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lübeckultur - Löwen-Apotheke

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<strong>lübeckultur</strong><br />

KULTUR erleben in der Hansestadt Lübeck<br />

LÜBECKER ARCHITEKTUR ERZÄHLT GESCHICHTEN.<br />

VON ALCHEMIE BIS POSTMODERNE.<br />

Einer der ältesten Zeitzeugen für der Lübecker Architektur steht in der Lübecker Altstadt in der Johannisstraße<br />

13 – der heutigen Dr. Julius-Leber-Straße. Die Erbauung der Grundmauern und des Nordgiebels<br />

des Hauses wird auf die Anfänge der Stadt Lübeck noch vor den beiden großen Stadtbränden<br />

von 1251 und 1276 datiert. Die lange und traditionsreiche Geschichte des Hauses ist eng verbunden<br />

mit der <strong>Löwen</strong>-<strong>Apotheke</strong> in Lübeck und gibt nicht nur Aufschluss über die Entwicklung des Berufs des<br />

<strong>Apotheke</strong>rs, sondern vor allem über die zahlreichen Bewohner des Hauses. Im Laufe der Jahrhunderte<br />

lebten und arbeiteten eine Vielzahl Lübecker Bürger in den Räumen des Bürgerhauses. Dessen Substanz<br />

und Fassade erstrahlt heute mit Hilfe der Possehl-Stiftung unter der schützenden Hand der Denkmalpflege<br />

und ist ein Dokument der Erhaltung und Pflege Lübecker Architektur im Sinne der Tradition.<br />

KULTUR Veranstaltungen · 12. Juli bis 8. August 2008 · Museen · Theater · Musik<br />

Ausgabe 8/08


2<br />

KULTUR<br />

LÜBECKER ARCHITEKTUR ERZÄHLT GESCHICHTEN<br />

EINE VERGANGENHEIT MIT ZUKUNFT.<br />

Einst sammelte er Kräuter, um sie dann auf<br />

dem Dachboden zu trocknen. Er war Handwerker,<br />

Heiler und Händler. Und: Er besaß<br />

Privilegien, denn dank seiner Monopolstellung<br />

war es nur dem <strong>Apotheke</strong>r erlaubt, mit<br />

Gewürzen zu handeln und Arzneimittel herzustellen.<br />

Die Preise für Arzneien waren gesetzlich<br />

festgelegt, ebenso wie die Zahl der<br />

staatlich geführten <strong>Apotheke</strong>n, in denen neben<br />

Arzneien auch Parfum, Haarwasser<br />

und Siegellack hergestellt wurden.<br />

Die lange und traditionsreiche Geschichte<br />

der <strong>Löwen</strong>-<strong>Apotheke</strong> mit Sitz in der Lübecker<br />

Altstadt gibt nicht nur Aufschluss über<br />

einen interessanten und entwicklungsträchtigen<br />

Beruf.<br />

Das Besondere sind vor allem die zahlreichen<br />

Bewohner des Hauses, dessen Gesicht<br />

heute mit Hilfe der Possehl-Stiftung und unter<br />

der schützenden Hand der Denkmalpflege<br />

strahlt. Im Laufe der Jahrhunderte<br />

lebte und arbeitete eine Vielzahl Lübecker<br />

Bürger in den Räumen des Bürgerhauses.<br />

Ihrer Namen sind auch heutzutage noch ein<br />

Begriff und allgegenwärtig: Straßen wurden<br />

nach ihnen benannt, wie beispielsweise die<br />

Hövelnstraße, die Travelmannstraße und<br />

die Wickedestraße.<br />

Im 21. Jahrhundert, unter den Giebeln eines<br />

der ältesten gotischen Backsteinhäuser in<br />

der ehemaligen Johannisstraße 13 – heute<br />

heißt sie Dr. Julius-Leber-Straße –, finden<br />

pharmakologisch Errungenschaften in nunmehr<br />

vierter Generation eine nennenswerte<br />

Würdigung.


KULTUR<br />

DIE GESCHICHTE DER LÖWEN-APOTHEKE 3<br />

Wie heißt es<br />

doch so treffend?<br />

Zeit hat<br />

man nicht,<br />

Zeit muss man<br />

sich nehmen.<br />

Dies gilt besonders<br />

im Alltag, der – wenngleich dies<br />

meist unbewusst geschieht – dazu verleitet,<br />

die Schätze der Stadt schnell als<br />

ein selbstverständlich gewordenes Bild<br />

zu streifen. Traditionen, welche die Hansestadt,<br />

ihre Museen, ihre wunderschöne<br />

Architektur, der Handel, das Handwerk,<br />

die Kunst und nicht zuletzt die <strong>Löwen</strong>-<strong>Apotheke</strong><br />

seit ihrer Gründung beschreiben,<br />

bieten einen großzügigen<br />

und einzigartigen Raum für Visionen. Mit<br />

dem Umbau des Gebäudes haben wir<br />

uns auf den Weg begeben, Altes mit<br />

Neuem, Bewährtes mit Modernem und<br />

Ethik mit Ästhetik zu verbinden. Kultur<br />

und Wirtschaft sind für uns zwei eng miteinander<br />

verwobene Größen, die immer<br />

wieder neue Ebenen ihrer seit langem<br />

bestehenden Beziehung betreten müssen.<br />

Auf diese Weise ist eine Stadt in der<br />

Lage, vollends und in ganzer Pracht zu<br />

blühen. Auf diese Weise kann eine Stadt<br />

auf gesunder Basis gedeihen. Auf diese<br />

Weise kann die Wirtschaftskultur sinnvoll<br />

ausgebaut werden und die Kulturlandschaft<br />

weiterhin beflügelt werden. Durch<br />

Zeit, Aufmerksamkeit, Vorsorge, Vorbeugen<br />

und durch ein Aufeinanderzugehen,<br />

anstatt mit Ängstlichkeiten zu handeln<br />

und dabei das gleichwohl Schöne wie<br />

Gesunde geradewegs zu übersehen.<br />

Herzlichst<br />

Marcus und Melanie Niendorf<br />

Foto: www.dejourdan.de


4<br />

KULTUR<br />

LÜBECKER ARCHITEKTUR ERZÄHLT GESCHICHTEN<br />

ALTES HAT LÄNGST NICHT AUSGEDIENT.<br />

Marcus und Melanie Niendorf sind bestrebt,<br />

durch das Gleichgewicht zwischen<br />

bewährter Praxis, bewahrendem Engagement<br />

und fortschreitendem Bewusstsein den<br />

Dialog zwischen Kultur, Wirtschaft und Gemeinwohl<br />

unter einem Dach immer wieder<br />

aufs Neue zu beleben. Mit dem goldenen<br />

<strong>Löwen</strong> an der Fassade als Sinnbild für eine<br />

kraft- und würdevolle Tradition. Ihre Liebe<br />

zur Architektur, zur Ästhetik und zum kulturellen<br />

Erbe der Hansestadt zeichnet ein Bild,<br />

in dem Erneuerung keineswegs im Widerspruch<br />

zur hanseatischen Tradition steht.<br />

Viel eher lässt der Blick ins Innere der <strong>Löwen</strong>-<strong>Apotheke</strong><br />

ein Umlenken vom Gewesenen<br />

zum Modernen erkennen, das ein noch<br />

größeres Interesse an der knapp 800-jährigen<br />

Geschichte des Hauses und des fast<br />

200-jährigen Bestehens der <strong>Apotheke</strong> zu<br />

erwecken vermag. Ebenso wird ein Umdenken<br />

sichtbar, das die Sehnsucht nach<br />

Beständigkeit mit dem Wunsch nach Entwicklung<br />

zu gleichen Teilen mischt und ein<br />

Stück Lübecker Baukunst tief im Herzen der<br />

Stadt kultiviert - ganz ohne Risiken und Nebenwirkungen.<br />

„Als ich die <strong>Apotheke</strong> im Jahr 1992 von<br />

meinem Vater übernahm, tat ich zunächst,<br />

was ich gelernt hatte“, beschreibt Marcus<br />

Niendorf seinen Anfang als vierter Inhaber<br />

der <strong>Löwen</strong>apotheke. Etwas trieb den jungen<br />

<strong>Apotheke</strong>r jedoch um. „Mir lag am Herzen,<br />

ein so schönes, altes Gebäude nicht mit einem<br />

‚austauschbaren’ Innenleben bestehen<br />

zu lassen. Viel schöner stellte ich mir vor,<br />

den Geist dieser alten Firma einzufangen.<br />

Sowohl die Geschichte des Gebäudes als<br />

auch der <strong>Apotheke</strong>rberuf bringen hierfür<br />

viel mit. Beispielsweise das ‚Geheimnisvolle’,<br />

das ‚Alte’ und natürlich auch das ‚Selbermachen’.“<br />

Mit dem Einzug der vierten<br />

Generation vor 16 Jahren wehte in den Räu-<br />

men der im Jahre 1812 gegründeten <strong>Löwen</strong>-<br />

<strong>Apotheke</strong> ein frischer Wind. Marcus Niendorf<br />

schätzte seit jeher Beständigkeit und erkannte<br />

die hohe Wertigkeit des Familienerbes<br />

nicht nur in dessen Bausubstanz, sondern<br />

auch die der eigenen Zunft mitsamt allen<br />

gegebenen und ausbaufähigen Möglichkeiten.<br />

Heute, nach unzähligen Überlegungen und<br />

Planungen, nach rund vier Jahren Umbauzeit<br />

und der leidenschaftlichen Suche nach<br />

besonderen Antiquitäten, die das Ehepaar<br />

Niendorf zum Teil bis in den Süden des Landes<br />

führte, zeigt sich der goldene Löwe<br />

glänzender denn je. „Es ging darum zu bewahren,<br />

was bereits vorhanden ist. Und darum,<br />

es mit den menschlichen Bedürfnissen<br />

nach Gesundheit und Wohlbefinden zu verbinden“,<br />

sagen die beiden Unternehmer.<br />

Die Geschichte des Hauses in der<br />

Johannisstraße 13 –<br />

heute Dr. Julius-Leber-Straße.<br />

Die Erbauung der Grundmauern und des<br />

Nordgiebels der <strong>Löwen</strong>-<strong>Apotheke</strong> wird auf<br />

die Anfänge der Stadt Lübeck noch vor den<br />

beiden großen Stadtbränden von 1251 und<br />

1276 datiert. Zahlreiche Besitzer geben<br />

sich im Laufe der vielen Jahrhunderte buchstäblich<br />

die Klinke in die Hand. Es wir zudem<br />

angenommen, dass der Ratsherr Bertram<br />

Stalbuk, Mitglied einer der mächtigen<br />

Gründerfamilien Lübecks, Bauherr des Hauses<br />

war. Nach dem wirtschaftlichen Ruin<br />

der Patrizierfamilie wird das Haus im Jahr<br />

1313 an die Familie Clendenst verkauft, die<br />

es 50 Jahre lang bewohnt.<br />

Nach dem Tod des Ratsherren Johannes<br />

Clendenst ziehen in den Jahren nach 1357<br />

verschiedene Bewohner ein und aus, bis<br />

das Gebäude 1375 von dem Kaufmann


KULTUR<br />

DIE GESCHICHTE DER LÖWEN-APOTHEKE<br />

5


6<br />

KULTUR<br />

LÜBECKER ARCHITEKTUR ERZÄHLT GESCHICHTEN<br />

und Lübecker Bürgermeister Gottfried Travelmann<br />

erworben wird. 1460 geht das<br />

Haus in die Hände des Bürgermeisters Bertold<br />

Witigk über. Der neue Eigentümer erhöht<br />

das Dach und mit ihm die beiden<br />

Hauptgiebel, die dem Bau durch die hochgezogenen<br />

Giebeltreppen und die aufgesetzte<br />

oberste Blende mit der Flachbogenöffnung<br />

eine formale Eleganz verleihen.<br />

Später wird die Front zur Johannisstraße<br />

weiterhin verändert. Ein Portal mit ornamentalem<br />

Schmuck entsteht. Schließlich<br />

werden auch größere Fenster eingebrochen,<br />

um im Erdgeschoss rechteckige, auf<br />

mittlerer Ebene und in beiden Bodengeschossen<br />

fast viereckige Fenster einzusetzen.<br />

Die Hausnummer 13 bleibt auch in den<br />

folgenden Jahrhunderten bevorzugter Sitz<br />

Lübecker Patrizierfamilien. Zu Beginn des<br />

16. Jahrhunderts ist der Bürgermeister Thomas<br />

v. Wickede Eigentümer, dessen Erben<br />

es nach seinem Ableben an den Bürgermeister<br />

Godert von Höveln veräußern.<br />

Im 17. Jahrhundert folgen zwei Bürgermeister<br />

aus der Familie Wickede. Die einzigen<br />

„Nicht-Lübecker“, der königlich-dänische<br />

Geheimrat Christoph Gensch von Breitenau<br />

und sein Erbe, der dänische Conferenzrat<br />

von Heepsen, bewohnen das Haus zu Beginn<br />

des 18. Jahrhunderts, bevor es in den<br />

Besitz des Familie von Brockes übergeht.<br />

1812 wird es dann von Adolph Christoph<br />

Sager erworben – die Geburtsstunde der<br />

<strong>Löwen</strong>-Geschichte.<br />

Es waren einmal zwei <strong>Löwen</strong>.<br />

Am 1. Januar 1812 eröffnet Adolph Christoph<br />

Sager hier seine eigene <strong>Apotheke</strong>. Deren<br />

Wahrzeichen besteht seinerzeit aus zwei <strong>Löwen</strong>,<br />

die einen Mörser zwischen sich und eine<br />

Keule in der Vorderpranke halten. Bis zum<br />

heutigen Tage ist aus dieser Zeit lediglich eine<br />

vergoldete Holzplastik, die einen ruhenden<br />

<strong>Löwen</strong> darstellt, erhalten geblieben. Im<br />

19. Jahrhundert hat diese Plastik ihren Platz<br />

im Portal zur Johannisstraße über der Tür.<br />

Nach einem Umbau im Jahre 1900 wird sie<br />

schließlich am Giebel befestigt. Da der Holzkörper<br />

jedoch unter den Witterungsverhältnissen<br />

stark leidet, wird er im Jahr 1959 von<br />

einem Nachguss ersetzt. Ein weiteres Zeitzeugnis<br />

stellt eine Bodenfliese dar, die mit einem<br />

nach links schreitenden <strong>Löwen</strong> verziert<br />

ist. Diese stammt aus dem <strong>Apotheke</strong>rhaus und<br />

wird auf das 14. Jahrhundert datiert. Die Fliese<br />

wird 1902 vom Lübecker St. Annen Museum<br />

erworben und dient heute als Vorlage<br />

des Firmenlogos.<br />

Ein Haus mit vielen Gesichtern.<br />

Nach Sagers Ausscheiden übernimmt der<br />

1816 geborene Sohn des königlich-dänischen<br />

Physicus, Dr. med. Georg Gerhard Versmann,<br />

Heinrich Joachim Versmann die Leitung der<br />

<strong>Löwen</strong>-<strong>Apotheke</strong>. Am 27. April 1844 erteilt<br />

ihm der Lübecker Senat die erbetene Erlaubnis.<br />

Der Pharmazeut entrichtet den geforderten<br />

Kaufpreis von 48.000 Mark Lübisch Courant.<br />

Eine Erkrankung macht Versmann jedoch<br />

schwer zu schaffen, sodass er die <strong>Apotheke</strong><br />

am 1. Oktober 1862 für 100.000 Courantmark<br />

an Theodor Schorer abtritt. Schorer<br />

selbst stammt aus einer alten Augsburger Patrizierfamilie.<br />

Nach drei Jahren Lehrzeit in einer<br />

Segeberger <strong>Apotheke</strong> verbringt er seine<br />

„Servierzeit“ in Segeberg und Hamburg.<br />

Bald darauf besuchte er die Universität, um<br />

seine Kenntnisse zu vertiefen. Schorer leitet<br />

die <strong>Apotheke</strong> in Lübeck dreißig Jahre lang.<br />

Die <strong>Löwen</strong>apotheke im 19. Jahrhundert.<br />

Der goldene Löwe thronte damals noch<br />

oberhalb des Portals.


8<br />

KULTUR<br />

LÜBECKER ARCHITEKTUR ERZÄHLT GESCHICHTEN<br />

Theodor Schorer –<br />

<strong>Apotheke</strong>r, Chemiker und Pionier.<br />

Das Wirken von Theodor Schorer geht weit<br />

über die Grenzen seines Berufs hinaus. Er<br />

interessiert sich für alle Naturwissenschaften,<br />

allem voran jedoch gilt seine Aufmerksamkeit<br />

der Chemie. Anno 1876 übernimmt<br />

er im Auftrag des Medizinalamtes eine chemische<br />

Untersuchung des Lübecker Trinkwassers.<br />

Das Ergebnis wird daraufhin von<br />

ihm persönlich in einer knapp 300-seitigen<br />

Monographie zusammengefasst. Es handelt<br />

sich dabei um eine Art Meilenstein, da in<br />

Lübeck neben dem Leitungswasser eine große<br />

Anzahl sowohl privater als auch öffentlicher<br />

Grundbrunnen genutzt wurden. In<br />

den folgenden Jahren konzentriert sich<br />

Schorer auf Untersuchungen über den Einfluss<br />

der Abwässer auf Trave und Wakenitz.<br />

Selbst nach seinem Ausscheiden aus der <strong>Löwen</strong>-<strong>Apotheke</strong><br />

arbeitet er als vereideter<br />

Handelschemiker der Stadt und als Gerichtschemiker.<br />

Seine Leidenschaft für die<br />

Chemie – er nennt sich später nicht mehr<br />

<strong>Apotheke</strong>r, sondern ausschließlich „Chemiker“<br />

– lässt ihn unter anderem Vorsteher des<br />

Naturhistorischen Museums in Lübeck werden.<br />

Zehn Jahre wirkt er hier als Mitglied,<br />

weitere 25 Jahre als Vorsitzender. Sein Engagement<br />

reicht zudem weit in die Stadtpolitik<br />

hinein. 35 Jahre lang gehört Schorer<br />

der Bürgerschaft an, wird dreimal zum stellvertretenden<br />

Wortführer und mehrfach in<br />

den Bürgerausschuss gewählt. Der „Wortführer“<br />

entspricht heute dem „Stadtpräsidenten“.<br />

Erinnerungsstücke.<br />

Keines der sechs Schorer-Kinder ergreift den<br />

<strong>Apotheke</strong>rberuf. Während die beiden Söhne<br />

Rechtsanwalt und Studienrat werden, gehen<br />

alle vier Töchter für die damalige Zeit recht<br />

ungewöhnlicher Wege: eine von ihnen wird<br />

Ärztin, eine Schauspielerin, eine Pianistin und<br />

eine Malerin.<br />

Marcus Niendorf hält auch heute noch gern<br />

das Gemälde der Malerin Maria Schorer, die<br />

als Maria Slavona in späteren Jahren (ab<br />

1890) in Paris mit Künstlern wie Max Liebermann<br />

gearbeitet hat, in Händen. Der Malerin<br />

und ihrer musischen Neigung zu Ehren und<br />

inspiriert von Slavonas Zeichnung des Kellergewölbes<br />

ließen Marcus und Melanie Niendorf<br />

eine Wand im hinteren Bereich der <strong>Löwen</strong>-<strong>Apotheke</strong><br />

mit einer vergrößerten Reproduktion<br />

ihres Werkes bemalen.<br />

1898 – Der Beginn einer<br />

Familienchronik.<br />

1892 veräußert Schorer die <strong>Löwen</strong>-<strong>Apotheke</strong><br />

an Georg Aenle, dessen Leitung jedoch<br />

nur einige Jahre währen soll. Nach seinem<br />

Freitod überträgt Aenles Witwe die Verantwortung<br />

zunächst an verschiedene Verwalter,<br />

denen es als approbierte <strong>Apotheke</strong>r durchaus<br />

gestattet war, eine privilegierte <strong>Apotheke</strong><br />

für eine Dauer von zwei Jahren zu führen.<br />

Im Mai 1898 erwirbt der damals 40-jährige<br />

Adolf Paul Brandt aus Ueckermünde in Vorpommern<br />

das Haus. Der neue <strong>Löwen</strong>-<strong>Apotheke</strong>r<br />

hat die Absicht, das alte und unrentable<br />

Gebäude niederreißen und dafür einen<br />

Neubau entstehen zu lassen.<br />

Er selbst zieht mit seiner Familie vor das Stadttor<br />

und ist somit der erste Besitzer, der seinen<br />

eigenen Wohnsitz nicht in der <strong>Löwen</strong>-<strong>Apotheke</strong><br />

hat.<br />

Durch den Verkauf eines Teils des Grundstücks<br />

soll das Projekt finanziert werden. Ein<br />

gesetzlicher Denkmalschutz existiert zur damaligen<br />

Zeit nicht. Nicht selten musste da-


KULTUR<br />

DIE GESCHICHTE DER LÖWEN-APOTHEKE<br />

9


10<br />

KULTUR<br />

LÜBECKER ARCHITEKTUR ERZÄHLT GESCHICHTEN<br />

durch bereits eine große Zahl bedeutender<br />

Bürgerhäuser der Architektur „modernerer“<br />

Neubauten weichen.<br />

Der fortschreitende Substanzverlust an Lübecks<br />

Backstein-Architektur stößt jedoch auf<br />

Ablehnung und ruft das Bürgerbewusstsein<br />

zunehmend auf den Plan.<br />

Die Öffentlichkeit zeigt Initiative und reagiert<br />

prompt auf den drohenden Abbruch. Aufgebrachte<br />

Bürger schreiben Leserbriefe. Eine engagierte,<br />

wenngleich auch anonyme Stimme,<br />

die sich schriftlich an verschiedene Redaktionen<br />

wendet und sich vehement für den Erhalt<br />

des architektonischen Schatzes ausspricht, ist<br />

die des Lübecker <strong>Apotheke</strong>rsohnes und späteren<br />

Schriftstellers Erich Mühsam.<br />

Dessen Intervention, sowie die vieler Lübecker<br />

Bürger hat eine enorme Wirkung: Nur zwei<br />

Tage nach der Veröffentlichung seiner Artikel<br />

bildet sich ein Komitee, wodurch der bereits<br />

anberaumte Abrisstermin umgehend aufgehoben<br />

wird.<br />

Als Architekten die Kosten des anstehenden<br />

Umbaus mit 25.000 Mark beziffern, ruft die<br />

GEMEINNÜTZIGE daraufhin zu einer Sammlung<br />

auf.<br />

Mit einem beispielhaften Ergebnis: Binnen kurzer<br />

Zeit wird die erforderlichen Summe tatsächlich<br />

aufgebracht. 5.000 Mark stellt die<br />

GEMEINNÜTZIGE selbst bereit, 12.000<br />

Mark stiftet ein Lübecker Großkaufmann.<br />

Durch einen Vertragsabschluss zwischen der<br />

GEMEINNÜTZIGEN und Adolf Brandt verpflichtet<br />

sich der <strong>Apotheke</strong>r, „den Hintergiebel<br />

seines Hauses freizulegen, ein Areal von<br />

7 Meter Breite zwischen der Hinterfront des<br />

Hauses Johannisstraße 13 und dem an der<br />

Königstaße neu zu erbauendem Hause unbebaut<br />

zu lassen, sowie Vorder- und Hintergiebel<br />

des Hauses ohne Genehmigung der<br />

Gesellschaft weder zu beseitigen noch zu verändern,<br />

und eine beschränkte persönliche<br />

Dienstbarkeit dieses Inhalts auf dem Folium<br />

des Hauses Johannisstraße 13 eintragen lässt,<br />

während die Gesellschaft zur Beförderung<br />

gemeinnütziger Tätigkeit eine Entschädigungssumme<br />

von 25.000 Mark an Herrn<br />

Brand zahlt“ (Lübeckische Blätter, 1900).<br />

Im Jahr 1920 tritt Brandts Schwiegersohn,<br />

Hermann Niendorf als Teilhaber in die <strong>Apotheke</strong><br />

ein, welche daraufhin die Namen beider<br />

Inhaber trägt. 1936 übernimmt Hermann<br />

Niendorf das Geschäft vollständig. Allerdings<br />

geschieht dies nur für zwei Jahre,<br />

denn am 25. März 1938 stirbt der <strong>Apotheke</strong>r<br />

58-jährig.<br />

Am 1. Januar 1939 wird Werner Hagen neuer<br />

Pächter der <strong>Löwen</strong>-<strong>Apotheke</strong>, in der er<br />

selbst zuvor als „Erster Herr“ lange Jahre tätig<br />

war. Hagen wird zudem ehrenamtlicher<br />

Kreisapotheker in Lübeck und erhält 1950 die<br />

Personalkonzession zur Errichtung einer <strong>Apotheke</strong><br />

in der Ratzeburger Allee.<br />

Eine weitere Schicksalsstunde.<br />

Konnten Bürgersinn und Einsicht die erste Zerstörung<br />

des schönen Gebäudes verhindern,<br />

stehen sowohl Bevölkerung als auch Kultur<br />

dem Fliegerangriff in der Nacht zum Palmsonntag<br />

im Jahr 1942 machtlos gegenüber.<br />

Die <strong>Löwen</strong>-<strong>Apotheke</strong> brennt bis auf die Außenmauern<br />

und deren Giebel vollständig aus.<br />

Ein Notquartier wird in der Hüxstraße Nummer<br />

19 gefunden. Dort wird der <strong>Apotheke</strong>nbetrieb<br />

neun mühsame Jahre lang aufrechterhalten.<br />

Glück im Unglück zeigt sich dennoch,<br />

als die Behörde kurz darauf die nötigen<br />

Mittel für den teilweisen Wiederaufbau des<br />

zerstörten Hauses in der Johannisstraße bewilligt.<br />

Der romanische Giebel ist stark beschädigt,<br />

muss abgetragen und mit den alten Steinen<br />

erneut aufgetragen werden. Die Arbeiten<br />

schreiten zwar nur langsam voran, doch ist,<br />

als die britische Besatzung einrückt, zumindest<br />

das Dach gedeckt. Das Gebäude wird beschlagnahmt<br />

und eine Zeitlang als Feldbäckerei<br />

genutzt.


Der Zeitungsbericht vom 17. Mai 1942<br />

dokumentiert das Ausmaß<br />

der Zerstörung des Fliegerangriffs<br />

in der Nacht zum Palmsonntag<br />

KULTUR<br />

DIE GESCHICHTE DER LÖWEN-APOTHEKE<br />

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12<br />

KULTUR<br />

LÜBECKER ARCHITEKTUR ERZÄHLT GESCHICHTEN<br />

Ein Haus verkörpert Bewusstsein<br />

und den Sinn für Ästhetik.<br />

Erst 1951 eröffnet an dieser Stelle wieder<br />

eine <strong>Apotheke</strong> unter der Leitung des Pächters<br />

Wilhelm Hoffmann. Ihm geling es, weitere<br />

Geldmittel für den Ausbau des Erdgeschosses<br />

aufzubringen. Nach fünf Jahren<br />

unermüdlicher „Aufbauarbeit“ übergibt<br />

Hoffmann die Leitung des Betriebes an den<br />

Sohn des verstorbenen Inhabers. 1956<br />

wird Joachim Niendorf neuer <strong>Löwen</strong>-<strong>Apotheke</strong>r.<br />

Es folgen mehr als drei Jahrzehnte unter der<br />

dritten Generation. Viele Menschen, darunter<br />

Bewohner, Kollegen und Kunden<br />

sind sich vor und hinter den Mauern des<br />

Bürgerhauses begegnet. Alle haben zu einem<br />

Teil der Lübecker Geschichte beigetragen,<br />

die von Joachim Niendorf im Jahr<br />

1962 zusammengetragen und dokumentiert<br />

wurde. Dieser hohe Respekt gegenüber<br />

einer lange währenden Tradition führt dessen<br />

Sohn Marcus Niendorf nun seit dem<br />

Jahr 1992 fort.


KULTUR<br />

DIE GESCHICHTE DER LÖWEN-APOTHEKE 13


14<br />

KULTUR<br />

GESCHICHTE DER DEUTSCHEN APOTHEKEN<br />

APOTHEKEN IM WANDEL DER ZEIT.<br />

Die Geburtsstunde des <strong>Apotheke</strong>rberufs<br />

schlägt im Jahre 1241. Der Stauferkaiser<br />

Friedrich II. (1194-1250) erlässt in diesem<br />

Jahr eine Medizinalordnung, die erstmals<br />

eine Trennung der Berufe von Arzt und <strong>Apotheke</strong>r<br />

gesetzlich vorschreibt. Dieses Gesetzeswerk<br />

wird für die spätere Entwicklung<br />

des Gesundheitswesens weit reichende Bedeutung<br />

erlangen. Bis dahin hatten die Ärzte<br />

Medikamente nicht nur verordnet, sondern<br />

auch in eigener Regie verkauft. Ursprünglich<br />

nur für das Königreich Sizilien<br />

gedacht, wird die Medizinalordnung zum<br />

Vorbild für <strong>Apotheke</strong>nordnungen im Reich<br />

und in ganz Europa.<br />

Im Wesentlichen untersagen diese und spätere<br />

<strong>Apotheke</strong>nordnungen des Mittelalters<br />

den Ärzten geschäftliche Verbindungen mit<br />

<strong>Apotheke</strong>rn und den Besitz von <strong>Apotheke</strong>n.<br />

Verhindert werden soll, dass <strong>Apotheke</strong>r und<br />

Ärzte in eine Konkurrenzsituation geraten.<br />

Es ist nur natürlich, dass in dieser Zeit (11.<br />

bis 13. Jahrhundert), in der viele Berufszweige<br />

Spezialisierungen erfahren, auch eine<br />

Arbeitsteilung in den Heilberufen stattfindet.<br />

Vorläufer der <strong>Apotheke</strong>r.<br />

Nach dem Untergang des Römischen Reiches<br />

bewahren nur die Klöster Reste der<br />

Kenntnisse solch großer Ärzte der Antike<br />

wie Hippokrates und Galen, die noch beides<br />

gleichzeitig gewesen waren: therapierender<br />

Arzt und Hersteller von Heilmitteln.<br />

Es gibt einige Klöster im 9. Jahrhundert, in<br />

denen sich Mönche speziell mit der Aufzucht<br />

und Verarbeitung von Heilkräutern beschäftigen.<br />

In vielen Klöstern gibt es auch<br />

Räume zur Aufbewahrung von Heilkräutern,<br />

die mit dem lateinischen Wort "apotheca"<br />

bezeichnet wurden. Das heißt, zu Beginn ist<br />

die <strong>Apotheke</strong> also nichts anderes als die<br />

Kräuterkammer des Klosterarztes.<br />

Im 8. und 9. Jahrhundert sind in der arabischen<br />

Welt - in Bagdad und Damaskus -<br />

Drogen- und Gewürzhändler tätig, die zusammen<br />

mit den heilkundigen Mönchen der<br />

abendländischen Klöster als Vorläufer der<br />

<strong>Apotheke</strong>r gelten können.<br />

Von Verkaufsständen<br />

zu Patrizierhäusern.<br />

Die ersten städtischen <strong>Apotheke</strong>r Deutschlands<br />

sind ebenfalls Kaufleute, die mit Heilkräutern,<br />

Drogen und Gewürzen Handel<br />

treiben. Ihr Warenlager, oft bereits als "abteke"<br />

bezeichnet, gleicht eher einem Kolonialwarenladen<br />

als einer Medizinaleinrichtung.<br />

Als Folge der Medizinalordnung von<br />

1241 entstehen aber immer mehr städtische<br />

<strong>Apotheke</strong>nordnungen, die die <strong>Apotheke</strong> zu<br />

einem Ort machen, "dar men arzedie tho<br />

verkopende plecht" - wo man Arzneien zu<br />

verkaufen pflegt.<br />

Bis in die Neuzeit hinein regeln die Städte<br />

das <strong>Apotheke</strong>nwesen. In Norddeutschland<br />

werden <strong>Apotheke</strong>n sogar direkt als städtische<br />

Betriebe geführt (Ratsapotheke). Der<br />

Ratsapotheker ist städtischer Angestellter. In<br />

Süddeutschland dagegen überwiegt die privat<br />

betriebene, privilegierte <strong>Apotheke</strong>. In jedem<br />

Falle aber müssen die <strong>Apotheke</strong>r einen<br />

Eid auf die jeweilige <strong>Apotheke</strong>rordnung der<br />

Stadt ablegen.<br />

Die verheerenden Seuchen des 14. Jahrhunderts<br />

- der Schwarzen Pest des Jahres<br />

1348 fällt rund ein Drittel der Bevölkerung<br />

Europas zum Opfer - führt nicht nur zu eine<br />

starken Vermehrung der <strong>Apotheke</strong>n, sondern<br />

zugleich verändert sich ihr äußeres Erscheinungsbild.<br />

Die <strong>Apotheke</strong>r sind ursprünglich<br />

Händler, die von Stadt zu Stadt<br />

ziehen und ihre Waren in offenen, transportablen<br />

Verkaufsständen anbieten.<br />

<strong>Apotheke</strong>r als Arzneimittelhersteller<br />

Im Laufe des 14. Jahrhunderts werden diese<br />

von festen Häusern abgelöst. Diese insbesondere<br />

in Süddeutschland oft prachtvoll<br />

gestalteten Bürgerhäuser zeigen anschaulich,<br />

wie sich im Spätmittelalter die Stellung<br />

des <strong>Apotheke</strong>rs vom fliegenden Händler hin<br />

zum angesehenen und wohlhabenden Patrizier<br />

wandelt. Die <strong>Apotheke</strong> ist jetzt nicht<br />

mehr nur Verkaufsort für Heilpflanzen, Gewürze<br />

und Drogen, sondern sie verfügt jetzt<br />

auch über eine Offizin. Das lateinische<br />

Wort "officina" bezeichnet die Werkstatt, in<br />

der der <strong>Apotheke</strong>r selbst Arzneien herstellt.<br />

Im Laufe der Zeit wandelt sich die Offizin,<br />

die zunächst für die <strong>Apotheke</strong>nkunden nicht<br />

zugänglich ist, immer mehr zum Verkaufsraum.<br />

Die Arzneimittelherstellung verlagert<br />

sich in das Labor. Die <strong>Apotheke</strong>r sind also<br />

nicht mehr nur Kaufleute, sondern auch Arzneimittel<br />

herstellende Handwerker. Die Zubereitung<br />

von Arzneien aus komplizierten<br />

Mischungen verschiedener Grundstoffe<br />

stellt immer höhere Anforderungen an ihr<br />

Können. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts besuchen<br />

daher erste <strong>Apotheke</strong>r medizinische<br />

Vorlesungen an Universitäten, um ihr Wissen<br />

zu vervollständigen.<br />

<strong>Apotheke</strong>n: Stätten<br />

chemischer Forschung.<br />

Durch die Renaissance erhält das <strong>Apotheke</strong>nwesen<br />

viele neue Impulse. Der Arzt und<br />

Therapeut Theophrastus Bombastus von Hohenheim,<br />

genannt Paracelsus, fordert, gezielt<br />

nach neuen Arzneien zu forschen. Reisende<br />

bringen neue bis dahin unbekannte<br />

Pflanzen und Heilstoffe aus allen Teilen der<br />

Welt nach Europa. Die Erfindung des Buchdrucks<br />

ermöglicht die rasche Verbreitung<br />

von Arzneimittelliteratur. Im 17. Jahrhundert<br />

wächst die Zahl der Arzneimittel, weil jetzt


KULTUR<br />

15


16<br />

KULTUR<br />

GESCHICHTE DER DEUTSCHEN APOTHEKEN<br />

zunehmend auch chemische Arzneimittel in<br />

der ärztlichen Praxis eingesetzt werden. Die<br />

deutschen <strong>Apotheke</strong>n sind im 17. und 18.<br />

Jahrhundert auch Stätten der chemischen<br />

Forschung, in denen zunächst nach der Methode<br />

von Versuch und Irrtum experimentiert<br />

wird, im Zuge der Aufklärung bedienen sich<br />

die <strong>Apotheke</strong>r jedoch zunehmend wissenschaftlich<br />

exakter Erkenntnisse und Methoden.<br />

Berlin wird zu einem Zentrum der pharmazeutisch-chemischen<br />

Forschung und Lehre<br />

in Deutschland.<br />

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts werden<br />

mit der Gründung von Fachzeitschriften und<br />

privaten, pharmazeutischen Lehranstalten<br />

die Grundlagen für weitere wissenschaftliche<br />

Fortschritte in der Pharmazie gelegt. In<br />

ganz Deutschland wird eine Universitätsausbildung<br />

für <strong>Apotheke</strong>r jedoch erst im 19.<br />

Jahrhundert verpflichtend. Erst seit 1898<br />

werden Frauen zum Pharmaziestudium zugelassen.<br />

Entstehung der Pharmaindustrie<br />

Die Möglichkeit, Arzneimittel synthetisch<br />

und in großen Mengen herzustellen, führt<br />

im 19. Jahrhundert zur Entstehung der pharmazeutischen<br />

Industrie. In wenigen Jahren<br />

wandeln sich einfache <strong>Apotheke</strong>nlaboratorien<br />

zu Großbetrieben. Arzneimittel können<br />

nun in solchen Mengen hergestellt werden,<br />

dass sie für viele überhaupt erst bezahlbar<br />

werden.<br />

Es erfolgte eine bedeutungsvolle Umstellung<br />

der deutschen <strong>Apotheke</strong>. Die Herstellung<br />

der Chemikalien und das Sammeln der<br />

pflanzlichen Drogen traten zurück gegenüber<br />

der Verpflichtung und der Fähigkeit<br />

des <strong>Apotheke</strong>rs zur Prüfung der gekauften<br />

Arzneimittel auf ihre Güte und Brauchbarkeit.<br />

Die <strong>Apotheke</strong> entwickelte sich aus einer<br />

Fabrikationsstätte zur letzten Kontrollinstanz<br />

aller Arzneimittel vor ihrer Abgabe an<br />

Patienten und Kunden.<br />

Der <strong>Apotheke</strong>r heute<br />

Die <strong>Apotheke</strong>r heute haben eine Reihe von<br />

Gesetzen und Verordnungen zu beachten,<br />

wie zum Beispiel das Arzneimittelgesetz,<br />

die <strong>Apotheke</strong>nbetriebsordnung und die Sozialgesetze.<br />

Die Weiterentwicklung der<br />

Hochschulausbildung berücksichtigt diese<br />

veränderten Anforderungen an die <strong>Apotheke</strong>r.<br />

Sie erhalten heute eine erweiterte<br />

pharmakologische und biochemische Ausbildung,<br />

die es ihnen ermöglicht, ihre Patienten<br />

und Kunden beim verantwortungsvollen<br />

Umgang mit Arzneimitteln, vor allem<br />

in der Selbstmedikation, zu beraten. Bei der<br />

Vielfalt der Fertigarzneimittel, der verschiedenen<br />

Anwendungsformen und den unterschiedlichen<br />

Wirkungsmechanismen erhält<br />

auch die Zusammenarbeit zwischen Arzt<br />

und <strong>Apotheke</strong>r heute eine immer größere<br />

Bedeutung im Interesse des Patienten.<br />

Noch mehr als bisher wird die Bedeutung<br />

der <strong>Apotheke</strong> in Zukunft als Drehscheibe für<br />

Information und Beratung wachsen und für<br />

eine optimale orts- und zeitnahe Versorgung<br />

der Patienten unverzichtbar sein.<br />

IMPRESSUM:<br />

Herausgabe: Hanse ProMedia GmbH & Co. KG · Wisbystraße 2 · 23558 Lübeck<br />

Produktion: hanse medienkontor GmbH & Co KG · Wisbystraße 2 · 23558 Lübeck · Tel.: 0451 / 47 97-100<br />

Chefredakteur: Holger Hansen v.i.S.d.P. · Text: Alexandra Suhling<br />

Fotos: Thomas Radbruch<br />

Gefördert von der Possehlstiftung und der Dräger-Stiftung.


KULTUR<br />

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18<br />

MUSIK<br />

DAS SCHLESWIG-HOLSTEIN MUSIK FESTIVAL 2008 IN LÜBECK.<br />

MUSIK AN EINDRUCKVOLLEN ORTEN. DAS SCHLESWIG-HOLSTEIN MUSIK<br />

Unter dem Motto „russisch gestimmt“ bringt<br />

das 23. Schleswig-Holstein Musik Festival<br />

(SHMF) vom 12. Juli bis zum 31. August die<br />

große russische Musiktradition in all ihren Facetten<br />

nach Norddeutschland – und damit natürlich<br />

auch nach Lübeck und Umgebung.<br />

Hervorragende Interpreten wie das Mariinsky<br />

Theatre Symphony Orchestra unter Valery<br />

Gergiev oder der fantastische Bassbariton<br />

Evgeny Nikitin, weltberühmte Kompositionen<br />

wie „Le Sacre du Printemps“ von Strawinsky<br />

– das alles steht dabei genauso im Mittelpunkt<br />

wie Musik, die es erst noch zu entdecken<br />

gilt wie etwa die Balalaika-Klänge des<br />

Terem Quartet. Neben den russischen Klängen<br />

stehen klassische Musik vom Feinsten und<br />

Musiker auf Weltniveau. Ausgehend von seinem<br />

organisatorischem Zentrum, dem malerischen<br />

historischen Palais Rantzau im Herzen<br />

der Hansestadt, webt das SHMF so sieben<br />

Wochen lang einen Klangteppich aus über<br />

150 Konzerten und sechs „Musikfesten auf<br />

dem Lande“ über die Region zwischen den<br />

Meeren. In Lübeck kann sich das Publikum allein<br />

auf 15 hochkarätige Konzerte freuen und<br />

dabei russische Musik von Rachmaninoff und<br />

Tschaikowsky bis zu sibirischem Ethno-Rock<br />

genauso entdecken wie eine phänomenal besetze<br />

Puccini-Gala oder den Shooting-Star<br />

der Schlagzeugszene Martin Grubinger mit<br />

einer langen Nacht des Schlagzeugs. In der<br />

näheren Umgebung zwischen Hasselburg,<br />

Timmendorder Strand, Bad Segeberg und<br />

Mölln kommen noch einmal über fünfzehn<br />

Konzertereignisse hinzu.<br />

Eine Besonderheit des Schleswig-Holstein Musik<br />

Festivals ist es dabei, jeden Sommer auch<br />

ungewöhnliche Orte als Spielstätten zu entdecken.<br />

In Lübeck ist das SHMF daher in dieser<br />

Saison nicht nur in der Musik- und Kon-<br />

gresshalle und in den Räumen der Musikhochschule<br />

zu Gast, sondern auch an fünf<br />

weiteren Orten: der Kirche St. Petri, dem Lehmannkai<br />

2, der Industriehalle von Huckepack-<br />

Wiek, dem Schuppen 6 und dem Werkhof.<br />

Der Lehmannkai 2 ist dabei eine besonders<br />

beeindruckende Kulisse für ein Konzert zum<br />

diesjährigen Länderschwerpunkt Russland,<br />

denn hier, auf dem Gelände der ehemaligen<br />

Flender-Werft im Lübecker Hafen, verbindet<br />

ein Liniendienst regelmäßig Lübeck mit Sankt<br />

Petersburg. Zum ersten Mal veranstaltet das<br />

Schleswig-Holstein Musik Festival hier ein Konzert<br />

und überrascht sein Publikum mit der unglaublichen<br />

Virtuosität der Balalaika-Klänge<br />

mit dem Terem Quartet. Ebenfalls sehr beeindruckend<br />

verspricht das Konzert in der Industriehalle<br />

von Huckepack-Wiek zu werden,<br />

umgeben von einem großen Schrottplatz. Vor<br />

solch einer Kulisse bietet es sich geradezu an,


FESTIVAL 2008 IN LÜBECK.<br />

ein Schlagzeug-Event zu veranstalten, voller Trommeln,<br />

Schlagwerk und Samba-Rhythmen. Neben diesen für klassische<br />

Musik sehr ungewöhnlichen Spielstätten wagt sich das<br />

SHMF auch an grenzüberschreitende Musikprojekte, die weit<br />

über das normale Verständnis von „klassischer“ Musik hinausgehen.<br />

Für diese Konzerte – Ethno-Rock mit der sibirischen<br />

Sängerin Pelagea und russische Tanzmusik von Jazz<br />

bis Ska mit den „Fanfaren von Moskau“, der Band Pakava It’<br />

– geht das Schleswig-Holstein Musik Festival in den Werkhof<br />

bzw. in den Schuppen 6. Die Kirche St. Petri mit ihren hohen<br />

weißen Säulengängen bietet schließlich den angemessenen<br />

Rahmen für einen Teil des diesjährigen Brendel-Projekts:<br />

Der weltberühmte Pianist Alfred Brendel liest hier eigene<br />

Texte, während sein Sohn Adrian Brendel die Lesung auf<br />

dem Cello musikalisch umrahmt.<br />

Bei dieser musikalischen Vielfalt an so vielen Orten bleibt allen<br />

Musikbegeisterten und denen, die es noch werden möchten,<br />

nur eine Möglichkeit: Hingehen!<br />

Das SHMF in Lübeck – Die Termine im Überblick<br />

12.7. 20.00 Uhr<br />

Musik- und Kongresshalle<br />

Eröffnungsvorkonzert<br />

13.7. 20.00 Uhr<br />

Musik- und Kongresshalle<br />

Eröffnungskonzert<br />

19.7. 20.00 Uhr<br />

Musik- und Kongresshalle<br />

Solisten, Chor und Orchester des<br />

Bolschoi-Theaters<br />

Erstklassisch russisch: Opern von<br />

Rachmaninoff<br />

20.7. 19.00 Uhr<br />

Huckepack-Wiek<br />

Martin Grubinger & friends<br />

Teilnehmer des „Workshops der Kulturen“<br />

22.7. 21.00 Uhr<br />

Werkhof<br />

Pelagea: Russischer Ethno-Rock<br />

26.7. 20.00 Uhr<br />

Musik- und Kongresshalle<br />

Evgeny Nikitin, Bassbariton<br />

Schleswig-Holstein Festival Orchester;<br />

Christoph Eschenbach, Dirigent<br />

1.8. 21.00 Uhr<br />

Schuppen 6<br />

Pakava It’: Fetzige Brass-Sounds von<br />

Jazz bis Ska<br />

3.8. 19.00 Uhr<br />

Lehmannkai 2<br />

Terem Quartet: Balalaika rasant<br />

MUSIK<br />

8.8. 20.00 Uhr<br />

St. Petri<br />

Das Brendel-Projekt II: Alfred Brendel<br />

liest<br />

9.8. 20.00 Uhr<br />

Musik- und Kongresshalle<br />

Denis Matsuev, Klavier<br />

Mariinsky Theatre Symphony Orchestra<br />

Valery Gergiev, Dirigent<br />

15.8. 20.00 Uhr<br />

Musik- und Kongresshalle<br />

Die große Nacht des Schlagzeugs<br />

mit Martin Grubinger<br />

19.8. 20.00 Uhr<br />

Musik- und Kongresshalle<br />

Puccini-Gala mit Nicole Cabell (Sopran),<br />

Miroslav Dvorsky (Tenor),<br />

Christopher Robertson (Bariton) und<br />

der NDR Radiophilharmonie<br />

24.8. 19.00 Uhr<br />

Musik- und Kongresshalle<br />

Schleswig-Holstein Festival Orchester;<br />

Herbert Blomstedt, Dirigent<br />

30.8. 20.00 Uhr<br />

Musik- und Kongresshalle<br />

Abschlussvorkonzert<br />

31.8. 20.00 Uhr<br />

Musik- und Kongresshalle<br />

Abschlusskonzert<br />

Karten und Informationen unter:<br />

Telefon: 0431-570 470<br />

Internet: www.shmf.de<br />

Fotos: Thomas Radbruch, Musik- und Kongresshalle,St. Petri, Sarolta Péter<br />

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20<br />

MUSIK<br />

DAS SCHLESWIG-HOLSTEIN MUSIK FESTIVAL 2008 IN LÜBECK.<br />

NACHWUCHSFÖRDERUNG AUF HÖCHSTEM NIVEAU.<br />

Dass die Förderung von Nachwuchsmusikern<br />

beim SHMF eine zentrale Rolle spielt, beweisen<br />

nicht zuletzt die Meisterkurse, die Chorakademie<br />

und die Orchesterakademie, die jeden<br />

Sommer im Rahmen des Schleswig-Holstein<br />

Musik Festivals stattfinden. Auf höchstem<br />

Niveau arbeiten in diesen drei internationalen<br />

und weltberühmten pädagogischen Zweigen<br />

des Festivals junge Talente aus der ganzen<br />

Welt mit Spitzenmusikern an ihrer Zukunft.<br />

Die Meisterkurse in der Musikhochschule Lübeck<br />

sind dabei für viele Lübecker Bürger<br />

schon eine Institution. In diesem Sommer finden<br />

vom 13. Juli bis zum 24. August insgesamt<br />

zehn Meisterkurse statt, etwa mit den<br />

Sängern Kurt Moll und Anna Tomowa-Sintow,<br />

der Cellistin Natalia Gutman, dem Pianisten<br />

Oleg Maisenberg oder der Geigerin Isabelle<br />

van Keulen. Das Besondere: In öffentlichen<br />

Proben können hier alle Interessierten dabei<br />

sein, wenn junge Musiker wichtige Impulse für<br />

ihre Karriere bekommen. Die Chorakademie<br />

in der Ostsee-Akademie Travemünde, die im<br />

Jahr 2001 von Festival-Intendant Rolf Beck gegründet<br />

wurde, lädt in diesem Sommer über<br />

fünfzig Sängerinnen und Sänger aus ganz<br />

Europa dazu ein, unter der Leitung von berühmten<br />

Chorleitern wie Robin Gritton den<br />

Festivalchor zu bilden und wichtige Erfahrungen<br />

im Chorgesang zu sammeln, die im Ge-<br />

sangsstudium sonst oft zu<br />

kurz kommen. In sechs Konzerten<br />

während des Festivalsommers<br />

stellen sie ihr<br />

Können dann unter Beweis.<br />

In der Orchesterakademie<br />

schließlich, die bereits 1987<br />

von Leonard Bernstein ge-<br />

gründet wurde, formen gewandte Dirigentenhände<br />

über einhundert junge Nachwuchsmusiker<br />

zum Energie geladenen Festivalorchester.<br />

Unter der Leitung von Christoph<br />

Eschenbach, Herbert Blomstedt, Heinrich<br />

Schiff und Mikhail Pletnev erarbeiten die jungen<br />

Musiker aus aller Welt große Orchesterliteratur<br />

und bringen sie zur Aufführung. Auch<br />

auf Salzau können Interessierte die Probenarbeit<br />

unmittelbar mitverfolgen.<br />

Erfahren Sie mehr über die pädagogische Arbeit des<br />

Schleswig-Holstein Musik Festivals und öffentliche Proben:<br />

Meisterkurse: 0451-20 37 643, www.shmf.de/mk<br />

Chorakademie: 0451-389 57 0, www.shmf.de/ca<br />

Orchesterakademie: 04303-18 181, www.shmf.de/oa


DIE MUSIKFESTE AUF DEM LANDE 2008.<br />

Von „Steife Brise“ über „Russisch rasant“<br />

bis zu „Tanzmusik“ – die „Musikfeste auf<br />

dem Lande“ des Schleswig-Holstein Musik<br />

Festivals 2008 locken auch in diesem Sommer<br />

alle Musikbegeisterten mit einer unglaublichen<br />

Vielfalt hinaus zu den schönsten<br />

Gutshöfen in Schleswig-Holstein und in<br />

die Hamburger HafenCity. Sechs Musikfeste<br />

mit insgesamt 48 abwechslungsreichen<br />

Konzerten machen die Festivalwochenenden<br />

dabei fast zu einem Festival im<br />

Festival. In diesem Jahr ist das Publikum eingeladen,<br />

zu den Gutshöfen von Stocksee,<br />

Emkendorf, Pronstorf und Wotersen sowie<br />

in den Hamburger Hafen zu pilgern, um<br />

die schönste Verbindung von Ambiente und<br />

Musik zu erleben.<br />

In Stocksee steht dabei der besondere<br />

Klang der russischen Seele im Mittelpunkt.<br />

Das Programm reicht hier von Einblicken in<br />

die reiche russische Kammermusiktradition<br />

über russischen Tango bis hin zur Musik für<br />

Bajan, dem russischen Knopfakkordeon.<br />

Neben bekannten Kammermusikwerken<br />

von Tschaikowsky oder Prokofieff stehen<br />

auch unbekanntere Kleinode von Arensky,<br />

Borodin oder Aljabjew auf dem Programm.<br />

Interpreten sind dabei – typisch für die Musikfeste<br />

– einerseits Künstler des SHMF-<br />

Hauptprogramms wie die St. Petersburger<br />

Kammersolisten, andererseits herausragende<br />

junge Musiker aus Russland wie etwa<br />

der 1988 geborene Geiger Sergey Dogadin<br />

oder das Atrium Quartett. Auch russische<br />

Folklore ist in Stocksee in ihrer ganzen<br />

Vielfalt zu erleben: Das Vokalensemble Anima<br />

widmet sich russischen Volksliedern, die<br />

Gruppe Talisman der russischen Zigeuner-<br />

Alle Musikfeste im Überblick:<br />

MUSIK<br />

12./13. Juli, Hamburg, HafenCity<br />

„Steife Brise“, MF 1<br />

19./20. Juli, Stocksee<br />

„Russisch beseelt“, MF 2<br />

26./27. Juli, Emkendorf<br />

„Cellissimo“, MF 3<br />

2./3. August, Pronstorf<br />

„Russisch rasant“, MF 4<br />

9./10. August, Wotersen<br />

„Tanzmusik“, MF 5<br />

16./17. August, Emkendorf<br />

„Mit Pauken und Trompeten“, MF 6<br />

Karten unter Tel.: 0431-570 470<br />

und Volksmusik und Peter Wassiljewski mit<br />

seinem Leschenko-Orchester der Musik von<br />

Pjotr Leschenko, dem „König des russischen<br />

Tango“. Gespannt sein darf man außerdem<br />

auf das wohl exotischste russische Instrument,<br />

das Theremin: Wie von Geisterhand<br />

wird das Instrument, das wie eine Mischung<br />

aus menschlicher Stimme, Säge und<br />

einem Streichinstrument klingt, ohne Berührung<br />

gespielt.<br />

Aber auch jedes andere Musikfestwochenden<br />

bietet musikalische Vielfalt voller Überraschungen.<br />

Die Musikfeste auf dem Lande:<br />

Ein herrlicher Sommergenuss mitten in<br />

der Natur.<br />

Fotos: SHMF, Dirk Hourticolon<br />

21


Industriemuseum<br />

Geschichtswerkstatt Herrenwyk<br />

Kokerstraße 1–3, 23569 Lübeck<br />

Fr: 14 bis 17 Uhr<br />

Sa und So: 10 bis 17 Uhr<br />

Museum Behnhaus Drägerhaus<br />

Galerie des 19. Jahrhunderts und der Klassischen Moderne<br />

Königstraße 9 –11, 23552 Lübeck<br />

Di bis So: 10 bis 17 Uhr<br />

Kulturforum Burgkloster<br />

mit archäologischem Museum<br />

Hinter der Burg 2–6, 23552 Lübeck<br />

Di bis So: 11 bis 17 Uhr<br />

Buddenbrookhaus<br />

Heinrich-und-Thomas-Mann-Zentrum<br />

Mengstraße 4, 23552 Lübeck<br />

Mo bis So: 10 bis 18 Uhr<br />

Günter Grass-Haus<br />

Forum für Literatur und Bildende Kunst<br />

Glockengießerstraße 21<br />

23552 Lübeck<br />

Di bis So: 10 bis 17 Uhr<br />

TheaterFigurenMuseum<br />

Kolk 14, 23552 Lübeck<br />

Mo bis So: 10 bis 18 Uhr<br />

www.die-luebecker-museen.de<br />

museen@luebeck.de<br />

Museums-Hotline: 0 18 05 / 92 92 00<br />

Katharinenkirche<br />

Königstraße, Ecke Glockengießerstraße<br />

23552 Lübeck<br />

Di bis So: 10 bis 17 Uhr<br />

Museum Holstentor<br />

Holstentorplatz, 23552 Lübeck<br />

Di bis So: 11 bis 17 Uhrr<br />

Kunsthalle St. Annen<br />

St. Annen-Museum<br />

St. Annen-Straße 15<br />

23552 Lübeck<br />

Di bis So: 11 bis 17 Uhr<br />

Museum für Natur und Umwelt<br />

Musterbahn 8, 23552 Lübeck<br />

Di bis Fr: 9 bis 17 Uhr<br />

Sa und So: 10 bis 17 Uhr<br />

(14 c t /min)

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