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Protokoll - Weser NRW

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Bezirksregierung DetmoldGeschäftsstelle <strong>Weser</strong> <strong>NRW</strong>1. SitzungAG Wasserqualität – Landwirtschaft im Regierungsbezirk Detmoldam 27.01.2011 bei der Bezirksregierung in DetmoldErgebnisprotokoll (Details sind den beiliegenden Vorträgen zu entnehmen)TOP 1 Begrüßung und Einführung ins Thema(Birgit Rehsies, Bez.Reg. Detmold, Dez. 54.3 Wasserrahmenrichtlinie-WRRL)Frau Rehsies begrüßte die Teilnehmer der 1. Sitzung der ArbeitsgruppeWasserqualität – Landwirtschaft im Regierungsbezirk Detmold und gab einigeEinführungen in das heutige Thema. Neben den generellen MaßnahmenprogrammenAbwasser und Lebendige Gewässer wird in dieser AG das MaßnahmenprogrammLandwirtschaft, insbesondere für den Regierungsbezirk Detmold thematisiert.Besonders zu beachten sind das Projekthandbuch und der Muster-Umsetzungsfahrplan.TOP 2 Umsetzung des Beratungskonzeptes(Stefan Dunajtschik, Landwirtschaftkammer <strong>NRW</strong>)Herr Dunajtschik erläuterte die Strukturen, den Ablauf und die Ergebnisse derBeratung.Das Beratungskonzept sieht drei Schritte vor:- die Grundberatung für „rote“ Grundwasserkörper- die Regionalberatung in regional wassersensiblen Gebieten- die Intensivberatung in kleinräumig besonders relevanten BereichenEs handelt sich nicht um eine Pflichtberatung, sondern um eine „Angebotsberatung“.Es sind sieben Berater(-innen) in den Kreisen und der Stadt Bielefeld aktiv sowie einüberregional tätiger Berater für Gartenbau und Pflanzenschutz.Einzelkooperationen in Wasserschutzgebieten sind von der Beratung ausgenommen,in Flächenkooperationen findet in Wasserschutzgebieten keine WRRL-Beratung statt.1/6


"Kooperation Mittelweser <strong>NRW</strong>" am 17.11.2010Zur Begleitung der Intensivberatung sollen Modellbetriebe eingerichtet werden, dasKonzept einschl. des Finanzbedarfs liegt vor, die Zustimmung des MKULNV stehtnoch aus.TOP 3 Erfahrungen aus der Beratung vor Ort(Heinrich Gerdom, Landwirtschaftskammer)Herr Gerdom von der LWK und WRRL-Berater vor Ort hat die bisherigen Tätigkeitenaus dem Beratungsauftrag vorgestellt. Insbesondere wurden die Vorarbeiten für dieintensivere Beratung aufgenommen und die Betriebsstrukturen analysiert. Dieunterschiedlichen Aktivitäten für die Landwirte und für die Öffentlichkeit wurdenerläutert.Sehr intensiv war der Kontakt mit den Landwirten im Rahmen der Antragstellung fürdie Agrarumweltmaßnahme „Zwischenfruchtanbau“ im Kreis Minden-Lübbecke. Voninsgesamt ca. 30.000 ha Ackerfläche in der Förderkulisse wurden für etwa 7.750 hadie Agrarumweltmaßnahme beantragt. Dies ist ein Anteil von ca. 25 %, welches alsErsteinstieg als Erfolg bewertet werden kann.TOP 4 Ergebnisse Grundwassermonitoring(Erich Hormann, Bez.Reg. Detmold, Dez. 54.4 - Grundwasser)Herr Hormann erläuterte die Rahmenbedingungen für das EU-Monitoringnetz und dieProblematik der Bewertung der Grundwasserbeschaffenheit. Eine zu starkeFokussierung auf die einzelnen „roten“ Messstellen sollte vermieden werden,gleichwohl die Wirksamkeit der Maßnahmen auch an den Messwerten bewertet wird.Dies ist aufgrund der langen Fließzeiten schwierig, da nur besonders eingerichteteMessstellen die Grundwasserbeschaffenheit für kurze Zeiträume abbilden. Dafürwurde das Messnetz allerdings nicht aufgestellt.Beim Vergleich der Messergebnisse der Zeiträume 2000 bis 2007 mit 2008 bis 2010konnten keine gravierenden Veränderungen festgestellt werden. Tendenziell ist eherein leicht fallender Trend zu beobachten. Auffälligkeiten bei den Nitratkonzentrationenbzw. steigende Trends müssen im Detail an Hand von Einzelwerten verifiziertwerden.Aus einer Modellsimulation des Forschungszentrums Jülich wurden Ergebnisse derNitzratkonzentration im Sickerwasser vorgestellt. Daraus ist eine guteÜbereinstimmung mit den belasteten Grundwasserkörpern in <strong>NRW</strong> erkennbar, eindeutlicher Handlungsbedarf zur Minimierung von Nährstoffen ist daraus abzuleiten.Der vollständige Projektbericht ist unter der folgenden URL einsehbar.2/6


"Kooperation Mittelweser <strong>NRW</strong>" am 17.11.2010http://wiki.flussgebiete.nrw.de/index.php/Steckbriefe_Dokumente_/_Grundwasser:_AGRUM_<strong>Weser</strong>TOP 5 WRRL aus der Sicht der Wasserversorgung(Michael Bernemann, Wasserwerke Paderborn GmbH)Herr Bernemann sprach in Abstimmung mit den Wasserversorgern imRegierungsbezirk Detmold über deren Wünsche und Anregungen.Die Kreise Höxter und Paderborn verfügen kreisweit über flächendeckendeKooperationen, die vorausschauend im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie schonfrüher gehandelt haben (in diesem Jahr besteht die Kooperation Landwirtschaft-Wasserwirtschaft im Kreis Paderborn 20 Jahre).Für die Wasserversorger ist eine einheitliche Beratung und gute Kommunikationwichtig. Sie halten für das Erreichen der Ziele der Wasserrahmenrichtlinie –hinsichtlich der Stickstoffeinträge – mindestens die nachfolgend aufgeführten sechsMaßnahmen für erforderlich:1. Schaffung von zusätzlichem Güllelagerraum zur Optimierung der zeit- undbedarfsgerechten Düngung mit Wirtschaftsdünger und gleichzeitiger Verdrängungvon Mineraldünger2. flächendeckender Zwischenfruchtanbau während der Wintermonate, dieFörderkulissen und die Fördersätze bei der Wasserkooperation und WRRL-Beratung sollten harmonisiert werden3. eine Mistlagerung nur auf undurchlässigen Flächen4. Vermeidung von Grünlandumbruch5. Gülletourismus unterbinden6. weiterhin Verrechnung von Gewässerschutzmaßnahmen aus dem WasserentnahmeentgeldDas Ziel sollte sein, die Nitratkonzentrationen auf derzeit natürliche Hintergrundwertezwischen 10 und 20 mg pro Liter zu reduzieren.Herr Bernemann wies noch einmal besonders auf die Förderung desZwischenfruchtanbaus hin – mit dem Ziel: Harmonisierung zwischen FörderungGebietskulissen und Kooperationsgebieten – und die Überwachung für den Gebrauchvon Pflanzenschutzmitteln und deren Abbauprodukten. Es darf keineZweiklassenberatung entstehen.Des Weiteren schlug er auf Anregung von Frau Dr. Meier, Stadtwerke Gütersloh, dieIntegration der bestehenden OWL-Arbeitsgruppe „Kooperation Landwirtschaft-3/6


"Kooperation Mittelweser <strong>NRW</strong>" am 17.11.2010Wasserwirtschaft“ in die neu gegründete Arbeitsgruppe „Wasserqualität –Landwirtschaft“ vor.Die Wasserversorger sind bereit, ihren Anteil zum Prozess beizutragen.TOP 6 Erwartungen des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes(WLV) an die AG(Arnold Weßling, WLV-Bezirksverband OWL)Die Standpunkte des WLV wurden von Herrn Weßling wie folgt dargelegt:- Zur Ernährungssicherung war und ist eine Düngung (auch mit Wirtschaftsdüngern)auf, insbesondere "leichten Böden", sehr wichtig. Nur durch die angemesseneDüngung sind diese Böden ertragsfähig geworden und haben mit dazubeigetragen, dass in den 50er und 60er Jahren die Landwirtschaft leistungsfähigerwerden konnte.- In enger Abstimmung mit der Landwirtschaftskammer <strong>NRW</strong> ist die Einbeziehungder Erfahrungen aus der Praxis unerlässlich. Dieses hat die Diskussion um denErosionsschutz im vergangenen Jahr ergeben.- Ortsangepasste Lösungen sind erforderlich. Dazu ist der Kontakt mit Praktikernunabdingbar. Förderungen wären hilfreich.- Der geförderte Zwischenfruchtanbau ist von großer Bedeutung und wird imRahmen der Fruchtfolge und möglicherweise für erneuerbare Energien anBedeutung gewinnen.- Derzeit müssen bereits Gesamtdüngebilanzen erstellt werden. Diese gelten auchfür gewerbliche Betriebe und für Biogasanlagen. Die Gesamtdüngebilanzen sindein realistisches Spiegelbild der landwirtschaftlichen Betriebe.- Sämtliche Überlegungen müssen vor dem Hintergrund des Gesamtwettbewerbesgesehen werden.- Wichtig ist die kooperative Zusammenarbeit, wie sie mit dem MKULNV und denbetroffenen Wirtschaftsbereichen vertraglich vereinbart ist. Erste Erfolge sindfeststellbar und weitere sollen sichtbar gemacht werden.TOP 7 Erwartungen der Naturschutzverbände an die AG(Dr. Christoph Aschemeier, Wassernetz <strong>NRW</strong>)Herr Dr. Aschemeier betonte die Wichtigkeit der Beteiligung der Öffentlichkeit bei derUmsetzung der landwirtschaftlichen Maßnahmen. Insbesondere forderte er eineTransparenz der Messdaten, insbesondere gilt dies auch für die Nmin-4/6


"Kooperation Mittelweser <strong>NRW</strong>" am 17.11.2010Untersuchungen, die bisher nicht als Einzelwerte veröffentlicht werden. Er wünschteeine umfassende Bereitstellung von Informationen für die Öffentlichkeit und dieVerbände.Die integrale Betrachtung der Gewässer ist ein positiver Ansatz der WRRL, dieInteraktion Grundwasser – Oberflächengewässer kann noch verbessert werden.Der Beratungsansatz zur Minimierung der Stickstoffeinträge ist positiv zu bewerten.Herr Dr. Aschemeier betonte allerdings auch die gesellschaftspolitische Aufgabe derLandwirtschaft zur Erhaltung der Umwelt.TOP 8 Konzeption zur Minderung der Stoffeinträge in die Oberflächengewässer(Nährstoffe, PSM, Erosion)(Stefan Dunajtschik, Landwirtschaftskammer <strong>NRW</strong>)Herr Dunajtschik erläuterte die den Oberflächengewässern zugeordneten Maßnahmengebiete(DQ_OW_U52 Reduzierung Nährstoff- und Feinsedimenteinträge durchErosion), die im Rahmen der „Runden Tische“ festgelegt wurden. Er machte deutlich,dass ein Vergleich der CC-Kulisse Erosionsschutz mit diesen Maßnahmengebieteneine relativ gute Deckung in OWL aufweise.Soweit bei Pflanzenbehandlungsmitteln Überschreitungen von Grenzwertenfestgestellt werden, erfolgt eine unmittelbare Weitergabe dieser Information an denPflanzenschutzdienst zur weiteren Verfolgung.Die LWK hält ebenfalls zusätzliche Fördermittel zur Erhöhung der Güllelagerkapazitätfür unabdingbar, um den Gülleexport zu unterbinden und eine bessere Ausnutzungder Nährstoffe zu gewährleisten.TOP 9 Verschiedenes, weiteres Vorgehen und AusblickDie Teilnehmer dieser Auftakt-Veranstaltung sind übereinstimmend der Meinung,dass nur durch ein Miteinander und gegenseitigen Informationsaustausch dieProbleme vor Ort gelöst werden können. Die Plattform dieser AG sollLösungsansätze für lokale Probleme vor Ort geben.Als mögliche Themen, die durch die AG behandelt werden sollen, wurden dienachfolgenden genannt:- Messnetz, Messstellen, wassersensible Gebiete- Schnittstelle Wasserkooperation – WRRL-Beratung- Denitrifikation im Boden und Grundwasserleiter- Förderung und weitere Agrarumweltmaßnahmen5/6


"Kooperation Mittelweser <strong>NRW</strong>" am 17.11.2010- Bewertung von Nmin-Ergebnissen- Erosionsprobleme in OberflächengewässernDie Bezirksregierung wird zur nächsten Sitzung im Juni 2011 einladen,voraussichtlich mit dem Thema „Messnetz, Messstellen, wassersensible Gebiete“.Eingeladen werden alle Beteiligten, der Teilnehmerkreis sollte sich nachInteressenlage ergeben.Abschließend bedankte sich Herr Hormann bei den Referenten und Teilnehmern derVeranstaltung.Dieses <strong>Protokoll</strong> mit den Vorträgen finden Sie Anfang der kommenden Woche auchauf der Internetseite:http://www.weser.nrw.de/AG Wasserqualität-LandwirtschaftAufgestellt:gez. Erich HormannMinden, den 17.02.20116/6

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