Talentschmiede für Beachvolleyball-Profis
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Fotos: Mike Niederhauser<br />
<strong>Talentschmiede</strong><br />
Text: Markus Foerster<br />
Die Athletinnen und Athleten von Swiss<br />
Volley konnten in der Vergangenheit im<br />
<strong>Beachvolleyball</strong> grosse Erfolge feiern.<br />
Zahlreiche Medaillen an Olympischen<br />
Spielen, Welt- und Europameisterschaften<br />
begründeten den Ruf der Schweiz<br />
als <strong>Beachvolleyball</strong>-Nation. Mit dem Nationalen<br />
Leistungszentrum (NLZ) in Bern<br />
legt Swiss Volley einen wichtigen Grund-<br />
stein, um diese erfolgreiche Tradition<br />
fortzuführen.<br />
Generationswechsel als Knacknuss<br />
Nach den Olympischen Spielen von<br />
Athen 2004 hat bei den Schweizer Topteams<br />
nach und nach ein Generationswechsel<br />
eingesetzt. Von den einstigen<br />
Aushängeschildern sind 2009 nur noch<br />
Mai 2/2009 31<br />
<strong>für</strong> <strong>Beachvolleyball</strong>-<strong>Profis</strong><br />
Schweizer <strong>Beachvolleyball</strong>er sollen auch in Zukunft zur<br />
Weltspitze gehören. Mit der Eröffnung des Nationalen<br />
Leistungszentrums in Bern kann Swiss Volley den besten<br />
Nachwuchsspielern ideale Rahmenbedingungen bieten.<br />
Im Beachcenter Bern finden die Atheltinnen und Athleten das SEAT Nationalteams ganzjährige idealen Trainingsbedingungen vor.<br />
wenige Spielerinnen und Spieler auf der<br />
World Tour dabei. Ausserdem haben andere<br />
Nationen ihr Engagement im<br />
<strong>Beachvolleyball</strong> massiv intensiviert, und<br />
neue Nationen haben die Sportart <strong>für</strong><br />
sich entdeckt. Dies hat dazu geführt,<br />
dass die Schweiz in den letzten Jahren<br />
deutlich an Boden eingebüsst hat. Swiss<br />
Volley hat die Situation analysiert und ❯❯
Stefan Kobel Bruno Knutti<br />
die Zeichen der Zeit erkannt. Mit dem<br />
NLZ wird nun ein Weg eingeschlagen,<br />
der sich bei den derzeit führenden europäischen<br />
Nationen bereits seit einigen<br />
Jahren bewährt.<br />
Auf dem Weg<br />
zum <strong>Beachvolleyball</strong>-Profi<br />
Im NLZ sollen die Spielerinnen und Spieler<br />
des SEAT Nationalteams (ehemaliges<br />
B-Kader) zum Beachprofi heranreifen<br />
und den Anschluss an die internationale<br />
Spitze schaffen. Neben dem SEAT Nationalteam<br />
wird aber auch das Olympic<br />
Nationalteam Kuhn/Zumkehr im NLZ<br />
trainieren. Dass die besten Nachwuchsspieler<br />
erstmals an einem Ort konzentriert<br />
werden, hat gute Gründe. Einerseits<br />
sollen alle von den hervorragenden<br />
Rahmenbedingungen profitieren können,<br />
andererseits stehen jederzeit ebenbürtige<br />
Trainingspartner zur Verfügung.<br />
Ein weiterer Vorteil ist die einfachere Bildung<br />
neuer Teams, weil sich die beteiligten<br />
Spielerinnen und Spieler bereits kennen.<br />
Ausserdem wird die Koordination<br />
der Trainingseinheiten stark vereinfacht,<br />
weil lange Anfahrtswege entfallen.<br />
Das Know-how von Stefan Kobel<br />
Als Leiter des NLZ konnte mit Stefan<br />
«Steff» Kobel ein Aushängeschild des<br />
schweizerischen <strong>Beachvolleyball</strong>s ge-<br />
32 Mai 2/2009<br />
Sebastian Beck<br />
Projekt nur dank Partnern möglich<br />
Das Nationale Leistungszentrum konnte nur dank starken Partnern ins Leben gerufen<br />
werden. Swiss Volley möchte sich an dieser Stelle herzlich <strong>für</strong> die Unterstützung<br />
bedanken.<br />
Titelsponsor<br />
SEAT ist ein langjähriger Partner von Swiss Volley, der<br />
mit seiner sportlichen, dynamischen Marke perfekt zum<br />
Volleyballsport passt. SEAT unterstützt nebst den NLZ-Spielerinnen und -Spielern<br />
auch die A-Kader-Teams Heyer/Heuscher, Laciga/Schnider und Kuhn/Zumkehr<br />
und ist Partner der Coop Beachtour. Die NLZ-Spieler(innen) fahren übrigens<br />
umweltfreundliche Modelle aus der Ecomotive-Linie. www.seat.ch<br />
Partner<br />
Swiss Olympic will in Zukunft die Übergangskategorie<br />
stärker unterstützen. Darum stiess das NLZ-Projekt beim<br />
Dachverband auf offene Ohren. Ohne die finanzielle Unterstützung von Swiss<br />
Olympic hätte das Zentrum nicht umgesetzt werden können.<br />
Supplier<br />
Die Schulthess Klinik unterstützt das Leistungszentrum<br />
im medizinischen Bereich. Im Profivolleyball, wo in der Woche bis zu 25<br />
Stunden trainiert wird, ist eine physiotherapeutische Betreuung unerlässlich.<br />
City-Fit ist der Fitnesspartner des Nationalen Leistungszentrums.<br />
wonnen werden. Der Bronzemedaillen-<br />
Gewinner der Olympischen Spiele von<br />
Athen 2004 hat nach seinem Rücktritt<br />
2006 den Weg zum Trainer eingeschlagen.<br />
Neben der Gesamtleitung des NLZ<br />
wird Stefan Kobel die Herrenteams trainieren.<br />
Für die Damenteams zeichnet<br />
Sebastian Beck verantwortlich, der<br />
ebenfalls bereits als Spieler und Trainer<br />
Erfahrung auf World Tour sammeln<br />
konnte. Ergänzt wird der Trainerstab<br />
durch Bruno Knutti, der als Athletiktrainer<br />
unter anderem auch Laciga/Schnider<br />
und die Eishockeyprofis von Fribourg-<br />
Gottéron betreut.<br />
Fortschritt<br />
durch starke Trainingsgruppen<br />
Die Idee, sich durch die Bildung von starken<br />
Trainingsgruppen weiterzuentwickeln,<br />
ist nicht neu. «Wir haben früher<br />
ebenfalls oft gemeinsam mit anderen<br />
Spitzenteams trainiert oder Trainingslager<br />
absolviert», meint Steff Kobel dazu.<br />
«Allerdings beruhte natürlich alles auf<br />
Eigeninitiative, die Vorteile waren aber<br />
die gleichen.» Für Kobel ist klar, dass das<br />
NLZ ein grosser Schritt in die richtige<br />
Richtung ist, da international ein deutlicher<br />
Trend zur Zentralisierung erkennbar<br />
ist. So haben beispielsweise auch Spanien,<br />
Frankreich und Polen nationale<br />
Leistungszentren eröffnet. «Nur in Brasilien<br />
und den USA läuft es anders. Da<br />
profitieren die Spieler hauptsächlich von<br />
der enorm starken nationalen Tour.»<br />
Von allem ein bisschen mehr<br />
«Auf dem Weg zur Spitze gibt es keinen<br />
Lift, sondern nur die Treppe!» Diese Erkenntnis<br />
eines Profitrainers widerspiegelt<br />
sich im Konzept des NLZ. Von den<br />
Spielerinnen und Spielern des SEAT Nationalteams<br />
wird erwartet, dass <strong>Beachvolleyball</strong><br />
erste Priorität hat. Neben einem<br />
erhöhten Trainingsumfang wird<br />
auch auf mehr Regeneration und eine<br />
stärkere medizinische Betreuung geach-
SEAT Nationalteam<br />
Isabelle Forrer<br />
Muriel Grässli<br />
Sarah Schmocker<br />
Tanja Guerra-Schmocker<br />
Jefferson Bellaguarda<br />
Philipp Gabathuler<br />
Alexei Prawdzic<br />
Andreas Sutter<br />
tet. Die enge Zusammenarbeit zwischen<br />
Staff und Athleten kommt auch abseits<br />
des Beachcourts zum Ausdruck. «Eine<br />
individuelle Karriereplanung – unter Berücksichtigung<br />
der beruflichen Ausbildung<br />
– liegt uns sehr am Herzen», ergänzt<br />
Steff Kobel.<br />
Anzeige<br />
NLZ als Anschubhilfe<br />
Die Strategie von Swiss Volley sieht vor,<br />
die Spieler dieses Übergangskader nur<br />
jeweils über eine kurze Zeitdauer von<br />
ein bis drei Jahren in dieser intensiven<br />
Form zu unterstützen. Allerdings wird<br />
dabei selbstverständlich das individuelle<br />
One, Two, Barbecue.<br />
«Schweizer Fleisch» als Hauptsponsor<br />
der Coop Junior Beachtour wünscht<br />
spannende Spiele und einen guten Appetit.<br />
David Wenger<br />
Jonas Weingart<br />
Staff<br />
Stefan Kobel (Leiter, Trainer Männer)<br />
Sebastian Beck (Trainer Frauen)<br />
Bruno Knutti (Athletiktrainer)<br />
Mai 2/2009 33<br />
Entwicklungspotenzial berücksichtigt.<br />
Dank dieser Anschubhilfe sollte danach<br />
der Schritt zum <strong>Profis</strong>pieler vollzogen<br />
sein und Platz <strong>für</strong> neue Talente geschaffen<br />
werden.<br />
Ganzjährige Trainingsmöglichkeit<br />
<strong>Beachvolleyball</strong> hat sich auch in Europa<br />
zu einer Ganzjahressportart entwickelt.<br />
Mit dem Beachcenter Bern konnte ein<br />
Partner gefunden werden, der sowohl<br />
im Sommer als auch im Winter hervorragende<br />
Trainingsbedingungen bieten<br />
kann. Ab 1. Dezember wird auf der Anlage<br />
im Berner Weissenbühlquartier eine<br />
Beachhalle mit drei Indoorfeldern zur<br />
Verfügung stehen und somit dem NLZ<br />
einen ganzjährigen Trainingsbetrieb auf<br />
Sand ermöglichen.