Inhaltsverzeichnis WBO-Geschäftsbericht 2002
Inhaltsverzeichnis WBO-Geschäftsbericht 2002
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<strong>Inhaltsverzeichnis</strong><br />
<strong>WBO</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2002</strong><br />
1. Daten zum Straßenpersonenverkehr<br />
2. Verkehrspolitik<br />
3. ÖPNV<br />
1.1 Die Unternehmensstruktur des Straßenpersonenverkehrs<br />
....................................................9<br />
1.2 Entwicklung der beförderten Personen<br />
und Einnahmen der größeren Unternehmen<br />
mit sechs und mehr Kraftomnibussen....................10<br />
1.2.1 ÖPNV (Linienverkehr nach §§ 42<br />
und 43 sowie freigestellte Verkehre)..........10<br />
1.2.2 Reiseverkehr nach<br />
§§ 48 und 49 PBefG ..................................12<br />
1.2.3 Gesamtentwicklung von Linienund<br />
Reiseverkehr ......................................13<br />
1.3 Straßenpersonenverkehr aller Unternehmen<br />
in Baden-Württemberg ..........................................14<br />
1.4 Zulassungszahlen für Omnibusse ..........................15<br />
2.1 Kartellrechtliche Bedenken gegen<br />
den Deutsche Bahn-Konzern ................................17<br />
2.2 Kündigung der Vereinbarung bdo / DB Regio........18<br />
2.3 Ökosteuer ..............................................................19<br />
2.4 Positionen der Parteien zu Fragen des<br />
mittelständischen Omnibusgewerbes ....................20<br />
2.5 Änderungen des Personenbeförderungsgesetzes<br />
............................................21<br />
2.6 Initiative im Landtag „Förderung<br />
mittelständischer Busunternehmen“ ......................22<br />
3.1 Wettbewerb im ÖPNV ............................................23<br />
3.1.1 Expansionspolitik der DB Regio ................23<br />
3.1.2 Aktivitäten ausländischer ÖPNV-<br />
Konzerne in Deutschland ..........................24<br />
3.2 Auftragsverkehr ......................................................25<br />
3.3 Finanzierung des ÖPNV ........................................26<br />
3.3.1 GVFG ........................................................26<br />
3.3.2 Ausgleich gemeinwirtschaftlicher<br />
Leistungen ..................................................27<br />
3.4 Arbeitskreis ÖPNV..................................................29<br />
3.5 Innovationsprogramm des Landes ........................32<br />
3
3. ÖPNV<br />
4. Bus und Zukunft<br />
5. Europäische<br />
Entwicklungen<br />
6. Freizeitverkehr<br />
7. Bus und Touristik<br />
3.6 Verbünde und Kooperationen ..............................32<br />
3.6.1 Verbundlandschaft in<br />
Baden-Württemberg ................................32<br />
3.6.2 Tarifverbund Freudenstadt ......................33<br />
3.7 Auf dem Weg zum Busverkehrssystem -<br />
Leitfaden „Optimierung von Busverkehren“ ........34<br />
4.1 CBT – Computer Based Training ........................35<br />
4.1.1 Projektstand im Überblick ........................35<br />
4.1.2 Fahrerqualifizierung mit<br />
CBT-Lernprogrammen ............................37<br />
4.1.3 Kundenresonanz zu den<br />
CBT-Lernprogrammen ............................38<br />
4.1.4 CBT-Präsentationen ................................38<br />
4.1.5 Kooperationen..........................................40<br />
4.1.6 Zusammenfassung und Ausblick ............40<br />
4.2 Modellversuch zur Berufsausbildung<br />
Jugendlicher zum/zur Berufskraftfahrer/in ..........41<br />
4.3 Alternative Antriebe - Ultracapbus ......................43<br />
5.1 Buslängen in Europa............................................44<br />
5.2 Digitaler Fahrtenschreiber....................................47<br />
5.3 EU-Arbeitszeitrichtlinie ........................................47<br />
5.4 Landverkehrsabkommen mit der Schweiz ..........48<br />
5.5 Maße und Gewichte im<br />
europäischen Kontext ..........................................48<br />
5.6 Änderung des europäischen<br />
ÖPNV-Rechtsrahmens ........................................49<br />
6.1 Baden-Württemberg-Ticket /<br />
Schönes-Wochenende-Ticket ..............................51<br />
6.2 SchülerFerienTicket ............................................52<br />
7.1 Entwicklungen in der deutschen<br />
Reiseindustrie ......................................................53<br />
7.2 Touristik-Statistiken..............................................54<br />
7.3 Straßengebühren und Abgaben in Europa ..........57<br />
4
7. Bus und Touristik<br />
8. Änderung rechtlicher<br />
Vorschriften und<br />
Rechtsprechung<br />
9. Personal- und<br />
Sozialbereich<br />
10. Bus und Sicherheit<br />
11. Internet<br />
12. Gebühren für Ton- und<br />
Videovorführungen in<br />
Bussen<br />
7.4 Verkehrskontrollen in Frankreich ........................60<br />
7.5 Touristischer Workshop - Region Burgund..........61<br />
7.6 Arbeitskreis Touristik............................................62<br />
7.7 Übernahme Stella-Musicals<br />
durch die Stage Holding ......................................63<br />
8.1 Tempolimit in Ungarn ..........................................64<br />
8.2 Ausweis der Steuernummer<br />
auf Rechnungen ..................................................64<br />
8.3 Einheitliches Muster für Sicherungsschein ..........65<br />
8.4 Änderung der Verordnung über die<br />
Informationspflichten von Reiseveranstaltern<br />
(Inform-VO) ....................................66<br />
8.5 Änderung des Schadensrechtes..........................66<br />
8.6 Änderung der Fahrerlaubnisverordnung ..............67<br />
8.7 Allgemeine Geschäftsbedingungen ....................67<br />
8.8 Informationspflichten bei Internetauftritten ..........68<br />
9.1 Lohntarifverhandlungen <strong>2002</strong> ..............................70<br />
9.2 <strong>WBO</strong>-Ergänzungstarifvertrag zur<br />
betrieblichen Altersvorsorge ................................70<br />
9.3 Tariftreuegesetz ..................................................71<br />
9.4 Neues Verjährungs- und Schuldrecht ..................71<br />
9.5 Änderung des Mutterschutzgesetzes ..................72<br />
9.6 Kündigungsschutz in Kleinbetrieben....................72<br />
10.1 Der Bus ist das sicherste Verkehrsmittel ............74<br />
10.2 Fahrerauszeichnung „Sicher & Unfallfrei“ ............75<br />
10.3 Sicherheitskongress ............................................80<br />
11.1 Der Internetauftritt des <strong>WBO</strong>................................83<br />
12.1 GEMA ..................................................................84<br />
5
13. Öffentlichkeitsarbeit<br />
14. <strong>WBO</strong> intern<br />
15. Organisation<br />
13.1 Kontakte zu Entscheidungsträgern aus<br />
Politik, Wirtschaft und Verwaltung ......................85<br />
13.2 Stadt, Land, Bus ..................................................86<br />
13.3 ÖV-Tag <strong>2002</strong>........................................................88<br />
13.4 Pro Mobil ..............................................................90<br />
13.5 „Dein Bus ist sicher“<br />
Große Nachfrage für die Aktion ..........................92<br />
13.6 Sonderveröffentlichung „Der Bus“<br />
zur Jahreshauptversammlung..............................94<br />
13.7 Sonderveröffentlichung „Busse mit Komfort<br />
und Luxus“ im Stuttgarter Stadtanzeiger ............96<br />
13.8 Präsentation vor Schülerverkehrsmentoren<br />
Donaueschingen ..................................97<br />
13.9 Landesjubiläum Baden-Württemberg ..................98<br />
13.10 CMT <strong>2002</strong> ............................................................98<br />
13.11 Forum Tourismusregion Stuttgart ......................100<br />
13.12 Retro Classics ....................................................101<br />
13.13 Partnerschaftsaktionen ......................................102<br />
13.14 Landesgartenschau Ostfildern ..........................103<br />
13.15 Azubi-Tage ........................................................104<br />
14.1 Jahrestagung 2001 ............................................106<br />
14.2 <strong>WBO</strong>-Info-Reisen ..............................................107<br />
14.2.1 Lyon ......................................................107<br />
14.2.2 Legoland ................................................109<br />
14.2.3 Champagne............................................110<br />
14.2.4 EXPO.02 ................................................111<br />
14.2.5 Bregenzerwald ......................................113<br />
14.2.6 <strong>WBO</strong>-Info-Reise an die<br />
„südliche Latiumküste“ ..........................115<br />
15.1 Vorstand ............................................................118<br />
15.2 Geschäftsstelle ..................................................119<br />
15.3 Kreisobleute des <strong>WBO</strong> ......................................122<br />
15.4 Ausschüsse und Arbeitsgruppen ......................125<br />
15.5 Mitarbeit im bdo..................................................128<br />
15.6 Mitgliederbewegung ..........................................129<br />
6
16. Gedenktafel<br />
17. Andere Organisationen<br />
im Dienstleistungszentrum<br />
Dornierstr. 3<br />
15.7 Mitgliederinformation..........................................130<br />
16. Gedenktafel........................................................131<br />
17.1 IGP - Interessengemeinschaft des<br />
Personenverkehrsgewerbes in<br />
Baden-Württemberg eG ....................................132<br />
17.1.1 IGP-Warenverkauf ................................132<br />
17.1.2 IGP-Schülerabrechnung ........................133<br />
17.1.3 Umsatzsteuer - Clearing ........................134<br />
17.1.4 IBS Berufsverkehr DaimlerChrysler ......136<br />
17.1.5 IGP-Versicherungsdienst ......................137<br />
17.2 Bildungswerk der<br />
Omnibusunternehmer e.V. ................................138<br />
17.2.1 Seminare................................................138<br />
17.2.2 Ministerium für Umwelt und Verkehr<br />
Baden-Württemberg unterstützt<br />
Lehrgänge des Bildungswerk der<br />
Omnibusunternehmer für<br />
„Wirtschaftliches Fahren“ ......................140<br />
17.2.3 Unternehmergespräch mit<br />
Ministerialrat Bernd Törkel, BMVBW ....140<br />
17.2.4 Weitere Unternehmergespräche............141<br />
17.2.5 <strong>WBO</strong>-Wintertagung <strong>2002</strong> ......................143<br />
17.3 f+b Forschungs- und Beratungsgesellschaft<br />
Personenverkehr mbH ..................148<br />
7
1<br />
Daten zum Straßenpersonenverkehr<br />
Die Unternehmensstruktur des Straßenpersonenverkehrs<br />
Jahr Private Nichtbundeseigene Kommunale Regionalbus-<br />
Unternehmen Eisenbahnen Unternehmen gesellschaften<br />
Insgesamt berichts- berichtspflichtig Insgesamt berichts- berichtspflichtig<br />
pflichtig pflichtig<br />
1987 784 293 5 22 17<br />
1988 783 299 5 22 17<br />
1989 778 299 5 25 20<br />
1990 774 295 5 22 17 5<br />
1991 755 300 5 23 17 5<br />
1992 750 290 5 22 17 5<br />
1993 746 295 5 20 17 5<br />
1994 734 286 5 22 17 5<br />
1995 727 289 5 24 18 5<br />
1996 753 291 5 25 20 5<br />
1997 740 291 5 26 20 4<br />
1998 730 288 5 25 20 4<br />
1999 740 291 5 26 21 4<br />
2000 731 289 5 26 21 4<br />
2001 719 282 5 29 22 4<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt Wiesbaden<br />
Seit 1995 sind nur noch diejenigen Unternehmen<br />
zur Abgabe von Quartalsberichten verpflichtet,<br />
die am letzten Werktag im September<br />
des vorangegangenen Jahres sechs oder<br />
mehr Kraftomnibusse zur Verfügung hatten<br />
bzw. Straßenbahn- oder Obusverkehr betrieben.<br />
Dadurch werden die Leistungen von<br />
etwa 60 % der privaten Unternehmen nicht<br />
erfasst, was die Leistungszahlen des privaten<br />
Omnibusgewerbes zu niedrig erscheinen<br />
lässt und einen objektiven Leistungsvergleich<br />
unmöglich macht.<br />
"Regionalbusgesellschaften" sind die aus<br />
dem "Geschäftsbereich Bahnbus" hervorgegangenen<br />
Regionalbusgesellschaften der<br />
Deutschen Bahn AG. In Baden-Württemberg<br />
handelt es sich dabei um die Regionalbus<br />
Stuttgart GmbH (RBS), die DB ZugBus<br />
Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH<br />
(RAB), die SüdbadenBus GmbH (SBG) und<br />
die RVS Regionalbusverkehr Südwest GmbH<br />
(SüdwestBus). Die Verkehre der Busverkehr<br />
Rhein-Neckar GmbH (BRN) werden seit 1998<br />
komplett am Sitz des Unternehmens in<br />
Rheinland-Pfalz erfasst, obwohl sie zu einem<br />
bedeutenden Teil in Baden-Württemberg<br />
erbracht werden.<br />
9<br />
Unter "Nichtbundeseigene Eisenbahnen"<br />
werden die Omnibusverkehre der in privatem,<br />
kommunalem oder Landeseigentum stehenden<br />
Eisenbahnen erfasst. Dies sind in Baden-<br />
Württemberg die landeseigenen Unternehmen<br />
Südwestdeutsche Verkehrs-AG<br />
(SWEG), und Hohenzollerische Landesbahn<br />
AG (HzL), die in kommunalem Besitz befindlichen<br />
Unternehmen Albtal-Verkehrsgesellschaft<br />
mbH (AVG) und Oberrheinische Eisenbahn-Gesellschaft<br />
AG (OEG), und die private<br />
Württembergischen Eisenbahngesellschaft<br />
Kraftverkehrs-GmbH (WEG-KVG), die zur<br />
Connex-Gruppe gehört.<br />
Die amtliche Statistik geht dazu über, die<br />
nichtbundeseigenen Eisenbahnen und die<br />
Regionalverkehrsgesellschaften gemeinsam<br />
auszuweisen. Daduch ist bei einigen Kennziffern<br />
ein Vergleich mit den Daten aus früheren<br />
Jahren nur noch bedingt möglich.<br />
1.1
1.2<br />
1.2.1<br />
Entwicklung der beförderten Personen und Einnahmen der größeren<br />
Unternehmen mit sechs uns mehr Kraftomnibussen<br />
ÖPNV (Linienverkehr nach §§ 42 und 43 sowie<br />
freigestellte Verkehre)<br />
Jahr Private Nichtbundeseigene Kommunale Regionalbus- Gesamt<br />
Unternehmen Eisenbahnen Unternehmen gesellschaften<br />
bef.Pers. Einnahmen bef. Pers. Einnahmen bef Pers. Einnahmen bef. Pes. Einnahmen bef. Pers. Einnahmen<br />
in Mio. DM in Mio. DM in Mio. DM in Mio. DM in Mio. DM<br />
1987 142,70 154,50 30,20 35,60 417,10 361,00 590,00 551,10*<br />
1988 141,10 154,90 30,80 35,90 408,60 368,60 580,50 559,40*<br />
1989 136,20 152,20 31,40 37,60 421,00 379,10 588,60 568,90*<br />
1990 139,30 158,20 30,80 38,50 437,30 395,10 141,40 263,60 748,80 855,40<br />
1991 140,50 166,35 30,89 55,42 452,24 421,66 137,54 270,81 761,17 914,24<br />
1992 149,49 179,19 31,50 41,08 471,53 439,75 143,87 282,10 796,39 942,12<br />
1993 152,66 183,22 33,13 43,59 488,59 460,26 142,84 282,51 817,22 969,58<br />
1994 155,59 188,55 32,45 42,97 496,33 500,65 142,06 273,02 826,43 1 005,18<br />
1995 158,67 195,14 31,43 43,05 515,36 501,92 144,82 284,28 850,28 1 024,40<br />
1996 148,24 188,89 31,51 44,44 544,09 530,65 147,19 291,44 871,03 1 055,42<br />
1997 143,98 185,71 32,65 44,15 552,45 549,72 147,63 274,14 876,71 1.053,72<br />
1998 142,34 185,58 33,01 47,14 556,19 552,30 129,01 1 247,57 1 860,55 1.032,59<br />
1999 143,00 187,79 34,75 49,01 566,16 566,70 134,64 1 240,77 1 878,53 1.044,26<br />
2000 146,28 194,15 34,56 48,23 584,64 569,87 136,38 1 237,18 1 901,86 1.049,43<br />
2001 147,81 203,31 35,50 50,36 605,21 616,67 138,78 271,00 927,30 1.141,34<br />
1 ohne BRN<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg<br />
Erfreulicherweise konnte das Fahrgastaufkommen<br />
im ÖPNV in Baden-Württemberg im<br />
Jahr 2001 erneut um 2,8% oder 25 Mio. Fahrgäste<br />
gesteigert werden. Überdurchschnittlich<br />
davon profitiert haben wie schon in den<br />
vergangenen Jahren die kommunalen Unternehmen<br />
mit einer Steigerung von 20,5 Mio.<br />
oder 3,5% ihres Verkehrsaufkommens. Die<br />
Regionalbusgesellschaften konnten immerhin<br />
noch eine Fahrgaststeigerung von 1,8% verbuchen,<br />
während die privaten Unternehmer<br />
erneut Marktanteile verloren und ihre Fahrgastzahlen<br />
nur um 1,5 Mio. Passagiere oder<br />
1,0% steigern konnten.<br />
Noch dramatischer ist die Entwicklung bei<br />
den Einnahmen: Insgesamt konnte zwar ein<br />
sehr erfreuliches Einnahmeplus von 92 Mio.<br />
DM oder 8,8% verbucht werden, dieses ging<br />
aber hauptsächlich in die Taschen der kommunalen<br />
Unternehmen (plus 8,2% oder 47<br />
10<br />
Mio. DM) und zu ganz großen Teilen in die<br />
der Regionalbusgesellschaften, die sogar ein<br />
Umsatzplus von 14,3% oder 34 Mio. DM verbuchen<br />
konnten. Die privaten Omnibusunternehmer<br />
zieren dagegen auch hier wieder das<br />
Tabellenende mit einem im Vergleich mageren<br />
Zuwachs von 9,2 Mio. DM oder 4,7%.<br />
Alles in allem zeigt sich über die letzten Jahre<br />
eine fortgesetzte Erosion des privaten Sektors<br />
zugunsten der kommunalen und staatlichen<br />
Betriebe. Trotz politischer Absichtserklärungen<br />
auf Bundes- und Landesebene,<br />
den Mittelstand im ÖPNV zu stärken, nimmt<br />
der Anteil der privat gefahrenen Verkehre<br />
über die letzten Jahre stetig ab. Das Wachstum<br />
kommt allein auf der öffentlichen Seite<br />
an. So konnten die kommunalen Betriebe seit<br />
1992 ihre Fahrgastzahlen um 134 Mio. Passagiere<br />
(28,4%) steigern und gleichzeitig 177<br />
Mio. DM (40,2 %) mehr einnehmen, während
1<br />
die mittelständischen Omnibusunternehmer<br />
im gleichen Zeitraum Fahrgastverluste von<br />
1,7 Mio. (-1,1%) hinnehmen mussten und<br />
auch die Einnahmen nur um 24 Mio. DM<br />
(13,5%) erhöhen konnten.<br />
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung<br />
der Einnahmen aus der Personenbeförderung<br />
im Linienverkehr in Baden-Württemberg<br />
der letzten drei Jahre (in 1.000 DM) mit<br />
den prozentualen Veränderungen:<br />
Jahr 1999 2000 Veränd. 2001 Veränd. Veränd.<br />
99 zu 00 00 zu 01 99 zu 01<br />
Insgesamt 1.044.260 1.049.428 + 0,48 % 1.141.340 + 8,78 % + 9,30 %<br />
davon<br />
Kommunale<br />
Unternehmen<br />
566.703 569.874 + 0,56 % 616.668 + 8,24 % + 8,82 %<br />
Nichtbundeseigene<br />
Eisenbahnen<br />
49.011 48.230 - 1,59 % 50.355 + 4,41 % + 2,74 %<br />
Private Unternehmen 187.790 194.148 + 3,39 % 203.314 + 4,72 % + 8,28 %<br />
Regionalbusgesellschaften<br />
240.766 237.180 - 1,49 % 271.003 + 14,35 % + 12,56 %<br />
Quelle: Statistisches Landesamt<br />
Nachfolgend die Entwicklung der beförderten<br />
Personen im Linienverkehr in Baden-Würtemberg<br />
der letzten drei Jahre mit den prozentualen<br />
Veränderungen:<br />
Jahr 1999 2000 Veränd. 2001 Veränd. Veränd.<br />
99 zu 00 00 zu 01 99 zu 01<br />
Insgesamt 878.530 901.857 + 2,66 % 927.302 + 2,82 % + 5,55 %<br />
davon<br />
Kommunale<br />
Unternehmen<br />
566.162 584.637 + 3,26 % 605.212 + 3,52 % + 6,91 %<br />
Nichtbundeseigene<br />
Eisenbahnen<br />
34.748 35.556 + 2,33 % 35.497 - 0,17 % + 2,16 %<br />
Private Unternehmen 143.001 146.281 + 2,29 % 147.811 + 1,09 % + 3,36 %<br />
Regionalbusgesellschaften<br />
134.639 136.381 + 1,29 % 138.782 + 1,76 % + 3,05 %<br />
Quelle: Statistisches Landesamt<br />
11<br />
1.2.1
1.2.2 Reiseverkehr nach §§ 48 und 49 PBefG<br />
Jahr Private Nichtbundeseigene Kommunale Regionalbus- Gesamt<br />
Unternehmen Eisenbahnen Unternehmen gesellschaften<br />
bef.Pers. Einnahmen bef. Pers. Einnahmen bef Pers. Einnahmen bef. Pes. Einnahmen bef. Pers. Einnahmen<br />
in Mio. DM in Mio. DM in Mio. DM in Mio. DM in Mio. DM<br />
1987 9,46 243,75 0,57 9,56 0,32 3,28 10,35 256,59<br />
1988 9,68 254,96 0,56 9,32 0,35 3,26 10,59 267,54<br />
1989 9,63 268,63 0,55 8,59 0,41 3,58 10,59 280,80<br />
1990 9,95 294,10 0,51 9,95 0,42 3,62 0,75 8,85 11,63 316,52<br />
1991 9,94 290,73 0,45 9,57 0,44 3,70 0,68 8,14 11,51 312,14<br />
1992 10,04 300,19 0,37 7,28 0,37 3,50 0,63 7,87 11,41 318,84<br />
1993 9,56 255,30 0,27 5,14 0,33 3,72 0,56 6,88 10,72 271,04<br />
1994 9,02 254,99 0,24 5,07 0,31 3,76 0,52 5,68 10,09 269,50<br />
1995 8,89 255,57 0,20 3,24 0,33 4,21 0,50 5,32 9,92 268,34<br />
1996 8,85 257,05 0,19 3,05 0,26 3,08 0,38 5,32 9,68 268,50<br />
1997 8,18 244,44 0,17 2,87 0,33 3,10 0,36 5,14 9,03 255,55<br />
1998 8,49 249,18 0,14 2,38 0,35 3,55 0,32 4,14 9,30 259,25<br />
1999 8,73 249,57 0,12 2,37 0,37 3,48 0,29 4,79 9,51 260,25<br />
2000 8,96 270,57 0,12 3,03 0,34 4,07 0,31 6,13 9,73 283,80<br />
2001 8,92 250,96 0,10 2,09 0,30 3,53 0,25 4,98 9,57 261,56<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg<br />
In der Tabelle sind die Daten für Ausflugsfahrten<br />
(§ 48.1), Ferienzielreisen (§ 48.2) und<br />
Mietomnibusverkehr (§ 49 PBefG) enthalten.<br />
Erstmals seit 1997 musste der Markt im Busreiseverkehr<br />
wieder einen Fahrgast- und Einnahmerückgang<br />
hinnehmen. Verantwortlich<br />
dafür sind eine Reihe von Faktoren, die staatlichem<br />
Einfluss unterlagen.<br />
Die Fahrgastzahlen in Baden-Württemberg<br />
waren 2001 insgesamt um 160.000 oder<br />
1,6% niedriger als 2000, wobei die Privaten<br />
ihre Position mit einem Verlust von nur 0,4%<br />
relativ gut halten konnten.<br />
12<br />
Noch dramatischer sah die Entwicklung der<br />
Einnahmen aus. Insgesamt erlösten die Verkehrsunternehmen<br />
in Baden-Württemberg<br />
22,2 Mio. DM oder 7,8% weniger aus dem<br />
Reiseverkehr als 2000. Auf die Privaten entfielen<br />
von diesen Mindereinnahmen durch<br />
ihre starke Marktposition in diesem Bereich<br />
19,6 Mio. DM (-7,2%).
1<br />
Gesamtentwicklung von Linien- und Reiseverkehr<br />
Jahr Private Nichtbundeseigene Kommunale Regionalbus- Gesamt<br />
Unternehmen Eisenbahnen Unternehmen gesellschaften<br />
bef.Pers. Einnahmen bef. Pers. Einnahmen bef Pers. Einnahmen bef. Pes. Einnahmen bef. Pers. Einnahmen<br />
in Mio. DM in Mio. DM in Mio. DM in Mio. DM in Mio. DM<br />
1987 152,16 398,25 30,77 45,16 417,42 364,28 600,35 807,69<br />
1988 150,78 409,86 31,36 45,22 408,95 371,86 591,09 826,94<br />
1989 145,83 420,83 31,95 46,19 421,41 382,68 599,19 849,70<br />
1990 149,25 452,30 31,31 48,45 437,72 398,72 142,15 272,45 760,43 1171,92<br />
1991 150,44 457,08 31,34 64,99 452,68 425,36 138,22 278,95 772,68 1 226,38<br />
1992 159,53 479,38 31,87 48,36 471,90 443,25 144,50 289,97 807,80 1 260,96<br />
1993 162,22 438,52 33,40 48,73 488,92 463,98 143,40 289,39 827,94 1 240,62<br />
1994 164,61 443,54 32,69 48,04 496,64 504,41 142,58 278,70 836,52 1 274,68<br />
1995 167,56 450,71 31,63 46,29 515,69 506,13 145,32 289,60 860,20 1 292,74<br />
1996 157,09 445,94 31,70 47,49 544,35 533,73 147,57 296,76 880,71 1 323,92<br />
1997 152,16 430,15 32,82 47,02 552,78 552,82 147,99 279,28 885,74 1.309,27<br />
1998 150,83 434,76 33,15 49,52 556,55 555,85 129,33* 251,71* 869,86 1.291,84<br />
1999 151,73 437,36 34,87 51,38 566,53 570,18 134,93* 245,56* 888,04 1.304,51<br />
2000 155,24 464,72 34,68 51,26 584,98 573,94 136,69* 243,31* 911,59 1333,23<br />
2001 156,73 454,28 35,60 52,45 605,51 620,20 139,03 275,98* 936,87 1402,90<br />
* ohne BRN<br />
Quelle: Eigene Berechnung<br />
Insgesamt konnten die Verkehrsunternehmen<br />
in Baden-Württemberg im Straßenpersonenverkehr<br />
25,3 Mio. (+2,8%) Fahrgäste<br />
mehr befördern. Dieses Wachstum konnte<br />
aber ausschließlich im ÖPNV erzielt werden,<br />
während der Reiseverkehr einen Rückgang<br />
zu verzeichnen hatte.<br />
Die Privaten Busunternehmen profitierten<br />
davon wenig: Durch den unterdurchschnittlichen<br />
Anstieg im ÖPNV und den Rückgang<br />
im Gelegenheitsverkehr ergab sich hier per<br />
Saldo nur ein Fahrgastplus von 1,5 Millionen<br />
oder 1,0%. Stärker zulegen konnten dagegen<br />
erneut die kommunalen Unternehmen mit<br />
einem Zuwachs von 20,5 Millionen oder 3,5%<br />
und die Regionalbusgesellschaften mit einem<br />
Zuwachs von 2,3 Millionen (+ 1,7%).<br />
Noch eklatanter zeigt sich diese Entwicklung<br />
bei den Einnahmen: Während die privaten<br />
durch ihre starke Abhängigkeit vom Reiseverkehr<br />
mit 10 Millionen DM Umsatzrückgang<br />
13<br />
leben mussten, baute der öffentliche Sektor<br />
seine Position auch hier weiter aus. Die kommunalen<br />
Unternehmen verbuchten ein Einnahmeplus<br />
von 46,3 Mio. DM oder 8,1%<br />
während die Regionalbusgesellschaften<br />
sogar 13,4% oder 32,7 Mio. DM mehr<br />
umsetzten.<br />
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung<br />
müssen die von allen Parteien gemachten<br />
Bekenntnisse, den mittelständischen Verkehrsunternehmen<br />
mehr Platz im Verkehrsmarkt<br />
einzuräumen, endlich mit Leben erfüllt<br />
werden. Zur Zeit ist das Gegenteil der Fall:<br />
Die Mittelständler verlieren konstant Marktanteile<br />
an den kommunalen und staatlichen<br />
Sektor. Betrachtet man die Wirtschaftlichkeit<br />
dieser wachsenden Unternehmen, so stellt<br />
man eine Vergeudung volkswirtschaftlicher<br />
Ressourcen fest.<br />
1.2.3
1.3 Straßenpersonenverkehr aller Unternehmen in Baden-Württemberg<br />
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001<br />
Anzahl der<br />
Unternehmen 788 782 776 766 761 788 775 764 775 766 757<br />
Linienlänge (km)<br />
Personenkilometer<br />
52.928 52.446 52.618 54.187 51.579 51.153 52.124 51.079 51.482 51.981 53.155<br />
(in 1000)<br />
beförderte Personen<br />
9.274.587 9.361.387 9.267.000 9.095.000 8.952.173 8.972.833 8.882.582 8.617.118 8.637.822 8.874.684 8.981.205<br />
insgesamt (in 1000)<br />
davon im Gelegenheitsverkehr<br />
772.729 807.825 827.944 836.517 860.194 880.705 885.734 869.858 888.040 911.279 936.862<br />
(in 1000)<br />
davon im Linien-<br />
11.523 11.411 10.726 10.086 9.919 9.676 9.027 9.303 9.510 9.728 9.572<br />
verkehr (in 1000) 761.206 796.414 817.218 826.431 850.275 871.029 876.707 860.555 878.530 901.857 927.290<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
Ähnlich wie im Jahr 2000 konnten die Fahrgastzahlen<br />
im Jahr 2001 um 2,8% gesteigert<br />
werden. Dies ist aber ausschließlich auf den<br />
Linienverkehr zurückzuführen, während der<br />
Gelegenheitsverkehr erstmals seit drei Jahren<br />
wieder Rückgänge zu verzeichnen hatte.<br />
Im 10-Jahres-Vergleich hat der Linienverkehr<br />
über 21% mehr Fahrgäste zu verzeichnen,<br />
während die Zahlen im Gelegenheitsverkehr<br />
einen Verlust von jedem sechsten<br />
Fahrgast bedeuten.<br />
14<br />
2001<br />
Die privaten Verkehrsunternehmen erzielten<br />
nach den Zahlen des statistischen Landesamtes<br />
im Jahr 2001 wiederum den größten<br />
Umsatzanteil im Verkehrsmarkt, wozu neben<br />
den Einnahmen aus dem eigenen Linien- und<br />
Gelegenheitsverkehr auch die Einnahmen<br />
aus dem Auftragsverkehr für kommunale und<br />
staatliche Unternehmen zählt.<br />
Umsätze Anteil<br />
(in Mio. DM) in %<br />
Verkehrsunternehmen<br />
insgesamt 2.350.356 100,0<br />
davon Kommunale<br />
Regionsbus-Gesell.<br />
796.717 33,9<br />
und NE-Bahnen 547.081 23,3<br />
Private 1.006.558 42,8
1<br />
Zulassungszahlen für Omnibusse<br />
Nach zwei Jahren der Stagnation ist der<br />
Deutsche Omnibusmarkt im Jahr <strong>2002</strong> massiv<br />
eingebrochen. Insgesamt wurden von<br />
August 2001 bis August <strong>2002</strong> 805 Omnibusse<br />
weniger zugelassen als im gleichen<br />
Vorjahreszeitraum. Das entspricht einem<br />
Marktrückgang von fast einem Viertel. Nach<br />
Angaben der Bushersteller seien insbesondere<br />
Reisebusse schwierig abzusetzen<br />
gewesen. Bei Stadtlinienbussen herrscht ein<br />
starker Preiswettbewerb, der die Gewinnmargen<br />
der Hersteller zusammenschmelzen<br />
ließe.<br />
Bei den deutschen Herstellern sind die beiden<br />
großen Herstellerverbünde EvoBus und<br />
Neoman, die zusammnen etwa 87% des<br />
deutschen Busmarktes bedienen, gleichermaßen<br />
von dem Rückgang betroffen. Noch<br />
relativ am besten steht dabei Neoplan da, die<br />
Stuttgarter mussten "nur" einen Rückgang<br />
um 15,1% oder 71 Einheiten hinnehmen und<br />
konnten den Marktanteil sogar leicht ausbauen.<br />
Neoplan ist es offensichtlich gelungen,<br />
ihre Stammkundschaft ins Neoman-<br />
Zeitalter zu retten. Dagegen musste die andere<br />
Neoman-Marke, MAN, prozentual fast<br />
doppelt so hohe Verluste hinnehmen. Die<br />
Salzgitterer verbuchten ein Minus von 237<br />
Fahrzeugen oder 31%. Insbesondere im<br />
Stadtbusbereich verlor man einige größere<br />
Ausschreibungen. Der Versuch, Preiserhöhungen<br />
durchzusetzen, wurde vom Markt<br />
mit Absatzeinbrüchen bestraft. Als Konsequenz<br />
aus der schlechten wirtschaftlichen<br />
Lage soll die Integration mit Neoplan weiter<br />
vorangetrieben und verstärkt die Niedriglohn-<br />
Standorte in Polen und der Türkei eingebunden<br />
werden. Parallel dazu soll eine Produktoffensive<br />
mit neuen Stadt- und Reisebussen<br />
für die Belebung der Nachfrage sorgen.<br />
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei EvoBus:<br />
Auch hier liegt die "kleine" Marke Setra noch<br />
am günstigsten mit einem Absatzrückgang<br />
von 18% oder 127 Einheiten. Durch die<br />
Schwäche von MAN konnte Setra wieder den<br />
zweiten Platz in der Zulassungsstatistik<br />
erobern. Marktführer bleibt nach wie vor<br />
15<br />
Mercedes-Benz, auch wenn die Mannheimer<br />
308 Busse oder 27,9% weniger absetzen<br />
konnten und damit in ähnlicher Größenordnung<br />
wie MAN liegen.<br />
Alle deutschen Hersteller haben auf die<br />
Nachfrageflaute mit weiterer Rationalisierung,<br />
Personalabbau oder Kurzarbeit reagiert.<br />
Die IAA im September <strong>2002</strong> habe, so<br />
die übereinstimmende Reaktion aller Hersteller,<br />
positive Aspekte gebracht und die<br />
Hoffnung auf eine positivere Entwicklung im<br />
kommenden Jahr genährt.<br />
Ein anderes Bild ergab sich bei den ausländischen<br />
Herstellern: Bova, Van Hool (allerdings<br />
auf Kosten der Schwestermarke EOS), DAF<br />
und vor allem Volvo konnten sogar mehr<br />
Busse verkaufen als im Vorjahr. Insbesondere<br />
Volvo sicherte sich einige große Linienbus-Aufträge<br />
in Aachen, Berlin und Thüringen.<br />
Wichtigster Importeur bleibt jedoch<br />
Bova, der seinen Marktanteil auf 5,5% ausbauen<br />
konnte. Dies ist umso mehr erstaunlich,<br />
als die Niederländer ausschließlich im<br />
Reisebusgeschäft aktiv sind. Großer Verlierer<br />
in diesem Marktsgement war Irisbus, die<br />
mehr als die Hälfte ihres Absatzes einbüßten.<br />
Die Absatzflaute bei Reisebussen machte<br />
sich auch bei Scania bemerkbar, die knapp<br />
30% weniger absetzen konnten. Der niederländische<br />
Linienbushersteller Den Oudsten,<br />
der 2001 immerhin noch 13 Busse verkauft<br />
hatte, meldete Konkurs an und verschwand<br />
somit vom Markt.<br />
1.4
1.4<br />
Zulassungszahlen Omnibusse über 8 t in Deutschland<br />
per August 2001 per August <strong>2002</strong> Veränderungen<br />
Zulassungen Marktanteil Zulassungen Marktanteil <strong>2002</strong> zu 2001<br />
in % in % in Stück in %<br />
EvoBus Mercedes-Benz 1103 31,9% 795 30,0% -308 -27,9%<br />
EvoBus Setra 705 20,4% 578 21,8% -127 -18,0%<br />
Neoman MAN 764 22,1% 527 19,9% -237 -31,0%<br />
Neoman Neoplan 471 13,6% 400 15,1% -71 -15,1%<br />
Sonst. deutsche Hersteller 0 0,0% 0 0,0% 0<br />
Ausländische Hersteller 416 12,0% 354 13,3% -62 -14,9%<br />
Gesamt 3.459 2.654 - 805 - 23,3%<br />
Ausländische Hersteller:<br />
Bova 143 4,1% 145 5,5% +2 +1,4%<br />
van Hool 12 0,3% 22 0,8% +10 +83,3%<br />
Irisbus 85 2,5% 36 1,4% -49 -57,6%<br />
Scania 61 1,8% 43 1,6% -18 -29,5%<br />
Volvo 47 1,4% 80 3,0% +33 +70,2%<br />
Den Oudsten 13 0,4% 0 0,0% -13 -100,0%<br />
DAF 1 0,0% 7 0,3% +6 +600,0%<br />
Sonstige 54 1,6% 21 0,8% -33 -61,1%<br />
Gesamt 416 354 - 62 - 14,9%<br />
16
2<br />
Verkehrspolitik<br />
Kartellrechtliche Bedenken gegen den Deutsche Bahn-Konzern<br />
Die wettbewerbsfeindliche Haltung der Deutschen<br />
Bahn AG wird vom <strong>WBO</strong> seit Jahren<br />
beobachtet und dokumentiert. Trotzdem die<br />
Bedenken gegen die starke Marktposition der<br />
DB AG immer wieder im politischen Raum<br />
vorgebracht wurden, konnte der Bahn-<br />
Konzern seine marktbeherrschende Stellung<br />
weiter ausbauen. Die Deutsche Bahn nutzt<br />
sowohl ihre Marktmacht, als auch die Tatsache,<br />
dass sie als quasi-Staatskonzern<br />
über unbegrenzte Finanzierungsmöglichkeiten<br />
verfügt, um den Wettbewerb zu<br />
verfälschen und andere Marktteilnehmer zu<br />
benachteiligen.<br />
Aus diesem Grund hat sich der <strong>WBO</strong> im Frühsommer<br />
an das Bundeskartellamt gewandt,<br />
um dort die Bedenken des privaten Omnibusgewerbes<br />
vorzutragen. Dabei wurden drei<br />
Problemfelder identifiziert:<br />
Problem: Marktbeherrschung<br />
Im Schienenverkehr hält die DB AG nach<br />
eigenen Angaben einen Marktanteil von 94%.<br />
Hier muss, gerade vor dem Hintergrund der<br />
immer wieder berichteten Behinderung anderer<br />
Unternehmen, von einer Marktbeherrschung<br />
gesprochen werden.<br />
Nach Aussagen von DB-Regio-Chef Homburg<br />
habe die DB Regio im Bus- und Stadtverkehr<br />
z.Zt. nur einen Marktanteil von sechs<br />
Prozent. Diese Angaben sind falsch: Nach<br />
Angaben des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen<br />
(VDV) erwirtschafteten<br />
die 20 im DB-Regio-Besitz befindlichen<br />
Omnibusunternehmen 1999 einen Umsatz<br />
von 1,87 Mrd. DM. Dies entspricht bei einem<br />
Gesamtmarktvolumen von 9,24 Mrd. DM<br />
einen Marktanteil von 20,2%.<br />
In Baden-Württemberg folgt aus den Zahlen<br />
des VDV sogar ein Marktanteil der DB Regio<br />
von 40,3% des Gesamtumsatzes im Linienverkehr.<br />
In anderen Bundesländern wie<br />
Rheinland-Pfalz ist dieser Anteil sogar noch<br />
17<br />
höher. Hier kann also zweifelsohne von einer<br />
Marktbeherrschung durch den Konzern<br />
gesprochen werden.<br />
Problem: Anmietverkehre<br />
Etwa 40-50 % der Verkehrsleistung der<br />
Regionalbusgesellschaften der DB Regio AG<br />
wird von mittelständischen Verkehrsunternehmen<br />
im Anmietverhältnis erbracht. Von<br />
diesen Unternehmen häufen sich in jüngerer<br />
Zeit die Klagen über die unfaire Behandlung<br />
seitens der DB AG: Die Vergütung wird der<br />
Kostenentwicklung nicht angepasst, obwohl<br />
die Regionalbusgesellschaften mehr Fahrgäste,<br />
höhere Preise und damit satte Gewinne<br />
haben, die allerdings über Gewinnabführungsverträge<br />
direkt der DB-Zentrale<br />
zufließen. Gleichzeitig werden die in Fremdauftrag<br />
gegebenen Leistungen immer unattraktiver.<br />
Die Reaktion der Regionalbusgesellschaften<br />
darauf ist, dass sie ja niemanden zwingen<br />
würden, für sie zu fahren. Andere Möglichkeiten,<br />
die Busse einzusetzen, sind aber i.d.R.<br />
nicht vorhanden, da die Regionalbusgesellschaft<br />
häufig der einzige Auftraggeber für<br />
Fahrleistungen im ÖPNV im örtlichen Bereich<br />
ist. Somit bleibt den Unternehmen nichts<br />
übrig, als weiterhin im Auftrag zu fahren oder<br />
aufzuhören.<br />
Schließen sich Unternehmer zusammen, um<br />
etwas mehr Gewicht im Verhältnis zu den<br />
monopolistisch aufgestellten Regionalbusgesellschaften<br />
zu haben, dann, so wird uns vertraulich<br />
berichtet, müssen diese Unternehmer<br />
mit Repressalien oder Kündigung rechnen.<br />
Hier nutzt die Bahn klar ihre regional marktbeherrschende<br />
Stellung, um die Unternehmer<br />
unter Druck zu setzen.<br />
2.1
2.1<br />
2.2<br />
Problem: Dumpingangebote<br />
Sehr problematisch für das mittelständische<br />
Omnibusgewerbe ist auch die Angebotspolitik<br />
der DB AG insbesondere im Bereich kleiner<br />
Gruppen. Hier bietet der Konzern besonders<br />
günstige Preise an, so z.B. das "Baden-<br />
Württemberg-Ticket" für 21,- , mit dem 5<br />
Personen 24 Stunden lang alle Regionalzüge<br />
im Land nutzen können, ungeachtet der dabei<br />
zurückgelegten Entfernung.<br />
Gleiches gilt für das "Schöne-Wochenende-<br />
Ticket" im Nahverkehr. Mit diesen Angeboten<br />
können fünf Personen einen ganzen Tag lang<br />
beliebige Regionalzüge zum Preis von z.Zt.<br />
28,- (= 5,60 pro Person) nutzen. Gerade<br />
von Vereinen etc. wird dieses Angebot gerne<br />
auch für längere Strecken genutzt, für die<br />
man sonst einen Reisebus angemietet hätte.<br />
Dem <strong>WBO</strong> wurde aus dem Ministerium<br />
bestätigt, dass die DB Regio AG diese Tarifangebote<br />
„eigenwirtschaftlich“ und „ohne<br />
Zuschüsse der öffentlichen Hand“ anbiete.<br />
Die Einnahmen der DB AG betragen bei diesen<br />
Angeboten nur ca. 5% des genehmigten<br />
Kündigung der Vereinbarung bdo / DB Regio<br />
Mit Schreiben vom 18. September <strong>2002</strong> hat<br />
der bdo die bestehende Kooperationsvereinbarung<br />
mit der DB Regio AG über die Zusammenarbeit<br />
im ÖPNV in der Fläche gekündigt.<br />
Die bdo-Mitgliederversammlung hatte diesen<br />
Beschluss einstimmig gefasst, nachdem sich<br />
in den zwei Jahren des Bestehens dieser<br />
Vereinbarung die Situation des überwiegenden<br />
Teils der Privaten Omnibusunternehmer<br />
gegnüber der DB Regio nicht nur nicht verbessert,<br />
sondern tendenziell eher verschlechtert<br />
hat. Bestehende Probleme wurden vor<br />
Ort nicht ausgeräumt, sondern von vielen<br />
Verantwortlichen der Regionalbusgesellschaften<br />
gar nicht ernst genommen. Den<br />
Unternehmen wurden neue Vertragsmuster<br />
18<br />
Regeltarifs. Bei solchen Relationen ist entweder<br />
der Regeltarif zu unrecht so hoch genehmigt<br />
oder die Sonderangebote werden weit<br />
unter der Kostenkalkulation angeboten.<br />
Die Bahn kann so handeln, weil sie <strong>2002</strong><br />
allein in Baden-Württemberg über 500 Millionen<br />
als Betriebskostenzuschüsse von Land<br />
erhält. Diese Mittel werden zusammen mit<br />
den Fahrgeldeinnahmen als Erlöse verbucht.<br />
Eine transparente Kontrolle, welche Mittel für<br />
welche Angebote verwendet werden und was<br />
die einzelnen Angebote die DB AG kosten, ist<br />
nicht möglich. Das Ergebnis einer solchen<br />
Politik ist ein starker Rückgang der Fahrgastzahlen<br />
im Busreiseverkehr, wie wir ihn im<br />
Kapitel 1.2. dargestellt haben.<br />
Der <strong>WBO</strong> hat das Kartellamt gebeten, im<br />
Sinne eines ordentlichen Wettbewerbs auf<br />
dem Verkehrsmarkt keine Expansion der DB<br />
AG in die privat oder kommunal betriebenen<br />
Verkehre vor Ort zuzulassen und Klarheit in<br />
die Gestaltung der Tarife von DB Regio im<br />
Nahverkehr zu bringen. Eine Antwort des<br />
Kartellamtes stand bei Redaktionsschluß<br />
noch aus.<br />
diktiert und Vergütungssätze meist noch nicht<br />
einmal an die Kostenentwicklung angepasst.<br />
Statt dessen versuchte die DB Regio, durch<br />
gezielten Aufkauf privater Busunternehmen<br />
und Expansion in Stadtverkehre das mittelständische<br />
Gewerbe vor vollendete Tatsachen<br />
zu stellen und in seiner Wettbewerbsfähigkeit<br />
gegenüber dem Bahn-Konzern zu<br />
behindern.<br />
Diese Strategie der Bahn entspricht nach Auffassung<br />
von bdo und <strong>WBO</strong> weder Geist noch<br />
Inhalt der Vereinbarung, die Kündigung ist<br />
deshalb nur folgerichtig.
2<br />
Ökosteuer<br />
Auch zum 1. Jaunar <strong>2002</strong> wurde die Ökosteuer<br />
um 6 Pfennig bzw. 3,06 Cent angehoben.<br />
Die Bürger scheinen diese Steuer inzwischen<br />
zu akzeptieren, so sprachen sich bei<br />
einer FOCUS-Umfrage im September nur<br />
etwa 40% der Befragten für eine Abschaffung<br />
nach der Bundestagswahl aus. Ein Antrag<br />
des Landes Baden-Württemberg, zumindest<br />
die letzte Stufe der Ökosteuer aufgrund der<br />
konjunktuerellen Lage nicht in Kraft zu setzen<br />
fand erwartungsgemäß keine Mehrheit.<br />
Für das Omnibusgewerbe ist die Ökosteuer<br />
dagegen nach wie vor ein Wettbewerbsnachteil.<br />
Insbesondere deshalb, weil der Luftverkehr<br />
nach wie vor keinerlei Mineralölsteuer zu<br />
zahlen hat. In letzter Zeit häufen sich auch<br />
Anregungen - zuletzt von Preussag-Chef und<br />
DB-Aufsichtsratsvorsitzenden Frenzel - auch<br />
die Bahn von Mineralöl- und Mehrwertsteuer<br />
19<br />
zu befreien. Es mutet geradezu grotesk an,<br />
wenn dann der Bus - das mit Abstand<br />
umweltfreundlichste Verkehrsmittel - als einziger<br />
noch Mineralölsteuer und volle Umsatzsteuer<br />
zahlen müsste.<br />
Durch die Erhöhung der Ökosteuer wurde<br />
auch der Betrag, der für Leistungen im ÖPNV<br />
erstattet wird, für die Busunternehmen auf<br />
1,53 Cent erhöht. Das Verfahren der Zollverwaltung<br />
ist zwar sehr kompliziert und bürokratisch,<br />
die Auszahlung erfolgt aber inzwischen<br />
zeitnah zum Eingang der Anträge.<br />
Lediglich mit dem Hauptzollamt Ulm gab es<br />
diesbezüglich einige Probleme. In einem<br />
Gespräch zwischen <strong>WBO</strong>-Geschäftsstelle<br />
und Amtsleitung wurde aber zugesichert,<br />
dass hier kurzfristig eine Verbesserung eintreten<br />
soll.<br />
Nachfolgende Übersicht bietet einen Überblick über die Erstattung pro Bus im Jahr <strong>2002</strong>:<br />
Bustyp Stadtbus Überlandbus<br />
Angenommene Laufleistung 50.000 km/Jahr 60.000 km/Jahr<br />
Kleinbus 506,55 607,86<br />
Midibus (8 - 10 m) 713,78 856,53<br />
Solobus (12 m) 898,00 828,90<br />
Großraumbus (15 m) 1.059,15 994,68<br />
Gelenkbus (18 m) 1.266,38 1.160,46<br />
Doppeldecker (12 m) 1.105,20<br />
Doppeldecker (15 m) 1.934,10<br />
Angenommene Kraftstoffverbräuche<br />
Bustyp Stadtbus Überlandbus<br />
Kleinbus ca. 22 l/100 km<br />
Midibus ca. 31 l/100 km<br />
Solobus (12 m) ca. 39 l/100 km ca. 30 l/100 km<br />
Großraumbus (15 m) ca. 46 l/100 km ca. 36 l/100 km<br />
Gelenkbus (18 m) ca. 55 l/100 km ca. 42 l/100 km<br />
Doppeldecker (12 m) ca. 48 l/100 km<br />
Doppeldecker (15 m) ca. 70 l/100 km<br />
2.3
2.4 Positionen der Parteien zu Fragen des mittelständischen Omnibusgewerbes<br />
Der bdo hat im Juni den fünf damals im Bundestag<br />
vertretenen Parteien einen Fragenkatalog<br />
vorgelegt, in dem diese zu wichtigen<br />
Fragen des privaten Omnibusgewerbes Stellung<br />
nehmen sollten. Die Fragen wurden<br />
jeweils von den Verkehrspolitischen Sprechern<br />
der Fraktionen beatwortet, wobei die<br />
CDU/CSU ihre Position auf Nachfassen der<br />
Baden-Württembergischen Abgeorndeten<br />
Georg Brunnhuber und Hans-Joachim Fuchtel,<br />
nochmals präzisiert hat.<br />
SPD, Grüne und PDS setzen auf einen neuen<br />
Rechtsrahmen mit Veratwortungen hauptsächlich<br />
bei der öffentlichen Hand und<br />
flächendeckenden Ausschreibungen aller<br />
Verkehrsleistungen. Die Grünen wollen dabei<br />
alle für den Busverkehr eingesetzten öffentlichen<br />
Mittel (§ 45a PBefG, GVFG-Förderung,<br />
u.a.) bündeln und als "Regionalisierungsmittel<br />
Straße" den öffentlichen Aufgabenträgern<br />
zur Verfügung stellen. Die CDU/CSU<br />
bekennt sich zum mittelständischen Omnibusgewerbe<br />
als Produzent eigenwirtschaftlicher<br />
Verkehrsleistungen. Die defizitären<br />
Verkehrsleistungen öffentlicher Unternehmen<br />
sollten ausgeschrieben und an mittelständische<br />
Busunternehmen vergeben werden.<br />
Auch die FDP setzt sich für eine generelle<br />
Stärkung der unternehmerischen Komponente<br />
und des mittelständischen Gewerbes ein.<br />
Es müsse einen Ordnungsrahmen geben, der<br />
die mittelständischen Marktkräfte unterstütze<br />
und verkrustete Monopolstrukturen aufbreche<br />
und in einen fairen Ideen- und Leistungswettbewerb<br />
überführe.<br />
20<br />
Der Wettbewerb soll bei allen Parteien außer<br />
der PDS ohne Einschränkungen für alle gemeinwirtschaftlichen<br />
Verkehre gelten, ohne<br />
Ausnahmen für staatliche oder kommunale<br />
Unternehmen, denn gerade diese Bereiche<br />
seien am ineffizientesten und belasteten die<br />
öffentliche Hand daher am meisten. Die FDP<br />
fordert weitergehend sogar die Privatisierung<br />
der kommunalen Verkehrsunternehmen.<br />
Nach dem Willen der Parteien der Regierungskoalition<br />
soll auch weiterhin der<br />
Bahn eine wachsende Rolle zugebilligt<br />
werden. Das soll auch durch entsprechende<br />
finanzielle Leistungen der öffentlichen Hand<br />
untermauert werden. Für Grüne und PDS<br />
sollen die Regionalisierungsmittel in den<br />
Schienenverkehr fließen. Dagegen fordern<br />
CDU/CSU und FDP den Bus als wirtschaftlichstes<br />
Verkehrsmittel auch bei der Verteilung<br />
der Regionalisierungsmittel und bei der<br />
Einführung neuer ÖPNV-Konzepte stärker zu<br />
berücksichtigen. Eine größere Flexibilität bei<br />
der Verwendung der Regionalisierungsmittel<br />
sei notwendig.<br />
Alle Parteien sprechen sich für die steuerliche<br />
Gleichbehandlung aller Verkehrsträger aus.<br />
So soll Flugbenzin in Zukunft besteuert werden<br />
und die Mehrwertsteuer auch für den<br />
Luftverkehr gelten. Dies sei aber nur auf<br />
europäischer oder gar internationaler Ebene<br />
umsetzbar.
2<br />
Änderungen des Personenbeförderungsgesetzes<br />
a) Eingeschränkte Genehmigungspflicht<br />
für Vereine<br />
In das Personenbeförderungsgesetz wird folgender<br />
§ 2 Absatz 5a neu eingefügt:<br />
"Wer Gelegenheitsverkehre in der Form der<br />
Ausflugsfahrt (§ 48 Abs. 1) oder der Ferienziel-Reise<br />
(§ 48 Abs. 2) plant, organisiert und<br />
anbietet, dabei gegenüber den Teilnehmern<br />
jedoch zum Ausdruck bringt, dass die Beförderungen<br />
nicht von ihm selbst, sondern von<br />
einem bestimmten Unternehmer, der Inhaber<br />
einer Genehmigung nach diesem Gesetz ist,<br />
durchgeführt werden, muss selbst nicht im<br />
Besitz einer Genehmigung sein."<br />
Am 18. April <strong>2002</strong> wurde diese Änderung des<br />
Personenbeförderungsgesetzes mit Enthaltung<br />
der CDU/CSU-Fraktion vom Deutschen<br />
Bundestag beschlossen. Damit benötigen<br />
Busreiseveranstalter ohne eigene Fahrzeuge<br />
unter den o.g. Voraussetzungen<br />
zukünftig keine personenbeförderungsrechtliche<br />
Genehmigung mehr. Das Gesetz ist am<br />
25. Juli <strong>2002</strong> in Kraft getreten.<br />
Demnach wird künftig gelten, dass ein Busreiseveranstalter<br />
im Gelegenheitsverkehr von<br />
der Genehmigungspflicht nach § 48 PBefG<br />
unter der Bedingung ausgenommen wird,<br />
dass ein lizensierter Busunternehmer mit der<br />
Beförderung beauftragt und dies den Teilnehmern<br />
mitgeteilt wird.<br />
<strong>WBO</strong> und bdo hatten sich im Laufe des<br />
Gesetzgebungsverfahrens gegen diese<br />
Änderung ausgesprochen. Zum einen<br />
befürchteten wir, dass der Verbraucherschutz<br />
bei Busreisen beeinträchtigt wird. Zum<br />
anderen erwarteten wir, dass gewerbliche<br />
Busreiseveranstalter noch mehr durch Vereine<br />
und deren Reiseaktivitäten konkurrenziert<br />
werden. Bedauerlicherweise hat die<br />
Regierungskoalition in Berlin den von uns<br />
vorgetragenen erheblichen Bedenken nicht<br />
21<br />
Rechnung getragen. Sie gab vielmehr den<br />
Interessen von Vereinen zur Erzielung von<br />
Einnahmen durch Reiseaktivitäten den<br />
Vorzug.<br />
b) Umsetzung des Behinderten-Gleichstellungsgesetzes<br />
Zum 1. Mai <strong>2002</strong> trat das "Gesetz zur Gleichstellung<br />
behinderter Menschen" in seinen<br />
wesentlichen Teilen in Kraft. Damit wurde<br />
auch das Personenbeförderungsgesetz<br />
(PBefG) geändert:<br />
Konkret wird § 8 Absatz 3 PBefG um zwei<br />
Sätze ergänzt. Der im § 8 PBefG angesprochene<br />
und vom Aufgabenträger zu<br />
beschließende Nahverkehrsplan soll danach<br />
zukünftig auch die Belange behinderter und in<br />
ihrer Mobilität eingeschränkter Menschen<br />
berücksichtigen. Dies soll durch detaillierte<br />
Aussagen über "zeitliche Vorgaben" und<br />
"erforderliche Maßnahmen" erfolgen. Dazu<br />
muß bei der Aufstellung des Nahverkehrsplans<br />
der Aufgabenträger entsprechende<br />
Behindertenbeauftragte hinzuziehen. Nahverkehrspläne<br />
könnten so in Zukunft auch z.B.<br />
Aussagen zum Einsatz von Niederflur-<br />
Bussen, Fahrplänen in Braille-Schrift oder<br />
akustischen Ansagen enthalten.<br />
Nach § 12 Absatz 1 Nr. 1 PBefG muß zukünftig<br />
jeder Antrag auf Genehmigung eines Verkehrs<br />
- auch eines Gelegenheits- oder Fernlinienverkehrs<br />
- generell auch eine Darstellung<br />
von eigenen Maßnahmen des Antragstellers<br />
zur Erreichung der neuen zusätzlichen<br />
behindertengerechten Anforderungen<br />
des Nahverkehrsplans enthalten.<br />
<strong>WBO</strong> und bdo haben diese neuen Regelungen<br />
kritisiert. Sie bürokratisieren das Genehmigungsverfahren<br />
unnötig und greifen in die<br />
Gewerbefreiheit, die Unabhängigkeit und die<br />
Verantwortung der Omnibusunternehmer ein.<br />
2.5
2.6 Initiative im Landtag "Förderung mittelständischer Busunternehmen"<br />
Die SPD-Fraktion im Landtag bereitet unter<br />
Federführung des Ludwigsburger Abgeordneten<br />
Claus Schmiedel eine Initiative vor, die<br />
die Förderung der mittelständischen Busunternehmen<br />
zum Inhalt haben wird.<br />
Durch eine gemeinsame Entschließung aller<br />
Landtagsfraktionen soll die Landesregierung<br />
aufgefordert werden, den Erhalt und die Förderung<br />
mittelständischer Strukturen im Verkehrsgewerbe<br />
als Aufgabe der Landespolitik<br />
zu definieren. Damit soll darauf gedrängt werden,<br />
dass die Neuregelung der Wettbewerbsordnung<br />
auf europäischer Ebene die Interessen<br />
des Mittelstandes gewährleistet. Die<br />
unternehmerische Eigenverantwortung solle<br />
nach bisheriger Maßgabe des Personenbeförderungsgesetzes<br />
gewahrt bleiben. Wenn<br />
Ausschreibungen gemeinwirtschaftlicher Verkehre<br />
erfolgen, sollen die Lose mittelstandsfreundlich<br />
gestaltet werden. Bei eigenwirtschaftlichen<br />
Verkehren soll der Qualitätsvergleich<br />
zur Anwendung gelangen. Generell<br />
solle für eigenwirtschaftliche Verkehre ein<br />
dem heutigen PBefG vergleichbarer Rechtsrahmen<br />
weiter bestehen. Weiterhin fordert die<br />
SPD die Gleichbehandlung aller Verkehrsunternehmen<br />
ob öffentlich oder privat. Der<br />
Marktanteil einzelner Anbieter solle auch<br />
regional nicht so bedeutend werden, dass der<br />
Wettbewerb verzerrt werden könne.<br />
Gleichzeitig wird die Landesregierung aufgefordert,<br />
die Folgen der geplanten EU-Verordnung<br />
zum ÖPNV für das mittelständische<br />
Omnibusgewerbe darzulegen.<br />
22<br />
In der Begründung wird auf die Gefahren<br />
durch die EU-Planungen und die Aktivitäten<br />
von Großunternehmen hingewiesen, die<br />
erhebliche Gefahren für den Mittelstand mit<br />
sich brächten. Im Reiseverkehr sei im Rahmen<br />
der EU-Osterweiterung zu befürchten,<br />
dass osteuropäische Unternehmen ggf. zu<br />
Dumpingpreisen den hiesigen Verkehrsunternehmen<br />
Konkurrenz machten. Die Landes-regierung<br />
müsse dafür Sorge tragen,<br />
dass es in Baden-Württemberg nicht zu<br />
einem Verdrängungswettbewerb zu Lasten<br />
des Mittelstandes komme, wie es beispielsweise<br />
in Schweden oder Dänemark der Fall<br />
gewesen sei.<br />
Da sich auch die anderen im Landtag vertretenen<br />
Parteien in der Vergangenheit<br />
zustimmend zu den Inhalten dieses Antrags<br />
geäußert haben, erscheint es realistisch,<br />
dass auch die anderen Fraktionen der<br />
Initiative der SPD zustimmen werden. Mit<br />
einem solchen von allen Fraktionen des<br />
Landtages getragenen Beschluss würde der<br />
<strong>WBO</strong> eine breite Unterstützung für einige<br />
wichtige Verbandspositionen erhalten. Die<br />
zentrale Rolle des privaten Omnibusgewerbes<br />
als Mobilitätsdienstleister, Wirtschaftsfaktor,<br />
Arbeitgeber und Innovationsmotor<br />
würde so durch den Landtag anerkannt und<br />
bestätigt.
3<br />
ÖPNV<br />
Wettbewerb im ÖPNV<br />
Expansionspolitik der DB Regio<br />
Die Marktposition der DB Regio wird von<br />
immer mehr Stellen als Problematisch<br />
betrachtet: So haben Vergabekammern in<br />
Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt<br />
ihren Landesregierungen verboten, langfristige<br />
Verkehrsverträge im SPNV ohne Ausschreibung<br />
an die DB zu vergeben.<br />
Darauf reagierte der Konzern auf zwei Wege:<br />
Zum einen wurde den Ländern gedroht,<br />
ggf. für nicht vertraglich vereinbarte Leistungen<br />
mehr Geld zu fordern, Arbeitsplätze in<br />
dem betroffenen Land abzubauen oder gar<br />
gleich einen großen Teil der Züge nicht mehr<br />
zu fahren.<br />
Zum anderen versucht die DB, eine ÖPNV-<br />
Großstruktur unter der unternehmerischen<br />
Führung der DB AG zu bilden. Dabei werden<br />
kommunale und private Unternehmen<br />
umworben, mit der DB Regio Partnerschaften<br />
einzugehen. Die DB könnte sich dann die<br />
attraktiven Leistungen herauspicken und den<br />
Rest privaten und kommunalen Unternehmen<br />
überlassen. Endziel ist wohl, ähnlich wie in<br />
der Tourismusbranche, ein "DB-Lager" zu bilden,<br />
dass mit der Macht von DB und Kommunalen<br />
gegen andere antritt.<br />
Leider konnte die DB im Rahmen dieser Strategie<br />
ihren Marktanteil <strong>2002</strong> auch im Busbereich<br />
weiter ausbauen.<br />
Zum 1. Juli hat die DB-Tochter Weser-Ems-<br />
Bus (WEB) das private Verkehrsunternehmen<br />
Hanekamp im niedersächsischen Cloppenburg<br />
mit über 50 Bussen übernommen.<br />
Pikanterweise hatte die WEB bisher im Landkreis<br />
Cloppenburg kaum eigene Genehmigungen.<br />
Anscheinend war nur mit der WEB<br />
verhandelt worden. Ähnlich wie die Firma<br />
Müller in Schwäbisch Hall wird auch Hanekamp<br />
weiterhin eigenständig bleiben. Auch<br />
hier ist zu erwarten, dass durch Linienübertragungen<br />
der Ausgleich nach § 45a PBefG<br />
zu Lasten des Landes optimiert wird, um<br />
23<br />
noch mehr Geld aus dem Land an die DB-<br />
Zentrale abführen zu können<br />
Die Stadt Worms hat sich entschieden, ihren<br />
eigenen Busbetrieb an die DB-Tochter Busverkehr<br />
Rhein-Neckar (BRN) zu übergeben.<br />
Die städtische Verkehrs-GmbH soll zwar aufgrund<br />
des Querverbundes Genehmigungsinhaberin<br />
bleiben, alle operativen Aufgaben<br />
von der Planung bis zum Personaleinsatz<br />
gehen jedoch auf die BRN über. Die BRN<br />
zahlt den übernommenen 30 Fahrern und 10<br />
Monteuren den BRN-Lohn, die Differenz zum<br />
bisherigen Tarif übernimmt die Stadt.<br />
Die DB Regio hat im Juni vom Bundeskartellamt<br />
die Genehmigung für den Einstieg im<br />
Stadtverkehr Göttingen erhalten. Allerdings<br />
wurde die Auflage ausgesprochen, dass<br />
binnen vier Jahren alle Verkehre europaweit<br />
ausgeschrieben werden müssen. In seiner<br />
Begründung führt das Kartellamt aus, dass<br />
sich aufgrund der derzeit vorherrschenden<br />
Regulierungs- und Wettbewerbsbedingungen<br />
aus der Zusammenarbeit kommunaler Monopolanbieter<br />
mit marktstarken Verkehrsunternehmen,<br />
wie z. B. der DB AG, die Gefahr<br />
ergebe, dass die erhofften Liberalisierungserfolge<br />
konterkariert werden, sofern die Verkehrsunternehmen<br />
zunächst durch Zusammenschlüsse<br />
ihre marktbeherrschende Stellung<br />
absichern und verstärken.<br />
Die Eingangs dargestellte Drohung der DB<br />
AG gegenüber den Ländern zeigt Früchte:<br />
Das Bundeskabinett hat Anfang September<br />
eine Verordnung beschlossen, nachdem Verkehrsverträge<br />
im Schienennahverkehr auch<br />
ohne Ausschreibung vergeben werden können,<br />
sofern die Verträge länger als drei Jahre<br />
laufen und ein wesentlicher Teil der Leistungen<br />
innerhalb der Laufzeit ausgeschrieben<br />
werden. DB-Chef Mehdorn hatte mehrfach<br />
gedroht, falls sein Unternehmen keine langfristigen<br />
Veträge bekomme, massiv Arbeitsplätze<br />
abzubauen, Investitionen zu stoppen<br />
3.1<br />
3.1.1
3.1.1<br />
3.1.2<br />
und für die gefahrenen Leistungen noch<br />
höhere Preise zu berechnen.<br />
Der <strong>WBO</strong> lehnt eine solche "lex Bahn" ab. Es<br />
kann nicht sein, dass ein Unternehmen wie<br />
die DB, die sich bisher bereits hauptsächlich<br />
durch die Behinderung ihrer Wettbewerber<br />
auf Straße und Schiene auszeichnete und die<br />
durch ihre Größe und ihre "Besitzungen"<br />
Aktivitäten ausländischer ÖPNV-Konzerne in Deutschland<br />
Anders als die Deutsche Bahn AG, die mit<br />
diversen Beteiligungen ihren Marktanteil stark<br />
vergrößerte, konsolidierten die ausländischen<br />
Nahverkerskonzerne ihre Position in<br />
Deutschland.<br />
Connex<br />
Die Connex Verkehr GmbH machte im Jahr<br />
<strong>2002</strong> insbesondere im Schienenverkehr auf<br />
sich aufmerksam, als man - begleitet von<br />
großem Presseecho und der wohl zu erwartenden<br />
Behinderung durch die DB AG - den<br />
InterConnex, den ersten privaten Fernzug<br />
Deutschlands, auf die Schienen setzte. Dieser<br />
Zug fährt mit großem Erfolg täglich zwischen<br />
Gera und Rostock zu einem Bruchteil<br />
des DB-Fahrpreises. Weitere Verbindungen<br />
sind geplant, sind allerdings aufgrund der<br />
finanziellen Lage des Mutterkonzerns Vivendi<br />
Universal und der Behinderung durch die DB<br />
AG vorerst auf Eis gelegt.<br />
Im Laufe des Jahres <strong>2002</strong> machten immer<br />
wieder Nachrichten die Runde, dass der Connex-Mutterkonzern<br />
Vivendi Universal in ernsten<br />
finanziellen Schwierigkeiten stecke. Der<br />
Schwerpunkt des Geschäftes von Vivendi<br />
hatte sich in den letzten Jahren von Versorgung<br />
und Verkehr immer mehr in Richtung<br />
Telekommunikation (Cegetel/SFR) und Medien<br />
(Universal Studios) verlagert. Die Versorgungs-<br />
und Verkehrssparte ist inzwischen<br />
als Vivendi Environnement ausgegründet<br />
worden. Vivendi Universal hält daran nur<br />
24<br />
einen funktionierenden Wettbewerb sehr<br />
erschwert, durch ein solches Gesetz vom<br />
Wettbewerb ausgenommen wird. Gleichzeitig<br />
wird aber diskutiert, die Verkehre anderer<br />
auszuschreiben, wobei hier dann Wettbewerber<br />
wie die DBAG als Anbieter auftreten, die<br />
nichts außer Klarheit und Transparenz zu<br />
fürchten haben.<br />
noch eine Mehrheitsbeteiligung. Aus diesem<br />
Grund bleibt abzuwarten, in wie weit diese<br />
Entwicklungen das Geschäft von Connex in<br />
Deutschland betreffen werden.<br />
Im Busbereich konsolidierte Connex im Jahr<br />
<strong>2002</strong> seine Position in Deutschland, nur eine<br />
Akquisition ist bisher zu vermelden: Im Sommer<br />
übernahm man das private Omnibusunternehmen<br />
J.P. Griensteidl GmbH aus Gröbenzell<br />
bei München. Die Firma Grienstedl<br />
fährt mit 24 Bussen und 70 Mitarbeitern<br />
eigene Linien und Auftragsverkehr für die<br />
Münchener Verkehrsgesellschaft (ehemals<br />
SWM) sowie Shuttleverkehre für zwei Warenhäuser<br />
in München. Griensteidl soll eigenständig<br />
mit dem bisherigen Management weitergeführt<br />
werden.<br />
Rhenus Keolis<br />
Zum 1. Juli <strong>2002</strong> übernahm die neu gegründete<br />
Verkehrsgesellschaft Idar-Oberstein<br />
mbH (VIO) den bislang von der OIE AG<br />
geführten Stadtbusverkehr in Idar-Oberstein.<br />
Die OIE ist ein Unternehmen des RWE-Konzerns.<br />
Gesellschafter der Verkehrsgesellschaft<br />
Idar-Oberstein mbH sind die Rhenus<br />
Keolis GmbH & Co. KG, Mainz und die Firma<br />
Martin Becker GmbH & CO. aus Altenkirchen.<br />
In dem mit der Stadt Idar-Oberstein unterzeichnetem<br />
Verkehrsvertrag verpflichtet sich<br />
die VIO zur kontinuierlichen Verbesserung<br />
der Qualität des Verkehrs, zur Moderni-
3<br />
sierung der Busflotte und zur Einrichtung<br />
einer zusätzlichen Stadtlinie. Ab sofort hat die<br />
Stadt keinen Defizitausgleich für den Verkehr<br />
mehr zu leisten.<br />
Zur Durchführung des Betriebes hat die VIO<br />
neue Mitarbeiter eingestellt und erwirbt 19<br />
Busse von der OIE. Die bislang im Verkehrsbetrieb<br />
eingesetzten Mitarbeiter erhalten entweder<br />
im RWE-Konzern neue Aufgaben oder<br />
gehen in den Vorruhestand. Gleichzeitig tritt<br />
die VIO in den Vertrag mit einem privaten<br />
Busunternehmen ein, das der OIE schon<br />
heute ca. 20 Fahrer und 3 Busse stellt.<br />
Das Mitspracherecht der Stadt Idar-Oberstein<br />
bei der zukünftigen Entwicklung des Linienverkehrs<br />
wird durch einen Beirat gesichert,<br />
welcher mehrheitlich durch kommunale Mitglieder<br />
besetzt ist.<br />
Auftragsverkehr<br />
Auch im Jahr <strong>2002</strong> wurde ein großer Teil der<br />
Fahrleistungen der Regionalbusgesellschaften<br />
und der kommunalen Unternehmen im<br />
Auftragsverkehr von privaten Unternehmen<br />
erbracht. Insbesondere die Situation der Auftragnehmer<br />
der Regionalbusgesellschaften<br />
der DB Regio bereitete auch im abgelaufenen<br />
Jahr Sorgen.<br />
Zwar wurde zwischen DB Regio und bdo<br />
bereits im Jahr 2000 vereinbart, künftig partnerschaftlich<br />
zusammenzuarbeiten, in der<br />
Praxis ist von diesem partnerschaftlichen<br />
Ansatz bisher wenig angekommen.<br />
Die Probleme der Auftragsunternehmer<br />
beziehen sich hauptsächlich auf unattraktive<br />
Umläufe und schlechte Vergütungssätze. Die<br />
Vergütung wird der Kostenentwicklung nicht<br />
ausreichend angepasst, obwohl die Regionalbusgesellschaften<br />
mehr Fahrgäste, höhere<br />
Preise und damit höhere Erlöse und satte<br />
Gewinne haben, die über Gewinnabführungsverträge<br />
direkt der DB AG zufließen. Gleichzeitig<br />
werden die in Fremdauftrag gegebenen<br />
25<br />
Nachdem Rhenus-Keolis bereits im Juli die<br />
Betriebsführung an der Moselbahn GmbH<br />
vom Trierer Busunternehmer Herresthal<br />
übernommen hatte, hält das deutsch-französische<br />
Gemeinschaftsunternehmen seit<br />
dem 01.10.<strong>2002</strong> auch die Kapitalmehrheit an<br />
dem traditionsreichen ÖPNV-Unternehmen<br />
Moselbahn. Die Moselbahn setzt im<br />
Großraum Trier knapp 130 Fahrzeuge ein<br />
und hat ca. 200 Mitarbeiter.<br />
Mit diesen beiden Übernahmen konnte<br />
Rhenus-Keolis seine Position in Rheinland-<br />
Pfalz weiter stärken. Zusammen mit Martin<br />
Becker betreibt man hier schon die Stadtverkehre<br />
in Bad Kreuznach und Zweibrücken<br />
und ist im Schienen-Personennahverkehr<br />
zwischen Alzey und Kirchheimbolanden aktiv.<br />
Leistungen immer unattraktiver was die Auslastung<br />
der Fahrzeuge und Fahrer betrifft. Bei<br />
einigen Regionalbusgesellschaften kommt<br />
hinzu, dass die Unternehmer überhaupt nicht<br />
in die Planungen einbezogen werden, obwohl<br />
die Regionalbusplaner die Verhältnisse vor<br />
Ort nicht vergleichbar gut kennen. Die Umläufe<br />
und deren Änderungen werden i.d.R.<br />
erst sehr kurzfristig bekannt gegeben.<br />
Die Regionalbusgesellschaften sind nicht<br />
bereit, Verträge mit längeren Laufzeiten und<br />
einer Regelung zur Anpassung der Vergütungssätze<br />
zu diskutieren. Sie führen an,<br />
dass sie ja am Markt Leistungen einkaufen<br />
und niemanden zwingen würden, für sie zu<br />
fahren.<br />
Die Regionalbusgesellschaften ihrerseits versuchen,<br />
die Auftragsunternehmer mit sogenannten<br />
"Unternehmerstammtischen" stärker<br />
an sich zu binden. Dabei werden alle Auftragsunternehmer<br />
in einer Region zu einer<br />
gemeinsamen Veranstaltung mit der Geschäftsleitung<br />
der Regionalbusgesellschaft<br />
3.2
3.2<br />
3.3<br />
3.3.1 GVFG<br />
eingeladen. Die Regionalbus-Geschäftsführer<br />
referieren dabei zu aktuellen Themen<br />
und zur Zusammenarbeit. Die Unternehmer<br />
werden ermuntert, sich kritisch zu äußern und<br />
Probleme offen anzusprechen. Viele Unternehmer<br />
bringen jedoch ihre Probleme aus<br />
Erfahrung und der Furcht, Nachteile zu erleiden<br />
oder gar Aufträge zu verlieren, nicht vor.<br />
Der Hinweis seitens der Unternehmer auf vertragliche<br />
Aspekte wie Vergütung oder Laufzeit<br />
wird meist mit der Bemerkung, dass man<br />
dies nur in Einzelverhandlungen, aber nicht<br />
öffentlich bespreche, vom Tisch genommen.<br />
Finanzierung des ÖPNV<br />
Im gemeinsamen Amstblatt vom 29. Mai <strong>2002</strong><br />
hat das Ministerium für Umwelt und Verkehr<br />
die neue Verwaltungsvorschrift zur Gewährung<br />
von Zuwendungen nach dem GVFG<br />
(VwV-Fahrzeuge) veröffentlicht, die damit<br />
rückwirkend zum 1. Januar <strong>2002</strong> in Kraft<br />
gesetzt wurde. Die GVFG-Busförderung wird<br />
ab dem Förderjahr <strong>2002</strong> nach dieser neuen<br />
VwV-Fahrzeuge abgewickelt. Die gesamte<br />
Kompetenz für die Abwicklung der GVFG-<br />
Busförderung liegt jetzt bei der L-Bank. Das<br />
UVM stellt nur noch das Förderprogramm auf.<br />
Der Termin für die Einreichung der Förderanträge<br />
für die GVFG-Busförderung wurde mit<br />
der neuen VWV Fahrzeuge auf den 31. Mai<br />
statt bisher den 30. September des Förderjahres<br />
festgelegt. Das Datum wurde geändert,<br />
da die Antragstellung künftig direkt nach<br />
der Fahrzeugbestellung erfolgen soll. Die<br />
L-Bank möchte so mehr Zeit für die Prüfung<br />
der Anträge und die Klärung etwaiger Fragen<br />
gewinnen. Gleichzeitig hat die L-Bank zugesichert,<br />
dass die Grundbewilligungen künftig<br />
bereits im Frühherbst erteilt werden sollen, so<br />
dass sich das Verfahren insgesamt nach<br />
vorne verschieben wird.<br />
Der <strong>WBO</strong> hat diese Regelung kritisiert, da Sie<br />
unseres Erachtens den Betrieben zu wenig<br />
26<br />
Die Zurückhaltung der Unternehmer, die auf<br />
diesen Veranstaltungen Gast sind, darf aber<br />
nicht so interpretiert werden, dass die Politik<br />
der Bahn die Interessen der mittelständischen<br />
Auftragnehmer angemessen berücksichtigt<br />
und diese mit ihrer Situation zufrieden<br />
sind. Da genau dies nicht der Fall ist, hat der<br />
bdo am 18. September <strong>2002</strong> die Kooperationsvereinbarung<br />
mit der DB Regio AG<br />
gekündigt. Die vereinbarte partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit wurde von den Regionalbusgesellschaften<br />
nicht praktiziert.<br />
Zeit für die Ausschreibung und Bestellung der<br />
Fahrzeuge lässt und die Marktsituation so<br />
früh noch nicht abschätzbar ist.<br />
Neu ist, dass die L-Bank ab <strong>2002</strong> eine<br />
Gebühr für die Bearbeitung der Förderanträge<br />
erhält. Diese Geführ beträgt 930 Euro pro<br />
gefördertem Fahrzeug.<br />
Busprogramm 2001<br />
Das Busförderprogramm 2001 ist mit einem<br />
Mittelaufwand von 46,06 Mio. Euro abgeschlossen<br />
worden. Es stehen damit noch<br />
etwa 4 Mio. Restmittel zur Verfügung, die<br />
für das Busförderprogramm <strong>2002</strong> zusätzlich<br />
ausgegeben werden können. 26,4 Mio. Euro<br />
entfielen 2001 auf die privaten Unternehmen.<br />
Davon wurden 218 Standard-, 19 Überlange,<br />
24 Gelenk-, 4 Doppelstock-, 7 Midi- und 28<br />
Kleinbusse finanziert.<br />
Busprogramm <strong>2002</strong><br />
Für das Busprogramm <strong>2002</strong> wurden insgesamt<br />
930 Buseinheiten mit einem rechnerischen<br />
Fördervolumen von ca. 91 Mio. Euro<br />
angemeldet. Das Ministerium geht allerdings<br />
wie in den Vorjahren davon aus, dass ein<br />
Großteil der Anmeldungen nicht realisiert
3<br />
wird. Der Förderhöchstbetrag beträgt nach<br />
der Euro-Umstellung 98.000 Euro<br />
(191.671,34 DM), wurde also leicht nach<br />
oben geglättet. Die Förderbeträge für die<br />
anderen Buskategorien wurden entsprechend<br />
angepasst.<br />
Busprogramm 2003<br />
Für das Förderjahr 2003 wurden nach Angaben<br />
der L-Bank 887,75 Buseinheiten angemeldet,<br />
davon 573,25 von Privaten.<br />
Fördervoraussetzungen für das<br />
Busprogramm <strong>2002</strong><br />
Nach wie vor muss ein gefördertes Fahrzeug<br />
über einen Oxidationskatalysator und einen<br />
Unfalldatenspeicher verfügen. Eine Förderung<br />
von Ersatzfahrzeugen ist zulässig, wenn<br />
das zu ersetzende Fahrzeug min-destens 8<br />
Jahre auf das antragstellende Unternehmen<br />
zugelassen und während dieser Zeit von der<br />
Kfz-Steuer befreit war und eine Laufleistung<br />
von mind. 400.000 km überwiegend im Linienverkehr<br />
nach § 42 PBefG beim antragstellenden<br />
Unternehmen erbracht wurde. Bei<br />
Kleinbussen, Gelenkbussen und Doppelstockbussen<br />
reicht die Erfüllung der achtjährigen<br />
Zulassungszeit und der überwiegende<br />
Einsatz im Linienverkehr nach § 42 PBefG<br />
aus. Wird für die Ersatzbeschaffung ein Fahrzeug<br />
herangezogen, das nur 6 Jahre auf das<br />
Unternehmen zugelassen war, wird pro Halbjahr<br />
jeweils ein Abzugsbetrag angesetzt.<br />
Ausgleich gemeinwirtschaftlicher Leistungen<br />
Mittelumfang und Verteilung<br />
Nach Angaben des Statistischen Landesamtes<br />
haben alle Verkehrsunternehmen in<br />
Baden-Württemberg im Jahr 2000 als Ausgleichsleistungen<br />
für die Beförderung von<br />
Schülern, Studenten und Auszubildenenden<br />
nach §45a PBefG 162,875 Mio. erhalten.<br />
Der bei weitem größte Teil ging an die<br />
Regionalbusgesellschaften mit 66,491 Mio. ,<br />
27<br />
Für niederflurige Busse wird neben der<br />
Grundförderung eine Zusatzförderung<br />
gewährt. Die Zusatzförderung beträgt bei<br />
Bussen bis 12 Meter Länge 5.000 Euro, bei<br />
Bussen mit mehr als 12 Meter Länge 7.500<br />
Euro. Bei Doppelstockbussen wird die<br />
Zusatzförderung nur in den Fällen gewährt, in<br />
denen das Fahrzeug über eine durchgehende<br />
niederflurige Bauweise (mit sog. Portalachsen)<br />
verfügt. Für Linienbusse, die mit einem<br />
CRT-Rußfilter beschafft werden, wird eine<br />
Zusatzförderung in Höhe von pauschal 3.500<br />
Euro gewährt.<br />
Bei Linienbussen mit einer Fußbodenhöhe<br />
von mehr als 860 mm findet ein Abzug in<br />
Höhe eines Sechstels des Gesamtförderhöchstbetrags<br />
statt (bei einem Linienbus mit<br />
einem Förderbetrag von 98.000 Euro beträgt<br />
der Abzug somit 16.335 Euro). Ebenfalls um<br />
ein Sechstel des Gesamtförderhöchstbetrages<br />
wird die Zuwendung bei Doppeldeckerbussen<br />
pauschal gekürzt, wenn das Fahrzeug<br />
mit einem Kofferraum ausgestattet ist<br />
(Abzug hier bei einem Doppeldeckerbus bis<br />
12 m Länge 24.500 Euro, bei einem Doppeldeckerbus<br />
über 12 m Länge 28.585 Euro).<br />
Bei anderen Buskategorien wird der Förderbetrag<br />
entsprechend der durch die Einbauten<br />
(WC-Anlagen, Garderoben, Küchen, Kofferräume<br />
im Innenraum, usw.) entfallenden<br />
Sitzplätze gekürzt.<br />
die kommunalen Unternehmen erhielten<br />
53,587 Mio. und die Privaten lediglich<br />
42,789 Mio. .<br />
Analysiert man die Entwicklung der Verteilung<br />
der 45a-Mittel über die letzten zehn Jahre, so<br />
stellt man fest, dass in den 90er Jahren insbesondere<br />
die Regionalbusgesellschaften die<br />
Zahlungen des Landes optimieren konnten.<br />
Während die privaten Unternehmen im Jahr<br />
3.3.1<br />
3.3.2
3.3.2<br />
1999 ca. 60% und die Kommunalen ca. 70%<br />
mehr Mittel erhielten als im Jahr 1990, erhielten<br />
die Regionalbusgesellschaften nicht<br />
weniger als 207 % mehr! Trotzdem versuchen<br />
die Regionalbusgesellschaften durch<br />
Zukauf von privaten Unternehmen noch mehr<br />
Mittel zu generieren.<br />
Änderung der Ausgleichsverordnung<br />
Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und<br />
Wohnungswesen hat mit Zustimmung des<br />
Bundesrates im November eine Änderung<br />
der Ausgleichsverordnung zum § 45a PBefG<br />
beschlossen und somit dem von Ländern wie<br />
Bayern, Brandenburg oder Rheinland-Pfalz<br />
schon länger verfolgten Wunsch nach einer<br />
Aufweichung des § 45a PBefG nachgegeben.<br />
Der Widerstand von bdo und VDV gegen<br />
diese Änderung hat erreicht, dass dies nur<br />
eine "Kann"-Bestimmung ist, die den Ländern<br />
die Möglichkeit lässt, wie bisher zu verfahren.<br />
Die den Ländern eingeräumte Möglichkeit der<br />
Unterschreitung der bisher festgelegten<br />
anzusetzenden Nutzungstage einer Schülermonatskarte<br />
in § 3 Abs. 2 Satz 3 PBefAusglV<br />
lautet nun<br />
"Dabei ist die Woche mit höchstens 6 Tagen,<br />
der Monat mit höchstens 26 Tagen und das<br />
Jahr mit höchstens 240 Tagen anzusetzen;<br />
Diese Werte können unterschritten werden,<br />
soweit Fahrplanangebote nicht vorhanden<br />
sind oder tarifliche Einschränkungen bestehen<br />
oder nur ausbildungsnotwendige Tage<br />
berücksichtigt werden."<br />
In der Begründung ist ausgeführt, dass eine<br />
Absenkung der Gültigkeitstage auch eine<br />
Veränderung der Sollkostensätze (nach<br />
oben) zur Folge haben muss. Damit wird den<br />
spezifischen Kostenstrukturen des Verkehrsgewerbes<br />
Rechnung getragen. Zudem ist<br />
aufgrund des Vertrauensschutzes für die Verkehrsunternehmen<br />
eine vorherige Unterrichtung<br />
dieser erforderlich. Eine Absenkung der<br />
Gültigkeitstage kann also nicht rückwirkend in<br />
Kraft gesetzt werden.<br />
28<br />
Das Land Baden-Württemberg hat dem <strong>WBO</strong><br />
immer wieder zugesagt, auch bei Inkrafttreten<br />
der geplanten Verordnung bei der bisherigen<br />
Regelung zu bleiben.<br />
Berechnung der mittleren Reiseweite<br />
Höchstrichterlich geklärt ist inzwischen, welche<br />
Entfernung für die Berechnung des Ausgleichs<br />
nach § 45a PBefG anzusetzen ist. In<br />
einem Streitfall hatte das Vewaltungsgericht<br />
Freiburg die Position der Unternehmer bestätigt,<br />
nach dem die tatsächlich gefahrenen<br />
Kilometer anzusetzen sind. Leider hat der<br />
Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg<br />
dieses Urteil wieder kassiert und gefordert,<br />
dass die direkte Entfernung zwischen Wohnund<br />
Schulort anzusetzen sei. Die Revision<br />
vor dem Bundesverwaltungsgericht brachte<br />
inzwischen für den Unternehmer einen Erfolg:<br />
Nach dem Urteil des höchsten deutschen<br />
Verwaltungsgerichtes sind nach § 3 Abs. 5<br />
PBefAusglV die tatsächlich gefahrenen Kilometer<br />
zugrunde zu legen, auch wenn sie<br />
nicht der kürzesten Straßenentfernung<br />
entsprechen.<br />
Allerdings hat das Gericht eine Einschränkung<br />
vorgenommen: Wenn das Unternehmen<br />
Streckentarife zur Anwendung<br />
bringt, ist Voraussetzung, dass dieser Tarif<br />
der tatsächlich erbrachten Fahrleistung entspricht,<br />
also nicht auf eine kürzere Straßenentfernung<br />
abhebt, als tatsächlich gefahren<br />
wird.<br />
Bei Verkehren, die in Verbünde mit Zonenoder<br />
Wabentarifen einbezogen sind, ist diese<br />
Einschränkung unerheblich.<br />
Gerade im Bereich der Berechnung der<br />
betriebsindividuellen mittleren Reiseweite<br />
zeichnen sich z.Zt. erhebliche Differenzen mit<br />
den zuständigen Landesbehörden ab.
3<br />
Arbeitskreis ÖPNV<br />
Inforeise "Stadt- und Regionalbussysteme"<br />
In der verkehrspolitischen Diskussion nimmt<br />
die Einrichtung vernetzter und integrierter<br />
Verkehrssysteme im ÖPNV immer breiteren<br />
Raum ein. Auch beim Bus wird selten noch<br />
die einzelne Linie, sondern meistens Liniennetze<br />
für abgeschlossene Räume betrachtet.<br />
Zunächst wurden solche Systeme hauptsächlich<br />
für Stadtverkehre geplant und eingerichtet,<br />
seit einiger Zeit werden aber auch<br />
vermehrt Busnetze für ganze Regionen<br />
gefordert, geplant und eingerichtet. Bei der<br />
diesjährigen ÖPNV- Informationsreise sollten<br />
daher exemplarisch einige innovative<br />
Bus-Verkehrssysteme im Bodensee-Raum<br />
besucht werden.<br />
Am 24. April <strong>2002</strong> brachen 12 Busunternehmer<br />
und der zuständige <strong>WBO</strong>-Assistent in<br />
Böblingen auf. Die erste Station war die oberschwäbische<br />
„Hopfenstadt“ Tettnang. Dort<br />
hat das <strong>WBO</strong>-Mitgliedsunternehmen Strauss<br />
zusammen mit der Stadt Tettnang im Jahr<br />
2001 ein neues Stadtbussystem mit innovativen<br />
Ansätzen in Betrieb genommen. Das<br />
Gebiet der Kernstadt wird mit drei Linien<br />
bedient, deren Busse jeweils in einer unterschiedlichen<br />
Erkennungsfarbe gestaltet sind.<br />
Die Stadt Tettnag war trotz ihrer relativ geringen<br />
Größe bereit, hier ein hochwertiges<br />
System mit Rendezvousanschluss, Halbstundentakt<br />
und hochwertig ausgestatteten Fahrzeugen<br />
zu realisieren.<br />
29<br />
Nach einer kleinen Stärkung in Tettnang ging<br />
es weiter nach Dornbirn. Die größte Stadt des<br />
Landes Vorarlberg gilt als Pionier moderner<br />
Stadtbussysteme. Herr Geschäftsführer<br />
Winkler erläuterte die Geschichte dieses Vorzeigesystems<br />
und stellte das überarbeitete<br />
Linienkonzept vor, das den Stadtbus künftig<br />
auf die Nebenstraßen weist, während die<br />
Hauptachsen künftig vermehrt von dem Landbus<br />
(Regional-Linienverkehren) bedient<br />
werden. Überraschend war auch die Aussage,<br />
dass man aufgrund der hohen Frequenz<br />
vom Rendezvous-Prinzip wieder abgekommen<br />
sei und lieber dezentrale Umsteigestellen<br />
vorsehe. Winkler machte aber auch<br />
klar, dass im Dornbirner Konzept die Verkehrsunternehmen<br />
reine Leistungserbringer<br />
seien, während die planerischen Tätigkeiten<br />
alle von einer Managementgesellschaft vorgenommen<br />
werden.<br />
Der Vorarlberg war nicht nur Vorreiter bei den<br />
Stadtbussystemen, sondern übertrug den<br />
Systemgedanken auch sehr bald auf die<br />
Regionalverkehre. Unter dem Titel "Landbus"<br />
sind in verschiedenen Regionen in Zusammenarbeit<br />
mit kommunalen Zweckverbänden<br />
Bussysteme entstanden. Eines davon, der<br />
"Landbus Oberes Rheintal" wurde uns in<br />
Rankweil durch den Geschäftsführer des<br />
Gemeindeverbandes, Otmar Alge und den<br />
Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Vorarlberg,<br />
Christian Steger-Vonmetz näher<br />
3.4
3.4<br />
vorgestellt. In diesem Konzept sind die Verkehrsunternehmen<br />
stärker eingebunden, der<br />
Gemeindeverband macht nur relativ wenige<br />
Vorgaben. Hauptproblem sei die sehr unterschiedliche<br />
Besiedelung des Bedienungsgebietes:<br />
Während man auf den Hauptlinien im<br />
Tal teilweise einen 30-Minuten-Takt anböte,<br />
müsste einige Berggemeinden mit wenigen<br />
Fahrten am Tag zufrieden sein.<br />
Am Abend fuhr die Gruppe dann nach Liechtenstein,<br />
wo Sie vom Geschäftsführer von<br />
Liechtenstein Tourismus, Roland Büchel, mit<br />
einer kurzen touristischen Präsentation<br />
begrüßt wurde.<br />
Am 25. April <strong>2002</strong> stellte der Geschäftsführer<br />
Liechtenstein Bus Anstalt (LBA), Ulrich<br />
Feisst, das Regionalbussystem in Liechtenstein<br />
vor. Nachdem über Jahre die Post für<br />
den ÖPNV in dem kleinen Fürstentum<br />
zuständig war, ist seit Mitte 2001 ein neues,<br />
innovatives Bussystem in Betrieb. Hier wurde<br />
ein optimales Bus-basiertes Nahverkehrssystem<br />
vorgestellt, das allerdings mit sehr<br />
hohen Zuschüssen betrieben wird. Zum<br />
Abschluss bestand die Möglichkeit, die<br />
hochmoderne Erdgastankstelle der LBA zu<br />
besichtigen. Zu diesem Ereignis war sogar<br />
die liechtensteinische Presse geladen.<br />
Am Nachmittag lernten die <strong>WBO</strong>-Mitglieder<br />
das kleine Land und seine kulturellen, wirtschaftlichen<br />
und politischen Besonderheiten<br />
bei einer Landesrundfahrt kennen. Den<br />
Abschluss dieses Tages bildete ein Abendessen<br />
mit Weinprobe in der fürstlichen Hofkellerei<br />
in Vaduz.<br />
30<br />
Am 26. April <strong>2002</strong> ging es das Rheintal hinauf<br />
in die bündnerische Kapitale Chur. Die<br />
Stadtbus Chur AG, ein kommunales, aber<br />
nach privatwirtschaftlichen Grundsätzen<br />
geführtes Unternehmen, betreibt unter dem<br />
Titel "dr Bus vo Chur" das Stadtliniennetz.<br />
Das Unternehmen gilt als eines der innovativsten<br />
Verkehrsunternehmen der Schweiz.<br />
Nicht zuletzt konnte man sich bei einer<br />
umfangreichen Ausschreibung im Engadin<br />
gegen die Schweizer Post durchsetzen und<br />
betreibt heute den ÖPNV rund um St. Moritz.<br />
Verwaltungsratspräsident Dieter Heller und<br />
Geschäftsführer Andrea Muzzarelli verstanden<br />
es, auf kurzweilige Weise ihr Unternehmen<br />
vorzustellen und dabei insbesondere auf<br />
die Situation im Oberengadin und die Schikanen,<br />
die der Staatsmonopolist Post dem<br />
Unternehmen in den Weg legte, einzugehen.<br />
Daneben stellte die Stadtbus Chur AG ihr<br />
neues, speziell für kleinere Verkehrsunternehmen<br />
entwickeltes Fahrgastinformationsund<br />
Betriebsleitsystem vor, das bei den Teilnehmern<br />
auf großes Interesse stieß.<br />
Nach dem Mittagessen im traditionellen<br />
Bahnhofsbuffet besichtigte die Gruppe die<br />
Churer Postautostation, einen mustergültigen<br />
Busterminal, von dem aus Postbusse nach<br />
ganz Graubünden starten. Zum Abschluß<br />
ergab sich die Möglichkeit, die herrliche, über<br />
2000 Jahre alte Stadt Chur bei einer Stadtführung<br />
kennen zu lernen.
3<br />
31<br />
3.4
3.5<br />
3.6<br />
3.6.1<br />
Innovationsprogramm des Landes<br />
Nach 10 Jahren legt das Land Baden-Württemberg<br />
im Jahr <strong>2002</strong> wieder ein Innovationsprogramm<br />
ÖPNV auf. Programmschwerpunkte<br />
sollen die Förderung von Innovationen<br />
in den Bereichen Betrieb, Technik und Vertrieb/Marketing<br />
sein. Das Programmvolumen<br />
beträgt 15 Millionen , damit werden die ausgewählten<br />
Projekte zu 50% für maximal 3<br />
Jahre bezuschusst.<br />
Die Ansprüche der Fahrgäste an eine exakte<br />
Information über ihre Reise steigen immer<br />
weiter. Die bisher zur Verfügung stehenden<br />
Medien haben aber den Nachteil, dass sie<br />
nur geplante Zeiten, nicht jedoch die wirklichen<br />
Fahrzeiten darstellen. Gleichzeitig bieten<br />
diese Medien keine Informationen<br />
während der Fahrt. Lösbar wäre dies durch<br />
die Einführung von rechnergesteuerten<br />
Betriebsleitsystemen (RBL). Diese sind<br />
jedoch gerade für kleinere oder private Verkehrsunternehmen<br />
trotz GVFG-Förderung<br />
nicht finanzierbar.<br />
Gelöst werden könnte dieses Problem durch<br />
ein modular aufgebautes, auf vorhandenen<br />
Technologien bestehendes System, das<br />
Fahrgastinformation und interne Ablaufinformation<br />
kombiniert und nur geringe Aufbauund<br />
Betriebskosten verursacht.<br />
Verbünde und Kooperationen<br />
Verbundlandschaft in Baden-Württemberg<br />
Mit der Einführung des Verbundtarifs im<br />
Landkreis Freudenstadt (s.u.) und dem Verkehrsverbund<br />
Neckar-Alb-Donau (Naldo)<br />
wurde Ende 2001 ein weiterer Schritt in Richtung<br />
einer flächendeckenden Ausbreitung<br />
von Verkehrsverbünden in Baden-Württemberg<br />
getan. "Verbundlos" sind nur noch die<br />
Landkreise Rottweil, Tuttlingen, Ravensburg<br />
und Bodenseekreis. Im Ostalbkreis gibt es<br />
dagegen drei lokale Verkehrskooperationen,<br />
32<br />
Ein solches System befindet sich z.Zt. gerade<br />
bei der schweizerischen Stadtbus Chur bzw.<br />
Engadin Bus (2 x 25 Fahrzeuge) im Aufbau.<br />
Dieses System basiert vollständig auf den<br />
vorhandenen Technologien GSM (Mobilfunk),<br />
GPS und Internet und konnte von den Teilnehmern<br />
der <strong>WBO</strong>-Inforeise "Stadt- und<br />
Regionalbussysteme" bereits in Augenschein<br />
genommen werden.<br />
In der Sitzung des Arbeitskreises ÖPNV im<br />
Juni <strong>2002</strong> stellte der Hersteller, die Fela AG,<br />
das Konzept den <strong>WBO</strong>-Mitgliedern vor. Das<br />
System wurde speziell für die Bedürfnisse<br />
kleiner Verkehrsbetriebe, die sich keine teuren<br />
RBL-Systeme leisten können, entwickelt.<br />
Über GPS-Signal kann jeder Bus geortet werden,<br />
Flachbildschirme zeigen die nächste<br />
Haltestelle und ggf Werbung an. Der Fahrer<br />
erhält über ein Display Informationen zu<br />
Standort, Fahrplanlage, usw.. IBIS-Funktionen<br />
können ebenfalls gesteuert werden.<br />
Die Standorte werden per GSM (Handy-) Signal<br />
(Betriebsfunk wäre ggf. auch denkbar) an<br />
eine Zentrale übermittelt, als die jeder Internet-Computer<br />
fungieren kann.<br />
Im August hat der <strong>WBO</strong> eine entsprechende<br />
Projektskizze beim Umwelt- und Verkehrsministerium<br />
eingereicht. Eine Entscheidung<br />
ist bis zum Redaktionsschluß nicht gefallen.<br />
die die Räume um die drei Mittelzentren<br />
abdecken. In den genannten vier Landkreisen<br />
befinden sich ebenfalls flächendeckende Verkehrsverbünde<br />
in Vorbereitung: So soll ein<br />
Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund<br />
(BOV) den Kreis Ravensburg und den Bodenseekreis<br />
abdecken, während im Zusammenhang<br />
mit der Einführung des Ringzugkonzeptes<br />
in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg<br />
auch ein Tarifverbund in dieser Region
3<br />
eingeführt werden soll. Wichtiger Beweggrund<br />
für die Landkreise dürfte dabei sicherlich<br />
die Aussicht auf Kooperationsförderung<br />
seitens des Landes sein.<br />
Ziel der Landespolitik ist es, größere Verkehrsverbünde<br />
zu schaffen, obwohl dies im<br />
ÖPNV-Gesetz nicht vorgesehen war. Anfang<br />
2003 sollen z.B. die Verbünde DING (Ulm<br />
und Alb-Donau-Kreis) und BNV (Kreis Biberach)<br />
fusionieren. Hier besteht bereits eine<br />
gemeinsame Tarifstruktur. Ebenso soll die<br />
Verkehrsgemeinschaft Main-Tauber (VGMT)<br />
in den Verkehrsverbund Rhein-Neckar integriert<br />
werden. In wie weit eine solche Förderpolitik<br />
mittelfristig Sinn macht, muss hinterfragt<br />
werden. Schließlich ist ÖPNV ein lokales<br />
Tarifverbund Freudenstadt<br />
Der Landkreis Freudenstadt gehört mit<br />
121.000 Einwohnern zu den einwohnermäßig<br />
kleinsten Kreisen des Landes. Gleichzeitig ist<br />
er mit 139 Einwohnern/qkm auch einer der<br />
am dünnsten besiedelten Regionen (Landesschnitt<br />
294 Ew./qkm).<br />
Die Eisenbahn ist in diesem Teil des Landes<br />
nicht mit einem dichten Schienennetz vertreten.<br />
Nicht zufällig spielt also der Bus die<br />
Hauptrolle für den ÖPNV im Schwarzwald.<br />
Um den ÖPNV noch attraktiver zu machen<br />
und weiter auszubauen, haben sich schon vor<br />
25 Jahren die privaten Busunternehmer des<br />
Kreises an einen Tisch gesetzt und gemeinsam<br />
die "Private Omnibusunternehmer<br />
GmbH" gegründet. Aufgabe der POG war es,<br />
die Angebote der einzelnen Unternehmen<br />
aufeinander und auf andere Verkehre abzustimmen.<br />
Zu einem Quantensprung setzte man 1991<br />
an, als die POG mit Unterstützung des Landkreises<br />
und der DB-Tochter SüdwestBus den<br />
gesamten Wochenendverkehr in eigene<br />
Regie übernahm. Unter dem Titel "Freizeit-<br />
Bus" schaffte man einen starken Markauftritt<br />
und eine im Landkreis inzwischen unverzicht-<br />
33<br />
Geschäft, das, wie die Beispiele sehr erfolgreicher<br />
kleiner Verkehrsverbünde zeigen,<br />
gerade im ländlichen Bereich besser auf der<br />
kommunalen Ebene angesiedelt ist. Gerade<br />
im Fall des Main-Tauber-Kreises besteht<br />
weder eine wirtschaftliche noch eine wirkliche<br />
verkehrliche Verflechtung mit dem Rhein-<br />
Neckar-Raum.<br />
Erheblich ausgeweitet wurden in jüngster Zeit<br />
die Übergangstarife zwischen den Verkehrsverbünden.<br />
Neue oder erweiterte Übergangstarife<br />
schufen u.a. die VGS (Göppingen) mit<br />
dem VVS (Stuttgart), die VGC (Calw) mit dem<br />
VPE (Pforzheim/Enzkreis) und die VGMT mit<br />
VRN und Würzburger Tarifverbund.<br />
bare Marke. Doch man führte nicht nur neue<br />
Linien jenseits aller Konzessionsgrenzen ein,<br />
sondern brachte auch innovative, auf den<br />
Freizeitverkehr zugeschnittene Fahrscheinangebote<br />
in den Markt. Der FreizeitBus im<br />
Landkreis Freudenstadt ist bis heute ein bundesweit<br />
einmaliges Konzept.<br />
Doch der Innovationsgeist der Freudenstädter<br />
Mittelständler ging noch weiter: Gemeinsam<br />
führte man - ebenfalls bundesweit einmalig<br />
- als Pendant zur BahnCard die Omni-<br />
Card ein, eine Chipkarte, mit der dem Fahrgast<br />
ein Rabatt von 20% bei allen Bussen im<br />
Landkreis eingeräumt wurde.<br />
Insbesondere an die Jugendlichen des Kreises<br />
richtet sich das jüngste Angebot: der<br />
Nachtexpress. Aus den beiden Zentren Freudenstadt<br />
und Horb fahren an jedem Wochenende<br />
um Mitternacht, 1:00 Uhr und 2:00 Uhr<br />
Busse auf 12 Linien in alle Winkel des Landkreises<br />
ab. Mehr als 50% der Fahrgäste sind<br />
schon Stammkunden bei diesem erst im<br />
Sommer 2001 eingeführten Angebot.<br />
In den meisten der benachbarten Landkreise<br />
war der ÖPNV bereits in Verkehrsverbünden<br />
3.6.1<br />
3.6.2
3.6.2<br />
zusammengefasst. So etwas sollte es nach<br />
einhelliger Meinung auch im Landkreis Freudenstadt<br />
geben. Keines der Konzepte der<br />
Nachbarkreise konnte die Verantwortlichen<br />
aber überzeugen, also übertrug man die Ausarbeitung<br />
des Konzeptes den ortsansässigen<br />
Busunternehmen, die ja schon bewiesen hatten,<br />
dass Sie innovative Lösungen für den<br />
ÖPNV entwickeln und betreiben konnten.<br />
Unter der Prämisse, die Konstruktion so einfach<br />
und transparent wie möglich zu gestalten,<br />
entwickelten die Unternehmer in weniger<br />
als elf Monaten ein tragfähiges Konzept für<br />
einen Tarifverbund, in den auch die Bahn einbezogen<br />
wurde. Am 1. November 2001 war<br />
es dann so weit. Ab diesem Datum konnten<br />
die Bürger und Gäste des Landkreises Freu-<br />
3.7 Auf dem Weg zum Busverkehrssystem -<br />
Leitfaden "Optimierung von Busverkehren"<br />
Der ÖPNV muss attraktiver werden, um den<br />
Verkehrsinfarkt abzuwenden und die Herausforderungen<br />
der Zukunft zu meistern. Diese<br />
Erkenntnis ist in weiten Kreisen der Politik<br />
und der öffentlichen Meinung vorhanden. Sie<br />
ist die Basis, warum Millarden Euro in den<br />
Verkehr fließen.<br />
Bisher setzten Politik und Planer i.d.R. auf<br />
vertaktete Schienenverkehrssysteme, als Allheilmittel<br />
für eine Verbesserung des öffentlichen<br />
Verkehrs, in denen für den Bus nur<br />
eine Zubringerfunktion übrig blieb. Obwohl<br />
der Bus für viele Verbindungen Potentiale<br />
besitzt, die ihn der Schiene überlegen<br />
machen, war die Präferierung der Schiene<br />
gang und gäbe. Alternativen, was bei einer<br />
Investition in ein Busverkehrssystem unter<br />
Ausschluß und Einbeziehung vorhandener<br />
Schienenverkehre machbar wäre, wurden<br />
nicht untersucht und bewertet.<br />
Um diesen Mangel konstruktiv zu beheben<br />
und so zu einer sachlichen Bewertung von<br />
Mobilitätsalternativen zu kommen, hat sich<br />
34<br />
denstadt auch an Werktagen alle Verkehrsmittel<br />
zu einem einheitlichen Tarif benutzen.<br />
Während bei anderen Tarifverbünden die<br />
Subventionen weit in die Millionen gehen, fördert<br />
der Landkreis Freudenstadt den Verbund<br />
nur mit etwa 490.000 im Jahr, dazu kommen<br />
nochmals 323.000 aus der Landeskasse.<br />
Das wirtschaftliche Risiko und die Verantwortung<br />
tragen allein die Verkehrsunternehmen.Auf<br />
eine Sicherung der Alteinnahmen<br />
haben die Verkehrsunternehmen<br />
bewusst verzichtet. Alle Fahrten werden<br />
genau erfasst und die Einnahmen Fahrscheingenau<br />
den Unternehmen zugeschieden.<br />
Ein interessanter und transparenter Verbundansatz,<br />
der flexibler und weniger statisch<br />
ist als frühere Verbundmodelle.<br />
der <strong>WBO</strong> mit der Industrie- und Handelskammer<br />
Region Stuttgart (IHK) und dem Verkehrs-<br />
und Tarifverbund Stuttgart (VVS)<br />
zusammengetan und gemeinsam mit der<br />
renommierten Ingenieur Gesellschaft Verkehr<br />
(IGV) eine Studie erstellt, mit der analog zur<br />
Standardisierten Bewertung für Schienenverkehrsinvestitionen<br />
eine Planungs- und<br />
Bewertungsgrundlage für Busverkehrssysteme<br />
als Ergänzung und Alternative zur<br />
Schiene geschaffen wurde.<br />
Im Rahmen dieser Studie und als Ergebnis<br />
für die Praxis ist ein Anwenderleitfaden<br />
erschienen, der am 5. Februar <strong>2002</strong> im Rahmen<br />
eines hochkarätig besetzten Kongresses<br />
in Stuttgart vorgestellt wurde. Dieser Leitfaden<br />
gibt Anregungen und Hilfestellungen für<br />
die Planung von integrierten Busverkehrssystemen<br />
und zeigt auf, wie solche Systeme<br />
den ÖPNV kostengünstig und sehr effektiv<br />
verbessern können. Der Anwenderleitfaden<br />
kann kostenlos beim <strong>WBO</strong> bezogen werden.
4<br />
Bus und Zukunft<br />
CBT - Computer Based Training<br />
Projektstand im Überblick<br />
Vor 2 Jahren wurde aus dem Bereich der<br />
privaten Omnibusunternehmen in Baden-<br />
Württemberg ein völlig neues und sehr innovatives<br />
Schulungsprogramm für Busfahrer<br />
und Busfahrerinnen initiiert und über die Projektlaufzeit<br />
realisiert.<br />
Zur Entwicklung und zum Betrieb dieses<br />
neuen Schulungsprogrammes wurde eine<br />
eigene Gesellschaft, die combus training<br />
GmbH, gegründet.<br />
Mit diesem Projekt wurden die Chancen und<br />
Vorteile, die neue Lerntechnologien wie CBT<br />
bieten, erstmals für die Busbrache und<br />
besonders auch für kleine und mittlere<br />
Busunternehmern nutzbar gemacht.<br />
Spezielle CBT Computer Based Training<br />
Lernprogramme, die von der combus training<br />
GmbH in Zusammenarbeit mit einer Produktionsfirma<br />
entwickelt wurden, bieten zielgruppen-<br />
und bedarfsorientierte Schulungsmöglichkeiten.<br />
Das Besondere liegt in der<br />
multimedialen Gestaltung und an der Interaktivität<br />
d. h. die Lerner werden aktiv durch<br />
Übungen und Aufgaben in die Programmbearbeitung<br />
einbezogen.<br />
Das Projektvolumen belief sich auf insgesamt<br />
über 1 Mio Euro. Durch die großzügige finanzielle<br />
Förderung der EU sowie des Landes<br />
Baden-Württemberg unter Federführung des<br />
Ministeriums für Umwelt und Verkehr war es<br />
überhaupt erst möglich dieses Zukunftsprojekt<br />
aufzulegen. Insgesamt wurden ca.<br />
625.000 Euro Fördermittel in dieses Schulungsprojekt<br />
eingebracht.<br />
Dieses Schulungsprogramm zielt darauf ab,<br />
die Qualität, die Sicherheit und Wirtschaftlichkeit<br />
in den Busunternehmen durch eine<br />
Verbesserung des Mitarbeiterpotentials zu<br />
stärken.<br />
35<br />
Vier CBT Schulungsmodule stehen zur<br />
Verfügung<br />
Fahrphysik<br />
Hier werden die Grundlagen der Fahrphysik<br />
mit Bremsen, Lenken und Sicherheitssystemen<br />
vermittelt. Im wesentlichen soll das<br />
sichere und fahrgastorientierte Busfahren<br />
trainiert werden. Mit diesem Modul soll die<br />
Hauptunfallursache menschliches Versagen<br />
minimiert werden.<br />
4.1<br />
4.1.1
4.1.1<br />
Lenk- und Ruhezeiten<br />
Die Teilnehmer werden mit den gesetzlichen<br />
Bestimmungen der Lenk- und Ruhezeiten<br />
vertraut gemacht, welche anhand praktischer<br />
Beispiele anschaulich und kompetent dargestellt<br />
werden. Auch der professionelle<br />
Umgang mit der Kontrollsituation und den<br />
Kontrollbehörden sowie die sinnvolle Pausengestaltung<br />
ist integriert. Dieses CBT Modul<br />
eignet sich auch ideal zur Schulung von<br />
Disponenten.<br />
Wirtschaftliches Fahren<br />
Dieses Schulungsmodul vermittelt die Grundlagen<br />
zum kraftstoffsparenden, umweltfreundlichen<br />
und verschleißarmen Fahren.<br />
Unter dem Blickwinkel der Betriebswirtschaft<br />
36<br />
und der Ökologie soll der Fahrstil optimiert<br />
werden. Durch die Möglichkeit, mit dem Lernprogramm<br />
kontinuierlich im Unternehmen zu<br />
schulen, bleibt der positive Effekt der kraftstoffsparenden<br />
Fahrweise über einen langen<br />
Zeitraum auf hohem Niveau bestehen.<br />
Verhalten in besonderen Situationen<br />
Wichtige Grundlage aus dem Feld Verhalten<br />
und Kommunikation werden hier vorgestellt.<br />
Mit diesem Lernprogramm soll die Handlungskompetenz<br />
des Busfahrers im Bereich<br />
Verhalten und Kommunikation geschult werden.<br />
Dazu zeigen Videosequenzen aus dem<br />
Berufsalltag des Fahrer modellhaft bestimmte<br />
Lösungsvorschläge. Mit diesen vier CBT-<br />
Schulungsmodulen steht der Busbranche ein<br />
hochwertiges und attraktives Schulungsangebot<br />
zur Verfügung. Das Projekt konnte nur<br />
durch sehr großes Engagement aller Beteiligter<br />
innerhalb der vereinbarten abgeschlossen<br />
werden.<br />
Der besondere Dank gilt allen Busunternehmern,<br />
sowie Mitarbeitern aus Busunternehmen<br />
die sich in herausragender Art und<br />
Weise in Arbeitsgruppen, bei Feldtests, bei<br />
den Foto- und Filmaufnahmen usw. engagiert<br />
haben.<br />
Sowohl das Ministerium für Umwelt und<br />
Verkehr wie auch die EU zeigten sich über<br />
den Verlauf und das Projektergebnis hoch<br />
zufrieden.
4<br />
Fahrerqualifizierung mit CBT Lernprogrammen<br />
Die Vorteile der Schulung mit CBT Lernprogrammen<br />
liegen in der Flexibilität was die Zeit<br />
und den Schulungsort anbelangt. CBT Lernprogrammme<br />
eignen sich für den Einsatz in<br />
kleinen, mittleren und großen Busbetreiben.<br />
Nachfolgende Übersicht verdeutlicht, wie die<br />
CBT Lernprogramme im Schulungszentrum<br />
in Böblingen, im Busbetrieb und am PC<br />
zuhause genutzt werden können. Die Kombination<br />
der Lernorte garantiert höchsten Lernerfolg.<br />
Über den Erwerb von Lizenzen können<br />
die Unternehmen die CBT Programme<br />
nutzen.<br />
37<br />
Die combus training veranstaltet regelmäßig<br />
in Zusammenarbeit mit dem Bildungswerk<br />
der Omnibusunternehmer e.V. in Böblingen<br />
CBT Seminare zu den einzelnen Modulen,<br />
die von fachlich kompetenten Moderatoren<br />
angeleitet werden.<br />
In speziellen Train-the-Trainer-Seminaren<br />
werden Mitarbeiter aus Busunternehmen<br />
oder der Unternehmer selbst zum betrieblichen<br />
Trainer für die CBT Seminare ausgebildet.<br />
4.1.2
4.1.3<br />
4.1.4<br />
Kundenresonanz zu den CBT Lernprogrammen<br />
Wir haben unsere Kunden zu den CBT Lernprogrammen<br />
befragt. Die Resonanz war<br />
durchweg positiv. Einige Auszüge aus den<br />
Kundeninterviews möchten wir hier wieder<br />
geben.<br />
„Die combus training Schulungsprogramme<br />
überzeugen u. E. vor allem in den Punkten<br />
Zukunftsorientierung, Akzeptanz, Flexibilität<br />
durch modularen Aufbau und einfaches,<br />
leicht verständliches Handling.“<br />
Markus Dannenmann<br />
Omnibus Dannenmann, Weinstadt<br />
„Mit den daraus resultierenden Einsparungen<br />
(Kraftstoff, Kupplung usw.) sind die Programme<br />
mehr als bezahlt. Das Image des Betriebs<br />
wird entscheidend verbessert.“<br />
Josef Köppel<br />
Omnibus Köppel, Ellwangen<br />
CBT-Präsentationen<br />
Dieses innovative Schulungsprogramm wurde<br />
bei verschieden Gelegenheiten innerhalb<br />
der Branche und darüber hinaus präsentiert.<br />
Auf der Learntec in Karlsruhe, dem wichtigsten<br />
Fachkongress für neue Medien konnte<br />
das Modul Verhalten in besonderen<br />
Situationen vorgestellt werden.<br />
Bei den Azubi Tagen in Stuttgart begeisterten<br />
die privaten Omnibusunternehmer die<br />
Schüler mit den CBT Lernprogrammen. Ein<br />
attraktives Qualifizierungsangebot wirkt sich<br />
positiv auf das Image einer Branche und<br />
eines Berufes aus.<br />
Dass der <strong>WBO</strong> mit einem europaweit einmaligen<br />
Lernprogramm für Busfahrer/innen<br />
bei der Qualifizierung neue Maßstäbe setzt,<br />
konnte im April <strong>2002</strong> der damalige Bundesarbeitsminister<br />
Walter Riester bei einem<br />
Besuch bei der OVG in Göppingen sehen.<br />
38<br />
„Wir bei moBiel GmbH sind von der Lerneffizienz<br />
des CBT’s voll überzeugt und setzen<br />
dieses Medium mit großem Erfolg ein.“<br />
Günter Meyer<br />
moBiel GmbH, Bielefeld<br />
„Die Themen aller Module sind sehr praxisorientiert<br />
aufgebaut und bieten eine wirklich<br />
wertvolle und effektive Unterstützung bei der<br />
täglichen Arbeit. Wir können den Einsatz der<br />
CBT-Programme in jedem Fall uneingeschränkt<br />
empfehlen.“<br />
Gitte Eberhardt - Eberhardt Reisen<br />
Engelsbrand<br />
Walter Riester am Steuer eines Linienbusses
4<br />
Auch bei <strong>WBO</strong> Veranstaltungen wie dem<br />
Sicherheitskongress und der <strong>WBO</strong> Jahrestagung<br />
wurden die Besucher über aktuelle<br />
Neuentwicklungen informiert.<br />
Der Bundestagsabgeordnete Winfried Hermann<br />
(Bündnis 90/Die Grünen) überzeugte<br />
sich beim Besuch einer CBT Schulung zum<br />
Thema wirtschaftliches Fahren von den ökologischen<br />
und ökonomischen Vorteilen der<br />
CBT Schulungen. Beeindruckt war er von der<br />
Qualität und dem nachhaltigen Lernerfolg der<br />
CBT-Programme.<br />
Auf der IAA für Nutzfahrzeuge in Hannover<br />
wurde das Schulungskonzept am MAN Stand<br />
dem Fachpublikum präsentiert. Zur Tagesund<br />
Fachpresse wurde ein regelmäßiger Kontakt<br />
gepflegt.<br />
39<br />
Winfried Hermann am Steuer eines Linienbusses<br />
Interessant ist auch die internationale Tragweite,<br />
die das CBT Projekt gewinnt. Das<br />
Netzwerk "Steuerung der urbanen Mobilität",<br />
bei dem es um eine Zusammenarbeit zwischen<br />
Lateinamerika und Europa geht, ist auf<br />
die CBT Lernprogramme der combus training<br />
aufmerksam geworden. Beim Jahrestreffen<br />
des Netzwerkes im German Center der<br />
Landesbank in Mexico City wurde dieses<br />
Qualifizierungsprogramm dem Kongreßpublikum<br />
vorgestellt.<br />
4.1.4
4.1.5 Kooperationen<br />
4.1.6<br />
Mit der combus training GmbH steht ein<br />
flexibler und offener Rahmen zur Verfügung,<br />
die Lernprogramme auch anderen Nutzern<br />
anzubieten. Um Synergien zu erzielen, wurden<br />
folgende Kooperationen realisiert.<br />
Aus dem Bereich der Bushersteller bietet<br />
MAN seinen Kunden beim Kauf eines neuen<br />
Busses 500 Euro Zuschuss zur Grundlizenz<br />
wirtschaftliches Fahren an.<br />
Die RDA Workshop Touristik und Service<br />
GmbH bietet den Erwerb der Nutzungsrechte<br />
den RDA Mitgliedern an.<br />
Der Präsident des RDA Richard Eberhardt ist<br />
von den CBT Schulungsmodulen überzeugt.<br />
Verschiedenen Landesverbänden des bdo<br />
wurde die Kooperation angeboten.<br />
Zusammenfassung und Ausblick<br />
Über dieses Projekt ist es gelungen, neue<br />
Medien auch in die Schulung bei kleinen und<br />
mittleren Busunternehmen zu integrieren. Die<br />
Busunternehmen haben die Chance im<br />
Hinblick auf die Erzielung von Wettbewerbsvorteilen<br />
diese Programme für ihr Unternehmen<br />
noch stärker zu nutzen.<br />
40<br />
Mit dem technologiegestützten Qualifizierungskonzept<br />
können Busfahrer und Busfahrerinnen<br />
wichtige Tätigkeiten analysieren sowie Situationen<br />
durchspielen und üben - ohne dadurch Risiken<br />
einzugehen, die im echten Verkehr dabei entstünden.<br />
Die Programme für Fahrphysik, Verhalten<br />
in besonderen Situationen, Wirtschaftliches<br />
Fahren sowie Lenk- und Ruhezeiten erhöhen die<br />
Fahrerkompetenz. Daher empfiehlt der RDA die<br />
von combus entwickelten Programme.<br />
Richard Eberhardt - RDA<br />
Köln<br />
National und international wurde auf Initiative<br />
des <strong>WBO</strong> und seiner Mitgliedsunternehmen<br />
ein Vorzeigeprojekt realisiert, das sich im<br />
privaten, öffentlichen und politischen Bereich<br />
hoher Anerkennung und Beachtung erfreut.
4<br />
Modellversuch zur Berufsausbildung Jugendlicher<br />
zum/r Berufskraftfahrer/in<br />
Dem <strong>WBO</strong> ist es gelungen, einen bundesweit<br />
einmaligen viel beachteten Modellversuch zur<br />
Jugendlichen-Ausbildung zum/r Busfahrer/in<br />
zu realisieren<br />
In <strong>WBO</strong>-Mitgliedsunternehmen können jetzt<br />
jugendliche Schulabgänger eine qualifizierte<br />
Ausbildung beginnen, bereits mit 18 Jahren<br />
den Busführerschein erwerben und dann ins<br />
Berufsleben als Busfahrer/in einsteigen.<br />
Wer jetzt eine Ausbildung zum/r Berufskraftfahrer/in<br />
in Busbetrieben macht, hat hervorragende<br />
Zukunftschancen, denn die Busunternehmen<br />
im Land haben Nachwuchsprobleme.<br />
In drei Jahren fehlen rund 1000 Busfahrerinnen<br />
und Busfahrer. Um Abhilfe zu<br />
schaffen, haben der Verband Baden-<br />
Württembergischer Omnibusunternehmer<br />
e.V. (<strong>WBO</strong>) in Zusammenarbeit mit dem Ministerium<br />
für Umwelt und Verkehr Baden-<br />
Württemberg, dem Wirtschaftsministerium<br />
und weiteren Institutionen den Modellversuch<br />
entwickelt. Die ersten Schulabgänger im Alter<br />
zwischen 16 und 18 Jahren haben im September<br />
letzten Jahres mit der Ausbildung<br />
begonnen, und sowohl die Betriebe als auch<br />
die Auszubildenden sind mit dem neuen Ausbildungsweg<br />
rundum zufrieden. Im Jahr <strong>2002</strong><br />
haben 12 Jugendliche mit der Ausbildung<br />
zum/r Berufskraftfahrer/in in Busbetrieben<br />
begonnen.<br />
5.000 Fahrerinnen und Fahrer sind in privaten<br />
Busunternehmen in Baden-Württemberg<br />
beschäftigt. Neben dem Linienverkehr sind<br />
viele auch im Reiseverkehr unterwegs und<br />
lernen Land und Leute in Europa kennen.<br />
Allerdings: zwei Drittel der Busfahrer/innen<br />
sind über 41 Jahre alt. Eine bessere Ausbildung<br />
soll dieser Entwicklung entgegenwirken.<br />
So trat zum 1. August 2001 eine neue Ausbildungsverordnung<br />
für Berufskraftfahrer mit<br />
erweiterten Inhalten in Kraft. Sie führt mit<br />
einem dreijährigen, dualen Ausbildungsgang<br />
zur qualifizierten Fachkraft im Busbetrieb.<br />
41<br />
Um das Berufsziel Busfahrer für Jugendliche<br />
interessant zu machen, wird der Einstieg<br />
direkt nach Schulabschluss ermöglicht, so<br />
dass die Zielgruppe der Haupt- und Realschüler<br />
im Rahmen des Modellprojekts<br />
bereits mit 18 Jahren den Busführerschein<br />
erwerben - bislang lag das Mindestalter bei<br />
20 Jahren - und danach für Fahrten im<br />
Linienverkehr bis zu 50 Kilometer eingesetzt<br />
werden können.<br />
Dass der neue Ausbildungsweg eine "gute<br />
und innovative Sache" ist, stellte im April<br />
<strong>2002</strong> unter anderem auch Bundesarbeitsminister<br />
Walter Riester beim Besuch eines<br />
Busunternehmens in Göppingen fest.<br />
Neben dem <strong>WBO</strong> und dem Ministerium für<br />
Umwelt und Verkehr wird das Projekt vom<br />
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport,<br />
Wirtschaftsministerium der IHK Region Stuttgart,<br />
den Arbeitsämtern und dem Bildungswerk<br />
der Busbetriebe getragen. Die theoretischen<br />
Inhalte der Ausbildung vermittelt<br />
eine Berufsschule im Blockunterricht. Den<br />
praktischen Teil lernen die Jugendlichen im<br />
Betrieb, mit dem sie einen Vertrag abschließen.<br />
Voraussetzung ist, dass das<br />
Unternehmen über einen geeigneten Ausbilder<br />
verfügt. Der Führerschein Klasse D<br />
wird, ebenfalls im Block, bei einer Fahrschule<br />
erworben.<br />
Das Modellprojekt soll über fünf Jahre laufen<br />
und drei Jahrgänge umfassen. Die Liste der<br />
Ausbildungsplätze in Baden-Württemberg<br />
kann über das Internet unter folgender<br />
Adresse abgerufen werden:<br />
www.busforum.de<br />
4.2
4.2<br />
42
4<br />
Alternative Antriebe - Ultracapbus<br />
Die Entwicklung alternativer Antriebe für<br />
Omnibusse schreitet immer weiter voran.<br />
Nachdem EvoBus vermutlich im kommenden<br />
Jahr die ersten (Klein-)Serien-Brennsoffzellenbusse<br />
ausliefern wird, versucht MAN<br />
derzeit, Antriebstechnik und Wirkungsgrad<br />
durch die Rückspeisung von Bremsenergie<br />
zu optimieren.<br />
In einem neuen, vom Bayerischen Staatsministerium<br />
für Wirtschaft, Verkehr und Technologie<br />
geförderten Projekt wurde in Zusammenarbeit<br />
der Firmen MAN Bus GmbH,<br />
SIEMENS Verkehrstechnik und EPCOS<br />
das bestehende dieselelektrische Antriebskonzept,<br />
das bereits seit März 1988 durch die<br />
Verkehrs-AG Nürnberg (VAG) erfolgreich im<br />
Linienbetrieb erprobt wird, durch einen<br />
Bremsenergiespeicher erweitert.<br />
Während bei herkömmlichen dieselelektrischen<br />
Fahrzeugen die Bremsenergie in<br />
einem Widerstand "verbrannt" wird, ermöglicht<br />
die Verwendung des dieselelektrischen<br />
Antriebskonzepts in Verbindung mit einem<br />
elektrischen Hochleistungsspeicher zur<br />
Bremsenergienutzung neben der Verbrauchsreduzierung<br />
eine Entkopplung von<br />
43<br />
Dieselmotorleistung und aktueller Fahrleistung.<br />
Die gespeicherte Energie kann z.B.<br />
beim Beschleunigungsvorgang wieder<br />
genutzt werden, wobei die Leistungsanforderung<br />
an den Dieselmotor niedriger ist.<br />
Besonders vorteilhaft ist das gleichzeitig deutlich<br />
verringerte Anfahrgeräusch beim Verlassen<br />
der Haltestelle.<br />
Als Bremsenergiespeicher werden Hochleistungskondensatoren<br />
neuester Technologie<br />
(sog. Ultracaps) verwendet. Diese<br />
zeichnen sich gegenüber anderen Energiespeichern<br />
wie Batterien oder Schwungradspeichern<br />
durch ihre besonders hohe<br />
Leistungsdichte, hohe Leistungsaufnahmefähigkeit,<br />
Zuverlässigkeit, hohen Wirkungsgrad,<br />
keinerlei bewegte Teile sowie Wartungsfreiheit<br />
aus. Es sind 8 Module mit je 36<br />
Ultracaps zur Energiespeicherung auf dem<br />
Dach des Busses untergebracht. Alle übrigen<br />
Komponenten sind unten im Bus angeordnet.<br />
Der Ultracapbus wurde wie bereits der<br />
Diesel-elektrische Bus von der VAG Nürnberg<br />
ausgiebig getestet. Trotzdem der Bus<br />
ca. 1,6 t schwerer als ein herkömmlicher<br />
Linienbus ist, haben Verbrauchsmessungen<br />
eine Einsparung von 15 bis 18% Kraftstoff<br />
ergeben. Nach Aussagen der VAG sei die<br />
Technik problemlos beherrschbar.<br />
Noch ist die Ultacap-Technologie für eine<br />
Serienfertigung zu teuer. Allerdings könnte<br />
sie in künftigen Brennstoffzellenbussen zum<br />
Einsatz kommen, da hier die Vorteile der<br />
Speicherung von Energie voll zur Geltung<br />
kommen: Je mehr Energie nämlich von<br />
anderen Quellen kommt und demnach<br />
weniger Wasserstoff zur Stromerzeugung<br />
durch die Brennstoffzelle gebraucht wird,<br />
desto höher ist die Reichweite des Brennstoffzellenbusses.<br />
4.3
5<br />
5.1 Buslängen in Europa<br />
Europäische Entwicklungen<br />
Der jahrelange Streit um den EU-weiten Einsatz<br />
15 Meter langer Omnibusse gehört der<br />
Vergangenheit an. Das Europäische Parlament<br />
in Straßburg folgte einer Empfehlung<br />
seines Verkehrsausschusses und billigte die<br />
vom EU-Verkehrsministerrat vorgelegte<br />
Änderungsverordnung zur Richtlinie 96/53<br />
EG (Masse und Abmessungen im internationalen<br />
Verkehr).<br />
Im Einzelnen enthält die Entscheidung folgende<br />
Festlegungen:<br />
Zulässige maximale Längen starrer Omnibusse:<br />
2-Achsen: 13,50 Meter<br />
3-Achsen: 15,00 Meter<br />
beides inkl. Skibox<br />
Zulässige maximale Längen von Gelenkbussen:<br />
18,75 Meter<br />
Omnibusse mit mehr als einem Gelenk werden<br />
vom Anwendungsbereich ausgenommen.<br />
Die Genehmigung solcher Fahrzeuge<br />
obliegt dem jeweiligen Mitgliedstaat.<br />
Kurvenverlauf von 15 Meter-Omnibussen:<br />
Für den Kurvenverlauf gilt beim tangentialen<br />
Einfahren in den 25m-Kreis ein Ausschwenkmaß<br />
von 600mm.<br />
Nach der Bekanntmachung der Richtlinie am<br />
18. Februar <strong>2002</strong> im Amtsblatt der Europäischen<br />
Union, haben die Mitgliedstaaten<br />
nunmehr 24 Monate Zeit, diese Änderung der<br />
Richtlinie in nationales Recht zu übernehmen.<br />
Ab März 2004 ist dann ein uneingeschränkter<br />
Verkehr mit 15 Meter langen<br />
Omnibussen möglich. Kurzzeitig ausgenommen<br />
sind lediglich noch Großbritannien<br />
und Portugal, und zwar um ein weiteres Jahr<br />
bis März 2005.<br />
44<br />
Erfreulich ist, dass Österreich bereits zum<br />
25. Juni diesen Jahres die Anpassung an die<br />
EU-Richtlinie vorgenommen hat und somit die<br />
Nutzung von zweiachsigen Omnibussen bis<br />
13,50 m und von dreiachsigen Omnibussen<br />
bis 15 m ohne Ausnahmegenehmigung<br />
möglich ist.<br />
Das Verkehrsministerium der Schweiz teilte<br />
zudem mit, dass die schweizerischen Bestimmungen<br />
über die Länge von Gesellschaftswagen<br />
mit den internationalen Regelungen<br />
harmonisiert werden. Im Rahmen der Revision<br />
der Verkehrsregelnverordnung (VRV)<br />
und der Verordnung über die technischen<br />
Anforderungen an Straßenfahrzeuge (VTS)<br />
werden daher die Längenvorschriften für<br />
Gesellschaftswagen (Reisebusse) der entsprechenden<br />
EG-Richtlinie übernommen.<br />
Damit dürfen ab dem 1. Dezember <strong>2002</strong><br />
Reisebusse bis zu einer maximalen Länge<br />
von 15.00 m auf Schweizer Strassen verkehren.<br />
Die nun übernommenen Fahrzeuglängen<br />
galten in der Schweiz bisher nur für in<br />
ÖPNV eingesetzte Busse. Mit den Verordnungsänderungen<br />
werden diese Längen nun<br />
auch den Reisebussen zugestanden. Die<br />
neuen Bestimmungen wurden am 1. Dezember<br />
<strong>2002</strong> in Kraft gesetzt.<br />
Der Einigungsbeschluss des EU-Parlaments<br />
wird in der gesamten Fachwelt begrüßt, da er<br />
stabilen und anhaltenden Fortschritt für die<br />
Bushersteller, für die gesamte Bustouristik-<br />
Industrie und für den öffentlichen Personennahverkehr<br />
in Europa bringt. Damit werden<br />
endlich die äußerst lästigen Ein- und<br />
Durchfahrverbote für 15 Meter-Busse in<br />
wichtigen europäischen Transit- und Zielländern<br />
beseitigt.<br />
Auch im ÖPNV bringen 15-Meter-Busse mehr<br />
Attraktivität und Flexibilität sowie eine Steigerung<br />
der Wirtschaftlichkeit. Zur Bewältigung<br />
eines Fahrgastaufkommens etwa, für
5<br />
das bislang der 12-Meter-Bus zu wenig Kapazität<br />
bot, braucht nun nicht mehr unbedingt<br />
auf einen zusätzlichen Bus oder auf den<br />
Gelenkbus zurückgegriffen werden.<br />
In der nebenstehenden Abbildung sind die<br />
wichtigsten Vorschriften zu den Buslängen in<br />
Europa aufgelistet.<br />
Zulässige Buslängen in Europa<br />
(Angaben ohne Gewähr)<br />
Belgien max. 15,00 m (keine Achszahlvorgabe)<br />
Skiboxen: sind in der Höchstlänge<br />
enthalten<br />
Anhänger: sind erlaubt, die Fahrzeug-Anhänger-Kombination<br />
darf<br />
jedoch eine Höchstlänge von<br />
18,00 m nicht überschreiten<br />
Bulgarien max. 12,00 m<br />
Dänemark max. 12,00 m (2 Achsen)<br />
max. 13,70 m (3 Achsen)<br />
Skiboxen: sind in der Höchstlänge<br />
enthalten<br />
Anhänger: sind nicht in der<br />
Höchstlänge enthalten<br />
Deutschland max. 15,00 m (keine Genehmigung<br />
erforderlich)<br />
Skiboxen: sind in der Höchstlänge<br />
enthalten<br />
Anhänger: sind nur an 12-Meter-<br />
Bussen erlaubt<br />
Estland max. 12,00 m<br />
Finnland max. 14,50 m<br />
Skiboxen: sind in der Höchstlänge<br />
enthalten<br />
Anhänger: sind in der Höchstlänge<br />
enthalten<br />
Bußgelder für Überschreitungen<br />
werden auf Basis des Fahrerlohns<br />
berechnet<br />
Frankreich max. 12,00 m (2 oder 3 Achsen)<br />
Skiboxen: sind in der Höchstlänge<br />
enthalten<br />
(15,00 m werden lt. bdo geduldet<br />
- Achtung! kein Rechtsanspruch)<br />
Griechenland max. 12,00 m<br />
Großbritannien max. 12,00 m<br />
Jedes ausländische Fahrzeug mit<br />
einer Höchstlänge über 12,00 m,<br />
das in Großbritannien angehalten<br />
wird, muss seine Passagiere aus-<br />
45<br />
laden und leer zum Eintrittshafen<br />
zurückehren<br />
GUS max. 12,00 m (2 Achsen)<br />
max. 20,00 m (3 Achsen)<br />
Irland max. 12,00 m<br />
Italien max. 12,00 m zzgl. Skikoffer<br />
(keine Gepäckbox!)<br />
(15,00 m werden lt. bdo geduldet<br />
- Achtung! kein Rechtsanspruch)<br />
Jugoslawien max. 12,00 m<br />
Kroatien max. 12,00 m (2 Achsen)<br />
max. 15,00 m (3 Achsen)<br />
Litauen max. 12,00 m (bei längeren<br />
Fahrzeugen werden Gebühren<br />
von 6 bis 7 Litas je 10 km fällig<br />
= 3 bis 4 DM / 10 km)<br />
Lettland max. 12,00 m<br />
Luxemburg max. 15,00 m (Ausnahmegenehmigung<br />
erforderlich; keine<br />
Achszahlvorgabe über 12,00 m)<br />
Skiboxen: sind nicht in der<br />
Höchstlänge enthalten<br />
Anhänger: sind nicht in der<br />
Höchstlänge enthalten<br />
Moldau max. 24,00 m<br />
(inklusive Anhänger)<br />
Niederlande max. 12,00 m<br />
(bis 15,00 m mit Ausnahmegenehmigung<br />
möglich) *<br />
Skiboxen: sind nicht in der<br />
Höchstlänge enthalten<br />
Anhänger: sind nicht in der<br />
Höchstlänge enthalten<br />
Norwegen max. 15,00 m (keine Genehmigung<br />
erforderlich; keine Achszahlvorgabe;<br />
Achtung: auf<br />
bestimmten Straßen nur bis<br />
12,40 m erlaubt)<br />
Österreich max. 13,50 m (2 Achsen)<br />
max. 15,00 m (3 und mehr<br />
Achsen)<br />
Seit 25. Mai <strong>2002</strong> keine Ausnahmegenehmigung<br />
mehr<br />
erforderlich<br />
Polen max. 15,00 m<br />
Portugal max. 12,00 m<br />
Rumänien max. 15,00 m<br />
(Sondergenehmigung über 12,00<br />
m erforderlich)<br />
Für Überschreitungen der<br />
12,00 m wird bei Grenzübertritt<br />
eine weitere Gebühr je Längenüberschreitung<br />
und gefahrene km<br />
erhoben. Für ein Fahrzeug mit<br />
5.1
5.1<br />
einer Länge zwischen 12,00 und<br />
15,00 m beträgt die Zusatzgebühr<br />
0,610 US-Dollar pro km *<br />
Russland max. 12,00 m (größere Längen<br />
auf Antrag genehmigungsfähig) *<br />
Schweden max. 24,00 m (ohne Genehmigung,<br />
keine Achszahlvorgabe)<br />
Achtung: In Stockholm nur 12,00<br />
m (Innenstadt)<br />
Skiboxen: sind in der Höchstlänge<br />
enthalten<br />
Anhänger: sind in der Höchstlänge<br />
enthalten<br />
Schweiz max. 13,50 m (2 Achsen)<br />
max. 15,00 m (3 und mehr<br />
Achsen) ab 1. Dezember <strong>2002</strong><br />
Spanien 15,00 m (ohne besondere<br />
Genehmigung)<br />
Skiboxen: sind in der Höchstlänge<br />
enthalten<br />
Anhänger: keine Information<br />
Slowak. Republik max. 15,00 m (ohne besondere<br />
Genehmigung)<br />
Slowenien max. 12,00 m<br />
Tschech. Republik max. 15,00 m (ohne besondere<br />
Genehmigung)<br />
Türkei max. 12,00 m<br />
Ukraine max. 12,00 m<br />
Ungarn max. 12,00 m (Zulassung von bis<br />
zu 15,00 m auf Antrag möglich) *<br />
Weißrussland max. 15,00 m (ohne besondere<br />
Genehmigung)<br />
1) Armenien, Aserbaidschan, Kasachstan, Kirgistan,<br />
Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan<br />
Quellen: bdo, IRU<br />
Genehmigungsbehörden im Ausland<br />
Luxemburg<br />
Ministère des Transports<br />
19 - 21 Boulevard Royal<br />
Boîte postale 590<br />
L - 2938 Luxemburg<br />
Tel.: 00352 - 4 78 44 75<br />
Fax : 00352 - 46 43 15<br />
Formloser Antrag mit Kopie des Kfz-Scheins<br />
46<br />
Niederlande<br />
RDW<br />
Europaweg 205<br />
Abt. TET<br />
Postbus 777<br />
NL-2700 At Zoetermeer<br />
Tel. 0031 - 79-3458134<br />
Fax. 0031 - 79-3458022<br />
Rumänien<br />
Ministerial Transporturilor<br />
Centrale de Transporturi Auto<br />
38, Bd. Dinicu Golescu, Sektor 1<br />
RO - 77113 Burakest<br />
Tel.: 00401 - 617 18 80<br />
Fax: 00401 - 638 57 68, 638 79 68<br />
Die Genehmigung wird gegen Gebühr von<br />
104,4 US-$ für die Dauer eines Jahres und<br />
unter Angabe des Kfz-Zeichens (bezogen auf<br />
ein bestimmtes Fahrzeug) ausgestellt.<br />
Rußland<br />
Sovinterautoservice<br />
Tel. 095 - 971 - 2933<br />
Fax: 095 - 288 - 9575<br />
oder<br />
Dorinformservice<br />
Tel. 095 - 972 - 2204<br />
Fax: 095 - 972 - 2382<br />
Ungarn<br />
Staatliche Straßentechnik-Information<br />
HR - 1535 Budapest<br />
PF 749<br />
Tel. 00361 - 2681819 , 2679887<br />
Fax. 00361 - 3151894<br />
(Formulare sind beim <strong>WBO</strong> erhältlich)
5<br />
Digitaler Fahrtenschreiber<br />
Die EU-Kommission hat im August diesen<br />
Jahres die technische Spezifikation des<br />
"digitalen EG-Kontrollgerätes" verabschiedet.<br />
Mit der Veröffentlichung des Anhang 1b im<br />
EU-Amtsblatt wurde die Verordnung rechtskräftig.<br />
Demnach werden ab August 2004 in<br />
der EU alle erstmals zugelassenen Nutzfahrzeuge<br />
mit einem zulässigen Gesamtgewicht<br />
von mehr als 3,5 Tonnen sowie Busse mit<br />
mehr als neun Sitzplätzen mit einem digitalen<br />
Tachographen ausgerüstet sein. Die Fahrtenschreiber<br />
in Fahrzeugen, welche vor August<br />
2004 zugelassenen werden, müssen weder<br />
nachgerüstet noch ausgetauscht werden. Nur<br />
für den Fall, dass ein alter Fahrtenschreiber<br />
EU-Arbeitszeitrichtlinie<br />
Das EU-Parlament und der EU-Rat haben<br />
sich im Dezember 2001 auf eine gemeinsame<br />
Position hinsichtlich der Arbeitszeiten des<br />
Fahrpersonals im Straßenverkehr geeinigt.<br />
Die neue Arbeitszeitrichtlinie bestimmt die<br />
maximalen wöchentlichen Arbeitszeiten, Pausenzeiten<br />
und Nachtarbeitszeiten und legt<br />
bestimmte Aufzeichnungspflichten fest. Die<br />
nun binnen der nächsten drei Jahre in<br />
nationales Recht umzusetzende EU-Arbeitszeitrichtlinie<br />
lehnt sich generell an die bestehenden<br />
Gesetze und Verordnungen an.<br />
Bezüglich der Nachtarbeit ist der Vermittlungsausschuss<br />
des EU-Parlaments und der<br />
EU-Rats zu einem Nachtarbeitszeitraum von<br />
mehr als vier Stunden in der Zeit zwischen<br />
47<br />
in einem Fahrzeug, welches nach dem<br />
01. Januar 1996 zugelassen wurde, sowieso<br />
ersetzt werden müsste, wird das Fahrzeug<br />
mit dem digitalen Fahrtenschreiber ausgestattet.<br />
Die digitalen Fahrtenschreiber protokollieren<br />
die Daten nicht mehr analog auf einer Diagrammscheibe,<br />
sondern speichern Lenk- und<br />
Ruhezeiten direkt auf einer Chipkarte, der<br />
sogenannten smart card. Dies ist dem jeweiligen<br />
Fahrer zugeordnet. Die Politik verspricht<br />
sich durch die neuen Tachographen eine<br />
fälschungssicherere und zuverlässigere Aufzeichnung<br />
relevanter Daten.<br />
0.00 und 7.00 Uhr zurückgekehrt. Die<br />
stetigen Interventionen, Fachgespräche und<br />
politische Kontakte der Arbeitgeberverbände<br />
haben dieses Ergebnis möglich gemacht.<br />
Die Einigung umfasst auch die selbständigen<br />
Unternehmer, die als Fahrer tätig sind. Diese<br />
allerdings erst nach einer Übergangsfrist von<br />
sieben Jahren.<br />
Von entscheidender Bedeutung ist, dass<br />
der Vermittlungsausschuss der Forderung<br />
der Arbeitgeberverbände gefolgt ist, Ausnahmen<br />
von den wöchentlichen Arbeitszeiten<br />
und den Nachtarbeitszeiten durch Tarifverträge<br />
zuzulassen.<br />
5.2<br />
5.3
5.4<br />
5.5<br />
Landverkehrsabkommen mit der Schweiz<br />
Zwischen der Europäischen Gemeinschaft<br />
und der Schweizer Eidgenossenschaft ist ein<br />
Abkommen über den Güter- und Personenverkehr<br />
auf Schiene und Straße mit Wirkung<br />
zum 01. Juni <strong>2002</strong> als Landverkehrsabkommen<br />
in Kraft getreten.<br />
Ziel dieses Abkommens ist es, einerseits den<br />
Zugang der Vertragsparteien zum Güter- und<br />
Personenverkehrsmarkt auf der Straße und<br />
der Schiene zu liberalisieren und andererseits<br />
soll es die Bedingungen für eine abgestimmte<br />
Verkehrspolitik festlegen.<br />
Maße und Gewichte im europäischen Kontext<br />
Insbesondere durch die massiven Kontrollen<br />
und Bestrafungen in Österreich, ist in den<br />
vergangenen Monaten das Thema Achslasten<br />
sowie das zulässige Fahrzeuggesamtgewicht<br />
bei Reisebussen erneut innerhalb der<br />
Busbranche heftig in die Diskussion gekommen.<br />
Bei Kontrollen waren zum Teil erhebliche<br />
Überladungen registriert und Busse an<br />
der Weiterfahrt gehindert worden. Aber selbst<br />
bei leichten Überschreitungen des zulässigen<br />
Gesamtgewichts wurde ebenfalls ein Teil der<br />
Reisegäste gezwungen auf österreichische<br />
Beförderungsunternehmer auszuweichen.<br />
Der <strong>WBO</strong> wurde darüber informiert, dass es<br />
bei den durchgeführten Kontrollen zu chaotischen<br />
und erheblichen Problemen gekommen<br />
ist. So war ein Mitgliedsunternehmen,<br />
mit einem 4-Sterne-Bus mit 46 Fahrgastplätzen<br />
und 2 Reiseleiterplätzen durch Österreich<br />
auf dem Weg nach Italien. An Bord<br />
waren 39 Fahrgäste, die als Geschäftsreisende<br />
wenig Gepäck dabei hatten. Der<br />
Bus kam in eine Verkehrskontrolle, bei der<br />
das zulässige Gesamtgewicht kontrolliert<br />
wurde. Bei der Kontrolle wurde festgestellt,<br />
dass der Reisebus mit 39 Fahrgästen ein<br />
Mehrgewicht von 720 kg hatte. Ein Teil der<br />
48<br />
Ab diesem Zeitpunkt gelten im grenzüberschreitenden<br />
Verkehr zwischen der Schweiz<br />
und der EU die gleichen Regelungen wie im<br />
grenzüberschreitenden Verkehr innerhalb der<br />
Europäischen Gemeinschaft. Das heißt, dass<br />
zukünftig Leereinfahrten und Verkehre<br />
zwischen der EU und der Schweiz keiner<br />
Genehmigung mehr bedürfen. Lediglich<br />
Kabotageverkehre (Verkehre nur innerhalb<br />
der Schweiz) bleiben genehmigungspflichtig.<br />
Für Fahrten in die Schweiz sind zukünftig<br />
die EU-Gemeinschaftslizenz und das<br />
EU-Fahrtenblatt mitzuführen.<br />
Fahrgäste wurde darauf hin mit bereits bereitstehenden<br />
Taxen bis zum Brennersee gefahren<br />
und danach durften die Reisegäste wieder<br />
gemeinsam mit dem Reisebus weiterfahren.<br />
Zu den oben genannten Überladungen<br />
kommt es dadurch, dass sich allein in den<br />
vergangenen Jahren durch zusätzliche<br />
Sicherheits-, Umwelt- und Komforteinbauten<br />
wie neue Fahrgastsitze und stabilere Fahrgastzellen,<br />
Sicherheitsgurte, umweltfreundlichere<br />
Motoren wie Euro III, Klimaanlagen,<br />
Retarder, etc. die Leergewichte um 500 bis<br />
600 kg erhöht haben.<br />
Zugleich sind die gesetzlichen Bestimmungen<br />
unverändert geblieben. Bei der Ermittlung der<br />
zulässigen Beladung gehen die Behörden<br />
gesetzeskonform von einem durchschnittlichen<br />
Personengewicht von bisher 68 kg<br />
(künftig nach EU-Vorschrift 71 kg) pro Fahrgast<br />
aus sowie 100 kg. Gepäck je m³ Fahrzeugvolumen.<br />
In Kenntnis der Problematik haben die Hersteller<br />
ihrerseits bereits eine ganze Reihe<br />
Maßnahmen zur Gewichtsreduzierung und<br />
zur Verbesserung der Achslastverteilung
5<br />
ergriffen. Nach Aussagen der Hersteller ist die<br />
Grenze des Machbaren de facto erreicht.<br />
Nunmehr werden von den Herstellern<br />
Reserven zur weiteren Minimierung der Probleme<br />
vorrangig bei den Fahrzeugbetreibern<br />
gesehen.<br />
Bei dieser Ausgangsgrundlage geht überhaupt<br />
kein Weg daran vorbei, zwischen Herstellern,<br />
Unternehmen, Verbänden und<br />
Gesetzgeber konstruktiv gemeinsam nach<br />
Änderung des europäischen ÖPNV-Rechtsrahmens<br />
Die EU-Kommission hat nach den Änderungswünschen,<br />
die das Parlament im Vorjahr<br />
eingebracht hatte, am 21. Februar <strong>2002</strong><br />
einen überarbeiteten Verordnungsentwurf<br />
vorgelegt. Dieser nimmt einige der Änderungen<br />
des Parlamentes auf, aber lange nicht<br />
alle.<br />
Das Kommunale Eigenproduktionsrecht<br />
wurde zwar eingeschränkt und erschwert,<br />
aber nicht gestrichen. Insbesondere erhalten<br />
die kommunalen Unternehmen eine Übergangsfrist<br />
von 8 Jahren, während für alle<br />
anderen Verkehre eine wenig praktikable<br />
Regelung gefunden wurde, die einen Übergang<br />
zwischen vier und acht Jahren vorsieht.<br />
Die Laufzeiten der Verkehrsverträge sind auf<br />
8 Jahre erhöht worden. Die Wertgrenzen für<br />
die Direktvergabe liegen jetzt bei 1 Mio. für<br />
eine Linie oder bei 3 Mio. für ein ganzes<br />
Netz, jeweils auf drei Jahre gerechnet.<br />
Es wurden auch Schutzmaßnahmen für kleine<br />
Verkehrsunternehmen vorgesehen: So<br />
kann ein Betreiber ausgeschlossen werden,<br />
wenn er mehr als 25% des relevanten<br />
Marktes beherrscht. Gleichzeitig wurde eine<br />
Klausel aufgenommen, nach denen ggf.<br />
Unteraufträge vergeben werden müssen.<br />
Diese Bestimmung ist aber weder praktikabel<br />
noch schützt sie wirksam kleine Unternehmen.<br />
Das Gegenteil, nämlich größere<br />
Abhängigkeit würde eintreten. Zahlungen für<br />
49<br />
Lösungen zu suchen und diese auch durchzusetzen.<br />
Aufgrund der bestehenden Problematik<br />
hat der <strong>WBO</strong> in Gesprächen mit dem<br />
Umwelt- und Verkehrsministerium Baden-<br />
Württemberg, sowie in einem "Roundtable-<br />
Gespräch" mit den in Baden-Württemberg<br />
vertretenden Herstellern diese Angelegenheit<br />
diskutiert.<br />
Kosten, die sich aus Verkehrsverbünden<br />
ergeben, wären unschädlich, sofern sie 20%<br />
der Gesamteinnahmen nicht übersteigen.<br />
Für Deutschland würde diese Verordnung<br />
einen Systemwechsel im ÖPNV bedeuten:<br />
Verantwortlich für den ÖPNV wären dann<br />
nicht mehr die Verkehrsunternehmen, sondern<br />
Behörden mit teilweise weitreichenden<br />
Vollmachten. Letztlich handelt es sich hierbei<br />
weder um eine Deregulierung noch um eine<br />
Privatisierung, sondern im Gegenteil um eine<br />
Verstaatlichung des Systems ÖPNV.<br />
Insgesamt ist die Verordnung wenig praktikabel,<br />
weil sie mittelfristig zu einem Mehr an<br />
Verwaltung und Bürokratie führt. Bei einer<br />
Umsetzung wie vorgelegt würde der ÖPNV<br />
oberhalb der Bagatellgrenzen in die Ausschreibungspflicht<br />
fallen. Das Parlament hat<br />
allerdings klar gemacht, dass es diesen Vorschlag<br />
zu größten Teilen ablehnt. Die Parlamentarier<br />
wollen das Recht der Kommunen<br />
verankert sehen, Verkehrsleistungen von<br />
eigenen Unternehmen ohne Ausschreibung<br />
erbringen zu lassen ("kommunale Eigenproduktion").<br />
Welchen Sinn dann noch Wettbewerb<br />
machen würde, erscheint fraglich, da in<br />
Deutschland über 70% der Verkehre dann<br />
vom Wettbewerb ausgenommen bleiben.<br />
5.5<br />
5.6
5.6<br />
5<br />
Im Rat zeichnet sich keine einheitliche Meinung<br />
ab, auch die Bundesregierung scheint<br />
nur wenige Eckpunkte festgelegt zu haben,<br />
so z.B. keine Ausnahmen für die Eigenproduktion.<br />
Es fehlen wichtige Punkte wie<br />
z.B. die Forderung nach dem Belassen der<br />
Marktverantwortung bei den Verkehrsunternehmen,<br />
Beschränkung der Kompetenzen<br />
der Aufgabenträger, u.v.a.m..<br />
Die spanische Ratspräsidentschaft hat mit<br />
großem Engagement versucht, das Verfahren<br />
voranzutreiben und sowohl einen Kompromiß<br />
zwischen den Vorstellungen der EU-<br />
Kommission des Europäischen Parlaments,<br />
als auch einen gemeinsamen Standpunkt des<br />
Rates zu finden. Sie hat jedoch keine Einigung<br />
zwischen den Parteien erzielen können.<br />
Die Thematik war auch nicht Gegenstand der<br />
Tagesordnung der Sitzung des EU-Verkehrsministerrates<br />
am 17.06.<strong>2002</strong> in Luxemburg.<br />
Für die dänische Ratspräsidentschaft wie<br />
auch für die nachfolgenden Ratspräsidentschaften<br />
Griechenlands und Italiens ist zu<br />
erwarten, dass sie in dieser Frage keinen<br />
Schwerpunkt sehen, Aus Italien ist bekannt,<br />
dass die ab 2004 bestehende Pflicht zur<br />
generellen Ausschreibung aller ÖPNV-<br />
Leistungen wieder zurückgenommen werden<br />
soll. All dies lässt vermuten, dass es in dieser<br />
Frage über einen längeren Zeitraum ruhiger<br />
werden dürfte.<br />
Am 18. März <strong>2002</strong> fand im Umwelt- und Verkehrsministerium<br />
eine Besprechung mit<br />
Saatssekretär Stefan Mappus, MdL und<br />
Elisabeth Jeggle, MdEP, statt. Die Verkehrsunternehmen<br />
und -verbände sprachen sich<br />
klar gegen den Systemwechsel aus, auch das<br />
Land beurteilt diese Entwicklung skeptisch.<br />
Staatssekretär Mappus kündtigte zwar an,<br />
das Land werde sich beim Bund und bei der<br />
EU gegen diesen Systemwechsel einsetzen,<br />
er befürchtet aber, dass man für das Baden-<br />
Württembergische System nicht genug Unterstützer<br />
finden könne.<br />
Gemeinsam mit einigen großen Kommunalen<br />
Unternehmen hat die Gewerkschaft ver.di<br />
bei RA Dr. Lenz ein Gutachten in Auftrag<br />
50<br />
gegeben, um zu prüfen, ob die EU überhaupt<br />
die Regelungskompetenz für den ÖPNV<br />
besitzt. Nicht überraschend kommt dieses<br />
Gutachten zu dem Ergebnis, dass nach der<br />
Rechtssystematik der EU-Verträge die EU<br />
gar nicht berechtigt sei, so eine Verordnung<br />
zu erlassen. Zudem verstoße die Verordnung<br />
klar gegen das Subsidiaritätsprinzip. Ob sich<br />
die Kommission davon beeindrucken lassen<br />
wird, ist allerdings fraglich.<br />
Die kommunalen Verkehrsunternehmen halten<br />
weiterhin am Ziel fest, ein Eigenproduktionsrecht<br />
für die Kommunen in der EU-<br />
Verordnung zu verankern, um sich selbst vom<br />
Wettbewerb auszunehmen. Unter dem Eindruck<br />
der festgefahrenen Situation in Brüssel<br />
will man mit dem Schlagwort "Wettbewerb<br />
der Wettbewerbssysteme" das Eigenproduktionsrecht<br />
neben die Ausschreibungen<br />
stellen, um Vor- und Nachteile der einzelnen<br />
Systeme zu studieren. Nicht erwähnt wird<br />
dabei, dass es sich bei der kommunalen<br />
Eigenproduktion nicht um ein Wettbewerbssystem<br />
handelt, sondern Wettbewerb damit<br />
gerade verhindert werden soll. Die Kommission<br />
hat mehrfach klar gestellt, dass sie Ausnahmen<br />
vom Wettbewerb für kommunale<br />
Unternehmen nicht mittragen wird.<br />
Vom Europäischen Gerichtshof noch nicht<br />
entschieden ist das sog. "Magdeburg-Urteil"<br />
über die Zulässigkeit staatlicher Beihilfen im<br />
ÖPNV. Der Generalanwalt hatte im Sommer<br />
plädiert, dass Zuschüsse im ÖPNV ohne vorherige<br />
Ausschreibung der Leistung unzu<br />
lässig seien, sofern sie nicht vorher von der<br />
EU-Kommission genehmigt worden sind.<br />
Das hieße, dass alle über die letzten Jahre<br />
gezahlten Subventionen von den Verkehrsunternehmen<br />
zurückgezahlt werden<br />
müssten, was unweigerlich den Konkurs<br />
großer Teile der Branche zur Folge hätte. Es<br />
scheint jedoch, dass die Richter in Luxemburg<br />
dem Plädoyer des Generalanwaltes<br />
nicht folgen werden und sich stattdessen<br />
mehr am sog. "Ferring-Urteil" orientieren<br />
dürften, so dass Zuschüsse im ÖPNV nicht<br />
unter die Beihilferichtlinien der EU fallen würden.<br />
Eine Entscheidung des EuGH wird aber<br />
erst für den Sommer 2003 zu erwarten sein.
6<br />
Freizeitverkehr<br />
Baden-Württemberg-Ticket / Schönes-Wochenende-Ticket<br />
Baden-Württemberg-Ticket<br />
Mit dem Baden-Württemberg-Ticket können<br />
Werktags ab 9:00 Uhr bis zu fünf Personen<br />
alle Nahverkehrszüge und viele Verbundverkehrsmittel<br />
in Baden-Württemberg nutzen.<br />
Um den ÖPNV im Land attraktiver zu machen<br />
und auch bisher nicht in Verbünde einbezogene<br />
Verkehre zu berücksichtigen, möchte<br />
das Umwelt- und Verkehrsministerum die<br />
Gültigkeit des Baden-Württemberg-Tickets<br />
auf alle Verkehrsmittel in Baden-Württemberg,<br />
also insbesondere auf die nicht in Verbünden<br />
organisierten Omnibusunternehmen<br />
ausdehnen.<br />
Die Bahn will <strong>2002</strong> eine halbe Million Baden-<br />
Württemberg-Tickets zum Preis von 21,--<br />
verkaufen. Die Verbünde, an denen die Bahn<br />
beteiligt ist, erhalten für die Anerkennung des<br />
Tickets zwischen 0,50 und 4,30 . Die Bahn<br />
hat angeboten, die privaten Verkehrsunternehmen<br />
außerhalb der Verbünde ebenfalls<br />
einzubeziehen. Für die Anerkennung der<br />
Tickets würde sie für jedes in dem jeweiligen<br />
Landkreis verkauften Baden-Württemberg-<br />
Ticket 0,50 zahlen. Dies bedeutet 20,50<br />
(= 97,6%) für die Bahn und 0,50 (= 2,4%)<br />
für die sonstigen Verkehrsunternehmen<br />
Dies würde die Fahrgeldausfälle nicht<br />
annährend kompensieren. Der <strong>WBO</strong> hat<br />
einen anderen Verteilungsmodus vorgeschlagen.<br />
Die Verhandlungen sind nicht abgeschlossen.<br />
51<br />
Schönes-Wochenende-Ticket<br />
Der Preis des "Schönen-Wochenende-<br />
Tickets" wurde zum April <strong>2002</strong> auf 28,--<br />
erhöht. Dieser Preisanpassung haben sich<br />
die Länder zunächst heftig widersetzt, aber<br />
nach der Drohung der DB, das Angebot<br />
ansonsten ganz einzustellen, dem Druck der<br />
Bahn gebeugt. Diese Haltung der Länder<br />
kann nur verwundern, da der Preis von<br />
28,-- immer noch bei weitem nicht die<br />
wahren Kosten der DB widerspiegelt und<br />
somit mittelbar von den Ländern als Besteller<br />
des SPNV subventioniert wird. In Baden-<br />
Württemberg zahlt das Land nach der Pauschalvereinbarung<br />
7,85 pro Zugkilometer<br />
an die Bahn. Dieser Betrag wird dort zusammen<br />
mit den Tarifeinnahmen pauschal als<br />
Einnahme verbucht.<br />
Immer wieder zeigt sich, dass die DB Regio<br />
durch dieses Angebot bewusst in Märkten<br />
aktiv wird, die bislang hauptsächlich durch<br />
mittelständische Busunternehmen abgedeckt<br />
wurden: So hat die DB Regio AG an den vier<br />
Adventssamstagen des Jahres 2001 einen<br />
zusätzlichen Regionalzug auf der Strecke<br />
Aalen - Nürnberg (Planlage: Aalen ab<br />
7:31 Uhr - Nürnberg an 9:18 Uhr, ab<br />
16:40 Uhr - Aalen an 18:36 Uhr) eingesetzt.<br />
Begründet wurde dieses Zusatzangebot mit<br />
dem hohen Fahrgastaufkommen zum Christkindelsmarkt.<br />
In der Presse wurde ausdrücklich darauf hingewiesen,<br />
dass das "Schöne Wochenende-<br />
Ticket" auf diesem Zug ebenfalls gültig sei.<br />
Somit kostet die Tagesfahrt nach Nürnberg<br />
pro Person gerade einmal 4,-- . Die Omnibusunternehmen<br />
aus dieser Region können<br />
solche Tagesfahrten nicht vergleichbar anbieten,<br />
weil Sie Löhne, Treibstoffkosten, Parkgebühren,<br />
etc. bezahlen müssen. Diese Zusatzangebote<br />
der Bahn zu Dumpingpreisen werden<br />
durch das Land mit Regionalisierungsmitteln<br />
gefördert. Die Auswirkungen auf den<br />
Reiseverkehr mit dem Bus haben wir in<br />
Kapitel 1.2. dargestellt.<br />
6.1
6<br />
6.2 SchülerFerienTicket<br />
Wie bereits im vorhergehenden Jahr wurde<br />
auch <strong>2002</strong> das SchülerFerienTicket, mit dem<br />
Schüler während der Sommerferien bis auf<br />
wenige Ausnahmen alle öffentlichen Verkehrsmittel<br />
im Land benutzen konnten, abgegeben.<br />
Der Preis wurde im Zuge der Euro-<br />
Umstellung auf 21,-- festgelegt.<br />
Durch den Erfolg der Werbekampagne im<br />
letzten Jahr wurden auch in diesem Jahr<br />
umfangreiche Werbemittel gestaltet und an<br />
die Zielgruppe verteilt. Werbespots wurden in<br />
52<br />
Kinos und im Fernsehen gezeigt, Funkwerbung<br />
beim Radiosender BigFM geschaltet.<br />
Die Verkehrsunternehmen machten<br />
wieder mit Plakaten und Flyern in Fahrzeugen<br />
und Verkaufsstellen auf das Angebot<br />
aufmerksam.<br />
Im Jahr <strong>2002</strong> wurden 42.000 SchülerFerien-<br />
Tickets verkauft, das ist gegenüber letztem<br />
Jahr nochmals eine Steigerung von 8.000<br />
Stück oder 23%.
7<br />
Bus und Touristik<br />
Entwicklungen in der deutschen Reiseindustrie<br />
Zwischenbilanz nach 13 Monaten Krise in der<br />
Touristik. Die Konzerne haben sich respektabel<br />
geschlagen, dennoch bleiben Probleme:<br />
Der Traum von der "konjunkturresistenten<br />
Industrie" ist ausgeträumt, der No-Frills-Boom<br />
irritiert die Branche zusätzlich. Die Touristik<br />
steckt zumindest in Deutschland voll in<br />
der Konjunkturfalle. Zähe Buchungslage,<br />
Liquiditätsengpässe, konkurrierende Vertriebswege,<br />
Leistungsträger ohne stationäre<br />
Vertriebsbindung - der Druck auf die deutschen<br />
Reisebüros nimmt zu. Bis Oktober<br />
<strong>2002</strong> mussten zahlreiche Reisebüros ihre<br />
Türen schließen und die Tendenz ist steigend.<br />
Denn der Vertrieb wird dieses Jahr mit<br />
einem touristischen Minus von zehn Prozent<br />
und einem Geschäftsreiseminus von sieben<br />
Prozent schließen.<br />
Die Buchungsnachfrage lahmt nach wie vor<br />
und neue Entwicklungen des Marktes stellen<br />
die Reisebüros zusätzlich zu den vertrauten<br />
vor reichlich ungewohnte Herausforderungen.<br />
So sieht man die No-Frills als neue Bedrohung,<br />
denn wer wettbewerbsfähig bleiben<br />
will, muss die ungeliebten Billigcarriern an die<br />
Kunden vermitteln auch ohne Provision. Die<br />
Folge werden Serviceentgelte sein, um profitabel<br />
arbeiten zu können. Rechtliche Probleme<br />
bei Flugausfällen oder Buchungen von<br />
Einzelprodukten sind jetzt neu zu lösen. Aber<br />
auch die künftigen Veränderungen im Kreditgeschäft<br />
der Banken durch Basel II wirken als<br />
weiteres Schreckgespenst - schließlich sind<br />
Bankkredite gerade für kleinere Betriebe die<br />
wichtigste Finanzierungsquelle.<br />
Fazit: Die Reisebüros stehen vor einem<br />
tief greifenden Wandel.<br />
53<br />
Was machen die touristischen Konzerne<br />
derzeit?<br />
Deutschland hat drei große Touristikkonzerne<br />
- aber nur zwei über die man spricht. Thomas<br />
Cook schickte in diesen Tagen mit viel Brimborium<br />
einen neuen Nobelveranstalter ins<br />
Rennen, die TUI wagt sich mit dem Billigflieger<br />
Hapag-Lloyd-Express auf ein riskantes<br />
Spielfeld. Und die Rewe? Die hat keine spektakulären<br />
Veranstaltermarken, keine atemberaubenden<br />
Expansionspläne im Ausland und<br />
eine Unternehmensstruktur, die ein Außenstehender<br />
so richtig kapiert. Vor allem die<br />
Low-Buget-Marken werden sich einen harten<br />
Kampf liefern. Um gegen Air-Marin, 1-2-fly<br />
und vor allem Alltours bestehen zu können,<br />
muss der Rewe-Billigmarke Tjaereborg 2003<br />
endlich das Comeback gelingen. Nur wenn<br />
das klappt, wird die Rewe-Pauschaltouristik<br />
ihr Wachstumsziel von sechs Prozent packen<br />
können.<br />
Keine Frage: Für Tjaereborg wird 2003 das<br />
Jahr der Wahrheit. Ein weiteres großes<br />
Problem für die Konzerne ist die Tatsache,<br />
dass die Kunden immer später buchen. Je<br />
unberechenbarer die Kunden sind, umso<br />
schwieriger gelingt die optimale Auslastung<br />
der Kapazitäten. Die Branche muss ein<br />
vitales Interesse daran haben, diesen Trend<br />
zu stoppen wenn es sich schon nicht mehr<br />
umdrehen lässt. Das nahe liegende und wohl<br />
auch wirksamste Instrument ist eine Ausweitung<br />
der Frühbucherrabatte. Hier setzt<br />
die Rewe ein umfangreiches Angebot an<br />
Frühbucherrabatten - ein so umfangreiches<br />
Angebot hat die Branche noch nicht gesehen.<br />
TUI und Thomas Cook dagegen müssen<br />
aufpassen, vor lauter Großprojekten<br />
nicht das eigentliche Stammgeschäft zu<br />
vernachlässigen.<br />
7.1
7.2 Touristik-Statistiken<br />
Allgemeine Entwicklung<br />
Der 11. September 2001 hat das Reisejahr<br />
2001 insgesamt nur begrenzt beeinflussen<br />
können, da zu diesem Zeitpunkt bereits über<br />
80 % aller Urlaubsreisen durchgeführt waren.<br />
Bis zum 15. September 2001 wurden etwa<br />
2,7 Mio. Urlaubsreisen mehr durchgeführt als<br />
im gleichen Zeitraum des Vorjahres (+ 5,4 %).<br />
Für die Zeit danach kann ein Rückgang der<br />
Urlaubsreisen im Vergleich zum Vorjahr in<br />
der Größenordnung von knapp einer halben<br />
Mio. Reisen festgestellt werden.<br />
Die Ergebnisse der Reiseanalyse <strong>2002</strong><br />
zeigen auf, dass von den Deutschen im Jahr<br />
2001 63,4 Mio. Urlaubsreisen (mind. 5 Tage<br />
Dauer) unternommen wurden. Das sind etwa<br />
1,2 Mio. Reisen (+ 1,9%). mehr als im Jahr<br />
2000. Dieser Zuwachs ergibt sich aus einem<br />
leichten Anstieg der Anzahl der Urlaubsreisenden<br />
und einer leicht erhöhten Reisehäufigkeit.<br />
Über die "richtigen" Urlaubsreisen<br />
hinaus wurden über 58 Mio. (2000: 50 Mio.)<br />
Kurzurlaubsreisen mit einer Dauer von 2-4<br />
Tagen unternommen. Die Steigerung der<br />
Kurzurlaubsreisen wurde durch die Unsicherheit<br />
auf dem Reisemarkt, mehr jedoch durch<br />
die konjunkturelle Entwicklung maßgeblich<br />
beeinflußt. Dabei ist Urlaub im eigenen Land<br />
in der vergangenen Saison für die Bundesbürger<br />
wieder attraktiver geworden.<br />
Reiseziele:<br />
54<br />
Am häufigsten haben die Deutschen ihren<br />
Urlaub wieder im Inland verbracht. Das Inland<br />
ist als Urlaubsziel mit 29% Marktanteil und<br />
18,5 Mio. Urlaubsreisen von doppelt so<br />
großer Bedeutung wie die Nummer zwei auf<br />
der Liste, Spanien mit 14% Marktanteil und<br />
8,68 Mio. Reisen.<br />
Innerhalb Deutschlands bleibt Bayern mit<br />
6,9% Marktanteil unangefochten an der<br />
Spitze der beliebtesten Urlaubsziele. Auf den<br />
nachfolgenden Plätzen rangeln Schleswig<br />
Holstein mit 3,9%, Baden-Württemberg mit<br />
3,7% und Mecklenburg-Vorpommern mit<br />
3,6% um Platz 2 bis 4.<br />
Touristische Urlaubsziele im Ausland haben<br />
in den letzten Monaten als Folge der<br />
Konjunkturschwäche, Preiseffekten der Euro-<br />
Umstellung und Angst vor Terroranschlägen<br />
empfindliche Einbußen hinnehmen müssen.<br />
Viele Deutsche kehrten den Flugreisen in den<br />
Süden und in außereuropäische Länder<br />
vorübergehend den Rücken zu, haben aber<br />
ihre Reiselust insgesamt nicht verloren.<br />
Leichte Einbußen musste Spanien hinnehmen.<br />
Es ist aber weiterhin das beliebteste<br />
Reiseziel der Deutschen, gefolgt von Italien.<br />
Österreich gelang es, den Rückgang aus dem<br />
Vorjahr zu überwinden und kann im Jahr<br />
2001 einen Marktanteil von 7,6 % (Vorjahr<br />
6,6%) verzeichnen. Auch setzt sich für die<br />
Türkei, Kroatien und Slowenien die positive<br />
Entwicklung fort. Türkei (Marktanteile 1999:<br />
3,2%; 2000: 4,7%, 2001: 5,2%), Kroatien /<br />
Slowenien (Marktanteil 1999: 1,3%, 2000:<br />
2,2% und 2001: 2,3%).<br />
Nach den hohen Steigerungsraten in den<br />
Vorjahren mussten die außereuropäischen<br />
Länder einen Dämpfer hinnehmen (Marktanteil<br />
2000: 14,4%, 2001: 14,0%). Davon betroffen<br />
waren vor allem Nordamerika und die<br />
Karibik sowie Mittel- und Südamerika, die vor<br />
allem als Folge des hohen $-Kurses Einbrüche<br />
hinnehmen mussten.
7<br />
Verkehrsmittel, Ausgaben, Dauer<br />
Bei der Wahl der Verkehrsmittel verlor das<br />
Flugzeug im Jahr 2001 das erste Mal seit<br />
über 10 Jahren geringfügig Marktanteile<br />
(-0,9%). Allerdings ist die Anzahl der Flugreisen<br />
wegen der gestiegenen Gesamtzahl<br />
der Reisen etwa gleich geblieben. Für Busund<br />
Bahnreisen war das Jahr 2001 ein erfolgreiches<br />
Jahr. Der Bus konnte seinen Marktanteile<br />
leicht erhöhen, während die dominierende<br />
Stellung des Pkw - dem Trend folgend<br />
- weiterhin leicht zurückgegangen ist.<br />
Der Bus erreichte im Jahr 2001 eine Steigerung<br />
der Marktanteile von 2000: 9,1% auf<br />
2001: 9,7%.<br />
55<br />
Im Gesamtjahr 2001 sind die Ausgaben für<br />
Privat- und Geschäftsreisen der Deutschen<br />
ins Ausland im Vergleich zum Vorjahr nur um<br />
2 ½ Prozent gestiegen. Damit blieb der<br />
Zuwachs im Reisejahr 2001 zwar hinter dem<br />
Boomjahr 2000 (+9%) deutlich zurück,<br />
kletterte aber dennoch weiter auf den Rekordwert<br />
von 53,5 Mrd. Euro.<br />
Reiseabsichten <strong>2002</strong> und langfristige<br />
Trends<br />
Die Terroranschläge im September 2001<br />
haben natürlich unmittelbare Auswirkungen<br />
auf die Reiseabsichten für das Jahr <strong>2002</strong>.<br />
Während im Januar 2001 72% der Deutschen<br />
positiv zu einer Urlaubsreise eingestellt<br />
waren, waren dies im Januar <strong>2002</strong> etwas<br />
weniger, nämlich nur 69%. Demgegenüber<br />
war die Anzahl der noch Unsicheren, die sich<br />
noch nicht entschieden haben, etwas größer<br />
als 17% anstatt 14%. Eine Unsicherheit,<br />
wahrscheinlich bedingt durch die wirtschaftliche<br />
Lage, die Preissteigerungen bei Flugreisen<br />
(als Folge der Sicherheitszuschläge)<br />
und eine gewisse Zurückhaltung als Folge<br />
der Angst vor Terroranschlägen, ist also<br />
durchaus erkennbar. Allerdings ist auch<br />
weiterhin für den Großteil der Deutschen die<br />
Urlaubsreise der Standard.<br />
7.2
7.2<br />
Es zeichnet sich jedoch auch eine Veränderung<br />
der Zielgebietspräferenzen ab. So<br />
ist erwartungsgemäß das Interesse für die<br />
USA rückläufig (-17%). Für die USA setzt sich<br />
damit eine Entwicklung fort, die schon weit<br />
vor dem 11.September begonnen hat und<br />
ihre Ursachen vor allem im hohen $-Kurs<br />
hatte, seit dem September verstärkt durch die<br />
Folgen der Anschläge. Aber auch für<br />
Ägypten, Tunesien und Marokko sind starke<br />
Einbrüche im Interessenpotenzial (-18% bis<br />
-20%) festzustellen.<br />
Erfahrungswerte der letzten dreißig Jahren<br />
weisen jedoch nach, dass internationale<br />
Krisen oder Terroranschläge das Reiseverhalten<br />
der Urlauber nicht nachhaltig verändert<br />
haben. Allenfalls zeitweilige Richtungsänderungen<br />
der Reiseströme waren feststellbar.<br />
Wer die Absicht hatte, im Urlaub zu verreisen,<br />
hielt auch in Krisenzeiten - mit teilweise veränderten<br />
Reisezielen - daran fest. Die Reiselust<br />
wurde weder gestoppt noch dauerhaft<br />
gebremst. Die derzeitigen Auswirkungen von<br />
Krisen und Rezession auf den Tourismus<br />
sind also überschaubar und prognostizierbar<br />
- sofern beides nicht weiter eskaliert.<br />
Die Prognosen des Freizeit-Forschungsinstituts<br />
der British American Tobacco (BAT)<br />
für die nahe Zukunft sehen nicht schlecht<br />
aus, denn "Unfälle produzieren Staus“, Krisen<br />
und Rezession auch. Der Nachfragestau im<br />
Reisegeschäft wird sich schon bald auflösen.<br />
Vieles deutet auf einen Frühbucher-Boom im<br />
nächsten Jahr hin. Die Verbraucher neigen<br />
dazu, Versäumtes nachzuholen.<br />
Mehr verwöhnen als erleben, dies ist die Antwort<br />
der Verbraucher in unsicheren Zeiten.<br />
Das Wohlfühlen, das von innen kommt, wird<br />
als gangbarer Weg zum Wohlbefinden<br />
gewählt. Wellness heißt das Gebot der Stunde<br />
und die Erfolgsformel für Urlaubsanbieter,<br />
die nicht mehr bloß "Transport" und "Unterkunft"<br />
verkaufen, sondern auch Lebensfreude<br />
und Wohlergehen auf Zeit garantieren sollen:<br />
Service, Sauberkeit und Sicherheit, Klima,<br />
Kultur und Kulinarik, Gastfreundschaft,<br />
Gemütlichkeit und Geborgenheit. Der<br />
56<br />
Wunsch nach lauten Events, schnellen Erlebnistrips<br />
und grenzenlosen Abenteurern hält<br />
sich vorerst in Grenzen.<br />
Voll im Trend liegen bei den Deutschen Studienreisen,<br />
All-inclusive und gesundheitsorientierte<br />
Urlaubsformen. Die Wellness-<br />
Welle schwappt derzeit über Deutschland.<br />
Beim Vergleich der Interessensbekundungen<br />
für 20 verschiedene Urlaubsformen im Jahr<br />
1999 und <strong>2002</strong> ist das Interesse an einem<br />
Wellness-Urlaub um 125% gestiegen. Auch<br />
das Interesse an verwandten Urlaubsformen<br />
wie Fitnessurlaub (+51%) und Gesundheitsurlaub<br />
(+46%) nahmen deutlich zu.<br />
Fazit für den Bustourismus:<br />
Trotz des derzeit schwierigen konjunkturellen<br />
Umfeldes besitzt der Tourismus einen ungebrochenen<br />
Stellenwert. Weite Kreise der<br />
Bevölkerung sind bei stagnierendem oder<br />
fallendem Einkommen nicht bereit, auf Reisen<br />
zu verzichten. Sie schränken sich vielmehr<br />
in anderen Bereichen ein und schauen<br />
nach preisgünstigeren, sicheren Reiseangeboten.<br />
Hier bietet der Bustourismus beste<br />
Chancen. Sie werden noch erhöht durch die<br />
starke Zunahme der Einpersonenhaushalte<br />
und durch das Anwachsen der älteren Bevölkerungsgruppen,<br />
die zum Stammpublikum<br />
des Busses gehören.<br />
Die Busreiseunternehmen müssen allerdings<br />
wichtige Nachfragetrends erkennen und sie in<br />
ihren Angeboten - zielgruppenspezifisch aufbereitet<br />
- berücksichtigen. So wird der Omnibus<br />
seinen zweiten Rang hinter dem Pkw,<br />
insbesondere bei Städtereisen, Ausflugs- und<br />
Kurzreisen, weiter stabilisieren.
7<br />
Straßengebühren und Abgaben in Europa<br />
Auch in diesem Jahr wurden die Gebühren in<br />
vielen Ländern erhöht und der Tarifdschungel<br />
nimmt auch in diesem Jahr kein Ende.<br />
Seit 1.September <strong>2002</strong> wird die Maut für<br />
Brenner, Tauernautobahn, Karawanken-,<br />
Bosruck-, Gleinalm- und Arlbergtunnel nicht<br />
mehr nach der Höhe an der Vorderachse<br />
berechnet, sondern nach Tonnen und<br />
Achsenanzahl. Für Busse ergeben sich vor<br />
allem auf der Brennerautobahn erhebliche<br />
Gebührenerhöhungen (bis zu 156%). Laut<br />
der österreichischen Autobahnen- und<br />
Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft<br />
(ASFINAG) war die neue Tarif-<br />
Zuordnung notwendig geworden, weil<br />
spätestens am 01.01.2004 die fahrleistungsabhängige<br />
Maut für alle Kraftfahrzeuge mit<br />
einer höchstzulässigen Gesamtmasse von<br />
über 3,5 Tonnen eingeführt wird.<br />
Land Straßengebühren Sonstige Abgaben<br />
57<br />
In Italien wurden in diesem Jahr drastische<br />
Gebührenerhebungen bei der Einreise in die<br />
Städte Florenz und Venedig vorgenommen -<br />
und dies von einem Tag auf den anderen. Im<br />
März <strong>2002</strong> wurden die Parkgebühren in<br />
Florenz von 43,39 Euro auf 155 Euro erhöht,<br />
was einer Erhöhung von über 300% entspricht.<br />
Insgesamt wird die Hauptstadt der<br />
Toskana pro Jahr von ca. 7.000 Bussen<br />
angesteuert. Die Busse müssen nun in Parkzonen<br />
im Norden und Süden abgestellt<br />
werden. Aber auch Venedig hat die Parkgebühren<br />
erheblich erhöht. So verlangt<br />
Venedig für Reisebusse zwischen 135 und<br />
225 Euro für bis zu zwei Nächte.<br />
Die nachfolgende Tabelle zeigt eine Übersicht<br />
über die derzeit gültigen Straßengebühren<br />
und sonstigen Abgaben.<br />
Belgien Keine keine<br />
Dänemark Keine bei der Einreise ist Umsatzsteuer von<br />
0,0625 DKr. pro Personenkilometer zu entrichten<br />
Brücke über großen Belt: Bus mit 20 und mehr<br />
Plätzen 1.270 DKr. / 170,82 Euro (inkl. 25% MwSt.)<br />
Öresund-Brücke: Einfache Fahrt 860 DKr. + 25 %<br />
MwSt. / 118 Euro<br />
Finnland Keine keine<br />
Frankreich Autobahngebühr: gestaffelt nach Tunnelgebühren für Mont-Blanc-Tunnel sowie<br />
Streckenlänge und Fahrzeugtyp,<br />
direkt zu entrichten (z. B. für die Strecke<br />
Strasbourg - Paris mit 3-achsigem Bus:<br />
82,70 Euro)<br />
Ermäßigte Autobahngebühren für<br />
Omnibusse durch Gebühren-Abonnements<br />
möglich<br />
Fréjus-Tunnel<br />
Griechenland Mautgebühr für verschiedene Nationalstraßen<br />
(z. B. für die Strecke Patras -<br />
Korinth: 2,93 Euro)<br />
keine<br />
Großbritannien keine Gebühren für die Nutzung einiger Brücken und<br />
Tunnel, z. B. Mersey-, Tyne-, Dartford-Tunnel,<br />
Brücken über Severn, Tarmar, Forth, Erskine, Tay<br />
Irland keine keine<br />
Italien Autobahngebühr: gestaffelt nach Zufahrts- und Parkgebühren für viele Städte, z.B.<br />
Streckenlänge und Fahrzeugtyp, direkt Florenz 155 Euro am ersten Tag·<br />
zu entrichten (z. B. für die Strecke Venedig 100-150 Euro pro Tag·<br />
Mailand - Rom mit 3-achsigem Bus:<br />
33,80 Euro)<br />
Pisa 48 Euro pro Tag<br />
7.3
7.3 Land Straßengebühren Sonstige Abgaben<br />
Jugoslawien Autobahngebühr: gestaffelt nach Internationale grüne Versichertenkarte wird seit<br />
Streckenlänge, direkt zu entrichten (z. B.<br />
für Strecke Belgrad - Niš ca. 38,29 Euro<br />
1. März <strong>2002</strong> wieder akzeptiert<br />
Kroatien Autobahngebühr: gestaffelt nach Fahr- Gebühr für Nutzung der Brücke zur Insel Krk: 45 Kuna<br />
zeugtyp und Streckenlänge, direkt zu<br />
entrichten (z. B. für Strecke Krapina -<br />
Zagreb: 25 Kuna<br />
Gebühr für Nutzung des Ucka-Tunnel: 75 Kuna<br />
Luxemburg keine keine<br />
Niederlande keine Gebühren für die Nutzung des Benelux-Tunnel<br />
(2,50 Gulden) und der Zeeland-Brücke (0,50 Gulden/Person);<br />
Bus, Fahrer und Reiseleiter sind frei<br />
Norwegen Mautgebühren für Benutzung wichtiger Einige private Brücken und Straßen sind gebühren-<br />
Nationalstraßen, gestaffelt nach Fahr- pflichtig (z. B. Tunnel zwischen Sogndal - Fjærland<br />
zeuglänge, direkt zu entrichten (z. B. (RV5) für Busse mit mehr als 12,4 m Länge:<br />
Innenstadt Oslo für Busse mit mehr als<br />
12,4 m Länge: 30 NKr. / 3,95 Euro,<br />
Strecke Dramen-Oslo für Busse mit mehr<br />
als 12,4 m Länge: 15 NKr. / 1,97 Euro)<br />
660 NKr. / 86,79 Euro)<br />
Österreich Vignettenpflicht für die Nutzung von Autobahnen<br />
und Schnellstraßen (ab <strong>2002</strong>:<br />
Jahresvignette - 581,30 Euro, 2-Monats-<br />
Vignette 127,10 Euro;10-Tages-Vignette<br />
25,40 Euro) Omnibusanhänger dürfen<br />
kostenlos mitgeführt werden.<br />
keine<br />
Einzelgebühren für die Nutzung der Tunnelgebühren für Arlberg-, Gleinalm-, Bosruck-<br />
Brenner- und Tauernautobahn, der<br />
Feldbertauernstraße, der Großglockner-<br />
Hochalpenstraße, der Gerlos- sowie der<br />
Nockalmstraße<br />
tunnel,<br />
Straßengebühren für die Nutzung von<br />
weiteren 74 Paßstraßen<br />
Tunnelgebühr für Karawankentunnel<br />
Polen Straßenbenutzungsgebühr für Busse: Personenbeförderungssteuer von 20 Zloty /<br />
(Angaben für Euro-0-Motoren)<br />
1 Tag = 12 Zloty (3,24 Euro)<br />
1 Woche = 45 Zloty (12,50 Euro)<br />
1 Monat = 120 Zloty (32,40 Euro)<br />
1/2 Jahr = 480 Zloty (129,60 Euro)<br />
1 Jahr = 800 Zloty (216,00 Euro)<br />
5,40 Euro pro Person<br />
Portugal Autobahngebühren gestaffelt nach<br />
Streckenlänge und Fahrzeugtyp<br />
keine<br />
Rumänien Mautgebühren für Danube-Brücke:<br />
Fetesti-Cernavoda-Brücke 130.000 Lei /<br />
5,85 Euro; Giurgeni-Vadu Brücke<br />
55.000 Lei / 2,48 Euro. Die Gebühren<br />
sind jeweils direkt an der Brücke und<br />
ausschließlich in Rumänische Lei zu<br />
entrichten.<br />
keine<br />
Rußland keine Bei der Einreise nach Rußland kann der Abschluß<br />
einer zusätzlichen Haftpflichtversicherung notwendig<br />
werden.<br />
Schweden keine Keine<br />
Schweiz keine zeitlich gestaffelte Schwerverkehrsabgabe<br />
(Seit 2001 leistungsabhängige Abgabe: Busse von<br />
8,5-18 t Gewicht: pro Tag 12 Sfr, pro Monat<br />
216 Sfr., 10 Tage 120 Sfr., Jahr 2.400 Sfr.)<br />
Gebühr für Nutzung der Tunnel Lötschberg, Furka,<br />
Grand St. Bernhard, Munt la Schera<br />
58
7<br />
Land Straßengebühren Sonstige Abgaben<br />
Spanien Gebühr für einige Autobahnen (A1, 4, 6,<br />
7, 15, 16, 18, 19, 66, 68), Staffelung nach<br />
Streckenlänge und Fahrzeugtyp, direkt zu<br />
entrichten (z. B. für die Strecke Franz.<br />
Grenze - Barcelona: 14,03 E)<br />
Gebühr für Tunnel de Cadí: 17,52 Euro<br />
Slowakische Für bestimmte Autobahn-/Straßenab- bei der Einreise ist Mehrwertsteuer von 0,10 Kronen<br />
Republik schnitte besteht Vignettenpflicht<br />
Es gibt Jahresvignetten für 190 Euro,<br />
15-Tages-Vignetten für 31 Euro<br />
und Tagesvignetten für 7 Euro<br />
(Angaben für Busse über 12 t);<br />
Die Vignetten sind fahrzeugbezogen und<br />
sind nicht auf andere Busse übertragbar.<br />
pro Personenkilometer zu entrichten<br />
Slowenien Autobahngebühr: gestaffelt nach<br />
Streckenlänge, direkt zu entrichten<br />
(z. B. für Strecke Ljubljana-Razdrto:<br />
1.200 SIT / ca. 5,54 Euro)<br />
Karavanke-Tunnel: 2.200 SIT / ca. 10,72 Euro<br />
Tschechische Für die meisten Autobahnabschnitte bei der Einreise ist Mehrwertsteuer von 0,10 Kronen<br />
Republik besteht Vignettenpflicht (Jahresvignette pro Personenkilometer zu entrichten. Busfahrer und<br />
für 367 Euro, Monatsvignette für 64 Euro, ein Reiseleiter sind von der Steuer befreit. Steuer<br />
10-Tages-Vigenette für 28 Euro und wird bei der Einreise beim tschechischen Zoll als<br />
Tagesvignetten für 11,50 Euro) Abschlag bezahlt; Endabrechnung erfolgt bei der<br />
Ausreise.<br />
Ungarn Vignettenpflicht für die Autobahnen<br />
M1, M3, M15 (9 Tage 5.000 HUF /<br />
20,54 Euro, 1 Monat 9.000 HUF /<br />
36,97 Euro, 1 Jahr 83.000 HUF /<br />
340,91 Euro);<br />
streckenbezogene Maut auf Autobahn<br />
M5 Budapest - Kiskunfélegyháza<br />
(Gesamtstrecke 1.170 HUF / 6,12 Euro)<br />
keine<br />
Weißrußland Straßenmaut: ausländische Omnibusse Internationale grüne Versicherungskarte hat in der<br />
müssen für die Strecke von Brest bis zur GUS keine Gültigkeit. Es ist daher eine Bescheinirussischen<br />
Grenze eine Gebühr von gung der eigenen Versicherung erforderlich, um an<br />
US $ 0,20 je Kilometer entrichten der Grenze nachweisen zu können, dass das Fahrzeug<br />
Haftpflicht versichert ist.<br />
Transitsteuer: Omnibusse mit mehr als 30 Sitzen<br />
zahlen US $ 90<br />
Bei der Ausfahrt nach Polen muß mit folgenden<br />
Gebühren gerechnet werden: leerer Bus US $ 30 ,<br />
besetzter Bus US $ 50<br />
59<br />
7.3
7.4<br />
Verkehrskontrollen in Frankreich<br />
Leider gab es auch in diesem Jahr wieder bei<br />
Verkehrskontrollen in Frankreich Vorfälle,<br />
bei denen Busunternehmen, die Reisen<br />
im grenzüberschreitenden Omnibusverkehr<br />
nach Frankreich durchführten, die mit Geldbußen<br />
wegen angeblichen Vergehen bestraft<br />
wurden. Zwar haben die Kontrollen bezüglich<br />
des Mitführens der EU-Gemeinschaftslizenz<br />
und die Übereinstimmung der Farbe der<br />
Kopien seit den direkten Gesprächen des<br />
<strong>WBO</strong> mit dem Präsidenten des Generalrates<br />
deutlich nachgelassen, jedoch werden dem<br />
Verband vereinzelt noch Fälle dieser Art<br />
gemeldet.<br />
In Bezug auf die Rechtmäßigkeit der deutschen<br />
EU-Gemeinschaftslizenz kann jedoch<br />
ein Erfolg verbucht werden. Die Generaldirektion<br />
für Energie und Transport der<br />
Europäischen Kommission hat im April <strong>2002</strong><br />
amtlich die Gültigkeit der offiziellen deutschen<br />
Kopien der EU-Gemeinschaftslizenzen bestätigt.<br />
Demnach gibt es weder Vorschriften<br />
für die Farbe der Kopien, noch für die Ausfertigung<br />
des Nationalitätenzeichens. Dies<br />
obliegt den Behörden des Mitgliedstaates in<br />
dem das Unternehmen ansässig ist und muss<br />
von den Behörden der anderen Mitgliedsstaaten<br />
akzeptiert werden.<br />
Zudem bestätigt die Generaldirektion, dass<br />
der Transportunternehmer die beglaubigte<br />
Abschrift der Lizenz, die er an Bord eines sich<br />
in Reparatur befindlichen Fahrzeuges<br />
platziert hatte, an Bord eines Ersatzfahrzeuges<br />
platziert werden darf, wenn er mit<br />
diesem Fahrzeug eine internationale Beförderung<br />
anstrebt.<br />
Das Antwortschreiben der Generaldirektion<br />
für Energie und Transport der Europäischen<br />
Kommission wurde an alle Mitgliedsunternehmen<br />
weitergeleitet, so dass wir empfehlen,<br />
es den Frankreich anfahrenden Fahrern<br />
auf den Reisen mitzugeben. (siehe Auszug)<br />
60<br />
Monsieur,<br />
Par le present courrier j'ai l'honneur de donner une response aux questions<br />
que vous me posez par votre lettre du 31 janvier <strong>2002</strong> relatives à l'application<br />
et l'interpretation du Règlement (CEE) 684/92 tel que modifié per le<br />
Règlement (CE) 11/98, ci?après " le Règlement ".<br />
Concernant la couleur bleue de la licence communautaire le Règlement n'etablit<br />
pas d'autres détails et donc toute tonalité de la couleur bleue est admise.<br />
S'agissant de la couleur du papier des copies certifées conformes de la<br />
licence communautaire, le Règlement ne donne pas d'indications particulières.<br />
Par conséquent, il appartient aux autorités compétentes de l'Etat membre<br />
d'etablissement de déterminer la couleur éventuelle de cette la copie<br />
certifée conforme. Dans ces conditions, les copies certifées conformes délivrées<br />
par les autoriés compétentes de l' Etat membre l'etablissement, quelle<br />
que soir leur couleur, doivent être acceptées par les autorités compétentes<br />
des autres Etats membres.<br />
En matière de certification de copies conformes, l'Etat membre d'accueil ne<br />
peut pas ajouter d'autres exigences que celles imposées par la réglementation<br />
communautaire. En d'autres mots, l'Etat membre d'accueil doit accepter<br />
la copie certifée conforme délivrée par les autorités compétentes de l'Etat<br />
membre d'etablissement du transporteur. Des difficultés pratiques peuvent<br />
être évitées si les autorités compétentes de Etats membres procédaient<br />
à un échange d'informations ou à une coopération administrative en ces<br />
inatières.<br />
Etant donné qu'elle ne precise pas quelles parties de la licence communautaire<br />
doivent être pré?imprimées, la législation communautaire ne s'oppose<br />
pas à ce que le signe distinctif de l'Etat membre soir rempli à la main<br />
sur la copie certifée conforme de la licence communautaire, dans la mesure<br />
où ceci est conforme aux modalités d'exécution adoptées par l'Etat membre<br />
d'etablissement pour l'execution du Réglement.<br />
En ce qui concerne Ja possibilité d'utiliser une copie certifée conforme pour<br />
un véhicule de remplacement (le véhicule remplacé étant inutilisable), il faut<br />
préciser deux points:<br />
- d'une part, la législation communautaire limite la délivrance de copies certifées<br />
conformes au nombre de véhicules utilisés pour le transport international<br />
de voyageurs dont dispose le titulaire de la licence. Le véhicule de<br />
remplacement est un véhicule dont le transporteur dispose, même si cela<br />
est à titre temporaire, et<br />
- d'autre part, la licence communautaire ainsi que les eventuelles copies<br />
certifées conformes sont des documents indépendants d'un véhicule concret,<br />
par contre, elles sont liées au transporteur et ne peuvent pas être<br />
transférées par celui?ci à des tiers. Ladite licence atteste que le transporteur<br />
est admis au marché international de voyageurs par route. Grâce à<br />
la copie certifiée conforme qui doit se trouver à bord du véhicule, le transporteur<br />
peut à tout moment prouver cette admission.<br />
Le seul lien érabli par la législation communautaire entre la copie certifée<br />
conforme de la licence et le(s) véhicule(s) est fait aux fins de déterminer le<br />
nombre de copies certifées conformes pour permettre au transportenr d'effectuer<br />
des transports internationaux avec tous les véhicules dont il dispose,<br />
à savoir, une copie par véhicule puisque à bord de chaque véhicule doit<br />
se trouver une copie.<br />
Compte tenu de ce qui précède, la législation communautaire ne s'oppose<br />
pas à ce que le transporteur utilise la copie certifée conforme qu'il avait<br />
placée à bord du véhicule en réparation pour la placer à bord du véhicule<br />
de remplacement lorsqu'il exécute un transport international.<br />
Il est envisagé de traiter toutes les questions que vous avez soulevées dans<br />
votre lettre parmi les sujets qui feront l'objet du rapport que la Commission<br />
est tenue de faire conformément à l'article 3 du Réglement (CE) 11/98.<br />
Je vous prie d'agréer, Monsieur, l'expression de mes salutations distinguées.<br />
Dirk Van Vreckem<br />
Chef d'unité
7<br />
Aus den Reihen unseren Mitgliedsbetriebe<br />
wurde der <strong>WBO</strong> über eine neue Problematik<br />
bei den Verkehrskontrollen in Frankreich<br />
informiert.<br />
Generell sind vom Fahrer bei Fahrten im<br />
Gelegenheitsverkehr innerstaatlich und im<br />
EU-Bereich sowie bei AETR-Fahrten im Fahrzeug<br />
die Schaublätter (Tachoscheiben) für<br />
die laufende Woche und die letzte Fahrt der<br />
vorangegangenen Woche, an denen der<br />
Fahrer gefahren ist, mitzuführen.<br />
Laut Artikel 15. Abs. 7 der EWG-VO 3820/85<br />
und 3821/85 ist vorgeschrieben, dass wenn<br />
an bestimmten Tagen der laufenden oder der<br />
Vorwoche keine oder nur solche Fahrzeuge<br />
gelenkt wurden, die nicht unter die Verordnung<br />
oder das AETR fallen, ist an Stelle eines<br />
Schaublattes eine Bescheinigung des Unternehmers<br />
mitzuführen.<br />
61<br />
Leider stellten Busunternehmen verstärkt<br />
fest, dass diese Bescheinigung, die unter<br />
anderem auch auf französisch übersetzt ist,<br />
nicht anerkannt wird und somit die betreffenden<br />
Busunternehmen für eine "angeblich fehlende<br />
Tachoscheibe" eine nicht unerhebliche<br />
Geldbuße bezahlen mussten.<br />
Sollten Sie sich bei Strafen in Frankreich<br />
zu Unrecht bestraft fühlen, so empfehlen wir<br />
dringend auf der Kautionsquittung einen<br />
Vermerk machen, dass Sie zur Unterschrift<br />
gedrängt wurden und den angeblichen Verstoß<br />
nicht anerkennen. Zudem sollten weiterhin<br />
alle ungerechtfertigten Vorfälle dem<br />
Verband gemeldet werden, da nur so weiterhin<br />
aktiv gegen diese Willkür vorgegangen<br />
werden kann.<br />
Touristischer Workshop - Region Burgund 7.5<br />
Im Rahmen der touristischen Präsentationen<br />
im <strong>WBO</strong>-Haus waren die Verbandsmitglieder<br />
am 29. Oktober <strong>2002</strong> zu einem Tourismus-<br />
Workshop "Region Burgund" in Zusammenarbeit<br />
mit dem französischen Fremdenverkehrsamt<br />
Maison de la France eingeladen.<br />
Der Geschäftsführer Herr Schmid begrüßte<br />
die Teilnehmer und die Partner der Region<br />
Burgund sowie die Vertreterin von Maison de<br />
la France und stellte die bisherige gute<br />
Zusammenarbeit mit dem französischen<br />
Fremdenverkehrsamt dar, dessen Vertreterin<br />
Frau Karin Hugues die einzelnen Partner kurz<br />
vorstellte. Mit einem prickelnden Johannisbeer-Kir<br />
wurde der erste Teil der Veranstaltung,<br />
ein zweistündiger Touristik-Workshop,<br />
eröffnet, bei dem sich die einzelnen Partner<br />
der Region Burgund mit Ständen und Informationsmaterial<br />
präsentierten. Die <strong>WBO</strong>-<br />
Mitglieder nutzten hier intensiv die Gelegenheit<br />
mit den Partnern vor Ort in Kontakt zu<br />
treten und gute Gespräche zu führen.<br />
Im Anschluss an den Touristik-Workshop<br />
präsentierten die französischen Partner<br />
mittels Vortrag und begleitenden Dia-Bildern<br />
die Schönheiten und Sehenswürdigkeiten der<br />
Region Burgund. Namen wie Cluny, Vézelay,<br />
Fontenay oder Autun stehen für eine<br />
spannende Reise in die Kirchengeschichte<br />
des Mittelalters, aber auch Dijon, die Hauptstadt<br />
der Region oder Beaune, die Hauptstadt<br />
des Burgunderweines sind immer wieder eine<br />
7.4
7.5<br />
7.6<br />
Reise wert. Sehenswert sind aber auch die<br />
zahlreichen Schlösser, Burgen und Residenzen<br />
wie Sully, Tanlay, Bussy-Rabutin, mit der<br />
die Region Burgund reich gesegnet ist. Die<br />
französischen Partner machten hier deutlich,<br />
dass sie die Busreiseveranstalter schätzen<br />
und ihre Reisegäste gerne in der Region<br />
Burgund begrüßen.<br />
Arbeitskreis Touristik<br />
Der Arbeitskreis Touristik traf sich im März<br />
dieses Jahres zu einer Sitzung, in der sich die<br />
AK-Mitglieder mit aktuellen Themen in der<br />
Bustouristik befassten.<br />
1.) "Vereinsreisen mit dem Bus"<br />
Da die Vereinsreisen bei vielen Busreiseveranstaltern<br />
einen nicht unerheblichen Teil des<br />
Geschäftsbereiches einnehmen, kam Herr<br />
Bernhard Schröder von der Österreich Werbung<br />
aus Frankfurt auf den <strong>WBO</strong> zu, um mit<br />
dem AK-Mitgliedern zu diskutieren, ob und<br />
welche Möglichkeiten bestehen gemeinsam<br />
die Vereinsreisen nach Österreich zu stärken.<br />
Die Österreich Werbung möchte eine<br />
Marketing-Initiative starten.<br />
Im Verlauf des Gespräches wurde von den<br />
AK-Mitgliedern auf die unterschiedliche Entwicklung<br />
der Vereinsreisen bei den Busunternehmern<br />
hingewiesen, so dass sich der Markt<br />
für Vereinsreisen im ländlichen Bereich positiver<br />
entwickelt hat, als in der Stadt. Auch hat<br />
62<br />
Wer allerdings in Burgund seine Diät einhalten<br />
will, ist hier falsch, denn Essen und<br />
renommierte Weinlagen gehören im Burgund<br />
zur Lebensphilosophie. Davon konnten sich<br />
die Teilnehmer noch selbst überzeugen, denn<br />
im Anschluss an die Präsentation genossen<br />
die Teilnehmer gemeinsam mit den Partnern<br />
aus der Region Burgung das "savoir-vivre"<br />
der französischen Lebensart und wurden mit<br />
einem Spezialitätenbuffet und mit herrlichen<br />
Burgunder Weinen verwöhnt. Während des<br />
Schlemmens boten sich für die Teilnehmer<br />
interessante Gespräche mit den verschiedenen<br />
Partner der Region Burgund, so dass es<br />
für beide Seiten eine informative und<br />
gelungene Veranstaltung war.<br />
das Zusammengehörigkeitsgefühl bei den<br />
Vereinsmitgliedern stark nachgelassen. Nur<br />
wenige sind bereit, den Part des Organisators<br />
im Verein zu übernehmen. Die AK-Mitglieder<br />
waren sich einig, dass der Bereich "Vereinsreisen"<br />
ein wichtiger Bereich ist, jedoch<br />
momentan bei vielen nicht aktiv bearbeitet<br />
wird.<br />
Im weiteren Verlauf kam man jedoch auch auf<br />
die Schwächen von Österreich allgemein zu<br />
sprechen und es wurde versucht, diese zu<br />
analysieren. Großes Thema war hier, dass<br />
das Image von Österreich als Reiseziel sehr<br />
unter der Einführung der Autobahngebühr<br />
sowie das Verhalten der Kontrollbehörde bei<br />
Verkehrskontrollen gelitten hat. Da es sich bei<br />
diesem Gespräch in erster Linie um einen<br />
gegenseitigen Erfahrungsaustausch gehandelt<br />
hat, wurden noch keine konkreten Vorgehensweisen<br />
festgemacht, es wurde jedoch<br />
angedacht, ob der <strong>WBO</strong> gemeinsam mit<br />
Österreich Werbung einen Workshop zum<br />
Thema "Vereinsreisen" macht.
7<br />
2.) Zusammenarbeit bei Veranstaltungen<br />
mit der Messe Stuttgart<br />
Für den zweiten Punkt der Tagesordnung<br />
kamen Vertreter der Messe Stuttgart und von<br />
Stuttgart Marketing GmbH, um mit den AK-<br />
Mitgliedern über eine gemeinsame Partnerschaft<br />
der Busunternehmer und der Messe<br />
Stuttgart zu sprechen.<br />
Herr Schmid von der Messe Stuttgart<br />
erläuterte im Vorfeld die Vorgeschichte der<br />
geplanten Zusammenarbeit, die sich aus dem<br />
Spannungsverhältnis "Kombikarten bei Veranstaltungen"<br />
ergeben hat.<br />
Nachdem der <strong>WBO</strong> bereits mit der Messe<br />
Stuttgart im Vorfeld schon Gespräche bezüglich<br />
einer fundierten und längerfristigen<br />
Zusammenarbeit zwischen den Mitglieds-<br />
Selbst für viele Insider überraschend, stellte<br />
die Broadway Musical Management GmbH<br />
als Betreiber von sechs Stella-Musicals, Ende<br />
April <strong>2002</strong> einen Insolvenzantrag. Als Grund<br />
nannte die Hamburger Mutterfirma Stella<br />
Entertainment AG einen starken Einbruch bei<br />
den Ticketverkäufen im März und April. Die<br />
Stage Holding hat vier Theater in Hamburg,<br />
Berlin und Stuttgart von Stella übernommen.<br />
"Tanz der Vampire" und "Phantom der Oper“<br />
in Stuttgart, die Neue Flora in Hamburg und<br />
das Theater am Potsdamer Platz in Berlin.<br />
Nach den Plänen der Stage Holding wird in<br />
der Neuen Flora Hamburg bereits ab Dezember<br />
<strong>2002</strong> die deutsche Erstaufführung des<br />
fünffach Tony-ausgezeichneten Musicals<br />
"Titanic" Premiere feiern, und in Berlin am<br />
Potsdamer Platz laden ab Oktober die "Cats"<br />
zum Jellical Ball ein.<br />
63<br />
unternehmen des <strong>WBO</strong> und der Messe<br />
Stuttgart hatte, wurde bei der AK-Sitzung von<br />
Frau Müller und Frau Bender vorgestellt, wie<br />
eine Zusammenarbeit aussehen könnte.<br />
Während des Gespräches wurde gemeinsam<br />
Konditionen der Zusammenarbeit ausgearbeitet<br />
und festgehalten, dass durch ein <strong>WBO</strong>-<br />
Aktuell die Mitglieder über dieses Projekt<br />
informiert werden und zu einem späteren<br />
Zeitpunkt ein gemeinsames Gespräch mit<br />
den Interessierten stattfindet.<br />
Unter dem Punkt "Verschiedenes" wurden<br />
unter anderem die Gemeinschaftsaktion mit<br />
dem Umwelt- und Verkehrsministerium sowie<br />
mit dem Kultusministerium Baden-Württemberg<br />
und den <strong>WBO</strong>-Mitgliedern zum Landesjubiläum<br />
vorgestellt.<br />
Übernahme Stella-Musicals durch die Stage Holding 7.7<br />
Stage Holding will 40 Mio. Euro in die Neuerwerbungen<br />
investieren, davon fließen 10 Mio.<br />
Euro in die Umgestaltung der Häuser und<br />
30 Mio. Euro in die Produktion. Die Stage<br />
Holding - The Theatre Company ist ein<br />
100%-iges Tochterunternehmen von Joop<br />
van den Endes Stages Holding International<br />
und wurde im April 2000 gegründet und verfügt<br />
über mehr als 70 Lizenz- und Eigenproduktionen.<br />
Mit dem Musical "Elisabeth" in<br />
Essen und Disneys "König der Löwen" im<br />
Theater in Hamburg wurden bereits im letzten<br />
Jahr positive Impulse für die deutsche Theaterlandschaft<br />
gesetzt. Beide Produktionen<br />
verzeichneten innerhalb kürzester Zeit<br />
Besucherrekorde und zeigten, dass Ende's<br />
Philosophie - das Theater als Forum für<br />
Kunst, Unterhaltung und Begegnung zu verstehen<br />
- das Musicalpublikum begeistert.<br />
7.6
8.1<br />
8.2<br />
8<br />
Tempolimit in Ungarn<br />
Seit 1. Januar <strong>2002</strong> gilt für Busse auf ungarischen<br />
Autobahnen 100 km/h. Zuvor hatten<br />
zahlreiche Hinweise auf eine Anhebung der<br />
zulässigen Höchstgeschwindigkeit bereits<br />
zum 1. Mai 2001 für Verwirrung gesorgt.<br />
Hintergrund war, dass für alle anderen Fahrzeuge<br />
eine Anhebung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit<br />
seit Inkrafttreten der ent-<br />
Gerade haben die Reiseveranstalter die<br />
Umsatzsteuerrichtlinie 2000 verdaut, da<br />
kommt schon wieder eine unausgegorene<br />
Regelung auf sie zu. Auch in diesem Fall trifft<br />
es die Branche besonders hart, da es nicht<br />
damit getan ist, die eigene Steuernummer wie<br />
in Handel- und Industrie auf Rechnungen und<br />
Gutschriften auszuweisen. Es zeigt sich<br />
wieder einmal, mit wie wenig Augenmass und<br />
Sachverstand immer mehr Bürokratie entsteht.<br />
Die so verursachten Kosten scheinen<br />
niemand zu interessieren.<br />
Die neue Regelung:<br />
Änderung rechtlicher<br />
Vorschriften und Rechtsprechung<br />
Ausweis der Steuernummer auf Rechnungen<br />
Aus Gründen des Umsatzsteuermissbrauchs<br />
ist zu Jahresbeginn das Umsatzsteuergesetz<br />
an vielen Stellen geändert worden. So gehört<br />
der Ausweis der Steuernummer auf jeder<br />
Rechnung ab 01. Juli <strong>2002</strong> zur Pflichtangabe.<br />
Hierbei handelt es sich bei der Neufassung<br />
des § 14 UStG um eine für Jeden verbindliche<br />
gesetzliche Vorschrift. Demnach ist der<br />
leistende Unternehmer verpflichtet, in seinen<br />
Rechnungen die ihm von seinem Finanzamt<br />
erteilte Steuernummer anzugeben. Die hier<br />
anzugebende Steuernummer meint nicht die<br />
Umsatzsteueridentifikationsnummer, die ein<br />
Unternehmer beim Bundesamt für Finanzen<br />
beantragen kann. Es handelt sich vielmehr<br />
um die persönliche Steuernummer, unter der<br />
sämtliche Steuererklärungen beim Beriebsstättenfinanzamt<br />
abgegeben werden.<br />
64<br />
sprechenden Verordnung am 1. Mai 2001<br />
erfolgte. Die Höchstgeschwindigkeit von<br />
100 km/h knüpft sich an die Erfüllung<br />
bestimmter technischer Voraussetzungen.<br />
Hier ist es von besonderer Relevanz, die<br />
Eignung des Fahrzeuges für Tempo 100<br />
durch einen Aufkleber "100" am Fahrzeug<br />
von außen gut sichtbar zu kennzeichnen.<br />
Die Angabe der Steuernummer in Rechnungen<br />
soll, so die Intention der Gesetzesänderung,<br />
der erleichterten und schnelleren<br />
Identifizierung des leistenden Unternehmens<br />
dienen. Dementsprechend müssen grundsätzlich<br />
alle Rechnungen mit der Steuernummer<br />
versehen werden und zwar unabhängig<br />
davon, ob Rechnungen an Geschäftspartner<br />
oder an Privatleute gestellt werden.<br />
Die vom Bundesministerium getroffene Regelung<br />
betrifft auch die als Kundenrechnungen<br />
erstellten Reisebestätigungen und vor allem<br />
Reisebüro-Ausgangsrechnungen. Gerade<br />
diese haben es aber wegen der direkt darauf<br />
ausgewiesenen Provisionsgutschrift in sich.<br />
Laut Abs. 5 muss nämlich auch bei Gutschriften<br />
die Steuernummer des Gutschriftempfängers,<br />
also der Agentur, auf der Gutschrift<br />
verzeichnet sein. Dies bedeutet, dass<br />
man sich von allen Agenturen die Steuernummer<br />
besorgen und diese in den Stammdaten<br />
verwalten müsste.<br />
Sanktionen bei Nichtangabe:<br />
Der Verzicht auf die Angabe der Steuernummer<br />
soll vorläufig sanktionslos bleiben<br />
und die Angabe der Steuernummer des<br />
leistenden Unternehmers in Rechnung oder<br />
Gutschrift soll offenbar keine Voraussetzung<br />
für den Vorsteuerabzug sein, dies ergibt sich<br />
jedenfalls aus der amtlichen Begründung des
8<br />
Steuerverkürzungsbekämpfungsgesetz. Eine<br />
eindeutige Äußerung der Finanzverwaltung<br />
z.B. in Form eines BFM-Schreibens fehlt bis<br />
jetzt noch.<br />
Allerdings könnte das Fehlen der Steuernummer<br />
Anlass zu einer intensiveren Prüfung<br />
geben. Aufgrund der Gesetzesbegründung<br />
besteht in Deutschland zumindest ein gewis-<br />
Einheitliches Muster für Sicherungsschein<br />
Mit der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt<br />
vom 26. März <strong>2002</strong> ist das neue einheitliche<br />
Muster für den Sicherungsschein amtlich.<br />
Die hierzu erforderliche "Erste Verordnung<br />
zur Änderung der BGB-Informationspflichten-Verordnung"<br />
trat am 01. Mai <strong>2002</strong> in<br />
Kraft. Die formalen Einzelheiten sind insbesondere<br />
im Artikel 1 Nr. 3 dieser Änderungsverordnung<br />
geregelt.<br />
Eine besondere Übergangsregelung besagt,<br />
dass bisherige Sicherungsscheinformulare<br />
noch bis zum 31. Dezember <strong>2002</strong> aufgebraucht<br />
werden können.<br />
65<br />
ser Vertrauensschutz dahingehend, dass<br />
die Nichtaufführung der Steuernummer<br />
sanktionslos bleiben wird. Mit dem Schreiben<br />
vom 11. Februar <strong>2002</strong> gab die Bundessteuerberaterkammer<br />
den Ratschlag: "Es muss also<br />
jeder Steuerpflichtige selbst entscheiden, ob<br />
er dem Wunsch des Gesetzes jeweils folgen<br />
möchte."<br />
(ggf. einsetzen Ordnungszeichen des Kundengeldabsicherers und des<br />
Reiseveranstalters)<br />
Sicherungsschein<br />
für Pauschalreisen<br />
gemäß § 651 k des Bürgerlichen Gesetzbuchs<br />
für ......................................................................<br />
(einsetzen: Namen des Reisenden, die Wörter "den umseitig bezeichneten<br />
Reisenden" oder die Nummer der Reisebestätigung)1)<br />
(ggf. einsetzen: Geltungsdauer des Sicherungsscheins)2)<br />
Der unten angegebene Kundengeldabsicherer stellt für (einsetzen: die Wörter<br />
"für den umseitig bezeichneten Reiseveranstalter" oder: Namen und<br />
Anschrift des, Reiseveranstalters) gegenüber dem Reisenden sicher, dass<br />
von ihm erstattet werden<br />
1 . der gezahlte Reisepreis, soweit Reiseleistungen infolge Zahlungsun<br />
fähigkeit oder Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen<br />
des Reiseveranstalters ausfallen, und<br />
2. notwendige Aufwendungen, die dem Reisenden infolge Zahlungsun<br />
fähigkeit oder Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen<br />
des Reiseveranstalters für die Rückreise entstehen.<br />
Die vorstehende Haftung des Kundengeldabsicherers ist begrenzt. Er haftet<br />
für alle durch ihn in einem Jahr insgesamt zu erstattenden Beträge nur<br />
bis zu einem Betrag von 110 Mio. Euro. Sollte diese Summe nicht für alle<br />
Reisenden ausreichen, so verringert sich der Erstattungsbetrag in dem Verhältnis,<br />
in dem ihr Gesamtbetrag zu dem Höchstbetrag steht. Die Erstattung<br />
fälliger Beträge erfolgt erst nach Ablauf des Jahres (Angabe des Zeitraums),<br />
in dem der Versicherungsfall eingetreten ist.3)<br />
Bei Rückfragen wenden Sie sich an: (mindestens einsetzen: Namen,<br />
Anschrift und Telefonnummer der anzusprechenden Stelle; falls diese nicht<br />
für die Schadensabwicklung zuständig ist, auch Namen, Anschrift und Telefonnummer<br />
der dafür zuständigen Stelle).<br />
(einsetzen: Namen, ladungsfähige Anschrift des Kundengeldabsicherers)<br />
Kundengeldabsicherer<br />
8.2<br />
8.3
8.4<br />
8.5<br />
Änderung der Verordnung über die Informationspflichten<br />
von Reiseveranstaltern (Inform-VO)<br />
Am 08. Januar <strong>2002</strong> wurde die aufgrund<br />
des 2. Reiserechtsänderungsgesetzes zum<br />
02. Februar <strong>2002</strong> verkündete und geänderte<br />
Verordnung über die Informationspflichten<br />
von Reiseveranstaltern (Inform-VO), im<br />
Bundesgesetzblatt veröffentlicht und ist nun<br />
amtlich.<br />
Neu aufgenommen wurden:<br />
a) der letzte Satz im § 4 Absatz 1<br />
b) der § 7 "Verträge über<br />
Gastschulaufenthalte"<br />
Änderung des Schadensrechtes<br />
Zum 01. August <strong>2002</strong> ist das zweite Gesetz<br />
zur Änderungen schadensersatzrechtlicher<br />
Vorschriften in Kraft getreten. Die Gesetzesnovellierung<br />
zieht zahlreiche Neuerungen<br />
nach sich, die auch das mittelständische,<br />
private Omnibusgewerbe Baden-Württembergs<br />
betreffen. Die wesentlichen Änderungen,<br />
auf welche Omnibusunternehmen<br />
künftig acht geben sollten, sind die folgenden:<br />
• Kinder haften erst ab einem Alter von 10<br />
Jahren für von ihnen selbst verursachte<br />
Unfälle.<br />
• Die Haftung von Fahrzeughaltern wird<br />
ausgedehnt. Auch bei Vorliegen eines<br />
"unabwendbaren Ereignisses" ist künftig<br />
eine Haftung vorgesehen. Lediglich bei<br />
höherer Gewalt z.B. durch Naturkatastrophen<br />
herbeigeführte Unfälle ist eine<br />
Haftung ausgeschlossen.<br />
66<br />
Inhaltlich ist jedoch keine außerordentliche<br />
Neuregelung vorgenommen worden.<br />
Der neue § 7 befaßt sich mit Verträgen über<br />
Gastschulaufenthalte und die speziell dabei<br />
bestehenden Informationspflichten.<br />
Der an § 4 Absatz 1 angefügte neue Satz 4<br />
war inhaltlich schon zuvor bereits über<br />
Inhaltskontrolle des § 9 AGB-Gesetztes, und<br />
wäre auch jetzt über den neuen § 309 BGB<br />
ohnehin realisierbar gewesen. Es handelt<br />
sich also nur um eine klarstellende Formulierung,<br />
dass Reiseveranstalter und Reisender<br />
auch vom Prospekt abweichende Vereinbarungen<br />
treffen können.<br />
• Es existiert ein allgemeiner Anspruch auf<br />
Schmerzensgeld. Dieser gilt auch bei der<br />
sogenannten Gefährdungshaftung. So<br />
haftet ein Omnibusunternehmer z. B. auch<br />
ohne Verschulden für eine im Bus gestürzte<br />
Person. Gleichzeitig werden die seit<br />
20 Jahren unveränderten Haftungshöchstgrenzen<br />
auf das zwei- bis vierfache der<br />
bisherigen Werte angehoben.<br />
Der IGP-Versicherungsdienst hat ein umfassendes<br />
Angebot an Beratung und Versicherungen<br />
geschaffen. Weitere Informationen<br />
finden Sie im Kapitel 17. "Andere<br />
Organisationen".
8<br />
Änderung der Fahrerlaubnisverordnung<br />
Zum 01. September <strong>2002</strong> ist die "Verordnung<br />
zur Änderung der Fahrerlaubnis-Verordnung<br />
und anderer straßenverkehrsrechtlicher Vorschriften<br />
(FeVÄndV)" in Kraft getreten. Die<br />
neue Verordnung beinhaltet u.a. ein neues<br />
Konzept für die Anforderungen an die Überprüfung<br />
des Sehvermögens, eine Neufassung<br />
der Liste der Drittstaaten, deren Führerscheine<br />
eine prüfungsfreie "Umschreibung" in<br />
eine deutsche Fahrerlaubnis zulassen, eine<br />
Neufassung der Regelungen zum Führen<br />
motorisierter Krankenfahrstühle sowie eine<br />
Vereinfachung der Regelung über Eigenauskünfte<br />
aus dem Verkehrszentralregister vorgenommen.<br />
Die entscheidende Änderung für<br />
das Omnibusgewerbe ist die Absenkung des<br />
Mindestalters zum Erwerb des Omnibus-<br />
Führerscheins auf 20 Jahre, für den Fall,<br />
dass die Fahrerlaubnis im Rahmen einer Ausbildung<br />
in dem staatlich anerkannten Beruf<br />
"Berufskraftfahrer" oder einer vergleichbaren<br />
Ausbildung erworben wird. Zur Absenkung<br />
des Mindestalters wird § 10 Absatz 2 der<br />
Allgemeine Geschäftsbedingungen<br />
Zum 01. Januar <strong>2002</strong> ist das deutsche<br />
Schuldrecht reformiert worden. Im Zuge<br />
dessen wurde auch das ehemals separat<br />
aufgeführte AGB-Gesetz in das Bürgerliche<br />
Gesetzbuch aufgenommen und reformiert.<br />
Der neu in das Bürgerliche Gesetzbuch aufgenommene<br />
Part regelt die Einbeziehung<br />
vorformulierter Allgemeiner Geschäftsbedingungen<br />
bei Vertragsabschlüssen unterschiedlichster<br />
Art. So kann es jedem Busunternehmer<br />
widerfahren, dass Kunden<br />
reklamieren, Geld zurück verlangen oder<br />
nicht bezahlen wollen. Dies gilt auch für den<br />
Bereich des Mietomnibusverkehrs. Eine<br />
allseits befriedigende Lösung zu finden, ist in<br />
solchen Fällen am ehesten möglich, wenn -<br />
vor dem Vertragsabschluss - klare Regelungen<br />
getroffen werden. Diese Regelungen<br />
67<br />
Fahrerlaubnis-Verordnung geändert und das<br />
Alter zum Erwerb der Fahrerlaubnisse der<br />
Klassen D, D1, DE und D1E von 21 auf 20<br />
Jahre unter Erfüllung der vorgenannten Voraussetzungen<br />
herabgesetzt. Die neue Verordnung<br />
schafft zusätzlich die Voraussetzung,<br />
mit der Fahrerlaubnis der Klassen D<br />
und D1 den "gelben Personenbeförderungsschein"<br />
zu ersetzen. Der gelbe Personenbeförderungsschein<br />
war bis zum in Kraft treten<br />
der neuen Verordnung erforderlich, um einen<br />
Pkw, der im Linienverkehr oder Reiseverkehr<br />
eingesetzt wird, zu führen. Durch die<br />
FeVÄndV ist es möglich, mit der Fahrerlaubnis<br />
der Klassen D und D1 auch Kleinbusse<br />
mit 8 Personen, die im Linienverkehr oder<br />
Reiseverkehr eingesetzt werden, zu führen.<br />
Der <strong>WBO</strong> hat sich in der Vergangenheit<br />
intensiv für die Absenkung des Mindestalters<br />
zum Erwerb der Fahrerlaubnis zur Personenbeförderung<br />
eingesetzt und begrüßt die neue<br />
FeVÄndV.<br />
können bei jedem Abschluss eines Vertrages<br />
gesondert ausgehandelt werden (was Zeit -<br />
und damit kostenintensiv ist) oder durch die<br />
Einbeziehung der AGBs als Vertragsbestandteil<br />
bei Vertragsabschluss vereinbart<br />
werden. Allgemeine Geschäftsbedingungen<br />
können dabei in einer Vielzahl von gleichgelagerten<br />
Anwendungsfällen verwandt<br />
werden. Um es den privaten Busunternehmen<br />
zu erleichtern, beim Abschluss von<br />
Verträgen im Mietomnibus- und Reiseverkehr<br />
klare Rechtsregelungen zu vereinbaren, und<br />
um es ihnen zu ersparen, jeweils für ihren<br />
Betrieb Allgemeine Geschäftsbedingungen<br />
erstellen zu lassen, haben der Bundesverband<br />
Deutscher Omnibusunternehmer<br />
(bdo) "Allgemeine Geschäftsbedingungen für<br />
den Mietomnibusverkehr" und der Deutsche<br />
8.6<br />
8.7
8.7<br />
8.8<br />
Reisebüroverband (DRV) "Allgemeine Reisebedingungen"<br />
erarbeitet, die die neuesten<br />
Entwicklungen in Gesetzgebung und Rechtsprechung<br />
im Zuge der Schuldrechtsreform<br />
berücksichtigen. Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />
für den Mietomnibusverkehr<br />
sind nicht "allgemeinverbindlich" erklärt<br />
worden, d. h. sie werden nur "Verhandlungsbestandteil",<br />
wenn ein Busunternehmen sie<br />
seinem Angebot und seiner Auftragsbestätigung<br />
zu Grunde legt und der Vertragspartner<br />
sie akzeptiert. Darüber hinaus sind<br />
sie speziell zugeschnitten auf jene Fälle, in<br />
Informationspflichten bei Internetauftritten<br />
In diesem Jahr erhielten viele Unternehmen<br />
teure Abmahnungen, wenn sie auf ihren<br />
Internetseiten nicht den korrekten Firmennamen<br />
oder die jeweiligen Allgemeinen<br />
Geschäftsbedingungen angeben haben. Da<br />
insbesondere in der Reisebranche gerne<br />
kostenpflichtig abgemahnt wird und einzelne<br />
Informationspflichtverstöße auch noch mit<br />
Bußgeld bis 50.000,-- Euro bewehrt sind,<br />
möchten wir nochmals über die Informationspflichten<br />
bei Internetauftritten informieren.<br />
68<br />
denen ein Busunternehmen zur Durchführung<br />
einer Beförderung im Mietomnibusverkehr<br />
nach § 49 Abs. 1 PBefG beauftragt wird.<br />
Bietet der Omnibusunternehmer neben der<br />
reinen Beförderung auch nur eine weitere<br />
Dienstleistung, die nicht nur eine ganz untergeordnete<br />
Bedeutung hat, an, so gilt das<br />
Reisevertragsrecht. Das Busunternehmen<br />
wird dann als Reiseveranstalter angesehen.<br />
In diesem Fall empfiehlt es sich, die<br />
"Allgemeinen Reisebedingungen" in den<br />
abzuschließenden Vertrag miteinzubeziehen.<br />
Auf Ihrer Internetseite müssen laut Teledienstegesetz<br />
(TDG) Name, Anschrift und<br />
Angaben zu vertretungsberechtigten Personen,<br />
sowie die Handelsregisternummer,<br />
eine eMail-Adresse und die Umsatzsteuer-<br />
Identifikationsnummer aufgeführt werden.<br />
Bitte überprüfen Sie auch diesem Zusammenhang,<br />
ob Sie die aktuellen AGB im Internet<br />
eingestellt haben. Einen Auszug aus dem<br />
Teledienstegesetz finden ist auf der folgenden<br />
Abbildung.<br />
I. Teledienstegesetz<br />
In §§ 6 und 7 des Teledienstegesetz (TDG) wurden die Informationspflichten mit Wirkung vom 01.Januar <strong>2002</strong> erheblich erweitert. Ein Internetauftritt fällt unter die Teledienste im Sinne<br />
von § 3 TDG.<br />
1. § 6 TDG - Allgemeine Informationspflichten<br />
§ 6 TDG hat folgenden Wortlaut (Anmerkungen in Klammern durch den <strong>WBO</strong>)<br />
Diensteanbieter haben für geschäftsmäßige Teledienste mindestens folgende Informationen leicht erkennbar, unmittelbar erreichbar und ständig verfügbar zu halten:<br />
1.den Namen und die Anschrift, unter der sie niedergelassen sind, bei juristischen Personen zusätzlich den Vertretungsberechtigten,<br />
(bei der GmbH & Co. KG also auch die Komplementärin; bei den Vertretungsberechtigten ist Vorname und Nachname zu nennen)<br />
2.Angaben, die eine schnelle elektronische Kontaktaufnahme und unmittelbare Kommunikation mit ihnen ermöglichen, einschließlich der Adresse der elektronischen Post,<br />
(das Vorhalten einer eMail-Adresse ist also Pflicht)<br />
3.soweit der Teledienst im Rahmen einer Tätigkeit angeboten oder erbracht wird, die der behördlichen Zulassung bedarf, Angaben zur zuständigen Aufsichtsbehörde,<br />
(hier sind alle für das Unternehmen zuständigen Genehmigungsbehörden nach dem PBefG zu nennen)<br />
4.das Handelsregister, Vereinsregister, Partnerschaftsregister oder Genossenschaftsregister, in das sie eingetragen sind und die entsprechende Registernummer,<br />
5.soweit der Teledienst in Ausübung eines Berufs im Sinne von Artikel 1 Buchstabe d der Richtlinie 89/48/EWG des Rates vom 21. Dezember 1988 über eine allgemeine Regelung zur<br />
Anerkennung der Hochschuldiplome, die eine mindestens 3-jährige Berufsausbildung abschließen, oder im Sinne von Artikel 1 Buchstabe f der Richtlinie 92/51/EWG des Rates vom<br />
18. Juni 1992 über eine zweite allgemeine Regelung zur Anerkennung beruflicher Befähigungsnachweise in Ergänzung zur Richtlinie 89/48/EWG, die zuletzt durch die Richtlinie<br />
97/38/EG der Kommission vom 20. Juni 1997 geändert worden ist, angeboten oder erbracht wird, Angaben<br />
über<br />
a) die Kammer, welcher die Diensteanbieter angehören,<br />
b) die gesetzliche Berufsbezeichnung und den Staat in dem die Berufsbezeichnung verliehen worden ist,<br />
c) die Bezeichnung der berufsrechtlichen Regelungen und dazu, wie diese zugänglich sind (Nr. 5 ist für Omnibusunternehmer nicht einschlägig)<br />
6.in Fällen, in denen sie eine Umsatzsteueridentifikationsnummer nach § 27 a des UStG besitzen, die Angabe dieser Nummer<br />
Weiter gehende Informationspflichten insbesondere nach dem Fernabsatzgesetz, dem Fernunterrichtsschutzgesetz, dem Teilzeit-Wohnrechtegesetz oder dem Preisangaben- und Preisklauselgesetz<br />
und der Preisangabenverordnung, dem Versicherungsaufsichtsgesetz sowie nach handelsrechtlichen Bestimmungen bleiben unberührt.
8<br />
Dazu, wann die verlangten Informationen "leicht erkennbar, unmittelbar erreichbar und ständig verfügbar" sind, gibt es derzeit keine Rechtssicherheit. Unserer Ansicht nach genügt es,<br />
wenn die verlangten Informationen im Impressum enthaltne sind und das Impressum über einen Link auf der Startseite erreichbar ist.<br />
2. § 7 TDG - Besondere Informationspflichten bei kommerziellen Kommunikationen<br />
§ 7 TDG gilt nicht nur für den Internetauftritt, sondern selbstverständlich auch für eMail-Newsletter oder die eMail-Werbung. Er hat folgenden Wortlaut:<br />
Diensteanbieter haben bei kommerziellen Kommunikationen, die Bestandteil eines Teledienstes sind oder die einen solchen Dienst darstellen, mindestens die nachfolgenden Voraussetzungen<br />
zu beachten:<br />
1.Kommerzielle Kommunikationen müssen klar als solche zu erkennen sein.<br />
(Empfehlung: schon im eMail-Betreff z.B. mit den Worten "Aktuelle Reiseangebote der Fa. XY" zu arbeiten)<br />
2.Die natürliche oder juristische Person, in deren Auftrag kommerzielle Kommunikationen erfolgen, muss klar identifizierbar sein.<br />
( bitte hieran auch bei eMails und Newslettern denken!)<br />
3.Angebote zur Verkaufsförderung wie Preisnachlässe, Zugaben und Geschenke müssen klar als solche erkennbar sein, und die Bedingungen für ihre Inanspruchnahme müssen leicht<br />
zugänglich sein sowie klar und unzweideutig angegeben werden.<br />
4.Preisausschreiben oder Gewinnspiele mit Werbecharakter müssen klar als solche erkennbar und die Teilnahmebedingungen leicht zugänglich sein sowie klar und unzweideutig ange<br />
geben werden.<br />
Die Vorschriften des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb bleiben unberührt.<br />
3. §1 BGB-Informationspflichten-Verordnung (BGB-InfoV)<br />
Es ist bislang nur von wenigen Unternehmen in sämtlichen Branchen zur Kenntnis genommen worden, dass sie den Informationspflichten bei Fernabsatzverträgen gegenüber Verbrauchern<br />
schon dann unterliegen, wenn sie Kataloge verwenden oder wenn sie Aufträge schriftlich oder telefonisch entgegennehmen. Alle vorgenannten Kommunikationsmittel sind nämlich<br />
Fernkommunikationsmittel im Sinne von § 312 Abs. 2 BGB. Und wer regelmäßig schriftlich oder per Telefon Aufträge entgegennimmt, der unterhält ein für den Fernabsatz organisiertes<br />
Vertriebs- oder Dienstleistungssystem im Sinne von § 312 Abs. 1 BGB.<br />
Ausgenommen sind nach § 312b Abs. 3 Nr. 6 BGB allerdings Verträge über die Erbringung von Dienstleistungen im Bereich der Beförderung, wenn sich der Unternehmer bei Vertragsschluss<br />
verpflichtet, die Dienstleistung zu einem bestimmten Zeitpunkt oder innerhalb eines bestimmten Zeitraums zu erbringen.<br />
Hierzu gehören nach der amtlichen Begründung auch Pauschalreisen oder die Buchung von Hotelzimmern und Ferienwohnungen. Damit jedenfalls ist der Linienverkehr von weiteren<br />
Informationsverpflichtungen befreit. Im Reiseverkehr ist allerdings fraglich, ob sich der Unternehmer auch dann im vorausgesetzten Sinne verpflichtet, wenn er eine Mindestteilnehmerzahl<br />
festsetzt, also bei Vertragsabschluss noch gar nicht feststeht, ob die Reise überhaupt stattfindet.<br />
Infolgedessen sollten bei jedem Internetauftritt, der elektronische Buchungsmöglichkeiten enthält und Reisen mit Mindestteilnehmerzahlen anbietet, auch die Informationspflichten nach<br />
§ 1 BGB-InfoV erfüllt werden. Er hat folgenden Wortlaut (Anmerkungen in Klammern durch den <strong>WBO</strong>):<br />
§1 BGB-InfoV - Informationspflichten bei Fernabsatzverträgen<br />
(1) Der Unternehmer muss den Verbraucher gemäß § 312c Abs. 1 Nr. 1 BGB vor Abschluss eines Fernabsatzvertrags mindestens informieren über:<br />
1.seine Identität,<br />
2.seine Anschrift,<br />
3.wesentliche Merkmale der Ware oder Dienstleistung sowie darüber, wie der Vertrag zustande kommt,<br />
(also z.B. durch Buchung und Erhalt einer Reisebestätigung)<br />
4.die Mindestlaufzeit des Vertrags, wenn dieser eine dauernde oder regelmäßig wiederkehrende Leistung zum Inhalt hat,<br />
5.einen Vorbehalt, eine Qualität und Preis gleichwertige Leistung (Ware oder Dienstleistung) zu erbringen, und einen Vorbehalt, die versprochene Leistung im Falle ihrer Nichtverfügbarkeit<br />
nicht zu erbringen,<br />
6.den Preis der Ware oder Dienstleistung einschließlich aller Steuern und sonstiger Preisbestandteile,<br />
7.gegebenenfalls zusätzlich anfallende Liefer- und Versandkosten,<br />
8.Einzelheiten hinsichtlich der Zahlung und er Lieferung oder Erfüllung,<br />
(entbehrlich, wenn die ARB alles erforderliche regeln und ebenfalls verfügbar sind)<br />
9.das Bestehen eines Widerrufs- oder Rückgaberechts,<br />
(dieses besteht nach § 312d BGB eigentlich immer)<br />
10. Kosten, die dem Verbraucher durch die Nutzung der Fernkommunikationsmittel entstehen, sofern sie über die üblichen Grundtarife, mit denen der Verbraucher rechnen muss,<br />
hinausgehen und<br />
11. die Gültigkeit befristeter Angebote, insbesondere hinsichtlich des Preises<br />
(2) Der Unternehmer hat dem Verbraucher gemäß § 312c Abs. 2 d BGB die in Absatz 1 Nr. 1 bis 9 bestimmten Informationen in Textform mitzuteilen.<br />
(3) Der Unternehmer hat dem Verbraucher gemäß 312c Abs.2 BGB gerner folgende weitere Informationen in Textform und in einer hervorgehobenen und deutlich gestalteten Form mit<br />
zuteilen:<br />
1.Informationen über die Bedingungen, Einzelheiten der Ausübung und Rechtsfolgen des Widerrufs- oder Rückgaberechts sowie über den Ausschluss des Widerrufs oder Rückgaberechts<br />
(Anmerkungen hierzu: siehe nach Punkt 4)<br />
2.die Anschrift der Niederlassung des Unternehmers, bei der der Verbraucher Beanstandungen vorbringen kann, sowie eine ladungsfähige Anschrift des Unternehmers und bei juristischen<br />
Personen, Personenvereinigungen oder -gruppen auch den Nahmen eines Vertretungsberechtigten,<br />
3.Informationen über Kundendienst und geltende Gewährleistungs- und Garantiebedingungen<br />
(entbehrlich, wenn die ARB alles erforderlicher regeln und ebenfalls verfügbar sind)<br />
4.die Kündigungsbedingungen bei Verträgen, die eine Dauerschulverhältnis betreffen und für eine längere Zeit als ein Jahr oder für unbestimmte Zeit geschlossen werden<br />
Besondere Hervorhebung verdienst das Widerrufsrecht, das Verbrauchern nach § 312d in Verbindung mit § 355 BGB eingeräumt ist. Die Widerrufsfrist beträgt zwei Wochen (rechtzeitige<br />
Absendung genügt) ab Angebot des Kunden. Die Frist beginnt allerdings erst dann zu laufen, wenn der Unternehmer dem Verbraucher eine deutlich gestaltete Belehrung über sein<br />
Widerrufsrecht in Textform mitgeteilt hat.<br />
Textform ist nicht die elektronische Form. Es mag zwar genügen, wenn der Internetkunde die elektronisch übermittelte Belehrung ausdruckt. Beweisen kann der Unternehmer das Ausdrucken<br />
jedoch nicht. An der körperlichen Übersendung zusammen mit der Auftragsbestätigung kommt man folglich nicht vorbei.<br />
Wir weisen nochmals darauf hin, dass auch der Katalog des Unternehmers die vorstehenden Angaben vollständig enthalten muss.<br />
§§ 4 ff. BGB-InfoV - Informationspflichten von Reiseveranstaltern<br />
Hervorheben möchten wir in diesem Zusammenhang, dass nach § 6 Abs. 3 BGB-InfoV neuerdings die vollständige Übermittlung verwendeter AGB verlangt wird. Bei Internetauftritten mit<br />
Buchungsmöglichkeiten reicht nicht der Hinweis auf die verwendeten AGBs aus, da man buchen kann, ohne die AGBs vorher gelesen zu haben. Übermittlung ist nun einmal mehr als<br />
das bloße Verschaffen der Möglichkeit der Kenntnisnahme. Zumindest sollte der Internet-Kunde daher gezwungen werden, die AGBs vor der Buchung zu lesen, oder sie sich vor der<br />
Buchung als e-Mail schicken zu lassen, oder sie abzuspeichern.<br />
69<br />
8.8
9.1<br />
9.2<br />
9<br />
Personal- und Sozialbereich<br />
Lohntarifverhandlungen <strong>2002</strong><br />
Der im Jahr 1999 abgeschlossene Lohntarifvertrag<br />
für das private Omnibusgewerbe<br />
Baden-Württembergs lief zum 31. März <strong>2002</strong><br />
nach fristgerechter Kündigung durch die<br />
Gewerkschaft aus. Nach den moderaten<br />
Abschlüssen der Vorjahre, gestalteten sich<br />
die diesjährigen Verhandlungen als äußerst<br />
schwierig. Da die Gewerkschaften in der<br />
Bundesrepublik einen stetigen Mitgliederschwund<br />
zu verzeichnen haben und durch die<br />
Fusion der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft,<br />
der Deutschen Postgewerkschaft, der<br />
Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen,<br />
der Industriegewerkschaft<br />
Medien und der Gewerkschaft Öffentliche<br />
Dienste, Transport und Verkehr zu verdi unter<br />
70<br />
massivem Konkurrenzdruck leiden, ging es<br />
bei den diesjährigen Tarifverhandlungen<br />
hauptsächlich um eine Profilierung der<br />
Gewerkschaft ver.di. Ver.di hatte am Freitag,<br />
den 14. Juni <strong>2002</strong>, in sieben Städten Baden-<br />
Württembergs in der Hauptverkehrszeit<br />
zwischen 4:00 Uhr und 8:00 Uhr zu Warnstreiks<br />
aufgerufen, die wegen Nichtankündigung<br />
insbesondere bei den Eltern auf Kritik<br />
gestoßen sind.<br />
Nach drei Verhandlungsrunden einigten sich<br />
die Tarifkommissionen auf eine Lohnerhöhung<br />
mit einer effektiven Belastung in<br />
Höhe von 3,3 %.<br />
<strong>WBO</strong>-Ergänzungstarifvertrag zur betrieblichen Altersvorsorge<br />
Der <strong>WBO</strong> hat im März <strong>2002</strong> mit der Gewerkschaft<br />
ver.di einen Ergänzungstarifvertrag<br />
zum <strong>WBO</strong>-Manteltarifvertrag gemacht, damit<br />
alle Arbeitnehmer, die seit dem 01. Januar<br />
<strong>2002</strong> einen Anspruch auf eine zusätzliche<br />
Altersversorgung haben, dies auch mit dem<br />
Betrieb machen können. Die Arbeitnehmer<br />
des privaten Omnibusgewerbes Baden-<br />
Württembergs haben durch diesen Ergänzungstarifvertrag<br />
die Möglichkeit, einen<br />
Teil des tariflichen Entgeltes im Rahmen der<br />
betrieblichen Altersversorge umzuwandeln.<br />
Dem Ergänzungstraifvertrag zu Folge, beträgt<br />
die Höhe der Entgeltumwandlung in der<br />
Regel mindestens 1/160 der Bezugsgröße<br />
nach § 18 Abs. 1 des vierten Sozialgesetzbuches.<br />
Darüber hinaus hat der Unternehmer<br />
als Arbeitgeber das Recht, seinen Mitarbeitern<br />
einen Durchführungsweg anzubieten.<br />
Bietet der Arbeitgeber keinen Durchführungs-<br />
weg an, so erfolgt die betriebliche Altersversorgung<br />
über eine Direktversicherung nach<br />
Wahl des Arbeitnehmers. Der Arbeitnehmer<br />
muss beachten, dass er dem Arbeitgeber den<br />
Entschluss zur Entgeltumwandlung mindestens<br />
einen Monat vor Beginn des Monats,<br />
in dem zum ersten Mal Entgeltumwandlung<br />
durchgeführt werden soll, anzuzeigen hat. An<br />
die Entscheidung für einen bestimmten<br />
Durchführungsweg ist der Arbeitnehmer für<br />
12 Monate gebunden.<br />
Der Ergänzungstarifvertrag zum <strong>WBO</strong>-<br />
Manteltarifvertrag ist am 01. April <strong>2002</strong> mit<br />
einer Laufzeit bis 31. Dezember 2008, der<br />
gesetzlich fixierten Frist, binnen derer betriebliche<br />
Altersvorsorge in Form der Riesterrente<br />
auf Bundesebene gefördert wird, in Kraft<br />
getreten.
9<br />
Tariftreuegesetz<br />
Der Bund beabsichtigte die Durchsetzung<br />
des Gesetzesentwurfes, dem zufolge zukünftig<br />
nur derjenige Unternehmer bei öffentlichen<br />
Ausschreibungen zugelassen werden kann,<br />
der den örtlichen Tariflohn bezahlt. Fraglich<br />
war bei den vorliegenden Gesetzesentwürfen<br />
und entsprechenden Überarbeitungen,<br />
welcher Lohn als der örtlich Anzuwendende<br />
anzusehen sei. In seiner letzten Fassung vom<br />
Mai diesen Jahres legte der Gesetzentwurf<br />
fest, dass derjenige Tariflohn maßgebend sei,<br />
welcher von den meisten im Gewerbe tätigen<br />
Mitarbeitern bezogen wird. Da Bundestag<br />
und Bundesrat bezüglich des Tariftreuegesetzes<br />
uneinig waren, wurde der Entwurf<br />
an den Vermittlungsausschuss überwiesen.<br />
Nachdem dort ebenfalls keine Einigung<br />
erzielt weden konnte, wurde ein Arbeitskreis<br />
Neues Verjährungs- und Schuldrecht<br />
Mit Wirkung vom 1. Januar <strong>2002</strong> wurde das<br />
BGB auf den Gebieten des allgemeinen<br />
Leistungsstörungsrecht sowie des Kauf- und<br />
Werkvertragsrechts grundlegend reformiert.<br />
Außerdem änderte sich das Verjährungsrecht<br />
grundlegend. Weiterhin wurden die Regelungsinhalte<br />
verschiedener Verbraucherschutzgesetze<br />
in das BGB integriert.<br />
Künftig hat der Erfüllungsanspruch grundsätzlich<br />
Vorrang. Dazu wird ein "neues"<br />
Recht auf Nacherfüllung eingeführt, dass entweder<br />
auf Mangelbeseitigung oder auf<br />
Neuleistung genutzt werden kann. Der Verkäufer<br />
oder Werkunternehmer muß eine<br />
Leistung "frei von Sach- und Rechtsmängeln"<br />
erbringen.<br />
Neu eingeführt wird der "Verbrauchsgüterkauf".<br />
Diese Vorschriften kommen ergänzend<br />
zur Anwendung, wenn ein Verbraucher eine<br />
bewegliche Sache kauft. Diese Geschäfte<br />
unterliegen der besonderen Verjährungsfrist<br />
71<br />
einberufen, der eine Kompromisslösung<br />
suchen sollte, jedoch auch zu keinem einvernehmlichen<br />
Ergebnis kam. So ist das Gesetz<br />
zur tariflichen Entlohnung bei öffentlichen<br />
Aufträgen am 12. Juli <strong>2002</strong> im Bundesrat<br />
gescheitert.<br />
Im Zuge des Scheiterns des Gesetzesentwurfes<br />
auf Bundesebene stellen nun einige<br />
Bundesländer Überlegungen an, auf Landesebene<br />
ein Tariftreuegesetz einzuführen. So<br />
hat der Freistaat Bayern bereits seit dem Jahr<br />
2001 ein Tariftreuegesetz verabschiedet, das<br />
Bundesland Niedersachsen hat ein Tariftreuegesetz<br />
mit der Formulierung initiiert,<br />
dass ein örtlich repräsentativer Tarifvertrag<br />
maßgebend ist. Es wurde jedoch bewusst auf<br />
eine genauere Spezifizierung verzichtet.<br />
von zwei Jahren. Tritt ein Mangel in den<br />
ersten sechs Monaten auf, kommt es dabei<br />
zur Beweislastumkehr. D.h. es wird vermutet,<br />
dass der Mangel bereits beim Kauf vorgelegen<br />
hat. Dem Verkäufer obliegt es dies zu<br />
widerlegen.<br />
Die Unterschiede zwischen Werk- und Kaufvertrag<br />
sind weggefallen. Die regelmäßige<br />
Verjährungsfrist beträgt 2 Jahre, bei Bauwerken<br />
5 Jahre. Für alle "unkörperlichen Arbeitsergebnisse“<br />
(z.B. Beförderungsleistungen)<br />
gilt eine Verjährungsfrist von 3 Jahren.<br />
Bei allen Ansprüchen, die ab <strong>2002</strong> entstehen,<br />
gilt grundsätzlich das neue Verjährungsrecht.<br />
Wenn in der Übergangszeit die alten Verjährungsfristen<br />
kürzer sind als die neuen, so<br />
werden die alten Verjährungsfristen weiterhin<br />
angewendet.<br />
9.3<br />
9.4
9.5 Änderung des Mutterschutzgesetzes<br />
9.6<br />
Am 20. Juni <strong>2002</strong> trat das geänderte Mutterschutzgesetz<br />
in Kraft. Demzufolge haben<br />
haben nun alle Mütter, deren Kind vor dem<br />
berechneten Geburtstermin zur Welt kommt,<br />
einen Anspruch auf eine Mutterschutzfrist von<br />
insgesamt mindestens 14 Wochen. Bei vorzeitigen<br />
Entbindungen, die nicht die Merkmale<br />
einer medizinischen Frühgeburt aufgewiesen<br />
haben, hatten Mütter bereits vor dem in<br />
Kraft treten des geänderten Mutterschutzgesetzes<br />
nach der Entbindung eine Schutzfrist<br />
von acht Wochen. Die nicht beanspruchten<br />
Tage der Mutterschutzfrist vor der Geburt verfielen<br />
jedoch. Die Mutterschutzfrist beginnt<br />
sechs Wochen vor dem berechneten<br />
Geburtstermin und endet regulär acht<br />
Wochen, bei medizinischen Frühgeburten<br />
und Mehrlingsgeburten zwölf Wochen nach<br />
der Entbindung. Bei medizinischen Frühgeburten,<br />
in der Regel bei Kindern mit einem<br />
Geburtsgewicht von unter 2.500 Gramm, ver-<br />
Kündigungsschutz in Kleinbetrieben<br />
Aufgrund der Kleinbetriebsklausel in § 23 des<br />
Kündigungsschutzgesetzes (KSchG) gilt das<br />
KSchG nicht für Betriebe, die in der Regel<br />
fünf oder weniger Arbeitnehmer beschäftigen.<br />
Demnach wird auch die Aussprache einer<br />
betriebsbedingten Kündigung eines Kleinbetriebes<br />
nicht auf Ihre Sozialwidrigkeit nach § 1<br />
KSchG hin überprüft, sondern kann nur bei<br />
Verletzung allgemeiner Rechtsgrundsätze<br />
wie bspw. Verletzung eines Grundrechts, des<br />
Grundsatzes von Treu und Glauben oder<br />
Sittenwidrigkeit unwirksam sein. Nach der<br />
bisherigen Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts<br />
(BAG) galt der Grundsatz,<br />
dass der Arbeitnehmer, der nicht unter den<br />
Anwendungsbereich des Kündigungsschutzgesetzes<br />
fällt, sich nicht auf die Sozialwidrigkeit<br />
einer Kündigung berufen kann.<br />
72<br />
längerte sich bereits bisher die Mutterschutzfrist<br />
nach der Entbindung zusätzlich noch um<br />
die Tage, die vor der Entbindung nicht in<br />
Anspruch genommen werden konnten. Diese<br />
Regelung gilt nun ebenfalls für jene Mütter,<br />
deren Kind vor dem berechneten Geburtstermin<br />
zur Welt kommt. Die Gesetzesänderung<br />
stellt vorzeitige Geburten den<br />
medizinischen Frühgeburten insoweit gleich.<br />
Das novellierte Mutterschutzgesetz regelt in<br />
diesem Zug auch die bisherige Rechtsunsicherheit<br />
beim Jahresurlaub für schwangere<br />
Frauen und Mütter. Die Mutterschutzfristen<br />
und andere mutterschutzrechtliche Beschäftigungsverbote<br />
zählen bei der Berechnung<br />
des Erholungsurlaubs als Beschäftigungszeiten.<br />
Der Anspruch der Arbeitnehmerin auf<br />
den vollen Jahresurlaub bleibt bestehen,<br />
wenn die Mitarbeiterin bis zum 31. März des<br />
darauffolgenden Jahres Ihre Arbeit wieder<br />
aufnimmt.<br />
Im Jahr 2001 hat das BAG nun erstmals entschieden,<br />
dass soweit im Fall der Kündigung<br />
unter mehreren Arbeitnehmern eine Auswahl<br />
zu treffen ist, auch der Arbeitgeber im Kleinbetrieb,<br />
auf den das Kündigungsschutzgesetz<br />
kein Anwendung findet, ein Mindestmaß an<br />
sozialer Rücksichtnahme zu wahren hat.<br />
Demnach besteht die Möglichkeit, dass eine<br />
Kündigung trotz Kleinbetriebsklausel vor<br />
Gericht als unwirksam erklärt wird. Hierbei<br />
wendet das BAG folgendes Überprüfungsverfahren<br />
an: Ist bei einem Vergleich der<br />
grundsätzlich von dem gekündigten Arbeitnehmer<br />
vorzutragenden Sozialdaten erkennbar,<br />
dass dieser in erheblichen Maß sozial<br />
schutzbedürftiger ist als ein vergleichbarer<br />
weiterbeschäftigter Arbeitnehmer, so<br />
spricht dies dafür, dass der Arbeitgeber das
9<br />
gebotene Mindestmaß an sozialer Rücksichtnahme<br />
außer Acht gelassen hat. In einem<br />
nächsten Schritt gilt es zu überprüfen, ob der<br />
Arbeitgeber dem Sachvortrag des Arbeitnehmers<br />
weitere Gründe betrieblicher oder<br />
persönlicher Art entgegensetzten kann. Hier<br />
hat unter dem Gesichtspunkt von Treu und<br />
Glauben eine Abwägung zu erfolgen. Es<br />
muss geprüft werden, ob auch unter Einbeziehung<br />
der vom Arbeitgeber geltend<br />
gemachten Gründe die Kündigung die<br />
sozialen Belange des betroffenen Arbeitnehmers<br />
in treuwidriger Weise unberücksich-<br />
73<br />
tigt lässt. Der unternehmerischen Freiheit des<br />
Arbeitgebers im Kleinbetrieb soll bei dieser<br />
Abwägung erhebliches Gewicht zukommen.<br />
Sobald der Arbeitnehmer einen Sachverhalt<br />
vorgetragen hat, der die Treuwidrigkeit der<br />
Kündigung indiziert, muss der Arbeitgeber<br />
diesem Urteil zufolge darlegen und beweisen,<br />
dass die betrieblichen, persönlichen oder<br />
sonstigen Gründe zu der Auswahl des sozial<br />
schutzwürdigeren Arbeitnehmers geführt<br />
haben.<br />
9.6
10<br />
Bus und Sicherheit<br />
10.1 Der Bus ist das sicherste Verkehrsmittel<br />
Der Bus konnte auch im Jahr 2000 seinen<br />
Ruf als sicherstes Verkehrsmittel behaupten.<br />
Das Statistische Bundesamt bestätigt mit<br />
seinen Auswertungen die hohe Sicherheit<br />
von Bussen. Im Jahr 2000 waren in Deutschland<br />
50.850 Millionen Menschen mit Personenkraftwagen<br />
unterwegs. Davon wurden<br />
309.496 Menschen verletzt und 4.396<br />
getötet. Wer mit dem Bus fuhr, war deutlich<br />
sicherer unterwegs, denn laut Unfallstatistik<br />
des Statistischen Bundesamtes lag die Beteiligung<br />
eines Omnibusses an allen Unfällen<br />
mit Personenschaden bei 1,5 %. Darüber hinaus<br />
ging die Anzahl verletzter Businsassen<br />
gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6 %<br />
zurück. Im Jahr 2000 verunglückten im<br />
motorisierten Individualverkehr 368.879 Menschen.<br />
Im Vergleich hierzu betrug die Anzahl<br />
der verletzten Busnutzer bundesweit lediglich<br />
5.068. Setzt man diese in Relation zur<br />
zurückgelegten Anzahl an Personenkilometern,<br />
so wird die Anzahl an verletzten<br />
Businsassen verschwindend gering. Die<br />
Anzahl getöteter Busnutzer sank in 2000 von<br />
20 auf 9 Personen im Vergleich zum Vorjahr.<br />
Diese Zahlen können das falsche Bild zur<br />
Bussicherheit zurechtrücken, das in der<br />
Öffentlichkeit aufgrund dramatischer Darstellungen<br />
von Busunglücken besteht - auch weil<br />
mit diesen Zahlen noch keinerlei Aussagen<br />
über das Verschulden von Unfällen getroffen<br />
wurden. Denn es wird schon von einem<br />
"Busunglück" gesprochen, wenn ein Pkw<br />
einen stehenden Bus rammt und im Pkw<br />
Menschen verletzt werden. Dabei bestehen<br />
für die Bussicherheit spezielle Sicherheitsstandards:<br />
Beispielsweise müssen sich Bus-<br />
74<br />
fahrer ab dem 50sten Lebensjahr alle 5<br />
Jahre einer eingehenden medizinischen<br />
Untersuchung hinsichtlich Orientierungsleistung,<br />
Konzentrationsfähigkeit, Belastbarkeit<br />
und Reaktionsgeschwindigkeit unterziehen.<br />
Außerdem muss in den Betrieben für<br />
Fahrer eine arbeitsmedizinische und sicherheitstechnische<br />
Betreuung gewährleistet<br />
sein. Die technischen Anforderungen an<br />
einen Bus sind ebenfalls strikt geregelt. Mit<br />
der Einführung der neuen Sicherheitsprüfung<br />
hat ein 3 Jahre alter Bus insgesamt 5 technische<br />
Prüfungen pro Jahr zu absolvieren.<br />
Sämtliche Vorschriften auch hinsichtlich der<br />
Einhaltung von Lenk- und Ruhezeiten werden<br />
von den Gewerbeaufsichtsämtern und der<br />
Berufsgenossenschaften regelmäßig kontrolliert.<br />
Die Technik ist jedoch weitaus seltener<br />
Unfallursache als menschliche Fehler. Deshalb<br />
ist es wichtig, Busfahrer gut auszubilden<br />
und regelmäßig zu schulen. Nur wer im Vorfeld<br />
kritische Fahr- und Verhaltenssituationen<br />
regelmäßig durchdenkt und übt, kann im Notfall<br />
wie ein Profi richtig reagieren. Hier bietet<br />
die combus training GmbH einen umfassendes<br />
Konzept zur qualifizierten Fahrerschulung.<br />
Aber auch Fahrgäste - insbesondere<br />
Schulkinder - sollten sich stets so verhalten,<br />
dass sie durch gutes Festhalten, ordentliche<br />
Gepäckablage und stressvermeidendes Verhalten<br />
gegenüber dem Fahrer und anderen<br />
Fahrgästen selber etwas für ihre Sicherheit<br />
beitragen. Deshalb bietet der <strong>WBO</strong> über sein<br />
Bildungswerk mit der Aktion "Dein Schulbus<br />
ist sicher" ein professionell konzipiertes<br />
und praxiserprobtes Sicherheitstraining für<br />
Schulkinder.
10<br />
Fahrerauszeichnung "Sicher & Unfallfrei"<br />
Auch in diesem Jahr wurden die besten<br />
Fahrer unserer Branche für Ihre Leistungen in<br />
den fünf vergangenen Jahren am 05. April<br />
<strong>2002</strong> ausgezeichnet. Die Veranstaltung fand<br />
in diesem Jahr zum 13. Mal in Folge statt.<br />
Insgesamt haben 5.258 Fahrer/innen die<br />
begehrte Auszeichnung erhalten. In diesem<br />
Jahr wurden 309 Busfahrer und Busfahrerinnen<br />
aus 34 Omnibusunternehmen mit der<br />
Auszeichnung "Sicher und Unfallfrei" für das<br />
Jahr 2001 geehrt. Die Auszeichnung wurde<br />
im Rahmen des Sicherheitskongresses<br />
unter dem Motto "Kompetenz und körperliche<br />
Fitness vereint - Unsere Busfahrer"<br />
im Europapark Rust überreicht. Unter den<br />
190 Gästen konnten wir 106 Fahrer/innen<br />
begrüßen und ihnen die Auszeichnung persönlich<br />
überreichen. Der Europapark Rust hat<br />
ideale Voraussetzungen für ein derart festliches<br />
Ereignis geboten. Diejenigen, zu deren<br />
Ehren dieser Tag gedacht war, erhielten die<br />
Auszeichnung in einem festlichen Ambiente<br />
und hatten die Gelegenheit, mit Ihrer Familie<br />
einen Tag im Europapark Rust zu verbringen.<br />
Der Vormittag konnte für gemeinsame<br />
Aktivitäten genutzt werden. Ab dem Mittagessen<br />
hatten die auszuzeichnenden Fahrer<br />
die Möglichkeit, sich interessanten Themen<br />
wie dem Computer Based Training oder einer<br />
aktuell herausgegebenen Studie der BGF<br />
zum Fahrerarbeitsplatz sowie dem Thema "fit<br />
und gesund am Arbeitsplatz" zu widmen.<br />
Neben dem neuen Veranstaltungsort haben<br />
wir einen neuen bundesweit aktiven Partner<br />
gewonnen. Die Berufsgenossenschaft für<br />
Fahrzeughaltungen (BGF) hat sich in diesem<br />
Jahr zum ersten Mal als Mitveranstalter am<br />
Kongress beteiligt. Die jährlich stattfindende<br />
Fahrerauszeichnung macht der Öffentlichkeit<br />
75<br />
immer wieder aufs Neue bewußt, wie gut sich<br />
unsere qualifizierten Fahrer im langjährigen<br />
Einsatz bewährt haben. In erster Linie sind es<br />
die Fahrer, die durch ihr Können, ihre Zuverlässigkeit<br />
und aufgrund ihres Erfahrungsschatzes<br />
dazu beitragen, dass auch nach den<br />
neuesten Statistiken der Bus weiter die Stellung<br />
als das sicherste Verkehrsmittel innehat.<br />
10.2
10.2<br />
Im Rahmen der Veranstaltung wurden auch<br />
in diesem Jahr drei Geldpreise in Höhe von<br />
insgesamt 3.000 Euro übergeben und zahlreiche<br />
Sachpreise unter den anwesenden<br />
Fahrern/innen verlost, die von unseren<br />
Partnern gestiftet wurden:<br />
● BGF - Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen<br />
● Umwelt- und Verkehrsministerium<br />
Baden-Württemberg<br />
● Industrie- und Handelskammer Region<br />
Stuttgart mit den Handelskammern<br />
Rems-Murr, Nürtingen, Ludwigsburg,<br />
Industrie- und Handelskammer Ostwürttemberg,<br />
Schwarzwald-Baar,<br />
Heuberg, Rhein-Neckar, Karlsruhe,<br />
Heilbronn und Bodensee-Oberschwaben<br />
● Landesverkehrswacht Baden-Württemberg<br />
● bdo - Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer<br />
e.V.<br />
● DEKRA<br />
● TÜV<br />
● EvoBus mit Mercedes und SETRA<br />
● Volvo<br />
● MAN<br />
● Neoplan<br />
● Gerling-Konzern Versicherungs AG<br />
● Heinrich Vogel Verlag<br />
● Stünnings Verlag<br />
● VDO Mannesmann<br />
76<br />
Den 14. Sicherheitskongress mit Fahrerauszeichnung<br />
in Folge werden wir am 24. April<br />
2003 veranstalten. Wir freuen uns darauf,<br />
auch im nächsten Jahr wieder zahlreiche<br />
Fahrer / Fahrerinnen und Gäste begrüßen zu<br />
dürfen. Die Kriterien zur Auszeichnung<br />
werden sich an diejenigen der Vorjahre<br />
anlehnen.<br />
Der auszuzeichnende Fahrer muss<br />
• mindestens 5 Jahren als hauptberufliche<br />
Busfahrer/innen unfallfrei gefahren,<br />
• während dieser Zeit ständig im meldenden<br />
Unternehmen,<br />
• sich durch umsichtiges Handeln besonders<br />
hervorgetan und<br />
• mindestens eine Fahrerschulung in den<br />
letzten 2 Jahren absolviert haben,<br />
um die Fahrerauszeichnung "Sicher &<br />
Unfallfrei" zu erhalten.<br />
In diesem Sinne bitten wir Sie schon heute,<br />
sich auch im nächsten Jahr an unserer<br />
Auszeichnung "Sicher und Unfallfrei" zahlreich<br />
zu beteiligen.<br />
Der <strong>WBO</strong> – Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer e.V. und die BGF - Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltung<br />
zeichnen gemeinsam mit dem Umwelt- und Verkehrsministerium Baden-Württemberg, der Industrie- und Handelskammer<br />
Region Stuttgart mit den Bezirkskammern: Rems-Murr, Nürtingen und Ludwigsburg, den Industrie- und Handelskammern:<br />
Ostwürttemberg, Schwarzwald-Baar-Heuberg, Rhein-Neckar, Karlsruhe, Heilbronn, Bodensee-Oberschwaben,<br />
der Landesverkehrswacht Baden-Württemberg, der gbk – Gütegemeinschaft Buskomfort e.V.,<br />
der DEKRA, dem TÜV, den Firmen: EvoBus Setra Omnibusse, MAN, Volvo EvoBus Mercedes Omnibusse,<br />
Neoplan, der Gerling-Konzern Versicherungs AG, dem Verlag Heinrich Vogel, dem Stüningsverlag<br />
und Mannesmann-VDO u.a.qualifizierte Busfahrer/innen aus, die sich durch<br />
langjähriges, unfallfreies Fahren und umsichtiges Handeln besondere Verdienste<br />
um die Sicherheit im Personenverkehr erworben haben.<br />
Auszeichnungsbedingungen:<br />
Unternehmen können für alle Busfahrer/innen eine Auszeichnung<br />
beantragen, die<br />
● seit mindestens fünf Jahren als hauptberufliche Busfahrer/in<br />
unfallfrei gefahren sind,<br />
● die während dieser Zeit ständig dem meldenden Betrieb<br />
angehörten,<br />
● sich durch umsichtiges Handeln besonders hervorgetan<br />
haben und<br />
● in den letzten zwei Jahren vor dem Auszeichnungstermin<br />
(05. April 02) mindestens eine Fahrerschulung besucht haben.<br />
Busfahrer/innen, die wegen eines Verstoßes gegen Verkehrs-,<br />
Zoll-, oder Verwaltungsrecht rechtskräftig verurteilt wurden oder<br />
gegen die ein Verfahren anhängig ist, sind von der Auszeichnung<br />
ausgeschlossen.<br />
Anmeldung:<br />
Die Anmeldung auszeichnungswürdiger Fahrer/innen kann nur<br />
durch den Unternehmer vorgenommen werden. Hierbei wird<br />
eine Anmeldegebühr für Mitglieder des <strong>WBO</strong> und/oder der BGF<br />
von Euro 50,– (+ MwSt.) bzw. Nichtmitglieder von Euro 75,–<br />
(+ MwSt.) pro Meldung fällig.<br />
Gemeldete Fahrer/innen erhalten einen Fragebogen zu ihrer<br />
Fahrertätigkeit. Nur nach Vorlage eines vollständig ausgefüllten<br />
Fragebogens kann eine Verleihung der Auszeichnung erfolgen.<br />
In guten Händen - sicher unterwegs<br />
SICHER &<br />
UNFALLFREI<br />
2001<br />
Anmeldeschluss:<br />
Freitag, 15. März <strong>2002</strong><br />
Gewinnprämien:<br />
Außerdem werden unter allen gemeldeten Fahrern/Fahrerinnen<br />
drei Fahrer/innen durch Los ermittelt, die zusätzlich eine Prämie<br />
erhalten. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Diese Prämierung<br />
erfolgt stellvertretend und symbolisch für alle ausgezeichneten<br />
Fahrer/innen, um auch nach außen den hohen<br />
Sicherheitsstand der Busfahrer/innen deutlich zu machen.<br />
Eine Ehrung der Fahrer/innen wird im Rahmen eines<br />
Sicherheitskongresses am 5. April <strong>2002</strong> im Europapark<br />
Rust erfolgen. Unter den Teilnehmern werden weitere Preise<br />
verlost. Mit der Anmeldung verpflichtet sich das Unternehmen<br />
gleichzeitig, im Falle der Auszeichnung seines Fahrers/ seiner<br />
Fahrerin mit einem der drei Geldpreise, diesem/dieser die Teilnahme<br />
am Sicherheitskongreß zu ermöglichen.<br />
Die Auszeichnung wird den Betrieben, die ihre Fahrer nicht zum<br />
Kongress schicken können, direkt zugesandt.<br />
Bitte verwenden sie die nebenstehenden Anmeldekarten. Bei<br />
Bedarf fotokopieren Sie diese bitte. Nur vollständig ausgefüllte<br />
Anmeldekarten können berücksichtigt werden.
10<br />
In guten Händen - sicher unterwegs<br />
SICHER &<br />
UNFALLFREI<br />
2001<br />
In guten Händen - sicher unterwegs<br />
SICHER &<br />
UNFALLFREI<br />
2001<br />
<strong>WBO</strong> – Verband<br />
Baden-Württembergischer<br />
Omnibusunternehmer e.V.<br />
Kompetenz und körperliche Fitness vereint:<br />
Unsere Busfahrer<br />
<strong>WBO</strong> - Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer e.V. und<br />
BGF - Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen.<br />
laden Sie herzlich am Freitag, 5. April <strong>2002</strong>, zum gemeinsamen<br />
Sicherheitskongress mit Fahrerauszeichnung im Europapark in Rust ein.<br />
9:00 Uhr Anreise der Teilnehmer und<br />
Möglichkeit zu Parkbesuch<br />
12:00 Uhr Begrüßung<br />
der Kongressteilnehmer<br />
im Globe Theater<br />
DR. GISELA VOLZ<br />
Vorsitzende des <strong>WBO</strong> - Verband<br />
Baden-Württembergischer<br />
Omnibusunternehmer e.V.<br />
HEINO W. SAIER<br />
Hauptgeschäftsführer der BGF - Berufsgenossenschaft<br />
für Fahrzeughaltungen<br />
12:30 Uhr Gemeinsames Mittagessen<br />
im „Don Quichotte“ mit<br />
anschl. Transfer zum Festsaal<br />
14:00 Uhr Mobilität und Sicherheit im<br />
beginnenden 3. Jahrtausend<br />
PROF. DR. KARL-HEINZ LENZ<br />
Präsident der Bundesanstalt für<br />
Straßenwesen, Bergisch Gladbach<br />
Moderation<br />
HERMANN ORGELDINGER<br />
Programmchef Radio 7, Ulm<br />
14:30 Uhr Der Fahrerarbeitsplatz im Reisebus<br />
- Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt<br />
der Berufsgenossenschaft<br />
für Fahrzeughaltungen<br />
PROFESSOR WOLFGANG KRAUS<br />
Hochschule für angewandte Wissenschaften<br />
Hamburg<br />
DR. KONRAD HELBIG<br />
Forschungsgruppe Industrieanthropologie,<br />
Universität Kiel<br />
- Programmänderungen vorbehalten -<br />
15:00 Uhr Moderne Techniken der Fahrerqualifizierung-CBT<br />
DIANA RIVIC<br />
Diplom-Betriebswirtin (FH)<br />
GITTE EBERHARDT<br />
Diplom-Betriebswirtin (FH)<br />
Geschäftsführerin Omnibusverkehr<br />
Richard Eberhardt GmbH<br />
15:30 Uhr Kaffeepause<br />
Möglichkeit zur Besichtigung der Ausstellung<br />
im Foyer<br />
15:45 Uhr Auszeichnung der Fahrer/innen<br />
mit der Plakette<br />
„Sicher & Unfallfrei“<br />
16:15 Uhr Vortrag<br />
„Klüger essen + Fit für’s Fahren“<br />
ROLF BINGEL<br />
Medizin-Pädagoge/Diplom-Sportlehrer<br />
an der Herz-Kreislauf-Klinik Mettnau<br />
17:00 Uhr Verlosung der von unseren<br />
Partnern gestifteten Sachpreise<br />
unter den anwesenden<br />
Fahrer/innen<br />
17:15 Uhr Europapark + Busfahrer<br />
Interview mit Herrn Claudio Schulthess,<br />
Assistent der Geschäftsführung des<br />
Europaparks Rust<br />
77<br />
Der <strong>WBO</strong> - Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer e.V. und die BGF - Berufsgenossenschaft<br />
für Fahrzeughaltungen zeichnen gemeinsam mit dem Umwelt- und Verkehrsministerium Baden-Württemberg,<br />
der Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart mit ihren Bezirkskammern, den Industrie- und Handelskammern<br />
Ostwürttemberg, Schwarzwald-Baar-Heuberg, Rhein-Neckar, Karlsruhe, Heilbronn, Bodensee-Oberschwaben,<br />
Reutlingen, der Landesverkehrswacht, der DEKRA, dem TÜV, den Firmen EvoBus Setra Omnibusse, MAN, EvoBus<br />
Mercedes Omnibusse, Neoplan, Irisbus, der Gerling-Konzern Versicherungs AG, dem Verlag Heinrich Vogel,<br />
dem Stünings-Verlag, der Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen, VDO Kienzle und dem Landesverband der<br />
Baden-Württembergischen Industrie aus:<br />
Dr. Gisela Volz<br />
Vorsitzende des <strong>WBO</strong><br />
Grußwort<br />
MINISTERIUM FÜR UMWELT UND VERKEHR<br />
BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
DER MINISTER<br />
Zum 13. Male veranstaltet der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer<br />
in diesem Jahr seinen Sicherheitskongress, der traditionell auch die Auszeichnung<br />
von sicheren und unfallfreien Busfahrern einschließt. Diese Veranstaltung<br />
bietet jedes Jahr den beteiligten Busfahrern, Unternehmern und Herstellern<br />
Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen, Trends für mehr Sicherheit zu diskutieren<br />
und ein Gespräch ohne Zeitdruck zu ermöglichen.<br />
In diesem Zusammenhang möchte ich Ihnen allen ausdrücklich für Ihre Bereitschaft<br />
danken, mehr Sicherheit im Omnibusverkehr und damit im Straßenverkehr überhaupt<br />
zu schaffen. Der Omnibus ist das Rückgrat des öffentlichen Personennahverkehrs. Er<br />
sichert den Anschluss auch des abgelegensten Ortes an die Region, das Land und<br />
darüber hinaus. Als Unternehmer und Busfahrer tragen Sie dazu bei, dass diese<br />
Verbindungen erhalten bleiben und im Interesse der Allgemeinheit weiter ausgebaut<br />
werden. Das Bemühen um größtmögliche Sicherheit im Omnibusverkehr ist ein<br />
wichtiger Aspekt für einen verlässlichen öffentlichen Personennahverkehr.<br />
Durch die Schaffung eines qualifizierten Ausbildungsgangs zum Berufskraftfahrer wurde<br />
im letzten Jahr auch die Voraussetzung dafür geschaffen, das Ansehen der Busfahrer<br />
weiter zu steigern. Die Unternehmen, die sich auch in diesem Bereich ihrer<br />
Verantwortung stellen, schaffen dadurch die Voraussetzung für einen sicheren und<br />
unfallfreien Omnibusverkehr.<br />
Eine große Herausforderung für das Busgewerbe insgesamt sind die sich<br />
abzeichnenden Veränderungen des europäischen Rechtsrahmen. Ich werde mich mit<br />
Nachdruck dafür einsetzen, dass die Leistungsfähigkeit des Omnibusses im Bereich<br />
des öffentlichen Personennahverkehrs auch in Zukunft gesichert bleibt.<br />
Ich wünsche Ihnen einen interessanten Sicherheitskongress, viele anregende<br />
Informationen und Gespräche. Vor allem wünsche ich Ihnen weiterhin eine gute und<br />
unfallfreie Fahrt mit dem Omnibus.<br />
Ulrich Müller MdL<br />
Minister für Umwelt und Verkehr<br />
des Landes Baden-Württemberg<br />
In guten Händen - sicher unterwegs<br />
SICHER &<br />
UNFALLFREI<br />
2001<br />
Er/Sie hat besonders zur Sicherheit im Personenverkehr<br />
beigetragen und ist in den vergangenen fünf Jahren als<br />
hauptberuflich tätige/r Fahrer/in unfallfrei gefahren.<br />
Dabei hat sie/er sich durch umsichtiges Handeln hervorgetan<br />
und sich durch die Teilnahme an Schulungen weiter qualifiziert.<br />
5. April <strong>2002</strong><br />
Heino W. Saier<br />
Hauptgeschäftsführer der BGF<br />
10.2
10.2<br />
Ganz herzlich bedanken möchten wir uns bei allen Unternehmen,<br />
die in diesem Jahr Fahrer/-innen ausgezeichnet haben und wünschen<br />
Ihnen weiterhin viel Erfolg und gute Fahrt.<br />
Albiez Reisen<br />
79865 Grafenhausen<br />
Allmendinger-Reisen<br />
73037 Göppingen-Ursenwang<br />
Binder Reisen GmbH<br />
70499 Stuttgart<br />
Bus Betriebe Wismar GmbH<br />
23970 Kritzow<br />
Bustouristik Schnell<br />
79341 Kenzingen<br />
Creglinger Reiseverkehr<br />
Omnibus Pflüger GmbH<br />
97993 Creglingen<br />
Friedrich Obert<br />
79263 Simonswald<br />
Gabriel Event-Bus-Tours<br />
74363 Güglingen<br />
Gerdes-Reisen GmbH<br />
76470 Ötigheim<br />
Groß Reisen Omnibus Groß GmbH<br />
72108 Rottenburg/Neckar<br />
Hildenbrand GmbH Omnibusverkehr<br />
73344 Gruibingen<br />
Hohenzollerische Landesbahn AG<br />
72379 Hechingen<br />
HVB Wiest + Schürmann Hechinger<br />
Verkehrsbetriebsges. mbH<br />
72379 Hechingen<br />
Linienverkehr Maier oHG<br />
78050 Villingen-Schwenningen<br />
Ludwigsburger Verkehrslinien<br />
Reisebüro Jäger GmbH<br />
71636 Ludwigsburg<br />
Maas GmbH & Co. KG Omnibusverkehr und Reisebüro<br />
72336 Balingen<br />
Omnibusbetrieb Karl Binninger<br />
79279 Vörstetten<br />
78<br />
Omnibus-Dannenmann Linien-<br />
und Reiseverkehr GmbH<br />
71384 Weinstadt<br />
Omnibusreisen Edwin Welle<br />
79235 Vogtsburg-Schelingen<br />
Omnibusreisen Rühle-Gold<br />
73566 Bartholomä<br />
Omnibus-Schlienz GmbH<br />
Zweigbetrieb Kernen<br />
71394 Kernen i.R.<br />
Omnibusverkehr Fackler<br />
79183 Waldkirch<br />
Omnibusverkehr Hutter-Reisen GmbH<br />
88299 Leutkirch<br />
Omnibusverkehr Kappus-Reisen GmbH & Co. KG<br />
71229 Leonberg<br />
Omnibusverkehr Knauss-Reisen<br />
Dieter Frank GmbH & Co. KG<br />
73614 Schorndorf<br />
Omnibusverkehr Müller GmbH & Co. KG<br />
88339 Bad Waldsee<br />
Omnibusverkehr Schweizer GmbH<br />
72178 Waldachtal<br />
Omnibusverkehr Spillmann GmbH<br />
74321 Bietigheim-Bissingen<br />
Oschwald TUI<br />
Reisebüro Omnibusreisen<br />
79183 Waldkirch<br />
OVG - Omnibusverkehr Göppingen<br />
Bliederhäuser GmbH & Co. KG<br />
73035 Göppingen<br />
OVS Omnibusverkehr Schumacher GmbH & Co.<br />
79350 Sexau<br />
R.A.S.T. Reisen GmbH<br />
79258 Hartheim<br />
Reise + Verkehrsgesellschaft<br />
Seitter mbH & Co. KG<br />
71292 Friolzheim
10<br />
Reisebüro STEWA-Touristik<br />
63755 Alzenau-Wasserlos<br />
Reisebüro Volz Omnibusverkehr<br />
75365 Calw<br />
Richard Eberhardt GmbH Reisebüro u.Omnibusverkehr<br />
75331 Engelsbrand<br />
RSV Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft<br />
mbH<br />
Hogenmüller & Kull Co.<br />
72766 Reutlingen<br />
Rüdinger Verkehrsbetriebe e.K.<br />
74238 Krautheim<br />
SBG SüdbadenBus GmbH<br />
79098 Freiburg<br />
Schefenacker Reise- und Verkehrs-GmbH & Co. KG<br />
73730 Esslingen<br />
Schuler GmbH<br />
88285 Bodnegg<br />
Seiz Reisen GmbH<br />
71665 Vaihingen/Enz<br />
SGS Bus & Reisen GmbH Schwerin<br />
19205 Gadebusch<br />
79<br />
Stadtbus Schwäbisch Hall GmbH + Co. KG<br />
74523 Schwäbisch Hall<br />
Stadtverkehr GmbH + Co. KG<br />
Villingen Schwenningen<br />
78054 Villingen-Schwenningen<br />
Steck Touristik<br />
89129 Langenau<br />
Stiefvater-Linien KG<br />
79589 Binzen<br />
Strauss GmbH & Co. KG<br />
88069 Tettnang<br />
Verkehrsgesellschaft Belzig mbH<br />
14806 Belzig<br />
Walz-Reisen GmbH<br />
76456 Kuppenheim<br />
Wilhelm Knisel GmbH & Co. KG<br />
70378 Stuttgart<br />
Will Markgräfler Reisen<br />
79379 Müllheim<br />
10.2
10.3 Sicherheitskongress<br />
Am 05. April <strong>2002</strong> fand der 13. Sicherheitskongress<br />
des <strong>WBO</strong> in Folge statt. Das<br />
Konzept stellte in diesem Jahr Fahrerqualifizierung<br />
und Fahrermotivation in den<br />
Fordergrund. Der diesjährige Veranstaltungsort,<br />
der Europapark Rust, bot ideale Voraussetzungen<br />
für den Kongress mit Fahrerauszeichnung<br />
und verknüpfte die Wichtigkeit<br />
des Themas Sicherheit und das Vergnügen<br />
bei einer derartigen Veranstaltung auf<br />
spielerische Art und Weise. Die Gäste des<br />
Kongresses hatten die Gelegenheit, sich<br />
gemeinsam mit Ihrer Familie die Attraktionen<br />
des Europaparks anzuschauen. Um 12.00<br />
Uhr begrüßten Frau Dr. Volz, Herr Roland<br />
Mack vom Europapark sowie Herr Saier,<br />
Hauptgeschäftsführer des diesjährigen Partners,<br />
der Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen,<br />
die Gäste im Globe Theater.<br />
Nach einem gemeinsamen Mittagessen im<br />
Parkrestaurant "Don Qichotte", eröffnete<br />
Herr Prof. Dr. Lenz, Präsident der Bundesanstalt<br />
für Straßenwesen, die Vortragsreihe<br />
unter dem Leitthema "Kompetenz und körperliche<br />
Fitness vereint - unsere Busfahrer".<br />
Sein Vortrag "Mobilität und Sicherheit im<br />
beginnenden dritten Jahrtausend" über die<br />
Bewältigung des heutigen und künftigen<br />
Verkehrsaufkommens machte die Notwendigkeit<br />
zur Erhaltung und Stabilisierung des<br />
Sicherheitsniveaus im Bereich des Personenverkehrs<br />
deutlich.<br />
Herr Prof. Kraus und Herr Dr. Helbig<br />
präsentierten die wesentlichen Erkenntnisse<br />
der BG-Studie über die ergonomische und<br />
psychemetrische Analyse des Fahrerarbeitsplatzes<br />
im Reisebus.<br />
80
10<br />
Moderne Techniken der Fahrerqualifizierung<br />
wurden in Form des CBT-Projektes der<br />
combus training GmbH von Frau Dipl.-Betrw.<br />
(FH) Diana Rivic präsentiert.<br />
Im Anschluss an die Auszeichnung der<br />
Fahrer und Fahrerinnen mit der Plakette<br />
"Sicher & Unfallfrei" erläuterte Herr Rolf<br />
Bingel, Dipl.-Sportleherer in der Herzkreislauf-Klink<br />
Mettnau, im Rahmen seines Vortrages<br />
"Klüger essen + Fit für`s Fahren"<br />
wertvolle Tipps zu leichten sportlichen<br />
Übungen sowie zur gesunden Ernährung als<br />
Berufskraftfahrer.<br />
81<br />
Gegen Ende der Veranstaltung wurden die<br />
zahlreichen von den Partnern des <strong>WBO</strong><br />
gestifteten Sachpreise verlost.<br />
10.3
10.3<br />
Teilnehmerliste des 13. Sicherheitskongresses am 05. April <strong>2002</strong>:<br />
Abt, Paul<br />
Albiez-Bechtle, Bernadette<br />
Allendorff, Jörg<br />
Arnold, Bernd<br />
Asal, Bernhard<br />
Aschenbrenner, Peter<br />
Awwad, Ali Ahmed<br />
Bade, Torsten<br />
Bader, Manfred<br />
Baskovec, Martin<br />
Bäuerle, Ronald<br />
Bechtle, Kurt<br />
Beck, Peter<br />
Bender, Helmut<br />
Berg, Alexander<br />
Beyer, Frank<br />
Biegger, Georg<br />
Binder, Harald<br />
Bingel, Rolf<br />
Binninger, Bernd<br />
Binninger, Theo<br />
Blankenburg, Mario<br />
Blatter, Alexander<br />
Blatter, Maria<br />
Blumentritt, Reiner<br />
Boch, Petra<br />
Bock, Johann<br />
Bode, Monika<br />
Böhnke, Sascha<br />
Börner, Christian J.<br />
Branko, Zajec<br />
Bressem, Hans-Joachim<br />
Bukow, Wolfgang<br />
Bungarz, Klaus<br />
Bünnagel, Claas<br />
Burdenski, Winfried<br />
Buser, Karl<br />
Buss, Sergej<br />
Ciric, Miodrag<br />
Dalaker, Karl-Heinz<br />
Dannenfeld, Dirk<br />
Dietz, Harald<br />
Dressen, Peter<br />
Drünkler, Petra<br />
Dunz, Walter<br />
Eiermann, Peter<br />
Eisele, Jürgen<br />
Fackler, Klaus<br />
Faeth, Kurt<br />
Färber,Reinhold<br />
Faselt, Christoph<br />
Feßler, Bernhard<br />
Fingerle, Hans-Martin<br />
Fink, Hermann<br />
Fortenbacher, Jürgen<br />
Franta, Freddy<br />
Franz, Gerhard<br />
Friedrich, Adolf<br />
Fritz, Thomas<br />
Fuchs, Alexander<br />
Gabriel, Carmen<br />
Gabriel, Matthias<br />
Geiger, Eberhard<br />
Gerlinger, Frieder<br />
Graef, Johann<br />
Gutjahr, Harald<br />
Gutjahr, Nico<br />
Hackenberg, Günther<br />
Hadnagy, Josef<br />
Hamprecht, Rolf<br />
Hansen, Thomas<br />
Häusler, Peter<br />
Hecht, Eugen<br />
Heine, Egon<br />
Heine, Gerhard<br />
Heinrichs, Günter<br />
Helbig, Konrad<br />
Herdtle, Gerhard<br />
Herr, Otto<br />
Himmel, Bernhard<br />
Hoch, Manfred<br />
Hoch, Tahra<br />
Högn, Siegfried<br />
Hoormann, Hans-Jürgen<br />
Hovenjürgen, Manfred<br />
Hug, Albert<br />
Irismatow, Tolkun<br />
Joos, Johannes<br />
Jost, Martin<br />
Kahl, Claude<br />
Kahlert, Jens<br />
Kappus, Walter<br />
Katidis, Lazaros<br />
Kern, Hermann<br />
Kilgus, Edwin<br />
Kizilkoca, Tacettin<br />
Klein, Peter<br />
Knisel, Matthias<br />
Koffel, Silvia<br />
Königsberger<br />
82<br />
Korotschenko, Andreas<br />
Korytar, Peter<br />
Kraus, Wolfgang<br />
Krause, Hans<br />
Kreuzwieser, Silke<br />
Kühner, Andreas<br />
Lamprecht, Georg<br />
Lenz, Günther<br />
Leonhardt, Volker<br />
Leser, Hubert<br />
Lieber, Wolfgang<br />
Link, Werner<br />
Löchner, Margarete<br />
Löffler, Matthias<br />
Lutz, Jürgen<br />
Mack, Roland<br />
Marth, Hans<br />
Masanetz, Dirk<br />
Meissner, Jürgen<br />
Meyer, Jörg<br />
Michel, Ulrike<br />
Mockler, Jürgen<br />
Müller, Gottfried<br />
Müller, Johannes<br />
Mutzbauer, Rainer<br />
Nägeli, Matthias<br />
Nopper, Manfred<br />
Nubert, Dieter<br />
Obert, Thomas<br />
Orgeldinger, Hermann<br />
Pichler, Eduard<br />
Pilz, Andreas<br />
Pimenidis, Anastasios<br />
Pohl, Harald<br />
Rademacher, Dirk<br />
Radisavljevic, Petar<br />
Radovanic, Josip<br />
Reinbold, Otto<br />
Reiser, Eckard<br />
Ringwald, Johann-Georg<br />
Rist, Xaver<br />
Rivic, Diana<br />
Saier, Heinz<br />
Schatz, Reimund<br />
Scherer, Anton<br />
Schmid, Peter<br />
Schmid, Rolf<br />
Schmidt, Viktor<br />
Schmieder, Klaus<br />
Schmitz, Bodo<br />
Schnell, Lothar<br />
Schramen, Horst<br />
Schubert, Claus<br />
Schubert, Ruth<br />
Schuhwerk, Rainer<br />
Schuler, Bruno<br />
Schuler, Paula<br />
Schulte, Heinz<br />
Schulthess, Claudio<br />
Schulz, Leo<br />
Schumacher-Gutjahr, Ute<br />
Schweizer, Franz<br />
Seibert, Willi<br />
Seitter, Karl-Heinz<br />
Seitter, Werner<br />
Senatore, Raffaele<br />
Sojka, Joanna<br />
Sommer, Anne-Kathrain<br />
Staller, Herbert<br />
Stavreski, Slave<br />
Steck, Karl<br />
Steck, Reiner<br />
Stopper, Johann<br />
Strauss, Fritz<br />
Sürig, Udo<br />
Tisch, Lothar<br />
Tuerkkan, Sabri<br />
Tull, Gerald<br />
Völkel, Elke<br />
Volz, Gisela<br />
Wagner, Horst<br />
Wagner, Kyra<br />
Walz Peter<br />
Weimer, Willi<br />
Wiest, Frank<br />
Willmann, Anatoli<br />
Winkler, Olaf<br />
Wolfrath<br />
Wucher, Martha<br />
Wuttke, Andreas<br />
Zademack, Lothar
11<br />
Bereits seit einigen Jahren präsentiert sich<br />
das Dienstleistungszentrum in der Dornierstraße<br />
im Internet.<br />
Die Website gliedert sich in einen öffentlichen<br />
und einen internen Teil.<br />
Öffentlicher Teil<br />
Internet<br />
Der Internetauftritt des <strong>WBO</strong><br />
Der öffentliche Bereich bietet Internet-<br />
Benutzern die Möglichkeit, sich über das<br />
private Omnibusgewerbe zu informieren. Zu<br />
finden sind Daten zur Geschichte des<br />
Busses, zur Sicherheit usw..<br />
Im Bereich "Links" sind interessante Verweise<br />
(Links) zu anderen Organisationen<br />
rund um das Omnibusgewerbe zusammengestellt.<br />
Mitgliedsunternehmen können sich<br />
mit einem Link (Verweis) zu deren Web-Site<br />
darstellen.<br />
Hier präsentiert sich auch das "Dienstleistungszentrum<br />
Dornierstr. 3" mit den<br />
Organisationen <strong>WBO</strong>, IGP, Bildungswerk und<br />
f+b. Beschrieben werden die Tätigkeitsbereiche,<br />
zudem findet man Telefonnummern,<br />
Telefaxadressen, Ansprechpartner und<br />
eMail-Adressen.<br />
83<br />
Interner Bereich<br />
Der interne Bereich ist ausschließlich für<br />
ordentliche <strong>WBO</strong>-Mitglieder und mit einem<br />
Passwort und Benutzernamen, die bei der<br />
Geschäftsstelle erfragt werden können,<br />
zugänglich.<br />
Hier finden die Mitglieder die neuesten Rundschreiben<br />
und Touristik-Infos, bevor diese per<br />
Post ankommen.<br />
Die Rundschreiben sind nach Nummern und<br />
Themen, wie z.B. GVFG, Tarif, gegliedert. So<br />
kann hier unter anderem der aktuelle Manteltarifvertrag<br />
genauso abgerufen werden wie<br />
Programme der ausgeschriebenen Inforeisen.<br />
Touristik-Infos sind übersichtlich nach<br />
Ländern gegliedert.<br />
Im Internet-Mitgliederverzeichnis können<br />
Mitgliedsunternehmen bequem nach den<br />
Adressen ihrer Kollegen suchen (alphabetisch<br />
und nach Regionen).<br />
11.1
12.1<br />
12<br />
GEMA<br />
Gebühren für Ton- und Videovorführungen<br />
in Bussen<br />
Seit dem 01. Januar <strong>2002</strong> hat die GEMA ihre<br />
Gebührensätze auf Euro-Beträge umgestellt.<br />
Nach den neuen Tabellen ergeben sich für<br />
<strong>WBO</strong>-Mitglieder folgende Netto-Vergütungssätze:<br />
Jährliche Vergütungssätze<br />
(mit Berücksichtigung des 20%igen Gesamtvertragsnachlasses)<br />
Sitzplätze Radio Musikkassetten/<br />
CD<br />
TV Video<br />
bis 24 25,76 Euro 51,20 Euro<br />
bis 48 32,72 Euro 65,36 Euro<br />
bis 60 35,20 Euro 71,28 Euro<br />
bis 80 45,28 Euro 90,08 Euro<br />
über 80 52,96 Euro 110,16 Euro<br />
je Gerät 45,52 Euro 72,32 Euro<br />
Darüber hinaus hat die Verwertungsgesellschaft<br />
auch Gebührensätze für eine vierteljährliche<br />
oder monatliche Nutzung der<br />
GEMA-Lizenz eingeführt. Demzufolge ergeben<br />
sich für <strong>WBO</strong>-Mitglieder folgende neue<br />
Möglichkeiten, die Gebühren abzurechnen:<br />
Vierteljährliche Vergütungssätze<br />
(mit Berücksichtigung des 20%igen Gesamtvertragsnachlasses)<br />
Sitzplätze Radio Musikkassetten/<br />
CD<br />
TV Video<br />
bis 24 7,12 Euro 14,08 Euro<br />
bis 48 8,96 Euro 18,00 Euro<br />
bis 60 9,68 Euro 19,60 Euro<br />
bis 80 12,48 Euro 24,72 Euro<br />
über 80 14,56 Euro 28,93 Euro<br />
je Gerät 12,56 Euro 19,92 Euro<br />
84<br />
Monatliche Vergütungssätze<br />
(mit Berücksichtigung des 20%igen Gesamtvertragsnachlasses)<br />
Sitzplätze Radio Musikkassetten/<br />
CD<br />
TV Video<br />
bis 24 2,56 Euro 5,12 Euro<br />
bis 48 3,28 Euro 6,56 Euro<br />
bis 60 3,52 Euro 7,12 Euro<br />
bis 80 4,56 Euro 8,96 Euro<br />
über 80 5,28 Euro 10,56 Euro<br />
je Gerät 4,56 Euro 7,28 Euro<br />
Die GEMA hat in Deutschland eine Monopolstellung.<br />
Gemäß § 102 des Gesetzes gegen<br />
Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) ist die<br />
GEMA vom Kartellverbot ausdrücklich ausgenommen.<br />
Das Angebot an Musik, deren Komponisten<br />
und Texter keine Wahrnehmungsverträge mit<br />
den Verwertungsgesellschaften - wie GEMA -<br />
abgeschlossen haben, ist weiterhin sehr<br />
gering und bietet deshalb noch immer keine<br />
realistische Alternative für Busunternehmer.
13<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Kontakte zu Entscheidungsträgern aus Politik, Wirtschaft<br />
und Verwaltung<br />
Die vielschichtigen und intensiven Beziehungen<br />
des <strong>WBO</strong> zu den Entscheidungsträgern<br />
aus Politik und Wirtschaft wurden auch im<br />
vergangenen Jahr gepflegt und weiter ausgebaut.<br />
Die Mitglieder des Vorstandes führten<br />
gemeinsam mit dem Geschäftsführer des<br />
<strong>WBO</strong> über 50 Gespräche mit Politikern der<br />
Bundes- und Landesregierung sowie der<br />
Ministerien. Auch die partnerschaftlichen<br />
Beziehungen zu der Europäischen Union und<br />
seinen Gremien sowie zu Verwaltungsbehörden<br />
und Partnerorganisationen wurden im<br />
Rahmen von Gesprächskreisen, gemeinsamen<br />
Veranstaltungen und Messeauftritten<br />
intensiviert. Hauptgesprächspartner war auch<br />
in diesem Jahr das Umwelt- und Verkehrsministerium<br />
Baden-Württembergs. In Gesprächskreisen<br />
mit Herrn Minister Ulrich Müller,<br />
in gemeinsamen Veranstaltungen und<br />
Gesprächen mit Herrn Staatssekretär Stefan<br />
Mappus, mit Herrn Ministerialdirigent Professor<br />
Dr. Jürgen Pätzold, mit Herrn Ministerialrat<br />
Volkhard Malik, Ministerialrat Jürgen<br />
Scherm, Ministerialrat Peter Diekmann,<br />
Ministerialrat Dietmar Enkel und Wolfgang<br />
Ansel wurden aktuelle Problematiken der<br />
neuen EU-Verordnung zur Ausschreibung,<br />
das Personenbeförderungsrecht in seiner<br />
85<br />
bestehenden Form, sowie das Verhältnis des<br />
privaten Omnibusgewerbes zu Bahnbusgesellschaften,<br />
kommunalen Betrieben, der<br />
Deutschen Bahn AG sowie den Global Players<br />
wie auch die Verbundthematik diskutiert.<br />
Die Beziehungen zum Wirtschaftsministerium<br />
wurden durch den Besuch des Wirtschaftsministers<br />
Herrn Walter Döring einer gemeinsam<br />
mit der gbk durchgeführten Podiumsdiskussion<br />
zu den aktuellen Trends im Reiseverkehr<br />
untermauert.<br />
Die guten Beziehungen zum Staatsministerium<br />
des Landes zeigen sich in der Partnerschaft<br />
des <strong>WBO</strong> mit dem Land Baden-Württemberg<br />
im Rahmen des 50ig-jährigen Landesjubiläums.<br />
Der Öffentlichkeit wurde diese<br />
exklusive Partnerschaft durch einen gemeinsamen<br />
Pressetermin der <strong>WBO</strong>-Vorsitzenden<br />
Frau Dr. Volz mit dem baden-württembergischen<br />
Staatsminister Christoph Palmer eindrucksvoll<br />
demonstriert.<br />
Die Unternehmergespräche mit Herrn Ministerialrat<br />
Bernd Törkel aus dem Bundesministerium<br />
für Verkehr, Bau und Wohnungswesen<br />
haben Zeichen gesetzt.<br />
13.1
13<br />
87<br />
13.2
13<br />
89<br />
13.3
13<br />
91<br />
13.4
13<br />
"Dein Bus ist sicher" lautet das Motto<br />
der Aktion, das steht auf den bunten<br />
Warnwesten, die die Mitarbeiter der<br />
Aktion tragen. Und so soll es auch<br />
sein - der Bus ist immer noch das<br />
sicherste Verkehrsmittel. Diese Aktion<br />
soll dazu beitragen, dass der Schulweg<br />
noch sicherer wird.<br />
Wir danken den <strong>WBO</strong>-Mitgliedsunternehmen,<br />
die uns bei die-ser<br />
Aktion mit der Stellung eines Busses<br />
und Fahrers unterstützen. Wir sind<br />
überzeugt, dass wir durch diese<br />
gemeins-ame Aktion auf dem richtigen<br />
Weg sind, für noch mehr Sicherheit<br />
an den Bushaltestellen und im<br />
Bus.<br />
93<br />
13.5
13<br />
95<br />
13.6
13<br />
Präsentation vor Schülerverkehrsmentoren Donaueschingen<br />
Auf dem Verkehrserziehungslehrgang mit<br />
Schülermentoren präsentierte das Bildungswerk<br />
der Omnibusunternehmer das Schulbusprojekt<br />
"Unser Bus ist sicher". Anwesend<br />
waren bei dieser Tagung ca. 15 Lehrerinnen<br />
und Lehrer, die an Realschulen und Gymnasien<br />
in Baden-Württemberg als Schülermentoren<br />
tätig sind.<br />
Inhalt der 3-tägigen Tagung war, mit den Verkehrsmentoren<br />
Konzepte für einen sicheren<br />
Schulweg zu entwickeln und vorhandene Projekte<br />
vorzustellen.<br />
Das Bildungswerk der Omnibusunternehmer<br />
stellte das Schulbusprojekt "Unser Bus ist<br />
sicher" dem Teilnehmerkreis vor. Erklärte<br />
Sinn und Inhalt des Projekts, um anschließend<br />
mit einer Schulklasse das Schulbusprojekt<br />
praktisch zu demonstrieren.<br />
Die Lehrkräfte waren von der Konzeption<br />
dieses Projektes angetan. So wurde mit<br />
Schülern der 5. Klasse das disziplinierte Einsteigen<br />
in den Bus geübt und zeitlich gemessen<br />
und verglichen mit dem üblichem Geran-<br />
97<br />
gel, das sich sonst an den Haltestellen beim<br />
Einsteigen herrscht. Es wurden Bremsversuche<br />
unternommen, um zu demonstrieren,<br />
welche Fliehkraft sich bereits bei geringer<br />
Geschwindigkeit auf den Körper der im Bus<br />
Anwesenden auswirkt. Den Kindern wurden<br />
die Sicherheitseinrichtungen im Bus erklärt.<br />
Sie durften auf dem Fahrersitz Platz nehmen,<br />
um Erkenntnisse über den "Toten Winkel" im<br />
Bus zu bekommen. Bei vielen weiteren<br />
Demonstrationen wurden die Schülerinnen<br />
und Schüler als auch die Mentoren darüber<br />
informiert, wie viel jeder einzelne zur Sicherheit<br />
während des Schulweges im und um den<br />
Bus beitragen kann.<br />
Diese Veranstaltung hat einen tiefen Eindruck<br />
bei den Pädagogen hinterlassen und sie<br />
ermunterten uns, diese Aktion möglichst an<br />
vielen Schulen durchzuführen.<br />
Zwischenzeitlich erhält das Bildungswerk der<br />
Omnibusunternehmer sehr viele Anfragen<br />
von Schulen für die Durchführung der "Schulbusaktionen",<br />
die wir gerne mit Unterstützung<br />
unserer Mitgliedsunternehmen durchführen.<br />
13.8
13<br />
bandes (DRV) Frau Schörcher, Dr. Gisela<br />
Volz, Vorsitzende des Verband Baden-Württembergischer<br />
Omnibusunternehmer e.V.<br />
(<strong>WBO</strong>), Walter Krombach, Ameropa-<br />
Geschäftsführer, Rainer Klink, Vorsitzender<br />
der Gütegemeinschaft Buskomfort e.V. (gbk)<br />
und Ursula Schörcher, Vorsitzende der Deutschen<br />
Zentrale für Tourismus (DZT), beschäftigte<br />
sich in der Veranstaltung mit diesem<br />
Thema.<br />
Besonders eingehend wurde in der von Prof.<br />
Dr. Claus Barg, Fachhochschule Heilbronn,<br />
moderierten Podiumsdiskussion über die<br />
Möglichkeiten der Bustouristik diskutiert.<br />
Dr. Walter Döring berichtete darüber, dass im<br />
September 2001 die Besucherzahlen ausländischer<br />
Gäste um über 16 Prozent gesunken<br />
sind, dabei ließen sich die Gründe nicht nur<br />
an den Ereignissen des 11. Septembers festmachen,<br />
sondern verantwortlich seien insbesondere<br />
die schwierigen wirtschaftlichen<br />
Bedingungen in Amerika und Japan und die<br />
schwache Konjunktur. Auch der Präsident des<br />
Deutschen Reisebüro und Reiseveranstalterverbandes<br />
(DRV), Klaus Laepple sieht die<br />
gegenwärtige Situation im Tourismus als nicht<br />
besonders gut an, aber er betonte die Bedeutung<br />
des Urlaubs, der ein Grundbedürfnis der<br />
Menschen sei und immer stärker spontan eingekauft<br />
würden. Zudem seien Busreisen ein<br />
Produkt, das es im Reisebüro stärker zu vermarkten<br />
gilt. Allerdings müssten hier die Kontingente<br />
für Busreisen auch vom Reisebüro<br />
über das Reservierungssystem abgerufen<br />
werden können.<br />
Auch Dr. Gisela Volz, Vorsitzende des <strong>WBO</strong><br />
bestätigte, dass der Vertrieb von Busreisen<br />
über ein Reisebüro eher selten ist. Ein Grund<br />
hierfür sei auch in dem komplexen Produkt<br />
"Busreise" selbst zu sehen und, dass die Ausgangspunkte<br />
einer Busreise sehr dezentral<br />
sind, was den Verkauf über das Reisebüro<br />
nicht gerade vereinfache. Sie nahm abschließend<br />
Reiseveranstalter, Verbände und die<br />
Politik in die Pflicht, gemeinsam Wege aus<br />
99<br />
der Krise zu finden. Reine Preissenkungen<br />
seien kontraproduktiv und stattdessen sollten<br />
die Reiseveranstalter mit innovativen und<br />
hochwertigen Angeboten die Kunden überzeugen.<br />
Einig waren sich die Teilnehmer der Podiumsdiskussion<br />
darüber, dass im Deutschlandtourismus<br />
und damit auch für die erdgebundenen<br />
Verkehrsmittel eine große Chance<br />
liegt, die es zu nutzen gilt.<br />
Den mittelständischen Betrieben riet Ameropa-Geschäftsführer,<br />
Walter Krombach, über<br />
das eigene Unternehmen zu blicken und sich<br />
Anregungen aus den Programmen der<br />
großen Reiseveranstalter zu suchen. "Benchmarking"<br />
sei das Lösungswort, das viel stärker<br />
genutzt werden sollte. Darüber hinaus<br />
gelte es, das Image der Busreise zu verbessern<br />
und dies nicht nur gegenüber dem Busreisegast,<br />
sondern bereits den Reisekaufleuten<br />
am Counter.<br />
In diesem Zusammenhang wies Rainer Klink,<br />
Vorsitzender der gbk auf die Bedeutung der<br />
Stammkundenpflege hin, denn es ist wichtig,<br />
die Chance, die im intensiven Kontakt mit<br />
dem Kunden liege, zu nutzen und auszubauen.<br />
Hier seien die Veranstalter mit einer gut<br />
gepflegten Kundendatei im Vorteil, da diese<br />
auf die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Kunden<br />
besser eingehen können.<br />
Die Vorstandsvorsitzende der Deutschen<br />
Zentrale für Tourismus, Ursula Schörcher verwies<br />
auf die Möglichkeiten, die in den osteuropäischen<br />
Märkten und im Nahbereich<br />
Europa liegen. Die Chance sei gut, dass der<br />
Deutschland-Tourismus gegen Ende des<br />
Jahres wieder mit einem leichten Plus abschließe.<br />
Die Veranstaltung konnte der <strong>WBO</strong> nicht nur<br />
aufgrund der ranghohen Teilnehmer der<br />
Podiumsdiskussion, sondern aufgrund der<br />
enormen Teilnehmerzahl als überaus erfolgreich<br />
verbuchen.<br />
13.10
13<br />
Besonders bedarf es für Busreisegruppen<br />
jedoch einer besseren Infrastruktur. In diesem<br />
Zusammenhang stellte sie heraus wie wichtig<br />
vor allem zentrale Busterminals sind. Sie kritisierte<br />
zudem, dass die Planung für Stuttgart<br />
Retro Classics<br />
Zum zweiten Mal fand am letzten März-<br />
Wochenende in den Hallen der Stuttgarter<br />
Messe die "Retro Classics", eine der führenden<br />
europäischen Oldtimer-Messen statt.<br />
Erstmals gab es dabei auch eine Omnibus-<br />
Sonderausstellung, passend zum Landesjubiläum<br />
unter dem Motto "50 Jahre Omnibusbau<br />
und Omnibusverkehr in Baden-<br />
Württemberg".<br />
Zusammen mit dem <strong>WBO</strong> gestaltete das<br />
Auwärter-Museum unter Leitung von Dr. h.c.<br />
Konrad Auwärter diesen Teil der Ausstellung.<br />
Über 20 Busse folgten dem Ruf nach Stuttgart<br />
und boten in der Halle 8 einen eindrucksvollen<br />
Querschnitt durch mehr als 50<br />
Jahre baden-württembergischen Omnibusbaus.<br />
Besondere Highlights waren u.a. ein<br />
Opel Blitz von 1938 und ein Borgward mit<br />
Aufbau des Bieberacher Karroseriers Ottenbacher<br />
von 1953. Auch die <strong>WBO</strong>-Unternehmen<br />
beteiligten sich entsprechend: Von Reinalter<br />
aus Laupheim kam ein MB O 3500 von<br />
1950, Wiest & Schürmann aus Hechingen<br />
stellte ihren Berna L 4 UP und Pflieger aus<br />
Böblingen einen Mercedes-Benz O 317 k von<br />
1969 zur Verfügung.<br />
Über 40.000 Besucher haben die Retro Classics<br />
in den drei Tagen besucht. Die Bus-Sonderschau<br />
fand bei Besuchern, aber auch insbesondere<br />
in den Medien besondere Beachtung.<br />
101<br />
21 überhaupt kein Terminal mehr vorsieht.<br />
Andreas Richter, Hauptgeschäftsführer der<br />
IHK sicherte prompt politische Schützenhilfe<br />
zu, denn das Areal ist groß genug, um eine<br />
attraktive Lösung zu schaffen.<br />
In einer hochkarätig besetzten Diskussionsrunde,<br />
an der neben dem <strong>WBO</strong> auch Vertreter<br />
des VDA Verband der Deutschen Automobilindustrie<br />
und der Verbände des Karrosserie-<br />
und Fahrzeugbaus sowie der Stuttgarter<br />
Bundestagsabgeordnete Hans-Jochen<br />
Henke teilnahm, wurde die Bedeutung des<br />
Omnibusses als Wirtschaftsfaktor, aber auch<br />
Mobilitätsdienstleisters für Baden-Württemberg<br />
herausgehoben.<br />
Auch in den kommenden zwei Jahren wird die<br />
Retro Classics wieder mit einer Omnibus-<br />
Sonderschau jeweils im März stattfinden. Für<br />
2003 steht der 7.-9. März als Termin fest. Der<br />
<strong>WBO</strong> hat seine Teilnahme daran bereits wieder<br />
zugesagt. Auch auf dieser Veranstaltung<br />
hat sich wieder gezeigt, dass Oldtimerbusse<br />
ein hervorragender Imageträger für die ganze<br />
Omnibusbranche sind. Immer mehr Omnibusunternehmen<br />
haben daher historische Fahrzeuge<br />
im Bestand. Diese Fahrzeuge sollten<br />
auch langfristig als Imageträger für die Busbranche<br />
eingesetzt werden.<br />
13.11<br />
13.12
13<br />
Landesgartenschau Ostfildern<br />
Am 06. Oktober <strong>2002</strong> ging die 19. Badenwürttembergische<br />
Landesgartenschau Ostfildern<br />
nach 164 Tagen zu Ende. Mehr als<br />
900.000 Besucher haben in den vergangenen<br />
sechs Monaten ein Fest der Sinne in den<br />
Traumfeldern erlebt.<br />
Ein Fest für die Sinne - dazu hat die Landesgartenschau<br />
Ostfildern <strong>2002</strong> eingeladen. Eine<br />
heitere Stimmung erwartete die Besucher;<br />
lediglich das Wetter zeigte sich nicht von seiner<br />
freundlichsten Seite. Dennoch fand die<br />
Gartenschau überall Anklang und dies nicht<br />
nur aus der Region, sondern auch darüber<br />
hinaus. Aus allen sechs Partnerstädten Ostfildern<br />
kamen Gäste in die Traumfelder. Über<br />
2500 Programmpunkte bereicherten das<br />
Angebot der Gartenschau. Ein Höhepunkt<br />
dabei war sicherlich das Sommerfest Ende<br />
Juli, das mit knapp 30.000 Besuchern auch<br />
der Bestbesuchteste Tag auf der Gartenschau<br />
war.<br />
Gärtner und Floristen sorgten nicht nur in den<br />
Traumfeldern, sondern auch in den elf Blumenschauen<br />
in der Blumenhalle sowie in den<br />
19 Ausstellungen im Treffpunkt Grün für<br />
außergewöhnliche Erlebnisse. Ein Fest für die<br />
Sinne, für Augen und Nase, zauberten sie in<br />
ihren Arrangements und nahmen Besucher<br />
mit auf eine florale Reise. In den Traumfeldern<br />
erlebten die Besucher die ganze Vielfalt, die<br />
die Natur von Frühling bis Herbst zu bieten<br />
hat. Entsprechend dem Jahresverlauf wechselten<br />
die Felder ihr Gesicht, ließen die Gartenschau<br />
immer wieder anders aussehen und<br />
so jeden Besuch zu einem neu Ereignis werden.<br />
Von den mehr als 900.000 Besuchern kamen<br />
über 1200 Omnibusse mit mehr als 40.000<br />
Busreisegästen. Der Schwerpunkt von dem<br />
die Busreisende angereist sind, lag hierbei<br />
deutlich aus Baden-Württemberg.<br />
103<br />
Im nächsten Jahr finden unter anderem folgende<br />
Gartenschauen statt:<br />
Internationale Gartenausstellung (IGA)<br />
Rostock 25.April bis 12.Oktober 2003<br />
Landesgartenschau 2003<br />
Gronau 26. April bis 05. Oktober 2003<br />
Kleine Landesgartenschau<br />
Nordheim 23. Mai bis 10. August 2003<br />
13.14
13<br />
Fotos: Staudacher<br />
105<br />
13.15
14.1<br />
14<br />
Jahrestagung 2001<br />
<strong>WBO</strong> intern<br />
Am 23. November 2001 fand im Ludwigsburger<br />
"Forum am Schlosspark" die 55. Ordentliche<br />
Mitgliederversammlung des <strong>WBO</strong> unter<br />
dem Motto "Kurs halten - Grenzen überschreiten"<br />
statt. Im Jahr 2001 hatte sich der<br />
<strong>WBO</strong> für eine eintägige Veranstaltung ohne<br />
Ausstellung entschieden<br />
Am Vormittag stand die interne Mitgliederversammlung<br />
auf dem Tagesordnungspunkt, in<br />
der zunächst der Kassier Roland Bäuerle den<br />
Kassenbericht und die Euro-Beitragsordnung<br />
vorstellte, die mit großer Mehrheit angenommen<br />
wurde. Im Anschluß daran blickte der<br />
Geschäftsführer Rolf Schmid auf die Aktivitäten<br />
des <strong>WBO</strong> im vergangenen Jahr zurück.<br />
In diesem Jahr standen satzungsgemäß die<br />
Neuwahlen für die Vorstandsämter der Referenten<br />
für Touristik, Technik und ÖPNV an.<br />
Für die Ressorts Touristik und Technik stellten<br />
sich die Amtsinhaber Harald Binder (Binder-<br />
Reisen, Stuttgart) und Walter Kappus<br />
(Omnibusverkehr Kappus-Reisen,<br />
Leonberg) erneut zur Wahl. Der<br />
bisherige Amtsinhaber für den<br />
Bereich ÖPNV, Roland Schuler<br />
(Omnibusverkehr Schuler, Bodnegg)<br />
verzichtete auf eine erneute Kandidatur.<br />
Aus der Mitgliedschaft wurde<br />
als Referent für den Bereich ÖPNV<br />
Frank Wiest vorgeschlagen. Alle drei<br />
zur Wahl stehenden Kandidaten wurden<br />
mit großer Mehrheit gewählt.<br />
Den internen Teil schloß Frau Sabine<br />
Neumann-Braun mit der Vorstellung der beiden<br />
neuesten Module des CBT-Lernprogramms<br />
der combus training GmbH "Wirtschaftliches<br />
Fahren" und "Verhalten in besonderen<br />
Situationen" vor.<br />
Am Nachmittag fand die traditionelle öffentliche<br />
Vortragsveranstaltung statt, zu der sich<br />
wieder viele interessierte Mitglieder und<br />
Gäste eingefunden haben. Die Vorsitzende<br />
des <strong>WBO</strong>, Frau Dr. Gisela Volz stellte in ihrer<br />
106<br />
Rede die Positionen und die aktuellen Probleme<br />
der Busunternehmen in Baden-Württemberg<br />
dar und verwies dabei auf die "steife<br />
Brise aus Richtung der Aufgabenträger".<br />
Zudem kündigte sie für das Frühjahr <strong>2002</strong> die<br />
Veröffentlichung einer "standardisierten Bewertung"<br />
- analog zum Schienenverkehr - an.<br />
Abschließend bemerkte sie, dass das private<br />
Omnibusgewerbe keinen Behördenverkehr<br />
und keinen Spartentarifvertrag benötigt, sondern<br />
eine faire unternehmerische Chance.<br />
Im Anschluß an die Rede von Frau Dr. Gisela<br />
Volz begrüßte der Erste Bürgermeister der<br />
Stadt Ludwigsburg, Herr Eberhard Wurster,<br />
als Gastredner der Tagung die Anwesenden.<br />
Er unterstrich die Bedeutung des privaten<br />
Omnibusgewerbes für seine Stadt und lobte<br />
die gute Zusammenarbeit sowohl im ÖPNV,<br />
der hier komplett in privater Hand liegt, als<br />
auch im Reiseverkehr, der für die Tagesfahrten-Destination<br />
Ludwigsburg einen erheblichen<br />
Wirtschaftsfaktor darstellte.
14<br />
Bedeutendster Gastredner war zweifelsohne<br />
Umwelt- und Verkehrsminister Ulrich Müller,<br />
MdL, der vor den Mitgliedern und Gästen des<br />
<strong>WBO</strong> über seine Verkehrspolitik referierte. Er<br />
ließ es sich trotz der aktuellen Probleme in<br />
seinem Ministerium nicht nehmen, den privaten<br />
Verkehrsunternehmen für die Arbeit im<br />
ÖPNV wie auch in der Bustouristik zu danken.<br />
In seiner Verkehrspolitik komme es darauf<br />
an, die hohe Qualität des ÖPNV im<br />
Lande ständig zu verbessern. Es müsse hierfür<br />
eine vernünftige Aufgabenteilung zwischen<br />
Straße und Schiene erzielt werden.<br />
Deutliche Worte fand Minister Müller in Richtung<br />
Deutsche Bahn, die versuche, in einem<br />
Zehn-Jahres-Plan für mehr Geld ihre heutige<br />
"miserable Qualität" festzuschreiben. Das<br />
werde das Land nicht tun, versicherte er in<br />
seiner Rede eindringlich. In Bezug auf die<br />
EU-Verkehrspolitik nannte er die Ziele des<br />
Weißbuches der Kommission "ehrgeizig", die<br />
Mittel aber "heikel". Im Entwurf der Kommission<br />
für eine Marktöffnung sieht er eine Bewegung<br />
weg vom Unternehmen hin zum Aufgabenträger.<br />
Die Meinung des Landes fasse<br />
er zusammen, das die Wettbewerbsvorschriften<br />
für alle gelten müßten und es keine Ausnahmen<br />
geben darf; ÖPNV darf keine Pflichtaufgabe<br />
sein, sondern muss vor Ort entschieden<br />
werden; ebenso ist die Laufzeit der Verträge<br />
mit 5 Jahren zu kurz; die Alternative<br />
Ausschreibung - Direktvergabe darf nicht den<br />
Kriterien erfolgen, die das EU-Parlament<br />
gefordert hat, die Vergabe muss "diskriminierungsfrei"<br />
erfolgen.<br />
Claus Schmiedel, MdL stellte im Anschluß für<br />
die SPD fest, das die mittelständische Struktur<br />
im Verkehrsgewerbe erhalten werden solle<br />
<strong>WBO</strong>-Info-Reisen<br />
Lyon<br />
Am 6. Dezember 2001 starteten zehn <strong>WBO</strong>-<br />
Mitgliedsunternehmer, um sich auf Einladung<br />
von IRISBUS das Renault-Omnibuswerk im<br />
Südfranzösischen Annonay anzuschauen<br />
107<br />
und die Bundesregierung und seine Fraktion<br />
werden sich in Brüssel dafür entsprechende<br />
einsetze. Zum Abschluß der öffentlichen Vortagsveranstaltung<br />
referierte die Medienwissenschaftlerin,<br />
Prof. Dr. Claudia Mast von der<br />
Universität Hohenheim zum Thema "Boom<br />
der Medien - Chancen und Gefahren". Sie<br />
stellte die Möglichkeiten für Unternehmen<br />
dar, den Wettbewerb unter den Medien für<br />
sich zu nutzen, wies aber auch auf die Gefahren<br />
der Übersättigung und des Realitätsverlustes<br />
hin.<br />
Die Veranstaltung endete mit einer festlichen<br />
Abendveranstaltung im Theaterfoyer des<br />
Forums, zu der der <strong>WBO</strong> seine Mitglieder und<br />
Gäste eingeladen hatte. Untermalt wurde das<br />
köstliche Abendessen mit der Musikgruppe<br />
"Tango Five", die das Publikum mit einem<br />
breit gefächerten musikalischen Programm<br />
von A-Capella-Stücken über Schlager bis<br />
zum Jazz unterhielten. Anschließend erhielten<br />
die Gäste einen humorvollen Einblick in<br />
die Welt der Zauberei und Illusionen mit dem<br />
Künstlerduo "Trick 17".<br />
und dabei noch einen tourisrtischen Eindruck<br />
von der Region um die Rhonemetropole Lyon<br />
zu erhalten.<br />
14.1<br />
14.2<br />
14.2.1
14.2.1<br />
Mit einem hervorragend ausgestatteten<br />
Renault Ilade-Reisebus ging es von Böblingen<br />
über Freiburg - Belfort - Dole - Bourg-en-<br />
Bresse in die Lichertstadt Lyon. Dort bezogen<br />
die Mitreisenden ihre Zimmer im traditionsreichen<br />
und nostalgischen Hotel Carlton, bevor<br />
es zu einem deftigen lyonnaisischen Abendessen<br />
ging.<br />
Der folgende Tag stand ganz im Zeichen der<br />
Werksbesichtigung bei Irisbus. Ausführlich<br />
erläuterte uns Alexandre Charpiot, Marketingchef<br />
bei Irisbus Deutschland, den Produktionsprozess<br />
und die besonderen Herausforderungen,<br />
die das in Hanglage erbaute Werk<br />
zu meister habe. Die Gruppe lernte, dass das<br />
Werk Annonay auf eine sehr stark standardisierte<br />
Fertigung ausgerichtet sei, da es in<br />
Frankreich wenig Nachfrage nach einer<br />
hohen Variantenvielfalt bei einzelnen Bustypen<br />
gebe. Die Werksführung beinhaltete<br />
alle Stationen vom Rohbau bis zum fertigen<br />
Bus. Den Abschluss bildete ein Mittagessen<br />
im Spezialitätenrestaurant von "Marc et<br />
Christine", die ihre Spezialität, Ausgelöste<br />
Taube im Blätterteigmantel servierten.<br />
108<br />
Nachdem sich die Teilnehmer von der Qualität<br />
der aktuellen Irisbus-Produkte überzeugen<br />
konnten, gab es noch einen Ausflug in die<br />
Geschichte: Die Gruppe bekam die Möglichkeit,<br />
die Sammlung Berliet, einer der Vorgängerfirmen<br />
von Irisbus, zu besichtigen. Neben<br />
etlichen anderen Motorfahrzeugen, unter<br />
denen ein über acht Meter hoher Wüsten-<br />
Truck besonders herausragte, waren auch<br />
einige Busse zu sehen. Den Abschluß dieses<br />
Tages bildete ein touristischer Workshop der<br />
Region Rhone-Alpes, bevor einige Teilnehmer<br />
die Möglichkeit wahrnahmen, sich mit ganzer<br />
Energie ins Lyoner Nachtleben zu stürzen .<br />
Der nächste Tag bot Höhepunkte insbesondere<br />
in kulinarischer Sicht: Lyon gilt nicht<br />
umsonst als Metropole der Feinschmecker in<br />
Frankreich. Nach einem etwas improvisierten,<br />
aber dennoch üppigen und vorzüglichen Mittagessen<br />
inmitten der Markthallen besuchten<br />
die <strong>WBO</strong>-Mitglieder die schönsten Winkel dieser<br />
historischen und prachtvollen Stadt zu<br />
Fuß und mit dem Bus. Von der Kirche in Fourviére<br />
bot sich ein herrlicher Ausblick auf die<br />
Stadt an Rhone und Saone. Den Nachmittag<br />
konnten die Teilnehmer zur freien Verfügung<br />
nutzen, bevor es nach einem feudalen Abendessen<br />
galt, den Zauber des alljährlich am<br />
ersten Dezemberwochenende abgehaltenen<br />
Lichterfestes zu erleben: Viele Bauwerke<br />
erstrahlen in bunten Farben, telweise so<br />
geschickt angeordnet, dass sie deren Konturen<br />
nachzeichnen. Auf den Plätzen gab es<br />
währenddessen Lasershows und viel Unterhaltung.<br />
Bevor es am letzten Tag wieder heimwärts<br />
ging, besuchte die Gruppe noch das Beaujolais,<br />
inklusive einer Führung durch das<br />
Besucherzentrum "L´hameau en Beaujolais"<br />
in Romaneche-Thorins.
14<br />
Legoland<br />
Am 04. Mai <strong>2002</strong> starteten wir zu unserer<br />
ersten Informationsreise in diesem Jahr, ins<br />
Legoland Deutschland, nach Günzburg. Noch<br />
bevor die neue Attraktion eines Freizeitsparks<br />
der Öffentlichkeit zugänglich war, erhielten<br />
die <strong>WBO</strong>-Teilnehmer als exklusive Gruppe die<br />
Möglichkeit an einem Tag, alles Wissenswerte<br />
und Interessante über das Legoland<br />
Deutschland zu erfahren und selbst auf Entdeckungsreise<br />
zu gehen. Auf einer hochwertig<br />
gestalteten 12 Hektar umfassenden<br />
Parklandschaft findet man Fahrattraktionen,<br />
Shows und insgesamt 50 Millionen Legosteine.<br />
Inforeise Legoland, Günzburg am 04. Mai <strong>2002</strong><br />
Am Vormittag wurden die Teilnehmer durch<br />
den Verkaufsleiter für Gruppenreisen, Herrn<br />
Martin, begrüßt.<br />
Da uns der "Wettergott" nicht allzu sehr mit<br />
trockenem Wetter bedacht hat, wurde das<br />
anschließende Abendprogramm zeitlich<br />
etwas vorzogen. Wir fuhren mit dem Bus weiter<br />
nach Buch-Ritzesried in das Gräflich Fugger'sche<br />
Forsthaus und erlebten dort ein<br />
Abendessen besonderer Art. In ritterlicher<br />
Atmosphäre haben die Teilnehmer das Rittermal<br />
eingenommen und dazu den Erklärungen<br />
des Hausherrn gelauscht. Im Anschluss<br />
daran haben wir den Abend mit einem "mittelalterlichem<br />
Spektakulum" ausklingen lassen.<br />
109<br />
Mittelalterliches Spektakulum im Fugger’schen Forthaus,<br />
Buch-Ritzesried<br />
Unser Dank gilt Herrn Henschel von EvoBus<br />
Mercedes für die Bereitstellung eines Reisebusses,<br />
sowie die Einladung zum Abendessen.<br />
14.2.2
14<br />
interessante Führung durch das Champagner-Haus<br />
Moet & Chandon, mit anschließender<br />
Champagnerprobe. Am Nachmittag<br />
hatten die Teilnehmer die Möglichkeit die<br />
Stadt Reims auf eigene Faust zu erkunden<br />
und genossen die Zeit zu bummeln, bis wir<br />
am späten Nachmittag die Fahrt nach Chalons-en-Champagne<br />
fortsetzten. Am Abend<br />
ging es mit dem Bus in einen gemütlichen<br />
Bauerngasthof nach Matougues, wo die Produkte<br />
des Bauern auf den Tisch kamen.<br />
Am letzten Tag der Inforeise starteten wir<br />
nach einem ausgiebigen Frühstück zu einer<br />
geführten Stadtbesichtigung in Chalons-en-<br />
Champagne, die mit dem Boot und zu Fuß<br />
durchgeführt wurde, und bei allen Beteiligten<br />
großes Gefallen gefunden hatte.<br />
EXPO.02<br />
Einmal pro Generation leistet sich die<br />
Schweiz eine Landesausstellung - zuletzt<br />
1964 in Lausanne. Im Jahr <strong>2002</strong>, vom 15. Mai<br />
bis 20. Oktober fand wieder eine solche<br />
Schau statt: die Expo.02. Erstmals war nicht<br />
ein einziger Ort Austragungsstätte, sondern<br />
eine ganze Region: das Drei-Seen-Land in<br />
den Kantonen Bern, Neuenburg, Waadt und<br />
Freiburg.<br />
Auf vier Ausstellungsgeländen, den "Arteplages"<br />
zeigte die Expo.02 einen Querschnitt<br />
durch Kultur, Wirtschaft und Leben der<br />
Schweiz: Architekten, Szenografen, Leute<br />
aus Kultur, Politik und Wirtschaft taten sich<br />
zusammen, um die Landesausstellung zu<br />
Beginn des neuen Jahrtausends für die Besucherinnen<br />
und Besucher zu einem einzigartigen<br />
Erlebnis werden zu lassen.<br />
Die <strong>WBO</strong>-Unternehmer nahmen im Rahmen<br />
der <strong>WBO</strong>-Inforeise vom 3 bis 4. Juli <strong>2002</strong> die<br />
Möglichkeit wahr, in diese einzigartige Erlebniswelt<br />
einzutauchen. Die wunderschön in die<br />
Landschaft des 3-Seen-Landes in der Westschweiz<br />
eingebetteten Ausstellungsgelände<br />
und die vielfältigen, zum Nachdenken an-<br />
111<br />
Die Region bietet insgesamt eine Fülle an<br />
kulinarischen wie kulturellen Attraktionen,<br />
aufregende wie auch beschauliche Reiseziele<br />
für alle Generationen. Es ist ein Land mit<br />
Lebensart, voller Erinnerung und vor allem<br />
mit gastfreundlichen Menschen. Auf dieser<br />
Inforamtionsreise wurde den Teilnehmern<br />
eine Vielzahl an wertvollen Tipps für die<br />
Gruppenreisen gegeben. Ob die "wahre"<br />
Champagner-Hauptstadt Epernay oder das<br />
altehrwürdige Städtchen Troyes mit den<br />
großen Shopping-Centern: Diese Informationsreise<br />
in die Champagne-Ardenne war für<br />
alle Beteiligten ein wirklich "prickelndes"<br />
Erlebnis.<br />
regenden Ausstellungen machen die Expo.02<br />
zu einem einmaligen Busreiseziel.<br />
Die Teilnehmer der Inforeise konnten sich auf<br />
allen vier Ausstellungsgeländen, "Arteplage"<br />
genannt, umsehen. Diese haben jeweils ein<br />
Motto, das durch Architekten und Ausstellungsmacher<br />
gekonnt umgesetzt wurde: In<br />
Biel, dem ersten Anlaufpunkt, ging es um das<br />
Thema "Macht und Freiheit". Hier bestimmen<br />
drei Türme das Bild und waren Ausstellungen<br />
zu Demokratie, Arbeit, Geld und zum Selbstverständnis<br />
der Schweiz beheimatet. Knappe<br />
zwei Stunden konnten sich die <strong>WBO</strong>-Mitglie-<br />
14.2.3<br />
14.2.4
14.2.4<br />
der auf der Arteplage umsehen, bevor es zum<br />
Mittagessen und weiter nach Neuchatel (Neuenburg)<br />
ging. Neuchatel hatte seine Arteplage<br />
unter das Motto "Natur und Künstlichkeit"<br />
gestellt. Drei große "Kieselsteine" umgeben<br />
von künstlichem Schilfgras beherbergten faszinierende<br />
Ausstellungen, in denen es um<br />
Energie, Naturgewalten, künstliche Intelligenz<br />
oder Ernährung geht. Abgerundet wurde dieser<br />
Tag mit einem Abendessen auf der Arteplage.<br />
Im waadtländischen Yverdon hieß es am<br />
nächsten Tag "Ich und das Universum". Die<br />
<strong>WBO</strong>-Mitglieder ließen es sich natürlich nicht<br />
nehmen, sich im Wahrzeichen der Arteplage,<br />
einer aus 33.000 Düsen produzierten, begehbaren<br />
künstlichen Wolke, umzusehen. Mit<br />
dem Bus ging es dann an die letzte Arteplage<br />
ins freiburgische Murten. Dort war die Ausstellung<br />
"Augenblick und Ewigkeit" in die wunderschöne<br />
Altstadt integriert. Nach einem Mittagessen<br />
im traditionsreichen Restaurant<br />
"Schiff" und einer Präsentation durch Freibur-<br />
112<br />
gerland Tourismus machten sich die Busunternehmer<br />
auf, die Ausstellung zu erkunden.<br />
Heraus stach dabei der Monolith des französischen<br />
Starachitekten Jean Nouvel, der im<br />
See schwamm und zwei Ausstellungen<br />
beherbergte.<br />
Alle Teilnehmer waren sich, als es nach zwei<br />
anstrengenden, aber erlebnisreichen Tagen<br />
wieder gen Heimat ging, dass die Expo.02 mit<br />
ihren vilefältigen, interessant beleuchteten<br />
Themen ein sehr interessantes Reiseziel sei.<br />
Die Expo.02 war gut auf Busse eingerichtet:<br />
Mit über 150 Schweizer Busunternehmen<br />
wurden Kooperationsverträge unterzeichnet.<br />
Etwa 12% der Besucher reisen mit dem Bus<br />
an. Man war aber auch sehr an Busgruppen<br />
aus Baden-Württemberg interessiert. Aus<br />
diesem Grunde nutzte der <strong>WBO</strong> die Inforeise,<br />
um mit der Expo.02 eine Kooperation einzugehen,<br />
die den <strong>WBO</strong>-Mitgliedern Sonderkonditionen<br />
bei den Eintrittspreisen einräumte.
14<br />
Bregenzerwald<br />
Am 1. August startete eine Gruppe<br />
von Busunternehmern zu einer<br />
viertägigen Informationsreise in<br />
den Bregenzerwald. Jedoch war<br />
diese Reise keine gewöhnliche<br />
Informationsreise, sondern eine<br />
Informationsreise "anderer Art".<br />
Die Reise wurde unter dem Motto<br />
"Bregenzerwald neu erleben -<br />
Zukunftssicherung durch Tradition,<br />
Kultur und Architektur"<br />
gestellt.<br />
Den Teilnehmern wurde neben<br />
einem touristisch interessanten<br />
Programm auch Impulse zur eigenen<br />
Unternehmensstrategie geboten.<br />
Durch Vorträge von mittelständischen<br />
Unternehmern wurde aufgezeigt,<br />
dass es sich durchaus lohnt auf die<br />
Nischenpolitik "Qualität" zu setzen und sich<br />
nicht aus dem Markt drängen zu lassen, sondern<br />
sich durch Energie, Ideen und Durchsetzungswillen<br />
gegen alle Negativprognosen zu<br />
stellen.<br />
Am ersten Tag starteten wir mit einem 4-Sterne<br />
MAN-Bus von Böblingen in Richtung<br />
Süden in den Bregenzerwald. In Lingenau im<br />
Hotel Löwen angekommen, stärkten wir uns<br />
mit einem typisch Bregenzer-Menü, um<br />
anschließend gestärkt mit Frau Hinterndorfer<br />
von Vorarlberg Tourismus den Nachmittag zu<br />
verbringen und haben dabei Interessantes<br />
zum Vorarlberg und Bregenzerwald erfahren.<br />
Seebühne in Bregenz „La Boheme“<br />
113<br />
Am Abend wurde die Gruppe durch den Bürgermeister<br />
von Lingenau und den Vertretern<br />
des örtlichen Tourismus begrüßt und erhielten<br />
touristische und regionale Informationen über<br />
die Region "Bregenzerwald".<br />
Am zweiten Tag stand unter anderem die<br />
Besichtigung einer Sennerei in Schnepfau,<br />
die als einer der wenigen Sennereien<br />
ganzjährig Bergkäse erzeugt, aber auch eine<br />
sehr interessante Kirchenführung der Pfarrkirche<br />
in Au durch den Präsidenten von Vorarlberg<br />
Tourismus, Herrn Lingg, auf dem Programm.<br />
Höhepunkt dieses Tages war der<br />
Besuch der Seefestspiele auf der Seebühne<br />
"La Bohème" in Bregenz. Bei schönstem Wetter<br />
genossen die Teilnehmer im einzigartigen<br />
Ambiente vor der beeindruckenden Kulisse<br />
des Bodensees die herrliche Opernaufführung<br />
von Puccini.<br />
Den nächsten Tag begann die Reisegruppe<br />
mit einer herrlichen Wanderung durch das<br />
einzigartige Quelltuffgebiet in Lingenau. Im<br />
Anschluss an das Mittagessen im Hotel Schiff<br />
in Hittisau erhielten die Teilnehmer vom Hotelier<br />
Peter Metzler während der Käseprobe<br />
einen außergewöhnlichen Vortrag zur "Käse-<br />
Strasse Bregenzerwald und zum Qualitätstourismus",<br />
bei dem die Teilnehmer viele<br />
14.2.5
14.2.5<br />
Gemeinsamkeiten zur Busbranche erfuhren.<br />
Weitere Punkte wie die "Architektour" über<br />
den Bregenzerwald und eine geführte Besichtigung<br />
durch den Ort Schwarzberg, der durch<br />
die bedeutende Barockmalerin, Angelika<br />
Kauffmann, berühmt wurde standen auf dem<br />
Programm. Der erlebnisreiche Tag wurde<br />
durch eine Dichterlesung während des<br />
Abendessens im zwei-Hauben-Restaurant<br />
abgerundet. Die heimische Dichterin Birgit<br />
Rietzler las aus Gedichten zu "Interessantes<br />
und Amüsantes aus dem täglichen Geschehen",<br />
was sehr zur Belustigung der Gruppe<br />
führte.<br />
Am letzten Tag rundeten wir die Informationsreise<br />
mit dem Thema "Zukunftssicherung<br />
durch Tradition, Kultur und Architektur" durch<br />
eine sehr interessante Betriebsbesichtigung<br />
bei Familie Metzler in Egg zum Thema "Käse,<br />
Molke & Co ab.<br />
114<br />
Zum Abschluss unserer Informationsreise<br />
haben wir für die Teilnehmer noch etwas ganz<br />
Besonderes aufgehoben: Der Besuch des<br />
weltgrößten Rolls Royce-Museum in Dornbirn.<br />
Der Besitzer Franz Vonier zeigte mit<br />
großem Stolz der Gruppe seine Exponate.<br />
Die Busunternehmer waren wieder in ihrem<br />
Element, sie bewunderten die Oldtimer und<br />
die Lieblingsfahrzeuge des englischen<br />
Königshauses, aber auch von berühmten<br />
Stars und Geldadels.<br />
Nach vier schönen und interessanten Tagen<br />
ging unsere Inforeise in den Bregenzer Wald<br />
zu Ende und auf der anschließenden Heimreise<br />
nach Böblingen verabschiedete sich der<br />
österreichische Himmel mit Regen, was aber<br />
der guten Stimmung bei den Teilnehmern keinen<br />
Abbruch tat, denn was zählt waren die<br />
vielen neuen und positiven Eindrücke.
14<br />
<strong>WBO</strong>-Info-Reise an die „südliche Latiumküste“<br />
Sonntag, 03. März <strong>2002</strong> bis<br />
Samstag, 09. März <strong>2002</strong><br />
Die Region "südliche Latiumküste", die touristischer<br />
Partner unserer JHV'2000 war, hatte<br />
uns eingeladen, ihrer Region einen Besuch<br />
abzustatten.<br />
Am Sonntag, 03. März starteten wir. Unser<br />
Weg führt uns über Bozen, Verona, Modena,<br />
Florenz nach Chianciano Terme, wo wir<br />
gegen 19.30 Uhr im Hotel Rici eintrafen und<br />
nach dem Check-in von dem Hotelier zu<br />
einem gemeinsames Abendessen eingeladen<br />
wurden.<br />
Nach einem ausgiebigen Frühstück am<br />
nächsten Morgen besichtigten wir die Stadt<br />
und erhielten ausführliche Informationen über<br />
die Ausflugsmöglichkeiten in dieser Gegend.<br />
Unser nächstes Ziel war Sabaudia, eine<br />
"junge" Stadt, die erst 1932 gegründet<br />
wurde.b<br />
Hier wohnten wir im Hotel OASI DI KUFRA<br />
direkt am Meer.<br />
Nach einem Begrüßungs-Cocktail und einer<br />
kleinen Präsentation durch unsere touristischen<br />
Partner erfolgt die Zimmerverteilung.<br />
Nach dem Abendessen konnte man noch<br />
einen Spaziergang am Meer unternehmen.<br />
115<br />
Am Dienstag, 05. März lernten wir den Nationalpark<br />
Circeo kennen.<br />
In einem gigantischen Werk wurden in den<br />
dreißiger Jahren die Pontinischen Sümpfe<br />
trockengelegt. Der Nationalpark zeigt noch<br />
ein Stück, wie es vorher war mit seinen über<br />
20 km langen und hohen Sanddünen, den<br />
vier dahinterliegenden Lagunenseen, Sumpfland<br />
mit Büffelherden, Urwald und Trockenzonen.<br />
Unweit des Nationalparks befindet sich die<br />
Abtei von Fossanova, eines der besten Zeugnisse<br />
der italienischen frühgotischen Bauweise<br />
aus dem 12. Jh. mit einem wunderschönen<br />
Kreuzgang. In dieser Abtei verstarb<br />
1274 Thomas von Aquin.<br />
Das Mittagessen nahmen wir in dem malerischen<br />
Dörfchen nahe der Abtei liegt, ein.<br />
Unser nächstes Ziel war Sermoneta,<br />
eines der schönsten und besterhaltenen<br />
mittelalterlichen Orte im<br />
nahen hügeligen Hinterland.<br />
Dort befindet sich das imposante<br />
"Castello die Caetani", einst Sitz<br />
der Feudalherrscher über die halbe<br />
Region Latium, in dem auch Lucrezia<br />
Borgia wohnte. Dieser Ort bietet<br />
antike Traditionen, Feste und kulturelle<br />
Sommerprogramme..<br />
Nach einem traditionellen Menue<br />
der Region in einem "agriturismo"<br />
fuhren wir in unser Hotel zurück.<br />
14.2.6
14.2.6<br />
Am nächsten Tag verabschiedeten wir uns<br />
nach dem Frühstück von unseren Gastgebern<br />
in Sabaudia und fuhren zur Villa dei Principi,<br />
wo wir bis zu unserer Abreise wohnten. Mit<br />
unserer Fremdenführerin unternahmen wir<br />
einen Spaziergang durch die Altstadt Terracina.<br />
Nachdem wir uns gestärkt hatten, fuhren wir<br />
weiter in die "Ewige Stadt" Rom.<br />
Selbstverständlich hatten unsere Partner für<br />
uns ein Programm mit den wichtigsten<br />
Sehenswürdigkeiten zusammengestellt.<br />
Vom Parkhaus Gianicolo unternahmen wir<br />
einen Spaziergang zum Petersplatz, der an<br />
diesem Spätnachmittag ziemlich leer war und<br />
so hatten wir noch genügend Zeit uns durch<br />
den Petersdom führen zu lassen.<br />
Anschließend unternahmen wir noch einen<br />
kleinen Abstecher ins Zentrum Roms.<br />
Nach dem Abendessen begann unsere Busfahrt<br />
durch das wunderbar beleuchtete Rom<br />
und ein langer, ereignisreicher Tag ging zu<br />
Ende.<br />
Am nächsten Tag führte uns unser Ausflug<br />
entlang der alten Via Appia von Terracina und<br />
Fondi nach Gaeta und von dort aus über die<br />
Schnellstraße von Formia nach Cassino. Hier<br />
besuchten wir die Abtei von Montecassino.<br />
116<br />
Diese imposante, antike Abtei wurde 1944<br />
von den Alliierten völlig zerstört und kurz<br />
nach Kriegsende wieder neu errichtet.<br />
Nach der Mittagspause ging es zurück an die<br />
Küste und nach Gaeta, einer antiken Hafenstadt<br />
mit napoletanischem Gepräge, die von<br />
den Borbonen beherrscht wurde. Hier kann<br />
man das Aragonerschloss, verschiedene<br />
Kathedralen sowie die älteste Kirche am<br />
Hafen S. Giovanni al Mare aus dem 12. Jh.,<br />
die im byzantinischen Stil errichtet wurde,<br />
bewundern.<br />
Über die Panoramastrasse Via Flacca erreichenten<br />
wir das interessant gelegene<br />
Fischerdorf Sperlonga. Mit seinen weißgetünchten<br />
Mauern, den Treppen und verschachtelten<br />
Häusern erinnert es an Griechenland.<br />
Bekannt wurde dieser Ort durch die<br />
Villa des Kaisers Tiberius.
14<br />
Nach der Rückkehr zu unserem Hotel trafen<br />
wir uns mit den Verantwortlichen aus den verschiedenen<br />
Bereichen zu einem Essen, um<br />
mit Ihnen anstehende Fragen zu erörtern. Der<br />
Abend klang mit einem bunten, musikalischen<br />
Programm aus.<br />
Jede Reise geht einmal zu Ende und so hieß<br />
es nach dem Frühstück Abschied nehmen<br />
von unseren Gastgebern im Latium.<br />
Unser Rückweg führte uns nach Montecatini<br />
Therme, wo wir am späten Nachmittag im<br />
Hotel Mancomi eintrafen und von der örtlichen<br />
Agentur die wichtigsten Informationen<br />
über diesen Ort und seine Umgebung erhielten.<br />
Am nächsten Morgen starteten wir zu unserer<br />
letzten Etappe nach Böblingen. Unsere Route<br />
führte uns über La Spezia, Apennin, vorbei an<br />
Parma und Mailand, durchs Tessin und die<br />
Schweiz nach Böblingen.<br />
117<br />
Es war einer wunderschöne, erlebnisreiche<br />
Informationsreise in einen Teil von Italien, der<br />
noch nicht so sehr vom Tourismus überlaufen<br />
ist.<br />
14.2.6
15<br />
15.1 Vorstand<br />
Vorsitzende<br />
Dr. Gisela Volz<br />
Liebenzeller Straße 32<br />
75365 Calw<br />
Referent Touristik<br />
Harald Binder<br />
Bergheimer Straße 12<br />
70499 Stuttgart<br />
Organisation<br />
Stellv. Vorsitzender<br />
Eberhard Dannenmann<br />
Siemensstraße 1<br />
71384 Weinstadt<br />
Referent Technik<br />
Walter Kappus<br />
Brandenburger Str. 16-18<br />
71229 Leonberg<br />
Bez.-Vors. Freiburg<br />
Klaus Sedelmeier<br />
Ährenweg 1<br />
79258 Hartheim<br />
Kassier<br />
Ronald Bäuerle<br />
Solitudeallee 16<br />
71636 Ludwigsburg<br />
Referent ÖPNV<br />
Frank Wiest<br />
Brunnenstraße 11<br />
72379 Hechingen<br />
Bez.-Vors. Karlsruhe<br />
Peter Walz<br />
Rathenaustraße 6<br />
76456 Kuppenheim<br />
118<br />
Ehrenvorsitzender<br />
Dipl.-Ing. Friedel Rau<br />
Gartenstraße 127–129<br />
73430 Aalen<br />
Bez.-Vors. Stuttgart<br />
Andreas Kühner<br />
Weinsberger Straße 43<br />
74072 Heilbronn<br />
Bez.-Vors. Tübingen<br />
Theo Maas<br />
Wilhelm-Kraut-Straße 6<br />
72336 Balingen
15<br />
Geschäftsstelle<br />
<strong>WBO</strong> - Verband Baden-Württ. Telefon (07031) 623 - 01<br />
Omnibusunternehmer e.V. Telefax (07031) 623 - 116 oder 623 - 115<br />
Dornierstr. 3 Postfach 23 51<br />
71034 Böblingen 71013 Böblingen<br />
Geschäftsführung<br />
Rolf Schmid 07031/623-101<br />
Sekretariat<br />
Geschäftsführung<br />
Renate Vollmer 07031/623-102<br />
IGP - Interessengemeinschaft des Telefon (07031) 623 - 00<br />
Personenverkehrsgewerbes eG Telefax (07031) 623 - 115 oder 623 - 116<br />
Dornierstr. 3 Postfach 23 51<br />
71034 Böblingen 71013 Böblingen<br />
Vorstand<br />
Eberhard Dannenmann<br />
Rolf Schmid<br />
Aufsichtsrat<br />
Werner Schweizer<br />
(Aufsichtsratsvorsitzender)<br />
Eberhard Hafner<br />
(stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender)<br />
Sekretariat Vorstand<br />
Renate Vollmer 623-102<br />
119<br />
Sonderaufgaben<br />
Dr. Holger Zuck<br />
Rechtsanwalt<br />
Assistenten/Referenten<br />
Diana Rivic 623-122<br />
Dipl.-Betriebswirtin (FH)<br />
Assistentin Bereich Touristik,<br />
ÖPNV-Sonderaufgaben, Statistik<br />
Veranstaltungen<br />
Silke Kreuzwieser 623-109<br />
Dipl.-Betriebswirtin (FH)<br />
Assistentin Bereich Personal,<br />
Personalfragen, Arbeitsrecht, Tarifrecht<br />
Dirk Dannenfeld 623-107<br />
Dipl.-Betriebswirt (FH)<br />
Assistent Bereich ÖPNV-Sonderaufgaben,<br />
Statistik, Technik<br />
Brigitte Lechler 623-190<br />
Assistentin Bereich<br />
Fortbildung und Sonderaufgaben<br />
Joanna Sojka 623-105<br />
Sekretariat Assistenten/Referenten<br />
15.2
15.2<br />
Hausverwaltung<br />
Ulrike Michel (Teilzeit) 623-103<br />
PBefG-Anhörverfahren<br />
Achim Schwalbe 623-196<br />
Sachbearbeiter<br />
Buchhaltung<br />
Maria Stebel 623-161<br />
EDV<br />
Paul Sojka 623-154<br />
Dipl.-Ing., Technik-Informatiker<br />
Denis Tchepov 623-154<br />
Dipl.-Ing. Informatiker<br />
Schülerabrechnung<br />
Gerda Stanek 623-155<br />
Leiterin Schülerabrechnung<br />
Kristina Vidovic 623-157<br />
Assistentin des Vorstandes<br />
Zorica Jeftiv 623-152<br />
Sachbearbeiterin<br />
Silvia Mücke (Teilzeit) 623-153<br />
Sachbearbeiterin<br />
Renate Jüstel (Teilzeit) 623-153<br />
Sachbearbeiterin<br />
120<br />
Versicherungsdienst<br />
Siegfried Maier 0711/25505-357<br />
Warenverkauf<br />
Karlheinz Geier 623-140<br />
Leiter Warenwirtschaft<br />
Richard Rapp 623-141<br />
Sachbearbeiter Verkauf<br />
Hans-Martin Fingerle 623-142<br />
Sachbearbeiter<br />
Verkauf/Einkauf/Marketing<br />
Peter Gloch 623-145<br />
Lagerist<br />
Hildegard Heß (Teilzeit) 623-143<br />
Bürohilfe<br />
Ulrich Hagemeier (Teilzeit) 623-145<br />
Lagerist<br />
Telefonzentrale<br />
Gisela Schaper 623-200
15<br />
Bildungswerk der Telefon (07031) 623 - 03<br />
Omnibusunternehmer e.V. Telefax (07031) 623 - 193<br />
Dornierstr. 3 Postfach 23 51<br />
71034 Böblingen 71013 Böblingen<br />
Dr. Gisela Volz<br />
Vorsitzende<br />
121<br />
Rolf Schmid<br />
Geschäftsführer<br />
f+b - Forschungs- und Beratungs- Telefon (07031) 623 - 04<br />
gesellschaft Personenverkehr mbH Telefax (07031) 623 - 198<br />
Dornierstr. 3 Postfach 23 51<br />
71034 Böblingen 71013 Böblingen<br />
Peter Bagdahn,<br />
Dipl.-Betriebswirt (FH)<br />
Geschäftsführer<br />
combus training GmbH Telefon (07031) 623 - 07<br />
Telefax (07031) 623 - 116<br />
Dornierstr. 3 Postfach 23 51<br />
71034 Böblingen 71013 Böblingen<br />
Eberhard Dannenmann<br />
Geschäftsführer<br />
Dr. (phil. rel.) Heinz G. Benten<br />
Unternehmensberater, Rechtsbeistand<br />
Manuela Schneider<br />
Assistentin der Geschäftsleitung<br />
Rolf Schmid<br />
Geschäftsführer<br />
OMNIVIA AG Telefon (07031) 623 - 08<br />
Aktiengesellschaft des<br />
privaten Verkehrsgewerbes<br />
Telefax (07031) 623 - 116<br />
Dornierstr. 3 Postfach 23 51<br />
71034 Böblingen 71013 Böblingen<br />
Dr. Gisela Volz<br />
Vorsitzende des Aufsichtsrates<br />
Rolf Schmid + Peter Bagdahn<br />
Vorstand<br />
15.2
15.3 Kreisobleute des <strong>WBO</strong><br />
Regierungsbezirk Stuttgart<br />
Region Franken<br />
Kreis Heilbronn Stellvertreter<br />
Wolfgang Kühner Eugen Zartmann<br />
Gross Int. Reisebüro Zartmann GmbH & Co.<br />
Weinsberger Str. 43 Dieselstr. 4<br />
74072 Heilbronn 74172 Neckarsulm<br />
Stadt Heilbronn Stellvertreter<br />
Wolfgang Kühner Eugen Zartmann<br />
Gross Int. Reisebüro Zartmann GmbH & Co.<br />
Weinsberger Str. 43 Dieselstr. 4<br />
74072 Heilbronn 74172 Neckarsulm<br />
Hohenlohekreis Stellvertreter<br />
Helmut Rüdinger Thomas Lidle<br />
Rüdinger Verkehrsbetr. KG Hütter Reisen GmbH<br />
Uferweg 10 Büttelbronner Str. 6<br />
74238 Krautheim 74613 Öhringen<br />
Main-Tauber-Kreis Stellvertreter<br />
Heinz Ott Hubert Seitz<br />
Omnibusverkehr Ott Seitz-Reisen GmbH &<br />
Sudetenstr. 6 Co. KG<br />
97877 Wertheim Hauptstr. 6<br />
97900 Külsheim<br />
Kreis Schwäbisch-Hall Stellvertreter<br />
Klaus Röhler Wilhelm Zweidinger<br />
Haalstr. 13 Omnibusverkehr<br />
74523 Schwäbisch Hall Zweidinger<br />
Spielbach 44<br />
74575 Schrozberg<br />
Region Stuttgart<br />
Kreis Böblingen Stellvertreter<br />
Walter Kappus Hans Martin Hassler<br />
Kappus-Reisen GmbH Martin Hassler Söhne<br />
& Co.KG Gartenstr. 15<br />
Brandenburger Str. 16-18 71063 Sindelfingen<br />
71229 Leonberg<br />
Kreis Esslingen Stellvertreter<br />
Frank Fischle Sybille Bauer<br />
E. Fischle GmbH & Co. KG Fischer Omnibusreisen<br />
Wolf-Hirth-Str. 4 GmbH & Co.<br />
73730 Esslingen Am Wasserrain 4<br />
73235 Weilheim<br />
Kreis Göppingen<br />
Horst Hollerbach<br />
Emil Sihler GmbH & Co. KG<br />
Grube-Karl-Str. 18<br />
73312 Geislingen<br />
122<br />
Kreis Ludwigsburg Stellvertreter<br />
Ronald Bäuerle Rudolf Hönes<br />
Ludwigsburger Hönes-Reisen GmbH<br />
Verkehrslinien Reisebüro Münchinger Str. 14<br />
Jäger GmbH 70806 Kornwestheim<br />
Solitudeallee 16<br />
71636 Ludwigsburg<br />
Rems-Murr-Kreis Stellvertreter<br />
Achim Frank Eberhard Schlienz<br />
Knauss Reisen Omnibusverkehr<br />
D. Frank GmbH & Co. KG Schlienz GmbH<br />
Talauenstr. 70 & Co. KG<br />
73614 Schorndorf Willi-Rüsch-Str. 11<br />
71394 Kernen<br />
Stadt Stuttgart<br />
Willi Knisel<br />
Knisel GmbH & Co.<br />
Arnoldstr. 3 a<br />
70378 Stuttgart<br />
Region Ostwürttemberg<br />
Kreis Heidenheim<br />
N.N.<br />
Ostalbkreis Stellvertreter<br />
Karl Jakob Josef Köppel<br />
Friedhofweg 2 Kastellstr. 4<br />
73571 Göggingen 73479 Ellwangen<br />
Regierungsbezirk Karlsruhe<br />
Region Mittlerer Oberrhein<br />
Stadt Baden-Baden Stellvertreter<br />
Peter Walz Heinz Walz<br />
Walz-Reisen GmbH Gerdes-Reisen GmbH<br />
Rathenaustr. 5 Rastatter Str. 40 a<br />
76456 Kuppenheim 6470 Ötigheim<br />
Kreis Karlsruhe Stellvertreter<br />
Heinz Hassis jun. Gerd Balmer<br />
Omnibusverkehr Reise mit Wöhrle GmbH<br />
Heinz Hassis Hagenfeldstr. 6<br />
Bunsenstr. 1-3 75038 Oberderdingen<br />
76684 Östringen<br />
Stadt Karlsruhe Stellvertreter<br />
Heinz Hassis jun. Gerd Balmer<br />
Omnibusverkehr Reise mit Wöhrle GmbH<br />
Heinz Hassis Hagenfeldstr. 6<br />
Bunsenstr. 1-3 75038 Oberderdingen<br />
76684 Östringen
15<br />
Kreis Rastatt Stellvertreter<br />
Peter Walz Heinz Walz<br />
Walz-Reisen GmbH Gerdes-Reisen GmbH<br />
Rathenaustr. 55 Rastatter Str. 40 a<br />
76456 Kuppenheim 76470 Ötigheim<br />
Region Nordschwarzwald<br />
Kreis Calw Stellvertreter<br />
Karl Rübenacker Arno Ayasse<br />
Rübenacker Reisen Rexer GmbH & Co.<br />
Omnibusverkehr GmbH&Co Stuttgarter Str. 108<br />
Daimlerstr. 2 75365 Calw<br />
72213 Altensteig<br />
Kreis Freudenstadt Stellvertreter<br />
Werner Schweizer N. N.<br />
Schweizer GmbH<br />
Heiligenbronner Str. 2<br />
72178 Waldachtal<br />
Stadt Pforzheim und<br />
Enzkreis Stellvertreter<br />
Werner Seitter Karl-Heinz Binder<br />
Seitter GmbH & Co. KG Binder GmbH<br />
Steinäckerstr. 9 Pforzheimer Str. 46<br />
71292 Friolzheim 75449 Wurmberg<br />
Region Unterer Neckar<br />
Stadt Heidelberg Stellvertreter<br />
Klara Heger Adelheide Mohr<br />
Omnibusverkehr Mohr-Reisen GmbH<br />
Wolfgang Heger Peterstaler Str. 156<br />
An der Autobahn 12 69118 Heidelberg<br />
68789 St. Leon-Rot<br />
Stadt Mannheim Stellvertreter<br />
Klara Heger Adelheide Mohr<br />
Omnibusverkehr Mohr-Reisen GmbH<br />
Wolfgang Heger Peterstaler Str. 156<br />
An der Autobahn 12 69118 Heidelberg<br />
68789 St. Leon-Rot<br />
Neckar-Odenwald-Kreis Stellvertreter<br />
Horst Berberich Walter Schneider<br />
Horst Berberich GmbH Schneider-Reisen<br />
Reinhardsachsener Str. 19 Schefflenzer Str. 1<br />
74731 Walldürn 74834 Elztal<br />
Rhein-Neckar-Kreis Stellvertreter<br />
Klara Heger Adelheide Mohr<br />
Omnibusverkehr Mohr-Reisen GmbH<br />
Wolfgang Heger Peterstaler Str. 156<br />
An der Autobahn 12 69118 Heidelberg<br />
68789 St. Leon-Rot<br />
123<br />
Regierungsbezirk Freiburg<br />
Region Hochrhein-Bodensee<br />
Kreis Konstanz Stellvertreter<br />
Christian Löble Michael Mayer<br />
Löble-Reisen Hohentwiel Reisen<br />
Bernhardgasse 14 GmbH &Co. KG<br />
78337 Öhningen Unterm Berg 5<br />
78224 Singen<br />
Kreis Lörrach Stellvertreter<br />
Claus Stockburger Michael Kaiser<br />
C. Stockburger Kaiser-Reisen<br />
Verkehrsbetriebe GmbH Kreuzstr. 83<br />
Hohe-Flum-Str. 16 79540 Lörrach<br />
79650 Schopfheim<br />
Kreis Waldshut Stellvertreter<br />
Thomas Rüd Elmas Schröger<br />
Rüd-Verkehrs GmbH & Schröger-Reisen GmbH<br />
Co. KG Hartschwand 71<br />
Auf der Fluhe 11 79733 Görwihl<br />
79774 Albbruck<br />
Region Schwarzwald-Baar-Heuberg<br />
Kreis Rottweil Stellvertreter<br />
Carsten Burri Jürgen Müller<br />
Burri-Fichter GmbH Götz-Reisen GmbH<br />
Hauptstr. 62 Flözlingerstr. 32<br />
78144 Tennenbronn 78658 Zimmern<br />
Schwarzwald-Baar-Kreis Stellvertreter<br />
Klaus Maier Thomas Haiz<br />
Linienverkehr Maier oHG Donaueschinger<br />
Niederwiesenstr. 27 Verkehrsbetrieb<br />
78050 Villingen- Karlstr. 52<br />
Schwenningen 78166 Donaueschingen<br />
Kreis Tuttlingen Stellvertreter<br />
Wilfried Klaiber N. N.<br />
Max-Planck-Str. 12<br />
78549 Spaichingen<br />
Region Südlicher Oberrhein<br />
Kreis Breisgau-<br />
Hochschwarzwald Stellvertreter<br />
Klaus Sedelmeier Bernd Binninger<br />
R.A.S.T.-Reisen Omnibusverkehr<br />
Ährenweg 1 Karl Binninger<br />
79258 Hartheim Breisacher Str. 1<br />
79279 Vörstetten<br />
15.3
15.3<br />
Kreis Emmendingen Stellvertreter<br />
Klaus Sedelmeier Bernd Binninger<br />
R.A.S.T.-Reisen Omnibusverkehr<br />
Ährenweg 1 Karl Binninger<br />
79258 Hartheim Breisacher Str. 1<br />
79279 Vörstetten<br />
Stadt Freiburg Stellvertreter<br />
Klaus Sedelmeier Bernd Binninger<br />
R.A.S.T.-Reisen Omnibusverkehr<br />
Ährenweg 1 Karl Binninger<br />
79258 Hartheim Breisacher Str. 1<br />
79279 Vörstetten<br />
Ortenaukreis Frank Kasper<br />
N. N. Omnibusreisen<br />
Robert Kasper<br />
Waldhäuser Str. 6<br />
77784 Oberharmersbach<br />
Regierungsbezirk Tübingen<br />
Region Bodensee-Oberschwaben<br />
Bodenseekreis Stellvertreter<br />
Günther Gebhard Ulf Zimmermann<br />
Omnibusreisen Omnibusverkehr<br />
Alois Gebhard & Sohn Strauss GmbH & Co.KG<br />
88633 Heiligenberg Oberhofer Str. 6<br />
88069 Tettnang<br />
Kreis Ravensburg Stellvertreter<br />
Christof Bühler Bernd Grabherr<br />
E. Bühler GmbH & Co. Omnibus Grabherr<br />
Untere Lußstr. 25 GmbH<br />
88271 Wilhelmsdorf Am Langholz 8<br />
88189 Waldburg<br />
Kreis Sigmaringen Stellvertreter<br />
Fritz Becker Ernst Reisch<br />
Brühlstr. 32 Reisch GmbH<br />
72510 Stetten Flachsstr. 30<br />
88512 Mengen<br />
124<br />
Region Donau-Iller<br />
Alb-Donau-Kreis Stellvertreter<br />
Hans Klöpfer Eckhard Werner<br />
Omnibus Klöpfer Robert Bayer GmbH<br />
Halde 10 Max-Planck-Str. 2<br />
89189 Neenstetten 89584 Ehingen<br />
Kreis Biberach Stellvertreter<br />
Wolfgang Walk Achim Reinalter<br />
Walk GmbH Reinalter GmbH & Co.<br />
Daimlerstr. 11 Lindenplatz 13<br />
88499 Riedlingen 88471 Laupheim<br />
Stadt Ulm Stellvertreter<br />
Hans Klöpfer Eckhard Werner<br />
Omnibus Klöpfer Robert Bayer GmbH<br />
Halde 10 Max-Planck-Str. 2<br />
89189 Neenstetten 89584 Ehingen<br />
Region Alb-Neckar<br />
Kreis Reutlingen Stellvertreter<br />
Hermann Bader Rainer Bopp<br />
Bader GmbH + Co. KG Reisebüro Heinz Bopp<br />
Albstr. 18 Hauptstr. 27<br />
72661 Grafenberg 72525 Münsingen<br />
Kreis Tübingen Stellvertreter<br />
Wolfgang Groß Herbert Noll<br />
Omnibus Groß GmbH Noll-Reisen<br />
Mechthildstr. 14 Bahnhofstr. 15/1<br />
72108 Rottenburg 72181 Starzach<br />
Zollernalbkreis Stellvertreter<br />
Theo Maas Manfred Schürmann<br />
Gebr. Maas GmbH & Co. HVB Wiest +<br />
Wilhelm-Kraut-Str. 6 Schürmann<br />
72336 Balingen Hechinger Verkehrsbetriebsges.<br />
mbH<br />
Brunnenstr. 11<br />
72379 Hechingen
15<br />
Ausschüsse und Arbeitsgruppen<br />
Arbeitsgruppe Technik<br />
Fachreferent: Walter Kappus, Leonberg<br />
Assistent: Dirk Dannenfeld<br />
● Rainer Bopp, Münsingen<br />
● Herbert Däuble, Deckenpfronn<br />
● Georg Galster, Albfreund Reisen, Grüninger,<br />
Gerstetten<br />
● Thomas Haiz, Donaueschinger Verkehrsbetriebe<br />
● Werner Hummel, Kirchzarten<br />
Arbeitsgruppe ÖPNV<br />
Fachreferent: Frank Wiest, Hechingen<br />
Assistent: Dirk Dannenfeld<br />
● Thomas Balmer, Reise mit Wöhrle GmbH,<br />
Oberderdingen<br />
● Matthias Bliederhäuser-Nille, OVG Bliederhäuser<br />
GmbH & Co. KG,Göppingen<br />
● Gitte Eberhardt, Engelsbrand<br />
● Frank Fischle, Esslingen<br />
● Bernd Grabherr, Waldburg<br />
● Claudia Groß, Rottenburg<br />
● Thomas Haiz, Donaueschinger Verkehrsbetriebe<br />
● Mark Hogenmüller, Reutlinger Stadtverkehrsges.<br />
mbH<br />
● Horst Hollerbach, Emil Sihler GmbH & Co.<br />
KG, Geislingen<br />
Arbeitsgruppe Touristik<br />
Fachreferent: Harald Binder, Stuttgart<br />
Assistentin: Diana Rivic<br />
● Horst Bottenschein, Ehingen<br />
● Marc Ertl, Ochsenhausen<br />
● Sigrid Fromm, Wain<br />
● Georg Galster Omnibusverkehr Grüninger,<br />
Gerstetten<br />
● Peter Greiner, Ludwigsburger Verkehrslinien<br />
Reisebüro Jäger<br />
125<br />
● Edgar Mundle, Zartmann GmbH & Co.,<br />
Neckarsulm<br />
● Karl Rübenacker, Altensteig<br />
● Rudolf Schmidt, Regional Bus Stuttgart,<br />
Stuttgart<br />
● Karl-Heinz Seitter, Friolzheim<br />
● Kurt Will, Markgräfler-Reisen Will, Müllheim<br />
● Jochen Klaiber, Spaichingen<br />
● Stefan Kocher, Tübingen<br />
● Edgar Mundle, Zartmann GmbH & Co. KG,<br />
Neckarsulm<br />
● Ulrich Rau, OVA Omnibus-Verkehr Aalen,<br />
Aalen<br />
● Thorsten E. Reisch, Mengen<br />
● Karl Rübenacker, Altensteig<br />
● Kerstin Sander-Zuck, RND/RPV, Böblingen<br />
● Jörg Schmidbauer, Omnibusverkehr<br />
Schmidbauer, Engen<br />
● Karl-Heinz Seitter, Friolzheim<br />
● Eckhard Werner, Robert Bayer GmbH,<br />
Ehingen<br />
● Andreas Hirsch, Karlsruhe<br />
● Theo Maas, Balingen<br />
● Hans-Edgar Reinschmidt, St. Blasien<br />
● Karl Rübenacker, Altensteig<br />
15.4
15.4<br />
Arbeitsgruppe für Fortbildungs- und<br />
Unternehmensführungsaufgaben<br />
Fachreferentin: Dr. Gisela Volz, Calw<br />
Assistentin: Brigitte Lechler<br />
● Senator h.c. Günter Bliederhäuser-Nille<br />
(OVG Bliederhäuser GmbH & Co. KG),<br />
Göppingen,<br />
● Markus Dannenmann, Weinstadt<br />
● Gitte Eberhardt, Engelsbrand<br />
● Bettina Fischle, Esslingen<br />
● Hans-Martin Hassler, Sindelfingen<br />
● Horst Hollerbach (E. Sihler GmbH & Co.<br />
KG), Geislingen<br />
● Walter Kappus, Leonberg<br />
● Matthias Knisel, Stuttgart<br />
● Andreas Kühner (Friedrich Gross),<br />
Heilbronn<br />
Tarifkommission<br />
Vorsitzender: Achim Frank<br />
(Knauss-Reisen Dieter Frank), Schorndorf<br />
Assistentin: Silke Kreuzwieser<br />
● Ronald Bäuerle (Ludwigsburger Verkehrslinien<br />
Jäger), Ludwigsburg<br />
● Markus Dannenmann, Weinstadt<br />
● Gitte Eberhardt, Engelsbrand<br />
● Frank Fischle, Esslingen<br />
● Eberhard Geiger (RSV), Reutlingen<br />
● Wolfgang Groß, Rottenburg<br />
● Matthias Knisel, Stuttgart<br />
● Theo Maas, Balingen<br />
● Ulrich Rau (OVA), Aalen<br />
● Achim Reinalter, Laupheim<br />
● Helmut Rüdinger, Krautheim<br />
● Klaus Sedelmeier (R.A.S.T.-Reisen),<br />
Hartheim<br />
● Franz Schweizer, Waldachtal<br />
● Frank Wiest (HVB), Hechingen<br />
126<br />
● Theo Maas (Gebr. Maas GmbH + Co.),<br />
Balingen<br />
● Ulrich Rau (OVA Omnibus-Verkehr-Aalen),<br />
Aalen<br />
● Karl Rübenacker, Altensteig<br />
● Werner Schweizer, Waldachtal<br />
● Heike Seibert (Omnibus Pflüger GmbH),<br />
Creglingen<br />
● Peter Walz, Kuppenheim<br />
Stellvertretende Mitglieder<br />
● Gerhard Fecht, Meßkirch<br />
● Georg Galster (Omnibusverkehr<br />
Grüninger), Gerstetten<br />
● Stefan Kocher, Tübingen<br />
● Günter Megerle, Forchtenberg
15<br />
Schlichtungs- und Schiedskommission<br />
● Horst Hollerbach, Geislingen<br />
● Willi Knisel, Stuttgart<br />
● Theo Maas, Balingen<br />
● Helmut Rüdinger, Krautheim<br />
Solidaritäts-Hilfeleistungsausschuss<br />
Mitglieder aus dem Vorstand<br />
● Dr. Gisela Volz, Calw<br />
● Eberhard Dannenmann, Weinstadt<br />
● Ronald Bäuerle, Ludwigsburg<br />
Solidaritäts-Hilfeleistungsausschuss<br />
● Horst Hollerbach (Emil Sihler GmbH & Co.<br />
KG), Geislingen<br />
● Wolfgang Kühner (Omnibusverkehr Friedrich<br />
Gross), Heilbronn<br />
● Theo Maas, Balingen<br />
● Werner Seitter, Friolzheim<br />
Solidaritäts-Unterstützungsausschuss<br />
Mitglieder aus dem Vorstand<br />
● Dr. Gisela Volz, Calw<br />
● Eberhard Dannenmann, Weinstadt<br />
● Ronald Bäuerle, Ludwigsburg<br />
Vorsitzender der Tarifkommission<br />
● Achim Frank (Knauss-Reisen<br />
Dieter Frank), Schorndorf<br />
Solidaritäts-Unterstützungsausschuss<br />
● Gerd Balmer (Friedrich Wöhrle GmbH),<br />
Oberderdingen<br />
● Horst Hollerbach ( Emil Sihler GmbH &<br />
Co. KG), Geislingen<br />
● Wolfgang Kühner (Omnibusverkehr<br />
Friedrich Gross), Heilbronn<br />
● Franz Schweizer, Waldachtal<br />
127<br />
Stellvertretende Mitglieder<br />
● Erich Drexler (Omnibusverkehr Huber),<br />
Schnürpflingen<br />
● Gitte Eberhardt, Engelsbrand<br />
● Wolfgang Groß, Rottenburg<br />
● Ulrich Rau (Omnibusverkehr Aalen),<br />
Aalen<br />
Stellvertretende Mitglieder<br />
● Anton Müller, Bösingen<br />
● Achim Reinalter, Laupheim<br />
● Karl Rübenacker, Altensteig<br />
Stellvertretende Mitglieder<br />
● Horst Berberich, Walldürn<br />
● Wolfgang Müller, Schwäbisch Hall<br />
● Werner Seitter, Friolzheim<br />
● Hubert Seitz, Külsheim<br />
15.4
15<br />
Mitgliederbewegung<br />
Bestand an ordentlichen Mitgliedern am 1. Januar 2001 460<br />
Zugänge bis 31. Dezember 2001<br />
Sibold-Reisen 79761 Waldshut<br />
Heckert 79400 Kandern<br />
Verkehrsgesellschaft Marbach 71772 Marbach<br />
Busreisen Brugger 89518 Heidenheim<br />
Abgänge bis 31. Dezember 2001<br />
Reisebüro Haiz 78166 Donaueschingen<br />
Castell-Reisen 88690 Uhldingen<br />
Stengelin 78532 Tuttlingen<br />
Holzmann 69181 Leimen<br />
GFR Reisedienst 79115 Freiburg<br />
Güther 72124 Pliezhausen<br />
Mira-Reisen 72762 Reutlingen<br />
Hergarten 79183 Waldkirch<br />
Reuter 71364 Winnenden<br />
Bestand an ordentlichen Mitgliedern am 1. Januar <strong>2002</strong> 454<br />
Zugänge bis 1. Oktober <strong>2002</strong><br />
Knauss-Reisen 73614 Schorndorf<br />
Gabriel-Events-Bus-Tours 74363 Güglingen<br />
Heizmann, 79669 Zell i.Wiesental<br />
BeDis GmbH 70327 Stuttgart<br />
Busservice Kisanyik 89564 Nattheim<br />
Kienzler Busreisen 78136 Schonach<br />
Abgänge bis 1. Oktober <strong>2002</strong><br />
Stauber GmbH* 88212 Ravensburg<br />
Staiger 72770 Reutlingen<br />
Leo Costantino 75399 Unterreichenbach<br />
Schlozer 79650 Schopfheim<br />
Alfred König 89171 Illerkirchberg<br />
Barbis 69124 Heidelberg<br />
Hans Kröper 74564 Crailsheim<br />
Huber-Reisen 77883 Ottenhöfen<br />
Franz GmbH 79674 Todtnau<br />
Bestand an ordentlichen Mitgliedern am 1. Oktober <strong>2002</strong> 451<br />
*Verbundene Unternehmen<br />
129<br />
15.6
15<br />
15.7 Mitgliederinformation<br />
vom 01.10.2001 – 31.12.2001 haben wir folgende Informationen herausgegeben:<br />
22 Aktuell<br />
2 IGP-Versicherungsdienst-Information<br />
14 Bildungswerk-Aktuell<br />
1 <strong>WBO</strong>-Touristik-Information<br />
vom 01.01.<strong>2002</strong> – 30.09.<strong>2002</strong> haben wir folgende Informationen herausgegeben:<br />
122 Aktuell<br />
2 IGP-Versicherungsdienst-Informationen<br />
32 Bildungswerk-Aktuell<br />
5 <strong>WBO</strong>-Touristik-Informationen<br />
130
16<br />
Gedenktafel<br />
Januar <strong>2002</strong> JULIUS VÖHRINGER<br />
Vöhringer GmbH<br />
72805 Lichtenstein<br />
Februar <strong>2002</strong> FRIEDRICH WÖHR<br />
Wöhr Tours GmbH<br />
71287 Weissach<br />
März <strong>2002</strong> RUTH FRANK<br />
Frank + Stöckle<br />
73110 Hattenhofen<br />
ELISABETH HOHNECKER<br />
Hohnecker GmbH & Co. KG<br />
73278 Schlierbach<br />
April <strong>2002</strong> ALFRED HASSLER<br />
Martin Hassler Söhne<br />
71069 Sindelfingen<br />
Mai <strong>2002</strong> AUGUST FUCHS<br />
Omnibusverkehr August Fuchs<br />
73488 Ellenberg<br />
August <strong>2002</strong> REINHOLD HEIDEKER<br />
Heideker-Reisen<br />
72525 Münsingen<br />
131
17.1<br />
17.1.1<br />
17<br />
Sortiment / Preise<br />
Andere Organisationen im Dienstleistungszentrum<br />
Dornierstraße 3<br />
IGP – Interessengemeinschaft des<br />
Personenverkehrsgewerbes<br />
in Baden-Württemberg eG<br />
IGP-Warenverkauf<br />
Die Globalisierung der Märkte macht auch vor<br />
unserer Branche keinen Halt. Zusammenschlüsse<br />
großer Teilezubehörhändler, die mit<br />
Filialen in allen Bundesländern vertreten sind,<br />
versuchen ein noch immer größeres Stück<br />
vom Umsatz an sich zu binden.<br />
Dies hat zur Folge, das bei vielen Produkten,<br />
die noch vor Jahren kostendeckend verkauft<br />
werden konnten, ein gnadenloser Preiskampf<br />
angesagt ist. Dieses Preisroulette können wir<br />
als kleine Genossenschaft nur in begrenztem<br />
Maße mitspielen.<br />
Unsere Zielsetzung die wir deshalb seit Jahren<br />
verfolgen kann deshalb nur sein, dass wir<br />
durch ein noch breiteres Verkaufsprogramm<br />
von derzeit über 2.500 Artikeln die wir zu vernünftigen<br />
Preisen anbieten, eine Verwaltung<br />
und Entscheidungsebene der kurzen Wege,<br />
durch kompetente und flexible Mitarbeiter und<br />
nicht zuletzt durch unsere Schnelligkeit, zu<br />
kompensieren versuchen. Ein weiterer Vorteil<br />
unseres Vertriebs ist eine sichere und ausgereifte<br />
Logistik und eine annähernd 100%ige<br />
Lieferbereitschaft Bestellungen die bis 15<br />
Uhr bei uns eingehen bringen wir jederzeit am<br />
gleichen Tag noch zum Versand.<br />
Im Zuge der Euroumstellung konnten wir die<br />
Verkaufspreise beim überwiegenden Teil<br />
unserer Produkte von DM auf Euro ohne<br />
Preiserhöhungen übernehmen. Geringfügige<br />
Erhöhungen wurden nur dort vorgenommen,<br />
wo wir seitens erhöhter Einstandspreise<br />
unserer Vorlieferanten eine turnusmäßige<br />
Preisanpassung vornehmen mußten.<br />
Trotz aller Befürchtungen konnten wir alle von<br />
unseren Kunden rechtzeitig disponierten<br />
Eurogeldwechsler termingerecht noch vor<br />
132<br />
Jahresfrist ausliefern, was sich natürlich<br />
besonders positiv auf unser Gesamtergebnis<br />
ausgewirkt hat.<br />
Neue Versandbedingungen<br />
Seit Ende 2001 liefern wir alle Kundenbestellungen<br />
die einen Nettobestellwert von 150,--<br />
Euro erreichen "frei Haus" aus. Als weiteren<br />
Kundenservice haben wir eine kostenlose<br />
Fax-Hotline unter der Nummer<br />
0800/623 0 623 eingerichtet.<br />
Werbemaßnahmen<br />
Im Geschäftszeitraum 2001/<strong>2002</strong> haben wir<br />
insgesamt 10 Mailings bundesweit an jeweils<br />
ca. 5.000 Kunden verschickt. Des weiteren<br />
wurden gezielte Werbeangebote bei Mitgliederrundschreiben<br />
der Landesverbände LBO,<br />
SHO, LHO und NWO beigelegt.<br />
Kooperation mit dem NWO in Langenfeld<br />
Der NWO-Verband Nordrhein-Westfälischer<br />
Omnibusunternehmer e.V. in Langenfeld hat<br />
mit seiner Handelsgenossenschaft IPO zum<br />
31.12.2001 den Warenverkauf eingestellt.<br />
Nach einigen Verhandlungen im Vorfeld<br />
haben wir uns deshalb entschlossen, eine<br />
Kooperation mit den NWO einzugehen. Ziel<br />
dieser Kooperation ist es, die Mitgliedsunternehmen<br />
des NWO in Nordrhein-Westfalen<br />
noch stärker an die IGP- Warenverkauf zu<br />
binden. In Zuge dieser Geschäftsaufgabe<br />
haben wir einen Teil der lagerhaltigen Waren<br />
bei der IPO übernommen.
17<br />
IGP-Schülerabrechnung<br />
Die IGP ist seit dem Jahr 1965 als neutrale<br />
Prüfungs- und Abrechnungsstelle der<br />
Schülerbeförderungskosten in Baden-Württemberg<br />
tätig. Die IGP führt seit diesem Zeitpunkt,<br />
eine zentrale Abrechnung der Schülerbeförderungskosten<br />
mit dem Land Baden-<br />
Württemberg, und seit dem Jahr 1983 mit den<br />
Stadt- und Landkreisen durch.<br />
Parallel zur bisherigen traditionellen Abrechnung<br />
der Berechtigungsabschnitte für<br />
Schülermonatskarten, wird seit dem Schuljahr<br />
1997/1998 ein landeseinheitlicher<br />
Abrechnungsansatz mit neuer, speziell dafür<br />
entwickelter Software eingesetzt: das IGP-<br />
Listenverfahren.<br />
Die Landkreise und die Verkehrsunternehmen<br />
haben die Wahl, zwischen der traditionellen<br />
Abrechnung von Berechtigungsscheinen,<br />
oder ob sie das von der IGP angebotene<br />
computergestützte Listenverfahren zur<br />
Erleichterung der Schülerdatenverwaltung<br />
und zur vereinfachten Abrechnung ihrer<br />
Schülerbeförderungskosten nutzen möchten.<br />
Das Programm des IGP-Schülerlistenverfahrens<br />
wurde im Jahre 1999/2000 durch ein<br />
modernisiertes Softwareprogramm, weiter<br />
verbessert. Dieses Programm bietet die Möglichkeit<br />
der Bearbeitung und Auswertung der<br />
Schülerdaten ganzer Schulen.<br />
Für die IGP war es mit dem Programm "Ticket<br />
Master" zum Schuljahresbeginn 1999/2000<br />
möglich, die vollständige Erfassung, Verwaltung<br />
und Pflege der Schülerdaten bis zum<br />
Ausdruck der Schülermonatskarten und den<br />
Einzügen der Eigenanteile für folgende Kunden<br />
vorzunehmen:<br />
Der Verkehrsverbund Stuttgart VVS umfaßt<br />
die Stadt Stuttgart sowie die Landkreise Böblingen,<br />
Ludwigsburg, Esslingen und Rems-<br />
Murr.<br />
Für die Verkehrsgemeinschaft der NVR im<br />
Landkreis Ravensburg.<br />
133<br />
Seit dem Schuljahr 2000/2001 erfolgt die<br />
Abwicklung der sicheren Schulwegkarte für<br />
die Städte Besigheim, Bietigheim-Bissingen<br />
und Ludwigsburg, sowie ab dem Schuljahr<br />
2001/<strong>2002</strong> die Gemeinde Remseck.<br />
Mit Beginn des Schuljahres 2001/<strong>2002</strong><br />
betreute die IGP das Schülerlistenverfahren<br />
des Verkehrsverbundes "naldo" für den Landkreis<br />
Reutlingen.<br />
Mit dem Programm der IGP werden Rationalisierungs-<br />
und Vereinfachungseffekte voll<br />
genutzt. Es ist kostengünstig und verbessert<br />
die Qualität der Schülermonatskarten und die<br />
gesamte Schülerabrechnung.<br />
Die IGP trägt die Kosten für die Installation<br />
des "Ticket Master" Programms bei den<br />
Unternehmen die mit uns abrechnen.<br />
Bei den Verkehrsunternehmen, den Städten<br />
und Kreisen wie auch in der Schulverwaltung<br />
ergeben sich spürbare Arbeitserleichterungen,<br />
da die IGP den größten Teil der Bearbeitungen<br />
übernimmt.<br />
Die IGP übernimmt<br />
- zusammen mit den Schulen die Prüfung<br />
der Daten auf den Bestellscheinen<br />
- die Erfassung der Schülerdaten<br />
- den Ausdruck der Schülermonatskarten<br />
(halbjährlich) und den Versand an die Schulen<br />
- den telefonischen Auskunftsdienst für die<br />
Kunden und für die Schulen<br />
- den monatlichen Einzug der Eigenanteile,<br />
und das damit verbundene Mahnverfahren<br />
Die IGP druckt für die Landkreise monatliche<br />
Abrechnungslisten aus, und stellt den Landkreisen<br />
die Abrechnung über die Zuschußbeträge<br />
zu den Schülermonatskarten zur Verfügung.<br />
Auf Wunsch der Landkreise werden<br />
auch spezielle Auswertungen der einzelnen<br />
Schuljahre vorgenommen.<br />
17.1.2
17.1.3<br />
Umsatzsteuer - Clearing<br />
Busunternehmen, die im Reiseverkehr Personen<br />
im Ausland befördern, sind grundsätzlich<br />
gemäß den jeweilig vor Ort geltenden nationalen<br />
Steuergesetzen verpflichtet, die Mehrwertsteuer<br />
auf die erbrachte Beförderungsleistung<br />
in das jeweilige Transit- oder Reiseland<br />
abzuführen. Einige Länder wie Großbritannien,<br />
Irland, Italien oder Luxemburg haben darauf<br />
verzichtet, auf die Beförderungsleistungen<br />
ausländischer Verkehrsunternehmen<br />
Umsatzsteuer zu erheben. Die in vielen Ländern<br />
vorgeschriebene Steuerabführung<br />
gestaltet sich für einzelne Betriebe aufgrund<br />
des komplizierten Steuerrechts und der auftretenden<br />
Sprachprobleme teilweise sehr<br />
schwierig. In einigen Ländern ist für diesen<br />
Vorgang zusätzlich ein Fiskalvertreter vorgeschrieben,<br />
der zwischen Steuerzahler und<br />
Staat geschaltet ist. Für Österreich wurde<br />
zum 01.04.<strong>2002</strong> eine Änderung von Richtlinien<br />
der EG umgesetzt. Hier wurde eine<br />
Innerhalb der EU gelten folgende Regelungen:<br />
134<br />
Bagatellgrenze eingeführt, die geeignet ist,<br />
den Verwaltungsaufwand zu minimieren.<br />
Die IGP Clearingstelle versucht den organisatorischen<br />
und finanziellen Aufwand der Unternehmen<br />
zu minimieren, indem sie die Rolle<br />
des Vermittlers für die Abführung der Steuern<br />
in Frankreich übernimmt und Gruppenverträge<br />
mit dem Fiskalvertereter in Frankreich<br />
abschließt. Durch die Gruppenverträge sind<br />
vom Fiskalvertreter auch feste Abgabetermine<br />
vorgeschrieben.<br />
Schließt ein Busunternehmen einen Vertrag<br />
mit der IGP-Clearingstelle ab, so bleibt ihm<br />
ein wesentlicher bürokratischer und finanzieller<br />
Aufwand erspart. Die Mitarbeiter der IGP-<br />
Clearingstelle stehen für alle Fragen zur<br />
Steuererklärung zur Verfügung, und geben<br />
die notwendige Hilfestellung.<br />
EU-Staat Steuersatz für Fiskalvertreter<br />
Beförderungsleistungen erforderlich<br />
Belgien 6 % (Ja)<br />
(Ausnahme für<br />
Busunternehmer auf Antrag)<br />
Bundesrepublik 16% (7%) Nein<br />
Dänemark 25% Ja<br />
(pauschal 0,05 DKr/PKm) (ab einer gewissen<br />
Fahrtenhäufigkeit)<br />
Finnland noch nicht geklärt,<br />
bisher steuerfrei<br />
–<br />
Frankreich 5,5%<br />
(Transit mit mehr als 10<br />
Personen steuerfrei)<br />
Ja<br />
Griechenland 8% Ja<br />
Großbritannien steuerfrei Nein, aber möglich<br />
Irland steuerfrei Ja<br />
Italien steuerfrei Ja<br />
Luxemburg 3% Ja<br />
Niederlande 6% Nein, aber möglich<br />
Österreich 10% Nicht mehr verbindlich vorgeschrieben<br />
Portugal 5% Ja<br />
Schweden noch nicht geklärt,<br />
bisher steuerfrei<br />
–<br />
Spanien 6% Ja
17<br />
Österreich<br />
Seit dem 01. April <strong>2002</strong> wurde die österreichische<br />
Umsatzsteuer für die grenzüberschreitende<br />
Personenbeförderung geändert.<br />
1. Ausländische Busunternehmen, deren<br />
Inlandsumsätze Euro 22.000,-- nicht übersteigen,<br />
sind umsatzsteuerbefreit.<br />
2. Ausländische Busunternehmen, deren<br />
Inlandsumsätze Euro 22.000,-- übersteigen,<br />
werden ausnahmslos im Wege der Veranlagung<br />
besteuert. Die Besteuerung erfolgt<br />
dabei über das Finanzamt Graz. Der Steuersatz<br />
beträgt unverändert 10 % aus dem<br />
Umsatz und berechnet sich nach der Formel:<br />
Umsatz Netto x 10% .<br />
Die Umsatzsteuer ist nach dem auf das<br />
Inland entfallenden Teil des Beförderungsentgelts<br />
zu bemessen.<br />
Die Abführung der Umsatzsteuer erfolgt<br />
gemäß beiliegendem Schaubild.<br />
Beispiel:<br />
Reise von Deutschland nach Italien, über Österreich<br />
Gesamtkilometer: 1500 km (100%)<br />
Kilometer BRD: 600 km (40%)<br />
Kilometer Österreich: 400 km (27%)<br />
Kilometer Italien: 500 km (33%)<br />
Damit entfallen 40% des Umsatzes aus der<br />
Beförderungsleistung auf den Deutschen<br />
Streckenanteil, 27% auf den Österreichischen<br />
Streckenanteil und 33% auf den Italienischen<br />
Streckenanteil.<br />
Da in der Regel erst zum Jahresende abzusehen<br />
ist, welche Beträge in Österreich<br />
umgesetzt wurden, ist nur noch die Abgabe<br />
der Jahresmeldung erforderlich.<br />
Der Termin zur Abgabe der Jahressteuererklärung<br />
ist spätestens am 20. März des Folgejahres.<br />
Eine weitere Änderung ergab sich zum 01.<br />
Januar <strong>2002</strong> durch den Entfall, einen Fiskalvertreter<br />
zu bestellen. Ein Wegfall des Zustellungsbevollmächtigten<br />
in Österreich ist nach<br />
Angaben des Finanzamtes derzeit nicht möglich,<br />
da dies umfangreiche EDV-technische<br />
Umstellungen notwendig machen würde. Die<br />
Einführung der automationsunterstützten<br />
Postversendung ins Ausland wird sich nach<br />
135<br />
Auskunft des Bundesministeriums für Finanzen<br />
in Wien noch verzögern. Hierzu ist anzumerken,<br />
daß seitens des Verbandes Baden-<br />
Württembergischer Omnibusunternehmer<br />
e.V. bereits vor geraumer Zeit interveniert<br />
wurde, um Österreich zu bewegen, auf die<br />
Bestellung eines Zustellungsbevollmächtigten<br />
zu verzichten.<br />
Das Bundesministerium für Finanzen in Wien<br />
hat mitgeteilt, dass diesem Vorschlag jedoch<br />
nicht entsprochen werden kann, da angeblich<br />
die Änderungen von Druckprogrammen beachtliche<br />
Ressourcenbelastungen darstellen<br />
würden. Der Verband geht davon aus, daß<br />
diese Angelegenheit in Österreich noch<br />
geraume Zeit in Anspruch nehmen wird. Es<br />
ist jedoch ganz klar festzuhalten, daß das<br />
Verlangen eines Zustellungsbevollmächtigten<br />
in Österreich - in einem Europa - nur Bürokratie<br />
erzeugt und unverständlich ist, denn die<br />
Angabe des Landeskennzeichens vor der<br />
Postleitzahl wird von jedem Bürger und Steuerzahler<br />
verlangt. Der Verband Baden Württembergischer<br />
Omnibusunternehmer möchte<br />
diesen Galopp der Bürokratie nicht unterstützen,<br />
dass Post ausserhalb nur über einen in<br />
Österreich ansässigen Bürger versandt werden<br />
kann.<br />
Resultierend aus der Änderung des Besteuerungsverfahrens<br />
für ausländische Busunternehmer,<br />
sind von den 327 Unternehmern, die<br />
seither die Dienstleistung wegen dem Fiskalvertreter<br />
in Anspruch genommen haben, nur<br />
noch 25 Unternehmer steuerpflichtig. Deshalb<br />
wird die IGP mit der Abgabe der<br />
Erklärung für das Jahr <strong>2002</strong> das Clearingverfahren<br />
aufgeben. Die Abwicklung der Jahressteuererklärung<br />
<strong>2002</strong> wird also noch, wie bisher,<br />
von der Clearingstelle bei der IGP vorgenommen.<br />
Für die Unternehmer, die aufgrund<br />
der Betragsgrenze von Euro 22.000,-- pro<br />
Jahr weiterhin steuerpflichtig sind, hat unser<br />
Fiskalverteter Dr. Tscheitschonig, Wirtschaftsberatungsgesellschaft<br />
mbH sich bereiterklärt,<br />
direkte Vereinbarungen zu treffen. Sie<br />
sollten aber durchaus versuchen, um Kosten<br />
zu sparen, dem Finanzamt Graz die Steuererklärung<br />
ankündigen, für den Fall, dass man<br />
Ihnen Bescheide auch direkt zustellt.<br />
17.1.3
17.1.3 Frankreich<br />
17.1.4<br />
Die Berechnung der Steuerschuld erfolgt, wie<br />
für Österreich, gemäß dem Umsatz auf die<br />
reine Fahrleistung, bezogen auf den in Frankreich<br />
zurückgelegten Kilometer - Anteil.<br />
Beispiel:<br />
Reise von Deutschland nach Frankreich<br />
Gesamtkilometer: 1.500 km (100%)<br />
Kilometer BRD: 600 km ( 40%)<br />
Kilometer Frankreich 900 km ( 60%)<br />
Transitfahrten durch Frankreich sind, wenn<br />
sie mit mehr als 10 Personen im Gelegenheitsverkehr<br />
durchgeführt werden, umsatzsteuerfrei.<br />
Für Fahrten nach Frankreich gilt<br />
der Steuersatz von 5,5% auf den in Frankreich<br />
erbrachten Nettoumsatz.<br />
Als Vorsteuer (19,6%) können bezahlte<br />
Umsatzsteuer bei Tankungen und bei Reparaturen<br />
am Fahrzeug abgezogen werden.<br />
IBS Berufsverkehr DaimlerChrysler<br />
Seit 1999 rechnet die IGP für die IBS Interessengemeinschaft<br />
Berufsverkehr die Fahrten<br />
im Rahmen der Werksverkehre ab. 21 teilnehmende<br />
Busunternehmen befördern die Mitarbeiter<br />
der DaimlerChrysler AG jeden Morgen<br />
und Abend aus Teilen Südbadens und Südwürttembergs,<br />
wie von der Alb und aus dem<br />
Schwarzwald zum Werk nach Sindelfingen.<br />
Die Zahlung der Jahreskarten durch die Fahrgäste,<br />
erfolgt bargeldlos über deren Lohnund<br />
Gehaltskonto bei der Firma Daimler-<br />
Chrysler.<br />
Dieses erfolgreiche Zahlungs- und Abrechnungsmodell<br />
erfreut sich steigender Beliebt-<br />
136<br />
Ferner kann der Steueranteil von Mautgebühren<br />
in Abzug gebracht werden.<br />
Umsatzsteuererklärungen vierteljährlich bei<br />
der IGP- Clearingstelle einreichen.<br />
Zeitraum 1. Quartal<br />
16.12. bis 15.03. an IGP bis 10.04.<br />
Zeitraum 2. Quartal<br />
16.03. bis 15.06. an IGP bis 10.07.<br />
Zeitraum 3. Quartal<br />
16.06. bis 15.09. an IGP bis 10.10.<br />
Zeitraum 4. Quartal<br />
16.09. bis 15.12. an IGP bis 10.01.<br />
Für die Abgabe der vierteljährlichen Steuererklärung<br />
erhalten Sie von der IGP rechtzeitig<br />
die Steuerformulare übersandt.<br />
Derzeit rechnen 208 private Busunternehmer<br />
über die IGP ab.<br />
heit. Seit der Einführung 1999 ist die Zahl der<br />
Fahrgäste um 150 % auf über 1600 Abonnenten<br />
gestiegen.<br />
Aufgrund der ständig den Bedürfnissen der<br />
Fahrgäste angepassten Angebote von den<br />
Busunternehmen, und der steigenden Betriebskosten<br />
von privaten Pkw´s wird für die<br />
Zukunft weiterer Zuwachs bei den Fahrgästen<br />
im Netz des Werkverkehrs erwartet.<br />
Der Bus bewährt sich in diesem Einsatzbereich<br />
gegenüber dem Auto als günstigstes<br />
und zuverlässiges Beförderungsmittel.
17<br />
IGP-Versicherungsdienst<br />
Im Berichtszeitraum wurden die <strong>WBO</strong>-Mitgliedsunternehmen<br />
per Rundschreiben über<br />
folgende Themen informiert.<br />
10/2001 Insolvenzabsicherung<br />
08/<strong>2002</strong> Insolvenzabsicherung<br />
Mit den nachstehend genannten Mailings<br />
wurden die Mitgliedsunternehmen auf individuelle<br />
Versicherungslösungen angesprochen:<br />
03/<strong>2002</strong> Verkehrs-Rechtsschutz<br />
04/<strong>2002</strong> Unfallversicherung<br />
04/<strong>2002</strong> Gesellschafter-Geschäftsführer-<br />
Versorgung<br />
Betriebliche Altersversorgung:<br />
Der Ergänzungstarifvertrag zum <strong>WBO</strong>-Manteltarifvertrag<br />
ist am 01. April <strong>2002</strong> mit einer<br />
Laufzeit bis 31. Dezember 2008 in Kraft getreten.<br />
137<br />
Damit haben alle Arbeitnehmer des privaten<br />
Omnibusgewerbes in Baden-Württemberg<br />
einen Rechtsanspruch auf betriebliche Altersversorgung,<br />
indem ein Teil des tariflichen Entgeltes<br />
zur betrieblichen Altersversorgung<br />
umgewandelt werden kann.<br />
Folgende Durchführungswege zur betrieblichen<br />
Altersversorgung sind möglich:<br />
- Direktversicherung<br />
- Pensionsfonds<br />
- Pensionskasse<br />
- Riester-Rente<br />
- Unterstützungskasse<br />
Unsere Versicherungsmitarbeiter, die Herren<br />
Günter Müller, Siegfried Maier, Torsten Herz<br />
und Markus Mayer stehen allen <strong>WBO</strong>-Mitgliedsunternehmen<br />
zur Beratung, auch vor<br />
Ort, zur Verfügung.<br />
Für den Kundendienstservice ist Frau Karin<br />
Wenzl weiterhin Ihre Ansprechpartnerin.<br />
17.1.5
17<br />
Die bisherige Resonanz auf dieses neue<br />
technologiegestützte Schulungsprogramm ist<br />
sowohl von Unternehmerseite als auch von<br />
Fahrerseite äußerst positiv.<br />
Mit unserem stark ausgebauten Weiterbildungsprogramm<br />
für Busfahrer sind wir auf<br />
dem richtigen Weg, um durch ein qualitativ<br />
hochwertiges Angebot die Branche für die<br />
Herausforderungen der Zukunft zu rüsten.<br />
Um für die Zukunft "fit" zu sein, dazu trugen<br />
auch die Seminare Kostenrechnung und<br />
Preisfindung im Busbetrieb bei. Auch die Themen<br />
rund ums Internet waren sehr gefragt<br />
und beim Seminar "Homepageerstellung"<br />
konnten die Teilnehmer ihre kleine selbst<br />
erstellte Homepage sofort mit nach Hause<br />
nehmen.<br />
Das Thema Tabellenkalkulation im Busbetrieb<br />
war so sehr gefragt, dass Folgeseminare<br />
angeboten wurden. Die Teilnehmer waren<br />
begeistert und für diejenigen, die auch beim<br />
zweiten Mal keinen Platz mehr fanden, können<br />
sich freuen, denn in der kommenden Saison<br />
werden wir dieses Thema wieder aufnehmen.<br />
Es heißt dann wieder: "Einmal erstellt -<br />
für immer zur Hand" Excel im Busbetrieb.<br />
Ein Volltreffer war das Thema "Werbemittelgestaltung<br />
am PC und Textgestaltung". Hier<br />
wurde richtig hart gearbeitet und der Erfolg<br />
zeigte sich auch sofort. Die Teilnehmer nahmen<br />
auch in diesem Seminar die am PC<br />
erstellten Werbemittel und Texte als Diskette<br />
mit nach Hause und das Erarbeitete konnte<br />
dann im Betrieb eingesetzt werden.<br />
Weiter ging es mit der Unternehmenspräsentation<br />
"Graue Maus und sich verstecken -<br />
oder trommeln und wirbeln. Alles Wissenswerte<br />
für die "Selbstdarstellung des Unternehmens"<br />
wurde präsentiert. Hausmessen,<br />
Tag der offenen Tür, regionale Messen etc.<br />
Die Teilnehmer konnten nicht genug bekommen.<br />
Ein Seminar aus der Praxis für die Praxis.<br />
Wie sagte doch ein Teilnehmer, "warum<br />
soll ich dieses Seminar weiterempfehlen?<br />
Nein ich habe soviel gelernt, das möchte ich<br />
für mich behalten". Ja so kann's auch gehen.<br />
139<br />
Das Führungstraining für Frauen ist inzwischen<br />
ein fester Bestandteil unseres Angebots<br />
geworden. Neben der Weiterbildung hat<br />
auch der Erfahrungsaustausch einen Stammplatz<br />
bei den Veranstaltungen eingenommen.<br />
Es freut uns, dass wir diese Seminarreihe<br />
zweimal im Jahr mit unterschiedlichen Gruppen<br />
durchführen können.<br />
Ein auf Kunden und Dienstleistung bezogenes<br />
Seminar war auch die "Weiterbildung für<br />
Reisebegleiter". Bei dieser Veranstaltung ging<br />
es sehr lebhaft zu und mit praktischen<br />
Übungen wurde der Alltag des Reiseleiters<br />
trainiert.<br />
Themen wie EG-Sozialvorschriften und Margenbesteuerung<br />
gehören zu den Klassikern<br />
des Bildungswerksangebots.<br />
Auch der zweimal jährlich stattfindende Vorbereitungslehrgang<br />
zur Fachkundeprüfung<br />
findet großen Anklang und es spricht für<br />
unseren qualifizierten Unterricht, daß die Teilnehmer<br />
mit guten Erfolgen die IHK-Prüfung<br />
bestehen.<br />
Durch die vielen positiven Aussagen zu den<br />
Seminaren sieht sich das Bildungswerk auf<br />
seinem Weg bestätigt, Seminare aus der Praxis<br />
für die Praxis anzubieten. Ein Garant dafür<br />
sind die sowohl fachlich als auch psychologisch<br />
und didaktisch qualifizierten Referenten,<br />
die alle ihre praktischen Erfahrungen auf<br />
den entsprechenden Spezialgebieten einbringen<br />
und wissen wovon sie reden und was im<br />
Betrieb machbar und umsetzbar ist.<br />
Es ist das Bestreben des Bildungswerks der<br />
Omnibusunternehmer, diese Praxisbezogenheit<br />
beizubehalten, um das Omnibusgewerbe<br />
im immer härter werdenden Wettbewerb zu<br />
unterstützen.<br />
17.2.1
17<br />
Weitere Unternehmergespräche<br />
Unternehmergespräch „Busgewichte“<br />
am 10. Oktober <strong>2002</strong><br />
Am 10. Oktober veranstaltete das Bildungswerk<br />
der Omnibusunternehmer ein Unternehmergespräch,<br />
um ein Forum zu bieten, in<br />
dem die problematische Gewichtssituation<br />
bei Omnibussen zwischen den beteiligten diskutiert<br />
werden konnte.<br />
Eingeladen auf das Podium waren die Vertreter<br />
der Busheresteller, zudem war Herr Hönig<br />
als zuständiger Referent für Kraftfahrzeugtechnik<br />
aus dem UVM zugegen.<br />
Nach einer kurzen Darstellung der Problematik<br />
durch den <strong>WBO</strong> referierte Herr Hönig aus<br />
der Sicht des UVM. Er konnte uns kurzfristig<br />
auch keine Lösungen anbieten. Lediglich die<br />
Zulassung für Anhänger auf 100 km/h oder<br />
die Erhöhung der Toleranzgrenzen auf 5%<br />
(= 18,9 t) sei ggf. kurzfristig möglich. Einer<br />
Erhöhung der Gesamtgewichte gab er höchstens<br />
mittel- bis langfristig und auf europäischer<br />
Ebene eine Chance. Hauptproblem<br />
seien die Straßenbauverwaltungen, die die<br />
Zerstörung der Straßen und Brücken fürchten<br />
und damit eine sehr starke Lobby hätten. Für<br />
den Bus bezeichnete Herr Hönig jedoch eine<br />
mögliche Erhöhung als nicht aussichtslos.<br />
Nur bei den Achslasten sei kein Spielraum<br />
drin.<br />
141<br />
Herr Hönig bat um Verständnis, dass die<br />
Initiative dabei nicht aus Baden-Württemberg<br />
kommen könne, man habe sich schon mit den<br />
15-Meter-Bussen keine Freunde gemacht.<br />
Die Hersteller boten für den Altfuhrpark auch<br />
keine Lösung an, sagten aber Unterstützung<br />
zu. Beim Verkauf von neuen Bussen werde<br />
man aber auf die Gewichte stärker achten<br />
und die Unternehmer entsprechend beraten.<br />
Ob Zweiachsfahrzeuge für noch höhere<br />
Gewichte noch wirtschaftlich seien, wurde in<br />
Zweifel gezogen, der Trend gehe derzeit klar<br />
zum Dreiachser, ggf. in 12,8 Meter Länge.<br />
Die Unternehmer brachten ein, dass die<br />
Straßenbelastung auch vom verwendeten<br />
Reifentyp abhinge und man ggf. höhere<br />
Gewichte zulassen könnte, wenn entsprechende<br />
Reifen montiert seien. Zudem wurde<br />
das Problem der dynamischen Achslast<br />
angesprochen. Es gebe Versuche in der<br />
Industrie, die Federungen exakter auf die<br />
Straßenbeschaffenheit abzustimmen. Auch<br />
dies würde die Straßenbelastung deutlich vermindern.<br />
17.2.4<br />
17.2.4.1
17<br />
<strong>WBO</strong>-Wintertagung <strong>2002</strong><br />
"Die Teilnehmer - ein starkes Team" so könnte<br />
das Ergebnis der diesjährigen <strong>WBO</strong>-Wintertagung<br />
<strong>2002</strong> lauten. Denn Teamgeist<br />
wurde "groß geschrieben". Sei es bei den Vortragsveranstaltungen<br />
und Workshops oder<br />
beim Freizeitprogramm. Die <strong>WBO</strong>-ler waren<br />
ein Team!<br />
Bereits nach der Ankunft am Nachmittag in<br />
St. Johann/Pongau ließ es sich die Truppe,<br />
trotz des begrüßenden "Salzburger Schnürlregens"<br />
nicht nehmen, am geplanten Stadtrundgang<br />
teilzunehmen, um sich über die<br />
Geschichte des Ortes zu informieren. Bei der<br />
anschließenden Präsentation des Tourismusverbandes<br />
St. Johann und weiterer touristischer<br />
Anbieter wurden die gewonnenen Eindrücke<br />
vertieft. Die hohe Teilnehmerzahl bei<br />
dieser Informationsveranstaltung sollte sich<br />
die nächsten Tage fortsetzen. Was ein Beweis<br />
war, dass mit der Themen- und Referentenauswahl<br />
die richtige Wahl getroffen wurde.<br />
Nachdem am Ankunftstag über Sehenswürdigkeiten,<br />
Historie und Gegenwärtiges von St.<br />
Johann, das Pongau und das Land Salzburg<br />
ausführlich informiert wurde, begann der<br />
Montag gleich mit einem Paukenschlag<br />
"Unternehmen o.k. - Unternehmer k.o." hieß<br />
es provozierend. Die Ärzte Dr. Rist und Herr<br />
Schuler informierten in einer für den Laien<br />
verständnisvollen Darbietung über die Wichtigkeit<br />
von gesundheitlichen Präventionsmaß-<br />
143<br />
nahmen und Gesundheitsvorsorge. Denn was<br />
nützt ein gesunder Betrieb, wenn der Unternehmer<br />
"schwächelt". Beruhigend war, dass<br />
Dr. Rist das "in Maßen genossene Gläschen<br />
Wein" nicht verbot, dass er aus den Teilnehmern<br />
auch "keine Vegetarier" machen wollte,<br />
sondern ab und zu ein gutes Stück Fleisch als<br />
sinnvoll betrachtet. Auch hielt er nicht viel von<br />
den Joggern, die stundenlang durch den<br />
Wald pirschen und ganz stolz auf ihre zurückgelegten<br />
Kilometer sind, dabei aber ein<br />
Gesicht machen, als hätte der "saure Regen"<br />
auch bei ihnen zugeschlagen. Da sind ihm die<br />
Spaziergänger, die ihm mit flottem Schritt und<br />
freundlich strahlend entgegenkommen schon<br />
17.2.5
17.2.5<br />
lieber. Denn die tun wirklich etwas für ihre<br />
Gesundheit. Und wie wir mit unseren größten<br />
Feinden den "freien Radikalen" umgehen sollen<br />
bzw. was diese in unserem Körper anrichten,<br />
das demonstrierten uns die Herren in<br />
Zusammenarbeit mit Herrn Beles schauspielerisch<br />
einmalig. Es kann nun jeder Teilnehmer<br />
nachvollziehen, was in seinem Körper<br />
vorgeht.<br />
Der Einstieg war gelungen, die Teilnehmer<br />
jubelten und keiner wollte vorzeitig trotz schönem<br />
Wetter auf die Skipiste.<br />
Am Nachmittag informierte Prof. Dr. jur. Führich<br />
über die Auswirkungen des neuen<br />
Rabattgesetzes auf die Busbranche und<br />
ermunterte die Teilnehmer, die Auswirkungen<br />
positiv umzusetzen und als Chance zu sehen.<br />
Dies war dann auch schon die Aufforderung<br />
für das nächste Referat von Professor Barg<br />
zum Thema "Kundenbindung". In kurzen, eindringlichen<br />
Worten erläuterte Professor Barg,<br />
warum "Kundenbindung" notwendig ist und<br />
wie Kundenbindung gehandhabt werden<br />
kann. Mit Kundenbindung ist nicht immer ein<br />
Preisnachlass zu verstehen, da gibt es viel<br />
intelligentere Möglichkeiten. Wie diese aussehen<br />
könnten? Ja, das war nun neu bei der<br />
<strong>WBO</strong>-Wintertagung - diese Ideen sollten die<br />
Teilnehmer in Workshops selber entwickeln.<br />
Erst kurzes Staunen, Stirne runzeln - aber<br />
dann: "Packen wir's an", lautete die Devise.<br />
Es war kein Problem, fünf Gruppen mit jeweils<br />
ca. 12 Teilnehmern zusammen zu finden, die<br />
bereit waren, am nächsten Tag "Zukunftsideen"<br />
zu entwickeln. Unter dem Motto "wer<br />
nicht ab und zu mal spinnt - hat die Zukunft<br />
schon verpennt" gings ans Werk. Und wie in<br />
den einzelnen Gruppen gearbeitet wurde! -<br />
Die Unternehmer waren echte Visionäre. Es<br />
wurden Ideen gesponnen (da hätte so mancher<br />
"Werbe-Fuzzi" seine große Freude<br />
gehabt). Ideen verworfen, neue entwickelt,<br />
das Ergebnis konnte sich sehen lassen!<br />
144
17<br />
Die Teilnehmer präsentierten ihre Arbeiten<br />
mit viel persönlichem Engagement und als<br />
Kundenbindungsmodelle entstanden:<br />
Die sonntagnachmittags Fernsehsendung,<br />
bei der Busreiseprogramme vorgestellt wurden,<br />
umrahmt von Informationen über Land<br />
und Leute, Reiserecht und weiteren Informationen<br />
rund ums Reisen. Eine Workshopgruppe<br />
legte ein Aktienpaket auf, um über dieses<br />
ihre Reisen zu vermarkten und Kunden an<br />
sich zu binden, die nächste gründete einen<br />
"Busreiseclub", in den monatlich eingezahlt<br />
wurde und mit dem Angesparten konnte das<br />
Clubmitglied dann eine Reise buchen. Anreize<br />
sollten durch besonderen Service und<br />
Zusatz-Schmankerln geschaffen werden.<br />
Gruppe vier setzte auf "herrausragende Qualität",<br />
gut ausgebildetes und geschultes Personal<br />
als Grundstock für perfekten Service.<br />
Der Kunde soll sich als VIP vorkommen.<br />
Jeder Mitarbeiter sollte den gleichen Kundenbindungsgedanken<br />
haben wie der Inhaber<br />
selber. Also, es war toll, welche Ideen entwickelt<br />
wurden und - welche Kreativität in den<br />
einzelnen Teilnehmern steckte. Das ging bei<br />
einer Gruppenarbeit sogar so weit, dass das<br />
Arbeitsergebnis als Rollenspiel präsentiert<br />
wurde. Schade - dass niemand vom Fernsehen<br />
dabei war, ein Talentsucher hätte seine<br />
Freude gehabt.<br />
145<br />
Bei diesem Workshop wurde Teamgeist<br />
"groß" geschrieben und jede Gruppe fand<br />
seine Ideen natürlich am besten. Leider kam<br />
nun das große Warten bis die Jury, bestehend<br />
aus Frau Steimle, Neoplan Südwest, Herr<br />
Danner, DaimlerChrysler Bank und Herr<br />
Meier, Omnibus Hildenbrand, sowie als Jury-<br />
Vorsitzender Professor Barg, das Ergebnis<br />
bekannt gab. Die Jury hatte es wirklich nicht<br />
leich, eine Gewinner-Gruppe auszuwählen.<br />
Gewinner war die Gruppe mit Bob Lee als<br />
Moderator und den Teilnehmern Birgit Grötzinger,<br />
Marie-Luise Stöttinger, Birgit Bauer,<br />
Friedel Rau, Harald Binder, Andreas Kühner,<br />
Roland Schuler und Manfred Huber. Diese<br />
Gruppe überzeugte nicht nur durch ihr Kundenbindungskonzept<br />
"des Busreiseclubs",<br />
sondern auch durch die hervorragende Präsentation<br />
mit schauspielerischen Höchstleistungen.<br />
Als Belohnung gab's den "Bildungswerk<br />
Kreativ-Pokal".<br />
Total motiviert ging es am nächsten Tag weiter<br />
mit dem Vortrag von Marie-Luise Stöttinger,<br />
die am Beispiel am Unternehmen ihres<br />
Mannes darstellte, wie die arbeitsmedizinische<br />
Betreuungspflicht sowohl für das Unternehmen<br />
als auch für Mitarbeiter positiv umgesetzt<br />
werden kann. Auch in diesem Vortrag<br />
zeigte sich, wie viel Innovation bei Busunternehmern<br />
vorhanden ist und wie erfolgreich<br />
Ideen mit ein bisschen Mut für Neues umgesetzt<br />
werden können.<br />
17.2.5
17.2.5<br />
Bei der anschließenden Team-Präsentation<br />
der Herren Huber, Stelter und Danner von der<br />
DaimlerChrysler Bank war Finanzdienstleistung<br />
das Thema. Auch hier zeigte sich, dass<br />
sich die Zeiten geändert haben und die Banker<br />
heute ihre Kunden als Partner betrachten.<br />
Durch die Lebendigkeit dieses Vortrags, der<br />
mit viel Informationen und Neuigkeiten<br />
gespickt war, verging die Zeit wie im Fluge.<br />
Der Nachmittag war der Technik gewidmet.<br />
Richard Averbeck, Geschäftsführer der Evo-<br />
Bus GmbH aus Ulm berichtete über neue<br />
technische Entwicklungen und deren Stand.<br />
Hier gab's natürlich sehr viel Diskussionsstoff,<br />
da die Zuhörer der Meinung waren, dass<br />
Busse oftmals an den Bedürfnissen des Kunden<br />
vorbei entwickelt werden. Leider war die<br />
Zeit für die Diskussion viel zu kurz, um die<br />
angesprochenen Punkte alle auszudiskutieren.<br />
Den Abschluss-Part übernahm Peter Traa. Er<br />
motivierte die Teilnehmer, das Jammern sein<br />
zu lassen, und tatkräftig die Herausforderungen<br />
der Zukunft anzunehmen. Mit kleinen<br />
Spielchen, die Teamfähigkeit fördern oder<br />
Hemmschwellen aufzeigte, bezog er die Teilnehmer<br />
in seinen lebendigen Vortrag mit ein.<br />
Er konnte immer wieder eingefahrene Denkstrukturen<br />
aufreißen und Wege aufzeigen,<br />
ungezwungen mit neuen Denkansätzen an<br />
Entscheidungen heranzugehen.<br />
Das gesamte Informationsprogramm ergänzt<br />
durch die Aktivität in den Workshops war ein<br />
voller Erfolg. Die Teilnehmer konnten jeder für<br />
sich davon profitieren. Die hervorragende<br />
Beurteilung des Tagungsprogramms durch<br />
die Teilnehmer und die Aufforderung in dieser<br />
Richtung weiterzumachen, ermuntert das Bildungswerk,<br />
den eingeschlagenen Weg weiterzugehen.<br />
Genauso viel Spaß hatten die Teilnehmer<br />
aber auch am Freizeitprogramm. Es hatte für<br />
jeden etwas zu bieten. So kamen die Skifahrer,<br />
wenn auch unter erschwerten Bedingungen<br />
(aufgrund des Schneemangels) auf ihre<br />
Kosten, die Nichtskifahrer erfreuten sich an<br />
146<br />
der romantischen Pferdeschlittenfahrt mit uriger<br />
Einkehr in Filzmoos. Beim Schneeschuhwandern<br />
zeigten die Nicht-Skifahrer, dass<br />
auch sie eine "gute Kondition" hatten und die<br />
Stadtbesichtigung in Salzburg war ein echtes<br />
"Schmankerl", denn die Stadtführerin, Frau<br />
Dr. Frost, brachte den Teilnehmern Salzburg<br />
sehr nahe und versetzte sie so manches mal<br />
träumerisch in die Vergangenheit. Allein<br />
schon die Schilderung der Jedermann-Aufführung,<br />
ließ bei den Zuhörern den Wunsch<br />
aufkommen, unbedingt die nächste Aufführung<br />
miterleben zu müssen. Und wer<br />
immer noch nicht genug hatte, konnte sich im<br />
hoteleigenen Fitnessraum "trimmen", in der<br />
Sauna entspannen oder im Schwimmbad ein<br />
paar Runden drehen. Und es gab doch<br />
tatsächlich Teilnehmer, die auch noch Zeit<br />
fanden, um sich vom Hausmasseur durchwalken<br />
zu lassen. Also, es war für jeden das passende<br />
Angebot dabei.<br />
Die Abende waren voll ausgelastet. Beim Hüttenabend<br />
war es äußerst schwierig, die Teilnehmer<br />
auf den Nachhauseweg zu bringen.<br />
Denn die Stimmung war so gut, dass jedem<br />
der Abschied schwer fiel und vor allem entwickelten<br />
sich die <strong>WBO</strong>-ler zu unermüdlichen<br />
Tänzern. Mit Müh und Not gelang es, die letzten<br />
Tänzer direkt von der Tanzfläche auf den<br />
Heimweg zu bringen. Am nächsten Tag folgte<br />
der Faschingsball und hier zeigte sich die<br />
wahre Kreativität der <strong>WBO</strong>-Mitglieder und<br />
den teilnehmenden Gästen. Mancher der Teilnehmer<br />
war nicht wieder zu erkennen, so toll<br />
kostümiert waren sie. Die Stimmung war<br />
super und zum Glück war Faschingsdienstag<br />
und es war um 12.00 Uhr Schluss - wer weiß,<br />
wie lange es die Schwaben sonst den Österreichern<br />
gezeigt hätten, wie man Fasching<br />
feiert. Es geht das Gerücht um, dass einige<br />
noch einen Gasthof im Ort gefunden hätten,<br />
um weiter zu feiern.<br />
Am Mittwoch war der kulturelle Höhepunkt<br />
der <strong>WBO</strong>-Tagung. Das Mozart-Dinner-Concert<br />
im historischen Ambiente des St. Peter<br />
Kellers in Salzburg war vom Feinsten. Arien<br />
aus Mozart-Opern umrahmten ein hervorragendes<br />
Abendessen gekocht nach alten
17<br />
Rezepten aus Mozart-Zeiten. Die Sänger<br />
zeichneten sich durch hervorragende Stimmen<br />
aus und so wurde der Abend zum absoluten<br />
Genuss.<br />
Als Abschluss dieses Abends wurde die stimmungsvolle<br />
Atmosphäre für die Bekanntgabe<br />
der Gewinner des Bildungswerks Kreativ<br />
Pokals genutzt. Die Überreichung des Pokals<br />
mit den launischen Ansprachen stellte das<br />
hohe Niveau Wintertagung nochmals heraus.<br />
Der Abschlussabend am Donnerstag wurde<br />
sportlich. Die Gaudi-Olympiade stand an. Das<br />
fair play ließ etwas zu wünschen übrig, aber<br />
die sich fortsetzende Kreativität, wenn's<br />
darum ging zu gewinnen, kannte keine Grenzen.<br />
Teamgeist wurde wieder groß geschrieben<br />
und alle waren so gut, dass kein "wirklicher<br />
Gewinner" ausgemacht werden konnte.<br />
Dank der Großzügigkeit des Hauses EvoBus,<br />
war es möglich, allen Teilnehmern ein kleines<br />
Geschenk zu überreichen. Wie heißt es doch<br />
"dabei sein ist alles!"<br />
147<br />
Bei dieser Gelegenheit ein ganz herzliches<br />
Dankeschön an den Hauptsponsor die Firma<br />
EvoBus Stuttgart und Ulm. Dank dessen<br />
großzügigem Sponsoring es gelungen ist, ein<br />
so hochwertiges Programm zu einem äußerst<br />
günstigen Preis anbieten zu können. Danke<br />
auch an den Tourismusverband St. Johann<br />
und dessen Geschäftsführerin, Renate Gruber,<br />
die uns tatkräftig bei der Vorbereitung<br />
und Durchführung unterstützte und die ebenfalls<br />
großzügige finanzielle Unterstützung mit<br />
zum Erfolg der Tagung beitrug. Ein Dankeschön<br />
auch an das Alpenland Sporthotel in<br />
St. Johann, das sehr auf unsere Wünsche<br />
einging und last but not least die "Österreich<br />
Werbung" in Frankfurt, die uns gemeinsam<br />
mit der Salzburg Touristik den wunderschönen<br />
Abend in Salzburg bot.<br />
Zum Schluss noch ein Dankeschön an alle<br />
Teilnehmer, die so aktiv am Programm teilgenommen<br />
haben.<br />
17.2.5
17.3<br />
17<br />
f+b Forschungs- und Beratungsgesellschaft Personenverkehr mbH<br />
Beratungsleistungen<br />
Die f+b Forschungs- und Beratungsgesellschaft<br />
Personenverkehr mbH berät seit 1989<br />
überwiegend private Busunternehmen.<br />
1. Allgemeine Beratung von Omnibusunternehmen<br />
in betriebswirtschaftlichen<br />
Fragen:<br />
● Kalkulation und Erfolgskontrolle<br />
● Schwachstellenanalyse<br />
● Betriebliche Organisation<br />
● Unternehmensplanung<br />
● Hilfe bei Vereinigungen<br />
(z.B. Genossenschaften)<br />
2. Beratung von Verkehrsunternehmen in<br />
Fragen des Linienverkehrs:<br />
● Fahrpreiskalkulation und Preisbildung;<br />
● Ausgleich gemeinwirtschaftlicher<br />
Leistungen;<br />
● Fortentwicklung, Um- und Neuorganisation<br />
des Leistungsangebotes;<br />
● Gründung von Verkehrsgemeinschaften;<br />
● Beratungen beim Beitritt in Verbünde.<br />
3. Sanierungen<br />
● Koordination und Begleitung von Bankgesprächen;<br />
● Erstellung von Liquiditätsplänen;<br />
● Gestaltung von Sanierungskonzepten;<br />
● Begleitung bei der Realisierung von<br />
Sanierungskonzepten.<br />
4. Ermittlung des Unternehmenswertes<br />
● Erstellung von Wertgutachten, auch für<br />
Betriebsteile.<br />
5. Ausschreibungen<br />
● Kalkulation von Angeboten;<br />
● Formulierung des Angebots;<br />
● Organisation von Bietergemeinschaften.<br />
148<br />
Nähere Informationen bei:<br />
f+b Forschungs- und<br />
Beratungsgesellschaft<br />
Personenverkehr mbH<br />
Dornierstraße 3<br />
71034 Böblingen<br />
Peter Bagdahn<br />
Unternehmensberater<br />
Geschäftsführer<br />
Telefon: 0 70 31 / 6 23-195<br />
E-Mail: bn@busforum.de<br />
Dr. phil. rel. Heinz G. Benten<br />
Unternehmensberater, Justiziar<br />
Telefon: 0 70 31 / 6 23-199<br />
E-Mail: bt@busforum.de<br />
Manuela Schneider<br />
Assistentin<br />
Telefon: 0 70 31 / 6 23-194<br />
E-Mail: sn@busforum.de<br />
Telefax: 0 70 31 / 6 23-198<br />
Internet: www.fbgmbh.de<br />
Seit 01.01.<strong>2002</strong> auch:<br />
im NWO-Gebäude<br />
Heinrich-von-Stephan-Str. 1<br />
40764 Langenfeld<br />
Telefon: 0 2173/ 206-876