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Gemeinsames Pfarrblatt für die Seelsorgeeinheit Sense Mitte

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Senegal<br />

12<br />

Thema – Fastenopfer<br />

Mit Solidarität und traditionellem<br />

Wissen gegen den Hunger<br />

Die meisten senegalesischen Familien leben von<br />

der Landwirtschaft. Doch der Anbau traditioneller<br />

Produkte wurde vernachlässigt zugunsten der<br />

Erdnüsse, welche exportiert werden können. Die<br />

Brachfelder und organischer Dünger wurden durch<br />

chemische Produkte ersetzt, auch wenn <strong>die</strong>se teuer<br />

sind und langfristig <strong>die</strong> Bodenqualität verschlechtern.<br />

Dazu kommt, dass das zugekaufte Saatgut<br />

von schlechter Qualität ist und immer teurer wird.<br />

Zahlreiche Familien können ihren Nahrungsbedarf<br />

deshalb nicht mehr das ganze Jahr decken und<br />

verschulden sich stark.<br />

2008 hat sich <strong>die</strong> Situation zusätzlich verschlimmert.<br />

Senegal war stark betroffen von den Preisen<br />

der Rohstoffe, <strong>die</strong> in der zweiten Hälfte 2007 unaufhörlich<br />

stiegen und schliesslich weltweit einen<br />

Nahrungsmittelmangel bewirkten. Der Preis von<br />

Reis, der Hauptnahrung des Landes, stieg derart an,<br />

dass sich viele Senegalesen ihn nicht mehr leisten<br />

konnten. Im Frühjahr 2008 kostete er 30 Prozent<br />

mehr, als sechs Monate zuvor. Die Subventionen<br />

des Staates schienen keine grossen Auswirkungen<br />

zu haben. Deshalb protestierten am 1. Mai 2008<br />

mehrere zehntausend Personen gegen <strong>die</strong> hohen<br />

Preise der Grundnahrungsmittel in den Strassen<br />

Dakars und skan<strong>die</strong>rten «Trop, c’est trop!».<br />

Verschärft wird <strong>die</strong> Ernährungskrise durch <strong>die</strong><br />

klimatischen Veränderungen, mit denen sich <strong>die</strong> senegalesischen<br />

Bäuerinnen und Bauern konfrontiert<br />

sehen. In der Region Matam hat sich nach Angaben<br />

des regionalen Wetter<strong>die</strong>nstes <strong>die</strong> durchschnittliche<br />

Jahrestemperatur kontinuierlich von 30.3 Grad<br />

Celsius im Jahre 2001 auf 31 Grad Celsius im Jahr<br />

2006 erhöht. Gleichzeitig werden <strong>die</strong> Regenzeiten<br />

tendenziell kürzer und weniger vorhersehbar.<br />

Beides bewirkt, dass jedes Jahr während mehreren<br />

Monaten auch Wassermangel herrscht.<br />

Hier setzt <strong>die</strong> Arbeit von Fastenopfer ein. Die<br />

Bäuerinnen und Bauern lernen, ihr eigenes Saatgut<br />

zu produzieren und ihre Böden nachhaltig<br />

zu bebauen. «Im Sahel lehrt <strong>die</strong> Trockenheit <strong>die</strong><br />

Bevölkerung, sorgfältig mit dem Boden umzugehen,<br />

von dem sie abhängig sind», erklärt Souleymane<br />

Bassoum, der Koordinator von Fastenopfer.<br />

Gemeinsam arbeiten <strong>die</strong> Bauern und Bäuerinnen<br />

Strategien gegen <strong>die</strong> Folgen der Klimaveränderung<br />

aus und entwickeln lokal angepasste Methoden <strong>für</strong><br />

Fortsetzung Seite 13

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