ja! Fettes und Fast Food - Evangelisches Krankenhaus Mülheim
ja! Fettes und Fast Food - Evangelisches Krankenhaus Mülheim
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.punct<br />
Informationen für Patienten, Bewohner, Mitarbeiter <strong>und</strong> Besucher<br />
Winter<br />
2009/2010<br />
.Austausch mit Tansania<br />
Mitarbeitende reisen ins Partnerkrankenhaus<br />
.Gemeinsam gut für Gefäße<br />
Fachübergreifende Behandlung im Gefäßzentrum<br />
.Spezialist für Grünen Star<br />
Augenklinik baut Glaukom-Bereich aus<br />
.Wohlfühlen im Wohnstift<br />
Bewohnerin des Dichterviertels erzählt
.inhalt<br />
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2<br />
Titelbild:<br />
Unser Titelbild zeigt Fotos des „Work Camps“ im Partner kranken <br />
haus der ATEGRIS in Tansania. Mitarbeitende der Ev. Krankenhäuser<br />
<strong>Mülheim</strong> <strong>und</strong> Oberhausen reisten im September 2009<br />
nach Nyakahanga.<br />
Ihre Fotomotive: wartende Frauen <strong>und</strong> Kinder im Familien beratungscenter,<br />
Oberärztin Dr. Carla Oelgeschläger <strong>und</strong> Kollegen<br />
bei einer KaiserschnittEntbindung, das gemeinsame Anstreichen<br />
einer Station, Fachkrankenpfleger Manfred Happe mit Valentine,<br />
der Adoptivtochter des Chefarztes der Augenklinik Dr. Joseph<br />
Kashashari sowie die Leitung der Nachtwache Dorothee Lebeda<br />
mit einem jungen Tansanier beim Fußballspielen.<br />
Lesen Sie dazu auch die „Gedanken zur Zeit“ auf Seite 14.<br />
inhalt | editorial | impressum<br />
nachrichten<br />
medizin<br />
Gefäßzentrum: Interdisziplinäre Kooperation bietet<br />
Patienten mit Gefäßleiden eine umfassende Versorgung<br />
medizin<br />
Augenklinik: Ausbau des Bereichs „Grüner Star“<br />
medizin<br />
Klinik für Unfallchirurgie <strong>und</strong> Orthopädie:<br />
Enge Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten<br />
pflege/ausbildung<br />
Junge Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Krankenpfleger über ihren<br />
Berufsalltag auf den Stationen<br />
stiftung<br />
Ambulante Diakonie: Umfassende Hilfe sofort <strong>und</strong> jederzeit<br />
stiftung<br />
Ev. Wohnstift Dichterviertel: Eine Bewohnerin erzählt<br />
intern<br />
Hospitationen: Einblicke in andere Berufsfelder<br />
aktiv<br />
Stiftung Jugend mit Zukunft: Kinder <strong>und</strong> Familien fördern<br />
gedanken zur zeit<br />
Tim Heinzen: Armut – was ist das eigentlich?<br />
porträt<br />
Annette Z<strong>und</strong>el: 100 Telefonate am Tag sind genug<br />
personalia<br />
kultur/seelsorge<br />
Café Auszeit: für krebskranke Patienten <strong>und</strong> Angehörige<br />
service<br />
Selbsthilfegruppen, Ges<strong>und</strong>heitskurse, Elternschule,<br />
Informationen <strong>und</strong> Adressen<br />
tipp<br />
Zum Sammeln: punct-Ges<strong>und</strong>heitstipp „Diabetes“<br />
aktiv<br />
Ordinationsjubiläum/10 Fragen an Martin Weck<br />
Herausgeber:<br />
Ev. <strong>Krankenhaus</strong><br />
<strong>Mülheim</strong> an der Ruhr<br />
Ein Haus der ATEGRIS<br />
<strong>Krankenhaus</strong>-Zentrale:<br />
Telefon 0208/3090<br />
www.evkmh.de<br />
punct@evkmh.de<br />
Verantwortlich:<br />
Volker Feldkamp<br />
Geschäftsführer<br />
Geschäftsstelle:<br />
Klinikkommunikation<br />
Wertgasse 30<br />
45466 <strong>Mülheim</strong> a. d. Ruhr<br />
Tel. 0208/3092061<br />
Chefredaktion:<br />
Gudrun Heyder<br />
– Text, Redaktion, PR –<br />
<strong>Mülheim</strong> an der Ruhr<br />
www.redaktionheyder.de<br />
Redaktion:<br />
Volker Feldkamp, Katharina<br />
Bauch, Regina Bollinger,<br />
Michael Bohn, Heike Blaeser<br />
Metzger, Walter Schernstein<br />
Alle Fotos – sofern nicht<br />
anders gekennzeichnet:<br />
Walter Schernstein<br />
Andreas Köhring<br />
Korrektorat:<br />
Juliane Kraus<br />
www.textbueromuelheim.de<br />
Projektdesign & Realisation:<br />
BestPage Kommunikation<br />
GmbH & Co. KG<br />
www.bestpage.de<br />
Druck:<br />
Druckerei Thierbach<br />
<strong>Mülheim</strong> a. d. Ruhr<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
liebe Patienten, Bewohner <strong>und</strong> Angehörige,<br />
.editorial<br />
im Jahr 2010 wird die Politik erneut großen Einfluss<br />
auf das Ges<strong>und</strong>heitswesen nehmen. Die Beschlüsse<br />
der neuen Koalition in Berlin werden sich auf die<br />
medizinische <strong>und</strong> pflegerische Versorgung in den<br />
Krankenhäusern <strong>und</strong> Alteneinrichtungen auswirken<br />
wie auch auf die ambulante Pflege.<br />
Den Landtagswahlen in NRW sehen wir ebenfalls<br />
gespannt entgegen, denn ihr Ausgang spielt eine<br />
wichtige Rolle für die zukünftige Finanzierung <strong>und</strong><br />
nachhaltige Absicherung des <strong>Krankenhaus</strong>wesens.<br />
Das am 1. Januar 2008 in Kraft getretene <strong>Krankenhaus</strong>gestaltungsgesetz<br />
spielt hierbei eine wichtige Rolle,<br />
um Investitionen möglich zu machen. Vieles bleibt also<br />
vorerst ungewiss. Sicher ist jedoch, dass im Ev. <strong>Krankenhaus</strong><br />
die Zukunft des Gefäßzentrums unter der Leitung<br />
von Chefarzt Dr. Alexander Stehr von zentraler Bedeutung<br />
ist. Eine noch bessere Vernetzung der einzelnen Fachgebiete<br />
bietet den Patienten mit Gefäßleiden eine<br />
optimal abgestimmte Diagnose <strong>und</strong> Therapie. Darüber<br />
berichten wir in dieser Ausgabe.<br />
Weiterhin erfahren Sie Aktuelles über unsere neu aufgestellte<br />
Ambulante Diakonie. Der Pflegedienst unserer<br />
Stiftung sorgt für die bestmögliche Hilfe zuhause, wenn<br />
ein Patient eine Behandlungs oder Gr<strong>und</strong>pflege benötigt.<br />
Viele weitere ServiceLeistungen zählen zum Angebot.<br />
Lesen Sie außerdem, wie bewegend <strong>und</strong> erkenntnisreich<br />
die Erlebnisse einiger Mitarbeiter beim „Work Camp“<br />
in unserem Partnerkrankenhaus in Tansania waren.<br />
Die ATEGRIS engagiert sich dafür, ihren Auszubildenden<br />
<strong>und</strong> Mitarbeitern solche besonderen Erfahrungen zu<br />
ermöglichen. Sie erweitern den Horizont <strong>und</strong> bringen<br />
neue Motivation für den anspruchsvollen Berufsalltag.<br />
Wir freuen uns auch sehr über die Eröffnung unseres<br />
schönen Ev. Wohnstift Dichterviertel <strong>und</strong> begrüßen die<br />
Bewohner herzlich. Wir wünschen uns, dass sie sich in<br />
ihrem neuen Zuhause umsorgt <strong>und</strong> wohl fühlen. Eine<br />
92jährige Bewohnerin porträtieren wir in diesem punct.<br />
Es ist uns wichtig, Sie stets umfassend <strong>und</strong> ansprechend<br />
zu informieren. Als Ihr verlässlicher Ges<strong>und</strong>heitspartner<br />
in <strong>Mülheim</strong> stehen wir Ihnen auch im Jahr 2010 r<strong>und</strong><br />
um die Uhr zur Verfügung.<br />
Mit den besten Wünschen grüßt Sie<br />
Ihr<br />
Volker Feldkamp<br />
Geschäftsführer<br />
Volker Feldkamp<br />
P. S.: Ihre Anregungen für den „punct“ nimmt die<br />
Redaktion gerne unter punct@evkmh.de entgegen.
Ev. <strong>Krankenhaus</strong> beteiligt sich an<br />
b<strong>und</strong>sweiter „Aktion saubere Hände“<br />
Mit der „Aktion saubere Hände“<br />
soll die Händehygiene in deutschen<br />
Krankenhäusern nachhaltig gefördert<br />
werden. Das Ev. <strong>Krankenhaus</strong> beteiligt<br />
sich seit Mai 2008 daran.<br />
Das Motto des 2. Nationalen Aktionstages<br />
am 12.11.2009 lautete „Keine<br />
Chance den <strong>Krankenhaus</strong>infektionen“<br />
<strong>und</strong> richtete sich vorrangig an Aus<strong>und</strong><br />
Weiterzubildende.<br />
Die Schüler des Ev. Aus, Fort <strong>und</strong><br />
Weiter bildungsinstituts der ATEGRIS<br />
haben einen Plakatwettbewerb ins<br />
Leben gerufen. Das Siegermotiv von<br />
Kira Wellhöfer, 1. Semester, wird als<br />
Kira Wellhöfer gewann mit diesem humor Post karte an Patienten <strong>und</strong> Besucher<br />
vollen Motiv den Plakatwettbewerb, an<br />
verteilt. „Der Verbrauch der Hände<br />
dem 40 Auszubildende teilnahmen.<br />
desinfek tionsmittel ist dank der Aktion<br />
gestiegen <strong>und</strong> die Mitarbeiter sind sensibler für die Händehygiene“, so<br />
Gabriele Kantor, Hygienefachkraft <strong>und</strong> Leiterin der Kampagne am EKM. ●<br />
Treff um 11 <strong>und</strong> Info-Abende im 1. Halb<strong>ja</strong>hr 2010<br />
Der „Treff um 11“ <strong>und</strong> die InfoAbende richten sich an Patienten, Angehörige<br />
<strong>und</strong> interessierte Bürger. Medizinische Experten referieren in verständlicher<br />
Sprache über häufige Erkrankungen, neue Diagnose <strong>und</strong> Therapiemöglichkeiten<br />
sowie die Behandlung im Ev. <strong>Krankenhaus</strong> <strong>und</strong> bei den Kooperationspartnern.<br />
Nach den Vorträgen beantworten die Ärzte Fragen der Besucher<br />
zum jeweiligen Thema. ●<br />
Kostenlose Eintrittskarten sind erhältlich über www.evkmh.de unter der Rubrik<br />
Leib & Seele <strong>und</strong> an der Information in der Eingangshalle.<br />
Weitere Informationen zu den Themen <strong>und</strong> Terminen der Veranstaltungen<br />
gibt es ebenfalls unter www.evkmh.de <strong>und</strong> in der Tagespresse.<br />
Themen:<br />
• 20. Januar, 18 Uhr, Konferenzsaal 10. Etage<br />
„Liderkrankungen“<br />
<strong>Mülheim</strong>er Augenklinik<br />
• 6. Februar, 11 Uhr, Großes Kasino, Treff um 11<br />
„Neues aus der Schlüssellochchirurgie: Chirurgie ohne Schnitte?“<br />
Chirurgische Klinik<br />
• 6. März, 11 Uhr, Großes Kasino, Treff um 11<br />
„Darmkrebs“<br />
Darmkrebszentrum <strong>Mülheim</strong><br />
• 17. April, 11 Uhr, Großes Kasino, Treff um 11<br />
„Wenn das Herz aus dem Takt gerät: Rhythmusstörungen erkennen<br />
<strong>und</strong> behandeln“<br />
Kardiologische Klinik<br />
• 8. Mai, 11 Uhr, Großes Kasino<br />
„Endoprothetik (künstlicher Gelenkersatz)“<br />
Klinik für Unfallchirurgie <strong>und</strong> Orthopädie<br />
Welt-Alzheimertag: Hilfe für Demenzkranke<br />
.nachrichten<br />
Eine eigenständige Abteilung für Geriatrie mit Schwerpunkt<br />
Demenz gibt es innerhalb der Medizinischen Klinik im Ev.<br />
<strong>Krankenhaus</strong> seit Herbst 2008. Chefarzt Dr. Andreas Schöpf<br />
klärte bei einem Informationsabend anlässlich des Welt<br />
Alzheimertags am 21.09.2009 gemeinsam mit der Pflege<strong>und</strong><br />
Sozialberatung des Ev. <strong>Krankenhaus</strong>es <strong>und</strong> der<br />
<strong>Mülheim</strong>er AlzheimerSelbsthilfe über die Erkrankung auf.<br />
In <strong>Mülheim</strong> mit seiner relativ alten Bevölkerung gibt es<br />
etwa 2800 Demenzkranke; die Zahl steigt ständig. Im Ev. <strong>Krankenhaus</strong> wird die<br />
geriatrische Station den besonderen Erfordernissen entsprechend umgebaut.<br />
Speziell ausgebildete Pflegekräfte versorgen die Patienten.<br />
„Demenz ist noch nicht heilbar, lässt sich aber durch Medikamente verzögern“,<br />
so Dr. Andreas Schöpf. „Wichtig ist die Vorbeugung. Risikofaktoren sind Bluthoch<br />
druck, Diabetes, Nikotin, Alkohol <strong>und</strong> zu wenig Bewegung.“ ●<br />
Ev. <strong>Krankenhaus</strong> investiert in Neu- <strong>und</strong> Umbauten<br />
Umfangreiche bauliche Veränderungen sind ab Frühsommer 2010 geplant:<br />
Das Ev. <strong>Krankenhaus</strong> investiert in neue Patientenzimmer, die Modernisierung<br />
von Stationen, eine neue Intensivstation <strong>und</strong> eine neue Gynäkologie.<br />
Der Vorbau des Ev. <strong>Krankenhaus</strong>es zur Wertgasse<br />
hin wird um zwei weitere Etagen<br />
erweitert, wie diese Fotomontage zeigt.<br />
Drei Abende mit Harvey,<br />
dem unsichtbaren Hasen<br />
Die Große Bühne des <strong>Mülheim</strong>er<br />
Backstein Theater & Kultur spielt am<br />
23., 24. <strong>und</strong> 30. Januar 2010 wieder<br />
„Mein Fre<strong>und</strong> Harvey“. Die letzte Aufführung<br />
der Komödie am 30.01.2010<br />
ist eine Benefizvorstellung für das<br />
Hospiz <strong>Mülheim</strong>.<br />
Im März 2010 hat dann die neue Inszenierung<br />
von Dr. Heribert Lochthove<br />
Premiere, ein ShakespeareAbend.<br />
Beginn ist jeweils um 19 Uhr im Großen<br />
Kasino. Kostenlose Eintrittskarten gibt<br />
es über www.evkmh.de > Leib & Seele,<br />
an der Information in der Eingangshalle<br />
<strong>und</strong> beim Kartentelefon unter<br />
0208/ 3092067. ●<br />
Der Vorbau zur Wertgasse soll zwei<br />
zusätzliche Etagen erhalten. Darin<br />
finden Stationen mit insgesamt 60<br />
Betten Platz, die sich derzeit in den<br />
Häusern D <strong>und</strong> F befinden. Dort werden<br />
weitere Arztpraxen entstehen.<br />
Das baulich veraltete Haus C wird abgerissen<br />
<strong>und</strong> durch einen fünfstöckigen<br />
Neubau direkt an Haus A ersetzt.<br />
Die Investitionen, die das Ev. <strong>Krankenhaus</strong><br />
teilweise selbst finanziert,<br />
umfassen 22 Millionen Euro. Die aufwendigen<br />
Neuerungen schaffen mehr<br />
Komfort für die Patienten <strong>und</strong> verbesserte<br />
medizinische Standards, zudem<br />
sichern sie die Arbeitsplätze der mehr<br />
als 1200 Mitarbeitenden. ●<br />
Veta Louise (Annegret Hartmann) ist gram <br />
gebeugt: Ihr Bruder Elwood lebt mit einem<br />
imaginären weißen Hasen. Ihre Tochter<br />
Myrtle Mae (Carolin Fleuren) <strong>und</strong> Anwalt<br />
Gaffney (Gerd Fleuren) müssen sie stützen.<br />
punct :: Heft 2 :: Winter 2009/2010 3<br />
Szenenfoto: Andreas Mangen
.medizin<br />
Gemeinsam gut für Gefäße<br />
Das interdisziplinäre Gefäßzentrum baut seine Vernetzung innerhalb des Ev. <strong>Krankenhaus</strong>es<br />
<strong>und</strong> mit niedergelassenen Fachärzten weiter aus – der Patient profitiert.<br />
Die Ursache für Gefäßkrankheiten, Herzinfarkt<br />
<strong>und</strong> Schlaganfall ist oft dieselbe:<br />
verengte, verstopfte Arterien. Was liegt da<br />
näher, als die Patienten gemeinsam von<br />
Gefäßchirurgen, Kardiologen, Internisten<br />
<strong>und</strong> Radiologen behandeln zu lassen? Im<br />
Gefäßzentrum des Ev. <strong>Krankenhaus</strong>es<br />
arbeiten viele Spezialisten aus Klinik <strong>und</strong><br />
Praxis Hand in Hand. Dr. Alexander Stehr,<br />
Chefarzt der Gefäßchirurgischen Klinik,<br />
berichtet im punctInterview über<br />
Therapiefortschritte <strong>und</strong> Zukunftspläne.<br />
Wie verläuft die Behandlung eines Gefäßpatienten?<br />
Die ambulante Betreuung übernehmen in der<br />
Regel Hausärzte <strong>und</strong> niedergelassene Fachärzte.<br />
Ergeben sich Auffälligkeiten hinsichtlich<br />
einer Gefäßerkrankung, wird der Patient im<br />
Normalfall an einen niedergelassenen Gefäßchirurgen<br />
oder Phlebologen 1 überwiesen.<br />
Dieser leitet die nächsten diagnostischen<br />
Schritte ein. Ist ein stationärer Aufenthalt notwendig,<br />
wird der Patient in Absprache ins<br />
<strong>Krankenhaus</strong> eingewiesen. Experten verschie<br />
dener Fachrichtungen behandeln ihn<br />
im Gefäßzentrum weiter. All dies erfolgt in<br />
enger Zusammenarbeit. Mit niedergelassenen<br />
Gefäß chirurgen halten wir regelmäßige Be <br />
sprechungen ab, mit der Gefäßchirurgischen<br />
Praxis <strong>Mülheim</strong> sogar täglich.<br />
Wer leitet den Patienten als seine Vertrauensperson<br />
durch die Therapie?<br />
Bei gefäßchirurgischen Erkrankungen ist<br />
unsere Klinik innerhalb des Gefäßzentrums<br />
die bettenführende Abteilung. Die Assistenz,<br />
Fach <strong>und</strong> Oberärzte bilden für den Patienten<br />
den „Lotsen“ durch die verschiedenen Fachabteilungen.<br />
Als Ansprechpartner für die<br />
niedergelassenen Ärzte ist der diensthabende<br />
Oberarzt telefonisch immer direkt erreichbar.<br />
Welche Schritte unternehmen Sie, um andere<br />
Fachgebiete enger in die Therapie der Gefäßpatienten<br />
einzubinden?<br />
Wir haben bereits eine enge Kooperation mit<br />
dem Institut für Diagnostische <strong>und</strong> Inter ventionelle<br />
Radiologie unseres Hauses <strong>und</strong> der<br />
Gefäßchirurgischen Praxis <strong>Mülheim</strong> aufgebaut.<br />
Als nächstes werden wir insbesondere mit der<br />
Klinik für Kardiologie bei der gemeinschaftlichen<br />
Betreuung der Patienten <strong>und</strong> der Diagnostik<br />
vor Operationen enger zusammen<br />
arbeiten. Gefäßchirurgische <strong>und</strong> kardiologische<br />
Patienten leiden oft unter demselben Krank<br />
4<br />
heitsbild, der allgemei<br />
nen Arteriosklerose<br />
2 .<br />
Mit Privatdozent Dr.<br />
Philip Hilgard, Chefarzt<br />
der Abteilung<br />
für Innere Medizin<br />
<strong>und</strong> Gastro entero logie<br />
der Medizinischen<br />
Klinik, kooperieren<br />
wir eng innerhalb<br />
des neuen Schlaganfallkonzepts<br />
<strong>und</strong><br />
werden das in der<br />
nächsten Zeit weiter<br />
ausbauen, ebenso<br />
die Zusammen arbeit<br />
mit niedergelassenen<br />
Spezialisten für<br />
Diabetes, Gefäß <strong>und</strong><br />
Nierenerkrankungen.<br />
Dieser Prozess hat<br />
begonnen, muss aber<br />
konse quent weiter<br />
geführt werden.<br />
Welche neuen Therapieverfahren<br />
bringen<br />
besonders deutliche<br />
Fortschritte in der<br />
Behandlung häufiger<br />
Gefäßleiden mit sich?<br />
Insbesondere bei der<br />
Behandlung des Aorten aneurysmas 3 im Brust<br />
<strong>und</strong> im Bauchbereich sind durch neue interventionelle<br />
Verfahren 4 große Fortschritte für<br />
den Patienten entstanden. Früher mussten wir<br />
mit einem Bauch oder Brustschnitt behandeln,<br />
heute reicht oftmals ein kleiner Schnitt<br />
im Bereich der Leiste. Die Abdichtung des<br />
Gefäßes erfolgt durch die Leistengefäße mit<br />
sogenannten Stentgrafts 5 . Ähnliches gilt für<br />
die Behandlung der Schau fensterkrankheit 6 .<br />
Während wir früher oft einen Bypass angelegt<br />
haben, behandeln wir die meisten Engstellen<br />
<strong>und</strong> kurzen Verschlüsse in diesem Bereich nun<br />
über eine Gefäßauf dehnung. Das Gefäß er reichen<br />
wir mit einer Punktion durch die Haut.<br />
Das Gefäßzentrum ist bereits bis 2012 durch<br />
die Gesellschaft für Gefäßchirurgie (DGG)<br />
zertifiziert. Wie geht es dann weiter?<br />
Die nächste Zertifizierung streben wir<br />
zusammen mit der Radiologie als sogenannte<br />
„ZweifachZertifizierung“ an. Diese würde<br />
dann bis 2015 Bestand haben.<br />
Dr. Alexander Stehr, Chefarzt der Gefäßchirurgischen Klinik seit August 2008, mit einer<br />
Darstellung der Blutgefäße im menschlichen Körper.<br />
Sind andere Zentren, etwa das neue Herz <strong>und</strong><br />
Gefäßzentrum am Elisabeth<strong>Krankenhaus</strong> in<br />
Essen, direkte Konkurrenz für <strong>Mülheim</strong>?<br />
Bedenken Sie, dass im Ruhrgebiet mehr als<br />
fünf Millionen Menschen leben. Da etwa jeder<br />
fünfte Mensch über 65 eine periphere arterielle<br />
Verschlusskrankheit 6 hat <strong>und</strong> jeder H<strong>und</strong>ertste<br />
über 65jährige an einem Aortenaneurysma 3<br />
leidet, sollten wir die Konkurrenz eher positiv<br />
verstehen.<br />
Jedes Gefäßzentrum muss seine eigenen<br />
Schwerpunkte aufbauen. Die große Zahl der<br />
Patienten wird allen derzeit existierenden<br />
Zentren genug Arbeit bereiten. Selbstverständlich<br />
ist es wichtig, den Patienten nicht<br />
nur gute Medizin anzubieten, sondern das<br />
gesamte Arbeitsfeld sowohl patientenorientiert<br />
als auch ökonomisch sinnvoll zu gestalten.<br />
Ich denke, wir in unserem Gefäßzentrum sind<br />
dafür auf einem guten Weg. ●<br />
Das Interview führte Gudrun Heyder
.medizin<br />
Ganzheitliche Diagnostik <strong>und</strong> Therapie<br />
Chefärzte zum Gefäßzentrum: Es ist medizinisch auf dem neuesten Stand, mindert Risiken<br />
für die Patienten <strong>und</strong> schafft Transparenz.<br />
Chefarzt Prof. Dr. Feraydoon Niroomand referiert aus der<br />
Sicht des Kardiologen über Gefäßkrankheiten.<br />
Prof. Dr. Feraydoon Niroomand,<br />
Chefarzt der Kardiologischen Klinik<br />
„Der Vorteil eines Gefäßzentrums liegt aus<br />
meiner Sicht in der ganzheitlichen Diagnostik<br />
<strong>und</strong> Therapie begründet. Verengte oder verstopfte<br />
Haupt, Arm oder Beinschlagadern<br />
sind zu über 95 % verursacht durch Arteriosklerose<br />
2 .<br />
Patienten mit Gefäßleiden haben ein erhöhtes<br />
Risiko für Herzleiden <strong>und</strong> Schlaganfall. Es<br />
liegt also im Interesse der Patienten, dass wir<br />
im Gefäßzentrum alle betroffenen Gefäßregionen<br />
untersuchen <strong>und</strong> in Absprache miteinander<br />
eine gezielte Behandlung rechtzeitig<br />
einleiten können. Das ist auch vor einer geplanten<br />
Gefäßoperation wichtig, um Risiken<br />
für den Patienten zu vermindern.“ ●<br />
punct :: Heft 2 :: Winter 2009/2010<br />
Chefarzt Prof. Dr. Claus NolteErnsting demonstriert die Gefäßdiagnostik im Institut für Diagnostische <strong>und</strong> Interventionelle<br />
Radiologie. Interventionell (eingreifend) bedeutet etwa, mittels Kathetern Blutgefäße per Stent oder Ballon aufzudehnen.<br />
Prof. Dr. Claus NolteErnsting,<br />
Chefarzt des Instituts für Diagnostische <strong>und</strong><br />
Interven tionelle Radiologie<br />
„Der Vorteil unseres interdisziplinären Gefäßzentrums<br />
ist aus meiner Sicht, dass wir eine<br />
sehr umfassende Gefäßmedizin durch ein fachübergreifendes<br />
Expertenteam anbieten. Die<br />
beteiligten Ärzte kennen sich auch mit den<br />
neuesten <strong>und</strong> komplexen Therapien bestens aus.<br />
Der Behandlungsweg ist zwischen den kooperierenden<br />
Abteilungen klar geregelt <strong>und</strong> für<br />
die Patienten sowie für zuweisende Ärzte verständlich<br />
<strong>und</strong> nachvollziehbar.<br />
Wir können Gefäßspezialisten optimal ausbilden,<br />
neue Diagnostik <strong>und</strong> Therapieverfahren<br />
einsetzen <strong>und</strong> am wissenschaftlichen Fortschritt<br />
mitwirken. Den Patienten kommen das hohe<br />
Niveau <strong>und</strong> unsere große Erfahrung zugute." ●<br />
Dr. HansGeorg Knoob führt interessierte Besucher durch<br />
die Gefäßchirurgische Praxis <strong>Mülheim</strong> im Ärztehaus D des<br />
Ev. <strong>Krankenhaus</strong>es.<br />
Info<br />
1) Phlebologe: Spezialist für Gefäß, insbesondere<br />
Venenerkrankungen wie z.B. Krampfadern.<br />
2) Arteriosklerose: Systemerkrankung der<br />
Schlagadern (Arterien), führt zu Ablagerungen<br />
von Blutfetten, Blutgerinnseln, Bindegewebe<br />
<strong>und</strong> auch Kalk in den Gefäßwänden.<br />
3) Aortenaneurysma: Aussackung der Hauptschlagader,<br />
meistens im Bauchraum. Ein Durchbruch<br />
des geweiteten Blutgefäßes ist lebensgefährlich.<br />
4) interventionell: minimalinvasives Verfahren, oft<br />
durch die Haut oder kleinen Hautschnitt möglich.<br />
5) Stentgraft: Metallgeflecht, das mit einem<br />
blut<strong>und</strong>urchlässigen Textilstoff bezogen ist.<br />
6) Schaufensterkrankheit (periphere arterielle<br />
Verschlusskrankheit): schmerzhafte Störung der<br />
arteriellen Durchblutung der Beine.<br />
zur Person<br />
Dr. Ivan Radkov (46) ist seit 01.10.2009 Oberarzt<br />
der Gefäßchirurgischen Klinik. Er wechselte vom<br />
Marien Hospital Buer, Gelsenkirchen, an das EKM.<br />
Das Wirkungsfeld des versierten <strong>und</strong> erfahrenen<br />
Operateurs wird sowohl in der Diagnose als auch<br />
in der Therapie liegen.<br />
5
.medizin<br />
Meergrünes Schimmern im Auge<br />
Dr. Zaher Sbeity, Experte für den Grünen Star, ist seit September 2009 Oberarzt in der<br />
Augenklinik <strong>Mülheim</strong> <strong>und</strong> baut den GlaukomBereich aus.<br />
Dr. Lösche <strong>und</strong> Dr. Sbeity besprechen Bef<strong>und</strong>e, die am Heidelberg Retina Tomographen (im Hintergr<strong>und</strong>) gemacht wurden.<br />
Mit diesem Gerät wird der Sehnervkopf mithilfe eines Laserstrahls präzise vermessen.<br />
Chefarzt Dr. Cay Christian Lösche stellte<br />
sich gemeinsam mit Dr. Sbeity zum punct<br />
Interview.<br />
Warum haben Sie gerade Herrn Dr. Sbeity als<br />
Oberarzt an die Augenklinik geholt?<br />
Dr. Lösche: Dr. Sbeity hat besondere Erfahrungen<br />
in der Diagnostik <strong>und</strong> Therapie des<br />
Grünen Stars. Über mehrere Jahre widmete er<br />
sich an der berühmten „Ear and Eye Infirmary“<br />
unter Prof. Robert Ritch in New York dem<br />
Glaukom als Spezialgebiet in Forschung <strong>und</strong><br />
Patientenversorgung.<br />
6<br />
zur Person<br />
Zaher Sbeity wurde am 26. Mai 1973 in Beirut<br />
(Libanon) geboren.<br />
Er studierte in Beirut <strong>und</strong> Kursk (Russland).<br />
Seine AssistenzarztZeit <strong>und</strong> FacharztAusbildung<br />
absolvierte er in Bonn <strong>und</strong> London. Danach ging<br />
er zur Erlangung der Spezialisierung im Glaukombereich<br />
für drei Jahre nach New York an die<br />
renommierte „Ear and Eye Infirmery“, zuletzt als<br />
Assistant Professor of Ophthalmology <strong>und</strong><br />
Director of Glaucoma Research.<br />
Der ledige Oberarzt spricht sechs Sprachen:<br />
seine Muttersprache Arabisch, Englisch, Deutsch,<br />
Russisch, Französisch <strong>und</strong> Spanisch. Er reist <strong>und</strong><br />
wandert gern, spielt Tennis <strong>und</strong> Tischtennis.<br />
Der Grüne Star ist eine heimtückische, langsam<br />
fortschreitende Augenerkrankung, die<br />
trotz aller technischen Möglichkeiten selten<br />
früh diagnostiziert wird. Mit Einrichtung einer<br />
Glaukomabteilung wollen wir hier weiterhelfen<br />
<strong>und</strong> neben einer ausgefeilten Diagnostik auch<br />
das gesamte Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten<br />
zur Verfügung stellen.<br />
Herr Dr. Sbeity, warum sind Sie von New York<br />
nach <strong>Mülheim</strong> gekommen?<br />
Dr. Sbeity: Nicht nur, weil die Lebensqualität<br />
in <strong>Mülheim</strong> so hoch ist, sondern besonders,<br />
weil es mich reizt, den GlaukomBereich zu<br />
gestalten <strong>und</strong> meine Erfahrung aus den amerikanischen<br />
TherapieStrategien einzubringen.<br />
Außerdem wollte ich gern mit Herrn Dr. Lösche<br />
zusammenarbeiten.<br />
Was fasziniert Sie an der Therapie des<br />
Glaukom?<br />
Dr. Sbeity: Das Glaukom ist eine besondere<br />
Herausforderung. Es gibt bis heute keine allgemeingültige<br />
Therapie. Darum ist es interessant,<br />
sich in die Entwicklung neuer Diagnose<br />
<strong>und</strong> Therapieansätze einzubringen.<br />
Ein zweiter Gr<strong>und</strong> ist, dass ich gern mit<br />
Menschen arbeite: Das Glaukom erfordert<br />
eine Langzeitbehandlung. So entsteht eine<br />
<strong>ja</strong>hrelange ArztPatientBeziehung.<br />
Wie kann es sein, dass ein Patient einen<br />
GesichtsfeldAusfall an einem Auge lange<br />
Zeit nicht bemerkt?<br />
Dr. Lösche: Das Gehirn legt die SehErgebnisse<br />
beider Augen zusammen <strong>und</strong> gleicht<br />
Lücken in der Wahrnehmung aus. So bleibt<br />
ein Ausfall über lange Zeit unbemerkt. Darum<br />
ist es wichtig, sich ab dem 45. Lebens<strong>ja</strong>hr<br />
regelmäßig untersuchen zu lassen, bei zusätzlichen<br />
Risikofaktoren wie familiärer Vorbelastung<br />
sogar öfter <strong>und</strong> früher.<br />
Wie therapiert man das Glaukom?<br />
Dr. Sbeity: Das Glaukom ist nicht heilbar.<br />
Man kann nur das Fortschreiten der Erkrankung<br />
<strong>und</strong> damit die Erblindung verhindern.<br />
Einfach erklärt ist das Glaukom wie ein verstopftes<br />
Waschbecken bei laufendem Wasserhahn,<br />
nur dass hier die Flüssigkeit nirgendwohin<br />
abfließen kann. Regelmäßige Gabe<br />
von Augentropfen vermindert die Kammerwasserproduktion<br />
<strong>und</strong> sorgt für eine Abfluss<br />
Verbesserung. Zusätzlich kann man mit Laser<br />
arbeiten oder chirurgisch ein Sickerkissen<br />
setzen, eine zusätzliche Abfluss möglichkeit.<br />
Was sind ihre schönsten Erlebnisse bei<br />
GlaukomPatienten?<br />
Dr. Sbeity: Es ist sehr schön, das Vertrauensverhältnis<br />
mit so vielen Patienten zu erleben,<br />
die dank regelmäßiger, langjähriger Behandlung<br />
gut sehen können <strong>und</strong> schmerzfrei sind. ●<br />
Info<br />
Glaukom<br />
Das Interview führte Regina Bollinger<br />
Der „Grüne Star“ ist eine der häufigsten Erkrankungen<br />
des Sehnervs. Das griechische Wort<br />
„glaukos“ bedeutet grün. Bei einem Glaukom<br />
Anfall schwillt die Hornhaut an <strong>und</strong> schimmert<br />
meergrün. Das deutsche Wort „Star“ kommt vom<br />
starren Blick eines Erblindeten.<br />
Nach der neuesten Definition ist das Glaukom<br />
eine Schädigung, die durch zu geringe Durchblutung<br />
des Sehnervs in Beziehung zu einem zu<br />
hohen Augeninnendruck entsteht.<br />
Ein GlaukomAnfall ist eine spezielle Form des<br />
Grünen Stars. Er kommt aus heiterem Himmel.<br />
Der Abfluss für das Kammerwasser ist verstopft,<br />
der Augeninnendruck steigt schlagartig an. Der<br />
Augapfel ist steinhart. Weitere Symptome wie<br />
Übelkeit <strong>und</strong> Erbrechen lassen zunächst auf<br />
MagenDarmErkrankungen schließen.<br />
Patienten mit einem Glaukomanfall sollten um <br />
gehend den Augenarzt aufsuchen. In den meisten<br />
Fällen werden sie dann notfallmäßig in die Augenklinik<br />
eingewiesen. Die Ambulanz steht r<strong>und</strong> um<br />
die Uhr für Notfallpatienten bereit.
.medizin<br />
Guter Draht zu den Niedergelassenen<br />
Die Klinik für Unfallchirurgie <strong>und</strong> Orthopädie arbeitet eng mit den <strong>Mülheim</strong>er (Fach)Ärzten<br />
zusammen, zum Beispiel mit der Orthopädischen Praxis Dr. Breyer & Dr. Reinecke.<br />
Oberarzt Dr. Ulf Kerkhoff, Klinik für Unfallchirurgie<br />
<strong>und</strong> Orthopädie am Ev. <strong>Krankenhaus</strong><br />
Für die Genesung <strong>und</strong> Heilung seiner<br />
Patienten schafft das Ev. <strong>Krankenhaus</strong><br />
beste Voraussetzungen durch den direkten<br />
Kontakt mit den <strong>Mülheim</strong>er Arztpraxen.<br />
Wie die Zusammenarbeit funktioniert,<br />
schildert punct am Beispiel der Orthopädischen<br />
Praxis Dr. Breyer & Dr. Reinecke<br />
in <strong>Mülheim</strong>Saarn. Die Ärzte aus Klinik<br />
<strong>und</strong> Praxis stehen in ständigem Austausch,<br />
etwa bei der Behandlung von Patienten<br />
mit Osteoporose.<br />
„Die Kommunikation an der Schnittstelle klappt<br />
hervorragend“, erklärt Oberarzt Dr. Ulf Kerkhoff,<br />
Leiter der Sektion Wirbelsäule. „Zwar sind<br />
wir nur für die stationäre Akut ver sorgung<br />
zuständig, aber natürlich liegt uns daran, dass<br />
unsere Patienten auch danach best möglich<br />
behandelt werden. Und dazu braucht es den<br />
engen Austausch mit den niedergelassenen<br />
Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen.“ Kommt zum Beispiel<br />
ein Patient mit einem Wirbelbruch als<br />
Notfall ins Ev. <strong>Krankenhaus</strong>, wird der Wirbelkörper<br />
mit einer operativen BallonKyphoplastie<br />
1 zunächst aufgerichtet <strong>und</strong> anschließend<br />
auszementiert. Wenn der Verdacht<br />
einer Osteoporose als Ursache für den Bruch<br />
nahe liegt, empfehlen Dr. Kerkhoff oder<br />
Chefarzt Dr. Willy Izbicki dem Patienten,<br />
nach seiner Entlassung einen entsprechenden<br />
Spezialisten seiner Wahl aufzusuchen.<br />
Zu diesen niedergelassenen Kollegen gehören<br />
unter anderem auch die Fachärzte für Orthopädie<br />
<strong>und</strong> Unfallchirurgie Dr. Peter Breyer<br />
<strong>und</strong> Dr. Ulrich Reinecke. Die Zusammen<br />
Dr. Peter Breyer <strong>und</strong> Dr. Ulrich Reinecke in ihrer Orthopädischen Gemeinschaftspraxis in Saarn. Die niedergelassenen Fachärzte setzen auf<br />
die unkomplizierte Zusammenarbeit mit der Klinik.<br />
arbeit mit ihnen läuft perfekt: „Wir beraten uns<br />
mehrfach am Tag telefonisch mit den Kollegen<br />
in der Klinik für Unfallchirurgie <strong>und</strong> Orthopädie.<br />
Wir sprechen über Patienten, die zur<br />
ambulanten Weiterbehandlung zu uns kommen<br />
<strong>und</strong> über Patienten, die wir zur statio nären<br />
Versorgung ins Ev. <strong>Krankenhaus</strong> überweisen.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Häufigkeit dieser Er krankung<br />
geht es oft um Osteoporosepatienten.“<br />
Osteologie 2 zählt neben Sportmedizin, Schmerz<br />
<strong>und</strong> Chirotherapie sowie Akupunktur zu den<br />
Schwerpunkten der beiden Spezialisten.<br />
Deshalb haben sie ihre Gemeinschaftspraxis<br />
in Saarn mit einem hochmodernen Osteodensitometer<br />
ausgerüstet. Das Gerät zur Knochendichtemessung<br />
ist eines von nur zweien in<br />
<strong>Mülheim</strong>, das die Knochendichte leitliniengerecht<br />
mittels der sogenannten DPXA<br />
Methode an der Wirbelsäule misst. Es dient<br />
der frühzeitigen Diagnose <strong>und</strong> der regelmäßigen<br />
Verlaufsbeurteilung der Erkrankung.<br />
Bestätigt ihre Untersuchung den Anfangsverdacht<br />
der Klinikärzte, können Dr. Peter<br />
Breyer <strong>und</strong> Dr. Ulrich Reinecke umgehend<br />
einen Therapie plan entwerfen <strong>und</strong> sich noch<br />
einmal mit Oberarzt Dr. Ulf Kerkhoff besprechen.<br />
„Das geht bei uns zusätzlich zu den<br />
formellen Behand lungsberichten ganz unbürokratisch<br />
per Handy“, erzählt dieser. „So können<br />
wir alle Fragen sofort gemeinsam klären.“<br />
Die vorbildliche Kommunikation zwischen<br />
Evangelischem <strong>Krankenhaus</strong> <strong>und</strong> Facharztpraxis<br />
optimiert für den Osteoporose<br />
Patienten den Behandlungs ablauf. Denn je<br />
früher die Therapie beginnt, desto besser.<br />
Weitere Brüche können vermieden <strong>und</strong> die<br />
Heilungs chancen verbessert werden. ●<br />
punct :: Heft 2 :: Winter 2009/2010 7<br />
Info<br />
Elke Sichelschmidt<br />
Osteoporose<br />
Osteoporose ist eine stoffwechselbedingte<br />
Erkrankung der Knochen, deren Dichte dabei fortschreitend<br />
abnimmt. Oft bleibt sie bis zu einem<br />
Knochenbruch unerkannt. In Deutschland sind<br />
ca. jede dritte Frau <strong>und</strong> jeder fünfte Mann jenseits<br />
des 50. Lebens<strong>ja</strong>hres betroffen. Wird die Erkrankung<br />
frühzeitig erkannt <strong>und</strong> behandelt, lässt sich<br />
Osteoporose heilen oder deren Ausprägung<br />
erheblich mindern.<br />
Risikofaktoren:<br />
Familiäre Belastung, Menopause, Fehlernährung,<br />
Untergewicht, Tabak <strong>und</strong> Alkoholkonsum, Bewegungsmangel,<br />
Alter<br />
Zur Therapie gehören:<br />
Medikamente, ggf. Hormone, Calcium, Vitamin D,<br />
Ernährungsumstellung, Gymnastik, Sport<br />
1) Kyphoplastie: minimalinvasives Verfahren bei<br />
Wirbelbrüchen. Über kleine Kanülen werden<br />
zwei Ballons in den Wirbel eingeführt <strong>und</strong> unter<br />
hohem Druck mit Kontrastmittel aufgefüllt.<br />
Der gebrochene Wirbel richtet sich auf diese<br />
Weise auf. Knochenzement wird anschließend<br />
eingespritzt, härtet in Minuten aus <strong>und</strong> stabilisiert<br />
den Wirbel in der aufgerichteten Stellung.<br />
2) Osteologie: Lehre von den Knochen <strong>und</strong> dem<br />
Skelettsystem<br />
Fotos Breyer <strong>und</strong> Reinecke: privat
.pflege/ausbildung<br />
Menschlichkeit mit auf den Weg geben<br />
Die dreijährige Ausbildung im Institut der ATEGRIS bereitet intensiv auf den anspruchsvollen<br />
Berufsalltag vor. Drei junge Ges<strong>und</strong>heits <strong>und</strong> KrankenpflegerInnen erzählen.<br />
Die Ges<strong>und</strong>heits <strong>und</strong> Krankenpflegerinnen Gabriele Pöppinghaus <strong>und</strong> Lorraine Sieg kümmern sich liebevoll um ihre<br />
Patientin Burglind Zabel. Auf Station 7 liegen geriatrische <strong>und</strong> internistische Patienten der Medizinischen Klinik.<br />
Zwei frisch examinierte Pflegerinnen aus<br />
zwei Generationen haben im Juni 2009 ihren<br />
Dienst auf Station 7 angetreten. Die Diakonieschwestern<br />
Gabriele Pöppinghaus, 44,<br />
<strong>und</strong> Lorraine Sieg, 21, pflegen geriatrische<br />
<strong>und</strong> internistische Patienten. „Das ist täglich<br />
eine neue Herausforderung <strong>und</strong> anstrengend,<br />
aber schön“, sind sich beide einig.<br />
„Die Ärzte <strong>und</strong> die Therapeuten sind sehr<br />
nett <strong>und</strong> kooperativ.“<br />
Lorraine Sieg begann nach der 11. Schulklasse<br />
mit der PflegeAusbildung. Gabi Pöppinghaus<br />
war zuvor Friseurin, Verkäuferin <strong>und</strong> lange<br />
selbstständig. Mit 40 machte sie eine Ausbildung<br />
zur Krankenpflegehelferin. „Danach wollte<br />
ich noch mehr lernen.“ Mit großem Erfolg:<br />
Sie schloss die Krankenpflegeausbildung als<br />
Klassenbeste mit der Note 1,0 ab. Der Pflegeberuf<br />
hat bei beiden Familientradition:<br />
Sr. Lorraines Mutter arbeitet im Ev. Wohnstift<br />
Dichterviertel, ihr Bruder auf Station 20.<br />
Sr. Gabis Tochter lernt im Institut der ATEGRIS<br />
im dritten Semester.<br />
Die Kolleginnen fühlen sich durch die dreijährige<br />
Ausbildung in der Klasse von Evangelia<br />
Tsiafouli bestens auf ihren Berufsalltag vorbereitet.<br />
„Frau Tsiafouli hat uns über das Fachliche<br />
hinaus sehr viel mit auf den Weg gegeben“,<br />
8<br />
erzählt Sr. Gabi. „Vor allem Menschlichkeit<br />
<strong>und</strong> die Fähigkeit, unser Handeln zu hinterfragen.“<br />
Sr. Lorraine: „Sie hat uns beigebracht,<br />
Menschen immer ernst zu nehmen, egal, was<br />
ist, <strong>und</strong> unsere soziale Kompetenz gestärkt.<br />
Während der Ausbildung war einer für den<br />
anderen da. Auf der Station ist das genauso.<br />
Um die Patienten gut zu pflegen, muss man<br />
in einem Boot sitzen.“<br />
„Wichtig ist, flexibel zu sein.<br />
Jeden Tag erwartet uns etwas Neues.“<br />
Sr. Gabi berichtet, wie erfahren die Lehrerin<br />
im Umgang mit Sterben <strong>und</strong> Trauerbegleitung<br />
ist <strong>und</strong> wie viel sie von ihr lernen konnten.<br />
„Wenn ein Patient stirbt, versuchen wir einen<br />
würdigen Abschied zu gestalten. Außerdem<br />
hat sie uns ermutigt, uns etwas zu trauen.<br />
Lorraine <strong>und</strong> ich singen zum Beispiel mit den<br />
dementen Patienten, die nicht mehr sprechen.<br />
Darauf reagieren sie oft sehr gut.“<br />
Trotz ihrer unterschiedlichen Lebenserfahrung<br />
tragen die Kolleginnen genauso viel Verantwortung.<br />
„Wir sind durch die Ausbildung gleich<br />
qualifiziert“, betont Sr. Gabi. „Lorraine ist für<br />
ihr Alter sehr weit <strong>und</strong> geht ruhig <strong>und</strong> verständnisvoll<br />
mit den Patienten <strong>und</strong> Ange hörigen<br />
um.“ Der Jüngeren gefällt an Sr. Gabi, dass sie<br />
Liby Karimpil versorgt behutsam das Auge von Herbert<br />
Fretzen, Patient der Augenklinik auf Station 33.<br />
so zugewandt ist <strong>und</strong> sich auch im Stress Zeit<br />
für jeden Patien ten nimmt. Ihre anspruchsvolle<br />
Arbeit füllt die beiden sym pathischen<br />
<strong>und</strong> gewissenhaften Ges<strong>und</strong> heits <strong>und</strong> Krankenpflegerinnen<br />
aus. „Wichtig ist, flexibel zu<br />
sein. Jeden Tag erwartet uns etwas Neues.“<br />
Liby Karimpil gehört seit seinem Examen im<br />
Mai 2009 zum Team der Station 33 der Augenklinik.<br />
„Ich wollte immer schon in der Pflege<br />
arbeiten, wie meine Eltern“, erzählt der herzliche<br />
30jährige. „Auch wenn Krankheiten nicht<br />
immer heilbar sind, kann man den Patienten<br />
Freude geben <strong>und</strong> sie psychisch unterstützen.<br />
Mir macht der Umgang mit den Menschen<br />
sehr viel Spaß.“<br />
Die Ausbildung im Institut der ATEGRIS fand<br />
Liby Karimpil „super“. „Wir konnten bereits<br />
als Azubis Teilverant wortung tragen, uns wurde<br />
etwas zugetraut. Ich bin sehr gut auf den<br />
Berufs alltag vorbereitet <strong>und</strong> kann 80 Prozent<br />
des Gelernten eins zu eins umsetzen.“<br />
Der gebürtige Inder verbrachte bereits sein<br />
Prak tikum während der Ausbildung in der<br />
Augen klinik. „Es ist sehr schön auf Station 33,<br />
aber auch oft stressig. Die Motivation muss<br />
stimmen.“ ●<br />
Gudrun Heyder
.pflege/ausbildung<br />
Bestens ausgebildet für den Pflegeberuf<br />
Die Ausbildung im Institut der ATEGRIS ist vielfältig <strong>und</strong> individuell. Die Pädagogen legen<br />
Wert auf die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit <strong>und</strong> eine lebendige Gemeinschaft.<br />
Mit einem festlichen Begrüßungsgottesdienst<br />
empfangen die Kollegen die neuen<br />
Auszubildenden. Beim Einführungstag<br />
„Stiftung Transparent“ lernen sie dann<br />
neue Mitarbeitende aus allen Bereichen<br />
vom Handwerker bis zum Chefarzt kennen,<br />
außerdem die Betriebsleitung <strong>und</strong> das Leitbild<br />
des <strong>Krankenhaus</strong>es <strong>und</strong> der Stiftung.<br />
„Die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler sollen sich<br />
willkommen fühlen <strong>und</strong> bei diesen ersten<br />
Begegnungen erfahren, dass ihre Person <strong>und</strong><br />
ihre Meinung unabhängig von Hierarchien<br />
gefragt sind“, erläutert Silke Rothert, Leiterin<br />
des Bildungsinstituts. Die DiplomPflegepädagogin<br />
legt Wert auf eine moderne, sehr professionelle<br />
Ausbildung <strong>und</strong> auf individuelle<br />
Förderung. Die Identifi kation mit dem diakonischen<br />
Selbstverständnis des Ev. Kranken<br />
Silke Rothert, Leiterin des Aus, Fort <strong>und</strong> Weiterbildungsinstituts<br />
der ATEGRIS<br />
Auszubildende wirken stets an der Gestaltung des Einführungsgottesdienstes mit.<br />
Hier (v.li.):Cemile Schneider, Gurbet Elif Al, Nils Kornfeld <strong>und</strong> Ünzile Gynaydin beim Einführungsgottesdienst 2008.<br />
hauses wird vorausgesetzt. In Projekten lernen<br />
die jungen Menschen, sich auf den richtigen<br />
Umgang mit Patienten <strong>und</strong> Angehörigen vorzubereiten.<br />
„Im Workshop Theaterpädagogik etwa schulen<br />
wir die emotionale, personale <strong>und</strong> soziale<br />
Kompetenz“, erläutert Silke Rothert. „Sich selbst<br />
<strong>und</strong> sein Gegenüber zu reflektieren <strong>und</strong> den<br />
Perspektivwechsel zu üben ist ein wichtiger<br />
Bestandteil der Ausbildung. Der Unterricht<br />
ist handlungsorientiert. Es geht um Herausforderungen<br />
im Pflegealltag, z. B. auf Gewalt<br />
von Demenzkranken richtig zu reagieren.“<br />
Im neuen Projekt „Demenz <strong>und</strong> Ernährung“<br />
entwickelt eine Schulklasse ein kreatives Konzept,<br />
um dem häufigen Problem der Mangelernährung<br />
zu begegnen. Im bewährten zweiwöchigen<br />
Praxismodul „Schüler leiten eine<br />
Station“ übernehmen die Auszubildenden die<br />
Verantwortung für die gesamte Organisation<br />
<strong>und</strong> Pflege auf einer Station. Erfahrene Praxisanleiter<br />
begleiten sie. So lernen die Schüler,<br />
Probleme selbst zu lösen <strong>und</strong> selbstständig<br />
zu handeln. Nach drei Jahren Ausbildung sind<br />
sie hoch qualifiziert <strong>und</strong> haben Erfahrungen<br />
in vielen Praxisfeldern sammeln können.<br />
Die Professionalisie rung der Ges<strong>und</strong> heitsfachberufe<br />
ist Institutsleiterin Silke Rothert<br />
wichtig. „Für besonders engagierte Schüler<br />
eignet sich der neue duale Bache lorStudiengang<br />
Health Care Studies in Kooperation mit<br />
der Hamburger FernHochschule. Im zweiten<br />
Ausbildungs<strong>ja</strong>hr beginnt parallel das achtsemestrige,<br />
praxis orientierte Fernstu dium.“ ●<br />
punct :: Heft 2 :: Winter 2009/2010 9<br />
Info<br />
Ev. Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungsinstitut<br />
In der Backsteinschule an der Kettwiger Straße<br />
durchlaufen bis zu 90 junge Menschen gleichzeitig<br />
die dreijährige Ausbildung zum Ges<strong>und</strong>heits <strong>und</strong><br />
Krankenpfleger. Eine Besonderheit sind die zwei<br />
Ausbildungsträger: das Ev. <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Mülheim</strong><br />
<strong>und</strong> die Schwesternschaft des Ev. Diakonievereins<br />
in Berlin.<br />
Leitung<br />
Silke Rothert, silke.rothert@ategris.de<br />
Gudrun Heyder<br />
Sekretariat<br />
Karoline Alexandre de Campos, Irina Palmer<br />
Tel. 0208/3092308<br />
karoline.alexandredecampos@ategris.de<br />
irina.palmer@ategris.de<br />
Postanschrift<br />
Wertgasse 30 · 45468 <strong>Mülheim</strong> an der Ruhr<br />
Das Jahresprogramm liegt im Ev. Kranken haus aus<br />
<strong>und</strong> ist unter www.ategris.de als download erhältlich.
.stiftung<br />
Umfassende Hilfe sofort <strong>und</strong> jederzeit<br />
Die Ambulante Diakonie bietet mehr als qualifizierte Pflege. Sie organisiert alles, was der<br />
Patient zuhause nach einem <strong>Krankenhaus</strong>aufenthalt oder im Bedarfsfall braucht.<br />
Armina Bouarfa startet in einem der neuen Dienstwagen zu ihren Patienen. Ihr Dienstrucksack ist mit an Bord.<br />
Die Altenpflegerin war auch Fotomodell für die neue PKWFlotte der Ambulanten Diakonie.<br />
Brigitte Otto leitet den ambulanten<br />
Pflege dienst der Stiftung seit Mai 2009.<br />
„Wir möchten noch schneller <strong>und</strong> individu<br />
eller auf den akuten Bedarf jedes<br />
Patienten reagieren“, erklärt die 46jährige.<br />
punct fragte sie, mit welchen Pflege <strong>und</strong><br />
ServiceLeistungen die Patienten rechnen<br />
können.<br />
Was bietet die Ambulante Diakonie über die<br />
eigentliche Pflege hinaus?<br />
Wichtig ist, dass sich jeder Mensch mit seinen<br />
Bedürfnissen wahrgenommen fühlt. Wir nehmen<br />
unseren diakonischen Auftrag ernst <strong>und</strong><br />
möchten den Patienten Zeit <strong>und</strong> Zuwendung<br />
geben. Wir haben Pflegeteams gebildet, die<br />
stets dieselben Patienten versorgen, damit sie<br />
immer vertraute Gesichter sehen.<br />
Insgesamt vier speziell ausgebildete Pflegerinnen<br />
können zukünftig vor allem schwerkranke<br />
Krebspatienten zu Hause versorgen.<br />
Außerdem nehmen wir an den Fortbildungen<br />
zur Pflege geriatrischer Patienten für die<br />
Mitarbeiter des neuen Ev. Wohnstift Dichterviertel<br />
teil, um nach demselben Konzept 1 mit<br />
demenzkranken Menschen arbeiten zu können.<br />
Wie sehen Ihre umfassenden Leistungen aus,<br />
an einem Beispiel erklärt?<br />
Eine Patientin hat kürzlich einen Schlaganfall<br />
erlitten. Ihr Sohn lebt in Italien <strong>und</strong> konnte nur<br />
10<br />
kurz in <strong>Mülheim</strong> bleiben. Er hat sich an uns<br />
gewandt. Wir haben organisiert, dass seine<br />
Mutter seit der Entlassung aus dem <strong>Krankenhaus</strong><br />
zuhause r<strong>und</strong>um versorgt ist: mit qualifizierter<br />
Pflege, Essen auf Rädern, Unterstützung<br />
im Haushalt, Hilfsmitteln aus dem Sanitätshaus,<br />
Medikamenten aus der Apotheke <strong>und</strong><br />
der Therapie bei einer Logopädin. Der individuelle<br />
Bedarf bestimmt unsere Leistung.<br />
Mit Partnern wie der Seniorenhilfe <strong>und</strong> dem<br />
Sozialamt sind wir eng vernetzt.<br />
Wie bauen Sie den Service für die Patienten<br />
weiter aus?<br />
Wir haben FeedbackKarten eingeführt: Jeder<br />
Patient erhält gelbe Karten mit Sonnen <strong>und</strong><br />
Regensymbol <strong>und</strong> kann ankreuzen, ob er sich<br />
gefreut oder geärgert hat <strong>und</strong> ob ich ihn<br />
an rufen oder besuchen soll. So braucht er sich<br />
nicht direkt an seine Pflegerin zu wenden,<br />
wenn ihn etwas stört <strong>und</strong> er Angst vor ihrer<br />
Reaktion hat. Ebenfalls neu sind Zeitgutscheine,<br />
mit denen Angehörige Extras bei uns<br />
erwerben können, die sich der Patient wünscht,<br />
für die ihnen aber selbst die Zeit fehlt: einen<br />
schönen Spaziergang, Verwöhnen mit Aromatherapie<br />
oder Vorlesen vor dem Schlafengehen.<br />
Und jeder Patient bekommt von uns ein persönliches<br />
Notfallblatt, wo in großer Schrift<br />
alle wichtigen Telefonnummern wie Arzt <strong>und</strong><br />
Apotheke stehen.<br />
Gibt es weitere Fortschritte?<br />
Ja, einen in ganz <strong>Mülheim</strong> sichtbaren: Unsere<br />
neue Fahrzeugflotte mit 13 gelben Kleinwagen<br />
ist seit kurzem im Einsatz. Und wir haben die<br />
Tourenplanung modernisiert: Unsere neue<br />
Computersoftware gibt Signale, wenn etwa<br />
ein neuer Patient dazu gekommen ist. Von<br />
der Zentrale aus können wir die Touren bei<br />
akutem Bedarf verändern. Die Mitarbeiterinnen<br />
sehen das unterwegs auf ihrem Handy<br />
<strong>und</strong> fahren dann zu dem jeweiligen Patienten.<br />
Wie sind Ihre Erfahrungen mit dem Team der<br />
Ambulanten Diakonie?<br />
Ich bew<strong>und</strong>ere, mit welcher Kraft <strong>und</strong> Motivation<br />
sich die Mitarbeiterinnen um die Patienten<br />
kümmern. Sie tragen ein hohes Maß an Verantwortung.<br />
Ich möchte optimale Rahmenbedingungen<br />
für ihre Arbeit schaffen. ●<br />
Info<br />
Das Interview führte Gudrun Heyder<br />
Brigitte Otto, Leiterin der Ambulanten Diakonie, informiert<br />
eine Patientin in deren Wohnung über die Pflege<br />
<strong>und</strong> Serviceleistungen, die für sie infrage kommen.<br />
Ambulante Diakonie<br />
Schulstr. 10a<br />
45468 <strong>Mülheim</strong> an der Ruhr<br />
www.pflegeeinrichtungenmh.de<br />
Leitung<br />
Brigitte Otto, Tel. 0208/3092860<br />
brigitte.otto@evkmh.de<br />
Pflegedienstleitung<br />
Manuela Plettau, Tel. 0208/3092861<br />
Verwaltung<br />
Michaela Geödert/Christel Kudnich<br />
Tel. 0208/3092863<br />
1) Das Ev. Wohnstift Dichterviertel arbeitet mit<br />
dem psychobiografischen Pflegemodell für<br />
demenzkranke Menschen nach Prof. Böhm.
Heimisch im Dichterviertel<br />
.stiftung<br />
Herta Walter (92) gefällt es im neuen Ev. Wohnstift so gut, dass ihre Schwester auch dort<br />
eingezogen ist. Familie Walter lebte zuvor in der benachbarten Bruchstraße.<br />
Ein Umzug mit 92, <strong>und</strong> dann noch die<br />
geliebte Selbstständigkeit aufgeben? Für<br />
viele Senioren ein harter Schritt. Umso<br />
schöner, wenn man positiv überrascht wird<br />
<strong>und</strong> noch dazu in der Nachbarschaft bleiben<br />
kann. Wie Herta Walter. Mehr als 50 Jahre<br />
lang wohnte sie in der Bruchstraße, jetzt<br />
lebt sie im Ev. Wohnstift Dichterviertel –<br />
<strong>und</strong> ist richtig angetan.<br />
„Ich hätte nicht gedacht, dass ich hier mal<br />
landen würde“, schmunzelt Herta Walter,<br />
Jahrgang 1917, verschmitzt. Doch im Leben<br />
kommt es oft anders als man denkt. Damals<br />
in ihrer masurischen Heimat in Ostpreußen<br />
hatte sie auch nicht damit gerechnet, dass es<br />
sie irgendwann ins Ruhrgebiet verschlägt. Zu<br />
idyllisch war die Kindheit auf dem Lande, in<br />
einem Mietshaus direkt auf dem Hof der<br />
höheren Knaben <strong>und</strong> Mädchenschule eines<br />
kleinen Örtchens. Dort ist sie als Tochter<br />
Regine Stoltze begleitet Herta Walter bei einem kleinen<br />
Spaziergang r<strong>und</strong> um das Ev. Wohnstift Dichterviertel.<br />
eines Kleinbahners <strong>und</strong> seiner Frau mit drei<br />
Geschwistern aufgewachsen. Der Vater war<br />
nicht sehr politisch, aber Demokrat. Und so<br />
konnte sie jeden Tag auch mit jüdischen<br />
Fre<strong>und</strong>innen Faustball spielen, war paddeln<br />
oder schwimmen. „Mit Wonne“, lacht sie.<br />
„Ich war immer sehr sportlich.“<br />
Bewohnerin Herta Walter <strong>und</strong> Pastorin Regine Stoltze vom Sozialen Dienst mögen <strong>und</strong> verstehen sich. Die Seniorin ist<br />
trotz ges<strong>und</strong>heitlicher Einschränkungen aktiv <strong>und</strong> unternehmenslustig.<br />
Der Krieg zwang sie als Fern schrei be rin nach<br />
Berlin <strong>und</strong> ihren Ver lobten Willi als Soldat<br />
nach Russ land. 1945 heirateten die beiden<br />
<strong>und</strong> ergriffen gleich nach der Kapitulation die<br />
Flucht Richtung Westen. Über Blan kenburg<br />
ka men die Walters nach <strong>Mülheim</strong>. Der Gatte<br />
fand gleich Arbeit in einem Fuhrbe trieb.<br />
„Er war so zuverlässig“, er klärt die Senio rin<br />
stolz, „wenn er gesagt hat, er kommt um fünf,<br />
dann war er auch da.“ Zunächst wohnte das<br />
Paar in einer Garage, aber vom Lastenausgleich<br />
konn ten sie sich bald ein zweigeschossiges<br />
Haus bauen. Willi machte sich selbstständig,<br />
Herta zog drei Söhne groß, engagierte<br />
sich in der Frauenhilfe der evangelischen<br />
Kirchen ge meinde <strong>und</strong> pflegte nachbarschaftliche<br />
Kontakte. In der Bruchstraße verlebte<br />
die Familie schließlich viele glückliche Jahre.<br />
Auch nach dem Tod ihres Ehemannes fühlte<br />
sich Herta Walter dort weiterhin sehr wohl.<br />
Eigentlich wollte sie demnächst mit ihrer<br />
Schwester Gerda ins Parterre ihres Hauses<br />
ziehen. Aber plötzlich brach Herta Walter auf<br />
der Straße zusammen. Danach ging es einfach<br />
nicht mehr allein. Auch, weil das Erinnerungsvermögen<br />
nachließ. Jetzt macht sie im Wohnstift<br />
Gedächtnistraining bei Ergotherapeut<br />
Panayotis NaoumisKühnl. „Er hat mir sehr<br />
geholfen“, berichtet sie munter. Es gefällt ihr<br />
hier gut. „Die Leute sind nett <strong>und</strong> das Essen<br />
ist lecker. Ich habe ordentlich zugenommen.“<br />
Wenn sie nicht gerade an den vielen Aktivitäten<br />
des Stifts teilnimmt, hört sie Radio oder<br />
ist mit dem Rollator im Viertel unterwegs.<br />
Einsam ist Herta Walter jedenfalls nicht. Die<br />
Kinder kommen oft zum Kaffee, der Pfarrer<br />
brachte ihr einen Blumenstrauß <strong>und</strong> die<br />
Frauenhilfe war auch schon da. Kein W<strong>und</strong>er,<br />
dass Herta Walters 94jährige Schwester<br />
Gerda Borrmann inzwischen auch in das Ev.<br />
Wohnstift Dichterviertel eingezogen ist. So<br />
können die beiden Schwestern ihre Wohngemeinschaftspläne<br />
doch noch verwirklichen –<br />
<strong>und</strong> werden obendrein bestens versorgt. ●<br />
Ev. Wohnstift Dichterviertel (WSD)<br />
Eichendorffstraße 2 · 45468 <strong>Mülheim</strong> an der Ruhr<br />
Tel. 0208/409380<br />
Beratung/Anmeldung<br />
Melanie Kortheuer, Tel. 0208/40938311<br />
melanie.kortheuer@evkmh.de<br />
Leitung<br />
Harald Schaal, Tel. 0208/40938308<br />
harald.schaal@evkmh.de<br />
Pflegedienstleitung<br />
Sr. Sieglinde Hornke, Tel. 0208/40938312<br />
sieglinde.hornke@evkmh.de<br />
www.dichterviertel-mh.de Elke Sichelschmidt<br />
punct :: Heft 2 :: Winter 2009/2010 11<br />
Info<br />
Elke Sichelschmidt
.intern<br />
Ich bin dann mal woanders<br />
Mitarbeitende hospitieren in anderen Bereichen, um ihr Blickfeld zu erweitern.<br />
Das Projekt fördert die reibungslose Zusammenarbeit der Berufsgruppen.<br />
Vertauschte Rollen für einen Tag: Ralf Kutscher, Krankenpfleger im ZentralOP, erhält bei Geschäftsführer Volker Feldkamp Einblicke in die Aufgaben des Vorstands.<br />
Martin GroßeKracht, Vorstand Informationstechnik/Finanzen, sieht im ZentralOP bei einer Operation zu <strong>und</strong> lässt sich von Ralf Kutscher die komplexen Abläufe erklären.<br />
Der Finanzvorstand im Operationssaal,<br />
der OPPfleger in der Geschäftsführung:<br />
Was wie verkehrte Welt klingt, hat sich aus<br />
dem Projekt „Interne Kommunikation“ der<br />
Stabsstelle Personal <strong>und</strong> Organisationsentwicklung/Qualitätsmanagement<br />
im Ev.<br />
<strong>Krankenhaus</strong> entwickelt. Spannend <strong>und</strong><br />
sinnvoll finden es die Mitarbeitenden, die<br />
bereits in einer anderen Abteilung hospitiert<br />
haben. Prädikat: unbedingt empfehlenswert.<br />
Einen Tag lang schnuppern die freiwilligen<br />
Teilnehmer in einen Bereich hinein, der mit<br />
ihrem eigenen Job keine oder wenige Berührungspunkte<br />
hat – scheinbar. Denn im Mikrokosmos<br />
<strong>Krankenhaus</strong> sind alle Abteilungen<br />
miteinander vernetzt. Für komplexe, strukturierte<br />
Abläufe r<strong>und</strong> um die bestmögliche<br />
Versorgung der Patienten ist es wichtig, dass<br />
die Mitarbeitenden die Arbeitsweise anderer<br />
Abteilungen kennen <strong>und</strong> verstehen. Einige<br />
der Teilnehmer schildern, was sie bei ihrer<br />
Hospitation Beeindruckendes erlebt haben.<br />
Martin GroßeKracht, Vorstand Information<br />
s technik/Finanzen g ZentralOP<br />
„Ich habe den kompletten Ablauf einer<br />
Operation miterlebt <strong>und</strong> mir imponiert die<br />
sehr gute medizinische <strong>und</strong> pflegerische<br />
Leistung im ZentralOP. Die maximal hochgradige<br />
Vernetzung <strong>und</strong> zugleich Abhängigkeit<br />
zwischen operierenden Ärzten <strong>und</strong> Pflege,<br />
Anästhesie, OPKoordination, Informations<br />
<strong>und</strong> Medizintechnik sowie Materialausstattung<br />
12<br />
hat sich mir neu erschlossen. Mein Fazit:<br />
absolut lohnenswert!“<br />
Melanie Wagner, Klinikkommunikation<br />
g AugenklinikOP<br />
„Ich habe fünf verschiedene Augenoperationen,<br />
das Einschleusen, die Anästhesie, das Ausleiten<br />
<strong>und</strong> die Begleitung im Aufwach<br />
raum miterlebt. Mich hat<br />
fasziniert, wie ein Auge von<br />
innen aussieht <strong>und</strong> wie klein<br />
die Operationsinstru mente<br />
sind. Man lernt die Arbeit<br />
der anderen Abteilungen zu<br />
schätzen. Die Mitarbeiter der<br />
Augenklinik üben ihren Beruf mit viel Herz<br />
<strong>und</strong> Freude aus. Es war auf alle Fälle eine<br />
Bereicherung.“<br />
Ralf Kutscher, Krankenpfleger im Zentral<br />
OP g Geschäftsführung<br />
„Ich habe Einblicke in verschiedene Aufgaben<br />
des <strong>Krankenhaus</strong>managements bekommen<br />
wie Terminplanung, Planungssitzungen <strong>und</strong><br />
Mitarbeitergespräche. Ich empfand mich als<br />
Mitarbeiter, der gern gesehen <strong>und</strong> vertrauenswürdig<br />
ist. Durch diese Erfahrung fühle ich<br />
mich in guten Händen, denn die Geschäftsführung<br />
ist fachlich kompetent besetzt.“<br />
Beate Menne, Breast Care Nurse 1 ,<br />
Gynäkologische Ambulanz/BrustZentrum<br />
g Intensivstation 20<br />
„Im Frühdienst auf der konservativen Intensivstation<br />
habe ich unter anderem Einblicke in<br />
die aktuelle Pflege intensivpflichtiger<br />
Patienten bekommen,<br />
eine Notfallintervention<br />
bei Herz rhythmusstörungen<br />
miterlebt <strong>und</strong> eine neue<br />
Generation von Beatmungsgeräten<br />
kennen gelernt. Ich<br />
habe mich willkommen gefühlt.<br />
Hospitation ist Horizonterwei terung, gibt eine<br />
neue Sichtweise, fördert das Ver ständ nis füreinander<br />
<strong>und</strong> schützt vor Betriebs blindheit.“<br />
Bettina Westphal, Medizinische Doku <br />
men tationsassistentin Station 10<br />
g Personal <strong>und</strong> Organisationsentwicklung/<br />
Qualitätsmanagement<br />
„Ich habe neue Erkenntnisse über das komplexe<br />
Aufgaben <strong>und</strong> Leistungsspektrum dieser<br />
Ab teilung gewonnen, zum<br />
Beispiel über die Umsetzung<br />
<strong>und</strong> Koordination von Projek <br />
ten. Beeindruckend fand ich<br />
die professionelle Fachkompe<br />
tenz der Mitarbeiter sowie<br />
die mir vermittelte informative<br />
Transparenz hinsichtlich der<br />
Zielumsetzung unseres Hauses. Ich bin dankbar<br />
für die Erfahrung, einmal über den Tellerrand<br />
hinausschauen zu können.“ ●<br />
Gudrun Heyder<br />
Info<br />
1) Breast Care Nurse: Pflege <strong>und</strong> Beratungsexpertin<br />
für Brustkrebspatientinnen
Starke Kinder, starke Eltern<br />
punct :: Heft 2 :: Winter 2009/2010<br />
.aktiv<br />
Das Ev. <strong>Krankenhaus</strong> engagiert sich in der Stiftung „Jugend mit Zukunft“ des Ev. Kirchenkreises.<br />
Das Ziel: Lebensperspektiven für junge Menschen schaffen.<br />
Kinder <strong>und</strong> Jugendliche selbstsicher <strong>und</strong><br />
verantwortungsbewusst machen, Familien<br />
bei der Erziehung unterstützen: Dafür setzt<br />
sich die 2002 gegründete Stiftung „Jugend<br />
mit Zukunft“ erfolgreich ein. Sie finanziert<br />
Projekte in <strong>Mülheim</strong>, die Erfahrungen in<br />
der Gemeinschaft ermöglichen <strong>und</strong> soziale<br />
Kompetenz stärken.<br />
„Um Zukunft aktiv gestalten zu können,<br />
brauchen junge Menschen Zuwendung, Anerken<br />
nung <strong>und</strong> Regeln für das Miteinander“,<br />
erklärt Pfarrer Frank Kastrup, geschäftsführender<br />
Vorstandsvorsitzender der Stiftung.<br />
Durch ihre Mitglieder (s. Info) ist diese in<br />
<strong>Mülheim</strong> gut vernetzt <strong>und</strong> setzt ihre Ziele<br />
in ganz verschiedenen Bereichen um. „Die<br />
Resonanz ist ausgesprochen positiv.“<br />
Einige Projektbeispiele:<br />
Für Schwangere <strong>und</strong> junge Mütter zwischen<br />
16 <strong>und</strong> 21 Jahren bieten die Ev. Familienbildungs<br />
stätte <strong>und</strong> die Ev. Beratungsstelle für<br />
Schwangerschaftskonflikte des Diakonischen<br />
Werks gemeinsam einen wöchentlichen Treff<br />
an. „Seit 2003 schaffen wir für die jungen<br />
Frauen eine Möglichkeit sich auszutauschen:<br />
über das Mutterwerden, die schulische oder<br />
berufliche Situation, die Partnerschaft <strong>und</strong><br />
die Kindererziehung“, erzählt Sabine Boeger.<br />
Mit zwei weiteren Kursleiterinnen betreut die<br />
DiplomPädagogin die Teilnehmerinnen in<br />
der Gruppe <strong>und</strong> bei Einzelbesuchen intensiv.<br />
„Die jungen Frauen schließen hier Fre<strong>und</strong>schaf<br />
ten <strong>und</strong> sie wissen, dass sie sich bei uns<br />
immer Hilfe holen können. Die Stiftung<br />
ermöglicht, dass dieses Angebot kostenlos ist“,<br />
freut sich Sabine Boeger. „Es ist uns ein<br />
Herzensanliegen, dass das so bleibt.“<br />
Beim CourageTraining lernen die TeilnehmerInnen, wie sie<br />
auf gewalttätiges Verhalten selbstsicher reagieren <strong>und</strong> die<br />
Situation entschärfen können.<br />
Sabine Boeger leitet die jungen Mütter im "Diakonie am Eck" bei der Zubereitung einer leckeren Mahlzeit an.<br />
Ein weiteres kostenfreies Angebot der Ev.<br />
Bera tungsstelle ist SAFE (Sichere Aus bildung<br />
für Eltern). Eltern lernen in dieser Seminarreihe,<br />
die Signale ihres Babys richtig zu deuten<br />
<strong>und</strong> feinfühlig darauf zu reagieren. Dr. Franz<br />
Maurer, Leiter der Beratungsstelle: „Aus un <br />
se rer Arbeit wissen wir, dass Kinder, die mit<br />
dieser Sicherheit aufwachsen, selbstbewusster<br />
<strong>und</strong> belastbarer werden." Eine KrisenHotline<br />
bietet darüber hinaus schnelle Hilfe für die<br />
Eltern, wenn sie dringend einen Rat brauchen.<br />
Ein Projekt für junge Frauen <strong>und</strong> Männer,<br />
die in der Jugendarbeit des Kirchenkreises<br />
aktiv sind, ist das CourageTraining. Pastor<br />
Torsten Möller vom Jugendreferat betont:<br />
„Wir können diese einjährige Ausbildung an<br />
Wochenenden nur anbieten, weil die Stiftung<br />
sie finanziert. Das Training sensibilisiert die<br />
Teilnehmer für Gewaltsituationen <strong>und</strong> stärkt<br />
ihr Selbstbe wusst sein. Sie lernen, wie man<br />
gefährliche Situationen deeskaliert.“ Als Multiplika<br />
toren wirken die jungen Leute in ihren<br />
Gemeinden.<br />
Weitere von der Stiftung geförderte Projekte<br />
sind Begegnungsreisen Jugendlicher zur Part <br />
ner kirche in North Carolina <strong>und</strong> zur Gedenk <br />
stätte in Auschwitz, „Surfpass“ – der sichere<br />
Umgang mit dem Internet für Kinder <strong>und</strong><br />
Eltern, Hausaufgabenhilfe, Ferienfreizeiten<br />
<strong>und</strong> die Schulung ehrenamtlicher Mitarbeiter.<br />
Spenden sind der verdienstvollen Stiftung<br />
sehr willkommen, damit sie ihre verantwortungsvolle<br />
Aufgabe in finanziell schwierigen<br />
Zeiten weiterhin wahrnehmen kann.<br />
Pfarrer Frank Kastrup: „Für uns als Stiftung<br />
gilt es, Verantwortung für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
zu übernehmen <strong>und</strong> uns da zu kümmern,<br />
wo Begleitung fehlt <strong>und</strong> wo das Leben von<br />
Anfang an gefährdet ist. Mit den Zuwendungen<br />
der Spender finanzieren wir Projekte, die die<br />
Perspektiven von Kindern positiv verändern<br />
<strong>und</strong> ein besseres Leben ermöglichen.“ ●<br />
Info<br />
Stiftung „Jugend mit Zukunft“<br />
Gudrun Heyder<br />
Vorstandsmitglieder<br />
Pfarrer Frank Kastrup, Kurator der Stiftung Ev.<br />
Kranken <strong>und</strong> Versorgungshaus, ist geschäftsführender<br />
Vorstandsvorsitzender der JugendStiftung.<br />
Stv. Vorsitzender ist Kinderarzt Dr. Jürgen Hower.<br />
Weitere Mitglieder: EKMGeschäftsführer Volker<br />
Feldkamp, Volkmar Spira, Dr. Otmar Schuster.<br />
Kuratoriumsmitglieder<br />
Chefarzt Prof. Dr. Jörg Vettermann ist Vorsitzender,<br />
Annette Sommerhoff, Leiterin der Ev. Familienbildungsstätte,<br />
ist stv. Vorsitzende. Weitere Mitglieder:<br />
Chefarzt Prof. Dr. Heino von Matthiessen,<br />
Dr. Franz Maurer, Pastor Torsten Möller, Pfarrer<br />
HansJoachim Norden, Prof. Dr. Manfred T. Reetz,<br />
Dr. Helmut Schäfer, Ulrich Schreyer, Thomas M. Wessel<br />
Ansprechpartner: Pfarrer Frank Kastrup<br />
Althofstr. 9, 45468 <strong>Mülheim</strong>, Tel. 0208/3003105,<br />
vorstand@jugendmitzukunft.de<br />
Stiftungskonten<br />
KD-Bank e. G.<br />
BLZ: 350 601 90 · Konto: 1013622015<br />
Sparkasse <strong>Mülheim</strong><br />
BLZ: 362 500 00 · Konto: 352016160<br />
13
.gedanken zur zeit<br />
Armut – was ist das eigentlich?<br />
Mitarbeitende der ATEGRIS kehren voller Eindrücke <strong>und</strong> neuer Erkenntnisse vom zweiwöchigen<br />
„WorkCamp“ im Partnerkrankenhaus Nyakahanga in Tansania zurück.<br />
Eine fröhliche Begegnung zwischen tansanischen Frauen <strong>und</strong> Kindern <strong>und</strong> Dorothee Lebeda, die seit 1. Oktober 2009 in der<br />
Pflege <strong>und</strong> Sozialberatung des Ev. <strong>Krankenhaus</strong>es <strong>Mülheim</strong> arbeitet.<br />
Anfang September 2009 reiste ich mit einer<br />
Gruppe von Mitarbeitern der Ev. Krankenhäuser<br />
<strong>Mülheim</strong> <strong>und</strong> Oberhausen zu<br />
un serem Partnerkrankenhaus in Tansania.<br />
Am dritten Tag entwickelte sich eine Diskussion<br />
zwischen uns, bei der ich viel über<br />
das kleine Wort Armut gelernt habe. Zuvor<br />
hatten wir bereits in unseren Berufen mitgearbeitet<br />
<strong>und</strong> das Land bei der Anreise<br />
im buchstäblichen Sinne erfahren.<br />
Tim Heinzen,<br />
Klinikkommu nikation<br />
14<br />
Ich wendete den Begriff<br />
Armut ziemlich leichtfertig<br />
auf unsere Gastgeber<br />
an. Für mich war<br />
dies eine angemessene<br />
Beschreibung für die<br />
extrem einfachen<br />
Bedingungen, die ich<br />
vorfand. Keineswegs<br />
wollte ich verletzend<br />
sein, aber mir fehlten<br />
andere Worte, um meine<br />
Beobach tungen zu beschreiben. Fahrräder<br />
werden als Schwerlastfahrzeuge gebraucht, es<br />
gibt keine Bürgersteige, sondern Asphaltpisten<br />
<strong>und</strong> im <strong>Krankenhaus</strong> liegen die Patienten in<br />
16Bett zimmern. „Was bedeutet Armut denn<br />
für Dich?“ lockte mich die Afrika erfahrene<br />
Oberin Doris Horn aus der Reserve.<br />
Gemeinsam fanden wir viele Zusammenhänge,<br />
in denen man das Wort Armut auch verwenden<br />
kann, die überhaupt nicht auf Tansania<br />
zutreffen. Es ist wie ein Baum, der aus unter<br />
schiedlichen Ästen besteht. Jeder Ast hat eine<br />
eigene Bedeutung <strong>und</strong> ökonomische Armut<br />
ist nur einer davon. Was ist zum Beispiel die<br />
Armut an Mitgefühl? Immer wieder wird<br />
Menschen Schreckliches angetan. Sei es aus<br />
Skrupellosigkeit oder bloßer Gedankenlosigkeit.<br />
Mitgefühl aber ist eine wichtige Eigenschaft,<br />
die viele von uns erst in die Lage versetzt, täglich<br />
kranken <strong>und</strong> hilfsbedürftigen Menschen<br />
beizustehen. Dies ist bei uns genauso wie in<br />
Tansania.<br />
Ein anderer starker Ast des Baumes ist die<br />
Armut an Zuversicht. Wer sie verliert, der muss<br />
Angst haben. Angst davor, dass eine Therapie<br />
versagt, dass in der Not niemand hilft oder<br />
dass das Leid kein Ende nimmt. Wenn man in<br />
die Gesichter der Patienten blickt, sieht man<br />
aber nicht bloß Angst. Man sieht auch Zu ver <br />
sicht! Weil es ein <strong>Krankenhaus</strong> gibt, weil<br />
jemand hilft <strong>und</strong> weil man nicht alleine ist.<br />
Ein dritter starker Ast ist die Armut an Würde.<br />
Sicher, die Bedingungen könnten besser sein<br />
<strong>und</strong> man könnte unter anderen Umständen<br />
viel mehr leisten. Aber deshalb in Selbst <br />
mit leid versinken <strong>und</strong> nichts tun? Das wäre<br />
würde los <strong>und</strong> wir erleben in Nyakahanga<br />
etwas anderes. Dieses <strong>Krankenhaus</strong> käme auch<br />
ohne unsere Hilfe gut zurecht. Es gibt hier<br />
Ärzte <strong>und</strong> Pfleger. Das zählt! Unser Beitrag ist<br />
nur eine Ergänzung, mehr nicht.<br />
„Genau das ist der Gr<strong>und</strong>, warum das Wort<br />
Armut im Berufsleben eigentlich nicht ver<br />
wendet wird“, meinte Oberarzt Dr. Olaf Heinen.<br />
„Es ist einfach zu ungenau.“ Selbstverständlich<br />
ist der Mangel an Ressourcen ein großes<br />
Problem: Wenn ein verschobener Ober schenkel<br />
bruch nicht operiert werden kann, weil<br />
die Instrumente fehlen, macht das betroffen.<br />
Wenn eine Darmspiegelung nur in einem<br />
200 km entfernten <strong>Krankenhaus</strong> durchgeführt<br />
werden kann, wird erst deutlich, wie gut wir<br />
in Deutschland versorgt sind. Spezialisten für<br />
Hals, Nasen <strong>und</strong> Ohrenerkrankungen, für<br />
Gynäkologie oder Chirurgie kommen nur<br />
zweimal im Jahr nach Nyakahanga! Obwohl<br />
diese Ressourcenknappheit überall zu schmerzhaften<br />
Kompromissen zwingt, umfasst der<br />
Begriff Armut doch viel mehr als bloß die<br />
Aspekte, die sich mit Geld erkaufen lassen.<br />
Dieser Abend hat nicht nur meinen Begriff<br />
des Wortes Armut verändert, sondern auch<br />
meine Wahrnehmung der folgenden Erlebnisse<br />
bereichert. Ich habe mich mehr auf<br />
Wesentliches konzentriert. Vielleicht wäre mir<br />
entgangen, wie meine tansanische Kollegin<br />
Dina bei ihrer Arbeit leise, aber w<strong>und</strong>erschön<br />
gesungen hat. Vielleicht hätte ich nicht bemerkt,<br />
dass ein Kind mit einem alten Fahrradreifen<br />
genauso viel Freude haben kann wie<br />
mit einem Computerspiel.<br />
Ganz sicher aber war ich mir, dass Fußball den<br />
Tansaniern genau soviel Spaß macht wie uns. ●<br />
Info<br />
Tim Heinzen<br />
Projekt „Einander Tim Heinzen, helfen“ Klinikkommunikation<br />
2008 schloss ATEGRIS einen Partnerschaftsvertrag<br />
mit dem <strong>Krankenhaus</strong> Nyakahanga. Es hat einen<br />
Versorgungsbereich von 400.000 Menschen, aber<br />
nur sechs Ärzte. Sie betreuen 4.500 Geburten im<br />
Jahr, behandeln Unfallopfer, Patienten mit Malaria<br />
<strong>und</strong> Durchfall <strong>und</strong> viele HIV <strong>und</strong> AIDSKranke. Eine<br />
Delegation aus Tansania besuchte das EKM im Juni<br />
2009. Ziel des Austausches ist, auf Augenhöhe miteinander<br />
zu arbeiten <strong>und</strong> voneinander zu lernen.<br />
Teilnehmer des „Work-Camps“<br />
EKM: Oberin Doris Horn, Ärztl. Leiter Zentralambulanz<br />
Ernst Georg Holstein, Oberarzt Dr. Olaf<br />
Heinen, Chirurg. Klinik, Erste Leitung Nachtdienst<br />
Frank Seifert, Fachkrankenpfleger Intensivstation<br />
20 Manfred Happe, Tim Heinzen.<br />
EKO.: Oberärztin Dr. Carla Oelgeschläger, Frauenklinik,<br />
MTLeitung Michael Konrad, Leitung Nachtwache<br />
Dorothee Lebeda, Dirk Ingenhoff, Zentraler<br />
Transportdienst.
100 Telefonate am Tag sind genug<br />
„Eine Chefsekretärin kocht Kaffee <strong>und</strong><br />
sitzt auf dem Schoß des Chefs.“ Soweit das<br />
Klischee. Falsch. Erstens kommt der Kaffee<br />
im Ev. <strong>Krankenhaus</strong> aus den Kaffeeautoma<br />
ten auf dem Flur. Und zweitens sitzt<br />
Annette Z<strong>und</strong>el auf ihrem Schreibtischstuhl<br />
in Zimmer 296, ganz oft mit einem Telefonhörer<br />
in der Hand.<br />
100 Anrufe in acht St<strong>und</strong>en: Aus Spaß hat sie<br />
eines Tages eine Strichliste geführt. Rechnet<br />
man lediglich zwei Minuten pro Gespräch,<br />
telefoniert die Sekretärin von Dr. Willy Izbicki,<br />
dem Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie<br />
<strong>und</strong> Orthopädie, täglich mehr als drei St<strong>und</strong>en.<br />
Patienten wollen etwas zu ihrer bevorstehenden<br />
Operation wissen, Praxen fragen nach Bef<strong>und</strong>en,<br />
Pharmavertreter möchten einen Termin vereinbaren.<br />
„Ich versuche immer, die Ruhe zu<br />
bewahren“, sagt Annette Z<strong>und</strong>el. Das gelingt<br />
ihr ziemlich gut. Auch dem 97. Anrufer nachmittags<br />
um 16.30 Uhr gibt sie noch geduldig<br />
Auskunft.<br />
Annette Z<strong>und</strong>el entspricht überhaupt nicht<br />
dem Klischee einer Vorzimmerdame. Sie trägt<br />
Jeans, TShirts <strong>und</strong> sportliche Schuhe statt<br />
adretter Kostüme <strong>und</strong> hochhackiger Pumps.<br />
Und sie verkörpert auch in keiner Weise die<br />
Macht des Vor zimmers – die Hürde, die man<br />
als Anrufer über winden muss, um an den ge <br />
wünschten Gesprächspartner heranzukommen.<br />
.porträt<br />
Chefarztsekretärin Annette Z<strong>und</strong>el ist auch als Diplomatin <strong>und</strong> Organisatorin gefragt.<br />
Ausgleich findet sie bei Wohnmobiltouren an die Mosel <strong>und</strong> den Gardasee.<br />
In der Natur erholt sich Annette Z<strong>und</strong>el von ihrer Arbeit,<br />
die hohe Ansprüche an Konzentration <strong>und</strong> Kommunikationsfähigkeit<br />
stellt.<br />
Natürlich versucht sie<br />
ihrem Chef unnötige<br />
Telefonate zu ersparen.<br />
Oder zeitaufwändige<br />
Gespräche zu vertagen,<br />
wenn der Chirurg<br />
gerade am Beginn<br />
eines stressigen<br />
OPTages steht. Eine<br />
Chefsekretärin muss<br />
diplomatisch handeln.<br />
Die gebürtige Mülhei<br />
merin hat eine<br />
Ausbil dung als Arzthelferin<br />
absolviert.<br />
Zunächst arbeitete<br />
sie in einer internistischen<br />
Praxis, 1981<br />
fing sie im Ev.<br />
<strong>Krankenhaus</strong> in der<br />
Anästhesie an. Als<br />
dort Ende der 80er<br />
Jahre die elektronischen<br />
Narkose proto <br />
kolle eingeführt wurden,<br />
fiel auf, dass sie<br />
gut mit dem Computer<br />
umgehen konnte. Sie<br />
wechselte ins Sekretariat.<br />
Ihr Vorteil: Sie ist mit medizinischen<br />
Fachausdrücken vertraut. PatientenAnmel dung<br />
<strong>und</strong> Abrech nungen kennt sie aus ihrem Job<br />
in der Praxis, weitere Computer kenntnisse hat<br />
sie sich in VHSKursen angeeignet.<br />
Was macht Annette Z<strong>und</strong>el, wenn sie gerade<br />
nicht telefoniert? „Als erstes überprüfe ich<br />
morgens die stationäre Belegung.“ Sie stellt<br />
sicher, dass sich jeder neue Patient tatsächlich<br />
in ein eigenes Bett legen kann. Denn es kommt<br />
vor, dass Patienten, die eigentlich entlassen<br />
werden sollten, wegen auftretender Komplika <br />
tionen doch noch länger auf der Station<br />
blei ben. Dann ist Organisationstalent gefragt.<br />
Anschließend erledigt sie die Post für den<br />
Chefarzt <strong>und</strong> die Oberärzte. Die Speldorferin<br />
sortiert vor. Dann schreibt sie Briefe <strong>und</strong> Mails,<br />
beschafft Unterlagen, telefoniert immer wieder.<br />
Als Chefarztsekretärin plant Annette Z<strong>und</strong>el<br />
die Zeit ihres Chefs. Sie vergibt die Termine für<br />
die privaten Sprechst<strong>und</strong>en <strong>und</strong> für Gespräche<br />
mit anderen Ärzten, trägt die stationären Aufnahmen<br />
in den Terminkalender ein <strong>und</strong> erinnert<br />
an den Geburtstag von Mitarbeitern. An<br />
Annette Z<strong>und</strong>el mit Dr. Willy Izbicki: Die Chefarztsekretärin organisiert den Tagesablauf<br />
des Chefarztes, der auch Ärztlicher Direktor des Ev. <strong>Krankenhaus</strong>es ist.<br />
seinen Hochzeitstag muss Frau Z<strong>und</strong>el Dr.<br />
Izbicki übrigens nicht erinnern. „Den weiß er<br />
selbst.“ Über ihn sagt die Sekretärin, die seit<br />
zehn Jahren mehr (Arbeits)Zeit mit Dr. Izbicki<br />
verbringt als seine Frau: „Mein Chef ist sehr<br />
pflegeleicht, nicht launisch, nicht aufbrausend.“<br />
In ihrer Freizeit tourt Annette Z<strong>und</strong>el mit<br />
ihrem Mann, einem Projektmanager, gerne im<br />
Wohnmobil durch die Gegend. „An verlängerten<br />
Wochenenden fahren wir manchmal an<br />
die Mosel, im Urlaub am liebsten nach Italien,<br />
zum Beispiel an den Gardasee, nach Lazise.“<br />
Später als Rentner wollen die beiden wochenlang<br />
die Welt erk<strong>und</strong>en.<br />
In <strong>Mülheim</strong> engagiert sich die begeisterte<br />
Wohnmobilistin, die auch gerne selbst hinterm<br />
Steuer sitzt, ehrenamtlich in der Freien<br />
Evange lischen Gemeinde in Styrum, joggt im<br />
Speldorfer Wald oder trifft sich zum Kegeln mit<br />
Kolleginnen. Eins macht sie am Feierabend<br />
gewiss nicht: st<strong>und</strong>enlang mit der besten<br />
Fre<strong>und</strong>in telefonieren. H<strong>und</strong>ert Gespräche<br />
am Tag sind genug. ●<br />
Gabriele Beautemps<br />
punct :: Heft 2 :: Winter 2009/2010 15
.personalia<br />
Oberin Doris Horn ist Präsidentin des<br />
DIAKONIA Weltb<strong>und</strong>s<br />
Pflegedienstleiterin Doris Horn wurde im Juli 2009<br />
auf der 20. internationalen Konferenz des DIAKONIA<br />
Weltb<strong>und</strong>s in Atlanta (USA) zur Präsidentin für die<br />
nächsten vier Jahre gewählt. Die Amtsinhaberin<br />
organisiert weltweite Tagungen, pflegt <strong>und</strong> erweitert<br />
das Netzwerk ökumenischdiakonischer Verbände.<br />
Doris Horn ist seit 1996 Vorstandsmitglied, seit 2006<br />
war sie Regionalpräsidentin für Europa <strong>und</strong> Afrika.<br />
Die Oberin hat elf Jahre in Nigeria gearbeitet <strong>und</strong><br />
bringt ihre umfassenden Erfahrungen in der anderen<br />
Kultur, Sprache <strong>und</strong> Kirche in den Weltb<strong>und</strong> ein. ●<br />
Neue Oberärzte im Ev. <strong>Krankenhaus</strong><br />
Dr. Zaher Sbeity ist seit September 2009 Oberarzt<br />
in der Augenklinik <strong>Mülheim</strong> <strong>und</strong> baut den Bereich<br />
Glaukom (Grüner Star) aus.<br />
16<br />
Oberin Doris Horn ist für<br />
den DIAKONIA Weltb<strong>und</strong><br />
r<strong>und</strong> um den Globus aktiv.<br />
Dr. Zaher Sbeity kommt<br />
aus New York an die<br />
Augenklinik <strong>Mülheim</strong>.<br />
Der gebürtige Libanese<br />
spricht sechs Sprachen.<br />
Dr. Ivan Radkov ist ein<br />
erfahrener Operateur <strong>und</strong><br />
bereichert Diagnostik<br />
<strong>und</strong> Therapie der Gefäßchirurgischen<br />
Klinik.<br />
Oberarzt Dr. Ivan Radkov ergänzt seit Oktober 2009<br />
das Team der Gefäßchirurgischen Klinik.<br />
Nähere Informationen finden Sie auf den Seiten 5<br />
<strong>und</strong> 6. ●<br />
Catrin Gekle verlässt ATEGRIS Ende 2009<br />
Die Leiterin des Marketing <strong>und</strong> des Change-<br />
Managements (Veränderungsmanagement) bei<br />
ATEGRIS verlässt das Haus zum Jahresende 2009.<br />
punct fragte die 40jährige nach den Gründen.<br />
Was hat Sie zu diesem Schritt bewogen?<br />
Dieser Schritt rührt daher, dass ich meine Kräfte<br />
fokussieren möchte, indem ich mein berufliches,<br />
familiäres <strong>und</strong> gesellschaftliches Engagement neu<br />
justiere. Als zweifache Mutter <strong>und</strong> ehrenamtlich<br />
stark engagiert, habe ich meine anspruchsvolle<br />
berufliche Aufgabe in den letzten vier Jahren in<br />
Teilzeitfunktion wahrgenommen. Ich habe mit vollem<br />
Herzen <strong>und</strong> viel Engagement Aufbauarbeit in der<br />
ATEGRIS betrieben. Das alles hat viel Kraft gekostet<br />
<strong>und</strong> zu meinem 40. Geburtstag habe ich mich ge <br />
fragt, wie lange ich in diesem Tempo laufen kann<br />
<strong>und</strong> will.<br />
Erzählen Sie etwas zu Ihrem ehrenamtlichen<br />
Engagement.<br />
Über meine Tochter etabliere ich ein innovatives<br />
Bildungsprojekt an der Gr<strong>und</strong>schule <strong>und</strong> die KiTa<br />
meines Sohnes ist eine Elterninitiative. Ich engagiere<br />
mich mit einer Gruppe von Christen in Seminaren<br />
zu den Themen Beziehung <strong>und</strong> Erziehung <strong>und</strong><br />
versuche Räume für Kinder <strong>und</strong> Erwachsene zu<br />
schaffen, in denen man Gott begegnen kann. In<br />
Südafrika bin ich in den Aufbau eines Aidswaisen<br />
Projektes eingestiegen.<br />
Welche Zukunftspläne haben Sie?<br />
Ich gönne mir ab Januar eine berufliche Auszeit,<br />
ein „Sabbatical“. In den nächsten sechs Monaten<br />
möchte ich herausfinden, wie ich meine Kräfte<br />
künftig am wirksamsten einsetze. So kann ich<br />
ATEGRIS in meinen Kernkompetenzen <strong>und</strong> in klar<br />
abgrenzbaren Themen noch beratend zur Seite<br />
stehen <strong>und</strong> der Abschied ist nicht so abrupt.<br />
Welche Weichen haben Sie in den Bereichen<br />
Marketing <strong>und</strong> Change-Management bei der<br />
ATEGRIS gestellt?<br />
Ich habe viel Energie darauf verwendet, tragfähige<br />
Gr<strong>und</strong>lagen zu schaffen. In der Klinikkommunikation<br />
haben wir einen neuen Intranet <strong>und</strong> einen<br />
innova tiven InternetAuftritt realisiert. Mit unserer<br />
Kam pagne der Augenklinik „Besser sehen. Besser<br />
leben.“ haben wir einen Award gewonnen. Das<br />
Arztportal ist eine der Maßnahmen, die auf eine<br />
bessere Zusammenarbeit mit den niedergelassenen<br />
Ärzten abzielen.<br />
Die Gestaltung des Eingangs <strong>und</strong> die Beschilderung<br />
im Neubau des EKO. folgen dem Konzept „Angstfreies<br />
<strong>Krankenhaus</strong>“, das wir seit zwei Jahren konsequent<br />
einsetzen.<br />
Im Rahmen des ChangeManagements habe ich<br />
die Strategie <strong>und</strong> Zielfindungsprozesse für alle<br />
Catrin Gekle hat bei ATEGRIS entscheidende Weichen<br />
gestellt. Nun beschreitet sie neue Wege.<br />
Organisationen gesteuert <strong>und</strong> deren Umsetzung<br />
begleitet. Eines unserer innovativsten Projekte, in<br />
dem viel Zukunft liegt, war die Neustrukturierung<br />
der Führung im EKO. mit medizinischpflegerischen<br />
ManagementTeams.<br />
Das EKM steht mit den vielen Chefarztwechseln vor<br />
einer neuen Ära, die es unter Führungsgesichtspunkten<br />
zu gestalten gilt. Die Organisation ist inzwi<br />
schen in der Führungsverantwortung viel breiter<br />
aufgestellt. Das aktuelle Projekt „Fokussierung der<br />
Kernkompetenzen“ passt hervorragend hinein <strong>und</strong><br />
wird das EKM ebenfalls in eine neue Zukunft führen.<br />
Wir können stolz darauf sein, wie bei uns unter<br />
den ungewissen politischen Rahmenbedingungen<br />
<strong>und</strong> in den verkrusteten Strukturen im <strong>Krankenhaus</strong>wesen<br />
proaktiv gehandelt wird.<br />
Wer wird Ihre Aufgaben in Zukunft wahrnehmen?<br />
Meine Position bei ATEGRIS, die in meiner persönlichen<br />
Kombination aus Marketing <strong>und</strong> Change<br />
ManagementKompetenz begründet lag, wird<br />
nicht neu besetzt. Meine Aufgaben nehmen künftig<br />
meine Kollegen wahr beziehungsweise zwei neue<br />
Funktionen unterhalb des Vorstandsvorsitzes: Change<br />
Management unter der Leitung von Michael Gerwinat<br />
<strong>und</strong> Marketing, bisher ohne namentliche Besetzung.<br />
Ein Wort zum Schluss...<br />
Mir wird künftig manches fehlen, denn die letzten<br />
vier Jahre haben mich in vielerlei Hinsicht bereichert.<br />
Es hat mir großen Spaß gemacht, Pionierarbeit zu<br />
leisten <strong>und</strong> mit Menschen zusammen zu arbeiten,<br />
die das Ges<strong>und</strong>heitswesen in die Zukunft bringen<br />
möchten.<br />
Ich bedanke mich bei allen Weggefährten für unsere<br />
Zusammenarbeit! Aber ich freue mich auch auf die<br />
Zeit, die vor mir liegt, denn ich betrachte es als Privileg,<br />
mir eine solche Auszeit nehmen zu können. ●
Wenn der Pastor kellnert …<br />
Wer als Patient auf Station 21 liegt, ist krebskrank<br />
<strong>und</strong> wird beispielsweise mit einer stationären<br />
Chemotherapie behandelt oder erhält<br />
Maßnahmen, um die Lebensqualität trotz der<br />
schweren Erkrankung möglichst angenehm<br />
zu gestalten. Die Schicksale sind stets berührend,<br />
aber die Stimmung auf der Station ist<br />
keineswegs gedrückt. Das liegt auch daran,<br />
dass die Pflegenden bewusst diesen Arbeitsplatz<br />
gewählt haben. „Alle, die hier arbeiten,<br />
wollten hier hin“, bringt Pfleger Michael Krause,<br />
stellvertretender Stationsleiter, die Berufung<br />
der Mitarbeiter auf den Punkt.<br />
Das wöchentliche „Café Auszeit“ im Aufenthaltsraum<br />
von Station 21 hat viele Väter <strong>und</strong><br />
Mütter, zum Beispiel das Ehepaar Horst <strong>und</strong><br />
Linda Jupe. Beide sind sozusagen „Urgestein“<br />
des Ev. <strong>Krankenhaus</strong>es (EKM): Er arbeitete als<br />
Masseur im Evitalfit, als es noch Bäderabteilung<br />
hieß, <strong>und</strong> sie in der Altenpflege des ehemaligen<br />
Ev. Altenkrankenheims (AKH). Im EKM haben<br />
sie sich vor Jahrzehnten kennengelernt <strong>und</strong><br />
verliebt. Im Ruhestand blieben sie „ihrem“<br />
<strong>Krankenhaus</strong> treu <strong>und</strong> wurden Grüne Dame<br />
<strong>und</strong> Grüner Herr. Schon im Altenkrankenheim<br />
gab es jede Woche Frau Jupes leckeren<br />
Kuchen mit Herrn Jupes hilfreicher Unterstützung.<br />
Anfang 2009 zog der gute Kuchengeist<br />
ins Haus D weiter.<br />
punct :: Heft 2 :: Winter 2009/2010<br />
.kultur/seelsorge<br />
Jede Woche können schwerkranke Patienten <strong>und</strong> ihre Angehörigen im „Café Auszeit“<br />
eine kleine Ablenkung mit Musik, Kaffee <strong>und</strong> Kuchen genießen.<br />
Musikerin Ulrike Dommer <strong>und</strong> Clara Schreyer, die ein freiwilliges<br />
soziales Jahr in der <strong>Krankenhaus</strong>seelsorge macht,<br />
bereiten Patienten <strong>und</strong> Angehörigen eine schöne St<strong>und</strong>e.<br />
Pastor Matthias Fuchs ist gerne als Kellner unterwegs:<br />
Er serviert den bettlägerigen Patienten beim Café Auszeit<br />
Linda Jupes köstlichen Kuchen.<br />
Horst <strong>und</strong> Linda Jupe <strong>und</strong> Pastor Matthias Fuchs bewirten einen Patienten mit Kaffee <strong>und</strong> Kuchen. Ges<strong>und</strong>heits <strong>und</strong><br />
Krankenpflegerin Naomi Heinrichs freut sich, wenn es eine Abwechslung für die Patienten gibt.<br />
„Der Duft von Waffeln <strong>und</strong> der Klang der Musik<br />
zieht dann durch den Stationsgang bis in die<br />
Patientenzimmer“, erzählt <strong>Krankenhaus</strong><br />
Musikerin Ulrike Dommer. Sie kommt mal mit<br />
dem Akkordeon, mal mit der Gitarre oder dem<br />
Klavier. Zunächst spielt sie Hintergr<strong>und</strong>musik,<br />
wechselt dann, je nach der Stimmung im Raum,<br />
zu bekannten Melodien <strong>und</strong> fragt schließlich<br />
nach Musikwünschen <strong>und</strong> Lieblingsliedern der<br />
Patienten. „Die Musik weckt Erinnerungen<br />
<strong>und</strong> gibt den Menschen Kraft, weil sie sich in<br />
schöne Zeiten zurückversetzen können“, weiß<br />
die erfahrene Musikerin.<br />
Dabei ist der Dienstag kein leichter Tag auf<br />
Station 21. Es ist oft der Tag, an dem Patienten<br />
weitere Diagnosen oder Bef<strong>und</strong>e erfahren.<br />
„Manche wollen dann lieber allein sein, andere<br />
suchen die Ablenkung. Auch dafür ist unser<br />
Angebot wichtig“, berichtet Schwester Christina<br />
Saam, Stationsleitung. Sr. Christina, die eine<br />
Ausbildung als PalliativeCare 1 Schwester ab <br />
solviert hat, ist es wichtig, dass es besondere<br />
Angebote für die krebskranken Patienten gibt.<br />
Zusammen mit der Seelsorge hat sie das<br />
„Café Auszeit“ aus der Taufe gehoben.<br />
Pastor Matthias Fuchs übernimmt gern die<br />
Kellnerrolle <strong>und</strong> bringt den bettlägerigen<br />
Patienten Kaffee <strong>und</strong> ein Stück von Frau Jupes<br />
Kuchen aufs Zimmer. Die übrigen Teilnehmer<br />
sitzen im Aufenthaltsraum, wo eine gelöste<br />
Stimmung herrscht. Pfarrerin Klaudia Schma<br />
lenbach unterhält sich mit Patienten <strong>und</strong> trinkt<br />
einen Kaffee mit. Sie erzählt eine Begebenheit<br />
aus dem Café Auszeit: „Ein schwerkranker<br />
Mann wünschte sich sein Lieblingslied. Er<br />
lauschte dem Lied lächelnd, Hand in Hand<br />
mit seiner Frau, der die Tränen kamen ...“<br />
Das Café Auszeit bietet besondere Momente.<br />
Es nimmt Menschen mit auf musikalische<br />
Ausflüge <strong>und</strong> auf eine Leckerei – ein kleines<br />
Stückchen Urlaub von der Krankheit. ●<br />
Info<br />
Regina Bollinger<br />
Das Café Auszeit für Patienten der Onkologie <strong>und</strong><br />
ihre Angehörigen findet dienstags ab 14.45 Uhr<br />
auf Station 21 in Haus D statt. Die Teilnahme ist<br />
kostenlos. Einmal im Monat bietet die Kleine<br />
Bühne des <strong>Mülheim</strong>er Backstein Theater & Kultur<br />
„Erlesenes im Café Auszeit“, eine literarisch<br />
unterhaltsame Auszeit am Abend. Den Tee dazu<br />
sponsert der Teeladen Gschwendner.<br />
Ansprechpartnerin: Erste Stationsleitung<br />
Sr. Christina Saam, Tel. 0208/3094615,<br />
christina.saam@evkmh.de<br />
1) Palliativ-Care-Schwester/Palliativmedizin:<br />
medizinisch lindernde Behandlung schwer<br />
kranker Patienten, bei denen keine Heilung mehr<br />
zu erwarten ist. Es geht z.B. um Schmerzlinderung<br />
<strong>und</strong> die Erhaltung bzw. Steigerung der Lebensqualität<br />
im finalen Krankheitsstadium.<br />
17
Hilfe zur Selbsthilfe<br />
Selbst wenn der <strong>Krankenhaus</strong> auf ent halt vorüber ist, haben viele Krank heiten noch Folgen. Selbst hilfegruppen<br />
geben die Chance, Er fahr un gen mit anderen Betrof fe nen auszutauschen <strong>und</strong> Ver hal t ens re geln zu trainieren.<br />
Am <strong>und</strong> im Evan ge li schen <strong>Krankenhaus</strong> treffen sich viele dieser Gruppen. punct nennt Termine <strong>und</strong> An sprech partner:<br />
In Zusammenarbeit mit der<br />
Chirurgischen Klinik<br />
À Arbeitskreis der Pankreatektomierten<br />
Ansprechpartnerin: RitaMaria Dörnemann<br />
Tel.: 0208/422676<br />
À Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen<br />
(Morbus Crohn/colitis ulcerosa)<br />
Ansprechpartner: Oberarzt Dr. Jürgen Loick<br />
Tel.: 0208/3092430/2401<br />
Termine: donnerstags, 8.30 12.30 Uhr<br />
Ort: EKM, Chirurg. Ambulanz/Endoskopie<br />
À Tumor-Nachsorge<br />
Ansprechpartner: Oberarzt Dr. Jürgen Loick<br />
Tel.: 0208/3092430/2401<br />
Termine: donnerstags, 9.30 12 Uhr<br />
Ort: EKM, Chirurg. Ambulanz/Endoskopie<br />
In Zusammenarbeit mit der<br />
Gefäßchirurgischen Klinik<br />
À Gefäßtrainingsgruppe<br />
Ansprechpartner: Behindertensport<br />
gemeinschaft <strong>Mülheim</strong>, Maria Nicolas<br />
Tel.: 0208/759092<br />
Termine: montags/donnerstags 9.30 Uhr<br />
(<strong>und</strong> nach Vereinbarung)<br />
Ort: Witthausbusch, Lauftreff<br />
À Aphasiker Selbsthilfe (Schlaganfall)<br />
Ansprechpartner: Claus Schrey<br />
Tel.: 0208/52861, Fax 0208/593039<br />
Lierberg 15, 45478 <strong>Mülheim</strong><br />
Termine: auf Anfrage<br />
In Zusammenarbeit mit der<br />
Kardiologischen Klinik<br />
À Gesprächskreis für Herzklappenpatienten<br />
Ansprechpartnerin: Maria Franken<br />
Tel.: 0208/491353<br />
Raadter Str. 21, 45427 <strong>Mülheim</strong><br />
Termine: jeden 2. Dienstag im Monat, ab 15.30 Uhr<br />
Ort: EKM, Konferenzsaal, 10. Etage<br />
In Zusammenarbeit mit der<br />
Medizinischen Klinik:<br />
Gastroenterologie:<br />
À Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen<br />
Ansprechpartner: Chefarzt PD Dr. Philip Hilgard,<br />
Oberarzt Dr. Wolfgang Bruns<br />
Tel.: 0208/3092601<br />
Termine: jeden 2. Mittwoch im Quartal, 16 Uhr<br />
Ort: EKM, 3. Etage, Zimmer 305, Haus C<br />
À Betreuung jugendlicher Typ I-Diabetiker <strong>und</strong><br />
ihrer Eltern<br />
Ansprechpartner: Diana Wertsch,<br />
Dr. Wolfgang Böckmann (Stoffwechselabteilung)<br />
Tel.: 0208/3092601<br />
Termine: täglich 8 12 Uhr (<strong>und</strong> nach Absprache)<br />
Ort: EKM, Schulungsraum Station 7<br />
À Leber-Hilfe<br />
Ansprechpartner:<br />
Chefarzt PD Dr. Philip Hilgard,<br />
Dr. Margit Bartjes, Fachärztin für Innere Medizin<br />
Tel.: 0208/3092601<br />
18<br />
Termine: jeden 1. Mittwoch im Quartal, 15.30 Uhr<br />
Ort: EKM, Station 11, Raum 180<br />
À Patienten mit Schluckstörungen<br />
Ansprechpartner: Dr. Christian Thorwart<br />
Tel.: 0208/3092601, in Zusammenarbeit mit der<br />
Praxis für Logopädie, Uta Rohde<br />
Termine: mittwochs, 14 16 Uhr<br />
Ort: EKM, Station 7, Raum 718<br />
À Schlafapnoe <strong>und</strong> Hochdruckkrankheit<br />
Ansprechpartner: Dr. Dennis Lindner<br />
Tel.: 0208/3092601<br />
Termine: jeden 4. Mittwoch im Quartal, 16 Uhr<br />
(<strong>und</strong> nach Absprache)<br />
Ort: EKM, Station 11, Raum 180<br />
Geriatrie:<br />
À Leben nach dem Schlaganfall<br />
Ansprechpartner:<br />
Oberarzt Hans Christian Triebel, Tel.: 0208/3092604<br />
Dr. Gisbert Linnemann, Tel.: 0208/3092669<br />
Termine: jeden 3. Mittwoch im Quartal, 16 Uhr<br />
Ort: EKM, Station 11, Raum 180<br />
Onkologie:<br />
À Tumor-Nachsorge<br />
Ansprechpartner: Oberarzt Dr. Gisbert Linnemann<br />
(Hämatologie <strong>und</strong> Onkologie)<br />
Tel.: 0208/3092669<br />
Termine: nach Rücksprache<br />
Ort: EKM, Besprechungsraum Station 9<br />
In klinikübergreifender<br />
Zusammenarbeit<br />
À „Nach dem Krebs geht’s weiter“ – Selbsthilfegruppe<br />
des Tumorschwerpunktes am EKM<br />
Ansprechpartnerinnen:<br />
Marlies Nolden, Tel. 0208/512 26<br />
marlies.nolden@tonline.de<br />
Renate Biesen, Tel. 0208/3021728<br />
Termine: jeden 1. Mittwoch im Monat, 16.30 Uhr<br />
Ort: EKM, Konferenzsaal, 10. Etage<br />
À Treffen Anonymer Alkoholiker (AA)<br />
Termin: sonntags, 10 12 Uhr<br />
Ort: BacksteinSchule, Studio 5<br />
À Treffen Angehöriger von AA (Al Anon)<br />
Ansprechpartnerin: Evelin<br />
Tel.: 0208/762900<br />
Termine: montags, 15 Uhr<br />
Ort: EKM, 11. Etage, EKHRaum<br />
À Gesprächskreis „Zwangserkrankungen“<br />
Ansprechpartnerin: Bettina Luckow<br />
Kontakt über Dtsch. Ges. Zwangserkrankungen<br />
Tel.: 0541/3574433<br />
Termine: mittwochs, 14tägig, 18.30 20.30 Uhr<br />
Ort: BacksteinSchule, Studio 5<br />
Kurse zur<br />
Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />
À Walking gegen Krebs<br />
Ansprechpartnerin: Astrid Anne Schulz,<br />
Dipl. Sozialarbeiterin, NordicWalkingTrainerin<br />
Tel. 0208/3092647<br />
Termine auf Anfrage<br />
Treffpunkt: Wasserbahnhof <strong>Mülheim</strong><br />
Kosten: 8 Termine/44, Euro<br />
À Hildesheimer Ges<strong>und</strong>heitstraining:<br />
Ein mentales Training zur Krankheits bewältigung<br />
<strong>und</strong> Stabilisierung der Ges<strong>und</strong>heit,<br />
für Patienten nach einer Krebserkrankung<br />
Ansprechpartnerin: Astrid Anne Schulz<br />
Tel. 0208/3092647<br />
Termine nach Vereinbarung, 8 x 3 St<strong>und</strong>en<br />
Kosten: 150, Euro<br />
À Ernährungsberatung – Kochkurs Power-<strong>Food</strong><br />
Kochen mit bioaktiven Substanzen, zur Unterstützung<br />
des Immunsystems<br />
Dieser Kurs findet in Kooperation mit der<br />
Ev. Familienbildungsstätte statt.<br />
Ansprechpartnerin: Astrid Anne Schulz<br />
Tel. 0208/3092647<br />
Einzeltermine nach Vereinbarung<br />
Kosten: 15, Euro<br />
À Qi Gong – Tai Chi: In die Ruhe eintreten –<br />
mit Qi Gong die Lebensenergie stärken<br />
Ansprechpartnerin: Lut vom Dorf<br />
Tel. 0208/33958<br />
Termine: mittwochs, 16.45 Uhr<br />
Ort: EKM, Physiotherapie im Ev. <strong>Krankenhaus</strong><br />
Kosten: 12 Termine/36, Euro<br />
À Feldenkrais-Methode:<br />
„Bewusstheit durch Bewegung“<br />
Bewegungsabläufe bewusster wahrnehmen<br />
– die Fähigkeit des Spürens anregen –<br />
Wohlbefinden steigern,<br />
für Frauen u. Männer<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Herta Schmidt, Feldenkraislehrerin<br />
Tel. 0208/481112<br />
Termine: donnerstags, 10.30 11.45 Uhr, 12 13.15 Uhr<br />
Ort: Studio 4, BacksteinSchule, Kettwiger Str. 66<br />
Kosten: 10 Termine/95, Euro<br />
In Zusammenarbeit mit der<br />
<strong>Mülheim</strong>er Frauenklinik<br />
am Ev. <strong>Krankenhaus</strong><br />
À Anleitung zur Selbstuntersuchung der Brust<br />
mit künstlichen Tastmodellen<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Sr. Beate Menne (BreastCareNurse)<br />
Tel.: 0208/3092501<br />
Ort: EKM, Haus A, Raum E 12, Erdgeschoss<br />
Termine: 12.01.10, 09.02.10, 09.03.10, 13.04.10,<br />
11.05.10, 08.06.10, jeweils 18 19.15 Uhr<br />
Hinweis: Anmeldung erforderlich!<br />
À Autogenes Training für „Frauen nach Krebs“<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Dipl.Psychologin Brigitte Vahsen<br />
Tel.: 0208/3092509<br />
Termine nach Vereinbarung<br />
À Osteoporose-Wirbelsäulen-Gymnastik<br />
Ansprechpartnerin: Viola Lehmann<br />
Tel.: 0208/326 57<br />
Termine: montags ab 16.30 Uhr<br />
Ort: BacksteinSchule (Haupteingang)<br />
À Osteoporose-Selbsthilfegruppe<br />
Ansprechpartner: Dieter Debus<br />
Tel.: 02302/1713095<br />
Termine: auf Anfrage<br />
À Die Feldenkrais-Methode<br />
siehe „Kurse zur Ges<strong>und</strong>heitsförderung"
Angebote für Eltern & Kinder<br />
Ausführliche Informationen finden Sie auch in der Broschüre „<strong>Mülheim</strong>er Frauenklinik. Schwangerschaft, Geburt,<br />
Wochenbett <strong>und</strong> Elternschule“, die in der Eingangshalle ausliegt.<br />
À Ansprechpartnerin für alle folgenden Angebote ohne eigene Telefon-Nr. ist die Sekretärin der Frauenklinik,<br />
Nadine Thomé, Tel. 0208/309-25 01<br />
Kurse vor der Geburt<br />
À Informationsabende für werdende Eltern<br />
Referentin: Sr. Ute Voß,<br />
Still <strong>und</strong> Laktationsberaterin IBCLC<br />
Termine: jeden 2. Dienstag im Monat<br />
„Stillen & Ernährung“, jeden 4. Dienstag<br />
im Monat „Säuglingspflege“, 20 Uhr<br />
Ort: Information des Ev. <strong>Krankenhaus</strong>es<br />
Aktuelle Änderungen (z.B. Ferienzeit/Feiertage)<br />
erfragen Sie bitte im Sekretariat der Frauenklinik<br />
oder auf der Wochenstation unter 0208/3092345.<br />
Hinweis: Anmeldung nicht erforderlich!<br />
À Geburtsvorbereitung für Paare<br />
Kursleitung: Ursula SaxeBohrenkämper,<br />
Hebamme <strong>und</strong> Lehrerin für Hebammenwesen<br />
Termine: jeweils sechs Abende,<br />
montags von 19.10 21.30 Uhr oder<br />
mittwochs von 19.40 22.00 Uhr<br />
Ort: <strong>Mülheim</strong>er Elternschule<br />
Hinweis: Anmeldung unter 0208/3092501<br />
erforderlich!<br />
À Wochenend-Intensiv-Kurs zur Geburtsvorbereitung<br />
Kursleitung: Ursula SaxeBohrenkämper,<br />
Hebamme <strong>und</strong> Lehrerin für Hebammenwesen<br />
Termine: 6.+7. Februar 2010, 29.+30. Mai 2010<br />
Ort: <strong>Mülheim</strong>er Elternschule<br />
Hinweis: Anmeldung unter 0208/3092501<br />
erforderlich!<br />
À Kreißsaal-Besichtigung für Frauen <strong>und</strong> Paare<br />
Begrüßung: Frauenarzt, Führung: Hebamme<br />
Termine: jeden 1.+3. Donnerstag im Monat, 20 Uhr<br />
sowie jeden 1. Sonntag im Monat, 15 Uhr.<br />
Eventuelle Änderungen (z.B. an Feiertagen) erfragen<br />
Sie bitte im Sekretariat der Frauenklinik unter<br />
0208/3092501 oder im Kreissaal unter 0208/3092512<br />
Ort: EKM, Konferenzsaal, 10. Etage<br />
Hinweis: Anmeldung nicht erforderlich!<br />
À Schwimmen für Schwangere<br />
Kursleiterin: Christina Scheibe, Hebamme<br />
Tel.: 0208/30925 01<br />
Termine: samstags 13.00 14.00 Uhr oder<br />
14.00 15.00 Uhr (5x)<br />
Ort: Schwimmbad im Wohnstift Uhlenhorst,<br />
Broicher Waldweg 95, MH<br />
Hinweis: Anmeldung erforderlich!<br />
À Schwangerschaftsgymnastik<br />
Kursleitung: Ilka Lange, Hebamme<br />
Tel.: 0208/3092501<br />
Termine: montags 17.55 18.55 Uhr (6x)<br />
Ort: <strong>Mülheim</strong>er Elternschule<br />
Hinweis: Anmeldung erforderlich!<br />
À Geburtsvorbereitung für Frauen<br />
Kursleitung: Sandra Ostermann, Hebamme<br />
Tel.: 0208/3092501 (Sekretariat) oder 2511 (Kreißsaal)<br />
Termine: mittwochs 18.00 19.30 Uhr (8x),<br />
Termine auf Anfrage<br />
Ort: <strong>Mülheim</strong>er Elternschule<br />
Hinweis: Anmeldung erforderlich!<br />
À Akupunktur zur Geburtsvorbereitung<br />
Ansprechpartner: Hebammen der Frauenklinik<br />
Tel.: 0208/3092512<br />
Termine: freitags, 9.00 12.00 Uhr,<br />
Einzeltermine nach Absprache<br />
punct :: Heft 2 :: Winter 2009/2010<br />
Kurse nach der Geburt<br />
À Harmonische Babymassage nach Leboyer<br />
Kursleiterin: Manuela Dickopf<br />
Tel.: 0203/338567<br />
Termine: montags 16.15 17.45 Uhr (5x)<br />
Ort: <strong>Mülheim</strong>er Elternschule<br />
Teilnehmer: Mütter <strong>und</strong> Väter mit Babys von der<br />
5. Lebenswoche bis zum 6. Lebensmonat<br />
Hinweis: Anmeldung erforderlich!<br />
À Krabbelgruppe<br />
Ansprechpartnerin: Marita Vontein<br />
Tel.: 0201/69 27 85<br />
Termine: mittwochs 9.30 10.30 Uhr <strong>und</strong><br />
11 12 Uhr, freitags 9.30 10.30 Uhr <strong>und</strong> 11 12 Uhr<br />
Ort: <strong>Mülheim</strong>er Elternschule<br />
Teilnehmer: Mütter <strong>und</strong> Väter mit Babys <strong>und</strong><br />
Kleinkindern ab 4. Lebensmonat<br />
Hinweis: Anmeldung erforderlich!<br />
À Babyschwimmen<br />
Ansprechpartnerin: Marita Vontein<br />
Tel.: 0201/69 27 85<br />
Termine: dienstags 9.30 12.30 Uhr<br />
Ort: Schwimmbad der Physikalischen<br />
Therapie Evitalfit<br />
Teilnehmer: Mütter <strong>und</strong> Väter mit Babys<br />
ab 6. Lebensmonat<br />
Hinweis: Anmeldung erforderlich!<br />
À Stillgruppe<br />
Ansprechpartnerin: Schwester Ute Voß,<br />
Still <strong>und</strong> Laktationsberaterin (IBCLC)<br />
Tel.: 0208/30923 47<br />
Termine: jeden 2. <strong>und</strong> 4. Dienstag im Monat,<br />
15 17 Uhr (in den Schulferien nach Absprache)<br />
Ort: <strong>Mülheim</strong>er Elternschule, Krabbelraum<br />
Teilnehmerinnen: Mütter mit Babys bis ca. 1 Jahr<br />
Hinweis: Anmeldung nicht erforderlich!<br />
À Cantienica®-Beckenbodentraining – Basiskurs<br />
Informationen auf Anfrage<br />
Kursleitung: Barbara Ott, Hebamme<br />
Tel.: 0201/4555006<br />
À Beckenbodentraining für Frauen nach Geburten<br />
(Rückbildungsgymnastik)<br />
Kursleiterin: Barbara Ott, Hebamme<br />
Tel.: 0201/455 50 06<br />
Termine: dienstags, 9:1510:30 Uhr,<br />
10:4512:00 Uhr (8x)<br />
Ort: <strong>Mülheim</strong>er Elternschule<br />
Hinweis: Anmeldung erforderlich!<br />
À Erste Hilfe bei Säuglingen <strong>und</strong> Kleinkindern<br />
Kursleitung: Gabriele Egerer<br />
Termine: auf Anfrage<br />
(zwei Abende á 2,5 St<strong>und</strong>en, 19.3022 Uhr)<br />
Hinweis: Anmeldung erforderlich!<br />
À Homöopathie für Kinder <strong>und</strong> Säuglinge<br />
Informationen <strong>und</strong> Anmeldung: Schwester Ute Voß,<br />
Still <strong>und</strong> Laktationsberaterin (IBCLC)<br />
Tel.: 0208/371984<br />
Termine: auf Anfrage (nachmittags, 2 St<strong>und</strong>en)<br />
Ort: Stillgruppenraum in der Backsteinschule<br />
Hinweis: Anmeldung erforderlich!<br />
Kursgebühr: 8 Euro<br />
À Ruhezeiten der Patienten<br />
12 14 Uhr <strong>und</strong> 20 8 Uhr<br />
À Pflege <strong>und</strong> Sozialberatung<br />
Beratungstermine nach Vereinbarung<br />
Erdgeschoss, Haus A, Zi. 18,19,20<br />
Tel. 0208/3092085<br />
À Friseur<br />
montags bis samstags 10 18 Uhr<br />
Tel. (intern) 2333<br />
À Bücherei<br />
Mo, Mi <strong>und</strong> Fr: 14.30 16 Uhr<br />
Di <strong>und</strong> Do: 9.30 11 Uhr<br />
10. Stock, Haus B, Tel. (intern) 3002<br />
À Kasino, Kiosk <strong>und</strong> Cafeteria<br />
Haus D, Tel. (intern) 2334<br />
Mo bis Fr: 6.30 18 Uhr, Frühstück ab 6.30 Uhr<br />
Sa, So, feiertags: 7 18 Uhr, Frühstück ab 7 Uhr<br />
Mittagstisch 11.30 13.30 Uhr<br />
À <strong>Krankenhaus</strong>seelsorge<br />
Evangelisch:<br />
Pfarrerin Klaudia Schmalenbach,<br />
Tel. 0208/3092640<br />
Pfarrer z. A. Guido Möller, Tel. 0208/3092641<br />
Katholisch:<br />
Pastor Matthias Fuchs, Tel. 0208/3092769<br />
Gottesdienste:<br />
<strong>Krankenhaus</strong>: Sa, 18.45 Uhr, 10. Stock, Haus B<br />
Wohnstift Raadt: So, 10 Uhr<br />
Wohnstift Uhlenhorst: So, 10 Uhr<br />
<strong>Evangelisches</strong> <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Mülheim</strong> GmbH<br />
Ein Haus der ATEGRIS<br />
Wertgasse 30 · 45466 <strong>Mülheim</strong> an der Ruhr<br />
Tel. 0208/309 1 · Fax 0208/309 2006<br />
www.evkmh.de · info@evkmh.de<br />
Evital-fit – Physiotherapie am Ev. <strong>Krankenhaus</strong><br />
Tel. 0208/309 2445<br />
joachim.karenfeld@evkmh.de<br />
<strong>Evangelisches</strong> Wohnstift Dichterviertel<br />
Eichendorffstraße 2 · 45468 <strong>Mülheim</strong> an der Ruhr<br />
Tel. 0208/409380 · Fax 0208/40938499<br />
harald.schaal@evkmh.de · sieglinde.hornke@evkmh.de<br />
<strong>Evangelisches</strong> Wohnstift Raadt<br />
Parsevalstraße 111 · 45470 <strong>Mülheim</strong> an der Ruhr<br />
Tel. 0208/378090 · Fax 0208/37809499<br />
andreas.rost@evkmh.de · birgit.berlik@evkmh.de<br />
<strong>Evangelisches</strong> Wohnstift Uhlenhorst<br />
Broicher Waldweg 95 · 45478 <strong>Mülheim</strong> an der Ruhr<br />
Tel. 0208/58070 · Fax 0208/5807405<br />
gudrun.gross@evkmh.de<br />
Ambulante Diakonie<br />
Schulstraße 10a · 45468 <strong>Mülheim</strong> an der Ruhr<br />
Tel. 0208/3092860 · Fax 0208/3092865<br />
brigitte.otto@evkmh.de<br />
Alle Veranstaltungen – wenn nicht anders<br />
angegeben – im Ev. <strong>Krankenhaus</strong> <strong>Mülheim</strong>,<br />
Wertgasse 30.<br />
Die BacksteinSchule ist das Gebäude des<br />
»Ges<strong>und</strong>heitscenters am EKM«, Kettwiger Straße 66,<br />
Elternschule im Studio 4 (Haupteingang) oder<br />
Krabbelraum (Hofeingang Gebäuderückseite)<br />
1<br />
Für Anmeldungen nehmen Sie bitte<br />
telefonisch Kontakt auf. Beachten Sie<br />
die Hinweise zu den Räumlichkeiten.<br />
Alle Angaben ohne Gewähr.<br />
19
Pfarrerin Klaudia Schmalenbach <strong>und</strong> die Kollegen der <strong>Krankenhaus</strong>seelsorge unterhalten sich in der Kapelle mit Patientin<br />
Margarethe Mintrop: v.li. Adelheid Hofmann, Diakonische Mitarbeiterin, Pfarrer Guido Möller <strong>und</strong> Pastor Matthias Fuchs.<br />
Lebensgeschichten<br />
Pfarrerin Klaudia Schmalenbach feierte ihr 25jähriges<br />
Ordinationsjubiläum<br />
„Ich glaube, über meinem Kopf steht ein<br />
Schild: Erzähl mir deine Lebensgeschichte“,<br />
beschreibt Klaudia Schmalenbach eine<br />
ihrer liebsten Aufgaben als <strong>Krankenhaus</strong>seelsorgerin:<br />
die Gespräche mit Patienten.<br />
Seelsorge ist für sie „DaSein“. Da sein, wenn<br />
jemand in Not ist, wenn jemand Hilfe braucht.<br />
Zeit für Menschen zu haben, ihnen zuzuhören.<br />
Das Geschichtenerzählen empfindet sie als<br />
zutiefst christlich: Jesus habe auch Geschichten<br />
erzählt, Geschichten, die das Leben erleichtern.<br />
Am 6. Dezember feierte Klaudia Schmalenbach<br />
ihr 25jähriges Ordinationsjubiläum.<br />
Anzeige<br />
Schützt unsere Umwelt!<br />
Seit Jahrzehnten engagieren wir uns der Umwelt zuliebe:<br />
... für den Schutz der Tier- <strong>und</strong> Pflanzenwelt<br />
... für die Verbesserung des Erdklimas<br />
... für die Schonung der natürlichen Ressourcen<br />
DIE UNTERNEHMENSGRUPPE TENGELMANN<br />
punct :: Heft 2 :: Winter 2009/2010<br />
Als Theologiestudentin absolvierte sie 1979<br />
ein Praktikum im EKM bei der damaligen<br />
<strong>Krankenhaus</strong>Pastorin Margarete Haarbeck.<br />
1986 wurde sie ihre Nachfolgerin. Neben<br />
Seelsorge <strong>und</strong> Gottesdiensten ist die Leitung<br />
der EKH, also der fast 100 Grünen Damen<br />
<strong>und</strong> Herren, eine ihrer Hauptaufgaben.<br />
Kuratoriumsvorsitzender Bodo Scheibel sagt<br />
über die Jubilarin: „Durch Klaudia Schmalenbach<br />
wird das Evangelium glaubwürdig‘,<br />
’<br />
weil sie eine glaubwürdige Botschafterin ist.<br />
Wort <strong>und</strong> Tat stimmen bei ihr überein, sie ist<br />
diakonisch im wahrsten Sinne des Wortes.“ ●<br />
Bol<br />
.aktiv<br />
10 Fragen an…<br />
Martin Weck<br />
Vorstand der Sparkasse<br />
<strong>Mülheim</strong> an der Ruhr<br />
seit 1. September 2005<br />
Kleine persönliche Vita:<br />
Ich wurde am 25.09.1966 in Rhede in Westfalen<br />
geboren, bin verheiratet <strong>und</strong> habe drei<br />
Kinder. Seit der Übernahme der Vorstandstätigkeit<br />
für die Sparkasse lebe ich mit meiner<br />
Familie in <strong>Mülheim</strong>. Als Sparkassenbetriebswirt,<br />
der über ein abgeschlossenes Verbandsprüferexamen<br />
verfügt, war ich zu letzt bei<br />
der Landessparkasse zu Oldenburg tätig.<br />
In der Sparkasse bin ich unter anderem für<br />
alle Filialen, für das ImmobilienCenter <strong>und</strong><br />
die Tochtergesellschaften verantwortlich.<br />
Außerhalb engagiere ich mich u.a. im Förderkreis<br />
für Kirchenmusik der Petrikirche <strong>und</strong> bin<br />
Vorsitzender im Förderverein Städtepartnerschaften.<br />
Ab 02.02.2010 werde ich Vorstandsvorsit<br />
zen der der Sparkasse <strong>Mülheim</strong> an der<br />
Ruhr <strong>und</strong> trete die Nachfolge des langjährigen<br />
Vorstandsvorsitzenden Jörg Enaux an.<br />
Was bedeutet für Sie Glück?<br />
Einen Tag Zeit für meine Familie zu haben.<br />
Was macht Ihnen Angst?<br />
Dinge, die ich nicht aktiv beeinflussen kann,<br />
wie Unfälle, Katastrophen oder Terroranschläge.<br />
Welche Bedeutung hat Glauben für Sie?<br />
Für uns Menschen ist Glauben ein wichtiger<br />
Bestandteil unseres Lebens. Glauben gibt Richtung<br />
im Leben <strong>und</strong> mir Zuversicht.<br />
Wer oder was regt Sie auf?<br />
Wenn Menschen sich selbst zu wichtig nehmen<br />
<strong>und</strong> darüber ihre Aufgaben <strong>und</strong> den Respekt<br />
vor dem Nächsten vergessen.<br />
Welche Eigenschaften zeichnen ein<br />
Vorbild aus?<br />
Standfestigkeit in schwierigen Situationen<br />
<strong>und</strong> die Gabe, offen, respektvoll <strong>und</strong> ehrlich<br />
zu seiner Meinung zu stehen, ohne sich guten<br />
Argumenten zu verschließen.<br />
Mit welchem Prominenten/welcher<br />
historischen Persönlichkeit würden Sie<br />
gerne einen Abend verbringen?<br />
Helmut Schmidt. Für ein interessantes<br />
Gespräch mit Schmidt würde ich ihm sogar<br />
das Rauchen in meinem Büro erlauben.<br />
Welches Buch würden Sie mit ins<br />
<strong>Krankenhaus</strong> nehmen?<br />
Einen Wirtschaftskrimi.<br />
Was ist Ihr Lieblingsessen?<br />
Linsensuppe mit Mettwurst.<br />
Was tun Sie für Ihre Ges<strong>und</strong>heit?<br />
Viel zu wenig. Allerdings weiß ich, wo mein<br />
Ergometer steht <strong>und</strong> will mich werktags<br />
morgens gerne mit ihm „treffen“. Mit dem<br />
Fahrrad fahre ich gelegentlich zur Arbeit.<br />
Was schätzen Sie an <strong>Mülheim</strong>?<br />
Spaziergänge im Grünen <strong>und</strong> am Fluss, die<br />
Ruhr an diesigen Morgen, Ruderern zuzusehen.<br />
Ich hoffe, dass Ruhrbania ein zusätzliches positives<br />
Element für Stadt <strong>und</strong> Fluss sein wird.
.punct-Ges<strong>und</strong>heitstipp<br />
zum Sammeln<br />
Bewegung – <strong>ja</strong>!<br />
<strong>Fettes</strong> <strong>und</strong> <strong>Fast</strong> <strong>Food</strong> –<br />
nein danke.<br />
Chefarzt Privatdozent Dr. Philip Hilgard<br />
erklärt, wie man sich vor Diabetes schützt<br />
<strong>und</strong> mit der Krankheit lebt.<br />
Nordic Walking ist<br />
eine von vielen Möglichkeiten,<br />
sich ges<strong>und</strong><br />
<strong>und</strong> fit zu halten.<br />
Chefarzt Privatdozent<br />
Dr. Philip Hilgard rät<br />
außerdem zu ausgewogener<br />
Ernährung,<br />
um der Zuckerkrankheit<br />
vorzubeugen.<br />
Immer jünger sind die Menschen, die an sogenanntem<br />
Alterszucker erkranken. Zuviel <strong>Fast</strong> <strong>Food</strong>, Fett <strong>und</strong> Süßes<br />
machen krank. Die Zuckerkrankheit kann sehr ernsthafte<br />
Folgen haben, ist jedoch mit Disziplin gut beherrschbar.<br />
2006 erklommen sogar drei Diabetiker den Mount Everest.<br />
Etwa jeder 20. Deutsche ist im Laufe seines Lebens von<br />
Diabetes Typ 2 betroffen. Das Hauptmerkmal der chronischen<br />
Stoffwechselerkrankung ist ein hoher Blutzuckergehalt (Glukose).<br />
Wenn das Hormon Insulin nicht genügend wirksam ist, kann<br />
Glukose aus dem Blut nicht in die Zellen transportiert werden,<br />
um dort als Energielieferant zu wirken.<br />
Diabetes Typ 2 war ursprünglich eine Krankheit, die im Alter<br />
auftrat – im Unterschied zur Diabetes Typ 1, die in der Kindheit<br />
beginnt. Zwischen dem eigentlichen Krankheitsbeginn <strong>und</strong><br />
der ersten Diagnose können Jahre vergehen, denn die Symptome<br />
sind unspezifisch (s.u.). Deshalb empfiehlt sich – für jeden! –<br />
eine ges<strong>und</strong>e Lebensweise plus regelmäßige Blutuntersuchungen<br />
mit Zuckertest beim Hausarzt. Jahrelang unbehandelter Diabetes<br />
kann dramatische Folgen haben wie Erblindung, Nierenversagen<br />
oder Herzinfarkt. Diabetiker haben oft Probleme mit der W<strong>und</strong> <br />
heilung. Eine Folge lange unbehandelter Durchblutungsstörungen<br />
kann sogar die Amputation von Zehen, Füßen <strong>und</strong><br />
Unterschenkeln sein.<br />
Die gute Nachricht: Diabetiker, die alle ärztlichen Ratschläge<br />
ernsthaft befolgen, sich entsprechend ernähren <strong>und</strong> Sport treiben,<br />
können ein fast normales Leben führen.<br />
Risikofaktoren für Diabetes<br />
• Unges<strong>und</strong>e Ernährung mit viel Zucker, Fett <strong>und</strong> Fertigprodukten<br />
• Übergewicht – vierfach erhöhtes Risiko!<br />
• Bewegungsmangel<br />
• genetische Veranlagung<br />
Fortsetzung auf der Rückseite
hier geht's weiter ...<br />
Symptome des „Altersdiabetes (Typ II)“<br />
• übermäßiger Durst<br />
• übermäßiger Harndrang<br />
• Gewichtszunahme durch vermehrte Speicherung der Glukose<br />
in Form von Körperfett<br />
• ständiges Hungergefühl, depressive Verstimmung, körperliche<br />
Abgeschlagenheit, Müdigkeit<br />
• Erbrechen <strong>und</strong> Übelkeit als Folge einer Übersäuerung<br />
• Juckreiz, trockene, rissige <strong>und</strong> schuppige Haut – oft die<br />
Gr<strong>und</strong>lage für Hautpilzerkrankungen<br />
• Kribbeln in Armen <strong>und</strong> Beinen<br />
• Sehstörungen<br />
Spätfolgen<br />
• Schädigung der Netzhaut im Auge<br />
• Nierenversagen mit Dialysepflichtigkeit<br />
• Offene Beine<br />
• Diabetische Füße<br />
• Diabetisches Koma (lebensgefährlich)<br />
Diagnose <strong>und</strong> Behandlung<br />
Zur Diagnosestellung muss mindestens zweimal ein erhöhter<br />
Blutzuckerwert vorliegen. Der Hausarzt oder Internist nimmt<br />
für verschiedene Laborbestimmungen wie Harnzucker Blut ab<br />
(vorher nicht frühstücken!).<br />
Die Behandlung erfolgt mit einer geeigneten Ernährung, oft<br />
zusätzlich mit Blutzucker senkenden Tabletten oder mit Insulin<br />
sowie mit Medikamenten zur Senkung des Bluthochdrucks <strong>und</strong><br />
der Blutfette.<br />
Therapie bei fortgeschrittenem Diabetes im Ev. <strong>Krankenhaus</strong><br />
Fortgeschrittener Diabetes ist ein komplexes Krankheitsbild,<br />
das im Ev. <strong>Krankenhaus</strong> unter Federführung der Medizinischen<br />
Klinik, Abt. Allgemeine Innere Medizin <strong>und</strong> Gastro enterologie,<br />
von verschiedenen Fachrichtungen behandelt wird. Die Spezial <br />
diagnostik <strong>und</strong> Einstellung des Diabetes erfolgt hier auf einer<br />
speziellen DiabetesStation durch in der Diabetologie weitergebildete<br />
Ärzte. Eine Diabetes beraterin <strong>und</strong> eine Diätassistentin<br />
führen fortlaufend fünftägige Schulungen für Typ 2Diabtiker<br />
durch <strong>und</strong> beraten die Patienten während des stationären<br />
Aufenthalts <strong>und</strong> danach. Diagnostik, Beratung <strong>und</strong> Therapie<br />
erfolgen u.a. im Zusammenhang mit Schwangerschaft, Sport,<br />
<strong>und</strong> bei Beschwerden wie Impotenz, Diabetischem Fuß etc.<br />
Medizinische Klinik – Diabeteszentrum<br />
• Institut für Diagnostische <strong>und</strong> Interventionelle Radiologie<br />
• Gefäßchirurgische Klinik<br />
• Gefäßchirurgische Praxis <strong>Mülheim</strong><br />
• Augenklinik<br />
• Zentrallabor<br />
• Kooperation mit Hausärzten, Internisten, Augenärzten <strong>und</strong><br />
Gefäßchirurgen<br />
Info<br />
Chefarzt Privatdozent Dr. Philip Hilgard<br />
Tel. 0208/3092601, philip.hilgard@evkmh.de<br />
Informationen im Internet:<br />
www.evkmh.de > Medizin & Pflege > Kliniken <strong>und</strong> Institute<br />
www.evkmh.de > Klinikfinder<br />
www.netdoktor.de/krankheiten/fakta/diabetes_2.htm<br />
www.medizinfo.de/diabetes<br />
www.diabetikerb<strong>und</strong>.de