12.07.2015 Aufrufe

Umgekehrte Mikroskope und ihr Gebrauch in der Biologie

Umgekehrte Mikroskope und ihr Gebrauch in der Biologie

Umgekehrte Mikroskope und ihr Gebrauch in der Biologie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

DIETER MOLLENHAUER<strong>Umgekehrte</strong> <strong>Mikroskope</strong><strong>und</strong> <strong>ihr</strong> <strong>Gebrauch</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Biologie</strong>Die Erf<strong>in</strong>dung des umgekehrten <strong>Mikroskope</strong>s\7ir s<strong>in</strong>d daran.gewöhnt, <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Mikroskop von oben zu blicrren. Der unter_suchungsgegenstand liegt unter <strong>der</strong> abbildenden optik. ur"ar"öu.kte, beispielsweiseNie<strong>der</strong>schläge von chemikalien <strong>in</strong> Lösungen, lassen sicrr i.q.r.*",untersuchen, wenn das mikroskopische objektiv von unten auf den Boden desReaktionsgefäßes gerichtet ist. In den dreißlger Jahren a., ,ror;g.r,baute - zunächstJ"h.hrrrrd.rt,<strong>in</strong> Anlehnung an e<strong>in</strong> Instiument des Itarieners GrerrasarrrsreAurcr - <strong>der</strong> Pariser Mikroskopkonsrrukteur cnanrps Lours crrrvarrrn e<strong>in</strong>ensogenannren ',mikrochemisdren Apparat" (Abb. 1). Dies war e<strong>in</strong> MikroskophorizontalemmitTubus, an dessen .i".m Ettd" e<strong>in</strong> prisma die Lichtstrahlen zunadrdenoben weisenden objektiven umrenkte. Bereuchtet wurde mittel, "irr.,gelsspi"-<strong>und</strong> e<strong>in</strong>es ,,Diaphragmas"_ (e<strong>in</strong>er Brende) durch e<strong>in</strong>e n"r,.r"f i- oijekttisch.Abgesehen von diesem e<strong>in</strong>fachen Beleucr-rtungsapparat enthält dieses vor etwa150 Jahren enrworfene Gerät cr*verrun, ai" wesentlichen Teile e<strong>in</strong>es Mikro_skopes für Arbeiten <strong>in</strong> durchfallendem Licht. Der Amerikaner Le\rnrNcB snrr',än<strong>der</strong>te 1850 die Konstruktion etwas ab. Er entwarf e<strong>in</strong>en Tubus für Schräge<strong>in</strong>blick,wozu das umlenkprisma e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Form erharten mußte. \(eitere, fürdas Pr<strong>in</strong>zip belanglose, für die praxis aber sehr wichtige verbesserung.r, -u.hr"r,das umgekehrte Mikroskop von srrrrrn recht handricllauu. 21. c"iä, r"r"r,die.,Pariser Firma Nacurr <strong>und</strong> später die Firma J.gc \r. GnuNow, New Fraven,connecticut (vgl. \TrscnNrrzrn 195g). E<strong>in</strong>e ähnliche Konstruktion erdachtegleichzeitigetwa<strong>der</strong> Londoner LrrsoN. - Da manche Bestandteile <strong>der</strong> abbildendenoptik dieser ersten umgekehrten <strong>Mikroskope</strong> noch recrrt unvoilko*-.r,sche<strong>in</strong>enwaren,diese Geräte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Forgezeit wieier <strong>in</strong> vergessenheit geraten zu se<strong>in</strong>.298 Natur <strong>und</strong> Museum, I0l (Z). Frankfurt a. M., 1.7. 1971


-9Ärr-1r lAbb. 1. Cnnverrrns ,,mikrodremischerApparat", das ersteMikroskop umgekehrter Bauartfür Arbeiten im Durchlidrt.Der Spiegel h' lenkt dasLicht durch die Blende p' aufdas Präparat auf dem Objekttischz'z', unter dem sich dasObjektivrohr x be6ndet. DemTubus r ist e<strong>in</strong> schmaleresRohr v angepaßt, wor<strong>in</strong> sichdas Umlenkprisma bef<strong>in</strong>det.Nach HanrrNc (1866).Abb. 2. <strong>Umgekehrte</strong>s Mikroskopnach Lnvnrxce Surr H,hergestellt um 1850 von <strong>der</strong>Firma Nacnrr, Paris. NachHenrrNc (1866).299


Prcrrn HenrrNc, dessen berühmtem \7erk ,,FIet Mikroskoop" die meisten <strong>der</strong>vorstehenden Informationen entstammen, erwähnt es als Son<strong>der</strong>konstruktionfür etwas ausgefallene Arbeiten.Mikroskopie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Metall- <strong>und</strong> PlanktonforsdrungUm die \üende des 79. zum 20. Jahrh<strong>und</strong>ert blühte als neuer Forsdrungszweig diemikroskopiscJre Metalluntersuclung auf. Sdron vorher hatten verschiedene Foridrerdarauf h<strong>in</strong>gewiesen, wie aufschlußreidr die Prüfung des Kle<strong>in</strong>gefüges von Metall-Legierungenmit dem Mikroskop ist. Doch waren solche untersudrungsverfahren nicht kon.sequent ausgebaut worden. Die voraussetzungen waren aber gegeben, die erfor<strong>der</strong>lichenE<strong>in</strong>ridrtungen im Pr<strong>in</strong>zip sdron mehrere Jahrzehnte bekannr, so daß es nur des praktisdrenE<strong>in</strong>satzes bedurfte, um die braudrbaren Apparaturen herauszuf<strong>in</strong>den <strong>und</strong> zu lvreckentspredren<strong>der</strong>Ausführung weiterzuentwid


301Abb. 3. Hrxny-Lours rr CHÄrrrrpn. 1850-1936. Aufn. Photothöque Lanousse (LibrairieLenoussr, Paris).Abb.4. HeNs UrrnnöHr, geb.24.7. 1896. Aufn. aus Privatbesitz.um dieselbe zefthatten sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Biologie</strong> mehrere \flissensgebiete zu e<strong>in</strong>er'euen eigensrändigen Arbeitsrichtung formiert: zur Limnologie, a. l. B<strong>in</strong>nengewässerk<strong>und</strong>e(nacJr TurrNrueNN 1955 def<strong>in</strong>iert als ,,\Tissenschaft vom Leben<strong>der</strong> Gewässer", während die bis dah<strong>in</strong> betriebene Hydrobiologie eigentlich e<strong>in</strong>e,,Lehre vom Leben im \(rasser" war). E<strong>in</strong>e sehr wichtige Rolle spielie <strong>und</strong> spielt<strong>in</strong> <strong>der</strong> Limnologie die untersudrung des planktons, des ,,schi,ebs.., wie mandamals auch sagte. orro ze,cunnras hatte diese Bedeutung dadurch unrersrrichen,daß er das von ihm begründete führende publikation"sorgan des Gebietes,.Archiv für Hydrobiologie <strong>und</strong> planktonk<strong>und</strong>e., nannte. Der Name wurde ersrspäter verkürzt zum heutigen Titel dieser zeitschrift. In den ersten zwei Jahr_zehnten des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts waren <strong>in</strong> <strong>der</strong> planktonuntersuchungverfahren <strong>und</strong>Gerätschaften <strong>in</strong> reicher vielfalt <strong>in</strong> <strong>Gebrauch</strong> (vgl. Korrvrrz i,i07,1922; Naurr,reNN1923; Urrnuönr 1925; THrrNrneNN 1925; LpNz L92g; NauuaNN 1929.


1931; RurrNEn 1940; GrssNrn 1959; HrvNrc 1966; Scnwornsrr 1966) - e<strong>in</strong>Zeichen dafür, daß ke<strong>in</strong>e <strong>der</strong> benutzten Methoden entscheidende Vorteile vor<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en hatte <strong>und</strong> man auf <strong>der</strong> Suche nadr Besserem srar' - Solange nur <strong>der</strong>Artenbestand qualitativ zu ermitteln war, kam man mit Gazenetzen <strong>und</strong> Schöpfapparatenaus. Als aber quantitative Verfahren gebraudrt wurden, erwiesen sichdiese Geräte als wenig geeignet. Im Meerwasser wie im Süßwasser leben Tiere,welche die Plankter mit <strong>ihr</strong>en Filtriervorrichtungen viel besser aus dem \flasserheraussieben, als Gazenerze dies vermögen. Zv den abson<strong>der</strong>lichsten Apparatendieser Art zählen die Fanggehäuse <strong>der</strong> Appendicularien (planktisdrer Tunicaten,Chordaten). Als <strong>der</strong> Kieler Zoologe HeNs LoxveNN (etwa ab 1890, Übersichtse<strong>in</strong>er Arbeiten bei PerENEuss 1955 <strong>und</strong> Lonsr,rcH 8c TeppaN 1969) diese Tiereanatomisch untersuchte, befaßte er sicJr auch mit den Organismen, die <strong>ihr</strong>e Nahrungdarstellen. Das s<strong>in</strong>d hauptsächlich Kalkgeißelalgen (Coccolithophoraceae),über die se<strong>in</strong>erzeit noch wenig <strong>und</strong> zumeist Unklares bekannt war. So wurdeLorrueNN zum Planktonforscher. Den Ausdruck ,,Nannoplankton" f,ührte erfür die kle<strong>in</strong>sten unter den Meeresplanktern e<strong>in</strong>. Sie schlüpften durch die Maschen<strong>der</strong> Planktonnetze <strong>und</strong> ließen sich erst gew<strong>in</strong>nen, als er das Meerwasser zentrif:u.-gierte. Bei dieser gewaltsamen Sedimentation wurden die zarten Lebewesen jedochgroßenteils zerstört. Vorr(1901) benutzte als schonende Prozedur dieSedimentation unter Sdrwerkrafte<strong>in</strong>wirkung. Hält man lokale \7ärmee<strong>in</strong>flüsseo<strong>der</strong> Erschütterungen von e<strong>in</strong>er \Tasserprobe fern, so s<strong>in</strong>ken die meisten <strong>der</strong> dar<strong>in</strong>enthaltenen Plankter zu Boden. Dieses Verfahren gewann bald viele Anhänger<strong>in</strong> <strong>der</strong> Limnologie. Man baute es weiter aus <strong>und</strong> entwarf geeignete küvettenartigeUntersuchungsgefäße (Planktonkammern, s. Abb. 5). Diese Kammern schienenfür die quantitative Auswertung beson<strong>der</strong>s geeignet. Allerd<strong>in</strong>gs darf die entnommene\flassermenge nicht zu kle<strong>in</strong> se<strong>in</strong>, wenn sie e<strong>in</strong>e repräsentative Probedarstellen soll. Somit ist für die Kammern e<strong>in</strong>e bestimmte M<strong>in</strong>destgröße gegeben.An<strong>der</strong>erseits wird die Kammerhöhe durch die ger<strong>in</strong>ge Sdrärfentiefe <strong>der</strong> stärkerenMikroskopobjektive begrenzt, <strong>und</strong> ohne solche Objektive können die w<strong>in</strong>zigenPlankter nicht identifiziert werden. - Als nahezu ideale Lösung dieses Dilemmasbietet sich das umgekehrte Durchiichtmikroskop an. Versieht man die Kammern(Abb. 6) mit entsprechend dünnen Bodenplatten <strong>und</strong> betrachtet durch diese h<strong>in</strong>durchden Bodensatz, so wird die Bildqualität erst bee<strong>in</strong>trädrtigt, wenn die Kammerhöherecht groß wird <strong>und</strong> daraus für die beleuchtende Optik Schwierigkeitenentstehen. Es ist das bleibende Verdienst HeNs Urrnlrrönrs (Abb. 4), dieses Vorgehen<strong>in</strong> die Planktonforschung e<strong>in</strong>geführt zthaben (UranruröHr 1.937a,b).Erfaßte um 1.926 diesen Gedanken, nachdem er <strong>in</strong> jahrelangen gründlichen Planktonstudien<strong>in</strong> versdriedenartigen Gewässern die geläufigen Sammel-, Zähl- <strong>und</strong>Untersuchungsverfahren <strong>in</strong> je<strong>der</strong> H<strong>in</strong>sicht kennengelernt <strong>und</strong> auf <strong>ihr</strong>e Zuverlässigkeitgeprüft hatte.Die von ihm entwickelte Arbeitstechnik, an <strong>der</strong>en Vervollkommnung er unablässigweiterarbeitete (vgl. Urrnlrönr 1958), vere<strong>in</strong>igt die Vorteile versdriedenerMethoden <strong>in</strong> sich. Sie konnte seither <strong>ihr</strong>e Leistungsfähigkeit unter Beweis302


Abb. 5a. Planktonkammernach Korrvrrz, bestehendaus durchbohrter Glasscheibe,angekitteter Boden-, loserDeclplatte <strong>und</strong> Metallgehäuse.Nadr UrBnuönl1936. - Abb.5b. Zählkanmerfür die <strong>in</strong> den USA gebräuchlidreSe ovtcr-R nnrnn-Methode,bestehend ausTrägerplatte, aufgekittetemGlasrahmen <strong>und</strong> Ded


Schwebepartikeldren, entnimmt dann e<strong>in</strong>en Teil <strong>und</strong> füllt ihn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Kammerdes jeweils bestgeeigneten Modells (Plattenkammer, Röhrenkammer, Verb<strong>und</strong>kammer).Chemikalienzusarz rötet die Plankter <strong>und</strong> gibt Gewähr für <strong>ihr</strong> restlosesAbsetzen. Er verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t auch Bakterienwudrs während <strong>der</strong> Sedimentation.Der Bodensatz wird ausgezählt, wobei man die Kammer mit e<strong>in</strong>em Kreuztischlängs zweier Koord<strong>in</strong>aten über das Objektiv führt <strong>und</strong> sidr e<strong>in</strong>es ebenfalls vonUrrnuönr (1927) ersonnenen sogenannten Zählstreifenokulars bedienr. -Durch Vermittlung <strong>der</strong> Kieler fe<strong>in</strong>mechanischen \flerkstatt ScHwrosn bekamUrunuöHL Kontakt mit <strong>der</strong> Eurl Buscn AG, Rathenow. Diese Firma baute ihmnadr se<strong>in</strong>en Angaben e<strong>in</strong> Planktonmikroskop <strong>in</strong> schwerer Ausführung zum Gebraudrim Labor. Bei Buscn rüstete man audr das von Rerrlsnrer.Bn enrwid


Abb. 7. Reise-Planktonmikroskopnach lJtrnuöHr,Modeli <strong>der</strong> Fa. ScHwronn,IGel. Der Zähltisch ist nichtmontiert, um die Anordnung<strong>der</strong> abbildenden Optik zuzeigen. \ü/erkphoto Fa.Hydro-Bios, Kiel.ausgestattet werden <strong>und</strong> viele verschiedene Aufgaben erfüllen. Unter dem Tischwar <strong>der</strong> ,,Universal-Beleuchtungsapparat \fl" angebracht, dessen Träger dieHalter e<strong>in</strong>er Reihe verschiedener Kondensoren aufnahmen' I934/35 entwid


Abb. 8. umgekchrtes Mikroskop ,,Lrü/uD" dcr Firma cenl Zerss, Jena. - a. Gesamransicht,b. system <strong>der</strong> abbildenden optik, das anstelle dcr Konj"äsorhülsene<strong>in</strong>hängerunter demTisch angcbracht wird, wenn das ,,Lu-stativ" als umgekehrtes Mikroskop aisgerüstetwird. Verkphotos Fa. Jcnoptik GmbH, Jena.$sejt 1'953 ebenfalls e<strong>in</strong> umgekehrtes Mikroskop ,,UpL", enrworfen von KunrMrcupr unrer verwendung von Anregungen, die ihm ur.nvönr gab. Bei den',Standard-<strong>Mikroskope</strong>'" ist <strong>der</strong> Tisch beweglich, <strong>der</strong> Tubusträger starr. Diex4odifikation des Gr<strong>und</strong>modells zum umgekehrten Mikroskop ist hier nochgünstiger. An <strong>der</strong> für Tische vorgesehenen Halterung wird <strong>der</strong> Tubus samtobjektivrevolver angeschraubt. Darüber ist e<strong>in</strong> fester Tisch angebracht, <strong>der</strong> dieBeleuchtungsre<strong>in</strong>richtung trägt. Dasselbe pr<strong>in</strong>zip liegt dem Gerät ,,Nikon MS..<strong>der</strong> japanischen Firma Nippon Kogaku K. K. zugr<strong>und</strong>e, die audr e<strong>in</strong> umgekehrtesTaschenmikroskop liefert. Außerdem gibt es von diesem Flersteller mitdem universalgerät ,,Nikon M" e<strong>in</strong> Metallmikroskop mit reichem son<strong>der</strong>zubehörfür Durchlichtarbeiten <strong>in</strong> Mediz<strong>in</strong> <strong>und</strong> <strong>Biologie</strong>. Ahnlich ist das von Rrrcurntauch heute noch angebotene ,,MeF" ausgerüstet, Auch an<strong>der</strong>e Geräre, etwadie Instrumente <strong>der</strong> ,,MIC"-Baureihe <strong>und</strong> die größeren Kameramikroskope <strong>der</strong>Baureihe ,,N" von unitron o<strong>der</strong> das ,,pME" von olympus s<strong>in</strong>d solche vielzwecl


Gr<strong>und</strong>ausrüstung sdron anspruchsvoll (auch was platz <strong>und</strong>, Geld anbelangr). rtrernvr ganz bestimmte untersuchungen machr, wird sich nach Spezial<strong>in</strong>srrumenrenumsehen. Auch diese werden seit längerem angeboten. BesÄ<strong>der</strong>s konstruierteStative erlauben, mandre Teile handlicher zu gestalten, mancles ganz auf d"engewünschten zweck avszurichten. Das Gerät wird wohl e<strong>in</strong>seitig] für den be_stimmten zwed< aber oft ausreichend o<strong>der</strong> gar besser geeignet ,.irr1l, die großen,,Alleskönner", bei denen das Baukaste npr<strong>in</strong>zip, zvmal <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er exrremen Form,manche Kompromisse verlangt. Inzwischen ist e<strong>in</strong>e ganze Reihe umgekehrter<strong>Mikroskope</strong> für Durchlicht auf dem Markt, die meisten für Gewebekulturen,e<strong>in</strong>ige audr für die Planktonforschung ausgestarrer. Hier s<strong>in</strong>d zu nennen: plank_tonmikroskop (Hydro-Bios), umgekehrtes Mikroskop (Lnnz), Gewebekultur_Mikroskop,,CK" (Olympus), Gewebekulturmikroskop,,iSO:" (SouthernPrecision), Telaval (Jenoptik). In Mitteleuropa crürften, außer dem wohle<strong>in</strong>geführtenInsrrument ,,standard upl-" von Zrrss (oberkocJren) <strong>und</strong> <strong>der</strong> Neukonstruktionvon Hydro-Bios, beson<strong>der</strong>s das seit 1,965 angebotene biologische umgekehrteMikroskop "M 40" (w*o) <strong>und</strong> das jüngst aui den Markt gäko-,,'"rr",,Biovert"(Rrrcrmnr) bei den Fachleuten Inreresserregen 1Abb. r u. ro;.Die vielzahl <strong>der</strong> heute angebotenen Instrumenre - neue kommen demnächst sicherlidrh<strong>in</strong>zu - zeigt deutlich,.wie groß die Nacrrfrage danach ist. J.d., H;;;;;ii;r verweistauf dieses o<strong>der</strong> jenes Detail se<strong>in</strong>ir Konstruktion,ias für bestiÄmt" a.U.it.r, u"son<strong>der</strong>eb,r<strong>in</strong>8.r.o<strong>der</strong> sie.überhaupt.erstl:l"fl,,:irl*"nermöglicht. Der Benutz", h"r ai" q,r"ld:t.wtl: tr mulJ prüfen, was für se<strong>in</strong>e Absichten am besten geeignet ist. \(er mikrurgisdrePräparationen ausführen muß, wird e<strong>in</strong> seitenrichtigÄ uifr..ht., nita 1". n.Biovert,.Telaval umgekehrtes Mikroskop Lwrz) a\s ung..r.f,,,, "mpf<strong>in</strong>de'<strong>und</strong> daraufachten' daß <strong>der</strong> Tisdr nicht beweglidr ist (2. B. Bio.,r"rt,_üpL;. Für än<strong>der</strong>e ersche<strong>in</strong>t ge_1id.,9i.. Tischb,ewegung vorteilhift (2. B. Teravar, Hydro-Bios-pl";k;;;;ik;rskop, M40, unitron MIC <strong>und</strong> N,_Nikon_M u1d MS), mirunter werden sogar beson<strong>der</strong>e Ansprüchegestellt (denen". g: 9ilspezialtrieb *i. d.. des M 40 g;;g;).-\fl;; nicht oftphotographiert, kommt vielleidrt mit "<strong>in</strong>e- leicrrteren, plntrrp"i.rrJEJ'c".;r nur. r-Bedarfsfall erzielr er Ersch.ütterungsfreiheir auch bei "ngdr"trt"-. photoausrüstungdurchMontage auf e<strong>in</strong>er schweren Gr<strong>und</strong>platte (2. B. M 40, üpL). Der Mikrok<strong>in</strong>ematographgibt möglicherweise<strong>in</strong>em ,,s.hw".ei Geschütz" den vorzug (dirr. syrt.-- i"*.K^^"r^mikrosko_pe,auch Biovert). Der Limnologe braudrt spezia-lz,rbehc;, fti, di. urnnlröur-Technik (Hydro-Bios, M 40,.Biovert, UpL). Der Mikiobiologe ""d c;*;;;rüiht.. _,rßauch höhere Gefäße o<strong>der</strong> solche mit stärkeren rvandungen i"r*"rrd.r, kö;;;; <strong>und</strong> begrüßt,daß es beson<strong>der</strong>e Kondensoren_mit 1ängercr Scf,nittweitc 1r. f . irrrr, Nito",RErcurnr, Trrooa, rwrr.o) <strong>und</strong> spezielle objeklive für größeren i.b"itr"brt"rrd br*.große ,,Deckglasdidre" gibt (2. B. \ikon, Olympus, RucHrnr, lfnitron, Zrrss). Mancherkommt ohne son<strong>der</strong>verfahren nicht ".r, ,rnd'".ht.t daratt,.i J;;;;;hil" ä"rat .t*ufü-r Phasenkontr,ast (2. B. Hydro-Bios, Nikon,_olympus,\ü/rro,RrrcHrnr, Trvooa, unitron,Zuss) o<strong>der</strong> für Interferenzkonrrasr nadr d. Noro^rr., 1r. b. nu,"ä*r) o<strong>der</strong>an<strong>der</strong>e verfahren ausserüstet werden kann. Beson<strong>der</strong>en Zubehör 6rurt", iti, Kurturröhrdren,Kühl- <strong>und</strong> fteiztische, spezielle Ci";;;;;" usw.) enthalten die programme",._l_Tli:r, Olympus, Unitron <strong>und</strong> V*o. Zul-le<strong>in</strong>igenGäräten *".d"r, St"rilkap"[enbzw. lnkubaroren gelieiert (2. B. Nikon, Unitron). _ \flas mit dem kars wirk<strong>in</strong>denGerät uren:r,'öHls aus dem Jahre 192g se<strong>in</strong>en Anfang nahm, ist r.u "irr.- g"ir"nvon,,nnrr...Apparaturen herangewachsen. Als_Forsdrungsirritrument ist das ,r-g""k"hrt. Mikroskopgetragr. \üi/ie immer <strong>in</strong> solchen Fällen, versucbt jede Firma, durch sÄ<strong>der</strong>aussrarrun_gen <strong>und</strong> Spezialzubehör für <strong>ihr</strong> Gerätemodell e<strong>in</strong>e Marktlücke zu enrdecken.)v/


Abb. 9. <strong>Umgekehrte</strong>s Mikroskop,,M 40" <strong>der</strong> Firmarü/rro,Heerbrugg. Aufdem Objekttisdr liegt <strong>in</strong>e<strong>in</strong>er Spezialführung dieReaktionsplatte für dasTnnesnr


a::\:.:::t).).:::,.).lglrlrrr.rr€rr.'t:iil3u 'Gt. ':i1;€rrriir!jrrr'ii!41"Abb. 10. <strong>Umgekehrte</strong>s Mikroskop ,,Biovert" detFirma Rarcnrnr, Vien.Hier mit B<strong>in</strong>okulartubus,Zeidtenapparar für Bilde<strong>in</strong>spiegelung,Spezial-Gleittisch, Phasenkontrastausrüstung.Verk--hnr^ R *r-'. -Bestandteile liegen dem Deckglas auf <strong>und</strong> können mit Immersion betrachtet werden(lüTrscnNrrzrn 1958, RurrrlreNN L966).Lä.ngst ist es weith<strong>in</strong> üblich, Gewebekuituren(gleich, ob sie um <strong>ihr</strong>er selbst willen, für virologische o. a.Zwecke angelegtwerden) unter dem umgekehrten Mikroskop zu beobachten. Hier ist dieLiteratur sdron sehr umfangreich. Poprscurp (1959) <strong>und</strong> Hr.uNrnr (1969) gebene<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck von den Schwierigkeiten soicher Arbeit, <strong>der</strong>en Erleichterung durchdas umgekehrte Mikroskop <strong>und</strong> den Zwecken, die bei solchen lJntersuchungenverfolgt werden. Ebensolche Erfolge verspricht <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz dieses Instrumentes,wenn Mikroorganismen (Algen, Pilze, Bakterien) im Kulturgefäß ungestört beobachtetwerden sollen. schon lange sucht man nach befriedigenden Lösungen,die gestatten, sich entwickelnde Kle<strong>in</strong>lebewesen bei starker vergrößerung kont<strong>in</strong>uierlicho<strong>der</strong> zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> Intervallen zu beobachten, ohne sie dem Kulturgefäßentnehmen zu müssen (Gefahr von Infektionen <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en physiologischeno<strong>der</strong> physikalischen schädigungenl). viele verschiedene Möglichkeiten wurdenausprobiert. Das verfahren des ,,hängenden Tropfens" gibt ke<strong>in</strong>e optisch309


efriedigenden Bil<strong>der</strong> <strong>der</strong> beobachteten proristen. Die verschiedenen Kammern,die man ersann (vgl. \7arn 1939, scnrro 1948, MrrNncrr. 1951, vgl. ferner dieÜbersichten bei \wrscnNrrzrn 1958, voN Sroscn & Dnnnrs 1964 <strong>und</strong>, JeNrr &Drcrscnrrr 1.967), waren auch nur unter vorbehalt zu verwenden. Die untersuchung<strong>der</strong> sexualvorgänge bei <strong>der</strong> Kieselalge stephanopyxis turris wurde dahermit e<strong>in</strong>em eigens dafür konstruierten Immersionsobjektiv unternommen (voNsroscu & Dnpsrs 196a). Als schließlich diese schönen Studien im Film dokumentiertwurden, bediente man sich des umgekehrten <strong>Mikroskope</strong>s <strong>und</strong> e<strong>in</strong>erebenso e<strong>in</strong>fachen wie wirkungsvollen Kammer (HruNrnr 1969). rm Laboratolexperimentalni algologie <strong>der</strong> Tschechoslowakischen Akademie <strong>der</strong>.Wissenschaftenkonstruierte man e<strong>in</strong>e kompliziertere Kammer für konstante Temperaturen, diegleichfalls am umgekehrten Mikroskop verwendet wird (Lur


Die Bedeutung quantitativer Methoden <strong>in</strong> <strong>der</strong> planktonforsdru's ist unbestritten.Danach wäre e<strong>in</strong> Artikel wie dieser sche<strong>in</strong>bar überflüssiä. Indessenerreidren Schätzungen ke<strong>in</strong>eswegs immer die wünschenswerte G"enauigkeit.Auch werden sie selten so durchgeführt <strong>und</strong> vorgetragen, daß sich die" vone<strong>in</strong>em Autor erzielten Ergebnisse mit denen vergleichenlassen, die e<strong>in</strong> zweitermit e<strong>in</strong>em an<strong>der</strong>en verfahren ges/ann. H,rNs urnn'rönr entwickelte e<strong>in</strong>cvisuelle Zählmethode, die er immer wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> praktischen Arbeit überprüft<strong>und</strong> verfe<strong>in</strong>ert hat. sie ist e<strong>in</strong>e wcsentliche Gr<strong>und</strong>lage jeglicher quantitativerSchätzverfahren.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!