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SAGEN UM BUSSALP OB GRINDELWALD - Jungfrau Region

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Auf Bussalp soll ehedem ein Dorf mit einem Kirchlein gestanden haben. Als aber die Leuteübermütig geworden waren, traf sie der Zorn Gottes. Das Dörflein wurden vom Erdbodenhinweggewischt und der Turm des Kirchleins fiel samt der Glocke in das Seelein, auf dessenGrunde die letztere nach der Aussage der Hirten zur Mahnung und Warnung noch zuweilenerklingen soll.VolksmundDie Glocke im BurgseeZwischen der Burg und der Winteregg, oben an Bussalp, war ein Dorf, von dem man weiter nichtsweiss, als dass die Bewohner dem Uebermut ergeben waren, mit Butterballen Kegel spielten undden Sonntag entheiligten. Bettler wiesen sie unbarmherzig von der Tür. Einstmals türmte sich einGewitter auf, brach los mit Blitz und Donner und Sündflut, der Berg stürzte nieder und verschüttetedas Dorf mit Mann und Vieh und Maus. Als der Himmel wieder blaute, kein Haus, kein Stadelmehr, nur Trümmer und Geröll und wo die Kapelle gestanden, ein See. In hohen Zeitenvernahmen die Hirten ein Klingen und Glockenläuten aus der Tiefe und bald ging es um, in derChristnacht beim Zwölfuhrglockenschlag sei es möglich, die Glocke zu heben. Sie sei aus Silberund von zwei Männern leichthin empor zu ziehen. Zwei Freunde machten sich ans Werk,zimmerten ein Gerüst und fuhren in der heiligen Nacht in den See hinaus. Es war ein milderWinter, das Wasser noch nicht gefroren. Als die Kapelle Mitternacht schlug, fasst der Haken, dieGlocke tönt aus der Tiefe, sie zerren und reissen mit Leibeskräften. „Was für eine reiche Beute“,sagte der eine, „jetzt haben wir sie“. Kaum gesagt, reisst der Strick und die Glocke sinkt auf denGrund zurück.aus „100 Jahre Faulhorn“ von S. BrawandIn Gassen und GydisdorfZwischen Faulhorn und Retihorn, zuoberst an Bussalp, war vor langen Zeiten das Dorf „InGassen“. Hier lebte einer namens Gydi, dessen Magd eines Morgens meldete, dass Glas auf demBrunnen sich befinde. Alles eilte ins Freie, um die seltsame Erscheinung zu sehen. Da sage derHirte Gydi: „Jetz chemmen die ruhen Jahre!“, denn der Brunnen war gefroren. Sogleich stieg Gydimit den Leuten und allem Vieh hinab in den Grund. Am Ufer der Schwarzen Lütschine wurde eineneue Niederlassung gegründet und „Gydisdorf“ genannt zu Ehren des Hirten, der das Glas aufdem Wasser richtig gedeutet hatte. Ein Dorfteil von Grindelwald heisst heute noch „Gydisdorf“, wieauch der Name „In Gassen“ am Faulhorngipfel erhalten geblieben ist.aus „Sagen aus dem Berner Oberland“ von Walter MenziGrindelwald, 1998<strong>Jungfrau</strong> <strong>Region</strong> Marketing AG Postfach 131 CH-3818 GrindelwaldTel +41 (0)33 854 12 40 · Fax +41 (0)33 854 12 41 www.myjungfrau.ch info@jungfraumarketing.ch

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