Mittel-und Nordthüringen
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alverde 02/2012<br />
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ROSSLEBEN<br />
Schlummernde Talente wecken<br />
Dass Umweltschutz auch gut für die persönliche<br />
Ent wicklung ist, erfahren die Teilnehmer<br />
der „Mul tifunktionalen Umweltgruppe“ an der<br />
Gerhart-Hauptmann-Schule in Roßleben unter<br />
Lei tung von Dr. Jürgen König. Durch das Projekt<br />
sollen verhaltensauff ällige Jugendliche zu neuem<br />
Selbstbewusstsein fi nden <strong>und</strong> versteckte<br />
Ta lente entdecken. „‚Verhaltensauff älligkeiten<br />
sind auch Talentüberlagerungen’ lautet unsere<br />
Grup penmaxime“, erklärt Schulleiter Hans-<br />
Jürgen Weilepp. Ihren Forschergeist entdecken<br />
die Schüler an der Naturforscherstation in der<br />
Roßlebener Gartenanlage „Glück auf!“. Dort messen<br />
sie Wetterdaten an Klimastationen, züchten<br />
WEIMAR<br />
Regisseure des eigenen Lebens<br />
Sie haben die Schule geschwänzt <strong>und</strong> fast ihren Abschluss nicht geschaff t.<br />
Doch mit Hilfe des Projekts „Schulverweigerung – Die 2. Chance“ hat es<br />
eine Gruppe Weimarer Jugendlicher doch noch gepackt. Ihre Erfahrungen<br />
haben sie im vergangenen Jahr in dem Film „Es ist nie zu spät“ verarbeitet,<br />
der unter Anleitung der Filmagentur 1meter60 Film entstanden ist. „Die<br />
Jugendlichen haben das Drehbuch zum Film selbst geschrieben. Regisseure<br />
des eigenen Lebens quasi“, erzählt Projektleiterin Heidi Hildebrandt. In<br />
Kleingruppen kümmerten sich die Jugendlichen um Kamera, Licht, Ton,<br />
Storyboard <strong>und</strong> Schnitt. Dabei lernten sie ganz neue Berufsbilder kennen<br />
<strong>und</strong> schauten über den eigenen Tellerrand. Herausgekommen ist ein<br />
17-minütiger Film, der ihre eigenen Erlebnisse <strong>und</strong> Anstrengungen widerspiegelt.<br />
Er will Schulverweigerern Mut machen <strong>und</strong> zeigen, dass andere<br />
in der gleichen Situation waren <strong>und</strong> es auch geschaff t haben. Außerdem<br />
will er aufrütteln <strong>und</strong> die Ursachen von Schulverweigerung sichtbar machen.<br />
„Schulverweigerung – Die 2. Chance“ läuft bun desweit <strong>und</strong> wird vom<br />
B<strong>und</strong>esministerium für Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong> Jugend <strong>und</strong> aus<br />
<strong>Mittel</strong>n des Europäischen Sozialfonds gefördert. Infos in Weimar gibt Heidi<br />
Hildebrandt, Telefon: 0160 3615743, E-Mail: weimar@schulverweigerung.<br />
info<br />
Gemeinsam gestalten wir die Zukunft. Nachhaltigkeitsprojekte aus Ihrer Region: informieren <strong>und</strong> mitmachen!<br />
seltene Pfl anzen wie die Th üringer Malve oder<br />
bauen einen Solarofen. Jeder Schü ler forscht zu<br />
seinem eigenen Th ema, ihre For schungs er gebnisse<br />
reichen die Jugendlichen beim Wis sen -<br />
schafts wettbewerb „Jugend forscht“ ein. Tatkräf<br />
tige Unterstützung erhalten die Schüler<br />
von den Gartenfre<strong>und</strong>en Th üringen e. V., die<br />
ihr Wissen an die Schüler weitergeben. So helfen<br />
viele mit, um den Jugendlichen den Schritt<br />
in eine erfolgreiche Zukunft zu ermöglichen.<br />
| LINKS | Schüler <strong>und</strong> Mitglieder der Gartenfre<strong>und</strong>e<br />
Thüringen an der Naturforscherstation<br />
Sichern Sie die Zukunft des Projekts mit Ihrer<br />
Spende. Wenn Sie die „Multifunktionale Umweltgruppe“<br />
unterstützen möchten, wenden Sie sich an<br />
Schul leiter Hans-Jürgen Weilepp, Telefon: 034672<br />
96770, E-Mail: kyfb153@freenet.de<br />
| OBEN | Das Projekt „Schulverweigerung – Die 2. Chance“ will Schülern Mut machen.<br />
Bildnachweis: Hans-Jürgen Weilepp, Lydia Ursinus, Ariane Jedlitschka, Grit Tetzel<br />
WEIMAR<br />
Ideen für die Welt von morgen<br />
Welche Modelle der Nachhaltigkeit gibt es <strong>und</strong> wie könnte unsere Welt<br />
von morgen aussehen? Diese <strong>und</strong> weitere Fragen will das Projekt „Utopia<br />
Attraktor“ aus Weimar <strong>und</strong> Leipzig mit Künstlern <strong>und</strong> Kulturschaff enden,<br />
Wissenschaftlern <strong>und</strong> allen Interessierten diskutieren. Dazu veranstaltete<br />
das Projekt im vergangenen Jahr die „Utopische Tafel“ in Weimar:<br />
Vertreter verschiedener Weimarer Vereine saßen an einer langen Tafel<br />
unter freiem Himmel <strong>und</strong> tauschten sich über ihr Leben in Weimar <strong>und</strong><br />
ihre Interessen aus. Zudem schickte „Utopia Attraktor“ zwei Wan derausstellungen<br />
auf Reisen. Mit Hilfe von privaten Unterstützern <strong>und</strong><br />
öff entlichen Institutionen ist in Zukunft ein Kongress mit Workshops,<br />
Podiumsdiskussionen <strong>und</strong> einem Film- <strong>und</strong> Kulturprogramm geplant.<br />
„Mit Kunst <strong>und</strong> Kultur wollen wir Fragen stellen, etwa: Was bedeutet das<br />
| OBEN | Weimarer Vereine diskutieren gemeinsam an einer langen Tafel im Freien.<br />
„Utopia Attraktor“ ist offen für Projekte <strong>und</strong> Ideen <strong>und</strong> freut sich über<br />
Spenden <strong>und</strong> tatkräftige Hilfe. Mehr dazu auf der Internetseite oder bei<br />
Ariane Jedlitschka, Telefon: 0178 4754669, E-Mail: utopia@eexistence.de<br />
Internet für die Gesellschaft oder wie hängen Stadt <strong>und</strong> Umwelt zusammen?“,<br />
erklärt Mitorganisatorin Maxi Kretzschmar. Das Projekt vernetzt<br />
verschiedene regionale Kultureinrichtungen über die Grenzen von Th ü ringen<br />
hinaus. Kreative <strong>und</strong> Ideengeber sollen so in der Gesellschaft sichtbarer<br />
werden, denn Ideen für eine bessere Zukunft gibt es genug.<br />
www.eexistence.de<br />
WEIMAR<br />
Baumpaten gesucht<br />
Die Streuobstwiesen in Weimar verdanken zukünftig ihre Pfl ege<br />
einer cleveren Vermarktungsidee: Naturschützer der Grünen Liga<br />
e. V. suchen für jeden Baum einen Paten. Dafür haben sie das<br />
Projekt „BürgerInnenobst“ gegründet. Bei einer Hochzeit oder der<br />
Geburt eines Kindes bekommen das Brautpaar oder die frischgebackenen<br />
Eltern ein Faltblatt in die Hand, dass sie über die Idee<br />
der Baumpatenschaft informiert. „Getreu dem Motto: Lasst uns<br />
heute noch einen Apfelbaum pfl anzen“, sagt Björn Burmeister<br />
von der Grünen Liga. Doch nicht nur Brautpaare <strong>und</strong> Eltern sind<br />
als Paten willkommen. Jeder kann eine Baumpatenschaft übernehmen.<br />
In den vergangenen Jahren hat die Stadt Weimar viele Obstbäume<br />
gepfl anzt. Diese benötigen regelmäßige Pfl ege. Die Äste müssen<br />
geschnitten <strong>und</strong> die Triebe in die richtige Stellung gebracht werden,<br />
denn nur dann tragen die Bäume Früchte. Diese Arbeit übernimmt<br />
ein Baumpfl eger, den die Paten bezahlen. Im Gegenzug<br />
gehört den Paten das Obst. „Bäume gehören zu einer lebensfre<strong>und</strong>lichen<br />
Stadt. Damit sie erhalten bleiben, sollten sich auch<br />
die Bürger beteiligen“, meint Björn Burmeister. So leisten die<br />
Baumpaten einen wichtigen Beitrag, denn Bäume sind gut fürs<br />
Klima <strong>und</strong> bieten vielen Tieren einen Lebensraum.<br />
| LINKS | Die Naturschützer von der<br />
Grünen Liga engagieren sich bei<br />
der Baumpflege. www.obstnatur.de<br />
Wollen auch Sie Baumpate werden? Besuchen Sie die Internetseite<br />
oder wenden Sie sich an Björn Burmeister, Telefon: 03643 53130,<br />
E-Mail: bjoern.burmeister@grueneliga.de<br />
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