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Entwurf Brief an die Kultusministerin - Schulfrei für die Bundeswehr

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„Alle konkreten Festlegungen in <strong>die</strong>sem Papier haben als Zielobjekt <strong>die</strong> zukünftige und <strong>die</strong> jetzige Lehrerschaft. DieMöglichkeiten der <strong>Bundeswehr</strong>, auf sie direkt über Aus- und Fortbildung und attraktive Hilfs<strong>an</strong>gebote für denSchulalltag oder indirekt über <strong>die</strong> Schulverwaltung stärkeren Einfluss zu gewinnen, werden rechtlich abgesichert undverbessert. Allein schon wegen der notwendigen inneren Unabhängigkeit aller Lehrerinnen und Lehrer, <strong>die</strong> <strong>die</strong> GEWals unabdingbare Voraussetzung für wirkungsvolles pädagogisches H<strong>an</strong>deln betrachtet, missbilligt <strong>die</strong>L<strong>an</strong>desdelegiertenversammlung aufs Schärfste <strong>die</strong>se verdeckte Einschränkung der pädagogischen Freiheit.“Diese Befürchtung wird u.a. durch klare Zahlen belegt, wie sie in der Antwort des Kultusministeriums auf <strong>die</strong> Fragendes Abgeordneten Christoph Bayer (SPD) am 22. März 2011 - also wenige Tage vor der L<strong>an</strong>dtagswahl - zumAusdruck kam. Alleine 63 % der Ver<strong>an</strong>staltungen für Referendarinnen und Referendare mit Beteiligung derJugendoffiziere waren Pflichtver<strong>an</strong>staltungen.Eine Kündigung der Kooperationsvereinbarung bietet daher <strong>die</strong> Möglichkeit, <strong>die</strong>se Privilegierung zuüberwinden, g<strong>an</strong>z im Sinne des GEW-Beschlusses, der erwartet, „dass dem folgenden Satz aus derKoalitionsvereinbarung vom 01. April 2011 Taten folgen sollen: „Ebenso wichtig (wie das Bildungsziel „nachhaltigeEntwicklung“ – Antragsteller) ist der Ausbau der politischen Bildung, u.a. mit Projekten gegen Rechtsextremismusund Projekten zur Friedenserziehung." (S. 17). Um <strong>die</strong>sem Verfassungsgebot aus Artikel 12 L<strong>an</strong>desverfassungnachzukommen, sind <strong>an</strong> den staatlichen Hochschulen Baden-Württembergs zügig und erkennbar <strong>die</strong> schwachenFriedensforschungskapazitäten aus- und friedenspädagogische Institute aufzubauen, deren Arbeitsergebnisse schnellEing<strong>an</strong>g in alle Ebenen der Lehrerbildung finden müssen.“In einem Gespräch mit Kultusminister Andreas Stoch am 7. Februar haben 15 Vertreter und Vertreterinnen vonFriedensorg<strong>an</strong>isationen, kirchlichen Gruppen, Kinderrechtsorg<strong>an</strong>isationen und Gewerkschaften <strong>die</strong> Erwartung derKündigung aus verschiedenen Blickwinkeln genauso vorgebracht wie <strong>die</strong> Notwendigkeit, <strong>die</strong> ThemenFriedensbildung und gewaltfreie Konfliktlösung verbindlich in den Lehrplänen und in der Lehreraus- undWeiterbildung zu ver<strong>an</strong>kern. Das muss bei der jetzt beginnenden Bildungspl<strong>an</strong>refom fest ver<strong>an</strong>kert werden.Wir sehen uns in Übereinstimmung mit Minister Stoch, dass <strong>die</strong> Weiterentwicklung der politischen Bildung <strong>an</strong>Schulen im Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik und der Friedenserziehung in einem offenen Prozess geführtwerden sollte. Dies setzt voraus, dass Lehrkräfte wesentlich besser als bisher auf <strong>die</strong>se <strong>an</strong>spruchsvolle Aufgabevorbereitet und dabei begleitet werden. Gerne bringen wir dazu unsere l<strong>an</strong>gjährigen Erfahrungen und unsere Expertiseein.Eine Aufrechterhaltung <strong>die</strong>ser Kooperationsvereinbarung verhindert jedoch <strong>die</strong>se Weiterentwicklung.Mit der Forderung nach Kündigung der Vereinbarung und dem Ausbau von Friedensforschung und -pädagogikfühlen wir uns getragen und verbunden mita) dem Aufruf des DGB Baden-Württemberg zum Ostermarsch 2013b) der Entschließung durch den Konvent der Friedensbeauftragten der ev<strong>an</strong>gelischen Kirche Baden undWürttemberg vom 20. November 2010, unterstützt durch <strong>die</strong> Freikirche der Mennoniten, <strong>die</strong> Freikirche derAdventisten, <strong>die</strong> internationale katholische Friedensbewegung pax christi in den Bistümern Freiburg undRottenburg-Stuttgart und <strong>die</strong> LAG Christen bei den Grünenc) den oben schon zitierten Beschluss der GEW vom April 2013d) der Position des Bundesjugendrings vom 5./6. September 2012e) dem St<strong>an</strong>dpunkt der Kinderrechtsorg<strong>an</strong>isation terre des hommes vom 7. Februar 2013Aus eigener Erfahrung wissen wir, wie wichtig <strong>die</strong> Entwicklung von Streitschlichtermodellen undGewaltpräventionsprogrammen in Schulen war. Darauf sollten wir alle aufbauen. Schülerinnen und Schüler solltenmöglichst früh lernen, Konflikte gewaltfrei zu lösen. Dies darf aus unserer festen Überzeugung aber nicht in denSchulen stehen bleiben, sondern sollte in unserer globalisierten Welt <strong>die</strong> Richtschnur all unseres H<strong>an</strong>delns werden –im Kleinen wie im Großen. Und dazu brauchen wir ebenso kompetente Schülerinnen und Schüler wie Lehrerinnenund Lehrer und Eltern.Wie sagte doch einst Willy Br<strong>an</strong>dt: “Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts.”Mit freundlichen Grüßen

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