sozial - BruderhausDiakonie
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<strong>sozial</strong> • Ausgabe 2 | 2009 Krisenzeit – Wie Werkstätten der Flaute trotzen<br />
Y Das heißt, die Zusammenarbeit läuft normal weiter?<br />
Es läuft normal weiter. Wenn Sie fragen, ob wir Arbeiten<br />
zurücknehmen, so kann ich das klar verneinen.<br />
Y Was erwarten Sie von den WfbM in Bezug auf Ausrüstung,<br />
Qualität, Flexibilität, Termintreue? Wie sind<br />
Ihre bisherigen Erfahrungen mit den Werkstätten?<br />
Die Werkstätten müssen sich natürlich messen lassen<br />
mit anderen Anbietern, die vergleichbare Leistungen<br />
anbieten. Ich hab’s ja vorhin schon gesagt: Sie sind<br />
preislich absolut konkurrenzfähig. Man muss natürlich<br />
sehen: Wenn man heute in unserer Industrie<br />
tätig ist, dann muss die Qualität gut sein. Sie müssen<br />
über entsprechende Anlagen und Ausrüstung verfügen<br />
und die notwendigen Arbeitsmittel haben, damit<br />
die Leute effektiv und schnell arbeiten können. Und<br />
ich finde es beeindruckend, wie das hier bei der Werkstätte<br />
in Dettingen ist. Sie ist sehr gut ausgestattet,<br />
qualitativ hochwertig, die Leute und die Führung dieser<br />
Werkstätte sind sehr gut. Das ist natürlich auch<br />
ein Grund für den Erfolg, den wir miteinander haben.<br />
Weil es da einfach stimmt und die Dinge ordentlich<br />
und qualitativ hochwertig abgearbeitet werden. Wir<br />
haben, wie gesagt, eigentlich nur gute Erfahrungen<br />
mit der Werkstätte. Es gibt zwar immer mal wieder<br />
das eine oder andere, worüber man sprechen muss –<br />
aber das ist überall so. In der Gesamtschau haben wir<br />
eine wirklich sehr gute Zusammenarbeit.<br />
Y Arbeiten Sie auch an anderen Standorten mit WfbM<br />
zusammen oder beschränkt sich die Zusammenarbeit<br />
auf den Standort Dettingen?<br />
Im Wesentlichen beschränkt sich die Kooperation auf<br />
den Standort Dettingen. Wir haben noch ein bisschen<br />
was in unserem Werk in Runkel bei Limburg. Aber das<br />
ist eher marginal. Das liegt vor allem daran, dass die<br />
Arbeiten, die wir vergeben, ersatzteilbezogen sind.<br />
Und das Ersatzteilgeschäft läuft nur über Dettingen.<br />
Y Wie beurteilen Sie die gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />
in der näheren Zukunft und die Zukunft Ihres<br />
Unternehmens? Sehen Sie bereits den Silberstreif am<br />
Horizont oder erwarten Sie eine längere Durststrecke?<br />
Wir sehen ein kleines Licht am Ende des Tunnels.<br />
Wenn man sich die Aufträge anschaut, sind wir na-<br />
türlich bei weitem nicht<br />
auf dem Niveau, wo wir<br />
2008 waren. Aber wir<br />
sehen einen leichten<br />
Anstieg. Das heißt: Die<br />
Dinge bewegen sich<br />
zum Positiven. Und da<br />
wir uns bereits in der<br />
schwierigen Situation<br />
im ersten Quartal ganz Stefan Wolf kam 1997 zu ElringKlinger und war<br />
gut geschlagen haben, dort unter anderem Generalbevollmächtigter und<br />
gehen wir davon aus, Vorstandssprecher, bevor er 2006 Vorstandsvorsitzender<br />
wurde<br />
dass wir uns auch im<br />
zweiten Quartal ganz gut schlagen werden, wenn<br />
es jetzt – obgleich sehr verhalten – wieder etwas<br />
anzieht. Ich glaube auch, dass sich dieser Aufwärtstrend<br />
sehr verhalten und auf sehr niedrigem Niveau<br />
im Verlauf des Jahres fortsetzen wird. Und dass wir<br />
auch im Jahr 2010 wieder ein leichtes Anziehen<br />
sehen werden, so dass wir dann zumindest in unserer<br />
Industrie in eine moderate konjunkturelle Belebung<br />
hineingehen. In diesem Umfeld wird – natürlich<br />
immer stark ersatzteilbezogen – die Zusammenarbeit<br />
mit der Werkstätte entsprechend fortgesetzt. Sie wird<br />
sich auch in der Zukunft auf vergleichbarem Niveau<br />
bewegen.<br />
Y Was können die WfbM tun, um für Sie als großes<br />
Unternehmen auch in schwierigen Zeiten attraktive<br />
Kooperationspartner zu bleiben?<br />
Man muss sich – das kennen wir selbst ja auch – auf<br />
den Kunden einstellen. Man muss offen und flexibel<br />
sein. Wenn der Kunde mit Aufträgen kommt, dann<br />
muss man sicherstellen, dass man entsprechende Anlagen<br />
und Maschinen beschafft und die notwendigen<br />
Arbeitsplätze einrichtet, die es dann ermöglichen, die<br />
Arbeiten durchzuführen. Es gilt, Veränderungsbereitschaft<br />
zu zeigen.<br />
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass das zumindest<br />
bei der Werkstätte hier in Dettingen durchaus<br />
gegeben ist. Sonst hätte sich das Geschäft auch nicht<br />
so positiv entwickelt. Es kam immer wieder etwas<br />
Neues dazu, weil auch von Seiten des Partners, der<br />
Werkstätte, die Bereitschaft da war, zu investieren.<br />
Und das ist, denke ich, ganz wichtig. Wenn man Flexibilität<br />
an den Tag legt, dann wird man als Werkstätte<br />
für behinderte Menschen auch in Zukunft erfolgreich<br />
sein können. msk Z<br />
titELthEMa<br />
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