alt - Deutsche Ullrich-Turner-Syndrom Vereinigung e.V.
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Foto privat<br />
„<br />
Wie stelle ich mir vor, <strong>alt</strong> zu werden? Ich denke, ich kann mir<br />
ganz und gar darüber im Klaren sein: das Alter kommt von<br />
ganz allein. Man muss den Mut haben, dagegen anzukämpfen,<br />
sonst hat man verloren — das glaube ich jedenfalls.<br />
Hilfe, ich werde <strong>alt</strong>! Von Margrit<br />
Das Thema kommt mir ja wie gerufen! Es spiegelt<br />
sich in vielen Sachen wieder. Ich finde, für mich ist es<br />
an der Zeit, darüber nachzudenken. Leider sind auch<br />
die Probleme nicht spurlos an mir vorbeigegangen.<br />
Mit 53 Jahren habe ich meine Erfahrungen gemacht.<br />
Wie stelle ich mir vor, <strong>alt</strong> zu werden? Ich denke, ich<br />
kann mir ganz und gar darüber im Klaren sein: das<br />
Alter kommt von ganz allein. Man muss den Mut<br />
haben, dagegen anzukämpfen, sonst hat man verloren<br />
— das glaube ich jedenfalls. Man darf sich nicht<br />
vorstellen, dass man mit Rheuma oder einer anderen<br />
Krankheit durch die Gegend schleicht. Ich wünsche<br />
mir nur das eine: nämlich so lange wie möglich auf<br />
gesunden Beinen laufen zu können und auch sonst<br />
gesundheitlich ordentlich und manierlich durch die<br />
Gegend wandern zu können. Mein Wunsch möge<br />
erhört werden! Ein Traum für mich! Aber das kann<br />
auch ganz anders laufen. Das habe ich vor kurzem<br />
erst mitbekommen. Ich bekam einen Gehirntumor<br />
diagnostiziert. Ich sagte meinen beiden Geschwistern<br />
Bescheid. Und so ging ich am 25. Juni 2007 ins<br />
Krankenhaus nach Kiel.<br />
Die erste Operation brachte eine zweite mit sich. Als<br />
wenn das noch nicht genug wäre! Ich bekam in der<br />
August-Bier-Klinik auch noch einen Schlaganfall. Ich<br />
musste alles noch einmal lernen.<br />
“<br />
Meine Schwester hat den Daumen darauf geh<strong>alt</strong>en.<br />
Sie hat nämlich Krankenschwester gelernt. Sie hat<br />
dann auch — Hut ab — für mich gut gesorgt. Wir haben<br />
ungefähr zwei Jahre gebraucht, um mich wieder los<br />
lassen zu können. Also sage ich mir: „Was gibt es<br />
schöneres als das Leben!“ Schön Frühstücken oder<br />
einen Kaffee trinken gehen oder einen Eiskaffee<br />
genießen — gerne mit Freunden! Solange man sein<br />
Leben gesund und munter verbringen darf, ist das<br />
schön. Ich genieße es aber auch, mit meiner Schwester<br />
spazieren zu gehen.<br />
Wenn ich die schöne Luft spüre und wenn ich ein Buch<br />
lese, dann fühle ich mich wohl und glücklich. Das kann<br />
ich nicht als selbstverständlich ansehen. Ich kann mir<br />
nur wünschen, so lange wie möglich fit zu bleiben. Der<br />
Herrgott wird es einen schon merken lassen: „Du bist<br />
jetzt <strong>alt</strong> und verbraucht. Du darfst jetzt von der Welt<br />
gehen.” Nun ja, ich hoffe, dass ich so ein Lebensende<br />
geboten bekomme, dass ich solange wie möglich in<br />
guter körperlicher Verfassung bleibe. Das wünsche<br />
ich allen von uns.<br />
<strong>alt</strong><br />
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