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Erkrankungen des Bewegungsapparats und der Schweizer ...

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Arbeit <strong>und</strong> EBA in <strong>der</strong> SchweizDie Datenlage zum Zusammenhang zwischen nicht berufsbedingten EBA <strong>und</strong> einerArbeitstätigkeit ist nicht schlüssig. Zudem ist die Zuordnung von Ursachen <strong>und</strong> Folgenspezifischer Arbeitsaspekte zu bestimmten Körperregionen schwierig. Viele <strong>der</strong> anerkanntenRisikofaktoren, die möglicherweise zur Entwicklung unspezifischer EBA beitragen, sind amArbeitsplatz anzutreffen. Auch wenn eine Arbeit nicht krankheitsverursachend ist, kann sie eineErkrankung doch beeinflussen. Darüber hinaus ist <strong>der</strong> Einfluss, den eine Arbeitsort auf EBA hat,wahrscheinlich noch grösser, wenn nicht nur physische Risikofaktoren berücksichtigt werden.Die meistgenannten Risikofaktoren für EBA am Arbeitsplatz umfassen:• rasches Arbeitstempo <strong>und</strong> wie<strong>der</strong>holende Bewegungsmuster;• schweres Heben, kraftraubende manuelle Tätigkeiten;• unausgewogene Körperhaltung (dynamisch o<strong>der</strong> statisch), häufiges Beugen <strong>und</strong>Drehen;• konzentrierter mechanischer Druck;• Erschütterungen, die auf bestimmte Körperbereiche o<strong>der</strong> auf den gesamten Körpereinwirken;• Kälte, die lokal o<strong>der</strong> auf den gesamten Körper einwirkt;• Unzureichende Erholungszeit (Punnett and Wegman, 2004).EBA treffen Arbeitnehmer aller Industrie- <strong>und</strong> Berufszweige, wenngleich in einigen Sparten dasRisiko höher ist. Bestimmte Berufe gehen ausserdem mit einer Belastung spezifischer Bereiche<strong>des</strong> <strong>Bewegungsapparats</strong> einher.Viele Beschäftigungen umfassen Tätigkeiten, die einen Risikofaktor für EBA darstellen.Gemäss EWCS berichten 18% <strong>der</strong> Erwerbstätigen, dass sie während min<strong>des</strong>tens <strong>der</strong> Hälfteihrer Arbeitszeit Erschütterungen durch Werkzeuge o<strong>der</strong> Maschinen ausgesetzt sind. 33%verbringen die gleiche Zeitdauer in schmerzhafter o<strong>der</strong> ermüden<strong>der</strong> Körperstellung, 23% trageno<strong>der</strong> schieben schwere Lasten, 46% führen repetitive Hand- o<strong>der</strong> Armbewegungen aus <strong>und</strong>31% arbeiten am Computer (Parent-Thirion et al., 2007).Arbeitgeber befassen sich hauptsächlich mit EBA <strong>und</strong> den Auswirkungen <strong>des</strong> Arbeitsplatzesauf Krankheitsbeginn <strong>und</strong> -verschlimmerung. Damit wollen sie Rechtstreitigkeitenvermeiden o<strong>der</strong> begrenzen <strong>und</strong> ihre Sorgfaltspflicht erfüllen. Das geschieht beispielsweisemittels Arbeitsplatzbeurteilungen <strong>und</strong> Richtlinien für manuelle Arbeiten. Damit wird jedochvernachlässigt, dass auch an<strong>der</strong>e Arbeitsfaktoren zu EBA beitragen können. In <strong>der</strong> Literatur<strong>und</strong> bei Sicherheitsempfehlungen werden diese Aspekte oft übergangen. Auch wenn „Stress“erwähnt wird, bleibt die Verbindung zwischen psychosozialen Faktoren <strong>und</strong> körperlichenFit For Work? <strong>Erkrankungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Bewegungsapparats</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweizer</strong> Arbeitsmarkt 27

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