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BBPCAX 101 (8) 1083-1196 (1998)<br />

ISSN 0005 – 9021<br />

No. 5 – September 2001<br />

5/2001<br />

BUNSENMAGAZIN<br />

DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT FÜR PHYSIKALISCHE CHEMIE<br />

� Rückblick<br />

Kurt Schwabe<br />

� Aspekte<br />

Elektrochemische Mikrostrukturierung,<br />

ein altes Verfahren<br />

mit neuen Möglichkeiten<br />

� Tagungen<br />

Rückblick auf die Bunsentagung 2001<br />

Einladung zur Bunsentagung 2002


IMPRESSUM<br />

Bunsen-Magazin,<br />

Heft 5 Jahrgang 3<br />

Herausgeber:<br />

Vorstand der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft<br />

Hans-Jürgen Leuchs<br />

Jürgen Troe<br />

Wolfgang Grünbein<br />

Kuratorium:<br />

Helmut Baumgärtel<br />

Dieter Distler<br />

Gerhard Ertl<br />

Friedrich Hensel<br />

Heinz-Georg Wagner<br />

Redaktion:<br />

Peter C. Schmidt<br />

Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie<br />

Technische Universität Darmstadt<br />

Petersenstr. 20<br />

D-64287 Darmstadt<br />

Tel: 0 61 51/16 27 07<br />

Fax: 0 61 51/16 60 15<br />

E-Mail: bunsen@pc.chemie.tu-darmstadt.de<br />

Geschäftsführer der<br />

<strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft:<br />

Dr. Heinz Behret<br />

Varrentrappstr. 40–42<br />

D-60486 Frankfurt<br />

Tel: 0 69/7 91 72 01<br />

Fax: 0 69/7 91 74 50<br />

E-Mail: h.behret@bunsen.de<br />

Internet: http://www.bunsen.de<br />

Technische Herstellung:<br />

Brönners Druckerei Breidenstein GmbH<br />

Brüningstraße 580<br />

D-65929 Frankfurt am Main<br />

Tel: 0 69/26 00-100<br />

Fax: 0 69/26 00-196<br />

E-Mail: c.vey@broenner-umschau.de<br />

Zum Titelbild:<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Rückblick<br />

Kurt Schwabe<br />

Waldfried Plieth 118<br />

Aspekte<br />

Elektrochemische Mikrostrukturierung,<br />

ein altes Verfahren mit neuen Möglichkeiten<br />

Rolf Schuster 121<br />

Tagungen<br />

Die Bunsentagung 2001<br />

Hans-Jürgen Leuchs 125<br />

Einladung zur Bunsentagung 2002<br />

Einreichung von Beiträgen 128<br />

Vorstandsbericht <strong>für</strong> die<br />

ordentliche Mitgliedsversammlung 130<br />

Bericht über die<br />

ordentliche Mitgliedsversammlung 133<br />

Preise 138<br />

Nachrichten<br />

Hans Sillescu zum 65. Geburtstag 139<br />

Gerhard Ertl zum 65. Geburtstag 141<br />

Ankündigungen 145<br />

Personalia 146<br />

Veranstaltungen/Events 146<br />

Verschiedenes 148<br />

PCCP<br />

Sonderheft zum Thema<br />

„Electrochemistry of Ordered interfaces“ 150<br />

Zeitschrift <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie<br />

Inhalt Heft 6–8 2001 151<br />

GDCh 152<br />

Anzeige U3<br />

Das Titelbild stammt aus dem Fritz-Haber-Institut, Berlin, aus der Gruppe von<br />

Dr. Katharina Krischer (krischer@FHI-Berlin.mpg.de). Es zeigt den Potentialabfall über die<br />

Doppelschicht während der elektrochemischen Oxidation von Wasserstoff an Pt als Funktion<br />

des Ortes entlang der Ringelektrode (horizontale Achse) und der Zeit bei 6 verschiedenen<br />

Werten der extern eingestellten Spannung. Die Zeitachse läuft von unten nach oben.<br />

Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 117


Rückblick<br />

Kurt Schwabe<br />

Waldfried Plieth, unter Mitwirkung von Reiner Radeglia, Dieter Scheller, Hans Dieter Suschke<br />

Kurt Schwabe hat als hervorragender Wissenschaftler und Wissenschaftsorganisator wesentlich zum Erhalt des Ansehens und der internationalen<br />

Geltung der Technischen Universität Dresden in der Zeit der Isolation beigetragen. Er war ein Mensch mit vielen Widersprüchen.<br />

Er hatte sich mit zwei totalitären Regimen arrangiert. Vom SED-Regime wissen wir, dass er kein Freund, aber auch kein erklärter Gegner des<br />

Regimes war. Er lehnte es offiziell weder in Wort noch in Schrift ab. Er passte sich an und schaffte sich so den Freiraum <strong>für</strong> seine Forschung<br />

und Lehre. Er war ein „Workaholic“ und doch aufgeschlossen <strong>für</strong> die persönlichen Belange der Mitarbeiter. Schwierig war er in Diskussionen,<br />

weil er Widerspruch grundsätzlich nicht vertragen konnte. Er war erfolgreicher Wissenschaftsmanager in einem System, das Eigeninitiative<br />

praktisch ausgeschaltet hatte. So ambivalent ist auch seine unbestrittene Vorbildwirkung zu sehen. Vielen seiner Schüler ist er auch<br />

heute noch Ziel einer unbegrenzten Bewunderung, andere zogen es vor, sich frühzeitig seinem autoritären Flair zu entziehen. Dem Außenstehenden<br />

sind die Grenzen dieser Vorbildwirkung deutlich, und er sieht den Menschen in seiner ganzen komplexen Natur, mit seinen Vorzügen<br />

und seinen Widersprüchen.<br />

Kurt Schwabe 1955<br />

Geboren wurde Kurt Schwabe am 29. Mai 1905 in Reichenbach<br />

im Vogtland, der Vater war Stadtschreiber, die Mutter schneiderte als<br />

Heimarbeiterin. Schwabe war mit dieser Datierung seiner Geburt<br />

vom Kaiserreich geprägt, und das findet sich in seiner ganzen Lebenseinstellung<br />

wieder. Es ist nicht verwunderlich, dass er als extrem<br />

fleißiger und begabter Schüler schnell zum Primus avancierte und<br />

dann mit 19 Jahren 1924 ein Studium der Chemie an der Technischen<br />

Hochschule Dresden aufnahm. Die Jahre des Studiums waren von<br />

der Not der Zeit bestimmt. Trotzdem schaffte es der strebsame<br />

Schwabe, in nur 4 Jahren Studium mit Diplom und Promotion durchzuziehen<br />

und am 28. November 1928 die Doktorprüfung zu absolvieren.<br />

Er bekam eine erste Anstellung bei IG Farben in Bitterfeld.<br />

Aber bereits nach einem Jahr wechselte er auf eine Assistentenstelle<br />

bei Erich Müller am Institut <strong>für</strong> Elektrochemie der damaligen TH<br />

Dresden.<br />

Verbunden mit diesem Wechsel war die Möglichkeit der Habilitation,<br />

der Weg zur Universität, und der reizte Kurt Schwabe in solchem<br />

Maße, dass er mit verringertem Gehalt und am Anfang auch ohne<br />

feste Anstellung die Arbeit an der Hochschule aufnahm. 1933 habilitierte<br />

er auf dem Gebiet der Passivitätserscheinungen und der Katalyse,<br />

1934 wurde er Privatdozent und 1940 zum nichtplanmäßigen,<br />

außerordentlichen Professor an der Technischen Hochschule Dresden<br />

ernannt. Schwabe war offenbar von dieser Tätigkeit nicht völlig ausgefüllt,<br />

denn 1934 hatte er eine Tätigkeit als Chefchemiker der Fa.<br />

Kübler und Niethammer in Kriebstein/Sachsen übernommen, die in<br />

Meinsberg bei Waldheim eine chemische Fabrik betrieb. Ein Hauptprodukt<br />

waren Cellulose und Cellulosederivate und Schwabe widmete<br />

sich in dieser Zeit intensiv der Chemie dieser Stoffgruppe. So war er<br />

von 1938 bis 1945 Gutachter <strong>für</strong> Zellstoff- und Papierchemie des<br />

Reichsamtes <strong>für</strong> Wirtschaftsausbau. Die zunehmende Bedeutung der<br />

industriellen Tätigkeit Schwabes in der Kriegszeit äußerte sich auch<br />

darin, dass er in den letzten Kriegsjahren vom Lehramt beurlaubt<br />

war, um sich völlig auf die Arbeiten im „Institut <strong>für</strong> chemische Technologie“<br />

in Meinsberg zu konzentrieren.<br />

Prof. Dr. Waldfried Plieth<br />

Technische Universität Dresden<br />

Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie und Elektrochemie<br />

Bergstraße 66b<br />

D-01062 Dresden<br />

Tel: 0351/4634907, Fax: 0351/463-7164<br />

E-Mail: plieth@cech01.chm.tu-dresden.de<br />

Institiut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie und Elektrochemie der TU Dresden<br />

118 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001


So begann Schwabes Tätigkeit im Lehrkörper an der Technischen<br />

Hochschule Dresden nebenberuflich. Mit dem Kriegsende wurde die<br />

Hochschultätigkeit zunächst gänzlich unterbrochen. Man konzentrierte<br />

sich ganz darauf zu überleben. Schwabe stand mit dem Labor in<br />

Waldheim da<strong>für</strong> eine gute Basis zur Verfügung. 1946 hatte er zum<br />

zweiten Mal geheiratet, seine Laborgehilfin in der Fa. Kübler und<br />

Niethammer, Frau Margarete, geb. Römer, und so musste er nicht nur<br />

<strong>für</strong> sich sorgen. Dazu kamen die Menschen im Betrieb. Im geschickten<br />

Jonglieren mit der Besatzungsmacht gelang es ihm, das Labor in<br />

die neue Zeit hinüberzuretten. Man produzierte diverse Haushaltprodukte,<br />

vor allem aber Kartoffelschnaps <strong>für</strong> die Rote Armee. Von<br />

abgezweigten Kartoffeln wurden regelmäßig Kartoffelessen durchgeführt.<br />

Erst im Jahre 1949 trat er hauptberuflich in den Hochschuldienst<br />

ein. Sein Vorgänger, Friedrich Müller, hatte in den Wirren der<br />

ersten Nachkriegsjahre in der Schweiz Unterkunft gefunden, stand<br />

beim Neuaufbau der TU nicht sofort zur Verfügung, mochte als<br />

Deutsch-Nationaler trotz nachgewiesener Distanz zum Nazisystem<br />

der sowjetischen Besatzungsmacht und der deutschen Verwaltung<br />

auch nicht ganz genehm sein, und so ergab sich die Gelegenheit, mit<br />

K. Schwabe einen bereits erprobten Kandidaten zu finden. Er wurde<br />

zum ordentlichen Professor <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie und Elektrochemie<br />

ernannt und übernahm damit als Direktor das traditionsreiche<br />

Institut.<br />

Der Anfang nach dem Zusammenbruch des nationalsozialistischen<br />

Deutschland und unter den Bedingungen der sowjetischen Besatzung<br />

war schwierig und blieb schwierig. Er erforderte ein behutsames<br />

Lavieren zwischen den Machtstrukturen. Es ist erstaunlich, dass dies<br />

teilweise gelang, zumindest bis in die Mitte der sechziger Jahre.<br />

Schwabes Stil war geprägt durch seine ausgesprochen praktische<br />

Veranlagung und seine bereits in den 40er Jahren bewiesenen Fähigkeiten<br />

als Manager. Am deutlichsten kommt dies wohl in seiner<br />

Tätigkeit als Direktor des „Forschungsinstituts <strong>für</strong> chemische Technologie“<br />

in Meinsberg zum Ausdruck, das er zunächst von der Fa.<br />

Kübler und Niethammer gepachtet und nach Aufgabe des Betriebes<br />

durch die Eigner gekauft hatte. Bereits 1945 wurde in den teilweise<br />

zerstörten Räumen und Labors der Betrieb aufgenommen. In den<br />

ersten Nachkriegsjahren wurden hier verschiedene chemisch-technische<br />

Erzeugnisse hergestellt, die sich von einem Präparat <strong>für</strong> die<br />

Tabakindustrie über Produkte, die in der damaligen Situation auch<br />

als Nahrungsmittel dienen konnten, bis zu Insektiziden erstreckten.<br />

Später traten elektrochemische Analysenmethoden in den Vordergrund.<br />

Schwabe befasste sich mit der Entwicklung der Methoden und<br />

Geräte, insbesondere <strong>für</strong> die Prozess- und Regeltechnik, und organisierte<br />

den Bau der entwickelten Geräte und Anlagen in Serien. Der<br />

Schwerpunkt lag auf der Weiterentwicklung und der Produktion der<br />

Glaselektrode. Später erweiterte sich das Produktspektrum des Instituts<br />

gemäß des Gerätebedarfs im gesamten Ostblock und half damit,<br />

die zahlreichen Lücken der sozialistischen Planwirtschaft teilweise<br />

zu überbrücken. Davon zeugen über 3000 Meinsberger pH-Messund<br />

Regelanlagen, die in allen Industriezweigen des Ostblocks zum<br />

Einsatz kamen.<br />

Schwabes wissenschaftliche Interessen waren jedoch breiter<br />

angelegt. So befasste er sich neben der elektrochemischen Analysenmesstechnik<br />

mit Problemen der Azidität und des Verhaltens konzentrierter<br />

Elektrolytlösungen, der Korrosion und Passivität der Metalle<br />

sowie Fragen der Brennstoffzellen. Darüber hinaus begann er, eine<br />

ganze Reihe von neuen Methoden einzuführen. Ein gut ausgerüstetes<br />

radiochemisches Labor, ein Massenspektrometer und eine Ultrazentri-<br />

fuge bildeten den Grundbestand. Weiterhin widmete er seine Aufmerksamkeit<br />

der Entwicklung eigener Ausrüstungen, die in der<br />

ersten Nachkriegszeit und später im Ostblock nicht verfügbar waren.<br />

Hier spannt sich der Bogen vom Kalorimeter über ein NMR-Spektrometer,<br />

Messeinrichtungen der Elektrochemie (Galvanostaten und<br />

Potenziostaten) bis hin zur Bedampfungsanlage. Schwabe entwickelte<br />

dabei eine erstaunliche Kombination eines Universitätsprofessors mit<br />

einem erfolgreichen Manager eines außeruniversitären Bereiches mit<br />

quasi industrieller Ausrichtung.<br />

Kurt Schwabe im Labor 1970<br />

Rückblick<br />

Schwabes charakteristische Eigenschaft war sein überaus breites<br />

wissenschaftliches Interesse. Stand am Anfang die Elektrochemie, so<br />

war er später nur noch schwer einem definierten Wissenschaftsgebiet<br />

zuzuordnen. Das macht auch die Beschreibung seiner wissenschaftlichen<br />

Leistungen so überaus schwierig, wie von ehemaligen Mitarbeitern<br />

immer wieder bestätigt wird. Vieles packte er an, weil er<br />

ein Anwendungspotenzial sah, wie z. B. die Glaselektrode. Mancher<br />

apparativen Entwicklung musste er gezwungenermaßen nachgehen,<br />

weil es die Geräte im Ostblock nicht zu kaufen gab. Auf dem Gebiet<br />

Korrosion und Korrosionsschutz, das man vielleicht noch am ehesten<br />

als Gebiet seiner Kernkompetenz ansehen könnte, folgte er später<br />

vorwiegend praktischen Gesichtspunkten.<br />

Die Forschungstätigkeit tritt weitgehend in den Schatten, betrachtet<br />

man sie im Zusammenhang mit seinen wissenschafts-organisatorischen<br />

Fähigkeiten. Die dadurch ihm zufallenden Management-,<br />

Verwaltungs- und organisatorischen Aufgaben gipfelten schließlich<br />

in seiner zehnjährigen Tätigkeit als Prorektor <strong>für</strong> Forschungsangelegenheiten<br />

und seit dem 5. Oktober 1961 als Rektor der Technischen<br />

Hochschule und Gründungsrektor der Technischen Universität Dresden.<br />

Bei Amtsantritt hob er als allgemeine Zielsetzung die Einheit<br />

von Erziehung, Lehre und Forschung hervor, ein Ideal der Humboldtschen<br />

Universität, mit dem er in Konflikt mit den Machthabern<br />

geraten musste.<br />

Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 119


Rückblick<br />

Im Sinne dieser Einheit hatte er neben seinen diversen organisatorischen<br />

Aufgaben auch Vorlesungen zu halten. Es ist erstaunlich,<br />

in welchem Umfang sich Schwabe persönlich dieser Aufgabe<br />

annahm. Wie erfolgreich er in der direkten Vermittlung des Lehrstoffes<br />

um 7.00 Uhr morgens und nach übereinstimmenden Berichten<br />

bei monotonem Vortragsstil war, mag dahingestellt bleiben;<br />

inhaltlich waren sie stets auf dem neuesten Stand. Immerhin entstand<br />

aus diesen Vorlesungen ein Lehrbuch und die „Lehrbriefe“, die auch<br />

außerhalb der ehemaligen DDR Verbreitung gefunden haben. Die<br />

stets persönlich geleiteten „Physikalisch-chemischen Rechenübungen“<br />

waren wohl die am meisten ge<strong>für</strong>chtete Lehrveranstaltung im<br />

Chemiestudium an der TU jener Tage.<br />

Es ist daher erstaunlich, dass Schwabe dennoch eine starke Anziehungskraft<br />

auf Studenten ausübte. Dies lag wohl zum einen an seiner<br />

besonderen Persönlichkeit, aber wohl auch an einer intensiven persönlichen<br />

Betreuung. Mit der Ausbildung von über 500 Diplomanden<br />

und ca. 270 Doktoranden hat Schwabe eine wissenschaftliche Schule<br />

geschaffen, aus der viele in der ehemaligen DDR – z. T. in leitenden<br />

Stellungen – tätigen Chemiker sowie mehrere Hochschullehrer hervorgegangen<br />

sind.<br />

Das Universitäts-Institut entwickelte sich dadurch zu einer international<br />

beachteten Forschungsstätte, und zu den Kolloquien des<br />

Instituts kamen namhafte Vortragende auf internationaler Ebene in<br />

der sonst so abgeschotteten DDR. So weist das Gästebuch des Institutes<br />

Namen wie z.B. Frumkin, Bockris, Kordesch, Eigen, Spitzin,<br />

Strehlow, H. G. Hertz auf.<br />

Mit dem Posten als Rektor der TUD und gleichzeitig Direktor<br />

mehrerer Institute sowie Leiter oder Mitglied einer Vielzahl von wissenschaftlichen<br />

und gesellschaftlichen Gremien hatte Schwabe eine<br />

Position erlangt, wie sie heute selten geworden ist. So war er neben<br />

seinen Funktionen an der Technischen Universität Direktor des Instituts<br />

<strong>für</strong> Radiochemie im Zentralinstitut <strong>für</strong> Kernforschung in Rossendorf,<br />

stellvertretender Direktor des Zentralinstituts <strong>für</strong> Kernforschung<br />

in Rossendorf, Leiter der Zentralstelle <strong>für</strong> Korrosionsschutz Dresden<br />

und schließlich auch immer noch Leiter „seines“ Meinsberger Instituts.<br />

Die gleichzeitige Ausfüllung mehrerer Posten führte dazu, dass<br />

er über viele Jahre nur dienstags ganztägig im eigenen TU-Institut<br />

anwesend war. Er pendelte zwischen Rossendorf, Berlin, Meinsberg,<br />

Dresden und Leipzig. Die herausragende Position machte ihn zu<br />

einem wichtigen Faktor im Gesellschaftssystem der DDR. Es gehörte<br />

zu Schwabes großem Geschick, dass er mit den Machthabern so vorsichtig<br />

umgehen konnte, dass ihm ein erstaunlicher Freiraum <strong>für</strong><br />

Forschung und Lehre erhalten blieb. Dabei war ihm wahrscheinlich<br />

bewusst, dass er damit natürlich auch indirekt dem System diente,<br />

denn sein Name wurde vom System intensiv <strong>für</strong> dessen Selbstdarstellung<br />

benutzt. Eine wichtige Position in dieser Etablierung im<br />

System war eine „Freundschaftsreise“ in die Sowjetunion im Jahre<br />

1964 unter der Leitung von Walter Ulbricht. Diese schaffte ihm<br />

Kontakte zu den allerhöchsten Regierungskreisen, die er zeitlebens<br />

pflegte und entwickelte.<br />

Schwabe hat hohe staatliche und gesellschaftliche Anerkennung<br />

erfahren, umso erstaunlicher, da seine kritische Distanz zum SED-<br />

Regime in seinem Umfeld wohl bekannt war. Er war Vizepräsident<br />

der Akademie der Wissenschaften der DDR, Präsident der Sächsischen<br />

Akademie der Wissenschaften, Mitglied der <strong>Deutsche</strong>n Akademie<br />

der Naturforscher (Leopoldina) zu Halle und des Forschungsrates der<br />

DDR sowie korrespondierendes Mitglied mehrerer ausländischer<br />

Akademien. Die Regierung der DDR verlieh ihm seine höchste Auszeichnung,<br />

den Karl-Marx-Orden, vergleichbar mit dem Bundesverdienstkreuz,<br />

sowie die seltene Auszeichnung „Hervorragender Wissenschaftler<br />

des Volkes“. Sie verlieh ihm weiterhin zwei Nationalpreise,<br />

den Titel „Held der Arbeit“ und den Orden „Banner der Arbeit“.<br />

Diese vielen Würdigungen waren auch Propaganda des Systems.<br />

Gerade die Auszeichnung eines „Parteilosen“ wurde benutzt, eine<br />

Scheinliberalität in bombastischen Zeremonien der Öffentlichkeit<br />

vorzutäuschen.<br />

Nach seiner Emeritierung im Jahre 1970 zog sich Schwabe weitgehend<br />

auf sein Institut in Meinsberg zurück. Seine auch danach<br />

nicht nachlassende wissenschaftliche Produktivität wird durch über<br />

150 Beiträge sichtbar, die noch nach 1970 in wissenschaftlichen<br />

Zeitschriften veröffentlicht wurden. In diesen Zeitraum fällt auch die<br />

Vollendung seines drei Bände umfassenden Lehrbuches „<strong>Physikalische</strong><br />

Chemie“, das von seinem außerordentlich umfangreichen Überblick<br />

über das Gesamtgebiet der physikalischen Chemie Zeugnis ablegt.<br />

Die Fülle seiner Aufgaben bewältigte Schwabe mit einer schier<br />

unvorstellbaren Hingabe an die Arbeit, die keine „Freizeit“ kannte.<br />

Er kam oft gegen 5.00 Uhr ins Institut, legte auf 6.00 Uhr Prüfungen,<br />

ließ sich von seiner aufopfernden Frau Mittag- und Abendessen ins<br />

Büro bringen und ging in den späten Abendstunden heim. So etwas<br />

kann zur fixen Idee werden. So war es sein Anspruch, erster und letzter<br />

im Institut zu sein, und das führte dann wohl auch oft dazu, dass<br />

er Mitarbeiter hinauskomplimentierte, wenn er das Gebäude früher als<br />

üblich verlassen musste. Auch seine erste Ehe, über die wenig<br />

bekannt ist, war offenbar daran gescheitert, denn es ist von ihm der<br />

Satz überliefert, dass ihm seine Frau davongelaufen war, „weil ich<br />

zuviel gearbeitet habe“ (nach G. Schrader). Schwabes Lebensstil war<br />

ausgesprochen spartanisch, aber auch einige Schwächen sind überliefert,<br />

u.a. seine Leidenschaft <strong>für</strong> schnelle Autos und Kriminalromane.<br />

Schwabe war kein bequemer Vorgesetzter. Er forderte mit Nachdruck<br />

eine hohe Arbeitsdisziplin und hohe Arbeitsleistung. Sein<br />

Betreuungsstil war dadurch geprägt, dass er sich vom Fortgang der<br />

Arbeiten stets persönlich am Arbeitsplatz des Mitarbeiters überzeugte,<br />

den er regelmäßig aufsuchte. Seine hervorragende Beobachtungsgabe<br />

ließ ihn mit sicherem Blick „Schwachstellen“ erkennen. Bisweilen<br />

reagierte er darauf mit drastischen Worten der Unzufriedenheit. Für<br />

die Mitarbeiter zeigte er aber auch persönliche Verantwortung. Es ist<br />

hervorzuheben, dass gerade in den Zeiten zunehmenden politischen<br />

Druckes des Systems alle, die sich an ihn wandten, mit seiner tatkräftigen<br />

Unterstützung rechnen konnten. Seine besondere Stellung<br />

im System erlaubte es ihm, seine schützende Hand über manchen zu<br />

halten, der in politischem Widerspruch zur Partei geraten war.<br />

Kurt Schwabe starb am 4. Dezember 1983 nach einem erfolgreichen<br />

Schaffen in einer bewegten Zeit.<br />

120 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001


Elektrochemische Mikrostrukturierung,<br />

ein altes Verfahren mit neuen Möglichkeiten<br />

Rolf Schuster<br />

1. Einleitung<br />

Kaum hatte Faraday das Prinzip des elektrochemischen Stromtransports<br />

verstanden, erschien bereits 1840 das erste Patent zur<br />

elektrochemischen Mikrostrukturierung. In Großbritannien schlug<br />

Jacobi vor, Druckplatten <strong>für</strong> den Banknotendruck galvanoplastisch<br />

durch Kupferabscheidung auf einer gravierten Negativform zu vervielfältigen<br />

1 . Bevor jedoch der umgekehrte Prozess, die elektrochemische<br />

Auflösung zur Materialbearbeitung, eingesetzt wurde,<br />

vergingen mehr als 100 Jahre. Elektrochemisches Senken, bei dem<br />

ein Negativstempel unter Anlegen einer gleich- oder niederfrequenten<br />

Wechselspannung elektrochemisch in ein Werkstück eingeätzt wird,<br />

wurde erst nach 1950 verstärkt in der industriellen Fertigung eingesetzt<br />

2 . Zur Mikrostrukturierung taugt dieses Verfahren allerdings nur<br />

bedingt, da elektrochemische Prozesse vom Potenzialabfall in der nur<br />

wenige Wasserlagen dicken elektrochemischen Doppelschicht<br />

bestimmt werden. Position und Form der Gegenelektrode, also des<br />

Werkzeugs, sind daher nur von untergeordneter Bedeutung, und<br />

die lokale Materialabtragungsrate ist im Wesentlichen durch die<br />

Stromdichteverteilung im Elektrolyten gegeben. Ohne besondere<br />

Vorkehrungen liegen erreichbare Strukturgrößen daher eher im<br />

100 µm-Bereich mit verrundeten Kanten und niedrigem Verhältnis<br />

von Breite zu Tiefe. Vielfältige Lösungsmöglichkeiten dieses<br />

Dilemmas wurden bisher vorgeschlagen. Durch lokale Isolation, z. B.<br />

mit lithographisch strukturierten Polymermasken, können feine<br />

Strukturen wie die ca. 50 µm großen Düsenlöcher von Tintenstrahldruckern<br />

durch elektrochemisches Ätzen gefertigt werden 3 . Mit ausgeklügelten<br />

Spülmechanismen und geschicktem Werkzeugdesign,<br />

wie sie im „Precision Electrochemical Machining“ Verwendung<br />

finden, konnten Strukturgrößen von wenigen 10 µm erreicht werden.<br />

2. Lokale Elektrochemie<br />

mit kurzen Spannungspulsen<br />

Ein weiterer Ausweg aus diesem Problem wäre, die lokalen elektrochemischen<br />

Reaktionsraten nicht durch die Stromdichteverteilung im<br />

Elektrolyten, sondern direkt durch lokale Variationen des Potenzialabfalls<br />

in der Doppelschicht zu steuern. Da elektrochemische Reaktionsraten<br />

exponentiell von dem Potenzialabfall in der Doppelschicht<br />

abhängig sind, haben selbst moderate lokale Unterschiede der Doppelschichtspannung<br />

stark unterschiedliche Reaktionsraten zur Folge.<br />

Wie kann nun die Doppelschicht lokal polarisiert werden? Die Idee<br />

ist in Fig. 1 skizziert 4 . Vernachlässigt man zunächst elektrochemische<br />

Reaktionen, kann die Doppelschicht als Plattenkondensator aufgefasst<br />

werden, bei dem die lösungsseitigen Ionen Ladungen in der Ober-<br />

Dr. Rolf Schuster<br />

Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft<br />

Faradayweg 4–6<br />

D-14195 Berlin<br />

Tel.: +49 30 84 13 51 26<br />

Fax: +49 30 84 13 51 06<br />

Aspekte<br />

fläche der Metallelektrode influenzieren. Aufgrund der dünnen, nur<br />

wenige Wasserlagen dicken Dielektrikumschicht ist die Kapazität<br />

dieses Plattenkondensators mit typischerweise ca. 10 µF/cm 2 relativ<br />

hoch. Beim Anlegen einer Spannung zwischen zwei in einen Elektrolyten<br />

eintauchenden Elektroden benötigt daher die Aufladung der<br />

Kapazität, also die Polarisierung der Doppelschicht, eine endliche<br />

Ladezeit, die durch das Produkt aus Doppelschichtkapazität und<br />

Elektrolytwiderstand bestimmt ist. Der Elektrolytwiderstand ist allerdings<br />

abhängig von dem Abstand der Elektroden. Für Elektrodenanordnungen,<br />

wie in Fig. 1a skizziert, ist die Länge des Strompfades,<br />

also auch der wirksame Elektrolytwiderstand, lokal unterschiedlich;<br />

die Doppelschicht wird lokal unterschiedlich schnell aufgeladen<br />

(Fig. 1b). Schaltet man die Spannung schnell genug ab, werden nur<br />

Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 121<br />

a)<br />

b)<br />

U<br />

U DL<br />

Werkzeug-<br />

elektrode<br />

R W<br />

Elektrolyt<br />

RN CDL<br />

Werkstückelektrode<br />

Spannungspuls<br />

Ladung der Doppelschichtkapazität<br />

τN = RNxCDL t<br />

τ W = R W xC DL<br />

Fig. 1: a) Ersatzschaltbild einer elektrochemischen Zelle mit unregelmäßig<br />

geformten Elektroden. Der wirksame Elektrolytwiderstand R <strong>für</strong> die<br />

Ladung der Doppelschichtkapazität (CDL) ist proportional der Länge des<br />

Strompfades im Elektrolyten (RW: großer Abstand, RN: kleiner Abstand).<br />

b) Lokal unterschiedliches Ladeverhalten der Doppelschichtkapazität beim<br />

Anlegen kurzer Spannungspulse.<br />

t<br />

U


Aspekte<br />

die Elektrodenbereiche wirkungsvoll umgeladen, in denen sich die<br />

Elektroden sehr nahe gegenüberstehen. In diesen Bereichen können<br />

dann während des Pulses elektrochemische Reaktionen, z. B. die<br />

Auflösung des Werkstückes, ablaufen, während an weiter voneinander<br />

entfernten Bereichen die Reaktionen, wegen der exponentiellen<br />

Abhängigkeit der Rate von der Umladespannung, wirkungsvoll<br />

unterdrückt sind. Über die lokale Ladezeitkonstante kann die zu<br />

erwartende Bearbeitungspräzision bzw. die hier<strong>für</strong> benötigte Pulslänge<br />

grob abgeschätzt werden. Die Zeitkonstante � <strong>für</strong> die Ladung der<br />

Doppelschichten zweier Elektroden in Abstand von d = 1 µm<br />

beträgt mit typischen Werten von 10 µF/cm 2 <strong>für</strong> die Doppelschichtkapazität<br />

CDL und 30 Ωcm <strong>für</strong> den spezifischen Widerstand � eines<br />

1M Elektrolyten � =CDL·�·d = 10 µF/cm 2 ·30 Ωcm·1 µm = 30 ns.<br />

Beim Anlegen von 30 ns-Pulsen würden also nur Bereiche der Elektrodenoberflächen<br />

merklich umgeladen, in denen sich die Elektroden<br />

in weniger als 1 µm Entfernung gegenüberstehen. Nur dort kann dann<br />

beim Anlegen von Pulsen geeigneter Spannung und Polarität das<br />

Werkstück lokal geätzt werden.<br />

3. Das Experiment<br />

Fig. 2 zeigt den Aufbau einer Apparatur, um diese Überlegungen<br />

zu testen. Die elektrochemische Zelle mit dem Werkstück ist zur<br />

dreidimensionalen Manipulation auf einem Piezotisch montiert. An<br />

Werkzeug<br />

CE RE<br />

Werkstück<br />

Piezo<br />

Puls-<br />

generator<br />

Potenziostat<br />

Fig. 2: Experimenteller Aufbau zum lokalen Ätzen mit kurzen Spannungspulsen.<br />

Die elektrochemische Zelle mit dem Werkstück ist auf einem Piezostelltisch<br />

montiert. An das Werkzeug werden mit einem Hochfrequenzpulsgenerator<br />

Spannungspulse angelegt. Die Ruhepotentiale von Werkstück-<br />

und Werkzeugelektrode werden mit Hilfe einer Gegenelektrode (CE)<br />

bezüglich der Referenzelektrode (RE) bipotentiostatisch eingestellt.<br />

das Werkzeug werden mit einem Hochfrequenzpulsgenerator Spannungspulse<br />

angelegt. Die Ruhepotenziale von Werkstück- und Werkzeugelektrode<br />

werden mit Hilfe einer Gegenelektrode bezüglich der<br />

Referenzelektrode bipotenziostatisch eingestellt. Erste Versuche zur<br />

Mikrostrukturierung wurden mit Kupferwerkstücken und plangeschliffenen<br />

Ø 10 µm-Platindrähten als Werkzeug durchgeführt. Das<br />

mittlere Potenzial des Kupferblechs wurde in einer 0.01 M HClO4 /<br />

0.1 M CuSO4-Lösung auf das Nernst-Potenzial eingestellt, um großflächige<br />

Korrosion zu vermeiden. Das mittlere Potenzial der Werk-<br />

Fig. 3: a) In ein Kupferblech geätzte Mikrostruktur.<br />

b) Zum Größenvergleich ist das Auge einer Fliege abgebildet.<br />

zeugelektrode wurde ca. 200 mV positiver gewählt, um Kupferabscheidung<br />

zu vermeiden. Dann wurden zwischen Werkzeug und<br />

Werkstück 2 V große, 50 ns lange Pulse mit einer Wiederholfrequenz<br />

von 2 MHz angelegt. Das Werkstück wurde dabei positiv polarisiert,<br />

um es lokal aufzulösen. Unter Nachführen wurde das Werkzeug ca.<br />

15 µm senkrecht in das Kupferblech eingeätzt und dann ähnlich<br />

einem Zylinderfräser in einer mechanischen Fräsmaschine entlang<br />

einem rechteckigen Pfad bewegt. Die Größe des Rechtecks wurde<br />

dabei so gewählt, daß in seiner Mitte eine Metallzunge von ca.<br />

2,5 µm Dicke, 10 µm Breite und 15 µm Höhe stehen blieb. In Fig. 3<br />

sind zwei rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen dieser Metallzunge<br />

zu sehen.<br />

Die Oberflächenrauhigkeit der Seitenwände der Struktur liegt bei<br />

wenigen 100 nm. Auf der Blechoberfläche reichen die Kratzer des<br />

mechanischen Polierens bis unmittelbar an den Rand des Grabens.<br />

Die Kantenradien liegen bei ca. 1 µm, was auf die scharfe, exponentiell<br />

mit dem Abstand verlaufende Begrenzung der elektrochemischen<br />

Reaktionen hinweist. Weitere Vermessung der Struktur zeigt, dass<br />

mit dem Ø 10 µm-Werkzeug ein Graben von 16 µm Breite gefräst<br />

wurde. Die Reichweite der Umladung der Doppelschicht, bzw. die<br />

Präzision der Methode, ist mit den gewählten Pulsparametern somit<br />

ca. 3 µm, was gut mit obiger Abschätzung übereinstimmt. Auch<br />

genauere Berechnungen unter Berücksichtigung der Werkzeugform<br />

führen zu dem gleichen Ergebnis 4 .<br />

122 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001


4. Bearbeitungspräzision<br />

Die Ortsauflösung der Methode bzw. die Bearbeitungspräzision<br />

ist im Wesentlichen von zwei Parametern bestimmt, der Pulslänge<br />

und dem spezifischen Elektrolytwiderstand. Wird eine kürzere Pulslänge<br />

gewählt, so muss der lokale Abstand der Elektroden kleiner<br />

werden, um eine zur elektrochemischen Reaktion ausreichende<br />

Umladung der Doppelschicht zu erreichen. Ähnlich verhält es sich<br />

mit steigendem Elektrolytwiderstand, d. h. sinkender Elektrolytkonzentration.<br />

Auch hier muss der lokale Elektrodenabstand kleiner<br />

werden, um ausreichende Umladung zu bewerkstelligen. Experimentelle<br />

Untersuchungen bestätigten, dass mit kürzer werdenden Pulsen<br />

und verdünnten Elektrolyten die Ortsauflösung gesteigert werden<br />

kann. Theoretisch ist die einzige Voraussetzung <strong>für</strong> das Funktionieren<br />

der Pulsmethode, dass die Doppelschicht während des Pulses geladen<br />

werden kann, dass also im Elektrolyten, der sich im Spalt zwischen<br />

den Elektroden befindet, genügend Ionen <strong>für</strong> die Ladung der Doppelschicht<br />

vorhanden sind. In einem 0,5 M-Elektrolyten wäre somit bei<br />

Pulslängen von 100 ps eine Ortsauflösung im Bereich von wenigen<br />

10 nm zu erwarten. Experimentell erreichten wir bisher Pulslängen<br />

von ca. 2 ns. Tatsächlich ließen sich hiermit Strukturen mit unter<br />

100 nm Kantenradius und Ortsauflösungen von unter 1 µm erreichen.<br />

5. Eine Mikrozunge aus Edelstahl<br />

Die elektrochemische Pulsmethode lässt sich im Prinzip auf alle<br />

elektrochemisch aktiven Materialien anwenden. Erfolgreiche Versuche<br />

wurden bisher neben reinen Metallen wie Kupfer, Kobalt, Gold und<br />

Wolfram auch mit dotierten Halbleitermaterialien wie p-Silizium und<br />

mit Metalllegierungen wie Neusilber und Edelstahl durchgeführt.<br />

Edelstahl stellt besondere Herausforderungen an den Elektrolyten, da<br />

eine dichte, Chrom, Nickel und Eisen enthaltende Oxidschicht die<br />

elektrochemische Auflösung behindert. In hochkonzentrierten Salzund<br />

Flußsäuremischungen wird diese Passivierung der Edelstahloberfläche<br />

allerdings so weit geschwächt, dass das Material ähnlich wie<br />

Cu bearbeitbar wird. Somit können auch aus diesem Konstruktionswerkstoff,<br />

dessen Materialeigenschaften und chemische Resistenz<br />

durch die Legierungszusammensetzung bestimmt sind, dreidimensionale<br />

Mikroelemente „gefräst“ werden. Fig. 4a zeigt eine horizontale<br />

Zunge von ca. 10 µm Dicke, die durch Hinterschneidung mit einer Pt-<br />

Drahtschlaufe innerhalb von wenigen Minuten aus einem 18-10-<br />

Edelstahlblech geschnitten wurde 5 . Die Anwendungen dieses Werkstoffs<br />

reichen von der Besteckherstellung bis zum chemischen Apparatebau.<br />

Da die elektrochemische Materialbearbeitung ohne Wärmeeintrag<br />

und mechanische Deformation vonstatten geht, bleiben die Eigenschaften<br />

des Werkstoffs erhalten. Wir testeten die Elastizität der<br />

Zunge, indem wir mit Hilfe einer zweiten Elektrode mechanische<br />

Oszillationen elektrostatisch anregten. Fig. 4b zeigt die resultierenden<br />

Oszillationen des kapazitiven Stromes durch den Kondensator<br />

aus Zunge und Hilfselektrode. Die Resonanzfrequenz dieses mechanischen<br />

Oszillators beträgt ca. 1 MHz, was mit den Abmessungen der<br />

Zunge und dem Elastizitätsmodul von Edelstahl in Einklang ist. Die<br />

Veränderung der Masse des Oszillators verschiebt die Oszillationsfrequenz.<br />

Zum Beispiel würde die Adsorption von nur einer molekularen<br />

Lage von CO auf einer solchen Zunge die Resonanzfrequenz<br />

um 4 Hz erniedrigen. Für Sensoranwendungen könnten solche Mikrowaagen<br />

auch aus katalytisch aktiven Materialien oder Metalleinkristallen<br />

mit spezifischen Adsorptionseigenschaften geschnitten werden.<br />

Bemerkenswert ist auch, dass durch die elektrochemische Mikrobearbeitung<br />

das Materialgefüge freigelegt wird. Im Ätzgraben in Fig.<br />

4a sind deutlich die Kristallite des Edelstahls zu sehen, deren Oberfläche<br />

leicht unterschiedlich, je nach Kristallorientierung anisotrop<br />

angeätzt wurde.<br />

6. Ausblick und Anwendungen<br />

Aspekte<br />

Die elektrochemische Mikrostrukturierung mit ultrakurzen Spannungspulsen<br />

ist eine der wenigen Methoden, die dreidimensionale<br />

Mikrobearbeitung von metallischen Werkstoffen erlaubt. Hinsichtlich<br />

der Bearbeitungspräzision schließt sie die Lücke zwischen der<br />

mechanischen Feinbearbeitung mit Hochgeschwindigkeitsfräsen,<br />

Funkenerosion und Laserablation einerseits und den lithographischen<br />

Methoden, wie z. B. Ionenstrahlätzen oder röntgenlithographischer<br />

Abformtechnik (LIGA), andererseits. Ein wesentlicher Vorteil,<br />

neben der konzeptionellen Einfachheit, ist die Bearbeitbarkeit von<br />

echten Konstruktionswerkstoffen mit, hinsichtlich chemischer und<br />

mechanischer Resistenz, optimierter Legierungszusammensetzung.<br />

Im Prinzip können mit der Pulsmethode auch kompliziert geformte<br />

Negativstempel in einem Arbeitsschritt in das Werkstück abgeformt<br />

werden; der Herstellungsprozess kann also parallelisiert werden.<br />

Natürlich wird keine der oben aufgeführten Methoden alle Fertigungsprobleme<br />

der Mikrobearbeitung gleichzeitig zu lösen vermögen.<br />

Nur die Kombination mehrerer Methoden erlaubt es, so komplizierte<br />

Bauteile, wie z. B. Mikrospritzgussformen <strong>für</strong> Miniatursteckverbinder<br />

6 , herzustellen. Die elektrochemische Mikrostrukturierung mit<br />

kurzen Pulsen kann diese Palette von Möglichkeiten in der modernen<br />

Mikrosystemtechnik aber wirksam ergänzen.<br />

Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 123<br />

b)<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-1<br />

0 10 20<br />

Zeit in µs<br />

30<br />

Fig. 4: a) In ein Edelstahlblech geätzte Zunge. b) Oszillationen der Zunge<br />

nach elektrostatischer Anregung mit einer Hilfselektrode.


Aspekte<br />

7. Dank<br />

Mein Dank gilt Prof. Dr. G. Ertl, der die Entwicklung der Methode<br />

in seinem Institut durch stete Diskussionen und Anregungen begleitet<br />

hat. Meinen Kollegen Dipl.-Chem. V. Kirchner, Dr. P. Allongue, Dr.<br />

L. Cagnon und Dipl.-Phys. M. Kock sei <strong>für</strong> ihre Ideen und tatkräftige<br />

Unterstützung bei der experimentellen Umsetzung der Methode herzlichst<br />

gedankt. Schließlich möchte ich mich bei Prof. Dr. K. G. Weil<br />

<strong>für</strong> die elektrochemischen Diskussionen und bei Dipl.-Ing. G. Heyne<br />

und Dipl.-Ing. V. Platschkowski <strong>für</strong> die Unterstützung in elektronischen<br />

Fragen bedanken. Die Weiterentwicklung der Methode<br />

geschieht in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. H. Kück und Dipl.-Ing.<br />

Th. Gmelin vom IZFM der Universität Stuttgart.<br />

8. Literaturverzeichnis<br />

(1) Safranek, W. H. Acid copper electroplating and electroforming.<br />

In Modern Electroplating; Lowenheim, F. A., Ed.; John Wiley:<br />

New York, 1963.<br />

(2) Datta, M.; Romankiw, L. T. Application of chemical and electrochemical<br />

micromachining in the electronics industry. J. Electrochem.<br />

Soc. 1989, 136, 285C-292C.<br />

(3) Datta, M. Microfabrication by electrochemical metal removal.<br />

IBM J. Res. Develop. 1998, 42, 655-669.<br />

(4) Schuster, R.; Kirchner, V.; Allongue, P.; Ertl, G. Electrochemical<br />

micromachining. Science 2000, 289, 98-101.<br />

(5) Kirchner, V.; Cagnon, L.; Schuster, R.; Ertl, G. Electrochemical<br />

machining of stainless steel microelements with ultrashort voltage<br />

pulses. accepted for publication in Appl. Phys. Lett. 79(11) 2001.<br />

(6) Dunkel, K.; Bauer, H.-D.; Ehrfeld, W.; Hoßfeld, J.; Weber, L.;<br />

Hörcher, G.; Müller, G. Injection-molded fibre ribbon connectors<br />

for parallel optical links fabricated by the LIGA technique. J.<br />

Micromech. Microeng. 1998, 8, 301-306.<br />

124 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001


Die Bunsentagung 2001<br />

Hans-Jürgen Leuchs<br />

Dieser Bericht gibt in leicht geänderter Fassung Teile der<br />

Rede des Ersten Vorsitzenden bei der Eröffnungssitzung der<br />

100. Hauptversammlung der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie e. V. wieder.<br />

Nachdem der erste Teil der Multimedia-Komposition „Chromophonie“<br />

von Prof. Rainer Wehinger, Staatliche Hochschule <strong>für</strong><br />

Musik, Stuttgart, verklungen war, eröffnete der Erste Vorsitzende die<br />

Tagung:<br />

Feierliche Eröffnung der Bunsentagung am 25. Mai 2001<br />

1. Reihe links: Prof. Wehinger<br />

„Meine Damen und Herren,<br />

ich darf Sie herzlich zur 100. Hauptversammlung der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Bunsengesellschaft</strong> <strong>für</strong> physikalische Chemie begrüßen. Wir freuen<br />

uns, dass wir damit seit Gründung der Bunsen-Gesellschaft zum vierten<br />

Mal in Stuttgart zu Gast sind. Das erste Mal war es die dritte Tagung<br />

vom 25.–28.6.1896; Böttinger schrieb damals an Duisberg: „Das<br />

Stuttgarter Comité will uns sehr großartig empfangen, und verspricht<br />

das Ganze ein sehr nettes Fest zu werden.“ Manchmal wiederholt<br />

sich Geschichte eben doch. Zum zweiten Mal kamen die Mitglieder<br />

unserer Gesellschaft im Jahre 1926 hier in Stuttgart zusammen. Diese<br />

31. Tagung war die erste, bei der mehr als die Hälfte der Vortragszeit<br />

dem stark anwendungsbezogenen Hauptthema, der „Chemie des<br />

Siliciums“, gewidmet war. Allerdings äußerte sich Walther Nernst<br />

im Vorstand unzufrieden: Es müssten mehr junge Leute zu Worte<br />

kommen statt so vielen langen Reden, und auch bei Hauptvorträgen<br />

müsse man diskutieren können! Und schließlich abermals 1948, die<br />

47. Hauptversammlung. Diese Veranstaltung war insofern bedeutsam,<br />

da es die erste Bunsentagung nach den Wirren des 2. Weltkrieges<br />

war. Ein Jahr zuvor, 1947, hatte hier in Stuttgart die konstituierende<br />

Versammlung stattgefunden. Es waren nur fünf unbelastete Fachkollegen<br />

und eine demokratische Satzung, nämlich die von 1930,<br />

erforderlich, um beim Innenministerium die Zustimmung zu einer<br />

Neugründung zu erlangen.<br />

Dr. Hans-Jürgen Leuchs<br />

Boehringer Ingelheim GmbH<br />

Binger Str. 173<br />

55216 Ingelheim<br />

Tagungen<br />

In diesem Jahr lautet das Thema der Hauptversammlung: „Computersimulationsmethoden<br />

in der <strong>Physikalische</strong>n Chemie: Große<br />

Moleküle, Flüssigkeiten, Festkörper“. Dieses Thema spricht mich als<br />

Vertreter der Industrie besonders an, da Computersimulationen zu<br />

einem ernormen wissenschaftlichen Forschritt beigetragen und in<br />

Industrieunternehmen in zunehmendem Maße, beispielsweise bei der<br />

Entwicklung von physiologisch aktiven Molekülen, wie z. B. Arzneimitteln<br />

oder Pflanzenschutzmitteln, bei der Herstellung von Kunststoffen<br />

oder bei der Entwicklung von Autoabgaskatalysatoren, eingesetzt<br />

werden.<br />

Das Thema zeigt bereits auf, welche Bedeutung neue Technologien<br />

im Kompetenzspektrum der Physikochemie zukünftig haben<br />

werden. Hier muss die Hochschule ihre Innovationskraft unter<br />

Beweis stellen, denn <strong>für</strong> die Physikochemiker gibt es einen ganz<br />

besonderen Vorteil: Die physikalische Chemie ist im Kant’schen<br />

Sinne transzendental in Bezug auf die Industrielle Chemie. Als wissenschaftliche<br />

Grundlage der Verfahrenstechnik ist sie Bedingung <strong>für</strong><br />

die Möglichkeit der industriellen Realisierbarkeit von Chemie!<br />

Damit nimmt die <strong>Physikalische</strong> Chemie eine Schlüsselrolle sowohl<br />

in der reinen wie in der angewandten Wissenschaft ein.<br />

Im Editorial des Bunsen-Magazins haben einige von Ihnen vielleicht<br />

Anfang dieses Jahres meine Ausführungen zur Situation eines<br />

verbesserten Arbeitsmarktes <strong>für</strong> Physikochemiker und die Wünsche<br />

an die Hochschulausbildung gelesen. Aufgrund der weiterhin zurückgehenden<br />

Zahlen an Chemieabsolventen bieten sich inzwischen<br />

wieder sehr gute Perspektiven. Insbesondere die chemisch-pharmazeutische<br />

Industrie, die zu den innovativsten, forschungsstärksten<br />

Wirtschaftszweigen zählt, benötigt exzellent ausgebildete Chemiker,<br />

um in Forschung und Entwicklung innovationsstark und damit wettbewerbsfähig<br />

zu bleiben. Hier werden hochinteressante Einsatzfelder<br />

und Führungsaufgaben geboten.<br />

Nun sehe ich allerdings aufgrund der abnehmenden Studentenzahlen<br />

an den Chemiefakultäten nicht nur bessere Arbeitsmarktperspektiven,<br />

sondern auch mögliche Auswirkungen auf die wissenschaftliche<br />

Chemieausbildung, die in Deutschland nach wie vor zu<br />

lang ist. Die Diskussion um Ausbildungs-, Promotions- und Habilitationszeiten<br />

in Deutschland beginnt an Intensität zu gewinnen, auch<br />

wenn jährlich bereits wieder mehr als 1.000 Chemiestudierende das<br />

Hauptstudium aufnehmen. Es ist sicherlich gut, vor diesem Hintergrund<br />

einmal die Situation an den Hochschulen zu beleuchten und<br />

durchaus zu hinterfragen. Ohne Zweifel ist die chemische Forschung<br />

an den wissenschaftlichen Instituten in Deutschland von hohem<br />

Rang. Allerdings muss Deutschland <strong>für</strong> ausländische Wissenschaftler<br />

und Forschungsinvestoren attraktiver gestaltet werden. Aufgrund<br />

zurückgehender Studentenzahlen an den Chemiefakultäten könnte<br />

die Versuchung bestehen, dass Studenten, Doktoranden und Habilitanden<br />

an den Lehrstühlen gewissermaßen „festgehalten“ werden<br />

und damit dem Arbeitsmarkt nur mit einer erheblichen Zeitverzögerung<br />

zur Verfügung stehen. Lange Studienzeiten von 13 Semestern<br />

bis zum Diplom, fast 10 Jahren bis zur Promotion und anschließenden<br />

wer weiß wie vielen Jahren bis zur Habilitation sind keine Seltenheit.<br />

Selbst das Bemühen, zusätzliche Qualifikationen während der<br />

langen Ausbildung zu erwerben, werden nicht selten negativ sanktio-<br />

Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 125


Tagungen<br />

niert. Eine Gegenüberstellung mit dem anglo-amerikanischen Raum<br />

zeigt dagegen, dass Absolventen einer wissenschaftlichen Chemieausbildung<br />

hier in der Regel 3–5 Jahre früher ins Berufsleben eintreten<br />

als ihre deutschen Kolleginnen und Kollegen. Das hängt auch<br />

damit zusammen, dass meines Wissens kein anderes Land in der<br />

Welt 13 Schuljahre braucht, um die allgemeine Hochschulreife zu<br />

vermitteln. Wir müssen uns auf den wissenschaftlichen Nachwuchs<br />

konzentrieren und das Thema Internationalität der Forschung und<br />

den unmittelbaren Bezug zur Arbeitswelt in den Vordergrund stellen.<br />

Eine Verkürzung der realen Aufenthaltsdauer an deutschen Chemiefakultäten<br />

muss dringend angestrebt werden, um international wettbewerbsfähig<br />

zu bleiben.<br />

Aus der Perspektive der Arbeitswelt haben Absolventen häufig<br />

die falsche Kompetenz erworben. In den Hörsälen gibt es viele junge<br />

Studenten, die frustriert in nur theoriegeladenen Lehrveranstaltungen<br />

sitzen. Die Hochschulen sind daher besonders gefordert, die Studenten<br />

auf ihren künftigen Beruf vorzubereiten. Lehrpläne dürfen nicht länger<br />

einzig auf wissenschaftliche Karriere ausgerichtet sein, sondern<br />

Teamfähigkeit, Sprach- und Kommunikationsfähigkeiten, soziale<br />

Kompetenz, geistige Flexibilität und die Fähigkeit zur zielstrebigen<br />

Projektführung müssen ebenso Beachtung bei der Vermittlung der<br />

Lehrinhalte finden. Dabei ist keineswegs an eine betriebswirtschaftliche<br />

oder verhaltenspsychologische, sondern vielmehr an eine methodische,<br />

projektbezogene Ausbildung gedacht.<br />

Selbstverständlich müssen auch erfolgreiche Nachwuchswissenschaftler<br />

motiviert und gefördert werden, um möglichst früh eine<br />

Karriere als Hochschullehrer anzustreben. Dennoch benötigt die Wirtschaft<br />

junge, praxisnah ausgebildete Wissenschaftler, die im internationalen<br />

Vergleich bestehen können! Statische Ausbildungsmuster<br />

müssen endlich dynamischen Anforderungsprofilen weichen. Über<br />

Bachelor- und Magisterstudiengänge wird beispielsweise nicht nur<br />

diskutiert: sie sind bereits Realität! Der Karriereweg sollte darüber<br />

hinaus vielfach strukturiert werden und Möglichkeiten zu qualifizierenden<br />

Knoten- und Verzweigungspunkten bieten. Damit würde es<br />

den Studenten erleichtert, auch einmal zu einer anderen Hochschule<br />

im In- oder Ausland zu wechseln und den Horizont ohne Zeitverlust<br />

zu erweitern. <strong>Deutsche</strong> Chemieabsolventen sind hochqualifiziert,<br />

aber oft zu spezialisiert. Sie finden damit zwar in hochspezialisierten<br />

Bereichen der wissenschaftlichen Institute eine berufliche Weiterentwicklung,<br />

doch neben den deutschen Chemie-Riesen einen Arbeitgeber<br />

zu finden, fällt schwer. Diese Absolventen sind auf komplexere<br />

Arbeitssituationen in mittleren und kleineren Unternehmen nicht<br />

genügend vorbereitet. Wissenschaftler müssen dagegen in einer Zeit,<br />

in der Herausforderungen und Fragestellungen an Komplexität<br />

gewinnen, in der Lage sein, sowohl interdisziplinär als auch international<br />

zu arbeiten. Mehr Interdisziplinarität und Vernetzung zwischen<br />

Wissenschaft und Industrie ist wieder dringend notwendig.<br />

Glücklicherweise sind Physikochemiker prädestiniert und besonders<br />

geeignet, fächerübergreifende Aufgaben zu übernehmen.<br />

Innovationskraft ist nur dort vorhanden, wo Forschung und Entwicklung<br />

um anwendungsnahe Technologien erweitert werden. Wo<br />

das verstanden wurde, da ist auch der Erfolg zu verzeichnen. Es<br />

besteht kein Zweifel, dass einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren der<br />

deutschen Chemie die enge Zusammenarbeit zwischen exzellenter<br />

Forschung an unseren Hochschulen und deren erfolgreiche Weiterentwicklung<br />

in der Industrie ist. Dies gilt auch und gerade <strong>für</strong> die<br />

physikalische Chemie. Auch die Ausgründung von Firmen aus dem<br />

Hochschulbereich wird zunehmend bedeutungsvoller. Beispielsweise<br />

haben Biotech-Start-ups <strong>für</strong> die Pharmaindustrie eine zunehmende<br />

Bedeutung <strong>für</strong> den Technologietransfer. Man denke hierbei an Biotech-<br />

Standorte wie z.B. Martinsried bei München. Diese Firmen werden<br />

überwiegend von Hochschulpersonal unter Verwendung von Venture-<br />

Capital gegründet. Auch <strong>für</strong> die Chemie sind Firmengründungen, die<br />

meistens im Universitätsumfeld entstehen und auf innovative Technologien<br />

spezialisiert sind, wichtig. Doch die Risikobereitschaft zur<br />

Gründung eines Unternehmens ist beim Universitätspersonals noch<br />

häufig zu gering.<br />

Wir dürfen nun nicht an der Zukunft der Forschung zweifeln,<br />

denn unsere Physikochemiker können es durchaus mit ihren Kollegen<br />

in den USA und in England aufnehmen. Wir müssen aber auch überlegen,<br />

wie in diesem Lande optimal denkbare Rahmenbedingungen<br />

an den Hochschulen geschaffen werden können, um eine stärkere<br />

Anwendungsorientierung der universitären Forschung als wichtigen<br />

Beitrag <strong>für</strong> die Stärkung der Innovationskraft der Hochschulen zu<br />

erreichen. Die Industrie hat ein großes Interesse daran, eine größere<br />

Anwendungsnähe bereits an den Hochschulen zu etablieren. Nur<br />

dann können Innovationen innerhalb kürzerer Entwicklungszeiten<br />

realisiert werden. Nur dann zeigt sich das hohe wissenschaftliche<br />

Niveau in Deutschland als zukunftsfähig. Denn überlegen wir einmal,<br />

wie viele ausländische Unternehmen überhaupt noch in die<br />

deutsche Forschung investieren und schauen wir uns deutsche Investitionen<br />

im Ausland an: Aufgrund einer zumindest zeitweise in<br />

Deutschland anzutreffenden Technik- und Forschungsfeindlichkeit<br />

wurden Forschungseinrichtungen und -aktivitäten ins Ausland verlagert.<br />

Folglich investieren Unternehmen in innovative Technologien<br />

an Universitäten und Forschungsstätten sowie in entsprechende<br />

Firmen vor allem in den USA und nicht in Deutschland, da hier das<br />

Klima fehlt, um Innovationen zu fördern. Die daraus resultierenden<br />

Nachteile sind leider bisher nur punktuell verstanden worden: Die<br />

Forschung wird im Ausland auf- und ausgebaut, deutsche Wissenschaftler<br />

wandern ab, die Innovationskraft in Deutschland wird<br />

gebremst. Allerdings kommen einige dieser Wissenschaftler nach<br />

ihren Auslandsaufenthalten auch wieder nach Deutschland zurück<br />

und bringen Kenntnisse und Erfahrungen über die Methoden der<br />

Forschung im Ausland mit; dies gilt sowohl <strong>für</strong> die Universitäten wie<br />

auch die industrielle Forschung. Um diesen Fluss auslandserfahrener<br />

Forscher zu vergrößern, muss unser Land <strong>für</strong> mögliche Rückkehrer,<br />

aber auch <strong>für</strong> ausländische Wissenschaftler, interessanter und attraktiver<br />

werden.<br />

Für Deutschland stellt sich die Frage, wie es im Zuge voranschreitender<br />

Globalisierungsprozesse ein attraktiver Forschungsstandort<br />

bleiben kann. Die wichtige Frage, ob in Zukunft auch ausländische<br />

Unternehmen, beispielsweise der Pharma- und Chemiebranche,<br />

Forschungsstätten in Deutschland errichten bzw. entsprechende<br />

Firmen fördern, wird auch von der Attraktivität der Hochschulen<br />

bestimmt. Eindeutig hängt die Etablierung solcher Forschungsaktivitäten<br />

von der Forschungskultur in Deutschland ab. Forschung<br />

braucht ein innovationsfreundliches Klima. Dies bedeutet sowohl <strong>für</strong><br />

die Grundlagen- als auch <strong>für</strong> die anwendungsorientierte Forschung,<br />

dass sie ständig an vorderster Front der wissenschaftlichen und technologischen<br />

Entwicklung stehen muss. Wir wollen gemeinsam den<br />

hohen Standard unserer Forschung sichern. Wenn ich sage „wir“,<br />

dann meine ich die Hochschullehrer, die Politiker, die Vertreter der<br />

Industrie und natürlich die Studenten, die Träger unserer Hoffnung<br />

<strong>für</strong> die Zukunft.“<br />

126 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001


Danach verlieh Dr. Leuchs Preise <strong>für</strong> besondere wissenschaftliche<br />

Leistungen im Gebiet der physikalischen Chemie, zum einen den<br />

Nernst-Haber-Bodenstein-Preis und zum anderen die Walther-<br />

Nernst-Denkmünze.<br />

Der Nernst-Haber-Bodenstein-Preis wird seit 1953 an jüngere<br />

Wissenschaftler verliehen. Als 48. Preisträger wurde Herr Dr. Bernd<br />

Abel von der Universität Göttingen ausgezeichnet. Herr Dr. Abel hat<br />

in den letzten Jahren grundlegende Fragestellungen der Dynamik<br />

elementarer Gasphasenreaktionen sowie schneller Prozesse in<br />

Lösung mit herausragendem Erfolg bearbeitet. Für diese Untersuchungen<br />

hat er höchstempfindliche Intra-Cavity-Laser-Absorptionsspektroskopie,<br />

Cavity-Ring-Down-Spektroskopie und Total-Internal-Reflection-Spektroskopie<br />

sowie fs/ps-Pump-Probe-Spektroskopie<br />

und Doppelresonanzspektroskopie an Molekularstrahlen, in<br />

thermischen Gaszellen, an Oberflächen und in Lösungen eingesetzt.<br />

Die genannten experimentellen Methoden hat Dr. Abel in bemerkenswerter<br />

Weise optimiert, so dass zustandsaufgelöste Experimente<br />

gleichzeitig in der Frequenz- und Zeitdomäne in der Gasphase und<br />

auch in Lösung möglich wurden. Mit diesen Resultaten hat er sich in<br />

den letzten Jahren auf dem Gebiet der Dynamik von Molekülen in<br />

der Gasphase und in der kondensierten Phase bereits jetzt breite internationale<br />

Anerkennung erworben. Hinzu kommen seine herausragenden<br />

Erfolge bei der Fortentwicklung moderner spektroskopischer<br />

Methoden.<br />

Die Walther-Nernst-Denkmünze wurde 1992 gestiftet; sie wird an<br />

solche Persönlichkeiten verliehen, welche die Ziele der Angewandten<br />

<strong>Physikalische</strong>n Chemie in hervorragender Weise gefördert haben.<br />

Der 5. Preisträger ist Prof. Dr. Robert Schlögl vom Fritz-Haber-Institut<br />

der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin. Mit wohldefinierten physikalischen<br />

Methoden hat Herr Prof. Schlögl sowohl die Herstellung<br />

wie die Wirksamkeit von Katalysatoren genauestens analysiert und<br />

damit eine Brücke zwischen Oberflächenphysik und präparativer<br />

Nach der Eröffnungsfeier:<br />

Dr. Leuchs, Erster Vorsitzender (Mitte), Frau Leuchs, Dr. Behret,<br />

Geschäftsführer<br />

Tagungen<br />

Chemie geschlagen. Man kann es in Kürze zusammenfassen: Er hat<br />

sich durch seine grundlegenden in-situ-Untersuchungen von Struktur<br />

und Funktion oxidischer Katalysatoren einen Namen gemacht. Zu<br />

erwähnen ist auch sein engagierter Einsatz <strong>für</strong> die Zeitschrift „Physical<br />

Chemistry Chemical Physics“ und <strong>für</strong> die Fortentwicklung der<br />

wissenschaftlichen Dokumentation mit neuen Medien unter Wahrung<br />

wissenschaftlich einwandfreier Kriterien. Durch Verbindung von<br />

Grundlagenforschung und Anwendung in der chemischen Verfahrenstechnik<br />

wird Prof. Schlögl dem Charakter der Walther-Nernst-<br />

Denkmünze in besonderer Weise gerecht.<br />

Die Eröffnung schloss mit dem zweiten Teil der Komposition von<br />

Professor Wehinger: „Chromophonie“<br />

Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 127


Tagungen<br />

Einladung zur 101. Hauptversammlung der <strong>Deutsche</strong>n<br />

Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie e.V.<br />

vom 9. bis 11. Mai 2002 in Potsdam<br />

Wissenschaftliches Programm<br />

Plenarvorträge (Vortragstitel vorläufig),<br />

Freitag, 10., und Samstag, 11. Mai 2002<br />

E. J. J. Groenen, Leiden: „Spectroscopy and Microscopy at the<br />

Level of a Single Molecule“<br />

J. F. Haw, Los Angeles: „Structure-Selectivity Relationships in<br />

Catalysis“<br />

A. Pines, Berkeley: „Lighting UP“ Nuclear Magnetic Resonance<br />

and Magnetic Resonance Imaging<br />

H.-W. Spiess, Mainz: „NMR und EPR – Untersuchungen zur Struktur<br />

und Dynamik von Polymeren“<br />

Fortschrittsberichte (Vortragstitel vorläufig),<br />

Freitag, 10., und Samstag, 11. Mai 2002<br />

B. Blümich, Aachen: „Dynamische NMR als Sonde in der Verfahrenstechnik<br />

und Qualitätskontrolle“<br />

K.-P. Dinse, Darmstadt: „Atome in chemischen Käfigen als dynamische<br />

Sonden“<br />

A. Horsewill, Nottingham: „Magnetic Field-Cycling NMR Investigations<br />

of Molecular Tunnelling“<br />

M. Kaupp, Würzburg: „Fortschritte bei der quantenchemischen<br />

Berechnung von NMR- und ESR-Parametern“<br />

W. Lubitz, Muelheim an der Ruhr: „EPR and ENDOR Studies of<br />

Radicals and Metal Centers in Biological Systems“<br />

Die übrigen Beiträge werden zum Hauptthema in Kurzvorträgen<br />

und Postern erbeten. Außerdem soll zusätzlich in mehreren Parallelsitzungen<br />

über frei gewählte Themen aus allen Gebieten der <strong>Physikalische</strong>n<br />

Chemie in Kurzvorträgen und Postern berichtet und diskutiert<br />

werden. Das vollständige Vortragsprogramm wird in Heft 2/2002 des<br />

Bunsen-Magazins bekannt gegeben.<br />

Stipendien<br />

Hauptthema<br />

„Kern- und Elektronenspins als dynamische und kinetische Sonden“<br />

Wissenschaftliche Vorbereitung: H. Eckert (Münster), H. H. Limbach (Berlin), E. Roduner (Stuttgart)<br />

Für den Besuch der Bunsentagung 2002 können einer Reihe von<br />

Studierenden in höheren Semestern und Doktoranden, die Mitglied<br />

der Bunsen-Gesellschaft sind, Pauschalbeihilfen gewährt werden.<br />

Die Hochschullehrer werden gebeten, <strong>für</strong> die jeweilige Hochschule<br />

einen gemeinsamen Antrag <strong>für</strong> die Gewährung dieser Stipendien bis<br />

zum 31. Januar 2002 an die Geschäftsstelle der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-<br />

Gesellschaft zu richten. Die Anträge sollen über die wissenschaftliche<br />

Qualifikation und die wirtschaftliche Lage unterrichten und<br />

einen Vorschlag einer Reihung der Studierenden enthalten. Die Entscheidung<br />

über die Anträge trifft der Vorstand.<br />

Ausschusssitzungen und Mitgliederversammlung<br />

Am Donnerstag, dem 9. Mai 2002, findet um 10.00 Uhr die Sitzung<br />

des Ständigen Ausschusses und um 14.30 Uhr die Sitzung der Unterrichtskommission<br />

statt. Zu beiden Sitzungen ergehen gesonderte<br />

Einladungen. Um 15.45 Uhr beginnt die Versammlung der Hochschullehrer<br />

der <strong>Physikalische</strong>n Chemie in der Universität Potsdam,<br />

zu der alle Hochschullehrer herzlich eingeladen sind.<br />

Um 17.00 Uhr beginnt die ordentliche Mitgliederversammlung<br />

ebenfalls in der Universität Potsdam, Auditorium Maximum.<br />

Einreichung von Beiträgen<br />

Die Anmeldung von Kurzvorträgen (Sprechdauer 15 Minuten)<br />

und Postern wird bis spätestens 15. Dezember 2001 durch<br />

Eingabe über die hier<strong>für</strong> vorgesehene Maske im Internet<br />

(http://www.bunsen.de/ vortragsanmeldung) erbeten. Die Inhaltsangabe<br />

des Beitrags soll mindestens 100 Wörter enthalten.<br />

Die maximale Länge wird durch die Maske vorgegeben. Ebenso<br />

wird das Format durch die Maske verbindlich geregelt. Es<br />

entspricht dem in Heft 4/01 (S. 102) Bunsen-Magazin abgedruckten<br />

Beispiel. Die Maske ist ab dem 1. November verfügbar.<br />

Die Autoren können einen Vorschlag zur Einreihung ihrer<br />

Arbeit in eine der nachfolgend aufgeführten Themengruppe<br />

machen:<br />

Hauptthema, Biophysikalische Chemie, Chemie der Atmosphäre,<br />

Elektrochemie, Katalyse, Flüssigkeiten, Festkörper, Grenzflächen,<br />

Kinetik, Kolloidchemie, Makromoleküle, Spektroskopie,<br />

Technische Chemie, Theoretische Chemie, Thermodynamik.<br />

Aus Gründen des zeitlichen Ablaufs der Tagung kann nur eine<br />

begrenzte Anzahl von Kurzvorträgen angenommen werden.<br />

Über die Auswahl entscheidet ein Vortragsausschuss, dem der<br />

Erste Vorsitzende, die Vorbereitenden des wissenschaftlichen<br />

Programms und der Geschäftsführer angehören. Dieser Ausschuss<br />

entscheidet auch über die Aufteilung der Beiträge in<br />

Kurzvorträge und Poster.<br />

128 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001


Allgemeines Programm<br />

Der Begrüßungsabend findet am Donnerstag, dem 9. Mai 2002,<br />

im Foyer des Auditorium Maximum der Universität Potsdam statt.<br />

Am Freitag, dem 10. Mai 2002, wird um 9.00 Uhr die Hauptversammlung<br />

im Auditorium Maximum der Universität Potsdam in festlichem<br />

Rahmen eröffnet. Um 10.45 Uhr folgen Plenarvorträge im<br />

selben Hörsaal. Das wissenschaftliche Programm wird am Freitagnachmittag<br />

und am Samstag, dem 11. Mai 2002, vormittags und<br />

nachmittags, in verschiedenen Hörsälen des Universitätskomplexes I,<br />

Am Neuen Palais, fortgesetzt.<br />

Der Gesellschaftsabend der Bunsentagung 2002 ist <strong>für</strong> Samstag,<br />

den 12. Mai, um 20.00 Uhr im Saal der Ostdeutschen Sparkassenakademie<br />

in Potsdam vorgesehen.<br />

Rahmenprogramm<br />

Am Freitagvormittag wird eine Führung durch den Park von<br />

Schloss Sanssouci mit anschließender Schlossbesichtigung angeboten.<br />

Am Nachmittag können Interessenten an einer Stadtrundfahrt durch<br />

das historische Potsdam teilnehmen. Der Abend bietet Gelegenheit<br />

zum Besuch eines Konzerts im wieder erstandenen Nikolaisaal oder<br />

zum Besuch einer Vorstellung des Potsdamer Kabaretts „Obelisk“.<br />

Am Sonnabend laden wir zu einer vierstündigen Schifffahrt auf den<br />

Seen rund um Potsdam ein oder beraten Interessenten bei der Planung<br />

ihrer privaten Berlintour.<br />

Anmeldung zur Tagung<br />

Den Mitgliedern der Bunsen-Gesellschaft gehen im Heft 2/2002<br />

Vordrucke zur Anmeldung und zur Zimmerreservierung zu. Nichtmitglieder<br />

können diese Vordrucke von der Geschäftsstelle der <strong>Deutsche</strong>n<br />

Bunsen-Gesellschaft, Varrentrappstraße 40-42, 60486 Frankfurt<br />

am Main, Tel.: 0 69/79 17-200, erhalten. Alternativ sind Anmeldungen<br />

auch über Internet möglich unter http://www.uni-potsdam.de/bunsentagung.<br />

Institute und Firmen werden gebeten, <strong>für</strong><br />

jeden Teilnehmer ein gesondertes Formular auszufüllen. Die Anmeldungen<br />

zur Tagung werden bis zum 02.04.2002 erbeten. Die Anmeldungen<br />

zur Unterbringung sollten jedoch unmittelbar nach Erhalt<br />

der Unterlagen an Exklusiv Tourismus GmbH Potsdam, Burgstraße 30,<br />

14467 Potsdam (Tel.: 03 31/6 20 11 50, Fax: 03 31/6 20 11 66) zurückgeschickt<br />

werden. Reservierungen in den angebotenen Hotels<br />

können nur bis zum 15.03.2002 garantiert werden, das gilt besonders<br />

<strong>für</strong> preiswerte Übernachtungsmöglichkeiten <strong>für</strong> Studierende und<br />

Doktoranden.<br />

Zur Deckung der allgemeinen Kosten werden folgende Beiträge<br />

erhoben:<br />

56,– Euro <strong>für</strong> Mitglieder der Bunsen-Gesellschaft<br />

76,– Euro <strong>für</strong> Nichtmitglieder<br />

10,– Euro <strong>für</strong> Begleitpersonen<br />

10,– Euro <strong>für</strong> Studierende<br />

Bei Anmeldung nach dem 02.04.2002 erhöhen sich die Beiträge<br />

<strong>für</strong> Mitglieder und Nichtmitglieder um 10,– Euro.<br />

Bei Rückfragen zur Organisation:<br />

Prof. Dr. Hans-Gerd Löhmannsröben<br />

Universität Potsdam,<br />

Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> und Theoretische Chemie<br />

Postfach 601553<br />

14415 Potsdam<br />

Tel.: 03 31/9 77-52 22,<br />

Fax: 03 31/9 77-50 58<br />

E-Mail: loeh@chem.uni-potsdam.de<br />

Bei technischen Fragen die Einreichung von Beiträgen betreffend:<br />

bunsen_technik@pc.chemie.tu-darmstadt.de<br />

Tagesordnung<br />

Einladung<br />

zur ordentlichen Mitgliederversammlung<br />

der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie e.V.<br />

Donnerstag, 9. Mai 2002, 17.00 Uhr<br />

in der Universität Potsdam<br />

(Auditorium Maximum)<br />

Tagungen<br />

1. Bericht des Vorstandes über das abgelaufene Geschäftsjahr<br />

2. Bericht des Schatzmeisters über den Jahresabschluss und<br />

über das laufende Geschäftsjahr<br />

3. Entlastung des Vorstandes<br />

4. Vornahme der erforderlichen Wahlen<br />

5. Beschluss über Ort und Zeit der nächsten<br />

Hauptversammlungen<br />

6. Beschluss über eingegangene Anträge<br />

7. Verschiedenes<br />

<strong>Deutsche</strong> Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie e. V.<br />

Der Erste Vorsitzende: H.-J. Leuchs<br />

Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 129


Tagungen<br />

Tagesordnung laut Satzung <strong>für</strong> die<br />

Mitgliederversammlung der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie<br />

e. V., am Donnerstag, 24. Mai 2001, um<br />

17.00 Uhr im Hörsaal V 47.02 der Universität<br />

Stuttgart-Vaihingen<br />

1. Bericht des Vorstandes über das<br />

abgelaufene Geschäftsjahr<br />

2. Bericht des Schatzmeisters über den<br />

Jahresabschluss und über das laufende<br />

Geschäftsjahr<br />

3. Entlastung des Vorstandes<br />

4. Vornahme der erforderlichen Wahlen<br />

5. Beschluss über Ort und Zeit der nächsten<br />

Hauptversammlungen<br />

6. Beschluss über eingegangene Anträge<br />

7. Verschiedenes<br />

Todesfälle<br />

Im Jahr 2000 und in den ersten Monaten<br />

dieses Jahres hat die <strong>Deutsche</strong> Bunsen-Gesellschaft<br />

durch den Tod folgende Mitglieder<br />

verloren:<br />

Prof. Dr. Gotthold Ebert<br />

(verstorben im Mai 2000)<br />

Prof. Dr. Björn A. Gottwald<br />

(verstorben am 22. Juni 2000)<br />

Dr. Ing. Franz Lebock<br />

(verstorben am 28. Oktober 2000)<br />

Dr. Karl Bratzler<br />

(verstorben am 11. Dezember 2000)<br />

Prof. Dr. Georg Brauer<br />

(verstorben im März 2001)<br />

Prof. Dr. Arno Höpfner<br />

(verstorben am 17.März 2001)<br />

Dr. Jürgen Klingler<br />

(verstorben am 26. März 2001)<br />

Mitgliederstand<br />

Zum 31. Dezember 1999: 1582<br />

Zugänge an neuen Mitgliedern 134<br />

Verstorben und ausgeschieden 134<br />

Zum 31. Dezember 2000: 1582<br />

Die Mitgliederstruktur stellt sich wie folgt dar:<br />

Ordentliche und Jungmitglieder: 1303<br />

Studentische Mitglieder: 234<br />

Institute/ Bibliotheken: 31<br />

Firmen: 14<br />

Zusammen mit den Mitgliedern der AG<br />

Theoretische Chemie und Flüssigkristall-<br />

Vorstandsbericht<br />

<strong>für</strong> die ordentliche Mitgliederversammlung<br />

anlässlich der 100. Hauptversammlung vom 24.–26. Mai 2001 in Stuttgart<br />

(abgeschlossen am 05.04.2001)<br />

Gesellschaft wurden 1781 Mitglieder zum<br />

31.12.1999 und 1741 Mitglieder zum<br />

31.12.2000 gezählt.<br />

Ehrungen (2000)<br />

Anlässlich des 65. Geburtstages wurden<br />

im Bunsen-Magazin Glückwunschadressen<br />

veröffentlicht von:<br />

Prof. Dr. Oskar Friedrich Olaj<br />

20. Januar 2000<br />

Prof. Dr. Dieter Hans Ehhalt<br />

am 11. Mai 2000<br />

Prof. Dr. Heinz Hoffmann<br />

am 23. Juni 2000<br />

Prof. Dr. Wolfgang Laqua<br />

am 7. Juni 2000<br />

Prof. Dr. Dr. Helmut Knözinger<br />

am 10. Juli 2000<br />

Prof. Dr. Karl Heinz Becker<br />

am 21. September 2000<br />

Prof. Dr. Manfred Zeidler<br />

am 25. September 2000<br />

Vorstand und<br />

Ständiger Ausschuss<br />

Gemäß den Beschlüssen der Mitgliederversammlung<br />

anlässlich der 99. Hauptversammlung<br />

in Würzburg haben Vorstand und<br />

Ständiger Ausschuss ab 1. Januar 2001 folgende<br />

Zusammensetzung:<br />

Vorstand<br />

Erster Vorsitzender: Dr. Hans-Jürgen Leuchs,<br />

Boehringer Ingelheim GmbH, Binger Str. 173,<br />

55216 Ingelheim<br />

Zweiter Vorsitzender: Prof. Dr. J. Troe, Universität<br />

Göttingen, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong><br />

Chemie, Tammannstraße 6, 37077 Göttingen<br />

Schatzmeister: Prof. Dr. Ing. Wolfgang<br />

Grünbein, Clariant GmbH, Standortleitung<br />

Höchst, Industriepark Höchst, Geb. C 671,<br />

65926 Frankfurt<br />

Mitglieder (Ständiger Ausschuss)<br />

Prof. Dr. Helmut Baumgärtel, Institut <strong>für</strong><br />

<strong>Physikalische</strong> Chemie der Freien Universität<br />

Berlin, Takustraße 3, 14195 Berlin<br />

Dr. K. Becker, Chemtec Leuna, Postfach 1111,<br />

06234 Leuna<br />

Prof. Dr. Henning Bockhorn, Universität<br />

Karlsruhe (TH) Institut <strong>für</strong> Chemische Technik,<br />

Kaiserstr. 12, 76128 Karlsruhe<br />

Prof. Dr. Bernd Brutschy, Universität Frankfurt,<br />

Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> und Theoretische<br />

Chemie, Marie-Curie-Str. 11, 60439<br />

Frankfurt<br />

Prof. Dr. Nikolaus P. Ernsting, Humboldt-<br />

Universität zu Berlin, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong><br />

und Theoretische Chemie, Bunsenstr. 1,<br />

10117 Berlin<br />

Dr. Rüdiger Iden, BASF AG, ZKM, G 201,<br />

67056 Ludwigshafen<br />

Prof. Dr. Christoph Kratky, Universität Graz,<br />

Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie, Heinrichstr.<br />

28, 8010 Graz<br />

Prof. Dr. Wolfgang Leuchtenberger, Degussa-<br />

Hüls AG, Postfach 1345, Rodenbacher<br />

Chaussee 4, 63403 Hanau<br />

Prof. Dr. Samuel Leutwyler, Universität<br />

Bern, Departement <strong>für</strong> Chemie und Biochemie,<br />

Freiestrasse 3, CH-3000 Bern 9<br />

Dr. Manfred Mahnig, <strong>Deutsche</strong> Forschungsgemeinschaft,<br />

53170 Bonn<br />

Prof. Dr. Joachim Maier, Max-Planck-Institut<br />

<strong>für</strong> Festkörperforschung, Heisenbergstr. 1,<br />

70569 Stuttgart<br />

Dr.-Ing. Karlheinz Nothnagel, Röhm GmbH,<br />

Chemische Fabrik, Kirschenallee, 64293<br />

Darmstadt<br />

Dr. Karsten Reihs, Bayer AG, Zentrale Forschung<br />

– Physik, ZF-FPI/E 41, 51368 Leverkusen<br />

Dr. Manfred Waidhas, Siemens AG, ZT EN1,<br />

Postfach 32 20, 91052 Erlangen<br />

Prof. Dr. Hans-Joachim Werner, Universität<br />

Stuttgart, Institut <strong>für</strong> Theoretische Chemie,<br />

Pfaffenwaldring 55, 70569 Stuttgart<br />

Geschäftsführer<br />

Dr. H. Behret, <strong>Deutsche</strong> Bunsen-Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie, Varrentrappstraße<br />

40–42, 60486 Frankfurt am Main<br />

Preisträgerkuratorium<br />

Prof. Dr. Reinhart Ahlrichs, Universität<br />

Karlsruhe, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie<br />

und Elektrochemie, Kaiserstr. 12, 76128<br />

Karlsruhe<br />

130 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001


Dr. Dieter Distler, BASF Aktiengesellschaft,<br />

Kunststofflaboratorium, Abt. Forschung<br />

Dispersionen ZKD, Geb. B1, 67056 Ludwigshafen<br />

Dr. Karsten Reihs, Bayer AG, KP – KPE,<br />

Gebäude Q 18, 51368 Leverkusen<br />

Prof. Dr. Klaus Funke, Universität Münster,<br />

Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie, Schloßplatz<br />

4, 48149 Münster<br />

Themenkommission<br />

Prof. Dr. Alfred Blume, Martin-Luther-Universität<br />

Halle-Wittenberg, Fachbereich Chemie,<br />

Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />

Mühlpforte 1, 06108 Halle<br />

Prof. Dr. Henning Bockhorn, Universität<br />

Karlsruhe (TH), Institut <strong>für</strong> Chemische<br />

Technik, Kaiserstr. 12, 76128 Karlsruhe<br />

Prof. Dr. Wolfgang Domcke, Institut <strong>für</strong><br />

<strong>Physikalische</strong> und Theoretische Chemie der<br />

Technischen Universität München, Lichtenbergstraße<br />

4, 85748 Garching<br />

Prof. Dr. Michael Grunze, Universität Heidelberg,<br />

Lehrstuhl <strong>für</strong> Angewandte <strong>Physikalische</strong><br />

Chemie, Im Neuenheimer Feld 253,<br />

69120 Heidelberg<br />

Prof. Dr. Horst Hippler, Universität Karlsruhe,<br />

Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie und<br />

Elektrochemie, Kaiserstr.12, 76128 Karlsruhe<br />

Prof. Dr. Dieter M. Kolb, Abteilung <strong>für</strong> Elektrochemie<br />

der Universität Ulm, 89069 Ulm<br />

Prof. Dr. Hans-Heinrich Limbach, Institut<br />

<strong>für</strong> Organische Chemie, Instrumentelle Analytik<br />

der Freien Universität Berlin, Takustraße<br />

3, 14195 Berlin, (Vorsitzender)<br />

Prof. Dr. Eckart Rühl, Universität Osnabrück,<br />

Fachbereich Physik, Barbarastr. 7,<br />

49069 Osnabrück<br />

Dr. Karlheinz Schmidt, <strong>Deutsche</strong> Forschungsgemeinschaft,<br />

Kennedyallee 40, 53175 Bonn<br />

Dr. Manfred Waidhas, Siemens AG, ZT<br />

EN1, Postfach 32 20, 91052 Erlangen<br />

Unterrichtskommission<br />

Prof. Dr. Klaus-Dieter Becker, Technische<br />

Universität Braunschweig, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong><br />

und Theoretische Chemie, Hans-<br />

Sommer-Str. 10, 38106 Braunschweig<br />

Prof. Dr. Helmut Bertagnolli, Universität<br />

Stuttgart, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />

Pfaffenwaldring 55, 70569 Stuttgart<br />

Frau Prof. Dr. Helga Dunken, Universität<br />

Jena, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie, Lessingstraße<br />

10, 07743 Jena<br />

Prof. Dr. Michael Grunze, Universität Heidelberg,<br />

Lehrstuhl <strong>für</strong> Angewandte Physika-<br />

lische Chemie, Im Neuenheimer Feld 253,<br />

69120 Heidelberg<br />

Prof. Dr. Georg Hohlneicher, Universität zu<br />

Köln, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />

Lehrstuhl II, Luxemburgerstraße 116, 50939<br />

Köln, (Vorsitzender)<br />

Prof. Dr. Udo Kragl, Universität Rostock,<br />

Fachbereich Chemie, Lehrstuhl <strong>für</strong> Technische<br />

Chemie, Buchbinderstr. 9, 18055 Rostock<br />

Prof. Dr. Hans-Heinrich Limbach, Freie<br />

Universität Berlin, Institut <strong>für</strong> Organische<br />

Chemie, Instrumentelle Analytik, Takustraße<br />

3, 14195 Berlin<br />

Prof. Dr. Joachim Reinhold, Universität Leipzig,<br />

Fakultät <strong>für</strong> Chemie und Mineralogie,<br />

Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> und Theoretische<br />

Chemie, Linnéstraße 2, 04103 Leipzig<br />

Prof. Dr. Peter C. Schmidt, Technische Universität<br />

Darmstadt, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong><br />

Chemie, Petersenstr. 20, 64287 Darmstadt<br />

Prof. Dr. Siegfried Schneider, Universität<br />

Erlangen, Lehrstuhl <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie<br />

I, Egerlandstr. 3, Breiter Sand 13, 91058<br />

Erlangen<br />

Prof. Dr. Friedrich Temps, Universität Kiel,<br />

Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie, Olshausenstr.<br />

40, 24098 Kiel<br />

Bunsen-Magazin – Kuratorium<br />

Prof. Dr. Helmut Baumgärtel, Institut <strong>für</strong><br />

<strong>Physikalische</strong> Chemie der Freien Universität<br />

Berlin, Takustraße 3, 14195 Berlin<br />

Dr. Dieter Distler, BASF Aktiengesellschaft,<br />

Kunststofflaboratorium, Abt. Forschung<br />

Dispersionen ZKD, Geb. B 1, 67056<br />

Ludwigshafen<br />

Prof. Dr. Gerhard Ertl, Fritz-Haber-Institut<br />

der Max-Planck-Gesellschaft, Faradayweg<br />

4–6, 14195 Berlin<br />

Prof. Dr. Wolfgang Grünbein, Clariant<br />

GmbH, Werk Cassella-Offenbach, Hanauer<br />

Landstraße 526, 60386 Frankfurt am Main<br />

Prof. Dr. Friedrich Hensel, Universität<br />

Marburg, Fachbereich <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />

Hans-Meerwein-Straße, 35032 Marburg<br />

Prof. Dr. Heinz-Georg Wagner, Universität<br />

Göttingen, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />

Tammannstr. 6, 37077 Göttingen<br />

Redaktion<br />

Prof. Dr. Peter C. Schmidt, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong><br />

Chemie, Technische Universität<br />

Darmstadt, Petersenstraße 20, 64287 Darmstadt<br />

PCCP – Ownership board<br />

Mitglieder DBG<br />

Prof. Dr. Helmut Baumgärtel, Freie Universität<br />

Berlin, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> und Theoretische<br />

Chemie, Takustraße 3, 14195 Berlin<br />

Prof. Dr. Wolfhard Ring, Auf der Schlicht<br />

10, 65812 Bad Soden<br />

PCCP – Editorial Board<br />

Mitglieder DBG<br />

Prof. Dr. J. Troe, Universität Göttingen, Institut<br />

<strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie, Tammannstraße 6,<br />

37077 Göttingen (Editorial Chairman)<br />

Prof. Dr. Reinhart Ahlrichs, Universität<br />

Karlsruhe, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie<br />

und Elektrochemie, Kaiserstr. 12, 76128<br />

Karlsruhe<br />

Prof. Dr. Wolfgang Lubitz, Technische Universität<br />

Berlin, Max-Volmer-Institut – PC 14,<br />

Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin<br />

Prof. Dr. Robert Schlögl, Fritz-Haber-Institut<br />

der Max-Planck-Gesellschaft, Abteilung<br />

Anorganische Chemie, Faradayweg 4–6,<br />

14195 Berlin<br />

TOPICS in Physical Chemistry<br />

Prof. Dr. Helmut Baumgärtel, Freie Universität<br />

Berlin, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> und<br />

Theoretische Chemie, Takustraße 3, 14195<br />

Berlin<br />

Prof. Dr. Wolfgang Grünbein, Clariant<br />

GmbH, Werk Cassella-Offenbach, Hanauer<br />

Landstraße 526, 60386 Frankfurt am Main<br />

Prof. Dr. Friedrich Hensel, Universität<br />

Marburg, Fachbereich <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />

Hans-Meerwein-Straße, 35032 Marburg<br />

Mitgliedsbeiträge<br />

Der Beitrag <strong>für</strong> das Jahr 2000 betrug <strong>für</strong><br />

persönliche Mitglieder 195,– DM (bzw.<br />

147,– DM bei Doppelmitgliedschaft in<br />

DECHEMA, DPG, GDCh), <strong>für</strong> Mitglieder<br />

bis zu drei Jahren nach Studienabschluss<br />

125,– DM, <strong>für</strong> Studenten 60,– DM, <strong>für</strong> nichtpersönliche<br />

Mitglieder (Institute, Firmen)<br />

950,– DM.<br />

Abrechnung<br />

Tagungen<br />

Der nachstehend veröffentlichte Jahresabschluss<br />

<strong>für</strong> das Rechnungsjahr 2000<br />

wurde von der Gesellschaft <strong>Deutsche</strong>r Chemiker,<br />

Frankfurt am Main, entworfen, von der<br />

KPMG <strong>Deutsche</strong> Treuhand-Gesellschaft,<br />

Frankfurt, sowie von den ehrenamtlichen<br />

Rechnungsprüfern, Prof. Dr. B. Brutschy,<br />

Frankfurt, und Dr. H. Jahnke, Stuttgart, geprüft<br />

und in Ordnung befunden.<br />

Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 131


Tagungen<br />

Vermögensübersicht<br />

Aktiva 1999 2000<br />

DM DM<br />

Anlagevermögen<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

und Sachanlagen 2.691,00 1.996,00<br />

Finanzanlagen 1.200.905,15 1.201.973,05<br />

1.203.596,15 1.203.969,05<br />

Umlaufvermögen<br />

Forderungen und<br />

sonstige Vermögensgegenstände 66.404,62 116.215,93<br />

Kassenbestand,<br />

Guthaben bei Kreditinstituten 226.538,42 248.202,54<br />

292.943,04 364.418,47<br />

Gesamt 1.496.539,19 1.568.387,52<br />

Ergebnisrechnung<br />

Aktiva 1999 2000<br />

DM DM<br />

Ideeller Bereich<br />

Einnahmen<br />

Mitgliedsbeiträge 289.848,92 270.090,64<br />

Spenden 8.538,00 7.245,00<br />

Sonstige Erträge 15.034,25 5.079,91<br />

313.421,17 282.415,55<br />

Ausgaben<br />

Personalkosten 65.737,99 93.010,56<br />

Büro- und Verwaltungskosten 34.220,90 10.896,00<br />

Dienstleistungen von GDCh 52.142,00 13.551,70<br />

Druckkosten 26.707,65 10.808,40<br />

Porto- und Telefonkosten 15.303,54 15.845,08<br />

Rechts- und Beratungskosten 26.931,93 9.280,00<br />

Ehrungen 10.500,00 17.837,61<br />

Reisekosten, Sitzungen 31.519,55 28.820,84<br />

Stipendien 23.000,00 29.750,00<br />

Aufwendungen <strong>für</strong><br />

„Bunsen-Magazin“ 111.679,61 94.101,35<br />

Verschiedenes 14.768,99 1.394,57<br />

412.512,16 325.296,11<br />

Ergebnis ideeller Bereich – 99.090,99 – 42.880,56<br />

Passiva 1999 2000<br />

DM DM<br />

Vereinsvermögen<br />

Freie Rücklagen 83.111,77 117.018,77<br />

Zweckgebundene Rücklagen 512.651,33 555.322,76<br />

595.763,10 672.341,53<br />

Unselbständige Stiftungen 753.334,47 782.162,11<br />

Verbindlichkeiten<br />

Verbindlichkeiten<br />

gegenüber Kreditinstituten 0,00<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 25.218,96 0,00<br />

Vorausgezahlte Mitgliedsbeiträge 121.722,66 113.883,88<br />

146.941,62 113.883,88<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 500,00 0,00<br />

Gesamt 1.496.539,19 1.568.387,52<br />

Aktiva 1999 2000<br />

DM DM<br />

Vermögensverwaltung<br />

Einnahmen 138.288,85 135.544,40<br />

Ausgaben 10.188,28 5.490,61<br />

Ergebnis Vermögensverwaltung 128.100,57 130.053,79<br />

Steuerfreier Zweckbetrieb<br />

Einnahmen 166.885,85 112.483,09<br />

Ausgaben 166.565,65 94.292,95<br />

Ergebnis steuerfreier Zweckbetrieb 320,20 18.190,14<br />

Steuerpflichtiger wirtschaftlicher<br />

Geschäftsbetrieb<br />

Einnahmen 33.498,20 43.110,56<br />

Ausgaben 36.843,41 43.067,86<br />

Ergebnis steuerpflichtiger<br />

wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb – 3.345,21 42,70<br />

Vereinsergebnis 25.984,57 105.406,07<br />

Einstellung in freie Rücklagen – 24.202,14 – 33.907,00<br />

Einstellung in zweckgebundene<br />

Rücklagen – 14.930,45 – 57.093,81<br />

Entnahme aus zweckgebundenen<br />

Rücklagen 25.893,81 14.422,38<br />

Einstellung in unselbständige<br />

Stiftungen – 32.791,69 – 46.807,57<br />

Entnahme aus unselbständigen<br />

Stiftungen 20.045,90 17.979,93<br />

Ergebnis Vermögensübersicht 0,00 0,00<br />

132 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001


Tagesordnung:<br />

1. Bericht des Vorstandes über das abgelaufene Geschäftsjahr<br />

2. Bericht des Schatzmeisters über den Jahresabschluss und über das<br />

laufende Geschäftsjahr<br />

3. Entlastung des Vorstandes<br />

4. Vornahme der erforderlichen Wahlen<br />

5. Beschluss über Ort und Zeit der nächsten Hauptversammlungen<br />

6. Beschluss über eingegangene Anträge<br />

7. Verschiedenes<br />

Beginn: 17.00 Uhr<br />

Ende: 18.00 Uhr<br />

Teilnehmer: 58<br />

Der Vorsitzende der Bunsen-Gesellschaft (DBG), Dr. Leuchs,<br />

leitete die Versammlung und begrüßte die Teilnehmer. Die Mitgliederversammlung<br />

wurde in „Bunsen-Magazin Heft 5/00, Seite<br />

112“, ordnungsgemäß angekündigt. Zur Tagesordnung wurden keine<br />

Änderungsvorschläge gemacht.<br />

TOP 1: Bericht des Vorstandes über das<br />

abgelaufene Geschäftsjahr<br />

Allen Anwesenden lag der Bericht des Vorstandes (abgeschlossen<br />

am 5. April 2001) schriftlich vor. Darin werden aufgeführt:<br />

• Todesfälle seit der letzten Mitgliederversammlung<br />

• Mitgliederstand<br />

• Glückwunschadressen anlässlich von 65. Geburtstagen,<br />

die in dem Bunsen-Magazin veröffentlicht wurden<br />

• Zusammensetzung des Vorstandes und des Ständigen Ausschusses<br />

• Mitglieder des Preisträgerkuratoriums, der Themen- und<br />

Unterrichtskommission<br />

• Kuratorium und Redaktion des Bunsen-Magazins und der Topics<br />

in Physical Chemistry<br />

• Geschäftsführung<br />

• Mitgliedsbeiträge<br />

• Einnahmen- und Ausgabenrechnung sowie Vermögensübersicht<br />

<strong>für</strong> 2000<br />

Auf die Entwicklung der Gesellschaft ging Dr. Leuchs gesondert<br />

ein. Zu der Zeitschrift Physical Chemistry Chemical Physics (PCCP)<br />

wies er darauf hin, dass die Verlagsvergütung aus PCCP zugunsten<br />

der Bunsen-Gesellschaft unmittelbar an die Anzahl der aus Deutschland<br />

eingereichten Artikel geknüpft ist und die Bunsen-Gesellschaft<br />

sich auch aus dieser Verlagsvergütung finanziert. In diesem Zusammenhang<br />

rief Prof. Troe auf, die Zahl der eingereichten Beiträge weiterhin<br />

zu steigern. Mitglieder des „Editorial Board“ von PCCP von<br />

deutscher Seite sind die Herren Ahlrichs, Lubitz, Schlögl und Troe<br />

(Vorsitzender). Dem Advisory Board gehören die Herren Ertl, Kappes,<br />

Kolb, Maier, Sauer, Spiess und Werner an.<br />

Das Bunsen-Magazin, deutschsprachiges Mitteilungsblatt aller<br />

Mitglieder der Gesellschaft, wird von den Mitgliedern positiv bewertet.<br />

Durch die Aufnahme von Anzeigen konnten die Kosten im Jahr 2000<br />

Bericht<br />

über die ordentliche Mitgliederversammlung<br />

anlässlich der 100. Hauptversammlung der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie e. V.<br />

am 24. Mai 2001 in der Universität Stuttgart<br />

Tagungen<br />

gesenkt werden, so dass darüber nachgedacht wird, die Seitenanzahl<br />

zu erhöhen.<br />

Zum Mitgliederstand erklärte Dr. Leuchs, dass die Zahl der Mitglieder<br />

stagniert, was auch auf die seit einigen Jahren geringeren<br />

Anfängerzahlen im Studiengang Chemie zurückgeführt werden<br />

muss. Um die Entwicklung des Mitgliederstandes positiv zu beeinflussen,<br />

wurden die Mitglieder aufgerufen, zwei neue Mitglieder je<br />

Mitglied, insbesondere aus dem industriellen Bereich, zu werben.<br />

Zu der Vielfalt erfreulicher wissenschaftlicher Aktivitäten ist<br />

neben der Durchführung der eigenen Aufgaben auch die Zusammenarbeit<br />

mit den beiden Arbeitsgemeinschaften Theoretische Chemie<br />

und Flüssigkristall-Gesellschaft sowie mit der Gesellschaft <strong>Deutsche</strong>r<br />

Chemiker (GDCh), der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Physikalische</strong>n Gesellschaft<br />

(DPG) und der DECHEMA hervorzuheben.<br />

Für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit wies Dr. Leuchs darauf<br />

hin, dass es <strong>für</strong> eine Gesellschaft wichtig ist, ein geeignetes visuelles<br />

Erkennungsmerkmal zu besitzen. Das bisher verwendete Logo, die<br />

Buchstabenfolge DBG, entspricht nicht mehr den „modernen“ aktuellen<br />

Ansprüchen. Damit sich die Bunsen-Gesellschaft zukünftig<br />

visuell deutlich erkennbar darstellt, soll in einem Wettbewerb ein<br />

neues Logo gefunden werden. Die Ideen dazu sollen nach Ausschreibung<br />

im Bunsen-Magazin von den Mitgliedern kommen.<br />

Seit der letzten Hauptversammlung haben zwei erfolgreiche Bunsen-<br />

Diskussionstagungen stattgefunden:<br />

„Competitive Processes in Vibrationally<br />

Highly Excited Molecules“<br />

2.–6. Oktober 2000, Göttingen, unter der Vorbereitung der Herren<br />

K. Luther, J. Schroeder, J. Troe, Göttingen<br />

„Analysis and Modelling of Catalytic Processes“<br />

12.–14. März 2001, Berlin – Harnack-Haus, unter der Vorbereitung<br />

der Herren R. Schlögl, S. Wrabetz, Berlin<br />

Ebenfalls durchgeführt wurden die Bunsen-Kolloquien 76 und 79,<br />

über die wie gewohnt in den Nachrichten aus der Chemie und im<br />

Bunsen-Magazin berichtet wurde und wird:<br />

76. Bunsen-Kolloquium<br />

„Molekulare Struktur und Dynamik von Flüssigkeiten“<br />

13. Oktober 2000 in Aachen (A. Dölle, Aachen)<br />

79. Bunsen-Kolloquium<br />

„100. Geburtstag von Herbert Staude“<br />

29. März 2001 in Leipzig, Wilhelm-Ostwald-Institut (H. Jahnke,<br />

Stuttgart, K. Quitzsch, Leipzig)<br />

sowie das Joint Meeting 2000<br />

„Physical Chemistry of Confining Geometries:<br />

From Single Molecules to Mesoscopic Systems“<br />

20.–22. September 2000, Harnack-Haus, Berlin-Dahlem, unter der<br />

Vorbereitung der Herren G. H. Findenegg, Berlin; F. Kremer, Leipzig;<br />

F. Schüth, Mülheim, A. Fuchs, Orsay<br />

Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 133


Tagungen<br />

Im Rahmen seines Berichtes dankte Dr. Leuchs besonders Herrn<br />

Prof. Hohlneicher <strong>für</strong> die langjährige und erfolgreiche Mitwirkung<br />

und Leitung der Unterrichtskommission.<br />

Susan Appleyard berichtete anhand von Folien (siehe Anhang zu<br />

diesem Bericht) über PCCP:<br />

– Owner Societies May 2001<br />

– Papers published by country 2000<br />

– RSC services<br />

– Bunsen Special Issues<br />

„Die geplante, gemeinsame, große physikalisch-chemische Zeitschrift<br />

in Europa ist gelungen“.<br />

Abschließend bedankte sich der Erste Vorsitzende der Bunsen-<br />

Gesellschaft noch einmal bei den beiden Präsidenten sowohl der<br />

GDCh, Prof. Erker, als auch der DPG, Dr. Basting, die als Gäste an<br />

der Sitzung des Ständigen Ausschusses der DBG am gleichem Tag<br />

teilgenommen und weitere und noch stärkere Zusammenarbeit mit<br />

der DBG betont haben.<br />

TOP 2: Bericht des Schatzmeisters<br />

Eine Übersicht über die Einnahmen- und Ausgabenrechnung<br />

2000, die Vermögensübersicht 2000 sowie die jeweiligen Vergleichszahlen<br />

aus 1999 lagen den Anwesenden gemeinsam mit dem<br />

Bericht des Vorstandes vor. Prof. Grünbein berichtete ergänzend:<br />

I. Ideeller Bereich<br />

Die Einnahmen betrugen 282 TDM. Gegenüber dem Vorjahr gingen<br />

sie um 31 TDM zurück, zum größten Teil aufgrund geringerer Mitgliedsbeiträge.<br />

Da bei den Ausgaben ebenfalls ein Rückgang zu verzeichnen<br />

war, weist das Ergebnis als Saldo ein Defizit von 43 TDM aus.<br />

II. Vermögensverwaltung<br />

Aus der Vermögensverwaltung floss andererseits der Gesellschaft<br />

2000 im Saldo ein Überschuss in Höhe von TDM 130 zu (Vorjahr<br />

128 TDM). Somit übersteigen die Einnahmen aus der Vermögensverwaltung<br />

das negative Ergebnis aus dem ideellen Bereich. Gemäß<br />

den neuesten steuerlichen Möglichkeiten wurden 33% des Ergebnisses<br />

aus der Vermögensverwaltung den freien Rücklagen zugeführt.<br />

III. Einnahmen und Ausgaben von Zweckbetrieben<br />

und wirtschaftlichen Geschäftsbetrieben<br />

Nach den Vorgaben der Finanzgesetzgebung ist in der Abrechnung<br />

zwischen Wissenschaftlichen Tagungen und Veranstaltungen,<br />

darunter die prinzipiell umsatzsteuerpflichtigen Rahmenprogramme,<br />

zu unterscheiden. Diese beiden Rubriken werden als „Steuerfreie<br />

Zweckbetriebe“ und „Steuerpflichtige wirtschaftliche Geschäftsbetriebe“<br />

bezeichnet.<br />

Die Tagungen, also die Bunsentagung 2000 in Würzburg sowie<br />

die Internationalen Diskussionstagungen, schlossen erfreulicherweise<br />

mit einem insgesamt ausgeglichenen Ergebnis ab.<br />

IV. Das Vereinsergebnis ergibt sich aus den vier<br />

genannten Teilergebnissen:<br />

Ideeller Bereich – 43 TDM<br />

Vermögensverwaltung + 130 TDM<br />

Ergebnis steuerfr. Zweckbetrieb + 18 TDM<br />

Ergebnis steuerpfl. wirtschaftl. GB +/– 0 TDM<br />

Summe + 105 TDM<br />

Der Schatzmeister hebt hervor, dass dieses Ergebnis zufriedenstellend<br />

ist.<br />

Zur Position „zweckgebundene Rücklagen“ ist zu erläutern, dass<br />

die Erhöhung der Rücklage auch <strong>für</strong> das Kostenrisiko im Zusammenhang<br />

mit der Geschäftsstelle zu sehen ist, so endet im Carl Bosch-<br />

Haus die mietfreie Überlassung der Räume zum 31. Juli 2002.<br />

V. Vermögensübersicht zum 31.12.2000<br />

Die Finanzanlagen der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft beliefen<br />

sich zum Stichtag wie im Vorjahre auf 1.2 Mio DM. Zusammen mit<br />

dem erhöhten Umlaufvermögen verfügt die Gesellschaft über Aktiva<br />

in Höhe von Mio DM 1.568 (Vorjahr 1.496).<br />

Auf der Passivseite haben sich Freie und Zweckgebundene Rücklagen<br />

von TDM 596 um TDM 76 auf TDM 672 erhöht. Es sind dies<br />

im Wesentlichen Rücklagen <strong>für</strong> Aufwendungen <strong>für</strong> den Publikationstitel<br />

„Topics“ sowie die Positionen „Bunsen-Magazin“ und „Geschäftsstelle“.<br />

Die „Unselbständigen Stiftungen“ mit einer von TDM 753 auf<br />

782 erhöhten Kapitalausstattung betreffen die fünf Stiftungen:<br />

– von Böttinger-Stiftung 63.3 TDM<br />

– Bonhoeffer-Eucken-Scheibe-Vorlesung 140.0 TDM<br />

– Robert-Bunsen-Stiftung 427.7 TDM<br />

– Leo-Gans-Cassella-Stiftung 132.7 TDM<br />

– Hellmann-Fonds 18.3 TDM<br />

Summe: 782.1 TDM<br />

Diesen Stiftungen wurden wieder anteilige Ergebnisse aus der<br />

Vermögensverwaltung zugeordnet. Die 33%ige Zuführung entspricht<br />

den neuen steuerlichen Vorgaben. Aus den Erträgen werden<br />

u.a. wieder Stipendien zur Bunsentagung gewährt. Es ist positiv zu<br />

vermerken, dass die Summe der Stipendien auf Grund des Vorstandsbeschlusses<br />

gestiegen ist und somit weitere junge Wissenschaftler<br />

gefördert werden konnten.<br />

Die Verbindlichkeiten umfassen überwiegend die vorausbezahlten<br />

Mitgliedsbeiträge, die satzungsgemäß in den letzten beiden Monaten<br />

des Vorjahres zu überweisen sind.<br />

Aus der Sicht des Schatzmeisters war 2000 wieder ein positives<br />

Jahr, durch dessen Ergebnis die Substanz des Vereins weiter gestärkt<br />

werden konnte.<br />

Die Mitgliederzahlen und deren Entwicklung sowie die Beitragsund<br />

Spendenentwicklung der Bunsen-Gesellschaft erklären sich aus<br />

den folgenden Grafiken:<br />

134 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001<br />

1800<br />

1600<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Entwicklung Mitgliederzahlen<br />

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />

pers. Mitglieder stud. Mitglieder Instit./FIrmen Arbeitsgem.


Unselbständige Stiftungen 782.162,11<br />

(Vorjahr) 753.334,47<br />

Die Beitragssummen sind in den letzten Jahren zurückgegangen.<br />

Ebenso wurde im letzten Jahr nicht mehr die besonders hohe Spendensumme<br />

des Jahres 1999 erreicht.<br />

Der Schatzmeister schloss seinen Bericht mit Dank an Herrn Müllergroß<br />

von der GDCh <strong>für</strong> die Vorbereitungen der Prüfung durch die<br />

KPMG <strong>Deutsche</strong> Treuhand-Gesellschaft, die den uneingeschränkten<br />

Bestätigungsvermerk erteilte. Die Unterlagen wurden den ehrenamtlichen<br />

Rechnungsprüfern, den Herren Dr. Jahnke und Prof. Brutschy,<br />

zur Verfügung gestellt und geprüft. Prof. Grünbein dankte auch diesen<br />

Herren, ebenso wie Herrn Dr. Behret und Frau Wöhler <strong>für</strong> die<br />

sparsame Geschäftsführung.<br />

TOP 3: Entlastung des Vorstandes<br />

Der Antrag auf Entlastung wurde von Prof. H.-G. Wagner gestellt<br />

und einstimmig bei Enthaltung der Vorstandsmitglieder und des<br />

Geschäftsführers angenommen. Damit ist der Vorstand entlastet.<br />

TOP 4: Vornahme der erforderlichen Wahlen<br />

Ständiger Ausschuss vom 01.01.2002 bis 31.12.2003<br />

Dr. Leuchs dankte zunächst den satzungsgemäß ausscheidenden<br />

Mitgliedern Dr. M. Mahnig, Bonn, und Dr. M. Waidhas, Erlangen,<br />

<strong>für</strong> ihre aktive Arbeit.<br />

Zur Wiederwahl <strong>für</strong> zwei weitere Jahre standen an<br />

Prof. Dr. B. Brutschy, Frankfurt<br />

Prof. Dr. Kratky, Graz (stellte sich nicht erneut der Wahl)<br />

Prof. Dr. H.-J. Werner, Stuttgart<br />

Zur Neuwahl hat der Ständige Ausschuss folgende Kandidatenvorschläge<br />

ausgewählt, wobei die Zustimmung im Falle ihrer Wahl<br />

vorab von allen Kandidaten vorlag:<br />

Prof. Dr. G. Grampp, Graz<br />

(<strong>für</strong> den nicht mehr kandidierenden Prof. Kratky)<br />

Dr. K. Schmidt, Bonn<br />

Dr. P. Sckuhr, Burgkirchen<br />

Dr. Landes, Erlangen<br />

Tagungen<br />

01.01.2000 33%ige Zuführung Entnahme 31.12.2000<br />

Zuführung<br />

DM DM DM DM DM<br />

von Böttinger-Stiftung 64.607,77 722,00 1.464,46 3.417,36 63.376,87<br />

Bonhoeffer-Eucken-Scheibe Vorlesung 135.458,78 1.501,00 3.046,03 0,00 140.005,81<br />

Robert-Bunsen-Stiftung 422.207,35 5.541,00 11.250,91 11.262,57 427.736,69<br />

Leo-Gans-Cassella-Stiftung 131.060,57 1.636,00 3.321,17 3.300,00 132.717,74<br />

Hellmann-Fonds 0,00 0,00 18.325,00 0,00 18.325,00<br />

DM<br />

310.000<br />

300.000<br />

290.000<br />

280.000<br />

270.000<br />

260.000<br />

250.000<br />

DM<br />

50.000<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

0<br />

299.069<br />

Beitragsentwicklung<br />

302.519<br />

293.603<br />

1996 1997 1998 1999 2000<br />

20.736<br />

Spendenentwicklung<br />

21.998<br />

27.552<br />

753.334,47 9.400,00 37.407,57 17.979,93 782.162,11<br />

289.849<br />

46.538<br />

270.091<br />

34.123<br />

1996 1997 1998 1999 2000<br />

Jahr<br />

Beide Kandidaten zur Wiederwahl wurden ohne Enthaltung und<br />

ohne Gegenstimme wiedergewählt. Alle Kandidaten zur Neuwahl<br />

wurden nach persönlicher Vorstellung einstimmig in offener Einzel-<br />

Abstimmung jeweils bei Enthaltung der Kandidaten ohne Gegenstimmen<br />

gewählt.<br />

TOP 5: Beschluss über Ort und Zeit der nächsten<br />

Hauptversammlungen<br />

Die Hauptversammlung 2002 wird auf Beschluss der Mitgliederversammlung<br />

in Potsdam stattfinden, nachdem in Dresden nicht zu<br />

überwindende Schwierigkeiten mit Hotelzimmern entstanden waren.<br />

Bereits von der letzten Mitgliederversammlung beschlossen war die<br />

Hauptversammlung 2003 in Kiel, zusätzlich stimmt die Mitgliederversammlung<br />

einstimmig dem Vorschlag von Prof. Wolff, Dresden, zu,<br />

die „Bunsentagung“ (Hauptversammlung) nunmehr im Folgejahr 2004<br />

in Dresden durchzuführen – natürlich wie immer an „Himmelfahrt“.<br />

Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 135


Tagungen<br />

TOP 6: Beschluss über eingegangene Anträge<br />

Die Mitgliedsbeiträge werden nicht erhöht, jedoch ist eine „Rundung“<br />

zur Euro-Anpassung sinnvoll. Der Mitgliederversammlung<br />

wurden die neuen Beiträge <strong>für</strong> das Rechnungsjahr 2002 nach der<br />

Umstellung auf Euro vorgeschlagen und von den Mitgliedern einstimmig<br />

gebilligt.<br />

Der Vorstand und der Ständige Ausschuss werden gebeten, einen<br />

Vorschlag zur Absenkung des Beitrags <strong>für</strong> Rentner und Pensionäre<br />

<strong>für</strong> die nächste Mitgliederversammlung vorzubereiten. Auch wird<br />

vorgeschlagen, eine freiwillige, erhöhte Zahlung im aktiven Berufsleben<br />

wahrnehmen zu können.<br />

TOP 7: Verschiedenes<br />

Wortmeldungen und Anträge lagen nicht vor.<br />

Der Erste Vorsitzende dankte allen Mitgliedern und schloss die Versammlung.<br />

<strong>Deutsche</strong> Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie e.V.<br />

Mitgliedsbeiträge <strong>für</strong> das Rechnungsjahr 2002<br />

Beitrag 2001 Beitrag 2002<br />

in DM in €<br />

Persönliche, studentische Mitglieder<br />

(bis zur Promotion bzw.<br />

Beendigung der Ausbildung) 60,00 30,00<br />

Persönliche Jungmitglieder<br />

(bis zu 3 Jahre nach erfolgter Promotion<br />

oder bei z.B. Dipl.-Chem., Dipl.-Phys.,<br />

Dipl.-Ing. 3 Jahre nach Eintritt in das<br />

Berufsleben 125,00 65,00<br />

Persönliche Doppelmitglieder<br />

GDCh, DPG, DECHEMA 147,00 75,00<br />

Persönliche ordentliche Mitglieder 195,00 100,00<br />

Nichtpersönliche Mitglieder<br />

(Institute, Bibliotheken, Firmen usw.) 950,00 485,00<br />

Erster Vorsitzender Geschäftsführer Für den Bericht<br />

Prof. Dr. H.-J. Leuchs Dr. H. Behret E. Wöhler<br />

Frankfurt am Main, im Juni 2001<br />

136 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001


Physical Chemistry Chemical Physics<br />

Owner Societies May 2001<br />

<strong>Deutsche</strong> Bunsen-Gesellschaft<br />

<strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie Germany<br />

Kemisk Forenin Denmark<br />

Koninklijke Nederlandse Chemische Vereniging Netherlands<br />

Norsk Kjemisk Selskap Norway<br />

Polskie Towarzystwo Chemiczne Poland<br />

Real Sociedad Española de Química Spain<br />

Royal Society of Chemistry UK<br />

Società Chimica Italiana<br />

Suomen Kemian Seura –<br />

Italy<br />

Kemisk Sällskapet I Finland Finland<br />

Svenska Kemistsamfundet Sweden<br />

Physical Chemistry Chemical Physics<br />

Bunsen Special Issues<br />

Issues publishes to date:<br />

1999<br />

• International Bunsen Discussion, Conduction and transport<br />

mechanisms in organic materials: preparation, characterisation<br />

and applications<br />

• International Bunsen Discussion, Advanced methods of<br />

polymer characterization: New developments and applications<br />

in industry<br />

• Bunsentagung 1999, Physical Chemistry of Atmospheres<br />

2000<br />

• International Bunsen Discussion, Metastable Water<br />

• International Bunsen Discussion, Interactions of Biomolecules<br />

with Model membranes and Monolayers<br />

2001<br />

• Bunsentagung 2000, Chemical and Electrochemical Energy<br />

Storage and Conversion<br />

• Bunsen Discussion, Physical Chemistry in Confining<br />

Geometries: From Single Molecules to Mesoscopic Systems<br />

• Bunsen Discussion, Competitive Processes in Vibrationally<br />

Highly Excited Molecules<br />

A total of 144 papers from the Bunsen meetings have been<br />

published since 1999<br />

For future issues:<br />

• International Bunsen Discussion, Analysis and Modelling of<br />

Heterogeneous Catalytic Processes<br />

• Bunsentagung 2001, Computer Simulation Methods in<br />

Physical Chemistry<br />

Anhang zum Bericht:<br />

Physical Chemistry Chemical Physics<br />

RSC services<br />

• Publishing services<br />

• Production services<br />

• Electronic services<br />

• Correspondence<br />

• Submission<br />

• Article templates<br />

• On-screen editing<br />

• Electronic Supplementary Information (ESI)<br />

• Advance Articles<br />

• Fast publication times<br />

Receipt to Publication<br />

PCCP 100 days<br />

ChemComm 70 days<br />

CrystEngComm 50 days<br />

Physical Chemistry Chemical Physics<br />

Papers published by country 2000<br />

Japan<br />

9 %<br />

North America<br />

9 %<br />

Rest of World<br />

13 %<br />

Europe<br />

31 %<br />

UK 19 %<br />

Tagungen<br />

Germany<br />

19 %<br />

Top 10 countries % Other %<br />

1. Germany 18.0 12. Sweden 2.0<br />

2. United Kingdom 18.0 13. Netherlands 1.8<br />

3. Japan 9.5 19. Finland 1.0<br />

4. Italy 6.6 29. Norway 0.4<br />

5. France 6.4 31. Denmark 0.3<br />

6. USA 6.3<br />

7. Spain 3.3<br />

8. China 2.9<br />

9. Canada 2.5<br />

10. Poland 2.0<br />

Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 137


Preise<br />

Theodor-Förster-Gedächtnisvorlesung<br />

Diesjähriger Preisträger der von der Gesellschaft <strong>Deutsche</strong>r Chemiker und der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-<br />

Gesellschaft gemeinsam getragenen Theodor-Förster-Gedächtnisvorlesung ist Professor Dr. Dr. h.c. Kurt<br />

Schaffner vom Max-Planck-Institut <strong>für</strong> Strahlenchemie (emeritiertes Mitglied der MPG). Kurt Schaffner<br />

hat sich durch sein breites wissenschaftliches Werk beispielhaft <strong>für</strong> die Verbreitung und den Fortschritt<br />

der Photochemie eingesetzt und eine <strong>für</strong> dieses Fachgebiet sehr förderliche internationale Konkurrenz<br />

stimuliert. Da<strong>für</strong> wird ihm der Theodor-Förster-Preis zuerkannt.<br />

Kurt Schaffner wurde 1931 in Zürich in der Schweiz geboren. Er studierte Chemie an der Eidgenössischen<br />

Technischen Hochschule in Zürich und promovierte 1957 mit einem Thema über squalenoide<br />

Triterpene in der Gruppe von O. Jeger. Nach einer Postdoktorandenzeit in den USA bei H. Conroy<br />

(Brandeis University) begann er seine photochemischen Arbeiten im Rahmen seiner Habilitation an der<br />

ETH Zürich. Nach einem Ordinariat an der Universität Genf (1971–1976) wurde er als Wissenschaftliches<br />

Mitglied und Direktor an das Max-Planck-Institut <strong>für</strong> Strahlenchemie in Mülheim an der Ruhr<br />

berufen. Seine vielseitigen Arbeiten fanden international hohe wissenschaftliche Anerkennung und<br />

brachten ihm zahlreiche Ehrungen ein, darunter die Havinga-Medaille (1990), die Mitgliedschaft der<br />

Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften (1986), der <strong>Deutsche</strong>n Akademie der Naturforscher<br />

Leopoldina (1993), sowie der New York Academy of Sciences (1994) und der Preis der European Society for Photobiology (1997).<br />

Das Spektrum der Forschungsthemen von Kurt Schaffner hat sich von ursprünglich rein organisch-mechanistischen Zielrichtungen<br />

der Photochemie, die er in Zürich und Genf verfolgte, nach dem Wechsel nach Mülheim wesentlich auf die Photophysik und Photobiologie<br />

verlagert, die er in interdisziplinärer Weise und großer Bandbreite vom Einbezug theoretischer Methoden bis hin zu molekularbiologischen<br />

Anwendungen betrieb. Seine Forschung konzentrierte sich unter anderem auf die Strukturen der Phytochrome, zu deren<br />

Photochemie und Photophysik vom Sekunden- bis in den Femtosekundenbereich wesentliche Beiträge erarbeitet wurden. Weitere wegweisende<br />

Untersuchungen betreffen die Lichtsammelzentren der Photosynthese in Algen, grünen Bakterien und höheren Pflanzen.<br />

Die Ehrung des Preisträgers und die erste seiner Theodor-Förster-Gedächtnisvorlesungen wird im Rahmen der 17. Vortragstagung der<br />

Fachgruppe Photochemie der GDCh am 26. September 2001 an der Universität Würzburg stattfinden. Das Thema der Vorlesung, die im<br />

Verlaufe des nächsten halben Jahres noch an drei weiteren Universitäten in Deutschland gehalten werden wird, lautet: „Künstliche photosynthetische<br />

Antennen/Reaktionszentren-Systeme: auf dem Weg zur biomimetischen Selbstorganisation funktionaler Einheiten“.<br />

Nachrichten<br />

<strong>Deutsche</strong> Bunsen Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie<br />

Einladung zur<br />

Bonhoeffer-Eucken-Scheibe-Vorlesung<br />

U. E. Steiner<br />

Die Bonhoeffer-Eucken-Scheibe-Vorlesung wurde mit von Spenden vieler Einzelmitglieder der Bunsen-Gesellschaft 1995 ins Leben<br />

gerufen und ehrt das Gedächtnis der herausragenden Physiko-Chemiker Bonhoeffer, Eucken und Scheibe.<br />

Nach Beschluss des Vorstandes und Ständigen Ausschusses der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie wird<br />

Dr. D. Basting, Göttingen<br />

Präsident der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Physikalische</strong>n Gesellschaft<br />

Lambda Physik AG<br />

mit der Bonhoeffer-Eucken-Scheibe-Vorlesung geehrt. Die Vorlesungen<br />

„Mit Excimerlasern aus dem Labor an den Nemax 50 –<br />

Stand und Anwendungsperspektiven einer Technologie“<br />

finden statt am: 22. Oktober 2001 – Freie Universität Berlin<br />

12. November 2001 – Universität Jena<br />

13. Dezember 2001 – Universität Konstanz<br />

138 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001


Hans Sillescu zum 65. Geburtstag<br />

Am 5. Oktober 2001 begeht Professor Hans Sillescu seinen<br />

65. Geburtstag. Schon in der Schule war Hans Sillescu als besonders<br />

begabt aufgefallen und als Stipendiat der Studienstiftung des <strong>Deutsche</strong>n<br />

Volkes nahm er 1956 sein Chemie-Studium in seiner Heimatstadt<br />

Frankfurt/Main auf. Mehrfach hörte ich ihn seine Berufswahl<br />

mit einem Augenzwinkern kommentieren. Seine Liebe galt der<br />

Musik, jedoch war er realistisch genug zu erkennen, daß sich eine<br />

Solokarriere nicht unbedingt abzeichnete. So war ihm mit seinem<br />

Violoncello das erste Pult im Studentenorchester lieber als ein<br />

nachrangiges Pult in einer professionellen Philharmonie. Mit der<br />

<strong>Physikalische</strong>n Chemie wählte er ein Gebiet aus den Naturwissenschaften,<br />

das seiner Vorliebe <strong>für</strong> theoretisches Arbeiten entgegenkam,<br />

ohne jedoch die besonders hohen mathematischen Ansprüche<br />

zu erfordern, die er im Fach Theoretische Physik <strong>für</strong> notwendig<br />

erachtete. Hier wird bereits einer der herausragenden Wesenszüge<br />

von Hans Sillescu deutlich, seine zurückhaltende bescheidene und<br />

gerade dadurch gewinnende Art, mit sich selbst und seiner Umgebung<br />

umzugehen. In Hermann Hartmann, einem Sommerfeld-Schüler und<br />

Nestor der Theoretischen Chemie in Deutschland, fand er einen Förderer,<br />

der sein Talent früh erkannte. Hermann Hartmann hatte damals<br />

in Frankfurt ein in seiner experimentellen und theoretischen Breite<br />

geradezu einzigartiges Institut aufgebaut, wobei er besonders an<br />

neuen experimentellen Techniken interessiert war. So faszinierte ihn<br />

u. a. die Idee, Struktur und Dynamik von Proteinen durch Stickstoff-<br />

Kernquadrupolresonanz der Aminosäurebausteine zu untersuchen.<br />

Aus dieser Motivation heraus bildete Hartmann eine Gruppe, die sich<br />

der magnetischen Kernresonanz (NMR) widmete, Hans Sillescu<br />

wurde ihr Leiter. Schnell fand er heraus, daß das hochgesteckte Ziel<br />

nicht unmittelbar zu erreichen war. Vielmehr widmete er sich<br />

Nachrichten<br />

zunächst dem Hauptarbeitsgebiet Hartmanns, der Komplexchemie.<br />

Hier ermöglichte die NMR-Spektroskopie durch die direkte Beobachtung<br />

der zentralen Übergangsmetallionen völlig neuartige Einblicke.<br />

Schon in seiner 1961–64 durchgeführten Dissertation ging Hans<br />

Sillescu jedoch über die Messung von Linienpositionen in NMR-<br />

Spektren hinaus und wandte sich über die Messung von Linienbreiten<br />

der Spin-Relaxation und damit dynamischen Phänomenen zu. Die<br />

theoretische Beschreibung und experimentelle Erfassung langsamer,<br />

komplexer Moleküldynamik ist damit über 40 Jahre hinweg der klar<br />

identifizierbare Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit.<br />

Während seiner Postdoktorandenzeit 1966-67 bei Professor Daniel<br />

Kivelson, UCLA, Los Angeles, und Professor Roy Gordon, Harvard<br />

University, stand die Theorie der Bewegungsmittelung von NMRund<br />

ESR-Linienformen, die von anisotropen Spin-Wechselwirkungen<br />

herrühren, im Vordergrund. Typisch <strong>für</strong> seine Denk- und<br />

Arbeitsweise ist, dass Hans Sillescu dieses Problem von seinen physikalischen<br />

Grundlagen her betrachtete, Jahre bevor entsprechende<br />

Spektren in verschiedenen Systemen durch die Entwicklung hochauflösender<br />

Festkörper-NMR und Hochfeld-ESR-Methoden experimentell<br />

allgemein zugänglich wurden. Ebenso vorausschauend erkannte<br />

er, dass auf diese Weise neuartige Information über die<br />

Primärschritte der molekularen Dynamik von Polymeren zugänglich<br />

sein sollte, die von entscheidender Bedeutung <strong>für</strong> das Verständnis<br />

ihres mechanischen Verhaltens sind. Auch den „richtigen“ Kern<br />

nahm er ins Visier, das Deuteron 2 H, das man durch chemische<br />

Synthese selektiv in funktionelle Gruppen einbringen konnte. So<br />

fand sein klassisches Paper zur quantitativen Erfassung rotatorischer<br />

Bewegungen aus dem Jahre 1971 im Journal of Chemical Physics 10<br />

Jahre später durch eine kurze Arbeit mit dem Titel ‚Solid Echoes in<br />

the Slow-Motion Region‘ im Journal of Magnetic Resonance eine<br />

wichtige Fortsetzung. Die darin beschriebene Analyse von 2 H-NMR<br />

Spektren hat dieses Arbeitsgebiet geprägt. Ohne sie hätte die Deuteron-NMR<br />

wohl kaum die Bedeutung in Physik, Chemie, Biophysik<br />

und Materialwissenschaft erlangen können, die sie in den Folgejahren<br />

erreichte. Folgerichtig ist diese Arbeit seine am häufigsten<br />

zitierte Veröffentlichung.<br />

Zwischen 1971 und 1981 lagen aber darüber hinaus die wesentlichen<br />

Stationen seiner beruflichen Karriere, Habilitation an der Universität<br />

Frankfurt 1968, Ernennung zum Professor <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong><br />

Chemie 1971 und vor allem 1975 der Ruf auf eine C4-Professur an<br />

der Universität Mainz, als Nachfolger von Professor G. V. Schulz,<br />

einem Nestor der physikalisch-chemischen Polymerforschung in<br />

Deutschland. In Mainz ergaben sich <strong>für</strong> Hans Sillescu als Leiter eines<br />

großen Instituts wesentlich erweiterte Arbeitsmöglichkeiten. Wiederum<br />

typisch <strong>für</strong> ihn ist, dass er die von seinem Vorgänger etablierte<br />

chemisch-synthetische Komponente als Chance nutzte, selbst Expertise<br />

auf dem Gebiet der anionischen und später der Emulsionspolymerisation<br />

aufzubauen.<br />

Vor allem aber standen in Mainz seine Arbeiten an dynamischen<br />

Phänomenen komplexer Materialien im Zentrum des Interesses. So<br />

war seine Aktivität in ein stimulierendes Umfeld eingebettet, geprägt<br />

von zwei außerordentlich erfolgreichen Sonderforschungsbereichen<br />

Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 139


Nachrichten<br />

(SFB 75 „Physik und Chemie der Makromoleküle“, 1968–87, dessen<br />

Sprecher er in den letzten fünf Jahren war, und SFB 262 „Glaszustand<br />

und Glasübergang nicht-metallischer amorpher Materialien“,<br />

1987–2001). Über die Erweiterung seiner experimentellen Methodik<br />

durch optische Verfahren (Forcierte Rayleigh-Streuung, Lichtstreuung)<br />

und Aufbau einer besonders leistungsfähigen Apparatur zur<br />

Messung der translatorischen Diffusion mit Feldgradienten-NMR<br />

verfügt er mit seiner Arbeitsgruppe über ein weltweit einzigartiges<br />

Labor zur genauen Charakterisierung langsamer rotatorischer und<br />

translatorischer Molekülbewegungen. Vielbeachtete Arbeiten zur<br />

Entkopplung dieser beiden Bewegungsmoden bei der Annäherung an<br />

den Glasübergang, zu dort auftretenden dynamischen Heterogenitäten<br />

und fundierte Modelluntersuchungen an kolloidalen Systemen<br />

prägen seine Forschung in den neunziger Jahren.<br />

Hans Sillescu hat sich nie in den Vordergrund gedrängt. Während<br />

viele von uns wohl zuviel Zeit in mehr oder auch weniger konstruktiven<br />

Sitzungen verschiedener Gremien verbringen, hat er sich genügend<br />

Freiraum bewahrt, um wissenschaftliche Probleme auch heute noch<br />

selbst durchzurechnen. Er ist ein weltweit vielgefragter Experte, bei<br />

dem man Rat sucht und sicher sein kann, fundierte Antworten zu<br />

bekommen. So ist es kein Zufall, daß sein 65. Geburtstag durch eine<br />

spezielle Sitzung auf der <strong>für</strong> die Erforschung des Glasübergangs zentralen<br />

internationalen Tagung „Relaxation in Complex Systems“, im<br />

Juni d. J. auf Kreta gefeiert wurde. Zahlreiche Arbeiten in den beiden<br />

diesjährigen Bänden des Journal of Chemical Physics sind ihm<br />

gewidmet.<br />

Die Schilderung von Hans Sillescu wäre aber unvollständig ohne<br />

Würdigung seiner Tätigkeit als Hochschullehrer. Vorlesungen betrachtet<br />

er als zentrale Aufgabe, die ausgefeilte Grundvorlesung, die<br />

er ohne Manuskript hält, ebenso wie Spezialvorlesungen, die er bewusst<br />

und mit großem Erfolg zur Einführung in neue Arbeitsgebiete<br />

nutzt. Damit vermittelt er seine persönliche Denk- und Arbeitsweise<br />

an seine Studenten und vermag es, besonders begabte Nachwuchswissenschaftler<br />

heranzuziehen, nicht zuletzt auch als Vertrauensdozent<br />

der Studienstiftung. So finden sich unter Schülern und früheren<br />

Mitarbeitern vier Professoren und zwei Max-Planck-Direktoren.<br />

Im Privatleben tritt Hans Sillescu immer häufiger hinter seine<br />

Frau Beate zurück, die als vielseitige bildende Künstlerin Anerkennung<br />

findet. Mit Bewunderung und Hochachtung habe ich beobachtet,<br />

dass er neben seinem voll ausgefüllten Wissenschaftler-Leben immer<br />

Zeit <strong>für</strong> seine Streichquartett-Abende mit Gleichgesinnten fand.<br />

Lieber Hans, bleibe auch nach dem Ausscheiden aus dem offiziellen<br />

Professoren-Dasein so, wie Du immer warst. Wir werden Deinen Rat<br />

auch in Zukunft dankbar suchen.<br />

Hans Wolfgang Spieß<br />

140 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001


Gerhard Ertl zum 65. Geburtstag<br />

Gerhard Ertl wurde am 10. Oktober 1936 in Fellbach geboren.<br />

Nach der Schulzeit am Kepler-Gymnasium in Bad Cannstadt begann<br />

er 1955 mit dem Studium der Physik an der Technischen Hochschule<br />

Stuttgart. Unterbrochen durch zwei Studienaufenthalte an den<br />

Universitäten Paris (1957/58) und München (1958/59), schloss er<br />

1961 das Studium mit einer Diplomarbeit über ein Thema aus dem<br />

Bereich der elektrochemischen Kinetik ab, die er bei Heinz Gerischer<br />

anfertigte. In diesem jungen Arbeitskreis hat es ihm offensichtlich<br />

gefallen, er entschloss sich jedenfalls, hier auch seine Promotionsarbeit<br />

durchzuführen, diesmal mit einem Thema aus der von Gerischer geprägten<br />

Halbleiterelektrochemie.Verbunden damit war ein Ortswechsel<br />

an die Technische Hochschule München, wohin Gerischer einen Ruf<br />

angenommen hatte. Nach drei Jahren konnte Gerhard Ertl diese Arbeiten<br />

mit einer Dissertation zum Thema „Über die Kinetik der Oxidation<br />

von Wasserstoff an Germanium-Einkristallen“ abschließen.<br />

Nach seiner Promotion 1965 blieb Gerhard Ertl als wissenschaftlicher<br />

Assistent am dortigen Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie, entschied<br />

sich aber <strong>für</strong> einen deutlichen Wechsel in der Arbeitsrichtung.<br />

Motiviert und unterstützt durch Gerischer, der das Potenzial von derartigen<br />

Modelluntersuchungen auch früh gesehen hatte, wechselte er<br />

zu einer damals gerade neu aufkommenden Forschungsrichtung, der<br />

Untersuchung von Oberflächen und Oberflächenprozessen an wohldefinierten<br />

idealen Oberflächen, d. h., an einkristallinen Oberflächen<br />

Nachrichten<br />

unter Ultrahochvakuum-Bedingungen. Dieses inzwischen unter dem<br />

Namen „Surface Science“ bekannte Forschungsgebiet stand damals<br />

gerade am Beginn einer steilen Entwicklung. Die ersten kommerziellen<br />

Ultrahochvakuumapparaturen, an denen die Struktur von Oberflächen<br />

unter definierten Bedingungen über die Beugung langsamer<br />

Elektronen (LEED) bestimmt werden konnte, waren gerade auf den<br />

Markt gekommen, und Gerhard Ertl war einer der ersten in Deutschland,<br />

der diese neue Forschungsrichtung bearbeitete und damit eingeführt<br />

hat. Dies bot natürlich ideale Bedingungen <strong>für</strong> einen engagierten<br />

Habilitanden, der sich auch nicht davor scheute, <strong>für</strong> ein wichtiges<br />

Experiment auf dem Feldbett vor der Apparatur zu übernachten,<br />

um alle 4 Stunden den Stickstoff <strong>für</strong> die Kühlfalle nachzufüllen. Die<br />

<strong>Deutsche</strong> Forschungsgemeinschaft stellte ihm eine LEED-Apparatur<br />

zur Verfügung, schon im nächsten Jahr (1966) wurde eine wegweisende<br />

Veröffentlichung über LEED-Untersuchungen von Oberflächenreaktionen<br />

an Kupfereinkristallen eingereicht, und 1968 konnte<br />

sich Gerhard Ertl mit einer Arbeit „Untersuchung von Oberflächenstrukturen<br />

und -reaktionen mittels Beugung langsamer Elektronen“<br />

an der TH München <strong>für</strong> das Fach <strong>Physikalische</strong> Chemie habilitieren.<br />

Mit diesen Arbeiten zeigte Gerhard Ertl eine Eigenschaft, die<br />

charakteristisch <strong>für</strong> ihn ist, sein Geschick, das Potenzial neuer Entwicklungen<br />

und Methoden schon in sehr frühen Stadien zu erkennen<br />

und dieses Feld dann führend voranzutreiben.<br />

Im gleichen Jahr erhielt Gerhard Ertl im Alter von 32 Jahren (!)<br />

einen Ruf als ordentlicher Professor und Direktor an das Physikalisch-Chemische<br />

Institut der Technischen Universität Hannover, dem<br />

er noch im gleichen Jahr folgte. Seine grundlegenden Untersuchungen<br />

an Einkristallen ergänzten hervorragend die am Nachbarlehrstuhl<br />

von R. Haul laufenden, mehr anwendungsorientierten Forschungsaktivitäten<br />

in heterogener Katalyse. Mit den Möglichkeiten eines Lehrstuhls<br />

konnten die Arbeiten intensiviert, aber auch in neue Richtungen<br />

erweitert werden. Es gelang ihm schnell, eine aktive und in jeder<br />

Hinsicht engagierte Gruppe – der Ruf der Ausflüge und Doktorfeiern<br />

des Arbeitskreises Ertl in Hannover hielt sich noch bis weit in die<br />

80er Jahre – um sich zu sammeln. Hier zeigt sich ein weiterer charakteristischer<br />

Wesenszug von Gerhard Ertl, seine Fähigkeit, hervorragende<br />

Mitarbeiter zu gewinnen und <strong>für</strong> ihre Arbeiten zu begeistern.<br />

Zu diesen begeisterten Diplomanden und Doktoranden gehörten mit<br />

J. Küppers, K. Christmann und K. Wandelt auch die ersten Mitarbeiter,<br />

die es später selbst zu akademischen Ehren brachten.<br />

Die Arbeiten in Hannover führten zu grundlegenden Erkenntnissen<br />

über den Ablauf von Elementarprozessen an Oberflächen wie der<br />

Adsorption und katalytischen Oxidation von CO. Ein jetzt wieder<br />

aktuelles Thema, die Chemie von bimetallischen Oberflächen, wurde<br />

in mehreren Doktorarbeiten behandelt. Gleichzeitig wurden mit<br />

Untersuchungen zur laserinduzierten Desorption von Adsorbaten und<br />

theoretischen Betrachtungen zur statistischen Behandlung von<br />

Adsorbatschichten neue Wege beschritten, mit denen er der allgemeinen<br />

Entwicklung um ein Jahrzehnt voraus war.<br />

Diese Zeit endete mit dem 1973 erhaltenen Ruf auf den traditionsreichen<br />

Lehrstuhl von G. M. Schwab am Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong><br />

Chemie der Ludwig-Maximilians-Universität in München, dem er<br />

nach Ablehnung eines weiteren Rufes an die damalige KFA Jülich<br />

Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 141


Nachrichten<br />

noch im gleichen Jahr folgte. Es kamen noch einmal Jahre des Aufbaus.<br />

Zahlreiche neue Projekte wurden in Angriff genommen. Sie<br />

alle hatten aber klaren Bezug zu dem langfristigen Forschungsinteresse<br />

Gerhard Ertls, dem Verständnis von chemischen Reaktionen<br />

auf Metalloberflächen auf molekularer bzw. atomarer Skala. Wieder<br />

zeigte sich sein Gespür <strong>für</strong> neue, vielversprechende Methoden. Er<br />

erkannte das Potenzial der UV-Photoelektronenspektroskopie <strong>für</strong> das<br />

Verständnis der elektronischen Struktur von Oberflächen und<br />

beschaffte von seinen Berufungsmitteln eines der ersten derartigen<br />

Spektrometer. Zur Untersuchung grundlegender mechanistischer und<br />

dynamischer Aspekte von Oberflächenprozessen mit Hilfe der reaktiven<br />

Streuung von Molekülen wurde, auch dies erstmals in Deutschland,<br />

eine Molekularstrahlapparatur aufgebaut. Die daraus resultierenden<br />

Arbeiten über Mechanismus und Dynamik der katalytischen<br />

CO-Oxidation sind noch heute eine klassische Referenz. Zur Bestimmung<br />

der Oberflächenstruktur als Grundlage <strong>für</strong> Aussagen zu strukturellen<br />

Aspekten und Veränderungen bei Oberflächenprozessen<br />

wurde in Zusammenarbeit mit M. A. van Hove und später W. Moritz<br />

die dynamische Analyse von LEED-Intensitäten eingeführt. Mit der<br />

hier<strong>für</strong> aufgebauten Video-LEED-Technik wurde der Ablauf adsorbatinduzierter<br />

Oberflächenveränderungen verfolgt. Die Dynamik<br />

von Adsorption und Desorption, der Energieaustausch und die interne<br />

Energieumverteilung bei diesen Prozessen wurde, zunächst ebenfalls<br />

in einer Zusammenarbeit mit H. Walther, durch eine Kombination<br />

von Laserspektroskopie und Molekularstrahlexperiment untersucht.<br />

Die Übertragbarkeit der Ergebnisse dieser grundlegenden<br />

Arbeiten auf die reale Katalyse wurde schließlich durch Untersuchungen<br />

an Realkatalysatoren überprüft.<br />

In den 80er Jahren erweiterte sich der Arbeitsbereich noch einmal.<br />

Zur Untersuchung von Oberflächenstrukturen und adsorbat- bzw.<br />

reaktionsinduzierten Strukturveränderungen wurde im Rahmen des<br />

SFB 128 eines der ersten beiden UHV-Rastertunnelmikroskope<br />

Deutschlands aufgebaut, mit dem erstmals Metalloberflächen auf<br />

atomarer Skala sichtbar gemacht werden konnten. Zur selektiven<br />

Bestimmung der elektronischen Struktur von Oberflächen und insbesondere<br />

von Adsorbatschichten wurde die extrem oberflächenempfindliche<br />

Streuung metastabiler He*-Atome experimentell und<br />

methodisch entwickelt. In diesen Jahren legte Gerhard Ertl schließlich<br />

den Grundstein <strong>für</strong> eine ganz andersartige Arbeitsrichtung, in der<br />

er sich, angeregt durch frühere Arbeiten von E. Wicke an geträgerten<br />

Katalysatoren, erstmals mit mesoskopischen Effekten in Oberflächenprozessen<br />

beschäftigte. Er begann, sich <strong>für</strong> nichtlineare Phänomene<br />

bei Oberflächenreaktionen zu interessieren. Diese können<br />

zur Ausbildung von räumlich-zeitlichen (Oberflächen-) Strukturen<br />

führen. In ersten bahnbrechenden Arbeiten wurden die zugrundeliegenden<br />

Effekte und Prinzipien anhand der Oszillationen bei der CO-<br />

Oxidation an Pt-Oberflächen aufgezeigt, wobei die räumliche<br />

Strukturbildung mit Hilfe einer neuen ortsauflösenden Video-LEED<br />

Technik nachgewiesen werden konnte.<br />

Ertls Name verbindet sich mit der Aufklärung der Elementarprozesse<br />

in der Ammoniaksynthese, die in einer über viele Jahre laufenden<br />

Anstrengung systematisch und mit verschiedensten Methoden an<br />

einkristallen Modelloberflächen wie auch an Realkatalysatoren<br />

untersucht wurden, wobei die Dissoziation von adsorbierten N2-<br />

Molekülen als ratenbestimmender Schritt identifiziert werden konnte.<br />

Dabei verhalf ihm der Sonderforschungsbereich 128 „Elementare<br />

Anregungen an Oberflächen“, dem er als eine der tragenden Säulen<br />

zusammen mit Kollegen von Universität, Technischer Universität<br />

und dem Max-Planck-Institut <strong>für</strong> Plasmaphysik fast bis zu dessen<br />

Ende angehörte, über lange Jahre zu zumindest <strong>für</strong> Universitätsverhältnisse<br />

hervorragenden Arbeitsbedingungen.<br />

Unabdingbar <strong>für</strong> den Erfolg dieser Arbeiten war natürlich die<br />

„Mannschaft“. Auch hier bewies sich wieder Gerhard Ertls Geschick.<br />

Die Gruppe wuchs rasch, wobei die aus Hannover mitgekommenen<br />

Doktoranden und Assistenten den Münchener Neuanfängern gegenüber<br />

noch über Jahre durch ihr Interesse an Dingen wie den Spielergebnissen<br />

von Hannover 96 mühelos erkennbar waren. Kontakte mit inund<br />

ausländischen Forschergruppen führten zu einem lebhaften Austausch<br />

von Ideen und Personen. Ausländische post-docs und<br />

Gastprofessoren, die in wachsender Zahl kamen, erzeugten eine internationale<br />

Atmosphäre. Zu nennen wären hier z. B. Namen wie W. H.<br />

Weinberg und R. W. Madix. Umgekehrt nahm Gerhard Ertl selbst<br />

gern die Möglichkeit zu längeren Auslandsaufenthalten wahr, die ihn<br />

als Gastprofessor an attraktive Orte wie Pasadena (California Institute<br />

of Technology, 1976/77), Milwaukee (Univ. of Wisconsin, Sommer<br />

1979) und Berkeley (Univ. California, 1981/82) führten. Der<br />

Zusammenhalt des Arbeitskreises wurde weiter durch unvergessliche<br />

Doktorfeiern und Ausflüge gefestigt, wobei sich rasch eine Konkurrenz<br />

mit den „Hannoveraner Zeiten“ ergab. (Nachfragen ergaben,<br />

dass Details den Teilnehmern noch heute in Erinnerung sind.) Zur<br />

Attraktivität trug sicherlich auch die Lage des Instituts im Zentrum<br />

Münchens bei, mit dem Erfolg, dass ständige Raumnot herrschte.<br />

Hier soll noch eine andere charakteristische Eigenschaft von Gerhard<br />

Ertl erwähnt werden. Er hatte nie Sprechstunden, weder in München<br />

noch später in Berlin, und war <strong>für</strong> seine Mitarbeiter immer zu<br />

sprechen. (Nur die letzten 10 Minuten vor der Vorlesung waren heilig!)<br />

Bewundernswert war dabei seine Fähigkeit, anschließend sofort<br />

wieder konzentriert dort weiterarbeiten zu können, wo man ihn unterbrochenen<br />

hatte. Insbesondere bei kurzen Fragen, <strong>für</strong> die nicht der<br />

„Besprechungstisch“ aufgesucht wurde, sah dies so aus, dass er sich<br />

nach Beendigung des Gesprächs umdrehen und den Satz so weiterschreiben<br />

konnte wie er ihn begonnen hatte.<br />

In den ersten Münchener Jahren entstand auch „der Ertl-Küppers“,<br />

das von Gerhard Ertl und Jürgen Küppers geschriebene Lehrbuch<br />

„Low Energy Electrons and Surface Chemistry“, ein „must“ <strong>für</strong> jeden<br />

Diplomanden und Doktoranden in diesem Feld. Mit seiner Tätigkeit<br />

als Mitherausgeber von „Surface Science“ (1977–86) hatte er dazu<br />

eine weitere, überaus arbeitsintensive Aufgabe übernommen. Unvorstellbar<br />

<strong>für</strong> heutige Verhältnisse erscheint es, dass die Lehrstuhlsekretärin,<br />

erst Frau Gräven, dann Frau Katsifis, ohne zusätzliche Hilfe<br />

auch die damit anfallende umfangreiche Korrespondenz und, während<br />

seiner Zeit als SFB-Sprecher, auch noch das SFB-Sekretariat mit erledigte,<br />

ein Beispiel <strong>für</strong> das effektive Arbeiten aller Beteiligten.<br />

Natürlich machten derartig erfolgreiche Arbeiten Gerhard Ertl in<br />

der ganzen Welt bekannt. Er erhielt Rufe an die Universität Münster<br />

(1983) und an die University of California in Santa Barbara (1983),<br />

die er aber beide ablehnte. Dem 1984 erfolgten Angebot der Max-<br />

Planck-Gesellschaft, als Direktor an das Fritz-Haber-Institut zu<br />

gehen, konnte er sich aber nicht verschließen. 1986 wechselte er als<br />

Nachfolger seines Lehrers Heinz Gerischer nach Berlin.<br />

Mit dem Umzug nach Berlin, der sich in einer imposanten, von K.<br />

Wandelt wie gewohnt meisterhaft organisierten LKW-Aktion vollzog,<br />

änderten sich die Dimensionen noch einmal. Aus dem Lehrstuhl<br />

mit ca. 25 Mitarbeitern wurde jetzt die Abteilung <strong>Physikalische</strong> Chemie<br />

mit zeitweise über 100 Mitarbeitern. Dieses und die großzügige<br />

Ausstattung (vielleicht nicht von allen Mitarbeitern so gesehen) er-<br />

142 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001


möglichten eine deutliche Ausweitung der Forschungsarbeiten. Dabei<br />

muss gesagt werden, dass Gerhard Ertl mit seiner „Münchener Truppe“<br />

– der Lehrstuhl war praktisch komplett mitgekommen – keineswegs<br />

in ein leeres Haus kam, sondern in ein aktives Forschungsinstitut, und<br />

es ist bewundernswert, wie es ihm mit viel Geschick und Einfühlungsvermögen,<br />

aber sicherlich auch dem guten Willen aller Beteiligten<br />

gelang, hieraus eine zunehmend homogene Einheit zu formen.<br />

Die seitdem in der Abteilung <strong>Physikalische</strong> Chemie durchgeführten<br />

vielfältigen Forschungsarbeiten können hier nur auszugsweise<br />

und summarisch angesprochen werden. Dabei wird sich zeigen, dass<br />

trotz aller Vielfalt auch hier dasselbe Credo gültig ist: Sie alle haben<br />

klaren Bezug zu dem langfristigen Forschungsinteresse Gerhard<br />

Ertls, dem grundlegenden Verständnis von chemischen Reaktionen<br />

auf Metalloberflächen, nur dass sich die Größenskala vom molekularen<br />

bzw. atomaren Bereich in beide Richtungen erweitert, auf der<br />

einen Seite in den subatomaren Bereich (Energietransfer während<br />

des Ablaufs von Oberflächenprozessen über Elektronenanregungen),<br />

auf der andern Seite in den mesoskopischen Bereich (Strukturbildung),<br />

und das Fragen der Dynamik eine größere Rolle einnehmen.<br />

Wieder orientieren sich die Arbeiten an einfachen und wohldefinierten,<br />

aber nichtsdestotrotz auch wirtschaftlich wichtigen Reaktionen,<br />

und wieder spielen die apparative und die methodische Entwicklung<br />

von neuartigen oder Weiterentwicklung bestehender physikalischer<br />

Messmethoden eine wichtige Rolle.<br />

Die sich rasch entwickelnde Rastertunnelmikroskopie führte zu<br />

bisher nicht <strong>für</strong> möglich gehaltenen Einblicken in die (Defekt-) Struktur<br />

von Oberflächen – die ersten atomar aufgelösten STM-Aufnahmen<br />

von Metalloberflächen entstanden hier – und insbesondere in deren<br />

Rolle beim Ablauf von Oberflächenprozessen. Derartige Untersuchungen<br />

zeigten, dass die Wechselwirkung mit Adsorbaten zu erheblichen<br />

Umstrukturierungen führen kann. Weiterhin ermöglichten sie<br />

direkte Aussagen zur Dynamik von Adsorptionsvorgängen: Danach<br />

kann der Energietransfer zur Unterlage bei der dissoziativen Adsorption<br />

zweiatomiger Moleküle so schnell erfolgen, dass die resultierenden<br />

Adatome praktisch lokalisiert bleiben. Erstmals konnten schließlich<br />

mit einem neu entwickelten Hochgeschwindigkeits-Rastertunnelmikroskop<br />

Oberflächenprozesse wie die CO-Oxidation oder die<br />

Diffusion von Adsorbaten direkt sichtbar gemacht werden und makroskopische<br />

Gesetze wie das Fick'sche Gesetz bzw. kinetische Zeitgesetze<br />

auf atomistischer Skala verifiziert werden.<br />

Systematische Entwicklungen in der dynamischen LEED-Theorie,<br />

die zusammen mit W. Moritz durchgeführt wurden, erlaubten die<br />

Lösung zunehmend komplexer Strukturen. Zusammen mit hochauflösender<br />

spektroskopischer Charakterisierung von Adsorbatschichten<br />

wurde so eine Datenbasis <strong>für</strong> die Analyse von Ausgangs-/Endzuständen<br />

von Oberflächenreaktionen und <strong>für</strong> den Vergleich mit theoretischen<br />

Arbeiten erarbeitet.<br />

Großes Gewicht beansprucht die Erforschung mesoskopischer<br />

Effekte, die Bildung mesoskopischer Strukturen aufgrund nichtlinearer<br />

Phänomene. Hier konnten unter Ausnutzung des am FHI vorhandenen<br />

Know-hows in Elektronenmikroskopie zwei spezifisch auf<br />

diese Fragestellung zugeschnittene Methoden entwickelt werden, die<br />

Photoelektronen-Emissions-Mikroskopie und die auch bei Hochdruck-Bedingungen<br />

einsetzbare ellipsometrische Mikroskopie. Messungen<br />

mit diesen neuen Methoden konnten erstmals auf eindrucksvolle<br />

Weise die Ausbildung von zeitlich veränderlichen räumlichen<br />

Strukturen und die der Synchronisation einzelner Strukturen<br />

zugrundeliegenden Prinzipien sowie die Rolle von Defekten bei der<br />

Nachrichten<br />

Erzeugung kinetischer Instabilitäten in verschiedenen Oberflächenreaktionen<br />

aufzeigen. Diese wurden dann theoretisch auf der Grundlage<br />

atomistischer Prozesse mit Hilfe von nichtlinearen Zusammenhängen<br />

erklärt. Ähnliche Effekte wurden auch <strong>für</strong> elektrokatalytische<br />

Reaktionen nachgewiesen und erforscht.<br />

Eine ganz neuer Arbeitsbereich wurde zur Erforschung der Dynamik<br />

ultraschneller Oberflächenprozesse eingerichtet. Dieses können<br />

sein: der Ladungs- und Energietransfers an Oberflächen und die Entwicklung<br />

von Reaktionszwischenprodukten und von angeregten<br />

Zuständen. Ausgeklügelte „pump-probe“ Femtosekunden-Laserspektoskopie-Experimente,<br />

die speziell hier<strong>für</strong> aufgebaut wurden<br />

und jeweils auf neuesten Laser-Entwicklungen beruhten, gaben Aufschluss<br />

über die Dynamik von Elektronen („hot electrons“) und die<br />

Wechselwirkung dieser „hot electrons“ mit Adsorbaten. Erstmals<br />

erhielt man so direkten Einblick in die Dynamik des bei der Anregung<br />

von Adsorbaten stattfindenden Energietransfers.<br />

Als letzte Stufe auf dem Weg zur realen Katalyse sind die<br />

umfangreichen mechanistischen Untersuchungen an realen Katalysatoren<br />

zu nennen, die von aufwendigen Arbeiten zur Katalysatorcharakterisierung<br />

begleitet waren. Neben den weiterlaufenden<br />

Untersuchungen zur Ammoniaksynthese wurden weitere Schlüsselreaktionen<br />

wie die Styrolsynthese über Eisenoxid-Katalysatoren, die<br />

Reduktion von Stickoxiden über Ruthenium-Katalysatoren und die<br />

partielle Oxidation von Methanol über Silber untersucht. Wie schon<br />

bei der Ammoniaksynthese gelang es Gerhard Ertl, <strong>für</strong> diese Reaktionen<br />

detaillierte Reaktionsmodelle vorzuschlagen. Diese berücksichtigen<br />

jetzt auch spezifische Festkörperphasen der Katalysatoren<br />

unter Reaktionsbedingungen. Auch der Erfolg dieser Arbeiten, die zu<br />

Recht als Klassiker der Katalyseforschung bezeichnet werden, beruhte<br />

auf der engen Verknüpfung verschiedenster Methoden, von statischen<br />

und dynamischen Untersuchungen an Modelloberflächen bis<br />

hin zu mikroskopischen und Strukturuntersuchungen des realen<br />

Katalysators, z. T. unter Reaktionsbedingungen.<br />

Diese wie auch hier nicht explizit aufgeführten Arbeiten unterstreichen<br />

Zielsetzung und Prinzip der Ertl'schen Arbeiten: Ziel ist das quantitative,<br />

physikalische Verständnis der den heterogenen Oberflächenreaktionen<br />

zugrundeliegenden Prinzipien. Dazu werden, häufig mit spezifisch<br />

hier<strong>für</strong> entwickelten Methoden, Experimente auf unterschiedlichem<br />

Grad der Vereinfachung und unterschiedlicher Größenskala<br />

durchgeführt, die eine quantitative Beschreibung der ihnen zugrundeliegenden<br />

Phänomene und Prozesse ermöglichen und schließlich, in<br />

Kombination, zum quantitativen Verständnis der jeweiligen Gesamtreaktion<br />

bzw. der ihr zugrundeliegenden Prinzipien führen.<br />

Wie schon zuvor waren auch jetzt motivierte und engagierte Mitarbeiter<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> den Erfolg. Ganz offensichtlich war es<br />

Gerhard Ertl auch auf der größeren Dimension der Abteilung – bei<br />

100 Mitarbeitern und einem umfangreichen Terminkalender sind<br />

häufige Kontakte mit einzelnen Mitarbeitern wohl kaum die Regel –<br />

wieder mit dem ihm eigenen Geschick gelungen, dies zu erreichen.<br />

Auch weiterhin war er, wann immer möglich, <strong>für</strong> seine Mitarbeiter zu<br />

Gesprächen zu erreichen. Und auch weiterhin wurde der Zusammenhang<br />

des „Arbeitskreises“ durch gemeinsame Veranstaltungen gefördert,<br />

auch wenn es ihm nicht mehr möglich war, an allen Doktorfeiern<br />

teilzunehmen.<br />

Mit den Möglichkeiten des Fritz-Haber-Instituts, der Attraktivität<br />

der dort laufenden Forschungsarbeiten und den vielfältigen Kontakten<br />

Gerhard Ertls nahm auch der Strom von Gastwissenschaftlern ständig<br />

zu. Eine Vielzahl von jungen Wissenschaftlern kamen als post-docs<br />

Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 143


Nachrichten<br />

und brachten ihre Erfahrung in die Forschungsarbeiten ein. Professoren<br />

aus dem In- und Ausland, viele von ihnen als Preisträger der Alexander-von-Humboldt-Stiftung,<br />

verbrachten hier ihr Sabbatical, so<br />

z. B. G. Somorjai (Univ. California, Berkeley) und M. White (Univ.<br />

Texas, Austin). Sie alle bereicherten mit ihren Ideen und Vorstellungen<br />

die wissenschaftliche Diskussion und Atmosphäre und schafften<br />

umgekehrt auch Kontakte zu in- und ausländischen Forschergruppen.<br />

Die Beschreibung der Forschungsarbeiten Gerhard Ertls kann nur<br />

beispielhaft sein. Einen besseren Überblick gibt seine zurzeit fast 600<br />

Veröffentlichungen umfassende Publikationsliste, die einen weiten<br />

Bereich von anspruchsvollster Femtosekunden-Laserspektroskopie<br />

über Oberflächenphysik, Oberflächenchemie, nichtlinearer Dynamik<br />

bis hin zu heterogener Katalyse und Elektrochemie umfassen. Viele<br />

davon sind interdisziplinär oder in Zusammenarbeit mit Partnern aus<br />

anderen Fachrichtungen entstanden. Die bis in jüngste Zeit immer<br />

wieder erscheinenden Arbeiten, die er als Alleinautor verantwortet,<br />

zeigen aber auch sein trotz aller anderen Belastungen anhaltendes<br />

Bestreben, Probleme und Zusammenhänge mit der ihm eigenen Präzision<br />

und Klarheit im Überblick darzustellen. Last but not least soll<br />

noch erwähnt werden, dass während der „Berliner Zeit“ nach dem<br />

„Ertl-Küppers“ ein weiteres Werk entstand, auf das Gerhard Ertl<br />

stolz sein darf, das von ihm zusammen mit H. Knözinger und J. Weitkamp<br />

herausgegebene fünfbändige „Handbook of Catalysis“, das<br />

zusammen mit zwei Folgebänden mit denselben Mitherausgebern zu<br />

Recht als Standardwerk <strong>für</strong> die Katalyseforschung gelten kann.<br />

Ähnliche Qualitäten und Gespür wie in der Forschung bewies<br />

Gerhard Ertl auch in der Lehre. Seine Vorlesungen waren beliebt<br />

wegen ihrer klaren Darstellung. Er hat es immer verstanden, in wissenschaftlichen<br />

Vorträgen und Diskussionen wie auch in Vorlesungen<br />

Probleme bis auf ihren eigentlichen Kern zu vereinfachen und sie<br />

dann so in einer <strong>für</strong> Studenten verständlichen und nachvollziehbaren<br />

Art und Weise zu erklären. Ungezählte lectureships und eingeladene<br />

Hauptvorträge auf großen Tagungen bezeugen, dass sich die Vorträge<br />

Gerhard Ertls nicht nur durch einen hochaktuellen Inhalt, sondern<br />

auch durch Klarheit und didaktischen Aufbau auszeichnen. Eine<br />

Vielzahl von Diplomanden, Doktoranden, Postdoktoranden und<br />

Habilitanden erlebte ihn als akademischen Lehrer. Neben der Qualität<br />

der wissenschaftlichen Arbeit waren sie motiviert – und hier<br />

zitiere ich die Worte in meiner eigenen Habilitationsschrift, die aber<br />

vermutlich auch in vielen anderen stehen – durch „die Bereitschaft,<br />

frei gewähren zu lassen“. Der Erfolg dieser Methode zeigt sich letztlich<br />

auch darin, dass ihm bis jetzt 13 seiner Schüler als Professoren<br />

in <strong>Physikalische</strong>r Chemie oder Physik an in- und ausländischen<br />

Universitäten in die akademische Laufbahn nachgefolgt sind. Dazu<br />

kommen noch die zahlreichen ehemaligen ausländischen post-docs<br />

und Gastwissenschaftler, die heute als Professoren oder in ähnlich<br />

leitender Stellung an Universitäten und Forschungsinstituten in ihren<br />

Heimatländern tätig sind.<br />

Es ist nur natürlich, dass ein Wissenschaftler vom Range Gerhard<br />

Ertls mit seiner Erfahrung und seinem Weitblick ein gesuchter Ratgeber<br />

ist. Neben seinen Aufgaben in Forschung und Lehre hat er sich<br />

in vielfältiger Weise in der akademischen und wissenschaftlichen<br />

Selbstverwaltung wie auch in wissenschaftlichen Gesellschaften<br />

engagiert. Sowohl in Hannover wie auch in München war er als<br />

Dekan tätig, zweimal vertrat er in München als Sprecher den SFB<br />

128. Verschiedene wissenschaftliche Organisationen, denen er sich<br />

als Vorstandsmitglied zur Verfügung stellte, konnten von seinen vielfältigen<br />

Erfahrungen profitieren, u. a. auch die <strong>Bunsengesellschaft</strong><br />

(Mitglied des Ständigen Ausschusses 1979–81) und die GDCh (Vorstandsmitglied<br />

1990–93). Dasselbe gilt auch <strong>für</strong> eine Reihe von wissenschaftlichen<br />

Instituten, bei denen er als Beirats- bzw.<br />

Kuratoriumsmitglied mitwirkte. Zahllose Preiskomitees suchten und<br />

suchen seinen Rat und seine Hilfe bei der Evaluierung preiswürdiger<br />

wissenschaftlicher Leistungen.<br />

Anfang der neunziger Jahren engagiert er sich intensiv bei der<br />

Gestaltung der Wissenschaftsstrukturen in den neuen Bundesländern,<br />

u. a. als Mitglied der Evaluierungskommission des Wissenschaftsrats,<br />

später dann als kommissarischer Direktor des Max-Planck-Instituts<br />

<strong>für</strong> Mikrostrukturphysik in Halle. Die Forschungsförderung in<br />

Deutschland beeinflusste er nachdrücklich durch seine langjährige<br />

Tätigkeit in verschiedensten hochkarätigen Gutachtergremien, so im<br />

Senatsausschuss <strong>für</strong> Sonderforschungsbereiche der DFG (1976–79),<br />

im Gutachterauschuss „Synchrotonstrahlung“ des BMFT (1981–88)<br />

und als gewählter DFG-Fachgutachter <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie<br />

(1988–95). Vor allem aber ist hier natürlich seine Tätigkeit <strong>für</strong> die<br />

DFG als deren Vizepräsident (1995–2001) zu nennen.<br />

Die wissenschaftlichen Leistungen von Gerhard Ertl wurden in<br />

vielfacher Weise ausgezeichnet. 1986 wurde er zum Honorarprofessor<br />

an der FU Berlin und an der TU Berlin ernannt, 1996 an der Humboldt-Universität<br />

zu Berlin. Die Ruhr-Universität Bochum ehrte ihn<br />

1992 mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde, ein weiterer Ehrendoktor<br />

wurde ihm im letzten Jahr von der Universität Münster verliehen.<br />

Er ist Mitglied bzw. Korrespondierendes Mitglied zahlreicher<br />

deutscher bzw. europäischer Wissenschaftlicher Akademien. Von<br />

den zahllosen ihm verliehenen Preisen und Ehrungen sollen hier<br />

stellvertretend die Liebig-Denkmünze der GDCh (1987), die Alwin-<br />

Mittasch-Medaille der DECHEMA (1990), der Leibnitz-Preis der<br />

DFG (1991) der Japan Prize der Science and Technology Foundation<br />

of Japan (1992), der Medard A. Welch Award der American<br />

Vacuum Society, die Bunsen-Denkmünze der Bunsen-Gesellschaft,<br />

der Wolf-Prize in Chemistry der Wolf-Foundation (1998) und der<br />

Ziegler-Preis der GDCh (1998) genannt werden. 1992 wurde ihm das<br />

Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen.<br />

Im Namen seiner Freunde, Schüler, Kollegen und Mitarbeiter gratulieren<br />

wir Gerhard Ertl herzlichst zum 65. Geburtstag. Für die kommenden<br />

Jahre wünschen wir ihm alles Gute. Wir wünschen ihm weiterhin<br />

viel Erfolg in Forschung und Wissenschaft, mit neuen Ideen,<br />

spannenden Fragestellungen und neuen Erkenntnissen. Wir wünschen<br />

ihm auch, dass er in etwas größerem Umfang als bisher seinen<br />

weiteren Neigungen nachgehen kann. Dazu gehören seine Freude an<br />

der Musik – er spielt exzellent Klavier und Cembalo, und Kollegen<br />

wie J. Hölzl wissen, dass er begeistert Kammermusik macht – aber<br />

auch die von seiner Frau organisierten herbstlichen Reisen in die<br />

Toscana, nach San Gimignano oder auf die Kanarischen Inseln, und<br />

nicht zu vergessen das „Schwammerl suchen“ (mit Buch!). Wir wünschen<br />

ihm und seiner Familie, seiner Frau Barbara, seinen beiden<br />

Kindern Christine und Matthias und seinen drei Enkelkinder, dass sie<br />

in Zukunft etwas mehr zu ihrem Recht kommen. Vor allem aber<br />

wünschen wir ihm Gesundheit, dass er dies in alter Aktivität und<br />

Freude genießen kann.<br />

Rolf Jürgen Behm<br />

144 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001


The Faraday Division of the Royal Society of Chemistry, in association<br />

with:<br />

<strong>Deutsche</strong> Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong> Physicalische Chemie (DBG)<br />

Division de Chimie Physique (Société Française de Chimie –<br />

Société Française de Physique)<br />

Società Chimica Italiana Divisione di Chimica Fisica<br />

invite you to participate in the Joint Meeting/121st Faraday Discussion,<br />

to be held at Harnack Haus, Fritz-Haber-Institut der Max-<br />

Planck-Gesellschaft, Berlin, Germany from Monday 15 April to<br />

Wednesday 17 April 2002.<br />

Recent advances in experimental and theoretical methods, in electrochemistry<br />

and surface science, increasingly indicate that the<br />

„solid“ electrode is a dynamic entity on time scales commensurate<br />

with electrochemical processes.<br />

The Discussion will focus on investigations that deal specifically<br />

with the surface dynamic aspects of electrode processes, and the consequences<br />

in terms of fundamental understanding and applications. A<br />

broad range of electrochemical systems will be covered, including<br />

single crystal metal and semiconducting electrodes, polycrystalline<br />

and particulate electrodes, and electrode surfaces modified with<br />

molecular monolayers, metal oxides and polymer films. Contributions<br />

include a wide range of in-situ structural, imaging and spectroscopic<br />

techniques operating at high spatial and/or temporal resolution.<br />

New and unpublished, experimental and theoretical works will be<br />

presented in the following areas:<br />

• Reconstructing/relaxation dynamics<br />

• Surface diffusion and migration<br />

• Surface bound molecular processes<br />

• Surface transformations<br />

• Insertion processes<br />

• Nucleation phenomena<br />

• Adsorption/desorption processes<br />

Professor Patrick R Unwin CChem MRSC<br />

University of Warwick, UK<br />

Chairman, Faraday Discussion 121<br />

Dr. habil. Karl Doblhofer<br />

Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft, Germany<br />

Date and Location<br />

Berlin, Germany’s largest city and historic capital has long been a<br />

centre of learning and the arts. The meeting will take place at<br />

Harnack Haus, Fritz-Haber-Institut which is located in Dahlem the<br />

historic university district of Berlin. Harnack-Haus has become a<br />

symbol of German academic research, founded by the Kaiser Wilhelm<br />

Society for the promotion of the sciences, and where famous German<br />

1st Circular<br />

JOINT MEETING 2002<br />

OF THE EUROPEAN SOCIETIES/DIVISIONS OF PHYSICAL CHEMISTRY<br />

Faraday Discussion No: 121<br />

The Dynamic Electrode Surface<br />

Harnack Haus, Fritz-Haber-Institut, Berlin, Germany<br />

15–17 April 2002<br />

Nachrichten<br />

researchers of their day lived and worked. It has survived the Third<br />

Reich and the Second World War and is now in the hands of the Max<br />

Planck Society.<br />

Further information can be found on the web site: http://www.fhiberlin.mpg<br />

Preprints<br />

Preprints will be issued four weeks in advance of the meeting. The<br />

Discussion will be conducted on the assumption that the papers have<br />

been read in advance and only five minutes will be allowed for presentation.<br />

Most of the time will be devoted to discussion, which is<br />

then submitted for publication in the proceedings which will be<br />

published by the Society about six months after the conference.<br />

Accommodation<br />

Accommodation will be available in Harnack Haus and local<br />

hotels. Further details will be given in the second circular.<br />

Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 145<br />

Fees<br />

The early bird registration fee is expected to be £135 for members<br />

of the Royal Society of Chemistry and of DBG and £190 for nonmembers.<br />

This fee includes a set of pre-prints of the papers. A reduced<br />

fee of £15.00 will be charged for student members and £30 for<br />

student non-members.<br />

Organizing Committee<br />

Professor Patrick R Unwin (Chairman), Dr Karl Doblhofer (Local<br />

Organiser), Professor Gerhard Ertl, Professor Andrew Hamnett, Professor<br />

Brian Hayden, Professor A Robert Hillman and Professor<br />

Andrzej Wieckowski.<br />

Further Information<br />

The Second Circular and application form will be circulated in<br />

early December 2001 to those who have returned the slip requesting<br />

further information. All enquiries concerning attendance at the Discussion<br />

should be addressed to:<br />

Christine Hall, FD121, Conferences & Awards, Royal Society of<br />

Chemistry, Burlington House, London, W1J 0BA UK; tel: +44 (0)20<br />

7437 8656; fax: +44 (0)20 77 34 12 27, e-mail: conferences@rsc.org<br />

Any queries regarding scientific matters should be referred to:<br />

Professor Patrick R Unwin, Department of Chemistry, University of<br />

Warwick, Coventry, CV4 7AL, tel: +44 (0)1203 523 264;<br />

fax: +44 (0)1203 524 112; e-mail: p.r.unwin@warwick.ac.uk<br />

Information will also be available on the regularly updated conference<br />

web pages: http:/lwww.rsc.org/conferences


Nachrichten<br />

Geburtstage im September 2001<br />

Prof. Dr. Rüdiger Szargan, Hüfnerstr. 21,<br />

04159 Leipzig, begeht am 11. September<br />

2001 seinen 60. Geburtstag.<br />

Dr. Reynir Vilhjalmsson, Voßbusch 8,<br />

48155 Münster, begeht am 30. September<br />

2001 seinen 60. Geburtstag.<br />

Dr. Dieter Horn, Schröderstr. 69, 69120 Heidelberg,<br />

begeht am 13. September 2001 seinen<br />

65. Geburtstag.<br />

Prof. Dr. Werner Ebeling, Mühlendamm 5,<br />

10178 Berlin, begeht am 15. September<br />

2001 seinen 65. Geburtstag.<br />

Prof. Dr. Nils Jaeger, Universität Bremen,<br />

Institut <strong>für</strong> Angewandte und <strong>Physikalische</strong><br />

Chemie, Fachbereich 2, Postfach 33 04 40,<br />

28334 Bremen, begeht am 29. September<br />

2001 seinen 65. Geburtstag.<br />

Prof. Dr. Horst Stegemeyer, Erwin-Pfefferle-Weg<br />

10, 79244 Münstertal, begeht am<br />

9. September 2001 seinen 70. Geburtstag.<br />

Dr. Felix Schreiner, 19809 South 116th<br />

Avenue, USA-Mokena, IL 60448, begeht am<br />

28. September 2001 seinen 70. Geburtstag.<br />

Prof. Dr. Rüdiger Memming, Wildbret 3,<br />

25462 Rellingen, begeht am 28. September<br />

2001 seinen 70. Geburtstag.<br />

Prof. Dr. Joachim Stauff, Parkstift Hahnhof,<br />

Hahnhofstr. 15, 76530 Baden-Baden, begeht<br />

am 10. September 2001 seinen 90. Geburtstag.<br />

Dr. Heinrich Logemann, Richard-Wagner-<br />

Str. 6, 51375 Leverkusen, begeht am 9. September<br />

2001 seinen 95. Geburtstag.<br />

Geburtstage im Oktober 2001<br />

Prof. Dr. Ulf-Martin Messow, Waldstr. 41,<br />

04668 Waldbardau, begeht am 4. Oktober<br />

2001 seinen 60. Geburtstag<br />

Dr. Harald Fischbach, Westpreußenstr. 7,<br />

37520 Osterode, begeht am 7. Oktober 2001<br />

seinen 60. Geburtstag<br />

Prof. Dr. Rüdiger N. Lichtenthaler, Universität<br />

Heidelberg, Angewandte Thermodynamik,<br />

Physikalisch-Chemisches Institut, Im<br />

Neuenheimer Feld 253, 69120 Heidelberg,<br />

begeht am 31. Oktober 2001 seinen 60. Geburtstag<br />

Prof. Dr. Lutz Zülicke, Hoffmannstr. 1 B,<br />

12489 Berlin, begeht am 2. Oktober 2001<br />

seinen 65. Geburtstag<br />

Prof. Dr. Hans Sillescu, Universität Mainz,<br />

Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie, Jakob-<br />

Welder-Weg 11, 55099 Mainz, begeht am<br />

5. Oktober 2001 seinen 65. Geburtstag<br />

Prof. Dr. Gerhard Ertl, Fritz-Haber-Institut<br />

der Max-Planck-Gesellschaft, Faradayweg<br />

4–6, 14195 Berlin, begeht am 10. Oktober<br />

2001 seinen 65. Geburtstag<br />

Prof. Dr. Andreas Otto, Universität Düsseldorf,<br />

Lehrstuhl <strong>für</strong> Oberflächenwissenschaft,<br />

IPkM, Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf,<br />

begeht am 23. Oktober 2001 seinen 65. Geburtstag<br />

Prof. Dr. Wolfram Schnabel, Krottnaurerstr.<br />

11, 14129 Berlin, begeht am 7. Oktober 2001<br />

seinen 70. Geburtstag<br />

Prof. Dr. Riccardo Ferro, Università di<br />

Genova, Dipartimento di Chimica e Chimica<br />

Industriale, via Dodecaneso, 31, I-16146<br />

Genova, begeht am 6. Oktober 2001 seinen<br />

75. Geburtstag<br />

Prof. Dr. Erich Krautz, Meringer Str. 43,<br />

86316 Friedberg, begeht am 26. Oktober<br />

2001 seinen 95. Geburtstag<br />

Neuanmeldungen<br />

zur Mitgliedschaft<br />

Nr. 78310 Dr. rer. nat. Marek Sierka, Humboldt-Universität<br />

zu Berlin, Institut<br />

<strong>für</strong> Chemie, Arbeitsgruppe<br />

Quantenchemie, Jägerstraße 10–11,<br />

10117 Berlin (durch J. Sauer)<br />

Nr. 78311 Ordinarius Srulek Cederbaum,<br />

Birkenweg 59, 69221 Dossenheim<br />

(durch H. Behret)<br />

Nr. 78312 Tadios Tesfu-Zeru, Justus-Liebig-<br />

Universität, Physikalisch-Chemisches<br />

Institut, Heinrich-Buff-Ring<br />

58, 35392 Gießen (durch J. Janek)<br />

Nr. 78313 Johannes Hachmann, Hügelstraße<br />

1, 07749 Jena (durch H. Dunken)<br />

Nr. 78314 PD Dr. Armin Gölzhäuser, Universität<br />

Heidelberg, Angewandte<br />

<strong>Physikalische</strong> Chemie, Im Neuenheimer<br />

Feld 253, 69120 Heidelberg<br />

(durch H. Behret)<br />

Veranstaltungen/Events<br />

Tagungen der<br />

<strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft<br />

Bunsentagung Hauptversammlung 2002<br />

Thema: „Kern- und Elektronenspins als<br />

dynamische und kinetische Sonden“<br />

9.–11. Mai 2002 in Potsdam<br />

Wissenschaftliche Vorbereitung:<br />

H. Eckert, Münster, H. H. Limbach, Berlin,<br />

E. Roduner, Stuttgart<br />

Organisatorische Vorbereitung:<br />

H.-G. Löhmannsröben, Potsdam<br />

Bunsentagung Hauptversammlung 2003<br />

Thema: „Sensorik“<br />

29.–31. Mai 2003, Kiel<br />

Wissenschaftliche Vorbereitung:<br />

Chr. Ziegler, Kaiserslautern, J. Maier,<br />

Stuttgart, H.-D. Wiemhöfer, Münster<br />

Organisatorische Vorbereitung: F. Temps,<br />

J. Grothemeyer, Kiel; Richtering, Berlin<br />

Bunsentagung Hauptversammlung 2004<br />

Thema: „Biomolekulare Grenzflächen“<br />

20.–22. Mai 2004, Dresden<br />

Wissenschaftliche Vorbereitung:<br />

A. Blume, Halle; R. Winter, Dortmund<br />

Organisatorische Vorbereitung:<br />

Th. Wolff, Dresden<br />

Informationen zu den Bunsentagungen:<br />

Geschäftsstelle der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-<br />

Gesellschaft<br />

Joint Meeting 2001 of <strong>Deutsche</strong> Bunsen-<br />

Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie<br />

Koninklijke Nederlandse Chemische<br />

Vereniging<br />

The Royal Society of Chemistry –<br />

Faraday Division<br />

Società Chimica Italiana –<br />

Divisione di Chimica Fisica<br />

Société Française de Chimie –<br />

Division de Chimie Physique –<br />

„Interaction of Laser Radiation with Matter<br />

at Nanoscopic Scales: from single molecule<br />

spectroscopy to materials processing (LAN-<br />

MAT 2001)“<br />

Venice (Italy), 3–6 October 2001<br />

Organization: R. Bozio, Padova, A. Giardini<br />

Guidoni, Rome, M. Suhm, Göttingen, R.<br />

Pansu, Cachan<br />

Joint Meeting 2002 of <strong>Deutsche</strong> Bunsen-<br />

Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie<br />

Koninklijke Nederlandse Chemische<br />

Vereniging<br />

The Royal Society of Chemistry –<br />

Faraday Division<br />

Società Chimica Italiana –<br />

Divisione di Chimica Fisica<br />

Société Française de Chimie –<br />

Division de Chimie Physique –<br />

Faraday Discussion No: 121<br />

„The Dynamic Electrode Surface“<br />

Fritz-Haber Institute Berlin,<br />

15–17 April 2002<br />

Scientific Organization: K. Doblhofer, Berlin;<br />

P.A. Unwin, Coventry, UK,<br />

E-Mail: p.r.unwin@warwick.ac.uk<br />

146 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001


Information: The Royal Society of Chemistry/Faraday<br />

Division, Burlington House,<br />

Piccadilly, London W1V 0BN UK Internet:<br />

http://www.rsc.org/conferences<br />

77th International<br />

Bunsen Discussion Meeting<br />

„Formation and Degradation of Cyclic<br />

Hydrocarbons in High-Temperature<br />

Reactions“<br />

7–11 October 2001, Bad Herrenalb<br />

Scientific Organization:<br />

H. Hippler, Karlsruhe<br />

E-Mail: horst.hippler@chemie.uni-karlsruhe.de<br />

(Siehe Heft 1/01 Seite 21)<br />

79th International<br />

Bunsen Discussion Meeting<br />

„Ionic Motion in Materials with Disordered<br />

Structures“<br />

10–12, October 2001, Münster<br />

Organizing Committee:<br />

H. Eckert, K. Funke, H. Mehrer (Münster)<br />

Information: http://www.unimuenster.de/Chemie/PC/sfb/ibdm/<br />

78th International<br />

Bunsen Discussion Meeting<br />

”Complex Oxides: Defect Chemistry,<br />

Transport and Chemical Reaction“<br />

October 2002, Aachen<br />

Scientific Organization:<br />

K. D. Becker (Braunschweig), J. Janek<br />

(Gießen), M. Martin (Aachen)<br />

80. Bunsen-Kolloquium<br />

9. November 2001,<br />

Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />

RWTH Aachen<br />

Thema: „100. Geburtstag von Carl Wagner“<br />

Wissenschaftliche Vorbereitung: J. Janek<br />

(Gießen), M. Martin (Aachen)<br />

81. Bunsen-Kolloquium<br />

22.–23. September 2002, Dresden<br />

Thema: „Charge Transfer at Conducting<br />

Polymers: Fundamentals and Applications“<br />

Wissenschaftliche Vorbereitung:<br />

L. Dunsch (Dresden)<br />

2nd International Conference<br />

Naturally Produced Organohalogens<br />

30. September–3. October 2001,<br />

Heidelberg<br />

Organisation: DECHEMA/GDCh/DBG<br />

Working Party „Chemistry of the<br />

Atmosphere“, Frankfurt/Main,<br />

Universität Heidelberg<br />

Information: Universität Heidelberg, Institut<br />

<strong>für</strong> Umweltgeochemie, Dr. Frank Keppler,<br />

INF 236, 69120 Heidelberg,<br />

E-Mail: fkeppler@ix.urz.uni-heidelberg.de<br />

Euroanalysis 12 – European Conference<br />

on Analytical Chemistry<br />

8.–13. September 2002, Dortmund<br />

Organisation: Gesellschaft <strong>Deutsche</strong>r<br />

Chemiker unter Mitwirkung der <strong>Deutsche</strong>n<br />

Bunsen-Gesellschaft<br />

Information: http://www.euroanalysis.de<br />

ISE 2002: Electrochemical Science and<br />

Engineering<br />

Electrochemistry in Molecular and<br />

Microscopic Dimensions<br />

53rd Annual Meeting of the International<br />

Society of Electrochemistry<br />

jointly organized with GDCh-Fachgruppe<br />

Angewandte Elektrochemie, cosponsered<br />

by DBG<br />

15.–20. September 2002 Düsseldorf<br />

Information: www.dechema.de/ISE<br />

Weitere Versammlungen<br />

und Veranstaltungen<br />

VDI-Hochschulpraktikum: Nanoanalytik<br />

17. September 2001,<br />

Westfälische Wilhelms-Universität Münster<br />

Veranstalter:<br />

VDI- Kompetenzfeld Nanotechnik<br />

Information: kundencenter@vdi.de/<br />

Internet: www.vdi.de/kfnt<br />

Materialica 2001<br />

4. Internationale Fachmesse <strong>für</strong> Werkstoffanwendungen<br />

Oberflächen und Product<br />

Engineering mit Kongress MATERIALS<br />

WEEK<br />

1.–4. Oktober, München,<br />

Informationen: info@materialica.de;<br />

www.materialica.de;<br />

www.materialsweek.org<br />

Chemical Nanotechnology Talks II<br />

8.–9. Oktober 2001,<br />

DECHEMA Gebäude, Frankfurt<br />

Informationen: DECHEMA e.V. Congress<br />

Office, Tel.: +49 (0)69/7564-333, Fax: +49<br />

(0)69/7564-441, Email: feisst@dechema.de<br />

7th International Workshop on Polymer<br />

Reaction Engineering<br />

8.–10. Oktober 2001, Hamburg<br />

Informationen: Dechema e.V., Abt. Tagungen,<br />

Postfach 150104, 60061 Frankfurt/M.,<br />

Tel.: 069/7564-242, Fax: 069/7564-304<br />

Fortbildungsseminar „Thermodynamik<br />

und Kinetik von Festkörperreaktionen“<br />

9.–11. Oktober 2001, Schloss Rauischholzhausen<br />

(bei Gießen)<br />

Informationen: www.uni-giessen.de/<br />

~ge1125/Homepage/GDCh-Fortbildung/<br />

Rauischholzhausen.html<br />

Nachrichten<br />

Leopoldina Symposium<br />

Chemistry and Mathematics: Two<br />

Scientific Languages of the 21st Century<br />

veranstaltet von der <strong>Deutsche</strong>n Akademie<br />

der Naturforscher Leopoldina unter Mitwirkung<br />

der Göttinger Akademie der Wissenschaften<br />

und der Académie des Sciences,<br />

France<br />

11.–13. Oktober 2001, Max-Planck-Institut<br />

<strong>für</strong> biophysikalische Chemie Göttingen<br />

Organisation: H. Föllmer (Berlin),<br />

F. Mathey (Palaiseau), H. W. Roesky,<br />

(Göttingen), J. Troe (Göttingen)<br />

Informationen: E-Mail: schnitzer@leopoldina.uni-halle.de<br />

The Role of Precaution in Chemical Policy<br />

15.–16. November 2001, Wien<br />

Information: Tel.: +43-1-51522-2337,<br />

Fax: +43-1-51522-7334,<br />

E-Mail: Cornelia.Mader@bmu.gv.at;<br />

Sensoren und Messesysteme<br />

10.–12. März 2002, Ludwigsburg<br />

Veranstaltende Organisation: ITG, GMA<br />

Information: VDE Tagungen und Seminare,<br />

Stresemannallee 15, 60596 Frankfurt, Tel.:<br />

069/6308-202/-275/-229/-381; Fax:<br />

069/96315213; e-mail: vdeconferences@vde.com<br />

INFUB 6nd European Conference on<br />

Industrial Furnaces and Boilers<br />

2.–5. April 2002 Lissabon, Portugal<br />

Organizing Commitee: A. Reis (Lusíada<br />

University, Portugal), J. Ward (University<br />

of Glamorgan, UK), W. Leuckel (University<br />

of Karlsruhe, D)<br />

Information: Email: conference@infub.pt /<br />

Web site: http://www.infub.pt<br />

8th Meeting on Supercritical Fluids<br />

Chemical Reactivity and Material<br />

Processing in Supercritical Fluids<br />

14.–17. April 2002 Bordeaux, France<br />

Information: Web site:<br />

http://www.isasf.net/ISASF/meetings/<br />

17th IUPAC Conference of Chemical<br />

Thermodynamics<br />

28. Juli – 2. August 2002, Rostock, Germany<br />

Information: http://icct.chemie.uni-rostock.de<br />

14th International Conference on<br />

Photochemical Conversion and Storage<br />

of Solar Energy<br />

4.–9. August 2002, Sapporo, Japan<br />

Information: E-Mail: ips14@ec-inc.co.jp;<br />

Fax: +81-11-221-0496<br />

3rd World Congress on Emulsions<br />

From Fundamentals to Industrial<br />

Applications<br />

24.–27. September 2002,<br />

Palais des Congrès, Lyon, France<br />

Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 147


Nachrichten<br />

Information: CME, 50 Place Marcel Pagnol,<br />

92100 Boulogne-Billancourt, France<br />

Tel.: +33(0)147617689,<br />

Fax: +33(0)147617465<br />

E-Mail: alain.lecoroller@wanadoo.fr; Web:<br />

http://www.cme-emulsion.com<br />

Verschiedenes<br />

Der Jugend eine Zukunft<br />

Naturwissenschaftliche<br />

und technische Bildung stärken<br />

Ergebnisse<br />

des Bildungspolitischen Kongresses 2001<br />

des VDI Verein <strong>Deutsche</strong>r Ingenieure und<br />

des <strong>Deutsche</strong>n Philologenverbandes<br />

Schülerinnen und Schüler verbinden<br />

heute mit Wissenschaft, Forschung und<br />

Technik vor allem Zukunft, Fortschritt und<br />

Chance. Wie kann es aber sein, dass naturwissenschaftliche<br />

und technische Bildung an<br />

den Schulen so wenig Anklang finden bzw.<br />

zu kurz kommen? – Die Ursache liegt vor<br />

allem bei der gesamten Gesellschaft: Sie ist<br />

aufgerufen, zu fordern, aber auch zu fördern,<br />

sich mit Naturwissenschaften und Technik<br />

intensiver als bisher auseinander zu setzen.<br />

Fundiertes Wissen und Können auf diesen<br />

Gebieten stärken nämlich die Demokratie<br />

und bilden <strong>für</strong> Deutschland einen sehr wichtigen<br />

Wirtschaftsfaktor. Für dessen Entwicklung<br />

und Produktion brauchen wir gute Ingenieure<br />

und Naturwissenschaftler.<br />

Der Verein <strong>Deutsche</strong>r Ingenieure und der<br />

<strong>Deutsche</strong> Philologenverband traten am 26.<br />

und 27. März 2001 in Berlin mit dem Bildungspolitischen<br />

Kongress „Der Jugend eine<br />

Zukunft – Naturwissenschaftliche und technische<br />

Bildung stärken“ diesem Zustand entgegen.<br />

Gemeinsam mit Bildungspolitikern,<br />

Wissenschaftlern und Vertretern gesellschaftlicher<br />

Organisationen wiesen sie Wege<br />

zu mehr „Lust auf Technik und Naturwissenschaften“<br />

im Unterricht:<br />

1. So wie der Biologieunterricht muss auch<br />

der Unterricht in Chemie, Physik und<br />

Technik in Zukunft sofort an die Grundschule<br />

anschließen. Neben eigenständigen<br />

Fächern kann auch ein Fach „Natur und<br />

Technik“ in der 5. und 6. Jahrgangsstufe<br />

diesem Ziel dienen. Dabei müssen die<br />

Phänomene der Natur und der technischen<br />

Systeme und Prozesse behandelt sowie<br />

der Experimentierfreude der Schülerinnen<br />

und Schüler ausreichend Raum und Zeit<br />

geboten werden. Naturwissenschaften und<br />

Technik bieten an den Schulen besondere<br />

Chancen <strong>für</strong> interdisziplinäres Lernen und<br />

Arbeiten.<br />

2. Ein Drittel der Unterrichtszeit in allen<br />

Schulformen und Schulstufen soll dem<br />

mathematisch-naturwissenschaftlichtechnischen<br />

Aufgabenfeld zur Verfügung<br />

stehen.<br />

3. Der Unterricht <strong>für</strong> eine naturwissenschaftliche<br />

und technische Bildung soll in allen<br />

Jahrgangsstufen durchgängig erteilt werden.<br />

Mindestens zwei Kurse aus Biologie,<br />

Chemie, Physik und Technik sollen,<br />

neben Mathematik, <strong>für</strong> alle Schüler in der<br />

Oberstufe obligatorisch sein und zum<br />

Kernbereich von Prüfungen gehören.<br />

4. Dort, wo es ohne qualitative Abstriche bei<br />

den bestehenden Naturwissenschaften<br />

möglich ist, müssen Technik ebenso wie<br />

die „klassischen“ Naturwissenschaften<br />

einen gleichrangigen Platz im Fächerkanon<br />

haben.<br />

5. Für die Ausstattung der Räume, Sammlungen<br />

und Werkstätten, <strong>für</strong> den Verbrauch<br />

von Materialien im Unterricht<br />

sowie <strong>für</strong> Ersatz- und Erneuerungsinvestitionen<br />

müssen die erforderlichen Leistungen<br />

durch die Sachaufwandsträger entschieden<br />

verbessert werden.<br />

6. Die Lehrer müssen in neuen Kooperationsformen<br />

mit Hochschulen und Unternehmen<br />

problemorientiert, ortsnah und<br />

kontinuierlich weitergebildet werden,<br />

damit sie angesichts des raschen Wandels<br />

des naturwissenschaftlichen und technischen<br />

Wissens realitätsnah unterrichten<br />

können. Anstrengungen der Hochschulen<br />

auf diesem Sektor sind bei der Budgetzuteilung<br />

zu berücksichtigen. Forschungsmittel<br />

<strong>für</strong> die Lehrerfortbildung sollten<br />

auch <strong>für</strong> solche Projekte eingesetzt werden,<br />

an denen Lehrer mitwirken.<br />

7. Auch <strong>für</strong> Schüler ist es wichtig, den Sinn<br />

der Kompetenzen auf naturwissenschaftlichem<br />

und technischen Gebiet authentisch<br />

zu erleben. Dazu müssen auch Hochschulen<br />

und Unternehmen aus dem technischen<br />

Sektor Initiativen ergreifen, um<br />

Schüler und deren Lehrkräfte in die<br />

Bewältigung überschaubarer Probleme<br />

einzubeziehen. Die Schule kann damit ihr<br />

Profil weiterentwickeln.<br />

8. Die Fachdidaktiken und Schulen müssen<br />

nach Wegen suchen, durch die Revision<br />

der Lernziele und Lerninhalte, durch vielfältige<br />

Lehrmethoden sowie durch spezifische<br />

Angebote <strong>für</strong> Mädchen <strong>für</strong> das Lernen<br />

und mögliche spätere Studieren im<br />

naturwissenschaftlichen und technischen<br />

Bereich mehr zu motivieren. Dabei sind<br />

der zeitliche Spielraum zu vergrößern und<br />

Theorie und Praxis besser zu verzahnen.<br />

9. Der Verein <strong>Deutsche</strong>r Ingenieure und der<br />

<strong>Deutsche</strong> Philologenverband werden<br />

regionale Netzwerke z. B. durch deren<br />

Veröffentlichung unterstützen, die der<br />

besseren Kooperation der Schulen untereinander,<br />

aber auch der Schulen mit<br />

Hochschulen und Unternehmen auf naturwissenschaftlichem<br />

und technischem<br />

Gebiet dienen. Damit können die bereits<br />

erreichten ersten Fortschritte schneller als<br />

bisher umgesetzt werden.<br />

Der Verein <strong>Deutsche</strong>r Ingenieure und der<br />

<strong>Deutsche</strong> Philologenverband rufen alle, die<br />

<strong>für</strong> den naturwissenschaftlichen und technischen<br />

Unterricht Sorge tragen, dazu auf, an<br />

der Stärkung und Weiterentwicklung dieses<br />

Feldes der schulischen Arbeit aktiv mitzuwirken.<br />

Quelle: VDI - Technik und Bildung<br />

http://www.vdi.de/vdi/j_technik/jutec/02706<br />

/index.php<br />

European Science Foundation –<br />

Euresco Conferences<br />

Details on the individual conferences, as<br />

well as an on-line application form and<br />

general information are also available on the<br />

Internet server at: http://www.esf.org/euresco<br />

Please note that the deadline for applications<br />

is generally about 3 months before a<br />

conference. This may cause a problem in<br />

some cases, but would be grateful for any<br />

form assistance to provide in disseminating<br />

information about the conferences.<br />

Wilhelm Lewicki<br />

Internationaler Freundes-,<br />

Förderer- und Arbeitskreis zur<br />

Geschichte der Naturwissenschaften<br />

Der erste Band der neu gegründeten Edition<br />

Lewicki–Büttner ist im HisChymia<br />

Buchverlag Seesen in 2001 zu dem Thema:<br />

Stoffwechsel im tierischen Organismus:<br />

Historische Studien zu Liebigs „Thier-Chemie“<br />

(1842) erschienen.<br />

Weiterhin befindet sich im Besitz der<br />

Edition Lewicki-Büttner das Original eines<br />

von Bunsen eigenhändig geschriebenen Curriculum<br />

Vitae und eine Liste seiner Publikationen.<br />

Interessierte Mitglieder können hiervon<br />

eine Kopie anfordern bei: E.V.A.<br />

GmbH, Edinburger Weg 10, 67069 Ludwigshafen<br />

am Rhein,<br />

E-Mail: prohama.eva@t-online.de<br />

148 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001


Berichte der Bunsen-Gesellschaft<br />

zu verschenken!<br />

Aus Platzgründen werden abgegeben:<br />

Die Bände 65/1961 bis 102/1998. Interessierte<br />

wenden sich bitte direkt an: Dr. Klaus<br />

Blankenstein, Hinter den Brüdern 6 a, 38640<br />

Goslar, Tel.: 05321/21380<br />

PCCP<br />

Bezugspreise (einschl. Porto) <strong>für</strong> Physical<br />

Chemistry Chemical Physics (PCCP) -<br />

24 Ausgaben/Jahr – ab Januar 2002:<br />

Persönliche Mitglieder zahlen <strong>für</strong><br />

24 Ausgaben/Jahr 135 £; Firmen, Institute<br />

und andere korporative Mitglieder der Bunsen-Gesellschaft<br />

2336 DM. Bezugsadresse:<br />

Sales & Customer Care Department, Thomas<br />

Graham House, Science Park, Milton<br />

Road, Cambridge CB4 OWF, UK; Fax: +44<br />

(0) 1223 423 429. Zahlungen sind unmittelbar<br />

an die Royal Society of Chemistry<br />

(RSC) zu leisten.<br />

Nachrichten<br />

Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 149


PCCP<br />

„Das gerade erschienene Heft 16 von PCCP ist ein Sonderheft zum Thema ‚Electrochemistry of Ordered interfaces‘. Auf der Basis eines<br />

dreijährigen Projekts in Japan haben Prof. Kohei Uosaki, Hokkaido Universität, und Dr. Susan Appleyard, Managing Editor von PCCP,<br />

weltweit die folgenden 33 Arbeiten zusammengetragen:<br />

Production of high-quality Pt single crystals<br />

using a new flame float-zone method<br />

Nagakazu Furuya, Masaki Ichinose,<br />

Masami Shibata 3255<br />

Electrochemical and UHV characterisation<br />

of stepped Pt{100} electrode surfaces<br />

Ali Al-Akl, Gary Attard, Robert Price,<br />

Beverley Timothy 3261<br />

Potential of zero total charge of palladium<br />

modified Pt(111) electrodes in perchloric<br />

acid solutions<br />

B. Álvarez, V. Climent, A. Rodes,<br />

J. M. Feliu 3269<br />

Surface processes and kinetics of CO2<br />

reduction on Pt(100) electrodes of different<br />

surface structure in sulfuric acid solutions<br />

Shi-Gang Sun, Zhi-You Zhou 3277<br />

Observation of two stationary states of low<br />

and high H2O2-reduction currents at a Pt<br />

electrode, arising from the occurrence of a<br />

positive feedback mechanism including<br />

solution-stirring by gas evolution<br />

Yoshiharu Mukouyama, Shuji Nakanishi,<br />

Hidemitsu Konishi, Kouhei Karasumi,<br />

Yoshihiro Nakato 3284<br />

Scanning tunneling microscopy investigations<br />

of ruthenium- and osmium-modified<br />

Pt(100) and Pt(110) single crystal substrates<br />

Alechia Crown, Andrzej Wieckowski 3290<br />

Underpotential and bulk deposition of<br />

copper on Pd(111) in sulfuric acid solution<br />

studied by in situ scanning tunneling<br />

microscopy<br />

Jun Okada, Junji Inukai, Kingo Itaya 3297<br />

Structure of ordered electrified interfaces:<br />

EC-STM of hydroquinone sulfonate at<br />

well-defined Pd(111) electrodes<br />

Youn-Geun Kim, Manuel P. Soriaga 3303<br />

Electrosorption and electrooxidation of CO<br />

on Ru(0001)<br />

W. B. Wang, M. S. Zei, G. Ertl 3307<br />

The electro-oxidations of methanol and<br />

formic acid at the Ru(0001) electrode as<br />

a function of temperature: in-situ FTIR<br />

studies<br />

W. F. Lin, P. A. Christensen, A. Hamnett<br />

3312<br />

Comparative kinetic study of Cd diffusion<br />

into Au(100) and Ag(100) during<br />

electrodeposition<br />

Ruxandra Vidu, Nobumitsu Hirai,<br />

Shigeta Hara 3320<br />

Complex formation between halogens and<br />

sulfoxides on metal surfaces<br />

Siv K. Si, Andrew A. Gewirth 3325<br />

In-situ magnetic measurements of<br />

electrodeposited ultrathin Co, Ni and<br />

Fe/Au(111) layers<br />

A. Gündel, L. Cagnon, C. Gomes,<br />

A. Morrone, J. Schmidt, P. Allongue 3330<br />

Dynamics of adsorption and phase<br />

formation of p-nitrobenzoic acid at Au(111)<br />

surface in solution: A combined surfaceenhanced<br />

infrared and STM study<br />

Hiroyuki Noda, Li-Jun Wan,<br />

Masatoshi Osawa 3336<br />

Adsorption of 4-cyanopyridine on Au(111):<br />

ab initio calculations and SFG measurements<br />

Olivier Pluchery, Mireille Tadjeddine,<br />

Jean-Pierre Flament, Abderrahmane<br />

Tadjeddine<br />

3343<br />

In situ STM study of electrodeposition and<br />

anodic dissolution of Ni on Ag(111)<br />

A. Lachenwitzer, S. Morin,<br />

O. M. Magnussen, R. J. Behm 3351<br />

Electrodeposition of Sb onto the low-index<br />

planes of Cu in aqueous chloride solutions:<br />

studies by LEED, AES and electrochemistry<br />

Lindell C. Ward, John L. Stickney 3364<br />

Studies on the effects of Cd ion sources<br />

and chelating reagents on atomic layer CdS<br />

deposition by successive ionic layer<br />

adsorption and reaction (SILAR) method<br />

Mariko Sasagawa, Yoshio Nosaka 3371<br />

Preparation of palladium nanoparticles<br />

functionalized with biferrocene thiol<br />

derivatives and their electro-oxidative<br />

deposition<br />

Mami Yamada, Ignacio Quiros,<br />

Jun Mizutani, Kenya Kubo,<br />

Hiroshi Nishihara 3377<br />

Nanosized tellurium clusters grown at<br />

thiolated-cyclodextrin molecular template<br />

modified electrodes: Electrochemical<br />

deposition and STM characterization<br />

Dae-Ha Woo, Shin-Jung Choi, Dong-Hun<br />

Han, Heon Kang, Su-Moon Park 3382<br />

Photoelectrochemical properties of<br />

ZnO/tetrasulfophthalocyanine hybrid<br />

thin films prepared by electrochemical<br />

self-assembly<br />

Torsten Oekermann, Tsukasa Yoshida,<br />

Derck Schlettwein, Takashi Sugiura,<br />

Hideki Minoura 3387<br />

How fast is interfacial hole transfer? In situ<br />

monitoring of carrier dynamics in anatase<br />

TiO2 nanoparticles by femtosecond laser<br />

spectroscopy<br />

Xiujuan Yang, Naoto Tamai 3393<br />

Ordered structures of self-assembled<br />

monolayers of 3-mercaptopropionic acid<br />

on Au(111): in situ scanning tunneling<br />

microscopy study<br />

Takahiro Sawaguchi, Yukari Sato,<br />

Fumio Mizutani 3399<br />

Adsorption of self-assembling sulfur compounds<br />

through electrochemical reactions:<br />

Effects of potential, acid and oxidizing agents<br />

Seungwhan Chon, Woon-kie Paik 3405<br />

Electrochemical, spectroscopic and SPM<br />

evidence for the controlled formation of<br />

self-assembled monolayers and organised<br />

multilayers of ferrocenyl alkyl thiols on<br />

Au(111)<br />

A. S. Viana, L. M. Abrantes, G. Jin,<br />

S. Floate, R. J. Nichols, M. Kalaji 3411<br />

A ligand substitution reaction of oxocentred<br />

triruthenium complexes assembled<br />

as monolayers on gold electrodes<br />

Akira Sato, Masaaki Abe, Tomohiko Inomata,<br />

Toshihiro Kondo, Shen Ye, Kohei Uosaki,<br />

Yoichi Sasaki 3420<br />

Redox behavior of biferrocene dithiol and<br />

disulfide derivatives in SAMs with and<br />

without gold clusters on the gold substrate<br />

Yi Men, Kenya Kubo, Masato Kurihara,<br />

Hiroshi Nishihara 3427<br />

Coupled electron/proton transfer of galvinol<br />

attached to SAMs on gold electrodes<br />

Harry O. Finklea, Robert M. Haddox 3431<br />

Immobilization of horseradish peroxidase<br />

on nanometre-scale domains of binary<br />

self-assembled monolayers formed from<br />

dithiobis-N-succinimidyl propionate and<br />

1-tetradecanethiol on Au(111)<br />

Daisuke Hobara, Yusuke Uno,<br />

Takashi Kakiuchi 3437<br />

Langmuir monolayer of organoalkoxysilane<br />

for vitamin B12-modified electrode<br />

Katsuhiko Ariga, Keizo Tanaka, Kiyofumi<br />

Katagiri, Jun-ichi Kikuchi, Hisashi Shimakoshi,<br />

Eiji Ohshima, Yoshio Hisaeda 3442<br />

Electroactive bilayers employing<br />

conducting polymers. Part 6. Kinetic<br />

electrochemical quartz crystal microbalance<br />

measurements<br />

A. Robert Hillman, Andrew Glidle 3447<br />

150 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001


Nanometre-scale photoelectric characteristics<br />

of a molecular device monolayer<br />

Takeshi Mikayama, Masato Ara,<br />

Kaku Uehara, Akira Sugimoto, Kazuhiko<br />

Mizuno, Naohisa Inoue 3459<br />

Inhalt Heft 6/2001<br />

Adsorption of Hydrogen Azide on the<br />

NaCl(100) Single Crystal Surface.<br />

Orientational and Translational Ordering of<br />

the HN3 Monolayer as Revealed by PIRS,<br />

LEED and Spectra Simulation<br />

J. Heidberg, M. Hustedt, J. Oppermann,<br />

P. Paszkiewicz 669<br />

Effect of Overscreening on the Localization<br />

of Hydrated Electrons<br />

A. A. Kornyshev, A. Nitzan 701<br />

Picosecond IR Study of UV-Induced<br />

Peroxide Decomposition: Formation and<br />

Vibrational Relaxation of CO2 in CH2Cl2<br />

Solution<br />

M. Buback, M. Kling, M. T. Seidel,<br />

F. D. Schott, J. Schroeder, U. Steegmüller<br />

717<br />

Ion – Molecule Reactions of State Selected<br />

HCl + Ions with Carbon Dioxide and Ethene<br />

M. Malow, K. Brembs, K.-M. Weitzel 737<br />

Crossed Beam Scattering Studies of the<br />

Dynamics of the Reaction<br />

NH + (D2;H,D) NHD + , ND2 +<br />

A. Wittemann, M. Sadílek, J. Polách,<br />

E. Teloy, Ch. Schlier, Z. Herman 749<br />

Two-Photon Spectroscopy of Jet-Cooled<br />

Benzonitrile: New Results for a Charge<br />

Transfer Molecule<br />

M. Clara, K. Siglow, H. J. Neusser 765<br />

Blue-Shift in the Frequencies of the CH<br />

Stretches of Chloro- and Fluoroform<br />

Induced by C–H...p Hydrogen Bonding<br />

with Benzene Derivatives: the Influence of<br />

Electron Donating and Withdrawing<br />

Substituents<br />

B. Reimann, K. Buchhold, S. Vaupel,<br />

B. Brutschy 777<br />

Singlet Methylene Removal Rate Constants<br />

from the (0,1,0) Vibrational Level:<br />

Enhancement via Complex-Mediated<br />

Vibrational Relaxation<br />

M. A. Buntine, G. J. Gutsche, W. S. Staker,<br />

M. W. Heaven, K. D. King, W. D. Lawrance<br />

795<br />

Sum frequency generation (SFG) study of<br />

the pH-dependent water structure on a<br />

fused quartz surface modified by an<br />

octadecyltrichlorosilane (OTS) monolayer<br />

Shen Ye, Satoshi Nihonyanagi,<br />

Kohei Uosaki 3463<br />

Shock Tube Study on the Reaction of Si<br />

Atoms with CH3 with Respect to SiC<br />

Formation<br />

A. Kunz, K. A. Bhaskaran, R. Roth 811<br />

Inhalt Heft 7/2001<br />

Studies on Charge-Transfer and Hydrogen<br />

Bond Formation with Cyproheptadine<br />

J. Gangopadhyay, S. C. Lahiri 837<br />

Thermodynamics of Transfer and Solvatochromism<br />

of 1,5-Diaryl-3-Nitroformazans<br />

in 1,4-Dioxane-Water Mixtures<br />

I. Shehatta, A. M. Kiwan 847<br />

Electronic Spectral Properties of<br />

Substituted Arylazothiobarbiturate<br />

Compounds in the Presence of Different<br />

Solvents<br />

M. S. Masoud, S. Abou El-Enein,<br />

N. A. Obeid 867<br />

Charge-Transfer Interactions between<br />

Quinones and Drugs (Papaverine,<br />

Pentazocine, Amodiaquin, Barbitone and<br />

Phenobarbitone)<br />

J. Gangopadhyay, S. C. Lahiri 883<br />

Empirical Interatomic Potential from<br />

Depolarized Interaction–Induced Light<br />

Scattering Spectra for Mercury<br />

M. Sayed Abdel Kader 893<br />

Dynamic Properties of Entangled Wormlike<br />

Micelles: Sodium Laurylethersulfate at<br />

High Ionic Strength-(II)<br />

S. F. Clancy, J. G. Fuller, T. Scheidt,<br />

H. H. Paradies 905<br />

Calorimetric Behaviour of Primary<br />

Bromobutanes with Isomeric Butanols<br />

H. Artigas, C. Lafuente, P. Cea,<br />

M. C. López, F. M. Royo 933<br />

The Rate constant of the Reaction of<br />

OH(A2Â + ) with H2O2(X1A)<br />

W. Hack, R. Jordan 943<br />

Speeds of Sound and Isentropic Compressibilities<br />

of Ethylene Glycol Dimethyl<br />

Ether-n-Alcohol mixtures at 298.15 K<br />

A. Pal, G. Dass 959<br />

PCCP<br />

Zeitschrift <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie<br />

Inhalt Heft 8/2001<br />

Experimental and Modelling Study of<br />

1-Pentene Combustion at Fuel-Rich<br />

Conditions<br />

G. González Alatorre, H. Böhm, B. Atakan,<br />

K. Kohse-Höinghaus 981<br />

An Experimental and Modelling Study of<br />

Ignition Delays in Shock-Heated Ethane-<br />

Oxygen-Argon Mixtures Inhibited by<br />

2H-Heptafluoropropane<br />

E. Ikeda, J. C. Mackie 997<br />

Initial Observations of Ketene in Flow<br />

Reactor Kinetic Studies<br />

J. J. Scire, Jr., St. D. Klotz, F. L. Dryer<br />

1011<br />

Prospects for Molecular Spectroscopy at<br />

High Spatial Resolution<br />

H. F. Hamann 1025<br />

The CH + N2 Association Reaction at Low<br />

Temperatures: Ab Initio MO/VRRKM-<br />

Theory Analysis of Temperature and<br />

Pressure Effects<br />

L. V. Moskaleva, M. C. Lin 1043<br />

Rate Constants Deduced by Ab-Initio<br />

Calculations for Decomposition Reactions<br />

of CH3OCH2, C4H9OCH2 and C4H8OCH3<br />

Radicals<br />

A. van der Loos, J. Vandooren,<br />

P. J. Van Tiggelen, D. Peeters 1055<br />

Density of Loosely Bound States in a<br />

Triatomic Molecule: The Role of Long<br />

Range Interactions<br />

S. Heilliette, A. Delon, R. Jost,<br />

S. Y. Grebenshchikov, R. Schinke, B. Abel,<br />

J. C. Rayez 1069<br />

Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 151


GDCh<br />

Klick und Job –<br />

Online bewerben in der Chemischen Industrie<br />

Immer mehr Chemieunternehmen bieten<br />

die Möglichkeit zur Online-Bewerbung, und<br />

immer mehr Stellensuchende versenden im<br />

Zeitalter des Internet ihre Unterlagen auf<br />

elektronischem Weg.<br />

Es tut sich was im Netz<br />

Eine Form der Online-Bewerbung ist die<br />

individuell gestaltete Mappe, die per E-Mail<br />

ihr Ziel erreicht. Eine Online-Bewerbung<br />

dagegen bezeichnet im Folgenden die Bewerbung<br />

über eine Eingabemaske auf der<br />

Homepage eines Unternehmens, in die der<br />

Interessent seine Daten strukturiert einträgt.<br />

Wenn der hoffnungsvolle Bewerber auf<br />

der Suche nach seinem Traumjob durch das<br />

World Wide Web surft, findet er bei Bayer,<br />

BASF, Clariant, Merck und Henkel sowie<br />

den Pharmaunternehmen Boehringer-Ingelheim<br />

und Aventis strukturierte Eingabemasken<br />

zur Online-Bewerbung. Bei Degussa<br />

soll der Fragebogen ab Herbst im Netz stehen.<br />

Die auszufüllenden Formulare unterscheiden<br />

sich in ihrem Umfang und in ihrer Zielsetzung:<br />

So tippt der Bewerber bei Clariant,<br />

Boehringer-Ingelheim oder Aventis die gängigsten<br />

Angaben zur Person sowie zur<br />

Schul- und Hochschulbildung in den Fragebogen<br />

ein. In zusätzlichen Freitextfeldern<br />

kann er dann seinen Bewerbungsgrund formulieren<br />

oder sich unter der Rubrik „Sonstiges“<br />

austoben. Der ausgefüllte Fragebogen dient<br />

als Anfrage; nach ihrer Prüfung in einer<br />

Fachabteilung schließt sich eine ausführliche<br />

Bewerbung auf Papier oder per E-Mail an.<br />

Bei BASF, Bayer oder Merck klickt sich<br />

der Bewerber durch einen kompletten Fragenkatalog.<br />

Auch hier bleibt Raum <strong>für</strong> die individuelle<br />

Gestaltung: So fragt Merck die<br />

Interessenten auf der eigens eingerichteten<br />

Homepage www.come2merck.de: „Warum<br />

bewerben Sie sich bei uns?“ und „Was sollten<br />

wir sonst noch über Sie wissen?“. BASF<br />

will Motivation, Interessen und Ziele des<br />

Bewerbers kennen lernen; Bayer und Merck<br />

bieten zusätzlich die Möglichkeit, weitere<br />

Informationen wie Bewerbungsfotos, Zeugnisse,<br />

Arbeitsproben oder ein Anschreiben<br />

als Datei anzuhängen. Dies wird teilweise<br />

auch erwartet, und so fügen sich die Online-<br />

Bewerbungsunterlagen am Ende zu einer<br />

kompletten „Mappe“ in elektronischer Form<br />

zusammen.<br />

Die BASF hat sich, so sagt Barbara Jessel<br />

aus der Abteilung Hochschulbeziehungen und<br />

Forschungsplanung, „bewusst gegen Attach-<br />

ments entschieden, da Online-Bewerbungen<br />

möglichst schnell an verschiedene Stellen im<br />

Unternehmen weitergeleitet werden sollen“.<br />

Auch Henkel verzichtet auf Attachments.<br />

In allen vier Fällen folgt auf Basis der<br />

online eingegangenen Informationen gegebenenfalls<br />

eine Einladung zum Vorstellungsgespräch.<br />

Dazu bringt der Bewerber „dann<br />

sowieso seine kompletten schriftlichen<br />

Unterlagen mit“, erläutert Claudia Maassen<br />

vom Henkel-Personalmarketing.<br />

Dass irgendwann das Vorstellungsgespräch<br />

durch einen Internet-Chat ersetzt<br />

wird, kann sich in der Chemiebranche keiner<br />

vorstellen, denn, so sagt Maassen, „das<br />

Gefühl <strong>für</strong> den Kandidaten bekommt man<br />

nur im persönlichen Gespräch“. Allerdings<br />

ist denkbar, dass Vorgespräche per Webcam<br />

oder Videoschaltung geführt werden,<br />

während es ein abschließendes persönliches<br />

Gespräch vermutlich immer geben wird.<br />

Online oder nicht online<br />

Kann sich ein Interessent auch weiterhin<br />

mit einer schriftlichen Mappe bewerben?<br />

Natürlich, denn wenn die äußere Form<br />

stimmt, hat sie genau die gleichen Chancen<br />

wie eine Online-Bewerbung! Barbara Jessel<br />

beispielsweise empfiehlt beide Wege, betont<br />

aber, dass Online-Bewerbungen einfach<br />

schneller seien. Auf der anderen Seite „kann<br />

eine schriftliche Bewerbung gerade durch<br />

ein Foto eine besondere Wirkung haben“.<br />

Klaus Friedrich gesteht der schriftlichen<br />

Mappe ebenfalls den gleichen Stellenwert zu<br />

wie der Online-Bewerbung, allerdings fragt<br />

er sich, warum „einer, der im Internet eine<br />

Stellenanzeige gelesen hat, sich nicht gleich<br />

online darauf bewirbt“.<br />

In Zukunft wird die Zahl der Online-<br />

Bewerbungen gegenüber der Zahl der<br />

schriftlichen Bewerbungen ansteigen, darüber<br />

herrscht in der Branche Einigkeit. Ob<br />

die Online-Bewerbung die schriftliche<br />

Bewerbung verdrängen wird, darüber gehen<br />

die Prognosen allerdings auseinander:<br />

Während Beatrix Wiesler, Systemkoordinatorin<br />

von B-online bei Merck, davon ausgeht,<br />

„dass wir in fünf Jahren nur noch Online-<br />

Bewerbungen bekommen werden“, räumt<br />

etwa die Hälfte der Befragten aus den unterschiedlichen<br />

Chemieunternehmen der klassischen,<br />

schriftlichen Bewerbungsmappe eine<br />

Überlebenschance ein. Mehr dazu in: Nachr.<br />

Chem. 2001, 49, 985.<br />

Renée Dillinger, Frankfurt a. M.<br />

GDCh-Arbeitsvermittlung<br />

Für alle stellensuchenden Fach- und<br />

Führungskräfte in der Chemie bietet<br />

die Gesellschaft <strong>Deutsche</strong>r Chemiker<br />

(GDCh) an, sich in eine Bewerberdatenbank<br />

aufnehmen zu lassen, jederzeit<br />

und kostenlos. Da<strong>für</strong> finden Interessierte<br />

unter der Internetadresse www.gdch.de/<br />

arbeitsv/index.htm eine pdf-Datei mit<br />

dem Bewerbungsformular. Der Eintrag<br />

ist nicht an eine Mitgliedschaft in der<br />

GDCh gebunden. Das Formular kann<br />

auch schriftlich angefordert werden:<br />

GDCh-Arbeitsvermittlung,<br />

Postfach 90 04 40,<br />

60444 Frankfurt a. M.,<br />

Tel. 0 69/79 17–6 65,<br />

Fax 0 69/79 17–3 22,<br />

E-Mail: av@gdch.de.<br />

GDCh-Umfrage<br />

zur Habilitation<br />

Die Gesellschaft <strong>Deutsche</strong>r Chemiker<br />

(GDCh) hat auf Anregung der Arbeitsgemeinschaft<br />

der Universitätsprofessoren<br />

<strong>für</strong> Chemie in der GDCh (ADUC)<br />

eine Umfrage unter rund 300 Habilitanden<br />

und kürzlich Habilitierten aus der<br />

Chemie an deutschen Hochschulen<br />

durchgeführt. Die Untersuchung liefert<br />

zum ersten Mal verläßliche und repräsentative<br />

Daten über die Habilitationen<br />

in der Chemie. Eine umfangreiche Auswertung<br />

ist kürzlich in den Nachrichten<br />

aus der Chemie (Nachr. Chem. 2001,<br />

49, 1181) erschienen.<br />

Die Information ist auch als Pressenotiz<br />

(19/01) im Internet unter www.gdch.de<br />

abrufbar. Darüber hinaus wird sie Interessenten<br />

auf Anforderung auch zugeschickt:<br />

GDCh, Abt. Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Postfach 90 04 40,<br />

60444 Frankfurt a. M.,<br />

Tel. 0 69/79 17–3 25,<br />

Fax 0 69/79 17–3 22,<br />

E-Mail: pr@gdch.de.<br />

152 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001


Das Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie und Elektrochemie sucht<br />

<strong>für</strong> eine Vollzeitstelle zum nächstmöglichen Termin eine/n<br />

promovierte/n Dipl.-Chemiker/in<br />

(Bes.Gr. A14)<br />

Das Aufgabengebiet umfasst die wissenschaftliche Betreuung von<br />

Laborgeräten <strong>für</strong> die Festkörperchemie und –analytik, Organisation<br />

und Durchführung von Praktika <strong>für</strong> physikalische und allgemeine<br />

Chemie, Strahlenschutz, Aufgaben in der Lehre und sonstige allgemeine<br />

Verwaltungsarbeiten im Institut.<br />

Die Universität Hannover will Frauen im Rahmen der gesetzlichen<br />

Vorschriften besonders fördern und fordert deshalb qualifizierte<br />

Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben.<br />

Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt.<br />

Schriftliche Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen senden Sie<br />

bitte bis zum 30.September 2001 an:<br />

Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie und Elektrochemie<br />

Universität Hannover<br />

Callinstr. 3-3A<br />

30167 Hannover

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