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treffpunkt campus - Hochschule Magdeburg-Stendal

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14 <strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

juli 2011<br />

SERIE: Menschen auf dem Campus<br />

Techniker Michael Honscha hält den<br />

Laden am Laufen<br />

Hinter den Kulissen der <strong>Hochschule</strong> <strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong><br />

sorgt Techniker Michael Honscha<br />

am Campus in <strong>Stendal</strong> für einen reibungslosen<br />

Ablauf. Seit 2008 ist er dort Herr<br />

über Strom, Wasser und Abwasser sowie die<br />

Lüftungs-, Heizungs- und Sanitäranlagen.<br />

Dabei ist kein Tag wie der andere.<br />

„Einen typischen Arbeitstag gibt es bei mir nicht. Jeder Tag<br />

hält Überraschungen bereit. Wenn ich wie heute Morgen die<br />

Nachricht bekommen: gestern Nachmittag Alarmauslösung<br />

in Haus 3, dann kümmere ich mich natürlich erst einmal darum,<br />

möglichst noch vor dem regulären Studien- und Lehrbetrieb“,<br />

beschreibt Michael Honscha seine Arbeit. Seit drei<br />

Jahren ist der Angestellte der Firma GIS GmbH nun schon zur<br />

Stelle, wenn es irgendwo auf dem Campus Probleme gibt.<br />

Sind die Notfälle versorgt, widmet er sich den technischen<br />

Anlagen der Hochschulgebäude. „Meine Arbeit hier in <strong>Stendal</strong><br />

umfasst alles, was fest mit den Gebäuden verbunden ist.<br />

Das heißt, alle Anlagen, die dort verbaut sind und den Betrieb<br />

am Laufen halten, von Strom und Wasser über Abwasser bis<br />

hin zu Heizungs- und Lüftungsanlagen. Also im Grunde die<br />

gesamte Gebäudeleittechnik sowie deren Störungs- und<br />

Energiemanagement“, erzählt der 46-Jährige. Über seinen<br />

Computer kann er dazu alle wichtigen Anlagen überwachen,<br />

steuern und eventuelle Störungen feststellen. Kleinere Reparaturen<br />

erledigt der Techniker in vielen Fällen schnell selbst,<br />

ansonsten ruft er die betreuenden Firmen der Anlagen zu<br />

Hilfe.<br />

Das Büro des gelernten Elektromonteurs im Gebäude 2 am<br />

<strong>Stendal</strong>er Campus ist aber nicht nur erster Anlaufpunkt,<br />

wenn es um die Gebäudeleittechnik geht. Michael Honscha<br />

übernimmt zusätzlich die Betreuung der Schließanlagen. Das<br />

bedeutet, er ist zuständig für die Schlüsselaus- und -rückgabe,<br />

die Verwaltung der Schlüsselbücher, die Transpondervergabe<br />

sowie die Aktualisierung der entsprechenden Software.<br />

Jeder Schlüssel oder Transponder geht also mindestens einmal<br />

durch die Hände des 46-Jährigen. „Mein drittes Arbeitsgebiet<br />

ist die Betreuung des Wachschutzes, der nachts das<br />

Gelände und die Gebäude kontrolliert.<br />

Ich erstelle die Schließpläne<br />

der Gebäude und nehme Einträge<br />

ins elektronische Wachbuch vor,<br />

wenn z.B. eines der Gebäude länger<br />

offen bleiben soll oder wenn Veranstaltungen<br />

stattfinden“, erklärt<br />

Michael Honscha. Morgens wirft er<br />

außerdem einen Blick in das Wachbuch,<br />

in dem die Nachtwächter alle<br />

Vorkommnisse vermerken. Dann<br />

heißt es, Fehler in den Anlagen suchen<br />

und beheben.<br />

Kerstin Seela<br />

Ohne Schreibarbeiten geht es aber<br />

auch beim Job des gebürtigen Thüringers<br />

nicht. In einer ruhigen Minute<br />

nutzt er die Zeit und klemmt sich hinter<br />

seinen Schreibtisch, schreibt Aufträge<br />

an verschieden Firmen, prüft<br />

und bezahlt Rechnungen.<br />

Zu Beginn seiner Arbeit im Jahr 2008 wartete auch gleich<br />

die erste Bewährungsprobe auf den Techniker. Bei einem<br />

heftigen Unwetter schlug auf dem Gelände in <strong>Stendal</strong> der<br />

Blitz ein und legte viele Anlagenteile lahm. „Vom Blitzeinschlag<br />

waren alle Gebäude hier betroffen und es lag eine<br />

Menge Arbeit vor uns. Ich habe dann Stück für Stück die<br />

Schäden aufgenommen und die anstehenden Arbeiten aufeinander<br />

abgestimmt“, erinnert sich der 46-Jährige.<br />

Besonders stolz ist Michael Honscha rückblickend auch auf<br />

die Fertigstellung von Haus 1 im April 2011. Er begleitete<br />

den Bau von 2009 bis heute als Vertreter der <strong>Hochschule</strong>,<br />

in enger Zusammenarbeit mit dem Dezernat IV, der Bauleitung<br />

und dem Bauherren. „Dieser Bau war ein großes und<br />

wichtiges Projekt. Wir standen zu Beginn vor einer enormen<br />

Baumasse, die bewältigt werden wollte und sind glücklich,<br />

dass wir das Gebäude nun seit April diesen Jahres auch<br />

endlich nutzen können“, so der Elektromonteur.<br />

Langweilig wird Michael Honscha also bei seiner Arbeit sicher<br />

nicht: „Am besten gefällt mir die Vielseitigkeit meiner<br />

Arbeit. Und das nicht nur bezogen auf die Anlagen hier,<br />

sondern auch auf die Kollegen und Studierenden.“ Und<br />

irgendwo wartet sicher schon der nächste Alarm auf ihn.<br />

Wiebke Klecar<br />

Absolventin der Angewandten Kindheitswissenschaften blickt positiv in die Zukunft<br />

Mit Kind und Kegel im Berufsleben<br />

Vor einigen Wochen ist Anne Haverland<br />

Mutter geworden. Sie ist erst 25 Jahre alt,<br />

seit zwei Jahren im Berufsleben und muss<br />

nun eine kleine Familie versorgen. Trotzdem<br />

blickt sie positiv in die berufliche<br />

Zukunft. Die junge Frau hat Angewandte<br />

Kindheitswissenschaften an der <strong>Hochschule</strong><br />

<strong>Magdeburg</strong>-<strong>Stendal</strong> studiert und fand<br />

nach Studienabschluss problemlos einen<br />

Job. Mittlerweile arbeitet sie in einer kleinen<br />

Kindertagesstätte in Pömmelte (Sachsen-Anhalt)<br />

und ist dort sogar stellvertretende<br />

Leiterin.<br />

Wie hat das Studium Sie auf den Berufsalltag<br />

vorbereitet?<br />

Mein Studium vermittelte mir ein breit gefächertes Wissen<br />

unter anderem über Kinder, deren Entwicklung, Pädagogik<br />

und Psychologie. Darüber hinaus konnte ich durch<br />

diverse Praktika im In- und Ausland viele Erfahrungen<br />

sammeln. Früher habe ich oft darüber geschimpft, dass<br />

wir so eine große Anzahl von Praktika machen müssen,<br />

aber rückblickend war es die beste Vorbereitung auf den<br />

Berufsalltag.<br />

Wie ging es nach dem Studienabschluss<br />

beruflich weiter?<br />

Auf meine Bewerbungen hatte ich nur positive Rückmeldungen.<br />

Ein Autismusverein in <strong>Magdeburg</strong> gab mir noch<br />

vor Beendigung meines Studiums die Möglichkeit, Probe<br />

zu arbeiten und bot mir später einen Arbeitsvertrag an. Als<br />

pädagogische Mitarbeiterin betreute ich durchschnittlich<br />

sechs Kinder und Jugendliche im Alter von 9 bis 21 Jahren.<br />

Die Arbeit war sehr vielfältig und machte viel Spaß:<br />

<strong>treffpunkt</strong> <strong>campus</strong><br />

juli 2011<br />

Schulbegleitung, Interventionen zu Hause und Übungen<br />

in den Räumlichkeiten des Vereins. Nach einem halben<br />

Jahr musste ich jedoch aus privaten Gründen kündigen.<br />

Welchen Beruf haben Sie dann ausgeübt?<br />

Im Anschluss arbeitete ich zwei Monate als „Springer“ in<br />

einer Kindertagesstätte in <strong>Magdeburg</strong> und bekam schließlich<br />

eine Zusage einer anderen, kleineren Kita in Pömmelte,<br />

die mir einen unbefristeten Arbeitsvertrag anbot, was<br />

heute sehr selten ist. Diese evangelische Einrichtung, in<br />

der ich jetzt arbeite, ist sehr familiär und liegt nur wenige<br />

Fahrminuten von meinem Wohnort Calbe (Saale) entfernt.<br />

Als Erzieherin leite ich dort überwiegend die Gruppe<br />

der 3- bis 6-Jährigen. Am Morgen oder am Nachmittag<br />

betreue ich auch die Gruppe der 1- bis 2-Jährigen. Des<br />

Weiteren bin ich stellvertretende Leiterin der Kita. Momentan<br />

fungiere ich größtenteils als Ansprechpartnerin<br />

für die Eltern und spreche Organisatorisches mit unserer<br />

Leiterin ab.<br />

Was gefällt Ihnen an der Arbeit besonders?<br />

Die Arbeit mit den Kindern ist mir das Wichtigste im Beruf.<br />

Gerade die Tätigkeit als Erzieherin bietet mir die Möglichkeit,<br />

von klein auf mit ihnen zu arbeiten. Man sieht jeden<br />

Tag, wie sich die Kinder entwickeln und ihre Fähigkeiten<br />

schulen. Ich als Erzieherin kann sie dabei unterstützen<br />

und ihnen Anreize im täglichen Leben geben. In die Position<br />

der stellvertretenden Leiterin muss ich noch hineinwachsen.<br />

Mein Studium hat mir zwar viel theoretisches<br />

Wissen vermittelt, aber um eine Kita leiten zu können,<br />

fehlt mir noch das Fachwissen. Aber man hört ja nie auf<br />

zu lernen. Zu einem späteren Zeitpunkt bietet sich mir<br />

vielleicht die Möglichkeit, diesbezüglich eine Schulung<br />

mitzumachen.<br />

Sie sind gerade erst Mutter geworden. Wie<br />

wird es beruflich weitergehen?<br />

Unser Sohn Emil ist gerade einen Monat alt. Für insgesamt<br />

zwölf Monate werde ich Elternzeit nehmen. Diese<br />

Zeit ist mir sehr wichtig und ich möchte sie auch voll<br />

nutzen. Danach werde ich wieder für 30 Wochenstunden<br />

arbeiten gehen.<br />

Denken Sie, dass es schwer sein wird, Beruf<br />

und Familie zu vereinbaren?<br />

Das wird sich dann zeigen. Mein Arbeitgeber ist aber<br />

sehr verständnisvoll und hat mich bereits während meiner<br />

Schwangerschaft unterstützt. Ich musste sehr früh<br />

zu Hause bleiben und schon in der Zeit gab es keinerlei<br />

Probleme. Außerdem gehe ich nicht Vollzeit, sondern<br />

Teilzeit arbeiten, wodurch ich nach meiner Rückkehr ins<br />

Berufsleben noch genug Zeit für unseren Sohn haben werde.<br />

Unsere Kita hat nur bis 16 Uhr geöffnet, was mir die<br />

Möglichkeit bietet, den Nachmittag mit meiner Familie zu<br />

verbringen.<br />

Die Fragen stellte Anja Wrzesinski<br />

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