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Reiten auf Gut Dalwitz
Aus dem Tagebuch eines englischen Herrenreiters
(Nimrods Tagebuch)
Die Stute des Grafen Bassewitz
Im „Silberpokal” sollte ich eine Stute des Grafen Bassewitz, Prunella
v. Young Woetul Woeful reiten, und im „Goldpokal” mich
auf Wildfire versuchen, wozu ich nicht viel Zutrauen hatte, denn
Alarm, eine sehr gute Stute des Grafen Hahn, war im Rennen und
sah so fit aus, wie überhaupt ein Trainer ein Pferd machen kann.
Eine halbe Stunde später saß ich mit elf Stone drei Pfund im Sattel
auf Prunella. Die Stute des Grafen Bassewitz war ein leichtes
Pferd für das Gewicht, aber ich hatte sie in der Arbeit gesehen,
und obwohl ich nie darauf gesessen hatte, war ich überzeugt,
dass sie ihr Bestes hergeben würde. Sie sah ganz wie ein Sieger
aus und stand über die Meile, dass es ihrem Trainer Miles alle
Ehre machte. Ich „ging” von Ende zu Wende und gewann stark
verhalten, da kein Pferd mit der Woeful-Tochter leben konnte.
Zeit: zwei Minuten. Nach einer weiteren halben Stunde saß ich
wieder auf Wildfire, und nach den gleichen Tänzen kam ich leidlich
mit ihm ab. Nach meiner Instruktion machte ich scharfes
Rennen, Alarm wie zuvor dichtauf; diesmal glaubte ich, dass die
Hahnsche Stute mich schlagen würde. An der zweiten Ecke gewann
ich jedoch vier Längen, und da ich wusste, dass der Graf
gern „wartet”, so ließ ich den Vorteil nicht aus der Hand; erst
eine halbe Meile von Hause gab ich in tiefem Boden einen Pull
und sah, mich umwendend, dass ich die Hahnsche Stute verloren
hatte. War in dem ersten Laufen um den Goldpokal das Ende zu
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knapp gewesen, um gemütlich zu sein, so hatte ich diesmal so
viel Pfunde übrig, dass ich der Erbgroßherzogin und dem Richter,
Prinzen Wilhelm, eine Kusshand zuwarf, als ich durch das
Ziel kanterte. Sobald ich zurückgewogen war, holte mich Biel, u
m aus den Händen Ihrer Königlichen Hoheit den Goldpokal in
Empfang zu nehmen. Es regnete in Strömen, und Biel bot mir seinen
Mantel an; ich lehnte jedoch ab, um der Herzogin zu zeigen,
dass ich höchstderen Farben (blau, orange und rot) zum Siege
getragen hatte.
Heute werden auf Gut Dalwitz Criollos gezüchtet. Der Criollo ist
eines der widerstandsfähigsten und zähesten Pferde der Welt. Er
kann bei extremen klimatischen Bedingungen mit nur ganz wenig
Futter auskommen. Er ist unglaublich ausdauernd und wird in
seiner Heimat Südamerika einer sehr harten Leistungsprüfung
(Marcha) unterworfen. Dabei werden innerhalb von 14 Tagen
(mit einem Ruhetag) 750 km zurückgelegt, wobei nicht zugefüttert
werden darf, also die Pferde nur wieder nach der Etappe auf
die Weide entlassen werden. Damit wird nicht nur die Ausdauer
sondern auch die Regenerationsfähigkeit unter Beweis gestellt.
Wenn Sie sattelfest und kein Anfänger sind, dann können Sie mit
dabei sein und uns bei der Arbeit auf den Koppeln im Frühjahr
und im Herbst helfen.
Ob Klassisch Englisch- oder Westernreiter, ein Erlebnis der besonderen
Art bietet ein Ausritt mit der Mecklenburger Meute, die
seit 2003 auf Gut Dalwitz in der Kennelanlage am Ortsrand untergebracht
ist.
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