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SAGEN UM BUSSALP OB GRINDELWALD - Jungfrau Region

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<strong>SAGEN</strong> <strong>UM</strong> <strong>BUSSALP</strong> <strong>OB</strong> <strong>GRINDELWALD</strong>SchillingsdorfIn der Nähe des Weilers Burglauenen, im Tal der Schwarzen Lütschine, die von den Gletschern inGrindelwald herabkommt, hat in alten Zeiten ein Badeort namens Schillingsdorf gestanden. EineSchwefelquelle entströmte der Tiefe des Berges und die Menschen kamen von weit her gereist,deren heilsames Wasser zu gebrauchen. Da brach einst oben an der Burg, der Bergkette dieBurglauenen von der Bussalp trennt, eine Erdlawine los und verschüttete das Dörflein. DerLütschine wurde durch riesige Steine der Auslauf versperrt, dass ein grosser See entstand. Daherheissen noch heute dort einige Häuser „beim See“, nachdem das Wasser längst wiederabgeflossen ist.Noch in jüngster Zeit hat man dort bei einem grossen Bauwerk der Neuzeit tief unter Schuttbegraben ganze verschüttete Baumstämme gefunden, die durch den Einfluss desSchwefelwassers erhalten geblieben waren. Man schätzte die Zeit, die seit der Katastropheverstrichen, auf wenigstens tausend Jahre.nach WyssDer Riese auf BussalpAn Bussalp wohnte ein Riese, der nie in einem geheizten Raum geschlafen, noch je etwasWarmes gegessen hat. Wenn ihn des Morgens hungerte, trat er in die Milchkammer derSennhütte, schlug, wenn im Winter der Rahm in den Satten (grosse Milchgefässe) gefroren war,mit der Faust ein Loch in einen der Eisdeckel und half sich auf diese Weise zu einem Trunk.Friedli, „Grindelwald“Das Rücken der KüheAuf Wergistal- und Bussalp im Grindelwalder Tal kommt es vor, dass die Kühe rücken. Die Sennenhören in der Nacht eine Stimme, gleich der eines Sennen, wenn er die Kühe ruft. Dieser Stimmegehen die Kühe unter Anführung der Meisterkuh alsobald nach. Wie rasend stürmen sie ins Weite,man weiss nicht wohin. Ruft nun der Hirt die Leitkuh mit seiner wahren Stimme nicht wiederzurück, so kommt die ganze Herde fort, dass man sie nicht wieder finden kann. Geschieht dies, somuss der Senn alle Arbeiten in und um den Stall besorgen, als hätte sich nichts ereignet. DreiTage hernach findet sich dann die Herde auf ihren gewohnten Weideplätzen wohlgenährt und mitgefüllten Eutern wieder ein. Es kommt dann zuweilen vor, dass jede Kuh gleich ein Kalbzurückbringt. Manchmal treibt dabei ein Zwerglein die Versprengten wieder auf ihre Alp zurück.Einstmals soll sich ein verwegener Hirtenbub, als die Kühe rückten, der hintersten an den Schweifgehängt haben und mit derselben verschwunden sein. Nach dreien Tagen kehrte er jedoch mitderselben wieder heil auf die Alp zurück. Niemals hat er sagen wollen, wo er in inzwischengewesen und was er in seiner Abwesenheit alles erlebt hat.nach Wyss, Scheuchzer u.a. QuellenDie Glocke von Bussalp<strong>Jungfrau</strong> <strong>Region</strong> Marketing AG Postfach 131 CH-3818 GrindelwaldTel +41 (0)33 854 12 40 · Fax +41 (0)33 854 12 41 www.myjungfrau.ch info@jungfraumarketing.ch


Auf Bussalp soll ehedem ein Dorf mit einem Kirchlein gestanden haben. Als aber die Leuteübermütig geworden waren, traf sie der Zorn Gottes. Das Dörflein wurden vom Erdbodenhinweggewischt und der Turm des Kirchleins fiel samt der Glocke in das Seelein, auf dessenGrunde die letztere nach der Aussage der Hirten zur Mahnung und Warnung noch zuweilenerklingen soll.VolksmundDie Glocke im BurgseeZwischen der Burg und der Winteregg, oben an Bussalp, war ein Dorf, von dem man weiter nichtsweiss, als dass die Bewohner dem Uebermut ergeben waren, mit Butterballen Kegel spielten undden Sonntag entheiligten. Bettler wiesen sie unbarmherzig von der Tür. Einstmals türmte sich einGewitter auf, brach los mit Blitz und Donner und Sündflut, der Berg stürzte nieder und verschüttetedas Dorf mit Mann und Vieh und Maus. Als der Himmel wieder blaute, kein Haus, kein Stadelmehr, nur Trümmer und Geröll und wo die Kapelle gestanden, ein See. In hohen Zeitenvernahmen die Hirten ein Klingen und Glockenläuten aus der Tiefe und bald ging es um, in derChristnacht beim Zwölfuhrglockenschlag sei es möglich, die Glocke zu heben. Sie sei aus Silberund von zwei Männern leichthin empor zu ziehen. Zwei Freunde machten sich ans Werk,zimmerten ein Gerüst und fuhren in der heiligen Nacht in den See hinaus. Es war ein milderWinter, das Wasser noch nicht gefroren. Als die Kapelle Mitternacht schlug, fasst der Haken, dieGlocke tönt aus der Tiefe, sie zerren und reissen mit Leibeskräften. „Was für eine reiche Beute“,sagte der eine, „jetzt haben wir sie“. Kaum gesagt, reisst der Strick und die Glocke sinkt auf denGrund zurück.aus „100 Jahre Faulhorn“ von S. BrawandIn Gassen und GydisdorfZwischen Faulhorn und Retihorn, zuoberst an Bussalp, war vor langen Zeiten das Dorf „InGassen“. Hier lebte einer namens Gydi, dessen Magd eines Morgens meldete, dass Glas auf demBrunnen sich befinde. Alles eilte ins Freie, um die seltsame Erscheinung zu sehen. Da sage derHirte Gydi: „Jetz chemmen die ruhen Jahre!“, denn der Brunnen war gefroren. Sogleich stieg Gydimit den Leuten und allem Vieh hinab in den Grund. Am Ufer der Schwarzen Lütschine wurde eineneue Niederlassung gegründet und „Gydisdorf“ genannt zu Ehren des Hirten, der das Glas aufdem Wasser richtig gedeutet hatte. Ein Dorfteil von Grindelwald heisst heute noch „Gydisdorf“, wieauch der Name „In Gassen“ am Faulhorngipfel erhalten geblieben ist.aus „Sagen aus dem Berner Oberland“ von Walter MenziGrindelwald, 1998<strong>Jungfrau</strong> <strong>Region</strong> Marketing AG Postfach 131 CH-3818 GrindelwaldTel +41 (0)33 854 12 40 · Fax +41 (0)33 854 12 41 www.myjungfrau.ch info@jungfraumarketing.ch

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