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Bildband des MDK-Tages 2011 - MDK-Baden Württemberg

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PlenumEinführungsvortrag: Stand, Entwicklung und Schwach stellen der sozialen PflegeversicherungProf. Dr.Eberhard WilleVorsitzender <strong>des</strong>Sachverständigenrateszur Begutachtungder Entwicklungim GesundheitswesenDie zentralen Schwachstellen der sozialenPflegeversicherung analysierte inseinem Vortrag Prof. Dr. Eberhard Wille,Professor für Volkswirtschaftslehre an derUniversität Mannheim. Der Finanzwissenschaftlerist auch Vorsitzender <strong>des</strong> Sachverständigenrateszur Begutachtung derEntwicklung im Gesundheitswesen.Aus guten Gründen diskutieren Pflegewissenschaftler,wie man bestehendeDefizite, vor allem auchbei der Betreuung demenzkrankerMenschen, beseitigenkann. Was dabei gerneaus dem Blick gerät, sind diefiskalischen Aspekte: Waskostet es – und wer soll esbezahlen?Auf eben diese Aspekte leitet Prof. Wille die Aufmerksamkeitseiner Zuhörer. Die Finanzierungsbasisder sozialen Pflegeversicherung sei identisch„Die soziale Pflegeversicherungist finanzierungsschwach– dennsie wächst schwächer alsdas Sozialprodukt.“mit der Finanzierungsbasis der gesetzlichen Krankenversicherung– womit beide Versicherungenunter derselben „wachstumsschwachen Finanzierungsbasis“litten. Fazit: „Die Pflegeversicherung istfinanzierungsschwach, denn sie wächst tendenziellschwächer als das Sozialprodukt.“Dem steht ein steigender Finanzierungsbedarfgegenüber. Unstrittig sei beispielsweise, dassder Pflegebedüftigkeitsbegriff bisher zu sehr somatischausgerichtet ist, d.h.Demenzkrankheiten und psychosomatischeKrankheitenzu wenig berücksichtigt werden.Dies werde am Ende jedochauf Mehrausgaben in derPflege hinauslaufen.In seinen Ausführungen beschriebder WissenschaftlerEntwicklung und Stand der sozialen Pflegeversicherung,prognostizierte Umfang und Struktur derPflegebedürftigkeit bis zum Jahr 2060 und verglichdie Pflegeversicherung mit der gesetzlichen Krankenversicherung.In den Mittelpunkt seines Vortrags stellte der Rednerdie Schwachstellen der Pflegeversicherung, dieer in folgenden neun Punkten zusammenfasste:Das geltende System- besitzt keine Nachhaltigkeit wegen einer konjunkturanfälligenund wachstumsschwachenFinanzierungsbasis,- beinhaltet im Rahmen der Beitragsgestaltungauch distributive Mängel, sichert nicht den Erhalt<strong>des</strong> realen Leistungsniveaus ab dem Jahre2012,- weist Defizite bei der Betreuung Demenzkrankersowie geistig behinderter und psychisch krankerPflegebedürftiger auf,- gefährdet die Entfaltung <strong>des</strong> GesundheitsundPflegebereiches als Beschäftigungs- undWachstumssektor,- führt im stationären Bereich immer noch zu einermit den Pflegestufen ansteigenden Eigenbeteiligungder Pflegebedürftigen,- enthält infolge Finanzausgleich und fehlendemWettbewerb keine Anreize zu wirtschaftlichemHandeln der (Pflege-) Kassen und- erzeugt Schnittstellenprobleme mit der gesetzlichenKrankenversicherung und in diesem KontextNachteile für die Pflegebedürftigen.Leitete dasAugenmerk auf diefinanziellen Aspekteder Pflege: DerFinanzwissenschaftlerProf. Dr.Eberhard Wille

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