löcherte. An<strong>der</strong>erseits waren es, die mit seinem Alter und seinen Leiden voranschreitendeZerbrechlichkeit, seine Anhänglichkeit, seine stille Freude, sein dankbarer Ausdruck, diesprichwörtlich betroffen machten. Es wurde einem bewusst, wie kostbar das Leben [einesMenschen], gerade in diesem Stadium doch ist – vielleicht nicht für den Betroffenen, alsvielmehr für seine Angehörigen, die von solch wohltuen<strong>der</strong> Milde, Güte und spürbarerHerzenswärme angezogen waren und für immer davon berührt sein werden.Gerne erinnern wir uns auch an seine sprichwörtliche Zuverlässigkeit, seine Treue undausgeprägte Hilfsbereitschaft: Man konnte sich auf ihn verlassen. Nicht zuletzt war diesevielleicht ein Echo auf die Hilfsbereitschaft, auf die er und wir als Familie, insbeson<strong>der</strong>e injungen Jahren durch gutnachbarschaftliche Dienste zählen konnten.Wir wissen, dass er selbst diese Gaben und Talente und überhaupt alles, was ihmgeschenkt wurde, dem Schöpfer des Himmels und <strong>der</strong> Erde zuschrieb. Mit dem leidendenHerrn versuchte er auch alle Prüfungen auf seinem Lebensweg zu bestehen undSituationen zu reinigen, in denen er versagte; Ängste und Sorgen um das kleine wie umdas Allgemeinwohl. In Anbetracht des weltweiten Leids, des Unrechts, <strong>der</strong> Kriege undKatastrophen, sehnen sich wahrscheinlich auch viele von uns danach, dass jener dochbald kommen möge, <strong>der</strong> gemäss <strong>der</strong> Christkönigspräfation „ein Reich <strong>der</strong> Wahrheit unddes Lebens, <strong>der</strong> Heiligkeit und <strong>der</strong> Gnade, <strong>der</strong> Gerechtigkeit, <strong>der</strong> Liebe und des Friedens“bringen wird.Zeitlebens hatte Felix eine starke Liebe zur Kirche und eine tiefe Verehrung für denjeweiligen obersten Hirten. In grosser Selbstverständlichkeit lebte er die verschiedenenZeiten des Kirchenjahres und schöpfte insbeson<strong>der</strong>e aus dem SakramentsempfangHoffnung, Lebensmut und Kraft.Mit beson<strong>der</strong>er Gewissenhaftigkeit beging er jeweils die Fastenzeit, um für das Osterfestvorbereitet zu sein. Nachdem man an 365 Tagen im Jahr sterben kann, dürfen wir essicher als einen Gnadenerweis erachten, dass er nach langer Wartezeit ausgerechnet aneinem Aschermittwoch, also am Eingang zur Fastenzeit, von <strong>der</strong> Welt abberufen wurde.Vergessen wir nicht seine Verehrung <strong>der</strong> Heiligen und seine Bitten, sie, die FreundeGottes, mögen die Gebete unterstützen und Fürsprache für alle unsere Anliegen halten.Natürlich zuvor<strong>der</strong>st die allerseligste Jungfrau und Gottesmutter, <strong>der</strong> er beson<strong>der</strong>s unterdem Titel Unsere Liebe Frau im Stein verbunden war. Der Rosenkranz und überhaupt dasGebet haben nicht nur zu seinen lieben Pflichten gehört, es war zuletzt so ziemlich dasEinzige, das er selbständig und ohne Hilfebeanspruchung verrichten konnte – mitgrossem Trost und Gewinn.Stellvertretend für alle an<strong>der</strong>en Heiligen erwähnen wir unseren Landespatron Niklaus von<strong>der</strong> Flüe, zu dem er regelmässig gepilgert war. Dieser hat ja nicht nur schicksalhaft fürdie Eidgenossenschaft gewirkt (und tut es hoffentlich auch künftig), son<strong>der</strong>n war und istin zahllosen persönlichen Anliegen ein zuverlässiger Ratgeber.Sind wir im Sinne von Felix also ganz dem Herrn dankbar für sein Leben und auch fürsein Sterben. Aus dem Gesagten versteht sich ja, dass er überzeugt war, nun inswirkliche Vaterhaus heimzukehren.Für ihn möchten wir zusammen mit dem alten Simeon sprechen, als dieser die HeiligeFamilie zu ihrem ersten Tempelbesuch mit dem Jesuskind begrüsste:Nun lässt Du, Herr, Deinen Diener, wie Du gesagt hast, in Frieden scheiden.Denn meine Augen haben Dein Heil gesehen, das Du vor allen Völkern bereitet hast,ein Licht, das die Heiden erleuchtet und Herrlichkeit für Dein Volk Israel.Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist wie es war im Anfang,so auch jetzt und allezeit, und in Ewigkeit, Amen.“Wir danken allen, die unserem Vater Liebes und Gutes erwiesen haben!Seine Familie14
Kommission Kultur, Jugend und SportVor 50 Jahren öffnete sich in <strong>Mariastein</strong> die ErdeDas Restaurant „Lindenhof“ in <strong>Mariastein</strong> hiess früher„Kaffeehalle“. Ein Landwirtschaftsbetrieb gehörte auch dazu. ImFebruar 1961 entdeckte <strong>der</strong> Wirt und Landwirt Karl Thummel inseinem Acker im Boden hinter <strong>der</strong> „Kaffeehalle“ ein kreisrundesLoch von etwa zwei Metern Durchmesser. In drei Metern Tiefeverengte es sich auf 90 cm. Einen hinuntergeworfenen Stein hörteman noch lange poltern. Höhlenforscher massen eine Tiefe von 14Metern; die Fortsetzung war durch den hinuntergefallenen Lehmverstopft. Das Loch war gross genug, dass ein Traktor hättehineinfallen können. Der Acker gehört dem Hofgut in <strong>Mariastein</strong>;er war von <strong>der</strong> Familie Thummel gepachtet worden. Viele Neugierigewollten das Loch sehen.Das Juragebirge besteht aus Kalk. Das Kalkgestein ist stellenweiseverkarstet, das heisst, das Regenwasser hat den Fels langsamaufgelöst und Schächte und Höhlen geschaffen, so dass esunterirdisch abfliesst. Das Wasser von den Plateaus von <strong>Metzerlen</strong>und Hofstetten kommt in Bie<strong>der</strong>thal, in Flüh und in Ettingen wie<strong>der</strong>zum Vorschein. Im Tal vom Wilerrank nach Flüh hinunter hat es inden Felswänden Dutzende von Höhlen. Es sind Karsthöhlen, dennsie wurden vom austretenden Wasser ausgehöhlt. In einer dieserHöhlen ist die Gnadenkapelle, ein altes Heiligtum. Fast alle dieserHöhlen sind heute ohne Quelle und ohne Bach. Der Wasseraustritthat sich immer mehr vertieft und nach unten verschoben. Esexistiert nur noch die sehr ergiebige Talmühlequelle. Sie entspringtSkizze des Lochs(aus Bitterli S. 287)in einer 14 Meter tiefen Höhle. Ihr Wasser trieb die Talmühle an, die Mühle des Klosters,die 1901 abbrannte.Die Ruine <strong>der</strong> Talmühle ist im Tal unterhalb des Klosters links vom Talbach undKantonsstrasse bei <strong>der</strong> Hofstetter Munimatt. Heute ist die Talmühle mitten im Wald. DieMunimatt ist verbuscht und aufgeforstet. Man findet die Höhle <strong>der</strong> Talmühlequellesogleich, wenn man dem Bach, <strong>der</strong> die Talmühle antrieb, bis zu seinem Ursprung folgt.Um 1970 hat man in die Erschliessung dieser Quelle grosse Hoffnungen gesetzt, aberKarstquellen sind schlecht gefiltert, denn sie fliessen rasch und ungeklärt durch dieSchächte und nicht langsam durch das Erdreich. Das Wasser <strong>der</strong> Talmühlequelle istbakteriell stark verunreinigt und für die Aufbereitung als Trinkwasser ungeeignet. DiesemUmstand ist es zu verdanken, dass die Talmühlequelle nicht in eine Brunnstube verbanntwurde, son<strong>der</strong>n nach wie vor als muntere Quelle dem Fels entspringt.Beim eingezeichnetenKreuz entstand dasLoch (LandeskarteAusgabe 1959)15