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Jahresbericht VfJ gesamt - Verein für Jugendhilfe im Landkreis ...

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24 25<br />

3.1.<br />

HALT! repräsentiert zugleich eine grundlegende<br />

neuropsychologische Methode: Die<br />

HALT-Schritte werden automatisiert und substituieren<br />

einen guten Entscheidungsprozess.<br />

Zum anderen werden bei Anwendung in alltäglichen<br />

Situationen die exekutiven Fähigkeiten<br />

trainiert, die unsere Entscheidungsfähigkeit<br />

ausmachen: Inhibition (Unterdrücken<br />

von automatisiertem Verhalten), Updating<br />

(Aktualisieren von Information), Fähigkeit zu<br />

vorausschauendem Planen und Aktivieren<br />

des prospektiven Gedächtnis und Decision-<br />

Making.<br />

Die Erfahrung zeigt, dass es gelungen ist,<br />

den komplexen Hintergrund von Entscheidungsfähigkeit<br />

auf ein einfaches unmittelbares<br />

Modell zu reduzieren, das von unseren<br />

Rehabilitanden schon be<strong>im</strong> ersten Kennenlernen<br />

verstanden und spontan angewandt werden<br />

kann. Die einzelnen Halt-Schritte werden<br />

trainiert und auf dem Hintergrund der<br />

persönlichen Erfahrung methodisch erarbeitet.<br />

Sie werden angewandt zur emotionalen<br />

Selbstkontrolle. Einzelne Fähigkeiten werden<br />

zusätzlich trainiert: Achtsamkeitstraining,<br />

Training des Arbeitsgedächtnisses und<br />

der Aufmerksamkeitssteuerung und Konzentration.<br />

Nachdem die Vorbereitungen <strong>im</strong>plementiert<br />

waren, wurde zu Jahresbeginn 2011 begonnen,<br />

freiwillige Teilnehmer aus der Therapie<br />

zu gewinnen, um am Forschungsprojekt<br />

sowie an Programm HALT! teil<br />

zu nehmen. Beteiligt sind folgende Rehaeinrichtungen:<br />

Schloss Börstingen, Reha Jagsttal,<br />

Four Steps-Waldhausen, Four Steps-<br />

Schorndorf und Tagesreha Four Steps in<br />

Fellbach.<br />

03. Fachbereich Suchthilfe <strong>im</strong> Überblick<br />

Die Erfahrung zeigt, dass die Idee von HALT!<br />

sowie das zugrundeliegende vereinfachte<br />

Prozessmodell des Entscheidungsprozesses<br />

sehr schnell verstanden und spontan <strong>im</strong> Alltag<br />

angewandt wird.<br />

Auf den Tübinger Suchttagen wurde in<br />

einem Workshop am 15.9.2011 Programm<br />

HALT! vorgestellt und diskutiert. Im September<br />

2011 hatten wir gemeinsam mit dem<br />

Fraunhofer Institut Stuttgart zu einem Fachtag<br />

eingeladen, bei dem wir das neuropsychologisch<br />

gestützte Programm HALT! der<br />

Fachöffentlichkeit vorstellen konnten. Es war<br />

mit mehr 60 Teilnehmern sehr gut besucht.<br />

In kleineren Arbeitsgruppen wurden erste Erfahrungen<br />

vorgestellt und diskutiert.<br />

Die Rekrutierung der Teilnehmer wird bis<br />

31.1.2012 abgeschlossen, so dass bis Mitte<br />

2012 alle Messungen erfolgen werden. Die<br />

Auswertung wird in der zweiten Jahreshälfte<br />

2012 folgen.<br />

Ausblick auf das Jahr 2012<br />

Aus diesen Ausführungen ergeben sich klare<br />

Aufgaben <strong>für</strong> das Jahr 2012. Die wichtigsten<br />

sind:<br />

• Sicherstellung der Belegung der tageskli-<br />

nischen und stationären Rehabilitation;<br />

hierzu: Monitoringgruppe des Fachverband<br />

Sucht DW-W und DRV-Baden-Württemberg<br />

• Umstrukturierung der stationären Rehabi-<br />

litation vor allem in Four Steps entspre-<br />

chend der DRV-Anforderungen<br />

• Das Neuropsychologische Forschungspro-<br />

jekt und Entwicklung von Programm HALT!<br />

zu Ende führen und auswerten<br />

• Aufbau von ambulanten Behandlungsstruk-<br />

turen <strong>für</strong> Pathologisches Glückspiel und Be-<br />

handlungsstrategien bei Komorbidität in der<br />

tagesklinischen und stationären Reha<br />

• Fachliche Beratung bei der Umsetzung des<br />

neuen Staatsvertrags <strong>im</strong> Land und in den<br />

Kommunen und Beratung be<strong>im</strong> kommu-<br />

nalen Glückspielwesen<br />

• Umsetzen der Empfehlung zum Kindeswohl<br />

suchtkranker Eltern in der Zusammenarbeit<br />

mit der <strong>Jugendhilfe</strong> und in der Rehabilitation<br />

Ein Dankeschön <strong>für</strong> die gute<br />

Zusammenarbeit 2011!<br />

Der Vorstand bedankt sich <strong>im</strong> Namen aller<br />

Mitarbeiter/innen <strong>für</strong> die sehr gute Zusammenarbeit<br />

mit allen beteiligten Leistungsträgern,<br />

kommunalen Verwaltungen und Kooperationspartnern<br />

und die kritische und<br />

konstruktive Begleitung <strong>im</strong> vergangenen<br />

Jahr!<br />

Rainer Baudis<br />

(Fachvorstand Suchthilfe)

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