bunsenmagazin - Deutsche Bunsengesellschaft für Physikalische ...
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BBPCAX 101 (8) 1083-1196 (1998)<br />
ISSN 0005 – 9021<br />
No. 5 – September 2001<br />
5/2001<br />
BUNSENMAGAZIN<br />
DEUTSCHE BUNSEN-GESELLSCHAFT FÜR PHYSIKALISCHE CHEMIE<br />
� Rückblick<br />
Kurt Schwabe<br />
� Aspekte<br />
Elektrochemische Mikrostrukturierung,<br />
ein altes Verfahren<br />
mit neuen Möglichkeiten<br />
� Tagungen<br />
Rückblick auf die Bunsentagung 2001<br />
Einladung zur Bunsentagung 2002
IMPRESSUM<br />
Bunsen-Magazin,<br />
Heft 5 Jahrgang 3<br />
Herausgeber:<br />
Vorstand der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft<br />
Hans-Jürgen Leuchs<br />
Jürgen Troe<br />
Wolfgang Grünbein<br />
Kuratorium:<br />
Helmut Baumgärtel<br />
Dieter Distler<br />
Gerhard Ertl<br />
Friedrich Hensel<br />
Heinz-Georg Wagner<br />
Redaktion:<br />
Peter C. Schmidt<br />
Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie<br />
Technische Universität Darmstadt<br />
Petersenstr. 20<br />
D-64287 Darmstadt<br />
Tel: 0 61 51/16 27 07<br />
Fax: 0 61 51/16 60 15<br />
E-Mail: bunsen@pc.chemie.tu-darmstadt.de<br />
Geschäftsführer der<br />
<strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft:<br />
Dr. Heinz Behret<br />
Varrentrappstr. 40–42<br />
D-60486 Frankfurt<br />
Tel: 0 69/7 91 72 01<br />
Fax: 0 69/7 91 74 50<br />
E-Mail: h.behret@bunsen.de<br />
Internet: http://www.bunsen.de<br />
Technische Herstellung:<br />
Brönners Druckerei Breidenstein GmbH<br />
Brüningstraße 580<br />
D-65929 Frankfurt am Main<br />
Tel: 0 69/26 00-100<br />
Fax: 0 69/26 00-196<br />
E-Mail: c.vey@broenner-umschau.de<br />
Zum Titelbild:<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Rückblick<br />
Kurt Schwabe<br />
Waldfried Plieth 118<br />
Aspekte<br />
Elektrochemische Mikrostrukturierung,<br />
ein altes Verfahren mit neuen Möglichkeiten<br />
Rolf Schuster 121<br />
Tagungen<br />
Die Bunsentagung 2001<br />
Hans-Jürgen Leuchs 125<br />
Einladung zur Bunsentagung 2002<br />
Einreichung von Beiträgen 128<br />
Vorstandsbericht <strong>für</strong> die<br />
ordentliche Mitgliedsversammlung 130<br />
Bericht über die<br />
ordentliche Mitgliedsversammlung 133<br />
Preise 138<br />
Nachrichten<br />
Hans Sillescu zum 65. Geburtstag 139<br />
Gerhard Ertl zum 65. Geburtstag 141<br />
Ankündigungen 145<br />
Personalia 146<br />
Veranstaltungen/Events 146<br />
Verschiedenes 148<br />
PCCP<br />
Sonderheft zum Thema<br />
„Electrochemistry of Ordered interfaces“ 150<br />
Zeitschrift <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie<br />
Inhalt Heft 6–8 2001 151<br />
GDCh 152<br />
Anzeige U3<br />
Das Titelbild stammt aus dem Fritz-Haber-Institut, Berlin, aus der Gruppe von<br />
Dr. Katharina Krischer (krischer@FHI-Berlin.mpg.de). Es zeigt den Potentialabfall über die<br />
Doppelschicht während der elektrochemischen Oxidation von Wasserstoff an Pt als Funktion<br />
des Ortes entlang der Ringelektrode (horizontale Achse) und der Zeit bei 6 verschiedenen<br />
Werten der extern eingestellten Spannung. Die Zeitachse läuft von unten nach oben.<br />
Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 117
Rückblick<br />
Kurt Schwabe<br />
Waldfried Plieth, unter Mitwirkung von Reiner Radeglia, Dieter Scheller, Hans Dieter Suschke<br />
Kurt Schwabe hat als hervorragender Wissenschaftler und Wissenschaftsorganisator wesentlich zum Erhalt des Ansehens und der internationalen<br />
Geltung der Technischen Universität Dresden in der Zeit der Isolation beigetragen. Er war ein Mensch mit vielen Widersprüchen.<br />
Er hatte sich mit zwei totalitären Regimen arrangiert. Vom SED-Regime wissen wir, dass er kein Freund, aber auch kein erklärter Gegner des<br />
Regimes war. Er lehnte es offiziell weder in Wort noch in Schrift ab. Er passte sich an und schaffte sich so den Freiraum <strong>für</strong> seine Forschung<br />
und Lehre. Er war ein „Workaholic“ und doch aufgeschlossen <strong>für</strong> die persönlichen Belange der Mitarbeiter. Schwierig war er in Diskussionen,<br />
weil er Widerspruch grundsätzlich nicht vertragen konnte. Er war erfolgreicher Wissenschaftsmanager in einem System, das Eigeninitiative<br />
praktisch ausgeschaltet hatte. So ambivalent ist auch seine unbestrittene Vorbildwirkung zu sehen. Vielen seiner Schüler ist er auch<br />
heute noch Ziel einer unbegrenzten Bewunderung, andere zogen es vor, sich frühzeitig seinem autoritären Flair zu entziehen. Dem Außenstehenden<br />
sind die Grenzen dieser Vorbildwirkung deutlich, und er sieht den Menschen in seiner ganzen komplexen Natur, mit seinen Vorzügen<br />
und seinen Widersprüchen.<br />
Kurt Schwabe 1955<br />
Geboren wurde Kurt Schwabe am 29. Mai 1905 in Reichenbach<br />
im Vogtland, der Vater war Stadtschreiber, die Mutter schneiderte als<br />
Heimarbeiterin. Schwabe war mit dieser Datierung seiner Geburt<br />
vom Kaiserreich geprägt, und das findet sich in seiner ganzen Lebenseinstellung<br />
wieder. Es ist nicht verwunderlich, dass er als extrem<br />
fleißiger und begabter Schüler schnell zum Primus avancierte und<br />
dann mit 19 Jahren 1924 ein Studium der Chemie an der Technischen<br />
Hochschule Dresden aufnahm. Die Jahre des Studiums waren von<br />
der Not der Zeit bestimmt. Trotzdem schaffte es der strebsame<br />
Schwabe, in nur 4 Jahren Studium mit Diplom und Promotion durchzuziehen<br />
und am 28. November 1928 die Doktorprüfung zu absolvieren.<br />
Er bekam eine erste Anstellung bei IG Farben in Bitterfeld.<br />
Aber bereits nach einem Jahr wechselte er auf eine Assistentenstelle<br />
bei Erich Müller am Institut <strong>für</strong> Elektrochemie der damaligen TH<br />
Dresden.<br />
Verbunden mit diesem Wechsel war die Möglichkeit der Habilitation,<br />
der Weg zur Universität, und der reizte Kurt Schwabe in solchem<br />
Maße, dass er mit verringertem Gehalt und am Anfang auch ohne<br />
feste Anstellung die Arbeit an der Hochschule aufnahm. 1933 habilitierte<br />
er auf dem Gebiet der Passivitätserscheinungen und der Katalyse,<br />
1934 wurde er Privatdozent und 1940 zum nichtplanmäßigen,<br />
außerordentlichen Professor an der Technischen Hochschule Dresden<br />
ernannt. Schwabe war offenbar von dieser Tätigkeit nicht völlig ausgefüllt,<br />
denn 1934 hatte er eine Tätigkeit als Chefchemiker der Fa.<br />
Kübler und Niethammer in Kriebstein/Sachsen übernommen, die in<br />
Meinsberg bei Waldheim eine chemische Fabrik betrieb. Ein Hauptprodukt<br />
waren Cellulose und Cellulosederivate und Schwabe widmete<br />
sich in dieser Zeit intensiv der Chemie dieser Stoffgruppe. So war er<br />
von 1938 bis 1945 Gutachter <strong>für</strong> Zellstoff- und Papierchemie des<br />
Reichsamtes <strong>für</strong> Wirtschaftsausbau. Die zunehmende Bedeutung der<br />
industriellen Tätigkeit Schwabes in der Kriegszeit äußerte sich auch<br />
darin, dass er in den letzten Kriegsjahren vom Lehramt beurlaubt<br />
war, um sich völlig auf die Arbeiten im „Institut <strong>für</strong> chemische Technologie“<br />
in Meinsberg zu konzentrieren.<br />
Prof. Dr. Waldfried Plieth<br />
Technische Universität Dresden<br />
Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie und Elektrochemie<br />
Bergstraße 66b<br />
D-01062 Dresden<br />
Tel: 0351/4634907, Fax: 0351/463-7164<br />
E-Mail: plieth@cech01.chm.tu-dresden.de<br />
Institiut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie und Elektrochemie der TU Dresden<br />
118 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001
So begann Schwabes Tätigkeit im Lehrkörper an der Technischen<br />
Hochschule Dresden nebenberuflich. Mit dem Kriegsende wurde die<br />
Hochschultätigkeit zunächst gänzlich unterbrochen. Man konzentrierte<br />
sich ganz darauf zu überleben. Schwabe stand mit dem Labor in<br />
Waldheim da<strong>für</strong> eine gute Basis zur Verfügung. 1946 hatte er zum<br />
zweiten Mal geheiratet, seine Laborgehilfin in der Fa. Kübler und<br />
Niethammer, Frau Margarete, geb. Römer, und so musste er nicht nur<br />
<strong>für</strong> sich sorgen. Dazu kamen die Menschen im Betrieb. Im geschickten<br />
Jonglieren mit der Besatzungsmacht gelang es ihm, das Labor in<br />
die neue Zeit hinüberzuretten. Man produzierte diverse Haushaltprodukte,<br />
vor allem aber Kartoffelschnaps <strong>für</strong> die Rote Armee. Von<br />
abgezweigten Kartoffeln wurden regelmäßig Kartoffelessen durchgeführt.<br />
Erst im Jahre 1949 trat er hauptberuflich in den Hochschuldienst<br />
ein. Sein Vorgänger, Friedrich Müller, hatte in den Wirren der<br />
ersten Nachkriegsjahre in der Schweiz Unterkunft gefunden, stand<br />
beim Neuaufbau der TU nicht sofort zur Verfügung, mochte als<br />
Deutsch-Nationaler trotz nachgewiesener Distanz zum Nazisystem<br />
der sowjetischen Besatzungsmacht und der deutschen Verwaltung<br />
auch nicht ganz genehm sein, und so ergab sich die Gelegenheit, mit<br />
K. Schwabe einen bereits erprobten Kandidaten zu finden. Er wurde<br />
zum ordentlichen Professor <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie und Elektrochemie<br />
ernannt und übernahm damit als Direktor das traditionsreiche<br />
Institut.<br />
Der Anfang nach dem Zusammenbruch des nationalsozialistischen<br />
Deutschland und unter den Bedingungen der sowjetischen Besatzung<br />
war schwierig und blieb schwierig. Er erforderte ein behutsames<br />
Lavieren zwischen den Machtstrukturen. Es ist erstaunlich, dass dies<br />
teilweise gelang, zumindest bis in die Mitte der sechziger Jahre.<br />
Schwabes Stil war geprägt durch seine ausgesprochen praktische<br />
Veranlagung und seine bereits in den 40er Jahren bewiesenen Fähigkeiten<br />
als Manager. Am deutlichsten kommt dies wohl in seiner<br />
Tätigkeit als Direktor des „Forschungsinstituts <strong>für</strong> chemische Technologie“<br />
in Meinsberg zum Ausdruck, das er zunächst von der Fa.<br />
Kübler und Niethammer gepachtet und nach Aufgabe des Betriebes<br />
durch die Eigner gekauft hatte. Bereits 1945 wurde in den teilweise<br />
zerstörten Räumen und Labors der Betrieb aufgenommen. In den<br />
ersten Nachkriegsjahren wurden hier verschiedene chemisch-technische<br />
Erzeugnisse hergestellt, die sich von einem Präparat <strong>für</strong> die<br />
Tabakindustrie über Produkte, die in der damaligen Situation auch<br />
als Nahrungsmittel dienen konnten, bis zu Insektiziden erstreckten.<br />
Später traten elektrochemische Analysenmethoden in den Vordergrund.<br />
Schwabe befasste sich mit der Entwicklung der Methoden und<br />
Geräte, insbesondere <strong>für</strong> die Prozess- und Regeltechnik, und organisierte<br />
den Bau der entwickelten Geräte und Anlagen in Serien. Der<br />
Schwerpunkt lag auf der Weiterentwicklung und der Produktion der<br />
Glaselektrode. Später erweiterte sich das Produktspektrum des Instituts<br />
gemäß des Gerätebedarfs im gesamten Ostblock und half damit,<br />
die zahlreichen Lücken der sozialistischen Planwirtschaft teilweise<br />
zu überbrücken. Davon zeugen über 3000 Meinsberger pH-Messund<br />
Regelanlagen, die in allen Industriezweigen des Ostblocks zum<br />
Einsatz kamen.<br />
Schwabes wissenschaftliche Interessen waren jedoch breiter<br />
angelegt. So befasste er sich neben der elektrochemischen Analysenmesstechnik<br />
mit Problemen der Azidität und des Verhaltens konzentrierter<br />
Elektrolytlösungen, der Korrosion und Passivität der Metalle<br />
sowie Fragen der Brennstoffzellen. Darüber hinaus begann er, eine<br />
ganze Reihe von neuen Methoden einzuführen. Ein gut ausgerüstetes<br />
radiochemisches Labor, ein Massenspektrometer und eine Ultrazentri-<br />
fuge bildeten den Grundbestand. Weiterhin widmete er seine Aufmerksamkeit<br />
der Entwicklung eigener Ausrüstungen, die in der<br />
ersten Nachkriegszeit und später im Ostblock nicht verfügbar waren.<br />
Hier spannt sich der Bogen vom Kalorimeter über ein NMR-Spektrometer,<br />
Messeinrichtungen der Elektrochemie (Galvanostaten und<br />
Potenziostaten) bis hin zur Bedampfungsanlage. Schwabe entwickelte<br />
dabei eine erstaunliche Kombination eines Universitätsprofessors mit<br />
einem erfolgreichen Manager eines außeruniversitären Bereiches mit<br />
quasi industrieller Ausrichtung.<br />
Kurt Schwabe im Labor 1970<br />
Rückblick<br />
Schwabes charakteristische Eigenschaft war sein überaus breites<br />
wissenschaftliches Interesse. Stand am Anfang die Elektrochemie, so<br />
war er später nur noch schwer einem definierten Wissenschaftsgebiet<br />
zuzuordnen. Das macht auch die Beschreibung seiner wissenschaftlichen<br />
Leistungen so überaus schwierig, wie von ehemaligen Mitarbeitern<br />
immer wieder bestätigt wird. Vieles packte er an, weil er<br />
ein Anwendungspotenzial sah, wie z. B. die Glaselektrode. Mancher<br />
apparativen Entwicklung musste er gezwungenermaßen nachgehen,<br />
weil es die Geräte im Ostblock nicht zu kaufen gab. Auf dem Gebiet<br />
Korrosion und Korrosionsschutz, das man vielleicht noch am ehesten<br />
als Gebiet seiner Kernkompetenz ansehen könnte, folgte er später<br />
vorwiegend praktischen Gesichtspunkten.<br />
Die Forschungstätigkeit tritt weitgehend in den Schatten, betrachtet<br />
man sie im Zusammenhang mit seinen wissenschafts-organisatorischen<br />
Fähigkeiten. Die dadurch ihm zufallenden Management-,<br />
Verwaltungs- und organisatorischen Aufgaben gipfelten schließlich<br />
in seiner zehnjährigen Tätigkeit als Prorektor <strong>für</strong> Forschungsangelegenheiten<br />
und seit dem 5. Oktober 1961 als Rektor der Technischen<br />
Hochschule und Gründungsrektor der Technischen Universität Dresden.<br />
Bei Amtsantritt hob er als allgemeine Zielsetzung die Einheit<br />
von Erziehung, Lehre und Forschung hervor, ein Ideal der Humboldtschen<br />
Universität, mit dem er in Konflikt mit den Machthabern<br />
geraten musste.<br />
Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 119
Rückblick<br />
Im Sinne dieser Einheit hatte er neben seinen diversen organisatorischen<br />
Aufgaben auch Vorlesungen zu halten. Es ist erstaunlich,<br />
in welchem Umfang sich Schwabe persönlich dieser Aufgabe<br />
annahm. Wie erfolgreich er in der direkten Vermittlung des Lehrstoffes<br />
um 7.00 Uhr morgens und nach übereinstimmenden Berichten<br />
bei monotonem Vortragsstil war, mag dahingestellt bleiben;<br />
inhaltlich waren sie stets auf dem neuesten Stand. Immerhin entstand<br />
aus diesen Vorlesungen ein Lehrbuch und die „Lehrbriefe“, die auch<br />
außerhalb der ehemaligen DDR Verbreitung gefunden haben. Die<br />
stets persönlich geleiteten „Physikalisch-chemischen Rechenübungen“<br />
waren wohl die am meisten ge<strong>für</strong>chtete Lehrveranstaltung im<br />
Chemiestudium an der TU jener Tage.<br />
Es ist daher erstaunlich, dass Schwabe dennoch eine starke Anziehungskraft<br />
auf Studenten ausübte. Dies lag wohl zum einen an seiner<br />
besonderen Persönlichkeit, aber wohl auch an einer intensiven persönlichen<br />
Betreuung. Mit der Ausbildung von über 500 Diplomanden<br />
und ca. 270 Doktoranden hat Schwabe eine wissenschaftliche Schule<br />
geschaffen, aus der viele in der ehemaligen DDR – z. T. in leitenden<br />
Stellungen – tätigen Chemiker sowie mehrere Hochschullehrer hervorgegangen<br />
sind.<br />
Das Universitäts-Institut entwickelte sich dadurch zu einer international<br />
beachteten Forschungsstätte, und zu den Kolloquien des<br />
Instituts kamen namhafte Vortragende auf internationaler Ebene in<br />
der sonst so abgeschotteten DDR. So weist das Gästebuch des Institutes<br />
Namen wie z.B. Frumkin, Bockris, Kordesch, Eigen, Spitzin,<br />
Strehlow, H. G. Hertz auf.<br />
Mit dem Posten als Rektor der TUD und gleichzeitig Direktor<br />
mehrerer Institute sowie Leiter oder Mitglied einer Vielzahl von wissenschaftlichen<br />
und gesellschaftlichen Gremien hatte Schwabe eine<br />
Position erlangt, wie sie heute selten geworden ist. So war er neben<br />
seinen Funktionen an der Technischen Universität Direktor des Instituts<br />
<strong>für</strong> Radiochemie im Zentralinstitut <strong>für</strong> Kernforschung in Rossendorf,<br />
stellvertretender Direktor des Zentralinstituts <strong>für</strong> Kernforschung<br />
in Rossendorf, Leiter der Zentralstelle <strong>für</strong> Korrosionsschutz Dresden<br />
und schließlich auch immer noch Leiter „seines“ Meinsberger Instituts.<br />
Die gleichzeitige Ausfüllung mehrerer Posten führte dazu, dass<br />
er über viele Jahre nur dienstags ganztägig im eigenen TU-Institut<br />
anwesend war. Er pendelte zwischen Rossendorf, Berlin, Meinsberg,<br />
Dresden und Leipzig. Die herausragende Position machte ihn zu<br />
einem wichtigen Faktor im Gesellschaftssystem der DDR. Es gehörte<br />
zu Schwabes großem Geschick, dass er mit den Machthabern so vorsichtig<br />
umgehen konnte, dass ihm ein erstaunlicher Freiraum <strong>für</strong><br />
Forschung und Lehre erhalten blieb. Dabei war ihm wahrscheinlich<br />
bewusst, dass er damit natürlich auch indirekt dem System diente,<br />
denn sein Name wurde vom System intensiv <strong>für</strong> dessen Selbstdarstellung<br />
benutzt. Eine wichtige Position in dieser Etablierung im<br />
System war eine „Freundschaftsreise“ in die Sowjetunion im Jahre<br />
1964 unter der Leitung von Walter Ulbricht. Diese schaffte ihm<br />
Kontakte zu den allerhöchsten Regierungskreisen, die er zeitlebens<br />
pflegte und entwickelte.<br />
Schwabe hat hohe staatliche und gesellschaftliche Anerkennung<br />
erfahren, umso erstaunlicher, da seine kritische Distanz zum SED-<br />
Regime in seinem Umfeld wohl bekannt war. Er war Vizepräsident<br />
der Akademie der Wissenschaften der DDR, Präsident der Sächsischen<br />
Akademie der Wissenschaften, Mitglied der <strong>Deutsche</strong>n Akademie<br />
der Naturforscher (Leopoldina) zu Halle und des Forschungsrates der<br />
DDR sowie korrespondierendes Mitglied mehrerer ausländischer<br />
Akademien. Die Regierung der DDR verlieh ihm seine höchste Auszeichnung,<br />
den Karl-Marx-Orden, vergleichbar mit dem Bundesverdienstkreuz,<br />
sowie die seltene Auszeichnung „Hervorragender Wissenschaftler<br />
des Volkes“. Sie verlieh ihm weiterhin zwei Nationalpreise,<br />
den Titel „Held der Arbeit“ und den Orden „Banner der Arbeit“.<br />
Diese vielen Würdigungen waren auch Propaganda des Systems.<br />
Gerade die Auszeichnung eines „Parteilosen“ wurde benutzt, eine<br />
Scheinliberalität in bombastischen Zeremonien der Öffentlichkeit<br />
vorzutäuschen.<br />
Nach seiner Emeritierung im Jahre 1970 zog sich Schwabe weitgehend<br />
auf sein Institut in Meinsberg zurück. Seine auch danach<br />
nicht nachlassende wissenschaftliche Produktivität wird durch über<br />
150 Beiträge sichtbar, die noch nach 1970 in wissenschaftlichen<br />
Zeitschriften veröffentlicht wurden. In diesen Zeitraum fällt auch die<br />
Vollendung seines drei Bände umfassenden Lehrbuches „<strong>Physikalische</strong><br />
Chemie“, das von seinem außerordentlich umfangreichen Überblick<br />
über das Gesamtgebiet der physikalischen Chemie Zeugnis ablegt.<br />
Die Fülle seiner Aufgaben bewältigte Schwabe mit einer schier<br />
unvorstellbaren Hingabe an die Arbeit, die keine „Freizeit“ kannte.<br />
Er kam oft gegen 5.00 Uhr ins Institut, legte auf 6.00 Uhr Prüfungen,<br />
ließ sich von seiner aufopfernden Frau Mittag- und Abendessen ins<br />
Büro bringen und ging in den späten Abendstunden heim. So etwas<br />
kann zur fixen Idee werden. So war es sein Anspruch, erster und letzter<br />
im Institut zu sein, und das führte dann wohl auch oft dazu, dass<br />
er Mitarbeiter hinauskomplimentierte, wenn er das Gebäude früher als<br />
üblich verlassen musste. Auch seine erste Ehe, über die wenig<br />
bekannt ist, war offenbar daran gescheitert, denn es ist von ihm der<br />
Satz überliefert, dass ihm seine Frau davongelaufen war, „weil ich<br />
zuviel gearbeitet habe“ (nach G. Schrader). Schwabes Lebensstil war<br />
ausgesprochen spartanisch, aber auch einige Schwächen sind überliefert,<br />
u.a. seine Leidenschaft <strong>für</strong> schnelle Autos und Kriminalromane.<br />
Schwabe war kein bequemer Vorgesetzter. Er forderte mit Nachdruck<br />
eine hohe Arbeitsdisziplin und hohe Arbeitsleistung. Sein<br />
Betreuungsstil war dadurch geprägt, dass er sich vom Fortgang der<br />
Arbeiten stets persönlich am Arbeitsplatz des Mitarbeiters überzeugte,<br />
den er regelmäßig aufsuchte. Seine hervorragende Beobachtungsgabe<br />
ließ ihn mit sicherem Blick „Schwachstellen“ erkennen. Bisweilen<br />
reagierte er darauf mit drastischen Worten der Unzufriedenheit. Für<br />
die Mitarbeiter zeigte er aber auch persönliche Verantwortung. Es ist<br />
hervorzuheben, dass gerade in den Zeiten zunehmenden politischen<br />
Druckes des Systems alle, die sich an ihn wandten, mit seiner tatkräftigen<br />
Unterstützung rechnen konnten. Seine besondere Stellung<br />
im System erlaubte es ihm, seine schützende Hand über manchen zu<br />
halten, der in politischem Widerspruch zur Partei geraten war.<br />
Kurt Schwabe starb am 4. Dezember 1983 nach einem erfolgreichen<br />
Schaffen in einer bewegten Zeit.<br />
120 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001
Elektrochemische Mikrostrukturierung,<br />
ein altes Verfahren mit neuen Möglichkeiten<br />
Rolf Schuster<br />
1. Einleitung<br />
Kaum hatte Faraday das Prinzip des elektrochemischen Stromtransports<br />
verstanden, erschien bereits 1840 das erste Patent zur<br />
elektrochemischen Mikrostrukturierung. In Großbritannien schlug<br />
Jacobi vor, Druckplatten <strong>für</strong> den Banknotendruck galvanoplastisch<br />
durch Kupferabscheidung auf einer gravierten Negativform zu vervielfältigen<br />
1 . Bevor jedoch der umgekehrte Prozess, die elektrochemische<br />
Auflösung zur Materialbearbeitung, eingesetzt wurde,<br />
vergingen mehr als 100 Jahre. Elektrochemisches Senken, bei dem<br />
ein Negativstempel unter Anlegen einer gleich- oder niederfrequenten<br />
Wechselspannung elektrochemisch in ein Werkstück eingeätzt wird,<br />
wurde erst nach 1950 verstärkt in der industriellen Fertigung eingesetzt<br />
2 . Zur Mikrostrukturierung taugt dieses Verfahren allerdings nur<br />
bedingt, da elektrochemische Prozesse vom Potenzialabfall in der nur<br />
wenige Wasserlagen dicken elektrochemischen Doppelschicht<br />
bestimmt werden. Position und Form der Gegenelektrode, also des<br />
Werkzeugs, sind daher nur von untergeordneter Bedeutung, und<br />
die lokale Materialabtragungsrate ist im Wesentlichen durch die<br />
Stromdichteverteilung im Elektrolyten gegeben. Ohne besondere<br />
Vorkehrungen liegen erreichbare Strukturgrößen daher eher im<br />
100 µm-Bereich mit verrundeten Kanten und niedrigem Verhältnis<br />
von Breite zu Tiefe. Vielfältige Lösungsmöglichkeiten dieses<br />
Dilemmas wurden bisher vorgeschlagen. Durch lokale Isolation, z. B.<br />
mit lithographisch strukturierten Polymermasken, können feine<br />
Strukturen wie die ca. 50 µm großen Düsenlöcher von Tintenstrahldruckern<br />
durch elektrochemisches Ätzen gefertigt werden 3 . Mit ausgeklügelten<br />
Spülmechanismen und geschicktem Werkzeugdesign,<br />
wie sie im „Precision Electrochemical Machining“ Verwendung<br />
finden, konnten Strukturgrößen von wenigen 10 µm erreicht werden.<br />
2. Lokale Elektrochemie<br />
mit kurzen Spannungspulsen<br />
Ein weiterer Ausweg aus diesem Problem wäre, die lokalen elektrochemischen<br />
Reaktionsraten nicht durch die Stromdichteverteilung im<br />
Elektrolyten, sondern direkt durch lokale Variationen des Potenzialabfalls<br />
in der Doppelschicht zu steuern. Da elektrochemische Reaktionsraten<br />
exponentiell von dem Potenzialabfall in der Doppelschicht<br />
abhängig sind, haben selbst moderate lokale Unterschiede der Doppelschichtspannung<br />
stark unterschiedliche Reaktionsraten zur Folge.<br />
Wie kann nun die Doppelschicht lokal polarisiert werden? Die Idee<br />
ist in Fig. 1 skizziert 4 . Vernachlässigt man zunächst elektrochemische<br />
Reaktionen, kann die Doppelschicht als Plattenkondensator aufgefasst<br />
werden, bei dem die lösungsseitigen Ionen Ladungen in der Ober-<br />
Dr. Rolf Schuster<br />
Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft<br />
Faradayweg 4–6<br />
D-14195 Berlin<br />
Tel.: +49 30 84 13 51 26<br />
Fax: +49 30 84 13 51 06<br />
Aspekte<br />
fläche der Metallelektrode influenzieren. Aufgrund der dünnen, nur<br />
wenige Wasserlagen dicken Dielektrikumschicht ist die Kapazität<br />
dieses Plattenkondensators mit typischerweise ca. 10 µF/cm 2 relativ<br />
hoch. Beim Anlegen einer Spannung zwischen zwei in einen Elektrolyten<br />
eintauchenden Elektroden benötigt daher die Aufladung der<br />
Kapazität, also die Polarisierung der Doppelschicht, eine endliche<br />
Ladezeit, die durch das Produkt aus Doppelschichtkapazität und<br />
Elektrolytwiderstand bestimmt ist. Der Elektrolytwiderstand ist allerdings<br />
abhängig von dem Abstand der Elektroden. Für Elektrodenanordnungen,<br />
wie in Fig. 1a skizziert, ist die Länge des Strompfades,<br />
also auch der wirksame Elektrolytwiderstand, lokal unterschiedlich;<br />
die Doppelschicht wird lokal unterschiedlich schnell aufgeladen<br />
(Fig. 1b). Schaltet man die Spannung schnell genug ab, werden nur<br />
Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 121<br />
a)<br />
b)<br />
U<br />
U DL<br />
Werkzeug-<br />
elektrode<br />
R W<br />
Elektrolyt<br />
RN CDL<br />
Werkstückelektrode<br />
Spannungspuls<br />
Ladung der Doppelschichtkapazität<br />
τN = RNxCDL t<br />
τ W = R W xC DL<br />
Fig. 1: a) Ersatzschaltbild einer elektrochemischen Zelle mit unregelmäßig<br />
geformten Elektroden. Der wirksame Elektrolytwiderstand R <strong>für</strong> die<br />
Ladung der Doppelschichtkapazität (CDL) ist proportional der Länge des<br />
Strompfades im Elektrolyten (RW: großer Abstand, RN: kleiner Abstand).<br />
b) Lokal unterschiedliches Ladeverhalten der Doppelschichtkapazität beim<br />
Anlegen kurzer Spannungspulse.<br />
t<br />
U
Aspekte<br />
die Elektrodenbereiche wirkungsvoll umgeladen, in denen sich die<br />
Elektroden sehr nahe gegenüberstehen. In diesen Bereichen können<br />
dann während des Pulses elektrochemische Reaktionen, z. B. die<br />
Auflösung des Werkstückes, ablaufen, während an weiter voneinander<br />
entfernten Bereichen die Reaktionen, wegen der exponentiellen<br />
Abhängigkeit der Rate von der Umladespannung, wirkungsvoll<br />
unterdrückt sind. Über die lokale Ladezeitkonstante kann die zu<br />
erwartende Bearbeitungspräzision bzw. die hier<strong>für</strong> benötigte Pulslänge<br />
grob abgeschätzt werden. Die Zeitkonstante � <strong>für</strong> die Ladung der<br />
Doppelschichten zweier Elektroden in Abstand von d = 1 µm<br />
beträgt mit typischen Werten von 10 µF/cm 2 <strong>für</strong> die Doppelschichtkapazität<br />
CDL und 30 Ωcm <strong>für</strong> den spezifischen Widerstand � eines<br />
1M Elektrolyten � =CDL·�·d = 10 µF/cm 2 ·30 Ωcm·1 µm = 30 ns.<br />
Beim Anlegen von 30 ns-Pulsen würden also nur Bereiche der Elektrodenoberflächen<br />
merklich umgeladen, in denen sich die Elektroden<br />
in weniger als 1 µm Entfernung gegenüberstehen. Nur dort kann dann<br />
beim Anlegen von Pulsen geeigneter Spannung und Polarität das<br />
Werkstück lokal geätzt werden.<br />
3. Das Experiment<br />
Fig. 2 zeigt den Aufbau einer Apparatur, um diese Überlegungen<br />
zu testen. Die elektrochemische Zelle mit dem Werkstück ist zur<br />
dreidimensionalen Manipulation auf einem Piezotisch montiert. An<br />
Werkzeug<br />
CE RE<br />
Werkstück<br />
Piezo<br />
Puls-<br />
generator<br />
Potenziostat<br />
Fig. 2: Experimenteller Aufbau zum lokalen Ätzen mit kurzen Spannungspulsen.<br />
Die elektrochemische Zelle mit dem Werkstück ist auf einem Piezostelltisch<br />
montiert. An das Werkzeug werden mit einem Hochfrequenzpulsgenerator<br />
Spannungspulse angelegt. Die Ruhepotentiale von Werkstück-<br />
und Werkzeugelektrode werden mit Hilfe einer Gegenelektrode (CE)<br />
bezüglich der Referenzelektrode (RE) bipotentiostatisch eingestellt.<br />
das Werkzeug werden mit einem Hochfrequenzpulsgenerator Spannungspulse<br />
angelegt. Die Ruhepotenziale von Werkstück- und Werkzeugelektrode<br />
werden mit Hilfe einer Gegenelektrode bezüglich der<br />
Referenzelektrode bipotenziostatisch eingestellt. Erste Versuche zur<br />
Mikrostrukturierung wurden mit Kupferwerkstücken und plangeschliffenen<br />
Ø 10 µm-Platindrähten als Werkzeug durchgeführt. Das<br />
mittlere Potenzial des Kupferblechs wurde in einer 0.01 M HClO4 /<br />
0.1 M CuSO4-Lösung auf das Nernst-Potenzial eingestellt, um großflächige<br />
Korrosion zu vermeiden. Das mittlere Potenzial der Werk-<br />
Fig. 3: a) In ein Kupferblech geätzte Mikrostruktur.<br />
b) Zum Größenvergleich ist das Auge einer Fliege abgebildet.<br />
zeugelektrode wurde ca. 200 mV positiver gewählt, um Kupferabscheidung<br />
zu vermeiden. Dann wurden zwischen Werkzeug und<br />
Werkstück 2 V große, 50 ns lange Pulse mit einer Wiederholfrequenz<br />
von 2 MHz angelegt. Das Werkstück wurde dabei positiv polarisiert,<br />
um es lokal aufzulösen. Unter Nachführen wurde das Werkzeug ca.<br />
15 µm senkrecht in das Kupferblech eingeätzt und dann ähnlich<br />
einem Zylinderfräser in einer mechanischen Fräsmaschine entlang<br />
einem rechteckigen Pfad bewegt. Die Größe des Rechtecks wurde<br />
dabei so gewählt, daß in seiner Mitte eine Metallzunge von ca.<br />
2,5 µm Dicke, 10 µm Breite und 15 µm Höhe stehen blieb. In Fig. 3<br />
sind zwei rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen dieser Metallzunge<br />
zu sehen.<br />
Die Oberflächenrauhigkeit der Seitenwände der Struktur liegt bei<br />
wenigen 100 nm. Auf der Blechoberfläche reichen die Kratzer des<br />
mechanischen Polierens bis unmittelbar an den Rand des Grabens.<br />
Die Kantenradien liegen bei ca. 1 µm, was auf die scharfe, exponentiell<br />
mit dem Abstand verlaufende Begrenzung der elektrochemischen<br />
Reaktionen hinweist. Weitere Vermessung der Struktur zeigt, dass<br />
mit dem Ø 10 µm-Werkzeug ein Graben von 16 µm Breite gefräst<br />
wurde. Die Reichweite der Umladung der Doppelschicht, bzw. die<br />
Präzision der Methode, ist mit den gewählten Pulsparametern somit<br />
ca. 3 µm, was gut mit obiger Abschätzung übereinstimmt. Auch<br />
genauere Berechnungen unter Berücksichtigung der Werkzeugform<br />
führen zu dem gleichen Ergebnis 4 .<br />
122 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001
4. Bearbeitungspräzision<br />
Die Ortsauflösung der Methode bzw. die Bearbeitungspräzision<br />
ist im Wesentlichen von zwei Parametern bestimmt, der Pulslänge<br />
und dem spezifischen Elektrolytwiderstand. Wird eine kürzere Pulslänge<br />
gewählt, so muss der lokale Abstand der Elektroden kleiner<br />
werden, um eine zur elektrochemischen Reaktion ausreichende<br />
Umladung der Doppelschicht zu erreichen. Ähnlich verhält es sich<br />
mit steigendem Elektrolytwiderstand, d. h. sinkender Elektrolytkonzentration.<br />
Auch hier muss der lokale Elektrodenabstand kleiner<br />
werden, um ausreichende Umladung zu bewerkstelligen. Experimentelle<br />
Untersuchungen bestätigten, dass mit kürzer werdenden Pulsen<br />
und verdünnten Elektrolyten die Ortsauflösung gesteigert werden<br />
kann. Theoretisch ist die einzige Voraussetzung <strong>für</strong> das Funktionieren<br />
der Pulsmethode, dass die Doppelschicht während des Pulses geladen<br />
werden kann, dass also im Elektrolyten, der sich im Spalt zwischen<br />
den Elektroden befindet, genügend Ionen <strong>für</strong> die Ladung der Doppelschicht<br />
vorhanden sind. In einem 0,5 M-Elektrolyten wäre somit bei<br />
Pulslängen von 100 ps eine Ortsauflösung im Bereich von wenigen<br />
10 nm zu erwarten. Experimentell erreichten wir bisher Pulslängen<br />
von ca. 2 ns. Tatsächlich ließen sich hiermit Strukturen mit unter<br />
100 nm Kantenradius und Ortsauflösungen von unter 1 µm erreichen.<br />
5. Eine Mikrozunge aus Edelstahl<br />
Die elektrochemische Pulsmethode lässt sich im Prinzip auf alle<br />
elektrochemisch aktiven Materialien anwenden. Erfolgreiche Versuche<br />
wurden bisher neben reinen Metallen wie Kupfer, Kobalt, Gold und<br />
Wolfram auch mit dotierten Halbleitermaterialien wie p-Silizium und<br />
mit Metalllegierungen wie Neusilber und Edelstahl durchgeführt.<br />
Edelstahl stellt besondere Herausforderungen an den Elektrolyten, da<br />
eine dichte, Chrom, Nickel und Eisen enthaltende Oxidschicht die<br />
elektrochemische Auflösung behindert. In hochkonzentrierten Salzund<br />
Flußsäuremischungen wird diese Passivierung der Edelstahloberfläche<br />
allerdings so weit geschwächt, dass das Material ähnlich wie<br />
Cu bearbeitbar wird. Somit können auch aus diesem Konstruktionswerkstoff,<br />
dessen Materialeigenschaften und chemische Resistenz<br />
durch die Legierungszusammensetzung bestimmt sind, dreidimensionale<br />
Mikroelemente „gefräst“ werden. Fig. 4a zeigt eine horizontale<br />
Zunge von ca. 10 µm Dicke, die durch Hinterschneidung mit einer Pt-<br />
Drahtschlaufe innerhalb von wenigen Minuten aus einem 18-10-<br />
Edelstahlblech geschnitten wurde 5 . Die Anwendungen dieses Werkstoffs<br />
reichen von der Besteckherstellung bis zum chemischen Apparatebau.<br />
Da die elektrochemische Materialbearbeitung ohne Wärmeeintrag<br />
und mechanische Deformation vonstatten geht, bleiben die Eigenschaften<br />
des Werkstoffs erhalten. Wir testeten die Elastizität der<br />
Zunge, indem wir mit Hilfe einer zweiten Elektrode mechanische<br />
Oszillationen elektrostatisch anregten. Fig. 4b zeigt die resultierenden<br />
Oszillationen des kapazitiven Stromes durch den Kondensator<br />
aus Zunge und Hilfselektrode. Die Resonanzfrequenz dieses mechanischen<br />
Oszillators beträgt ca. 1 MHz, was mit den Abmessungen der<br />
Zunge und dem Elastizitätsmodul von Edelstahl in Einklang ist. Die<br />
Veränderung der Masse des Oszillators verschiebt die Oszillationsfrequenz.<br />
Zum Beispiel würde die Adsorption von nur einer molekularen<br />
Lage von CO auf einer solchen Zunge die Resonanzfrequenz<br />
um 4 Hz erniedrigen. Für Sensoranwendungen könnten solche Mikrowaagen<br />
auch aus katalytisch aktiven Materialien oder Metalleinkristallen<br />
mit spezifischen Adsorptionseigenschaften geschnitten werden.<br />
Bemerkenswert ist auch, dass durch die elektrochemische Mikrobearbeitung<br />
das Materialgefüge freigelegt wird. Im Ätzgraben in Fig.<br />
4a sind deutlich die Kristallite des Edelstahls zu sehen, deren Oberfläche<br />
leicht unterschiedlich, je nach Kristallorientierung anisotrop<br />
angeätzt wurde.<br />
6. Ausblick und Anwendungen<br />
Aspekte<br />
Die elektrochemische Mikrostrukturierung mit ultrakurzen Spannungspulsen<br />
ist eine der wenigen Methoden, die dreidimensionale<br />
Mikrobearbeitung von metallischen Werkstoffen erlaubt. Hinsichtlich<br />
der Bearbeitungspräzision schließt sie die Lücke zwischen der<br />
mechanischen Feinbearbeitung mit Hochgeschwindigkeitsfräsen,<br />
Funkenerosion und Laserablation einerseits und den lithographischen<br />
Methoden, wie z. B. Ionenstrahlätzen oder röntgenlithographischer<br />
Abformtechnik (LIGA), andererseits. Ein wesentlicher Vorteil,<br />
neben der konzeptionellen Einfachheit, ist die Bearbeitbarkeit von<br />
echten Konstruktionswerkstoffen mit, hinsichtlich chemischer und<br />
mechanischer Resistenz, optimierter Legierungszusammensetzung.<br />
Im Prinzip können mit der Pulsmethode auch kompliziert geformte<br />
Negativstempel in einem Arbeitsschritt in das Werkstück abgeformt<br />
werden; der Herstellungsprozess kann also parallelisiert werden.<br />
Natürlich wird keine der oben aufgeführten Methoden alle Fertigungsprobleme<br />
der Mikrobearbeitung gleichzeitig zu lösen vermögen.<br />
Nur die Kombination mehrerer Methoden erlaubt es, so komplizierte<br />
Bauteile, wie z. B. Mikrospritzgussformen <strong>für</strong> Miniatursteckverbinder<br />
6 , herzustellen. Die elektrochemische Mikrostrukturierung mit<br />
kurzen Pulsen kann diese Palette von Möglichkeiten in der modernen<br />
Mikrosystemtechnik aber wirksam ergänzen.<br />
Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 123<br />
b)<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
-1<br />
0 10 20<br />
Zeit in µs<br />
30<br />
Fig. 4: a) In ein Edelstahlblech geätzte Zunge. b) Oszillationen der Zunge<br />
nach elektrostatischer Anregung mit einer Hilfselektrode.
Aspekte<br />
7. Dank<br />
Mein Dank gilt Prof. Dr. G. Ertl, der die Entwicklung der Methode<br />
in seinem Institut durch stete Diskussionen und Anregungen begleitet<br />
hat. Meinen Kollegen Dipl.-Chem. V. Kirchner, Dr. P. Allongue, Dr.<br />
L. Cagnon und Dipl.-Phys. M. Kock sei <strong>für</strong> ihre Ideen und tatkräftige<br />
Unterstützung bei der experimentellen Umsetzung der Methode herzlichst<br />
gedankt. Schließlich möchte ich mich bei Prof. Dr. K. G. Weil<br />
<strong>für</strong> die elektrochemischen Diskussionen und bei Dipl.-Ing. G. Heyne<br />
und Dipl.-Ing. V. Platschkowski <strong>für</strong> die Unterstützung in elektronischen<br />
Fragen bedanken. Die Weiterentwicklung der Methode<br />
geschieht in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. H. Kück und Dipl.-Ing.<br />
Th. Gmelin vom IZFM der Universität Stuttgart.<br />
8. Literaturverzeichnis<br />
(1) Safranek, W. H. Acid copper electroplating and electroforming.<br />
In Modern Electroplating; Lowenheim, F. A., Ed.; John Wiley:<br />
New York, 1963.<br />
(2) Datta, M.; Romankiw, L. T. Application of chemical and electrochemical<br />
micromachining in the electronics industry. J. Electrochem.<br />
Soc. 1989, 136, 285C-292C.<br />
(3) Datta, M. Microfabrication by electrochemical metal removal.<br />
IBM J. Res. Develop. 1998, 42, 655-669.<br />
(4) Schuster, R.; Kirchner, V.; Allongue, P.; Ertl, G. Electrochemical<br />
micromachining. Science 2000, 289, 98-101.<br />
(5) Kirchner, V.; Cagnon, L.; Schuster, R.; Ertl, G. Electrochemical<br />
machining of stainless steel microelements with ultrashort voltage<br />
pulses. accepted for publication in Appl. Phys. Lett. 79(11) 2001.<br />
(6) Dunkel, K.; Bauer, H.-D.; Ehrfeld, W.; Hoßfeld, J.; Weber, L.;<br />
Hörcher, G.; Müller, G. Injection-molded fibre ribbon connectors<br />
for parallel optical links fabricated by the LIGA technique. J.<br />
Micromech. Microeng. 1998, 8, 301-306.<br />
124 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001
Die Bunsentagung 2001<br />
Hans-Jürgen Leuchs<br />
Dieser Bericht gibt in leicht geänderter Fassung Teile der<br />
Rede des Ersten Vorsitzenden bei der Eröffnungssitzung der<br />
100. Hauptversammlung der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie e. V. wieder.<br />
Nachdem der erste Teil der Multimedia-Komposition „Chromophonie“<br />
von Prof. Rainer Wehinger, Staatliche Hochschule <strong>für</strong><br />
Musik, Stuttgart, verklungen war, eröffnete der Erste Vorsitzende die<br />
Tagung:<br />
Feierliche Eröffnung der Bunsentagung am 25. Mai 2001<br />
1. Reihe links: Prof. Wehinger<br />
„Meine Damen und Herren,<br />
ich darf Sie herzlich zur 100. Hauptversammlung der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Bunsengesellschaft</strong> <strong>für</strong> physikalische Chemie begrüßen. Wir freuen<br />
uns, dass wir damit seit Gründung der Bunsen-Gesellschaft zum vierten<br />
Mal in Stuttgart zu Gast sind. Das erste Mal war es die dritte Tagung<br />
vom 25.–28.6.1896; Böttinger schrieb damals an Duisberg: „Das<br />
Stuttgarter Comité will uns sehr großartig empfangen, und verspricht<br />
das Ganze ein sehr nettes Fest zu werden.“ Manchmal wiederholt<br />
sich Geschichte eben doch. Zum zweiten Mal kamen die Mitglieder<br />
unserer Gesellschaft im Jahre 1926 hier in Stuttgart zusammen. Diese<br />
31. Tagung war die erste, bei der mehr als die Hälfte der Vortragszeit<br />
dem stark anwendungsbezogenen Hauptthema, der „Chemie des<br />
Siliciums“, gewidmet war. Allerdings äußerte sich Walther Nernst<br />
im Vorstand unzufrieden: Es müssten mehr junge Leute zu Worte<br />
kommen statt so vielen langen Reden, und auch bei Hauptvorträgen<br />
müsse man diskutieren können! Und schließlich abermals 1948, die<br />
47. Hauptversammlung. Diese Veranstaltung war insofern bedeutsam,<br />
da es die erste Bunsentagung nach den Wirren des 2. Weltkrieges<br />
war. Ein Jahr zuvor, 1947, hatte hier in Stuttgart die konstituierende<br />
Versammlung stattgefunden. Es waren nur fünf unbelastete Fachkollegen<br />
und eine demokratische Satzung, nämlich die von 1930,<br />
erforderlich, um beim Innenministerium die Zustimmung zu einer<br />
Neugründung zu erlangen.<br />
Dr. Hans-Jürgen Leuchs<br />
Boehringer Ingelheim GmbH<br />
Binger Str. 173<br />
55216 Ingelheim<br />
Tagungen<br />
In diesem Jahr lautet das Thema der Hauptversammlung: „Computersimulationsmethoden<br />
in der <strong>Physikalische</strong>n Chemie: Große<br />
Moleküle, Flüssigkeiten, Festkörper“. Dieses Thema spricht mich als<br />
Vertreter der Industrie besonders an, da Computersimulationen zu<br />
einem ernormen wissenschaftlichen Forschritt beigetragen und in<br />
Industrieunternehmen in zunehmendem Maße, beispielsweise bei der<br />
Entwicklung von physiologisch aktiven Molekülen, wie z. B. Arzneimitteln<br />
oder Pflanzenschutzmitteln, bei der Herstellung von Kunststoffen<br />
oder bei der Entwicklung von Autoabgaskatalysatoren, eingesetzt<br />
werden.<br />
Das Thema zeigt bereits auf, welche Bedeutung neue Technologien<br />
im Kompetenzspektrum der Physikochemie zukünftig haben<br />
werden. Hier muss die Hochschule ihre Innovationskraft unter<br />
Beweis stellen, denn <strong>für</strong> die Physikochemiker gibt es einen ganz<br />
besonderen Vorteil: Die physikalische Chemie ist im Kant’schen<br />
Sinne transzendental in Bezug auf die Industrielle Chemie. Als wissenschaftliche<br />
Grundlage der Verfahrenstechnik ist sie Bedingung <strong>für</strong><br />
die Möglichkeit der industriellen Realisierbarkeit von Chemie!<br />
Damit nimmt die <strong>Physikalische</strong> Chemie eine Schlüsselrolle sowohl<br />
in der reinen wie in der angewandten Wissenschaft ein.<br />
Im Editorial des Bunsen-Magazins haben einige von Ihnen vielleicht<br />
Anfang dieses Jahres meine Ausführungen zur Situation eines<br />
verbesserten Arbeitsmarktes <strong>für</strong> Physikochemiker und die Wünsche<br />
an die Hochschulausbildung gelesen. Aufgrund der weiterhin zurückgehenden<br />
Zahlen an Chemieabsolventen bieten sich inzwischen<br />
wieder sehr gute Perspektiven. Insbesondere die chemisch-pharmazeutische<br />
Industrie, die zu den innovativsten, forschungsstärksten<br />
Wirtschaftszweigen zählt, benötigt exzellent ausgebildete Chemiker,<br />
um in Forschung und Entwicklung innovationsstark und damit wettbewerbsfähig<br />
zu bleiben. Hier werden hochinteressante Einsatzfelder<br />
und Führungsaufgaben geboten.<br />
Nun sehe ich allerdings aufgrund der abnehmenden Studentenzahlen<br />
an den Chemiefakultäten nicht nur bessere Arbeitsmarktperspektiven,<br />
sondern auch mögliche Auswirkungen auf die wissenschaftliche<br />
Chemieausbildung, die in Deutschland nach wie vor zu<br />
lang ist. Die Diskussion um Ausbildungs-, Promotions- und Habilitationszeiten<br />
in Deutschland beginnt an Intensität zu gewinnen, auch<br />
wenn jährlich bereits wieder mehr als 1.000 Chemiestudierende das<br />
Hauptstudium aufnehmen. Es ist sicherlich gut, vor diesem Hintergrund<br />
einmal die Situation an den Hochschulen zu beleuchten und<br />
durchaus zu hinterfragen. Ohne Zweifel ist die chemische Forschung<br />
an den wissenschaftlichen Instituten in Deutschland von hohem<br />
Rang. Allerdings muss Deutschland <strong>für</strong> ausländische Wissenschaftler<br />
und Forschungsinvestoren attraktiver gestaltet werden. Aufgrund<br />
zurückgehender Studentenzahlen an den Chemiefakultäten könnte<br />
die Versuchung bestehen, dass Studenten, Doktoranden und Habilitanden<br />
an den Lehrstühlen gewissermaßen „festgehalten“ werden<br />
und damit dem Arbeitsmarkt nur mit einer erheblichen Zeitverzögerung<br />
zur Verfügung stehen. Lange Studienzeiten von 13 Semestern<br />
bis zum Diplom, fast 10 Jahren bis zur Promotion und anschließenden<br />
wer weiß wie vielen Jahren bis zur Habilitation sind keine Seltenheit.<br />
Selbst das Bemühen, zusätzliche Qualifikationen während der<br />
langen Ausbildung zu erwerben, werden nicht selten negativ sanktio-<br />
Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 125
Tagungen<br />
niert. Eine Gegenüberstellung mit dem anglo-amerikanischen Raum<br />
zeigt dagegen, dass Absolventen einer wissenschaftlichen Chemieausbildung<br />
hier in der Regel 3–5 Jahre früher ins Berufsleben eintreten<br />
als ihre deutschen Kolleginnen und Kollegen. Das hängt auch<br />
damit zusammen, dass meines Wissens kein anderes Land in der<br />
Welt 13 Schuljahre braucht, um die allgemeine Hochschulreife zu<br />
vermitteln. Wir müssen uns auf den wissenschaftlichen Nachwuchs<br />
konzentrieren und das Thema Internationalität der Forschung und<br />
den unmittelbaren Bezug zur Arbeitswelt in den Vordergrund stellen.<br />
Eine Verkürzung der realen Aufenthaltsdauer an deutschen Chemiefakultäten<br />
muss dringend angestrebt werden, um international wettbewerbsfähig<br />
zu bleiben.<br />
Aus der Perspektive der Arbeitswelt haben Absolventen häufig<br />
die falsche Kompetenz erworben. In den Hörsälen gibt es viele junge<br />
Studenten, die frustriert in nur theoriegeladenen Lehrveranstaltungen<br />
sitzen. Die Hochschulen sind daher besonders gefordert, die Studenten<br />
auf ihren künftigen Beruf vorzubereiten. Lehrpläne dürfen nicht länger<br />
einzig auf wissenschaftliche Karriere ausgerichtet sein, sondern<br />
Teamfähigkeit, Sprach- und Kommunikationsfähigkeiten, soziale<br />
Kompetenz, geistige Flexibilität und die Fähigkeit zur zielstrebigen<br />
Projektführung müssen ebenso Beachtung bei der Vermittlung der<br />
Lehrinhalte finden. Dabei ist keineswegs an eine betriebswirtschaftliche<br />
oder verhaltenspsychologische, sondern vielmehr an eine methodische,<br />
projektbezogene Ausbildung gedacht.<br />
Selbstverständlich müssen auch erfolgreiche Nachwuchswissenschaftler<br />
motiviert und gefördert werden, um möglichst früh eine<br />
Karriere als Hochschullehrer anzustreben. Dennoch benötigt die Wirtschaft<br />
junge, praxisnah ausgebildete Wissenschaftler, die im internationalen<br />
Vergleich bestehen können! Statische Ausbildungsmuster<br />
müssen endlich dynamischen Anforderungsprofilen weichen. Über<br />
Bachelor- und Magisterstudiengänge wird beispielsweise nicht nur<br />
diskutiert: sie sind bereits Realität! Der Karriereweg sollte darüber<br />
hinaus vielfach strukturiert werden und Möglichkeiten zu qualifizierenden<br />
Knoten- und Verzweigungspunkten bieten. Damit würde es<br />
den Studenten erleichtert, auch einmal zu einer anderen Hochschule<br />
im In- oder Ausland zu wechseln und den Horizont ohne Zeitverlust<br />
zu erweitern. <strong>Deutsche</strong> Chemieabsolventen sind hochqualifiziert,<br />
aber oft zu spezialisiert. Sie finden damit zwar in hochspezialisierten<br />
Bereichen der wissenschaftlichen Institute eine berufliche Weiterentwicklung,<br />
doch neben den deutschen Chemie-Riesen einen Arbeitgeber<br />
zu finden, fällt schwer. Diese Absolventen sind auf komplexere<br />
Arbeitssituationen in mittleren und kleineren Unternehmen nicht<br />
genügend vorbereitet. Wissenschaftler müssen dagegen in einer Zeit,<br />
in der Herausforderungen und Fragestellungen an Komplexität<br />
gewinnen, in der Lage sein, sowohl interdisziplinär als auch international<br />
zu arbeiten. Mehr Interdisziplinarität und Vernetzung zwischen<br />
Wissenschaft und Industrie ist wieder dringend notwendig.<br />
Glücklicherweise sind Physikochemiker prädestiniert und besonders<br />
geeignet, fächerübergreifende Aufgaben zu übernehmen.<br />
Innovationskraft ist nur dort vorhanden, wo Forschung und Entwicklung<br />
um anwendungsnahe Technologien erweitert werden. Wo<br />
das verstanden wurde, da ist auch der Erfolg zu verzeichnen. Es<br />
besteht kein Zweifel, dass einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren der<br />
deutschen Chemie die enge Zusammenarbeit zwischen exzellenter<br />
Forschung an unseren Hochschulen und deren erfolgreiche Weiterentwicklung<br />
in der Industrie ist. Dies gilt auch und gerade <strong>für</strong> die<br />
physikalische Chemie. Auch die Ausgründung von Firmen aus dem<br />
Hochschulbereich wird zunehmend bedeutungsvoller. Beispielsweise<br />
haben Biotech-Start-ups <strong>für</strong> die Pharmaindustrie eine zunehmende<br />
Bedeutung <strong>für</strong> den Technologietransfer. Man denke hierbei an Biotech-<br />
Standorte wie z.B. Martinsried bei München. Diese Firmen werden<br />
überwiegend von Hochschulpersonal unter Verwendung von Venture-<br />
Capital gegründet. Auch <strong>für</strong> die Chemie sind Firmengründungen, die<br />
meistens im Universitätsumfeld entstehen und auf innovative Technologien<br />
spezialisiert sind, wichtig. Doch die Risikobereitschaft zur<br />
Gründung eines Unternehmens ist beim Universitätspersonals noch<br />
häufig zu gering.<br />
Wir dürfen nun nicht an der Zukunft der Forschung zweifeln,<br />
denn unsere Physikochemiker können es durchaus mit ihren Kollegen<br />
in den USA und in England aufnehmen. Wir müssen aber auch überlegen,<br />
wie in diesem Lande optimal denkbare Rahmenbedingungen<br />
an den Hochschulen geschaffen werden können, um eine stärkere<br />
Anwendungsorientierung der universitären Forschung als wichtigen<br />
Beitrag <strong>für</strong> die Stärkung der Innovationskraft der Hochschulen zu<br />
erreichen. Die Industrie hat ein großes Interesse daran, eine größere<br />
Anwendungsnähe bereits an den Hochschulen zu etablieren. Nur<br />
dann können Innovationen innerhalb kürzerer Entwicklungszeiten<br />
realisiert werden. Nur dann zeigt sich das hohe wissenschaftliche<br />
Niveau in Deutschland als zukunftsfähig. Denn überlegen wir einmal,<br />
wie viele ausländische Unternehmen überhaupt noch in die<br />
deutsche Forschung investieren und schauen wir uns deutsche Investitionen<br />
im Ausland an: Aufgrund einer zumindest zeitweise in<br />
Deutschland anzutreffenden Technik- und Forschungsfeindlichkeit<br />
wurden Forschungseinrichtungen und -aktivitäten ins Ausland verlagert.<br />
Folglich investieren Unternehmen in innovative Technologien<br />
an Universitäten und Forschungsstätten sowie in entsprechende<br />
Firmen vor allem in den USA und nicht in Deutschland, da hier das<br />
Klima fehlt, um Innovationen zu fördern. Die daraus resultierenden<br />
Nachteile sind leider bisher nur punktuell verstanden worden: Die<br />
Forschung wird im Ausland auf- und ausgebaut, deutsche Wissenschaftler<br />
wandern ab, die Innovationskraft in Deutschland wird<br />
gebremst. Allerdings kommen einige dieser Wissenschaftler nach<br />
ihren Auslandsaufenthalten auch wieder nach Deutschland zurück<br />
und bringen Kenntnisse und Erfahrungen über die Methoden der<br />
Forschung im Ausland mit; dies gilt sowohl <strong>für</strong> die Universitäten wie<br />
auch die industrielle Forschung. Um diesen Fluss auslandserfahrener<br />
Forscher zu vergrößern, muss unser Land <strong>für</strong> mögliche Rückkehrer,<br />
aber auch <strong>für</strong> ausländische Wissenschaftler, interessanter und attraktiver<br />
werden.<br />
Für Deutschland stellt sich die Frage, wie es im Zuge voranschreitender<br />
Globalisierungsprozesse ein attraktiver Forschungsstandort<br />
bleiben kann. Die wichtige Frage, ob in Zukunft auch ausländische<br />
Unternehmen, beispielsweise der Pharma- und Chemiebranche,<br />
Forschungsstätten in Deutschland errichten bzw. entsprechende<br />
Firmen fördern, wird auch von der Attraktivität der Hochschulen<br />
bestimmt. Eindeutig hängt die Etablierung solcher Forschungsaktivitäten<br />
von der Forschungskultur in Deutschland ab. Forschung<br />
braucht ein innovationsfreundliches Klima. Dies bedeutet sowohl <strong>für</strong><br />
die Grundlagen- als auch <strong>für</strong> die anwendungsorientierte Forschung,<br />
dass sie ständig an vorderster Front der wissenschaftlichen und technologischen<br />
Entwicklung stehen muss. Wir wollen gemeinsam den<br />
hohen Standard unserer Forschung sichern. Wenn ich sage „wir“,<br />
dann meine ich die Hochschullehrer, die Politiker, die Vertreter der<br />
Industrie und natürlich die Studenten, die Träger unserer Hoffnung<br />
<strong>für</strong> die Zukunft.“<br />
126 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001
Danach verlieh Dr. Leuchs Preise <strong>für</strong> besondere wissenschaftliche<br />
Leistungen im Gebiet der physikalischen Chemie, zum einen den<br />
Nernst-Haber-Bodenstein-Preis und zum anderen die Walther-<br />
Nernst-Denkmünze.<br />
Der Nernst-Haber-Bodenstein-Preis wird seit 1953 an jüngere<br />
Wissenschaftler verliehen. Als 48. Preisträger wurde Herr Dr. Bernd<br />
Abel von der Universität Göttingen ausgezeichnet. Herr Dr. Abel hat<br />
in den letzten Jahren grundlegende Fragestellungen der Dynamik<br />
elementarer Gasphasenreaktionen sowie schneller Prozesse in<br />
Lösung mit herausragendem Erfolg bearbeitet. Für diese Untersuchungen<br />
hat er höchstempfindliche Intra-Cavity-Laser-Absorptionsspektroskopie,<br />
Cavity-Ring-Down-Spektroskopie und Total-Internal-Reflection-Spektroskopie<br />
sowie fs/ps-Pump-Probe-Spektroskopie<br />
und Doppelresonanzspektroskopie an Molekularstrahlen, in<br />
thermischen Gaszellen, an Oberflächen und in Lösungen eingesetzt.<br />
Die genannten experimentellen Methoden hat Dr. Abel in bemerkenswerter<br />
Weise optimiert, so dass zustandsaufgelöste Experimente<br />
gleichzeitig in der Frequenz- und Zeitdomäne in der Gasphase und<br />
auch in Lösung möglich wurden. Mit diesen Resultaten hat er sich in<br />
den letzten Jahren auf dem Gebiet der Dynamik von Molekülen in<br />
der Gasphase und in der kondensierten Phase bereits jetzt breite internationale<br />
Anerkennung erworben. Hinzu kommen seine herausragenden<br />
Erfolge bei der Fortentwicklung moderner spektroskopischer<br />
Methoden.<br />
Die Walther-Nernst-Denkmünze wurde 1992 gestiftet; sie wird an<br />
solche Persönlichkeiten verliehen, welche die Ziele der Angewandten<br />
<strong>Physikalische</strong>n Chemie in hervorragender Weise gefördert haben.<br />
Der 5. Preisträger ist Prof. Dr. Robert Schlögl vom Fritz-Haber-Institut<br />
der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin. Mit wohldefinierten physikalischen<br />
Methoden hat Herr Prof. Schlögl sowohl die Herstellung<br />
wie die Wirksamkeit von Katalysatoren genauestens analysiert und<br />
damit eine Brücke zwischen Oberflächenphysik und präparativer<br />
Nach der Eröffnungsfeier:<br />
Dr. Leuchs, Erster Vorsitzender (Mitte), Frau Leuchs, Dr. Behret,<br />
Geschäftsführer<br />
Tagungen<br />
Chemie geschlagen. Man kann es in Kürze zusammenfassen: Er hat<br />
sich durch seine grundlegenden in-situ-Untersuchungen von Struktur<br />
und Funktion oxidischer Katalysatoren einen Namen gemacht. Zu<br />
erwähnen ist auch sein engagierter Einsatz <strong>für</strong> die Zeitschrift „Physical<br />
Chemistry Chemical Physics“ und <strong>für</strong> die Fortentwicklung der<br />
wissenschaftlichen Dokumentation mit neuen Medien unter Wahrung<br />
wissenschaftlich einwandfreier Kriterien. Durch Verbindung von<br />
Grundlagenforschung und Anwendung in der chemischen Verfahrenstechnik<br />
wird Prof. Schlögl dem Charakter der Walther-Nernst-<br />
Denkmünze in besonderer Weise gerecht.<br />
Die Eröffnung schloss mit dem zweiten Teil der Komposition von<br />
Professor Wehinger: „Chromophonie“<br />
Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 127
Tagungen<br />
Einladung zur 101. Hauptversammlung der <strong>Deutsche</strong>n<br />
Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie e.V.<br />
vom 9. bis 11. Mai 2002 in Potsdam<br />
Wissenschaftliches Programm<br />
Plenarvorträge (Vortragstitel vorläufig),<br />
Freitag, 10., und Samstag, 11. Mai 2002<br />
E. J. J. Groenen, Leiden: „Spectroscopy and Microscopy at the<br />
Level of a Single Molecule“<br />
J. F. Haw, Los Angeles: „Structure-Selectivity Relationships in<br />
Catalysis“<br />
A. Pines, Berkeley: „Lighting UP“ Nuclear Magnetic Resonance<br />
and Magnetic Resonance Imaging<br />
H.-W. Spiess, Mainz: „NMR und EPR – Untersuchungen zur Struktur<br />
und Dynamik von Polymeren“<br />
Fortschrittsberichte (Vortragstitel vorläufig),<br />
Freitag, 10., und Samstag, 11. Mai 2002<br />
B. Blümich, Aachen: „Dynamische NMR als Sonde in der Verfahrenstechnik<br />
und Qualitätskontrolle“<br />
K.-P. Dinse, Darmstadt: „Atome in chemischen Käfigen als dynamische<br />
Sonden“<br />
A. Horsewill, Nottingham: „Magnetic Field-Cycling NMR Investigations<br />
of Molecular Tunnelling“<br />
M. Kaupp, Würzburg: „Fortschritte bei der quantenchemischen<br />
Berechnung von NMR- und ESR-Parametern“<br />
W. Lubitz, Muelheim an der Ruhr: „EPR and ENDOR Studies of<br />
Radicals and Metal Centers in Biological Systems“<br />
Die übrigen Beiträge werden zum Hauptthema in Kurzvorträgen<br />
und Postern erbeten. Außerdem soll zusätzlich in mehreren Parallelsitzungen<br />
über frei gewählte Themen aus allen Gebieten der <strong>Physikalische</strong>n<br />
Chemie in Kurzvorträgen und Postern berichtet und diskutiert<br />
werden. Das vollständige Vortragsprogramm wird in Heft 2/2002 des<br />
Bunsen-Magazins bekannt gegeben.<br />
Stipendien<br />
Hauptthema<br />
„Kern- und Elektronenspins als dynamische und kinetische Sonden“<br />
Wissenschaftliche Vorbereitung: H. Eckert (Münster), H. H. Limbach (Berlin), E. Roduner (Stuttgart)<br />
Für den Besuch der Bunsentagung 2002 können einer Reihe von<br />
Studierenden in höheren Semestern und Doktoranden, die Mitglied<br />
der Bunsen-Gesellschaft sind, Pauschalbeihilfen gewährt werden.<br />
Die Hochschullehrer werden gebeten, <strong>für</strong> die jeweilige Hochschule<br />
einen gemeinsamen Antrag <strong>für</strong> die Gewährung dieser Stipendien bis<br />
zum 31. Januar 2002 an die Geschäftsstelle der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-<br />
Gesellschaft zu richten. Die Anträge sollen über die wissenschaftliche<br />
Qualifikation und die wirtschaftliche Lage unterrichten und<br />
einen Vorschlag einer Reihung der Studierenden enthalten. Die Entscheidung<br />
über die Anträge trifft der Vorstand.<br />
Ausschusssitzungen und Mitgliederversammlung<br />
Am Donnerstag, dem 9. Mai 2002, findet um 10.00 Uhr die Sitzung<br />
des Ständigen Ausschusses und um 14.30 Uhr die Sitzung der Unterrichtskommission<br />
statt. Zu beiden Sitzungen ergehen gesonderte<br />
Einladungen. Um 15.45 Uhr beginnt die Versammlung der Hochschullehrer<br />
der <strong>Physikalische</strong>n Chemie in der Universität Potsdam,<br />
zu der alle Hochschullehrer herzlich eingeladen sind.<br />
Um 17.00 Uhr beginnt die ordentliche Mitgliederversammlung<br />
ebenfalls in der Universität Potsdam, Auditorium Maximum.<br />
Einreichung von Beiträgen<br />
Die Anmeldung von Kurzvorträgen (Sprechdauer 15 Minuten)<br />
und Postern wird bis spätestens 15. Dezember 2001 durch<br />
Eingabe über die hier<strong>für</strong> vorgesehene Maske im Internet<br />
(http://www.bunsen.de/ vortragsanmeldung) erbeten. Die Inhaltsangabe<br />
des Beitrags soll mindestens 100 Wörter enthalten.<br />
Die maximale Länge wird durch die Maske vorgegeben. Ebenso<br />
wird das Format durch die Maske verbindlich geregelt. Es<br />
entspricht dem in Heft 4/01 (S. 102) Bunsen-Magazin abgedruckten<br />
Beispiel. Die Maske ist ab dem 1. November verfügbar.<br />
Die Autoren können einen Vorschlag zur Einreihung ihrer<br />
Arbeit in eine der nachfolgend aufgeführten Themengruppe<br />
machen:<br />
Hauptthema, Biophysikalische Chemie, Chemie der Atmosphäre,<br />
Elektrochemie, Katalyse, Flüssigkeiten, Festkörper, Grenzflächen,<br />
Kinetik, Kolloidchemie, Makromoleküle, Spektroskopie,<br />
Technische Chemie, Theoretische Chemie, Thermodynamik.<br />
Aus Gründen des zeitlichen Ablaufs der Tagung kann nur eine<br />
begrenzte Anzahl von Kurzvorträgen angenommen werden.<br />
Über die Auswahl entscheidet ein Vortragsausschuss, dem der<br />
Erste Vorsitzende, die Vorbereitenden des wissenschaftlichen<br />
Programms und der Geschäftsführer angehören. Dieser Ausschuss<br />
entscheidet auch über die Aufteilung der Beiträge in<br />
Kurzvorträge und Poster.<br />
128 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001
Allgemeines Programm<br />
Der Begrüßungsabend findet am Donnerstag, dem 9. Mai 2002,<br />
im Foyer des Auditorium Maximum der Universität Potsdam statt.<br />
Am Freitag, dem 10. Mai 2002, wird um 9.00 Uhr die Hauptversammlung<br />
im Auditorium Maximum der Universität Potsdam in festlichem<br />
Rahmen eröffnet. Um 10.45 Uhr folgen Plenarvorträge im<br />
selben Hörsaal. Das wissenschaftliche Programm wird am Freitagnachmittag<br />
und am Samstag, dem 11. Mai 2002, vormittags und<br />
nachmittags, in verschiedenen Hörsälen des Universitätskomplexes I,<br />
Am Neuen Palais, fortgesetzt.<br />
Der Gesellschaftsabend der Bunsentagung 2002 ist <strong>für</strong> Samstag,<br />
den 12. Mai, um 20.00 Uhr im Saal der Ostdeutschen Sparkassenakademie<br />
in Potsdam vorgesehen.<br />
Rahmenprogramm<br />
Am Freitagvormittag wird eine Führung durch den Park von<br />
Schloss Sanssouci mit anschließender Schlossbesichtigung angeboten.<br />
Am Nachmittag können Interessenten an einer Stadtrundfahrt durch<br />
das historische Potsdam teilnehmen. Der Abend bietet Gelegenheit<br />
zum Besuch eines Konzerts im wieder erstandenen Nikolaisaal oder<br />
zum Besuch einer Vorstellung des Potsdamer Kabaretts „Obelisk“.<br />
Am Sonnabend laden wir zu einer vierstündigen Schifffahrt auf den<br />
Seen rund um Potsdam ein oder beraten Interessenten bei der Planung<br />
ihrer privaten Berlintour.<br />
Anmeldung zur Tagung<br />
Den Mitgliedern der Bunsen-Gesellschaft gehen im Heft 2/2002<br />
Vordrucke zur Anmeldung und zur Zimmerreservierung zu. Nichtmitglieder<br />
können diese Vordrucke von der Geschäftsstelle der <strong>Deutsche</strong>n<br />
Bunsen-Gesellschaft, Varrentrappstraße 40-42, 60486 Frankfurt<br />
am Main, Tel.: 0 69/79 17-200, erhalten. Alternativ sind Anmeldungen<br />
auch über Internet möglich unter http://www.uni-potsdam.de/bunsentagung.<br />
Institute und Firmen werden gebeten, <strong>für</strong><br />
jeden Teilnehmer ein gesondertes Formular auszufüllen. Die Anmeldungen<br />
zur Tagung werden bis zum 02.04.2002 erbeten. Die Anmeldungen<br />
zur Unterbringung sollten jedoch unmittelbar nach Erhalt<br />
der Unterlagen an Exklusiv Tourismus GmbH Potsdam, Burgstraße 30,<br />
14467 Potsdam (Tel.: 03 31/6 20 11 50, Fax: 03 31/6 20 11 66) zurückgeschickt<br />
werden. Reservierungen in den angebotenen Hotels<br />
können nur bis zum 15.03.2002 garantiert werden, das gilt besonders<br />
<strong>für</strong> preiswerte Übernachtungsmöglichkeiten <strong>für</strong> Studierende und<br />
Doktoranden.<br />
Zur Deckung der allgemeinen Kosten werden folgende Beiträge<br />
erhoben:<br />
56,– Euro <strong>für</strong> Mitglieder der Bunsen-Gesellschaft<br />
76,– Euro <strong>für</strong> Nichtmitglieder<br />
10,– Euro <strong>für</strong> Begleitpersonen<br />
10,– Euro <strong>für</strong> Studierende<br />
Bei Anmeldung nach dem 02.04.2002 erhöhen sich die Beiträge<br />
<strong>für</strong> Mitglieder und Nichtmitglieder um 10,– Euro.<br />
Bei Rückfragen zur Organisation:<br />
Prof. Dr. Hans-Gerd Löhmannsröben<br />
Universität Potsdam,<br />
Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> und Theoretische Chemie<br />
Postfach 601553<br />
14415 Potsdam<br />
Tel.: 03 31/9 77-52 22,<br />
Fax: 03 31/9 77-50 58<br />
E-Mail: loeh@chem.uni-potsdam.de<br />
Bei technischen Fragen die Einreichung von Beiträgen betreffend:<br />
bunsen_technik@pc.chemie.tu-darmstadt.de<br />
Tagesordnung<br />
Einladung<br />
zur ordentlichen Mitgliederversammlung<br />
der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie e.V.<br />
Donnerstag, 9. Mai 2002, 17.00 Uhr<br />
in der Universität Potsdam<br />
(Auditorium Maximum)<br />
Tagungen<br />
1. Bericht des Vorstandes über das abgelaufene Geschäftsjahr<br />
2. Bericht des Schatzmeisters über den Jahresabschluss und<br />
über das laufende Geschäftsjahr<br />
3. Entlastung des Vorstandes<br />
4. Vornahme der erforderlichen Wahlen<br />
5. Beschluss über Ort und Zeit der nächsten<br />
Hauptversammlungen<br />
6. Beschluss über eingegangene Anträge<br />
7. Verschiedenes<br />
<strong>Deutsche</strong> Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie e. V.<br />
Der Erste Vorsitzende: H.-J. Leuchs<br />
Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 129
Tagungen<br />
Tagesordnung laut Satzung <strong>für</strong> die<br />
Mitgliederversammlung der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie<br />
e. V., am Donnerstag, 24. Mai 2001, um<br />
17.00 Uhr im Hörsaal V 47.02 der Universität<br />
Stuttgart-Vaihingen<br />
1. Bericht des Vorstandes über das<br />
abgelaufene Geschäftsjahr<br />
2. Bericht des Schatzmeisters über den<br />
Jahresabschluss und über das laufende<br />
Geschäftsjahr<br />
3. Entlastung des Vorstandes<br />
4. Vornahme der erforderlichen Wahlen<br />
5. Beschluss über Ort und Zeit der nächsten<br />
Hauptversammlungen<br />
6. Beschluss über eingegangene Anträge<br />
7. Verschiedenes<br />
Todesfälle<br />
Im Jahr 2000 und in den ersten Monaten<br />
dieses Jahres hat die <strong>Deutsche</strong> Bunsen-Gesellschaft<br />
durch den Tod folgende Mitglieder<br />
verloren:<br />
Prof. Dr. Gotthold Ebert<br />
(verstorben im Mai 2000)<br />
Prof. Dr. Björn A. Gottwald<br />
(verstorben am 22. Juni 2000)<br />
Dr. Ing. Franz Lebock<br />
(verstorben am 28. Oktober 2000)<br />
Dr. Karl Bratzler<br />
(verstorben am 11. Dezember 2000)<br />
Prof. Dr. Georg Brauer<br />
(verstorben im März 2001)<br />
Prof. Dr. Arno Höpfner<br />
(verstorben am 17.März 2001)<br />
Dr. Jürgen Klingler<br />
(verstorben am 26. März 2001)<br />
Mitgliederstand<br />
Zum 31. Dezember 1999: 1582<br />
Zugänge an neuen Mitgliedern 134<br />
Verstorben und ausgeschieden 134<br />
Zum 31. Dezember 2000: 1582<br />
Die Mitgliederstruktur stellt sich wie folgt dar:<br />
Ordentliche und Jungmitglieder: 1303<br />
Studentische Mitglieder: 234<br />
Institute/ Bibliotheken: 31<br />
Firmen: 14<br />
Zusammen mit den Mitgliedern der AG<br />
Theoretische Chemie und Flüssigkristall-<br />
Vorstandsbericht<br />
<strong>für</strong> die ordentliche Mitgliederversammlung<br />
anlässlich der 100. Hauptversammlung vom 24.–26. Mai 2001 in Stuttgart<br />
(abgeschlossen am 05.04.2001)<br />
Gesellschaft wurden 1781 Mitglieder zum<br />
31.12.1999 und 1741 Mitglieder zum<br />
31.12.2000 gezählt.<br />
Ehrungen (2000)<br />
Anlässlich des 65. Geburtstages wurden<br />
im Bunsen-Magazin Glückwunschadressen<br />
veröffentlicht von:<br />
Prof. Dr. Oskar Friedrich Olaj<br />
20. Januar 2000<br />
Prof. Dr. Dieter Hans Ehhalt<br />
am 11. Mai 2000<br />
Prof. Dr. Heinz Hoffmann<br />
am 23. Juni 2000<br />
Prof. Dr. Wolfgang Laqua<br />
am 7. Juni 2000<br />
Prof. Dr. Dr. Helmut Knözinger<br />
am 10. Juli 2000<br />
Prof. Dr. Karl Heinz Becker<br />
am 21. September 2000<br />
Prof. Dr. Manfred Zeidler<br />
am 25. September 2000<br />
Vorstand und<br />
Ständiger Ausschuss<br />
Gemäß den Beschlüssen der Mitgliederversammlung<br />
anlässlich der 99. Hauptversammlung<br />
in Würzburg haben Vorstand und<br />
Ständiger Ausschuss ab 1. Januar 2001 folgende<br />
Zusammensetzung:<br />
Vorstand<br />
Erster Vorsitzender: Dr. Hans-Jürgen Leuchs,<br />
Boehringer Ingelheim GmbH, Binger Str. 173,<br />
55216 Ingelheim<br />
Zweiter Vorsitzender: Prof. Dr. J. Troe, Universität<br />
Göttingen, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong><br />
Chemie, Tammannstraße 6, 37077 Göttingen<br />
Schatzmeister: Prof. Dr. Ing. Wolfgang<br />
Grünbein, Clariant GmbH, Standortleitung<br />
Höchst, Industriepark Höchst, Geb. C 671,<br />
65926 Frankfurt<br />
Mitglieder (Ständiger Ausschuss)<br />
Prof. Dr. Helmut Baumgärtel, Institut <strong>für</strong><br />
<strong>Physikalische</strong> Chemie der Freien Universität<br />
Berlin, Takustraße 3, 14195 Berlin<br />
Dr. K. Becker, Chemtec Leuna, Postfach 1111,<br />
06234 Leuna<br />
Prof. Dr. Henning Bockhorn, Universität<br />
Karlsruhe (TH) Institut <strong>für</strong> Chemische Technik,<br />
Kaiserstr. 12, 76128 Karlsruhe<br />
Prof. Dr. Bernd Brutschy, Universität Frankfurt,<br />
Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> und Theoretische<br />
Chemie, Marie-Curie-Str. 11, 60439<br />
Frankfurt<br />
Prof. Dr. Nikolaus P. Ernsting, Humboldt-<br />
Universität zu Berlin, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong><br />
und Theoretische Chemie, Bunsenstr. 1,<br />
10117 Berlin<br />
Dr. Rüdiger Iden, BASF AG, ZKM, G 201,<br />
67056 Ludwigshafen<br />
Prof. Dr. Christoph Kratky, Universität Graz,<br />
Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie, Heinrichstr.<br />
28, 8010 Graz<br />
Prof. Dr. Wolfgang Leuchtenberger, Degussa-<br />
Hüls AG, Postfach 1345, Rodenbacher<br />
Chaussee 4, 63403 Hanau<br />
Prof. Dr. Samuel Leutwyler, Universität<br />
Bern, Departement <strong>für</strong> Chemie und Biochemie,<br />
Freiestrasse 3, CH-3000 Bern 9<br />
Dr. Manfred Mahnig, <strong>Deutsche</strong> Forschungsgemeinschaft,<br />
53170 Bonn<br />
Prof. Dr. Joachim Maier, Max-Planck-Institut<br />
<strong>für</strong> Festkörperforschung, Heisenbergstr. 1,<br />
70569 Stuttgart<br />
Dr.-Ing. Karlheinz Nothnagel, Röhm GmbH,<br />
Chemische Fabrik, Kirschenallee, 64293<br />
Darmstadt<br />
Dr. Karsten Reihs, Bayer AG, Zentrale Forschung<br />
– Physik, ZF-FPI/E 41, 51368 Leverkusen<br />
Dr. Manfred Waidhas, Siemens AG, ZT EN1,<br />
Postfach 32 20, 91052 Erlangen<br />
Prof. Dr. Hans-Joachim Werner, Universität<br />
Stuttgart, Institut <strong>für</strong> Theoretische Chemie,<br />
Pfaffenwaldring 55, 70569 Stuttgart<br />
Geschäftsführer<br />
Dr. H. Behret, <strong>Deutsche</strong> Bunsen-Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie, Varrentrappstraße<br />
40–42, 60486 Frankfurt am Main<br />
Preisträgerkuratorium<br />
Prof. Dr. Reinhart Ahlrichs, Universität<br />
Karlsruhe, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie<br />
und Elektrochemie, Kaiserstr. 12, 76128<br />
Karlsruhe<br />
130 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001
Dr. Dieter Distler, BASF Aktiengesellschaft,<br />
Kunststofflaboratorium, Abt. Forschung<br />
Dispersionen ZKD, Geb. B1, 67056 Ludwigshafen<br />
Dr. Karsten Reihs, Bayer AG, KP – KPE,<br />
Gebäude Q 18, 51368 Leverkusen<br />
Prof. Dr. Klaus Funke, Universität Münster,<br />
Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie, Schloßplatz<br />
4, 48149 Münster<br />
Themenkommission<br />
Prof. Dr. Alfred Blume, Martin-Luther-Universität<br />
Halle-Wittenberg, Fachbereich Chemie,<br />
Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />
Mühlpforte 1, 06108 Halle<br />
Prof. Dr. Henning Bockhorn, Universität<br />
Karlsruhe (TH), Institut <strong>für</strong> Chemische<br />
Technik, Kaiserstr. 12, 76128 Karlsruhe<br />
Prof. Dr. Wolfgang Domcke, Institut <strong>für</strong><br />
<strong>Physikalische</strong> und Theoretische Chemie der<br />
Technischen Universität München, Lichtenbergstraße<br />
4, 85748 Garching<br />
Prof. Dr. Michael Grunze, Universität Heidelberg,<br />
Lehrstuhl <strong>für</strong> Angewandte <strong>Physikalische</strong><br />
Chemie, Im Neuenheimer Feld 253,<br />
69120 Heidelberg<br />
Prof. Dr. Horst Hippler, Universität Karlsruhe,<br />
Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie und<br />
Elektrochemie, Kaiserstr.12, 76128 Karlsruhe<br />
Prof. Dr. Dieter M. Kolb, Abteilung <strong>für</strong> Elektrochemie<br />
der Universität Ulm, 89069 Ulm<br />
Prof. Dr. Hans-Heinrich Limbach, Institut<br />
<strong>für</strong> Organische Chemie, Instrumentelle Analytik<br />
der Freien Universität Berlin, Takustraße<br />
3, 14195 Berlin, (Vorsitzender)<br />
Prof. Dr. Eckart Rühl, Universität Osnabrück,<br />
Fachbereich Physik, Barbarastr. 7,<br />
49069 Osnabrück<br />
Dr. Karlheinz Schmidt, <strong>Deutsche</strong> Forschungsgemeinschaft,<br />
Kennedyallee 40, 53175 Bonn<br />
Dr. Manfred Waidhas, Siemens AG, ZT<br />
EN1, Postfach 32 20, 91052 Erlangen<br />
Unterrichtskommission<br />
Prof. Dr. Klaus-Dieter Becker, Technische<br />
Universität Braunschweig, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong><br />
und Theoretische Chemie, Hans-<br />
Sommer-Str. 10, 38106 Braunschweig<br />
Prof. Dr. Helmut Bertagnolli, Universität<br />
Stuttgart, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />
Pfaffenwaldring 55, 70569 Stuttgart<br />
Frau Prof. Dr. Helga Dunken, Universität<br />
Jena, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie, Lessingstraße<br />
10, 07743 Jena<br />
Prof. Dr. Michael Grunze, Universität Heidelberg,<br />
Lehrstuhl <strong>für</strong> Angewandte Physika-<br />
lische Chemie, Im Neuenheimer Feld 253,<br />
69120 Heidelberg<br />
Prof. Dr. Georg Hohlneicher, Universität zu<br />
Köln, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />
Lehrstuhl II, Luxemburgerstraße 116, 50939<br />
Köln, (Vorsitzender)<br />
Prof. Dr. Udo Kragl, Universität Rostock,<br />
Fachbereich Chemie, Lehrstuhl <strong>für</strong> Technische<br />
Chemie, Buchbinderstr. 9, 18055 Rostock<br />
Prof. Dr. Hans-Heinrich Limbach, Freie<br />
Universität Berlin, Institut <strong>für</strong> Organische<br />
Chemie, Instrumentelle Analytik, Takustraße<br />
3, 14195 Berlin<br />
Prof. Dr. Joachim Reinhold, Universität Leipzig,<br />
Fakultät <strong>für</strong> Chemie und Mineralogie,<br />
Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> und Theoretische<br />
Chemie, Linnéstraße 2, 04103 Leipzig<br />
Prof. Dr. Peter C. Schmidt, Technische Universität<br />
Darmstadt, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong><br />
Chemie, Petersenstr. 20, 64287 Darmstadt<br />
Prof. Dr. Siegfried Schneider, Universität<br />
Erlangen, Lehrstuhl <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie<br />
I, Egerlandstr. 3, Breiter Sand 13, 91058<br />
Erlangen<br />
Prof. Dr. Friedrich Temps, Universität Kiel,<br />
Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie, Olshausenstr.<br />
40, 24098 Kiel<br />
Bunsen-Magazin – Kuratorium<br />
Prof. Dr. Helmut Baumgärtel, Institut <strong>für</strong><br />
<strong>Physikalische</strong> Chemie der Freien Universität<br />
Berlin, Takustraße 3, 14195 Berlin<br />
Dr. Dieter Distler, BASF Aktiengesellschaft,<br />
Kunststofflaboratorium, Abt. Forschung<br />
Dispersionen ZKD, Geb. B 1, 67056<br />
Ludwigshafen<br />
Prof. Dr. Gerhard Ertl, Fritz-Haber-Institut<br />
der Max-Planck-Gesellschaft, Faradayweg<br />
4–6, 14195 Berlin<br />
Prof. Dr. Wolfgang Grünbein, Clariant<br />
GmbH, Werk Cassella-Offenbach, Hanauer<br />
Landstraße 526, 60386 Frankfurt am Main<br />
Prof. Dr. Friedrich Hensel, Universität<br />
Marburg, Fachbereich <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />
Hans-Meerwein-Straße, 35032 Marburg<br />
Prof. Dr. Heinz-Georg Wagner, Universität<br />
Göttingen, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />
Tammannstr. 6, 37077 Göttingen<br />
Redaktion<br />
Prof. Dr. Peter C. Schmidt, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong><br />
Chemie, Technische Universität<br />
Darmstadt, Petersenstraße 20, 64287 Darmstadt<br />
PCCP – Ownership board<br />
Mitglieder DBG<br />
Prof. Dr. Helmut Baumgärtel, Freie Universität<br />
Berlin, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> und Theoretische<br />
Chemie, Takustraße 3, 14195 Berlin<br />
Prof. Dr. Wolfhard Ring, Auf der Schlicht<br />
10, 65812 Bad Soden<br />
PCCP – Editorial Board<br />
Mitglieder DBG<br />
Prof. Dr. J. Troe, Universität Göttingen, Institut<br />
<strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie, Tammannstraße 6,<br />
37077 Göttingen (Editorial Chairman)<br />
Prof. Dr. Reinhart Ahlrichs, Universität<br />
Karlsruhe, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie<br />
und Elektrochemie, Kaiserstr. 12, 76128<br />
Karlsruhe<br />
Prof. Dr. Wolfgang Lubitz, Technische Universität<br />
Berlin, Max-Volmer-Institut – PC 14,<br />
Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin<br />
Prof. Dr. Robert Schlögl, Fritz-Haber-Institut<br />
der Max-Planck-Gesellschaft, Abteilung<br />
Anorganische Chemie, Faradayweg 4–6,<br />
14195 Berlin<br />
TOPICS in Physical Chemistry<br />
Prof. Dr. Helmut Baumgärtel, Freie Universität<br />
Berlin, Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> und<br />
Theoretische Chemie, Takustraße 3, 14195<br />
Berlin<br />
Prof. Dr. Wolfgang Grünbein, Clariant<br />
GmbH, Werk Cassella-Offenbach, Hanauer<br />
Landstraße 526, 60386 Frankfurt am Main<br />
Prof. Dr. Friedrich Hensel, Universität<br />
Marburg, Fachbereich <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />
Hans-Meerwein-Straße, 35032 Marburg<br />
Mitgliedsbeiträge<br />
Der Beitrag <strong>für</strong> das Jahr 2000 betrug <strong>für</strong><br />
persönliche Mitglieder 195,– DM (bzw.<br />
147,– DM bei Doppelmitgliedschaft in<br />
DECHEMA, DPG, GDCh), <strong>für</strong> Mitglieder<br />
bis zu drei Jahren nach Studienabschluss<br />
125,– DM, <strong>für</strong> Studenten 60,– DM, <strong>für</strong> nichtpersönliche<br />
Mitglieder (Institute, Firmen)<br />
950,– DM.<br />
Abrechnung<br />
Tagungen<br />
Der nachstehend veröffentlichte Jahresabschluss<br />
<strong>für</strong> das Rechnungsjahr 2000<br />
wurde von der Gesellschaft <strong>Deutsche</strong>r Chemiker,<br />
Frankfurt am Main, entworfen, von der<br />
KPMG <strong>Deutsche</strong> Treuhand-Gesellschaft,<br />
Frankfurt, sowie von den ehrenamtlichen<br />
Rechnungsprüfern, Prof. Dr. B. Brutschy,<br />
Frankfurt, und Dr. H. Jahnke, Stuttgart, geprüft<br />
und in Ordnung befunden.<br />
Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 131
Tagungen<br />
Vermögensübersicht<br />
Aktiva 1999 2000<br />
DM DM<br />
Anlagevermögen<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
und Sachanlagen 2.691,00 1.996,00<br />
Finanzanlagen 1.200.905,15 1.201.973,05<br />
1.203.596,15 1.203.969,05<br />
Umlaufvermögen<br />
Forderungen und<br />
sonstige Vermögensgegenstände 66.404,62 116.215,93<br />
Kassenbestand,<br />
Guthaben bei Kreditinstituten 226.538,42 248.202,54<br />
292.943,04 364.418,47<br />
Gesamt 1.496.539,19 1.568.387,52<br />
Ergebnisrechnung<br />
Aktiva 1999 2000<br />
DM DM<br />
Ideeller Bereich<br />
Einnahmen<br />
Mitgliedsbeiträge 289.848,92 270.090,64<br />
Spenden 8.538,00 7.245,00<br />
Sonstige Erträge 15.034,25 5.079,91<br />
313.421,17 282.415,55<br />
Ausgaben<br />
Personalkosten 65.737,99 93.010,56<br />
Büro- und Verwaltungskosten 34.220,90 10.896,00<br />
Dienstleistungen von GDCh 52.142,00 13.551,70<br />
Druckkosten 26.707,65 10.808,40<br />
Porto- und Telefonkosten 15.303,54 15.845,08<br />
Rechts- und Beratungskosten 26.931,93 9.280,00<br />
Ehrungen 10.500,00 17.837,61<br />
Reisekosten, Sitzungen 31.519,55 28.820,84<br />
Stipendien 23.000,00 29.750,00<br />
Aufwendungen <strong>für</strong><br />
„Bunsen-Magazin“ 111.679,61 94.101,35<br />
Verschiedenes 14.768,99 1.394,57<br />
412.512,16 325.296,11<br />
Ergebnis ideeller Bereich – 99.090,99 – 42.880,56<br />
Passiva 1999 2000<br />
DM DM<br />
Vereinsvermögen<br />
Freie Rücklagen 83.111,77 117.018,77<br />
Zweckgebundene Rücklagen 512.651,33 555.322,76<br />
595.763,10 672.341,53<br />
Unselbständige Stiftungen 753.334,47 782.162,11<br />
Verbindlichkeiten<br />
Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Kreditinstituten 0,00<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 25.218,96 0,00<br />
Vorausgezahlte Mitgliedsbeiträge 121.722,66 113.883,88<br />
146.941,62 113.883,88<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 500,00 0,00<br />
Gesamt 1.496.539,19 1.568.387,52<br />
Aktiva 1999 2000<br />
DM DM<br />
Vermögensverwaltung<br />
Einnahmen 138.288,85 135.544,40<br />
Ausgaben 10.188,28 5.490,61<br />
Ergebnis Vermögensverwaltung 128.100,57 130.053,79<br />
Steuerfreier Zweckbetrieb<br />
Einnahmen 166.885,85 112.483,09<br />
Ausgaben 166.565,65 94.292,95<br />
Ergebnis steuerfreier Zweckbetrieb 320,20 18.190,14<br />
Steuerpflichtiger wirtschaftlicher<br />
Geschäftsbetrieb<br />
Einnahmen 33.498,20 43.110,56<br />
Ausgaben 36.843,41 43.067,86<br />
Ergebnis steuerpflichtiger<br />
wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb – 3.345,21 42,70<br />
Vereinsergebnis 25.984,57 105.406,07<br />
Einstellung in freie Rücklagen – 24.202,14 – 33.907,00<br />
Einstellung in zweckgebundene<br />
Rücklagen – 14.930,45 – 57.093,81<br />
Entnahme aus zweckgebundenen<br />
Rücklagen 25.893,81 14.422,38<br />
Einstellung in unselbständige<br />
Stiftungen – 32.791,69 – 46.807,57<br />
Entnahme aus unselbständigen<br />
Stiftungen 20.045,90 17.979,93<br />
Ergebnis Vermögensübersicht 0,00 0,00<br />
132 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001
Tagesordnung:<br />
1. Bericht des Vorstandes über das abgelaufene Geschäftsjahr<br />
2. Bericht des Schatzmeisters über den Jahresabschluss und über das<br />
laufende Geschäftsjahr<br />
3. Entlastung des Vorstandes<br />
4. Vornahme der erforderlichen Wahlen<br />
5. Beschluss über Ort und Zeit der nächsten Hauptversammlungen<br />
6. Beschluss über eingegangene Anträge<br />
7. Verschiedenes<br />
Beginn: 17.00 Uhr<br />
Ende: 18.00 Uhr<br />
Teilnehmer: 58<br />
Der Vorsitzende der Bunsen-Gesellschaft (DBG), Dr. Leuchs,<br />
leitete die Versammlung und begrüßte die Teilnehmer. Die Mitgliederversammlung<br />
wurde in „Bunsen-Magazin Heft 5/00, Seite<br />
112“, ordnungsgemäß angekündigt. Zur Tagesordnung wurden keine<br />
Änderungsvorschläge gemacht.<br />
TOP 1: Bericht des Vorstandes über das<br />
abgelaufene Geschäftsjahr<br />
Allen Anwesenden lag der Bericht des Vorstandes (abgeschlossen<br />
am 5. April 2001) schriftlich vor. Darin werden aufgeführt:<br />
• Todesfälle seit der letzten Mitgliederversammlung<br />
• Mitgliederstand<br />
• Glückwunschadressen anlässlich von 65. Geburtstagen,<br />
die in dem Bunsen-Magazin veröffentlicht wurden<br />
• Zusammensetzung des Vorstandes und des Ständigen Ausschusses<br />
• Mitglieder des Preisträgerkuratoriums, der Themen- und<br />
Unterrichtskommission<br />
• Kuratorium und Redaktion des Bunsen-Magazins und der Topics<br />
in Physical Chemistry<br />
• Geschäftsführung<br />
• Mitgliedsbeiträge<br />
• Einnahmen- und Ausgabenrechnung sowie Vermögensübersicht<br />
<strong>für</strong> 2000<br />
Auf die Entwicklung der Gesellschaft ging Dr. Leuchs gesondert<br />
ein. Zu der Zeitschrift Physical Chemistry Chemical Physics (PCCP)<br />
wies er darauf hin, dass die Verlagsvergütung aus PCCP zugunsten<br />
der Bunsen-Gesellschaft unmittelbar an die Anzahl der aus Deutschland<br />
eingereichten Artikel geknüpft ist und die Bunsen-Gesellschaft<br />
sich auch aus dieser Verlagsvergütung finanziert. In diesem Zusammenhang<br />
rief Prof. Troe auf, die Zahl der eingereichten Beiträge weiterhin<br />
zu steigern. Mitglieder des „Editorial Board“ von PCCP von<br />
deutscher Seite sind die Herren Ahlrichs, Lubitz, Schlögl und Troe<br />
(Vorsitzender). Dem Advisory Board gehören die Herren Ertl, Kappes,<br />
Kolb, Maier, Sauer, Spiess und Werner an.<br />
Das Bunsen-Magazin, deutschsprachiges Mitteilungsblatt aller<br />
Mitglieder der Gesellschaft, wird von den Mitgliedern positiv bewertet.<br />
Durch die Aufnahme von Anzeigen konnten die Kosten im Jahr 2000<br />
Bericht<br />
über die ordentliche Mitgliederversammlung<br />
anlässlich der 100. Hauptversammlung der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie e. V.<br />
am 24. Mai 2001 in der Universität Stuttgart<br />
Tagungen<br />
gesenkt werden, so dass darüber nachgedacht wird, die Seitenanzahl<br />
zu erhöhen.<br />
Zum Mitgliederstand erklärte Dr. Leuchs, dass die Zahl der Mitglieder<br />
stagniert, was auch auf die seit einigen Jahren geringeren<br />
Anfängerzahlen im Studiengang Chemie zurückgeführt werden<br />
muss. Um die Entwicklung des Mitgliederstandes positiv zu beeinflussen,<br />
wurden die Mitglieder aufgerufen, zwei neue Mitglieder je<br />
Mitglied, insbesondere aus dem industriellen Bereich, zu werben.<br />
Zu der Vielfalt erfreulicher wissenschaftlicher Aktivitäten ist<br />
neben der Durchführung der eigenen Aufgaben auch die Zusammenarbeit<br />
mit den beiden Arbeitsgemeinschaften Theoretische Chemie<br />
und Flüssigkristall-Gesellschaft sowie mit der Gesellschaft <strong>Deutsche</strong>r<br />
Chemiker (GDCh), der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Physikalische</strong>n Gesellschaft<br />
(DPG) und der DECHEMA hervorzuheben.<br />
Für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit wies Dr. Leuchs darauf<br />
hin, dass es <strong>für</strong> eine Gesellschaft wichtig ist, ein geeignetes visuelles<br />
Erkennungsmerkmal zu besitzen. Das bisher verwendete Logo, die<br />
Buchstabenfolge DBG, entspricht nicht mehr den „modernen“ aktuellen<br />
Ansprüchen. Damit sich die Bunsen-Gesellschaft zukünftig<br />
visuell deutlich erkennbar darstellt, soll in einem Wettbewerb ein<br />
neues Logo gefunden werden. Die Ideen dazu sollen nach Ausschreibung<br />
im Bunsen-Magazin von den Mitgliedern kommen.<br />
Seit der letzten Hauptversammlung haben zwei erfolgreiche Bunsen-<br />
Diskussionstagungen stattgefunden:<br />
„Competitive Processes in Vibrationally<br />
Highly Excited Molecules“<br />
2.–6. Oktober 2000, Göttingen, unter der Vorbereitung der Herren<br />
K. Luther, J. Schroeder, J. Troe, Göttingen<br />
„Analysis and Modelling of Catalytic Processes“<br />
12.–14. März 2001, Berlin – Harnack-Haus, unter der Vorbereitung<br />
der Herren R. Schlögl, S. Wrabetz, Berlin<br />
Ebenfalls durchgeführt wurden die Bunsen-Kolloquien 76 und 79,<br />
über die wie gewohnt in den Nachrichten aus der Chemie und im<br />
Bunsen-Magazin berichtet wurde und wird:<br />
76. Bunsen-Kolloquium<br />
„Molekulare Struktur und Dynamik von Flüssigkeiten“<br />
13. Oktober 2000 in Aachen (A. Dölle, Aachen)<br />
79. Bunsen-Kolloquium<br />
„100. Geburtstag von Herbert Staude“<br />
29. März 2001 in Leipzig, Wilhelm-Ostwald-Institut (H. Jahnke,<br />
Stuttgart, K. Quitzsch, Leipzig)<br />
sowie das Joint Meeting 2000<br />
„Physical Chemistry of Confining Geometries:<br />
From Single Molecules to Mesoscopic Systems“<br />
20.–22. September 2000, Harnack-Haus, Berlin-Dahlem, unter der<br />
Vorbereitung der Herren G. H. Findenegg, Berlin; F. Kremer, Leipzig;<br />
F. Schüth, Mülheim, A. Fuchs, Orsay<br />
Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 133
Tagungen<br />
Im Rahmen seines Berichtes dankte Dr. Leuchs besonders Herrn<br />
Prof. Hohlneicher <strong>für</strong> die langjährige und erfolgreiche Mitwirkung<br />
und Leitung der Unterrichtskommission.<br />
Susan Appleyard berichtete anhand von Folien (siehe Anhang zu<br />
diesem Bericht) über PCCP:<br />
– Owner Societies May 2001<br />
– Papers published by country 2000<br />
– RSC services<br />
– Bunsen Special Issues<br />
„Die geplante, gemeinsame, große physikalisch-chemische Zeitschrift<br />
in Europa ist gelungen“.<br />
Abschließend bedankte sich der Erste Vorsitzende der Bunsen-<br />
Gesellschaft noch einmal bei den beiden Präsidenten sowohl der<br />
GDCh, Prof. Erker, als auch der DPG, Dr. Basting, die als Gäste an<br />
der Sitzung des Ständigen Ausschusses der DBG am gleichem Tag<br />
teilgenommen und weitere und noch stärkere Zusammenarbeit mit<br />
der DBG betont haben.<br />
TOP 2: Bericht des Schatzmeisters<br />
Eine Übersicht über die Einnahmen- und Ausgabenrechnung<br />
2000, die Vermögensübersicht 2000 sowie die jeweiligen Vergleichszahlen<br />
aus 1999 lagen den Anwesenden gemeinsam mit dem<br />
Bericht des Vorstandes vor. Prof. Grünbein berichtete ergänzend:<br />
I. Ideeller Bereich<br />
Die Einnahmen betrugen 282 TDM. Gegenüber dem Vorjahr gingen<br />
sie um 31 TDM zurück, zum größten Teil aufgrund geringerer Mitgliedsbeiträge.<br />
Da bei den Ausgaben ebenfalls ein Rückgang zu verzeichnen<br />
war, weist das Ergebnis als Saldo ein Defizit von 43 TDM aus.<br />
II. Vermögensverwaltung<br />
Aus der Vermögensverwaltung floss andererseits der Gesellschaft<br />
2000 im Saldo ein Überschuss in Höhe von TDM 130 zu (Vorjahr<br />
128 TDM). Somit übersteigen die Einnahmen aus der Vermögensverwaltung<br />
das negative Ergebnis aus dem ideellen Bereich. Gemäß<br />
den neuesten steuerlichen Möglichkeiten wurden 33% des Ergebnisses<br />
aus der Vermögensverwaltung den freien Rücklagen zugeführt.<br />
III. Einnahmen und Ausgaben von Zweckbetrieben<br />
und wirtschaftlichen Geschäftsbetrieben<br />
Nach den Vorgaben der Finanzgesetzgebung ist in der Abrechnung<br />
zwischen Wissenschaftlichen Tagungen und Veranstaltungen,<br />
darunter die prinzipiell umsatzsteuerpflichtigen Rahmenprogramme,<br />
zu unterscheiden. Diese beiden Rubriken werden als „Steuerfreie<br />
Zweckbetriebe“ und „Steuerpflichtige wirtschaftliche Geschäftsbetriebe“<br />
bezeichnet.<br />
Die Tagungen, also die Bunsentagung 2000 in Würzburg sowie<br />
die Internationalen Diskussionstagungen, schlossen erfreulicherweise<br />
mit einem insgesamt ausgeglichenen Ergebnis ab.<br />
IV. Das Vereinsergebnis ergibt sich aus den vier<br />
genannten Teilergebnissen:<br />
Ideeller Bereich – 43 TDM<br />
Vermögensverwaltung + 130 TDM<br />
Ergebnis steuerfr. Zweckbetrieb + 18 TDM<br />
Ergebnis steuerpfl. wirtschaftl. GB +/– 0 TDM<br />
Summe + 105 TDM<br />
Der Schatzmeister hebt hervor, dass dieses Ergebnis zufriedenstellend<br />
ist.<br />
Zur Position „zweckgebundene Rücklagen“ ist zu erläutern, dass<br />
die Erhöhung der Rücklage auch <strong>für</strong> das Kostenrisiko im Zusammenhang<br />
mit der Geschäftsstelle zu sehen ist, so endet im Carl Bosch-<br />
Haus die mietfreie Überlassung der Räume zum 31. Juli 2002.<br />
V. Vermögensübersicht zum 31.12.2000<br />
Die Finanzanlagen der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft beliefen<br />
sich zum Stichtag wie im Vorjahre auf 1.2 Mio DM. Zusammen mit<br />
dem erhöhten Umlaufvermögen verfügt die Gesellschaft über Aktiva<br />
in Höhe von Mio DM 1.568 (Vorjahr 1.496).<br />
Auf der Passivseite haben sich Freie und Zweckgebundene Rücklagen<br />
von TDM 596 um TDM 76 auf TDM 672 erhöht. Es sind dies<br />
im Wesentlichen Rücklagen <strong>für</strong> Aufwendungen <strong>für</strong> den Publikationstitel<br />
„Topics“ sowie die Positionen „Bunsen-Magazin“ und „Geschäftsstelle“.<br />
Die „Unselbständigen Stiftungen“ mit einer von TDM 753 auf<br />
782 erhöhten Kapitalausstattung betreffen die fünf Stiftungen:<br />
– von Böttinger-Stiftung 63.3 TDM<br />
– Bonhoeffer-Eucken-Scheibe-Vorlesung 140.0 TDM<br />
– Robert-Bunsen-Stiftung 427.7 TDM<br />
– Leo-Gans-Cassella-Stiftung 132.7 TDM<br />
– Hellmann-Fonds 18.3 TDM<br />
Summe: 782.1 TDM<br />
Diesen Stiftungen wurden wieder anteilige Ergebnisse aus der<br />
Vermögensverwaltung zugeordnet. Die 33%ige Zuführung entspricht<br />
den neuen steuerlichen Vorgaben. Aus den Erträgen werden<br />
u.a. wieder Stipendien zur Bunsentagung gewährt. Es ist positiv zu<br />
vermerken, dass die Summe der Stipendien auf Grund des Vorstandsbeschlusses<br />
gestiegen ist und somit weitere junge Wissenschaftler<br />
gefördert werden konnten.<br />
Die Verbindlichkeiten umfassen überwiegend die vorausbezahlten<br />
Mitgliedsbeiträge, die satzungsgemäß in den letzten beiden Monaten<br />
des Vorjahres zu überweisen sind.<br />
Aus der Sicht des Schatzmeisters war 2000 wieder ein positives<br />
Jahr, durch dessen Ergebnis die Substanz des Vereins weiter gestärkt<br />
werden konnte.<br />
Die Mitgliederzahlen und deren Entwicklung sowie die Beitragsund<br />
Spendenentwicklung der Bunsen-Gesellschaft erklären sich aus<br />
den folgenden Grafiken:<br />
134 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001<br />
1800<br />
1600<br />
1400<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Entwicklung Mitgliederzahlen<br />
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />
pers. Mitglieder stud. Mitglieder Instit./FIrmen Arbeitsgem.
Unselbständige Stiftungen 782.162,11<br />
(Vorjahr) 753.334,47<br />
Die Beitragssummen sind in den letzten Jahren zurückgegangen.<br />
Ebenso wurde im letzten Jahr nicht mehr die besonders hohe Spendensumme<br />
des Jahres 1999 erreicht.<br />
Der Schatzmeister schloss seinen Bericht mit Dank an Herrn Müllergroß<br />
von der GDCh <strong>für</strong> die Vorbereitungen der Prüfung durch die<br />
KPMG <strong>Deutsche</strong> Treuhand-Gesellschaft, die den uneingeschränkten<br />
Bestätigungsvermerk erteilte. Die Unterlagen wurden den ehrenamtlichen<br />
Rechnungsprüfern, den Herren Dr. Jahnke und Prof. Brutschy,<br />
zur Verfügung gestellt und geprüft. Prof. Grünbein dankte auch diesen<br />
Herren, ebenso wie Herrn Dr. Behret und Frau Wöhler <strong>für</strong> die<br />
sparsame Geschäftsführung.<br />
TOP 3: Entlastung des Vorstandes<br />
Der Antrag auf Entlastung wurde von Prof. H.-G. Wagner gestellt<br />
und einstimmig bei Enthaltung der Vorstandsmitglieder und des<br />
Geschäftsführers angenommen. Damit ist der Vorstand entlastet.<br />
TOP 4: Vornahme der erforderlichen Wahlen<br />
Ständiger Ausschuss vom 01.01.2002 bis 31.12.2003<br />
Dr. Leuchs dankte zunächst den satzungsgemäß ausscheidenden<br />
Mitgliedern Dr. M. Mahnig, Bonn, und Dr. M. Waidhas, Erlangen,<br />
<strong>für</strong> ihre aktive Arbeit.<br />
Zur Wiederwahl <strong>für</strong> zwei weitere Jahre standen an<br />
Prof. Dr. B. Brutschy, Frankfurt<br />
Prof. Dr. Kratky, Graz (stellte sich nicht erneut der Wahl)<br />
Prof. Dr. H.-J. Werner, Stuttgart<br />
Zur Neuwahl hat der Ständige Ausschuss folgende Kandidatenvorschläge<br />
ausgewählt, wobei die Zustimmung im Falle ihrer Wahl<br />
vorab von allen Kandidaten vorlag:<br />
Prof. Dr. G. Grampp, Graz<br />
(<strong>für</strong> den nicht mehr kandidierenden Prof. Kratky)<br />
Dr. K. Schmidt, Bonn<br />
Dr. P. Sckuhr, Burgkirchen<br />
Dr. Landes, Erlangen<br />
Tagungen<br />
01.01.2000 33%ige Zuführung Entnahme 31.12.2000<br />
Zuführung<br />
DM DM DM DM DM<br />
von Böttinger-Stiftung 64.607,77 722,00 1.464,46 3.417,36 63.376,87<br />
Bonhoeffer-Eucken-Scheibe Vorlesung 135.458,78 1.501,00 3.046,03 0,00 140.005,81<br />
Robert-Bunsen-Stiftung 422.207,35 5.541,00 11.250,91 11.262,57 427.736,69<br />
Leo-Gans-Cassella-Stiftung 131.060,57 1.636,00 3.321,17 3.300,00 132.717,74<br />
Hellmann-Fonds 0,00 0,00 18.325,00 0,00 18.325,00<br />
DM<br />
310.000<br />
300.000<br />
290.000<br />
280.000<br />
270.000<br />
260.000<br />
250.000<br />
DM<br />
50.000<br />
40.000<br />
30.000<br />
20.000<br />
10.000<br />
0<br />
299.069<br />
Beitragsentwicklung<br />
302.519<br />
293.603<br />
1996 1997 1998 1999 2000<br />
20.736<br />
Spendenentwicklung<br />
21.998<br />
27.552<br />
753.334,47 9.400,00 37.407,57 17.979,93 782.162,11<br />
289.849<br />
46.538<br />
270.091<br />
34.123<br />
1996 1997 1998 1999 2000<br />
Jahr<br />
Beide Kandidaten zur Wiederwahl wurden ohne Enthaltung und<br />
ohne Gegenstimme wiedergewählt. Alle Kandidaten zur Neuwahl<br />
wurden nach persönlicher Vorstellung einstimmig in offener Einzel-<br />
Abstimmung jeweils bei Enthaltung der Kandidaten ohne Gegenstimmen<br />
gewählt.<br />
TOP 5: Beschluss über Ort und Zeit der nächsten<br />
Hauptversammlungen<br />
Die Hauptversammlung 2002 wird auf Beschluss der Mitgliederversammlung<br />
in Potsdam stattfinden, nachdem in Dresden nicht zu<br />
überwindende Schwierigkeiten mit Hotelzimmern entstanden waren.<br />
Bereits von der letzten Mitgliederversammlung beschlossen war die<br />
Hauptversammlung 2003 in Kiel, zusätzlich stimmt die Mitgliederversammlung<br />
einstimmig dem Vorschlag von Prof. Wolff, Dresden, zu,<br />
die „Bunsentagung“ (Hauptversammlung) nunmehr im Folgejahr 2004<br />
in Dresden durchzuführen – natürlich wie immer an „Himmelfahrt“.<br />
Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 135
Tagungen<br />
TOP 6: Beschluss über eingegangene Anträge<br />
Die Mitgliedsbeiträge werden nicht erhöht, jedoch ist eine „Rundung“<br />
zur Euro-Anpassung sinnvoll. Der Mitgliederversammlung<br />
wurden die neuen Beiträge <strong>für</strong> das Rechnungsjahr 2002 nach der<br />
Umstellung auf Euro vorgeschlagen und von den Mitgliedern einstimmig<br />
gebilligt.<br />
Der Vorstand und der Ständige Ausschuss werden gebeten, einen<br />
Vorschlag zur Absenkung des Beitrags <strong>für</strong> Rentner und Pensionäre<br />
<strong>für</strong> die nächste Mitgliederversammlung vorzubereiten. Auch wird<br />
vorgeschlagen, eine freiwillige, erhöhte Zahlung im aktiven Berufsleben<br />
wahrnehmen zu können.<br />
TOP 7: Verschiedenes<br />
Wortmeldungen und Anträge lagen nicht vor.<br />
Der Erste Vorsitzende dankte allen Mitgliedern und schloss die Versammlung.<br />
<strong>Deutsche</strong> Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie e.V.<br />
Mitgliedsbeiträge <strong>für</strong> das Rechnungsjahr 2002<br />
Beitrag 2001 Beitrag 2002<br />
in DM in €<br />
Persönliche, studentische Mitglieder<br />
(bis zur Promotion bzw.<br />
Beendigung der Ausbildung) 60,00 30,00<br />
Persönliche Jungmitglieder<br />
(bis zu 3 Jahre nach erfolgter Promotion<br />
oder bei z.B. Dipl.-Chem., Dipl.-Phys.,<br />
Dipl.-Ing. 3 Jahre nach Eintritt in das<br />
Berufsleben 125,00 65,00<br />
Persönliche Doppelmitglieder<br />
GDCh, DPG, DECHEMA 147,00 75,00<br />
Persönliche ordentliche Mitglieder 195,00 100,00<br />
Nichtpersönliche Mitglieder<br />
(Institute, Bibliotheken, Firmen usw.) 950,00 485,00<br />
Erster Vorsitzender Geschäftsführer Für den Bericht<br />
Prof. Dr. H.-J. Leuchs Dr. H. Behret E. Wöhler<br />
Frankfurt am Main, im Juni 2001<br />
136 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001
Physical Chemistry Chemical Physics<br />
Owner Societies May 2001<br />
<strong>Deutsche</strong> Bunsen-Gesellschaft<br />
<strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie Germany<br />
Kemisk Forenin Denmark<br />
Koninklijke Nederlandse Chemische Vereniging Netherlands<br />
Norsk Kjemisk Selskap Norway<br />
Polskie Towarzystwo Chemiczne Poland<br />
Real Sociedad Española de Química Spain<br />
Royal Society of Chemistry UK<br />
Società Chimica Italiana<br />
Suomen Kemian Seura –<br />
Italy<br />
Kemisk Sällskapet I Finland Finland<br />
Svenska Kemistsamfundet Sweden<br />
Physical Chemistry Chemical Physics<br />
Bunsen Special Issues<br />
Issues publishes to date:<br />
1999<br />
• International Bunsen Discussion, Conduction and transport<br />
mechanisms in organic materials: preparation, characterisation<br />
and applications<br />
• International Bunsen Discussion, Advanced methods of<br />
polymer characterization: New developments and applications<br />
in industry<br />
• Bunsentagung 1999, Physical Chemistry of Atmospheres<br />
2000<br />
• International Bunsen Discussion, Metastable Water<br />
• International Bunsen Discussion, Interactions of Biomolecules<br />
with Model membranes and Monolayers<br />
2001<br />
• Bunsentagung 2000, Chemical and Electrochemical Energy<br />
Storage and Conversion<br />
• Bunsen Discussion, Physical Chemistry in Confining<br />
Geometries: From Single Molecules to Mesoscopic Systems<br />
• Bunsen Discussion, Competitive Processes in Vibrationally<br />
Highly Excited Molecules<br />
A total of 144 papers from the Bunsen meetings have been<br />
published since 1999<br />
For future issues:<br />
• International Bunsen Discussion, Analysis and Modelling of<br />
Heterogeneous Catalytic Processes<br />
• Bunsentagung 2001, Computer Simulation Methods in<br />
Physical Chemistry<br />
Anhang zum Bericht:<br />
Physical Chemistry Chemical Physics<br />
RSC services<br />
• Publishing services<br />
• Production services<br />
• Electronic services<br />
• Correspondence<br />
• Submission<br />
• Article templates<br />
• On-screen editing<br />
• Electronic Supplementary Information (ESI)<br />
• Advance Articles<br />
• Fast publication times<br />
Receipt to Publication<br />
PCCP 100 days<br />
ChemComm 70 days<br />
CrystEngComm 50 days<br />
Physical Chemistry Chemical Physics<br />
Papers published by country 2000<br />
Japan<br />
9 %<br />
North America<br />
9 %<br />
Rest of World<br />
13 %<br />
Europe<br />
31 %<br />
UK 19 %<br />
Tagungen<br />
Germany<br />
19 %<br />
Top 10 countries % Other %<br />
1. Germany 18.0 12. Sweden 2.0<br />
2. United Kingdom 18.0 13. Netherlands 1.8<br />
3. Japan 9.5 19. Finland 1.0<br />
4. Italy 6.6 29. Norway 0.4<br />
5. France 6.4 31. Denmark 0.3<br />
6. USA 6.3<br />
7. Spain 3.3<br />
8. China 2.9<br />
9. Canada 2.5<br />
10. Poland 2.0<br />
Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 137
Preise<br />
Theodor-Förster-Gedächtnisvorlesung<br />
Diesjähriger Preisträger der von der Gesellschaft <strong>Deutsche</strong>r Chemiker und der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-<br />
Gesellschaft gemeinsam getragenen Theodor-Förster-Gedächtnisvorlesung ist Professor Dr. Dr. h.c. Kurt<br />
Schaffner vom Max-Planck-Institut <strong>für</strong> Strahlenchemie (emeritiertes Mitglied der MPG). Kurt Schaffner<br />
hat sich durch sein breites wissenschaftliches Werk beispielhaft <strong>für</strong> die Verbreitung und den Fortschritt<br />
der Photochemie eingesetzt und eine <strong>für</strong> dieses Fachgebiet sehr förderliche internationale Konkurrenz<br />
stimuliert. Da<strong>für</strong> wird ihm der Theodor-Förster-Preis zuerkannt.<br />
Kurt Schaffner wurde 1931 in Zürich in der Schweiz geboren. Er studierte Chemie an der Eidgenössischen<br />
Technischen Hochschule in Zürich und promovierte 1957 mit einem Thema über squalenoide<br />
Triterpene in der Gruppe von O. Jeger. Nach einer Postdoktorandenzeit in den USA bei H. Conroy<br />
(Brandeis University) begann er seine photochemischen Arbeiten im Rahmen seiner Habilitation an der<br />
ETH Zürich. Nach einem Ordinariat an der Universität Genf (1971–1976) wurde er als Wissenschaftliches<br />
Mitglied und Direktor an das Max-Planck-Institut <strong>für</strong> Strahlenchemie in Mülheim an der Ruhr<br />
berufen. Seine vielseitigen Arbeiten fanden international hohe wissenschaftliche Anerkennung und<br />
brachten ihm zahlreiche Ehrungen ein, darunter die Havinga-Medaille (1990), die Mitgliedschaft der<br />
Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften (1986), der <strong>Deutsche</strong>n Akademie der Naturforscher<br />
Leopoldina (1993), sowie der New York Academy of Sciences (1994) und der Preis der European Society for Photobiology (1997).<br />
Das Spektrum der Forschungsthemen von Kurt Schaffner hat sich von ursprünglich rein organisch-mechanistischen Zielrichtungen<br />
der Photochemie, die er in Zürich und Genf verfolgte, nach dem Wechsel nach Mülheim wesentlich auf die Photophysik und Photobiologie<br />
verlagert, die er in interdisziplinärer Weise und großer Bandbreite vom Einbezug theoretischer Methoden bis hin zu molekularbiologischen<br />
Anwendungen betrieb. Seine Forschung konzentrierte sich unter anderem auf die Strukturen der Phytochrome, zu deren<br />
Photochemie und Photophysik vom Sekunden- bis in den Femtosekundenbereich wesentliche Beiträge erarbeitet wurden. Weitere wegweisende<br />
Untersuchungen betreffen die Lichtsammelzentren der Photosynthese in Algen, grünen Bakterien und höheren Pflanzen.<br />
Die Ehrung des Preisträgers und die erste seiner Theodor-Förster-Gedächtnisvorlesungen wird im Rahmen der 17. Vortragstagung der<br />
Fachgruppe Photochemie der GDCh am 26. September 2001 an der Universität Würzburg stattfinden. Das Thema der Vorlesung, die im<br />
Verlaufe des nächsten halben Jahres noch an drei weiteren Universitäten in Deutschland gehalten werden wird, lautet: „Künstliche photosynthetische<br />
Antennen/Reaktionszentren-Systeme: auf dem Weg zur biomimetischen Selbstorganisation funktionaler Einheiten“.<br />
Nachrichten<br />
<strong>Deutsche</strong> Bunsen Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie<br />
Einladung zur<br />
Bonhoeffer-Eucken-Scheibe-Vorlesung<br />
U. E. Steiner<br />
Die Bonhoeffer-Eucken-Scheibe-Vorlesung wurde mit von Spenden vieler Einzelmitglieder der Bunsen-Gesellschaft 1995 ins Leben<br />
gerufen und ehrt das Gedächtnis der herausragenden Physiko-Chemiker Bonhoeffer, Eucken und Scheibe.<br />
Nach Beschluss des Vorstandes und Ständigen Ausschusses der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie wird<br />
Dr. D. Basting, Göttingen<br />
Präsident der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Physikalische</strong>n Gesellschaft<br />
Lambda Physik AG<br />
mit der Bonhoeffer-Eucken-Scheibe-Vorlesung geehrt. Die Vorlesungen<br />
„Mit Excimerlasern aus dem Labor an den Nemax 50 –<br />
Stand und Anwendungsperspektiven einer Technologie“<br />
finden statt am: 22. Oktober 2001 – Freie Universität Berlin<br />
12. November 2001 – Universität Jena<br />
13. Dezember 2001 – Universität Konstanz<br />
138 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001
Hans Sillescu zum 65. Geburtstag<br />
Am 5. Oktober 2001 begeht Professor Hans Sillescu seinen<br />
65. Geburtstag. Schon in der Schule war Hans Sillescu als besonders<br />
begabt aufgefallen und als Stipendiat der Studienstiftung des <strong>Deutsche</strong>n<br />
Volkes nahm er 1956 sein Chemie-Studium in seiner Heimatstadt<br />
Frankfurt/Main auf. Mehrfach hörte ich ihn seine Berufswahl<br />
mit einem Augenzwinkern kommentieren. Seine Liebe galt der<br />
Musik, jedoch war er realistisch genug zu erkennen, daß sich eine<br />
Solokarriere nicht unbedingt abzeichnete. So war ihm mit seinem<br />
Violoncello das erste Pult im Studentenorchester lieber als ein<br />
nachrangiges Pult in einer professionellen Philharmonie. Mit der<br />
<strong>Physikalische</strong>n Chemie wählte er ein Gebiet aus den Naturwissenschaften,<br />
das seiner Vorliebe <strong>für</strong> theoretisches Arbeiten entgegenkam,<br />
ohne jedoch die besonders hohen mathematischen Ansprüche<br />
zu erfordern, die er im Fach Theoretische Physik <strong>für</strong> notwendig<br />
erachtete. Hier wird bereits einer der herausragenden Wesenszüge<br />
von Hans Sillescu deutlich, seine zurückhaltende bescheidene und<br />
gerade dadurch gewinnende Art, mit sich selbst und seiner Umgebung<br />
umzugehen. In Hermann Hartmann, einem Sommerfeld-Schüler und<br />
Nestor der Theoretischen Chemie in Deutschland, fand er einen Förderer,<br />
der sein Talent früh erkannte. Hermann Hartmann hatte damals<br />
in Frankfurt ein in seiner experimentellen und theoretischen Breite<br />
geradezu einzigartiges Institut aufgebaut, wobei er besonders an<br />
neuen experimentellen Techniken interessiert war. So faszinierte ihn<br />
u. a. die Idee, Struktur und Dynamik von Proteinen durch Stickstoff-<br />
Kernquadrupolresonanz der Aminosäurebausteine zu untersuchen.<br />
Aus dieser Motivation heraus bildete Hartmann eine Gruppe, die sich<br />
der magnetischen Kernresonanz (NMR) widmete, Hans Sillescu<br />
wurde ihr Leiter. Schnell fand er heraus, daß das hochgesteckte Ziel<br />
nicht unmittelbar zu erreichen war. Vielmehr widmete er sich<br />
Nachrichten<br />
zunächst dem Hauptarbeitsgebiet Hartmanns, der Komplexchemie.<br />
Hier ermöglichte die NMR-Spektroskopie durch die direkte Beobachtung<br />
der zentralen Übergangsmetallionen völlig neuartige Einblicke.<br />
Schon in seiner 1961–64 durchgeführten Dissertation ging Hans<br />
Sillescu jedoch über die Messung von Linienpositionen in NMR-<br />
Spektren hinaus und wandte sich über die Messung von Linienbreiten<br />
der Spin-Relaxation und damit dynamischen Phänomenen zu. Die<br />
theoretische Beschreibung und experimentelle Erfassung langsamer,<br />
komplexer Moleküldynamik ist damit über 40 Jahre hinweg der klar<br />
identifizierbare Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit.<br />
Während seiner Postdoktorandenzeit 1966-67 bei Professor Daniel<br />
Kivelson, UCLA, Los Angeles, und Professor Roy Gordon, Harvard<br />
University, stand die Theorie der Bewegungsmittelung von NMRund<br />
ESR-Linienformen, die von anisotropen Spin-Wechselwirkungen<br />
herrühren, im Vordergrund. Typisch <strong>für</strong> seine Denk- und<br />
Arbeitsweise ist, dass Hans Sillescu dieses Problem von seinen physikalischen<br />
Grundlagen her betrachtete, Jahre bevor entsprechende<br />
Spektren in verschiedenen Systemen durch die Entwicklung hochauflösender<br />
Festkörper-NMR und Hochfeld-ESR-Methoden experimentell<br />
allgemein zugänglich wurden. Ebenso vorausschauend erkannte<br />
er, dass auf diese Weise neuartige Information über die<br />
Primärschritte der molekularen Dynamik von Polymeren zugänglich<br />
sein sollte, die von entscheidender Bedeutung <strong>für</strong> das Verständnis<br />
ihres mechanischen Verhaltens sind. Auch den „richtigen“ Kern<br />
nahm er ins Visier, das Deuteron 2 H, das man durch chemische<br />
Synthese selektiv in funktionelle Gruppen einbringen konnte. So<br />
fand sein klassisches Paper zur quantitativen Erfassung rotatorischer<br />
Bewegungen aus dem Jahre 1971 im Journal of Chemical Physics 10<br />
Jahre später durch eine kurze Arbeit mit dem Titel ‚Solid Echoes in<br />
the Slow-Motion Region‘ im Journal of Magnetic Resonance eine<br />
wichtige Fortsetzung. Die darin beschriebene Analyse von 2 H-NMR<br />
Spektren hat dieses Arbeitsgebiet geprägt. Ohne sie hätte die Deuteron-NMR<br />
wohl kaum die Bedeutung in Physik, Chemie, Biophysik<br />
und Materialwissenschaft erlangen können, die sie in den Folgejahren<br />
erreichte. Folgerichtig ist diese Arbeit seine am häufigsten<br />
zitierte Veröffentlichung.<br />
Zwischen 1971 und 1981 lagen aber darüber hinaus die wesentlichen<br />
Stationen seiner beruflichen Karriere, Habilitation an der Universität<br />
Frankfurt 1968, Ernennung zum Professor <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong><br />
Chemie 1971 und vor allem 1975 der Ruf auf eine C4-Professur an<br />
der Universität Mainz, als Nachfolger von Professor G. V. Schulz,<br />
einem Nestor der physikalisch-chemischen Polymerforschung in<br />
Deutschland. In Mainz ergaben sich <strong>für</strong> Hans Sillescu als Leiter eines<br />
großen Instituts wesentlich erweiterte Arbeitsmöglichkeiten. Wiederum<br />
typisch <strong>für</strong> ihn ist, dass er die von seinem Vorgänger etablierte<br />
chemisch-synthetische Komponente als Chance nutzte, selbst Expertise<br />
auf dem Gebiet der anionischen und später der Emulsionspolymerisation<br />
aufzubauen.<br />
Vor allem aber standen in Mainz seine Arbeiten an dynamischen<br />
Phänomenen komplexer Materialien im Zentrum des Interesses. So<br />
war seine Aktivität in ein stimulierendes Umfeld eingebettet, geprägt<br />
von zwei außerordentlich erfolgreichen Sonderforschungsbereichen<br />
Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 139
Nachrichten<br />
(SFB 75 „Physik und Chemie der Makromoleküle“, 1968–87, dessen<br />
Sprecher er in den letzten fünf Jahren war, und SFB 262 „Glaszustand<br />
und Glasübergang nicht-metallischer amorpher Materialien“,<br />
1987–2001). Über die Erweiterung seiner experimentellen Methodik<br />
durch optische Verfahren (Forcierte Rayleigh-Streuung, Lichtstreuung)<br />
und Aufbau einer besonders leistungsfähigen Apparatur zur<br />
Messung der translatorischen Diffusion mit Feldgradienten-NMR<br />
verfügt er mit seiner Arbeitsgruppe über ein weltweit einzigartiges<br />
Labor zur genauen Charakterisierung langsamer rotatorischer und<br />
translatorischer Molekülbewegungen. Vielbeachtete Arbeiten zur<br />
Entkopplung dieser beiden Bewegungsmoden bei der Annäherung an<br />
den Glasübergang, zu dort auftretenden dynamischen Heterogenitäten<br />
und fundierte Modelluntersuchungen an kolloidalen Systemen<br />
prägen seine Forschung in den neunziger Jahren.<br />
Hans Sillescu hat sich nie in den Vordergrund gedrängt. Während<br />
viele von uns wohl zuviel Zeit in mehr oder auch weniger konstruktiven<br />
Sitzungen verschiedener Gremien verbringen, hat er sich genügend<br />
Freiraum bewahrt, um wissenschaftliche Probleme auch heute noch<br />
selbst durchzurechnen. Er ist ein weltweit vielgefragter Experte, bei<br />
dem man Rat sucht und sicher sein kann, fundierte Antworten zu<br />
bekommen. So ist es kein Zufall, daß sein 65. Geburtstag durch eine<br />
spezielle Sitzung auf der <strong>für</strong> die Erforschung des Glasübergangs zentralen<br />
internationalen Tagung „Relaxation in Complex Systems“, im<br />
Juni d. J. auf Kreta gefeiert wurde. Zahlreiche Arbeiten in den beiden<br />
diesjährigen Bänden des Journal of Chemical Physics sind ihm<br />
gewidmet.<br />
Die Schilderung von Hans Sillescu wäre aber unvollständig ohne<br />
Würdigung seiner Tätigkeit als Hochschullehrer. Vorlesungen betrachtet<br />
er als zentrale Aufgabe, die ausgefeilte Grundvorlesung, die<br />
er ohne Manuskript hält, ebenso wie Spezialvorlesungen, die er bewusst<br />
und mit großem Erfolg zur Einführung in neue Arbeitsgebiete<br />
nutzt. Damit vermittelt er seine persönliche Denk- und Arbeitsweise<br />
an seine Studenten und vermag es, besonders begabte Nachwuchswissenschaftler<br />
heranzuziehen, nicht zuletzt auch als Vertrauensdozent<br />
der Studienstiftung. So finden sich unter Schülern und früheren<br />
Mitarbeitern vier Professoren und zwei Max-Planck-Direktoren.<br />
Im Privatleben tritt Hans Sillescu immer häufiger hinter seine<br />
Frau Beate zurück, die als vielseitige bildende Künstlerin Anerkennung<br />
findet. Mit Bewunderung und Hochachtung habe ich beobachtet,<br />
dass er neben seinem voll ausgefüllten Wissenschaftler-Leben immer<br />
Zeit <strong>für</strong> seine Streichquartett-Abende mit Gleichgesinnten fand.<br />
Lieber Hans, bleibe auch nach dem Ausscheiden aus dem offiziellen<br />
Professoren-Dasein so, wie Du immer warst. Wir werden Deinen Rat<br />
auch in Zukunft dankbar suchen.<br />
Hans Wolfgang Spieß<br />
140 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001
Gerhard Ertl zum 65. Geburtstag<br />
Gerhard Ertl wurde am 10. Oktober 1936 in Fellbach geboren.<br />
Nach der Schulzeit am Kepler-Gymnasium in Bad Cannstadt begann<br />
er 1955 mit dem Studium der Physik an der Technischen Hochschule<br />
Stuttgart. Unterbrochen durch zwei Studienaufenthalte an den<br />
Universitäten Paris (1957/58) und München (1958/59), schloss er<br />
1961 das Studium mit einer Diplomarbeit über ein Thema aus dem<br />
Bereich der elektrochemischen Kinetik ab, die er bei Heinz Gerischer<br />
anfertigte. In diesem jungen Arbeitskreis hat es ihm offensichtlich<br />
gefallen, er entschloss sich jedenfalls, hier auch seine Promotionsarbeit<br />
durchzuführen, diesmal mit einem Thema aus der von Gerischer geprägten<br />
Halbleiterelektrochemie.Verbunden damit war ein Ortswechsel<br />
an die Technische Hochschule München, wohin Gerischer einen Ruf<br />
angenommen hatte. Nach drei Jahren konnte Gerhard Ertl diese Arbeiten<br />
mit einer Dissertation zum Thema „Über die Kinetik der Oxidation<br />
von Wasserstoff an Germanium-Einkristallen“ abschließen.<br />
Nach seiner Promotion 1965 blieb Gerhard Ertl als wissenschaftlicher<br />
Assistent am dortigen Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie, entschied<br />
sich aber <strong>für</strong> einen deutlichen Wechsel in der Arbeitsrichtung.<br />
Motiviert und unterstützt durch Gerischer, der das Potenzial von derartigen<br />
Modelluntersuchungen auch früh gesehen hatte, wechselte er<br />
zu einer damals gerade neu aufkommenden Forschungsrichtung, der<br />
Untersuchung von Oberflächen und Oberflächenprozessen an wohldefinierten<br />
idealen Oberflächen, d. h., an einkristallinen Oberflächen<br />
Nachrichten<br />
unter Ultrahochvakuum-Bedingungen. Dieses inzwischen unter dem<br />
Namen „Surface Science“ bekannte Forschungsgebiet stand damals<br />
gerade am Beginn einer steilen Entwicklung. Die ersten kommerziellen<br />
Ultrahochvakuumapparaturen, an denen die Struktur von Oberflächen<br />
unter definierten Bedingungen über die Beugung langsamer<br />
Elektronen (LEED) bestimmt werden konnte, waren gerade auf den<br />
Markt gekommen, und Gerhard Ertl war einer der ersten in Deutschland,<br />
der diese neue Forschungsrichtung bearbeitete und damit eingeführt<br />
hat. Dies bot natürlich ideale Bedingungen <strong>für</strong> einen engagierten<br />
Habilitanden, der sich auch nicht davor scheute, <strong>für</strong> ein wichtiges<br />
Experiment auf dem Feldbett vor der Apparatur zu übernachten,<br />
um alle 4 Stunden den Stickstoff <strong>für</strong> die Kühlfalle nachzufüllen. Die<br />
<strong>Deutsche</strong> Forschungsgemeinschaft stellte ihm eine LEED-Apparatur<br />
zur Verfügung, schon im nächsten Jahr (1966) wurde eine wegweisende<br />
Veröffentlichung über LEED-Untersuchungen von Oberflächenreaktionen<br />
an Kupfereinkristallen eingereicht, und 1968 konnte<br />
sich Gerhard Ertl mit einer Arbeit „Untersuchung von Oberflächenstrukturen<br />
und -reaktionen mittels Beugung langsamer Elektronen“<br />
an der TH München <strong>für</strong> das Fach <strong>Physikalische</strong> Chemie habilitieren.<br />
Mit diesen Arbeiten zeigte Gerhard Ertl eine Eigenschaft, die<br />
charakteristisch <strong>für</strong> ihn ist, sein Geschick, das Potenzial neuer Entwicklungen<br />
und Methoden schon in sehr frühen Stadien zu erkennen<br />
und dieses Feld dann führend voranzutreiben.<br />
Im gleichen Jahr erhielt Gerhard Ertl im Alter von 32 Jahren (!)<br />
einen Ruf als ordentlicher Professor und Direktor an das Physikalisch-Chemische<br />
Institut der Technischen Universität Hannover, dem<br />
er noch im gleichen Jahr folgte. Seine grundlegenden Untersuchungen<br />
an Einkristallen ergänzten hervorragend die am Nachbarlehrstuhl<br />
von R. Haul laufenden, mehr anwendungsorientierten Forschungsaktivitäten<br />
in heterogener Katalyse. Mit den Möglichkeiten eines Lehrstuhls<br />
konnten die Arbeiten intensiviert, aber auch in neue Richtungen<br />
erweitert werden. Es gelang ihm schnell, eine aktive und in jeder<br />
Hinsicht engagierte Gruppe – der Ruf der Ausflüge und Doktorfeiern<br />
des Arbeitskreises Ertl in Hannover hielt sich noch bis weit in die<br />
80er Jahre – um sich zu sammeln. Hier zeigt sich ein weiterer charakteristischer<br />
Wesenszug von Gerhard Ertl, seine Fähigkeit, hervorragende<br />
Mitarbeiter zu gewinnen und <strong>für</strong> ihre Arbeiten zu begeistern.<br />
Zu diesen begeisterten Diplomanden und Doktoranden gehörten mit<br />
J. Küppers, K. Christmann und K. Wandelt auch die ersten Mitarbeiter,<br />
die es später selbst zu akademischen Ehren brachten.<br />
Die Arbeiten in Hannover führten zu grundlegenden Erkenntnissen<br />
über den Ablauf von Elementarprozessen an Oberflächen wie der<br />
Adsorption und katalytischen Oxidation von CO. Ein jetzt wieder<br />
aktuelles Thema, die Chemie von bimetallischen Oberflächen, wurde<br />
in mehreren Doktorarbeiten behandelt. Gleichzeitig wurden mit<br />
Untersuchungen zur laserinduzierten Desorption von Adsorbaten und<br />
theoretischen Betrachtungen zur statistischen Behandlung von<br />
Adsorbatschichten neue Wege beschritten, mit denen er der allgemeinen<br />
Entwicklung um ein Jahrzehnt voraus war.<br />
Diese Zeit endete mit dem 1973 erhaltenen Ruf auf den traditionsreichen<br />
Lehrstuhl von G. M. Schwab am Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong><br />
Chemie der Ludwig-Maximilians-Universität in München, dem er<br />
nach Ablehnung eines weiteren Rufes an die damalige KFA Jülich<br />
Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 141
Nachrichten<br />
noch im gleichen Jahr folgte. Es kamen noch einmal Jahre des Aufbaus.<br />
Zahlreiche neue Projekte wurden in Angriff genommen. Sie<br />
alle hatten aber klaren Bezug zu dem langfristigen Forschungsinteresse<br />
Gerhard Ertls, dem Verständnis von chemischen Reaktionen<br />
auf Metalloberflächen auf molekularer bzw. atomarer Skala. Wieder<br />
zeigte sich sein Gespür <strong>für</strong> neue, vielversprechende Methoden. Er<br />
erkannte das Potenzial der UV-Photoelektronenspektroskopie <strong>für</strong> das<br />
Verständnis der elektronischen Struktur von Oberflächen und<br />
beschaffte von seinen Berufungsmitteln eines der ersten derartigen<br />
Spektrometer. Zur Untersuchung grundlegender mechanistischer und<br />
dynamischer Aspekte von Oberflächenprozessen mit Hilfe der reaktiven<br />
Streuung von Molekülen wurde, auch dies erstmals in Deutschland,<br />
eine Molekularstrahlapparatur aufgebaut. Die daraus resultierenden<br />
Arbeiten über Mechanismus und Dynamik der katalytischen<br />
CO-Oxidation sind noch heute eine klassische Referenz. Zur Bestimmung<br />
der Oberflächenstruktur als Grundlage <strong>für</strong> Aussagen zu strukturellen<br />
Aspekten und Veränderungen bei Oberflächenprozessen<br />
wurde in Zusammenarbeit mit M. A. van Hove und später W. Moritz<br />
die dynamische Analyse von LEED-Intensitäten eingeführt. Mit der<br />
hier<strong>für</strong> aufgebauten Video-LEED-Technik wurde der Ablauf adsorbatinduzierter<br />
Oberflächenveränderungen verfolgt. Die Dynamik<br />
von Adsorption und Desorption, der Energieaustausch und die interne<br />
Energieumverteilung bei diesen Prozessen wurde, zunächst ebenfalls<br />
in einer Zusammenarbeit mit H. Walther, durch eine Kombination<br />
von Laserspektroskopie und Molekularstrahlexperiment untersucht.<br />
Die Übertragbarkeit der Ergebnisse dieser grundlegenden<br />
Arbeiten auf die reale Katalyse wurde schließlich durch Untersuchungen<br />
an Realkatalysatoren überprüft.<br />
In den 80er Jahren erweiterte sich der Arbeitsbereich noch einmal.<br />
Zur Untersuchung von Oberflächenstrukturen und adsorbat- bzw.<br />
reaktionsinduzierten Strukturveränderungen wurde im Rahmen des<br />
SFB 128 eines der ersten beiden UHV-Rastertunnelmikroskope<br />
Deutschlands aufgebaut, mit dem erstmals Metalloberflächen auf<br />
atomarer Skala sichtbar gemacht werden konnten. Zur selektiven<br />
Bestimmung der elektronischen Struktur von Oberflächen und insbesondere<br />
von Adsorbatschichten wurde die extrem oberflächenempfindliche<br />
Streuung metastabiler He*-Atome experimentell und<br />
methodisch entwickelt. In diesen Jahren legte Gerhard Ertl schließlich<br />
den Grundstein <strong>für</strong> eine ganz andersartige Arbeitsrichtung, in der<br />
er sich, angeregt durch frühere Arbeiten von E. Wicke an geträgerten<br />
Katalysatoren, erstmals mit mesoskopischen Effekten in Oberflächenprozessen<br />
beschäftigte. Er begann, sich <strong>für</strong> nichtlineare Phänomene<br />
bei Oberflächenreaktionen zu interessieren. Diese können<br />
zur Ausbildung von räumlich-zeitlichen (Oberflächen-) Strukturen<br />
führen. In ersten bahnbrechenden Arbeiten wurden die zugrundeliegenden<br />
Effekte und Prinzipien anhand der Oszillationen bei der CO-<br />
Oxidation an Pt-Oberflächen aufgezeigt, wobei die räumliche<br />
Strukturbildung mit Hilfe einer neuen ortsauflösenden Video-LEED<br />
Technik nachgewiesen werden konnte.<br />
Ertls Name verbindet sich mit der Aufklärung der Elementarprozesse<br />
in der Ammoniaksynthese, die in einer über viele Jahre laufenden<br />
Anstrengung systematisch und mit verschiedensten Methoden an<br />
einkristallen Modelloberflächen wie auch an Realkatalysatoren<br />
untersucht wurden, wobei die Dissoziation von adsorbierten N2-<br />
Molekülen als ratenbestimmender Schritt identifiziert werden konnte.<br />
Dabei verhalf ihm der Sonderforschungsbereich 128 „Elementare<br />
Anregungen an Oberflächen“, dem er als eine der tragenden Säulen<br />
zusammen mit Kollegen von Universität, Technischer Universität<br />
und dem Max-Planck-Institut <strong>für</strong> Plasmaphysik fast bis zu dessen<br />
Ende angehörte, über lange Jahre zu zumindest <strong>für</strong> Universitätsverhältnisse<br />
hervorragenden Arbeitsbedingungen.<br />
Unabdingbar <strong>für</strong> den Erfolg dieser Arbeiten war natürlich die<br />
„Mannschaft“. Auch hier bewies sich wieder Gerhard Ertls Geschick.<br />
Die Gruppe wuchs rasch, wobei die aus Hannover mitgekommenen<br />
Doktoranden und Assistenten den Münchener Neuanfängern gegenüber<br />
noch über Jahre durch ihr Interesse an Dingen wie den Spielergebnissen<br />
von Hannover 96 mühelos erkennbar waren. Kontakte mit inund<br />
ausländischen Forschergruppen führten zu einem lebhaften Austausch<br />
von Ideen und Personen. Ausländische post-docs und<br />
Gastprofessoren, die in wachsender Zahl kamen, erzeugten eine internationale<br />
Atmosphäre. Zu nennen wären hier z. B. Namen wie W. H.<br />
Weinberg und R. W. Madix. Umgekehrt nahm Gerhard Ertl selbst<br />
gern die Möglichkeit zu längeren Auslandsaufenthalten wahr, die ihn<br />
als Gastprofessor an attraktive Orte wie Pasadena (California Institute<br />
of Technology, 1976/77), Milwaukee (Univ. of Wisconsin, Sommer<br />
1979) und Berkeley (Univ. California, 1981/82) führten. Der<br />
Zusammenhalt des Arbeitskreises wurde weiter durch unvergessliche<br />
Doktorfeiern und Ausflüge gefestigt, wobei sich rasch eine Konkurrenz<br />
mit den „Hannoveraner Zeiten“ ergab. (Nachfragen ergaben,<br />
dass Details den Teilnehmern noch heute in Erinnerung sind.) Zur<br />
Attraktivität trug sicherlich auch die Lage des Instituts im Zentrum<br />
Münchens bei, mit dem Erfolg, dass ständige Raumnot herrschte.<br />
Hier soll noch eine andere charakteristische Eigenschaft von Gerhard<br />
Ertl erwähnt werden. Er hatte nie Sprechstunden, weder in München<br />
noch später in Berlin, und war <strong>für</strong> seine Mitarbeiter immer zu<br />
sprechen. (Nur die letzten 10 Minuten vor der Vorlesung waren heilig!)<br />
Bewundernswert war dabei seine Fähigkeit, anschließend sofort<br />
wieder konzentriert dort weiterarbeiten zu können, wo man ihn unterbrochenen<br />
hatte. Insbesondere bei kurzen Fragen, <strong>für</strong> die nicht der<br />
„Besprechungstisch“ aufgesucht wurde, sah dies so aus, dass er sich<br />
nach Beendigung des Gesprächs umdrehen und den Satz so weiterschreiben<br />
konnte wie er ihn begonnen hatte.<br />
In den ersten Münchener Jahren entstand auch „der Ertl-Küppers“,<br />
das von Gerhard Ertl und Jürgen Küppers geschriebene Lehrbuch<br />
„Low Energy Electrons and Surface Chemistry“, ein „must“ <strong>für</strong> jeden<br />
Diplomanden und Doktoranden in diesem Feld. Mit seiner Tätigkeit<br />
als Mitherausgeber von „Surface Science“ (1977–86) hatte er dazu<br />
eine weitere, überaus arbeitsintensive Aufgabe übernommen. Unvorstellbar<br />
<strong>für</strong> heutige Verhältnisse erscheint es, dass die Lehrstuhlsekretärin,<br />
erst Frau Gräven, dann Frau Katsifis, ohne zusätzliche Hilfe<br />
auch die damit anfallende umfangreiche Korrespondenz und, während<br />
seiner Zeit als SFB-Sprecher, auch noch das SFB-Sekretariat mit erledigte,<br />
ein Beispiel <strong>für</strong> das effektive Arbeiten aller Beteiligten.<br />
Natürlich machten derartig erfolgreiche Arbeiten Gerhard Ertl in<br />
der ganzen Welt bekannt. Er erhielt Rufe an die Universität Münster<br />
(1983) und an die University of California in Santa Barbara (1983),<br />
die er aber beide ablehnte. Dem 1984 erfolgten Angebot der Max-<br />
Planck-Gesellschaft, als Direktor an das Fritz-Haber-Institut zu<br />
gehen, konnte er sich aber nicht verschließen. 1986 wechselte er als<br />
Nachfolger seines Lehrers Heinz Gerischer nach Berlin.<br />
Mit dem Umzug nach Berlin, der sich in einer imposanten, von K.<br />
Wandelt wie gewohnt meisterhaft organisierten LKW-Aktion vollzog,<br />
änderten sich die Dimensionen noch einmal. Aus dem Lehrstuhl<br />
mit ca. 25 Mitarbeitern wurde jetzt die Abteilung <strong>Physikalische</strong> Chemie<br />
mit zeitweise über 100 Mitarbeitern. Dieses und die großzügige<br />
Ausstattung (vielleicht nicht von allen Mitarbeitern so gesehen) er-<br />
142 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001
möglichten eine deutliche Ausweitung der Forschungsarbeiten. Dabei<br />
muss gesagt werden, dass Gerhard Ertl mit seiner „Münchener Truppe“<br />
– der Lehrstuhl war praktisch komplett mitgekommen – keineswegs<br />
in ein leeres Haus kam, sondern in ein aktives Forschungsinstitut, und<br />
es ist bewundernswert, wie es ihm mit viel Geschick und Einfühlungsvermögen,<br />
aber sicherlich auch dem guten Willen aller Beteiligten<br />
gelang, hieraus eine zunehmend homogene Einheit zu formen.<br />
Die seitdem in der Abteilung <strong>Physikalische</strong> Chemie durchgeführten<br />
vielfältigen Forschungsarbeiten können hier nur auszugsweise<br />
und summarisch angesprochen werden. Dabei wird sich zeigen, dass<br />
trotz aller Vielfalt auch hier dasselbe Credo gültig ist: Sie alle haben<br />
klaren Bezug zu dem langfristigen Forschungsinteresse Gerhard<br />
Ertls, dem grundlegenden Verständnis von chemischen Reaktionen<br />
auf Metalloberflächen, nur dass sich die Größenskala vom molekularen<br />
bzw. atomaren Bereich in beide Richtungen erweitert, auf der<br />
einen Seite in den subatomaren Bereich (Energietransfer während<br />
des Ablaufs von Oberflächenprozessen über Elektronenanregungen),<br />
auf der andern Seite in den mesoskopischen Bereich (Strukturbildung),<br />
und das Fragen der Dynamik eine größere Rolle einnehmen.<br />
Wieder orientieren sich die Arbeiten an einfachen und wohldefinierten,<br />
aber nichtsdestotrotz auch wirtschaftlich wichtigen Reaktionen,<br />
und wieder spielen die apparative und die methodische Entwicklung<br />
von neuartigen oder Weiterentwicklung bestehender physikalischer<br />
Messmethoden eine wichtige Rolle.<br />
Die sich rasch entwickelnde Rastertunnelmikroskopie führte zu<br />
bisher nicht <strong>für</strong> möglich gehaltenen Einblicken in die (Defekt-) Struktur<br />
von Oberflächen – die ersten atomar aufgelösten STM-Aufnahmen<br />
von Metalloberflächen entstanden hier – und insbesondere in deren<br />
Rolle beim Ablauf von Oberflächenprozessen. Derartige Untersuchungen<br />
zeigten, dass die Wechselwirkung mit Adsorbaten zu erheblichen<br />
Umstrukturierungen führen kann. Weiterhin ermöglichten sie<br />
direkte Aussagen zur Dynamik von Adsorptionsvorgängen: Danach<br />
kann der Energietransfer zur Unterlage bei der dissoziativen Adsorption<br />
zweiatomiger Moleküle so schnell erfolgen, dass die resultierenden<br />
Adatome praktisch lokalisiert bleiben. Erstmals konnten schließlich<br />
mit einem neu entwickelten Hochgeschwindigkeits-Rastertunnelmikroskop<br />
Oberflächenprozesse wie die CO-Oxidation oder die<br />
Diffusion von Adsorbaten direkt sichtbar gemacht werden und makroskopische<br />
Gesetze wie das Fick'sche Gesetz bzw. kinetische Zeitgesetze<br />
auf atomistischer Skala verifiziert werden.<br />
Systematische Entwicklungen in der dynamischen LEED-Theorie,<br />
die zusammen mit W. Moritz durchgeführt wurden, erlaubten die<br />
Lösung zunehmend komplexer Strukturen. Zusammen mit hochauflösender<br />
spektroskopischer Charakterisierung von Adsorbatschichten<br />
wurde so eine Datenbasis <strong>für</strong> die Analyse von Ausgangs-/Endzuständen<br />
von Oberflächenreaktionen und <strong>für</strong> den Vergleich mit theoretischen<br />
Arbeiten erarbeitet.<br />
Großes Gewicht beansprucht die Erforschung mesoskopischer<br />
Effekte, die Bildung mesoskopischer Strukturen aufgrund nichtlinearer<br />
Phänomene. Hier konnten unter Ausnutzung des am FHI vorhandenen<br />
Know-hows in Elektronenmikroskopie zwei spezifisch auf<br />
diese Fragestellung zugeschnittene Methoden entwickelt werden, die<br />
Photoelektronen-Emissions-Mikroskopie und die auch bei Hochdruck-Bedingungen<br />
einsetzbare ellipsometrische Mikroskopie. Messungen<br />
mit diesen neuen Methoden konnten erstmals auf eindrucksvolle<br />
Weise die Ausbildung von zeitlich veränderlichen räumlichen<br />
Strukturen und die der Synchronisation einzelner Strukturen<br />
zugrundeliegenden Prinzipien sowie die Rolle von Defekten bei der<br />
Nachrichten<br />
Erzeugung kinetischer Instabilitäten in verschiedenen Oberflächenreaktionen<br />
aufzeigen. Diese wurden dann theoretisch auf der Grundlage<br />
atomistischer Prozesse mit Hilfe von nichtlinearen Zusammenhängen<br />
erklärt. Ähnliche Effekte wurden auch <strong>für</strong> elektrokatalytische<br />
Reaktionen nachgewiesen und erforscht.<br />
Eine ganz neuer Arbeitsbereich wurde zur Erforschung der Dynamik<br />
ultraschneller Oberflächenprozesse eingerichtet. Dieses können<br />
sein: der Ladungs- und Energietransfers an Oberflächen und die Entwicklung<br />
von Reaktionszwischenprodukten und von angeregten<br />
Zuständen. Ausgeklügelte „pump-probe“ Femtosekunden-Laserspektoskopie-Experimente,<br />
die speziell hier<strong>für</strong> aufgebaut wurden<br />
und jeweils auf neuesten Laser-Entwicklungen beruhten, gaben Aufschluss<br />
über die Dynamik von Elektronen („hot electrons“) und die<br />
Wechselwirkung dieser „hot electrons“ mit Adsorbaten. Erstmals<br />
erhielt man so direkten Einblick in die Dynamik des bei der Anregung<br />
von Adsorbaten stattfindenden Energietransfers.<br />
Als letzte Stufe auf dem Weg zur realen Katalyse sind die<br />
umfangreichen mechanistischen Untersuchungen an realen Katalysatoren<br />
zu nennen, die von aufwendigen Arbeiten zur Katalysatorcharakterisierung<br />
begleitet waren. Neben den weiterlaufenden<br />
Untersuchungen zur Ammoniaksynthese wurden weitere Schlüsselreaktionen<br />
wie die Styrolsynthese über Eisenoxid-Katalysatoren, die<br />
Reduktion von Stickoxiden über Ruthenium-Katalysatoren und die<br />
partielle Oxidation von Methanol über Silber untersucht. Wie schon<br />
bei der Ammoniaksynthese gelang es Gerhard Ertl, <strong>für</strong> diese Reaktionen<br />
detaillierte Reaktionsmodelle vorzuschlagen. Diese berücksichtigen<br />
jetzt auch spezifische Festkörperphasen der Katalysatoren<br />
unter Reaktionsbedingungen. Auch der Erfolg dieser Arbeiten, die zu<br />
Recht als Klassiker der Katalyseforschung bezeichnet werden, beruhte<br />
auf der engen Verknüpfung verschiedenster Methoden, von statischen<br />
und dynamischen Untersuchungen an Modelloberflächen bis<br />
hin zu mikroskopischen und Strukturuntersuchungen des realen<br />
Katalysators, z. T. unter Reaktionsbedingungen.<br />
Diese wie auch hier nicht explizit aufgeführten Arbeiten unterstreichen<br />
Zielsetzung und Prinzip der Ertl'schen Arbeiten: Ziel ist das quantitative,<br />
physikalische Verständnis der den heterogenen Oberflächenreaktionen<br />
zugrundeliegenden Prinzipien. Dazu werden, häufig mit spezifisch<br />
hier<strong>für</strong> entwickelten Methoden, Experimente auf unterschiedlichem<br />
Grad der Vereinfachung und unterschiedlicher Größenskala<br />
durchgeführt, die eine quantitative Beschreibung der ihnen zugrundeliegenden<br />
Phänomene und Prozesse ermöglichen und schließlich, in<br />
Kombination, zum quantitativen Verständnis der jeweiligen Gesamtreaktion<br />
bzw. der ihr zugrundeliegenden Prinzipien führen.<br />
Wie schon zuvor waren auch jetzt motivierte und engagierte Mitarbeiter<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> den Erfolg. Ganz offensichtlich war es<br />
Gerhard Ertl auch auf der größeren Dimension der Abteilung – bei<br />
100 Mitarbeitern und einem umfangreichen Terminkalender sind<br />
häufige Kontakte mit einzelnen Mitarbeitern wohl kaum die Regel –<br />
wieder mit dem ihm eigenen Geschick gelungen, dies zu erreichen.<br />
Auch weiterhin war er, wann immer möglich, <strong>für</strong> seine Mitarbeiter zu<br />
Gesprächen zu erreichen. Und auch weiterhin wurde der Zusammenhang<br />
des „Arbeitskreises“ durch gemeinsame Veranstaltungen gefördert,<br />
auch wenn es ihm nicht mehr möglich war, an allen Doktorfeiern<br />
teilzunehmen.<br />
Mit den Möglichkeiten des Fritz-Haber-Instituts, der Attraktivität<br />
der dort laufenden Forschungsarbeiten und den vielfältigen Kontakten<br />
Gerhard Ertls nahm auch der Strom von Gastwissenschaftlern ständig<br />
zu. Eine Vielzahl von jungen Wissenschaftlern kamen als post-docs<br />
Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 143
Nachrichten<br />
und brachten ihre Erfahrung in die Forschungsarbeiten ein. Professoren<br />
aus dem In- und Ausland, viele von ihnen als Preisträger der Alexander-von-Humboldt-Stiftung,<br />
verbrachten hier ihr Sabbatical, so<br />
z. B. G. Somorjai (Univ. California, Berkeley) und M. White (Univ.<br />
Texas, Austin). Sie alle bereicherten mit ihren Ideen und Vorstellungen<br />
die wissenschaftliche Diskussion und Atmosphäre und schafften<br />
umgekehrt auch Kontakte zu in- und ausländischen Forschergruppen.<br />
Die Beschreibung der Forschungsarbeiten Gerhard Ertls kann nur<br />
beispielhaft sein. Einen besseren Überblick gibt seine zurzeit fast 600<br />
Veröffentlichungen umfassende Publikationsliste, die einen weiten<br />
Bereich von anspruchsvollster Femtosekunden-Laserspektroskopie<br />
über Oberflächenphysik, Oberflächenchemie, nichtlinearer Dynamik<br />
bis hin zu heterogener Katalyse und Elektrochemie umfassen. Viele<br />
davon sind interdisziplinär oder in Zusammenarbeit mit Partnern aus<br />
anderen Fachrichtungen entstanden. Die bis in jüngste Zeit immer<br />
wieder erscheinenden Arbeiten, die er als Alleinautor verantwortet,<br />
zeigen aber auch sein trotz aller anderen Belastungen anhaltendes<br />
Bestreben, Probleme und Zusammenhänge mit der ihm eigenen Präzision<br />
und Klarheit im Überblick darzustellen. Last but not least soll<br />
noch erwähnt werden, dass während der „Berliner Zeit“ nach dem<br />
„Ertl-Küppers“ ein weiteres Werk entstand, auf das Gerhard Ertl<br />
stolz sein darf, das von ihm zusammen mit H. Knözinger und J. Weitkamp<br />
herausgegebene fünfbändige „Handbook of Catalysis“, das<br />
zusammen mit zwei Folgebänden mit denselben Mitherausgebern zu<br />
Recht als Standardwerk <strong>für</strong> die Katalyseforschung gelten kann.<br />
Ähnliche Qualitäten und Gespür wie in der Forschung bewies<br />
Gerhard Ertl auch in der Lehre. Seine Vorlesungen waren beliebt<br />
wegen ihrer klaren Darstellung. Er hat es immer verstanden, in wissenschaftlichen<br />
Vorträgen und Diskussionen wie auch in Vorlesungen<br />
Probleme bis auf ihren eigentlichen Kern zu vereinfachen und sie<br />
dann so in einer <strong>für</strong> Studenten verständlichen und nachvollziehbaren<br />
Art und Weise zu erklären. Ungezählte lectureships und eingeladene<br />
Hauptvorträge auf großen Tagungen bezeugen, dass sich die Vorträge<br />
Gerhard Ertls nicht nur durch einen hochaktuellen Inhalt, sondern<br />
auch durch Klarheit und didaktischen Aufbau auszeichnen. Eine<br />
Vielzahl von Diplomanden, Doktoranden, Postdoktoranden und<br />
Habilitanden erlebte ihn als akademischen Lehrer. Neben der Qualität<br />
der wissenschaftlichen Arbeit waren sie motiviert – und hier<br />
zitiere ich die Worte in meiner eigenen Habilitationsschrift, die aber<br />
vermutlich auch in vielen anderen stehen – durch „die Bereitschaft,<br />
frei gewähren zu lassen“. Der Erfolg dieser Methode zeigt sich letztlich<br />
auch darin, dass ihm bis jetzt 13 seiner Schüler als Professoren<br />
in <strong>Physikalische</strong>r Chemie oder Physik an in- und ausländischen<br />
Universitäten in die akademische Laufbahn nachgefolgt sind. Dazu<br />
kommen noch die zahlreichen ehemaligen ausländischen post-docs<br />
und Gastwissenschaftler, die heute als Professoren oder in ähnlich<br />
leitender Stellung an Universitäten und Forschungsinstituten in ihren<br />
Heimatländern tätig sind.<br />
Es ist nur natürlich, dass ein Wissenschaftler vom Range Gerhard<br />
Ertls mit seiner Erfahrung und seinem Weitblick ein gesuchter Ratgeber<br />
ist. Neben seinen Aufgaben in Forschung und Lehre hat er sich<br />
in vielfältiger Weise in der akademischen und wissenschaftlichen<br />
Selbstverwaltung wie auch in wissenschaftlichen Gesellschaften<br />
engagiert. Sowohl in Hannover wie auch in München war er als<br />
Dekan tätig, zweimal vertrat er in München als Sprecher den SFB<br />
128. Verschiedene wissenschaftliche Organisationen, denen er sich<br />
als Vorstandsmitglied zur Verfügung stellte, konnten von seinen vielfältigen<br />
Erfahrungen profitieren, u. a. auch die <strong>Bunsengesellschaft</strong><br />
(Mitglied des Ständigen Ausschusses 1979–81) und die GDCh (Vorstandsmitglied<br />
1990–93). Dasselbe gilt auch <strong>für</strong> eine Reihe von wissenschaftlichen<br />
Instituten, bei denen er als Beirats- bzw.<br />
Kuratoriumsmitglied mitwirkte. Zahllose Preiskomitees suchten und<br />
suchen seinen Rat und seine Hilfe bei der Evaluierung preiswürdiger<br />
wissenschaftlicher Leistungen.<br />
Anfang der neunziger Jahren engagiert er sich intensiv bei der<br />
Gestaltung der Wissenschaftsstrukturen in den neuen Bundesländern,<br />
u. a. als Mitglied der Evaluierungskommission des Wissenschaftsrats,<br />
später dann als kommissarischer Direktor des Max-Planck-Instituts<br />
<strong>für</strong> Mikrostrukturphysik in Halle. Die Forschungsförderung in<br />
Deutschland beeinflusste er nachdrücklich durch seine langjährige<br />
Tätigkeit in verschiedensten hochkarätigen Gutachtergremien, so im<br />
Senatsausschuss <strong>für</strong> Sonderforschungsbereiche der DFG (1976–79),<br />
im Gutachterauschuss „Synchrotonstrahlung“ des BMFT (1981–88)<br />
und als gewählter DFG-Fachgutachter <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie<br />
(1988–95). Vor allem aber ist hier natürlich seine Tätigkeit <strong>für</strong> die<br />
DFG als deren Vizepräsident (1995–2001) zu nennen.<br />
Die wissenschaftlichen Leistungen von Gerhard Ertl wurden in<br />
vielfacher Weise ausgezeichnet. 1986 wurde er zum Honorarprofessor<br />
an der FU Berlin und an der TU Berlin ernannt, 1996 an der Humboldt-Universität<br />
zu Berlin. Die Ruhr-Universität Bochum ehrte ihn<br />
1992 mit der Verleihung der Ehrendoktorwürde, ein weiterer Ehrendoktor<br />
wurde ihm im letzten Jahr von der Universität Münster verliehen.<br />
Er ist Mitglied bzw. Korrespondierendes Mitglied zahlreicher<br />
deutscher bzw. europäischer Wissenschaftlicher Akademien. Von<br />
den zahllosen ihm verliehenen Preisen und Ehrungen sollen hier<br />
stellvertretend die Liebig-Denkmünze der GDCh (1987), die Alwin-<br />
Mittasch-Medaille der DECHEMA (1990), der Leibnitz-Preis der<br />
DFG (1991) der Japan Prize der Science and Technology Foundation<br />
of Japan (1992), der Medard A. Welch Award der American<br />
Vacuum Society, die Bunsen-Denkmünze der Bunsen-Gesellschaft,<br />
der Wolf-Prize in Chemistry der Wolf-Foundation (1998) und der<br />
Ziegler-Preis der GDCh (1998) genannt werden. 1992 wurde ihm das<br />
Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen.<br />
Im Namen seiner Freunde, Schüler, Kollegen und Mitarbeiter gratulieren<br />
wir Gerhard Ertl herzlichst zum 65. Geburtstag. Für die kommenden<br />
Jahre wünschen wir ihm alles Gute. Wir wünschen ihm weiterhin<br />
viel Erfolg in Forschung und Wissenschaft, mit neuen Ideen,<br />
spannenden Fragestellungen und neuen Erkenntnissen. Wir wünschen<br />
ihm auch, dass er in etwas größerem Umfang als bisher seinen<br />
weiteren Neigungen nachgehen kann. Dazu gehören seine Freude an<br />
der Musik – er spielt exzellent Klavier und Cembalo, und Kollegen<br />
wie J. Hölzl wissen, dass er begeistert Kammermusik macht – aber<br />
auch die von seiner Frau organisierten herbstlichen Reisen in die<br />
Toscana, nach San Gimignano oder auf die Kanarischen Inseln, und<br />
nicht zu vergessen das „Schwammerl suchen“ (mit Buch!). Wir wünschen<br />
ihm und seiner Familie, seiner Frau Barbara, seinen beiden<br />
Kindern Christine und Matthias und seinen drei Enkelkinder, dass sie<br />
in Zukunft etwas mehr zu ihrem Recht kommen. Vor allem aber<br />
wünschen wir ihm Gesundheit, dass er dies in alter Aktivität und<br />
Freude genießen kann.<br />
Rolf Jürgen Behm<br />
144 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001
The Faraday Division of the Royal Society of Chemistry, in association<br />
with:<br />
<strong>Deutsche</strong> Bunsen-Gesellschaft <strong>für</strong> Physicalische Chemie (DBG)<br />
Division de Chimie Physique (Société Française de Chimie –<br />
Société Française de Physique)<br />
Società Chimica Italiana Divisione di Chimica Fisica<br />
invite you to participate in the Joint Meeting/121st Faraday Discussion,<br />
to be held at Harnack Haus, Fritz-Haber-Institut der Max-<br />
Planck-Gesellschaft, Berlin, Germany from Monday 15 April to<br />
Wednesday 17 April 2002.<br />
Recent advances in experimental and theoretical methods, in electrochemistry<br />
and surface science, increasingly indicate that the<br />
„solid“ electrode is a dynamic entity on time scales commensurate<br />
with electrochemical processes.<br />
The Discussion will focus on investigations that deal specifically<br />
with the surface dynamic aspects of electrode processes, and the consequences<br />
in terms of fundamental understanding and applications. A<br />
broad range of electrochemical systems will be covered, including<br />
single crystal metal and semiconducting electrodes, polycrystalline<br />
and particulate electrodes, and electrode surfaces modified with<br />
molecular monolayers, metal oxides and polymer films. Contributions<br />
include a wide range of in-situ structural, imaging and spectroscopic<br />
techniques operating at high spatial and/or temporal resolution.<br />
New and unpublished, experimental and theoretical works will be<br />
presented in the following areas:<br />
• Reconstructing/relaxation dynamics<br />
• Surface diffusion and migration<br />
• Surface bound molecular processes<br />
• Surface transformations<br />
• Insertion processes<br />
• Nucleation phenomena<br />
• Adsorption/desorption processes<br />
Professor Patrick R Unwin CChem MRSC<br />
University of Warwick, UK<br />
Chairman, Faraday Discussion 121<br />
Dr. habil. Karl Doblhofer<br />
Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft, Germany<br />
Date and Location<br />
Berlin, Germany’s largest city and historic capital has long been a<br />
centre of learning and the arts. The meeting will take place at<br />
Harnack Haus, Fritz-Haber-Institut which is located in Dahlem the<br />
historic university district of Berlin. Harnack-Haus has become a<br />
symbol of German academic research, founded by the Kaiser Wilhelm<br />
Society for the promotion of the sciences, and where famous German<br />
1st Circular<br />
JOINT MEETING 2002<br />
OF THE EUROPEAN SOCIETIES/DIVISIONS OF PHYSICAL CHEMISTRY<br />
Faraday Discussion No: 121<br />
The Dynamic Electrode Surface<br />
Harnack Haus, Fritz-Haber-Institut, Berlin, Germany<br />
15–17 April 2002<br />
Nachrichten<br />
researchers of their day lived and worked. It has survived the Third<br />
Reich and the Second World War and is now in the hands of the Max<br />
Planck Society.<br />
Further information can be found on the web site: http://www.fhiberlin.mpg<br />
Preprints<br />
Preprints will be issued four weeks in advance of the meeting. The<br />
Discussion will be conducted on the assumption that the papers have<br />
been read in advance and only five minutes will be allowed for presentation.<br />
Most of the time will be devoted to discussion, which is<br />
then submitted for publication in the proceedings which will be<br />
published by the Society about six months after the conference.<br />
Accommodation<br />
Accommodation will be available in Harnack Haus and local<br />
hotels. Further details will be given in the second circular.<br />
Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 145<br />
Fees<br />
The early bird registration fee is expected to be £135 for members<br />
of the Royal Society of Chemistry and of DBG and £190 for nonmembers.<br />
This fee includes a set of pre-prints of the papers. A reduced<br />
fee of £15.00 will be charged for student members and £30 for<br />
student non-members.<br />
Organizing Committee<br />
Professor Patrick R Unwin (Chairman), Dr Karl Doblhofer (Local<br />
Organiser), Professor Gerhard Ertl, Professor Andrew Hamnett, Professor<br />
Brian Hayden, Professor A Robert Hillman and Professor<br />
Andrzej Wieckowski.<br />
Further Information<br />
The Second Circular and application form will be circulated in<br />
early December 2001 to those who have returned the slip requesting<br />
further information. All enquiries concerning attendance at the Discussion<br />
should be addressed to:<br />
Christine Hall, FD121, Conferences & Awards, Royal Society of<br />
Chemistry, Burlington House, London, W1J 0BA UK; tel: +44 (0)20<br />
7437 8656; fax: +44 (0)20 77 34 12 27, e-mail: conferences@rsc.org<br />
Any queries regarding scientific matters should be referred to:<br />
Professor Patrick R Unwin, Department of Chemistry, University of<br />
Warwick, Coventry, CV4 7AL, tel: +44 (0)1203 523 264;<br />
fax: +44 (0)1203 524 112; e-mail: p.r.unwin@warwick.ac.uk<br />
Information will also be available on the regularly updated conference<br />
web pages: http:/lwww.rsc.org/conferences
Nachrichten<br />
Geburtstage im September 2001<br />
Prof. Dr. Rüdiger Szargan, Hüfnerstr. 21,<br />
04159 Leipzig, begeht am 11. September<br />
2001 seinen 60. Geburtstag.<br />
Dr. Reynir Vilhjalmsson, Voßbusch 8,<br />
48155 Münster, begeht am 30. September<br />
2001 seinen 60. Geburtstag.<br />
Dr. Dieter Horn, Schröderstr. 69, 69120 Heidelberg,<br />
begeht am 13. September 2001 seinen<br />
65. Geburtstag.<br />
Prof. Dr. Werner Ebeling, Mühlendamm 5,<br />
10178 Berlin, begeht am 15. September<br />
2001 seinen 65. Geburtstag.<br />
Prof. Dr. Nils Jaeger, Universität Bremen,<br />
Institut <strong>für</strong> Angewandte und <strong>Physikalische</strong><br />
Chemie, Fachbereich 2, Postfach 33 04 40,<br />
28334 Bremen, begeht am 29. September<br />
2001 seinen 65. Geburtstag.<br />
Prof. Dr. Horst Stegemeyer, Erwin-Pfefferle-Weg<br />
10, 79244 Münstertal, begeht am<br />
9. September 2001 seinen 70. Geburtstag.<br />
Dr. Felix Schreiner, 19809 South 116th<br />
Avenue, USA-Mokena, IL 60448, begeht am<br />
28. September 2001 seinen 70. Geburtstag.<br />
Prof. Dr. Rüdiger Memming, Wildbret 3,<br />
25462 Rellingen, begeht am 28. September<br />
2001 seinen 70. Geburtstag.<br />
Prof. Dr. Joachim Stauff, Parkstift Hahnhof,<br />
Hahnhofstr. 15, 76530 Baden-Baden, begeht<br />
am 10. September 2001 seinen 90. Geburtstag.<br />
Dr. Heinrich Logemann, Richard-Wagner-<br />
Str. 6, 51375 Leverkusen, begeht am 9. September<br />
2001 seinen 95. Geburtstag.<br />
Geburtstage im Oktober 2001<br />
Prof. Dr. Ulf-Martin Messow, Waldstr. 41,<br />
04668 Waldbardau, begeht am 4. Oktober<br />
2001 seinen 60. Geburtstag<br />
Dr. Harald Fischbach, Westpreußenstr. 7,<br />
37520 Osterode, begeht am 7. Oktober 2001<br />
seinen 60. Geburtstag<br />
Prof. Dr. Rüdiger N. Lichtenthaler, Universität<br />
Heidelberg, Angewandte Thermodynamik,<br />
Physikalisch-Chemisches Institut, Im<br />
Neuenheimer Feld 253, 69120 Heidelberg,<br />
begeht am 31. Oktober 2001 seinen 60. Geburtstag<br />
Prof. Dr. Lutz Zülicke, Hoffmannstr. 1 B,<br />
12489 Berlin, begeht am 2. Oktober 2001<br />
seinen 65. Geburtstag<br />
Prof. Dr. Hans Sillescu, Universität Mainz,<br />
Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie, Jakob-<br />
Welder-Weg 11, 55099 Mainz, begeht am<br />
5. Oktober 2001 seinen 65. Geburtstag<br />
Prof. Dr. Gerhard Ertl, Fritz-Haber-Institut<br />
der Max-Planck-Gesellschaft, Faradayweg<br />
4–6, 14195 Berlin, begeht am 10. Oktober<br />
2001 seinen 65. Geburtstag<br />
Prof. Dr. Andreas Otto, Universität Düsseldorf,<br />
Lehrstuhl <strong>für</strong> Oberflächenwissenschaft,<br />
IPkM, Universitätsstr. 1, 40225 Düsseldorf,<br />
begeht am 23. Oktober 2001 seinen 65. Geburtstag<br />
Prof. Dr. Wolfram Schnabel, Krottnaurerstr.<br />
11, 14129 Berlin, begeht am 7. Oktober 2001<br />
seinen 70. Geburtstag<br />
Prof. Dr. Riccardo Ferro, Università di<br />
Genova, Dipartimento di Chimica e Chimica<br />
Industriale, via Dodecaneso, 31, I-16146<br />
Genova, begeht am 6. Oktober 2001 seinen<br />
75. Geburtstag<br />
Prof. Dr. Erich Krautz, Meringer Str. 43,<br />
86316 Friedberg, begeht am 26. Oktober<br />
2001 seinen 95. Geburtstag<br />
Neuanmeldungen<br />
zur Mitgliedschaft<br />
Nr. 78310 Dr. rer. nat. Marek Sierka, Humboldt-Universität<br />
zu Berlin, Institut<br />
<strong>für</strong> Chemie, Arbeitsgruppe<br />
Quantenchemie, Jägerstraße 10–11,<br />
10117 Berlin (durch J. Sauer)<br />
Nr. 78311 Ordinarius Srulek Cederbaum,<br />
Birkenweg 59, 69221 Dossenheim<br />
(durch H. Behret)<br />
Nr. 78312 Tadios Tesfu-Zeru, Justus-Liebig-<br />
Universität, Physikalisch-Chemisches<br />
Institut, Heinrich-Buff-Ring<br />
58, 35392 Gießen (durch J. Janek)<br />
Nr. 78313 Johannes Hachmann, Hügelstraße<br />
1, 07749 Jena (durch H. Dunken)<br />
Nr. 78314 PD Dr. Armin Gölzhäuser, Universität<br />
Heidelberg, Angewandte<br />
<strong>Physikalische</strong> Chemie, Im Neuenheimer<br />
Feld 253, 69120 Heidelberg<br />
(durch H. Behret)<br />
Veranstaltungen/Events<br />
Tagungen der<br />
<strong>Deutsche</strong>n Bunsen-Gesellschaft<br />
Bunsentagung Hauptversammlung 2002<br />
Thema: „Kern- und Elektronenspins als<br />
dynamische und kinetische Sonden“<br />
9.–11. Mai 2002 in Potsdam<br />
Wissenschaftliche Vorbereitung:<br />
H. Eckert, Münster, H. H. Limbach, Berlin,<br />
E. Roduner, Stuttgart<br />
Organisatorische Vorbereitung:<br />
H.-G. Löhmannsröben, Potsdam<br />
Bunsentagung Hauptversammlung 2003<br />
Thema: „Sensorik“<br />
29.–31. Mai 2003, Kiel<br />
Wissenschaftliche Vorbereitung:<br />
Chr. Ziegler, Kaiserslautern, J. Maier,<br />
Stuttgart, H.-D. Wiemhöfer, Münster<br />
Organisatorische Vorbereitung: F. Temps,<br />
J. Grothemeyer, Kiel; Richtering, Berlin<br />
Bunsentagung Hauptversammlung 2004<br />
Thema: „Biomolekulare Grenzflächen“<br />
20.–22. Mai 2004, Dresden<br />
Wissenschaftliche Vorbereitung:<br />
A. Blume, Halle; R. Winter, Dortmund<br />
Organisatorische Vorbereitung:<br />
Th. Wolff, Dresden<br />
Informationen zu den Bunsentagungen:<br />
Geschäftsstelle der <strong>Deutsche</strong>n Bunsen-<br />
Gesellschaft<br />
Joint Meeting 2001 of <strong>Deutsche</strong> Bunsen-<br />
Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie<br />
Koninklijke Nederlandse Chemische<br />
Vereniging<br />
The Royal Society of Chemistry –<br />
Faraday Division<br />
Società Chimica Italiana –<br />
Divisione di Chimica Fisica<br />
Société Française de Chimie –<br />
Division de Chimie Physique –<br />
„Interaction of Laser Radiation with Matter<br />
at Nanoscopic Scales: from single molecule<br />
spectroscopy to materials processing (LAN-<br />
MAT 2001)“<br />
Venice (Italy), 3–6 October 2001<br />
Organization: R. Bozio, Padova, A. Giardini<br />
Guidoni, Rome, M. Suhm, Göttingen, R.<br />
Pansu, Cachan<br />
Joint Meeting 2002 of <strong>Deutsche</strong> Bunsen-<br />
Gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie<br />
Koninklijke Nederlandse Chemische<br />
Vereniging<br />
The Royal Society of Chemistry –<br />
Faraday Division<br />
Società Chimica Italiana –<br />
Divisione di Chimica Fisica<br />
Société Française de Chimie –<br />
Division de Chimie Physique –<br />
Faraday Discussion No: 121<br />
„The Dynamic Electrode Surface“<br />
Fritz-Haber Institute Berlin,<br />
15–17 April 2002<br />
Scientific Organization: K. Doblhofer, Berlin;<br />
P.A. Unwin, Coventry, UK,<br />
E-Mail: p.r.unwin@warwick.ac.uk<br />
146 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001
Information: The Royal Society of Chemistry/Faraday<br />
Division, Burlington House,<br />
Piccadilly, London W1V 0BN UK Internet:<br />
http://www.rsc.org/conferences<br />
77th International<br />
Bunsen Discussion Meeting<br />
„Formation and Degradation of Cyclic<br />
Hydrocarbons in High-Temperature<br />
Reactions“<br />
7–11 October 2001, Bad Herrenalb<br />
Scientific Organization:<br />
H. Hippler, Karlsruhe<br />
E-Mail: horst.hippler@chemie.uni-karlsruhe.de<br />
(Siehe Heft 1/01 Seite 21)<br />
79th International<br />
Bunsen Discussion Meeting<br />
„Ionic Motion in Materials with Disordered<br />
Structures“<br />
10–12, October 2001, Münster<br />
Organizing Committee:<br />
H. Eckert, K. Funke, H. Mehrer (Münster)<br />
Information: http://www.unimuenster.de/Chemie/PC/sfb/ibdm/<br />
78th International<br />
Bunsen Discussion Meeting<br />
”Complex Oxides: Defect Chemistry,<br />
Transport and Chemical Reaction“<br />
October 2002, Aachen<br />
Scientific Organization:<br />
K. D. Becker (Braunschweig), J. Janek<br />
(Gießen), M. Martin (Aachen)<br />
80. Bunsen-Kolloquium<br />
9. November 2001,<br />
Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie,<br />
RWTH Aachen<br />
Thema: „100. Geburtstag von Carl Wagner“<br />
Wissenschaftliche Vorbereitung: J. Janek<br />
(Gießen), M. Martin (Aachen)<br />
81. Bunsen-Kolloquium<br />
22.–23. September 2002, Dresden<br />
Thema: „Charge Transfer at Conducting<br />
Polymers: Fundamentals and Applications“<br />
Wissenschaftliche Vorbereitung:<br />
L. Dunsch (Dresden)<br />
2nd International Conference<br />
Naturally Produced Organohalogens<br />
30. September–3. October 2001,<br />
Heidelberg<br />
Organisation: DECHEMA/GDCh/DBG<br />
Working Party „Chemistry of the<br />
Atmosphere“, Frankfurt/Main,<br />
Universität Heidelberg<br />
Information: Universität Heidelberg, Institut<br />
<strong>für</strong> Umweltgeochemie, Dr. Frank Keppler,<br />
INF 236, 69120 Heidelberg,<br />
E-Mail: fkeppler@ix.urz.uni-heidelberg.de<br />
Euroanalysis 12 – European Conference<br />
on Analytical Chemistry<br />
8.–13. September 2002, Dortmund<br />
Organisation: Gesellschaft <strong>Deutsche</strong>r<br />
Chemiker unter Mitwirkung der <strong>Deutsche</strong>n<br />
Bunsen-Gesellschaft<br />
Information: http://www.euroanalysis.de<br />
ISE 2002: Electrochemical Science and<br />
Engineering<br />
Electrochemistry in Molecular and<br />
Microscopic Dimensions<br />
53rd Annual Meeting of the International<br />
Society of Electrochemistry<br />
jointly organized with GDCh-Fachgruppe<br />
Angewandte Elektrochemie, cosponsered<br />
by DBG<br />
15.–20. September 2002 Düsseldorf<br />
Information: www.dechema.de/ISE<br />
Weitere Versammlungen<br />
und Veranstaltungen<br />
VDI-Hochschulpraktikum: Nanoanalytik<br />
17. September 2001,<br />
Westfälische Wilhelms-Universität Münster<br />
Veranstalter:<br />
VDI- Kompetenzfeld Nanotechnik<br />
Information: kundencenter@vdi.de/<br />
Internet: www.vdi.de/kfnt<br />
Materialica 2001<br />
4. Internationale Fachmesse <strong>für</strong> Werkstoffanwendungen<br />
Oberflächen und Product<br />
Engineering mit Kongress MATERIALS<br />
WEEK<br />
1.–4. Oktober, München,<br />
Informationen: info@materialica.de;<br />
www.materialica.de;<br />
www.materialsweek.org<br />
Chemical Nanotechnology Talks II<br />
8.–9. Oktober 2001,<br />
DECHEMA Gebäude, Frankfurt<br />
Informationen: DECHEMA e.V. Congress<br />
Office, Tel.: +49 (0)69/7564-333, Fax: +49<br />
(0)69/7564-441, Email: feisst@dechema.de<br />
7th International Workshop on Polymer<br />
Reaction Engineering<br />
8.–10. Oktober 2001, Hamburg<br />
Informationen: Dechema e.V., Abt. Tagungen,<br />
Postfach 150104, 60061 Frankfurt/M.,<br />
Tel.: 069/7564-242, Fax: 069/7564-304<br />
Fortbildungsseminar „Thermodynamik<br />
und Kinetik von Festkörperreaktionen“<br />
9.–11. Oktober 2001, Schloss Rauischholzhausen<br />
(bei Gießen)<br />
Informationen: www.uni-giessen.de/<br />
~ge1125/Homepage/GDCh-Fortbildung/<br />
Rauischholzhausen.html<br />
Nachrichten<br />
Leopoldina Symposium<br />
Chemistry and Mathematics: Two<br />
Scientific Languages of the 21st Century<br />
veranstaltet von der <strong>Deutsche</strong>n Akademie<br />
der Naturforscher Leopoldina unter Mitwirkung<br />
der Göttinger Akademie der Wissenschaften<br />
und der Académie des Sciences,<br />
France<br />
11.–13. Oktober 2001, Max-Planck-Institut<br />
<strong>für</strong> biophysikalische Chemie Göttingen<br />
Organisation: H. Föllmer (Berlin),<br />
F. Mathey (Palaiseau), H. W. Roesky,<br />
(Göttingen), J. Troe (Göttingen)<br />
Informationen: E-Mail: schnitzer@leopoldina.uni-halle.de<br />
The Role of Precaution in Chemical Policy<br />
15.–16. November 2001, Wien<br />
Information: Tel.: +43-1-51522-2337,<br />
Fax: +43-1-51522-7334,<br />
E-Mail: Cornelia.Mader@bmu.gv.at;<br />
Sensoren und Messesysteme<br />
10.–12. März 2002, Ludwigsburg<br />
Veranstaltende Organisation: ITG, GMA<br />
Information: VDE Tagungen und Seminare,<br />
Stresemannallee 15, 60596 Frankfurt, Tel.:<br />
069/6308-202/-275/-229/-381; Fax:<br />
069/96315213; e-mail: vdeconferences@vde.com<br />
INFUB 6nd European Conference on<br />
Industrial Furnaces and Boilers<br />
2.–5. April 2002 Lissabon, Portugal<br />
Organizing Commitee: A. Reis (Lusíada<br />
University, Portugal), J. Ward (University<br />
of Glamorgan, UK), W. Leuckel (University<br />
of Karlsruhe, D)<br />
Information: Email: conference@infub.pt /<br />
Web site: http://www.infub.pt<br />
8th Meeting on Supercritical Fluids<br />
Chemical Reactivity and Material<br />
Processing in Supercritical Fluids<br />
14.–17. April 2002 Bordeaux, France<br />
Information: Web site:<br />
http://www.isasf.net/ISASF/meetings/<br />
17th IUPAC Conference of Chemical<br />
Thermodynamics<br />
28. Juli – 2. August 2002, Rostock, Germany<br />
Information: http://icct.chemie.uni-rostock.de<br />
14th International Conference on<br />
Photochemical Conversion and Storage<br />
of Solar Energy<br />
4.–9. August 2002, Sapporo, Japan<br />
Information: E-Mail: ips14@ec-inc.co.jp;<br />
Fax: +81-11-221-0496<br />
3rd World Congress on Emulsions<br />
From Fundamentals to Industrial<br />
Applications<br />
24.–27. September 2002,<br />
Palais des Congrès, Lyon, France<br />
Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 147
Nachrichten<br />
Information: CME, 50 Place Marcel Pagnol,<br />
92100 Boulogne-Billancourt, France<br />
Tel.: +33(0)147617689,<br />
Fax: +33(0)147617465<br />
E-Mail: alain.lecoroller@wanadoo.fr; Web:<br />
http://www.cme-emulsion.com<br />
Verschiedenes<br />
Der Jugend eine Zukunft<br />
Naturwissenschaftliche<br />
und technische Bildung stärken<br />
Ergebnisse<br />
des Bildungspolitischen Kongresses 2001<br />
des VDI Verein <strong>Deutsche</strong>r Ingenieure und<br />
des <strong>Deutsche</strong>n Philologenverbandes<br />
Schülerinnen und Schüler verbinden<br />
heute mit Wissenschaft, Forschung und<br />
Technik vor allem Zukunft, Fortschritt und<br />
Chance. Wie kann es aber sein, dass naturwissenschaftliche<br />
und technische Bildung an<br />
den Schulen so wenig Anklang finden bzw.<br />
zu kurz kommen? – Die Ursache liegt vor<br />
allem bei der gesamten Gesellschaft: Sie ist<br />
aufgerufen, zu fordern, aber auch zu fördern,<br />
sich mit Naturwissenschaften und Technik<br />
intensiver als bisher auseinander zu setzen.<br />
Fundiertes Wissen und Können auf diesen<br />
Gebieten stärken nämlich die Demokratie<br />
und bilden <strong>für</strong> Deutschland einen sehr wichtigen<br />
Wirtschaftsfaktor. Für dessen Entwicklung<br />
und Produktion brauchen wir gute Ingenieure<br />
und Naturwissenschaftler.<br />
Der Verein <strong>Deutsche</strong>r Ingenieure und der<br />
<strong>Deutsche</strong> Philologenverband traten am 26.<br />
und 27. März 2001 in Berlin mit dem Bildungspolitischen<br />
Kongress „Der Jugend eine<br />
Zukunft – Naturwissenschaftliche und technische<br />
Bildung stärken“ diesem Zustand entgegen.<br />
Gemeinsam mit Bildungspolitikern,<br />
Wissenschaftlern und Vertretern gesellschaftlicher<br />
Organisationen wiesen sie Wege<br />
zu mehr „Lust auf Technik und Naturwissenschaften“<br />
im Unterricht:<br />
1. So wie der Biologieunterricht muss auch<br />
der Unterricht in Chemie, Physik und<br />
Technik in Zukunft sofort an die Grundschule<br />
anschließen. Neben eigenständigen<br />
Fächern kann auch ein Fach „Natur und<br />
Technik“ in der 5. und 6. Jahrgangsstufe<br />
diesem Ziel dienen. Dabei müssen die<br />
Phänomene der Natur und der technischen<br />
Systeme und Prozesse behandelt sowie<br />
der Experimentierfreude der Schülerinnen<br />
und Schüler ausreichend Raum und Zeit<br />
geboten werden. Naturwissenschaften und<br />
Technik bieten an den Schulen besondere<br />
Chancen <strong>für</strong> interdisziplinäres Lernen und<br />
Arbeiten.<br />
2. Ein Drittel der Unterrichtszeit in allen<br />
Schulformen und Schulstufen soll dem<br />
mathematisch-naturwissenschaftlichtechnischen<br />
Aufgabenfeld zur Verfügung<br />
stehen.<br />
3. Der Unterricht <strong>für</strong> eine naturwissenschaftliche<br />
und technische Bildung soll in allen<br />
Jahrgangsstufen durchgängig erteilt werden.<br />
Mindestens zwei Kurse aus Biologie,<br />
Chemie, Physik und Technik sollen,<br />
neben Mathematik, <strong>für</strong> alle Schüler in der<br />
Oberstufe obligatorisch sein und zum<br />
Kernbereich von Prüfungen gehören.<br />
4. Dort, wo es ohne qualitative Abstriche bei<br />
den bestehenden Naturwissenschaften<br />
möglich ist, müssen Technik ebenso wie<br />
die „klassischen“ Naturwissenschaften<br />
einen gleichrangigen Platz im Fächerkanon<br />
haben.<br />
5. Für die Ausstattung der Räume, Sammlungen<br />
und Werkstätten, <strong>für</strong> den Verbrauch<br />
von Materialien im Unterricht<br />
sowie <strong>für</strong> Ersatz- und Erneuerungsinvestitionen<br />
müssen die erforderlichen Leistungen<br />
durch die Sachaufwandsträger entschieden<br />
verbessert werden.<br />
6. Die Lehrer müssen in neuen Kooperationsformen<br />
mit Hochschulen und Unternehmen<br />
problemorientiert, ortsnah und<br />
kontinuierlich weitergebildet werden,<br />
damit sie angesichts des raschen Wandels<br />
des naturwissenschaftlichen und technischen<br />
Wissens realitätsnah unterrichten<br />
können. Anstrengungen der Hochschulen<br />
auf diesem Sektor sind bei der Budgetzuteilung<br />
zu berücksichtigen. Forschungsmittel<br />
<strong>für</strong> die Lehrerfortbildung sollten<br />
auch <strong>für</strong> solche Projekte eingesetzt werden,<br />
an denen Lehrer mitwirken.<br />
7. Auch <strong>für</strong> Schüler ist es wichtig, den Sinn<br />
der Kompetenzen auf naturwissenschaftlichem<br />
und technischen Gebiet authentisch<br />
zu erleben. Dazu müssen auch Hochschulen<br />
und Unternehmen aus dem technischen<br />
Sektor Initiativen ergreifen, um<br />
Schüler und deren Lehrkräfte in die<br />
Bewältigung überschaubarer Probleme<br />
einzubeziehen. Die Schule kann damit ihr<br />
Profil weiterentwickeln.<br />
8. Die Fachdidaktiken und Schulen müssen<br />
nach Wegen suchen, durch die Revision<br />
der Lernziele und Lerninhalte, durch vielfältige<br />
Lehrmethoden sowie durch spezifische<br />
Angebote <strong>für</strong> Mädchen <strong>für</strong> das Lernen<br />
und mögliche spätere Studieren im<br />
naturwissenschaftlichen und technischen<br />
Bereich mehr zu motivieren. Dabei sind<br />
der zeitliche Spielraum zu vergrößern und<br />
Theorie und Praxis besser zu verzahnen.<br />
9. Der Verein <strong>Deutsche</strong>r Ingenieure und der<br />
<strong>Deutsche</strong> Philologenverband werden<br />
regionale Netzwerke z. B. durch deren<br />
Veröffentlichung unterstützen, die der<br />
besseren Kooperation der Schulen untereinander,<br />
aber auch der Schulen mit<br />
Hochschulen und Unternehmen auf naturwissenschaftlichem<br />
und technischem<br />
Gebiet dienen. Damit können die bereits<br />
erreichten ersten Fortschritte schneller als<br />
bisher umgesetzt werden.<br />
Der Verein <strong>Deutsche</strong>r Ingenieure und der<br />
<strong>Deutsche</strong> Philologenverband rufen alle, die<br />
<strong>für</strong> den naturwissenschaftlichen und technischen<br />
Unterricht Sorge tragen, dazu auf, an<br />
der Stärkung und Weiterentwicklung dieses<br />
Feldes der schulischen Arbeit aktiv mitzuwirken.<br />
Quelle: VDI - Technik und Bildung<br />
http://www.vdi.de/vdi/j_technik/jutec/02706<br />
/index.php<br />
European Science Foundation –<br />
Euresco Conferences<br />
Details on the individual conferences, as<br />
well as an on-line application form and<br />
general information are also available on the<br />
Internet server at: http://www.esf.org/euresco<br />
Please note that the deadline for applications<br />
is generally about 3 months before a<br />
conference. This may cause a problem in<br />
some cases, but would be grateful for any<br />
form assistance to provide in disseminating<br />
information about the conferences.<br />
Wilhelm Lewicki<br />
Internationaler Freundes-,<br />
Förderer- und Arbeitskreis zur<br />
Geschichte der Naturwissenschaften<br />
Der erste Band der neu gegründeten Edition<br />
Lewicki–Büttner ist im HisChymia<br />
Buchverlag Seesen in 2001 zu dem Thema:<br />
Stoffwechsel im tierischen Organismus:<br />
Historische Studien zu Liebigs „Thier-Chemie“<br />
(1842) erschienen.<br />
Weiterhin befindet sich im Besitz der<br />
Edition Lewicki-Büttner das Original eines<br />
von Bunsen eigenhändig geschriebenen Curriculum<br />
Vitae und eine Liste seiner Publikationen.<br />
Interessierte Mitglieder können hiervon<br />
eine Kopie anfordern bei: E.V.A.<br />
GmbH, Edinburger Weg 10, 67069 Ludwigshafen<br />
am Rhein,<br />
E-Mail: prohama.eva@t-online.de<br />
148 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001
Berichte der Bunsen-Gesellschaft<br />
zu verschenken!<br />
Aus Platzgründen werden abgegeben:<br />
Die Bände 65/1961 bis 102/1998. Interessierte<br />
wenden sich bitte direkt an: Dr. Klaus<br />
Blankenstein, Hinter den Brüdern 6 a, 38640<br />
Goslar, Tel.: 05321/21380<br />
PCCP<br />
Bezugspreise (einschl. Porto) <strong>für</strong> Physical<br />
Chemistry Chemical Physics (PCCP) -<br />
24 Ausgaben/Jahr – ab Januar 2002:<br />
Persönliche Mitglieder zahlen <strong>für</strong><br />
24 Ausgaben/Jahr 135 £; Firmen, Institute<br />
und andere korporative Mitglieder der Bunsen-Gesellschaft<br />
2336 DM. Bezugsadresse:<br />
Sales & Customer Care Department, Thomas<br />
Graham House, Science Park, Milton<br />
Road, Cambridge CB4 OWF, UK; Fax: +44<br />
(0) 1223 423 429. Zahlungen sind unmittelbar<br />
an die Royal Society of Chemistry<br />
(RSC) zu leisten.<br />
Nachrichten<br />
Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 149
PCCP<br />
„Das gerade erschienene Heft 16 von PCCP ist ein Sonderheft zum Thema ‚Electrochemistry of Ordered interfaces‘. Auf der Basis eines<br />
dreijährigen Projekts in Japan haben Prof. Kohei Uosaki, Hokkaido Universität, und Dr. Susan Appleyard, Managing Editor von PCCP,<br />
weltweit die folgenden 33 Arbeiten zusammengetragen:<br />
Production of high-quality Pt single crystals<br />
using a new flame float-zone method<br />
Nagakazu Furuya, Masaki Ichinose,<br />
Masami Shibata 3255<br />
Electrochemical and UHV characterisation<br />
of stepped Pt{100} electrode surfaces<br />
Ali Al-Akl, Gary Attard, Robert Price,<br />
Beverley Timothy 3261<br />
Potential of zero total charge of palladium<br />
modified Pt(111) electrodes in perchloric<br />
acid solutions<br />
B. Álvarez, V. Climent, A. Rodes,<br />
J. M. Feliu 3269<br />
Surface processes and kinetics of CO2<br />
reduction on Pt(100) electrodes of different<br />
surface structure in sulfuric acid solutions<br />
Shi-Gang Sun, Zhi-You Zhou 3277<br />
Observation of two stationary states of low<br />
and high H2O2-reduction currents at a Pt<br />
electrode, arising from the occurrence of a<br />
positive feedback mechanism including<br />
solution-stirring by gas evolution<br />
Yoshiharu Mukouyama, Shuji Nakanishi,<br />
Hidemitsu Konishi, Kouhei Karasumi,<br />
Yoshihiro Nakato 3284<br />
Scanning tunneling microscopy investigations<br />
of ruthenium- and osmium-modified<br />
Pt(100) and Pt(110) single crystal substrates<br />
Alechia Crown, Andrzej Wieckowski 3290<br />
Underpotential and bulk deposition of<br />
copper on Pd(111) in sulfuric acid solution<br />
studied by in situ scanning tunneling<br />
microscopy<br />
Jun Okada, Junji Inukai, Kingo Itaya 3297<br />
Structure of ordered electrified interfaces:<br />
EC-STM of hydroquinone sulfonate at<br />
well-defined Pd(111) electrodes<br />
Youn-Geun Kim, Manuel P. Soriaga 3303<br />
Electrosorption and electrooxidation of CO<br />
on Ru(0001)<br />
W. B. Wang, M. S. Zei, G. Ertl 3307<br />
The electro-oxidations of methanol and<br />
formic acid at the Ru(0001) electrode as<br />
a function of temperature: in-situ FTIR<br />
studies<br />
W. F. Lin, P. A. Christensen, A. Hamnett<br />
3312<br />
Comparative kinetic study of Cd diffusion<br />
into Au(100) and Ag(100) during<br />
electrodeposition<br />
Ruxandra Vidu, Nobumitsu Hirai,<br />
Shigeta Hara 3320<br />
Complex formation between halogens and<br />
sulfoxides on metal surfaces<br />
Siv K. Si, Andrew A. Gewirth 3325<br />
In-situ magnetic measurements of<br />
electrodeposited ultrathin Co, Ni and<br />
Fe/Au(111) layers<br />
A. Gündel, L. Cagnon, C. Gomes,<br />
A. Morrone, J. Schmidt, P. Allongue 3330<br />
Dynamics of adsorption and phase<br />
formation of p-nitrobenzoic acid at Au(111)<br />
surface in solution: A combined surfaceenhanced<br />
infrared and STM study<br />
Hiroyuki Noda, Li-Jun Wan,<br />
Masatoshi Osawa 3336<br />
Adsorption of 4-cyanopyridine on Au(111):<br />
ab initio calculations and SFG measurements<br />
Olivier Pluchery, Mireille Tadjeddine,<br />
Jean-Pierre Flament, Abderrahmane<br />
Tadjeddine<br />
3343<br />
In situ STM study of electrodeposition and<br />
anodic dissolution of Ni on Ag(111)<br />
A. Lachenwitzer, S. Morin,<br />
O. M. Magnussen, R. J. Behm 3351<br />
Electrodeposition of Sb onto the low-index<br />
planes of Cu in aqueous chloride solutions:<br />
studies by LEED, AES and electrochemistry<br />
Lindell C. Ward, John L. Stickney 3364<br />
Studies on the effects of Cd ion sources<br />
and chelating reagents on atomic layer CdS<br />
deposition by successive ionic layer<br />
adsorption and reaction (SILAR) method<br />
Mariko Sasagawa, Yoshio Nosaka 3371<br />
Preparation of palladium nanoparticles<br />
functionalized with biferrocene thiol<br />
derivatives and their electro-oxidative<br />
deposition<br />
Mami Yamada, Ignacio Quiros,<br />
Jun Mizutani, Kenya Kubo,<br />
Hiroshi Nishihara 3377<br />
Nanosized tellurium clusters grown at<br />
thiolated-cyclodextrin molecular template<br />
modified electrodes: Electrochemical<br />
deposition and STM characterization<br />
Dae-Ha Woo, Shin-Jung Choi, Dong-Hun<br />
Han, Heon Kang, Su-Moon Park 3382<br />
Photoelectrochemical properties of<br />
ZnO/tetrasulfophthalocyanine hybrid<br />
thin films prepared by electrochemical<br />
self-assembly<br />
Torsten Oekermann, Tsukasa Yoshida,<br />
Derck Schlettwein, Takashi Sugiura,<br />
Hideki Minoura 3387<br />
How fast is interfacial hole transfer? In situ<br />
monitoring of carrier dynamics in anatase<br />
TiO2 nanoparticles by femtosecond laser<br />
spectroscopy<br />
Xiujuan Yang, Naoto Tamai 3393<br />
Ordered structures of self-assembled<br />
monolayers of 3-mercaptopropionic acid<br />
on Au(111): in situ scanning tunneling<br />
microscopy study<br />
Takahiro Sawaguchi, Yukari Sato,<br />
Fumio Mizutani 3399<br />
Adsorption of self-assembling sulfur compounds<br />
through electrochemical reactions:<br />
Effects of potential, acid and oxidizing agents<br />
Seungwhan Chon, Woon-kie Paik 3405<br />
Electrochemical, spectroscopic and SPM<br />
evidence for the controlled formation of<br />
self-assembled monolayers and organised<br />
multilayers of ferrocenyl alkyl thiols on<br />
Au(111)<br />
A. S. Viana, L. M. Abrantes, G. Jin,<br />
S. Floate, R. J. Nichols, M. Kalaji 3411<br />
A ligand substitution reaction of oxocentred<br />
triruthenium complexes assembled<br />
as monolayers on gold electrodes<br />
Akira Sato, Masaaki Abe, Tomohiko Inomata,<br />
Toshihiro Kondo, Shen Ye, Kohei Uosaki,<br />
Yoichi Sasaki 3420<br />
Redox behavior of biferrocene dithiol and<br />
disulfide derivatives in SAMs with and<br />
without gold clusters on the gold substrate<br />
Yi Men, Kenya Kubo, Masato Kurihara,<br />
Hiroshi Nishihara 3427<br />
Coupled electron/proton transfer of galvinol<br />
attached to SAMs on gold electrodes<br />
Harry O. Finklea, Robert M. Haddox 3431<br />
Immobilization of horseradish peroxidase<br />
on nanometre-scale domains of binary<br />
self-assembled monolayers formed from<br />
dithiobis-N-succinimidyl propionate and<br />
1-tetradecanethiol on Au(111)<br />
Daisuke Hobara, Yusuke Uno,<br />
Takashi Kakiuchi 3437<br />
Langmuir monolayer of organoalkoxysilane<br />
for vitamin B12-modified electrode<br />
Katsuhiko Ariga, Keizo Tanaka, Kiyofumi<br />
Katagiri, Jun-ichi Kikuchi, Hisashi Shimakoshi,<br />
Eiji Ohshima, Yoshio Hisaeda 3442<br />
Electroactive bilayers employing<br />
conducting polymers. Part 6. Kinetic<br />
electrochemical quartz crystal microbalance<br />
measurements<br />
A. Robert Hillman, Andrew Glidle 3447<br />
150 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001
Nanometre-scale photoelectric characteristics<br />
of a molecular device monolayer<br />
Takeshi Mikayama, Masato Ara,<br />
Kaku Uehara, Akira Sugimoto, Kazuhiko<br />
Mizuno, Naohisa Inoue 3459<br />
Inhalt Heft 6/2001<br />
Adsorption of Hydrogen Azide on the<br />
NaCl(100) Single Crystal Surface.<br />
Orientational and Translational Ordering of<br />
the HN3 Monolayer as Revealed by PIRS,<br />
LEED and Spectra Simulation<br />
J. Heidberg, M. Hustedt, J. Oppermann,<br />
P. Paszkiewicz 669<br />
Effect of Overscreening on the Localization<br />
of Hydrated Electrons<br />
A. A. Kornyshev, A. Nitzan 701<br />
Picosecond IR Study of UV-Induced<br />
Peroxide Decomposition: Formation and<br />
Vibrational Relaxation of CO2 in CH2Cl2<br />
Solution<br />
M. Buback, M. Kling, M. T. Seidel,<br />
F. D. Schott, J. Schroeder, U. Steegmüller<br />
717<br />
Ion – Molecule Reactions of State Selected<br />
HCl + Ions with Carbon Dioxide and Ethene<br />
M. Malow, K. Brembs, K.-M. Weitzel 737<br />
Crossed Beam Scattering Studies of the<br />
Dynamics of the Reaction<br />
NH + (D2;H,D) NHD + , ND2 +<br />
A. Wittemann, M. Sadílek, J. Polách,<br />
E. Teloy, Ch. Schlier, Z. Herman 749<br />
Two-Photon Spectroscopy of Jet-Cooled<br />
Benzonitrile: New Results for a Charge<br />
Transfer Molecule<br />
M. Clara, K. Siglow, H. J. Neusser 765<br />
Blue-Shift in the Frequencies of the CH<br />
Stretches of Chloro- and Fluoroform<br />
Induced by C–H...p Hydrogen Bonding<br />
with Benzene Derivatives: the Influence of<br />
Electron Donating and Withdrawing<br />
Substituents<br />
B. Reimann, K. Buchhold, S. Vaupel,<br />
B. Brutschy 777<br />
Singlet Methylene Removal Rate Constants<br />
from the (0,1,0) Vibrational Level:<br />
Enhancement via Complex-Mediated<br />
Vibrational Relaxation<br />
M. A. Buntine, G. J. Gutsche, W. S. Staker,<br />
M. W. Heaven, K. D. King, W. D. Lawrance<br />
795<br />
Sum frequency generation (SFG) study of<br />
the pH-dependent water structure on a<br />
fused quartz surface modified by an<br />
octadecyltrichlorosilane (OTS) monolayer<br />
Shen Ye, Satoshi Nihonyanagi,<br />
Kohei Uosaki 3463<br />
Shock Tube Study on the Reaction of Si<br />
Atoms with CH3 with Respect to SiC<br />
Formation<br />
A. Kunz, K. A. Bhaskaran, R. Roth 811<br />
Inhalt Heft 7/2001<br />
Studies on Charge-Transfer and Hydrogen<br />
Bond Formation with Cyproheptadine<br />
J. Gangopadhyay, S. C. Lahiri 837<br />
Thermodynamics of Transfer and Solvatochromism<br />
of 1,5-Diaryl-3-Nitroformazans<br />
in 1,4-Dioxane-Water Mixtures<br />
I. Shehatta, A. M. Kiwan 847<br />
Electronic Spectral Properties of<br />
Substituted Arylazothiobarbiturate<br />
Compounds in the Presence of Different<br />
Solvents<br />
M. S. Masoud, S. Abou El-Enein,<br />
N. A. Obeid 867<br />
Charge-Transfer Interactions between<br />
Quinones and Drugs (Papaverine,<br />
Pentazocine, Amodiaquin, Barbitone and<br />
Phenobarbitone)<br />
J. Gangopadhyay, S. C. Lahiri 883<br />
Empirical Interatomic Potential from<br />
Depolarized Interaction–Induced Light<br />
Scattering Spectra for Mercury<br />
M. Sayed Abdel Kader 893<br />
Dynamic Properties of Entangled Wormlike<br />
Micelles: Sodium Laurylethersulfate at<br />
High Ionic Strength-(II)<br />
S. F. Clancy, J. G. Fuller, T. Scheidt,<br />
H. H. Paradies 905<br />
Calorimetric Behaviour of Primary<br />
Bromobutanes with Isomeric Butanols<br />
H. Artigas, C. Lafuente, P. Cea,<br />
M. C. López, F. M. Royo 933<br />
The Rate constant of the Reaction of<br />
OH(A2Â + ) with H2O2(X1A)<br />
W. Hack, R. Jordan 943<br />
Speeds of Sound and Isentropic Compressibilities<br />
of Ethylene Glycol Dimethyl<br />
Ether-n-Alcohol mixtures at 298.15 K<br />
A. Pal, G. Dass 959<br />
PCCP<br />
Zeitschrift <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie<br />
Inhalt Heft 8/2001<br />
Experimental and Modelling Study of<br />
1-Pentene Combustion at Fuel-Rich<br />
Conditions<br />
G. González Alatorre, H. Böhm, B. Atakan,<br />
K. Kohse-Höinghaus 981<br />
An Experimental and Modelling Study of<br />
Ignition Delays in Shock-Heated Ethane-<br />
Oxygen-Argon Mixtures Inhibited by<br />
2H-Heptafluoropropane<br />
E. Ikeda, J. C. Mackie 997<br />
Initial Observations of Ketene in Flow<br />
Reactor Kinetic Studies<br />
J. J. Scire, Jr., St. D. Klotz, F. L. Dryer<br />
1011<br />
Prospects for Molecular Spectroscopy at<br />
High Spatial Resolution<br />
H. F. Hamann 1025<br />
The CH + N2 Association Reaction at Low<br />
Temperatures: Ab Initio MO/VRRKM-<br />
Theory Analysis of Temperature and<br />
Pressure Effects<br />
L. V. Moskaleva, M. C. Lin 1043<br />
Rate Constants Deduced by Ab-Initio<br />
Calculations for Decomposition Reactions<br />
of CH3OCH2, C4H9OCH2 and C4H8OCH3<br />
Radicals<br />
A. van der Loos, J. Vandooren,<br />
P. J. Van Tiggelen, D. Peeters 1055<br />
Density of Loosely Bound States in a<br />
Triatomic Molecule: The Role of Long<br />
Range Interactions<br />
S. Heilliette, A. Delon, R. Jost,<br />
S. Y. Grebenshchikov, R. Schinke, B. Abel,<br />
J. C. Rayez 1069<br />
Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001 151
GDCh<br />
Klick und Job –<br />
Online bewerben in der Chemischen Industrie<br />
Immer mehr Chemieunternehmen bieten<br />
die Möglichkeit zur Online-Bewerbung, und<br />
immer mehr Stellensuchende versenden im<br />
Zeitalter des Internet ihre Unterlagen auf<br />
elektronischem Weg.<br />
Es tut sich was im Netz<br />
Eine Form der Online-Bewerbung ist die<br />
individuell gestaltete Mappe, die per E-Mail<br />
ihr Ziel erreicht. Eine Online-Bewerbung<br />
dagegen bezeichnet im Folgenden die Bewerbung<br />
über eine Eingabemaske auf der<br />
Homepage eines Unternehmens, in die der<br />
Interessent seine Daten strukturiert einträgt.<br />
Wenn der hoffnungsvolle Bewerber auf<br />
der Suche nach seinem Traumjob durch das<br />
World Wide Web surft, findet er bei Bayer,<br />
BASF, Clariant, Merck und Henkel sowie<br />
den Pharmaunternehmen Boehringer-Ingelheim<br />
und Aventis strukturierte Eingabemasken<br />
zur Online-Bewerbung. Bei Degussa<br />
soll der Fragebogen ab Herbst im Netz stehen.<br />
Die auszufüllenden Formulare unterscheiden<br />
sich in ihrem Umfang und in ihrer Zielsetzung:<br />
So tippt der Bewerber bei Clariant,<br />
Boehringer-Ingelheim oder Aventis die gängigsten<br />
Angaben zur Person sowie zur<br />
Schul- und Hochschulbildung in den Fragebogen<br />
ein. In zusätzlichen Freitextfeldern<br />
kann er dann seinen Bewerbungsgrund formulieren<br />
oder sich unter der Rubrik „Sonstiges“<br />
austoben. Der ausgefüllte Fragebogen dient<br />
als Anfrage; nach ihrer Prüfung in einer<br />
Fachabteilung schließt sich eine ausführliche<br />
Bewerbung auf Papier oder per E-Mail an.<br />
Bei BASF, Bayer oder Merck klickt sich<br />
der Bewerber durch einen kompletten Fragenkatalog.<br />
Auch hier bleibt Raum <strong>für</strong> die individuelle<br />
Gestaltung: So fragt Merck die<br />
Interessenten auf der eigens eingerichteten<br />
Homepage www.come2merck.de: „Warum<br />
bewerben Sie sich bei uns?“ und „Was sollten<br />
wir sonst noch über Sie wissen?“. BASF<br />
will Motivation, Interessen und Ziele des<br />
Bewerbers kennen lernen; Bayer und Merck<br />
bieten zusätzlich die Möglichkeit, weitere<br />
Informationen wie Bewerbungsfotos, Zeugnisse,<br />
Arbeitsproben oder ein Anschreiben<br />
als Datei anzuhängen. Dies wird teilweise<br />
auch erwartet, und so fügen sich die Online-<br />
Bewerbungsunterlagen am Ende zu einer<br />
kompletten „Mappe“ in elektronischer Form<br />
zusammen.<br />
Die BASF hat sich, so sagt Barbara Jessel<br />
aus der Abteilung Hochschulbeziehungen und<br />
Forschungsplanung, „bewusst gegen Attach-<br />
ments entschieden, da Online-Bewerbungen<br />
möglichst schnell an verschiedene Stellen im<br />
Unternehmen weitergeleitet werden sollen“.<br />
Auch Henkel verzichtet auf Attachments.<br />
In allen vier Fällen folgt auf Basis der<br />
online eingegangenen Informationen gegebenenfalls<br />
eine Einladung zum Vorstellungsgespräch.<br />
Dazu bringt der Bewerber „dann<br />
sowieso seine kompletten schriftlichen<br />
Unterlagen mit“, erläutert Claudia Maassen<br />
vom Henkel-Personalmarketing.<br />
Dass irgendwann das Vorstellungsgespräch<br />
durch einen Internet-Chat ersetzt<br />
wird, kann sich in der Chemiebranche keiner<br />
vorstellen, denn, so sagt Maassen, „das<br />
Gefühl <strong>für</strong> den Kandidaten bekommt man<br />
nur im persönlichen Gespräch“. Allerdings<br />
ist denkbar, dass Vorgespräche per Webcam<br />
oder Videoschaltung geführt werden,<br />
während es ein abschließendes persönliches<br />
Gespräch vermutlich immer geben wird.<br />
Online oder nicht online<br />
Kann sich ein Interessent auch weiterhin<br />
mit einer schriftlichen Mappe bewerben?<br />
Natürlich, denn wenn die äußere Form<br />
stimmt, hat sie genau die gleichen Chancen<br />
wie eine Online-Bewerbung! Barbara Jessel<br />
beispielsweise empfiehlt beide Wege, betont<br />
aber, dass Online-Bewerbungen einfach<br />
schneller seien. Auf der anderen Seite „kann<br />
eine schriftliche Bewerbung gerade durch<br />
ein Foto eine besondere Wirkung haben“.<br />
Klaus Friedrich gesteht der schriftlichen<br />
Mappe ebenfalls den gleichen Stellenwert zu<br />
wie der Online-Bewerbung, allerdings fragt<br />
er sich, warum „einer, der im Internet eine<br />
Stellenanzeige gelesen hat, sich nicht gleich<br />
online darauf bewirbt“.<br />
In Zukunft wird die Zahl der Online-<br />
Bewerbungen gegenüber der Zahl der<br />
schriftlichen Bewerbungen ansteigen, darüber<br />
herrscht in der Branche Einigkeit. Ob<br />
die Online-Bewerbung die schriftliche<br />
Bewerbung verdrängen wird, darüber gehen<br />
die Prognosen allerdings auseinander:<br />
Während Beatrix Wiesler, Systemkoordinatorin<br />
von B-online bei Merck, davon ausgeht,<br />
„dass wir in fünf Jahren nur noch Online-<br />
Bewerbungen bekommen werden“, räumt<br />
etwa die Hälfte der Befragten aus den unterschiedlichen<br />
Chemieunternehmen der klassischen,<br />
schriftlichen Bewerbungsmappe eine<br />
Überlebenschance ein. Mehr dazu in: Nachr.<br />
Chem. 2001, 49, 985.<br />
Renée Dillinger, Frankfurt a. M.<br />
GDCh-Arbeitsvermittlung<br />
Für alle stellensuchenden Fach- und<br />
Führungskräfte in der Chemie bietet<br />
die Gesellschaft <strong>Deutsche</strong>r Chemiker<br />
(GDCh) an, sich in eine Bewerberdatenbank<br />
aufnehmen zu lassen, jederzeit<br />
und kostenlos. Da<strong>für</strong> finden Interessierte<br />
unter der Internetadresse www.gdch.de/<br />
arbeitsv/index.htm eine pdf-Datei mit<br />
dem Bewerbungsformular. Der Eintrag<br />
ist nicht an eine Mitgliedschaft in der<br />
GDCh gebunden. Das Formular kann<br />
auch schriftlich angefordert werden:<br />
GDCh-Arbeitsvermittlung,<br />
Postfach 90 04 40,<br />
60444 Frankfurt a. M.,<br />
Tel. 0 69/79 17–6 65,<br />
Fax 0 69/79 17–3 22,<br />
E-Mail: av@gdch.de.<br />
GDCh-Umfrage<br />
zur Habilitation<br />
Die Gesellschaft <strong>Deutsche</strong>r Chemiker<br />
(GDCh) hat auf Anregung der Arbeitsgemeinschaft<br />
der Universitätsprofessoren<br />
<strong>für</strong> Chemie in der GDCh (ADUC)<br />
eine Umfrage unter rund 300 Habilitanden<br />
und kürzlich Habilitierten aus der<br />
Chemie an deutschen Hochschulen<br />
durchgeführt. Die Untersuchung liefert<br />
zum ersten Mal verläßliche und repräsentative<br />
Daten über die Habilitationen<br />
in der Chemie. Eine umfangreiche Auswertung<br />
ist kürzlich in den Nachrichten<br />
aus der Chemie (Nachr. Chem. 2001,<br />
49, 1181) erschienen.<br />
Die Information ist auch als Pressenotiz<br />
(19/01) im Internet unter www.gdch.de<br />
abrufbar. Darüber hinaus wird sie Interessenten<br />
auf Anforderung auch zugeschickt:<br />
GDCh, Abt. Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Postfach 90 04 40,<br />
60444 Frankfurt a. M.,<br />
Tel. 0 69/79 17–3 25,<br />
Fax 0 69/79 17–3 22,<br />
E-Mail: pr@gdch.de.<br />
152 Bunsen-Magazin · 3. Jahrgang · 5/2001
Das Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie und Elektrochemie sucht<br />
<strong>für</strong> eine Vollzeitstelle zum nächstmöglichen Termin eine/n<br />
promovierte/n Dipl.-Chemiker/in<br />
(Bes.Gr. A14)<br />
Das Aufgabengebiet umfasst die wissenschaftliche Betreuung von<br />
Laborgeräten <strong>für</strong> die Festkörperchemie und –analytik, Organisation<br />
und Durchführung von Praktika <strong>für</strong> physikalische und allgemeine<br />
Chemie, Strahlenschutz, Aufgaben in der Lehre und sonstige allgemeine<br />
Verwaltungsarbeiten im Institut.<br />
Die Universität Hannover will Frauen im Rahmen der gesetzlichen<br />
Vorschriften besonders fördern und fordert deshalb qualifizierte<br />
Frauen nachdrücklich auf, sich zu bewerben.<br />
Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt.<br />
Schriftliche Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen senden Sie<br />
bitte bis zum 30.September 2001 an:<br />
Institut <strong>für</strong> <strong>Physikalische</strong> Chemie und Elektrochemie<br />
Universität Hannover<br />
Callinstr. 3-3A<br />
30167 Hannover