VII Inhaltstheorien III – Implizite und explizite Motive
VII Inhaltstheorien III – Implizite und explizite Motive
VII Inhaltstheorien III – Implizite und explizite Motive
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Motivation <strong>und</strong> Emotion: Themen der Vorlesung<br />
Teil A: Motivation<br />
I Einführung<br />
II Trieb <strong>und</strong> Erregung<br />
<strong>III</strong> Feldtheorie<br />
IV Erwartung <strong>und</strong> Wert<br />
V <strong>Inhaltstheorien</strong> I <strong>–</strong> <strong>Motive</strong>: Leistung, Anschluß,<br />
Macht<br />
VI <strong>Inhaltstheorien</strong> II <strong>–</strong> Ziele, Identität <strong>und</strong> „Selbst“<br />
<strong>VII</strong> <strong>Inhaltstheorien</strong> <strong>III</strong> <strong>–</strong> <strong>Implizite</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>explizite</strong> <strong>Motive</strong><br />
<strong>VII</strong>I<strong>Inhaltstheorien</strong> IV <strong>–</strong> Volition <strong>und</strong> Bewältigung<br />
IX Evolutionäre Erklärungen motivierten Verhaltens<br />
1
Übersicht<br />
<strong>Implizite</strong> <strong>und</strong> <strong>explizite</strong> <strong>Motive</strong><br />
Theorie „dualer <strong>Motive</strong>“<br />
<strong>–</strong> Definition<br />
<strong>–</strong> Entstehungsbedingungen<br />
<strong>–</strong> Prädiktive Validität<br />
Interaktionen impliziter <strong>und</strong> <strong>explizite</strong>r <strong>Motive</strong><br />
<strong>–</strong> Zusammenwirken<br />
<strong>–</strong> Passende/unpassende Motivkonstellationen<br />
2
<strong>Implizite</strong> <strong>und</strong> <strong>explizite</strong> <strong>Motive</strong><br />
Zwei Stränge der Motivationsforschung<br />
<strong>–</strong> <strong>Motive</strong> vs. Ziele/Identitäten<br />
<strong>–</strong> Indirekte (projektiv) vs. direkte (Selbstauskunft)<br />
Erfassung von <strong>Motive</strong>n<br />
Relation zwischen impliziten <strong>und</strong> <strong>explizite</strong>n<br />
<strong>Motive</strong>n<br />
<strong>–</strong> Ausgangsbef<strong>und</strong>:<br />
Keine konvergente Validität, Orthogonalität implizit <strong>und</strong><br />
explizit erfaßter <strong>Motive</strong><br />
Naheliegende Erklärungen/Implikationen<br />
<strong>–</strong> Mangelnde Reliabilität/Validität impliziter <strong>und</strong>/oder <strong>explizite</strong>r<br />
<strong>Motive</strong><br />
<strong>–</strong> Nur eine Motiv-Form ist wirklich wirksam (Lewin: Ziele als<br />
Quasi-Bedürfnisse)<br />
3
Fragebogen<br />
(PRF)<br />
Korrelationen zwischen explizit <strong>und</strong> implizit gemessenen <strong>Motive</strong>n<br />
(Schultheiss & Brunstein, 2001)<br />
Anschluß<br />
Leistung<br />
Macht<br />
Anschluß<br />
-.08 (ns)<br />
TAT<br />
Leistung<br />
.06 (ns)<br />
Macht<br />
.04 (ns)<br />
4
Definition<br />
Erwerb<br />
Prädiktive<br />
Validität<br />
Theorie der dualen <strong>Motive</strong><br />
(McClelland et al., 1989)<br />
<strong>Implizite</strong> <strong>Motive</strong><br />
- Emotionale Präferenzen<br />
- Basal (wenige, allgemeine M.‘e)<br />
- Keine sprachlich-bewußte<br />
Repräsentation<br />
- Automatische Anregung durch<br />
situative Anreize (keine<br />
Verhaltenskontrolle nötig)<br />
- Werden durch frühkindliche<br />
Erfahrungen <strong>und</strong> Anlagefaktoren<br />
determiniert<br />
- Besser bei langfristigen<br />
Vorhersagen (Berufswahl, -erfolg)<br />
- Ausdauer, Anstrengung<br />
(energetisierende Funktion)<br />
- Tätigkeitsanreize, individuelle<br />
Norm<br />
Explizite <strong>Motive</strong><br />
- Selbstbilder, Werte, Einstellungen<br />
- Komplex, individuell<br />
- Teil des Selbstkonzepts, sprachlich<br />
repräsentiert<br />
- Kontrolliertes Verhalten zur<br />
Erreichung gesetzter Ziele/Pflichten<br />
(kontrolliertes Verhalten)<br />
- Sprachlich vermittelt im Zuge des<br />
Selbstkonzepterwerbs<br />
- Besser bei kurzfristigen<br />
Vorhersagen (Labor)<br />
- Richtung (lenkende Funktion)<br />
- (eigene <strong>und</strong> fremde) Erwartungen,<br />
sozialer Vergleich<br />
5
Spangler (1992)<br />
H5:<br />
r TAT, operant outcome I activity incentives+ = .66<br />
H6:<br />
r Quest, respondent outcome I social comparison+ = .35<br />
7
Interaktion impliziter <strong>und</strong> <strong>explizite</strong>r <strong>Motive</strong><br />
Schwächung intrinsischer <strong>Motive</strong> durch<br />
extrinsische Anreize<br />
<strong>–</strong> Fehlattribution von Interesse auf Anreize (Deci,<br />
1975; Greene et al., 1976; Lepper et al., 1973)<br />
Motivkonstellationen<br />
<strong>–</strong> Auswirkungen auf Zufriedenheit<br />
Passungseffekte (Brunstein et al., 1995)<br />
Moderatorfunktion impliziter <strong>Motive</strong> auf den<br />
Zusammenhang von Zielfortschritt <strong>und</strong> Zufriedenheit<br />
(Brunstein et al., 1998)<br />
<strong>–</strong> Bedingungen konflikthafter Motivkonstellationen<br />
Handlungs- vs. Lageorientierung (Brunstein, 2001)<br />
9
Lepper et al. (1973)<br />
Phase 1: Beobachtung von Kindergarten-Kindern beim freien Malen;<br />
Auswahl der besonders motivierten Kinder (lange Maldauer)<br />
Phase 2: Einzelsitzung mit diesen Kindern<br />
<strong>–</strong> 3 Gruppen<br />
Angekündigte Belohnung für ein Bild<br />
Unangekündigte Belohnung für ein Bild<br />
Kontrolle (keine Intervention bzgl. Malen)<br />
Phase 3 (nach 2 Wochen): Beobachtung derselben Kinder beim<br />
freien Malen (ohne Belohnungen)<br />
<strong>–</strong> Reduzierte Dauer des Malens in der Gruppe mit angekündigter<br />
Belohnung<br />
<strong>–</strong> Gleich hohe Dauer bei Kontrollgruppe <strong>und</strong> nicht angekündigter<br />
Belohnung<br />
10
Brunstein et al. (1998)<br />
13
Literatur<br />
Brunstein, J. (2005). <strong>Implizite</strong> <strong>und</strong> <strong>explizite</strong><br />
<strong>Motive</strong>. In J. Heckhausen & H. Heckhausen<br />
(Eds.), Motivation <strong>und</strong> Handeln (Kap. 9). Berlin:<br />
Springer.<br />
15