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„Fühlen uns für die Zukunft gut gerüstet“

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<strong>„Fühlen</strong> <strong>uns</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>gut</strong> <strong>gerüstet“</strong>


<strong>„Fühlen</strong> <strong>uns</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong> <strong>gut</strong> <strong>gerüstet“</strong> Frank Klein<strong>die</strong>k<br />

Rund 10 Millionen Euro hat <strong>die</strong> FZL Service GmbH, ein großer Hersteller von<br />

Fahrzeugkomponenten und Metallteilen, in den letzten Jahren in moderne Produktionsanlagen<br />

investiert. Im Bereich Profilbearbeitung entschied sich das sächsische<br />

Unternehmen <strong>für</strong> das Bearbeitungszentrum AP 70 der Firma MAKA und <strong>die</strong> Software PUMA-<br />

System® von CAMäleon. Diese Kombination erfüllt <strong>die</strong> FZL-Kriterien am besten und<br />

erschließt dem Unternehmen zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

„Im Jahre 2004 fiel <strong>die</strong> Entscheidung <strong>für</strong> einen weiteren Ausbau des Standortes Werdau bei<br />

Zwickau. Damals hatten wir einen veralteten Maschinenpark und konnten <strong>uns</strong>ere Produkte<br />

nicht mehr wettbewerbsfähig anbieten. Wir wollten <strong>die</strong> Teilefertigung deshalb grundlegend<br />

modernisieren“, erinnert sich Steffen Ebert, Diplom-Ingenieur und Geschäftsführer der FZL-<br />

Service GmbH. Weil das Unternehmen häufig stranggepresste Aluminiumprofile bearbeitet,<br />

wurde da<strong>für</strong> eine Lösung gesucht. Die Frage war, so Ebert: „Welche Maschine und welche<br />

Software schaffen wir an?“<br />

Für <strong>die</strong>se Investitionsentscheidungen erarbeiteten <strong>die</strong> Entscheider bei FZL einen<br />

Kriterienkatalog, der sich am Produktionsalltag und an <strong>Zukunft</strong>svisionen orientierten.<br />

Geschäftsführer Steffen Ebert nennt <strong>die</strong> wichtigsten Kriterien: „Die neue Maschine sollte<br />

universell einsetzbar sein. Dass wir ein 5-Achs-Zentrum brauchen, hat sich aus dem<br />

Teilesortiment ergeben, das bei <strong>uns</strong> zu fertigen ist – dazu gehört auch <strong>die</strong> Bearbeitung<br />

gekrümmter Flächen. Wir wollten möglichst große Profillängen in einer Aufspannung<br />

bearbeiten. Erforderlich sind bei <strong>uns</strong> Profilstäbe bis 9 Meter Länge - <strong>die</strong>se Abmessungen<br />

ergeben sich aus den im Nutzfahrzeugbereich benötigten Maßen. Abgetrennte Teile der<br />

Stange müssen wir auseinander fahren können, um an der Kopfseite Bearbeitungen<br />

vorzunehmen. Außerdem sollte eine Säge zur Maschine gehören. Und der Späneschutz war<br />

wichtig, damit <strong>die</strong> Maschine kontinuierlich arbeiten kann.“<br />

Jens Nessmann, ebenfalls Diplom-Ingenieur und Fertigungsleiter bei FZL, ergänzt: „Wir<br />

wollten Teile von allen vier Seiten bearbeiten können und Trennschnitte mit dem Sägeblatt<br />

machen. Die Mehrteile-Spannung hilft <strong>uns</strong> bei einer optimalen Materialausnutzung. Um <strong>die</strong><br />

Fertigungszeiten mit der neuen Maschine abschätzen zu können, haben wir Probeteile<br />

rausgesucht, <strong>die</strong> von der Länge, der Schwierigkeit und der Stückzahl her besondere<br />

Anforderungen stellten.“<br />

Scharfkantige und heiße Späne<br />

Nachdem <strong>die</strong> FZL-Entscheider genau wussten was sie wollten, suchte Nessmann „über‘s<br />

Internet, in Fachzeitschriften und auf Messen“ <strong>die</strong> passenden Maschinenhersteller.<br />

Angebote wurden eingeholt und geprüft, <strong>die</strong> Auswahl eingegrenzt. „Bei einem Hersteller<br />

war <strong>die</strong> benötigte Aufstellfläche zu groß, bei einem anderen gefiel der Späneschutz nicht“,<br />

erläutert Steffen Ebert.<br />

Unter anderem der Späneschutz war ein wichtiges Argument <strong>für</strong> <strong>die</strong> MAKA-Maschine,<br />

erzählt der Geschäftsführer in der Fertigungshalle. Bei der Baureihe AP 70 transportiert ein<br />

Förderband <strong>die</strong> Späne aus dem Maschinenbett in einen Container. Die Führungen sowohl<br />

des verfahrbaren Portals als auch der Traversen sind durch eine Blechwand vor Spänen<br />

geschützt. Ebert zeigt <strong>die</strong> Rückseite der AP 70. Hier können <strong>die</strong> mit hohen Drehzahlen<br />

rotierenden Werkzeuge kaum Späne hinschleudern. Die Leitungen liegen bei <strong>die</strong>ser<br />

Bauweise geschützt an der Rück- und Oberseite des Portalträgers.


Ganz frei von Spänen ist <strong>die</strong> Arbeitsumgebung nicht zu halten - aber je weniger Späne an<br />

der Maschine hängen bleiben, desto besser. „Das Fett auf den beweglichen Teilen hält<br />

Späne fest und erhöht so den Verschleiß“, erläutert Steffen Ebert. Fallen heiße und<br />

scharfkantige Späne auf <strong>die</strong> Kabel, können Schäden entstehen. „Die Späne würden dann<br />

wie Rasierklingen wirken“, veranschaulicht der FZL-Geschäftsführer, als sich <strong>die</strong> Leitungen<br />

beim Verfahren des Portals zusammenbiegen und wieder strecken. Die MAKA AP 70 bietet<br />

auch <strong>die</strong> Möglichkeit zum effizienten Pendelbetrieb – während ein Fertigungsteil bearbeitet<br />

wird, kann das zweite Teil gerüstet werden. Steffen Ebert: „So schaffen wir den<br />

gewünschten Auslastungsgrad und vermeiden Stillstandzeiten“. „Durch <strong>die</strong><br />

Hochgeschwindigkeitsbearbeitung der Profile hilft <strong>die</strong> AP 70, Bearbeitungszeiten zu<br />

minimieren“, erzählt Jens Nessmann. Der <strong>gut</strong> zugängliche Arbeitsraum erleichtert es, <strong>die</strong><br />

Maschine zu bestücken.<br />

Schnell und einfach umzurüsten<br />

Besonderes Augenmerk legte FZL auf das Spannermanagement. „Wir wollten eine Maschine<br />

mit standardmäßigen Spannern, <strong>die</strong> aber schnell umzurüsten sind, ohne dass davon <strong>die</strong><br />

halbe Maschine betroffen ist“, so Steffen Ebert. FZL bearbeitet auch dünnwandige Profile.<br />

Damit <strong>die</strong>se Teile nicht verbiegen, arbeiten <strong>die</strong> Spanner nicht mit vollem Druck. Die<br />

programmgesteuerten pneumatischen Spanneinheiten <strong>die</strong>ses CNC-Bearbeitungszentrums<br />

lassen sich auf <strong>die</strong> Profilbearbeitung abstimmen - der schnelle Wechsel der Spannelemente<br />

aus K<strong>uns</strong>tstoff ermöglicht kurze Rüstzeiten.<br />

Optional können auch Vakuum-Spanner benutzt werden. Maschinenbe<strong>die</strong>ner Holger<br />

Schwarz zeigt an der AP 70, wie einfach <strong>die</strong>se einzusetzen sind: Der Spanner wird lediglich<br />

aufgesteckt und eine Kupplung angeschlossen. Fertig. Ebert: „So lassen sich auch flache<br />

Teile sehr <strong>gut</strong> spannen“. Da <strong>die</strong> MAKA über einen rechten und einen linken Anschlag<br />

verfügt, kann <strong>die</strong> Maschine sogar Teile bis 13 m Länge bearbeiten. „Wir wollten keine<br />

richtige Sondermaschine, sondern eine Standardmaschine mit <strong>uns</strong>eren Spezifikationen. Wir<br />

glauben, dann ist der Service besser“, nennt Fertigungsleiter Jens Nessmann einen<br />

weiteren Grund <strong>für</strong> <strong>die</strong> Entscheidung zug<strong>uns</strong>ten der AP 70. Mit dem Service des<br />

Maschinenherstellers ist FZL sehr zufrieden. Jens Nessmann: „Über <strong>die</strong> internetgestützte<br />

Telediagnose ist schnelle Hilfe jederzeit gewährleistet.“<br />

Größter Leistungsumfang<br />

Auch <strong>für</strong> das Softwareprogramm, mit dem <strong>die</strong> Maschine angesteuert wird, stellte FZL<br />

Anforderungen auf. Steffen Ebert: „Es sollte möglich sein, dass <strong>die</strong> Software Daten aus<br />

<strong>uns</strong>erem 3-D CAD-System übernehmen kann. Die Postprozessoren müssen dann eine<br />

effiziente Übertragung der Maschinendaten auf <strong>die</strong> Maschine gewährleisten. Ebenfalls<br />

wichtig <strong>für</strong> <strong>uns</strong>: <strong>die</strong> automatische Spannstock-Verstellung. Eine weitere Voraussetzung war,<br />

dass Maschine und Software zusammenpassen. Wir wollten nicht in <strong>die</strong> Situation kommen,<br />

dass der Maschinenhersteller sagt: „Bei meinem Produkt stimmt alles“ und der<br />

Softwarehersteller auch und wir dann bei Abstimmungsproblemen zu hören bekommen:<br />

„Seht zu, wie ihr klarkommt.“ Anhand des Anforderungskataloges wurden auch <strong>die</strong><br />

eingeladenen Softwarehersteller überprüft. „Einer hatte das erforderliche Programm noch<br />

gar nicht richtig fertig, bei einem anderen Programm stimmte der Funktionsumfang nicht<br />

genau mit <strong>uns</strong>eren Anforderungen überein – vor allem das Spannermanagement und <strong>die</strong><br />

Säge war der Knackpunkt“, erinnert sich Steffen Ebert.


FZL favorisierte schließlich das Softwareprogramm PUMA-System® der CAMäleon<br />

Produktionsautomatisierung GmbH. „Von allen Systemen hat das PUMA-System® den<br />

größten Leistungsumfang“, charakterisiert Fertigungsleiter Jens Nessmann. Ein Punkt, der<br />

den Entscheidern besonders gefiel, war das Sägemenü. Der Fertigungsleiter: „Das spezielle<br />

Sägemenü ermöglicht und vereinfacht es, das Sägeblatt <strong>für</strong> verschiedene Bearbeitungen<br />

wie Klinkungen, Gehrungen und Trennschnitte zu benutzen. Sägeschnitte sind direkt aus<br />

der Modellfläche möglich. Durch Sägen statt Fräsen können wir <strong>die</strong> Bearbeitungszeit<br />

reduzieren.“ Steffen Ebert zeigt vor der Profilbearbeitungsmaschine auf das 400 mm-<br />

Sägeblatt, das mit 3.000 Umdrehungen pro Minute rotiert. Die Säge fährt gerade auf das<br />

Werkstück und damit auf den Betrachter vor der Maschine zu. Der FZL-Geschäftsführer<br />

schmunzelt: „Da kriegt man Respekt, wenn man das auf sich zukommen sieht.“<br />

Simulation schließt Kollisionen aus<br />

Um sich <strong>für</strong> einen Software-Hersteller entscheiden zu können, hatte FZL das<br />

Programmieren von Musterteilen erbeten. Besonders schwierige Teile mussten dabei<br />

abgearbeitet werden. Eine Aufgabe, <strong>die</strong> Peter Fürle, Geschäftsführer der CAMäleon<br />

Produktionsautomatisierung GmbH und Gert Fischer, Anwendungsprogrammier bei<br />

CAMäleon, überzeugend absolvierten. „Das Programm PUMA-System® ist optimal <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Profilbearbeitung zugeschnitten“, findet Steffen Ebert. Das PUMA-System® ermöglicht auch<br />

<strong>die</strong> komplette Simulation des automatischen Bearbeitungsprogramms einschließlich des<br />

Spannermanagements: Kollisionen an der wertvollen Maschine sind so nahezu<br />

ausgeschlossen. Auch beim Spannermanagement erfüllte das PUMA-System® <strong>die</strong><br />

Vorstellungen der FZL-Entscheider. Jens Nessmann: „Die Spanner lassen sich so versetzen,<br />

dass wir überall am Werkstück Bearbeitungen vornehmen können. Auch gekrümmte<br />

Flächen lassen sich in einer Aufspannung bearbeiten.“ Das Software-Programm ermöglicht<br />

es, mehrere Spannstöcke gleichzeitig zu verstellen – auch zeitparallel zur Positionierung<br />

des Portals der AP 70. Außerdem können durchgesägte Teile mit den Spannern auseinander<br />

gefahren werden.<br />

Kooperativer Führungsstil<br />

Steffen Ebert und Jens Nessmann sehen ihre sorgfältig vorbereiteten<br />

Investitionsentscheidungen durch den reibungslosen Arbeitsalltag bestätigt. Und fühlen sich<br />

auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> kommenden Jahre <strong>gut</strong> gerüstet. Der FZL-Geschäftsführer: „Das ist eine stabile<br />

Maschine, das Konzept funktioniert so. Wir haben damit eine Option <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong>.“<br />

Dass bei FZL alle Beteiligten bis hin zu den Maschinenbe<strong>die</strong>nern mit den<br />

Investitionsentscheidungen zufrieden sind, liegt sicherlich auch daran, dass mehrere<br />

Fachleute von Anfang an in <strong>die</strong> Entscheidungsprozesse eingebunden waren. „Wir haben<br />

immer gemeinsam entschieden, weil eine einsame Entscheidung am grünen Tisch nichts<br />

bringt. Unsere Mitarbeiter, <strong>die</strong> hinterher damit arbeiten sollten, waren in <strong>die</strong><br />

Entscheidungsprozesse einbezogen“, erläutert Steffen Ebert seinen erfolgreichen<br />

Führungsstil.<br />

Redaktion Text & Bild (gekürzte Version)<br />

Frank Klein<strong>die</strong>k, Redakteur, CAMäleon Produktionsautomatisierung, Tel. 07157/536760<br />

MAKA – Max Mayer Maschinenbau GmbH ▪ 89278 Nersingen ▪ Telefon +49 (0)7308/813-0

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