Von der Rebe in die Flasche - Birseck Magazin

© BirseckMagazin Herbst 2012, Seite 9 HERBSTFRÜCHTEauch der Mut zu innovativen Produkten.Dank aktivem Bewerben – zum Beispiel anMessen und Ausstellungen (vgl. Kastennebenan) – geselligen Straussenwirtschaftenim Rebgebiet, informativen Weinwanderwegenund populären öffentlichen Anlässen,wie zum Beispiel der «Räbesunntig»,erfahren die hiesigen Weine immermehr Beliebtheit bei der einheimischenBevölkerung.Eine Flasche Wein für Götti und GotteWar 1932 Unbefugten das Spazieren in denRebbergen noch verboten, ist es heute ausdrücklicherwünscht. Die WeinbaugenossenschaftAesch erstellte vor fünf Jahreneinen Weinwanderweg durch die Klus.Auf 23 Tafeln informiert er über anfallendeArbeiten von Januar bis Dezember. DasAuge geniesst mit: Den Gempen am Horizont,erstrecken sich vor einem unzähligeReihen mit Reben. Auch zu Flora und Faunaliefert der spezielle Wanderweg wissenswerteInformationen, wie zur Geschichtedes Weins und dessen Kelterung.An innovativen Ideen mangelt es in denReben kaum. Um dem Rebbau etwas näherzu kommen und die Arbeit der Winzerzu verstehen, verkauft beispielsweise derWeindorf Aesch zum AnfassenDie Aescher sind stolz auf ihren Wein.Sie widmeten ihm 1937 gar ein Lied,das für das Festspiel «Hüscht und hottdur Aesch bigott» am kantonalen Gesangsfestkomponiert wurde. SeineStrophen sind nachzulesen im AescherHeimatmuseum, zwischen einer altenEtikettiermaschine, Rebholzbündelnund einem Ölofen gegen Spätfrost.Auf ein paar Quadratmetern zeigt dasMuseum den Aescher Rebbau imWandel der Zeit, präsentiert ein mittelalterliches Rebmesser, Bilder von einheimischenRebbau-Familien und erklärt, warum der Rotwein als «Präventivmedizin» gilt.Vier Ständer mit Dreh-Würfeln informieren unter anderem über Geschichte, Naturgewalten,Sorten, die Ursprünge der Weinkultur. Und über den neuzeitlichen Weinbau:Vor der Technisierung mit Rebberg-Traktoren und Bodenbearbeitungs-Maschinenschufteten die Winzer intensiver als heute. Rund 1500 Stunden konnten sie durchden neuzeitlichen Weinbau einsparen – pro Hektar!Übrigens: Es sind die Polyphenole im Gerb- und Farbstoff des Rotweins, die dem Herz-Kreislaufsystem guttun.> www.heimatmuseum-aesch.chKlushof eine Rebstock-Patenschaft. JedeGotte und jeder Götti erhält jährlich einenWein geschenkt, wird auf den Betrieb eingeladen,um Näheres über die Produktionzu erfahren und bekommt Informationenzur Entwicklung der «eigenen» Rebe. > www.baselbieterwein.ch> www.weinbau-aesch.ch