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H O C H B A U L I C H E R R E A L I S I E R U N G S W E T T B E W E R B / / / R A I N V I L L E T E R R A S S E I N H A M B U R G A LT O N A A B B . 0 9 ( S E I TE 20 OBEN): E.Peopke – „Neue-Renville“ 1892 A B B . 1 0 ( S E I T E 20 MITTIG): C.F.Hansen, Landhaus Abbéma 1795 A B B . 1 1 ( S E I T E 20 UNTEN): J.J. Faber – Blick von Rainvilles Garten auf die Elbe
Rainville wurde 1767 in Paris geboren und kämpfte seit 1792 als Offizier in der königlichen Armee. Nach dem Sturz der Monarchie und den Folgen der Französischen Revolution flüchtete er nach Deutschland. Das von Rainville angedachte einzigartige, vornehme Restaurant mit französischer Küche und südlän- dischem Flair sollte den kommunikativen und kulturellen Austausch zwischen Franzosen und Einhei- mischen ermöglichen. Nach dem Kauf wurde das am Elbhang gelegene vormalige Landhaus Abbéma der neuen Nutzung entsprechend umgestaltet und der umgebende Garten kunstvoll angelegt. Zur Elbe hin bekam das Haus eine Schaufassade mit doppelläufiger Freitreppe, wodurch die Innenräume mit dem Garten verbunden wurden (Abb. 08). Auf der Terrasse vor dem Gebäude wurden ebenfalls Gäste bewirtet und zusätzliche Speisezelte aufgebaut. Gartenkonzerte, Feuerwerke, Ballonsteigen und Kinder- feste wurden an diesem eindrucksvollen Ort mit einem exotisch gestalteten „Lustgarten“ am Elbhang veranstaltet. Rainville hatte zwar eine konservative Vergangenheit, schuf jedoch einen für Nordeuropa bedeutsamen Treffpunkt der europäischen Aufklärung. Der Niedergang des Etablissements vollzog sich sukzessive und endete mit dem Abriss des Hauses im Jahr 1867. Begründet wurde er insbesondere durch die zunehmende Beanspruchung des Elbufers durch industrielle Betriebe seit den 1840er Jahren. Der Bau einer Erschließungsstraße vom <strong>Altona</strong>er Bahnhof zum Ufer, der Ausbau der Kaianlagen und des Hafenbahntunnels beschnitt die Rainvillesche Anlage, wodurch das romantische Elbpanorama seinen ursprünglichen Reiz verlor. Zudem änderte sich das Freizeitverhalten der Städter durch neue Reisemöglichkeiten zur Ostsee mit der Eisenbahn. Die Gast- hausära ging mit dem Tod Rainvilles im Jahr 1845 zu Ende. Nachfolgende Betreiber konnten an seinen Erfolg nicht anknüpfen. Dennoch steht Rainville sinnbildlich noch heute für ein Stück gesellschaftlicher und kultureller „Revolution“ der Lebens- und Umgangsformen, die aus Paris nach Hamburg gebracht wurden. Nach dem Abriss des Anwesens wurde das Grundstück in den Folgejahren parzelliert und über zwei Stichstraßen erschlossen. Neben mehrgeschossigen, repräsentativen Wohn- und Geschäftsgebäuden wurde im Süden des Geländes an der Westseite der Rainvilleterrasse 1886 das Gasthaus „Neu-Rainville“ im Stil rheinischer Herrschaftshäuser errichtet (Abb. 09). Die Grünanlagen am Elbhang wurden für die Öffentlichkeit ausgebaut und mit Denkmälern und einem Brunnen versehen. 1928 wurde das Gasthaus erneut abgerissen und durch den noch heute stehenden Bau der Seefahrtsschule ersetzt. E N T S T E H U N G D E S H E I N E - PA R K S Der Hamburger Bankier Salomon Heine, Onkel des Dichters Heinrich Heine und vielfältiger Wohltäter der jüdischen Gemeinde, kaufte 1812 den westlich an das Rainvillesche Anwesen angrenzenden Land- sitz. Er erweiterte sein Grundstück im Laufe der Zeit nach Norden und Osten, in dem er zusätzliche Flä- chen erwarb. Neben dem bereits bestehenden eigenen Wohnhaus von 1780 ließ er 1832 ein Gartenhaus (heute Elbchaussee 31) sowie ein Wohnhaus für seine Tochter errichten (Elbchaussee 31a). Der großzügige Garten der Anlage wurde 1834 im Typus eines englischen Landschaftsgartens ebenfalls von Joseph Ramée überplant. 2 0 2 1
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