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Jahresbericht VfJ gesamt - Verein für Jugendhilfe im Landkreis ...

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20 21<br />

03.<br />

Ein wichtiger Faktor ist die erhöhte Medikamentenvergabe<br />

<strong>im</strong> Vorfeld und Entzug wie<br />

Lyrica, deren Konsum nur schwer nachweisbar<br />

sind und die das Suchtpotential erhöhen.<br />

Aber auch die „neuen Drogen‟ wie<br />

Spice, die bei den suchtkranken Rehabilitanden<br />

verharmlost werden, per Internet bestellt<br />

werden können und uns vor erhebliche<br />

Probleme des Nachweises stellten. Wir konnten<br />

die Probleme in den stationären Rehaeinrichtungen<br />

nur meistern, indem wir die neuen<br />

und teueren Testverfahren mit Hilfe von<br />

Blutproben einsetzten.<br />

Qualitätsentwicklung in der<br />

Rehabilitation<br />

Erfolgreiches Überwachungsaudit der<br />

ISO-Zertifizierung<br />

Qualitätsentwicklung und Sicherung sind<br />

heute allgegenwärtige Bestandteile der Rehabilitation.<br />

Wir nehmen teil am Qualitätssicherungsprogramm<br />

der Deutschen Rentenversicherung,<br />

die sich <strong>im</strong> Wesentlichen auf die<br />

Erfüllung von Strukturvorgaben, Auswertung<br />

der Abschlussberichte, Erfassung der therapeutischen<br />

Leistungen und eine Befragung<br />

der Rehabilitanden beschränkt. Daneben<br />

wurde ein eigenes Qualitätsmanagement<br />

entwickelt, das einem Zertifizierungverfahren<br />

unterworfen ist. Seit 4 Jahren werden die<br />

<strong>Verein</strong>seinrichtungen Four Steps Schloss Börstingen<br />

und Reha Jagsttal auditiert auf der<br />

Grundlage eines gemeinsamen Qualitätshandbuchs.<br />

Alle drei Jahre findet ein Re-Zertifizierungsverfahren<br />

statt, das durch jährliche<br />

Auditierung und quartalsweise interne<br />

Audits ergänzt wird. Im März 2011 stand ein<br />

umfassendes Überwachungsaudit der ISO-<br />

Zertifizierung an, das alle Einrichtungen erfolgreich<br />

bestanden haben.<br />

03. Fachbereich Suchthilfe <strong>im</strong> Überblick<br />

BAR-Anerkennung<br />

Zusätzlich müssen die Rehaeinrichtungen eine<br />

sog. BAR-Anerkennung erwerben. Das beinhaltet<br />

u.a. den Nachweis einer systematischen<br />

Ausrichtung nach der Internationalen<br />

Klassifikation der Funktionen (ICF). Dies betrifft<br />

Bedarfserhebung, Assessment, diagnostische<br />

Systematik, Therapieplanung, interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit u.a. Im Vorjahr<br />

wurde bereits die Konzeption ICF-geleitet<br />

überarbeitet und ein Rehaleitbild entwickelt.<br />

Im Herbst 2011 wurde eine vereinsweite<br />

Schulung zur ICF durchgeführt, die Umsetzung<br />

der ICF und ihrer Leitgedanken diskutiert<br />

und anschließend von einer Arbeitsgruppe<br />

konkretisiert. Die Maßnahmen wurden <strong>im</strong><br />

Dezember umgesetzt. Die Prüfung der BAR-<br />

Anerkennung findet <strong>im</strong> März 2012 statt.<br />

Externe Prüfung der Verbundqualität<br />

Für uns gehört zur Qualitätsentwicklung auch<br />

„Verbundqualität‟. Sie sichert eine an den Bedürfnissen<br />

der suchtkranken Rehabilitanden<br />

fallbezogene Zusammenarbeit mit allen Beteiligten<br />

und bietet zusätzliche Leistungen <strong>für</strong><br />

die Betroffenen und ihre Angehörigen. Dieses<br />

Projekt wurde sowohl innerhalb des <strong>Verein</strong>s<br />

vorangetrieben wie auch in der Zusammenarbeit<br />

mit dem Fachverband der Diakonie<br />

Württemberg. Im Jahr 2011 wurde die in<br />

einem Handbuch definierte Verbundqualität<br />

wechselseitig durch die teilnehmenden<br />

Einrichtungen <strong>im</strong> Rahmen des Fachverbands<br />

Sucht überprüft. Daran waren alle unsere<br />

Beratungsstellen wie Rehaeinrichtungen<br />

beteiligt.<br />

Strukturanforderungen von DRV Bund<br />

– eine Herausforderung<br />

Im Juli 2011 führte der DRV Bund eine routinemäßige<br />

3-tägige Visitation in allen Four<br />

Steps-Einrichtungen durch. Ergebnisse der<br />

Visitation waren, dass wir (a) den Personalanforderungen<br />

von DRV Bund orientiert am sog.<br />

„100-Betten-Papiers‟ nachkommen müssen,<br />

(b) „systemerhaltende Arbeiten‟ wie Kochen<br />

und Putzen nicht mit Rehabilitandendurchführen<br />

dürfen und (c) Einzelz<strong>im</strong>mer<br />

(bzw. Doppelz<strong>im</strong>mer) mit Nasszellen bereitzustellen<br />

haben. Die Rehaeinrichtungen Four<br />

Steps sind dabei, diese Herausforderung konstruktiv<br />

aufzugreifen und Suchtrehabilitation<br />

<strong>für</strong> Four Steps neu zu definieren, was zu<br />

einer (d) neuen vielfältigen Angebotsgestaltung<br />

führen wird. Es besteht aber kein Zweifel,<br />

dass wir uns auch in Jagsttal und Schloss<br />

Börstingen auf diese Anforderungen vorbereiten<br />

müssen. Aber hier nun die Vorbereitungen<br />

in Four Steps bezüglich der drei<br />

genannten Punkte.<br />

Nasszellen in den Z<strong>im</strong>mern<br />

Was die räumlichen Anforderungen anbetrifft,<br />

so sind diese in den bestehenden Immobilien<br />

nicht zu verwirklichen. Wir hatten<br />

ja mit aus diesem Grund uns darauf vorbereitet,<br />

die Four Steps-Einrichtungen räumlich<br />

zusammenzuführen. An diesen Plänen halten<br />

wir fest. Z.Z. verhandeln wir mit DRV Bund<br />

um eine Zwischenlösung. Diese sieht vor, in<br />

Waldhausen und Schorndorf vermehrt mit<br />

Nasszellen nachzurüsten.<br />

Neue Personalstruktur<br />

Der erste Punkt verändert unsere bisherige<br />

Personalstruktur in Richtung auf eine an der<br />

somatischen Rehabilitation orientierten Therapie.<br />

Damit halten Pflege, Physiotherapie<br />

und Diätassistenz vermehrt Einzug bei uns,<br />

während Arbeitstherapie und Sozialpädagogen<br />

reduziert werden. Einige Veränderungen<br />

hatten wir bereits vollzogen wie höherer Arzt-<br />

und höherer Psychologenanteil. Das neue<br />

Personalkonzept verändert die bisherige Alltagsorientierung<br />

und -beteiligung, eröffnet<br />

aber auch einen umfassenderen Rehaansatz.<br />

Für Four Steps liegt darin eine Herausforderung,<br />

die wir annehmen. Bis April 2012 werden<br />

die personellen Veränderungen vollzogen.<br />

Systemerhaltende Arbeiten<br />

Zusammen mit der Forderung, systemerhaltende<br />

Arbeiten durch Fachkräfte erledigen zu<br />

lassen, wiegt schwerer, dass wir wichtige Bereiche<br />

unsere Arbeit umstrukturieren müssen.<br />

Dies betrifft vor allem: Neuorganisation<br />

von Küche und Ernährung, Neuorganisation<br />

der Arbeitstherapie, Integration von Physiotherapie,<br />

Integration von Krankenpflege und<br />

Ausarbeitung eines Konzeptes <strong>für</strong> Diätassistenz.<br />

Auch die Verwaltung musste umstrukturiert<br />

werden, um vor Ort in den Einrichtungen<br />

präsent zu sein und koordinierende<br />

Aufgaben zu übernehmen. Für all die einzelnen<br />

Aufgaben der Umstrukturierung wurden<br />

Lösungen entwickelt und in die Wege geleitet.<br />

Die Umstrukturierung wird zum 1.4.2012<br />

erfolgen.

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