nur unsichtbareGase in extrem niedriger Konzentration enthalte. Die Ent<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>s intergalaktischenStaubs impliziert nun, daß Strahlung von fernen Galaxien und Quasaren durch<strong>de</strong>n intergalaktischen Staub absorbiert wird, so daß wir sie erst gar nicht zu sehen bekommen.Wir sehen also nur einen kleinen Ausschnitt <strong>de</strong>s Alls. Das Universum istum etliches größer, als es sich uns in <strong>de</strong>n Fernrohren präsentiert. So ist es auch ganzselbstverständlich, wenn wir keine Reststrahlung <strong>de</strong>r Supernova vom 30. August2 v.Chr. nachweisen können – wenn es <strong>de</strong>nn eine Supernova im Sinne <strong>de</strong>r "mo<strong>de</strong>rnen"Astronomie war.Die Ent<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>s intergalaktischen Staubes be<strong>de</strong>utet auch, daß <strong>de</strong>r „Berg <strong>de</strong>r Versammlung“und <strong>de</strong>r „Thron Gottes“ „im äußersten Nor<strong>de</strong>n“ <strong>de</strong>s Alls oberhalb vonComa Berenices <strong>de</strong>n Blicken <strong>de</strong>r Spötter völlig verborgen bleiben wird, so daß sieweiter lästern wer<strong>de</strong>n, bis Jesus zum zweiten Mal vom Thron Gottes zur Er<strong>de</strong> herabsteigenwird. Freilich wird Jesus dafür nicht Millionen o<strong>de</strong>r gar Milliar<strong>de</strong>n Jahre benötigen,wie es gemäß unserem "mo<strong>de</strong>rnen" Weltbild <strong>de</strong>r Fall sein müßte. Spätestensdann wer<strong>de</strong>n wir unsere "mo<strong>de</strong>rnen" kosmologischen Vorstellungen revidieren müssenund eine Realität kennenlernen, von <strong>de</strong>r sich unsere Schulweisheit bisher nichtshat träumen lassen. Dann endlich wer<strong>de</strong>n wir auch wissen, was <strong>de</strong>r 'neue' Stern inComa Berenices wirklich war… So weit, lieber Leser, ein kurzer Abriß meiner Forschungsergebnisse zum Stern vonBethlehem. Wenn Sie mehr zu dieser Thematik erfahren wollen, verweise ich Sie aufmein neues Buch„Das Zeichen <strong>de</strong>s Messias“,in <strong>de</strong>m ich ausführlich auf die oben angeschnittenen Themen und viele weitere interessanteAspekte eingehe!Sie können das Buch „Das Zeichen <strong>de</strong>s Messias“ direkt bei mir bestellen.Gerne beantworte ich auch Ihre Fragen, die Sie mir mailen können! Auch bin ichoffen für Anregungen und konstruktive Kritik, zu <strong>de</strong>r ich Sie ausdrücklich ermunternmöchte!E-Mail: werner.papke@dr-papke.<strong>de</strong>© 1999 Copyright by <strong>Dr</strong>. Werner <strong>Papke</strong>

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