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Inhaltsverzeichnis WBO-Geschäftsbericht 2002

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<strong>Inhaltsverzeichnis</strong><br />

<strong>WBO</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2002</strong><br />

1. Daten zum Straßenpersonenverkehr<br />

2. Verkehrspolitik<br />

3. ÖPNV<br />

1.1 Die Unternehmensstruktur des Straßenpersonenverkehrs<br />

....................................................9<br />

1.2 Entwicklung der beförderten Personen<br />

und Einnahmen der größeren Unternehmen<br />

mit sechs und mehr Kraftomnibussen....................10<br />

1.2.1 ÖPNV (Linienverkehr nach §§ 42<br />

und 43 sowie freigestellte Verkehre)..........10<br />

1.2.2 Reiseverkehr nach<br />

§§ 48 und 49 PBefG ..................................12<br />

1.2.3 Gesamtentwicklung von Linienund<br />

Reiseverkehr ......................................13<br />

1.3 Straßenpersonenverkehr aller Unternehmen<br />

in Baden-Württemberg ..........................................14<br />

1.4 Zulassungszahlen für Omnibusse ..........................15<br />

2.1 Kartellrechtliche Bedenken gegen<br />

den Deutsche Bahn-Konzern ................................17<br />

2.2 Kündigung der Vereinbarung bdo / DB Regio........18<br />

2.3 Ökosteuer ..............................................................19<br />

2.4 Positionen der Parteien zu Fragen des<br />

mittelständischen Omnibusgewerbes ....................20<br />

2.5 Änderungen des Personenbeförderungsgesetzes<br />

............................................21<br />

2.6 Initiative im Landtag „Förderung<br />

mittelständischer Busunternehmen“ ......................22<br />

3.1 Wettbewerb im ÖPNV ............................................23<br />

3.1.1 Expansionspolitik der DB Regio ................23<br />

3.1.2 Aktivitäten ausländischer ÖPNV-<br />

Konzerne in Deutschland ..........................24<br />

3.2 Auftragsverkehr ......................................................25<br />

3.3 Finanzierung des ÖPNV ........................................26<br />

3.3.1 GVFG ........................................................26<br />

3.3.2 Ausgleich gemeinwirtschaftlicher<br />

Leistungen ..................................................27<br />

3.4 Arbeitskreis ÖPNV..................................................29<br />

3.5 Innovationsprogramm des Landes ........................32<br />

3


3. ÖPNV<br />

4. Bus und Zukunft<br />

5. Europäische<br />

Entwicklungen<br />

6. Freizeitverkehr<br />

7. Bus und Touristik<br />

3.6 Verbünde und Kooperationen ..............................32<br />

3.6.1 Verbundlandschaft in<br />

Baden-Württemberg ................................32<br />

3.6.2 Tarifverbund Freudenstadt ......................33<br />

3.7 Auf dem Weg zum Busverkehrssystem -<br />

Leitfaden „Optimierung von Busverkehren“ ........34<br />

4.1 CBT – Computer Based Training ........................35<br />

4.1.1 Projektstand im Überblick ........................35<br />

4.1.2 Fahrerqualifizierung mit<br />

CBT-Lernprogrammen ............................37<br />

4.1.3 Kundenresonanz zu den<br />

CBT-Lernprogrammen ............................38<br />

4.1.4 CBT-Präsentationen ................................38<br />

4.1.5 Kooperationen..........................................40<br />

4.1.6 Zusammenfassung und Ausblick ............40<br />

4.2 Modellversuch zur Berufsausbildung<br />

Jugendlicher zum/zur Berufskraftfahrer/in ..........41<br />

4.3 Alternative Antriebe - Ultracapbus ......................43<br />

5.1 Buslängen in Europa............................................44<br />

5.2 Digitaler Fahrtenschreiber....................................47<br />

5.3 EU-Arbeitszeitrichtlinie ........................................47<br />

5.4 Landverkehrsabkommen mit der Schweiz ..........48<br />

5.5 Maße und Gewichte im<br />

europäischen Kontext ..........................................48<br />

5.6 Änderung des europäischen<br />

ÖPNV-Rechtsrahmens ........................................49<br />

6.1 Baden-Württemberg-Ticket /<br />

Schönes-Wochenende-Ticket ..............................51<br />

6.2 SchülerFerienTicket ............................................52<br />

7.1 Entwicklungen in der deutschen<br />

Reiseindustrie ......................................................53<br />

7.2 Touristik-Statistiken..............................................54<br />

7.3 Straßengebühren und Abgaben in Europa ..........57<br />

4


7. Bus und Touristik<br />

8. Änderung rechtlicher<br />

Vorschriften und<br />

Rechtsprechung<br />

9. Personal- und<br />

Sozialbereich<br />

10. Bus und Sicherheit<br />

11. Internet<br />

12. Gebühren für Ton- und<br />

Videovorführungen in<br />

Bussen<br />

7.4 Verkehrskontrollen in Frankreich ........................60<br />

7.5 Touristischer Workshop - Region Burgund..........61<br />

7.6 Arbeitskreis Touristik............................................62<br />

7.7 Übernahme Stella-Musicals<br />

durch die Stage Holding ......................................63<br />

8.1 Tempolimit in Ungarn ..........................................64<br />

8.2 Ausweis der Steuernummer<br />

auf Rechnungen ..................................................64<br />

8.3 Einheitliches Muster für Sicherungsschein ..........65<br />

8.4 Änderung der Verordnung über die<br />

Informationspflichten von Reiseveranstaltern<br />

(Inform-VO) ....................................66<br />

8.5 Änderung des Schadensrechtes..........................66<br />

8.6 Änderung der Fahrerlaubnisverordnung ..............67<br />

8.7 Allgemeine Geschäftsbedingungen ....................67<br />

8.8 Informationspflichten bei Internetauftritten ..........68<br />

9.1 Lohntarifverhandlungen <strong>2002</strong> ..............................70<br />

9.2 <strong>WBO</strong>-Ergänzungstarifvertrag zur<br />

betrieblichen Altersvorsorge ................................70<br />

9.3 Tariftreuegesetz ..................................................71<br />

9.4 Neues Verjährungs- und Schuldrecht ..................71<br />

9.5 Änderung des Mutterschutzgesetzes ..................72<br />

9.6 Kündigungsschutz in Kleinbetrieben....................72<br />

10.1 Der Bus ist das sicherste Verkehrsmittel ............74<br />

10.2 Fahrerauszeichnung „Sicher & Unfallfrei“ ............75<br />

10.3 Sicherheitskongress ............................................80<br />

11.1 Der Internetauftritt des <strong>WBO</strong>................................83<br />

12.1 GEMA ..................................................................84<br />

5


13. Öffentlichkeitsarbeit<br />

14. <strong>WBO</strong> intern<br />

15. Organisation<br />

13.1 Kontakte zu Entscheidungsträgern aus<br />

Politik, Wirtschaft und Verwaltung ......................85<br />

13.2 Stadt, Land, Bus ..................................................86<br />

13.3 ÖV-Tag <strong>2002</strong>........................................................88<br />

13.4 Pro Mobil ..............................................................90<br />

13.5 „Dein Bus ist sicher“<br />

Große Nachfrage für die Aktion ..........................92<br />

13.6 Sonderveröffentlichung „Der Bus“<br />

zur Jahreshauptversammlung..............................94<br />

13.7 Sonderveröffentlichung „Busse mit Komfort<br />

und Luxus“ im Stuttgarter Stadtanzeiger ............96<br />

13.8 Präsentation vor Schülerverkehrsmentoren<br />

Donaueschingen ..................................97<br />

13.9 Landesjubiläum Baden-Württemberg ..................98<br />

13.10 CMT <strong>2002</strong> ............................................................98<br />

13.11 Forum Tourismusregion Stuttgart ......................100<br />

13.12 Retro Classics ....................................................101<br />

13.13 Partnerschaftsaktionen ......................................102<br />

13.14 Landesgartenschau Ostfildern ..........................103<br />

13.15 Azubi-Tage ........................................................104<br />

14.1 Jahrestagung 2001 ............................................106<br />

14.2 <strong>WBO</strong>-Info-Reisen ..............................................107<br />

14.2.1 Lyon ......................................................107<br />

14.2.2 Legoland ................................................109<br />

14.2.3 Champagne............................................110<br />

14.2.4 EXPO.02 ................................................111<br />

14.2.5 Bregenzerwald ......................................113<br />

14.2.6 <strong>WBO</strong>-Info-Reise an die<br />

„südliche Latiumküste“ ..........................115<br />

15.1 Vorstand ............................................................118<br />

15.2 Geschäftsstelle ..................................................119<br />

15.3 Kreisobleute des <strong>WBO</strong> ......................................122<br />

15.4 Ausschüsse und Arbeitsgruppen ......................125<br />

15.5 Mitarbeit im bdo..................................................128<br />

15.6 Mitgliederbewegung ..........................................129<br />

6


16. Gedenktafel<br />

17. Andere Organisationen<br />

im Dienstleistungszentrum<br />

Dornierstr. 3<br />

15.7 Mitgliederinformation..........................................130<br />

16. Gedenktafel........................................................131<br />

17.1 IGP - Interessengemeinschaft des<br />

Personenverkehrsgewerbes in<br />

Baden-Württemberg eG ....................................132<br />

17.1.1 IGP-Warenverkauf ................................132<br />

17.1.2 IGP-Schülerabrechnung ........................133<br />

17.1.3 Umsatzsteuer - Clearing ........................134<br />

17.1.4 IBS Berufsverkehr DaimlerChrysler ......136<br />

17.1.5 IGP-Versicherungsdienst ......................137<br />

17.2 Bildungswerk der<br />

Omnibusunternehmer e.V. ................................138<br />

17.2.1 Seminare................................................138<br />

17.2.2 Ministerium für Umwelt und Verkehr<br />

Baden-Württemberg unterstützt<br />

Lehrgänge des Bildungswerk der<br />

Omnibusunternehmer für<br />

„Wirtschaftliches Fahren“ ......................140<br />

17.2.3 Unternehmergespräch mit<br />

Ministerialrat Bernd Törkel, BMVBW ....140<br />

17.2.4 Weitere Unternehmergespräche............141<br />

17.2.5 <strong>WBO</strong>-Wintertagung <strong>2002</strong> ......................143<br />

17.3 f+b Forschungs- und Beratungsgesellschaft<br />

Personenverkehr mbH ..................148<br />

7


1<br />

Daten zum Straßenpersonenverkehr<br />

Die Unternehmensstruktur des Straßenpersonenverkehrs<br />

Jahr Private Nichtbundeseigene Kommunale Regionalbus-<br />

Unternehmen Eisenbahnen Unternehmen gesellschaften<br />

Insgesamt berichts- berichtspflichtig Insgesamt berichts- berichtspflichtig<br />

pflichtig pflichtig<br />

1987 784 293 5 22 17<br />

1988 783 299 5 22 17<br />

1989 778 299 5 25 20<br />

1990 774 295 5 22 17 5<br />

1991 755 300 5 23 17 5<br />

1992 750 290 5 22 17 5<br />

1993 746 295 5 20 17 5<br />

1994 734 286 5 22 17 5<br />

1995 727 289 5 24 18 5<br />

1996 753 291 5 25 20 5<br />

1997 740 291 5 26 20 4<br />

1998 730 288 5 25 20 4<br />

1999 740 291 5 26 21 4<br />

2000 731 289 5 26 21 4<br />

2001 719 282 5 29 22 4<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt Wiesbaden<br />

Seit 1995 sind nur noch diejenigen Unternehmen<br />

zur Abgabe von Quartalsberichten verpflichtet,<br />

die am letzten Werktag im September<br />

des vorangegangenen Jahres sechs oder<br />

mehr Kraftomnibusse zur Verfügung hatten<br />

bzw. Straßenbahn- oder Obusverkehr betrieben.<br />

Dadurch werden die Leistungen von<br />

etwa 60 % der privaten Unternehmen nicht<br />

erfasst, was die Leistungszahlen des privaten<br />

Omnibusgewerbes zu niedrig erscheinen<br />

lässt und einen objektiven Leistungsvergleich<br />

unmöglich macht.<br />

"Regionalbusgesellschaften" sind die aus<br />

dem "Geschäftsbereich Bahnbus" hervorgegangenen<br />

Regionalbusgesellschaften der<br />

Deutschen Bahn AG. In Baden-Württemberg<br />

handelt es sich dabei um die Regionalbus<br />

Stuttgart GmbH (RBS), die DB ZugBus<br />

Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH<br />

(RAB), die SüdbadenBus GmbH (SBG) und<br />

die RVS Regionalbusverkehr Südwest GmbH<br />

(SüdwestBus). Die Verkehre der Busverkehr<br />

Rhein-Neckar GmbH (BRN) werden seit 1998<br />

komplett am Sitz des Unternehmens in<br />

Rheinland-Pfalz erfasst, obwohl sie zu einem<br />

bedeutenden Teil in Baden-Württemberg<br />

erbracht werden.<br />

9<br />

Unter "Nichtbundeseigene Eisenbahnen"<br />

werden die Omnibusverkehre der in privatem,<br />

kommunalem oder Landeseigentum stehenden<br />

Eisenbahnen erfasst. Dies sind in Baden-<br />

Württemberg die landeseigenen Unternehmen<br />

Südwestdeutsche Verkehrs-AG<br />

(SWEG), und Hohenzollerische Landesbahn<br />

AG (HzL), die in kommunalem Besitz befindlichen<br />

Unternehmen Albtal-Verkehrsgesellschaft<br />

mbH (AVG) und Oberrheinische Eisenbahn-Gesellschaft<br />

AG (OEG), und die private<br />

Württembergischen Eisenbahngesellschaft<br />

Kraftverkehrs-GmbH (WEG-KVG), die zur<br />

Connex-Gruppe gehört.<br />

Die amtliche Statistik geht dazu über, die<br />

nichtbundeseigenen Eisenbahnen und die<br />

Regionalverkehrsgesellschaften gemeinsam<br />

auszuweisen. Daduch ist bei einigen Kennziffern<br />

ein Vergleich mit den Daten aus früheren<br />

Jahren nur noch bedingt möglich.<br />

1.1


1.2<br />

1.2.1<br />

Entwicklung der beförderten Personen und Einnahmen der größeren<br />

Unternehmen mit sechs uns mehr Kraftomnibussen<br />

ÖPNV (Linienverkehr nach §§ 42 und 43 sowie<br />

freigestellte Verkehre)<br />

Jahr Private Nichtbundeseigene Kommunale Regionalbus- Gesamt<br />

Unternehmen Eisenbahnen Unternehmen gesellschaften<br />

bef.Pers. Einnahmen bef. Pers. Einnahmen bef Pers. Einnahmen bef. Pes. Einnahmen bef. Pers. Einnahmen<br />

in Mio. DM in Mio. DM in Mio. DM in Mio. DM in Mio. DM<br />

1987 142,70 154,50 30,20 35,60 417,10 361,00 590,00 551,10*<br />

1988 141,10 154,90 30,80 35,90 408,60 368,60 580,50 559,40*<br />

1989 136,20 152,20 31,40 37,60 421,00 379,10 588,60 568,90*<br />

1990 139,30 158,20 30,80 38,50 437,30 395,10 141,40 263,60 748,80 855,40<br />

1991 140,50 166,35 30,89 55,42 452,24 421,66 137,54 270,81 761,17 914,24<br />

1992 149,49 179,19 31,50 41,08 471,53 439,75 143,87 282,10 796,39 942,12<br />

1993 152,66 183,22 33,13 43,59 488,59 460,26 142,84 282,51 817,22 969,58<br />

1994 155,59 188,55 32,45 42,97 496,33 500,65 142,06 273,02 826,43 1 005,18<br />

1995 158,67 195,14 31,43 43,05 515,36 501,92 144,82 284,28 850,28 1 024,40<br />

1996 148,24 188,89 31,51 44,44 544,09 530,65 147,19 291,44 871,03 1 055,42<br />

1997 143,98 185,71 32,65 44,15 552,45 549,72 147,63 274,14 876,71 1.053,72<br />

1998 142,34 185,58 33,01 47,14 556,19 552,30 129,01 1 247,57 1 860,55 1.032,59<br />

1999 143,00 187,79 34,75 49,01 566,16 566,70 134,64 1 240,77 1 878,53 1.044,26<br />

2000 146,28 194,15 34,56 48,23 584,64 569,87 136,38 1 237,18 1 901,86 1.049,43<br />

2001 147,81 203,31 35,50 50,36 605,21 616,67 138,78 271,00 927,30 1.141,34<br />

1 ohne BRN<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg<br />

Erfreulicherweise konnte das Fahrgastaufkommen<br />

im ÖPNV in Baden-Württemberg im<br />

Jahr 2001 erneut um 2,8% oder 25 Mio. Fahrgäste<br />

gesteigert werden. Überdurchschnittlich<br />

davon profitiert haben wie schon in den<br />

vergangenen Jahren die kommunalen Unternehmen<br />

mit einer Steigerung von 20,5 Mio.<br />

oder 3,5% ihres Verkehrsaufkommens. Die<br />

Regionalbusgesellschaften konnten immerhin<br />

noch eine Fahrgaststeigerung von 1,8% verbuchen,<br />

während die privaten Unternehmer<br />

erneut Marktanteile verloren und ihre Fahrgastzahlen<br />

nur um 1,5 Mio. Passagiere oder<br />

1,0% steigern konnten.<br />

Noch dramatischer ist die Entwicklung bei<br />

den Einnahmen: Insgesamt konnte zwar ein<br />

sehr erfreuliches Einnahmeplus von 92 Mio.<br />

DM oder 8,8% verbucht werden, dieses ging<br />

aber hauptsächlich in die Taschen der kommunalen<br />

Unternehmen (plus 8,2% oder 47<br />

10<br />

Mio. DM) und zu ganz großen Teilen in die<br />

der Regionalbusgesellschaften, die sogar ein<br />

Umsatzplus von 14,3% oder 34 Mio. DM verbuchen<br />

konnten. Die privaten Omnibusunternehmer<br />

zieren dagegen auch hier wieder das<br />

Tabellenende mit einem im Vergleich mageren<br />

Zuwachs von 9,2 Mio. DM oder 4,7%.<br />

Alles in allem zeigt sich über die letzten Jahre<br />

eine fortgesetzte Erosion des privaten Sektors<br />

zugunsten der kommunalen und staatlichen<br />

Betriebe. Trotz politischer Absichtserklärungen<br />

auf Bundes- und Landesebene,<br />

den Mittelstand im ÖPNV zu stärken, nimmt<br />

der Anteil der privat gefahrenen Verkehre<br />

über die letzten Jahre stetig ab. Das Wachstum<br />

kommt allein auf der öffentlichen Seite<br />

an. So konnten die kommunalen Betriebe seit<br />

1992 ihre Fahrgastzahlen um 134 Mio. Passagiere<br />

(28,4%) steigern und gleichzeitig 177<br />

Mio. DM (40,2 %) mehr einnehmen, während


1<br />

die mittelständischen Omnibusunternehmer<br />

im gleichen Zeitraum Fahrgastverluste von<br />

1,7 Mio. (-1,1%) hinnehmen mussten und<br />

auch die Einnahmen nur um 24 Mio. DM<br />

(13,5%) erhöhen konnten.<br />

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung<br />

der Einnahmen aus der Personenbeförderung<br />

im Linienverkehr in Baden-Württemberg<br />

der letzten drei Jahre (in 1.000 DM) mit<br />

den prozentualen Veränderungen:<br />

Jahr 1999 2000 Veränd. 2001 Veränd. Veränd.<br />

99 zu 00 00 zu 01 99 zu 01<br />

Insgesamt 1.044.260 1.049.428 + 0,48 % 1.141.340 + 8,78 % + 9,30 %<br />

davon<br />

Kommunale<br />

Unternehmen<br />

566.703 569.874 + 0,56 % 616.668 + 8,24 % + 8,82 %<br />

Nichtbundeseigene<br />

Eisenbahnen<br />

49.011 48.230 - 1,59 % 50.355 + 4,41 % + 2,74 %<br />

Private Unternehmen 187.790 194.148 + 3,39 % 203.314 + 4,72 % + 8,28 %<br />

Regionalbusgesellschaften<br />

240.766 237.180 - 1,49 % 271.003 + 14,35 % + 12,56 %<br />

Quelle: Statistisches Landesamt<br />

Nachfolgend die Entwicklung der beförderten<br />

Personen im Linienverkehr in Baden-Würtemberg<br />

der letzten drei Jahre mit den prozentualen<br />

Veränderungen:<br />

Jahr 1999 2000 Veränd. 2001 Veränd. Veränd.<br />

99 zu 00 00 zu 01 99 zu 01<br />

Insgesamt 878.530 901.857 + 2,66 % 927.302 + 2,82 % + 5,55 %<br />

davon<br />

Kommunale<br />

Unternehmen<br />

566.162 584.637 + 3,26 % 605.212 + 3,52 % + 6,91 %<br />

Nichtbundeseigene<br />

Eisenbahnen<br />

34.748 35.556 + 2,33 % 35.497 - 0,17 % + 2,16 %<br />

Private Unternehmen 143.001 146.281 + 2,29 % 147.811 + 1,09 % + 3,36 %<br />

Regionalbusgesellschaften<br />

134.639 136.381 + 1,29 % 138.782 + 1,76 % + 3,05 %<br />

Quelle: Statistisches Landesamt<br />

11<br />

1.2.1


1.2.2 Reiseverkehr nach §§ 48 und 49 PBefG<br />

Jahr Private Nichtbundeseigene Kommunale Regionalbus- Gesamt<br />

Unternehmen Eisenbahnen Unternehmen gesellschaften<br />

bef.Pers. Einnahmen bef. Pers. Einnahmen bef Pers. Einnahmen bef. Pes. Einnahmen bef. Pers. Einnahmen<br />

in Mio. DM in Mio. DM in Mio. DM in Mio. DM in Mio. DM<br />

1987 9,46 243,75 0,57 9,56 0,32 3,28 10,35 256,59<br />

1988 9,68 254,96 0,56 9,32 0,35 3,26 10,59 267,54<br />

1989 9,63 268,63 0,55 8,59 0,41 3,58 10,59 280,80<br />

1990 9,95 294,10 0,51 9,95 0,42 3,62 0,75 8,85 11,63 316,52<br />

1991 9,94 290,73 0,45 9,57 0,44 3,70 0,68 8,14 11,51 312,14<br />

1992 10,04 300,19 0,37 7,28 0,37 3,50 0,63 7,87 11,41 318,84<br />

1993 9,56 255,30 0,27 5,14 0,33 3,72 0,56 6,88 10,72 271,04<br />

1994 9,02 254,99 0,24 5,07 0,31 3,76 0,52 5,68 10,09 269,50<br />

1995 8,89 255,57 0,20 3,24 0,33 4,21 0,50 5,32 9,92 268,34<br />

1996 8,85 257,05 0,19 3,05 0,26 3,08 0,38 5,32 9,68 268,50<br />

1997 8,18 244,44 0,17 2,87 0,33 3,10 0,36 5,14 9,03 255,55<br />

1998 8,49 249,18 0,14 2,38 0,35 3,55 0,32 4,14 9,30 259,25<br />

1999 8,73 249,57 0,12 2,37 0,37 3,48 0,29 4,79 9,51 260,25<br />

2000 8,96 270,57 0,12 3,03 0,34 4,07 0,31 6,13 9,73 283,80<br />

2001 8,92 250,96 0,10 2,09 0,30 3,53 0,25 4,98 9,57 261,56<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg<br />

In der Tabelle sind die Daten für Ausflugsfahrten<br />

(§ 48.1), Ferienzielreisen (§ 48.2) und<br />

Mietomnibusverkehr (§ 49 PBefG) enthalten.<br />

Erstmals seit 1997 musste der Markt im Busreiseverkehr<br />

wieder einen Fahrgast- und Einnahmerückgang<br />

hinnehmen. Verantwortlich<br />

dafür sind eine Reihe von Faktoren, die staatlichem<br />

Einfluss unterlagen.<br />

Die Fahrgastzahlen in Baden-Württemberg<br />

waren 2001 insgesamt um 160.000 oder<br />

1,6% niedriger als 2000, wobei die Privaten<br />

ihre Position mit einem Verlust von nur 0,4%<br />

relativ gut halten konnten.<br />

12<br />

Noch dramatischer sah die Entwicklung der<br />

Einnahmen aus. Insgesamt erlösten die Verkehrsunternehmen<br />

in Baden-Württemberg<br />

22,2 Mio. DM oder 7,8% weniger aus dem<br />

Reiseverkehr als 2000. Auf die Privaten entfielen<br />

von diesen Mindereinnahmen durch<br />

ihre starke Marktposition in diesem Bereich<br />

19,6 Mio. DM (-7,2%).


1<br />

Gesamtentwicklung von Linien- und Reiseverkehr<br />

Jahr Private Nichtbundeseigene Kommunale Regionalbus- Gesamt<br />

Unternehmen Eisenbahnen Unternehmen gesellschaften<br />

bef.Pers. Einnahmen bef. Pers. Einnahmen bef Pers. Einnahmen bef. Pes. Einnahmen bef. Pers. Einnahmen<br />

in Mio. DM in Mio. DM in Mio. DM in Mio. DM in Mio. DM<br />

1987 152,16 398,25 30,77 45,16 417,42 364,28 600,35 807,69<br />

1988 150,78 409,86 31,36 45,22 408,95 371,86 591,09 826,94<br />

1989 145,83 420,83 31,95 46,19 421,41 382,68 599,19 849,70<br />

1990 149,25 452,30 31,31 48,45 437,72 398,72 142,15 272,45 760,43 1171,92<br />

1991 150,44 457,08 31,34 64,99 452,68 425,36 138,22 278,95 772,68 1 226,38<br />

1992 159,53 479,38 31,87 48,36 471,90 443,25 144,50 289,97 807,80 1 260,96<br />

1993 162,22 438,52 33,40 48,73 488,92 463,98 143,40 289,39 827,94 1 240,62<br />

1994 164,61 443,54 32,69 48,04 496,64 504,41 142,58 278,70 836,52 1 274,68<br />

1995 167,56 450,71 31,63 46,29 515,69 506,13 145,32 289,60 860,20 1 292,74<br />

1996 157,09 445,94 31,70 47,49 544,35 533,73 147,57 296,76 880,71 1 323,92<br />

1997 152,16 430,15 32,82 47,02 552,78 552,82 147,99 279,28 885,74 1.309,27<br />

1998 150,83 434,76 33,15 49,52 556,55 555,85 129,33* 251,71* 869,86 1.291,84<br />

1999 151,73 437,36 34,87 51,38 566,53 570,18 134,93* 245,56* 888,04 1.304,51<br />

2000 155,24 464,72 34,68 51,26 584,98 573,94 136,69* 243,31* 911,59 1333,23<br />

2001 156,73 454,28 35,60 52,45 605,51 620,20 139,03 275,98* 936,87 1402,90<br />

* ohne BRN<br />

Quelle: Eigene Berechnung<br />

Insgesamt konnten die Verkehrsunternehmen<br />

in Baden-Württemberg im Straßenpersonenverkehr<br />

25,3 Mio. (+2,8%) Fahrgäste<br />

mehr befördern. Dieses Wachstum konnte<br />

aber ausschließlich im ÖPNV erzielt werden,<br />

während der Reiseverkehr einen Rückgang<br />

zu verzeichnen hatte.<br />

Die Privaten Busunternehmen profitierten<br />

davon wenig: Durch den unterdurchschnittlichen<br />

Anstieg im ÖPNV und den Rückgang<br />

im Gelegenheitsverkehr ergab sich hier per<br />

Saldo nur ein Fahrgastplus von 1,5 Millionen<br />

oder 1,0%. Stärker zulegen konnten dagegen<br />

erneut die kommunalen Unternehmen mit<br />

einem Zuwachs von 20,5 Millionen oder 3,5%<br />

und die Regionalbusgesellschaften mit einem<br />

Zuwachs von 2,3 Millionen (+ 1,7%).<br />

Noch eklatanter zeigt sich diese Entwicklung<br />

bei den Einnahmen: Während die privaten<br />

durch ihre starke Abhängigkeit vom Reiseverkehr<br />

mit 10 Millionen DM Umsatzrückgang<br />

13<br />

leben mussten, baute der öffentliche Sektor<br />

seine Position auch hier weiter aus. Die kommunalen<br />

Unternehmen verbuchten ein Einnahmeplus<br />

von 46,3 Mio. DM oder 8,1%<br />

während die Regionalbusgesellschaften<br />

sogar 13,4% oder 32,7 Mio. DM mehr<br />

umsetzten.<br />

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung<br />

müssen die von allen Parteien gemachten<br />

Bekenntnisse, den mittelständischen Verkehrsunternehmen<br />

mehr Platz im Verkehrsmarkt<br />

einzuräumen, endlich mit Leben erfüllt<br />

werden. Zur Zeit ist das Gegenteil der Fall:<br />

Die Mittelständler verlieren konstant Marktanteile<br />

an den kommunalen und staatlichen<br />

Sektor. Betrachtet man die Wirtschaftlichkeit<br />

dieser wachsenden Unternehmen, so stellt<br />

man eine Vergeudung volkswirtschaftlicher<br />

Ressourcen fest.<br />

1.2.3


1.3 Straßenpersonenverkehr aller Unternehmen in Baden-Württemberg<br />

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001<br />

Anzahl der<br />

Unternehmen 788 782 776 766 761 788 775 764 775 766 757<br />

Linienlänge (km)<br />

Personenkilometer<br />

52.928 52.446 52.618 54.187 51.579 51.153 52.124 51.079 51.482 51.981 53.155<br />

(in 1000)<br />

beförderte Personen<br />

9.274.587 9.361.387 9.267.000 9.095.000 8.952.173 8.972.833 8.882.582 8.617.118 8.637.822 8.874.684 8.981.205<br />

insgesamt (in 1000)<br />

davon im Gelegenheitsverkehr<br />

772.729 807.825 827.944 836.517 860.194 880.705 885.734 869.858 888.040 911.279 936.862<br />

(in 1000)<br />

davon im Linien-<br />

11.523 11.411 10.726 10.086 9.919 9.676 9.027 9.303 9.510 9.728 9.572<br />

verkehr (in 1000) 761.206 796.414 817.218 826.431 850.275 871.029 876.707 860.555 878.530 901.857 927.290<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt<br />

Ähnlich wie im Jahr 2000 konnten die Fahrgastzahlen<br />

im Jahr 2001 um 2,8% gesteigert<br />

werden. Dies ist aber ausschließlich auf den<br />

Linienverkehr zurückzuführen, während der<br />

Gelegenheitsverkehr erstmals seit drei Jahren<br />

wieder Rückgänge zu verzeichnen hatte.<br />

Im 10-Jahres-Vergleich hat der Linienverkehr<br />

über 21% mehr Fahrgäste zu verzeichnen,<br />

während die Zahlen im Gelegenheitsverkehr<br />

einen Verlust von jedem sechsten<br />

Fahrgast bedeuten.<br />

14<br />

2001<br />

Die privaten Verkehrsunternehmen erzielten<br />

nach den Zahlen des statistischen Landesamtes<br />

im Jahr 2001 wiederum den größten<br />

Umsatzanteil im Verkehrsmarkt, wozu neben<br />

den Einnahmen aus dem eigenen Linien- und<br />

Gelegenheitsverkehr auch die Einnahmen<br />

aus dem Auftragsverkehr für kommunale und<br />

staatliche Unternehmen zählt.<br />

Umsätze Anteil<br />

(in Mio. DM) in %<br />

Verkehrsunternehmen<br />

insgesamt 2.350.356 100,0<br />

davon Kommunale<br />

Regionsbus-Gesell.<br />

796.717 33,9<br />

und NE-Bahnen 547.081 23,3<br />

Private 1.006.558 42,8


1<br />

Zulassungszahlen für Omnibusse<br />

Nach zwei Jahren der Stagnation ist der<br />

Deutsche Omnibusmarkt im Jahr <strong>2002</strong> massiv<br />

eingebrochen. Insgesamt wurden von<br />

August 2001 bis August <strong>2002</strong> 805 Omnibusse<br />

weniger zugelassen als im gleichen<br />

Vorjahreszeitraum. Das entspricht einem<br />

Marktrückgang von fast einem Viertel. Nach<br />

Angaben der Bushersteller seien insbesondere<br />

Reisebusse schwierig abzusetzen<br />

gewesen. Bei Stadtlinienbussen herrscht ein<br />

starker Preiswettbewerb, der die Gewinnmargen<br />

der Hersteller zusammenschmelzen<br />

ließe.<br />

Bei den deutschen Herstellern sind die beiden<br />

großen Herstellerverbünde EvoBus und<br />

Neoman, die zusammnen etwa 87% des<br />

deutschen Busmarktes bedienen, gleichermaßen<br />

von dem Rückgang betroffen. Noch<br />

relativ am besten steht dabei Neoplan da, die<br />

Stuttgarter mussten "nur" einen Rückgang<br />

um 15,1% oder 71 Einheiten hinnehmen und<br />

konnten den Marktanteil sogar leicht ausbauen.<br />

Neoplan ist es offensichtlich gelungen,<br />

ihre Stammkundschaft ins Neoman-<br />

Zeitalter zu retten. Dagegen musste die andere<br />

Neoman-Marke, MAN, prozentual fast<br />

doppelt so hohe Verluste hinnehmen. Die<br />

Salzgitterer verbuchten ein Minus von 237<br />

Fahrzeugen oder 31%. Insbesondere im<br />

Stadtbusbereich verlor man einige größere<br />

Ausschreibungen. Der Versuch, Preiserhöhungen<br />

durchzusetzen, wurde vom Markt<br />

mit Absatzeinbrüchen bestraft. Als Konsequenz<br />

aus der schlechten wirtschaftlichen<br />

Lage soll die Integration mit Neoplan weiter<br />

vorangetrieben und verstärkt die Niedriglohn-<br />

Standorte in Polen und der Türkei eingebunden<br />

werden. Parallel dazu soll eine Produktoffensive<br />

mit neuen Stadt- und Reisebussen<br />

für die Belebung der Nachfrage sorgen.<br />

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei EvoBus:<br />

Auch hier liegt die "kleine" Marke Setra noch<br />

am günstigsten mit einem Absatzrückgang<br />

von 18% oder 127 Einheiten. Durch die<br />

Schwäche von MAN konnte Setra wieder den<br />

zweiten Platz in der Zulassungsstatistik<br />

erobern. Marktführer bleibt nach wie vor<br />

15<br />

Mercedes-Benz, auch wenn die Mannheimer<br />

308 Busse oder 27,9% weniger absetzen<br />

konnten und damit in ähnlicher Größenordnung<br />

wie MAN liegen.<br />

Alle deutschen Hersteller haben auf die<br />

Nachfrageflaute mit weiterer Rationalisierung,<br />

Personalabbau oder Kurzarbeit reagiert.<br />

Die IAA im September <strong>2002</strong> habe, so<br />

die übereinstimmende Reaktion aller Hersteller,<br />

positive Aspekte gebracht und die<br />

Hoffnung auf eine positivere Entwicklung im<br />

kommenden Jahr genährt.<br />

Ein anderes Bild ergab sich bei den ausländischen<br />

Herstellern: Bova, Van Hool (allerdings<br />

auf Kosten der Schwestermarke EOS), DAF<br />

und vor allem Volvo konnten sogar mehr<br />

Busse verkaufen als im Vorjahr. Insbesondere<br />

Volvo sicherte sich einige große Linienbus-Aufträge<br />

in Aachen, Berlin und Thüringen.<br />

Wichtigster Importeur bleibt jedoch<br />

Bova, der seinen Marktanteil auf 5,5% ausbauen<br />

konnte. Dies ist umso mehr erstaunlich,<br />

als die Niederländer ausschließlich im<br />

Reisebusgeschäft aktiv sind. Großer Verlierer<br />

in diesem Marktsgement war Irisbus, die<br />

mehr als die Hälfte ihres Absatzes einbüßten.<br />

Die Absatzflaute bei Reisebussen machte<br />

sich auch bei Scania bemerkbar, die knapp<br />

30% weniger absetzen konnten. Der niederländische<br />

Linienbushersteller Den Oudsten,<br />

der 2001 immerhin noch 13 Busse verkauft<br />

hatte, meldete Konkurs an und verschwand<br />

somit vom Markt.<br />

1.4


1.4<br />

Zulassungszahlen Omnibusse über 8 t in Deutschland<br />

per August 2001 per August <strong>2002</strong> Veränderungen<br />

Zulassungen Marktanteil Zulassungen Marktanteil <strong>2002</strong> zu 2001<br />

in % in % in Stück in %<br />

EvoBus Mercedes-Benz 1103 31,9% 795 30,0% -308 -27,9%<br />

EvoBus Setra 705 20,4% 578 21,8% -127 -18,0%<br />

Neoman MAN 764 22,1% 527 19,9% -237 -31,0%<br />

Neoman Neoplan 471 13,6% 400 15,1% -71 -15,1%<br />

Sonst. deutsche Hersteller 0 0,0% 0 0,0% 0<br />

Ausländische Hersteller 416 12,0% 354 13,3% -62 -14,9%<br />

Gesamt 3.459 2.654 - 805 - 23,3%<br />

Ausländische Hersteller:<br />

Bova 143 4,1% 145 5,5% +2 +1,4%<br />

van Hool 12 0,3% 22 0,8% +10 +83,3%<br />

Irisbus 85 2,5% 36 1,4% -49 -57,6%<br />

Scania 61 1,8% 43 1,6% -18 -29,5%<br />

Volvo 47 1,4% 80 3,0% +33 +70,2%<br />

Den Oudsten 13 0,4% 0 0,0% -13 -100,0%<br />

DAF 1 0,0% 7 0,3% +6 +600,0%<br />

Sonstige 54 1,6% 21 0,8% -33 -61,1%<br />

Gesamt 416 354 - 62 - 14,9%<br />

16


2<br />

Verkehrspolitik<br />

Kartellrechtliche Bedenken gegen den Deutsche Bahn-Konzern<br />

Die wettbewerbsfeindliche Haltung der Deutschen<br />

Bahn AG wird vom <strong>WBO</strong> seit Jahren<br />

beobachtet und dokumentiert. Trotzdem die<br />

Bedenken gegen die starke Marktposition der<br />

DB AG immer wieder im politischen Raum<br />

vorgebracht wurden, konnte der Bahn-<br />

Konzern seine marktbeherrschende Stellung<br />

weiter ausbauen. Die Deutsche Bahn nutzt<br />

sowohl ihre Marktmacht, als auch die Tatsache,<br />

dass sie als quasi-Staatskonzern<br />

über unbegrenzte Finanzierungsmöglichkeiten<br />

verfügt, um den Wettbewerb zu<br />

verfälschen und andere Marktteilnehmer zu<br />

benachteiligen.<br />

Aus diesem Grund hat sich der <strong>WBO</strong> im Frühsommer<br />

an das Bundeskartellamt gewandt,<br />

um dort die Bedenken des privaten Omnibusgewerbes<br />

vorzutragen. Dabei wurden drei<br />

Problemfelder identifiziert:<br />

Problem: Marktbeherrschung<br />

Im Schienenverkehr hält die DB AG nach<br />

eigenen Angaben einen Marktanteil von 94%.<br />

Hier muss, gerade vor dem Hintergrund der<br />

immer wieder berichteten Behinderung anderer<br />

Unternehmen, von einer Marktbeherrschung<br />

gesprochen werden.<br />

Nach Aussagen von DB-Regio-Chef Homburg<br />

habe die DB Regio im Bus- und Stadtverkehr<br />

z.Zt. nur einen Marktanteil von sechs<br />

Prozent. Diese Angaben sind falsch: Nach<br />

Angaben des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen<br />

(VDV) erwirtschafteten<br />

die 20 im DB-Regio-Besitz befindlichen<br />

Omnibusunternehmen 1999 einen Umsatz<br />

von 1,87 Mrd. DM. Dies entspricht bei einem<br />

Gesamtmarktvolumen von 9,24 Mrd. DM<br />

einen Marktanteil von 20,2%.<br />

In Baden-Württemberg folgt aus den Zahlen<br />

des VDV sogar ein Marktanteil der DB Regio<br />

von 40,3% des Gesamtumsatzes im Linienverkehr.<br />

In anderen Bundesländern wie<br />

Rheinland-Pfalz ist dieser Anteil sogar noch<br />

17<br />

höher. Hier kann also zweifelsohne von einer<br />

Marktbeherrschung durch den Konzern<br />

gesprochen werden.<br />

Problem: Anmietverkehre<br />

Etwa 40-50 % der Verkehrsleistung der<br />

Regionalbusgesellschaften der DB Regio AG<br />

wird von mittelständischen Verkehrsunternehmen<br />

im Anmietverhältnis erbracht. Von<br />

diesen Unternehmen häufen sich in jüngerer<br />

Zeit die Klagen über die unfaire Behandlung<br />

seitens der DB AG: Die Vergütung wird der<br />

Kostenentwicklung nicht angepasst, obwohl<br />

die Regionalbusgesellschaften mehr Fahrgäste,<br />

höhere Preise und damit satte Gewinne<br />

haben, die allerdings über Gewinnabführungsverträge<br />

direkt der DB-Zentrale<br />

zufließen. Gleichzeitig werden die in Fremdauftrag<br />

gegebenen Leistungen immer unattraktiver.<br />

Die Reaktion der Regionalbusgesellschaften<br />

darauf ist, dass sie ja niemanden zwingen<br />

würden, für sie zu fahren. Andere Möglichkeiten,<br />

die Busse einzusetzen, sind aber i.d.R.<br />

nicht vorhanden, da die Regionalbusgesellschaft<br />

häufig der einzige Auftraggeber für<br />

Fahrleistungen im ÖPNV im örtlichen Bereich<br />

ist. Somit bleibt den Unternehmen nichts<br />

übrig, als weiterhin im Auftrag zu fahren oder<br />

aufzuhören.<br />

Schließen sich Unternehmer zusammen, um<br />

etwas mehr Gewicht im Verhältnis zu den<br />

monopolistisch aufgestellten Regionalbusgesellschaften<br />

zu haben, dann, so wird uns vertraulich<br />

berichtet, müssen diese Unternehmer<br />

mit Repressalien oder Kündigung rechnen.<br />

Hier nutzt die Bahn klar ihre regional marktbeherrschende<br />

Stellung, um die Unternehmer<br />

unter Druck zu setzen.<br />

2.1


2.1<br />

2.2<br />

Problem: Dumpingangebote<br />

Sehr problematisch für das mittelständische<br />

Omnibusgewerbe ist auch die Angebotspolitik<br />

der DB AG insbesondere im Bereich kleiner<br />

Gruppen. Hier bietet der Konzern besonders<br />

günstige Preise an, so z.B. das "Baden-<br />

Württemberg-Ticket" für 21,- , mit dem 5<br />

Personen 24 Stunden lang alle Regionalzüge<br />

im Land nutzen können, ungeachtet der dabei<br />

zurückgelegten Entfernung.<br />

Gleiches gilt für das "Schöne-Wochenende-<br />

Ticket" im Nahverkehr. Mit diesen Angeboten<br />

können fünf Personen einen ganzen Tag lang<br />

beliebige Regionalzüge zum Preis von z.Zt.<br />

28,- (= 5,60 pro Person) nutzen. Gerade<br />

von Vereinen etc. wird dieses Angebot gerne<br />

auch für längere Strecken genutzt, für die<br />

man sonst einen Reisebus angemietet hätte.<br />

Dem <strong>WBO</strong> wurde aus dem Ministerium<br />

bestätigt, dass die DB Regio AG diese Tarifangebote<br />

„eigenwirtschaftlich“ und „ohne<br />

Zuschüsse der öffentlichen Hand“ anbiete.<br />

Die Einnahmen der DB AG betragen bei diesen<br />

Angeboten nur ca. 5% des genehmigten<br />

Kündigung der Vereinbarung bdo / DB Regio<br />

Mit Schreiben vom 18. September <strong>2002</strong> hat<br />

der bdo die bestehende Kooperationsvereinbarung<br />

mit der DB Regio AG über die Zusammenarbeit<br />

im ÖPNV in der Fläche gekündigt.<br />

Die bdo-Mitgliederversammlung hatte diesen<br />

Beschluss einstimmig gefasst, nachdem sich<br />

in den zwei Jahren des Bestehens dieser<br />

Vereinbarung die Situation des überwiegenden<br />

Teils der Privaten Omnibusunternehmer<br />

gegnüber der DB Regio nicht nur nicht verbessert,<br />

sondern tendenziell eher verschlechtert<br />

hat. Bestehende Probleme wurden vor<br />

Ort nicht ausgeräumt, sondern von vielen<br />

Verantwortlichen der Regionalbusgesellschaften<br />

gar nicht ernst genommen. Den<br />

Unternehmen wurden neue Vertragsmuster<br />

18<br />

Regeltarifs. Bei solchen Relationen ist entweder<br />

der Regeltarif zu unrecht so hoch genehmigt<br />

oder die Sonderangebote werden weit<br />

unter der Kostenkalkulation angeboten.<br />

Die Bahn kann so handeln, weil sie <strong>2002</strong><br />

allein in Baden-Württemberg über 500 Millionen<br />

als Betriebskostenzuschüsse von Land<br />

erhält. Diese Mittel werden zusammen mit<br />

den Fahrgeldeinnahmen als Erlöse verbucht.<br />

Eine transparente Kontrolle, welche Mittel für<br />

welche Angebote verwendet werden und was<br />

die einzelnen Angebote die DB AG kosten, ist<br />

nicht möglich. Das Ergebnis einer solchen<br />

Politik ist ein starker Rückgang der Fahrgastzahlen<br />

im Busreiseverkehr, wie wir ihn im<br />

Kapitel 1.2. dargestellt haben.<br />

Der <strong>WBO</strong> hat das Kartellamt gebeten, im<br />

Sinne eines ordentlichen Wettbewerbs auf<br />

dem Verkehrsmarkt keine Expansion der DB<br />

AG in die privat oder kommunal betriebenen<br />

Verkehre vor Ort zuzulassen und Klarheit in<br />

die Gestaltung der Tarife von DB Regio im<br />

Nahverkehr zu bringen. Eine Antwort des<br />

Kartellamtes stand bei Redaktionsschluß<br />

noch aus.<br />

diktiert und Vergütungssätze meist noch nicht<br />

einmal an die Kostenentwicklung angepasst.<br />

Statt dessen versuchte die DB Regio, durch<br />

gezielten Aufkauf privater Busunternehmen<br />

und Expansion in Stadtverkehre das mittelständische<br />

Gewerbe vor vollendete Tatsachen<br />

zu stellen und in seiner Wettbewerbsfähigkeit<br />

gegenüber dem Bahn-Konzern zu<br />

behindern.<br />

Diese Strategie der Bahn entspricht nach Auffassung<br />

von bdo und <strong>WBO</strong> weder Geist noch<br />

Inhalt der Vereinbarung, die Kündigung ist<br />

deshalb nur folgerichtig.


2<br />

Ökosteuer<br />

Auch zum 1. Jaunar <strong>2002</strong> wurde die Ökosteuer<br />

um 6 Pfennig bzw. 3,06 Cent angehoben.<br />

Die Bürger scheinen diese Steuer inzwischen<br />

zu akzeptieren, so sprachen sich bei<br />

einer FOCUS-Umfrage im September nur<br />

etwa 40% der Befragten für eine Abschaffung<br />

nach der Bundestagswahl aus. Ein Antrag<br />

des Landes Baden-Württemberg, zumindest<br />

die letzte Stufe der Ökosteuer aufgrund der<br />

konjunktuerellen Lage nicht in Kraft zu setzen<br />

fand erwartungsgemäß keine Mehrheit.<br />

Für das Omnibusgewerbe ist die Ökosteuer<br />

dagegen nach wie vor ein Wettbewerbsnachteil.<br />

Insbesondere deshalb, weil der Luftverkehr<br />

nach wie vor keinerlei Mineralölsteuer zu<br />

zahlen hat. In letzter Zeit häufen sich auch<br />

Anregungen - zuletzt von Preussag-Chef und<br />

DB-Aufsichtsratsvorsitzenden Frenzel - auch<br />

die Bahn von Mineralöl- und Mehrwertsteuer<br />

19<br />

zu befreien. Es mutet geradezu grotesk an,<br />

wenn dann der Bus - das mit Abstand<br />

umweltfreundlichste Verkehrsmittel - als einziger<br />

noch Mineralölsteuer und volle Umsatzsteuer<br />

zahlen müsste.<br />

Durch die Erhöhung der Ökosteuer wurde<br />

auch der Betrag, der für Leistungen im ÖPNV<br />

erstattet wird, für die Busunternehmen auf<br />

1,53 Cent erhöht. Das Verfahren der Zollverwaltung<br />

ist zwar sehr kompliziert und bürokratisch,<br />

die Auszahlung erfolgt aber inzwischen<br />

zeitnah zum Eingang der Anträge.<br />

Lediglich mit dem Hauptzollamt Ulm gab es<br />

diesbezüglich einige Probleme. In einem<br />

Gespräch zwischen <strong>WBO</strong>-Geschäftsstelle<br />

und Amtsleitung wurde aber zugesichert,<br />

dass hier kurzfristig eine Verbesserung eintreten<br />

soll.<br />

Nachfolgende Übersicht bietet einen Überblick über die Erstattung pro Bus im Jahr <strong>2002</strong>:<br />

Bustyp Stadtbus Überlandbus<br />

Angenommene Laufleistung 50.000 km/Jahr 60.000 km/Jahr<br />

Kleinbus 506,55 607,86<br />

Midibus (8 - 10 m) 713,78 856,53<br />

Solobus (12 m) 898,00 828,90<br />

Großraumbus (15 m) 1.059,15 994,68<br />

Gelenkbus (18 m) 1.266,38 1.160,46<br />

Doppeldecker (12 m) 1.105,20<br />

Doppeldecker (15 m) 1.934,10<br />

Angenommene Kraftstoffverbräuche<br />

Bustyp Stadtbus Überlandbus<br />

Kleinbus ca. 22 l/100 km<br />

Midibus ca. 31 l/100 km<br />

Solobus (12 m) ca. 39 l/100 km ca. 30 l/100 km<br />

Großraumbus (15 m) ca. 46 l/100 km ca. 36 l/100 km<br />

Gelenkbus (18 m) ca. 55 l/100 km ca. 42 l/100 km<br />

Doppeldecker (12 m) ca. 48 l/100 km<br />

Doppeldecker (15 m) ca. 70 l/100 km<br />

2.3


2.4 Positionen der Parteien zu Fragen des mittelständischen Omnibusgewerbes<br />

Der bdo hat im Juni den fünf damals im Bundestag<br />

vertretenen Parteien einen Fragenkatalog<br />

vorgelegt, in dem diese zu wichtigen<br />

Fragen des privaten Omnibusgewerbes Stellung<br />

nehmen sollten. Die Fragen wurden<br />

jeweils von den Verkehrspolitischen Sprechern<br />

der Fraktionen beatwortet, wobei die<br />

CDU/CSU ihre Position auf Nachfassen der<br />

Baden-Württembergischen Abgeorndeten<br />

Georg Brunnhuber und Hans-Joachim Fuchtel,<br />

nochmals präzisiert hat.<br />

SPD, Grüne und PDS setzen auf einen neuen<br />

Rechtsrahmen mit Veratwortungen hauptsächlich<br />

bei der öffentlichen Hand und<br />

flächendeckenden Ausschreibungen aller<br />

Verkehrsleistungen. Die Grünen wollen dabei<br />

alle für den Busverkehr eingesetzten öffentlichen<br />

Mittel (§ 45a PBefG, GVFG-Förderung,<br />

u.a.) bündeln und als "Regionalisierungsmittel<br />

Straße" den öffentlichen Aufgabenträgern<br />

zur Verfügung stellen. Die CDU/CSU<br />

bekennt sich zum mittelständischen Omnibusgewerbe<br />

als Produzent eigenwirtschaftlicher<br />

Verkehrsleistungen. Die defizitären<br />

Verkehrsleistungen öffentlicher Unternehmen<br />

sollten ausgeschrieben und an mittelständische<br />

Busunternehmen vergeben werden.<br />

Auch die FDP setzt sich für eine generelle<br />

Stärkung der unternehmerischen Komponente<br />

und des mittelständischen Gewerbes ein.<br />

Es müsse einen Ordnungsrahmen geben, der<br />

die mittelständischen Marktkräfte unterstütze<br />

und verkrustete Monopolstrukturen aufbreche<br />

und in einen fairen Ideen- und Leistungswettbewerb<br />

überführe.<br />

20<br />

Der Wettbewerb soll bei allen Parteien außer<br />

der PDS ohne Einschränkungen für alle gemeinwirtschaftlichen<br />

Verkehre gelten, ohne<br />

Ausnahmen für staatliche oder kommunale<br />

Unternehmen, denn gerade diese Bereiche<br />

seien am ineffizientesten und belasteten die<br />

öffentliche Hand daher am meisten. Die FDP<br />

fordert weitergehend sogar die Privatisierung<br />

der kommunalen Verkehrsunternehmen.<br />

Nach dem Willen der Parteien der Regierungskoalition<br />

soll auch weiterhin der<br />

Bahn eine wachsende Rolle zugebilligt<br />

werden. Das soll auch durch entsprechende<br />

finanzielle Leistungen der öffentlichen Hand<br />

untermauert werden. Für Grüne und PDS<br />

sollen die Regionalisierungsmittel in den<br />

Schienenverkehr fließen. Dagegen fordern<br />

CDU/CSU und FDP den Bus als wirtschaftlichstes<br />

Verkehrsmittel auch bei der Verteilung<br />

der Regionalisierungsmittel und bei der<br />

Einführung neuer ÖPNV-Konzepte stärker zu<br />

berücksichtigen. Eine größere Flexibilität bei<br />

der Verwendung der Regionalisierungsmittel<br />

sei notwendig.<br />

Alle Parteien sprechen sich für die steuerliche<br />

Gleichbehandlung aller Verkehrsträger aus.<br />

So soll Flugbenzin in Zukunft besteuert werden<br />

und die Mehrwertsteuer auch für den<br />

Luftverkehr gelten. Dies sei aber nur auf<br />

europäischer oder gar internationaler Ebene<br />

umsetzbar.


2<br />

Änderungen des Personenbeförderungsgesetzes<br />

a) Eingeschränkte Genehmigungspflicht<br />

für Vereine<br />

In das Personenbeförderungsgesetz wird folgender<br />

§ 2 Absatz 5a neu eingefügt:<br />

"Wer Gelegenheitsverkehre in der Form der<br />

Ausflugsfahrt (§ 48 Abs. 1) oder der Ferienziel-Reise<br />

(§ 48 Abs. 2) plant, organisiert und<br />

anbietet, dabei gegenüber den Teilnehmern<br />

jedoch zum Ausdruck bringt, dass die Beförderungen<br />

nicht von ihm selbst, sondern von<br />

einem bestimmten Unternehmer, der Inhaber<br />

einer Genehmigung nach diesem Gesetz ist,<br />

durchgeführt werden, muss selbst nicht im<br />

Besitz einer Genehmigung sein."<br />

Am 18. April <strong>2002</strong> wurde diese Änderung des<br />

Personenbeförderungsgesetzes mit Enthaltung<br />

der CDU/CSU-Fraktion vom Deutschen<br />

Bundestag beschlossen. Damit benötigen<br />

Busreiseveranstalter ohne eigene Fahrzeuge<br />

unter den o.g. Voraussetzungen<br />

zukünftig keine personenbeförderungsrechtliche<br />

Genehmigung mehr. Das Gesetz ist am<br />

25. Juli <strong>2002</strong> in Kraft getreten.<br />

Demnach wird künftig gelten, dass ein Busreiseveranstalter<br />

im Gelegenheitsverkehr von<br />

der Genehmigungspflicht nach § 48 PBefG<br />

unter der Bedingung ausgenommen wird,<br />

dass ein lizensierter Busunternehmer mit der<br />

Beförderung beauftragt und dies den Teilnehmern<br />

mitgeteilt wird.<br />

<strong>WBO</strong> und bdo hatten sich im Laufe des<br />

Gesetzgebungsverfahrens gegen diese<br />

Änderung ausgesprochen. Zum einen<br />

befürchteten wir, dass der Verbraucherschutz<br />

bei Busreisen beeinträchtigt wird. Zum<br />

anderen erwarteten wir, dass gewerbliche<br />

Busreiseveranstalter noch mehr durch Vereine<br />

und deren Reiseaktivitäten konkurrenziert<br />

werden. Bedauerlicherweise hat die<br />

Regierungskoalition in Berlin den von uns<br />

vorgetragenen erheblichen Bedenken nicht<br />

21<br />

Rechnung getragen. Sie gab vielmehr den<br />

Interessen von Vereinen zur Erzielung von<br />

Einnahmen durch Reiseaktivitäten den<br />

Vorzug.<br />

b) Umsetzung des Behinderten-Gleichstellungsgesetzes<br />

Zum 1. Mai <strong>2002</strong> trat das "Gesetz zur Gleichstellung<br />

behinderter Menschen" in seinen<br />

wesentlichen Teilen in Kraft. Damit wurde<br />

auch das Personenbeförderungsgesetz<br />

(PBefG) geändert:<br />

Konkret wird § 8 Absatz 3 PBefG um zwei<br />

Sätze ergänzt. Der im § 8 PBefG angesprochene<br />

und vom Aufgabenträger zu<br />

beschließende Nahverkehrsplan soll danach<br />

zukünftig auch die Belange behinderter und in<br />

ihrer Mobilität eingeschränkter Menschen<br />

berücksichtigen. Dies soll durch detaillierte<br />

Aussagen über "zeitliche Vorgaben" und<br />

"erforderliche Maßnahmen" erfolgen. Dazu<br />

muß bei der Aufstellung des Nahverkehrsplans<br />

der Aufgabenträger entsprechende<br />

Behindertenbeauftragte hinzuziehen. Nahverkehrspläne<br />

könnten so in Zukunft auch z.B.<br />

Aussagen zum Einsatz von Niederflur-<br />

Bussen, Fahrplänen in Braille-Schrift oder<br />

akustischen Ansagen enthalten.<br />

Nach § 12 Absatz 1 Nr. 1 PBefG muß zukünftig<br />

jeder Antrag auf Genehmigung eines Verkehrs<br />

- auch eines Gelegenheits- oder Fernlinienverkehrs<br />

- generell auch eine Darstellung<br />

von eigenen Maßnahmen des Antragstellers<br />

zur Erreichung der neuen zusätzlichen<br />

behindertengerechten Anforderungen<br />

des Nahverkehrsplans enthalten.<br />

<strong>WBO</strong> und bdo haben diese neuen Regelungen<br />

kritisiert. Sie bürokratisieren das Genehmigungsverfahren<br />

unnötig und greifen in die<br />

Gewerbefreiheit, die Unabhängigkeit und die<br />

Verantwortung der Omnibusunternehmer ein.<br />

2.5


2.6 Initiative im Landtag "Förderung mittelständischer Busunternehmen"<br />

Die SPD-Fraktion im Landtag bereitet unter<br />

Federführung des Ludwigsburger Abgeordneten<br />

Claus Schmiedel eine Initiative vor, die<br />

die Förderung der mittelständischen Busunternehmen<br />

zum Inhalt haben wird.<br />

Durch eine gemeinsame Entschließung aller<br />

Landtagsfraktionen soll die Landesregierung<br />

aufgefordert werden, den Erhalt und die Förderung<br />

mittelständischer Strukturen im Verkehrsgewerbe<br />

als Aufgabe der Landespolitik<br />

zu definieren. Damit soll darauf gedrängt werden,<br />

dass die Neuregelung der Wettbewerbsordnung<br />

auf europäischer Ebene die Interessen<br />

des Mittelstandes gewährleistet. Die<br />

unternehmerische Eigenverantwortung solle<br />

nach bisheriger Maßgabe des Personenbeförderungsgesetzes<br />

gewahrt bleiben. Wenn<br />

Ausschreibungen gemeinwirtschaftlicher Verkehre<br />

erfolgen, sollen die Lose mittelstandsfreundlich<br />

gestaltet werden. Bei eigenwirtschaftlichen<br />

Verkehren soll der Qualitätsvergleich<br />

zur Anwendung gelangen. Generell<br />

solle für eigenwirtschaftliche Verkehre ein<br />

dem heutigen PBefG vergleichbarer Rechtsrahmen<br />

weiter bestehen. Weiterhin fordert die<br />

SPD die Gleichbehandlung aller Verkehrsunternehmen<br />

ob öffentlich oder privat. Der<br />

Marktanteil einzelner Anbieter solle auch<br />

regional nicht so bedeutend werden, dass der<br />

Wettbewerb verzerrt werden könne.<br />

Gleichzeitig wird die Landesregierung aufgefordert,<br />

die Folgen der geplanten EU-Verordnung<br />

zum ÖPNV für das mittelständische<br />

Omnibusgewerbe darzulegen.<br />

22<br />

In der Begründung wird auf die Gefahren<br />

durch die EU-Planungen und die Aktivitäten<br />

von Großunternehmen hingewiesen, die<br />

erhebliche Gefahren für den Mittelstand mit<br />

sich brächten. Im Reiseverkehr sei im Rahmen<br />

der EU-Osterweiterung zu befürchten,<br />

dass osteuropäische Unternehmen ggf. zu<br />

Dumpingpreisen den hiesigen Verkehrsunternehmen<br />

Konkurrenz machten. Die Landes-regierung<br />

müsse dafür Sorge tragen,<br />

dass es in Baden-Württemberg nicht zu<br />

einem Verdrängungswettbewerb zu Lasten<br />

des Mittelstandes komme, wie es beispielsweise<br />

in Schweden oder Dänemark der Fall<br />

gewesen sei.<br />

Da sich auch die anderen im Landtag vertretenen<br />

Parteien in der Vergangenheit<br />

zustimmend zu den Inhalten dieses Antrags<br />

geäußert haben, erscheint es realistisch,<br />

dass auch die anderen Fraktionen der<br />

Initiative der SPD zustimmen werden. Mit<br />

einem solchen von allen Fraktionen des<br />

Landtages getragenen Beschluss würde der<br />

<strong>WBO</strong> eine breite Unterstützung für einige<br />

wichtige Verbandspositionen erhalten. Die<br />

zentrale Rolle des privaten Omnibusgewerbes<br />

als Mobilitätsdienstleister, Wirtschaftsfaktor,<br />

Arbeitgeber und Innovationsmotor<br />

würde so durch den Landtag anerkannt und<br />

bestätigt.


3<br />

ÖPNV<br />

Wettbewerb im ÖPNV<br />

Expansionspolitik der DB Regio<br />

Die Marktposition der DB Regio wird von<br />

immer mehr Stellen als Problematisch<br />

betrachtet: So haben Vergabekammern in<br />

Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt<br />

ihren Landesregierungen verboten, langfristige<br />

Verkehrsverträge im SPNV ohne Ausschreibung<br />

an die DB zu vergeben.<br />

Darauf reagierte der Konzern auf zwei Wege:<br />

Zum einen wurde den Ländern gedroht,<br />

ggf. für nicht vertraglich vereinbarte Leistungen<br />

mehr Geld zu fordern, Arbeitsplätze in<br />

dem betroffenen Land abzubauen oder gar<br />

gleich einen großen Teil der Züge nicht mehr<br />

zu fahren.<br />

Zum anderen versucht die DB, eine ÖPNV-<br />

Großstruktur unter der unternehmerischen<br />

Führung der DB AG zu bilden. Dabei werden<br />

kommunale und private Unternehmen<br />

umworben, mit der DB Regio Partnerschaften<br />

einzugehen. Die DB könnte sich dann die<br />

attraktiven Leistungen herauspicken und den<br />

Rest privaten und kommunalen Unternehmen<br />

überlassen. Endziel ist wohl, ähnlich wie in<br />

der Tourismusbranche, ein "DB-Lager" zu bilden,<br />

dass mit der Macht von DB und Kommunalen<br />

gegen andere antritt.<br />

Leider konnte die DB im Rahmen dieser Strategie<br />

ihren Marktanteil <strong>2002</strong> auch im Busbereich<br />

weiter ausbauen.<br />

Zum 1. Juli hat die DB-Tochter Weser-Ems-<br />

Bus (WEB) das private Verkehrsunternehmen<br />

Hanekamp im niedersächsischen Cloppenburg<br />

mit über 50 Bussen übernommen.<br />

Pikanterweise hatte die WEB bisher im Landkreis<br />

Cloppenburg kaum eigene Genehmigungen.<br />

Anscheinend war nur mit der WEB<br />

verhandelt worden. Ähnlich wie die Firma<br />

Müller in Schwäbisch Hall wird auch Hanekamp<br />

weiterhin eigenständig bleiben. Auch<br />

hier ist zu erwarten, dass durch Linienübertragungen<br />

der Ausgleich nach § 45a PBefG<br />

zu Lasten des Landes optimiert wird, um<br />

23<br />

noch mehr Geld aus dem Land an die DB-<br />

Zentrale abführen zu können<br />

Die Stadt Worms hat sich entschieden, ihren<br />

eigenen Busbetrieb an die DB-Tochter Busverkehr<br />

Rhein-Neckar (BRN) zu übergeben.<br />

Die städtische Verkehrs-GmbH soll zwar aufgrund<br />

des Querverbundes Genehmigungsinhaberin<br />

bleiben, alle operativen Aufgaben<br />

von der Planung bis zum Personaleinsatz<br />

gehen jedoch auf die BRN über. Die BRN<br />

zahlt den übernommenen 30 Fahrern und 10<br />

Monteuren den BRN-Lohn, die Differenz zum<br />

bisherigen Tarif übernimmt die Stadt.<br />

Die DB Regio hat im Juni vom Bundeskartellamt<br />

die Genehmigung für den Einstieg im<br />

Stadtverkehr Göttingen erhalten. Allerdings<br />

wurde die Auflage ausgesprochen, dass<br />

binnen vier Jahren alle Verkehre europaweit<br />

ausgeschrieben werden müssen. In seiner<br />

Begründung führt das Kartellamt aus, dass<br />

sich aufgrund der derzeit vorherrschenden<br />

Regulierungs- und Wettbewerbsbedingungen<br />

aus der Zusammenarbeit kommunaler Monopolanbieter<br />

mit marktstarken Verkehrsunternehmen,<br />

wie z. B. der DB AG, die Gefahr<br />

ergebe, dass die erhofften Liberalisierungserfolge<br />

konterkariert werden, sofern die Verkehrsunternehmen<br />

zunächst durch Zusammenschlüsse<br />

ihre marktbeherrschende Stellung<br />

absichern und verstärken.<br />

Die Eingangs dargestellte Drohung der DB<br />

AG gegenüber den Ländern zeigt Früchte:<br />

Das Bundeskabinett hat Anfang September<br />

eine Verordnung beschlossen, nachdem Verkehrsverträge<br />

im Schienennahverkehr auch<br />

ohne Ausschreibung vergeben werden können,<br />

sofern die Verträge länger als drei Jahre<br />

laufen und ein wesentlicher Teil der Leistungen<br />

innerhalb der Laufzeit ausgeschrieben<br />

werden. DB-Chef Mehdorn hatte mehrfach<br />

gedroht, falls sein Unternehmen keine langfristigen<br />

Veträge bekomme, massiv Arbeitsplätze<br />

abzubauen, Investitionen zu stoppen<br />

3.1<br />

3.1.1


3.1.1<br />

3.1.2<br />

und für die gefahrenen Leistungen noch<br />

höhere Preise zu berechnen.<br />

Der <strong>WBO</strong> lehnt eine solche "lex Bahn" ab. Es<br />

kann nicht sein, dass ein Unternehmen wie<br />

die DB, die sich bisher bereits hauptsächlich<br />

durch die Behinderung ihrer Wettbewerber<br />

auf Straße und Schiene auszeichnete und die<br />

durch ihre Größe und ihre "Besitzungen"<br />

Aktivitäten ausländischer ÖPNV-Konzerne in Deutschland<br />

Anders als die Deutsche Bahn AG, die mit<br />

diversen Beteiligungen ihren Marktanteil stark<br />

vergrößerte, konsolidierten die ausländischen<br />

Nahverkerskonzerne ihre Position in<br />

Deutschland.<br />

Connex<br />

Die Connex Verkehr GmbH machte im Jahr<br />

<strong>2002</strong> insbesondere im Schienenverkehr auf<br />

sich aufmerksam, als man - begleitet von<br />

großem Presseecho und der wohl zu erwartenden<br />

Behinderung durch die DB AG - den<br />

InterConnex, den ersten privaten Fernzug<br />

Deutschlands, auf die Schienen setzte. Dieser<br />

Zug fährt mit großem Erfolg täglich zwischen<br />

Gera und Rostock zu einem Bruchteil<br />

des DB-Fahrpreises. Weitere Verbindungen<br />

sind geplant, sind allerdings aufgrund der<br />

finanziellen Lage des Mutterkonzerns Vivendi<br />

Universal und der Behinderung durch die DB<br />

AG vorerst auf Eis gelegt.<br />

Im Laufe des Jahres <strong>2002</strong> machten immer<br />

wieder Nachrichten die Runde, dass der Connex-Mutterkonzern<br />

Vivendi Universal in ernsten<br />

finanziellen Schwierigkeiten stecke. Der<br />

Schwerpunkt des Geschäftes von Vivendi<br />

hatte sich in den letzten Jahren von Versorgung<br />

und Verkehr immer mehr in Richtung<br />

Telekommunikation (Cegetel/SFR) und Medien<br />

(Universal Studios) verlagert. Die Versorgungs-<br />

und Verkehrssparte ist inzwischen<br />

als Vivendi Environnement ausgegründet<br />

worden. Vivendi Universal hält daran nur<br />

24<br />

einen funktionierenden Wettbewerb sehr<br />

erschwert, durch ein solches Gesetz vom<br />

Wettbewerb ausgenommen wird. Gleichzeitig<br />

wird aber diskutiert, die Verkehre anderer<br />

auszuschreiben, wobei hier dann Wettbewerber<br />

wie die DBAG als Anbieter auftreten, die<br />

nichts außer Klarheit und Transparenz zu<br />

fürchten haben.<br />

noch eine Mehrheitsbeteiligung. Aus diesem<br />

Grund bleibt abzuwarten, in wie weit diese<br />

Entwicklungen das Geschäft von Connex in<br />

Deutschland betreffen werden.<br />

Im Busbereich konsolidierte Connex im Jahr<br />

<strong>2002</strong> seine Position in Deutschland, nur eine<br />

Akquisition ist bisher zu vermelden: Im Sommer<br />

übernahm man das private Omnibusunternehmen<br />

J.P. Griensteidl GmbH aus Gröbenzell<br />

bei München. Die Firma Grienstedl<br />

fährt mit 24 Bussen und 70 Mitarbeitern<br />

eigene Linien und Auftragsverkehr für die<br />

Münchener Verkehrsgesellschaft (ehemals<br />

SWM) sowie Shuttleverkehre für zwei Warenhäuser<br />

in München. Griensteidl soll eigenständig<br />

mit dem bisherigen Management weitergeführt<br />

werden.<br />

Rhenus Keolis<br />

Zum 1. Juli <strong>2002</strong> übernahm die neu gegründete<br />

Verkehrsgesellschaft Idar-Oberstein<br />

mbH (VIO) den bislang von der OIE AG<br />

geführten Stadtbusverkehr in Idar-Oberstein.<br />

Die OIE ist ein Unternehmen des RWE-Konzerns.<br />

Gesellschafter der Verkehrsgesellschaft<br />

Idar-Oberstein mbH sind die Rhenus<br />

Keolis GmbH & Co. KG, Mainz und die Firma<br />

Martin Becker GmbH & CO. aus Altenkirchen.<br />

In dem mit der Stadt Idar-Oberstein unterzeichnetem<br />

Verkehrsvertrag verpflichtet sich<br />

die VIO zur kontinuierlichen Verbesserung<br />

der Qualität des Verkehrs, zur Moderni-


3<br />

sierung der Busflotte und zur Einrichtung<br />

einer zusätzlichen Stadtlinie. Ab sofort hat die<br />

Stadt keinen Defizitausgleich für den Verkehr<br />

mehr zu leisten.<br />

Zur Durchführung des Betriebes hat die VIO<br />

neue Mitarbeiter eingestellt und erwirbt 19<br />

Busse von der OIE. Die bislang im Verkehrsbetrieb<br />

eingesetzten Mitarbeiter erhalten entweder<br />

im RWE-Konzern neue Aufgaben oder<br />

gehen in den Vorruhestand. Gleichzeitig tritt<br />

die VIO in den Vertrag mit einem privaten<br />

Busunternehmen ein, das der OIE schon<br />

heute ca. 20 Fahrer und 3 Busse stellt.<br />

Das Mitspracherecht der Stadt Idar-Oberstein<br />

bei der zukünftigen Entwicklung des Linienverkehrs<br />

wird durch einen Beirat gesichert,<br />

welcher mehrheitlich durch kommunale Mitglieder<br />

besetzt ist.<br />

Auftragsverkehr<br />

Auch im Jahr <strong>2002</strong> wurde ein großer Teil der<br />

Fahrleistungen der Regionalbusgesellschaften<br />

und der kommunalen Unternehmen im<br />

Auftragsverkehr von privaten Unternehmen<br />

erbracht. Insbesondere die Situation der Auftragnehmer<br />

der Regionalbusgesellschaften<br />

der DB Regio bereitete auch im abgelaufenen<br />

Jahr Sorgen.<br />

Zwar wurde zwischen DB Regio und bdo<br />

bereits im Jahr 2000 vereinbart, künftig partnerschaftlich<br />

zusammenzuarbeiten, in der<br />

Praxis ist von diesem partnerschaftlichen<br />

Ansatz bisher wenig angekommen.<br />

Die Probleme der Auftragsunternehmer<br />

beziehen sich hauptsächlich auf unattraktive<br />

Umläufe und schlechte Vergütungssätze. Die<br />

Vergütung wird der Kostenentwicklung nicht<br />

ausreichend angepasst, obwohl die Regionalbusgesellschaften<br />

mehr Fahrgäste, höhere<br />

Preise und damit höhere Erlöse und satte<br />

Gewinne haben, die über Gewinnabführungsverträge<br />

direkt der DB AG zufließen. Gleichzeitig<br />

werden die in Fremdauftrag gegebenen<br />

25<br />

Nachdem Rhenus-Keolis bereits im Juli die<br />

Betriebsführung an der Moselbahn GmbH<br />

vom Trierer Busunternehmer Herresthal<br />

übernommen hatte, hält das deutsch-französische<br />

Gemeinschaftsunternehmen seit<br />

dem 01.10.<strong>2002</strong> auch die Kapitalmehrheit an<br />

dem traditionsreichen ÖPNV-Unternehmen<br />

Moselbahn. Die Moselbahn setzt im<br />

Großraum Trier knapp 130 Fahrzeuge ein<br />

und hat ca. 200 Mitarbeiter.<br />

Mit diesen beiden Übernahmen konnte<br />

Rhenus-Keolis seine Position in Rheinland-<br />

Pfalz weiter stärken. Zusammen mit Martin<br />

Becker betreibt man hier schon die Stadtverkehre<br />

in Bad Kreuznach und Zweibrücken<br />

und ist im Schienen-Personennahverkehr<br />

zwischen Alzey und Kirchheimbolanden aktiv.<br />

Leistungen immer unattraktiver was die Auslastung<br />

der Fahrzeuge und Fahrer betrifft. Bei<br />

einigen Regionalbusgesellschaften kommt<br />

hinzu, dass die Unternehmer überhaupt nicht<br />

in die Planungen einbezogen werden, obwohl<br />

die Regionalbusplaner die Verhältnisse vor<br />

Ort nicht vergleichbar gut kennen. Die Umläufe<br />

und deren Änderungen werden i.d.R.<br />

erst sehr kurzfristig bekannt gegeben.<br />

Die Regionalbusgesellschaften sind nicht<br />

bereit, Verträge mit längeren Laufzeiten und<br />

einer Regelung zur Anpassung der Vergütungssätze<br />

zu diskutieren. Sie führen an,<br />

dass sie ja am Markt Leistungen einkaufen<br />

und niemanden zwingen würden, für sie zu<br />

fahren.<br />

Die Regionalbusgesellschaften ihrerseits versuchen,<br />

die Auftragsunternehmer mit sogenannten<br />

"Unternehmerstammtischen" stärker<br />

an sich zu binden. Dabei werden alle Auftragsunternehmer<br />

in einer Region zu einer<br />

gemeinsamen Veranstaltung mit der Geschäftsleitung<br />

der Regionalbusgesellschaft<br />

3.2


3.2<br />

3.3<br />

3.3.1 GVFG<br />

eingeladen. Die Regionalbus-Geschäftsführer<br />

referieren dabei zu aktuellen Themen<br />

und zur Zusammenarbeit. Die Unternehmer<br />

werden ermuntert, sich kritisch zu äußern und<br />

Probleme offen anzusprechen. Viele Unternehmer<br />

bringen jedoch ihre Probleme aus<br />

Erfahrung und der Furcht, Nachteile zu erleiden<br />

oder gar Aufträge zu verlieren, nicht vor.<br />

Der Hinweis seitens der Unternehmer auf vertragliche<br />

Aspekte wie Vergütung oder Laufzeit<br />

wird meist mit der Bemerkung, dass man<br />

dies nur in Einzelverhandlungen, aber nicht<br />

öffentlich bespreche, vom Tisch genommen.<br />

Finanzierung des ÖPNV<br />

Im gemeinsamen Amstblatt vom 29. Mai <strong>2002</strong><br />

hat das Ministerium für Umwelt und Verkehr<br />

die neue Verwaltungsvorschrift zur Gewährung<br />

von Zuwendungen nach dem GVFG<br />

(VwV-Fahrzeuge) veröffentlicht, die damit<br />

rückwirkend zum 1. Januar <strong>2002</strong> in Kraft<br />

gesetzt wurde. Die GVFG-Busförderung wird<br />

ab dem Förderjahr <strong>2002</strong> nach dieser neuen<br />

VwV-Fahrzeuge abgewickelt. Die gesamte<br />

Kompetenz für die Abwicklung der GVFG-<br />

Busförderung liegt jetzt bei der L-Bank. Das<br />

UVM stellt nur noch das Förderprogramm auf.<br />

Der Termin für die Einreichung der Förderanträge<br />

für die GVFG-Busförderung wurde mit<br />

der neuen VWV Fahrzeuge auf den 31. Mai<br />

statt bisher den 30. September des Förderjahres<br />

festgelegt. Das Datum wurde geändert,<br />

da die Antragstellung künftig direkt nach<br />

der Fahrzeugbestellung erfolgen soll. Die<br />

L-Bank möchte so mehr Zeit für die Prüfung<br />

der Anträge und die Klärung etwaiger Fragen<br />

gewinnen. Gleichzeitig hat die L-Bank zugesichert,<br />

dass die Grundbewilligungen künftig<br />

bereits im Frühherbst erteilt werden sollen, so<br />

dass sich das Verfahren insgesamt nach<br />

vorne verschieben wird.<br />

Der <strong>WBO</strong> hat diese Regelung kritisiert, da Sie<br />

unseres Erachtens den Betrieben zu wenig<br />

26<br />

Die Zurückhaltung der Unternehmer, die auf<br />

diesen Veranstaltungen Gast sind, darf aber<br />

nicht so interpretiert werden, dass die Politik<br />

der Bahn die Interessen der mittelständischen<br />

Auftragnehmer angemessen berücksichtigt<br />

und diese mit ihrer Situation zufrieden<br />

sind. Da genau dies nicht der Fall ist, hat der<br />

bdo am 18. September <strong>2002</strong> die Kooperationsvereinbarung<br />

mit der DB Regio AG<br />

gekündigt. Die vereinbarte partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit wurde von den Regionalbusgesellschaften<br />

nicht praktiziert.<br />

Zeit für die Ausschreibung und Bestellung der<br />

Fahrzeuge lässt und die Marktsituation so<br />

früh noch nicht abschätzbar ist.<br />

Neu ist, dass die L-Bank ab <strong>2002</strong> eine<br />

Gebühr für die Bearbeitung der Förderanträge<br />

erhält. Diese Geführ beträgt 930 Euro pro<br />

gefördertem Fahrzeug.<br />

Busprogramm 2001<br />

Das Busförderprogramm 2001 ist mit einem<br />

Mittelaufwand von 46,06 Mio. Euro abgeschlossen<br />

worden. Es stehen damit noch<br />

etwa 4 Mio. Restmittel zur Verfügung, die<br />

für das Busförderprogramm <strong>2002</strong> zusätzlich<br />

ausgegeben werden können. 26,4 Mio. Euro<br />

entfielen 2001 auf die privaten Unternehmen.<br />

Davon wurden 218 Standard-, 19 Überlange,<br />

24 Gelenk-, 4 Doppelstock-, 7 Midi- und 28<br />

Kleinbusse finanziert.<br />

Busprogramm <strong>2002</strong><br />

Für das Busprogramm <strong>2002</strong> wurden insgesamt<br />

930 Buseinheiten mit einem rechnerischen<br />

Fördervolumen von ca. 91 Mio. Euro<br />

angemeldet. Das Ministerium geht allerdings<br />

wie in den Vorjahren davon aus, dass ein<br />

Großteil der Anmeldungen nicht realisiert


3<br />

wird. Der Förderhöchstbetrag beträgt nach<br />

der Euro-Umstellung 98.000 Euro<br />

(191.671,34 DM), wurde also leicht nach<br />

oben geglättet. Die Förderbeträge für die<br />

anderen Buskategorien wurden entsprechend<br />

angepasst.<br />

Busprogramm 2003<br />

Für das Förderjahr 2003 wurden nach Angaben<br />

der L-Bank 887,75 Buseinheiten angemeldet,<br />

davon 573,25 von Privaten.<br />

Fördervoraussetzungen für das<br />

Busprogramm <strong>2002</strong><br />

Nach wie vor muss ein gefördertes Fahrzeug<br />

über einen Oxidationskatalysator und einen<br />

Unfalldatenspeicher verfügen. Eine Förderung<br />

von Ersatzfahrzeugen ist zulässig, wenn<br />

das zu ersetzende Fahrzeug min-destens 8<br />

Jahre auf das antragstellende Unternehmen<br />

zugelassen und während dieser Zeit von der<br />

Kfz-Steuer befreit war und eine Laufleistung<br />

von mind. 400.000 km überwiegend im Linienverkehr<br />

nach § 42 PBefG beim antragstellenden<br />

Unternehmen erbracht wurde. Bei<br />

Kleinbussen, Gelenkbussen und Doppelstockbussen<br />

reicht die Erfüllung der achtjährigen<br />

Zulassungszeit und der überwiegende<br />

Einsatz im Linienverkehr nach § 42 PBefG<br />

aus. Wird für die Ersatzbeschaffung ein Fahrzeug<br />

herangezogen, das nur 6 Jahre auf das<br />

Unternehmen zugelassen war, wird pro Halbjahr<br />

jeweils ein Abzugsbetrag angesetzt.<br />

Ausgleich gemeinwirtschaftlicher Leistungen<br />

Mittelumfang und Verteilung<br />

Nach Angaben des Statistischen Landesamtes<br />

haben alle Verkehrsunternehmen in<br />

Baden-Württemberg im Jahr 2000 als Ausgleichsleistungen<br />

für die Beförderung von<br />

Schülern, Studenten und Auszubildenenden<br />

nach §45a PBefG 162,875 Mio. erhalten.<br />

Der bei weitem größte Teil ging an die<br />

Regionalbusgesellschaften mit 66,491 Mio. ,<br />

27<br />

Für niederflurige Busse wird neben der<br />

Grundförderung eine Zusatzförderung<br />

gewährt. Die Zusatzförderung beträgt bei<br />

Bussen bis 12 Meter Länge 5.000 Euro, bei<br />

Bussen mit mehr als 12 Meter Länge 7.500<br />

Euro. Bei Doppelstockbussen wird die<br />

Zusatzförderung nur in den Fällen gewährt, in<br />

denen das Fahrzeug über eine durchgehende<br />

niederflurige Bauweise (mit sog. Portalachsen)<br />

verfügt. Für Linienbusse, die mit einem<br />

CRT-Rußfilter beschafft werden, wird eine<br />

Zusatzförderung in Höhe von pauschal 3.500<br />

Euro gewährt.<br />

Bei Linienbussen mit einer Fußbodenhöhe<br />

von mehr als 860 mm findet ein Abzug in<br />

Höhe eines Sechstels des Gesamtförderhöchstbetrags<br />

statt (bei einem Linienbus mit<br />

einem Förderbetrag von 98.000 Euro beträgt<br />

der Abzug somit 16.335 Euro). Ebenfalls um<br />

ein Sechstel des Gesamtförderhöchstbetrages<br />

wird die Zuwendung bei Doppeldeckerbussen<br />

pauschal gekürzt, wenn das Fahrzeug<br />

mit einem Kofferraum ausgestattet ist<br />

(Abzug hier bei einem Doppeldeckerbus bis<br />

12 m Länge 24.500 Euro, bei einem Doppeldeckerbus<br />

über 12 m Länge 28.585 Euro).<br />

Bei anderen Buskategorien wird der Förderbetrag<br />

entsprechend der durch die Einbauten<br />

(WC-Anlagen, Garderoben, Küchen, Kofferräume<br />

im Innenraum, usw.) entfallenden<br />

Sitzplätze gekürzt.<br />

die kommunalen Unternehmen erhielten<br />

53,587 Mio. und die Privaten lediglich<br />

42,789 Mio. .<br />

Analysiert man die Entwicklung der Verteilung<br />

der 45a-Mittel über die letzten zehn Jahre, so<br />

stellt man fest, dass in den 90er Jahren insbesondere<br />

die Regionalbusgesellschaften die<br />

Zahlungen des Landes optimieren konnten.<br />

Während die privaten Unternehmen im Jahr<br />

3.3.1<br />

3.3.2


3.3.2<br />

1999 ca. 60% und die Kommunalen ca. 70%<br />

mehr Mittel erhielten als im Jahr 1990, erhielten<br />

die Regionalbusgesellschaften nicht<br />

weniger als 207 % mehr! Trotzdem versuchen<br />

die Regionalbusgesellschaften durch<br />

Zukauf von privaten Unternehmen noch mehr<br />

Mittel zu generieren.<br />

Änderung der Ausgleichsverordnung<br />

Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und<br />

Wohnungswesen hat mit Zustimmung des<br />

Bundesrates im November eine Änderung<br />

der Ausgleichsverordnung zum § 45a PBefG<br />

beschlossen und somit dem von Ländern wie<br />

Bayern, Brandenburg oder Rheinland-Pfalz<br />

schon länger verfolgten Wunsch nach einer<br />

Aufweichung des § 45a PBefG nachgegeben.<br />

Der Widerstand von bdo und VDV gegen<br />

diese Änderung hat erreicht, dass dies nur<br />

eine "Kann"-Bestimmung ist, die den Ländern<br />

die Möglichkeit lässt, wie bisher zu verfahren.<br />

Die den Ländern eingeräumte Möglichkeit der<br />

Unterschreitung der bisher festgelegten<br />

anzusetzenden Nutzungstage einer Schülermonatskarte<br />

in § 3 Abs. 2 Satz 3 PBefAusglV<br />

lautet nun<br />

"Dabei ist die Woche mit höchstens 6 Tagen,<br />

der Monat mit höchstens 26 Tagen und das<br />

Jahr mit höchstens 240 Tagen anzusetzen;<br />

Diese Werte können unterschritten werden,<br />

soweit Fahrplanangebote nicht vorhanden<br />

sind oder tarifliche Einschränkungen bestehen<br />

oder nur ausbildungsnotwendige Tage<br />

berücksichtigt werden."<br />

In der Begründung ist ausgeführt, dass eine<br />

Absenkung der Gültigkeitstage auch eine<br />

Veränderung der Sollkostensätze (nach<br />

oben) zur Folge haben muss. Damit wird den<br />

spezifischen Kostenstrukturen des Verkehrsgewerbes<br />

Rechnung getragen. Zudem ist<br />

aufgrund des Vertrauensschutzes für die Verkehrsunternehmen<br />

eine vorherige Unterrichtung<br />

dieser erforderlich. Eine Absenkung der<br />

Gültigkeitstage kann also nicht rückwirkend in<br />

Kraft gesetzt werden.<br />

28<br />

Das Land Baden-Württemberg hat dem <strong>WBO</strong><br />

immer wieder zugesagt, auch bei Inkrafttreten<br />

der geplanten Verordnung bei der bisherigen<br />

Regelung zu bleiben.<br />

Berechnung der mittleren Reiseweite<br />

Höchstrichterlich geklärt ist inzwischen, welche<br />

Entfernung für die Berechnung des Ausgleichs<br />

nach § 45a PBefG anzusetzen ist. In<br />

einem Streitfall hatte das Vewaltungsgericht<br />

Freiburg die Position der Unternehmer bestätigt,<br />

nach dem die tatsächlich gefahrenen<br />

Kilometer anzusetzen sind. Leider hat der<br />

Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg<br />

dieses Urteil wieder kassiert und gefordert,<br />

dass die direkte Entfernung zwischen Wohnund<br />

Schulort anzusetzen sei. Die Revision<br />

vor dem Bundesverwaltungsgericht brachte<br />

inzwischen für den Unternehmer einen Erfolg:<br />

Nach dem Urteil des höchsten deutschen<br />

Verwaltungsgerichtes sind nach § 3 Abs. 5<br />

PBefAusglV die tatsächlich gefahrenen Kilometer<br />

zugrunde zu legen, auch wenn sie<br />

nicht der kürzesten Straßenentfernung<br />

entsprechen.<br />

Allerdings hat das Gericht eine Einschränkung<br />

vorgenommen: Wenn das Unternehmen<br />

Streckentarife zur Anwendung<br />

bringt, ist Voraussetzung, dass dieser Tarif<br />

der tatsächlich erbrachten Fahrleistung entspricht,<br />

also nicht auf eine kürzere Straßenentfernung<br />

abhebt, als tatsächlich gefahren<br />

wird.<br />

Bei Verkehren, die in Verbünde mit Zonenoder<br />

Wabentarifen einbezogen sind, ist diese<br />

Einschränkung unerheblich.<br />

Gerade im Bereich der Berechnung der<br />

betriebsindividuellen mittleren Reiseweite<br />

zeichnen sich z.Zt. erhebliche Differenzen mit<br />

den zuständigen Landesbehörden ab.


3<br />

Arbeitskreis ÖPNV<br />

Inforeise "Stadt- und Regionalbussysteme"<br />

In der verkehrspolitischen Diskussion nimmt<br />

die Einrichtung vernetzter und integrierter<br />

Verkehrssysteme im ÖPNV immer breiteren<br />

Raum ein. Auch beim Bus wird selten noch<br />

die einzelne Linie, sondern meistens Liniennetze<br />

für abgeschlossene Räume betrachtet.<br />

Zunächst wurden solche Systeme hauptsächlich<br />

für Stadtverkehre geplant und eingerichtet,<br />

seit einiger Zeit werden aber auch<br />

vermehrt Busnetze für ganze Regionen<br />

gefordert, geplant und eingerichtet. Bei der<br />

diesjährigen ÖPNV- Informationsreise sollten<br />

daher exemplarisch einige innovative<br />

Bus-Verkehrssysteme im Bodensee-Raum<br />

besucht werden.<br />

Am 24. April <strong>2002</strong> brachen 12 Busunternehmer<br />

und der zuständige <strong>WBO</strong>-Assistent in<br />

Böblingen auf. Die erste Station war die oberschwäbische<br />

„Hopfenstadt“ Tettnang. Dort<br />

hat das <strong>WBO</strong>-Mitgliedsunternehmen Strauss<br />

zusammen mit der Stadt Tettnang im Jahr<br />

2001 ein neues Stadtbussystem mit innovativen<br />

Ansätzen in Betrieb genommen. Das<br />

Gebiet der Kernstadt wird mit drei Linien<br />

bedient, deren Busse jeweils in einer unterschiedlichen<br />

Erkennungsfarbe gestaltet sind.<br />

Die Stadt Tettnag war trotz ihrer relativ geringen<br />

Größe bereit, hier ein hochwertiges<br />

System mit Rendezvousanschluss, Halbstundentakt<br />

und hochwertig ausgestatteten Fahrzeugen<br />

zu realisieren.<br />

29<br />

Nach einer kleinen Stärkung in Tettnang ging<br />

es weiter nach Dornbirn. Die größte Stadt des<br />

Landes Vorarlberg gilt als Pionier moderner<br />

Stadtbussysteme. Herr Geschäftsführer<br />

Winkler erläuterte die Geschichte dieses Vorzeigesystems<br />

und stellte das überarbeitete<br />

Linienkonzept vor, das den Stadtbus künftig<br />

auf die Nebenstraßen weist, während die<br />

Hauptachsen künftig vermehrt von dem Landbus<br />

(Regional-Linienverkehren) bedient<br />

werden. Überraschend war auch die Aussage,<br />

dass man aufgrund der hohen Frequenz<br />

vom Rendezvous-Prinzip wieder abgekommen<br />

sei und lieber dezentrale Umsteigestellen<br />

vorsehe. Winkler machte aber auch<br />

klar, dass im Dornbirner Konzept die Verkehrsunternehmen<br />

reine Leistungserbringer<br />

seien, während die planerischen Tätigkeiten<br />

alle von einer Managementgesellschaft vorgenommen<br />

werden.<br />

Der Vorarlberg war nicht nur Vorreiter bei den<br />

Stadtbussystemen, sondern übertrug den<br />

Systemgedanken auch sehr bald auf die<br />

Regionalverkehre. Unter dem Titel "Landbus"<br />

sind in verschiedenen Regionen in Zusammenarbeit<br />

mit kommunalen Zweckverbänden<br />

Bussysteme entstanden. Eines davon, der<br />

"Landbus Oberes Rheintal" wurde uns in<br />

Rankweil durch den Geschäftsführer des<br />

Gemeindeverbandes, Otmar Alge und den<br />

Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Vorarlberg,<br />

Christian Steger-Vonmetz näher<br />

3.4


3.4<br />

vorgestellt. In diesem Konzept sind die Verkehrsunternehmen<br />

stärker eingebunden, der<br />

Gemeindeverband macht nur relativ wenige<br />

Vorgaben. Hauptproblem sei die sehr unterschiedliche<br />

Besiedelung des Bedienungsgebietes:<br />

Während man auf den Hauptlinien im<br />

Tal teilweise einen 30-Minuten-Takt anböte,<br />

müsste einige Berggemeinden mit wenigen<br />

Fahrten am Tag zufrieden sein.<br />

Am Abend fuhr die Gruppe dann nach Liechtenstein,<br />

wo Sie vom Geschäftsführer von<br />

Liechtenstein Tourismus, Roland Büchel, mit<br />

einer kurzen touristischen Präsentation<br />

begrüßt wurde.<br />

Am 25. April <strong>2002</strong> stellte der Geschäftsführer<br />

Liechtenstein Bus Anstalt (LBA), Ulrich<br />

Feisst, das Regionalbussystem in Liechtenstein<br />

vor. Nachdem über Jahre die Post für<br />

den ÖPNV in dem kleinen Fürstentum<br />

zuständig war, ist seit Mitte 2001 ein neues,<br />

innovatives Bussystem in Betrieb. Hier wurde<br />

ein optimales Bus-basiertes Nahverkehrssystem<br />

vorgestellt, das allerdings mit sehr<br />

hohen Zuschüssen betrieben wird. Zum<br />

Abschluss bestand die Möglichkeit, die<br />

hochmoderne Erdgastankstelle der LBA zu<br />

besichtigen. Zu diesem Ereignis war sogar<br />

die liechtensteinische Presse geladen.<br />

Am Nachmittag lernten die <strong>WBO</strong>-Mitglieder<br />

das kleine Land und seine kulturellen, wirtschaftlichen<br />

und politischen Besonderheiten<br />

bei einer Landesrundfahrt kennen. Den<br />

Abschluss dieses Tages bildete ein Abendessen<br />

mit Weinprobe in der fürstlichen Hofkellerei<br />

in Vaduz.<br />

30<br />

Am 26. April <strong>2002</strong> ging es das Rheintal hinauf<br />

in die bündnerische Kapitale Chur. Die<br />

Stadtbus Chur AG, ein kommunales, aber<br />

nach privatwirtschaftlichen Grundsätzen<br />

geführtes Unternehmen, betreibt unter dem<br />

Titel "dr Bus vo Chur" das Stadtliniennetz.<br />

Das Unternehmen gilt als eines der innovativsten<br />

Verkehrsunternehmen der Schweiz.<br />

Nicht zuletzt konnte man sich bei einer<br />

umfangreichen Ausschreibung im Engadin<br />

gegen die Schweizer Post durchsetzen und<br />

betreibt heute den ÖPNV rund um St. Moritz.<br />

Verwaltungsratspräsident Dieter Heller und<br />

Geschäftsführer Andrea Muzzarelli verstanden<br />

es, auf kurzweilige Weise ihr Unternehmen<br />

vorzustellen und dabei insbesondere auf<br />

die Situation im Oberengadin und die Schikanen,<br />

die der Staatsmonopolist Post dem<br />

Unternehmen in den Weg legte, einzugehen.<br />

Daneben stellte die Stadtbus Chur AG ihr<br />

neues, speziell für kleinere Verkehrsunternehmen<br />

entwickeltes Fahrgastinformationsund<br />

Betriebsleitsystem vor, das bei den Teilnehmern<br />

auf großes Interesse stieß.<br />

Nach dem Mittagessen im traditionellen<br />

Bahnhofsbuffet besichtigte die Gruppe die<br />

Churer Postautostation, einen mustergültigen<br />

Busterminal, von dem aus Postbusse nach<br />

ganz Graubünden starten. Zum Abschluß<br />

ergab sich die Möglichkeit, die herrliche, über<br />

2000 Jahre alte Stadt Chur bei einer Stadtführung<br />

kennen zu lernen.


3<br />

31<br />

3.4


3.5<br />

3.6<br />

3.6.1<br />

Innovationsprogramm des Landes<br />

Nach 10 Jahren legt das Land Baden-Württemberg<br />

im Jahr <strong>2002</strong> wieder ein Innovationsprogramm<br />

ÖPNV auf. Programmschwerpunkte<br />

sollen die Förderung von Innovationen<br />

in den Bereichen Betrieb, Technik und Vertrieb/Marketing<br />

sein. Das Programmvolumen<br />

beträgt 15 Millionen , damit werden die ausgewählten<br />

Projekte zu 50% für maximal 3<br />

Jahre bezuschusst.<br />

Die Ansprüche der Fahrgäste an eine exakte<br />

Information über ihre Reise steigen immer<br />

weiter. Die bisher zur Verfügung stehenden<br />

Medien haben aber den Nachteil, dass sie<br />

nur geplante Zeiten, nicht jedoch die wirklichen<br />

Fahrzeiten darstellen. Gleichzeitig bieten<br />

diese Medien keine Informationen<br />

während der Fahrt. Lösbar wäre dies durch<br />

die Einführung von rechnergesteuerten<br />

Betriebsleitsystemen (RBL). Diese sind<br />

jedoch gerade für kleinere oder private Verkehrsunternehmen<br />

trotz GVFG-Förderung<br />

nicht finanzierbar.<br />

Gelöst werden könnte dieses Problem durch<br />

ein modular aufgebautes, auf vorhandenen<br />

Technologien bestehendes System, das<br />

Fahrgastinformation und interne Ablaufinformation<br />

kombiniert und nur geringe Aufbauund<br />

Betriebskosten verursacht.<br />

Verbünde und Kooperationen<br />

Verbundlandschaft in Baden-Württemberg<br />

Mit der Einführung des Verbundtarifs im<br />

Landkreis Freudenstadt (s.u.) und dem Verkehrsverbund<br />

Neckar-Alb-Donau (Naldo)<br />

wurde Ende 2001 ein weiterer Schritt in Richtung<br />

einer flächendeckenden Ausbreitung<br />

von Verkehrsverbünden in Baden-Württemberg<br />

getan. "Verbundlos" sind nur noch die<br />

Landkreise Rottweil, Tuttlingen, Ravensburg<br />

und Bodenseekreis. Im Ostalbkreis gibt es<br />

dagegen drei lokale Verkehrskooperationen,<br />

32<br />

Ein solches System befindet sich z.Zt. gerade<br />

bei der schweizerischen Stadtbus Chur bzw.<br />

Engadin Bus (2 x 25 Fahrzeuge) im Aufbau.<br />

Dieses System basiert vollständig auf den<br />

vorhandenen Technologien GSM (Mobilfunk),<br />

GPS und Internet und konnte von den Teilnehmern<br />

der <strong>WBO</strong>-Inforeise "Stadt- und<br />

Regionalbussysteme" bereits in Augenschein<br />

genommen werden.<br />

In der Sitzung des Arbeitskreises ÖPNV im<br />

Juni <strong>2002</strong> stellte der Hersteller, die Fela AG,<br />

das Konzept den <strong>WBO</strong>-Mitgliedern vor. Das<br />

System wurde speziell für die Bedürfnisse<br />

kleiner Verkehrsbetriebe, die sich keine teuren<br />

RBL-Systeme leisten können, entwickelt.<br />

Über GPS-Signal kann jeder Bus geortet werden,<br />

Flachbildschirme zeigen die nächste<br />

Haltestelle und ggf Werbung an. Der Fahrer<br />

erhält über ein Display Informationen zu<br />

Standort, Fahrplanlage, usw.. IBIS-Funktionen<br />

können ebenfalls gesteuert werden.<br />

Die Standorte werden per GSM (Handy-) Signal<br />

(Betriebsfunk wäre ggf. auch denkbar) an<br />

eine Zentrale übermittelt, als die jeder Internet-Computer<br />

fungieren kann.<br />

Im August hat der <strong>WBO</strong> eine entsprechende<br />

Projektskizze beim Umwelt- und Verkehrsministerium<br />

eingereicht. Eine Entscheidung<br />

ist bis zum Redaktionsschluß nicht gefallen.<br />

die die Räume um die drei Mittelzentren<br />

abdecken. In den genannten vier Landkreisen<br />

befinden sich ebenfalls flächendeckende Verkehrsverbünde<br />

in Vorbereitung: So soll ein<br />

Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund<br />

(BOV) den Kreis Ravensburg und den Bodenseekreis<br />

abdecken, während im Zusammenhang<br />

mit der Einführung des Ringzugkonzeptes<br />

in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg<br />

auch ein Tarifverbund in dieser Region


3<br />

eingeführt werden soll. Wichtiger Beweggrund<br />

für die Landkreise dürfte dabei sicherlich<br />

die Aussicht auf Kooperationsförderung<br />

seitens des Landes sein.<br />

Ziel der Landespolitik ist es, größere Verkehrsverbünde<br />

zu schaffen, obwohl dies im<br />

ÖPNV-Gesetz nicht vorgesehen war. Anfang<br />

2003 sollen z.B. die Verbünde DING (Ulm<br />

und Alb-Donau-Kreis) und BNV (Kreis Biberach)<br />

fusionieren. Hier besteht bereits eine<br />

gemeinsame Tarifstruktur. Ebenso soll die<br />

Verkehrsgemeinschaft Main-Tauber (VGMT)<br />

in den Verkehrsverbund Rhein-Neckar integriert<br />

werden. In wie weit eine solche Förderpolitik<br />

mittelfristig Sinn macht, muss hinterfragt<br />

werden. Schließlich ist ÖPNV ein lokales<br />

Tarifverbund Freudenstadt<br />

Der Landkreis Freudenstadt gehört mit<br />

121.000 Einwohnern zu den einwohnermäßig<br />

kleinsten Kreisen des Landes. Gleichzeitig ist<br />

er mit 139 Einwohnern/qkm auch einer der<br />

am dünnsten besiedelten Regionen (Landesschnitt<br />

294 Ew./qkm).<br />

Die Eisenbahn ist in diesem Teil des Landes<br />

nicht mit einem dichten Schienennetz vertreten.<br />

Nicht zufällig spielt also der Bus die<br />

Hauptrolle für den ÖPNV im Schwarzwald.<br />

Um den ÖPNV noch attraktiver zu machen<br />

und weiter auszubauen, haben sich schon vor<br />

25 Jahren die privaten Busunternehmer des<br />

Kreises an einen Tisch gesetzt und gemeinsam<br />

die "Private Omnibusunternehmer<br />

GmbH" gegründet. Aufgabe der POG war es,<br />

die Angebote der einzelnen Unternehmen<br />

aufeinander und auf andere Verkehre abzustimmen.<br />

Zu einem Quantensprung setzte man 1991<br />

an, als die POG mit Unterstützung des Landkreises<br />

und der DB-Tochter SüdwestBus den<br />

gesamten Wochenendverkehr in eigene<br />

Regie übernahm. Unter dem Titel "Freizeit-<br />

Bus" schaffte man einen starken Markauftritt<br />

und eine im Landkreis inzwischen unverzicht-<br />

33<br />

Geschäft, das, wie die Beispiele sehr erfolgreicher<br />

kleiner Verkehrsverbünde zeigen,<br />

gerade im ländlichen Bereich besser auf der<br />

kommunalen Ebene angesiedelt ist. Gerade<br />

im Fall des Main-Tauber-Kreises besteht<br />

weder eine wirtschaftliche noch eine wirkliche<br />

verkehrliche Verflechtung mit dem Rhein-<br />

Neckar-Raum.<br />

Erheblich ausgeweitet wurden in jüngster Zeit<br />

die Übergangstarife zwischen den Verkehrsverbünden.<br />

Neue oder erweiterte Übergangstarife<br />

schufen u.a. die VGS (Göppingen) mit<br />

dem VVS (Stuttgart), die VGC (Calw) mit dem<br />

VPE (Pforzheim/Enzkreis) und die VGMT mit<br />

VRN und Würzburger Tarifverbund.<br />

bare Marke. Doch man führte nicht nur neue<br />

Linien jenseits aller Konzessionsgrenzen ein,<br />

sondern brachte auch innovative, auf den<br />

Freizeitverkehr zugeschnittene Fahrscheinangebote<br />

in den Markt. Der FreizeitBus im<br />

Landkreis Freudenstadt ist bis heute ein bundesweit<br />

einmaliges Konzept.<br />

Doch der Innovationsgeist der Freudenstädter<br />

Mittelständler ging noch weiter: Gemeinsam<br />

führte man - ebenfalls bundesweit einmalig<br />

- als Pendant zur BahnCard die Omni-<br />

Card ein, eine Chipkarte, mit der dem Fahrgast<br />

ein Rabatt von 20% bei allen Bussen im<br />

Landkreis eingeräumt wurde.<br />

Insbesondere an die Jugendlichen des Kreises<br />

richtet sich das jüngste Angebot: der<br />

Nachtexpress. Aus den beiden Zentren Freudenstadt<br />

und Horb fahren an jedem Wochenende<br />

um Mitternacht, 1:00 Uhr und 2:00 Uhr<br />

Busse auf 12 Linien in alle Winkel des Landkreises<br />

ab. Mehr als 50% der Fahrgäste sind<br />

schon Stammkunden bei diesem erst im<br />

Sommer 2001 eingeführten Angebot.<br />

In den meisten der benachbarten Landkreise<br />

war der ÖPNV bereits in Verkehrsverbünden<br />

3.6.1<br />

3.6.2


3.6.2<br />

zusammengefasst. So etwas sollte es nach<br />

einhelliger Meinung auch im Landkreis Freudenstadt<br />

geben. Keines der Konzepte der<br />

Nachbarkreise konnte die Verantwortlichen<br />

aber überzeugen, also übertrug man die Ausarbeitung<br />

des Konzeptes den ortsansässigen<br />

Busunternehmen, die ja schon bewiesen hatten,<br />

dass Sie innovative Lösungen für den<br />

ÖPNV entwickeln und betreiben konnten.<br />

Unter der Prämisse, die Konstruktion so einfach<br />

und transparent wie möglich zu gestalten,<br />

entwickelten die Unternehmer in weniger<br />

als elf Monaten ein tragfähiges Konzept für<br />

einen Tarifverbund, in den auch die Bahn einbezogen<br />

wurde. Am 1. November 2001 war<br />

es dann so weit. Ab diesem Datum konnten<br />

die Bürger und Gäste des Landkreises Freu-<br />

3.7 Auf dem Weg zum Busverkehrssystem -<br />

Leitfaden "Optimierung von Busverkehren"<br />

Der ÖPNV muss attraktiver werden, um den<br />

Verkehrsinfarkt abzuwenden und die Herausforderungen<br />

der Zukunft zu meistern. Diese<br />

Erkenntnis ist in weiten Kreisen der Politik<br />

und der öffentlichen Meinung vorhanden. Sie<br />

ist die Basis, warum Millarden Euro in den<br />

Verkehr fließen.<br />

Bisher setzten Politik und Planer i.d.R. auf<br />

vertaktete Schienenverkehrssysteme, als Allheilmittel<br />

für eine Verbesserung des öffentlichen<br />

Verkehrs, in denen für den Bus nur<br />

eine Zubringerfunktion übrig blieb. Obwohl<br />

der Bus für viele Verbindungen Potentiale<br />

besitzt, die ihn der Schiene überlegen<br />

machen, war die Präferierung der Schiene<br />

gang und gäbe. Alternativen, was bei einer<br />

Investition in ein Busverkehrssystem unter<br />

Ausschluß und Einbeziehung vorhandener<br />

Schienenverkehre machbar wäre, wurden<br />

nicht untersucht und bewertet.<br />

Um diesen Mangel konstruktiv zu beheben<br />

und so zu einer sachlichen Bewertung von<br />

Mobilitätsalternativen zu kommen, hat sich<br />

34<br />

denstadt auch an Werktagen alle Verkehrsmittel<br />

zu einem einheitlichen Tarif benutzen.<br />

Während bei anderen Tarifverbünden die<br />

Subventionen weit in die Millionen gehen, fördert<br />

der Landkreis Freudenstadt den Verbund<br />

nur mit etwa 490.000 im Jahr, dazu kommen<br />

nochmals 323.000 aus der Landeskasse.<br />

Das wirtschaftliche Risiko und die Verantwortung<br />

tragen allein die Verkehrsunternehmen.Auf<br />

eine Sicherung der Alteinnahmen<br />

haben die Verkehrsunternehmen<br />

bewusst verzichtet. Alle Fahrten werden<br />

genau erfasst und die Einnahmen Fahrscheingenau<br />

den Unternehmen zugeschieden.<br />

Ein interessanter und transparenter Verbundansatz,<br />

der flexibler und weniger statisch<br />

ist als frühere Verbundmodelle.<br />

der <strong>WBO</strong> mit der Industrie- und Handelskammer<br />

Region Stuttgart (IHK) und dem Verkehrs-<br />

und Tarifverbund Stuttgart (VVS)<br />

zusammengetan und gemeinsam mit der<br />

renommierten Ingenieur Gesellschaft Verkehr<br />

(IGV) eine Studie erstellt, mit der analog zur<br />

Standardisierten Bewertung für Schienenverkehrsinvestitionen<br />

eine Planungs- und<br />

Bewertungsgrundlage für Busverkehrssysteme<br />

als Ergänzung und Alternative zur<br />

Schiene geschaffen wurde.<br />

Im Rahmen dieser Studie und als Ergebnis<br />

für die Praxis ist ein Anwenderleitfaden<br />

erschienen, der am 5. Februar <strong>2002</strong> im Rahmen<br />

eines hochkarätig besetzten Kongresses<br />

in Stuttgart vorgestellt wurde. Dieser Leitfaden<br />

gibt Anregungen und Hilfestellungen für<br />

die Planung von integrierten Busverkehrssystemen<br />

und zeigt auf, wie solche Systeme<br />

den ÖPNV kostengünstig und sehr effektiv<br />

verbessern können. Der Anwenderleitfaden<br />

kann kostenlos beim <strong>WBO</strong> bezogen werden.


4<br />

Bus und Zukunft<br />

CBT - Computer Based Training<br />

Projektstand im Überblick<br />

Vor 2 Jahren wurde aus dem Bereich der<br />

privaten Omnibusunternehmen in Baden-<br />

Württemberg ein völlig neues und sehr innovatives<br />

Schulungsprogramm für Busfahrer<br />

und Busfahrerinnen initiiert und über die Projektlaufzeit<br />

realisiert.<br />

Zur Entwicklung und zum Betrieb dieses<br />

neuen Schulungsprogrammes wurde eine<br />

eigene Gesellschaft, die combus training<br />

GmbH, gegründet.<br />

Mit diesem Projekt wurden die Chancen und<br />

Vorteile, die neue Lerntechnologien wie CBT<br />

bieten, erstmals für die Busbrache und<br />

besonders auch für kleine und mittlere<br />

Busunternehmern nutzbar gemacht.<br />

Spezielle CBT Computer Based Training<br />

Lernprogramme, die von der combus training<br />

GmbH in Zusammenarbeit mit einer Produktionsfirma<br />

entwickelt wurden, bieten zielgruppen-<br />

und bedarfsorientierte Schulungsmöglichkeiten.<br />

Das Besondere liegt in der<br />

multimedialen Gestaltung und an der Interaktivität<br />

d. h. die Lerner werden aktiv durch<br />

Übungen und Aufgaben in die Programmbearbeitung<br />

einbezogen.<br />

Das Projektvolumen belief sich auf insgesamt<br />

über 1 Mio Euro. Durch die großzügige finanzielle<br />

Förderung der EU sowie des Landes<br />

Baden-Württemberg unter Federführung des<br />

Ministeriums für Umwelt und Verkehr war es<br />

überhaupt erst möglich dieses Zukunftsprojekt<br />

aufzulegen. Insgesamt wurden ca.<br />

625.000 Euro Fördermittel in dieses Schulungsprojekt<br />

eingebracht.<br />

Dieses Schulungsprogramm zielt darauf ab,<br />

die Qualität, die Sicherheit und Wirtschaftlichkeit<br />

in den Busunternehmen durch eine<br />

Verbesserung des Mitarbeiterpotentials zu<br />

stärken.<br />

35<br />

Vier CBT Schulungsmodule stehen zur<br />

Verfügung<br />

Fahrphysik<br />

Hier werden die Grundlagen der Fahrphysik<br />

mit Bremsen, Lenken und Sicherheitssystemen<br />

vermittelt. Im wesentlichen soll das<br />

sichere und fahrgastorientierte Busfahren<br />

trainiert werden. Mit diesem Modul soll die<br />

Hauptunfallursache menschliches Versagen<br />

minimiert werden.<br />

4.1<br />

4.1.1


4.1.1<br />

Lenk- und Ruhezeiten<br />

Die Teilnehmer werden mit den gesetzlichen<br />

Bestimmungen der Lenk- und Ruhezeiten<br />

vertraut gemacht, welche anhand praktischer<br />

Beispiele anschaulich und kompetent dargestellt<br />

werden. Auch der professionelle<br />

Umgang mit der Kontrollsituation und den<br />

Kontrollbehörden sowie die sinnvolle Pausengestaltung<br />

ist integriert. Dieses CBT Modul<br />

eignet sich auch ideal zur Schulung von<br />

Disponenten.<br />

Wirtschaftliches Fahren<br />

Dieses Schulungsmodul vermittelt die Grundlagen<br />

zum kraftstoffsparenden, umweltfreundlichen<br />

und verschleißarmen Fahren.<br />

Unter dem Blickwinkel der Betriebswirtschaft<br />

36<br />

und der Ökologie soll der Fahrstil optimiert<br />

werden. Durch die Möglichkeit, mit dem Lernprogramm<br />

kontinuierlich im Unternehmen zu<br />

schulen, bleibt der positive Effekt der kraftstoffsparenden<br />

Fahrweise über einen langen<br />

Zeitraum auf hohem Niveau bestehen.<br />

Verhalten in besonderen Situationen<br />

Wichtige Grundlage aus dem Feld Verhalten<br />

und Kommunikation werden hier vorgestellt.<br />

Mit diesem Lernprogramm soll die Handlungskompetenz<br />

des Busfahrers im Bereich<br />

Verhalten und Kommunikation geschult werden.<br />

Dazu zeigen Videosequenzen aus dem<br />

Berufsalltag des Fahrer modellhaft bestimmte<br />

Lösungsvorschläge. Mit diesen vier CBT-<br />

Schulungsmodulen steht der Busbranche ein<br />

hochwertiges und attraktives Schulungsangebot<br />

zur Verfügung. Das Projekt konnte nur<br />

durch sehr großes Engagement aller Beteiligter<br />

innerhalb der vereinbarten abgeschlossen<br />

werden.<br />

Der besondere Dank gilt allen Busunternehmern,<br />

sowie Mitarbeitern aus Busunternehmen<br />

die sich in herausragender Art und<br />

Weise in Arbeitsgruppen, bei Feldtests, bei<br />

den Foto- und Filmaufnahmen usw. engagiert<br />

haben.<br />

Sowohl das Ministerium für Umwelt und<br />

Verkehr wie auch die EU zeigten sich über<br />

den Verlauf und das Projektergebnis hoch<br />

zufrieden.


4<br />

Fahrerqualifizierung mit CBT Lernprogrammen<br />

Die Vorteile der Schulung mit CBT Lernprogrammen<br />

liegen in der Flexibilität was die Zeit<br />

und den Schulungsort anbelangt. CBT Lernprogrammme<br />

eignen sich für den Einsatz in<br />

kleinen, mittleren und großen Busbetreiben.<br />

Nachfolgende Übersicht verdeutlicht, wie die<br />

CBT Lernprogramme im Schulungszentrum<br />

in Böblingen, im Busbetrieb und am PC<br />

zuhause genutzt werden können. Die Kombination<br />

der Lernorte garantiert höchsten Lernerfolg.<br />

Über den Erwerb von Lizenzen können<br />

die Unternehmen die CBT Programme<br />

nutzen.<br />

37<br />

Die combus training veranstaltet regelmäßig<br />

in Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk<br />

der Omnibusunternehmer e.V. in Böblingen<br />

CBT Seminare zu den einzelnen Modulen,<br />

die von fachlich kompetenten Moderatoren<br />

angeleitet werden.<br />

In speziellen Train-the-Trainer-Seminaren<br />

werden Mitarbeiter aus Busunternehmen<br />

oder der Unternehmer selbst zum betrieblichen<br />

Trainer für die CBT Seminare ausgebildet.<br />

4.1.2


4.1.3<br />

4.1.4<br />

Kundenresonanz zu den CBT Lernprogrammen<br />

Wir haben unsere Kunden zu den CBT Lernprogrammen<br />

befragt. Die Resonanz war<br />

durchweg positiv. Einige Auszüge aus den<br />

Kundeninterviews möchten wir hier wieder<br />

geben.<br />

„Die combus training Schulungsprogramme<br />

überzeugen u. E. vor allem in den Punkten<br />

Zukunftsorientierung, Akzeptanz, Flexibilität<br />

durch modularen Aufbau und einfaches,<br />

leicht verständliches Handling.“<br />

Markus Dannenmann<br />

Omnibus Dannenmann, Weinstadt<br />

„Mit den daraus resultierenden Einsparungen<br />

(Kraftstoff, Kupplung usw.) sind die Programme<br />

mehr als bezahlt. Das Image des Betriebs<br />

wird entscheidend verbessert.“<br />

Josef Köppel<br />

Omnibus Köppel, Ellwangen<br />

CBT-Präsentationen<br />

Dieses innovative Schulungsprogramm wurde<br />

bei verschieden Gelegenheiten innerhalb<br />

der Branche und darüber hinaus präsentiert.<br />

Auf der Learntec in Karlsruhe, dem wichtigsten<br />

Fachkongress für neue Medien konnte<br />

das Modul Verhalten in besonderen<br />

Situationen vorgestellt werden.<br />

Bei den Azubi Tagen in Stuttgart begeisterten<br />

die privaten Omnibusunternehmer die<br />

Schüler mit den CBT Lernprogrammen. Ein<br />

attraktives Qualifizierungsangebot wirkt sich<br />

positiv auf das Image einer Branche und<br />

eines Berufes aus.<br />

Dass der <strong>WBO</strong> mit einem europaweit einmaligen<br />

Lernprogramm für Busfahrer/innen<br />

bei der Qualifizierung neue Maßstäbe setzt,<br />

konnte im April <strong>2002</strong> der damalige Bundesarbeitsminister<br />

Walter Riester bei einem<br />

Besuch bei der OVG in Göppingen sehen.<br />

38<br />

„Wir bei moBiel GmbH sind von der Lerneffizienz<br />

des CBT’s voll überzeugt und setzen<br />

dieses Medium mit großem Erfolg ein.“<br />

Günter Meyer<br />

moBiel GmbH, Bielefeld<br />

„Die Themen aller Module sind sehr praxisorientiert<br />

aufgebaut und bieten eine wirklich<br />

wertvolle und effektive Unterstützung bei der<br />

täglichen Arbeit. Wir können den Einsatz der<br />

CBT-Programme in jedem Fall uneingeschränkt<br />

empfehlen.“<br />

Gitte Eberhardt - Eberhardt Reisen<br />

Engelsbrand<br />

Walter Riester am Steuer eines Linienbusses


4<br />

Auch bei <strong>WBO</strong> Veranstaltungen wie dem<br />

Sicherheitskongress und der <strong>WBO</strong> Jahrestagung<br />

wurden die Besucher über aktuelle<br />

Neuentwicklungen informiert.<br />

Der Bundestagsabgeordnete Winfried Hermann<br />

(Bündnis 90/Die Grünen) überzeugte<br />

sich beim Besuch einer CBT Schulung zum<br />

Thema wirtschaftliches Fahren von den ökologischen<br />

und ökonomischen Vorteilen der<br />

CBT Schulungen. Beeindruckt war er von der<br />

Qualität und dem nachhaltigen Lernerfolg der<br />

CBT-Programme.<br />

Auf der IAA für Nutzfahrzeuge in Hannover<br />

wurde das Schulungskonzept am MAN Stand<br />

dem Fachpublikum präsentiert. Zur Tagesund<br />

Fachpresse wurde ein regelmäßiger Kontakt<br />

gepflegt.<br />

39<br />

Winfried Hermann am Steuer eines Linienbusses<br />

Interessant ist auch die internationale Tragweite,<br />

die das CBT Projekt gewinnt. Das<br />

Netzwerk "Steuerung der urbanen Mobilität",<br />

bei dem es um eine Zusammenarbeit zwischen<br />

Lateinamerika und Europa geht, ist auf<br />

die CBT Lernprogramme der combus training<br />

aufmerksam geworden. Beim Jahrestreffen<br />

des Netzwerkes im German Center der<br />

Landesbank in Mexico City wurde dieses<br />

Qualifizierungsprogramm dem Kongreßpublikum<br />

vorgestellt.<br />

4.1.4


4.1.5 Kooperationen<br />

4.1.6<br />

Mit der combus training GmbH steht ein<br />

flexibler und offener Rahmen zur Verfügung,<br />

die Lernprogramme auch anderen Nutzern<br />

anzubieten. Um Synergien zu erzielen, wurden<br />

folgende Kooperationen realisiert.<br />

Aus dem Bereich der Bushersteller bietet<br />

MAN seinen Kunden beim Kauf eines neuen<br />

Busses 500 Euro Zuschuss zur Grundlizenz<br />

wirtschaftliches Fahren an.<br />

Die RDA Workshop Touristik und Service<br />

GmbH bietet den Erwerb der Nutzungsrechte<br />

den RDA Mitgliedern an.<br />

Der Präsident des RDA Richard Eberhardt ist<br />

von den CBT Schulungsmodulen überzeugt.<br />

Verschiedenen Landesverbänden des bdo<br />

wurde die Kooperation angeboten.<br />

Zusammenfassung und Ausblick<br />

Über dieses Projekt ist es gelungen, neue<br />

Medien auch in die Schulung bei kleinen und<br />

mittleren Busunternehmen zu integrieren. Die<br />

Busunternehmen haben die Chance im<br />

Hinblick auf die Erzielung von Wettbewerbsvorteilen<br />

diese Programme für ihr Unternehmen<br />

noch stärker zu nutzen.<br />

40<br />

Mit dem technologiegestützten Qualifizierungskonzept<br />

können Busfahrer und Busfahrerinnen<br />

wichtige Tätigkeiten analysieren sowie Situationen<br />

durchspielen und üben - ohne dadurch Risiken<br />

einzugehen, die im echten Verkehr dabei entstünden.<br />

Die Programme für Fahrphysik, Verhalten<br />

in besonderen Situationen, Wirtschaftliches<br />

Fahren sowie Lenk- und Ruhezeiten erhöhen die<br />

Fahrerkompetenz. Daher empfiehlt der RDA die<br />

von combus entwickelten Programme.<br />

Richard Eberhardt - RDA<br />

Köln<br />

National und international wurde auf Initiative<br />

des <strong>WBO</strong> und seiner Mitgliedsunternehmen<br />

ein Vorzeigeprojekt realisiert, das sich im<br />

privaten, öffentlichen und politischen Bereich<br />

hoher Anerkennung und Beachtung erfreut.


4<br />

Modellversuch zur Berufsausbildung Jugendlicher<br />

zum/r Berufskraftfahrer/in<br />

Dem <strong>WBO</strong> ist es gelungen, einen bundesweit<br />

einmaligen viel beachteten Modellversuch zur<br />

Jugendlichen-Ausbildung zum/r Busfahrer/in<br />

zu realisieren<br />

In <strong>WBO</strong>-Mitgliedsunternehmen können jetzt<br />

jugendliche Schulabgänger eine qualifizierte<br />

Ausbildung beginnen, bereits mit 18 Jahren<br />

den Busführerschein erwerben und dann ins<br />

Berufsleben als Busfahrer/in einsteigen.<br />

Wer jetzt eine Ausbildung zum/r Berufskraftfahrer/in<br />

in Busbetrieben macht, hat hervorragende<br />

Zukunftschancen, denn die Busunternehmen<br />

im Land haben Nachwuchsprobleme.<br />

In drei Jahren fehlen rund 1000 Busfahrerinnen<br />

und Busfahrer. Um Abhilfe zu<br />

schaffen, haben der Verband Baden-<br />

Württembergischer Omnibusunternehmer<br />

e.V. (<strong>WBO</strong>) in Zusammenarbeit mit dem Ministerium<br />

für Umwelt und Verkehr Baden-<br />

Württemberg, dem Wirtschaftsministerium<br />

und weiteren Institutionen den Modellversuch<br />

entwickelt. Die ersten Schulabgänger im Alter<br />

zwischen 16 und 18 Jahren haben im September<br />

letzten Jahres mit der Ausbildung<br />

begonnen, und sowohl die Betriebe als auch<br />

die Auszubildenden sind mit dem neuen Ausbildungsweg<br />

rundum zufrieden. Im Jahr <strong>2002</strong><br />

haben 12 Jugendliche mit der Ausbildung<br />

zum/r Berufskraftfahrer/in in Busbetrieben<br />

begonnen.<br />

5.000 Fahrerinnen und Fahrer sind in privaten<br />

Busunternehmen in Baden-Württemberg<br />

beschäftigt. Neben dem Linienverkehr sind<br />

viele auch im Reiseverkehr unterwegs und<br />

lernen Land und Leute in Europa kennen.<br />

Allerdings: zwei Drittel der Busfahrer/innen<br />

sind über 41 Jahre alt. Eine bessere Ausbildung<br />

soll dieser Entwicklung entgegenwirken.<br />

So trat zum 1. August 2001 eine neue Ausbildungsverordnung<br />

für Berufskraftfahrer mit<br />

erweiterten Inhalten in Kraft. Sie führt mit<br />

einem dreijährigen, dualen Ausbildungsgang<br />

zur qualifizierten Fachkraft im Busbetrieb.<br />

41<br />

Um das Berufsziel Busfahrer für Jugendliche<br />

interessant zu machen, wird der Einstieg<br />

direkt nach Schulabschluss ermöglicht, so<br />

dass die Zielgruppe der Haupt- und Realschüler<br />

im Rahmen des Modellprojekts<br />

bereits mit 18 Jahren den Busführerschein<br />

erwerben - bislang lag das Mindestalter bei<br />

20 Jahren - und danach für Fahrten im<br />

Linienverkehr bis zu 50 Kilometer eingesetzt<br />

werden können.<br />

Dass der neue Ausbildungsweg eine "gute<br />

und innovative Sache" ist, stellte im April<br />

<strong>2002</strong> unter anderem auch Bundesarbeitsminister<br />

Walter Riester beim Besuch eines<br />

Busunternehmens in Göppingen fest.<br />

Neben dem <strong>WBO</strong> und dem Ministerium für<br />

Umwelt und Verkehr wird das Projekt vom<br />

Ministerium für Kultus, Jugend und Sport,<br />

Wirtschaftsministerium der IHK Region Stuttgart,<br />

den Arbeitsämtern und dem Bildungswerk<br />

der Busbetriebe getragen. Die theoretischen<br />

Inhalte der Ausbildung vermittelt<br />

eine Berufsschule im Blockunterricht. Den<br />

praktischen Teil lernen die Jugendlichen im<br />

Betrieb, mit dem sie einen Vertrag abschließen.<br />

Voraussetzung ist, dass das<br />

Unternehmen über einen geeigneten Ausbilder<br />

verfügt. Der Führerschein Klasse D<br />

wird, ebenfalls im Block, bei einer Fahrschule<br />

erworben.<br />

Das Modellprojekt soll über fünf Jahre laufen<br />

und drei Jahrgänge umfassen. Die Liste der<br />

Ausbildungsplätze in Baden-Württemberg<br />

kann über das Internet unter folgender<br />

Adresse abgerufen werden:<br />

www.busforum.de<br />

4.2


4.2<br />

42


4<br />

Alternative Antriebe - Ultracapbus<br />

Die Entwicklung alternativer Antriebe für<br />

Omnibusse schreitet immer weiter voran.<br />

Nachdem EvoBus vermutlich im kommenden<br />

Jahr die ersten (Klein-)Serien-Brennsoffzellenbusse<br />

ausliefern wird, versucht MAN<br />

derzeit, Antriebstechnik und Wirkungsgrad<br />

durch die Rückspeisung von Bremsenergie<br />

zu optimieren.<br />

In einem neuen, vom Bayerischen Staatsministerium<br />

für Wirtschaft, Verkehr und Technologie<br />

geförderten Projekt wurde in Zusammenarbeit<br />

der Firmen MAN Bus GmbH,<br />

SIEMENS Verkehrstechnik und EPCOS<br />

das bestehende dieselelektrische Antriebskonzept,<br />

das bereits seit März 1988 durch die<br />

Verkehrs-AG Nürnberg (VAG) erfolgreich im<br />

Linienbetrieb erprobt wird, durch einen<br />

Bremsenergiespeicher erweitert.<br />

Während bei herkömmlichen dieselelektrischen<br />

Fahrzeugen die Bremsenergie in<br />

einem Widerstand "verbrannt" wird, ermöglicht<br />

die Verwendung des dieselelektrischen<br />

Antriebskonzepts in Verbindung mit einem<br />

elektrischen Hochleistungsspeicher zur<br />

Bremsenergienutzung neben der Verbrauchsreduzierung<br />

eine Entkopplung von<br />

43<br />

Dieselmotorleistung und aktueller Fahrleistung.<br />

Die gespeicherte Energie kann z.B.<br />

beim Beschleunigungsvorgang wieder<br />

genutzt werden, wobei die Leistungsanforderung<br />

an den Dieselmotor niedriger ist.<br />

Besonders vorteilhaft ist das gleichzeitig deutlich<br />

verringerte Anfahrgeräusch beim Verlassen<br />

der Haltestelle.<br />

Als Bremsenergiespeicher werden Hochleistungskondensatoren<br />

neuester Technologie<br />

(sog. Ultracaps) verwendet. Diese<br />

zeichnen sich gegenüber anderen Energiespeichern<br />

wie Batterien oder Schwungradspeichern<br />

durch ihre besonders hohe<br />

Leistungsdichte, hohe Leistungsaufnahmefähigkeit,<br />

Zuverlässigkeit, hohen Wirkungsgrad,<br />

keinerlei bewegte Teile sowie Wartungsfreiheit<br />

aus. Es sind 8 Module mit je 36<br />

Ultracaps zur Energiespeicherung auf dem<br />

Dach des Busses untergebracht. Alle übrigen<br />

Komponenten sind unten im Bus angeordnet.<br />

Der Ultracapbus wurde wie bereits der<br />

Diesel-elektrische Bus von der VAG Nürnberg<br />

ausgiebig getestet. Trotzdem der Bus<br />

ca. 1,6 t schwerer als ein herkömmlicher<br />

Linienbus ist, haben Verbrauchsmessungen<br />

eine Einsparung von 15 bis 18% Kraftstoff<br />

ergeben. Nach Aussagen der VAG sei die<br />

Technik problemlos beherrschbar.<br />

Noch ist die Ultacap-Technologie für eine<br />

Serienfertigung zu teuer. Allerdings könnte<br />

sie in künftigen Brennstoffzellenbussen zum<br />

Einsatz kommen, da hier die Vorteile der<br />

Speicherung von Energie voll zur Geltung<br />

kommen: Je mehr Energie nämlich von<br />

anderen Quellen kommt und demnach<br />

weniger Wasserstoff zur Stromerzeugung<br />

durch die Brennstoffzelle gebraucht wird,<br />

desto höher ist die Reichweite des Brennstoffzellenbusses.<br />

4.3


5<br />

5.1 Buslängen in Europa<br />

Europäische Entwicklungen<br />

Der jahrelange Streit um den EU-weiten Einsatz<br />

15 Meter langer Omnibusse gehört der<br />

Vergangenheit an. Das Europäische Parlament<br />

in Straßburg folgte einer Empfehlung<br />

seines Verkehrsausschusses und billigte die<br />

vom EU-Verkehrsministerrat vorgelegte<br />

Änderungsverordnung zur Richtlinie 96/53<br />

EG (Masse und Abmessungen im internationalen<br />

Verkehr).<br />

Im Einzelnen enthält die Entscheidung folgende<br />

Festlegungen:<br />

Zulässige maximale Längen starrer Omnibusse:<br />

2-Achsen: 13,50 Meter<br />

3-Achsen: 15,00 Meter<br />

beides inkl. Skibox<br />

Zulässige maximale Längen von Gelenkbussen:<br />

18,75 Meter<br />

Omnibusse mit mehr als einem Gelenk werden<br />

vom Anwendungsbereich ausgenommen.<br />

Die Genehmigung solcher Fahrzeuge<br />

obliegt dem jeweiligen Mitgliedstaat.<br />

Kurvenverlauf von 15 Meter-Omnibussen:<br />

Für den Kurvenverlauf gilt beim tangentialen<br />

Einfahren in den 25m-Kreis ein Ausschwenkmaß<br />

von 600mm.<br />

Nach der Bekanntmachung der Richtlinie am<br />

18. Februar <strong>2002</strong> im Amtsblatt der Europäischen<br />

Union, haben die Mitgliedstaaten<br />

nunmehr 24 Monate Zeit, diese Änderung der<br />

Richtlinie in nationales Recht zu übernehmen.<br />

Ab März 2004 ist dann ein uneingeschränkter<br />

Verkehr mit 15 Meter langen<br />

Omnibussen möglich. Kurzzeitig ausgenommen<br />

sind lediglich noch Großbritannien<br />

und Portugal, und zwar um ein weiteres Jahr<br />

bis März 2005.<br />

44<br />

Erfreulich ist, dass Österreich bereits zum<br />

25. Juni diesen Jahres die Anpassung an die<br />

EU-Richtlinie vorgenommen hat und somit die<br />

Nutzung von zweiachsigen Omnibussen bis<br />

13,50 m und von dreiachsigen Omnibussen<br />

bis 15 m ohne Ausnahmegenehmigung<br />

möglich ist.<br />

Das Verkehrsministerium der Schweiz teilte<br />

zudem mit, dass die schweizerischen Bestimmungen<br />

über die Länge von Gesellschaftswagen<br />

mit den internationalen Regelungen<br />

harmonisiert werden. Im Rahmen der Revision<br />

der Verkehrsregelnverordnung (VRV)<br />

und der Verordnung über die technischen<br />

Anforderungen an Straßenfahrzeuge (VTS)<br />

werden daher die Längenvorschriften für<br />

Gesellschaftswagen (Reisebusse) der entsprechenden<br />

EG-Richtlinie übernommen.<br />

Damit dürfen ab dem 1. Dezember <strong>2002</strong><br />

Reisebusse bis zu einer maximalen Länge<br />

von 15.00 m auf Schweizer Strassen verkehren.<br />

Die nun übernommenen Fahrzeuglängen<br />

galten in der Schweiz bisher nur für in<br />

ÖPNV eingesetzte Busse. Mit den Verordnungsänderungen<br />

werden diese Längen nun<br />

auch den Reisebussen zugestanden. Die<br />

neuen Bestimmungen wurden am 1. Dezember<br />

<strong>2002</strong> in Kraft gesetzt.<br />

Der Einigungsbeschluss des EU-Parlaments<br />

wird in der gesamten Fachwelt begrüßt, da er<br />

stabilen und anhaltenden Fortschritt für die<br />

Bushersteller, für die gesamte Bustouristik-<br />

Industrie und für den öffentlichen Personennahverkehr<br />

in Europa bringt. Damit werden<br />

endlich die äußerst lästigen Ein- und<br />

Durchfahrverbote für 15 Meter-Busse in<br />

wichtigen europäischen Transit- und Zielländern<br />

beseitigt.<br />

Auch im ÖPNV bringen 15-Meter-Busse mehr<br />

Attraktivität und Flexibilität sowie eine Steigerung<br />

der Wirtschaftlichkeit. Zur Bewältigung<br />

eines Fahrgastaufkommens etwa, für


5<br />

das bislang der 12-Meter-Bus zu wenig Kapazität<br />

bot, braucht nun nicht mehr unbedingt<br />

auf einen zusätzlichen Bus oder auf den<br />

Gelenkbus zurückgegriffen werden.<br />

In der nebenstehenden Abbildung sind die<br />

wichtigsten Vorschriften zu den Buslängen in<br />

Europa aufgelistet.<br />

Zulässige Buslängen in Europa<br />

(Angaben ohne Gewähr)<br />

Belgien max. 15,00 m (keine Achszahlvorgabe)<br />

Skiboxen: sind in der Höchstlänge<br />

enthalten<br />

Anhänger: sind erlaubt, die Fahrzeug-Anhänger-Kombination<br />

darf<br />

jedoch eine Höchstlänge von<br />

18,00 m nicht überschreiten<br />

Bulgarien max. 12,00 m<br />

Dänemark max. 12,00 m (2 Achsen)<br />

max. 13,70 m (3 Achsen)<br />

Skiboxen: sind in der Höchstlänge<br />

enthalten<br />

Anhänger: sind nicht in der<br />

Höchstlänge enthalten<br />

Deutschland max. 15,00 m (keine Genehmigung<br />

erforderlich)<br />

Skiboxen: sind in der Höchstlänge<br />

enthalten<br />

Anhänger: sind nur an 12-Meter-<br />

Bussen erlaubt<br />

Estland max. 12,00 m<br />

Finnland max. 14,50 m<br />

Skiboxen: sind in der Höchstlänge<br />

enthalten<br />

Anhänger: sind in der Höchstlänge<br />

enthalten<br />

Bußgelder für Überschreitungen<br />

werden auf Basis des Fahrerlohns<br />

berechnet<br />

Frankreich max. 12,00 m (2 oder 3 Achsen)<br />

Skiboxen: sind in der Höchstlänge<br />

enthalten<br />

(15,00 m werden lt. bdo geduldet<br />

- Achtung! kein Rechtsanspruch)<br />

Griechenland max. 12,00 m<br />

Großbritannien max. 12,00 m<br />

Jedes ausländische Fahrzeug mit<br />

einer Höchstlänge über 12,00 m,<br />

das in Großbritannien angehalten<br />

wird, muss seine Passagiere aus-<br />

45<br />

laden und leer zum Eintrittshafen<br />

zurückehren<br />

GUS max. 12,00 m (2 Achsen)<br />

max. 20,00 m (3 Achsen)<br />

Irland max. 12,00 m<br />

Italien max. 12,00 m zzgl. Skikoffer<br />

(keine Gepäckbox!)<br />

(15,00 m werden lt. bdo geduldet<br />

- Achtung! kein Rechtsanspruch)<br />

Jugoslawien max. 12,00 m<br />

Kroatien max. 12,00 m (2 Achsen)<br />

max. 15,00 m (3 Achsen)<br />

Litauen max. 12,00 m (bei längeren<br />

Fahrzeugen werden Gebühren<br />

von 6 bis 7 Litas je 10 km fällig<br />

= 3 bis 4 DM / 10 km)<br />

Lettland max. 12,00 m<br />

Luxemburg max. 15,00 m (Ausnahmegenehmigung<br />

erforderlich; keine<br />

Achszahlvorgabe über 12,00 m)<br />

Skiboxen: sind nicht in der<br />

Höchstlänge enthalten<br />

Anhänger: sind nicht in der<br />

Höchstlänge enthalten<br />

Moldau max. 24,00 m<br />

(inklusive Anhänger)<br />

Niederlande max. 12,00 m<br />

(bis 15,00 m mit Ausnahmegenehmigung<br />

möglich) *<br />

Skiboxen: sind nicht in der<br />

Höchstlänge enthalten<br />

Anhänger: sind nicht in der<br />

Höchstlänge enthalten<br />

Norwegen max. 15,00 m (keine Genehmigung<br />

erforderlich; keine Achszahlvorgabe;<br />

Achtung: auf<br />

bestimmten Straßen nur bis<br />

12,40 m erlaubt)<br />

Österreich max. 13,50 m (2 Achsen)<br />

max. 15,00 m (3 und mehr<br />

Achsen)<br />

Seit 25. Mai <strong>2002</strong> keine Ausnahmegenehmigung<br />

mehr<br />

erforderlich<br />

Polen max. 15,00 m<br />

Portugal max. 12,00 m<br />

Rumänien max. 15,00 m<br />

(Sondergenehmigung über 12,00<br />

m erforderlich)<br />

Für Überschreitungen der<br />

12,00 m wird bei Grenzübertritt<br />

eine weitere Gebühr je Längenüberschreitung<br />

und gefahrene km<br />

erhoben. Für ein Fahrzeug mit<br />

5.1


5.1<br />

einer Länge zwischen 12,00 und<br />

15,00 m beträgt die Zusatzgebühr<br />

0,610 US-Dollar pro km *<br />

Russland max. 12,00 m (größere Längen<br />

auf Antrag genehmigungsfähig) *<br />

Schweden max. 24,00 m (ohne Genehmigung,<br />

keine Achszahlvorgabe)<br />

Achtung: In Stockholm nur 12,00<br />

m (Innenstadt)<br />

Skiboxen: sind in der Höchstlänge<br />

enthalten<br />

Anhänger: sind in der Höchstlänge<br />

enthalten<br />

Schweiz max. 13,50 m (2 Achsen)<br />

max. 15,00 m (3 und mehr<br />

Achsen) ab 1. Dezember <strong>2002</strong><br />

Spanien 15,00 m (ohne besondere<br />

Genehmigung)<br />

Skiboxen: sind in der Höchstlänge<br />

enthalten<br />

Anhänger: keine Information<br />

Slowak. Republik max. 15,00 m (ohne besondere<br />

Genehmigung)<br />

Slowenien max. 12,00 m<br />

Tschech. Republik max. 15,00 m (ohne besondere<br />

Genehmigung)<br />

Türkei max. 12,00 m<br />

Ukraine max. 12,00 m<br />

Ungarn max. 12,00 m (Zulassung von bis<br />

zu 15,00 m auf Antrag möglich) *<br />

Weißrussland max. 15,00 m (ohne besondere<br />

Genehmigung)<br />

1) Armenien, Aserbaidschan, Kasachstan, Kirgistan,<br />

Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan<br />

Quellen: bdo, IRU<br />

Genehmigungsbehörden im Ausland<br />

Luxemburg<br />

Ministère des Transports<br />

19 - 21 Boulevard Royal<br />

Boîte postale 590<br />

L - 2938 Luxemburg<br />

Tel.: 00352 - 4 78 44 75<br />

Fax : 00352 - 46 43 15<br />

Formloser Antrag mit Kopie des Kfz-Scheins<br />

46<br />

Niederlande<br />

RDW<br />

Europaweg 205<br />

Abt. TET<br />

Postbus 777<br />

NL-2700 At Zoetermeer<br />

Tel. 0031 - 79-3458134<br />

Fax. 0031 - 79-3458022<br />

Rumänien<br />

Ministerial Transporturilor<br />

Centrale de Transporturi Auto<br />

38, Bd. Dinicu Golescu, Sektor 1<br />

RO - 77113 Burakest<br />

Tel.: 00401 - 617 18 80<br />

Fax: 00401 - 638 57 68, 638 79 68<br />

Die Genehmigung wird gegen Gebühr von<br />

104,4 US-$ für die Dauer eines Jahres und<br />

unter Angabe des Kfz-Zeichens (bezogen auf<br />

ein bestimmtes Fahrzeug) ausgestellt.<br />

Rußland<br />

Sovinterautoservice<br />

Tel. 095 - 971 - 2933<br />

Fax: 095 - 288 - 9575<br />

oder<br />

Dorinformservice<br />

Tel. 095 - 972 - 2204<br />

Fax: 095 - 972 - 2382<br />

Ungarn<br />

Staatliche Straßentechnik-Information<br />

HR - 1535 Budapest<br />

PF 749<br />

Tel. 00361 - 2681819 , 2679887<br />

Fax. 00361 - 3151894<br />

(Formulare sind beim <strong>WBO</strong> erhältlich)


5<br />

Digitaler Fahrtenschreiber<br />

Die EU-Kommission hat im August diesen<br />

Jahres die technische Spezifikation des<br />

"digitalen EG-Kontrollgerätes" verabschiedet.<br />

Mit der Veröffentlichung des Anhang 1b im<br />

EU-Amtsblatt wurde die Verordnung rechtskräftig.<br />

Demnach werden ab August 2004 in<br />

der EU alle erstmals zugelassenen Nutzfahrzeuge<br />

mit einem zulässigen Gesamtgewicht<br />

von mehr als 3,5 Tonnen sowie Busse mit<br />

mehr als neun Sitzplätzen mit einem digitalen<br />

Tachographen ausgerüstet sein. Die Fahrtenschreiber<br />

in Fahrzeugen, welche vor August<br />

2004 zugelassenen werden, müssen weder<br />

nachgerüstet noch ausgetauscht werden. Nur<br />

für den Fall, dass ein alter Fahrtenschreiber<br />

EU-Arbeitszeitrichtlinie<br />

Das EU-Parlament und der EU-Rat haben<br />

sich im Dezember 2001 auf eine gemeinsame<br />

Position hinsichtlich der Arbeitszeiten des<br />

Fahrpersonals im Straßenverkehr geeinigt.<br />

Die neue Arbeitszeitrichtlinie bestimmt die<br />

maximalen wöchentlichen Arbeitszeiten, Pausenzeiten<br />

und Nachtarbeitszeiten und legt<br />

bestimmte Aufzeichnungspflichten fest. Die<br />

nun binnen der nächsten drei Jahre in<br />

nationales Recht umzusetzende EU-Arbeitszeitrichtlinie<br />

lehnt sich generell an die bestehenden<br />

Gesetze und Verordnungen an.<br />

Bezüglich der Nachtarbeit ist der Vermittlungsausschuss<br />

des EU-Parlaments und der<br />

EU-Rats zu einem Nachtarbeitszeitraum von<br />

mehr als vier Stunden in der Zeit zwischen<br />

47<br />

in einem Fahrzeug, welches nach dem<br />

01. Januar 1996 zugelassen wurde, sowieso<br />

ersetzt werden müsste, wird das Fahrzeug<br />

mit dem digitalen Fahrtenschreiber ausgestattet.<br />

Die digitalen Fahrtenschreiber protokollieren<br />

die Daten nicht mehr analog auf einer Diagrammscheibe,<br />

sondern speichern Lenk- und<br />

Ruhezeiten direkt auf einer Chipkarte, der<br />

sogenannten smart card. Dies ist dem jeweiligen<br />

Fahrer zugeordnet. Die Politik verspricht<br />

sich durch die neuen Tachographen eine<br />

fälschungssicherere und zuverlässigere Aufzeichnung<br />

relevanter Daten.<br />

0.00 und 7.00 Uhr zurückgekehrt. Die<br />

stetigen Interventionen, Fachgespräche und<br />

politische Kontakte der Arbeitgeberverbände<br />

haben dieses Ergebnis möglich gemacht.<br />

Die Einigung umfasst auch die selbständigen<br />

Unternehmer, die als Fahrer tätig sind. Diese<br />

allerdings erst nach einer Übergangsfrist von<br />

sieben Jahren.<br />

Von entscheidender Bedeutung ist, dass<br />

der Vermittlungsausschuss der Forderung<br />

der Arbeitgeberverbände gefolgt ist, Ausnahmen<br />

von den wöchentlichen Arbeitszeiten<br />

und den Nachtarbeitszeiten durch Tarifverträge<br />

zuzulassen.<br />

5.2<br />

5.3


5.4<br />

5.5<br />

Landverkehrsabkommen mit der Schweiz<br />

Zwischen der Europäischen Gemeinschaft<br />

und der Schweizer Eidgenossenschaft ist ein<br />

Abkommen über den Güter- und Personenverkehr<br />

auf Schiene und Straße mit Wirkung<br />

zum 01. Juni <strong>2002</strong> als Landverkehrsabkommen<br />

in Kraft getreten.<br />

Ziel dieses Abkommens ist es, einerseits den<br />

Zugang der Vertragsparteien zum Güter- und<br />

Personenverkehrsmarkt auf der Straße und<br />

der Schiene zu liberalisieren und andererseits<br />

soll es die Bedingungen für eine abgestimmte<br />

Verkehrspolitik festlegen.<br />

Maße und Gewichte im europäischen Kontext<br />

Insbesondere durch die massiven Kontrollen<br />

und Bestrafungen in Österreich, ist in den<br />

vergangenen Monaten das Thema Achslasten<br />

sowie das zulässige Fahrzeuggesamtgewicht<br />

bei Reisebussen erneut innerhalb der<br />

Busbranche heftig in die Diskussion gekommen.<br />

Bei Kontrollen waren zum Teil erhebliche<br />

Überladungen registriert und Busse an<br />

der Weiterfahrt gehindert worden. Aber selbst<br />

bei leichten Überschreitungen des zulässigen<br />

Gesamtgewichts wurde ebenfalls ein Teil der<br />

Reisegäste gezwungen auf österreichische<br />

Beförderungsunternehmer auszuweichen.<br />

Der <strong>WBO</strong> wurde darüber informiert, dass es<br />

bei den durchgeführten Kontrollen zu chaotischen<br />

und erheblichen Problemen gekommen<br />

ist. So war ein Mitgliedsunternehmen,<br />

mit einem 4-Sterne-Bus mit 46 Fahrgastplätzen<br />

und 2 Reiseleiterplätzen durch Österreich<br />

auf dem Weg nach Italien. An Bord<br />

waren 39 Fahrgäste, die als Geschäftsreisende<br />

wenig Gepäck dabei hatten. Der<br />

Bus kam in eine Verkehrskontrolle, bei der<br />

das zulässige Gesamtgewicht kontrolliert<br />

wurde. Bei der Kontrolle wurde festgestellt,<br />

dass der Reisebus mit 39 Fahrgästen ein<br />

Mehrgewicht von 720 kg hatte. Ein Teil der<br />

48<br />

Ab diesem Zeitpunkt gelten im grenzüberschreitenden<br />

Verkehr zwischen der Schweiz<br />

und der EU die gleichen Regelungen wie im<br />

grenzüberschreitenden Verkehr innerhalb der<br />

Europäischen Gemeinschaft. Das heißt, dass<br />

zukünftig Leereinfahrten und Verkehre<br />

zwischen der EU und der Schweiz keiner<br />

Genehmigung mehr bedürfen. Lediglich<br />

Kabotageverkehre (Verkehre nur innerhalb<br />

der Schweiz) bleiben genehmigungspflichtig.<br />

Für Fahrten in die Schweiz sind zukünftig<br />

die EU-Gemeinschaftslizenz und das<br />

EU-Fahrtenblatt mitzuführen.<br />

Fahrgäste wurde darauf hin mit bereits bereitstehenden<br />

Taxen bis zum Brennersee gefahren<br />

und danach durften die Reisegäste wieder<br />

gemeinsam mit dem Reisebus weiterfahren.<br />

Zu den oben genannten Überladungen<br />

kommt es dadurch, dass sich allein in den<br />

vergangenen Jahren durch zusätzliche<br />

Sicherheits-, Umwelt- und Komforteinbauten<br />

wie neue Fahrgastsitze und stabilere Fahrgastzellen,<br />

Sicherheitsgurte, umweltfreundlichere<br />

Motoren wie Euro III, Klimaanlagen,<br />

Retarder, etc. die Leergewichte um 500 bis<br />

600 kg erhöht haben.<br />

Zugleich sind die gesetzlichen Bestimmungen<br />

unverändert geblieben. Bei der Ermittlung der<br />

zulässigen Beladung gehen die Behörden<br />

gesetzeskonform von einem durchschnittlichen<br />

Personengewicht von bisher 68 kg<br />

(künftig nach EU-Vorschrift 71 kg) pro Fahrgast<br />

aus sowie 100 kg. Gepäck je m³ Fahrzeugvolumen.<br />

In Kenntnis der Problematik haben die Hersteller<br />

ihrerseits bereits eine ganze Reihe<br />

Maßnahmen zur Gewichtsreduzierung und<br />

zur Verbesserung der Achslastverteilung


5<br />

ergriffen. Nach Aussagen der Hersteller ist die<br />

Grenze des Machbaren de facto erreicht.<br />

Nunmehr werden von den Herstellern<br />

Reserven zur weiteren Minimierung der Probleme<br />

vorrangig bei den Fahrzeugbetreibern<br />

gesehen.<br />

Bei dieser Ausgangsgrundlage geht überhaupt<br />

kein Weg daran vorbei, zwischen Herstellern,<br />

Unternehmen, Verbänden und<br />

Gesetzgeber konstruktiv gemeinsam nach<br />

Änderung des europäischen ÖPNV-Rechtsrahmens<br />

Die EU-Kommission hat nach den Änderungswünschen,<br />

die das Parlament im Vorjahr<br />

eingebracht hatte, am 21. Februar <strong>2002</strong><br />

einen überarbeiteten Verordnungsentwurf<br />

vorgelegt. Dieser nimmt einige der Änderungen<br />

des Parlamentes auf, aber lange nicht<br />

alle.<br />

Das Kommunale Eigenproduktionsrecht<br />

wurde zwar eingeschränkt und erschwert,<br />

aber nicht gestrichen. Insbesondere erhalten<br />

die kommunalen Unternehmen eine Übergangsfrist<br />

von 8 Jahren, während für alle<br />

anderen Verkehre eine wenig praktikable<br />

Regelung gefunden wurde, die einen Übergang<br />

zwischen vier und acht Jahren vorsieht.<br />

Die Laufzeiten der Verkehrsverträge sind auf<br />

8 Jahre erhöht worden. Die Wertgrenzen für<br />

die Direktvergabe liegen jetzt bei 1 Mio. für<br />

eine Linie oder bei 3 Mio. für ein ganzes<br />

Netz, jeweils auf drei Jahre gerechnet.<br />

Es wurden auch Schutzmaßnahmen für kleine<br />

Verkehrsunternehmen vorgesehen: So<br />

kann ein Betreiber ausgeschlossen werden,<br />

wenn er mehr als 25% des relevanten<br />

Marktes beherrscht. Gleichzeitig wurde eine<br />

Klausel aufgenommen, nach denen ggf.<br />

Unteraufträge vergeben werden müssen.<br />

Diese Bestimmung ist aber weder praktikabel<br />

noch schützt sie wirksam kleine Unternehmen.<br />

Das Gegenteil, nämlich größere<br />

Abhängigkeit würde eintreten. Zahlungen für<br />

49<br />

Lösungen zu suchen und diese auch durchzusetzen.<br />

Aufgrund der bestehenden Problematik<br />

hat der <strong>WBO</strong> in Gesprächen mit dem<br />

Umwelt- und Verkehrsministerium Baden-<br />

Württemberg, sowie in einem "Roundtable-<br />

Gespräch" mit den in Baden-Württemberg<br />

vertretenden Herstellern diese Angelegenheit<br />

diskutiert.<br />

Kosten, die sich aus Verkehrsverbünden<br />

ergeben, wären unschädlich, sofern sie 20%<br />

der Gesamteinnahmen nicht übersteigen.<br />

Für Deutschland würde diese Verordnung<br />

einen Systemwechsel im ÖPNV bedeuten:<br />

Verantwortlich für den ÖPNV wären dann<br />

nicht mehr die Verkehrsunternehmen, sondern<br />

Behörden mit teilweise weitreichenden<br />

Vollmachten. Letztlich handelt es sich hierbei<br />

weder um eine Deregulierung noch um eine<br />

Privatisierung, sondern im Gegenteil um eine<br />

Verstaatlichung des Systems ÖPNV.<br />

Insgesamt ist die Verordnung wenig praktikabel,<br />

weil sie mittelfristig zu einem Mehr an<br />

Verwaltung und Bürokratie führt. Bei einer<br />

Umsetzung wie vorgelegt würde der ÖPNV<br />

oberhalb der Bagatellgrenzen in die Ausschreibungspflicht<br />

fallen. Das Parlament hat<br />

allerdings klar gemacht, dass es diesen Vorschlag<br />

zu größten Teilen ablehnt. Die Parlamentarier<br />

wollen das Recht der Kommunen<br />

verankert sehen, Verkehrsleistungen von<br />

eigenen Unternehmen ohne Ausschreibung<br />

erbringen zu lassen ("kommunale Eigenproduktion").<br />

Welchen Sinn dann noch Wettbewerb<br />

machen würde, erscheint fraglich, da in<br />

Deutschland über 70% der Verkehre dann<br />

vom Wettbewerb ausgenommen bleiben.<br />

5.5<br />

5.6


5.6<br />

5<br />

Im Rat zeichnet sich keine einheitliche Meinung<br />

ab, auch die Bundesregierung scheint<br />

nur wenige Eckpunkte festgelegt zu haben,<br />

so z.B. keine Ausnahmen für die Eigenproduktion.<br />

Es fehlen wichtige Punkte wie<br />

z.B. die Forderung nach dem Belassen der<br />

Marktverantwortung bei den Verkehrsunternehmen,<br />

Beschränkung der Kompetenzen<br />

der Aufgabenträger, u.v.a.m..<br />

Die spanische Ratspräsidentschaft hat mit<br />

großem Engagement versucht, das Verfahren<br />

voranzutreiben und sowohl einen Kompromiß<br />

zwischen den Vorstellungen der EU-<br />

Kommission des Europäischen Parlaments,<br />

als auch einen gemeinsamen Standpunkt des<br />

Rates zu finden. Sie hat jedoch keine Einigung<br />

zwischen den Parteien erzielen können.<br />

Die Thematik war auch nicht Gegenstand der<br />

Tagesordnung der Sitzung des EU-Verkehrsministerrates<br />

am 17.06.<strong>2002</strong> in Luxemburg.<br />

Für die dänische Ratspräsidentschaft wie<br />

auch für die nachfolgenden Ratspräsidentschaften<br />

Griechenlands und Italiens ist zu<br />

erwarten, dass sie in dieser Frage keinen<br />

Schwerpunkt sehen, Aus Italien ist bekannt,<br />

dass die ab 2004 bestehende Pflicht zur<br />

generellen Ausschreibung aller ÖPNV-<br />

Leistungen wieder zurückgenommen werden<br />

soll. All dies lässt vermuten, dass es in dieser<br />

Frage über einen längeren Zeitraum ruhiger<br />

werden dürfte.<br />

Am 18. März <strong>2002</strong> fand im Umwelt- und Verkehrsministerium<br />

eine Besprechung mit<br />

Saatssekretär Stefan Mappus, MdL und<br />

Elisabeth Jeggle, MdEP, statt. Die Verkehrsunternehmen<br />

und -verbände sprachen sich<br />

klar gegen den Systemwechsel aus, auch das<br />

Land beurteilt diese Entwicklung skeptisch.<br />

Staatssekretär Mappus kündtigte zwar an,<br />

das Land werde sich beim Bund und bei der<br />

EU gegen diesen Systemwechsel einsetzen,<br />

er befürchtet aber, dass man für das Baden-<br />

Württembergische System nicht genug Unterstützer<br />

finden könne.<br />

Gemeinsam mit einigen großen Kommunalen<br />

Unternehmen hat die Gewerkschaft ver.di<br />

bei RA Dr. Lenz ein Gutachten in Auftrag<br />

50<br />

gegeben, um zu prüfen, ob die EU überhaupt<br />

die Regelungskompetenz für den ÖPNV<br />

besitzt. Nicht überraschend kommt dieses<br />

Gutachten zu dem Ergebnis, dass nach der<br />

Rechtssystematik der EU-Verträge die EU<br />

gar nicht berechtigt sei, so eine Verordnung<br />

zu erlassen. Zudem verstoße die Verordnung<br />

klar gegen das Subsidiaritätsprinzip. Ob sich<br />

die Kommission davon beeindrucken lassen<br />

wird, ist allerdings fraglich.<br />

Die kommunalen Verkehrsunternehmen halten<br />

weiterhin am Ziel fest, ein Eigenproduktionsrecht<br />

für die Kommunen in der EU-<br />

Verordnung zu verankern, um sich selbst vom<br />

Wettbewerb auszunehmen. Unter dem Eindruck<br />

der festgefahrenen Situation in Brüssel<br />

will man mit dem Schlagwort "Wettbewerb<br />

der Wettbewerbssysteme" das Eigenproduktionsrecht<br />

neben die Ausschreibungen<br />

stellen, um Vor- und Nachteile der einzelnen<br />

Systeme zu studieren. Nicht erwähnt wird<br />

dabei, dass es sich bei der kommunalen<br />

Eigenproduktion nicht um ein Wettbewerbssystem<br />

handelt, sondern Wettbewerb damit<br />

gerade verhindert werden soll. Die Kommission<br />

hat mehrfach klar gestellt, dass sie Ausnahmen<br />

vom Wettbewerb für kommunale<br />

Unternehmen nicht mittragen wird.<br />

Vom Europäischen Gerichtshof noch nicht<br />

entschieden ist das sog. "Magdeburg-Urteil"<br />

über die Zulässigkeit staatlicher Beihilfen im<br />

ÖPNV. Der Generalanwalt hatte im Sommer<br />

plädiert, dass Zuschüsse im ÖPNV ohne vorherige<br />

Ausschreibung der Leistung unzu<br />

lässig seien, sofern sie nicht vorher von der<br />

EU-Kommission genehmigt worden sind.<br />

Das hieße, dass alle über die letzten Jahre<br />

gezahlten Subventionen von den Verkehrsunternehmen<br />

zurückgezahlt werden<br />

müssten, was unweigerlich den Konkurs<br />

großer Teile der Branche zur Folge hätte. Es<br />

scheint jedoch, dass die Richter in Luxemburg<br />

dem Plädoyer des Generalanwaltes<br />

nicht folgen werden und sich stattdessen<br />

mehr am sog. "Ferring-Urteil" orientieren<br />

dürften, so dass Zuschüsse im ÖPNV nicht<br />

unter die Beihilferichtlinien der EU fallen würden.<br />

Eine Entscheidung des EuGH wird aber<br />

erst für den Sommer 2003 zu erwarten sein.


6<br />

Freizeitverkehr<br />

Baden-Württemberg-Ticket / Schönes-Wochenende-Ticket<br />

Baden-Württemberg-Ticket<br />

Mit dem Baden-Württemberg-Ticket können<br />

Werktags ab 9:00 Uhr bis zu fünf Personen<br />

alle Nahverkehrszüge und viele Verbundverkehrsmittel<br />

in Baden-Württemberg nutzen.<br />

Um den ÖPNV im Land attraktiver zu machen<br />

und auch bisher nicht in Verbünde einbezogene<br />

Verkehre zu berücksichtigen, möchte<br />

das Umwelt- und Verkehrsministerum die<br />

Gültigkeit des Baden-Württemberg-Tickets<br />

auf alle Verkehrsmittel in Baden-Württemberg,<br />

also insbesondere auf die nicht in Verbünden<br />

organisierten Omnibusunternehmen<br />

ausdehnen.<br />

Die Bahn will <strong>2002</strong> eine halbe Million Baden-<br />

Württemberg-Tickets zum Preis von 21,--<br />

verkaufen. Die Verbünde, an denen die Bahn<br />

beteiligt ist, erhalten für die Anerkennung des<br />

Tickets zwischen 0,50 und 4,30 . Die Bahn<br />

hat angeboten, die privaten Verkehrsunternehmen<br />

außerhalb der Verbünde ebenfalls<br />

einzubeziehen. Für die Anerkennung der<br />

Tickets würde sie für jedes in dem jeweiligen<br />

Landkreis verkauften Baden-Württemberg-<br />

Ticket 0,50 zahlen. Dies bedeutet 20,50<br />

(= 97,6%) für die Bahn und 0,50 (= 2,4%)<br />

für die sonstigen Verkehrsunternehmen<br />

Dies würde die Fahrgeldausfälle nicht<br />

annährend kompensieren. Der <strong>WBO</strong> hat<br />

einen anderen Verteilungsmodus vorgeschlagen.<br />

Die Verhandlungen sind nicht abgeschlossen.<br />

51<br />

Schönes-Wochenende-Ticket<br />

Der Preis des "Schönen-Wochenende-<br />

Tickets" wurde zum April <strong>2002</strong> auf 28,--<br />

erhöht. Dieser Preisanpassung haben sich<br />

die Länder zunächst heftig widersetzt, aber<br />

nach der Drohung der DB, das Angebot<br />

ansonsten ganz einzustellen, dem Druck der<br />

Bahn gebeugt. Diese Haltung der Länder<br />

kann nur verwundern, da der Preis von<br />

28,-- immer noch bei weitem nicht die<br />

wahren Kosten der DB widerspiegelt und<br />

somit mittelbar von den Ländern als Besteller<br />

des SPNV subventioniert wird. In Baden-<br />

Württemberg zahlt das Land nach der Pauschalvereinbarung<br />

7,85 pro Zugkilometer<br />

an die Bahn. Dieser Betrag wird dort zusammen<br />

mit den Tarifeinnahmen pauschal als<br />

Einnahme verbucht.<br />

Immer wieder zeigt sich, dass die DB Regio<br />

durch dieses Angebot bewusst in Märkten<br />

aktiv wird, die bislang hauptsächlich durch<br />

mittelständische Busunternehmen abgedeckt<br />

wurden: So hat die DB Regio AG an den vier<br />

Adventssamstagen des Jahres 2001 einen<br />

zusätzlichen Regionalzug auf der Strecke<br />

Aalen - Nürnberg (Planlage: Aalen ab<br />

7:31 Uhr - Nürnberg an 9:18 Uhr, ab<br />

16:40 Uhr - Aalen an 18:36 Uhr) eingesetzt.<br />

Begründet wurde dieses Zusatzangebot mit<br />

dem hohen Fahrgastaufkommen zum Christkindelsmarkt.<br />

In der Presse wurde ausdrücklich darauf hingewiesen,<br />

dass das "Schöne Wochenende-<br />

Ticket" auf diesem Zug ebenfalls gültig sei.<br />

Somit kostet die Tagesfahrt nach Nürnberg<br />

pro Person gerade einmal 4,-- . Die Omnibusunternehmen<br />

aus dieser Region können<br />

solche Tagesfahrten nicht vergleichbar anbieten,<br />

weil Sie Löhne, Treibstoffkosten, Parkgebühren,<br />

etc. bezahlen müssen. Diese Zusatzangebote<br />

der Bahn zu Dumpingpreisen werden<br />

durch das Land mit Regionalisierungsmitteln<br />

gefördert. Die Auswirkungen auf den<br />

Reiseverkehr mit dem Bus haben wir in<br />

Kapitel 1.2. dargestellt.<br />

6.1


6<br />

6.2 SchülerFerienTicket<br />

Wie bereits im vorhergehenden Jahr wurde<br />

auch <strong>2002</strong> das SchülerFerienTicket, mit dem<br />

Schüler während der Sommerferien bis auf<br />

wenige Ausnahmen alle öffentlichen Verkehrsmittel<br />

im Land benutzen konnten, abgegeben.<br />

Der Preis wurde im Zuge der Euro-<br />

Umstellung auf 21,-- festgelegt.<br />

Durch den Erfolg der Werbekampagne im<br />

letzten Jahr wurden auch in diesem Jahr<br />

umfangreiche Werbemittel gestaltet und an<br />

die Zielgruppe verteilt. Werbespots wurden in<br />

52<br />

Kinos und im Fernsehen gezeigt, Funkwerbung<br />

beim Radiosender BigFM geschaltet.<br />

Die Verkehrsunternehmen machten<br />

wieder mit Plakaten und Flyern in Fahrzeugen<br />

und Verkaufsstellen auf das Angebot<br />

aufmerksam.<br />

Im Jahr <strong>2002</strong> wurden 42.000 SchülerFerien-<br />

Tickets verkauft, das ist gegenüber letztem<br />

Jahr nochmals eine Steigerung von 8.000<br />

Stück oder 23%.


7<br />

Bus und Touristik<br />

Entwicklungen in der deutschen Reiseindustrie<br />

Zwischenbilanz nach 13 Monaten Krise in der<br />

Touristik. Die Konzerne haben sich respektabel<br />

geschlagen, dennoch bleiben Probleme:<br />

Der Traum von der "konjunkturresistenten<br />

Industrie" ist ausgeträumt, der No-Frills-Boom<br />

irritiert die Branche zusätzlich. Die Touristik<br />

steckt zumindest in Deutschland voll in<br />

der Konjunkturfalle. Zähe Buchungslage,<br />

Liquiditätsengpässe, konkurrierende Vertriebswege,<br />

Leistungsträger ohne stationäre<br />

Vertriebsbindung - der Druck auf die deutschen<br />

Reisebüros nimmt zu. Bis Oktober<br />

<strong>2002</strong> mussten zahlreiche Reisebüros ihre<br />

Türen schließen und die Tendenz ist steigend.<br />

Denn der Vertrieb wird dieses Jahr mit<br />

einem touristischen Minus von zehn Prozent<br />

und einem Geschäftsreiseminus von sieben<br />

Prozent schließen.<br />

Die Buchungsnachfrage lahmt nach wie vor<br />

und neue Entwicklungen des Marktes stellen<br />

die Reisebüros zusätzlich zu den vertrauten<br />

vor reichlich ungewohnte Herausforderungen.<br />

So sieht man die No-Frills als neue Bedrohung,<br />

denn wer wettbewerbsfähig bleiben<br />

will, muss die ungeliebten Billigcarriern an die<br />

Kunden vermitteln auch ohne Provision. Die<br />

Folge werden Serviceentgelte sein, um profitabel<br />

arbeiten zu können. Rechtliche Probleme<br />

bei Flugausfällen oder Buchungen von<br />

Einzelprodukten sind jetzt neu zu lösen. Aber<br />

auch die künftigen Veränderungen im Kreditgeschäft<br />

der Banken durch Basel II wirken als<br />

weiteres Schreckgespenst - schließlich sind<br />

Bankkredite gerade für kleinere Betriebe die<br />

wichtigste Finanzierungsquelle.<br />

Fazit: Die Reisebüros stehen vor einem<br />

tief greifenden Wandel.<br />

53<br />

Was machen die touristischen Konzerne<br />

derzeit?<br />

Deutschland hat drei große Touristikkonzerne<br />

- aber nur zwei über die man spricht. Thomas<br />

Cook schickte in diesen Tagen mit viel Brimborium<br />

einen neuen Nobelveranstalter ins<br />

Rennen, die TUI wagt sich mit dem Billigflieger<br />

Hapag-Lloyd-Express auf ein riskantes<br />

Spielfeld. Und die Rewe? Die hat keine spektakulären<br />

Veranstaltermarken, keine atemberaubenden<br />

Expansionspläne im Ausland und<br />

eine Unternehmensstruktur, die ein Außenstehender<br />

so richtig kapiert. Vor allem die<br />

Low-Buget-Marken werden sich einen harten<br />

Kampf liefern. Um gegen Air-Marin, 1-2-fly<br />

und vor allem Alltours bestehen zu können,<br />

muss der Rewe-Billigmarke Tjaereborg 2003<br />

endlich das Comeback gelingen. Nur wenn<br />

das klappt, wird die Rewe-Pauschaltouristik<br />

ihr Wachstumsziel von sechs Prozent packen<br />

können.<br />

Keine Frage: Für Tjaereborg wird 2003 das<br />

Jahr der Wahrheit. Ein weiteres großes<br />

Problem für die Konzerne ist die Tatsache,<br />

dass die Kunden immer später buchen. Je<br />

unberechenbarer die Kunden sind, umso<br />

schwieriger gelingt die optimale Auslastung<br />

der Kapazitäten. Die Branche muss ein<br />

vitales Interesse daran haben, diesen Trend<br />

zu stoppen wenn es sich schon nicht mehr<br />

umdrehen lässt. Das nahe liegende und wohl<br />

auch wirksamste Instrument ist eine Ausweitung<br />

der Frühbucherrabatte. Hier setzt<br />

die Rewe ein umfangreiches Angebot an<br />

Frühbucherrabatten - ein so umfangreiches<br />

Angebot hat die Branche noch nicht gesehen.<br />

TUI und Thomas Cook dagegen müssen<br />

aufpassen, vor lauter Großprojekten<br />

nicht das eigentliche Stammgeschäft zu<br />

vernachlässigen.<br />

7.1


7.2 Touristik-Statistiken<br />

Allgemeine Entwicklung<br />

Der 11. September 2001 hat das Reisejahr<br />

2001 insgesamt nur begrenzt beeinflussen<br />

können, da zu diesem Zeitpunkt bereits über<br />

80 % aller Urlaubsreisen durchgeführt waren.<br />

Bis zum 15. September 2001 wurden etwa<br />

2,7 Mio. Urlaubsreisen mehr durchgeführt als<br />

im gleichen Zeitraum des Vorjahres (+ 5,4 %).<br />

Für die Zeit danach kann ein Rückgang der<br />

Urlaubsreisen im Vergleich zum Vorjahr in<br />

der Größenordnung von knapp einer halben<br />

Mio. Reisen festgestellt werden.<br />

Die Ergebnisse der Reiseanalyse <strong>2002</strong><br />

zeigen auf, dass von den Deutschen im Jahr<br />

2001 63,4 Mio. Urlaubsreisen (mind. 5 Tage<br />

Dauer) unternommen wurden. Das sind etwa<br />

1,2 Mio. Reisen (+ 1,9%). mehr als im Jahr<br />

2000. Dieser Zuwachs ergibt sich aus einem<br />

leichten Anstieg der Anzahl der Urlaubsreisenden<br />

und einer leicht erhöhten Reisehäufigkeit.<br />

Über die "richtigen" Urlaubsreisen<br />

hinaus wurden über 58 Mio. (2000: 50 Mio.)<br />

Kurzurlaubsreisen mit einer Dauer von 2-4<br />

Tagen unternommen. Die Steigerung der<br />

Kurzurlaubsreisen wurde durch die Unsicherheit<br />

auf dem Reisemarkt, mehr jedoch durch<br />

die konjunkturelle Entwicklung maßgeblich<br />

beeinflußt. Dabei ist Urlaub im eigenen Land<br />

in der vergangenen Saison für die Bundesbürger<br />

wieder attraktiver geworden.<br />

Reiseziele:<br />

54<br />

Am häufigsten haben die Deutschen ihren<br />

Urlaub wieder im Inland verbracht. Das Inland<br />

ist als Urlaubsziel mit 29% Marktanteil und<br />

18,5 Mio. Urlaubsreisen von doppelt so<br />

großer Bedeutung wie die Nummer zwei auf<br />

der Liste, Spanien mit 14% Marktanteil und<br />

8,68 Mio. Reisen.<br />

Innerhalb Deutschlands bleibt Bayern mit<br />

6,9% Marktanteil unangefochten an der<br />

Spitze der beliebtesten Urlaubsziele. Auf den<br />

nachfolgenden Plätzen rangeln Schleswig<br />

Holstein mit 3,9%, Baden-Württemberg mit<br />

3,7% und Mecklenburg-Vorpommern mit<br />

3,6% um Platz 2 bis 4.<br />

Touristische Urlaubsziele im Ausland haben<br />

in den letzten Monaten als Folge der<br />

Konjunkturschwäche, Preiseffekten der Euro-<br />

Umstellung und Angst vor Terroranschlägen<br />

empfindliche Einbußen hinnehmen müssen.<br />

Viele Deutsche kehrten den Flugreisen in den<br />

Süden und in außereuropäische Länder<br />

vorübergehend den Rücken zu, haben aber<br />

ihre Reiselust insgesamt nicht verloren.<br />

Leichte Einbußen musste Spanien hinnehmen.<br />

Es ist aber weiterhin das beliebteste<br />

Reiseziel der Deutschen, gefolgt von Italien.<br />

Österreich gelang es, den Rückgang aus dem<br />

Vorjahr zu überwinden und kann im Jahr<br />

2001 einen Marktanteil von 7,6 % (Vorjahr<br />

6,6%) verzeichnen. Auch setzt sich für die<br />

Türkei, Kroatien und Slowenien die positive<br />

Entwicklung fort. Türkei (Marktanteile 1999:<br />

3,2%; 2000: 4,7%, 2001: 5,2%), Kroatien /<br />

Slowenien (Marktanteil 1999: 1,3%, 2000:<br />

2,2% und 2001: 2,3%).<br />

Nach den hohen Steigerungsraten in den<br />

Vorjahren mussten die außereuropäischen<br />

Länder einen Dämpfer hinnehmen (Marktanteil<br />

2000: 14,4%, 2001: 14,0%). Davon betroffen<br />

waren vor allem Nordamerika und die<br />

Karibik sowie Mittel- und Südamerika, die vor<br />

allem als Folge des hohen $-Kurses Einbrüche<br />

hinnehmen mussten.


7<br />

Verkehrsmittel, Ausgaben, Dauer<br />

Bei der Wahl der Verkehrsmittel verlor das<br />

Flugzeug im Jahr 2001 das erste Mal seit<br />

über 10 Jahren geringfügig Marktanteile<br />

(-0,9%). Allerdings ist die Anzahl der Flugreisen<br />

wegen der gestiegenen Gesamtzahl<br />

der Reisen etwa gleich geblieben. Für Busund<br />

Bahnreisen war das Jahr 2001 ein erfolgreiches<br />

Jahr. Der Bus konnte seinen Marktanteile<br />

leicht erhöhen, während die dominierende<br />

Stellung des Pkw - dem Trend folgend<br />

- weiterhin leicht zurückgegangen ist.<br />

Der Bus erreichte im Jahr 2001 eine Steigerung<br />

der Marktanteile von 2000: 9,1% auf<br />

2001: 9,7%.<br />

55<br />

Im Gesamtjahr 2001 sind die Ausgaben für<br />

Privat- und Geschäftsreisen der Deutschen<br />

ins Ausland im Vergleich zum Vorjahr nur um<br />

2 ½ Prozent gestiegen. Damit blieb der<br />

Zuwachs im Reisejahr 2001 zwar hinter dem<br />

Boomjahr 2000 (+9%) deutlich zurück,<br />

kletterte aber dennoch weiter auf den Rekordwert<br />

von 53,5 Mrd. Euro.<br />

Reiseabsichten <strong>2002</strong> und langfristige<br />

Trends<br />

Die Terroranschläge im September 2001<br />

haben natürlich unmittelbare Auswirkungen<br />

auf die Reiseabsichten für das Jahr <strong>2002</strong>.<br />

Während im Januar 2001 72% der Deutschen<br />

positiv zu einer Urlaubsreise eingestellt<br />

waren, waren dies im Januar <strong>2002</strong> etwas<br />

weniger, nämlich nur 69%. Demgegenüber<br />

war die Anzahl der noch Unsicheren, die sich<br />

noch nicht entschieden haben, etwas größer<br />

als 17% anstatt 14%. Eine Unsicherheit,<br />

wahrscheinlich bedingt durch die wirtschaftliche<br />

Lage, die Preissteigerungen bei Flugreisen<br />

(als Folge der Sicherheitszuschläge)<br />

und eine gewisse Zurückhaltung als Folge<br />

der Angst vor Terroranschlägen, ist also<br />

durchaus erkennbar. Allerdings ist auch<br />

weiterhin für den Großteil der Deutschen die<br />

Urlaubsreise der Standard.<br />

7.2


7.2<br />

Es zeichnet sich jedoch auch eine Veränderung<br />

der Zielgebietspräferenzen ab. So<br />

ist erwartungsgemäß das Interesse für die<br />

USA rückläufig (-17%). Für die USA setzt sich<br />

damit eine Entwicklung fort, die schon weit<br />

vor dem 11.September begonnen hat und<br />

ihre Ursachen vor allem im hohen $-Kurs<br />

hatte, seit dem September verstärkt durch die<br />

Folgen der Anschläge. Aber auch für<br />

Ägypten, Tunesien und Marokko sind starke<br />

Einbrüche im Interessenpotenzial (-18% bis<br />

-20%) festzustellen.<br />

Erfahrungswerte der letzten dreißig Jahren<br />

weisen jedoch nach, dass internationale<br />

Krisen oder Terroranschläge das Reiseverhalten<br />

der Urlauber nicht nachhaltig verändert<br />

haben. Allenfalls zeitweilige Richtungsänderungen<br />

der Reiseströme waren feststellbar.<br />

Wer die Absicht hatte, im Urlaub zu verreisen,<br />

hielt auch in Krisenzeiten - mit teilweise veränderten<br />

Reisezielen - daran fest. Die Reiselust<br />

wurde weder gestoppt noch dauerhaft<br />

gebremst. Die derzeitigen Auswirkungen von<br />

Krisen und Rezession auf den Tourismus<br />

sind also überschaubar und prognostizierbar<br />

- sofern beides nicht weiter eskaliert.<br />

Die Prognosen des Freizeit-Forschungsinstituts<br />

der British American Tobacco (BAT)<br />

für die nahe Zukunft sehen nicht schlecht<br />

aus, denn "Unfälle produzieren Staus“, Krisen<br />

und Rezession auch. Der Nachfragestau im<br />

Reisegeschäft wird sich schon bald auflösen.<br />

Vieles deutet auf einen Frühbucher-Boom im<br />

nächsten Jahr hin. Die Verbraucher neigen<br />

dazu, Versäumtes nachzuholen.<br />

Mehr verwöhnen als erleben, dies ist die Antwort<br />

der Verbraucher in unsicheren Zeiten.<br />

Das Wohlfühlen, das von innen kommt, wird<br />

als gangbarer Weg zum Wohlbefinden<br />

gewählt. Wellness heißt das Gebot der Stunde<br />

und die Erfolgsformel für Urlaubsanbieter,<br />

die nicht mehr bloß "Transport" und "Unterkunft"<br />

verkaufen, sondern auch Lebensfreude<br />

und Wohlergehen auf Zeit garantieren sollen:<br />

Service, Sauberkeit und Sicherheit, Klima,<br />

Kultur und Kulinarik, Gastfreundschaft,<br />

Gemütlichkeit und Geborgenheit. Der<br />

56<br />

Wunsch nach lauten Events, schnellen Erlebnistrips<br />

und grenzenlosen Abenteurern hält<br />

sich vorerst in Grenzen.<br />

Voll im Trend liegen bei den Deutschen Studienreisen,<br />

All-inclusive und gesundheitsorientierte<br />

Urlaubsformen. Die Wellness-<br />

Welle schwappt derzeit über Deutschland.<br />

Beim Vergleich der Interessensbekundungen<br />

für 20 verschiedene Urlaubsformen im Jahr<br />

1999 und <strong>2002</strong> ist das Interesse an einem<br />

Wellness-Urlaub um 125% gestiegen. Auch<br />

das Interesse an verwandten Urlaubsformen<br />

wie Fitnessurlaub (+51%) und Gesundheitsurlaub<br />

(+46%) nahmen deutlich zu.<br />

Fazit für den Bustourismus:<br />

Trotz des derzeit schwierigen konjunkturellen<br />

Umfeldes besitzt der Tourismus einen ungebrochenen<br />

Stellenwert. Weite Kreise der<br />

Bevölkerung sind bei stagnierendem oder<br />

fallendem Einkommen nicht bereit, auf Reisen<br />

zu verzichten. Sie schränken sich vielmehr<br />

in anderen Bereichen ein und schauen<br />

nach preisgünstigeren, sicheren Reiseangeboten.<br />

Hier bietet der Bustourismus beste<br />

Chancen. Sie werden noch erhöht durch die<br />

starke Zunahme der Einpersonenhaushalte<br />

und durch das Anwachsen der älteren Bevölkerungsgruppen,<br />

die zum Stammpublikum<br />

des Busses gehören.<br />

Die Busreiseunternehmen müssen allerdings<br />

wichtige Nachfragetrends erkennen und sie in<br />

ihren Angeboten - zielgruppenspezifisch aufbereitet<br />

- berücksichtigen. So wird der Omnibus<br />

seinen zweiten Rang hinter dem Pkw,<br />

insbesondere bei Städtereisen, Ausflugs- und<br />

Kurzreisen, weiter stabilisieren.


7<br />

Straßengebühren und Abgaben in Europa<br />

Auch in diesem Jahr wurden die Gebühren in<br />

vielen Ländern erhöht und der Tarifdschungel<br />

nimmt auch in diesem Jahr kein Ende.<br />

Seit 1.September <strong>2002</strong> wird die Maut für<br />

Brenner, Tauernautobahn, Karawanken-,<br />

Bosruck-, Gleinalm- und Arlbergtunnel nicht<br />

mehr nach der Höhe an der Vorderachse<br />

berechnet, sondern nach Tonnen und<br />

Achsenanzahl. Für Busse ergeben sich vor<br />

allem auf der Brennerautobahn erhebliche<br />

Gebührenerhöhungen (bis zu 156%). Laut<br />

der österreichischen Autobahnen- und<br />

Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft<br />

(ASFINAG) war die neue Tarif-<br />

Zuordnung notwendig geworden, weil<br />

spätestens am 01.01.2004 die fahrleistungsabhängige<br />

Maut für alle Kraftfahrzeuge mit<br />

einer höchstzulässigen Gesamtmasse von<br />

über 3,5 Tonnen eingeführt wird.<br />

Land Straßengebühren Sonstige Abgaben<br />

57<br />

In Italien wurden in diesem Jahr drastische<br />

Gebührenerhebungen bei der Einreise in die<br />

Städte Florenz und Venedig vorgenommen -<br />

und dies von einem Tag auf den anderen. Im<br />

März <strong>2002</strong> wurden die Parkgebühren in<br />

Florenz von 43,39 Euro auf 155 Euro erhöht,<br />

was einer Erhöhung von über 300% entspricht.<br />

Insgesamt wird die Hauptstadt der<br />

Toskana pro Jahr von ca. 7.000 Bussen<br />

angesteuert. Die Busse müssen nun in Parkzonen<br />

im Norden und Süden abgestellt<br />

werden. Aber auch Venedig hat die Parkgebühren<br />

erheblich erhöht. So verlangt<br />

Venedig für Reisebusse zwischen 135 und<br />

225 Euro für bis zu zwei Nächte.<br />

Die nachfolgende Tabelle zeigt eine Übersicht<br />

über die derzeit gültigen Straßengebühren<br />

und sonstigen Abgaben.<br />

Belgien Keine keine<br />

Dänemark Keine bei der Einreise ist Umsatzsteuer von<br />

0,0625 DKr. pro Personenkilometer zu entrichten<br />

Brücke über großen Belt: Bus mit 20 und mehr<br />

Plätzen 1.270 DKr. / 170,82 Euro (inkl. 25% MwSt.)<br />

Öresund-Brücke: Einfache Fahrt 860 DKr. + 25 %<br />

MwSt. / 118 Euro<br />

Finnland Keine keine<br />

Frankreich Autobahngebühr: gestaffelt nach Tunnelgebühren für Mont-Blanc-Tunnel sowie<br />

Streckenlänge und Fahrzeugtyp,<br />

direkt zu entrichten (z. B. für die Strecke<br />

Strasbourg - Paris mit 3-achsigem Bus:<br />

82,70 Euro)<br />

Ermäßigte Autobahngebühren für<br />

Omnibusse durch Gebühren-Abonnements<br />

möglich<br />

Fréjus-Tunnel<br />

Griechenland Mautgebühr für verschiedene Nationalstraßen<br />

(z. B. für die Strecke Patras -<br />

Korinth: 2,93 Euro)<br />

keine<br />

Großbritannien keine Gebühren für die Nutzung einiger Brücken und<br />

Tunnel, z. B. Mersey-, Tyne-, Dartford-Tunnel,<br />

Brücken über Severn, Tarmar, Forth, Erskine, Tay<br />

Irland keine keine<br />

Italien Autobahngebühr: gestaffelt nach Zufahrts- und Parkgebühren für viele Städte, z.B.<br />

Streckenlänge und Fahrzeugtyp, direkt Florenz 155 Euro am ersten Tag·<br />

zu entrichten (z. B. für die Strecke Venedig 100-150 Euro pro Tag·<br />

Mailand - Rom mit 3-achsigem Bus:<br />

33,80 Euro)<br />

Pisa 48 Euro pro Tag<br />

7.3


7.3 Land Straßengebühren Sonstige Abgaben<br />

Jugoslawien Autobahngebühr: gestaffelt nach Internationale grüne Versichertenkarte wird seit<br />

Streckenlänge, direkt zu entrichten (z. B.<br />

für Strecke Belgrad - Niš ca. 38,29 Euro<br />

1. März <strong>2002</strong> wieder akzeptiert<br />

Kroatien Autobahngebühr: gestaffelt nach Fahr- Gebühr für Nutzung der Brücke zur Insel Krk: 45 Kuna<br />

zeugtyp und Streckenlänge, direkt zu<br />

entrichten (z. B. für Strecke Krapina -<br />

Zagreb: 25 Kuna<br />

Gebühr für Nutzung des Ucka-Tunnel: 75 Kuna<br />

Luxemburg keine keine<br />

Niederlande keine Gebühren für die Nutzung des Benelux-Tunnel<br />

(2,50 Gulden) und der Zeeland-Brücke (0,50 Gulden/Person);<br />

Bus, Fahrer und Reiseleiter sind frei<br />

Norwegen Mautgebühren für Benutzung wichtiger Einige private Brücken und Straßen sind gebühren-<br />

Nationalstraßen, gestaffelt nach Fahr- pflichtig (z. B. Tunnel zwischen Sogndal - Fjærland<br />

zeuglänge, direkt zu entrichten (z. B. (RV5) für Busse mit mehr als 12,4 m Länge:<br />

Innenstadt Oslo für Busse mit mehr als<br />

12,4 m Länge: 30 NKr. / 3,95 Euro,<br />

Strecke Dramen-Oslo für Busse mit mehr<br />

als 12,4 m Länge: 15 NKr. / 1,97 Euro)<br />

660 NKr. / 86,79 Euro)<br />

Österreich Vignettenpflicht für die Nutzung von Autobahnen<br />

und Schnellstraßen (ab <strong>2002</strong>:<br />

Jahresvignette - 581,30 Euro, 2-Monats-<br />

Vignette 127,10 Euro;10-Tages-Vignette<br />

25,40 Euro) Omnibusanhänger dürfen<br />

kostenlos mitgeführt werden.<br />

keine<br />

Einzelgebühren für die Nutzung der Tunnelgebühren für Arlberg-, Gleinalm-, Bosruck-<br />

Brenner- und Tauernautobahn, der<br />

Feldbertauernstraße, der Großglockner-<br />

Hochalpenstraße, der Gerlos- sowie der<br />

Nockalmstraße<br />

tunnel,<br />

Straßengebühren für die Nutzung von<br />

weiteren 74 Paßstraßen<br />

Tunnelgebühr für Karawankentunnel<br />

Polen Straßenbenutzungsgebühr für Busse: Personenbeförderungssteuer von 20 Zloty /<br />

(Angaben für Euro-0-Motoren)<br />

1 Tag = 12 Zloty (3,24 Euro)<br />

1 Woche = 45 Zloty (12,50 Euro)<br />

1 Monat = 120 Zloty (32,40 Euro)<br />

1/2 Jahr = 480 Zloty (129,60 Euro)<br />

1 Jahr = 800 Zloty (216,00 Euro)<br />

5,40 Euro pro Person<br />

Portugal Autobahngebühren gestaffelt nach<br />

Streckenlänge und Fahrzeugtyp<br />

keine<br />

Rumänien Mautgebühren für Danube-Brücke:<br />

Fetesti-Cernavoda-Brücke 130.000 Lei /<br />

5,85 Euro; Giurgeni-Vadu Brücke<br />

55.000 Lei / 2,48 Euro. Die Gebühren<br />

sind jeweils direkt an der Brücke und<br />

ausschließlich in Rumänische Lei zu<br />

entrichten.<br />

keine<br />

Rußland keine Bei der Einreise nach Rußland kann der Abschluß<br />

einer zusätzlichen Haftpflichtversicherung notwendig<br />

werden.<br />

Schweden keine Keine<br />

Schweiz keine zeitlich gestaffelte Schwerverkehrsabgabe<br />

(Seit 2001 leistungsabhängige Abgabe: Busse von<br />

8,5-18 t Gewicht: pro Tag 12 Sfr, pro Monat<br />

216 Sfr., 10 Tage 120 Sfr., Jahr 2.400 Sfr.)<br />

Gebühr für Nutzung der Tunnel Lötschberg, Furka,<br />

Grand St. Bernhard, Munt la Schera<br />

58


7<br />

Land Straßengebühren Sonstige Abgaben<br />

Spanien Gebühr für einige Autobahnen (A1, 4, 6,<br />

7, 15, 16, 18, 19, 66, 68), Staffelung nach<br />

Streckenlänge und Fahrzeugtyp, direkt zu<br />

entrichten (z. B. für die Strecke Franz.<br />

Grenze - Barcelona: 14,03 E)<br />

Gebühr für Tunnel de Cadí: 17,52 Euro<br />

Slowakische Für bestimmte Autobahn-/Straßenab- bei der Einreise ist Mehrwertsteuer von 0,10 Kronen<br />

Republik schnitte besteht Vignettenpflicht<br />

Es gibt Jahresvignetten für 190 Euro,<br />

15-Tages-Vignetten für 31 Euro<br />

und Tagesvignetten für 7 Euro<br />

(Angaben für Busse über 12 t);<br />

Die Vignetten sind fahrzeugbezogen und<br />

sind nicht auf andere Busse übertragbar.<br />

pro Personenkilometer zu entrichten<br />

Slowenien Autobahngebühr: gestaffelt nach<br />

Streckenlänge, direkt zu entrichten<br />

(z. B. für Strecke Ljubljana-Razdrto:<br />

1.200 SIT / ca. 5,54 Euro)<br />

Karavanke-Tunnel: 2.200 SIT / ca. 10,72 Euro<br />

Tschechische Für die meisten Autobahnabschnitte bei der Einreise ist Mehrwertsteuer von 0,10 Kronen<br />

Republik besteht Vignettenpflicht (Jahresvignette pro Personenkilometer zu entrichten. Busfahrer und<br />

für 367 Euro, Monatsvignette für 64 Euro, ein Reiseleiter sind von der Steuer befreit. Steuer<br />

10-Tages-Vigenette für 28 Euro und wird bei der Einreise beim tschechischen Zoll als<br />

Tagesvignetten für 11,50 Euro) Abschlag bezahlt; Endabrechnung erfolgt bei der<br />

Ausreise.<br />

Ungarn Vignettenpflicht für die Autobahnen<br />

M1, M3, M15 (9 Tage 5.000 HUF /<br />

20,54 Euro, 1 Monat 9.000 HUF /<br />

36,97 Euro, 1 Jahr 83.000 HUF /<br />

340,91 Euro);<br />

streckenbezogene Maut auf Autobahn<br />

M5 Budapest - Kiskunfélegyháza<br />

(Gesamtstrecke 1.170 HUF / 6,12 Euro)<br />

keine<br />

Weißrußland Straßenmaut: ausländische Omnibusse Internationale grüne Versicherungskarte hat in der<br />

müssen für die Strecke von Brest bis zur GUS keine Gültigkeit. Es ist daher eine Bescheinirussischen<br />

Grenze eine Gebühr von gung der eigenen Versicherung erforderlich, um an<br />

US $ 0,20 je Kilometer entrichten der Grenze nachweisen zu können, dass das Fahrzeug<br />

Haftpflicht versichert ist.<br />

Transitsteuer: Omnibusse mit mehr als 30 Sitzen<br />

zahlen US $ 90<br />

Bei der Ausfahrt nach Polen muß mit folgenden<br />

Gebühren gerechnet werden: leerer Bus US $ 30 ,<br />

besetzter Bus US $ 50<br />

59<br />

7.3


7.4<br />

Verkehrskontrollen in Frankreich<br />

Leider gab es auch in diesem Jahr wieder bei<br />

Verkehrskontrollen in Frankreich Vorfälle,<br />

bei denen Busunternehmen, die Reisen<br />

im grenzüberschreitenden Omnibusverkehr<br />

nach Frankreich durchführten, die mit Geldbußen<br />

wegen angeblichen Vergehen bestraft<br />

wurden. Zwar haben die Kontrollen bezüglich<br />

des Mitführens der EU-Gemeinschaftslizenz<br />

und die Übereinstimmung der Farbe der<br />

Kopien seit den direkten Gesprächen des<br />

<strong>WBO</strong> mit dem Präsidenten des Generalrates<br />

deutlich nachgelassen, jedoch werden dem<br />

Verband vereinzelt noch Fälle dieser Art<br />

gemeldet.<br />

In Bezug auf die Rechtmäßigkeit der deutschen<br />

EU-Gemeinschaftslizenz kann jedoch<br />

ein Erfolg verbucht werden. Die Generaldirektion<br />

für Energie und Transport der<br />

Europäischen Kommission hat im April <strong>2002</strong><br />

amtlich die Gültigkeit der offiziellen deutschen<br />

Kopien der EU-Gemeinschaftslizenzen bestätigt.<br />

Demnach gibt es weder Vorschriften<br />

für die Farbe der Kopien, noch für die Ausfertigung<br />

des Nationalitätenzeichens. Dies<br />

obliegt den Behörden des Mitgliedstaates in<br />

dem das Unternehmen ansässig ist und muss<br />

von den Behörden der anderen Mitgliedsstaaten<br />

akzeptiert werden.<br />

Zudem bestätigt die Generaldirektion, dass<br />

der Transportunternehmer die beglaubigte<br />

Abschrift der Lizenz, die er an Bord eines sich<br />

in Reparatur befindlichen Fahrzeuges<br />

platziert hatte, an Bord eines Ersatzfahrzeuges<br />

platziert werden darf, wenn er mit<br />

diesem Fahrzeug eine internationale Beförderung<br />

anstrebt.<br />

Das Antwortschreiben der Generaldirektion<br />

für Energie und Transport der Europäischen<br />

Kommission wurde an alle Mitgliedsunternehmen<br />

weitergeleitet, so dass wir empfehlen,<br />

es den Frankreich anfahrenden Fahrern<br />

auf den Reisen mitzugeben. (siehe Auszug)<br />

60<br />

Monsieur,<br />

Par le present courrier j'ai l'honneur de donner une response aux questions<br />

que vous me posez par votre lettre du 31 janvier <strong>2002</strong> relatives à l'application<br />

et l'interpretation du Règlement (CEE) 684/92 tel que modifié per le<br />

Règlement (CE) 11/98, ci?après " le Règlement ".<br />

Concernant la couleur bleue de la licence communautaire le Règlement n'etablit<br />

pas d'autres détails et donc toute tonalité de la couleur bleue est admise.<br />

S'agissant de la couleur du papier des copies certifées conformes de la<br />

licence communautaire, le Règlement ne donne pas d'indications particulières.<br />

Par conséquent, il appartient aux autorités compétentes de l'Etat membre<br />

d'etablissement de déterminer la couleur éventuelle de cette la copie<br />

certifée conforme. Dans ces conditions, les copies certifées conformes délivrées<br />

par les autoriés compétentes de l' Etat membre l'etablissement, quelle<br />

que soir leur couleur, doivent être acceptées par les autorités compétentes<br />

des autres Etats membres.<br />

En matière de certification de copies conformes, l'Etat membre d'accueil ne<br />

peut pas ajouter d'autres exigences que celles imposées par la réglementation<br />

communautaire. En d'autres mots, l'Etat membre d'accueil doit accepter<br />

la copie certifée conforme délivrée par les autorités compétentes de l'Etat<br />

membre d'etablissement du transporteur. Des difficultés pratiques peuvent<br />

être évitées si les autorités compétentes de Etats membres procédaient<br />

à un échange d'informations ou à une coopération administrative en ces<br />

inatières.<br />

Etant donné qu'elle ne precise pas quelles parties de la licence communautaire<br />

doivent être pré?imprimées, la législation communautaire ne s'oppose<br />

pas à ce que le signe distinctif de l'Etat membre soir rempli à la main<br />

sur la copie certifée conforme de la licence communautaire, dans la mesure<br />

où ceci est conforme aux modalités d'exécution adoptées par l'Etat membre<br />

d'etablissement pour l'execution du Réglement.<br />

En ce qui concerne Ja possibilité d'utiliser une copie certifée conforme pour<br />

un véhicule de remplacement (le véhicule remplacé étant inutilisable), il faut<br />

préciser deux points:<br />

- d'une part, la législation communautaire limite la délivrance de copies certifées<br />

conformes au nombre de véhicules utilisés pour le transport international<br />

de voyageurs dont dispose le titulaire de la licence. Le véhicule de<br />

remplacement est un véhicule dont le transporteur dispose, même si cela<br />

est à titre temporaire, et<br />

- d'autre part, la licence communautaire ainsi que les eventuelles copies<br />

certifées conformes sont des documents indépendants d'un véhicule concret,<br />

par contre, elles sont liées au transporteur et ne peuvent pas être<br />

transférées par celui?ci à des tiers. Ladite licence atteste que le transporteur<br />

est admis au marché international de voyageurs par route. Grâce à<br />

la copie certifiée conforme qui doit se trouver à bord du véhicule, le transporteur<br />

peut à tout moment prouver cette admission.<br />

Le seul lien érabli par la législation communautaire entre la copie certifée<br />

conforme de la licence et le(s) véhicule(s) est fait aux fins de déterminer le<br />

nombre de copies certifées conformes pour permettre au transportenr d'effectuer<br />

des transports internationaux avec tous les véhicules dont il dispose,<br />

à savoir, une copie par véhicule puisque à bord de chaque véhicule doit<br />

se trouver une copie.<br />

Compte tenu de ce qui précède, la législation communautaire ne s'oppose<br />

pas à ce que le transporteur utilise la copie certifée conforme qu'il avait<br />

placée à bord du véhicule en réparation pour la placer à bord du véhicule<br />

de remplacement lorsqu'il exécute un transport international.<br />

Il est envisagé de traiter toutes les questions que vous avez soulevées dans<br />

votre lettre parmi les sujets qui feront l'objet du rapport que la Commission<br />

est tenue de faire conformément à l'article 3 du Réglement (CE) 11/98.<br />

Je vous prie d'agréer, Monsieur, l'expression de mes salutations distinguées.<br />

Dirk Van Vreckem<br />

Chef d'unité


7<br />

Aus den Reihen unseren Mitgliedsbetriebe<br />

wurde der <strong>WBO</strong> über eine neue Problematik<br />

bei den Verkehrskontrollen in Frankreich<br />

informiert.<br />

Generell sind vom Fahrer bei Fahrten im<br />

Gelegenheitsverkehr innerstaatlich und im<br />

EU-Bereich sowie bei AETR-Fahrten im Fahrzeug<br />

die Schaublätter (Tachoscheiben) für<br />

die laufende Woche und die letzte Fahrt der<br />

vorangegangenen Woche, an denen der<br />

Fahrer gefahren ist, mitzuführen.<br />

Laut Artikel 15. Abs. 7 der EWG-VO 3820/85<br />

und 3821/85 ist vorgeschrieben, dass wenn<br />

an bestimmten Tagen der laufenden oder der<br />

Vorwoche keine oder nur solche Fahrzeuge<br />

gelenkt wurden, die nicht unter die Verordnung<br />

oder das AETR fallen, ist an Stelle eines<br />

Schaublattes eine Bescheinigung des Unternehmers<br />

mitzuführen.<br />

61<br />

Leider stellten Busunternehmen verstärkt<br />

fest, dass diese Bescheinigung, die unter<br />

anderem auch auf französisch übersetzt ist,<br />

nicht anerkannt wird und somit die betreffenden<br />

Busunternehmen für eine "angeblich fehlende<br />

Tachoscheibe" eine nicht unerhebliche<br />

Geldbuße bezahlen mussten.<br />

Sollten Sie sich bei Strafen in Frankreich<br />

zu Unrecht bestraft fühlen, so empfehlen wir<br />

dringend auf der Kautionsquittung einen<br />

Vermerk machen, dass Sie zur Unterschrift<br />

gedrängt wurden und den angeblichen Verstoß<br />

nicht anerkennen. Zudem sollten weiterhin<br />

alle ungerechtfertigten Vorfälle dem<br />

Verband gemeldet werden, da nur so weiterhin<br />

aktiv gegen diese Willkür vorgegangen<br />

werden kann.<br />

Touristischer Workshop - Region Burgund 7.5<br />

Im Rahmen der touristischen Präsentationen<br />

im <strong>WBO</strong>-Haus waren die Verbandsmitglieder<br />

am 29. Oktober <strong>2002</strong> zu einem Tourismus-<br />

Workshop "Region Burgund" in Zusammenarbeit<br />

mit dem französischen Fremdenverkehrsamt<br />

Maison de la France eingeladen.<br />

Der Geschäftsführer Herr Schmid begrüßte<br />

die Teilnehmer und die Partner der Region<br />

Burgund sowie die Vertreterin von Maison de<br />

la France und stellte die bisherige gute<br />

Zusammenarbeit mit dem französischen<br />

Fremdenverkehrsamt dar, dessen Vertreterin<br />

Frau Karin Hugues die einzelnen Partner kurz<br />

vorstellte. Mit einem prickelnden Johannisbeer-Kir<br />

wurde der erste Teil der Veranstaltung,<br />

ein zweistündiger Touristik-Workshop,<br />

eröffnet, bei dem sich die einzelnen Partner<br />

der Region Burgund mit Ständen und Informationsmaterial<br />

präsentierten. Die <strong>WBO</strong>-<br />

Mitglieder nutzten hier intensiv die Gelegenheit<br />

mit den Partnern vor Ort in Kontakt zu<br />

treten und gute Gespräche zu führen.<br />

Im Anschluss an den Touristik-Workshop<br />

präsentierten die französischen Partner<br />

mittels Vortrag und begleitenden Dia-Bildern<br />

die Schönheiten und Sehenswürdigkeiten der<br />

Region Burgund. Namen wie Cluny, Vézelay,<br />

Fontenay oder Autun stehen für eine<br />

spannende Reise in die Kirchengeschichte<br />

des Mittelalters, aber auch Dijon, die Hauptstadt<br />

der Region oder Beaune, die Hauptstadt<br />

des Burgunderweines sind immer wieder eine<br />

7.4


7.5<br />

7.6<br />

Reise wert. Sehenswert sind aber auch die<br />

zahlreichen Schlösser, Burgen und Residenzen<br />

wie Sully, Tanlay, Bussy-Rabutin, mit der<br />

die Region Burgund reich gesegnet ist. Die<br />

französischen Partner machten hier deutlich,<br />

dass sie die Busreiseveranstalter schätzen<br />

und ihre Reisegäste gerne in der Region<br />

Burgund begrüßen.<br />

Arbeitskreis Touristik<br />

Der Arbeitskreis Touristik traf sich im März<br />

dieses Jahres zu einer Sitzung, in der sich die<br />

AK-Mitglieder mit aktuellen Themen in der<br />

Bustouristik befassten.<br />

1.) "Vereinsreisen mit dem Bus"<br />

Da die Vereinsreisen bei vielen Busreiseveranstaltern<br />

einen nicht unerheblichen Teil des<br />

Geschäftsbereiches einnehmen, kam Herr<br />

Bernhard Schröder von der Österreich Werbung<br />

aus Frankfurt auf den <strong>WBO</strong> zu, um mit<br />

dem AK-Mitgliedern zu diskutieren, ob und<br />

welche Möglichkeiten bestehen gemeinsam<br />

die Vereinsreisen nach Österreich zu stärken.<br />

Die Österreich Werbung möchte eine<br />

Marketing-Initiative starten.<br />

Im Verlauf des Gespräches wurde von den<br />

AK-Mitgliedern auf die unterschiedliche Entwicklung<br />

der Vereinsreisen bei den Busunternehmern<br />

hingewiesen, so dass sich der Markt<br />

für Vereinsreisen im ländlichen Bereich positiver<br />

entwickelt hat, als in der Stadt. Auch hat<br />

62<br />

Wer allerdings in Burgund seine Diät einhalten<br />

will, ist hier falsch, denn Essen und<br />

renommierte Weinlagen gehören im Burgund<br />

zur Lebensphilosophie. Davon konnten sich<br />

die Teilnehmer noch selbst überzeugen, denn<br />

im Anschluss an die Präsentation genossen<br />

die Teilnehmer gemeinsam mit den Partnern<br />

aus der Region Burgung das "savoir-vivre"<br />

der französischen Lebensart und wurden mit<br />

einem Spezialitätenbuffet und mit herrlichen<br />

Burgunder Weinen verwöhnt. Während des<br />

Schlemmens boten sich für die Teilnehmer<br />

interessante Gespräche mit den verschiedenen<br />

Partner der Region Burgund, so dass es<br />

für beide Seiten eine informative und<br />

gelungene Veranstaltung war.<br />

das Zusammengehörigkeitsgefühl bei den<br />

Vereinsmitgliedern stark nachgelassen. Nur<br />

wenige sind bereit, den Part des Organisators<br />

im Verein zu übernehmen. Die AK-Mitglieder<br />

waren sich einig, dass der Bereich "Vereinsreisen"<br />

ein wichtiger Bereich ist, jedoch<br />

momentan bei vielen nicht aktiv bearbeitet<br />

wird.<br />

Im weiteren Verlauf kam man jedoch auch auf<br />

die Schwächen von Österreich allgemein zu<br />

sprechen und es wurde versucht, diese zu<br />

analysieren. Großes Thema war hier, dass<br />

das Image von Österreich als Reiseziel sehr<br />

unter der Einführung der Autobahngebühr<br />

sowie das Verhalten der Kontrollbehörde bei<br />

Verkehrskontrollen gelitten hat. Da es sich bei<br />

diesem Gespräch in erster Linie um einen<br />

gegenseitigen Erfahrungsaustausch gehandelt<br />

hat, wurden noch keine konkreten Vorgehensweisen<br />

festgemacht, es wurde jedoch<br />

angedacht, ob der <strong>WBO</strong> gemeinsam mit<br />

Österreich Werbung einen Workshop zum<br />

Thema "Vereinsreisen" macht.


7<br />

2.) Zusammenarbeit bei Veranstaltungen<br />

mit der Messe Stuttgart<br />

Für den zweiten Punkt der Tagesordnung<br />

kamen Vertreter der Messe Stuttgart und von<br />

Stuttgart Marketing GmbH, um mit den AK-<br />

Mitgliedern über eine gemeinsame Partnerschaft<br />

der Busunternehmer und der Messe<br />

Stuttgart zu sprechen.<br />

Herr Schmid von der Messe Stuttgart<br />

erläuterte im Vorfeld die Vorgeschichte der<br />

geplanten Zusammenarbeit, die sich aus dem<br />

Spannungsverhältnis "Kombikarten bei Veranstaltungen"<br />

ergeben hat.<br />

Nachdem der <strong>WBO</strong> bereits mit der Messe<br />

Stuttgart im Vorfeld schon Gespräche bezüglich<br />

einer fundierten und längerfristigen<br />

Zusammenarbeit zwischen den Mitglieds-<br />

Selbst für viele Insider überraschend, stellte<br />

die Broadway Musical Management GmbH<br />

als Betreiber von sechs Stella-Musicals, Ende<br />

April <strong>2002</strong> einen Insolvenzantrag. Als Grund<br />

nannte die Hamburger Mutterfirma Stella<br />

Entertainment AG einen starken Einbruch bei<br />

den Ticketverkäufen im März und April. Die<br />

Stage Holding hat vier Theater in Hamburg,<br />

Berlin und Stuttgart von Stella übernommen.<br />

"Tanz der Vampire" und "Phantom der Oper“<br />

in Stuttgart, die Neue Flora in Hamburg und<br />

das Theater am Potsdamer Platz in Berlin.<br />

Nach den Plänen der Stage Holding wird in<br />

der Neuen Flora Hamburg bereits ab Dezember<br />

<strong>2002</strong> die deutsche Erstaufführung des<br />

fünffach Tony-ausgezeichneten Musicals<br />

"Titanic" Premiere feiern, und in Berlin am<br />

Potsdamer Platz laden ab Oktober die "Cats"<br />

zum Jellical Ball ein.<br />

63<br />

unternehmen des <strong>WBO</strong> und der Messe<br />

Stuttgart hatte, wurde bei der AK-Sitzung von<br />

Frau Müller und Frau Bender vorgestellt, wie<br />

eine Zusammenarbeit aussehen könnte.<br />

Während des Gespräches wurde gemeinsam<br />

Konditionen der Zusammenarbeit ausgearbeitet<br />

und festgehalten, dass durch ein <strong>WBO</strong>-<br />

Aktuell die Mitglieder über dieses Projekt<br />

informiert werden und zu einem späteren<br />

Zeitpunkt ein gemeinsames Gespräch mit<br />

den Interessierten stattfindet.<br />

Unter dem Punkt "Verschiedenes" wurden<br />

unter anderem die Gemeinschaftsaktion mit<br />

dem Umwelt- und Verkehrsministerium sowie<br />

mit dem Kultusministerium Baden-Württemberg<br />

und den <strong>WBO</strong>-Mitgliedern zum Landesjubiläum<br />

vorgestellt.<br />

Übernahme Stella-Musicals durch die Stage Holding 7.7<br />

Stage Holding will 40 Mio. Euro in die Neuerwerbungen<br />

investieren, davon fließen 10 Mio.<br />

Euro in die Umgestaltung der Häuser und<br />

30 Mio. Euro in die Produktion. Die Stage<br />

Holding - The Theatre Company ist ein<br />

100%-iges Tochterunternehmen von Joop<br />

van den Endes Stages Holding International<br />

und wurde im April 2000 gegründet und verfügt<br />

über mehr als 70 Lizenz- und Eigenproduktionen.<br />

Mit dem Musical "Elisabeth" in<br />

Essen und Disneys "König der Löwen" im<br />

Theater in Hamburg wurden bereits im letzten<br />

Jahr positive Impulse für die deutsche Theaterlandschaft<br />

gesetzt. Beide Produktionen<br />

verzeichneten innerhalb kürzester Zeit<br />

Besucherrekorde und zeigten, dass Ende's<br />

Philosophie - das Theater als Forum für<br />

Kunst, Unterhaltung und Begegnung zu verstehen<br />

- das Musicalpublikum begeistert.<br />

7.6


8.1<br />

8.2<br />

8<br />

Tempolimit in Ungarn<br />

Seit 1. Januar <strong>2002</strong> gilt für Busse auf ungarischen<br />

Autobahnen 100 km/h. Zuvor hatten<br />

zahlreiche Hinweise auf eine Anhebung der<br />

zulässigen Höchstgeschwindigkeit bereits<br />

zum 1. Mai 2001 für Verwirrung gesorgt.<br />

Hintergrund war, dass für alle anderen Fahrzeuge<br />

eine Anhebung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit<br />

seit Inkrafttreten der ent-<br />

Gerade haben die Reiseveranstalter die<br />

Umsatzsteuerrichtlinie 2000 verdaut, da<br />

kommt schon wieder eine unausgegorene<br />

Regelung auf sie zu. Auch in diesem Fall trifft<br />

es die Branche besonders hart, da es nicht<br />

damit getan ist, die eigene Steuernummer wie<br />

in Handel- und Industrie auf Rechnungen und<br />

Gutschriften auszuweisen. Es zeigt sich<br />

wieder einmal, mit wie wenig Augenmass und<br />

Sachverstand immer mehr Bürokratie entsteht.<br />

Die so verursachten Kosten scheinen<br />

niemand zu interessieren.<br />

Die neue Regelung:<br />

Änderung rechtlicher<br />

Vorschriften und Rechtsprechung<br />

Ausweis der Steuernummer auf Rechnungen<br />

Aus Gründen des Umsatzsteuermissbrauchs<br />

ist zu Jahresbeginn das Umsatzsteuergesetz<br />

an vielen Stellen geändert worden. So gehört<br />

der Ausweis der Steuernummer auf jeder<br />

Rechnung ab 01. Juli <strong>2002</strong> zur Pflichtangabe.<br />

Hierbei handelt es sich bei der Neufassung<br />

des § 14 UStG um eine für Jeden verbindliche<br />

gesetzliche Vorschrift. Demnach ist der<br />

leistende Unternehmer verpflichtet, in seinen<br />

Rechnungen die ihm von seinem Finanzamt<br />

erteilte Steuernummer anzugeben. Die hier<br />

anzugebende Steuernummer meint nicht die<br />

Umsatzsteueridentifikationsnummer, die ein<br />

Unternehmer beim Bundesamt für Finanzen<br />

beantragen kann. Es handelt sich vielmehr<br />

um die persönliche Steuernummer, unter der<br />

sämtliche Steuererklärungen beim Beriebsstättenfinanzamt<br />

abgegeben werden.<br />

64<br />

sprechenden Verordnung am 1. Mai 2001<br />

erfolgte. Die Höchstgeschwindigkeit von<br />

100 km/h knüpft sich an die Erfüllung<br />

bestimmter technischer Voraussetzungen.<br />

Hier ist es von besonderer Relevanz, die<br />

Eignung des Fahrzeuges für Tempo 100<br />

durch einen Aufkleber "100" am Fahrzeug<br />

von außen gut sichtbar zu kennzeichnen.<br />

Die Angabe der Steuernummer in Rechnungen<br />

soll, so die Intention der Gesetzesänderung,<br />

der erleichterten und schnelleren<br />

Identifizierung des leistenden Unternehmens<br />

dienen. Dementsprechend müssen grundsätzlich<br />

alle Rechnungen mit der Steuernummer<br />

versehen werden und zwar unabhängig<br />

davon, ob Rechnungen an Geschäftspartner<br />

oder an Privatleute gestellt werden.<br />

Die vom Bundesministerium getroffene Regelung<br />

betrifft auch die als Kundenrechnungen<br />

erstellten Reisebestätigungen und vor allem<br />

Reisebüro-Ausgangsrechnungen. Gerade<br />

diese haben es aber wegen der direkt darauf<br />

ausgewiesenen Provisionsgutschrift in sich.<br />

Laut Abs. 5 muss nämlich auch bei Gutschriften<br />

die Steuernummer des Gutschriftempfängers,<br />

also der Agentur, auf der Gutschrift<br />

verzeichnet sein. Dies bedeutet, dass<br />

man sich von allen Agenturen die Steuernummer<br />

besorgen und diese in den Stammdaten<br />

verwalten müsste.<br />

Sanktionen bei Nichtangabe:<br />

Der Verzicht auf die Angabe der Steuernummer<br />

soll vorläufig sanktionslos bleiben<br />

und die Angabe der Steuernummer des<br />

leistenden Unternehmers in Rechnung oder<br />

Gutschrift soll offenbar keine Voraussetzung<br />

für den Vorsteuerabzug sein, dies ergibt sich<br />

jedenfalls aus der amtlichen Begründung des


8<br />

Steuerverkürzungsbekämpfungsgesetz. Eine<br />

eindeutige Äußerung der Finanzverwaltung<br />

z.B. in Form eines BFM-Schreibens fehlt bis<br />

jetzt noch.<br />

Allerdings könnte das Fehlen der Steuernummer<br />

Anlass zu einer intensiveren Prüfung<br />

geben. Aufgrund der Gesetzesbegründung<br />

besteht in Deutschland zumindest ein gewis-<br />

Einheitliches Muster für Sicherungsschein<br />

Mit der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt<br />

vom 26. März <strong>2002</strong> ist das neue einheitliche<br />

Muster für den Sicherungsschein amtlich.<br />

Die hierzu erforderliche "Erste Verordnung<br />

zur Änderung der BGB-Informationspflichten-Verordnung"<br />

trat am 01. Mai <strong>2002</strong> in<br />

Kraft. Die formalen Einzelheiten sind insbesondere<br />

im Artikel 1 Nr. 3 dieser Änderungsverordnung<br />

geregelt.<br />

Eine besondere Übergangsregelung besagt,<br />

dass bisherige Sicherungsscheinformulare<br />

noch bis zum 31. Dezember <strong>2002</strong> aufgebraucht<br />

werden können.<br />

65<br />

ser Vertrauensschutz dahingehend, dass<br />

die Nichtaufführung der Steuernummer<br />

sanktionslos bleiben wird. Mit dem Schreiben<br />

vom 11. Februar <strong>2002</strong> gab die Bundessteuerberaterkammer<br />

den Ratschlag: "Es muss also<br />

jeder Steuerpflichtige selbst entscheiden, ob<br />

er dem Wunsch des Gesetzes jeweils folgen<br />

möchte."<br />

(ggf. einsetzen Ordnungszeichen des Kundengeldabsicherers und des<br />

Reiseveranstalters)<br />

Sicherungsschein<br />

für Pauschalreisen<br />

gemäß § 651 k des Bürgerlichen Gesetzbuchs<br />

für ......................................................................<br />

(einsetzen: Namen des Reisenden, die Wörter "den umseitig bezeichneten<br />

Reisenden" oder die Nummer der Reisebestätigung)1)<br />

(ggf. einsetzen: Geltungsdauer des Sicherungsscheins)2)<br />

Der unten angegebene Kundengeldabsicherer stellt für (einsetzen: die Wörter<br />

"für den umseitig bezeichneten Reiseveranstalter" oder: Namen und<br />

Anschrift des, Reiseveranstalters) gegenüber dem Reisenden sicher, dass<br />

von ihm erstattet werden<br />

1 . der gezahlte Reisepreis, soweit Reiseleistungen infolge Zahlungsun<br />

fähigkeit oder Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen<br />

des Reiseveranstalters ausfallen, und<br />

2. notwendige Aufwendungen, die dem Reisenden infolge Zahlungsun<br />

fähigkeit oder Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen<br />

des Reiseveranstalters für die Rückreise entstehen.<br />

Die vorstehende Haftung des Kundengeldabsicherers ist begrenzt. Er haftet<br />

für alle durch ihn in einem Jahr insgesamt zu erstattenden Beträge nur<br />

bis zu einem Betrag von 110 Mio. Euro. Sollte diese Summe nicht für alle<br />

Reisenden ausreichen, so verringert sich der Erstattungsbetrag in dem Verhältnis,<br />

in dem ihr Gesamtbetrag zu dem Höchstbetrag steht. Die Erstattung<br />

fälliger Beträge erfolgt erst nach Ablauf des Jahres (Angabe des Zeitraums),<br />

in dem der Versicherungsfall eingetreten ist.3)<br />

Bei Rückfragen wenden Sie sich an: (mindestens einsetzen: Namen,<br />

Anschrift und Telefonnummer der anzusprechenden Stelle; falls diese nicht<br />

für die Schadensabwicklung zuständig ist, auch Namen, Anschrift und Telefonnummer<br />

der dafür zuständigen Stelle).<br />

(einsetzen: Namen, ladungsfähige Anschrift des Kundengeldabsicherers)<br />

Kundengeldabsicherer<br />

8.2<br />

8.3


8.4<br />

8.5<br />

Änderung der Verordnung über die Informationspflichten<br />

von Reiseveranstaltern (Inform-VO)<br />

Am 08. Januar <strong>2002</strong> wurde die aufgrund<br />

des 2. Reiserechtsänderungsgesetzes zum<br />

02. Februar <strong>2002</strong> verkündete und geänderte<br />

Verordnung über die Informationspflichten<br />

von Reiseveranstaltern (Inform-VO), im<br />

Bundesgesetzblatt veröffentlicht und ist nun<br />

amtlich.<br />

Neu aufgenommen wurden:<br />

a) der letzte Satz im § 4 Absatz 1<br />

b) der § 7 "Verträge über<br />

Gastschulaufenthalte"<br />

Änderung des Schadensrechtes<br />

Zum 01. August <strong>2002</strong> ist das zweite Gesetz<br />

zur Änderungen schadensersatzrechtlicher<br />

Vorschriften in Kraft getreten. Die Gesetzesnovellierung<br />

zieht zahlreiche Neuerungen<br />

nach sich, die auch das mittelständische,<br />

private Omnibusgewerbe Baden-Württembergs<br />

betreffen. Die wesentlichen Änderungen,<br />

auf welche Omnibusunternehmen<br />

künftig acht geben sollten, sind die folgenden:<br />

• Kinder haften erst ab einem Alter von 10<br />

Jahren für von ihnen selbst verursachte<br />

Unfälle.<br />

• Die Haftung von Fahrzeughaltern wird<br />

ausgedehnt. Auch bei Vorliegen eines<br />

"unabwendbaren Ereignisses" ist künftig<br />

eine Haftung vorgesehen. Lediglich bei<br />

höherer Gewalt z.B. durch Naturkatastrophen<br />

herbeigeführte Unfälle ist eine<br />

Haftung ausgeschlossen.<br />

66<br />

Inhaltlich ist jedoch keine außerordentliche<br />

Neuregelung vorgenommen worden.<br />

Der neue § 7 befaßt sich mit Verträgen über<br />

Gastschulaufenthalte und die speziell dabei<br />

bestehenden Informationspflichten.<br />

Der an § 4 Absatz 1 angefügte neue Satz 4<br />

war inhaltlich schon zuvor bereits über<br />

Inhaltskontrolle des § 9 AGB-Gesetztes, und<br />

wäre auch jetzt über den neuen § 309 BGB<br />

ohnehin realisierbar gewesen. Es handelt<br />

sich also nur um eine klarstellende Formulierung,<br />

dass Reiseveranstalter und Reisender<br />

auch vom Prospekt abweichende Vereinbarungen<br />

treffen können.<br />

• Es existiert ein allgemeiner Anspruch auf<br />

Schmerzensgeld. Dieser gilt auch bei der<br />

sogenannten Gefährdungshaftung. So<br />

haftet ein Omnibusunternehmer z. B. auch<br />

ohne Verschulden für eine im Bus gestürzte<br />

Person. Gleichzeitig werden die seit<br />

20 Jahren unveränderten Haftungshöchstgrenzen<br />

auf das zwei- bis vierfache der<br />

bisherigen Werte angehoben.<br />

Der IGP-Versicherungsdienst hat ein umfassendes<br />

Angebot an Beratung und Versicherungen<br />

geschaffen. Weitere Informationen<br />

finden Sie im Kapitel 17. "Andere<br />

Organisationen".


8<br />

Änderung der Fahrerlaubnisverordnung<br />

Zum 01. September <strong>2002</strong> ist die "Verordnung<br />

zur Änderung der Fahrerlaubnis-Verordnung<br />

und anderer straßenverkehrsrechtlicher Vorschriften<br />

(FeVÄndV)" in Kraft getreten. Die<br />

neue Verordnung beinhaltet u.a. ein neues<br />

Konzept für die Anforderungen an die Überprüfung<br />

des Sehvermögens, eine Neufassung<br />

der Liste der Drittstaaten, deren Führerscheine<br />

eine prüfungsfreie "Umschreibung" in<br />

eine deutsche Fahrerlaubnis zulassen, eine<br />

Neufassung der Regelungen zum Führen<br />

motorisierter Krankenfahrstühle sowie eine<br />

Vereinfachung der Regelung über Eigenauskünfte<br />

aus dem Verkehrszentralregister vorgenommen.<br />

Die entscheidende Änderung für<br />

das Omnibusgewerbe ist die Absenkung des<br />

Mindestalters zum Erwerb des Omnibus-<br />

Führerscheins auf 20 Jahre, für den Fall,<br />

dass die Fahrerlaubnis im Rahmen einer Ausbildung<br />

in dem staatlich anerkannten Beruf<br />

"Berufskraftfahrer" oder einer vergleichbaren<br />

Ausbildung erworben wird. Zur Absenkung<br />

des Mindestalters wird § 10 Absatz 2 der<br />

Allgemeine Geschäftsbedingungen<br />

Zum 01. Januar <strong>2002</strong> ist das deutsche<br />

Schuldrecht reformiert worden. Im Zuge<br />

dessen wurde auch das ehemals separat<br />

aufgeführte AGB-Gesetz in das Bürgerliche<br />

Gesetzbuch aufgenommen und reformiert.<br />

Der neu in das Bürgerliche Gesetzbuch aufgenommene<br />

Part regelt die Einbeziehung<br />

vorformulierter Allgemeiner Geschäftsbedingungen<br />

bei Vertragsabschlüssen unterschiedlichster<br />

Art. So kann es jedem Busunternehmer<br />

widerfahren, dass Kunden<br />

reklamieren, Geld zurück verlangen oder<br />

nicht bezahlen wollen. Dies gilt auch für den<br />

Bereich des Mietomnibusverkehrs. Eine<br />

allseits befriedigende Lösung zu finden, ist in<br />

solchen Fällen am ehesten möglich, wenn -<br />

vor dem Vertragsabschluss - klare Regelungen<br />

getroffen werden. Diese Regelungen<br />

67<br />

Fahrerlaubnis-Verordnung geändert und das<br />

Alter zum Erwerb der Fahrerlaubnisse der<br />

Klassen D, D1, DE und D1E von 21 auf 20<br />

Jahre unter Erfüllung der vorgenannten Voraussetzungen<br />

herabgesetzt. Die neue Verordnung<br />

schafft zusätzlich die Voraussetzung,<br />

mit der Fahrerlaubnis der Klassen D<br />

und D1 den "gelben Personenbeförderungsschein"<br />

zu ersetzen. Der gelbe Personenbeförderungsschein<br />

war bis zum in Kraft treten<br />

der neuen Verordnung erforderlich, um einen<br />

Pkw, der im Linienverkehr oder Reiseverkehr<br />

eingesetzt wird, zu führen. Durch die<br />

FeVÄndV ist es möglich, mit der Fahrerlaubnis<br />

der Klassen D und D1 auch Kleinbusse<br />

mit 8 Personen, die im Linienverkehr oder<br />

Reiseverkehr eingesetzt werden, zu führen.<br />

Der <strong>WBO</strong> hat sich in der Vergangenheit<br />

intensiv für die Absenkung des Mindestalters<br />

zum Erwerb der Fahrerlaubnis zur Personenbeförderung<br />

eingesetzt und begrüßt die neue<br />

FeVÄndV.<br />

können bei jedem Abschluss eines Vertrages<br />

gesondert ausgehandelt werden (was Zeit -<br />

und damit kostenintensiv ist) oder durch die<br />

Einbeziehung der AGBs als Vertragsbestandteil<br />

bei Vertragsabschluss vereinbart<br />

werden. Allgemeine Geschäftsbedingungen<br />

können dabei in einer Vielzahl von gleichgelagerten<br />

Anwendungsfällen verwandt<br />

werden. Um es den privaten Busunternehmen<br />

zu erleichtern, beim Abschluss von<br />

Verträgen im Mietomnibus- und Reiseverkehr<br />

klare Rechtsregelungen zu vereinbaren, und<br />

um es ihnen zu ersparen, jeweils für ihren<br />

Betrieb Allgemeine Geschäftsbedingungen<br />

erstellen zu lassen, haben der Bundesverband<br />

Deutscher Omnibusunternehmer<br />

(bdo) "Allgemeine Geschäftsbedingungen für<br />

den Mietomnibusverkehr" und der Deutsche<br />

8.6<br />

8.7


8.7<br />

8.8<br />

Reisebüroverband (DRV) "Allgemeine Reisebedingungen"<br />

erarbeitet, die die neuesten<br />

Entwicklungen in Gesetzgebung und Rechtsprechung<br />

im Zuge der Schuldrechtsreform<br />

berücksichtigen. Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

für den Mietomnibusverkehr<br />

sind nicht "allgemeinverbindlich" erklärt<br />

worden, d. h. sie werden nur "Verhandlungsbestandteil",<br />

wenn ein Busunternehmen sie<br />

seinem Angebot und seiner Auftragsbestätigung<br />

zu Grunde legt und der Vertragspartner<br />

sie akzeptiert. Darüber hinaus sind<br />

sie speziell zugeschnitten auf jene Fälle, in<br />

Informationspflichten bei Internetauftritten<br />

In diesem Jahr erhielten viele Unternehmen<br />

teure Abmahnungen, wenn sie auf ihren<br />

Internetseiten nicht den korrekten Firmennamen<br />

oder die jeweiligen Allgemeinen<br />

Geschäftsbedingungen angeben haben. Da<br />

insbesondere in der Reisebranche gerne<br />

kostenpflichtig abgemahnt wird und einzelne<br />

Informationspflichtverstöße auch noch mit<br />

Bußgeld bis 50.000,-- Euro bewehrt sind,<br />

möchten wir nochmals über die Informationspflichten<br />

bei Internetauftritten informieren.<br />

68<br />

denen ein Busunternehmen zur Durchführung<br />

einer Beförderung im Mietomnibusverkehr<br />

nach § 49 Abs. 1 PBefG beauftragt wird.<br />

Bietet der Omnibusunternehmer neben der<br />

reinen Beförderung auch nur eine weitere<br />

Dienstleistung, die nicht nur eine ganz untergeordnete<br />

Bedeutung hat, an, so gilt das<br />

Reisevertragsrecht. Das Busunternehmen<br />

wird dann als Reiseveranstalter angesehen.<br />

In diesem Fall empfiehlt es sich, die<br />

"Allgemeinen Reisebedingungen" in den<br />

abzuschließenden Vertrag miteinzubeziehen.<br />

Auf Ihrer Internetseite müssen laut Teledienstegesetz<br />

(TDG) Name, Anschrift und<br />

Angaben zu vertretungsberechtigten Personen,<br />

sowie die Handelsregisternummer,<br />

eine eMail-Adresse und die Umsatzsteuer-<br />

Identifikationsnummer aufgeführt werden.<br />

Bitte überprüfen Sie auch diesem Zusammenhang,<br />

ob Sie die aktuellen AGB im Internet<br />

eingestellt haben. Einen Auszug aus dem<br />

Teledienstegesetz finden ist auf der folgenden<br />

Abbildung.<br />

I. Teledienstegesetz<br />

In §§ 6 und 7 des Teledienstegesetz (TDG) wurden die Informationspflichten mit Wirkung vom 01.Januar <strong>2002</strong> erheblich erweitert. Ein Internetauftritt fällt unter die Teledienste im Sinne<br />

von § 3 TDG.<br />

1. § 6 TDG - Allgemeine Informationspflichten<br />

§ 6 TDG hat folgenden Wortlaut (Anmerkungen in Klammern durch den <strong>WBO</strong>)<br />

Diensteanbieter haben für geschäftsmäßige Teledienste mindestens folgende Informationen leicht erkennbar, unmittelbar erreichbar und ständig verfügbar zu halten:<br />

1.den Namen und die Anschrift, unter der sie niedergelassen sind, bei juristischen Personen zusätzlich den Vertretungsberechtigten,<br />

(bei der GmbH & Co. KG also auch die Komplementärin; bei den Vertretungsberechtigten ist Vorname und Nachname zu nennen)<br />

2.Angaben, die eine schnelle elektronische Kontaktaufnahme und unmittelbare Kommunikation mit ihnen ermöglichen, einschließlich der Adresse der elektronischen Post,<br />

(das Vorhalten einer eMail-Adresse ist also Pflicht)<br />

3.soweit der Teledienst im Rahmen einer Tätigkeit angeboten oder erbracht wird, die der behördlichen Zulassung bedarf, Angaben zur zuständigen Aufsichtsbehörde,<br />

(hier sind alle für das Unternehmen zuständigen Genehmigungsbehörden nach dem PBefG zu nennen)<br />

4.das Handelsregister, Vereinsregister, Partnerschaftsregister oder Genossenschaftsregister, in das sie eingetragen sind und die entsprechende Registernummer,<br />

5.soweit der Teledienst in Ausübung eines Berufs im Sinne von Artikel 1 Buchstabe d der Richtlinie 89/48/EWG des Rates vom 21. Dezember 1988 über eine allgemeine Regelung zur<br />

Anerkennung der Hochschuldiplome, die eine mindestens 3-jährige Berufsausbildung abschließen, oder im Sinne von Artikel 1 Buchstabe f der Richtlinie 92/51/EWG des Rates vom<br />

18. Juni 1992 über eine zweite allgemeine Regelung zur Anerkennung beruflicher Befähigungsnachweise in Ergänzung zur Richtlinie 89/48/EWG, die zuletzt durch die Richtlinie<br />

97/38/EG der Kommission vom 20. Juni 1997 geändert worden ist, angeboten oder erbracht wird, Angaben<br />

über<br />

a) die Kammer, welcher die Diensteanbieter angehören,<br />

b) die gesetzliche Berufsbezeichnung und den Staat in dem die Berufsbezeichnung verliehen worden ist,<br />

c) die Bezeichnung der berufsrechtlichen Regelungen und dazu, wie diese zugänglich sind (Nr. 5 ist für Omnibusunternehmer nicht einschlägig)<br />

6.in Fällen, in denen sie eine Umsatzsteueridentifikationsnummer nach § 27 a des UStG besitzen, die Angabe dieser Nummer<br />

Weiter gehende Informationspflichten insbesondere nach dem Fernabsatzgesetz, dem Fernunterrichtsschutzgesetz, dem Teilzeit-Wohnrechtegesetz oder dem Preisangaben- und Preisklauselgesetz<br />

und der Preisangabenverordnung, dem Versicherungsaufsichtsgesetz sowie nach handelsrechtlichen Bestimmungen bleiben unberührt.


8<br />

Dazu, wann die verlangten Informationen "leicht erkennbar, unmittelbar erreichbar und ständig verfügbar" sind, gibt es derzeit keine Rechtssicherheit. Unserer Ansicht nach genügt es,<br />

wenn die verlangten Informationen im Impressum enthaltne sind und das Impressum über einen Link auf der Startseite erreichbar ist.<br />

2. § 7 TDG - Besondere Informationspflichten bei kommerziellen Kommunikationen<br />

§ 7 TDG gilt nicht nur für den Internetauftritt, sondern selbstverständlich auch für eMail-Newsletter oder die eMail-Werbung. Er hat folgenden Wortlaut:<br />

Diensteanbieter haben bei kommerziellen Kommunikationen, die Bestandteil eines Teledienstes sind oder die einen solchen Dienst darstellen, mindestens die nachfolgenden Voraussetzungen<br />

zu beachten:<br />

1.Kommerzielle Kommunikationen müssen klar als solche zu erkennen sein.<br />

(Empfehlung: schon im eMail-Betreff z.B. mit den Worten "Aktuelle Reiseangebote der Fa. XY" zu arbeiten)<br />

2.Die natürliche oder juristische Person, in deren Auftrag kommerzielle Kommunikationen erfolgen, muss klar identifizierbar sein.<br />

( bitte hieran auch bei eMails und Newslettern denken!)<br />

3.Angebote zur Verkaufsförderung wie Preisnachlässe, Zugaben und Geschenke müssen klar als solche erkennbar sein, und die Bedingungen für ihre Inanspruchnahme müssen leicht<br />

zugänglich sein sowie klar und unzweideutig angegeben werden.<br />

4.Preisausschreiben oder Gewinnspiele mit Werbecharakter müssen klar als solche erkennbar und die Teilnahmebedingungen leicht zugänglich sein sowie klar und unzweideutig ange<br />

geben werden.<br />

Die Vorschriften des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb bleiben unberührt.<br />

3. §1 BGB-Informationspflichten-Verordnung (BGB-InfoV)<br />

Es ist bislang nur von wenigen Unternehmen in sämtlichen Branchen zur Kenntnis genommen worden, dass sie den Informationspflichten bei Fernabsatzverträgen gegenüber Verbrauchern<br />

schon dann unterliegen, wenn sie Kataloge verwenden oder wenn sie Aufträge schriftlich oder telefonisch entgegennehmen. Alle vorgenannten Kommunikationsmittel sind nämlich<br />

Fernkommunikationsmittel im Sinne von § 312 Abs. 2 BGB. Und wer regelmäßig schriftlich oder per Telefon Aufträge entgegennimmt, der unterhält ein für den Fernabsatz organisiertes<br />

Vertriebs- oder Dienstleistungssystem im Sinne von § 312 Abs. 1 BGB.<br />

Ausgenommen sind nach § 312b Abs. 3 Nr. 6 BGB allerdings Verträge über die Erbringung von Dienstleistungen im Bereich der Beförderung, wenn sich der Unternehmer bei Vertragsschluss<br />

verpflichtet, die Dienstleistung zu einem bestimmten Zeitpunkt oder innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu erbringen.<br />

Hierzu gehören nach der amtlichen Begründung auch Pauschalreisen oder die Buchung von Hotelzimmern und Ferienwohnungen. Damit jedenfalls ist der Linienverkehr von weiteren<br />

Informationsverpflichtungen befreit. Im Reiseverkehr ist allerdings fraglich, ob sich der Unternehmer auch dann im vorausgesetzten Sinne verpflichtet, wenn er eine Mindestteilnehmerzahl<br />

festsetzt, also bei Vertragsabschluss noch gar nicht feststeht, ob die Reise überhaupt stattfindet.<br />

Infolgedessen sollten bei jedem Internetauftritt, der elektronische Buchungsmöglichkeiten enthält und Reisen mit Mindestteilnehmerzahlen anbietet, auch die Informationspflichten nach<br />

§ 1 BGB-InfoV erfüllt werden. Er hat folgenden Wortlaut (Anmerkungen in Klammern durch den <strong>WBO</strong>):<br />

§1 BGB-InfoV - Informationspflichten bei Fernabsatzverträgen<br />

(1) Der Unternehmer muss den Verbraucher gemäß § 312c Abs. 1 Nr. 1 BGB vor Abschluss eines Fernabsatzvertrags mindestens informieren über:<br />

1.seine Identität,<br />

2.seine Anschrift,<br />

3.wesentliche Merkmale der Ware oder Dienstleistung sowie darüber, wie der Vertrag zustande kommt,<br />

(also z.B. durch Buchung und Erhalt einer Reisebestätigung)<br />

4.die Mindestlaufzeit des Vertrags, wenn dieser eine dauernde oder regelmäßig wiederkehrende Leistung zum Inhalt hat,<br />

5.einen Vorbehalt, eine Qualität und Preis gleichwertige Leistung (Ware oder Dienstleistung) zu erbringen, und einen Vorbehalt, die versprochene Leistung im Falle ihrer Nichtverfügbarkeit<br />

nicht zu erbringen,<br />

6.den Preis der Ware oder Dienstleistung einschließlich aller Steuern und sonstiger Preisbestandteile,<br />

7.gegebenenfalls zusätzlich anfallende Liefer- und Versandkosten,<br />

8.Einzelheiten hinsichtlich der Zahlung und er Lieferung oder Erfüllung,<br />

(entbehrlich, wenn die ARB alles erforderliche regeln und ebenfalls verfügbar sind)<br />

9.das Bestehen eines Widerrufs- oder Rückgaberechts,<br />

(dieses besteht nach § 312d BGB eigentlich immer)<br />

10. Kosten, die dem Verbraucher durch die Nutzung der Fernkommunikationsmittel entstehen, sofern sie über die üblichen Grundtarife, mit denen der Verbraucher rechnen muss,<br />

hinausgehen und<br />

11. die Gültigkeit befristeter Angebote, insbesondere hinsichtlich des Preises<br />

(2) Der Unternehmer hat dem Verbraucher gemäß § 312c Abs. 2 d BGB die in Absatz 1 Nr. 1 bis 9 bestimmten Informationen in Textform mitzuteilen.<br />

(3) Der Unternehmer hat dem Verbraucher gemäß 312c Abs.2 BGB gerner folgende weitere Informationen in Textform und in einer hervorgehobenen und deutlich gestalteten Form mit<br />

zuteilen:<br />

1.Informationen über die Bedingungen, Einzelheiten der Ausübung und Rechtsfolgen des Widerrufs- oder Rückgaberechts sowie über den Ausschluss des Widerrufs oder Rückgaberechts<br />

(Anmerkungen hierzu: siehe nach Punkt 4)<br />

2.die Anschrift der Niederlassung des Unternehmers, bei der der Verbraucher Beanstandungen vorbringen kann, sowie eine ladungsfähige Anschrift des Unternehmers und bei juristischen<br />

Personen, Personenvereinigungen oder -gruppen auch den Nahmen eines Vertretungsberechtigten,<br />

3.Informationen über Kundendienst und geltende Gewährleistungs- und Garantiebedingungen<br />

(entbehrlich, wenn die ARB alles erforderlicher regeln und ebenfalls verfügbar sind)<br />

4.die Kündigungsbedingungen bei Verträgen, die eine Dauerschulverhältnis betreffen und für eine längere Zeit als ein Jahr oder für unbestimmte Zeit geschlossen werden<br />

Besondere Hervorhebung verdienst das Widerrufsrecht, das Verbrauchern nach § 312d in Verbindung mit § 355 BGB eingeräumt ist. Die Widerrufsfrist beträgt zwei Wochen (rechtzeitige<br />

Absendung genügt) ab Angebot des Kunden. Die Frist beginnt allerdings erst dann zu laufen, wenn der Unternehmer dem Verbraucher eine deutlich gestaltete Belehrung über sein<br />

Widerrufsrecht in Textform mitgeteilt hat.<br />

Textform ist nicht die elektronische Form. Es mag zwar genügen, wenn der Internetkunde die elektronisch übermittelte Belehrung ausdruckt. Beweisen kann der Unternehmer das Ausdrucken<br />

jedoch nicht. An der körperlichen Übersendung zusammen mit der Auftragsbestätigung kommt man folglich nicht vorbei.<br />

Wir weisen nochmals darauf hin, dass auch der Katalog des Unternehmers die vorstehenden Angaben vollständig enthalten muss.<br />

§§ 4 ff. BGB-InfoV - Informationspflichten von Reiseveranstaltern<br />

Hervorheben möchten wir in diesem Zusammenhang, dass nach § 6 Abs. 3 BGB-InfoV neuerdings die vollständige Übermittlung verwendeter AGB verlangt wird. Bei Internetauftritten mit<br />

Buchungsmöglichkeiten reicht nicht der Hinweis auf die verwendeten AGBs aus, da man buchen kann, ohne die AGBs vorher gelesen zu haben. Übermittlung ist nun einmal mehr als<br />

das bloße Verschaffen der Möglichkeit der Kenntnisnahme. Zumindest sollte der Internet-Kunde daher gezwungen werden, die AGBs vor der Buchung zu lesen, oder sie sich vor der<br />

Buchung als e-Mail schicken zu lassen, oder sie abzuspeichern.<br />

69<br />

8.8


9.1<br />

9.2<br />

9<br />

Personal- und Sozialbereich<br />

Lohntarifverhandlungen <strong>2002</strong><br />

Der im Jahr 1999 abgeschlossene Lohntarifvertrag<br />

für das private Omnibusgewerbe<br />

Baden-Württembergs lief zum 31. März <strong>2002</strong><br />

nach fristgerechter Kündigung durch die<br />

Gewerkschaft aus. Nach den moderaten<br />

Abschlüssen der Vorjahre, gestalteten sich<br />

die diesjährigen Verhandlungen als äußerst<br />

schwierig. Da die Gewerkschaften in der<br />

Bundesrepublik einen stetigen Mitgliederschwund<br />

zu verzeichnen haben und durch die<br />

Fusion der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft,<br />

der Deutschen Postgewerkschaft, der<br />

Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen,<br />

der Industriegewerkschaft<br />

Medien und der Gewerkschaft Öffentliche<br />

Dienste, Transport und Verkehr zu verdi unter<br />

70<br />

massivem Konkurrenzdruck leiden, ging es<br />

bei den diesjährigen Tarifverhandlungen<br />

hauptsächlich um eine Profilierung der<br />

Gewerkschaft ver.di. Ver.di hatte am Freitag,<br />

den 14. Juni <strong>2002</strong>, in sieben Städten Baden-<br />

Württembergs in der Hauptverkehrszeit<br />

zwischen 4:00 Uhr und 8:00 Uhr zu Warnstreiks<br />

aufgerufen, die wegen Nichtankündigung<br />

insbesondere bei den Eltern auf Kritik<br />

gestoßen sind.<br />

Nach drei Verhandlungsrunden einigten sich<br />

die Tarifkommissionen auf eine Lohnerhöhung<br />

mit einer effektiven Belastung in<br />

Höhe von 3,3 %.<br />

<strong>WBO</strong>-Ergänzungstarifvertrag zur betrieblichen Altersvorsorge<br />

Der <strong>WBO</strong> hat im März <strong>2002</strong> mit der Gewerkschaft<br />

ver.di einen Ergänzungstarifvertrag<br />

zum <strong>WBO</strong>-Manteltarifvertrag gemacht, damit<br />

alle Arbeitnehmer, die seit dem 01. Januar<br />

<strong>2002</strong> einen Anspruch auf eine zusätzliche<br />

Altersversorgung haben, dies auch mit dem<br />

Betrieb machen können. Die Arbeitnehmer<br />

des privaten Omnibusgewerbes Baden-<br />

Württembergs haben durch diesen Ergänzungstarifvertrag<br />

die Möglichkeit, einen<br />

Teil des tariflichen Entgeltes im Rahmen der<br />

betrieblichen Altersversorge umzuwandeln.<br />

Dem Ergänzungstraifvertrag zu Folge, beträgt<br />

die Höhe der Entgeltumwandlung in der<br />

Regel mindestens 1/160 der Bezugsgröße<br />

nach § 18 Abs. 1 des vierten Sozialgesetzbuches.<br />

Darüber hinaus hat der Unternehmer<br />

als Arbeitgeber das Recht, seinen Mitarbeitern<br />

einen Durchführungsweg anzubieten.<br />

Bietet der Arbeitgeber keinen Durchführungs-<br />

weg an, so erfolgt die betriebliche Altersversorgung<br />

über eine Direktversicherung nach<br />

Wahl des Arbeitnehmers. Der Arbeitnehmer<br />

muss beachten, dass er dem Arbeitgeber den<br />

Entschluss zur Entgeltumwandlung mindestens<br />

einen Monat vor Beginn des Monats,<br />

in dem zum ersten Mal Entgeltumwandlung<br />

durchgeführt werden soll, anzuzeigen hat. An<br />

die Entscheidung für einen bestimmten<br />

Durchführungsweg ist der Arbeitnehmer für<br />

12 Monate gebunden.<br />

Der Ergänzungstarifvertrag zum <strong>WBO</strong>-<br />

Manteltarifvertrag ist am 01. April <strong>2002</strong> mit<br />

einer Laufzeit bis 31. Dezember 2008, der<br />

gesetzlich fixierten Frist, binnen derer betriebliche<br />

Altersvorsorge in Form der Riesterrente<br />

auf Bundesebene gefördert wird, in Kraft<br />

getreten.


9<br />

Tariftreuegesetz<br />

Der Bund beabsichtigte die Durchsetzung<br />

des Gesetzesentwurfes, dem zufolge zukünftig<br />

nur derjenige Unternehmer bei öffentlichen<br />

Ausschreibungen zugelassen werden kann,<br />

der den örtlichen Tariflohn bezahlt. Fraglich<br />

war bei den vorliegenden Gesetzesentwürfen<br />

und entsprechenden Überarbeitungen,<br />

welcher Lohn als der örtlich Anzuwendende<br />

anzusehen sei. In seiner letzten Fassung vom<br />

Mai diesen Jahres legte der Gesetzentwurf<br />

fest, dass derjenige Tariflohn maßgebend sei,<br />

welcher von den meisten im Gewerbe tätigen<br />

Mitarbeitern bezogen wird. Da Bundestag<br />

und Bundesrat bezüglich des Tariftreuegesetzes<br />

uneinig waren, wurde der Entwurf<br />

an den Vermittlungsausschuss überwiesen.<br />

Nachdem dort ebenfalls keine Einigung<br />

erzielt weden konnte, wurde ein Arbeitskreis<br />

Neues Verjährungs- und Schuldrecht<br />

Mit Wirkung vom 1. Januar <strong>2002</strong> wurde das<br />

BGB auf den Gebieten des allgemeinen<br />

Leistungsstörungsrecht sowie des Kauf- und<br />

Werkvertragsrechts grundlegend reformiert.<br />

Außerdem änderte sich das Verjährungsrecht<br />

grundlegend. Weiterhin wurden die Regelungsinhalte<br />

verschiedener Verbraucherschutzgesetze<br />

in das BGB integriert.<br />

Künftig hat der Erfüllungsanspruch grundsätzlich<br />

Vorrang. Dazu wird ein "neues"<br />

Recht auf Nacherfüllung eingeführt, dass entweder<br />

auf Mangelbeseitigung oder auf<br />

Neuleistung genutzt werden kann. Der Verkäufer<br />

oder Werkunternehmer muß eine<br />

Leistung "frei von Sach- und Rechtsmängeln"<br />

erbringen.<br />

Neu eingeführt wird der "Verbrauchsgüterkauf".<br />

Diese Vorschriften kommen ergänzend<br />

zur Anwendung, wenn ein Verbraucher eine<br />

bewegliche Sache kauft. Diese Geschäfte<br />

unterliegen der besonderen Verjährungsfrist<br />

71<br />

einberufen, der eine Kompromisslösung<br />

suchen sollte, jedoch auch zu keinem einvernehmlichen<br />

Ergebnis kam. So ist das Gesetz<br />

zur tariflichen Entlohnung bei öffentlichen<br />

Aufträgen am 12. Juli <strong>2002</strong> im Bundesrat<br />

gescheitert.<br />

Im Zuge des Scheiterns des Gesetzesentwurfes<br />

auf Bundesebene stellen nun einige<br />

Bundesländer Überlegungen an, auf Landesebene<br />

ein Tariftreuegesetz einzuführen. So<br />

hat der Freistaat Bayern bereits seit dem Jahr<br />

2001 ein Tariftreuegesetz verabschiedet, das<br />

Bundesland Niedersachsen hat ein Tariftreuegesetz<br />

mit der Formulierung initiiert,<br />

dass ein örtlich repräsentativer Tarifvertrag<br />

maßgebend ist. Es wurde jedoch bewusst auf<br />

eine genauere Spezifizierung verzichtet.<br />

von zwei Jahren. Tritt ein Mangel in den<br />

ersten sechs Monaten auf, kommt es dabei<br />

zur Beweislastumkehr. D.h. es wird vermutet,<br />

dass der Mangel bereits beim Kauf vorgelegen<br />

hat. Dem Verkäufer obliegt es dies zu<br />

widerlegen.<br />

Die Unterschiede zwischen Werk- und Kaufvertrag<br />

sind weggefallen. Die regelmäßige<br />

Verjährungsfrist beträgt 2 Jahre, bei Bauwerken<br />

5 Jahre. Für alle "unkörperlichen Arbeitsergebnisse“<br />

(z.B. Beförderungsleistungen)<br />

gilt eine Verjährungsfrist von 3 Jahren.<br />

Bei allen Ansprüchen, die ab <strong>2002</strong> entstehen,<br />

gilt grundsätzlich das neue Verjährungsrecht.<br />

Wenn in der Übergangszeit die alten Verjährungsfristen<br />

kürzer sind als die neuen, so<br />

werden die alten Verjährungsfristen weiterhin<br />

angewendet.<br />

9.3<br />

9.4


9.5 Änderung des Mutterschutzgesetzes<br />

9.6<br />

Am 20. Juni <strong>2002</strong> trat das geänderte Mutterschutzgesetz<br />

in Kraft. Demzufolge haben<br />

haben nun alle Mütter, deren Kind vor dem<br />

berechneten Geburtstermin zur Welt kommt,<br />

einen Anspruch auf eine Mutterschutzfrist von<br />

insgesamt mindestens 14 Wochen. Bei vorzeitigen<br />

Entbindungen, die nicht die Merkmale<br />

einer medizinischen Frühgeburt aufgewiesen<br />

haben, hatten Mütter bereits vor dem in<br />

Kraft treten des geänderten Mutterschutzgesetzes<br />

nach der Entbindung eine Schutzfrist<br />

von acht Wochen. Die nicht beanspruchten<br />

Tage der Mutterschutzfrist vor der Geburt verfielen<br />

jedoch. Die Mutterschutzfrist beginnt<br />

sechs Wochen vor dem berechneten<br />

Geburtstermin und endet regulär acht<br />

Wochen, bei medizinischen Frühgeburten<br />

und Mehrlingsgeburten zwölf Wochen nach<br />

der Entbindung. Bei medizinischen Frühgeburten,<br />

in der Regel bei Kindern mit einem<br />

Geburtsgewicht von unter 2.500 Gramm, ver-<br />

Kündigungsschutz in Kleinbetrieben<br />

Aufgrund der Kleinbetriebsklausel in § 23 des<br />

Kündigungsschutzgesetzes (KSchG) gilt das<br />

KSchG nicht für Betriebe, die in der Regel<br />

fünf oder weniger Arbeitnehmer beschäftigen.<br />

Demnach wird auch die Aussprache einer<br />

betriebsbedingten Kündigung eines Kleinbetriebes<br />

nicht auf Ihre Sozialwidrigkeit nach § 1<br />

KSchG hin überprüft, sondern kann nur bei<br />

Verletzung allgemeiner Rechtsgrundsätze<br />

wie bspw. Verletzung eines Grundrechts, des<br />

Grundsatzes von Treu und Glauben oder<br />

Sittenwidrigkeit unwirksam sein. Nach der<br />

bisherigen Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts<br />

(BAG) galt der Grundsatz,<br />

dass der Arbeitnehmer, der nicht unter den<br />

Anwendungsbereich des Kündigungsschutzgesetzes<br />

fällt, sich nicht auf die Sozialwidrigkeit<br />

einer Kündigung berufen kann.<br />

72<br />

längerte sich bereits bisher die Mutterschutzfrist<br />

nach der Entbindung zusätzlich noch um<br />

die Tage, die vor der Entbindung nicht in<br />

Anspruch genommen werden konnten. Diese<br />

Regelung gilt nun ebenfalls für jene Mütter,<br />

deren Kind vor dem berechneten Geburtstermin<br />

zur Welt kommt. Die Gesetzesänderung<br />

stellt vorzeitige Geburten den<br />

medizinischen Frühgeburten insoweit gleich.<br />

Das novellierte Mutterschutzgesetz regelt in<br />

diesem Zug auch die bisherige Rechtsunsicherheit<br />

beim Jahresurlaub für schwangere<br />

Frauen und Mütter. Die Mutterschutzfristen<br />

und andere mutterschutzrechtliche Beschäftigungsverbote<br />

zählen bei der Berechnung<br />

des Erholungsurlaubs als Beschäftigungszeiten.<br />

Der Anspruch der Arbeitnehmerin auf<br />

den vollen Jahresurlaub bleibt bestehen,<br />

wenn die Mitarbeiterin bis zum 31. März des<br />

darauffolgenden Jahres Ihre Arbeit wieder<br />

aufnimmt.<br />

Im Jahr 2001 hat das BAG nun erstmals entschieden,<br />

dass soweit im Fall der Kündigung<br />

unter mehreren Arbeitnehmern eine Auswahl<br />

zu treffen ist, auch der Arbeitgeber im Kleinbetrieb,<br />

auf den das Kündigungsschutzgesetz<br />

kein Anwendung findet, ein Mindestmaß an<br />

sozialer Rücksichtnahme zu wahren hat.<br />

Demnach besteht die Möglichkeit, dass eine<br />

Kündigung trotz Kleinbetriebsklausel vor<br />

Gericht als unwirksam erklärt wird. Hierbei<br />

wendet das BAG folgendes Überprüfungsverfahren<br />

an: Ist bei einem Vergleich der<br />

grundsätzlich von dem gekündigten Arbeitnehmer<br />

vorzutragenden Sozialdaten erkennbar,<br />

dass dieser in erheblichen Maß sozial<br />

schutzbedürftiger ist als ein vergleichbarer<br />

weiterbeschäftigter Arbeitnehmer, so<br />

spricht dies dafür, dass der Arbeitgeber das


9<br />

gebotene Mindestmaß an sozialer Rücksichtnahme<br />

außer Acht gelassen hat. In einem<br />

nächsten Schritt gilt es zu überprüfen, ob der<br />

Arbeitgeber dem Sachvortrag des Arbeitnehmers<br />

weitere Gründe betrieblicher oder<br />

persönlicher Art entgegensetzten kann. Hier<br />

hat unter dem Gesichtspunkt von Treu und<br />

Glauben eine Abwägung zu erfolgen. Es<br />

muss geprüft werden, ob auch unter Einbeziehung<br />

der vom Arbeitgeber geltend<br />

gemachten Gründe die Kündigung die<br />

sozialen Belange des betroffenen Arbeitnehmers<br />

in treuwidriger Weise unberücksich-<br />

73<br />

tigt lässt. Der unternehmerischen Freiheit des<br />

Arbeitgebers im Kleinbetrieb soll bei dieser<br />

Abwägung erhebliches Gewicht zukommen.<br />

Sobald der Arbeitnehmer einen Sachverhalt<br />

vorgetragen hat, der die Treuwidrigkeit der<br />

Kündigung indiziert, muss der Arbeitgeber<br />

diesem Urteil zufolge darlegen und beweisen,<br />

dass die betrieblichen, persönlichen oder<br />

sonstigen Gründe zu der Auswahl des sozial<br />

schutzwürdigeren Arbeitnehmers geführt<br />

haben.<br />

9.6


10<br />

Bus und Sicherheit<br />

10.1 Der Bus ist das sicherste Verkehrsmittel<br />

Der Bus konnte auch im Jahr 2000 seinen<br />

Ruf als sicherstes Verkehrsmittel behaupten.<br />

Das Statistische Bundesamt bestätigt mit<br />

seinen Auswertungen die hohe Sicherheit<br />

von Bussen. Im Jahr 2000 waren in Deutschland<br />

50.850 Millionen Menschen mit Personenkraftwagen<br />

unterwegs. Davon wurden<br />

309.496 Menschen verletzt und 4.396<br />

getötet. Wer mit dem Bus fuhr, war deutlich<br />

sicherer unterwegs, denn laut Unfallstatistik<br />

des Statistischen Bundesamtes lag die Beteiligung<br />

eines Omnibusses an allen Unfällen<br />

mit Personenschaden bei 1,5 %. Darüber hinaus<br />

ging die Anzahl verletzter Businsassen<br />

gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6 %<br />

zurück. Im Jahr 2000 verunglückten im<br />

motorisierten Individualverkehr 368.879 Menschen.<br />

Im Vergleich hierzu betrug die Anzahl<br />

der verletzten Busnutzer bundesweit lediglich<br />

5.068. Setzt man diese in Relation zur<br />

zurückgelegten Anzahl an Personenkilometern,<br />

so wird die Anzahl an verletzten<br />

Businsassen verschwindend gering. Die<br />

Anzahl getöteter Busnutzer sank in 2000 von<br />

20 auf 9 Personen im Vergleich zum Vorjahr.<br />

Diese Zahlen können das falsche Bild zur<br />

Bussicherheit zurechtrücken, das in der<br />

Öffentlichkeit aufgrund dramatischer Darstellungen<br />

von Busunglücken besteht - auch weil<br />

mit diesen Zahlen noch keinerlei Aussagen<br />

über das Verschulden von Unfällen getroffen<br />

wurden. Denn es wird schon von einem<br />

"Busunglück" gesprochen, wenn ein Pkw<br />

einen stehenden Bus rammt und im Pkw<br />

Menschen verletzt werden. Dabei bestehen<br />

für die Bussicherheit spezielle Sicherheitsstandards:<br />

Beispielsweise müssen sich Bus-<br />

74<br />

fahrer ab dem 50sten Lebensjahr alle 5<br />

Jahre einer eingehenden medizinischen<br />

Untersuchung hinsichtlich Orientierungsleistung,<br />

Konzentrationsfähigkeit, Belastbarkeit<br />

und Reaktionsgeschwindigkeit unterziehen.<br />

Außerdem muss in den Betrieben für<br />

Fahrer eine arbeitsmedizinische und sicherheitstechnische<br />

Betreuung gewährleistet<br />

sein. Die technischen Anforderungen an<br />

einen Bus sind ebenfalls strikt geregelt. Mit<br />

der Einführung der neuen Sicherheitsprüfung<br />

hat ein 3 Jahre alter Bus insgesamt 5 technische<br />

Prüfungen pro Jahr zu absolvieren.<br />

Sämtliche Vorschriften auch hinsichtlich der<br />

Einhaltung von Lenk- und Ruhezeiten werden<br />

von den Gewerbeaufsichtsämtern und der<br />

Berufsgenossenschaften regelmäßig kontrolliert.<br />

Die Technik ist jedoch weitaus seltener<br />

Unfallursache als menschliche Fehler. Deshalb<br />

ist es wichtig, Busfahrer gut auszubilden<br />

und regelmäßig zu schulen. Nur wer im Vorfeld<br />

kritische Fahr- und Verhaltenssituationen<br />

regelmäßig durchdenkt und übt, kann im Notfall<br />

wie ein Profi richtig reagieren. Hier bietet<br />

die combus training GmbH einen umfassendes<br />

Konzept zur qualifizierten Fahrerschulung.<br />

Aber auch Fahrgäste - insbesondere<br />

Schulkinder - sollten sich stets so verhalten,<br />

dass sie durch gutes Festhalten, ordentliche<br />

Gepäckablage und stressvermeidendes Verhalten<br />

gegenüber dem Fahrer und anderen<br />

Fahrgästen selber etwas für ihre Sicherheit<br />

beitragen. Deshalb bietet der <strong>WBO</strong> über sein<br />

Bildungswerk mit der Aktion "Dein Schulbus<br />

ist sicher" ein professionell konzipiertes<br />

und praxiserprobtes Sicherheitstraining für<br />

Schulkinder.


10<br />

Fahrerauszeichnung "Sicher & Unfallfrei"<br />

Auch in diesem Jahr wurden die besten<br />

Fahrer unserer Branche für Ihre Leistungen in<br />

den fünf vergangenen Jahren am 05. April<br />

<strong>2002</strong> ausgezeichnet. Die Veranstaltung fand<br />

in diesem Jahr zum 13. Mal in Folge statt.<br />

Insgesamt haben 5.258 Fahrer/innen die<br />

begehrte Auszeichnung erhalten. In diesem<br />

Jahr wurden 309 Busfahrer und Busfahrerinnen<br />

aus 34 Omnibusunternehmen mit der<br />

Auszeichnung "Sicher und Unfallfrei" für das<br />

Jahr 2001 geehrt. Die Auszeichnung wurde<br />

im Rahmen des Sicherheitskongresses<br />

unter dem Motto "Kompetenz und körperliche<br />

Fitness vereint - Unsere Busfahrer"<br />

im Europapark Rust überreicht. Unter den<br />

190 Gästen konnten wir 106 Fahrer/innen<br />

begrüßen und ihnen die Auszeichnung persönlich<br />

überreichen. Der Europapark Rust hat<br />

ideale Voraussetzungen für ein derart festliches<br />

Ereignis geboten. Diejenigen, zu deren<br />

Ehren dieser Tag gedacht war, erhielten die<br />

Auszeichnung in einem festlichen Ambiente<br />

und hatten die Gelegenheit, mit Ihrer Familie<br />

einen Tag im Europapark Rust zu verbringen.<br />

Der Vormittag konnte für gemeinsame<br />

Aktivitäten genutzt werden. Ab dem Mittagessen<br />

hatten die auszuzeichnenden Fahrer<br />

die Möglichkeit, sich interessanten Themen<br />

wie dem Computer Based Training oder einer<br />

aktuell herausgegebenen Studie der BGF<br />

zum Fahrerarbeitsplatz sowie dem Thema "fit<br />

und gesund am Arbeitsplatz" zu widmen.<br />

Neben dem neuen Veranstaltungsort haben<br />

wir einen neuen bundesweit aktiven Partner<br />

gewonnen. Die Berufsgenossenschaft für<br />

Fahrzeughaltungen (BGF) hat sich in diesem<br />

Jahr zum ersten Mal als Mitveranstalter am<br />

Kongress beteiligt. Die jährlich stattfindende<br />

Fahrerauszeichnung macht der Öffentlichkeit<br />

75<br />

immer wieder aufs Neue bewußt, wie gut sich<br />

unsere qualifizierten Fahrer im langjährigen<br />

Einsatz bewährt haben. In erster Linie sind es<br />

die Fahrer, die durch ihr Können, ihre Zuverlässigkeit<br />

und aufgrund ihres Erfahrungsschatzes<br />

dazu beitragen, dass auch nach den<br />

neuesten Statistiken der Bus weiter die Stellung<br />

als das sicherste Verkehrsmittel innehat.<br />

10.2


10.2<br />

Im Rahmen der Veranstaltung wurden auch<br />

in diesem Jahr drei Geldpreise in Höhe von<br />

insgesamt 3.000 Euro übergeben und zahlreiche<br />

Sachpreise unter den anwesenden<br />

Fahrern/innen verlost, die von unseren<br />

Partnern gestiftet wurden:<br />

● BGF - Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen<br />

● Umwelt- und Verkehrsministerium<br />

Baden-Württemberg<br />

● Industrie- und Handelskammer Region<br />

Stuttgart mit den Handelskammern<br />

Rems-Murr, Nürtingen, Ludwigsburg,<br />

Industrie- und Handelskammer Ostwürttemberg,<br />

Schwarzwald-Baar,<br />

Heuberg, Rhein-Neckar, Karlsruhe,<br />

Heilbronn und Bodensee-Oberschwaben<br />

● Landesverkehrswacht Baden-Württemberg<br />

● bdo - Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer<br />

e.V.<br />

● DEKRA<br />

● TÜV<br />

● EvoBus mit Mercedes und SETRA<br />

● Volvo<br />

● MAN<br />

● Neoplan<br />

● Gerling-Konzern Versicherungs AG<br />

● Heinrich Vogel Verlag<br />

● Stünnings Verlag<br />

● VDO Mannesmann<br />

76<br />

Den 14. Sicherheitskongress mit Fahrerauszeichnung<br />

in Folge werden wir am 24. April<br />

2003 veranstalten. Wir freuen uns darauf,<br />

auch im nächsten Jahr wieder zahlreiche<br />

Fahrer / Fahrerinnen und Gäste begrüßen zu<br />

dürfen. Die Kriterien zur Auszeichnung<br />

werden sich an diejenigen der Vorjahre<br />

anlehnen.<br />

Der auszuzeichnende Fahrer muss<br />

• mindestens 5 Jahren als hauptberufliche<br />

Busfahrer/innen unfallfrei gefahren,<br />

• während dieser Zeit ständig im meldenden<br />

Unternehmen,<br />

• sich durch umsichtiges Handeln besonders<br />

hervorgetan und<br />

• mindestens eine Fahrerschulung in den<br />

letzten 2 Jahren absolviert haben,<br />

um die Fahrerauszeichnung "Sicher &<br />

Unfallfrei" zu erhalten.<br />

In diesem Sinne bitten wir Sie schon heute,<br />

sich auch im nächsten Jahr an unserer<br />

Auszeichnung "Sicher und Unfallfrei" zahlreich<br />

zu beteiligen.<br />

Der <strong>WBO</strong> – Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer e.V. und die BGF - Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltung<br />

zeichnen gemeinsam mit dem Umwelt- und Verkehrsministerium Baden-Württemberg, der Industrie- und Handelskammer<br />

Region Stuttgart mit den Bezirkskammern: Rems-Murr, Nürtingen und Ludwigsburg, den Industrie- und Handelskammern:<br />

Ostwürttemberg, Schwarzwald-Baar-Heuberg, Rhein-Neckar, Karlsruhe, Heilbronn, Bodensee-Oberschwaben,<br />

der Landesverkehrswacht Baden-Württemberg, der gbk – Gütegemeinschaft Buskomfort e.V.,<br />

der DEKRA, dem TÜV, den Firmen: EvoBus Setra Omnibusse, MAN, Volvo EvoBus Mercedes Omnibusse,<br />

Neoplan, der Gerling-Konzern Versicherungs AG, dem Verlag Heinrich Vogel, dem Stüningsverlag<br />

und Mannesmann-VDO u.a.qualifizierte Busfahrer/innen aus, die sich durch<br />

langjähriges, unfallfreies Fahren und umsichtiges Handeln besondere Verdienste<br />

um die Sicherheit im Personenverkehr erworben haben.<br />

Auszeichnungsbedingungen:<br />

Unternehmen können für alle Busfahrer/innen eine Auszeichnung<br />

beantragen, die<br />

● seit mindestens fünf Jahren als hauptberufliche Busfahrer/in<br />

unfallfrei gefahren sind,<br />

● die während dieser Zeit ständig dem meldenden Betrieb<br />

angehörten,<br />

● sich durch umsichtiges Handeln besonders hervorgetan<br />

haben und<br />

● in den letzten zwei Jahren vor dem Auszeichnungstermin<br />

(05. April 02) mindestens eine Fahrerschulung besucht haben.<br />

Busfahrer/innen, die wegen eines Verstoßes gegen Verkehrs-,<br />

Zoll-, oder Verwaltungsrecht rechtskräftig verurteilt wurden oder<br />

gegen die ein Verfahren anhängig ist, sind von der Auszeichnung<br />

ausgeschlossen.<br />

Anmeldung:<br />

Die Anmeldung auszeichnungswürdiger Fahrer/innen kann nur<br />

durch den Unternehmer vorgenommen werden. Hierbei wird<br />

eine Anmeldegebühr für Mitglieder des <strong>WBO</strong> und/oder der BGF<br />

von Euro 50,– (+ MwSt.) bzw. Nichtmitglieder von Euro 75,–<br />

(+ MwSt.) pro Meldung fällig.<br />

Gemeldete Fahrer/innen erhalten einen Fragebogen zu ihrer<br />

Fahrertätigkeit. Nur nach Vorlage eines vollständig ausgefüllten<br />

Fragebogens kann eine Verleihung der Auszeichnung erfolgen.<br />

In guten Händen - sicher unterwegs<br />

SICHER &<br />

UNFALLFREI<br />

2001<br />

Anmeldeschluss:<br />

Freitag, 15. März <strong>2002</strong><br />

Gewinnprämien:<br />

Außerdem werden unter allen gemeldeten Fahrern/Fahrerinnen<br />

drei Fahrer/innen durch Los ermittelt, die zusätzlich eine Prämie<br />

erhalten. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Diese Prämierung<br />

erfolgt stellvertretend und symbolisch für alle ausgezeichneten<br />

Fahrer/innen, um auch nach außen den hohen<br />

Sicherheitsstand der Busfahrer/innen deutlich zu machen.<br />

Eine Ehrung der Fahrer/innen wird im Rahmen eines<br />

Sicherheitskongresses am 5. April <strong>2002</strong> im Europapark<br />

Rust erfolgen. Unter den Teilnehmern werden weitere Preise<br />

verlost. Mit der Anmeldung verpflichtet sich das Unternehmen<br />

gleichzeitig, im Falle der Auszeichnung seines Fahrers/ seiner<br />

Fahrerin mit einem der drei Geldpreise, diesem/dieser die Teilnahme<br />

am Sicherheitskongreß zu ermöglichen.<br />

Die Auszeichnung wird den Betrieben, die ihre Fahrer nicht zum<br />

Kongress schicken können, direkt zugesandt.<br />

Bitte verwenden sie die nebenstehenden Anmeldekarten. Bei<br />

Bedarf fotokopieren Sie diese bitte. Nur vollständig ausgefüllte<br />

Anmeldekarten können berücksichtigt werden.


10<br />

In guten Händen - sicher unterwegs<br />

SICHER &<br />

UNFALLFREI<br />

2001<br />

In guten Händen - sicher unterwegs<br />

SICHER &<br />

UNFALLFREI<br />

2001<br />

<strong>WBO</strong> – Verband<br />

Baden-Württembergischer<br />

Omnibusunternehmer e.V.<br />

Kompetenz und körperliche Fitness vereint:<br />

Unsere Busfahrer<br />

<strong>WBO</strong> - Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer e.V. und<br />

BGF - Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen.<br />

laden Sie herzlich am Freitag, 5. April <strong>2002</strong>, zum gemeinsamen<br />

Sicherheitskongress mit Fahrerauszeichnung im Europapark in Rust ein.<br />

9:00 Uhr Anreise der Teilnehmer und<br />

Möglichkeit zu Parkbesuch<br />

12:00 Uhr Begrüßung<br />

der Kongressteilnehmer<br />

im Globe Theater<br />

DR. GISELA VOLZ<br />

Vorsitzende des <strong>WBO</strong> - Verband<br />

Baden-Württembergischer<br />

Omnibusunternehmer e.V.<br />

HEINO W. SAIER<br />

Hauptgeschäftsführer der BGF - Berufsgenossenschaft<br />

für Fahrzeughaltungen<br />

12:30 Uhr Gemeinsames Mittagessen<br />

im „Don Quichotte“ mit<br />

anschl. Transfer zum Festsaal<br />

14:00 Uhr Mobilität und Sicherheit im<br />

beginnenden 3. Jahrtausend<br />

PROF. DR. KARL-HEINZ LENZ<br />

Präsident der Bundesanstalt für<br />

Straßenwesen, Bergisch Gladbach<br />

Moderation<br />

HERMANN ORGELDINGER<br />

Programmchef Radio 7, Ulm<br />

14:30 Uhr Der Fahrerarbeitsplatz im Reisebus<br />

- Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt<br />

der Berufsgenossenschaft<br />

für Fahrzeughaltungen<br />

PROFESSOR WOLFGANG KRAUS<br />

Hochschule für angewandte Wissenschaften<br />

Hamburg<br />

DR. KONRAD HELBIG<br />

Forschungsgruppe Industrieanthropologie,<br />

Universität Kiel<br />

- Programmänderungen vorbehalten -<br />

15:00 Uhr Moderne Techniken der Fahrerqualifizierung-CBT<br />

DIANA RIVIC<br />

Diplom-Betriebswirtin (FH)<br />

GITTE EBERHARDT<br />

Diplom-Betriebswirtin (FH)<br />

Geschäftsführerin Omnibusverkehr<br />

Richard Eberhardt GmbH<br />

15:30 Uhr Kaffeepause<br />

Möglichkeit zur Besichtigung der Ausstellung<br />

im Foyer<br />

15:45 Uhr Auszeichnung der Fahrer/innen<br />

mit der Plakette<br />

„Sicher & Unfallfrei“<br />

16:15 Uhr Vortrag<br />

„Klüger essen + Fit für’s Fahren“<br />

ROLF BINGEL<br />

Medizin-Pädagoge/Diplom-Sportlehrer<br />

an der Herz-Kreislauf-Klinik Mettnau<br />

17:00 Uhr Verlosung der von unseren<br />

Partnern gestifteten Sachpreise<br />

unter den anwesenden<br />

Fahrer/innen<br />

17:15 Uhr Europapark + Busfahrer<br />

Interview mit Herrn Claudio Schulthess,<br />

Assistent der Geschäftsführung des<br />

Europaparks Rust<br />

77<br />

Der <strong>WBO</strong> - Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer e.V. und die BGF - Berufsgenossenschaft<br />

für Fahrzeughaltungen zeichnen gemeinsam mit dem Umwelt- und Verkehrsministerium Baden-Württemberg,<br />

der Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart mit ihren Bezirkskammern, den Industrie- und Handelskammern<br />

Ostwürttemberg, Schwarzwald-Baar-Heuberg, Rhein-Neckar, Karlsruhe, Heilbronn, Bodensee-Oberschwaben,<br />

Reutlingen, der Landesverkehrswacht, der DEKRA, dem TÜV, den Firmen EvoBus Setra Omnibusse, MAN, EvoBus<br />

Mercedes Omnibusse, Neoplan, Irisbus, der Gerling-Konzern Versicherungs AG, dem Verlag Heinrich Vogel,<br />

dem Stünings-Verlag, der Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen, VDO Kienzle und dem Landesverband der<br />

Baden-Württembergischen Industrie aus:<br />

Dr. Gisela Volz<br />

Vorsitzende des <strong>WBO</strong><br />

Grußwort<br />

MINISTERIUM FÜR UMWELT UND VERKEHR<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

DER MINISTER<br />

Zum 13. Male veranstaltet der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer<br />

in diesem Jahr seinen Sicherheitskongress, der traditionell auch die Auszeichnung<br />

von sicheren und unfallfreien Busfahrern einschließt. Diese Veranstaltung<br />

bietet jedes Jahr den beteiligten Busfahrern, Unternehmern und Herstellern<br />

Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen, Trends für mehr Sicherheit zu diskutieren<br />

und ein Gespräch ohne Zeitdruck zu ermöglichen.<br />

In diesem Zusammenhang möchte ich Ihnen allen ausdrücklich für Ihre Bereitschaft<br />

danken, mehr Sicherheit im Omnibusverkehr und damit im Straßenverkehr überhaupt<br />

zu schaffen. Der Omnibus ist das Rückgrat des öffentlichen Personennahverkehrs. Er<br />

sichert den Anschluss auch des abgelegensten Ortes an die Region, das Land und<br />

darüber hinaus. Als Unternehmer und Busfahrer tragen Sie dazu bei, dass diese<br />

Verbindungen erhalten bleiben und im Interesse der Allgemeinheit weiter ausgebaut<br />

werden. Das Bemühen um größtmögliche Sicherheit im Omnibusverkehr ist ein<br />

wichtiger Aspekt für einen verlässlichen öffentlichen Personennahverkehr.<br />

Durch die Schaffung eines qualifizierten Ausbildungsgangs zum Berufskraftfahrer wurde<br />

im letzten Jahr auch die Voraussetzung dafür geschaffen, das Ansehen der Busfahrer<br />

weiter zu steigern. Die Unternehmen, die sich auch in diesem Bereich ihrer<br />

Verantwortung stellen, schaffen dadurch die Voraussetzung für einen sicheren und<br />

unfallfreien Omnibusverkehr.<br />

Eine große Herausforderung für das Busgewerbe insgesamt sind die sich<br />

abzeichnenden Veränderungen des europäischen Rechtsrahmen. Ich werde mich mit<br />

Nachdruck dafür einsetzen, dass die Leistungsfähigkeit des Omnibusses im Bereich<br />

des öffentlichen Personennahverkehrs auch in Zukunft gesichert bleibt.<br />

Ich wünsche Ihnen einen interessanten Sicherheitskongress, viele anregende<br />

Informationen und Gespräche. Vor allem wünsche ich Ihnen weiterhin eine gute und<br />

unfallfreie Fahrt mit dem Omnibus.<br />

Ulrich Müller MdL<br />

Minister für Umwelt und Verkehr<br />

des Landes Baden-Württemberg<br />

In guten Händen - sicher unterwegs<br />

SICHER &<br />

UNFALLFREI<br />

2001<br />

Er/Sie hat besonders zur Sicherheit im Personenverkehr<br />

beigetragen und ist in den vergangenen fünf Jahren als<br />

hauptberuflich tätige/r Fahrer/in unfallfrei gefahren.<br />

Dabei hat sie/er sich durch umsichtiges Handeln hervorgetan<br />

und sich durch die Teilnahme an Schulungen weiter qualifiziert.<br />

5. April <strong>2002</strong><br />

Heino W. Saier<br />

Hauptgeschäftsführer der BGF<br />

10.2


10.2<br />

Ganz herzlich bedanken möchten wir uns bei allen Unternehmen,<br />

die in diesem Jahr Fahrer/-innen ausgezeichnet haben und wünschen<br />

Ihnen weiterhin viel Erfolg und gute Fahrt.<br />

Albiez Reisen<br />

79865 Grafenhausen<br />

Allmendinger-Reisen<br />

73037 Göppingen-Ursenwang<br />

Binder Reisen GmbH<br />

70499 Stuttgart<br />

Bus Betriebe Wismar GmbH<br />

23970 Kritzow<br />

Bustouristik Schnell<br />

79341 Kenzingen<br />

Creglinger Reiseverkehr<br />

Omnibus Pflüger GmbH<br />

97993 Creglingen<br />

Friedrich Obert<br />

79263 Simonswald<br />

Gabriel Event-Bus-Tours<br />

74363 Güglingen<br />

Gerdes-Reisen GmbH<br />

76470 Ötigheim<br />

Groß Reisen Omnibus Groß GmbH<br />

72108 Rottenburg/Neckar<br />

Hildenbrand GmbH Omnibusverkehr<br />

73344 Gruibingen<br />

Hohenzollerische Landesbahn AG<br />

72379 Hechingen<br />

HVB Wiest + Schürmann Hechinger<br />

Verkehrsbetriebsges. mbH<br />

72379 Hechingen<br />

Linienverkehr Maier oHG<br />

78050 Villingen-Schwenningen<br />

Ludwigsburger Verkehrslinien<br />

Reisebüro Jäger GmbH<br />

71636 Ludwigsburg<br />

Maas GmbH & Co. KG Omnibusverkehr und Reisebüro<br />

72336 Balingen<br />

Omnibusbetrieb Karl Binninger<br />

79279 Vörstetten<br />

78<br />

Omnibus-Dannenmann Linien-<br />

und Reiseverkehr GmbH<br />

71384 Weinstadt<br />

Omnibusreisen Edwin Welle<br />

79235 Vogtsburg-Schelingen<br />

Omnibusreisen Rühle-Gold<br />

73566 Bartholomä<br />

Omnibus-Schlienz GmbH<br />

Zweigbetrieb Kernen<br />

71394 Kernen i.R.<br />

Omnibusverkehr Fackler<br />

79183 Waldkirch<br />

Omnibusverkehr Hutter-Reisen GmbH<br />

88299 Leutkirch<br />

Omnibusverkehr Kappus-Reisen GmbH & Co. KG<br />

71229 Leonberg<br />

Omnibusverkehr Knauss-Reisen<br />

Dieter Frank GmbH & Co. KG<br />

73614 Schorndorf<br />

Omnibusverkehr Müller GmbH & Co. KG<br />

88339 Bad Waldsee<br />

Omnibusverkehr Schweizer GmbH<br />

72178 Waldachtal<br />

Omnibusverkehr Spillmann GmbH<br />

74321 Bietigheim-Bissingen<br />

Oschwald TUI<br />

Reisebüro Omnibusreisen<br />

79183 Waldkirch<br />

OVG - Omnibusverkehr Göppingen<br />

Bliederhäuser GmbH & Co. KG<br />

73035 Göppingen<br />

OVS Omnibusverkehr Schumacher GmbH & Co.<br />

79350 Sexau<br />

R.A.S.T. Reisen GmbH<br />

79258 Hartheim<br />

Reise + Verkehrsgesellschaft<br />

Seitter mbH & Co. KG<br />

71292 Friolzheim


10<br />

Reisebüro STEWA-Touristik<br />

63755 Alzenau-Wasserlos<br />

Reisebüro Volz Omnibusverkehr<br />

75365 Calw<br />

Richard Eberhardt GmbH Reisebüro u.Omnibusverkehr<br />

75331 Engelsbrand<br />

RSV Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft<br />

mbH<br />

Hogenmüller & Kull Co.<br />

72766 Reutlingen<br />

Rüdinger Verkehrsbetriebe e.K.<br />

74238 Krautheim<br />

SBG SüdbadenBus GmbH<br />

79098 Freiburg<br />

Schefenacker Reise- und Verkehrs-GmbH & Co. KG<br />

73730 Esslingen<br />

Schuler GmbH<br />

88285 Bodnegg<br />

Seiz Reisen GmbH<br />

71665 Vaihingen/Enz<br />

SGS Bus & Reisen GmbH Schwerin<br />

19205 Gadebusch<br />

79<br />

Stadtbus Schwäbisch Hall GmbH + Co. KG<br />

74523 Schwäbisch Hall<br />

Stadtverkehr GmbH + Co. KG<br />

Villingen Schwenningen<br />

78054 Villingen-Schwenningen<br />

Steck Touristik<br />

89129 Langenau<br />

Stiefvater-Linien KG<br />

79589 Binzen<br />

Strauss GmbH & Co. KG<br />

88069 Tettnang<br />

Verkehrsgesellschaft Belzig mbH<br />

14806 Belzig<br />

Walz-Reisen GmbH<br />

76456 Kuppenheim<br />

Wilhelm Knisel GmbH & Co. KG<br />

70378 Stuttgart<br />

Will Markgräfler Reisen<br />

79379 Müllheim<br />

10.2


10.3 Sicherheitskongress<br />

Am 05. April <strong>2002</strong> fand der 13. Sicherheitskongress<br />

des <strong>WBO</strong> in Folge statt. Das<br />

Konzept stellte in diesem Jahr Fahrerqualifizierung<br />

und Fahrermotivation in den<br />

Fordergrund. Der diesjährige Veranstaltungsort,<br />

der Europapark Rust, bot ideale Voraussetzungen<br />

für den Kongress mit Fahrerauszeichnung<br />

und verknüpfte die Wichtigkeit<br />

des Themas Sicherheit und das Vergnügen<br />

bei einer derartigen Veranstaltung auf<br />

spielerische Art und Weise. Die Gäste des<br />

Kongresses hatten die Gelegenheit, sich<br />

gemeinsam mit Ihrer Familie die Attraktionen<br />

des Europaparks anzuschauen. Um 12.00<br />

Uhr begrüßten Frau Dr. Volz, Herr Roland<br />

Mack vom Europapark sowie Herr Saier,<br />

Hauptgeschäftsführer des diesjährigen Partners,<br />

der Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen,<br />

die Gäste im Globe Theater.<br />

Nach einem gemeinsamen Mittagessen im<br />

Parkrestaurant "Don Qichotte", eröffnete<br />

Herr Prof. Dr. Lenz, Präsident der Bundesanstalt<br />

für Straßenwesen, die Vortragsreihe<br />

unter dem Leitthema "Kompetenz und körperliche<br />

Fitness vereint - unsere Busfahrer".<br />

Sein Vortrag "Mobilität und Sicherheit im<br />

beginnenden dritten Jahrtausend" über die<br />

Bewältigung des heutigen und künftigen<br />

Verkehrsaufkommens machte die Notwendigkeit<br />

zur Erhaltung und Stabilisierung des<br />

Sicherheitsniveaus im Bereich des Personenverkehrs<br />

deutlich.<br />

Herr Prof. Kraus und Herr Dr. Helbig<br />

präsentierten die wesentlichen Erkenntnisse<br />

der BG-Studie über die ergonomische und<br />

psychemetrische Analyse des Fahrerarbeitsplatzes<br />

im Reisebus.<br />

80


10<br />

Moderne Techniken der Fahrerqualifizierung<br />

wurden in Form des CBT-Projektes der<br />

combus training GmbH von Frau Dipl.-Betrw.<br />

(FH) Diana Rivic präsentiert.<br />

Im Anschluss an die Auszeichnung der<br />

Fahrer und Fahrerinnen mit der Plakette<br />

"Sicher & Unfallfrei" erläuterte Herr Rolf<br />

Bingel, Dipl.-Sportleherer in der Herzkreislauf-Klink<br />

Mettnau, im Rahmen seines Vortrages<br />

"Klüger essen + Fit für`s Fahren"<br />

wertvolle Tipps zu leichten sportlichen<br />

Übungen sowie zur gesunden Ernährung als<br />

Berufskraftfahrer.<br />

81<br />

Gegen Ende der Veranstaltung wurden die<br />

zahlreichen von den Partnern des <strong>WBO</strong><br />

gestifteten Sachpreise verlost.<br />

10.3


10.3<br />

Teilnehmerliste des 13. Sicherheitskongresses am 05. April <strong>2002</strong>:<br />

Abt, Paul<br />

Albiez-Bechtle, Bernadette<br />

Allendorff, Jörg<br />

Arnold, Bernd<br />

Asal, Bernhard<br />

Aschenbrenner, Peter<br />

Awwad, Ali Ahmed<br />

Bade, Torsten<br />

Bader, Manfred<br />

Baskovec, Martin<br />

Bäuerle, Ronald<br />

Bechtle, Kurt<br />

Beck, Peter<br />

Bender, Helmut<br />

Berg, Alexander<br />

Beyer, Frank<br />

Biegger, Georg<br />

Binder, Harald<br />

Bingel, Rolf<br />

Binninger, Bernd<br />

Binninger, Theo<br />

Blankenburg, Mario<br />

Blatter, Alexander<br />

Blatter, Maria<br />

Blumentritt, Reiner<br />

Boch, Petra<br />

Bock, Johann<br />

Bode, Monika<br />

Böhnke, Sascha<br />

Börner, Christian J.<br />

Branko, Zajec<br />

Bressem, Hans-Joachim<br />

Bukow, Wolfgang<br />

Bungarz, Klaus<br />

Bünnagel, Claas<br />

Burdenski, Winfried<br />

Buser, Karl<br />

Buss, Sergej<br />

Ciric, Miodrag<br />

Dalaker, Karl-Heinz<br />

Dannenfeld, Dirk<br />

Dietz, Harald<br />

Dressen, Peter<br />

Drünkler, Petra<br />

Dunz, Walter<br />

Eiermann, Peter<br />

Eisele, Jürgen<br />

Fackler, Klaus<br />

Faeth, Kurt<br />

Färber,Reinhold<br />

Faselt, Christoph<br />

Feßler, Bernhard<br />

Fingerle, Hans-Martin<br />

Fink, Hermann<br />

Fortenbacher, Jürgen<br />

Franta, Freddy<br />

Franz, Gerhard<br />

Friedrich, Adolf<br />

Fritz, Thomas<br />

Fuchs, Alexander<br />

Gabriel, Carmen<br />

Gabriel, Matthias<br />

Geiger, Eberhard<br />

Gerlinger, Frieder<br />

Graef, Johann<br />

Gutjahr, Harald<br />

Gutjahr, Nico<br />

Hackenberg, Günther<br />

Hadnagy, Josef<br />

Hamprecht, Rolf<br />

Hansen, Thomas<br />

Häusler, Peter<br />

Hecht, Eugen<br />

Heine, Egon<br />

Heine, Gerhard<br />

Heinrichs, Günter<br />

Helbig, Konrad<br />

Herdtle, Gerhard<br />

Herr, Otto<br />

Himmel, Bernhard<br />

Hoch, Manfred<br />

Hoch, Tahra<br />

Högn, Siegfried<br />

Hoormann, Hans-Jürgen<br />

Hovenjürgen, Manfred<br />

Hug, Albert<br />

Irismatow, Tolkun<br />

Joos, Johannes<br />

Jost, Martin<br />

Kahl, Claude<br />

Kahlert, Jens<br />

Kappus, Walter<br />

Katidis, Lazaros<br />

Kern, Hermann<br />

Kilgus, Edwin<br />

Kizilkoca, Tacettin<br />

Klein, Peter<br />

Knisel, Matthias<br />

Koffel, Silvia<br />

Königsberger<br />

82<br />

Korotschenko, Andreas<br />

Korytar, Peter<br />

Kraus, Wolfgang<br />

Krause, Hans<br />

Kreuzwieser, Silke<br />

Kühner, Andreas<br />

Lamprecht, Georg<br />

Lenz, Günther<br />

Leonhardt, Volker<br />

Leser, Hubert<br />

Lieber, Wolfgang<br />

Link, Werner<br />

Löchner, Margarete<br />

Löffler, Matthias<br />

Lutz, Jürgen<br />

Mack, Roland<br />

Marth, Hans<br />

Masanetz, Dirk<br />

Meissner, Jürgen<br />

Meyer, Jörg<br />

Michel, Ulrike<br />

Mockler, Jürgen<br />

Müller, Gottfried<br />

Müller, Johannes<br />

Mutzbauer, Rainer<br />

Nägeli, Matthias<br />

Nopper, Manfred<br />

Nubert, Dieter<br />

Obert, Thomas<br />

Orgeldinger, Hermann<br />

Pichler, Eduard<br />

Pilz, Andreas<br />

Pimenidis, Anastasios<br />

Pohl, Harald<br />

Rademacher, Dirk<br />

Radisavljevic, Petar<br />

Radovanic, Josip<br />

Reinbold, Otto<br />

Reiser, Eckard<br />

Ringwald, Johann-Georg<br />

Rist, Xaver<br />

Rivic, Diana<br />

Saier, Heinz<br />

Schatz, Reimund<br />

Scherer, Anton<br />

Schmid, Peter<br />

Schmid, Rolf<br />

Schmidt, Viktor<br />

Schmieder, Klaus<br />

Schmitz, Bodo<br />

Schnell, Lothar<br />

Schramen, Horst<br />

Schubert, Claus<br />

Schubert, Ruth<br />

Schuhwerk, Rainer<br />

Schuler, Bruno<br />

Schuler, Paula<br />

Schulte, Heinz<br />

Schulthess, Claudio<br />

Schulz, Leo<br />

Schumacher-Gutjahr, Ute<br />

Schweizer, Franz<br />

Seibert, Willi<br />

Seitter, Karl-Heinz<br />

Seitter, Werner<br />

Senatore, Raffaele<br />

Sojka, Joanna<br />

Sommer, Anne-Kathrain<br />

Staller, Herbert<br />

Stavreski, Slave<br />

Steck, Karl<br />

Steck, Reiner<br />

Stopper, Johann<br />

Strauss, Fritz<br />

Sürig, Udo<br />

Tisch, Lothar<br />

Tuerkkan, Sabri<br />

Tull, Gerald<br />

Völkel, Elke<br />

Volz, Gisela<br />

Wagner, Horst<br />

Wagner, Kyra<br />

Walz Peter<br />

Weimer, Willi<br />

Wiest, Frank<br />

Willmann, Anatoli<br />

Winkler, Olaf<br />

Wolfrath<br />

Wucher, Martha<br />

Wuttke, Andreas<br />

Zademack, Lothar


11<br />

Bereits seit einigen Jahren präsentiert sich<br />

das Dienstleistungszentrum in der Dornierstraße<br />

im Internet.<br />

Die Website gliedert sich in einen öffentlichen<br />

und einen internen Teil.<br />

Öffentlicher Teil<br />

Internet<br />

Der Internetauftritt des <strong>WBO</strong><br />

Der öffentliche Bereich bietet Internet-<br />

Benutzern die Möglichkeit, sich über das<br />

private Omnibusgewerbe zu informieren. Zu<br />

finden sind Daten zur Geschichte des<br />

Busses, zur Sicherheit usw..<br />

Im Bereich "Links" sind interessante Verweise<br />

(Links) zu anderen Organisationen<br />

rund um das Omnibusgewerbe zusammengestellt.<br />

Mitgliedsunternehmen können sich<br />

mit einem Link (Verweis) zu deren Web-Site<br />

darstellen.<br />

Hier präsentiert sich auch das "Dienstleistungszentrum<br />

Dornierstr. 3" mit den<br />

Organisationen <strong>WBO</strong>, IGP, Bildungswerk und<br />

f+b. Beschrieben werden die Tätigkeitsbereiche,<br />

zudem findet man Telefonnummern,<br />

Telefaxadressen, Ansprechpartner und<br />

eMail-Adressen.<br />

83<br />

Interner Bereich<br />

Der interne Bereich ist ausschließlich für<br />

ordentliche <strong>WBO</strong>-Mitglieder und mit einem<br />

Passwort und Benutzernamen, die bei der<br />

Geschäftsstelle erfragt werden können,<br />

zugänglich.<br />

Hier finden die Mitglieder die neuesten Rundschreiben<br />

und Touristik-Infos, bevor diese per<br />

Post ankommen.<br />

Die Rundschreiben sind nach Nummern und<br />

Themen, wie z.B. GVFG, Tarif, gegliedert. So<br />

kann hier unter anderem der aktuelle Manteltarifvertrag<br />

genauso abgerufen werden wie<br />

Programme der ausgeschriebenen Inforeisen.<br />

Touristik-Infos sind übersichtlich nach<br />

Ländern gegliedert.<br />

Im Internet-Mitgliederverzeichnis können<br />

Mitgliedsunternehmen bequem nach den<br />

Adressen ihrer Kollegen suchen (alphabetisch<br />

und nach Regionen).<br />

11.1


12.1<br />

12<br />

GEMA<br />

Gebühren für Ton- und Videovorführungen<br />

in Bussen<br />

Seit dem 01. Januar <strong>2002</strong> hat die GEMA ihre<br />

Gebührensätze auf Euro-Beträge umgestellt.<br />

Nach den neuen Tabellen ergeben sich für<br />

<strong>WBO</strong>-Mitglieder folgende Netto-Vergütungssätze:<br />

Jährliche Vergütungssätze<br />

(mit Berücksichtigung des 20%igen Gesamtvertragsnachlasses)<br />

Sitzplätze Radio Musikkassetten/<br />

CD<br />

TV Video<br />

bis 24 25,76 Euro 51,20 Euro<br />

bis 48 32,72 Euro 65,36 Euro<br />

bis 60 35,20 Euro 71,28 Euro<br />

bis 80 45,28 Euro 90,08 Euro<br />

über 80 52,96 Euro 110,16 Euro<br />

je Gerät 45,52 Euro 72,32 Euro<br />

Darüber hinaus hat die Verwertungsgesellschaft<br />

auch Gebührensätze für eine vierteljährliche<br />

oder monatliche Nutzung der<br />

GEMA-Lizenz eingeführt. Demzufolge ergeben<br />

sich für <strong>WBO</strong>-Mitglieder folgende neue<br />

Möglichkeiten, die Gebühren abzurechnen:<br />

Vierteljährliche Vergütungssätze<br />

(mit Berücksichtigung des 20%igen Gesamtvertragsnachlasses)<br />

Sitzplätze Radio Musikkassetten/<br />

CD<br />

TV Video<br />

bis 24 7,12 Euro 14,08 Euro<br />

bis 48 8,96 Euro 18,00 Euro<br />

bis 60 9,68 Euro 19,60 Euro<br />

bis 80 12,48 Euro 24,72 Euro<br />

über 80 14,56 Euro 28,93 Euro<br />

je Gerät 12,56 Euro 19,92 Euro<br />

84<br />

Monatliche Vergütungssätze<br />

(mit Berücksichtigung des 20%igen Gesamtvertragsnachlasses)<br />

Sitzplätze Radio Musikkassetten/<br />

CD<br />

TV Video<br />

bis 24 2,56 Euro 5,12 Euro<br />

bis 48 3,28 Euro 6,56 Euro<br />

bis 60 3,52 Euro 7,12 Euro<br />

bis 80 4,56 Euro 8,96 Euro<br />

über 80 5,28 Euro 10,56 Euro<br />

je Gerät 4,56 Euro 7,28 Euro<br />

Die GEMA hat in Deutschland eine Monopolstellung.<br />

Gemäß § 102 des Gesetzes gegen<br />

Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) ist die<br />

GEMA vom Kartellverbot ausdrücklich ausgenommen.<br />

Das Angebot an Musik, deren Komponisten<br />

und Texter keine Wahrnehmungsverträge mit<br />

den Verwertungsgesellschaften - wie GEMA -<br />

abgeschlossen haben, ist weiterhin sehr<br />

gering und bietet deshalb noch immer keine<br />

realistische Alternative für Busunternehmer.


13<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Kontakte zu Entscheidungsträgern aus Politik, Wirtschaft<br />

und Verwaltung<br />

Die vielschichtigen und intensiven Beziehungen<br />

des <strong>WBO</strong> zu den Entscheidungsträgern<br />

aus Politik und Wirtschaft wurden auch im<br />

vergangenen Jahr gepflegt und weiter ausgebaut.<br />

Die Mitglieder des Vorstandes führten<br />

gemeinsam mit dem Geschäftsführer des<br />

<strong>WBO</strong> über 50 Gespräche mit Politikern der<br />

Bundes- und Landesregierung sowie der<br />

Ministerien. Auch die partnerschaftlichen<br />

Beziehungen zu der Europäischen Union und<br />

seinen Gremien sowie zu Verwaltungsbehörden<br />

und Partnerorganisationen wurden im<br />

Rahmen von Gesprächskreisen, gemeinsamen<br />

Veranstaltungen und Messeauftritten<br />

intensiviert. Hauptgesprächspartner war auch<br />

in diesem Jahr das Umwelt- und Verkehrsministerium<br />

Baden-Württembergs. In Gesprächskreisen<br />

mit Herrn Minister Ulrich Müller,<br />

in gemeinsamen Veranstaltungen und<br />

Gesprächen mit Herrn Staatssekretär Stefan<br />

Mappus, mit Herrn Ministerialdirigent Professor<br />

Dr. Jürgen Pätzold, mit Herrn Ministerialrat<br />

Volkhard Malik, Ministerialrat Jürgen<br />

Scherm, Ministerialrat Peter Diekmann,<br />

Ministerialrat Dietmar Enkel und Wolfgang<br />

Ansel wurden aktuelle Problematiken der<br />

neuen EU-Verordnung zur Ausschreibung,<br />

das Personenbeförderungsrecht in seiner<br />

85<br />

bestehenden Form, sowie das Verhältnis des<br />

privaten Omnibusgewerbes zu Bahnbusgesellschaften,<br />

kommunalen Betrieben, der<br />

Deutschen Bahn AG sowie den Global Players<br />

wie auch die Verbundthematik diskutiert.<br />

Die Beziehungen zum Wirtschaftsministerium<br />

wurden durch den Besuch des Wirtschaftsministers<br />

Herrn Walter Döring einer gemeinsam<br />

mit der gbk durchgeführten Podiumsdiskussion<br />

zu den aktuellen Trends im Reiseverkehr<br />

untermauert.<br />

Die guten Beziehungen zum Staatsministerium<br />

des Landes zeigen sich in der Partnerschaft<br />

des <strong>WBO</strong> mit dem Land Baden-Württemberg<br />

im Rahmen des 50ig-jährigen Landesjubiläums.<br />

Der Öffentlichkeit wurde diese<br />

exklusive Partnerschaft durch einen gemeinsamen<br />

Pressetermin der <strong>WBO</strong>-Vorsitzenden<br />

Frau Dr. Volz mit dem baden-württembergischen<br />

Staatsminister Christoph Palmer eindrucksvoll<br />

demonstriert.<br />

Die Unternehmergespräche mit Herrn Ministerialrat<br />

Bernd Törkel aus dem Bundesministerium<br />

für Verkehr, Bau und Wohnungswesen<br />

haben Zeichen gesetzt.<br />

13.1


13<br />

87<br />

13.2


13<br />

89<br />

13.3


13<br />

91<br />

13.4


13<br />

"Dein Bus ist sicher" lautet das Motto<br />

der Aktion, das steht auf den bunten<br />

Warnwesten, die die Mitarbeiter der<br />

Aktion tragen. Und so soll es auch<br />

sein - der Bus ist immer noch das<br />

sicherste Verkehrsmittel. Diese Aktion<br />

soll dazu beitragen, dass der Schulweg<br />

noch sicherer wird.<br />

Wir danken den <strong>WBO</strong>-Mitgliedsunternehmen,<br />

die uns bei die-ser<br />

Aktion mit der Stellung eines Busses<br />

und Fahrers unterstützen. Wir sind<br />

überzeugt, dass wir durch diese<br />

gemeins-ame Aktion auf dem richtigen<br />

Weg sind, für noch mehr Sicherheit<br />

an den Bushaltestellen und im<br />

Bus.<br />

93<br />

13.5


13<br />

95<br />

13.6


13<br />

Präsentation vor Schülerverkehrsmentoren Donaueschingen<br />

Auf dem Verkehrserziehungslehrgang mit<br />

Schülermentoren präsentierte das Bildungswerk<br />

der Omnibusunternehmer das Schulbusprojekt<br />

"Unser Bus ist sicher". Anwesend<br />

waren bei dieser Tagung ca. 15 Lehrerinnen<br />

und Lehrer, die an Realschulen und Gymnasien<br />

in Baden-Württemberg als Schülermentoren<br />

tätig sind.<br />

Inhalt der 3-tägigen Tagung war, mit den Verkehrsmentoren<br />

Konzepte für einen sicheren<br />

Schulweg zu entwickeln und vorhandene Projekte<br />

vorzustellen.<br />

Das Bildungswerk der Omnibusunternehmer<br />

stellte das Schulbusprojekt "Unser Bus ist<br />

sicher" dem Teilnehmerkreis vor. Erklärte<br />

Sinn und Inhalt des Projekts, um anschließend<br />

mit einer Schulklasse das Schulbusprojekt<br />

praktisch zu demonstrieren.<br />

Die Lehrkräfte waren von der Konzeption<br />

dieses Projektes angetan. So wurde mit<br />

Schülern der 5. Klasse das disziplinierte Einsteigen<br />

in den Bus geübt und zeitlich gemessen<br />

und verglichen mit dem üblichem Geran-<br />

97<br />

gel, das sich sonst an den Haltestellen beim<br />

Einsteigen herrscht. Es wurden Bremsversuche<br />

unternommen, um zu demonstrieren,<br />

welche Fliehkraft sich bereits bei geringer<br />

Geschwindigkeit auf den Körper der im Bus<br />

Anwesenden auswirkt. Den Kindern wurden<br />

die Sicherheitseinrichtungen im Bus erklärt.<br />

Sie durften auf dem Fahrersitz Platz nehmen,<br />

um Erkenntnisse über den "Toten Winkel" im<br />

Bus zu bekommen. Bei vielen weiteren<br />

Demonstrationen wurden die Schülerinnen<br />

und Schüler als auch die Mentoren darüber<br />

informiert, wie viel jeder einzelne zur Sicherheit<br />

während des Schulweges im und um den<br />

Bus beitragen kann.<br />

Diese Veranstaltung hat einen tiefen Eindruck<br />

bei den Pädagogen hinterlassen und sie<br />

ermunterten uns, diese Aktion möglichst an<br />

vielen Schulen durchzuführen.<br />

Zwischenzeitlich erhält das Bildungswerk der<br />

Omnibusunternehmer sehr viele Anfragen<br />

von Schulen für die Durchführung der "Schulbusaktionen",<br />

die wir gerne mit Unterstützung<br />

unserer Mitgliedsunternehmen durchführen.<br />

13.8


13<br />

bandes (DRV) Frau Schörcher, Dr. Gisela<br />

Volz, Vorsitzende des Verband Baden-Württembergischer<br />

Omnibusunternehmer e.V.<br />

(<strong>WBO</strong>), Walter Krombach, Ameropa-<br />

Geschäftsführer, Rainer Klink, Vorsitzender<br />

der Gütegemeinschaft Buskomfort e.V. (gbk)<br />

und Ursula Schörcher, Vorsitzende der Deutschen<br />

Zentrale für Tourismus (DZT), beschäftigte<br />

sich in der Veranstaltung mit diesem<br />

Thema.<br />

Besonders eingehend wurde in der von Prof.<br />

Dr. Claus Barg, Fachhochschule Heilbronn,<br />

moderierten Podiumsdiskussion über die<br />

Möglichkeiten der Bustouristik diskutiert.<br />

Dr. Walter Döring berichtete darüber, dass im<br />

September 2001 die Besucherzahlen ausländischer<br />

Gäste um über 16 Prozent gesunken<br />

sind, dabei ließen sich die Gründe nicht nur<br />

an den Ereignissen des 11. Septembers festmachen,<br />

sondern verantwortlich seien insbesondere<br />

die schwierigen wirtschaftlichen<br />

Bedingungen in Amerika und Japan und die<br />

schwache Konjunktur. Auch der Präsident des<br />

Deutschen Reisebüro und Reiseveranstalterverbandes<br />

(DRV), Klaus Laepple sieht die<br />

gegenwärtige Situation im Tourismus als nicht<br />

besonders gut an, aber er betonte die Bedeutung<br />

des Urlaubs, der ein Grundbedürfnis der<br />

Menschen sei und immer stärker spontan eingekauft<br />

würden. Zudem seien Busreisen ein<br />

Produkt, das es im Reisebüro stärker zu vermarkten<br />

gilt. Allerdings müssten hier die Kontingente<br />

für Busreisen auch vom Reisebüro<br />

über das Reservierungssystem abgerufen<br />

werden können.<br />

Auch Dr. Gisela Volz, Vorsitzende des <strong>WBO</strong><br />

bestätigte, dass der Vertrieb von Busreisen<br />

über ein Reisebüro eher selten ist. Ein Grund<br />

hierfür sei auch in dem komplexen Produkt<br />

"Busreise" selbst zu sehen und, dass die Ausgangspunkte<br />

einer Busreise sehr dezentral<br />

sind, was den Verkauf über das Reisebüro<br />

nicht gerade vereinfache. Sie nahm abschließend<br />

Reiseveranstalter, Verbände und die<br />

Politik in die Pflicht, gemeinsam Wege aus<br />

99<br />

der Krise zu finden. Reine Preissenkungen<br />

seien kontraproduktiv und stattdessen sollten<br />

die Reiseveranstalter mit innovativen und<br />

hochwertigen Angeboten die Kunden überzeugen.<br />

Einig waren sich die Teilnehmer der Podiumsdiskussion<br />

darüber, dass im Deutschlandtourismus<br />

und damit auch für die erdgebundenen<br />

Verkehrsmittel eine große Chance<br />

liegt, die es zu nutzen gilt.<br />

Den mittelständischen Betrieben riet Ameropa-Geschäftsführer,<br />

Walter Krombach, über<br />

das eigene Unternehmen zu blicken und sich<br />

Anregungen aus den Programmen der<br />

großen Reiseveranstalter zu suchen. "Benchmarking"<br />

sei das Lösungswort, das viel stärker<br />

genutzt werden sollte. Darüber hinaus<br />

gelte es, das Image der Busreise zu verbessern<br />

und dies nicht nur gegenüber dem Busreisegast,<br />

sondern bereits den Reisekaufleuten<br />

am Counter.<br />

In diesem Zusammenhang wies Rainer Klink,<br />

Vorsitzender der gbk auf die Bedeutung der<br />

Stammkundenpflege hin, denn es ist wichtig,<br />

die Chance, die im intensiven Kontakt mit<br />

dem Kunden liege, zu nutzen und auszubauen.<br />

Hier seien die Veranstalter mit einer gut<br />

gepflegten Kundendatei im Vorteil, da diese<br />

auf die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Kunden<br />

besser eingehen können.<br />

Die Vorstandsvorsitzende der Deutschen<br />

Zentrale für Tourismus, Ursula Schörcher verwies<br />

auf die Möglichkeiten, die in den osteuropäischen<br />

Märkten und im Nahbereich<br />

Europa liegen. Die Chance sei gut, dass der<br />

Deutschland-Tourismus gegen Ende des<br />

Jahres wieder mit einem leichten Plus abschließe.<br />

Die Veranstaltung konnte der <strong>WBO</strong> nicht nur<br />

aufgrund der ranghohen Teilnehmer der<br />

Podiumsdiskussion, sondern aufgrund der<br />

enormen Teilnehmerzahl als überaus erfolgreich<br />

verbuchen.<br />

13.10


13<br />

Besonders bedarf es für Busreisegruppen<br />

jedoch einer besseren Infrastruktur. In diesem<br />

Zusammenhang stellte sie heraus wie wichtig<br />

vor allem zentrale Busterminals sind. Sie kritisierte<br />

zudem, dass die Planung für Stuttgart<br />

Retro Classics<br />

Zum zweiten Mal fand am letzten März-<br />

Wochenende in den Hallen der Stuttgarter<br />

Messe die "Retro Classics", eine der führenden<br />

europäischen Oldtimer-Messen statt.<br />

Erstmals gab es dabei auch eine Omnibus-<br />

Sonderausstellung, passend zum Landesjubiläum<br />

unter dem Motto "50 Jahre Omnibusbau<br />

und Omnibusverkehr in Baden-<br />

Württemberg".<br />

Zusammen mit dem <strong>WBO</strong> gestaltete das<br />

Auwärter-Museum unter Leitung von Dr. h.c.<br />

Konrad Auwärter diesen Teil der Ausstellung.<br />

Über 20 Busse folgten dem Ruf nach Stuttgart<br />

und boten in der Halle 8 einen eindrucksvollen<br />

Querschnitt durch mehr als 50<br />

Jahre baden-württembergischen Omnibusbaus.<br />

Besondere Highlights waren u.a. ein<br />

Opel Blitz von 1938 und ein Borgward mit<br />

Aufbau des Bieberacher Karroseriers Ottenbacher<br />

von 1953. Auch die <strong>WBO</strong>-Unternehmen<br />

beteiligten sich entsprechend: Von Reinalter<br />

aus Laupheim kam ein MB O 3500 von<br />

1950, Wiest & Schürmann aus Hechingen<br />

stellte ihren Berna L 4 UP und Pflieger aus<br />

Böblingen einen Mercedes-Benz O 317 k von<br />

1969 zur Verfügung.<br />

Über 40.000 Besucher haben die Retro Classics<br />

in den drei Tagen besucht. Die Bus-Sonderschau<br />

fand bei Besuchern, aber auch insbesondere<br />

in den Medien besondere Beachtung.<br />

101<br />

21 überhaupt kein Terminal mehr vorsieht.<br />

Andreas Richter, Hauptgeschäftsführer der<br />

IHK sicherte prompt politische Schützenhilfe<br />

zu, denn das Areal ist groß genug, um eine<br />

attraktive Lösung zu schaffen.<br />

In einer hochkarätig besetzten Diskussionsrunde,<br />

an der neben dem <strong>WBO</strong> auch Vertreter<br />

des VDA Verband der Deutschen Automobilindustrie<br />

und der Verbände des Karrosserie-<br />

und Fahrzeugbaus sowie der Stuttgarter<br />

Bundestagsabgeordnete Hans-Jochen<br />

Henke teilnahm, wurde die Bedeutung des<br />

Omnibusses als Wirtschaftsfaktor, aber auch<br />

Mobilitätsdienstleisters für Baden-Württemberg<br />

herausgehoben.<br />

Auch in den kommenden zwei Jahren wird die<br />

Retro Classics wieder mit einer Omnibus-<br />

Sonderschau jeweils im März stattfinden. Für<br />

2003 steht der 7.-9. März als Termin fest. Der<br />

<strong>WBO</strong> hat seine Teilnahme daran bereits wieder<br />

zugesagt. Auch auf dieser Veranstaltung<br />

hat sich wieder gezeigt, dass Oldtimerbusse<br />

ein hervorragender Imageträger für die ganze<br />

Omnibusbranche sind. Immer mehr Omnibusunternehmen<br />

haben daher historische Fahrzeuge<br />

im Bestand. Diese Fahrzeuge sollten<br />

auch langfristig als Imageträger für die Busbranche<br />

eingesetzt werden.<br />

13.11<br />

13.12


13<br />

Landesgartenschau Ostfildern<br />

Am 06. Oktober <strong>2002</strong> ging die 19. Badenwürttembergische<br />

Landesgartenschau Ostfildern<br />

nach 164 Tagen zu Ende. Mehr als<br />

900.000 Besucher haben in den vergangenen<br />

sechs Monaten ein Fest der Sinne in den<br />

Traumfeldern erlebt.<br />

Ein Fest für die Sinne - dazu hat die Landesgartenschau<br />

Ostfildern <strong>2002</strong> eingeladen. Eine<br />

heitere Stimmung erwartete die Besucher;<br />

lediglich das Wetter zeigte sich nicht von seiner<br />

freundlichsten Seite. Dennoch fand die<br />

Gartenschau überall Anklang und dies nicht<br />

nur aus der Region, sondern auch darüber<br />

hinaus. Aus allen sechs Partnerstädten Ostfildern<br />

kamen Gäste in die Traumfelder. Über<br />

2500 Programmpunkte bereicherten das<br />

Angebot der Gartenschau. Ein Höhepunkt<br />

dabei war sicherlich das Sommerfest Ende<br />

Juli, das mit knapp 30.000 Besuchern auch<br />

der Bestbesuchteste Tag auf der Gartenschau<br />

war.<br />

Gärtner und Floristen sorgten nicht nur in den<br />

Traumfeldern, sondern auch in den elf Blumenschauen<br />

in der Blumenhalle sowie in den<br />

19 Ausstellungen im Treffpunkt Grün für<br />

außergewöhnliche Erlebnisse. Ein Fest für die<br />

Sinne, für Augen und Nase, zauberten sie in<br />

ihren Arrangements und nahmen Besucher<br />

mit auf eine florale Reise. In den Traumfeldern<br />

erlebten die Besucher die ganze Vielfalt, die<br />

die Natur von Frühling bis Herbst zu bieten<br />

hat. Entsprechend dem Jahresverlauf wechselten<br />

die Felder ihr Gesicht, ließen die Gartenschau<br />

immer wieder anders aussehen und<br />

so jeden Besuch zu einem neu Ereignis werden.<br />

Von den mehr als 900.000 Besuchern kamen<br />

über 1200 Omnibusse mit mehr als 40.000<br />

Busreisegästen. Der Schwerpunkt von dem<br />

die Busreisende angereist sind, lag hierbei<br />

deutlich aus Baden-Württemberg.<br />

103<br />

Im nächsten Jahr finden unter anderem folgende<br />

Gartenschauen statt:<br />

Internationale Gartenausstellung (IGA)<br />

Rostock 25.April bis 12.Oktober 2003<br />

Landesgartenschau 2003<br />

Gronau 26. April bis 05. Oktober 2003<br />

Kleine Landesgartenschau<br />

Nordheim 23. Mai bis 10. August 2003<br />

13.14


13<br />

Fotos: Staudacher<br />

105<br />

13.15


14.1<br />

14<br />

Jahrestagung 2001<br />

<strong>WBO</strong> intern<br />

Am 23. November 2001 fand im Ludwigsburger<br />

"Forum am Schlosspark" die 55. Ordentliche<br />

Mitgliederversammlung des <strong>WBO</strong> unter<br />

dem Motto "Kurs halten - Grenzen überschreiten"<br />

statt. Im Jahr 2001 hatte sich der<br />

<strong>WBO</strong> für eine eintägige Veranstaltung ohne<br />

Ausstellung entschieden<br />

Am Vormittag stand die interne Mitgliederversammlung<br />

auf dem Tagesordnungspunkt, in<br />

der zunächst der Kassier Roland Bäuerle den<br />

Kassenbericht und die Euro-Beitragsordnung<br />

vorstellte, die mit großer Mehrheit angenommen<br />

wurde. Im Anschluß daran blickte der<br />

Geschäftsführer Rolf Schmid auf die Aktivitäten<br />

des <strong>WBO</strong> im vergangenen Jahr zurück.<br />

In diesem Jahr standen satzungsgemäß die<br />

Neuwahlen für die Vorstandsämter der Referenten<br />

für Touristik, Technik und ÖPNV an.<br />

Für die Ressorts Touristik und Technik stellten<br />

sich die Amtsinhaber Harald Binder (Binder-<br />

Reisen, Stuttgart) und Walter Kappus<br />

(Omnibusverkehr Kappus-Reisen,<br />

Leonberg) erneut zur Wahl. Der<br />

bisherige Amtsinhaber für den<br />

Bereich ÖPNV, Roland Schuler<br />

(Omnibusverkehr Schuler, Bodnegg)<br />

verzichtete auf eine erneute Kandidatur.<br />

Aus der Mitgliedschaft wurde<br />

als Referent für den Bereich ÖPNV<br />

Frank Wiest vorgeschlagen. Alle drei<br />

zur Wahl stehenden Kandidaten wurden<br />

mit großer Mehrheit gewählt.<br />

Den internen Teil schloß Frau Sabine<br />

Neumann-Braun mit der Vorstellung der beiden<br />

neuesten Module des CBT-Lernprogramms<br />

der combus training GmbH "Wirtschaftliches<br />

Fahren" und "Verhalten in besonderen<br />

Situationen" vor.<br />

Am Nachmittag fand die traditionelle öffentliche<br />

Vortragsveranstaltung statt, zu der sich<br />

wieder viele interessierte Mitglieder und<br />

Gäste eingefunden haben. Die Vorsitzende<br />

des <strong>WBO</strong>, Frau Dr. Gisela Volz stellte in ihrer<br />

106<br />

Rede die Positionen und die aktuellen Probleme<br />

der Busunternehmen in Baden-Württemberg<br />

dar und verwies dabei auf die "steife<br />

Brise aus Richtung der Aufgabenträger".<br />

Zudem kündigte sie für das Frühjahr <strong>2002</strong> die<br />

Veröffentlichung einer "standardisierten Bewertung"<br />

- analog zum Schienenverkehr - an.<br />

Abschließend bemerkte sie, dass das private<br />

Omnibusgewerbe keinen Behördenverkehr<br />

und keinen Spartentarifvertrag benötigt, sondern<br />

eine faire unternehmerische Chance.<br />

Im Anschluß an die Rede von Frau Dr. Gisela<br />

Volz begrüßte der Erste Bürgermeister der<br />

Stadt Ludwigsburg, Herr Eberhard Wurster,<br />

als Gastredner der Tagung die Anwesenden.<br />

Er unterstrich die Bedeutung des privaten<br />

Omnibusgewerbes für seine Stadt und lobte<br />

die gute Zusammenarbeit sowohl im ÖPNV,<br />

der hier komplett in privater Hand liegt, als<br />

auch im Reiseverkehr, der für die Tagesfahrten-Destination<br />

Ludwigsburg einen erheblichen<br />

Wirtschaftsfaktor darstellte.


14<br />

Bedeutendster Gastredner war zweifelsohne<br />

Umwelt- und Verkehrsminister Ulrich Müller,<br />

MdL, der vor den Mitgliedern und Gästen des<br />

<strong>WBO</strong> über seine Verkehrspolitik referierte. Er<br />

ließ es sich trotz der aktuellen Probleme in<br />

seinem Ministerium nicht nehmen, den privaten<br />

Verkehrsunternehmen für die Arbeit im<br />

ÖPNV wie auch in der Bustouristik zu danken.<br />

In seiner Verkehrspolitik komme es darauf<br />

an, die hohe Qualität des ÖPNV im<br />

Lande ständig zu verbessern. Es müsse hierfür<br />

eine vernünftige Aufgabenteilung zwischen<br />

Straße und Schiene erzielt werden.<br />

Deutliche Worte fand Minister Müller in Richtung<br />

Deutsche Bahn, die versuche, in einem<br />

Zehn-Jahres-Plan für mehr Geld ihre heutige<br />

"miserable Qualität" festzuschreiben. Das<br />

werde das Land nicht tun, versicherte er in<br />

seiner Rede eindringlich. In Bezug auf die<br />

EU-Verkehrspolitik nannte er die Ziele des<br />

Weißbuches der Kommission "ehrgeizig", die<br />

Mittel aber "heikel". Im Entwurf der Kommission<br />

für eine Marktöffnung sieht er eine Bewegung<br />

weg vom Unternehmen hin zum Aufgabenträger.<br />

Die Meinung des Landes fasse<br />

er zusammen, das die Wettbewerbsvorschriften<br />

für alle gelten müßten und es keine Ausnahmen<br />

geben darf; ÖPNV darf keine Pflichtaufgabe<br />

sein, sondern muss vor Ort entschieden<br />

werden; ebenso ist die Laufzeit der Verträge<br />

mit 5 Jahren zu kurz; die Alternative<br />

Ausschreibung - Direktvergabe darf nicht den<br />

Kriterien erfolgen, die das EU-Parlament<br />

gefordert hat, die Vergabe muss "diskriminierungsfrei"<br />

erfolgen.<br />

Claus Schmiedel, MdL stellte im Anschluß für<br />

die SPD fest, das die mittelständische Struktur<br />

im Verkehrsgewerbe erhalten werden solle<br />

<strong>WBO</strong>-Info-Reisen<br />

Lyon<br />

Am 6. Dezember 2001 starteten zehn <strong>WBO</strong>-<br />

Mitgliedsunternehmer, um sich auf Einladung<br />

von IRISBUS das Renault-Omnibuswerk im<br />

Südfranzösischen Annonay anzuschauen<br />

107<br />

und die Bundesregierung und seine Fraktion<br />

werden sich in Brüssel dafür entsprechende<br />

einsetze. Zum Abschluß der öffentlichen Vortagsveranstaltung<br />

referierte die Medienwissenschaftlerin,<br />

Prof. Dr. Claudia Mast von der<br />

Universität Hohenheim zum Thema "Boom<br />

der Medien - Chancen und Gefahren". Sie<br />

stellte die Möglichkeiten für Unternehmen<br />

dar, den Wettbewerb unter den Medien für<br />

sich zu nutzen, wies aber auch auf die Gefahren<br />

der Übersättigung und des Realitätsverlustes<br />

hin.<br />

Die Veranstaltung endete mit einer festlichen<br />

Abendveranstaltung im Theaterfoyer des<br />

Forums, zu der der <strong>WBO</strong> seine Mitglieder und<br />

Gäste eingeladen hatte. Untermalt wurde das<br />

köstliche Abendessen mit der Musikgruppe<br />

"Tango Five", die das Publikum mit einem<br />

breit gefächerten musikalischen Programm<br />

von A-Capella-Stücken über Schlager bis<br />

zum Jazz unterhielten. Anschließend erhielten<br />

die Gäste einen humorvollen Einblick in<br />

die Welt der Zauberei und Illusionen mit dem<br />

Künstlerduo "Trick 17".<br />

und dabei noch einen tourisrtischen Eindruck<br />

von der Region um die Rhonemetropole Lyon<br />

zu erhalten.<br />

14.1<br />

14.2<br />

14.2.1


14.2.1<br />

Mit einem hervorragend ausgestatteten<br />

Renault Ilade-Reisebus ging es von Böblingen<br />

über Freiburg - Belfort - Dole - Bourg-en-<br />

Bresse in die Lichertstadt Lyon. Dort bezogen<br />

die Mitreisenden ihre Zimmer im traditionsreichen<br />

und nostalgischen Hotel Carlton, bevor<br />

es zu einem deftigen lyonnaisischen Abendessen<br />

ging.<br />

Der folgende Tag stand ganz im Zeichen der<br />

Werksbesichtigung bei Irisbus. Ausführlich<br />

erläuterte uns Alexandre Charpiot, Marketingchef<br />

bei Irisbus Deutschland, den Produktionsprozess<br />

und die besonderen Herausforderungen,<br />

die das in Hanglage erbaute Werk<br />

zu meister habe. Die Gruppe lernte, dass das<br />

Werk Annonay auf eine sehr stark standardisierte<br />

Fertigung ausgerichtet sei, da es in<br />

Frankreich wenig Nachfrage nach einer<br />

hohen Variantenvielfalt bei einzelnen Bustypen<br />

gebe. Die Werksführung beinhaltete<br />

alle Stationen vom Rohbau bis zum fertigen<br />

Bus. Den Abschluss bildete ein Mittagessen<br />

im Spezialitätenrestaurant von "Marc et<br />

Christine", die ihre Spezialität, Ausgelöste<br />

Taube im Blätterteigmantel servierten.<br />

108<br />

Nachdem sich die Teilnehmer von der Qualität<br />

der aktuellen Irisbus-Produkte überzeugen<br />

konnten, gab es noch einen Ausflug in die<br />

Geschichte: Die Gruppe bekam die Möglichkeit,<br />

die Sammlung Berliet, einer der Vorgängerfirmen<br />

von Irisbus, zu besichtigen. Neben<br />

etlichen anderen Motorfahrzeugen, unter<br />

denen ein über acht Meter hoher Wüsten-<br />

Truck besonders herausragte, waren auch<br />

einige Busse zu sehen. Den Abschluß dieses<br />

Tages bildete ein touristischer Workshop der<br />

Region Rhone-Alpes, bevor einige Teilnehmer<br />

die Möglichkeit wahrnahmen, sich mit ganzer<br />

Energie ins Lyoner Nachtleben zu stürzen .<br />

Der nächste Tag bot Höhepunkte insbesondere<br />

in kulinarischer Sicht: Lyon gilt nicht<br />

umsonst als Metropole der Feinschmecker in<br />

Frankreich. Nach einem etwas improvisierten,<br />

aber dennoch üppigen und vorzüglichen Mittagessen<br />

inmitten der Markthallen besuchten<br />

die <strong>WBO</strong>-Mitglieder die schönsten Winkel dieser<br />

historischen und prachtvollen Stadt zu<br />

Fuß und mit dem Bus. Von der Kirche in Fourviére<br />

bot sich ein herrlicher Ausblick auf die<br />

Stadt an Rhone und Saone. Den Nachmittag<br />

konnten die Teilnehmer zur freien Verfügung<br />

nutzen, bevor es nach einem feudalen Abendessen<br />

galt, den Zauber des alljährlich am<br />

ersten Dezemberwochenende abgehaltenen<br />

Lichterfestes zu erleben: Viele Bauwerke<br />

erstrahlen in bunten Farben, telweise so<br />

geschickt angeordnet, dass sie deren Konturen<br />

nachzeichnen. Auf den Plätzen gab es<br />

währenddessen Lasershows und viel Unterhaltung.<br />

Bevor es am letzten Tag wieder heimwärts<br />

ging, besuchte die Gruppe noch das Beaujolais,<br />

inklusive einer Führung durch das<br />

Besucherzentrum "L´hameau en Beaujolais"<br />

in Romaneche-Thorins.


14<br />

Legoland<br />

Am 04. Mai <strong>2002</strong> starteten wir zu unserer<br />

ersten Informationsreise in diesem Jahr, ins<br />

Legoland Deutschland, nach Günzburg. Noch<br />

bevor die neue Attraktion eines Freizeitsparks<br />

der Öffentlichkeit zugänglich war, erhielten<br />

die <strong>WBO</strong>-Teilnehmer als exklusive Gruppe die<br />

Möglichkeit an einem Tag, alles Wissenswerte<br />

und Interessante über das Legoland<br />

Deutschland zu erfahren und selbst auf Entdeckungsreise<br />

zu gehen. Auf einer hochwertig<br />

gestalteten 12 Hektar umfassenden<br />

Parklandschaft findet man Fahrattraktionen,<br />

Shows und insgesamt 50 Millionen Legosteine.<br />

Inforeise Legoland, Günzburg am 04. Mai <strong>2002</strong><br />

Am Vormittag wurden die Teilnehmer durch<br />

den Verkaufsleiter für Gruppenreisen, Herrn<br />

Martin, begrüßt.<br />

Da uns der "Wettergott" nicht allzu sehr mit<br />

trockenem Wetter bedacht hat, wurde das<br />

anschließende Abendprogramm zeitlich<br />

etwas vorzogen. Wir fuhren mit dem Bus weiter<br />

nach Buch-Ritzesried in das Gräflich Fugger'sche<br />

Forsthaus und erlebten dort ein<br />

Abendessen besonderer Art. In ritterlicher<br />

Atmosphäre haben die Teilnehmer das Rittermal<br />

eingenommen und dazu den Erklärungen<br />

des Hausherrn gelauscht. Im Anschluss<br />

daran haben wir den Abend mit einem "mittelalterlichem<br />

Spektakulum" ausklingen lassen.<br />

109<br />

Mittelalterliches Spektakulum im Fugger’schen Forthaus,<br />

Buch-Ritzesried<br />

Unser Dank gilt Herrn Henschel von EvoBus<br />

Mercedes für die Bereitstellung eines Reisebusses,<br />

sowie die Einladung zum Abendessen.<br />

14.2.2


14<br />

interessante Führung durch das Champagner-Haus<br />

Moet & Chandon, mit anschließender<br />

Champagnerprobe. Am Nachmittag<br />

hatten die Teilnehmer die Möglichkeit die<br />

Stadt Reims auf eigene Faust zu erkunden<br />

und genossen die Zeit zu bummeln, bis wir<br />

am späten Nachmittag die Fahrt nach Chalons-en-Champagne<br />

fortsetzten. Am Abend<br />

ging es mit dem Bus in einen gemütlichen<br />

Bauerngasthof nach Matougues, wo die Produkte<br />

des Bauern auf den Tisch kamen.<br />

Am letzten Tag der Inforeise starteten wir<br />

nach einem ausgiebigen Frühstück zu einer<br />

geführten Stadtbesichtigung in Chalons-en-<br />

Champagne, die mit dem Boot und zu Fuß<br />

durchgeführt wurde, und bei allen Beteiligten<br />

großes Gefallen gefunden hatte.<br />

EXPO.02<br />

Einmal pro Generation leistet sich die<br />

Schweiz eine Landesausstellung - zuletzt<br />

1964 in Lausanne. Im Jahr <strong>2002</strong>, vom 15. Mai<br />

bis 20. Oktober fand wieder eine solche<br />

Schau statt: die Expo.02. Erstmals war nicht<br />

ein einziger Ort Austragungsstätte, sondern<br />

eine ganze Region: das Drei-Seen-Land in<br />

den Kantonen Bern, Neuenburg, Waadt und<br />

Freiburg.<br />

Auf vier Ausstellungsgeländen, den "Arteplages"<br />

zeigte die Expo.02 einen Querschnitt<br />

durch Kultur, Wirtschaft und Leben der<br />

Schweiz: Architekten, Szenografen, Leute<br />

aus Kultur, Politik und Wirtschaft taten sich<br />

zusammen, um die Landesausstellung zu<br />

Beginn des neuen Jahrtausends für die Besucherinnen<br />

und Besucher zu einem einzigartigen<br />

Erlebnis werden zu lassen.<br />

Die <strong>WBO</strong>-Unternehmer nahmen im Rahmen<br />

der <strong>WBO</strong>-Inforeise vom 3 bis 4. Juli <strong>2002</strong> die<br />

Möglichkeit wahr, in diese einzigartige Erlebniswelt<br />

einzutauchen. Die wunderschön in die<br />

Landschaft des 3-Seen-Landes in der Westschweiz<br />

eingebetteten Ausstellungsgelände<br />

und die vielfältigen, zum Nachdenken an-<br />

111<br />

Die Region bietet insgesamt eine Fülle an<br />

kulinarischen wie kulturellen Attraktionen,<br />

aufregende wie auch beschauliche Reiseziele<br />

für alle Generationen. Es ist ein Land mit<br />

Lebensart, voller Erinnerung und vor allem<br />

mit gastfreundlichen Menschen. Auf dieser<br />

Inforamtionsreise wurde den Teilnehmern<br />

eine Vielzahl an wertvollen Tipps für die<br />

Gruppenreisen gegeben. Ob die "wahre"<br />

Champagner-Hauptstadt Epernay oder das<br />

altehrwürdige Städtchen Troyes mit den<br />

großen Shopping-Centern: Diese Informationsreise<br />

in die Champagne-Ardenne war für<br />

alle Beteiligten ein wirklich "prickelndes"<br />

Erlebnis.<br />

regenden Ausstellungen machen die Expo.02<br />

zu einem einmaligen Busreiseziel.<br />

Die Teilnehmer der Inforeise konnten sich auf<br />

allen vier Ausstellungsgeländen, "Arteplage"<br />

genannt, umsehen. Diese haben jeweils ein<br />

Motto, das durch Architekten und Ausstellungsmacher<br />

gekonnt umgesetzt wurde: In<br />

Biel, dem ersten Anlaufpunkt, ging es um das<br />

Thema "Macht und Freiheit". Hier bestimmen<br />

drei Türme das Bild und waren Ausstellungen<br />

zu Demokratie, Arbeit, Geld und zum Selbstverständnis<br />

der Schweiz beheimatet. Knappe<br />

zwei Stunden konnten sich die <strong>WBO</strong>-Mitglie-<br />

14.2.3<br />

14.2.4


14.2.4<br />

der auf der Arteplage umsehen, bevor es zum<br />

Mittagessen und weiter nach Neuchatel (Neuenburg)<br />

ging. Neuchatel hatte seine Arteplage<br />

unter das Motto "Natur und Künstlichkeit"<br />

gestellt. Drei große "Kieselsteine" umgeben<br />

von künstlichem Schilfgras beherbergten faszinierende<br />

Ausstellungen, in denen es um<br />

Energie, Naturgewalten, künstliche Intelligenz<br />

oder Ernährung geht. Abgerundet wurde dieser<br />

Tag mit einem Abendessen auf der Arteplage.<br />

Im waadtländischen Yverdon hieß es am<br />

nächsten Tag "Ich und das Universum". Die<br />

<strong>WBO</strong>-Mitglieder ließen es sich natürlich nicht<br />

nehmen, sich im Wahrzeichen der Arteplage,<br />

einer aus 33.000 Düsen produzierten, begehbaren<br />

künstlichen Wolke, umzusehen. Mit<br />

dem Bus ging es dann an die letzte Arteplage<br />

ins freiburgische Murten. Dort war die Ausstellung<br />

"Augenblick und Ewigkeit" in die wunderschöne<br />

Altstadt integriert. Nach einem Mittagessen<br />

im traditionsreichen Restaurant<br />

"Schiff" und einer Präsentation durch Freibur-<br />

112<br />

gerland Tourismus machten sich die Busunternehmer<br />

auf, die Ausstellung zu erkunden.<br />

Heraus stach dabei der Monolith des französischen<br />

Starachitekten Jean Nouvel, der im<br />

See schwamm und zwei Ausstellungen<br />

beherbergte.<br />

Alle Teilnehmer waren sich, als es nach zwei<br />

anstrengenden, aber erlebnisreichen Tagen<br />

wieder gen Heimat ging, dass die Expo.02 mit<br />

ihren vilefältigen, interessant beleuchteten<br />

Themen ein sehr interessantes Reiseziel sei.<br />

Die Expo.02 war gut auf Busse eingerichtet:<br />

Mit über 150 Schweizer Busunternehmen<br />

wurden Kooperationsverträge unterzeichnet.<br />

Etwa 12% der Besucher reisen mit dem Bus<br />

an. Man war aber auch sehr an Busgruppen<br />

aus Baden-Württemberg interessiert. Aus<br />

diesem Grunde nutzte der <strong>WBO</strong> die Inforeise,<br />

um mit der Expo.02 eine Kooperation einzugehen,<br />

die den <strong>WBO</strong>-Mitgliedern Sonderkonditionen<br />

bei den Eintrittspreisen einräumte.


14<br />

Bregenzerwald<br />

Am 1. August startete eine Gruppe<br />

von Busunternehmern zu einer<br />

viertägigen Informationsreise in<br />

den Bregenzerwald. Jedoch war<br />

diese Reise keine gewöhnliche<br />

Informationsreise, sondern eine<br />

Informationsreise "anderer Art".<br />

Die Reise wurde unter dem Motto<br />

"Bregenzerwald neu erleben -<br />

Zukunftssicherung durch Tradition,<br />

Kultur und Architektur"<br />

gestellt.<br />

Den Teilnehmern wurde neben<br />

einem touristisch interessanten<br />

Programm auch Impulse zur eigenen<br />

Unternehmensstrategie geboten.<br />

Durch Vorträge von mittelständischen<br />

Unternehmern wurde aufgezeigt,<br />

dass es sich durchaus lohnt auf die<br />

Nischenpolitik "Qualität" zu setzen und sich<br />

nicht aus dem Markt drängen zu lassen, sondern<br />

sich durch Energie, Ideen und Durchsetzungswillen<br />

gegen alle Negativprognosen zu<br />

stellen.<br />

Am ersten Tag starteten wir mit einem 4-Sterne<br />

MAN-Bus von Böblingen in Richtung<br />

Süden in den Bregenzerwald. In Lingenau im<br />

Hotel Löwen angekommen, stärkten wir uns<br />

mit einem typisch Bregenzer-Menü, um<br />

anschließend gestärkt mit Frau Hinterndorfer<br />

von Vorarlberg Tourismus den Nachmittag zu<br />

verbringen und haben dabei Interessantes<br />

zum Vorarlberg und Bregenzerwald erfahren.<br />

Seebühne in Bregenz „La Boheme“<br />

113<br />

Am Abend wurde die Gruppe durch den Bürgermeister<br />

von Lingenau und den Vertretern<br />

des örtlichen Tourismus begrüßt und erhielten<br />

touristische und regionale Informationen über<br />

die Region "Bregenzerwald".<br />

Am zweiten Tag stand unter anderem die<br />

Besichtigung einer Sennerei in Schnepfau,<br />

die als einer der wenigen Sennereien<br />

ganzjährig Bergkäse erzeugt, aber auch eine<br />

sehr interessante Kirchenführung der Pfarrkirche<br />

in Au durch den Präsidenten von Vorarlberg<br />

Tourismus, Herrn Lingg, auf dem Programm.<br />

Höhepunkt dieses Tages war der<br />

Besuch der Seefestspiele auf der Seebühne<br />

"La Bohème" in Bregenz. Bei schönstem Wetter<br />

genossen die Teilnehmer im einzigartigen<br />

Ambiente vor der beeindruckenden Kulisse<br />

des Bodensees die herrliche Opernaufführung<br />

von Puccini.<br />

Den nächsten Tag begann die Reisegruppe<br />

mit einer herrlichen Wanderung durch das<br />

einzigartige Quelltuffgebiet in Lingenau. Im<br />

Anschluss an das Mittagessen im Hotel Schiff<br />

in Hittisau erhielten die Teilnehmer vom Hotelier<br />

Peter Metzler während der Käseprobe<br />

einen außergewöhnlichen Vortrag zur "Käse-<br />

Strasse Bregenzerwald und zum Qualitätstourismus",<br />

bei dem die Teilnehmer viele<br />

14.2.5


14.2.5<br />

Gemeinsamkeiten zur Busbranche erfuhren.<br />

Weitere Punkte wie die "Architektour" über<br />

den Bregenzerwald und eine geführte Besichtigung<br />

durch den Ort Schwarzberg, der durch<br />

die bedeutende Barockmalerin, Angelika<br />

Kauffmann, berühmt wurde standen auf dem<br />

Programm. Der erlebnisreiche Tag wurde<br />

durch eine Dichterlesung während des<br />

Abendessens im zwei-Hauben-Restaurant<br />

abgerundet. Die heimische Dichterin Birgit<br />

Rietzler las aus Gedichten zu "Interessantes<br />

und Amüsantes aus dem täglichen Geschehen",<br />

was sehr zur Belustigung der Gruppe<br />

führte.<br />

Am letzten Tag rundeten wir die Informationsreise<br />

mit dem Thema "Zukunftssicherung<br />

durch Tradition, Kultur und Architektur" durch<br />

eine sehr interessante Betriebsbesichtigung<br />

bei Familie Metzler in Egg zum Thema "Käse,<br />

Molke & Co ab.<br />

114<br />

Zum Abschluss unserer Informationsreise<br />

haben wir für die Teilnehmer noch etwas ganz<br />

Besonderes aufgehoben: Der Besuch des<br />

weltgrößten Rolls Royce-Museum in Dornbirn.<br />

Der Besitzer Franz Vonier zeigte mit<br />

großem Stolz der Gruppe seine Exponate.<br />

Die Busunternehmer waren wieder in ihrem<br />

Element, sie bewunderten die Oldtimer und<br />

die Lieblingsfahrzeuge des englischen<br />

Königshauses, aber auch von berühmten<br />

Stars und Geldadels.<br />

Nach vier schönen und interessanten Tagen<br />

ging unsere Inforeise in den Bregenzer Wald<br />

zu Ende und auf der anschließenden Heimreise<br />

nach Böblingen verabschiedete sich der<br />

österreichische Himmel mit Regen, was aber<br />

der guten Stimmung bei den Teilnehmern keinen<br />

Abbruch tat, denn was zählt waren die<br />

vielen neuen und positiven Eindrücke.


14<br />

<strong>WBO</strong>-Info-Reise an die „südliche Latiumküste“<br />

Sonntag, 03. März <strong>2002</strong> bis<br />

Samstag, 09. März <strong>2002</strong><br />

Die Region "südliche Latiumküste", die touristischer<br />

Partner unserer JHV'2000 war, hatte<br />

uns eingeladen, ihrer Region einen Besuch<br />

abzustatten.<br />

Am Sonntag, 03. März starteten wir. Unser<br />

Weg führt uns über Bozen, Verona, Modena,<br />

Florenz nach Chianciano Terme, wo wir<br />

gegen 19.30 Uhr im Hotel Rici eintrafen und<br />

nach dem Check-in von dem Hotelier zu<br />

einem gemeinsames Abendessen eingeladen<br />

wurden.<br />

Nach einem ausgiebigen Frühstück am<br />

nächsten Morgen besichtigten wir die Stadt<br />

und erhielten ausführliche Informationen über<br />

die Ausflugsmöglichkeiten in dieser Gegend.<br />

Unser nächstes Ziel war Sabaudia, eine<br />

"junge" Stadt, die erst 1932 gegründet<br />

wurde.b<br />

Hier wohnten wir im Hotel OASI DI KUFRA<br />

direkt am Meer.<br />

Nach einem Begrüßungs-Cocktail und einer<br />

kleinen Präsentation durch unsere touristischen<br />

Partner erfolgt die Zimmerverteilung.<br />

Nach dem Abendessen konnte man noch<br />

einen Spaziergang am Meer unternehmen.<br />

115<br />

Am Dienstag, 05. März lernten wir den Nationalpark<br />

Circeo kennen.<br />

In einem gigantischen Werk wurden in den<br />

dreißiger Jahren die Pontinischen Sümpfe<br />

trockengelegt. Der Nationalpark zeigt noch<br />

ein Stück, wie es vorher war mit seinen über<br />

20 km langen und hohen Sanddünen, den<br />

vier dahinterliegenden Lagunenseen, Sumpfland<br />

mit Büffelherden, Urwald und Trockenzonen.<br />

Unweit des Nationalparks befindet sich die<br />

Abtei von Fossanova, eines der besten Zeugnisse<br />

der italienischen frühgotischen Bauweise<br />

aus dem 12. Jh. mit einem wunderschönen<br />

Kreuzgang. In dieser Abtei verstarb<br />

1274 Thomas von Aquin.<br />

Das Mittagessen nahmen wir in dem malerischen<br />

Dörfchen nahe der Abtei liegt, ein.<br />

Unser nächstes Ziel war Sermoneta,<br />

eines der schönsten und besterhaltenen<br />

mittelalterlichen Orte im<br />

nahen hügeligen Hinterland.<br />

Dort befindet sich das imposante<br />

"Castello die Caetani", einst Sitz<br />

der Feudalherrscher über die halbe<br />

Region Latium, in dem auch Lucrezia<br />

Borgia wohnte. Dieser Ort bietet<br />

antike Traditionen, Feste und kulturelle<br />

Sommerprogramme..<br />

Nach einem traditionellen Menue<br />

der Region in einem "agriturismo"<br />

fuhren wir in unser Hotel zurück.<br />

14.2.6


14.2.6<br />

Am nächsten Tag verabschiedeten wir uns<br />

nach dem Frühstück von unseren Gastgebern<br />

in Sabaudia und fuhren zur Villa dei Principi,<br />

wo wir bis zu unserer Abreise wohnten. Mit<br />

unserer Fremdenführerin unternahmen wir<br />

einen Spaziergang durch die Altstadt Terracina.<br />

Nachdem wir uns gestärkt hatten, fuhren wir<br />

weiter in die "Ewige Stadt" Rom.<br />

Selbstverständlich hatten unsere Partner für<br />

uns ein Programm mit den wichtigsten<br />

Sehenswürdigkeiten zusammengestellt.<br />

Vom Parkhaus Gianicolo unternahmen wir<br />

einen Spaziergang zum Petersplatz, der an<br />

diesem Spätnachmittag ziemlich leer war und<br />

so hatten wir noch genügend Zeit uns durch<br />

den Petersdom führen zu lassen.<br />

Anschließend unternahmen wir noch einen<br />

kleinen Abstecher ins Zentrum Roms.<br />

Nach dem Abendessen begann unsere Busfahrt<br />

durch das wunderbar beleuchtete Rom<br />

und ein langer, ereignisreicher Tag ging zu<br />

Ende.<br />

Am nächsten Tag führte uns unser Ausflug<br />

entlang der alten Via Appia von Terracina und<br />

Fondi nach Gaeta und von dort aus über die<br />

Schnellstraße von Formia nach Cassino. Hier<br />

besuchten wir die Abtei von Montecassino.<br />

116<br />

Diese imposante, antike Abtei wurde 1944<br />

von den Alliierten völlig zerstört und kurz<br />

nach Kriegsende wieder neu errichtet.<br />

Nach der Mittagspause ging es zurück an die<br />

Küste und nach Gaeta, einer antiken Hafenstadt<br />

mit napoletanischem Gepräge, die von<br />

den Borbonen beherrscht wurde. Hier kann<br />

man das Aragonerschloss, verschiedene<br />

Kathedralen sowie die älteste Kirche am<br />

Hafen S. Giovanni al Mare aus dem 12. Jh.,<br />

die im byzantinischen Stil errichtet wurde,<br />

bewundern.<br />

Über die Panoramastrasse Via Flacca erreichenten<br />

wir das interessant gelegene<br />

Fischerdorf Sperlonga. Mit seinen weißgetünchten<br />

Mauern, den Treppen und verschachtelten<br />

Häusern erinnert es an Griechenland.<br />

Bekannt wurde dieser Ort durch die<br />

Villa des Kaisers Tiberius.


14<br />

Nach der Rückkehr zu unserem Hotel trafen<br />

wir uns mit den Verantwortlichen aus den verschiedenen<br />

Bereichen zu einem Essen, um<br />

mit Ihnen anstehende Fragen zu erörtern. Der<br />

Abend klang mit einem bunten, musikalischen<br />

Programm aus.<br />

Jede Reise geht einmal zu Ende und so hieß<br />

es nach dem Frühstück Abschied nehmen<br />

von unseren Gastgebern im Latium.<br />

Unser Rückweg führte uns nach Montecatini<br />

Therme, wo wir am späten Nachmittag im<br />

Hotel Mancomi eintrafen und von der örtlichen<br />

Agentur die wichtigsten Informationen<br />

über diesen Ort und seine Umgebung erhielten.<br />

Am nächsten Morgen starteten wir zu unserer<br />

letzten Etappe nach Böblingen. Unsere Route<br />

führte uns über La Spezia, Apennin, vorbei an<br />

Parma und Mailand, durchs Tessin und die<br />

Schweiz nach Böblingen.<br />

117<br />

Es war einer wunderschöne, erlebnisreiche<br />

Informationsreise in einen Teil von Italien, der<br />

noch nicht so sehr vom Tourismus überlaufen<br />

ist.<br />

14.2.6


15<br />

15.1 Vorstand<br />

Vorsitzende<br />

Dr. Gisela Volz<br />

Liebenzeller Straße 32<br />

75365 Calw<br />

Referent Touristik<br />

Harald Binder<br />

Bergheimer Straße 12<br />

70499 Stuttgart<br />

Organisation<br />

Stellv. Vorsitzender<br />

Eberhard Dannenmann<br />

Siemensstraße 1<br />

71384 Weinstadt<br />

Referent Technik<br />

Walter Kappus<br />

Brandenburger Str. 16-18<br />

71229 Leonberg<br />

Bez.-Vors. Freiburg<br />

Klaus Sedelmeier<br />

Ährenweg 1<br />

79258 Hartheim<br />

Kassier<br />

Ronald Bäuerle<br />

Solitudeallee 16<br />

71636 Ludwigsburg<br />

Referent ÖPNV<br />

Frank Wiest<br />

Brunnenstraße 11<br />

72379 Hechingen<br />

Bez.-Vors. Karlsruhe<br />

Peter Walz<br />

Rathenaustraße 6<br />

76456 Kuppenheim<br />

118<br />

Ehrenvorsitzender<br />

Dipl.-Ing. Friedel Rau<br />

Gartenstraße 127–129<br />

73430 Aalen<br />

Bez.-Vors. Stuttgart<br />

Andreas Kühner<br />

Weinsberger Straße 43<br />

74072 Heilbronn<br />

Bez.-Vors. Tübingen<br />

Theo Maas<br />

Wilhelm-Kraut-Straße 6<br />

72336 Balingen


15<br />

Geschäftsstelle<br />

<strong>WBO</strong> - Verband Baden-Württ. Telefon (07031) 623 - 01<br />

Omnibusunternehmer e.V. Telefax (07031) 623 - 116 oder 623 - 115<br />

Dornierstr. 3 Postfach 23 51<br />

71034 Böblingen 71013 Böblingen<br />

Geschäftsführung<br />

Rolf Schmid 07031/623-101<br />

Sekretariat<br />

Geschäftsführung<br />

Renate Vollmer 07031/623-102<br />

IGP - Interessengemeinschaft des Telefon (07031) 623 - 00<br />

Personenverkehrsgewerbes eG Telefax (07031) 623 - 115 oder 623 - 116<br />

Dornierstr. 3 Postfach 23 51<br />

71034 Böblingen 71013 Böblingen<br />

Vorstand<br />

Eberhard Dannenmann<br />

Rolf Schmid<br />

Aufsichtsrat<br />

Werner Schweizer<br />

(Aufsichtsratsvorsitzender)<br />

Eberhard Hafner<br />

(stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender)<br />

Sekretariat Vorstand<br />

Renate Vollmer 623-102<br />

119<br />

Sonderaufgaben<br />

Dr. Holger Zuck<br />

Rechtsanwalt<br />

Assistenten/Referenten<br />

Diana Rivic 623-122<br />

Dipl.-Betriebswirtin (FH)<br />

Assistentin Bereich Touristik,<br />

ÖPNV-Sonderaufgaben, Statistik<br />

Veranstaltungen<br />

Silke Kreuzwieser 623-109<br />

Dipl.-Betriebswirtin (FH)<br />

Assistentin Bereich Personal,<br />

Personalfragen, Arbeitsrecht, Tarifrecht<br />

Dirk Dannenfeld 623-107<br />

Dipl.-Betriebswirt (FH)<br />

Assistent Bereich ÖPNV-Sonderaufgaben,<br />

Statistik, Technik<br />

Brigitte Lechler 623-190<br />

Assistentin Bereich<br />

Fortbildung und Sonderaufgaben<br />

Joanna Sojka 623-105<br />

Sekretariat Assistenten/Referenten<br />

15.2


15.2<br />

Hausverwaltung<br />

Ulrike Michel (Teilzeit) 623-103<br />

PBefG-Anhörverfahren<br />

Achim Schwalbe 623-196<br />

Sachbearbeiter<br />

Buchhaltung<br />

Maria Stebel 623-161<br />

EDV<br />

Paul Sojka 623-154<br />

Dipl.-Ing., Technik-Informatiker<br />

Denis Tchepov 623-154<br />

Dipl.-Ing. Informatiker<br />

Schülerabrechnung<br />

Gerda Stanek 623-155<br />

Leiterin Schülerabrechnung<br />

Kristina Vidovic 623-157<br />

Assistentin des Vorstandes<br />

Zorica Jeftiv 623-152<br />

Sachbearbeiterin<br />

Silvia Mücke (Teilzeit) 623-153<br />

Sachbearbeiterin<br />

Renate Jüstel (Teilzeit) 623-153<br />

Sachbearbeiterin<br />

120<br />

Versicherungsdienst<br />

Siegfried Maier 0711/25505-357<br />

Warenverkauf<br />

Karlheinz Geier 623-140<br />

Leiter Warenwirtschaft<br />

Richard Rapp 623-141<br />

Sachbearbeiter Verkauf<br />

Hans-Martin Fingerle 623-142<br />

Sachbearbeiter<br />

Verkauf/Einkauf/Marketing<br />

Peter Gloch 623-145<br />

Lagerist<br />

Hildegard Heß (Teilzeit) 623-143<br />

Bürohilfe<br />

Ulrich Hagemeier (Teilzeit) 623-145<br />

Lagerist<br />

Telefonzentrale<br />

Gisela Schaper 623-200


15<br />

Bildungswerk der Telefon (07031) 623 - 03<br />

Omnibusunternehmer e.V. Telefax (07031) 623 - 193<br />

Dornierstr. 3 Postfach 23 51<br />

71034 Böblingen 71013 Böblingen<br />

Dr. Gisela Volz<br />

Vorsitzende<br />

121<br />

Rolf Schmid<br />

Geschäftsführer<br />

f+b - Forschungs- und Beratungs- Telefon (07031) 623 - 04<br />

gesellschaft Personenverkehr mbH Telefax (07031) 623 - 198<br />

Dornierstr. 3 Postfach 23 51<br />

71034 Böblingen 71013 Böblingen<br />

Peter Bagdahn,<br />

Dipl.-Betriebswirt (FH)<br />

Geschäftsführer<br />

combus training GmbH Telefon (07031) 623 - 07<br />

Telefax (07031) 623 - 116<br />

Dornierstr. 3 Postfach 23 51<br />

71034 Böblingen 71013 Böblingen<br />

Eberhard Dannenmann<br />

Geschäftsführer<br />

Dr. (phil. rel.) Heinz G. Benten<br />

Unternehmensberater, Rechtsbeistand<br />

Manuela Schneider<br />

Assistentin der Geschäftsleitung<br />

Rolf Schmid<br />

Geschäftsführer<br />

OMNIVIA AG Telefon (07031) 623 - 08<br />

Aktiengesellschaft des<br />

privaten Verkehrsgewerbes<br />

Telefax (07031) 623 - 116<br />

Dornierstr. 3 Postfach 23 51<br />

71034 Böblingen 71013 Böblingen<br />

Dr. Gisela Volz<br />

Vorsitzende des Aufsichtsrates<br />

Rolf Schmid + Peter Bagdahn<br />

Vorstand<br />

15.2


15.3 Kreisobleute des <strong>WBO</strong><br />

Regierungsbezirk Stuttgart<br />

Region Franken<br />

Kreis Heilbronn Stellvertreter<br />

Wolfgang Kühner Eugen Zartmann<br />

Gross Int. Reisebüro Zartmann GmbH & Co.<br />

Weinsberger Str. 43 Dieselstr. 4<br />

74072 Heilbronn 74172 Neckarsulm<br />

Stadt Heilbronn Stellvertreter<br />

Wolfgang Kühner Eugen Zartmann<br />

Gross Int. Reisebüro Zartmann GmbH & Co.<br />

Weinsberger Str. 43 Dieselstr. 4<br />

74072 Heilbronn 74172 Neckarsulm<br />

Hohenlohekreis Stellvertreter<br />

Helmut Rüdinger Thomas Lidle<br />

Rüdinger Verkehrsbetr. KG Hütter Reisen GmbH<br />

Uferweg 10 Büttelbronner Str. 6<br />

74238 Krautheim 74613 Öhringen<br />

Main-Tauber-Kreis Stellvertreter<br />

Heinz Ott Hubert Seitz<br />

Omnibusverkehr Ott Seitz-Reisen GmbH &<br />

Sudetenstr. 6 Co. KG<br />

97877 Wertheim Hauptstr. 6<br />

97900 Külsheim<br />

Kreis Schwäbisch-Hall Stellvertreter<br />

Klaus Röhler Wilhelm Zweidinger<br />

Haalstr. 13 Omnibusverkehr<br />

74523 Schwäbisch Hall Zweidinger<br />

Spielbach 44<br />

74575 Schrozberg<br />

Region Stuttgart<br />

Kreis Böblingen Stellvertreter<br />

Walter Kappus Hans Martin Hassler<br />

Kappus-Reisen GmbH Martin Hassler Söhne<br />

& Co.KG Gartenstr. 15<br />

Brandenburger Str. 16-18 71063 Sindelfingen<br />

71229 Leonberg<br />

Kreis Esslingen Stellvertreter<br />

Frank Fischle Sybille Bauer<br />

E. Fischle GmbH & Co. KG Fischer Omnibusreisen<br />

Wolf-Hirth-Str. 4 GmbH & Co.<br />

73730 Esslingen Am Wasserrain 4<br />

73235 Weilheim<br />

Kreis Göppingen<br />

Horst Hollerbach<br />

Emil Sihler GmbH & Co. KG<br />

Grube-Karl-Str. 18<br />

73312 Geislingen<br />

122<br />

Kreis Ludwigsburg Stellvertreter<br />

Ronald Bäuerle Rudolf Hönes<br />

Ludwigsburger Hönes-Reisen GmbH<br />

Verkehrslinien Reisebüro Münchinger Str. 14<br />

Jäger GmbH 70806 Kornwestheim<br />

Solitudeallee 16<br />

71636 Ludwigsburg<br />

Rems-Murr-Kreis Stellvertreter<br />

Achim Frank Eberhard Schlienz<br />

Knauss Reisen Omnibusverkehr<br />

D. Frank GmbH & Co. KG Schlienz GmbH<br />

Talauenstr. 70 & Co. KG<br />

73614 Schorndorf Willi-Rüsch-Str. 11<br />

71394 Kernen<br />

Stadt Stuttgart<br />

Willi Knisel<br />

Knisel GmbH & Co.<br />

Arnoldstr. 3 a<br />

70378 Stuttgart<br />

Region Ostwürttemberg<br />

Kreis Heidenheim<br />

N.N.<br />

Ostalbkreis Stellvertreter<br />

Karl Jakob Josef Köppel<br />

Friedhofweg 2 Kastellstr. 4<br />

73571 Göggingen 73479 Ellwangen<br />

Regierungsbezirk Karlsruhe<br />

Region Mittlerer Oberrhein<br />

Stadt Baden-Baden Stellvertreter<br />

Peter Walz Heinz Walz<br />

Walz-Reisen GmbH Gerdes-Reisen GmbH<br />

Rathenaustr. 5 Rastatter Str. 40 a<br />

76456 Kuppenheim 6470 Ötigheim<br />

Kreis Karlsruhe Stellvertreter<br />

Heinz Hassis jun. Gerd Balmer<br />

Omnibusverkehr Reise mit Wöhrle GmbH<br />

Heinz Hassis Hagenfeldstr. 6<br />

Bunsenstr. 1-3 75038 Oberderdingen<br />

76684 Östringen<br />

Stadt Karlsruhe Stellvertreter<br />

Heinz Hassis jun. Gerd Balmer<br />

Omnibusverkehr Reise mit Wöhrle GmbH<br />

Heinz Hassis Hagenfeldstr. 6<br />

Bunsenstr. 1-3 75038 Oberderdingen<br />

76684 Östringen


15<br />

Kreis Rastatt Stellvertreter<br />

Peter Walz Heinz Walz<br />

Walz-Reisen GmbH Gerdes-Reisen GmbH<br />

Rathenaustr. 55 Rastatter Str. 40 a<br />

76456 Kuppenheim 76470 Ötigheim<br />

Region Nordschwarzwald<br />

Kreis Calw Stellvertreter<br />

Karl Rübenacker Arno Ayasse<br />

Rübenacker Reisen Rexer GmbH & Co.<br />

Omnibusverkehr GmbH&Co Stuttgarter Str. 108<br />

Daimlerstr. 2 75365 Calw<br />

72213 Altensteig<br />

Kreis Freudenstadt Stellvertreter<br />

Werner Schweizer N. N.<br />

Schweizer GmbH<br />

Heiligenbronner Str. 2<br />

72178 Waldachtal<br />

Stadt Pforzheim und<br />

Enzkreis Stellvertreter<br />

Werner Seitter Karl-Heinz Binder<br />

Seitter GmbH & Co. KG Binder GmbH<br />

Steinäckerstr. 9 Pforzheimer Str. 46<br />

71292 Friolzheim 75449 Wurmberg<br />

Region Unterer Neckar<br />

Stadt Heidelberg Stellvertreter<br />

Klara Heger Adelheide Mohr<br />

Omnibusverkehr Mohr-Reisen GmbH<br />

Wolfgang Heger Peterstaler Str. 156<br />

An der Autobahn 12 69118 Heidelberg<br />

68789 St. Leon-Rot<br />

Stadt Mannheim Stellvertreter<br />

Klara Heger Adelheide Mohr<br />

Omnibusverkehr Mohr-Reisen GmbH<br />

Wolfgang Heger Peterstaler Str. 156<br />

An der Autobahn 12 69118 Heidelberg<br />

68789 St. Leon-Rot<br />

Neckar-Odenwald-Kreis Stellvertreter<br />

Horst Berberich Walter Schneider<br />

Horst Berberich GmbH Schneider-Reisen<br />

Reinhardsachsener Str. 19 Schefflenzer Str. 1<br />

74731 Walldürn 74834 Elztal<br />

Rhein-Neckar-Kreis Stellvertreter<br />

Klara Heger Adelheide Mohr<br />

Omnibusverkehr Mohr-Reisen GmbH<br />

Wolfgang Heger Peterstaler Str. 156<br />

An der Autobahn 12 69118 Heidelberg<br />

68789 St. Leon-Rot<br />

123<br />

Regierungsbezirk Freiburg<br />

Region Hochrhein-Bodensee<br />

Kreis Konstanz Stellvertreter<br />

Christian Löble Michael Mayer<br />

Löble-Reisen Hohentwiel Reisen<br />

Bernhardgasse 14 GmbH &Co. KG<br />

78337 Öhningen Unterm Berg 5<br />

78224 Singen<br />

Kreis Lörrach Stellvertreter<br />

Claus Stockburger Michael Kaiser<br />

C. Stockburger Kaiser-Reisen<br />

Verkehrsbetriebe GmbH Kreuzstr. 83<br />

Hohe-Flum-Str. 16 79540 Lörrach<br />

79650 Schopfheim<br />

Kreis Waldshut Stellvertreter<br />

Thomas Rüd Elmas Schröger<br />

Rüd-Verkehrs GmbH & Schröger-Reisen GmbH<br />

Co. KG Hartschwand 71<br />

Auf der Fluhe 11 79733 Görwihl<br />

79774 Albbruck<br />

Region Schwarzwald-Baar-Heuberg<br />

Kreis Rottweil Stellvertreter<br />

Carsten Burri Jürgen Müller<br />

Burri-Fichter GmbH Götz-Reisen GmbH<br />

Hauptstr. 62 Flözlingerstr. 32<br />

78144 Tennenbronn 78658 Zimmern<br />

Schwarzwald-Baar-Kreis Stellvertreter<br />

Klaus Maier Thomas Haiz<br />

Linienverkehr Maier oHG Donaueschinger<br />

Niederwiesenstr. 27 Verkehrsbetrieb<br />

78050 Villingen- Karlstr. 52<br />

Schwenningen 78166 Donaueschingen<br />

Kreis Tuttlingen Stellvertreter<br />

Wilfried Klaiber N. N.<br />

Max-Planck-Str. 12<br />

78549 Spaichingen<br />

Region Südlicher Oberrhein<br />

Kreis Breisgau-<br />

Hochschwarzwald Stellvertreter<br />

Klaus Sedelmeier Bernd Binninger<br />

R.A.S.T.-Reisen Omnibusverkehr<br />

Ährenweg 1 Karl Binninger<br />

79258 Hartheim Breisacher Str. 1<br />

79279 Vörstetten<br />

15.3


15.3<br />

Kreis Emmendingen Stellvertreter<br />

Klaus Sedelmeier Bernd Binninger<br />

R.A.S.T.-Reisen Omnibusverkehr<br />

Ährenweg 1 Karl Binninger<br />

79258 Hartheim Breisacher Str. 1<br />

79279 Vörstetten<br />

Stadt Freiburg Stellvertreter<br />

Klaus Sedelmeier Bernd Binninger<br />

R.A.S.T.-Reisen Omnibusverkehr<br />

Ährenweg 1 Karl Binninger<br />

79258 Hartheim Breisacher Str. 1<br />

79279 Vörstetten<br />

Ortenaukreis Frank Kasper<br />

N. N. Omnibusreisen<br />

Robert Kasper<br />

Waldhäuser Str. 6<br />

77784 Oberharmersbach<br />

Regierungsbezirk Tübingen<br />

Region Bodensee-Oberschwaben<br />

Bodenseekreis Stellvertreter<br />

Günther Gebhard Ulf Zimmermann<br />

Omnibusreisen Omnibusverkehr<br />

Alois Gebhard & Sohn Strauss GmbH & Co.KG<br />

88633 Heiligenberg Oberhofer Str. 6<br />

88069 Tettnang<br />

Kreis Ravensburg Stellvertreter<br />

Christof Bühler Bernd Grabherr<br />

E. Bühler GmbH & Co. Omnibus Grabherr<br />

Untere Lußstr. 25 GmbH<br />

88271 Wilhelmsdorf Am Langholz 8<br />

88189 Waldburg<br />

Kreis Sigmaringen Stellvertreter<br />

Fritz Becker Ernst Reisch<br />

Brühlstr. 32 Reisch GmbH<br />

72510 Stetten Flachsstr. 30<br />

88512 Mengen<br />

124<br />

Region Donau-Iller<br />

Alb-Donau-Kreis Stellvertreter<br />

Hans Klöpfer Eckhard Werner<br />

Omnibus Klöpfer Robert Bayer GmbH<br />

Halde 10 Max-Planck-Str. 2<br />

89189 Neenstetten 89584 Ehingen<br />

Kreis Biberach Stellvertreter<br />

Wolfgang Walk Achim Reinalter<br />

Walk GmbH Reinalter GmbH & Co.<br />

Daimlerstr. 11 Lindenplatz 13<br />

88499 Riedlingen 88471 Laupheim<br />

Stadt Ulm Stellvertreter<br />

Hans Klöpfer Eckhard Werner<br />

Omnibus Klöpfer Robert Bayer GmbH<br />

Halde 10 Max-Planck-Str. 2<br />

89189 Neenstetten 89584 Ehingen<br />

Region Alb-Neckar<br />

Kreis Reutlingen Stellvertreter<br />

Hermann Bader Rainer Bopp<br />

Bader GmbH + Co. KG Reisebüro Heinz Bopp<br />

Albstr. 18 Hauptstr. 27<br />

72661 Grafenberg 72525 Münsingen<br />

Kreis Tübingen Stellvertreter<br />

Wolfgang Groß Herbert Noll<br />

Omnibus Groß GmbH Noll-Reisen<br />

Mechthildstr. 14 Bahnhofstr. 15/1<br />

72108 Rottenburg 72181 Starzach<br />

Zollernalbkreis Stellvertreter<br />

Theo Maas Manfred Schürmann<br />

Gebr. Maas GmbH & Co. HVB Wiest +<br />

Wilhelm-Kraut-Str. 6 Schürmann<br />

72336 Balingen Hechinger Verkehrsbetriebsges.<br />

mbH<br />

Brunnenstr. 11<br />

72379 Hechingen


15<br />

Ausschüsse und Arbeitsgruppen<br />

Arbeitsgruppe Technik<br />

Fachreferent: Walter Kappus, Leonberg<br />

Assistent: Dirk Dannenfeld<br />

● Rainer Bopp, Münsingen<br />

● Herbert Däuble, Deckenpfronn<br />

● Georg Galster, Albfreund Reisen, Grüninger,<br />

Gerstetten<br />

● Thomas Haiz, Donaueschinger Verkehrsbetriebe<br />

● Werner Hummel, Kirchzarten<br />

Arbeitsgruppe ÖPNV<br />

Fachreferent: Frank Wiest, Hechingen<br />

Assistent: Dirk Dannenfeld<br />

● Thomas Balmer, Reise mit Wöhrle GmbH,<br />

Oberderdingen<br />

● Matthias Bliederhäuser-Nille, OVG Bliederhäuser<br />

GmbH & Co. KG,Göppingen<br />

● Gitte Eberhardt, Engelsbrand<br />

● Frank Fischle, Esslingen<br />

● Bernd Grabherr, Waldburg<br />

● Claudia Groß, Rottenburg<br />

● Thomas Haiz, Donaueschinger Verkehrsbetriebe<br />

● Mark Hogenmüller, Reutlinger Stadtverkehrsges.<br />

mbH<br />

● Horst Hollerbach, Emil Sihler GmbH & Co.<br />

KG, Geislingen<br />

Arbeitsgruppe Touristik<br />

Fachreferent: Harald Binder, Stuttgart<br />

Assistentin: Diana Rivic<br />

● Horst Bottenschein, Ehingen<br />

● Marc Ertl, Ochsenhausen<br />

● Sigrid Fromm, Wain<br />

● Georg Galster Omnibusverkehr Grüninger,<br />

Gerstetten<br />

● Peter Greiner, Ludwigsburger Verkehrslinien<br />

Reisebüro Jäger<br />

125<br />

● Edgar Mundle, Zartmann GmbH & Co.,<br />

Neckarsulm<br />

● Karl Rübenacker, Altensteig<br />

● Rudolf Schmidt, Regional Bus Stuttgart,<br />

Stuttgart<br />

● Karl-Heinz Seitter, Friolzheim<br />

● Kurt Will, Markgräfler-Reisen Will, Müllheim<br />

● Jochen Klaiber, Spaichingen<br />

● Stefan Kocher, Tübingen<br />

● Edgar Mundle, Zartmann GmbH & Co. KG,<br />

Neckarsulm<br />

● Ulrich Rau, OVA Omnibus-Verkehr Aalen,<br />

Aalen<br />

● Thorsten E. Reisch, Mengen<br />

● Karl Rübenacker, Altensteig<br />

● Kerstin Sander-Zuck, RND/RPV, Böblingen<br />

● Jörg Schmidbauer, Omnibusverkehr<br />

Schmidbauer, Engen<br />

● Karl-Heinz Seitter, Friolzheim<br />

● Eckhard Werner, Robert Bayer GmbH,<br />

Ehingen<br />

● Andreas Hirsch, Karlsruhe<br />

● Theo Maas, Balingen<br />

● Hans-Edgar Reinschmidt, St. Blasien<br />

● Karl Rübenacker, Altensteig<br />

15.4


15.4<br />

Arbeitsgruppe für Fortbildungs- und<br />

Unternehmensführungsaufgaben<br />

Fachreferentin: Dr. Gisela Volz, Calw<br />

Assistentin: Brigitte Lechler<br />

● Senator h.c. Günter Bliederhäuser-Nille<br />

(OVG Bliederhäuser GmbH & Co. KG),<br />

Göppingen,<br />

● Markus Dannenmann, Weinstadt<br />

● Gitte Eberhardt, Engelsbrand<br />

● Bettina Fischle, Esslingen<br />

● Hans-Martin Hassler, Sindelfingen<br />

● Horst Hollerbach (E. Sihler GmbH & Co.<br />

KG), Geislingen<br />

● Walter Kappus, Leonberg<br />

● Matthias Knisel, Stuttgart<br />

● Andreas Kühner (Friedrich Gross),<br />

Heilbronn<br />

Tarifkommission<br />

Vorsitzender: Achim Frank<br />

(Knauss-Reisen Dieter Frank), Schorndorf<br />

Assistentin: Silke Kreuzwieser<br />

● Ronald Bäuerle (Ludwigsburger Verkehrslinien<br />

Jäger), Ludwigsburg<br />

● Markus Dannenmann, Weinstadt<br />

● Gitte Eberhardt, Engelsbrand<br />

● Frank Fischle, Esslingen<br />

● Eberhard Geiger (RSV), Reutlingen<br />

● Wolfgang Groß, Rottenburg<br />

● Matthias Knisel, Stuttgart<br />

● Theo Maas, Balingen<br />

● Ulrich Rau (OVA), Aalen<br />

● Achim Reinalter, Laupheim<br />

● Helmut Rüdinger, Krautheim<br />

● Klaus Sedelmeier (R.A.S.T.-Reisen),<br />

Hartheim<br />

● Franz Schweizer, Waldachtal<br />

● Frank Wiest (HVB), Hechingen<br />

126<br />

● Theo Maas (Gebr. Maas GmbH + Co.),<br />

Balingen<br />

● Ulrich Rau (OVA Omnibus-Verkehr-Aalen),<br />

Aalen<br />

● Karl Rübenacker, Altensteig<br />

● Werner Schweizer, Waldachtal<br />

● Heike Seibert (Omnibus Pflüger GmbH),<br />

Creglingen<br />

● Peter Walz, Kuppenheim<br />

Stellvertretende Mitglieder<br />

● Gerhard Fecht, Meßkirch<br />

● Georg Galster (Omnibusverkehr<br />

Grüninger), Gerstetten<br />

● Stefan Kocher, Tübingen<br />

● Günter Megerle, Forchtenberg


15<br />

Schlichtungs- und Schiedskommission<br />

● Horst Hollerbach, Geislingen<br />

● Willi Knisel, Stuttgart<br />

● Theo Maas, Balingen<br />

● Helmut Rüdinger, Krautheim<br />

Solidaritäts-Hilfeleistungsausschuss<br />

Mitglieder aus dem Vorstand<br />

● Dr. Gisela Volz, Calw<br />

● Eberhard Dannenmann, Weinstadt<br />

● Ronald Bäuerle, Ludwigsburg<br />

Solidaritäts-Hilfeleistungsausschuss<br />

● Horst Hollerbach (Emil Sihler GmbH & Co.<br />

KG), Geislingen<br />

● Wolfgang Kühner (Omnibusverkehr Friedrich<br />

Gross), Heilbronn<br />

● Theo Maas, Balingen<br />

● Werner Seitter, Friolzheim<br />

Solidaritäts-Unterstützungsausschuss<br />

Mitglieder aus dem Vorstand<br />

● Dr. Gisela Volz, Calw<br />

● Eberhard Dannenmann, Weinstadt<br />

● Ronald Bäuerle, Ludwigsburg<br />

Vorsitzender der Tarifkommission<br />

● Achim Frank (Knauss-Reisen<br />

Dieter Frank), Schorndorf<br />

Solidaritäts-Unterstützungsausschuss<br />

● Gerd Balmer (Friedrich Wöhrle GmbH),<br />

Oberderdingen<br />

● Horst Hollerbach ( Emil Sihler GmbH &<br />

Co. KG), Geislingen<br />

● Wolfgang Kühner (Omnibusverkehr<br />

Friedrich Gross), Heilbronn<br />

● Franz Schweizer, Waldachtal<br />

127<br />

Stellvertretende Mitglieder<br />

● Erich Drexler (Omnibusverkehr Huber),<br />

Schnürpflingen<br />

● Gitte Eberhardt, Engelsbrand<br />

● Wolfgang Groß, Rottenburg<br />

● Ulrich Rau (Omnibusverkehr Aalen),<br />

Aalen<br />

Stellvertretende Mitglieder<br />

● Anton Müller, Bösingen<br />

● Achim Reinalter, Laupheim<br />

● Karl Rübenacker, Altensteig<br />

Stellvertretende Mitglieder<br />

● Horst Berberich, Walldürn<br />

● Wolfgang Müller, Schwäbisch Hall<br />

● Werner Seitter, Friolzheim<br />

● Hubert Seitz, Külsheim<br />

15.4


15<br />

Mitgliederbewegung<br />

Bestand an ordentlichen Mitgliedern am 1. Januar 2001 460<br />

Zugänge bis 31. Dezember 2001<br />

Sibold-Reisen 79761 Waldshut<br />

Heckert 79400 Kandern<br />

Verkehrsgesellschaft Marbach 71772 Marbach<br />

Busreisen Brugger 89518 Heidenheim<br />

Abgänge bis 31. Dezember 2001<br />

Reisebüro Haiz 78166 Donaueschingen<br />

Castell-Reisen 88690 Uhldingen<br />

Stengelin 78532 Tuttlingen<br />

Holzmann 69181 Leimen<br />

GFR Reisedienst 79115 Freiburg<br />

Güther 72124 Pliezhausen<br />

Mira-Reisen 72762 Reutlingen<br />

Hergarten 79183 Waldkirch<br />

Reuter 71364 Winnenden<br />

Bestand an ordentlichen Mitgliedern am 1. Januar <strong>2002</strong> 454<br />

Zugänge bis 1. Oktober <strong>2002</strong><br />

Knauss-Reisen 73614 Schorndorf<br />

Gabriel-Events-Bus-Tours 74363 Güglingen<br />

Heizmann, 79669 Zell i.Wiesental<br />

BeDis GmbH 70327 Stuttgart<br />

Busservice Kisanyik 89564 Nattheim<br />

Kienzler Busreisen 78136 Schonach<br />

Abgänge bis 1. Oktober <strong>2002</strong><br />

Stauber GmbH* 88212 Ravensburg<br />

Staiger 72770 Reutlingen<br />

Leo Costantino 75399 Unterreichenbach<br />

Schlozer 79650 Schopfheim<br />

Alfred König 89171 Illerkirchberg<br />

Barbis 69124 Heidelberg<br />

Hans Kröper 74564 Crailsheim<br />

Huber-Reisen 77883 Ottenhöfen<br />

Franz GmbH 79674 Todtnau<br />

Bestand an ordentlichen Mitgliedern am 1. Oktober <strong>2002</strong> 451<br />

*Verbundene Unternehmen<br />

129<br />

15.6


15<br />

15.7 Mitgliederinformation<br />

vom 01.10.2001 – 31.12.2001 haben wir folgende Informationen herausgegeben:<br />

22 Aktuell<br />

2 IGP-Versicherungsdienst-Information<br />

14 Bildungswerk-Aktuell<br />

1 <strong>WBO</strong>-Touristik-Information<br />

vom 01.01.<strong>2002</strong> – 30.09.<strong>2002</strong> haben wir folgende Informationen herausgegeben:<br />

122 Aktuell<br />

2 IGP-Versicherungsdienst-Informationen<br />

32 Bildungswerk-Aktuell<br />

5 <strong>WBO</strong>-Touristik-Informationen<br />

130


16<br />

Gedenktafel<br />

Januar <strong>2002</strong> JULIUS VÖHRINGER<br />

Vöhringer GmbH<br />

72805 Lichtenstein<br />

Februar <strong>2002</strong> FRIEDRICH WÖHR<br />

Wöhr Tours GmbH<br />

71287 Weissach<br />

März <strong>2002</strong> RUTH FRANK<br />

Frank + Stöckle<br />

73110 Hattenhofen<br />

ELISABETH HOHNECKER<br />

Hohnecker GmbH & Co. KG<br />

73278 Schlierbach<br />

April <strong>2002</strong> ALFRED HASSLER<br />

Martin Hassler Söhne<br />

71069 Sindelfingen<br />

Mai <strong>2002</strong> AUGUST FUCHS<br />

Omnibusverkehr August Fuchs<br />

73488 Ellenberg<br />

August <strong>2002</strong> REINHOLD HEIDEKER<br />

Heideker-Reisen<br />

72525 Münsingen<br />

131


17.1<br />

17.1.1<br />

17<br />

Sortiment / Preise<br />

Andere Organisationen im Dienstleistungszentrum<br />

Dornierstraße 3<br />

IGP – Interessengemeinschaft des<br />

Personenverkehrsgewerbes<br />

in Baden-Württemberg eG<br />

IGP-Warenverkauf<br />

Die Globalisierung der Märkte macht auch vor<br />

unserer Branche keinen Halt. Zusammenschlüsse<br />

großer Teilezubehörhändler, die mit<br />

Filialen in allen Bundesländern vertreten sind,<br />

versuchen ein noch immer größeres Stück<br />

vom Umsatz an sich zu binden.<br />

Dies hat zur Folge, das bei vielen Produkten,<br />

die noch vor Jahren kostendeckend verkauft<br />

werden konnten, ein gnadenloser Preiskampf<br />

angesagt ist. Dieses Preisroulette können wir<br />

als kleine Genossenschaft nur in begrenztem<br />

Maße mitspielen.<br />

Unsere Zielsetzung die wir deshalb seit Jahren<br />

verfolgen kann deshalb nur sein, dass wir<br />

durch ein noch breiteres Verkaufsprogramm<br />

von derzeit über 2.500 Artikeln die wir zu vernünftigen<br />

Preisen anbieten, eine Verwaltung<br />

und Entscheidungsebene der kurzen Wege,<br />

durch kompetente und flexible Mitarbeiter und<br />

nicht zuletzt durch unsere Schnelligkeit, zu<br />

kompensieren versuchen. Ein weiterer Vorteil<br />

unseres Vertriebs ist eine sichere und ausgereifte<br />

Logistik und eine annähernd 100%ige<br />

Lieferbereitschaft Bestellungen die bis 15<br />

Uhr bei uns eingehen bringen wir jederzeit am<br />

gleichen Tag noch zum Versand.<br />

Im Zuge der Euroumstellung konnten wir die<br />

Verkaufspreise beim überwiegenden Teil<br />

unserer Produkte von DM auf Euro ohne<br />

Preiserhöhungen übernehmen. Geringfügige<br />

Erhöhungen wurden nur dort vorgenommen,<br />

wo wir seitens erhöhter Einstandspreise<br />

unserer Vorlieferanten eine turnusmäßige<br />

Preisanpassung vornehmen mußten.<br />

Trotz aller Befürchtungen konnten wir alle von<br />

unseren Kunden rechtzeitig disponierten<br />

Eurogeldwechsler termingerecht noch vor<br />

132<br />

Jahresfrist ausliefern, was sich natürlich<br />

besonders positiv auf unser Gesamtergebnis<br />

ausgewirkt hat.<br />

Neue Versandbedingungen<br />

Seit Ende 2001 liefern wir alle Kundenbestellungen<br />

die einen Nettobestellwert von 150,--<br />

Euro erreichen "frei Haus" aus. Als weiteren<br />

Kundenservice haben wir eine kostenlose<br />

Fax-Hotline unter der Nummer<br />

0800/623 0 623 eingerichtet.<br />

Werbemaßnahmen<br />

Im Geschäftszeitraum 2001/<strong>2002</strong> haben wir<br />

insgesamt 10 Mailings bundesweit an jeweils<br />

ca. 5.000 Kunden verschickt. Des weiteren<br />

wurden gezielte Werbeangebote bei Mitgliederrundschreiben<br />

der Landesverbände LBO,<br />

SHO, LHO und NWO beigelegt.<br />

Kooperation mit dem NWO in Langenfeld<br />

Der NWO-Verband Nordrhein-Westfälischer<br />

Omnibusunternehmer e.V. in Langenfeld hat<br />

mit seiner Handelsgenossenschaft IPO zum<br />

31.12.2001 den Warenverkauf eingestellt.<br />

Nach einigen Verhandlungen im Vorfeld<br />

haben wir uns deshalb entschlossen, eine<br />

Kooperation mit den NWO einzugehen. Ziel<br />

dieser Kooperation ist es, die Mitgliedsunternehmen<br />

des NWO in Nordrhein-Westfalen<br />

noch stärker an die IGP- Warenverkauf zu<br />

binden. In Zuge dieser Geschäftsaufgabe<br />

haben wir einen Teil der lagerhaltigen Waren<br />

bei der IPO übernommen.


17<br />

IGP-Schülerabrechnung<br />

Die IGP ist seit dem Jahr 1965 als neutrale<br />

Prüfungs- und Abrechnungsstelle der<br />

Schülerbeförderungskosten in Baden-Württemberg<br />

tätig. Die IGP führt seit diesem Zeitpunkt,<br />

eine zentrale Abrechnung der Schülerbeförderungskosten<br />

mit dem Land Baden-<br />

Württemberg, und seit dem Jahr 1983 mit den<br />

Stadt- und Landkreisen durch.<br />

Parallel zur bisherigen traditionellen Abrechnung<br />

der Berechtigungsabschnitte für<br />

Schülermonatskarten, wird seit dem Schuljahr<br />

1997/1998 ein landeseinheitlicher<br />

Abrechnungsansatz mit neuer, speziell dafür<br />

entwickelter Software eingesetzt: das IGP-<br />

Listenverfahren.<br />

Die Landkreise und die Verkehrsunternehmen<br />

haben die Wahl, zwischen der traditionellen<br />

Abrechnung von Berechtigungsscheinen,<br />

oder ob sie das von der IGP angebotene<br />

computergestützte Listenverfahren zur<br />

Erleichterung der Schülerdatenverwaltung<br />

und zur vereinfachten Abrechnung ihrer<br />

Schülerbeförderungskosten nutzen möchten.<br />

Das Programm des IGP-Schülerlistenverfahrens<br />

wurde im Jahre 1999/2000 durch ein<br />

modernisiertes Softwareprogramm, weiter<br />

verbessert. Dieses Programm bietet die Möglichkeit<br />

der Bearbeitung und Auswertung der<br />

Schülerdaten ganzer Schulen.<br />

Für die IGP war es mit dem Programm "Ticket<br />

Master" zum Schuljahresbeginn 1999/2000<br />

möglich, die vollständige Erfassung, Verwaltung<br />

und Pflege der Schülerdaten bis zum<br />

Ausdruck der Schülermonatskarten und den<br />

Einzügen der Eigenanteile für folgende Kunden<br />

vorzunehmen:<br />

Der Verkehrsverbund Stuttgart VVS umfaßt<br />

die Stadt Stuttgart sowie die Landkreise Böblingen,<br />

Ludwigsburg, Esslingen und Rems-<br />

Murr.<br />

Für die Verkehrsgemeinschaft der NVR im<br />

Landkreis Ravensburg.<br />

133<br />

Seit dem Schuljahr 2000/2001 erfolgt die<br />

Abwicklung der sicheren Schulwegkarte für<br />

die Städte Besigheim, Bietigheim-Bissingen<br />

und Ludwigsburg, sowie ab dem Schuljahr<br />

2001/<strong>2002</strong> die Gemeinde Remseck.<br />

Mit Beginn des Schuljahres 2001/<strong>2002</strong><br />

betreute die IGP das Schülerlistenverfahren<br />

des Verkehrsverbundes "naldo" für den Landkreis<br />

Reutlingen.<br />

Mit dem Programm der IGP werden Rationalisierungs-<br />

und Vereinfachungseffekte voll<br />

genutzt. Es ist kostengünstig und verbessert<br />

die Qualität der Schülermonatskarten und die<br />

gesamte Schülerabrechnung.<br />

Die IGP trägt die Kosten für die Installation<br />

des "Ticket Master" Programms bei den<br />

Unternehmen die mit uns abrechnen.<br />

Bei den Verkehrsunternehmen, den Städten<br />

und Kreisen wie auch in der Schulverwaltung<br />

ergeben sich spürbare Arbeitserleichterungen,<br />

da die IGP den größten Teil der Bearbeitungen<br />

übernimmt.<br />

Die IGP übernimmt<br />

- zusammen mit den Schulen die Prüfung<br />

der Daten auf den Bestellscheinen<br />

- die Erfassung der Schülerdaten<br />

- den Ausdruck der Schülermonatskarten<br />

(halbjährlich) und den Versand an die Schulen<br />

- den telefonischen Auskunftsdienst für die<br />

Kunden und für die Schulen<br />

- den monatlichen Einzug der Eigenanteile,<br />

und das damit verbundene Mahnverfahren<br />

Die IGP druckt für die Landkreise monatliche<br />

Abrechnungslisten aus, und stellt den Landkreisen<br />

die Abrechnung über die Zuschußbeträge<br />

zu den Schülermonatskarten zur Verfügung.<br />

Auf Wunsch der Landkreise werden<br />

auch spezielle Auswertungen der einzelnen<br />

Schuljahre vorgenommen.<br />

17.1.2


17.1.3<br />

Umsatzsteuer - Clearing<br />

Busunternehmen, die im Reiseverkehr Personen<br />

im Ausland befördern, sind grundsätzlich<br />

gemäß den jeweilig vor Ort geltenden nationalen<br />

Steuergesetzen verpflichtet, die Mehrwertsteuer<br />

auf die erbrachte Beförderungsleistung<br />

in das jeweilige Transit- oder Reiseland<br />

abzuführen. Einige Länder wie Großbritannien,<br />

Irland, Italien oder Luxemburg haben darauf<br />

verzichtet, auf die Beförderungsleistungen<br />

ausländischer Verkehrsunternehmen<br />

Umsatzsteuer zu erheben. Die in vielen Ländern<br />

vorgeschriebene Steuerabführung<br />

gestaltet sich für einzelne Betriebe aufgrund<br />

des komplizierten Steuerrechts und der auftretenden<br />

Sprachprobleme teilweise sehr<br />

schwierig. In einigen Ländern ist für diesen<br />

Vorgang zusätzlich ein Fiskalvertreter vorgeschrieben,<br />

der zwischen Steuerzahler und<br />

Staat geschaltet ist. Für Österreich wurde<br />

zum 01.04.<strong>2002</strong> eine Änderung von Richtlinien<br />

der EG umgesetzt. Hier wurde eine<br />

Innerhalb der EU gelten folgende Regelungen:<br />

134<br />

Bagatellgrenze eingeführt, die geeignet ist,<br />

den Verwaltungsaufwand zu minimieren.<br />

Die IGP Clearingstelle versucht den organisatorischen<br />

und finanziellen Aufwand der Unternehmen<br />

zu minimieren, indem sie die Rolle<br />

des Vermittlers für die Abführung der Steuern<br />

in Frankreich übernimmt und Gruppenverträge<br />

mit dem Fiskalvertereter in Frankreich<br />

abschließt. Durch die Gruppenverträge sind<br />

vom Fiskalvertreter auch feste Abgabetermine<br />

vorgeschrieben.<br />

Schließt ein Busunternehmen einen Vertrag<br />

mit der IGP-Clearingstelle ab, so bleibt ihm<br />

ein wesentlicher bürokratischer und finanzieller<br />

Aufwand erspart. Die Mitarbeiter der IGP-<br />

Clearingstelle stehen für alle Fragen zur<br />

Steuererklärung zur Verfügung, und geben<br />

die notwendige Hilfestellung.<br />

EU-Staat Steuersatz für Fiskalvertreter<br />

Beförderungsleistungen erforderlich<br />

Belgien 6 % (Ja)<br />

(Ausnahme für<br />

Busunternehmer auf Antrag)<br />

Bundesrepublik 16% (7%) Nein<br />

Dänemark 25% Ja<br />

(pauschal 0,05 DKr/PKm) (ab einer gewissen<br />

Fahrtenhäufigkeit)<br />

Finnland noch nicht geklärt,<br />

bisher steuerfrei<br />

–<br />

Frankreich 5,5%<br />

(Transit mit mehr als 10<br />

Personen steuerfrei)<br />

Ja<br />

Griechenland 8% Ja<br />

Großbritannien steuerfrei Nein, aber möglich<br />

Irland steuerfrei Ja<br />

Italien steuerfrei Ja<br />

Luxemburg 3% Ja<br />

Niederlande 6% Nein, aber möglich<br />

Österreich 10% Nicht mehr verbindlich vorgeschrieben<br />

Portugal 5% Ja<br />

Schweden noch nicht geklärt,<br />

bisher steuerfrei<br />

–<br />

Spanien 6% Ja


17<br />

Österreich<br />

Seit dem 01. April <strong>2002</strong> wurde die österreichische<br />

Umsatzsteuer für die grenzüberschreitende<br />

Personenbeförderung geändert.<br />

1. Ausländische Busunternehmen, deren<br />

Inlandsumsätze Euro 22.000,-- nicht übersteigen,<br />

sind umsatzsteuerbefreit.<br />

2. Ausländische Busunternehmen, deren<br />

Inlandsumsätze Euro 22.000,-- übersteigen,<br />

werden ausnahmslos im Wege der Veranlagung<br />

besteuert. Die Besteuerung erfolgt<br />

dabei über das Finanzamt Graz. Der Steuersatz<br />

beträgt unverändert 10 % aus dem<br />

Umsatz und berechnet sich nach der Formel:<br />

Umsatz Netto x 10% .<br />

Die Umsatzsteuer ist nach dem auf das<br />

Inland entfallenden Teil des Beförderungsentgelts<br />

zu bemessen.<br />

Die Abführung der Umsatzsteuer erfolgt<br />

gemäß beiliegendem Schaubild.<br />

Beispiel:<br />

Reise von Deutschland nach Italien, über Österreich<br />

Gesamtkilometer: 1500 km (100%)<br />

Kilometer BRD: 600 km (40%)<br />

Kilometer Österreich: 400 km (27%)<br />

Kilometer Italien: 500 km (33%)<br />

Damit entfallen 40% des Umsatzes aus der<br />

Beförderungsleistung auf den Deutschen<br />

Streckenanteil, 27% auf den Österreichischen<br />

Streckenanteil und 33% auf den Italienischen<br />

Streckenanteil.<br />

Da in der Regel erst zum Jahresende abzusehen<br />

ist, welche Beträge in Österreich<br />

umgesetzt wurden, ist nur noch die Abgabe<br />

der Jahresmeldung erforderlich.<br />

Der Termin zur Abgabe der Jahressteuererklärung<br />

ist spätestens am 20. März des Folgejahres.<br />

Eine weitere Änderung ergab sich zum 01.<br />

Januar <strong>2002</strong> durch den Entfall, einen Fiskalvertreter<br />

zu bestellen. Ein Wegfall des Zustellungsbevollmächtigten<br />

in Österreich ist nach<br />

Angaben des Finanzamtes derzeit nicht möglich,<br />

da dies umfangreiche EDV-technische<br />

Umstellungen notwendig machen würde. Die<br />

Einführung der automationsunterstützten<br />

Postversendung ins Ausland wird sich nach<br />

135<br />

Auskunft des Bundesministeriums für Finanzen<br />

in Wien noch verzögern. Hierzu ist anzumerken,<br />

daß seitens des Verbandes Baden-<br />

Württembergischer Omnibusunternehmer<br />

e.V. bereits vor geraumer Zeit interveniert<br />

wurde, um Österreich zu bewegen, auf die<br />

Bestellung eines Zustellungsbevollmächtigten<br />

zu verzichten.<br />

Das Bundesministerium für Finanzen in Wien<br />

hat mitgeteilt, dass diesem Vorschlag jedoch<br />

nicht entsprochen werden kann, da angeblich<br />

die Änderungen von Druckprogrammen beachtliche<br />

Ressourcenbelastungen darstellen<br />

würden. Der Verband geht davon aus, daß<br />

diese Angelegenheit in Österreich noch<br />

geraume Zeit in Anspruch nehmen wird. Es<br />

ist jedoch ganz klar festzuhalten, daß das<br />

Verlangen eines Zustellungsbevollmächtigten<br />

in Österreich - in einem Europa - nur Bürokratie<br />

erzeugt und unverständlich ist, denn die<br />

Angabe des Landeskennzeichens vor der<br />

Postleitzahl wird von jedem Bürger und Steuerzahler<br />

verlangt. Der Verband Baden Württembergischer<br />

Omnibusunternehmer möchte<br />

diesen Galopp der Bürokratie nicht unterstützen,<br />

dass Post ausserhalb nur über einen in<br />

Österreich ansässigen Bürger versandt werden<br />

kann.<br />

Resultierend aus der Änderung des Besteuerungsverfahrens<br />

für ausländische Busunternehmer,<br />

sind von den 327 Unternehmern, die<br />

seither die Dienstleistung wegen dem Fiskalvertreter<br />

in Anspruch genommen haben, nur<br />

noch 25 Unternehmer steuerpflichtig. Deshalb<br />

wird die IGP mit der Abgabe der<br />

Erklärung für das Jahr <strong>2002</strong> das Clearingverfahren<br />

aufgeben. Die Abwicklung der Jahressteuererklärung<br />

<strong>2002</strong> wird also noch, wie bisher,<br />

von der Clearingstelle bei der IGP vorgenommen.<br />

Für die Unternehmer, die aufgrund<br />

der Betragsgrenze von Euro 22.000,-- pro<br />

Jahr weiterhin steuerpflichtig sind, hat unser<br />

Fiskalverteter Dr. Tscheitschonig, Wirtschaftsberatungsgesellschaft<br />

mbH sich bereiterklärt,<br />

direkte Vereinbarungen zu treffen. Sie<br />

sollten aber durchaus versuchen, um Kosten<br />

zu sparen, dem Finanzamt Graz die Steuererklärung<br />

ankündigen, für den Fall, dass man<br />

Ihnen Bescheide auch direkt zustellt.<br />

17.1.3


17.1.3 Frankreich<br />

17.1.4<br />

Die Berechnung der Steuerschuld erfolgt, wie<br />

für Österreich, gemäß dem Umsatz auf die<br />

reine Fahrleistung, bezogen auf den in Frankreich<br />

zurückgelegten Kilometer - Anteil.<br />

Beispiel:<br />

Reise von Deutschland nach Frankreich<br />

Gesamtkilometer: 1.500 km (100%)<br />

Kilometer BRD: 600 km ( 40%)<br />

Kilometer Frankreich 900 km ( 60%)<br />

Transitfahrten durch Frankreich sind, wenn<br />

sie mit mehr als 10 Personen im Gelegenheitsverkehr<br />

durchgeführt werden, umsatzsteuerfrei.<br />

Für Fahrten nach Frankreich gilt<br />

der Steuersatz von 5,5% auf den in Frankreich<br />

erbrachten Nettoumsatz.<br />

Als Vorsteuer (19,6%) können bezahlte<br />

Umsatzsteuer bei Tankungen und bei Reparaturen<br />

am Fahrzeug abgezogen werden.<br />

IBS Berufsverkehr DaimlerChrysler<br />

Seit 1999 rechnet die IGP für die IBS Interessengemeinschaft<br />

Berufsverkehr die Fahrten<br />

im Rahmen der Werksverkehre ab. 21 teilnehmende<br />

Busunternehmen befördern die Mitarbeiter<br />

der DaimlerChrysler AG jeden Morgen<br />

und Abend aus Teilen Südbadens und Südwürttembergs,<br />

wie von der Alb und aus dem<br />

Schwarzwald zum Werk nach Sindelfingen.<br />

Die Zahlung der Jahreskarten durch die Fahrgäste,<br />

erfolgt bargeldlos über deren Lohnund<br />

Gehaltskonto bei der Firma Daimler-<br />

Chrysler.<br />

Dieses erfolgreiche Zahlungs- und Abrechnungsmodell<br />

erfreut sich steigender Beliebt-<br />

136<br />

Ferner kann der Steueranteil von Mautgebühren<br />

in Abzug gebracht werden.<br />

Umsatzsteuererklärungen vierteljährlich bei<br />

der IGP- Clearingstelle einreichen.<br />

Zeitraum 1. Quartal<br />

16.12. bis 15.03. an IGP bis 10.04.<br />

Zeitraum 2. Quartal<br />

16.03. bis 15.06. an IGP bis 10.07.<br />

Zeitraum 3. Quartal<br />

16.06. bis 15.09. an IGP bis 10.10.<br />

Zeitraum 4. Quartal<br />

16.09. bis 15.12. an IGP bis 10.01.<br />

Für die Abgabe der vierteljährlichen Steuererklärung<br />

erhalten Sie von der IGP rechtzeitig<br />

die Steuerformulare übersandt.<br />

Derzeit rechnen 208 private Busunternehmer<br />

über die IGP ab.<br />

heit. Seit der Einführung 1999 ist die Zahl der<br />

Fahrgäste um 150 % auf über 1600 Abonnenten<br />

gestiegen.<br />

Aufgrund der ständig den Bedürfnissen der<br />

Fahrgäste angepassten Angebote von den<br />

Busunternehmen, und der steigenden Betriebskosten<br />

von privaten Pkw´s wird für die<br />

Zukunft weiterer Zuwachs bei den Fahrgästen<br />

im Netz des Werkverkehrs erwartet.<br />

Der Bus bewährt sich in diesem Einsatzbereich<br />

gegenüber dem Auto als günstigstes<br />

und zuverlässiges Beförderungsmittel.


17<br />

IGP-Versicherungsdienst<br />

Im Berichtszeitraum wurden die <strong>WBO</strong>-Mitgliedsunternehmen<br />

per Rundschreiben über<br />

folgende Themen informiert.<br />

10/2001 Insolvenzabsicherung<br />

08/<strong>2002</strong> Insolvenzabsicherung<br />

Mit den nachstehend genannten Mailings<br />

wurden die Mitgliedsunternehmen auf individuelle<br />

Versicherungslösungen angesprochen:<br />

03/<strong>2002</strong> Verkehrs-Rechtsschutz<br />

04/<strong>2002</strong> Unfallversicherung<br />

04/<strong>2002</strong> Gesellschafter-Geschäftsführer-<br />

Versorgung<br />

Betriebliche Altersversorgung:<br />

Der Ergänzungstarifvertrag zum <strong>WBO</strong>-Manteltarifvertrag<br />

ist am 01. April <strong>2002</strong> mit einer<br />

Laufzeit bis 31. Dezember 2008 in Kraft getreten.<br />

137<br />

Damit haben alle Arbeitnehmer des privaten<br />

Omnibusgewerbes in Baden-Württemberg<br />

einen Rechtsanspruch auf betriebliche Altersversorgung,<br />

indem ein Teil des tariflichen Entgeltes<br />

zur betrieblichen Altersversorgung<br />

umgewandelt werden kann.<br />

Folgende Durchführungswege zur betrieblichen<br />

Altersversorgung sind möglich:<br />

- Direktversicherung<br />

- Pensionsfonds<br />

- Pensionskasse<br />

- Riester-Rente<br />

- Unterstützungskasse<br />

Unsere Versicherungsmitarbeiter, die Herren<br />

Günter Müller, Siegfried Maier, Torsten Herz<br />

und Markus Mayer stehen allen <strong>WBO</strong>-Mitgliedsunternehmen<br />

zur Beratung, auch vor<br />

Ort, zur Verfügung.<br />

Für den Kundendienstservice ist Frau Karin<br />

Wenzl weiterhin Ihre Ansprechpartnerin.<br />

17.1.5


17<br />

Die bisherige Resonanz auf dieses neue<br />

technologiegestützte Schulungsprogramm ist<br />

sowohl von Unternehmerseite als auch von<br />

Fahrerseite äußerst positiv.<br />

Mit unserem stark ausgebauten Weiterbildungsprogramm<br />

für Busfahrer sind wir auf<br />

dem richtigen Weg, um durch ein qualitativ<br />

hochwertiges Angebot die Branche für die<br />

Herausforderungen der Zukunft zu rüsten.<br />

Um für die Zukunft "fit" zu sein, dazu trugen<br />

auch die Seminare Kostenrechnung und<br />

Preisfindung im Busbetrieb bei. Auch die Themen<br />

rund ums Internet waren sehr gefragt<br />

und beim Seminar "Homepageerstellung"<br />

konnten die Teilnehmer ihre kleine selbst<br />

erstellte Homepage sofort mit nach Hause<br />

nehmen.<br />

Das Thema Tabellenkalkulation im Busbetrieb<br />

war so sehr gefragt, dass Folgeseminare<br />

angeboten wurden. Die Teilnehmer waren<br />

begeistert und für diejenigen, die auch beim<br />

zweiten Mal keinen Platz mehr fanden, können<br />

sich freuen, denn in der kommenden Saison<br />

werden wir dieses Thema wieder aufnehmen.<br />

Es heißt dann wieder: "Einmal erstellt -<br />

für immer zur Hand" Excel im Busbetrieb.<br />

Ein Volltreffer war das Thema "Werbemittelgestaltung<br />

am PC und Textgestaltung". Hier<br />

wurde richtig hart gearbeitet und der Erfolg<br />

zeigte sich auch sofort. Die Teilnehmer nahmen<br />

auch in diesem Seminar die am PC<br />

erstellten Werbemittel und Texte als Diskette<br />

mit nach Hause und das Erarbeitete konnte<br />

dann im Betrieb eingesetzt werden.<br />

Weiter ging es mit der Unternehmenspräsentation<br />

"Graue Maus und sich verstecken -<br />

oder trommeln und wirbeln. Alles Wissenswerte<br />

für die "Selbstdarstellung des Unternehmens"<br />

wurde präsentiert. Hausmessen,<br />

Tag der offenen Tür, regionale Messen etc.<br />

Die Teilnehmer konnten nicht genug bekommen.<br />

Ein Seminar aus der Praxis für die Praxis.<br />

Wie sagte doch ein Teilnehmer, "warum<br />

soll ich dieses Seminar weiterempfehlen?<br />

Nein ich habe soviel gelernt, das möchte ich<br />

für mich behalten". Ja so kann's auch gehen.<br />

139<br />

Das Führungstraining für Frauen ist inzwischen<br />

ein fester Bestandteil unseres Angebots<br />

geworden. Neben der Weiterbildung hat<br />

auch der Erfahrungsaustausch einen Stammplatz<br />

bei den Veranstaltungen eingenommen.<br />

Es freut uns, dass wir diese Seminarreihe<br />

zweimal im Jahr mit unterschiedlichen Gruppen<br />

durchführen können.<br />

Ein auf Kunden und Dienstleistung bezogenes<br />

Seminar war auch die "Weiterbildung für<br />

Reisebegleiter". Bei dieser Veranstaltung ging<br />

es sehr lebhaft zu und mit praktischen<br />

Übungen wurde der Alltag des Reiseleiters<br />

trainiert.<br />

Themen wie EG-Sozialvorschriften und Margenbesteuerung<br />

gehören zu den Klassikern<br />

des Bildungswerksangebots.<br />

Auch der zweimal jährlich stattfindende Vorbereitungslehrgang<br />

zur Fachkundeprüfung<br />

findet großen Anklang und es spricht für<br />

unseren qualifizierten Unterricht, daß die Teilnehmer<br />

mit guten Erfolgen die IHK-Prüfung<br />

bestehen.<br />

Durch die vielen positiven Aussagen zu den<br />

Seminaren sieht sich das Bildungswerk auf<br />

seinem Weg bestätigt, Seminare aus der Praxis<br />

für die Praxis anzubieten. Ein Garant dafür<br />

sind die sowohl fachlich als auch psychologisch<br />

und didaktisch qualifizierten Referenten,<br />

die alle ihre praktischen Erfahrungen auf<br />

den entsprechenden Spezialgebieten einbringen<br />

und wissen wovon sie reden und was im<br />

Betrieb machbar und umsetzbar ist.<br />

Es ist das Bestreben des Bildungswerks der<br />

Omnibusunternehmer, diese Praxisbezogenheit<br />

beizubehalten, um das Omnibusgewerbe<br />

im immer härter werdenden Wettbewerb zu<br />

unterstützen.<br />

17.2.1


17<br />

Weitere Unternehmergespräche<br />

Unternehmergespräch „Busgewichte“<br />

am 10. Oktober <strong>2002</strong><br />

Am 10. Oktober veranstaltete das Bildungswerk<br />

der Omnibusunternehmer ein Unternehmergespräch,<br />

um ein Forum zu bieten, in<br />

dem die problematische Gewichtssituation<br />

bei Omnibussen zwischen den beteiligten diskutiert<br />

werden konnte.<br />

Eingeladen auf das Podium waren die Vertreter<br />

der Busheresteller, zudem war Herr Hönig<br />

als zuständiger Referent für Kraftfahrzeugtechnik<br />

aus dem UVM zugegen.<br />

Nach einer kurzen Darstellung der Problematik<br />

durch den <strong>WBO</strong> referierte Herr Hönig aus<br />

der Sicht des UVM. Er konnte uns kurzfristig<br />

auch keine Lösungen anbieten. Lediglich die<br />

Zulassung für Anhänger auf 100 km/h oder<br />

die Erhöhung der Toleranzgrenzen auf 5%<br />

(= 18,9 t) sei ggf. kurzfristig möglich. Einer<br />

Erhöhung der Gesamtgewichte gab er höchstens<br />

mittel- bis langfristig und auf europäischer<br />

Ebene eine Chance. Hauptproblem<br />

seien die Straßenbauverwaltungen, die die<br />

Zerstörung der Straßen und Brücken fürchten<br />

und damit eine sehr starke Lobby hätten. Für<br />

den Bus bezeichnete Herr Hönig jedoch eine<br />

mögliche Erhöhung als nicht aussichtslos.<br />

Nur bei den Achslasten sei kein Spielraum<br />

drin.<br />

141<br />

Herr Hönig bat um Verständnis, dass die<br />

Initiative dabei nicht aus Baden-Württemberg<br />

kommen könne, man habe sich schon mit den<br />

15-Meter-Bussen keine Freunde gemacht.<br />

Die Hersteller boten für den Altfuhrpark auch<br />

keine Lösung an, sagten aber Unterstützung<br />

zu. Beim Verkauf von neuen Bussen werde<br />

man aber auf die Gewichte stärker achten<br />

und die Unternehmer entsprechend beraten.<br />

Ob Zweiachsfahrzeuge für noch höhere<br />

Gewichte noch wirtschaftlich seien, wurde in<br />

Zweifel gezogen, der Trend gehe derzeit klar<br />

zum Dreiachser, ggf. in 12,8 Meter Länge.<br />

Die Unternehmer brachten ein, dass die<br />

Straßenbelastung auch vom verwendeten<br />

Reifentyp abhinge und man ggf. höhere<br />

Gewichte zulassen könnte, wenn entsprechende<br />

Reifen montiert seien. Zudem wurde<br />

das Problem der dynamischen Achslast<br />

angesprochen. Es gebe Versuche in der<br />

Industrie, die Federungen exakter auf die<br />

Straßenbeschaffenheit abzustimmen. Auch<br />

dies würde die Straßenbelastung deutlich vermindern.<br />

17.2.4<br />

17.2.4.1


17<br />

<strong>WBO</strong>-Wintertagung <strong>2002</strong><br />

"Die Teilnehmer - ein starkes Team" so könnte<br />

das Ergebnis der diesjährigen <strong>WBO</strong>-Wintertagung<br />

<strong>2002</strong> lauten. Denn Teamgeist<br />

wurde "groß geschrieben". Sei es bei den Vortragsveranstaltungen<br />

und Workshops oder<br />

beim Freizeitprogramm. Die <strong>WBO</strong>-ler waren<br />

ein Team!<br />

Bereits nach der Ankunft am Nachmittag in<br />

St. Johann/Pongau ließ es sich die Truppe,<br />

trotz des begrüßenden "Salzburger Schnürlregens"<br />

nicht nehmen, am geplanten Stadtrundgang<br />

teilzunehmen, um sich über die<br />

Geschichte des Ortes zu informieren. Bei der<br />

anschließenden Präsentation des Tourismusverbandes<br />

St. Johann und weiterer touristischer<br />

Anbieter wurden die gewonnenen Eindrücke<br />

vertieft. Die hohe Teilnehmerzahl bei<br />

dieser Informationsveranstaltung sollte sich<br />

die nächsten Tage fortsetzen. Was ein Beweis<br />

war, dass mit der Themen- und Referentenauswahl<br />

die richtige Wahl getroffen wurde.<br />

Nachdem am Ankunftstag über Sehenswürdigkeiten,<br />

Historie und Gegenwärtiges von St.<br />

Johann, das Pongau und das Land Salzburg<br />

ausführlich informiert wurde, begann der<br />

Montag gleich mit einem Paukenschlag<br />

"Unternehmen o.k. - Unternehmer k.o." hieß<br />

es provozierend. Die Ärzte Dr. Rist und Herr<br />

Schuler informierten in einer für den Laien<br />

verständnisvollen Darbietung über die Wichtigkeit<br />

von gesundheitlichen Präventionsmaß-<br />

143<br />

nahmen und Gesundheitsvorsorge. Denn was<br />

nützt ein gesunder Betrieb, wenn der Unternehmer<br />

"schwächelt". Beruhigend war, dass<br />

Dr. Rist das "in Maßen genossene Gläschen<br />

Wein" nicht verbot, dass er aus den Teilnehmern<br />

auch "keine Vegetarier" machen wollte,<br />

sondern ab und zu ein gutes Stück Fleisch als<br />

sinnvoll betrachtet. Auch hielt er nicht viel von<br />

den Joggern, die stundenlang durch den<br />

Wald pirschen und ganz stolz auf ihre zurückgelegten<br />

Kilometer sind, dabei aber ein<br />

Gesicht machen, als hätte der "saure Regen"<br />

auch bei ihnen zugeschlagen. Da sind ihm die<br />

Spaziergänger, die ihm mit flottem Schritt und<br />

freundlich strahlend entgegenkommen schon<br />

17.2.5


17.2.5<br />

lieber. Denn die tun wirklich etwas für ihre<br />

Gesundheit. Und wie wir mit unseren größten<br />

Feinden den "freien Radikalen" umgehen sollen<br />

bzw. was diese in unserem Körper anrichten,<br />

das demonstrierten uns die Herren in<br />

Zusammenarbeit mit Herrn Beles schauspielerisch<br />

einmalig. Es kann nun jeder Teilnehmer<br />

nachvollziehen, was in seinem Körper<br />

vorgeht.<br />

Der Einstieg war gelungen, die Teilnehmer<br />

jubelten und keiner wollte vorzeitig trotz schönem<br />

Wetter auf die Skipiste.<br />

Am Nachmittag informierte Prof. Dr. jur. Führich<br />

über die Auswirkungen des neuen<br />

Rabattgesetzes auf die Busbranche und<br />

ermunterte die Teilnehmer, die Auswirkungen<br />

positiv umzusetzen und als Chance zu sehen.<br />

Dies war dann auch schon die Aufforderung<br />

für das nächste Referat von Professor Barg<br />

zum Thema "Kundenbindung". In kurzen, eindringlichen<br />

Worten erläuterte Professor Barg,<br />

warum "Kundenbindung" notwendig ist und<br />

wie Kundenbindung gehandhabt werden<br />

kann. Mit Kundenbindung ist nicht immer ein<br />

Preisnachlass zu verstehen, da gibt es viel<br />

intelligentere Möglichkeiten. Wie diese aussehen<br />

könnten? Ja, das war nun neu bei der<br />

<strong>WBO</strong>-Wintertagung - diese Ideen sollten die<br />

Teilnehmer in Workshops selber entwickeln.<br />

Erst kurzes Staunen, Stirne runzeln - aber<br />

dann: "Packen wir's an", lautete die Devise.<br />

Es war kein Problem, fünf Gruppen mit jeweils<br />

ca. 12 Teilnehmern zusammen zu finden, die<br />

bereit waren, am nächsten Tag "Zukunftsideen"<br />

zu entwickeln. Unter dem Motto "wer<br />

nicht ab und zu mal spinnt - hat die Zukunft<br />

schon verpennt" gings ans Werk. Und wie in<br />

den einzelnen Gruppen gearbeitet wurde! -<br />

Die Unternehmer waren echte Visionäre. Es<br />

wurden Ideen gesponnen (da hätte so mancher<br />

"Werbe-Fuzzi" seine große Freude<br />

gehabt). Ideen verworfen, neue entwickelt,<br />

das Ergebnis konnte sich sehen lassen!<br />

144


17<br />

Die Teilnehmer präsentierten ihre Arbeiten<br />

mit viel persönlichem Engagement und als<br />

Kundenbindungsmodelle entstanden:<br />

Die sonntagnachmittags Fernsehsendung,<br />

bei der Busreiseprogramme vorgestellt wurden,<br />

umrahmt von Informationen über Land<br />

und Leute, Reiserecht und weiteren Informationen<br />

rund ums Reisen. Eine Workshopgruppe<br />

legte ein Aktienpaket auf, um über dieses<br />

ihre Reisen zu vermarkten und Kunden an<br />

sich zu binden, die nächste gründete einen<br />

"Busreiseclub", in den monatlich eingezahlt<br />

wurde und mit dem Angesparten konnte das<br />

Clubmitglied dann eine Reise buchen. Anreize<br />

sollten durch besonderen Service und<br />

Zusatz-Schmankerln geschaffen werden.<br />

Gruppe vier setzte auf "herrausragende Qualität",<br />

gut ausgebildetes und geschultes Personal<br />

als Grundstock für perfekten Service.<br />

Der Kunde soll sich als VIP vorkommen.<br />

Jeder Mitarbeiter sollte den gleichen Kundenbindungsgedanken<br />

haben wie der Inhaber<br />

selber. Also, es war toll, welche Ideen entwickelt<br />

wurden und - welche Kreativität in den<br />

einzelnen Teilnehmern steckte. Das ging bei<br />

einer Gruppenarbeit sogar so weit, dass das<br />

Arbeitsergebnis als Rollenspiel präsentiert<br />

wurde. Schade - dass niemand vom Fernsehen<br />

dabei war, ein Talentsucher hätte seine<br />

Freude gehabt.<br />

145<br />

Bei diesem Workshop wurde Teamgeist<br />

"groß" geschrieben und jede Gruppe fand<br />

seine Ideen natürlich am besten. Leider kam<br />

nun das große Warten bis die Jury, bestehend<br />

aus Frau Steimle, Neoplan Südwest, Herr<br />

Danner, DaimlerChrysler Bank und Herr<br />

Meier, Omnibus Hildenbrand, sowie als Jury-<br />

Vorsitzender Professor Barg, das Ergebnis<br />

bekannt gab. Die Jury hatte es wirklich nicht<br />

leich, eine Gewinner-Gruppe auszuwählen.<br />

Gewinner war die Gruppe mit Bob Lee als<br />

Moderator und den Teilnehmern Birgit Grötzinger,<br />

Marie-Luise Stöttinger, Birgit Bauer,<br />

Friedel Rau, Harald Binder, Andreas Kühner,<br />

Roland Schuler und Manfred Huber. Diese<br />

Gruppe überzeugte nicht nur durch ihr Kundenbindungskonzept<br />

"des Busreiseclubs",<br />

sondern auch durch die hervorragende Präsentation<br />

mit schauspielerischen Höchstleistungen.<br />

Als Belohnung gab's den "Bildungswerk<br />

Kreativ-Pokal".<br />

Total motiviert ging es am nächsten Tag weiter<br />

mit dem Vortrag von Marie-Luise Stöttinger,<br />

die am Beispiel am Unternehmen ihres<br />

Mannes darstellte, wie die arbeitsmedizinische<br />

Betreuungspflicht sowohl für das Unternehmen<br />

als auch für Mitarbeiter positiv umgesetzt<br />

werden kann. Auch in diesem Vortrag<br />

zeigte sich, wie viel Innovation bei Busunternehmern<br />

vorhanden ist und wie erfolgreich<br />

Ideen mit ein bisschen Mut für Neues umgesetzt<br />

werden können.<br />

17.2.5


17.2.5<br />

Bei der anschließenden Team-Präsentation<br />

der Herren Huber, Stelter und Danner von der<br />

DaimlerChrysler Bank war Finanzdienstleistung<br />

das Thema. Auch hier zeigte sich, dass<br />

sich die Zeiten geändert haben und die Banker<br />

heute ihre Kunden als Partner betrachten.<br />

Durch die Lebendigkeit dieses Vortrags, der<br />

mit viel Informationen und Neuigkeiten<br />

gespickt war, verging die Zeit wie im Fluge.<br />

Der Nachmittag war der Technik gewidmet.<br />

Richard Averbeck, Geschäftsführer der Evo-<br />

Bus GmbH aus Ulm berichtete über neue<br />

technische Entwicklungen und deren Stand.<br />

Hier gab's natürlich sehr viel Diskussionsstoff,<br />

da die Zuhörer der Meinung waren, dass<br />

Busse oftmals an den Bedürfnissen des Kunden<br />

vorbei entwickelt werden. Leider war die<br />

Zeit für die Diskussion viel zu kurz, um die<br />

angesprochenen Punkte alle auszudiskutieren.<br />

Den Abschluss-Part übernahm Peter Traa. Er<br />

motivierte die Teilnehmer, das Jammern sein<br />

zu lassen, und tatkräftig die Herausforderungen<br />

der Zukunft anzunehmen. Mit kleinen<br />

Spielchen, die Teamfähigkeit fördern oder<br />

Hemmschwellen aufzeigte, bezog er die Teilnehmer<br />

in seinen lebendigen Vortrag mit ein.<br />

Er konnte immer wieder eingefahrene Denkstrukturen<br />

aufreißen und Wege aufzeigen,<br />

ungezwungen mit neuen Denkansätzen an<br />

Entscheidungen heranzugehen.<br />

Das gesamte Informationsprogramm ergänzt<br />

durch die Aktivität in den Workshops war ein<br />

voller Erfolg. Die Teilnehmer konnten jeder für<br />

sich davon profitieren. Die hervorragende<br />

Beurteilung des Tagungsprogramms durch<br />

die Teilnehmer und die Aufforderung in dieser<br />

Richtung weiterzumachen, ermuntert das Bildungswerk,<br />

den eingeschlagenen Weg weiterzugehen.<br />

Genauso viel Spaß hatten die Teilnehmer<br />

aber auch am Freizeitprogramm. Es hatte für<br />

jeden etwas zu bieten. So kamen die Skifahrer,<br />

wenn auch unter erschwerten Bedingungen<br />

(aufgrund des Schneemangels) auf ihre<br />

Kosten, die Nichtskifahrer erfreuten sich an<br />

146<br />

der romantischen Pferdeschlittenfahrt mit uriger<br />

Einkehr in Filzmoos. Beim Schneeschuhwandern<br />

zeigten die Nicht-Skifahrer, dass<br />

auch sie eine "gute Kondition" hatten und die<br />

Stadtbesichtigung in Salzburg war ein echtes<br />

"Schmankerl", denn die Stadtführerin, Frau<br />

Dr. Frost, brachte den Teilnehmern Salzburg<br />

sehr nahe und versetzte sie so manches mal<br />

träumerisch in die Vergangenheit. Allein<br />

schon die Schilderung der Jedermann-Aufführung,<br />

ließ bei den Zuhörern den Wunsch<br />

aufkommen, unbedingt die nächste Aufführung<br />

miterleben zu müssen. Und wer<br />

immer noch nicht genug hatte, konnte sich im<br />

hoteleigenen Fitnessraum "trimmen", in der<br />

Sauna entspannen oder im Schwimmbad ein<br />

paar Runden drehen. Und es gab doch<br />

tatsächlich Teilnehmer, die auch noch Zeit<br />

fanden, um sich vom Hausmasseur durchwalken<br />

zu lassen. Also, es war für jeden das passende<br />

Angebot dabei.<br />

Die Abende waren voll ausgelastet. Beim Hüttenabend<br />

war es äußerst schwierig, die Teilnehmer<br />

auf den Nachhauseweg zu bringen.<br />

Denn die Stimmung war so gut, dass jedem<br />

der Abschied schwer fiel und vor allem entwickelten<br />

sich die <strong>WBO</strong>-ler zu unermüdlichen<br />

Tänzern. Mit Müh und Not gelang es, die letzten<br />

Tänzer direkt von der Tanzfläche auf den<br />

Heimweg zu bringen. Am nächsten Tag folgte<br />

der Faschingsball und hier zeigte sich die<br />

wahre Kreativität der <strong>WBO</strong>-Mitglieder und<br />

den teilnehmenden Gästen. Mancher der Teilnehmer<br />

war nicht wieder zu erkennen, so toll<br />

kostümiert waren sie. Die Stimmung war<br />

super und zum Glück war Faschingsdienstag<br />

und es war um 12.00 Uhr Schluss - wer weiß,<br />

wie lange es die Schwaben sonst den Österreichern<br />

gezeigt hätten, wie man Fasching<br />

feiert. Es geht das Gerücht um, dass einige<br />

noch einen Gasthof im Ort gefunden hätten,<br />

um weiter zu feiern.<br />

Am Mittwoch war der kulturelle Höhepunkt<br />

der <strong>WBO</strong>-Tagung. Das Mozart-Dinner-Concert<br />

im historischen Ambiente des St. Peter<br />

Kellers in Salzburg war vom Feinsten. Arien<br />

aus Mozart-Opern umrahmten ein hervorragendes<br />

Abendessen gekocht nach alten


17<br />

Rezepten aus Mozart-Zeiten. Die Sänger<br />

zeichneten sich durch hervorragende Stimmen<br />

aus und so wurde der Abend zum absoluten<br />

Genuss.<br />

Als Abschluss dieses Abends wurde die stimmungsvolle<br />

Atmosphäre für die Bekanntgabe<br />

der Gewinner des Bildungswerks Kreativ<br />

Pokals genutzt. Die Überreichung des Pokals<br />

mit den launischen Ansprachen stellte das<br />

hohe Niveau Wintertagung nochmals heraus.<br />

Der Abschlussabend am Donnerstag wurde<br />

sportlich. Die Gaudi-Olympiade stand an. Das<br />

fair play ließ etwas zu wünschen übrig, aber<br />

die sich fortsetzende Kreativität, wenn's<br />

darum ging zu gewinnen, kannte keine Grenzen.<br />

Teamgeist wurde wieder groß geschrieben<br />

und alle waren so gut, dass kein "wirklicher<br />

Gewinner" ausgemacht werden konnte.<br />

Dank der Großzügigkeit des Hauses EvoBus,<br />

war es möglich, allen Teilnehmern ein kleines<br />

Geschenk zu überreichen. Wie heißt es doch<br />

"dabei sein ist alles!"<br />

147<br />

Bei dieser Gelegenheit ein ganz herzliches<br />

Dankeschön an den Hauptsponsor die Firma<br />

EvoBus Stuttgart und Ulm. Dank dessen<br />

großzügigem Sponsoring es gelungen ist, ein<br />

so hochwertiges Programm zu einem äußerst<br />

günstigen Preis anbieten zu können. Danke<br />

auch an den Tourismusverband St. Johann<br />

und dessen Geschäftsführerin, Renate Gruber,<br />

die uns tatkräftig bei der Vorbereitung<br />

und Durchführung unterstützte und die ebenfalls<br />

großzügige finanzielle Unterstützung mit<br />

zum Erfolg der Tagung beitrug. Ein Dankeschön<br />

auch an das Alpenland Sporthotel in<br />

St. Johann, das sehr auf unsere Wünsche<br />

einging und last but not least die "Österreich<br />

Werbung" in Frankfurt, die uns gemeinsam<br />

mit der Salzburg Touristik den wunderschönen<br />

Abend in Salzburg bot.<br />

Zum Schluss noch ein Dankeschön an alle<br />

Teilnehmer, die so aktiv am Programm teilgenommen<br />

haben.<br />

17.2.5


17.3<br />

17<br />

f+b Forschungs- und Beratungsgesellschaft Personenverkehr mbH<br />

Beratungsleistungen<br />

Die f+b Forschungs- und Beratungsgesellschaft<br />

Personenverkehr mbH berät seit 1989<br />

überwiegend private Busunternehmen.<br />

1. Allgemeine Beratung von Omnibusunternehmen<br />

in betriebswirtschaftlichen<br />

Fragen:<br />

● Kalkulation und Erfolgskontrolle<br />

● Schwachstellenanalyse<br />

● Betriebliche Organisation<br />

● Unternehmensplanung<br />

● Hilfe bei Vereinigungen<br />

(z.B. Genossenschaften)<br />

2. Beratung von Verkehrsunternehmen in<br />

Fragen des Linienverkehrs:<br />

● Fahrpreiskalkulation und Preisbildung;<br />

● Ausgleich gemeinwirtschaftlicher<br />

Leistungen;<br />

● Fortentwicklung, Um- und Neuorganisation<br />

des Leistungsangebotes;<br />

● Gründung von Verkehrsgemeinschaften;<br />

● Beratungen beim Beitritt in Verbünde.<br />

3. Sanierungen<br />

● Koordination und Begleitung von Bankgesprächen;<br />

● Erstellung von Liquiditätsplänen;<br />

● Gestaltung von Sanierungskonzepten;<br />

● Begleitung bei der Realisierung von<br />

Sanierungskonzepten.<br />

4. Ermittlung des Unternehmenswertes<br />

● Erstellung von Wertgutachten, auch für<br />

Betriebsteile.<br />

5. Ausschreibungen<br />

● Kalkulation von Angeboten;<br />

● Formulierung des Angebots;<br />

● Organisation von Bietergemeinschaften.<br />

148<br />

Nähere Informationen bei:<br />

f+b Forschungs- und<br />

Beratungsgesellschaft<br />

Personenverkehr mbH<br />

Dornierstraße 3<br />

71034 Böblingen<br />

Peter Bagdahn<br />

Unternehmensberater<br />

Geschäftsführer<br />

Telefon: 0 70 31 / 6 23-195<br />

E-Mail: bn@busforum.de<br />

Dr. phil. rel. Heinz G. Benten<br />

Unternehmensberater, Justiziar<br />

Telefon: 0 70 31 / 6 23-199<br />

E-Mail: bt@busforum.de<br />

Manuela Schneider<br />

Assistentin<br />

Telefon: 0 70 31 / 6 23-194<br />

E-Mail: sn@busforum.de<br />

Telefax: 0 70 31 / 6 23-198<br />

Internet: www.fbgmbh.de<br />

Seit 01.01.<strong>2002</strong> auch:<br />

im NWO-Gebäude<br />

Heinrich-von-Stephan-Str. 1<br />

40764 Langenfeld<br />

Telefon: 0 2173/ 206-876

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