01.12.2012 Aufrufe

MRI News - Klinikum rechts der Isar - TUM

MRI News - Klinikum rechts der Isar - TUM

MRI News - Klinikum rechts der Isar - TUM

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Hoher Besuch für russische Bobfahrerin<br />

Die russische Bobfahrerin Irina Skworzowa, die nach<br />

einem schweren Bobunfall auf <strong>der</strong> Intensivstation des<br />

<strong>Klinikum</strong>s <strong>rechts</strong> <strong>der</strong> <strong>Isar</strong> behandelt wird, erhielt Besuch<br />

vom russischen Außenminister Sergej Lawrow.<br />

Die 21jährige war am 23. November beim Training<br />

in Königssee schwer verunglückt. Dabei zog<br />

sie sich zahlreiche Brüche und innere Verletzungen<br />

zu. Ihr Zustand war lebensbedrohlich, als sie per<br />

Hubschrauber ins <strong>Klinikum</strong> <strong>rechts</strong> <strong>der</strong> <strong>Isar</strong> gebracht<br />

wurde. Mehrere Wochen drohte eine Amputation des<br />

rechten Beins aufgrund <strong>der</strong> schweren Verletzungen<br />

und einer Sepsis. „In den Weihnachtsferien haben<br />

wir die Sportlerin fast täglich operiert. Unser Ziel war<br />

es, die Wunden mit Gewebetransplantationen plastisch<br />

zu decken, nachdem sie frei von Infektionen<br />

waren. Dank <strong>der</strong> exzellenten intensivmedizinischen<br />

Betreuung und <strong>der</strong> Hilfe <strong>der</strong> Kollegen <strong>der</strong> Unfallchirurgie<br />

und beson<strong>der</strong>s auch <strong>der</strong> Gefäßchirurgie wird die<br />

Patientin ihre Beine behalten“, kommentiert Prof.<br />

Hans-Günther Machens, Direktor <strong>der</strong> Klinik für Plastische<br />

Chirurgie und Handchirurgie.<br />

Die Ärzte können <strong>der</strong>zeit aber noch keine Aussage<br />

treffen, inwieweit Frau Skworzowa das Bein wie<strong>der</strong><br />

benutzen kann. Die Bobfahrerin wird voraussichtlich<br />

noch bis Mitte März im <strong>Klinikum</strong> <strong>rechts</strong> <strong>der</strong> <strong>Isar</strong> behandelt,<br />

um anschließend in einer Reha-Klinik weiter<br />

therapiert zu werden.<br />

<strong>MRI</strong>-Wissenschaftler entwickeln Impfstoff gegen Magenkrebs<br />

Jedes Jahr erkranken fast 19.000 Menschen in<br />

Deutschland neu an Magenkrebs. Über 90 Prozent<br />

<strong>der</strong> Magenkarzinome sind auf eine Infektion mit dem<br />

Bakterium Helicobacter pylori zurückzuführen. Ein<br />

Forschungsprojekt am <strong>Klinikum</strong> <strong>rechts</strong> <strong>der</strong> <strong>Isar</strong> verfolgt<br />

das Ziel, eine Impfung gegen dieses Bakterium<br />

zu entwickeln.<br />

Die chronische Infektion mit Helicobacter pylori ist<br />

die häufigste bakterielle Erkrankung weltweit. Etwa<br />

die Hälfte <strong>der</strong> Weltbevölkerung ist mit diesem Erreger<br />

infiziert – dem Hauptverursacher von Magenkrebs.<br />

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat<br />

den Keim als „Klasse I Karzinogen“, also als sicher<br />

krebserregend, eingestuft. Die Infektion führt zu einer<br />

Entzündung <strong>der</strong> Magenschleimhaut, bei einigen Patienten<br />

kann sich daraus Magenkrebs entwickeln.<br />

Um die Entstehung von Magenkrebs zu verhin<strong>der</strong>n,<br />

muss die bakterielle Infektion frühzeitig behandelt<br />

werden. „Die aktuellen Therapien sind jedoch teuer,<br />

haben Nebenwirkungen und <strong>der</strong> Erreger wird häufig<br />

gegen das Antibiotikum resistent“, erklärt Privatdozent<br />

Dr. Markus Gerhard. Er ist Projektleiter an <strong>der</strong><br />

II. Medizinischen Klinik. „Ein viel versprechen<strong>der</strong> Ansatz<br />

ist hingegen eine Impfung gegen Helicobacter<br />

<strong>MRI</strong> <strong>News</strong>letter ∙ Februar 2010<br />

In ihrer Heimat ist die Sportlerin eine Berühmtheit,<br />

das russische Fernsehen berichtete wie<strong>der</strong>holt über<br />

ihren Aufenthalt im <strong>Klinikum</strong>. Der Außenminister, <strong>der</strong><br />

bei <strong>der</strong> Münchner Sicherheitskonferenz zu Gast war,<br />

wünschte ihr eine schnelle und vollständige Genesung.<br />

Bob fahren wird Frau Skworzowa nicht mehr.<br />

Zahlreiche Spenden aus ihrer Heimat sollen ihr helfen,<br />

eine neue berufliche Perspektive zu finden.<br />

pylori.“ Obwohl bereits zahlreiche Impfstoffe getestet<br />

wurden, gibt es bisher jedoch noch keinen, <strong>der</strong> sich<br />

für die klinische Anwendung eignet. Den Grund dafür<br />

sehen die Wissenschaftler vor allem in <strong>der</strong> Unterdrückung<br />

<strong>der</strong> Immunantwort durch den Keim. Im<br />

Rahmen des Projektes erforscht das Team um Gerhard<br />

nun einen innovativen Impfansatz gegen das<br />

Bakterium.<br />

In früheren Studien haben die Wissenschaftler bereits<br />

ein zentrales Molekül identifiziert, das ein idealer<br />

Kandidat ist für eine wirkungsvolle Impfstrategie<br />

gegen Helicobacter pylori und somit gegen die Entstehung<br />

von Magenkrebs: Es handelt sich dabei um<br />

einen Eiweißstoff, den das Bakterium selbst produziert<br />

und an die Umgebung abgibt. Dieses bakterielle<br />

Protein blockiert die menschliche Abwehrreaktion<br />

und verhin<strong>der</strong>t so, dass das Immunsystem das Bakterium<br />

beseitigen kann. Mit <strong>der</strong> neuen Impfung soll<br />

nun erreicht werden, dass körpereigene Antikörper<br />

das bakterielle Eiweiß ausschalten. Das Immunsystem<br />

ist so in <strong>der</strong> Lage, das Bakterium eigenständig<br />

zu zerstören. Die Impfung könnte zukünftig sowohl<br />

vorbeugend als auch therapeutisch gegen Helicobacter<br />

pylori eingesetzt werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!