Überblick, Einblick, Durchblick. - Kaufmann Landtechnik GmbH
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INSIDE Ausgabe 2008<br />
INSIDE<br />
<strong>Überblick</strong>, <strong>Einblick</strong>, <strong>Durchblick</strong>.<br />
Passt. Der TUCANO im Praxistest.<br />
GPS PILOT. Spurgenau arbeiten und richtig Geld sparen.<br />
Familienzuwachs: ARION und QUADRANT 3200.<br />
Biomasse Technologie: Von der Feldfrucht zur Biomasse.
INHALT<br />
INSIDE<br />
4 Gemeinsam stark: Lösungen für Praktiker<br />
INSIDE sprach mit Mitgliedern der CLAAS Konzernleitung<br />
12 Einen JAGUAR wachsen sehen<br />
Ein Tag in der Montagehalle in Harsewinkel<br />
17 Auf Rolle sicher gehen<br />
Der neue JAGUAR auf dem Prüfstand<br />
18 Von Anfang an dabei:<br />
der XERION im Lohnunternehmen Stotz<br />
Ein Erfahrungsbericht zum XERION<br />
21 XERION. Der Große mit großen Perspektiven<br />
Die Idee des Großtraktors<br />
22 XERION 3300 und 3800 – intensive Feldtests in Ungarn<br />
Raketenschlepper versus XERION<br />
24 Kapitel 2 der Erfolgsgeschichte<br />
AXION CMATIC<br />
28 Familienzuwachs<br />
ARION und QUADRANT 3200<br />
2 INSIDE<br />
36 Spurgenau arbeiten – und richtig Geld sparen<br />
GPS PILOT mit zentralem RTK-Signal<br />
40 Ein Team, eine Philosophie, ein Terminal: das CEBIS<br />
Schnelle und einfache Bedienung für die CLAAS Maschinen<br />
44 Mit ISOBUS Maschinen und Terminals in die Zukunft<br />
Der Standard zur Steuerung in der Praxis<br />
46 Passt<br />
TUCANO im internationalen Praxistest<br />
50 Multitalent LEXION 600 setzt neue Maßstäbe<br />
Neuigkeiten auf dem CLAAS Flaggschiff<br />
52 „Mit ACTIVE FLOAT über den Boden schweben“<br />
Interview mit Manfred Geng, CLAAS Saulgau <strong>GmbH</strong><br />
56 Den Praktikern zugehört<br />
Antworten bei QUADRANT 3400, VARIANT 385<br />
und ROLLANT 355<br />
58 Von der Feldfrucht zur Biomasse<br />
Biomasse Technologie
Dr. Franz Peter Schollen ist als freier Journalist<br />
im Agrarbereich tätig und hat bei Konzeption und<br />
Beiträgen des Magazins INSIDE mitgearbeitet.<br />
Den Praktikern<br />
zugehört.<br />
Neben den Erntemaschinen konnte<br />
CLAAS die Traktorensparte weiter<br />
ausbauen, darüber hinaus hat das<br />
Unternehmen in allen Produktionsbereichen<br />
seine Investitionen in die<br />
Entwicklung neuer Techniken stark<br />
intensiviert. In diesem Magazin INSIDE<br />
wollen wir Ihnen nun aber nicht nur<br />
über die Neuheiten berichten. Denn<br />
mit INSIDE bekommen Sie auch<br />
spannende Hintergrundinformationen<br />
rund um die CLAAS Maschinen: Mitglieder<br />
der CLAAS Geschäftsführung<br />
diskutieren über die Neuheiten-Philosophie,<br />
CLAAS Ingenieure berichten<br />
über ihre Arbeit zwischen Theorie<br />
und Praxis und Sie erfahren aus<br />
erster Hand noch einiges mehr aus<br />
Produktion und Organisation. Außerdem<br />
kommen Praktiker und CLAAS<br />
Kunden zu Wort: Sie haben als<br />
Testfahrer oder Besitzer von CLAAS<br />
Maschinen bereits Erfahrungen mit<br />
der neuen Technik gesammelt und<br />
schildern praxisnah ihre Eindrücke.<br />
Kurzum: Mit diesem Magazin INSIDE<br />
will Ihnen CLAAS, ähnlich wie 2006<br />
zur Markteinführung des neuen<br />
AXION, wieder viele interessante und<br />
nützliche Zusatzinformationen liefern,<br />
die weit über das hinausgehen, was<br />
Sie normalerweise in den Maschinenprospekten<br />
oder im Internet finden.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen<br />
viel Spaß bei der Lektüre!<br />
Ihr Franz Peter Schollen<br />
EDITORIAL<br />
INSIDE 3
MANAGEMENT INSIDE<br />
4 INSIDE<br />
Gemeinsam stark:<br />
Lösungen für Praktiker.<br />
Zur Agritechnica 2007 präsentierte CLAAS eine Fülle neuer Produkte. Messebesucher konnten in Hannover etwa den<br />
neuen ARION Traktor, den neuen TUCANO Mähdrescher, den neuen XERION 3800 und den JAGUAR im obersten<br />
Leistungsbereich der Feldhäcksler bestaunen. Die QUADRANT 3200 im neuen Pressenprogramm und die neuen<br />
LINER als nächste Generation der Schwader runden die Breite der Innovationen ab. Dahinter stecken ein effizienter<br />
Entwicklungsprozess und ein klares Produktkonzept.<br />
INSIDE warf einen Blick hinter die Kulissen und sprach mit Mitgliedern der CLAAS Konzernleitung über die neuen<br />
Produkte, die Produktentwicklung bei CLAAS und die zukünftigen Herausforderungen in der <strong>Landtechnik</strong>.
INSIDE 5
MANAGEMENT INSIDE<br />
INSIDE: Herr Dr. Garbers, die Zahl der Neuheiten bei CLAAS<br />
war selten so hoch wie jetzt zur Agritechnica 2007. War das<br />
in der Produktentwicklung aus Ihrer Sicht als Geschäftsführer<br />
für Technologie und Qualität der CLAAS Gruppe ein großer<br />
Kraftakt?<br />
Dr. Hermann Garbers: Ja, in der Tat. Allerdings für alle Beteiligten,<br />
denn solche Herausforderungen meistert man nur im Team.<br />
Die operative Arbeit leisten unsere dezentralen Produktgesellschaften.<br />
Sie haben die direkte Verantwortung für die einzelnen<br />
„Der positive Zuspruch aus<br />
aller Welt ist die beste Bestätigung<br />
für uns.“<br />
Ulrich Jochem<br />
Produkte und die zeitliche Überwachung der Meilensteine im<br />
Entwicklungsprozess. Mit dieser Organisation in überschaubaren<br />
Einheiten sind wir beweglich und schnell. Im zentralen Bereich<br />
„Technologie und Qualität“ koordinieren wir die Entwicklung aller<br />
Produktgesellschaften und nutzen so die Synergien unserer Firmengruppe.<br />
Zum Beispiel garantieren wir über Verbesserungen<br />
in der Produktion unser hohes Qualitätsniveau. Ein ständiger<br />
Austausch unserer Ingenieure verschiedener Werke sichert den<br />
Wissenstransfer. Zusammen mit dem regelmäßigen Praxisbezug<br />
trägt dies alles dazu bei, wirklich nützliche Lösungen bis hin zu<br />
kompletten Produktlösungen für die Landwirtschaft zu entwickeln.<br />
6 INSIDE<br />
Ulrich Jochem: Ein gutes Beispiel aus dem Bereich Traktoren<br />
ist unser elektronisches Bordinformationssystem CEBIS. Es ist<br />
jetzt auf nahezu allen CLAAS Selbstfahrern und auch auf unseren<br />
neuen Traktoren ARION und AXION verfügbar. Hier konnten<br />
wir auf wertvolle Erfahrungen mit dem LEXION und dem XERION<br />
zurückgreifen. Der Vorteil für unsere Kunden liegt auf der Hand:<br />
Die Bedienung ist auf den Maschinen sehr ähnlich. Dadurch<br />
entfällt der Aufwand, sich an ein neues System zu gewöhnen.<br />
Unsere Kunden können sich auf ihre Arbeit konzentrieren.<br />
INSIDE: Herr Mohr, der neue, in Harsewinkel produzierte<br />
XERION 3800 hat jetzt mit 379 PS deutlich mehr Leistung<br />
als der etablierte XERION 3300. Warum?<br />
Jan-Hendrik Mohr: Unser XERION ist ja so konzipiert, dass er<br />
vielfältige Anforderungen erfüllen kann. Daher haben die Praktiker<br />
immer wieder nach zusätzlicher Leistung gefragt. Das haben<br />
wir aufgenommen und bieten mit dem 3800 eine leistungsstärkere<br />
Variante an.<br />
INSIDE: Heißt es also immer größer, immer stärker?<br />
Jan-Hendrik Mohr: Das ist in vielen Bereichen tatsächlich der<br />
Fall. So ist etwa in einigen Regionen das neue, 10,50 m VARIO<br />
Schneidwerk die ideale Kombination, damit der LEXION 600<br />
voll ausgelastet wird. Aber hier geht es vor allem um intelligente<br />
Lösungen, nicht nur um größere Motoren und Arbeitsbreiten.<br />
Nehmen Sie als Beispiel den TUCANO. Damit haben wir ein<br />
neues Premiumsegment in der oberen Mittelklasse definiert.<br />
Für viele Regionen der Welt genau die richtige Antwort. Die
Dr. Hermann Garbers, Technologie und Qualität<br />
Jan-Hendrik Mohr, Geschäftsfeld Getreideernte<br />
Ulrich Jochem, Geschäftsfeld Traktoren<br />
Dr. Rolf Meuther, Geschäftsfeld Futterernte<br />
(von links nach rechts)<br />
intelligente Bedienung mit CEBIS, die neue Kabine und das<br />
populäre APS System machen ihn besonders vielseitig. Oder<br />
sehen Sie den JAGUAR: Auf der einen Seite mussten wir mehr<br />
Leistung abbilden. Mit unserem DOUBLE SIX Motorenkonzept<br />
werden wir diesem Anspruch gerecht. Auf der anderen Seite<br />
„Am Schluss entscheidet<br />
Wirtschaftlichkeit, nicht reine<br />
Technikverliebtheit.“ Jan-Hendrik Mohr<br />
gilt es, die vermehrte Kraft effizient einzusetzen und optimal in<br />
Ergebnisleistung zu verwandeln. Als Lösung haben wir die neue<br />
V-MAX Trommel und die völlig neue Messerform entwickelt.<br />
Die verschiedenen Anforderungen brauchen also stets passende<br />
individuelle Antworten. Aber dies war ja immer schon<br />
die Stärke von CLAAS und sorgt regelmäßig für nutzbringende<br />
Produktneuheiten.<br />
INSIDE: Sprechen wir über den DOUBLE SIX, so der Name<br />
für den Einsatz zweier Mercedes-Motoren beim JAGUAR<br />
980 und 970. Beschreitet CLAAS mit dem Doppelmotor<br />
neue Wege?<br />
Jan-Hendrik Mohr: Nein, denn bereits vor 7 Jahren haben wir<br />
intensiv den Doppelmotor getestet. Damals forderte der Markt<br />
diese Größenordnungen noch nicht, aber wir sind damit frühzei-<br />
tig in die Entwicklung leistungsgesteigerter Komponenten und<br />
Antriebe eingestiegen. Heute sind wir sicher, mit 830 PS hier die<br />
wirtschaftlichste Lösung zu bieten. Aber Größe allein ist ja noch<br />
kein Kundennutzen und so haben wir die Schwerpunkte der<br />
Entwicklung zusätzlich auf andere Bereiche gelegt. Der jetzige<br />
DOUBLE SIX Ansatz ist daher hoch effizient und hat genügend<br />
Power, wenn man sie braucht. Das ist Kundennutzen.<br />
INSIDE: Herr Jochem, was waren in Ihrem Geschäftsfeld<br />
Traktoren die wesentlichen Neuerungen?<br />
Ulrich Jochem: Natürlich mussten auch wir bei der Motorleistung<br />
handeln. Die steigenden Anforderungen durch die Abgasrichtlinie<br />
TIER 3a machen eine Produkterneuerung notwendig.<br />
Viel wichtiger in diesem Jahr ist aber, dass wir mit dem ARION<br />
einen ganz neuen Traktor auf den Markt bringen. Angelehnt an<br />
den im letzten Jahr sehr erfolgreich vorgestellten AXION haben<br />
wir viel unternommen, um auch im Bereich bis 175 PS eine<br />
neue Alternative zu bieten. Erste erfreuliche Reaktionen von<br />
Praktikern bestätigen das.<br />
INSIDE 7
MANAGEMENT INSIDE<br />
INSIDE: Und was gibt es Neues beim AXION?<br />
Ulrich Jochem: Den AXION gibt es jetzt auch mit dem stufenlosen<br />
leistungsverzweigten Getriebe CMATIC. Das ist neben dem<br />
HEXASHIFT Getriebe eine interessante Erweiterung des Angebots.<br />
Zudem haben wir jetzt mit dem CLAAS INFORMATION SYSTEM<br />
CIS eine Ausstattungsalternative bei der Ausrüstung mit mechanischen<br />
Steuergeräten im Angebot.<br />
„Die Entwicklung bei Traktoren ist sehr<br />
ambitioniert und wird es bleiben.“<br />
Dr. Hermann Garbers: Wenn ich das noch ergänzen darf, Herr<br />
Jochem – gerade im Bereich Traktoren ist Enormes geleistet<br />
worden. In den letzten Jahren haben wir nahezu die gesamte<br />
Produktpalette erneuert. Nur mit dem großen Engagement der<br />
Mitarbeiter ist solch ein Entwicklungsprogramm überhaupt möglich.<br />
Zusätzlich haben wir in die Entwicklung und in unser Werk in<br />
Le Mans investiert. Die Entwicklung bei Traktoren ist sehr ambitioniert<br />
und wird es bleiben. Es freut uns, dass mit dem ARION<br />
ein weiterer Wurf gelungen ist.<br />
8 INSIDE<br />
Dr. Ing. Hermann Garbers<br />
INSIDE: Herr Dr. Meuther, auch aus den Werken in Metz und<br />
Bad Saulgau kommen zahlreiche Neuheiten. Beispielsweise<br />
die QUADRANT 3200 und eine neue LINER Serie.<br />
Dr. Rolf Meuther: Ja, das kann man hier gar nicht alles im Detail<br />
nennen. Sicherlich stechen die neue QUADRANT 3200 und die<br />
LINER Serie 2600–2900 heraus. Anlass für die Neuentwicklung<br />
waren dabei auch gestiegene Anforderungen unserer Kunden.<br />
Mit neuen technischen Lösungen, wie etwa der zuschaltbaren<br />
Vorkammersteuerung, haben wir bei der 3200 – unser neues<br />
Pressenkonzept im Ballenmaß 120 x 70 cm – die wirtschaftlichen<br />
Einsatzmöglichkeiten deutlich erweitert. Hohe Pressdichte war<br />
hier absolute Bedingung. Weitere wichtige Neuheiten aus dem<br />
Geschäftsbereich Futterernte sind die Ergänzungen und Innovationen<br />
bei ROLLANT und VARIANT sowie neue DISCO CONTOUR<br />
Mähwerke. Ziel der neuen LINER Serie war hohe Qualität, verbunden<br />
mit einer Top-Arbeitsleistung und Komfort. Dies zeigt<br />
sich besonders an der neuen Schwaderglocke. Insgesamt lässt<br />
sich sagen, dass wir in der Futterernte sehr gut aufgestellt sind<br />
und sicherlich das breiteste Programm am Markt bieten.<br />
Jan-Hendrik Mohr: Das kann ich für den JAGUAR bestätigen.<br />
So haben wir erst jüngst die Produktpalette im oberen Leistungssegment<br />
bis 830 PS erweitert. Entscheidend ist aber wieder das<br />
Gesamtkonzept, hier erzielen wir das Beste für den Kunden. Das<br />
fängt beim deutlich verbesserten Vorsatzangebot an, denken Sie
nur an die neuen ORBIS Maisgebisse, und endet mit der einfachen<br />
Wartung sowie dem Service. Der neue JAGUAR macht seinem<br />
Namen hier alle Ehre und erweitert das weltweit erfolgreiche und<br />
führende JAGUAR GREEN EYE Programm nach oben. Die im<br />
Feldhäckslerbereich exklusive Reifendruck-Regelanlage ist nur ein<br />
Beispiel, wie wir neben mehr PS-Leistung in ein Gesamtkonzept<br />
investiert haben. Die DLG-Silbermedaille 2007 für die Gesamtmaschine<br />
war für uns eine erfreuliche Anerkennung.<br />
„Wir sind beim Thema Futterernte<br />
sehr gut aufgestellt und bieten sicherlich<br />
das breiteste Programm am Markt.“<br />
Dr. Rolf Meuther<br />
INSIDE: Beim JAGUAR denkt man unweigerlich an Biogas,<br />
Biomasse, nachwachsende Rohstoffe. Wie sieht CLAAS<br />
diese Herausforderung?<br />
Dr. Hermann Garbers: Als <strong>Landtechnik</strong>hersteller beschäftigt sich<br />
CLAAS natürlich mit nachwachsenden Rohstoffen. Bereits in den<br />
neunziger Jahren waren wir auf diesem Gebiet sehr engagiert.<br />
Heute ist die Aufmerksamkeit bei dem Thema nicht nur in den<br />
Medien deutlich gestiegen. CLAAS beteiligt sich sachlich an den<br />
Diskussionen und versteht sich als kompetenter Dialogpartner zu<br />
Ernteverfahren und Logistik. Auf der Grundlage von Fakten erkennen<br />
wir die Bedarfe unserer Kunden in diesem Bereich und setzen<br />
neue Lösungen um. Die langjährige Erfahrung hilft uns hierbei.<br />
Jan-Hendrik Mohr: Für die optimale Ernte von Biomasse haben<br />
wir schon heute hervorragende Lösungen. Denken Sie nur an unseren<br />
Salixvorsatz HS-2 für den JAGUAR. Ein weiteres aktuelles<br />
Beispiel ist der CLAAS XERION als Holzhäcklser im Forsteinsatz.<br />
Dr. Rolf Meuther: Die QUADRANT 3400 ist ein weiteres Beispiel:<br />
Ob in der Hanfernte oder bei der Strohverbrennung, es kommt<br />
immer auf geringen Kraftstoffverbrauch pro Tonne an. Nur dann<br />
sprechen wir über wirtschaftliche Ernte und Energieeffizienz.<br />
Dr. Hermann Garbers: Bei den Entwicklungen rund um nachwachsende<br />
Rohstoffe werden weitere Herausforderungen auf die<br />
<strong>Landtechnik</strong> zukommen. CLAAS als Spezialist begleitet das natürlich<br />
weiterhin aktiv. Wir sind bereit für die Zukunft. Die Erfahrung<br />
und das Wissen haben unsere Mitarbeiter. Der Austausch<br />
zwischen den unterschiedlichen Produktbereichen erweist sich<br />
dabei einmal mehr als wichtiger Pluspunkt. Der positive wirtschaftliche<br />
Effekt aus diesem Bereich sowie die überfälligen Preisanpassungen<br />
kommen ja letztlich unseren Kunden zugute und<br />
führen zu einer freundlichen Stimmung in der Landwirtschaft. Und<br />
schließlich freut es uns, dass so das Gesamtimage unserer Landwirte<br />
weiter gestärkt wird.<br />
INSIDE 9
MANAGEMENT INSIDE<br />
INSIDE: Lassen Sie uns den Austausch der Produktbereiche<br />
vertiefen, der bei CLAAS so wichtig ist. Wie gehen Sie mit<br />
dem Thema ISOBUS um?<br />
Dr. Hermann Garbers: ISOBUS wird für unsere Kunden zukünftig<br />
eine größere Rolle spielen, weil es den Umgang mit verschiedenen<br />
Technologien im Alltag vereinfacht und Standards setzt. Deshalb<br />
sind wir von Anfang an dabei. Unsere Tochtergesellschaft<br />
„... hier geht es nicht nur um<br />
größere Motoren und Arbeitsbreiten,<br />
sondern es sind intelligente<br />
Lösungen gefragt.<br />
Größe allein ist nicht relevant.“<br />
AGROCOM leistet bei Elektronik, Lenksystemen und Farm-Management<br />
Software sehr gute Arbeit. Durch die enge Zusammenarbeit<br />
der Produktgesellschaften auch bei diesem Thema haben<br />
wir bei ISOBUS erste Ergebnisse, die bereits im praktischen Einsatz<br />
genutzt und positiv beurteilt werden. Herr Dr. Meuther, am<br />
besten berichten Sie dazu vom Standort Bad Saulgau.<br />
10 INSIDE<br />
Jan-Hendrik Mohr<br />
Dr. Rolf Meuther: Die Idee von ISOBUS ist es ja, über eine<br />
Standardschnittstelle Elektrik und Elektronik zwischen Traktor<br />
und Maschine herstellerunabhängig miteinander zu verbinden.<br />
Auch wenn wir unser eigenes Traktorenangebot haben, ist es<br />
für uns selbstverständlich, offen zu bleiben und im Sinne unserer<br />
Kunden das Thema anzugehen. So sind bereits die LINER<br />
3000 und auch die neuen LINER 2800 und 2900 ISOBUSfähig.<br />
Ebenso Teile unseres Ladewagenprogramms QUANTUM.<br />
Alle Rund- und Großballenpressen haben die Tests ebenfalls<br />
erfolgreich bestanden und dürfen den ISOBUS-Sticker tragen.<br />
Mit dieser Breite ISOBUS fähiger Produkte sind wir mit führend<br />
im Markt.<br />
Dr. Hermann Garbers: Außerdem bietet CLAAS mit dem<br />
CEBIS MOBILE ein ISOBUS-fähiges Terminal an, das zusätzlich<br />
als Datenschnittstelle zwischen Maschine und Hof-PC<br />
dienen kann. Auch Dokumentation, Auftragsverwaltung und<br />
Ertragsmessungen sind also möglich. Eine große Arbeitserleichterung<br />
für den professionellen Anwender.<br />
Ulrich Jochem: Bei den Traktoren setzen wir ISOBUS ebenfalls<br />
um. Was beim XERION bereits Standard ist, finden Sie in<br />
Zukunft auch beim AXION. Aber schon heute lassen sich alle<br />
Traktoren durch Umrüstung fit für ISOBUS machen.
INSIDE: Werfen wir noch einen Blick in die Werke. Was<br />
passiert in Harsewinkel, Herr Mohr?<br />
Jan-Hendrik Mohr: In unserem Stammwerk in Harsewinkel<br />
haben wir viel investiert, um noch flexibler zu fertigen und die<br />
steigende Nachfrage bedienen zu können. Im abgelaufenen<br />
Jahr lag unser Schwerpunkt auf der Logistik und dem Materialfluss.<br />
Aber auch die Investitionen in unseren Mähdrescherwerken<br />
im russischen Krasnodar und unser neues Werk in Indien,<br />
wo wir vor einigen Monaten den Grundstein gelegt haben, sind<br />
hier zu nennen. Wir verfügen inzwischen über ein internationales<br />
Produktionsnetzwerk mit weiteren Werken in den USA und<br />
Ungarn. Damit sind wir in den großen Zukunftsregionen der<br />
Landwirtschaft direkt vor der Haustür unserer Kunden präsent<br />
und haben landtechnische Kompetenzzentren in den wichtigen<br />
Märkten.<br />
INSIDE: Und was tut sich in Le Mans, Herr Jochem?<br />
Ulrich Jochem: Auch in unserem Traktorenwerk haben wir viel<br />
bewegt, zum Beispiel in Kabinenmontage und Qualitätssicherung<br />
investiert. Insgesamt nahm die Produktivität stark zu, so dass wir<br />
die wachsende Nachfrage nach CLAAS Traktoren erfüllen können.<br />
Aufgrund unserer guten Marktposition in Frankreich und<br />
deutlich steigender Stückzahlen in den wichtigsten Exportmärkten<br />
haben wir eine besondere Verantwortung für die CLAAS<br />
Gruppe. Mit unserem hochmotivierten Team freuen wir uns auf<br />
die zukünftigen Aufgaben.<br />
INSIDE: Und wie sieht die Zukunft bei CLAAS aus?<br />
Dr. Hermann Garbers: Als Hersteller profitieren wir von der<br />
positiven Stimmung in der Landwirtschaft. Unsere Werke sind<br />
sehr gut ausgelastet. Die Reaktionen auf zahlreiche Neuerungen<br />
in allen Produktbereichen in diesem Jahr waren sehr positiv. Natürlich<br />
blicken wir immer 5 bis 10 Jahre in die Zukunft und<br />
versuchen, mit neuen Technologien und Ideen weitere Leistungspotenziale<br />
zu erschließen. CLAAS bedeutet Innovation.<br />
Jan-Hendrik Mohr: Für Innovationen werden wir auch in Zukunft<br />
eng mit der Praxis zusammenarbeiten. Hier gilt es, die richtigen<br />
Dinge zum richtigen Zeitpunkt weiterzuentwickeln. Am Schluss<br />
entscheidet Wirtschaftlichkeit, nicht reine Technikverliebtheit.<br />
Unsere Mitarbeiter sind eng mit der Landwirtschaft verbunden<br />
und haben „die Leidenschaft für Landwirtschaft“. Praktische Lösungen<br />
aus allen Bereichen im Dienste der Landwirtschaft: Das<br />
ist es, was für unsere Kunden und deshalb auch für uns zählt.<br />
INSIDE 11
JAGUAR<br />
12 INSIDE
Einen JAGUAR<br />
wachsen sehen.<br />
160 Meter sind für Ralf Osterloh aus dem Oldenburger Land eigentlich<br />
keine Entfernung. Diesmal hat er sich dafür allerdings einen ganzen Tag frei<br />
genommen. Er begleitet die Montage seines neuen JAGUAR bei CLAAS in<br />
Harsewinkel.<br />
Ralf Osterloh ist etwas nervös. Er ist ein<br />
Macher, stets ein wenig rastlos und immer<br />
in Bewegung. Nun geht für ihn ein lang<br />
gehegter Wunsch in Erfüllung: Er wird<br />
die Montage eines, nein: seines neuen<br />
JAGUAR hautnah miterleben. Produktmanager<br />
Achim Hoffmann und Montageleiter<br />
Christian Köbke begleiten dabei den zweifachen<br />
Familienvater aus Steinkimmen, einem Dorf zwischen Bremen<br />
und Oldenburg gelegen. Dort bewirtschaftet der 34-jährige<br />
Landwirt gemeinsam mit seinem Vater den 170 ha großen Hof<br />
Osterloh. Gleichzeitig ist er als Lohnunternehmer in der Region<br />
tätig.<br />
CLAAS Produkte kennt er von Kindesbeinen an. Für alle Bereiche<br />
schwören sein Vater und er auf die hellgrünen Landmaschinen aus<br />
Ostwestfalen. Diese kommen seit langem als Mähdrescher, Feldhäcksler,<br />
Pressen und Schlepper auf dem Betrieb zum Einsatz.<br />
Die Montagelinie für Feldhäcksler reicht bei CLAAS in der lichtdurchfluteten<br />
Halle 160 m bis hin zum Leistungsprüfstand, auf<br />
dem die Fahrzeuge schließlich die endgültigen Freigaben erhalten.<br />
Noch etwas skeptisch geht es endlich an den ersten Montagestand,<br />
wo gleich eines der Herzstücke des JAGUAR auf Ralf<br />
Osterloh wartet: der vor Ort geschweißte Rahmen. Er dient als<br />
standardisierte Plattform und bildet eine solide Grundlage für die<br />
unterschiedlich konfektionierten JAGUAR. Diesen selbstfahrenden<br />
Feldhäcksler gibt es seit 1973 – mit großem Erfolg, denn CLAAS<br />
ist in diesem Segment Weltmarktführer. Der in einem Vorbereich<br />
geschweißte Rahmen wird samt Achsen auf die erste Montagestation<br />
als Beginn der Montagelinie gesetzt und gleich mit dem<br />
Tank, der gewünschten Motorenvariante sowie der Hydraulikpumpe<br />
versehen. Speziell die Motorentechnik hat es dem Landwirt angetan.<br />
Mit Motoren von 507 bis 830 PS können die neuen JAGUAR<br />
bestückt werden – dank der Doppelmotorstrategie von CLAAS.<br />
INSIDE 13
JAGUAR<br />
Der Rahmen wird geschweißt. Montage des Doppelmotors.<br />
Konzentriert und prozesssicher gehen die Werker an der Station<br />
daran, die sequenzgenau an die Linie geförderten Teile einzubauen.<br />
Ralf Osterloh staunt nicht schlecht, als ihm Produktmanager<br />
Achim Hoffmann erklärt, dass ein JAGUAR aus ungefähr<br />
5.000 Einzelteilen besteht, wobei etwa der Motor nur als ein<br />
Teil gezählt wird.<br />
Für die Kleinteilezuführung bedient sich CLAAS in der Montage<br />
externer Dienstleister. Diese stellen sicher, dass etwa Schrauben<br />
und Muttern stets pünktlich und in genügender Zahl in den<br />
Entnahmeregalen nahe den Montageplätzen vorhanden sind.<br />
Für größere Teile unterhält CLAAS eigens Lager, die via Kanban<br />
(sprich von der Produktion) gesteuert werden. Darüber hinaus<br />
sichert ein ausgeklügeltes Staplerleitsystem die pünktliche<br />
Heranführung der benötigten Großteile an die Linien. Bei diesen<br />
sogenannten Sequenzteilen, die eine zentrale Rolle innerhalb<br />
der Montage spielen und viel Knowhow beinhalten, setzt man<br />
dem Produktionssystem von CLAAS entsprechend auf In-house-<br />
Lösungen. „Um die wichtigen Teile möchten wir uns selbst kümmern“,<br />
so umschreibt es Christian Köbke als verantwortlicher<br />
Montageleiter.<br />
Schon an den nächsten 3 Montagestationen kann Ralf Osterloh<br />
deutlich die spätere Ausstattung seines JAGUAR erkennen. Die<br />
Kühlanlage sowie Teile der Verrohrung und des Gutflusses wie<br />
etwa der INTENSIV CRACKER werden auf die Plattform gesetzt.<br />
Sie stehen ebenso passgenau zum Einbau bereit wie die Häckseleinheit.<br />
Dieses Aggregat fertigt CLAAS in seinem Werk im<br />
schwäbischen Bad Saulgau. Dabei ist die Produktionsplanung so<br />
genau, dass die Saulgauer bereits in der Nacht alle Einheiten in<br />
der am nächsten Tag zu verbauenden Reihenfolge neben der<br />
Montagelinie abstellen. Sicherheitshalber kontrollieren die Werker<br />
anhand der stets griffbereiten Fertigungsbegleitkarte des Fahrzeuges<br />
noch einmal die Nummer des Aggregates vor dessen Ein-<br />
14 INSIDE<br />
bau. Insgesamt 80 Mitarbeiter montieren in der Hochsaison wöchentlich<br />
bis zu 51 JAGUAR an 6 Tagen in Harsewinkel. Von hier<br />
aus gehen sie in die ganze Welt. Schon längst hat Ralf Osterloh<br />
gesehen, dass das vor seinem JAGUAR montierte Fahrzeug nach<br />
Argentinien geht.<br />
Sein JAGUAR gehört zu dem knappen Viertel der Gesamtproduktion,<br />
das in Deutschland zum Einsatz kommen wird. Der<br />
globalisierte Landmaschinenmarkt ist also in den Hallen hautnah<br />
spürbar.<br />
Als der junge Lohnunternehmer die siebte Montagestation erreicht,<br />
bekommt sein Neuer ein Gesicht: Der schon dritte JAGUAR für<br />
den Hof Osterloh erhält seine Kabine. Diese wird als vormontiertes<br />
Modul im Werk angeliefert und dort entsprechend den Kundenwünsche<br />
in einem der Spezialbereiche der Montage konfektioniert.<br />
Sofort fällt Ralf Osterloh auf, dass sich auch bei der Kabine einiges<br />
getan hat. Gegenüber seinen beiden Modellen zu Hause<br />
(einem JAGUAR 860 und einem JAGUAR 900) ist die Kabine<br />
noch größer und komfortabler geworden. „Es ist wichtig, dass<br />
man bei der anstrengenden Arbeit, die binnen weniger Wochen<br />
im Jahr geleistet werden muss und während derer der JAGUAR<br />
nicht stillsteht, bequem sitzt und viel Übersicht hat“, so der<br />
Juniorchef vom Hof Osterloh.<br />
Nur wenige Meter weiter muss der neue JAGUAR dann seine<br />
erste Großprüfung bestehen: Die Grundmontage ist hier zu Ende,<br />
und nun werden alle Systeme mit Flüssigkeiten befüllt. Kühlmittel,<br />
Getriebe- und Hydrauliköl, Bremsflüssigkeit und Dieselkraftstoff<br />
werden nach einem ausgeklügelten Ablaufplan nach und nach<br />
eingefüllt. Alle Systeme werden dabei penibel beobachtet und<br />
überwacht. Besonders wichtig ist dies mit Blick auf die gleichbleibende<br />
Reinheit des Hydrauliköls, dessen Ringleitung konstant<br />
unter Druck steht.
Einpassen der VISTA CAB. Fertigstellung des Chassis.<br />
CLAAS Montageleiter Christian Köbke im Gespräch.<br />
Optimale Montageprozesse<br />
für Top-Qualität.<br />
INSIDE: Was denken Sie, wenn Sie sich den neuen JAGUAR<br />
anschauen?<br />
Christian Köbke: Ich bin begeistert – unser neuer Feldhäcksler<br />
ist erstklassig! Schon aus rein optischen Gründen, muss<br />
man sagen, dass den Designern ein großer Wurf gelungen ist.<br />
INSIDE: Wie urteilen Sie als Techniker?<br />
Christian Köbke: Der neue JAGUAR ist noch mehr auf Effizienz<br />
ausgelegt. Wir im Team von CLAAS haben es geschafft,<br />
das Maximum aus der Maschine herauszuholen und<br />
dabei die Betriebskosten etwa durch verlängerte Wartungsintervalle<br />
weiter zu optimieren.<br />
INSIDE: Was zeichnet die JAGUAR Montage aus?<br />
Christian Köbke: Da ist natürlich vor allem das moderne<br />
CLAAS Produktionssystem zu nennen. Es bildet die Grundlage<br />
für die Effizienz und Flexibilität sämtlicher Prozesse.<br />
So sind wir in der Lage, die vielen unterschiedlichen Kundenwünsche<br />
problemlos in der Montage umzusetzen.<br />
INSIDE: Was würden Sie aus Montagesicht als besonderes<br />
Highlight bezeichnen?<br />
Christian Köbke: Das aus der Automobilindustrie bekannte<br />
und durch uns für Feldhäcksler optimierte Plattformkonzept.<br />
Der standardisierte Rahmen, der übrigens vor Ort von<br />
modernsten Robotern geschweißt wird, ist die Basis jedes<br />
JAGUAR und erlaubt permanent weitere Optimierungen<br />
der Montageabläufe.<br />
INSIDE: Der Logistikaufwand mit all seinen im Hintergrund<br />
laufenden Prozessen ist immens. Welche Kernelemente gehören<br />
dazu?<br />
Christian Köbke: Die Teileversorgung und die Bereitstellung<br />
der Aggregate an der Montagelinie. Da verlassen wir uns<br />
100 %ig auf unsere internen und externen Dienstleister.<br />
Moderne Kanban-Steuerung für Kleinteile und ausgefeilte<br />
Staplerleitsysteme für größere Einheiten helfen uns dabei,<br />
diese Herausforderungen Tag für Tag zu bestehen.<br />
INSIDE: Die Montage läuft bereits auf Hochtouren – sind Sie<br />
nun am Ziel angelangt?<br />
Christian Köbke: Nein! Bei CLAAS arbeiten wir ständig an<br />
der weiteren Verbesserung der Montageprozesse. Wir<br />
möchten noch schneller und effizienter montieren – bei<br />
gleichbleibend höchsten Ansprüchen an die Produktqualität.<br />
Wir sind nah am Kunden, hören diesem sehr gut zu und<br />
binden ihn frühzeitig in unsere Überlegungen mit ein – eine<br />
klassische Win-win-Situation also.<br />
INSIDE: Vielen Dank für das Gespräch, Herr Köbke.<br />
INSIDE 15
JAGUAR<br />
Ganz neu: die CLAAS V-MAX Trommel.<br />
Jetzt ist der JAGUAR eigentlich schon fast fertig – meint Ralf<br />
Osterloh. Die CLAAS Mitarbeiter weisen ihn aber darauf hin, dass<br />
das vor ihnen liegende Tor kein Außentor, sondern der Eingang<br />
zur ersten Schallschutzkabine der Montage ist. Hier wird – unterstützt<br />
durch visualisierte und qualitätssichernde IT-Programme –<br />
die Maschine erstmals gestartet, die Dichtigkeit geprüft und die<br />
Konfigurierung der Elektronik vorgenommen. Und: Hier stellen die<br />
Techniker die Geschwindigkeit der Fahrzeuge länderspezifisch<br />
ein; für diesen JAGUAR gilt: 40 km/h Höchstgeschwindigkeit.<br />
In der sich anschließenden Schallschutzkabine nimmt man weitere<br />
Prüfungen vor. Alle umgesetzten Sonderwünsche der Kunden<br />
kommen hier genau unter die Lupe. Erst jetzt öffnet sich das<br />
Tor des Prüfstandes.<br />
Ralf Osterloh hat es fast geschafft. Er sieht schon die großen Reifen<br />
und die noch fehlenden Verkleidungsteile in dem charakteristischen<br />
Hellgrün von CLAAS, die verbaufertig auf seinen JAGUAR<br />
warten. Bevor es aber zur Verladung und Auslieferung geht, unterziehen<br />
Spezialisten den JAGUAR einem letzten Prüfungszyklus.<br />
Im Leistungsprüfstand werden mit Hilfe von Belastungsaggregaten<br />
Fahrten des Häckslers bergauf und bergab sowie in der Ebene<br />
simuliert, um abschließend auch das Verhalten während einer<br />
Vollbremsung bei maximaler Beladung zu testen. Erst danach<br />
verlässt das Fahrzeug die Montagehalle – so wie 1.300 JAGUAR<br />
jährlich.<br />
Fragt man Ralf Osterloh, warum er sich wieder für einen JAGUAR<br />
von CLAAS entschieden hat, so gibt er 5 Hauptargumente an:<br />
Robustheit, Zuverlässigkeit, Bedienerfreundlichkeit, Leistung und<br />
Service. INSIDE wünscht gute Fahrt und viel Erfolg mit dem<br />
neuen JAGUAR.<br />
16 INSIDE<br />
Der JAGUAR auf dem Prüfstand.<br />
Auf zur Endmontage.<br />
Erster Test des CEBIS.
Ein Echtzeitbetrieb von 10.000 Stunden wird auf dem Rollenprüfstand erfasst.<br />
Auf Rolle sicher gehen.<br />
Der neue CLAAS JAGUAR auf dem Rollenprüfstand in Harsewinkel.<br />
CLAAS ist bekannt für qualitativ hochwertige und innovative Produkte,<br />
die sehr robust und langlebig sind. Solch ein Image fällt<br />
einem Unternehmen nicht in den Schoß, sondern es ist Ergebnis<br />
einer kontinuierlich fortgeschriebenen Qualitätssicherungsstrategie,<br />
die auf unzähligen Testverfahren und langjährigen Praxiserfahrungen<br />
basiert. Neben einer Vielzahl von Theorieprüfungen in<br />
der Entwicklungsabteilung spielen Labor- und Feldversuche<br />
wichtige Rollen. IT-Simulationen auf Basis breitgefächerter Datenpools<br />
schließen zwar schon von vornherein Fehler aus – bei<br />
CLAAS geht man aber beim Thema Qualität gleich mehrere<br />
Schritte weiter. Antriebe, Funktionskomponenten, Klima, Hydraulik,<br />
Elektronik und die Festigkeit des Gesamtfahrzeuges werden<br />
zusätzlich erst im Labor und schließlich im Feld auf Herz und<br />
Nieren geprüft.<br />
Der Rollenprüfstand erfasst dank eines ausgefeilten Verfahrens<br />
den Echtzeitbetrieb des JAGUAR von 10.000 Stunden in der<br />
Testabteilung in Harsewinkel. Massive Stahlrollen nehmen dort<br />
den Feldhäcksler samt einer 4 t schweren Vorsatzattrappe auf.<br />
Dann beginnt der Test des Fahrzeugverhaltens unter Zuhilfenahme<br />
mechanischer und elektronischer Hilfsmittel. Alle möglichen<br />
Bodenbeschaffenheiten, Belastungen, Fahrsituationen und<br />
Geschwindigkeiten testen die Spezialisten so unter Realbedingungen.<br />
Frank-Ulrich Friedlein, Leiter Versuch Festigkeit und<br />
Funktion bei CLAAS, bringt es auf den Punkt: „Unmengen an<br />
Messtechnik erfassen während der einzelnen Versuchsreihen die<br />
Materialbelastungen. Zusätzliche Sichtprüfungen und Abgleiche<br />
mit einem über Jahre angewachsenen Datenbestand bieten die<br />
von uns gewünschte Sicherheit der Prüfergebnisse.“<br />
Erst nach Abschluss der Prüfungen und der Freigabe durch die<br />
Prüfer und Entwickler geht es in die Serienfertigung. Das bedeutet<br />
aber bei weitem kein Ende der Qualitätssicherung. Vielmehr<br />
arbeitet das Netzwerk, bestehend aus Entwicklern, Prüfern und<br />
Servicetechnikern, permanent an der Weiterentwicklung der<br />
imageträchtigen CLAAS Produktqualität.<br />
DOUBLE SIX.<br />
Lange Erfahrung zahlt sich aus.<br />
Bereits seit 1999 kennt CLAAS das<br />
Doppelmotorkonzept um umfangreiche<br />
Aggregatetests durchzuführen. Insgesamt<br />
1.160 PS mit zwei V8 Motoren<br />
(430 und 730 PS) waren verpackt im<br />
JAGUAR 880 und sollten die Anforderungen<br />
der CLAAS Aggregate in puncto<br />
Durchsatzleistung und Lebensdauer testen. „Ein voller Erfolg“,<br />
wie Vorentwicklungsleiter Dr. Frerichs bestätigt. „Die Weiterentwicklung<br />
und Optimierung der Aggregate haben die hoch gesteckten<br />
Ziele absout erfüllt." Auch das jetztige DOUBLE SIX<br />
Konzept hat davon profitiert, konnte man mit diesen Erfahrungen<br />
Wirkungsgrad als auch die einfache effiziente Kraftübertragung<br />
weiter deutlich verbessern.<br />
INSIDE 17
XERION<br />
Von Anfang an dabei:<br />
18 INSIDE<br />
So urteilt Lorenz-Peter Stotz<br />
über den XERION: „Er ist das<br />
beste Zugfahrzeug der Welt. Er<br />
wird das Gesicht der Landwirtschaft<br />
verändern und durch<br />
seinen Einsatz die Kostenstandards<br />
nach unten schrauben.<br />
Bisher gibt es nichts Gleichwertiges<br />
auf dem Markt.“<br />
der XERION im<br />
Lohnunternehmen Stotz.<br />
„Mit dem XERION hat CLAAS neue Maßstäbe bei den Großtraktoren gesetzt,<br />
da gibt es wohl keinen Zweifel“, sagt Lorenz-Peter Stotz vom Lohnunternehmen<br />
Stotz Agro-Service <strong>GmbH</strong> & Co. KG. Er ist quasi ein XERION Mann der<br />
ersten Stunde. Auf seinem Betrieb gehörte schon ein XERION 2500 zu den<br />
Flaggschiffen des Unternehmens und heute sind insgesamt 11 XERION an<br />
den Standorten Altenhof, Handewitt, Kröpelin, Thürkow und Laage für die<br />
Stotz-Kunden auf den Feldern unterwegs.
„Der technischen Entwicklung immer einen Schritt voraus“, heißt<br />
es in der Philosophie der Stotz Agro-Service <strong>GmbH</strong> & Co. KG,<br />
eines der größten Lohnunternehmen Europas. Kein Wunder also,<br />
dass das Konzept des XERION den Firmenchef Lorenz-Peter<br />
Stotz von Anfang an überzeugte: Mit 4 gleich großen Rädern,<br />
optimaler Gewichtsverteilung, Hundegang und Riesen-Hubkräften<br />
bot und bietet der XERION für ihn eben mehr Einsatz- und<br />
Auslastungsmöglichkeiten als ein Standardtraktor. So haben<br />
Lorenz-Peter Stotz und seine Mitarbeiter die Entwicklungsgeschichte<br />
des XERION von Anfang an mitverfolgt: vom 2500 über<br />
den 3000 und 3300 zum neuen XERION 3800.<br />
„Der XERION 2500 versetzte uns seinerzeit erstmals in die Lage,<br />
eine 6 m breite Kreiseleggen-Kombination im Anbau zu fahren“,<br />
erinnert sich Lorenz-Peter Stotz an die Anfänge. „Er war der<br />
erste Schlepper, der so groß und so stark war, dass wir mit dem<br />
Düngertank in der Fronthydraulik und mit Maisdrille sowie Kreiselegge<br />
im Heckanbau überhaupt arbeiten konnten.“<br />
Zweite Neuerung war damals das Mähen mit gedrehter Kabine.<br />
Damit ersetzte der XERION die zuvor eingesetzten JAGUAR<br />
Häcksler mit 7,70 m breiten CORTO 8100 Mähwerken. Als Vorteil<br />
erwies sich hier, dass man mit größeren Arbeitsbreiten mähen<br />
und schneller zwischen den Flächen umsetzen konnte. Das Konzept<br />
bewährte sich zunehmend, so dass Lorenz-Peter Stotz die<br />
Zahl der Maschinen zunächst auf 4 XERION der Nachfolge-<br />
Generation 3000 erhöhte. Alle 4 Maschinen wurden mit der<br />
angebauten 6-m-Sähkombination sowie beim Mähen mit dem<br />
DISCO 8550 C Mähwerk ausgelastet und erreichten so jeweils<br />
gute 1.500 bis 1.600 Einsatzstunden pro Jahr.<br />
Das Konzept entwickelte sich fort.<br />
Schließlich kam der erste 3300 auf den Betrieb, zunächst noch<br />
als Prototyp. Er war nicht mehr mit dem Perkins-, sondern mit<br />
dem Caterpillar-Motor ausgerüstet. Außerdem besaß er das neue<br />
stufenlose ZF-ECCOM-Getriebe. „Während das HM Getriebe des<br />
3000 nicht die volle Motorleistung übertragen konnte und deshalb<br />
noch relativ anfällig war, kann man mit dem 3300 jetzt die<br />
volle Power einsetzen und der 3300er lässt sich wesentlich einfacher<br />
fahren“, sagt dazu Fahrer Dierk Hruby.<br />
Neu war auch das Bedienterminal CEBIS, was die Einstellung<br />
und Bedienung erheblich vereinfachte. Dazu Fahrer Harald Rasmussen:<br />
„Bei dem XERION 3000 brauchte ein Fahrer noch ziemlich<br />
lange, um mit der Maschine perfekt arbeiten zu können,<br />
INSIDE 19
XERION<br />
heute kann man das in kürzester Zeit lernen.“ Während auch die<br />
ersten XERION 3300 noch mit der alten Kabine ausgerüstet<br />
waren, ist es bei den jüngeren bereits die neue Kabine. „Sie ist<br />
größer und bietet auch nach hinten mehr Platz, was gerade für<br />
groß gewachsene Fahrer wie mich sehr angenehm ist“, so Harald<br />
Rasmussen.<br />
Im Laufe der Zeit schaffte das Lohnunternehmen Stotz weitere<br />
XERION 3300 an, die vor allem bei der Gülleausbringung mit<br />
angehängten 25-m 3 -Fässern eingesetzt werden, einer davon als<br />
SADDLE TRAC mit einem aufgesattelten Fass. Auch bei dieser<br />
Arbeit konnte und kann der XERION seine besonderen Stärken<br />
ausspielen. „Vor den Güllefässern fahren unsere XERION grundsätzlich<br />
im Hundegang, weil wir so weniger Spuren hinterlassen<br />
und zugleich den Boden mehr schonen“, berichtet dazu Rolf Jacobsen,<br />
der Controller des Lohnunternehmens.<br />
„Ein Vorteil, der sich am deutlichsten auf Grünland zeigt, aber<br />
auch auf dem Acker, wenn die Bedingungen so extrem nass sind<br />
wie in diesem Jahr.“ Der Hundegang sei es auch, bestätigen die<br />
Stotz-Mitarbeiter, was den XERION, neben seinem hohen Eigengewicht,<br />
zum idealen Walzschlepper auf dem Silo macht. „Auf<br />
dem Silo bietet er optimale Möglichkeiten – auch beim Walzen<br />
auf der Kante.“<br />
Peter Stotz, Rolf Jacobsen, Dierk Hruby, Harald Rasmussen, Timo Nehls<br />
und Jörg Dietze kennen die Stärken des XERION aus dem täglichen Einsatz.<br />
20 INSIDE<br />
Die jüngste Innovation, den XERION 3800 mit 379 PS, haben die<br />
Stotz-Mitarbeiter im Jahr 2007 bereits als Vorserienmaschine<br />
kennen lernen können. Hier war zu beobachten, wie sich die<br />
stärkere Motorleistung bemerkbar macht. So konnte der 3800 im<br />
Vergleich zum 3300, jeweils in der Ausführung als SADDLE TRAC,<br />
mit einem aufgesattelten Fass unter sehr ähnlichen Bedingungen<br />
bis zu 40 % schneller arbeiten.<br />
Von den 11 CLAAS XERION, die mittlerweile bei Stotz zum Einsatz<br />
kommen, sind 10 als TRAC VC mit drehbarer Kabine ausgerüstet.<br />
Dazu Lorenz-Peter Stotz: „So können wir auch in Zukunft<br />
flexibel entscheiden, welche Maschinen wir einsetzen und welche<br />
Arbeiten wir damit erledigen.“<br />
„Der XERION hat sich sehr positiv entwickelt, nicht nur von der<br />
Motorkraft her, sondern mit allem, was dazugehört“, so die einhellige<br />
Meinung bei Stotz Agro-Service im Rückblick auf die bisherige<br />
Geschichte. „Er hat sich aus seiner anfänglichen Position<br />
als ,Sonderling’ zu einem starken Allroundschlepper entwickelt,<br />
den man wirklich universell einsetzen kann“, so Rolf Jacobsen.<br />
„Es ist doch so, dass es in den hohen PS-Klassen sonst entweder<br />
reine Ackerschlepper oder reine Transportschlepper gibt. Der<br />
XERION ist die einzige Maschine, die beides verknüpft“, ergänzt<br />
Dierk Hruby.<br />
Die Stotz Agro-Service <strong>GmbH</strong> & Co. KG.<br />
Von den Standorten Altenhof, Handewitt, Kröpelin, Thürkow<br />
und Laage aus betreut das Lohnunternehmen Stotz Agro-Service<br />
rund 650 aktive Kunden in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern<br />
und dem nördlichen Brandenburg. Zusätzlich<br />
werden mehrere eigene landwirtschaftliche Betriebe in<br />
Altenhof und Kröpelin (zusammen ca. 4.000 ha LN und ca.<br />
18 Mio. kg Milchquote) bewirtschaftet.<br />
Zu den wichtigsten Dienstleistungsangeboten des Lohnbetriebes<br />
gehören die Grünfutterernte, die Getreideernte, das Ausbringen<br />
von Gülle, die Aussaat und Bodenbearbeitung sowie<br />
der Pflanzenschutz. Außerdem bietet Stotz seinen Kunden eine<br />
umfassende Beratung bis hin zu kompletten Bewirtschaftungsverträgen<br />
an. Der Maschinenpark in Deutschland umfasst<br />
15 Häcksler, 10 Mähdrescher sowie derzeit 93 Schlepper und<br />
Radlader. Hinzu kommen etliche Maschinen wie z. B. 23 Güllewagen<br />
(bis 27 m 3 ), 6-m-Kreiseleggen-Kombinationen und 5<br />
selbstfahrende Feldspritzen.<br />
Das Lohnunternehmen Stotz Agro-Service beschäftigt insgesamt<br />
600 Mitarbeiter, davon etwa 180 in Deutschland und<br />
420 in Weißrussland. In Weißrussland betreibt Stotz Agro-Service<br />
Landwirtschaft auf einer Fläche von ca. 8.000 ha LN und<br />
agiert außerdem als Importeur der Marken CLAAS, Amazone<br />
und Strautmann.
XERION.<br />
Der Große mit großen Perspektiven.<br />
Die Idee von einem bärenstarken Großtraktor mit 4 gleich großen<br />
Rädern, 3 nutzbaren An- und Aufbauräumen, einem stufenlosen<br />
Getriebe für Zug- und Schubarbeiten und Vierradlenkung für bestmögliche<br />
Wendigkeit hat die Herzen der <strong>Landtechnik</strong>-Profis von<br />
Anfang an höherschlagen lassen. Als der erste XERION der Öffentlichkeit<br />
vorgestellt wurde, entwickelten besonders die Praktiker,<br />
die mit den seinerzeit üblichen Standardtraktoren und Sonderfahrzeugen<br />
keine Perspektive im Markt fanden, eine fast unendliche<br />
Kreativität hinsichtlich der Einsatzmöglichkeiten. Mit einer Maschine<br />
mehr Leistung, mehr Vielseitigkeit und damit eine bessere Auslastung<br />
und größere Wirtschaftlichkeit zu realisieren, war damals<br />
wie heute die Motivation der Kunden, die sich für einen XERION<br />
entscheiden.<br />
Mittlerweile ist der XERION europaweit eine feste Größe als<br />
bärenstarker Zugschlepper und/oder als vielseitig einsetzbarer<br />
Systemtraktor. Und auch in Nordamerika, Südafrika und Neuseeland<br />
ist der XERION im Einsatz. Die rasante Entwicklung der<br />
<strong>Landtechnik</strong> in den letzten 10 Jahren hat natürlich auch den<br />
XERION verändert. Als 1996 der erste XERION 2500 mit „nur“<br />
250 PS der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, waren kaum Geräte<br />
verfügbar, die mehr Power vertragen konnten. Das entwickelte<br />
sich sehr schnell weiter. Die zweite XERION Generation startete<br />
2003 mit dem XERION 3300 und 335 PS in den Markt. Auf der<br />
Agritechnica 2007 präsentiert CLAAS nun als neues Spitzenmodell<br />
den XERION 3800 mit einer Motorleistung von 379 PS.<br />
1996 - XERION 2500, eine Idee wird Wirklichkeit.<br />
INSIDE 21
XERION<br />
22 INSIDE<br />
Zugkraftmessung auf dem Acker: der XERION 3800 vor dem Bremswagen des Gödöllöer Instituts.<br />
Das Team vor Ort (v. l. n. r.: Steffen Lohmann, László Dudás, Lothar Riesenbeck, Dr. Márk Szente, János Elek, Pál Bánszki,<br />
Zsolt Farkas, Anne-Cathrin Uibeleisen, Arnold Schulte).
XERION 3300 und 3800 –<br />
intensive Feldtests in Ungarn.<br />
Beeindruckender als die Leistung der XERION 3300 und<br />
3800 mit über 20 % mehr Flächenleistung war nur noch<br />
der zum Bremswagen umgebaute „Raketenschlepper“<br />
des Institutes aus Gödöllö.<br />
Im Sommer 2007 mussten 2 XERION in Ungarn zeigen, was<br />
sie können. Gemeinsam mit dem Hungarian Institute of Agricultural<br />
Engineering (HIAE) führte CLAAS auf einem Betrieb im<br />
Süden des Landes Zugkraftmessungen durch. Ziel war es,<br />
verlässliche, belastbare und praxisgerechte Daten zur Leistung<br />
und zum Kraftstoffverbrauch der XERION 3300 und 3800 zu<br />
bekommen. Das HIAE folgte in den Messungen offiziell anerkannten<br />
Methoden (OECD-Standards).<br />
Neben der Erfassung der installierten Motorleistung über die<br />
Zapfwelle war es für CLAAS sehr wichtig, die Zugkraft praxisnah<br />
auf dem Acker zu ermitteln. Dies sollte in zwei Schritten<br />
geschehen: zunächst mit dem Bremswagen des Instituts. Dieser<br />
wurde über ein Stahlseil mit dem XERION verbunden. Bei<br />
unterschiedlichen Vorfahrtsgeschwindigkeiten konnte die Zugkraft<br />
somit in Wiederholungen exakt gemessen werden.<br />
Anschließend mit im Zugpendel angehängten Geräten (Horsch<br />
Terrano 8 FX), um die Praxissituation nachzustellen. Bei gleicher<br />
Ballastierung, gleichem Reifendruck sowie gleicher Einstellung<br />
des Arbeitsgerätes (ca. 8–10 cm Arbeitstiefe) konnte<br />
so in wiederholten Messfahrten neben dem Kraftstoffver-<br />
brauch auch die Flächenleistung der XERION ermittelt werden.<br />
Temperaturen um die 30°C und ausgetrockneter Boden sorgten<br />
für schwere Bedingungen auf dem Acker. Diese waren offensichtlich<br />
prädestiniert für die XERION:<br />
Zunächst konnte sich der 3300 (max. 246 kW/335 PS nach<br />
ECE R 24) gegenüber zwei modernen Topmodellen von Wettbewerbern<br />
durchsetzen, die ebenfalls den objektiven Tests der<br />
Ungarn unterzogen wurden. Anschließend packte der 3800<br />
(max. 279 kW/379 PS nach ECE R 24) noch mal einen drauf<br />
und erreichte über 20 % mehr Flächenleistung bei gleichem<br />
Dieselverbrauch.<br />
Beide XERION brachten bei optimaler Ballastierung und angepasstem<br />
Luftdruck ihre ganze Kraft auf den Boden und die<br />
Vergleiche dienen nun dazu, Empfehlungen zum Einsatz der<br />
Maschinen mit passenden Arbeitsgeräten abzuleiten. Die objektiven<br />
Messergebnisse zeigen: Bei Motorleistungen von<br />
mehr als 300 PS wird es zunehmend schwierig, mit Standardtraktoren<br />
die Kraft auf den Boden zu bringen. Insbesondere<br />
der neue 3800 kann hier alle Vorteile des TRAC Konzeptes<br />
ausspielen: volle Traktion unter allen Bedingungen.<br />
INSIDE 23
AXION<br />
24 INSIDE
Kapitel der<br />
Erfolgsgeschichte.<br />
Es gelten neue Regeln – getreu diesem Leitmotiv schlägt<br />
CLAAS ein weiteres Kapitel der AXION Erfolgsgeschichte<br />
auf. Denn an innovativen Entwicklungen in Hinblick auf Komfort,<br />
Vielseitigkeit, Technologie und nicht zuletzt Wirtschaftlichkeit<br />
wird stetig weitergearbeitet. Was aber macht die Geschichte<br />
des AXION zur Erfolgsgeschichte? Die Antwort liegt<br />
auf der Hand: Sie kann ein Jahr nach Vorstellung des AXION<br />
aufs Neue überraschen, begeistern und überzeugen – sie<br />
zieht das Publikum in ihren Bann.<br />
Überrascht und begeistert zeigt sich auch Falk Morgenstern angesichts<br />
der neuen AXION Entwicklungen: „Das ist schon eine<br />
beeindruckende Technik“, stellt er staunend fest. Falk Morgenstern<br />
ist einer von zahlreichen Testfahrern, die in diesem Jahr mit<br />
einem AXION CMATIC unterwegs waren. CMATIC? Ja, CMATIC<br />
ist die Typenkennzeichnung für die neue stufenlose Getriebevariante<br />
im AXION. Gab es bisher die 5 Traktoren der neuen Baureihe<br />
ausschließlich mit dem HEXASHIFT Automatik-Getriebe, besteht<br />
zukünftig die Möglichkeit, die Typen 810, 820 und 840 in Sonderausstattung<br />
mit dem stufenlosen CMATIC Getriebe auszurüsten.<br />
Lange vor der offiziellen Neuvorstellung hatte Falk Morgenstern,<br />
Angestellter bei der Agrargenossenschaft „Burgberg“ e. G. Burkersdorf<br />
im Erzgebirge, einige Wochen Zeit, „seine“ Vorserienmaschine,<br />
einen AXION 840 CMATIC, auf Herz und Nieren zu<br />
testen. Mit Hilfe dieser Tests kann CLAAS bereits vor Beginn der<br />
Serienproduktion herausfinden, ob und wie sich die neue Technik<br />
bewährt. So lautete Falk Morgensterns Aufgabe: fahren, arbeiten,<br />
CEBIS Eindrücke sammeln. Über seine Erfahrungen und Beobachtungen<br />
führte er genau Protokoll.<br />
2<br />
„Beeindruckende Technik“, findet<br />
Falk Morgenstern.<br />
2 Schwerpunkte gab es bei den Testeinsätzen der Agrargenossenschaft<br />
„Burgberg“ e.G: das Strohpressen mit einer CLAAS<br />
QUADRANT 2200 sowie die Gülleausbringung. „Mit dem 18-m 3 -<br />
Güllefass in unseren stark hängigen Lagen anzufahren – solch<br />
eine Situation meistert das stufenlose Getriebe souverän“, lobt<br />
Falk Morgenstern. „Ob auf der Straße oder auf dem Acker, der<br />
Traktor beschleunigt sanft, aber zügig und ohne Schaltvorgänge.<br />
Das ist schon toll. Man fährt einfach los und muss sich um nichts<br />
weiter kümmern – das ist Komfort, wie er im Buche steht.“<br />
Nach Einschätzung von Falk Morgenstern ist die neue Getriebevariante<br />
vor allem beim Strohpressen ideal: „Ich gebe mit dem<br />
Tempomaten je nach Größe der Strohschwaden 15 bis 20 km/h<br />
Geschwindigkeit vor. Kommt man an einen größeren Strohhaufen,<br />
heißt es: Tempomat raus, langsam mit dem Fahrpedal in<br />
den Haufen reinfahren, beobachten, wann die Pick-up den<br />
Haufen verarbeitet hat, dann mit dem Fahrpedal wieder losfahren,<br />
Tempomat wieder rein und fertig. Ich finde, beim Strohpressen<br />
macht das stufenlose Getriebe wirklich Sinn.“<br />
INSIDE 25
AXION<br />
HEXACTIV oder CMATIC?<br />
„Wir werden den Kunden das stufenlose Getriebe vor allem dann<br />
empfehlen, wenn die Einsatzschwerpunkte bei der Arbeit mit<br />
Großballenpresse, Mähwerk oder Ladewagen liegen sollen“, erklärt<br />
dazu Ansgar Koenen, zuständiger Produktmanager bei der<br />
CLAAS Vertriebsgesellschaft in Deutschland. „Bei den meisten<br />
anderen Arbeiten erweist sich bereits das HEXASHIFT Getriebe<br />
als perfekte Lösung. Es bietet ebenfalls deutlich mehr Komfort<br />
als ein einfaches Lastschaltgetriebe. Zudem ist der AXION<br />
HEXACTIV nun einmal kostengünstiger als die entsprechende<br />
Maschine mit dem stufenlosen CMATIC Getriebe.“<br />
Dass der AXION mit dem HEXASHIFT Getriebe auf dem Markt<br />
gut ankommt, beweisen die bisherigen Verkaufszahlen aus dem<br />
Jahr 2007. Geplant war zunächst eine Auflage von 1.100 Stück,<br />
gebaut wurden letztendlich – aufgrund der großen Nachfrage –<br />
1.300 Maschinen. Etwas mehr als die Hälfte der Produktion deckten<br />
die beiden stärksten Typen 840 und 850 ab, die vor allem<br />
von größeren Ackerbaubetrieben und Lohnunternehmern gekauft<br />
wurden. Aber auch die Resonanz auf die unteren Typen 810 und<br />
820 war hervorragend. Offenbar hat der AXION die Kunden auch<br />
in mittleren Betrieben von seinem Konzept überzeugen können.<br />
Neuvorstellung zur Agritechnica.<br />
Der Startschuss für die offizielle Freigabe der CMATIC Modelle fiel<br />
zur Agritechnica 2007. Dort stellte CLAAS zahlreiche weitere<br />
26 INSIDE<br />
Neuerungen für die AXION Baureihe vor: Der Motor-Boost mit<br />
bis zu 30 PS Mehrleistung, bisher nur für die Typen 840 und 850<br />
verfügbar, wird zukünftig auch in die AXION 810 und 820 eingebaut.<br />
Auch Detail-Entwicklungen werden in die Produktion einfließen,<br />
so zum Beispiel eine neue Lenksäule mit serienmäßigem<br />
Blinkerrücksteller und neue Hydraulikanschlüsse im Heck.<br />
Jedem Kunden einen Traktor mit der optimal passenden Ausrüstung<br />
anbieten zu können, das hat sich CLAAS ebenfalls auf die<br />
Fahnen geschrieben. Entsprechend dieser Maxime baut CLAAS<br />
den modularen Gedanken weiter aus. Das heißt für die Praxis:<br />
Zukünftig werden alle AXION HEXASHIFT zusätzlich als Varianten<br />
mit mechanischer Bedienung der Steuergeräte angeboten. In dieser<br />
Ausführung ersetzt das CIS (CLAAS INFORMATION SYSTEM)<br />
im Armaturenbrett das CEBIS.<br />
Noch einmal zurück zu Falk Morgenstern: „Unabhängig vom Getriebe<br />
halte ich die gesamte AXION Baureihe für eine sehr gelungene<br />
Entwicklung.“ So lautet sein überzeugtes Resümee. Mit dieser<br />
Meinung steht Morgenstern nicht allein. Das Gesamturteil der<br />
anderen Testfahrer zeigt ebenfalls: „Klasse Technik – funktioniert<br />
prima!“<br />
Begeisterung lösen bei Falk Morgenstern aber nicht nur die<br />
günstigen Kraftstoffverbrauchswerte, die Wendigkeit des AXION<br />
und dessen Vielseitigkeit aus, sondern vor allem auch die 4-Punkt-<br />
Fahrerhausfederung. „Das werden die Kollegen bestätigen“, ist<br />
Falk Morgenstern sicher, „da der Rücken entlastet wird, arbeitet<br />
man einfach deutlich entspannter und bleibt länger fit.“
Technik<br />
Technologie in 3 Komfortstufen:<br />
die Ausrüstungsmöglichkeiten des AXION.<br />
Nennleistung* Max.* Boost*Ausrüstungsvarianten<br />
kW/PS bei kW/PS bei kW/PS bei CMATIC<br />
2.200 U/min. 2.000 U/min. 2.000 U/min. CIS CEBIS Getriebe<br />
AXION 810 120/164 129/176 153/209 ! ! !<br />
AXION 820 135/183 142/193 166/227 ! ! !<br />
AXION 830 144/196 154/209 ! ! -<br />
AXION 840 151/205 154/210 177/240 ! ! !<br />
AXION 850 165/225 169/230 193/260 ! ! -<br />
! Option *Leistungsangaben nach ECE R 24.<br />
So funktionieren HEXASHIFT<br />
und CMATIC.<br />
Mit dem HEXASHIFT Getriebe lassen sich Gänge und Gruppen<br />
komfortabel nur über Fingerdruck am DRIVESTICK in der Multifunktionsarmlehne<br />
schalten. Dabei decken die 6 Lastschaltstufen<br />
der Gruppe C mit Geschwindigkeiten von 7,5 bis 19 km/h<br />
die wichtigsten Arbeitsbereiche ab, so dass die meisten<br />
Arbeiten ohne Gruppenwechsel erledigt werden können.<br />
Die Kraftübertragung erfolgt beim HEXASHIFT Getriebe zu 100 % mechanisch.<br />
Beim CMATIC Getriebe hingegen, einem leistungsverzweigten stufenlosen Getriebe, erfolgt die<br />
Kraftübertragung überwiegend mechanisch, zu einem kleineren Teil aber auch hydrostatisch.<br />
Der Getriebewirkungsgrad ist über den gesamten Geschwindigkeitsbereich konstant hoch und<br />
der Kraftstoffverbauch gering. Die Bedienung des CMATIC Getriebes erfolgt ebenfalls über den<br />
DRIVESTICK. Fahrbereiche müssen nicht gewechselt werden, vielmehr stehen 3 vorwählbare<br />
Geschwindigkeitsbereiche zur Verfügung, für die jeweils eine Maximalgeschwindigkeit und<br />
Tempomat-Geschwindigkeit gespeichert werden können.<br />
Mit dem CMATIC Getriebe sind drei verschiedene Fahrstrategien möglich: Im AUTOMOTIV Modus<br />
erfolgen Anfahren, Beschleunigen und Verlangsamen nur über das Fahrpedal, Übersetzung und<br />
Motordrehzahl werden automatisch angepasst. Im DRIVESTICK Modus kann die Geschwindigkeit<br />
über den DRIVESTICK auf der Armlehne verändert werden, die Getriebe-, Motoranpassung<br />
erfolgt automatisch. Im MANUAL Modus kann der Fahrer die Motordrehzahl über das Fahrpedal<br />
und die Getriebeübersetzung über den DRIVESTICK frei wählen.<br />
Alle relevanten Informationen, z.B. über den gewählten Geschwindigkeitsbereich oder die<br />
Tempomat-Einstellungen, lassen sich im farbigen CEBIS Bildschirm ablesen. Über die Verstellmöglichkeiten<br />
am CEBIS Bildschirm können weitere Einstellungen, wie beispielsweise die Motordrückung<br />
oder das Beschleunigungsverhalten, verändert werden.<br />
INSIDE 27
ARION und QUADRANT<br />
Familienzuwachs.<br />
Nicht nur der AXION, sondern auch die Großpackenpresse<br />
QUADRANT 3400 ist nach ihrer Vorstellung im<br />
Herbst 2006 auf großes positives Echo gestoßen.<br />
Im Herbst 2007 stellte CLAAS nun Familienzuwachs vor –<br />
mit der QUADRANT 3200 die „kleinere Schwester“ der<br />
3400, mit den ARION Traktoren-Baureihen 500 und 600<br />
die „kleineren Brüder“ des AXION.<br />
28 INSIDE
Mit dem ARION bringt CLAAS jetzt auch in der mittleren Leistungsklasse<br />
von 100 bis 175 PS eine neue Traktor-Baureihe. Wie<br />
beim AXION, dem großen Bruder, finden sich nicht nur unter der<br />
Haube zahlreiche Weiterentwicklungen auf hohem technologischem<br />
Niveau. Mit gleich 3 neuen Baureihen wird das Programm<br />
den vielfältigen Kundenansprüchen gerecht: Wer einen wendigen<br />
Vierzylinder-Schlepper sucht, ist mit der ARION 500 Baureihe<br />
bestens bedient. Wenn ein Sechszylinder benötigt wird, ist ein<br />
ARION 600 die erste Wahl. Bei weniger hohen Ansprüchen an<br />
Komfort und Bedienung bietet sich die Baureihe ARION 600 C<br />
als weitere Alternative an.<br />
Insgesamt umfasst die ARION Palette 11 neue Modelle: In der<br />
ARION 500 Baureihe sind es 4 Traktoren mit Vierzylindermotoren<br />
(4,5 l Hubraum) im Bereich von 112 PS bis 135 PS Max.-Leistung<br />
nach ECE R 24. Die 4 Sechszylindertraktoren der ARION 600<br />
Baureihen hingegen umfassen einen Leistungsbereich von 125 PS<br />
bis 155 PS Maximalleistung nach ECE R 24 und sind mit DPS-<br />
Sechszylindermotoren (6,8 l Hubraum) ausgerüstet. Die Spitzenmodelle<br />
ARION 540 und ARION 640 verfügen zusätzlich über<br />
den Boost CLAAS POWER MANAGEMENT und erreichen damit<br />
bis zu 155 PS bzw. 175 PS Leistung. Das sind zusätzliche 20 PS<br />
(14,7 kW), die nur dann freigegeben werden, wenn sie wirklich<br />
benötigt werden.<br />
Vor allem diese Spitzenmodelle ARION 540 und 640 überzeugen<br />
damit nicht nur durch ihre kompakte Bauweise, sondern auch<br />
durch extrem günstige Leistungsgewichte. Ob im Einsatz bei<br />
Pflegearbeiten oder in Verbindung mit der Großpackenpresse,<br />
die neuen Spitzenmodelle sind echte Allroundmaschinen, sie<br />
empfehlen sich als Schlepper für Grünlandprofis in Hanglagen<br />
oder als „leichte“ Transportschlepper mit echtem Transportboost.<br />
INSIDE 29
ARION und QUADRANT<br />
Die neue Motorentechnologie wird den Effizienz-Ansprüchen<br />
mehr als gerecht, da sie nicht nur die TIER-III-a-Abgasnorm<br />
erfüllt, sondern auch beim Kraftstoffverbrauch überzeugt: So<br />
brauchen ARION 500 und ARION 600 weniger Kraftstoff als<br />
die Baureihe ARES 507/607 mit TIER-II-Motoren. Günstige<br />
Verbrauchswerte in Kombination mit großen Tankvolumina (bis<br />
zu 250 l bei den ARION 500, bis zu 330 l bei ARION 600) ermöglichen<br />
damit lange Arbeitstage ohne lästige Tankpausen. Das erhöht<br />
die Wirtschaftlichkeit. Auch die ARION 610 C, ARION 620 C<br />
und ARION 630 C sind mit Sechszylindermotoren von DPS mit<br />
6,8 l Hubraum ausgestattet, erfüllen die TIER-III-a-Abgasnorm<br />
und überzeugen durch einen geringen Kraftstoffverbrauch.<br />
Noch mehr Komfort.<br />
Lange Radstände, eine gefederte Vorderachse mit Einzelradaufhängung,<br />
die 4-Punkt-Kabinenfederung und ein luftgefederter<br />
Niederfrequenz-Sitz – diese CLAAS Ausstattungsmerkmale, teilweise<br />
serienmäßig, teilweise als Wunschausstattung, ermöglichen<br />
optimalen Fahr- und Arbeitskomfort auf der Straße ebenso wie<br />
auf dem Acker. Entsprechend der CLAAS Philosophie wurde<br />
für das Wohlbefinden des Fahrers aber noch viel mehr getan:<br />
Die Kabinenausstattung mit der Multifunktionsarmlehne und der<br />
rechten Seitenkonsole erleichtert Bedienschritte, die viele tausendmal<br />
getätigt werden müssen. Ein neues Armaturenbrett und<br />
eine neue Lenksäule mit serienmäßigem Blinkerrücksteller vereinfachen<br />
die Arbeit, Neuentwicklungen bei Schlepperheck und<br />
30 INSIDE<br />
hinteren Kotflügeln bieten mehr Komfort beim An- und Abkoppeln<br />
der Geräte und Maschinen. Komfortabel ist auch das weiterentwickelte<br />
HEXASHIFT Getriebe: Schalten, ohne die Kupplung<br />
zu treten, intuitiv mit dem DRIVESTICK, dem kleinen Joystick auf<br />
der neuen Multifunktionsarmlehne – dieses Getriebe bietet einen<br />
hohen Wirkungs- und Automatisierungsgrad. In den ARION 600<br />
C Modellen, mit dem sogenannten QUADRISHIFT Getriebe<br />
(4 Gruppen und 4 Lastschaltstufen), lassen sich Lastschaltstufen<br />
und Gruppen ebenfalls komfortabel per Knopfdruck auf dem<br />
Handgashebel schalten.<br />
Wahlweise mit dem<br />
CLAAS Terminal CEBIS.<br />
Gerade beim Frontlader-Einsatz<br />
auf dem Hof zeigen sich die<br />
Vorzüge des HEXASHIFT Getriebes.<br />
Für die Bedienung von Getriebe und Hydraulik bieten die ARION<br />
500/600 mehrere Möglichkeiten. Serienmäßig eingebaut ist die<br />
vom AXION bekannte Multifunktionsarmlehne samt DRIVESTICK<br />
für die Getriebebedienung. Bis zu 4 mechanische Steuergeräte<br />
sitzen auf der rechten Seitenkonsole, zusätzlich sind in dieser Ausstattungsvariante<br />
2 elektronische Steuergeräte verfügbar. Im Armaturenbrett<br />
befindet sich das CLAAS INFORMATION SYSTEM –<br />
CIS, mit dem über einen Drehsteller komfortabel Einstellungen an<br />
Getriebe und Hydraulik vorgenommen werden können.<br />
Als Ausrüstungsvariante „CEBIS on Board“ bietet CLAAS wahlweise<br />
für alle ARION 500 und 600 das vom AXION bekannte
Gute Bedienbarkeit<br />
und Zugänglichkeit<br />
auch am Heck.<br />
„CEBIS on Board“ - höchster<br />
Komfort – alles im Blick.<br />
CEBIS Terminal mit bis zu 5 elektronischen Steuergeräten an.<br />
Seine Vorteile: schnellere Verstellmöglichkeiten der hydraulischen<br />
Steuergeräte und des HEXASHIFT Getriebes, ein Auftragsmanagement<br />
und ein integrierter Leistungsmonitor. Mit dem Vorgewende-Management<br />
CLAAS SEQUENCE MANAGEMENT (CSM)<br />
können zudem sämtliche Bedienschritte am Vorgewende zunächst<br />
aufgezeichnet und dann als Sequenz am Vorgewende abgespielt<br />
werden.<br />
Im Traktorheck der ARION Modelle, ebenfalls komplett neu gestaltet,<br />
finden sich viele praxisnahe Details, so zum Beispiel neue<br />
Hydraulikkuppler mit großem Durchmesser und Entlastungshebeln<br />
für einfaches An- und Abkoppeln von Hydraulikschläuchen.<br />
Die Hydraulikanschlüsse bieten ausreichend Freiraum für einen<br />
hydraulischen Oberlenker, der ab Werk eingebaut werden kann.<br />
Optional gibt es 2 zusätzliche elektronische Steuergeräte, die<br />
zum Beispiel für einen Frontlader genutzt werden können.<br />
Jetzt selbst in Augenschein nehmen!<br />
Wenn wir bei der neuen Baureihe ARION vom kleinen Bruder des<br />
AXION sprechen, haben wir Ihnen gewiss nicht zu viel versprochen!<br />
Über eine Vielzahl von Verbesserungen und Weiterentwicklungen<br />
konnten wir Ihnen hier berichten, doch längst nicht über<br />
alle. Die Baureihe ARION hat noch mehr zu bieten – machen Sie<br />
sich deshalb selbst ein Bild.<br />
Technik<br />
Das Leistungsspektrum<br />
des ARION.<br />
Nennleistung* Max.* Boost*<br />
kW/PS bei kW/PS bei kW/PS bei<br />
2.200 U/min. 2.000 U/min. 2.000 U/min.<br />
510 77/105 82/112 -<br />
520 85/115 90/122 -<br />
530 92/125 94/128 -<br />
540 96/130 99/135 114/155<br />
610 85/115 92/125 -<br />
620 96/130 99/135 -<br />
630 103/140 110/150 -<br />
640 110/150 114/155 129/175<br />
610 C 85/115 92/125 -<br />
620 C 96/130 99/135 -<br />
630 C 103/140 110/150 -<br />
*Leistungsangaben nach ECE R 24.<br />
Bequem: die<br />
einteilige Fronthaube.<br />
INSIDE 31
ARION und QUADRANT<br />
Immer beliebter:<br />
FINE CUT – exklusiv<br />
bei QUADRANT.<br />
Größte Bindesicherheit<br />
durch den CLAAS Knoter.<br />
QUADRANT 3200 –<br />
kleine Schwester ganz groß.<br />
32 INSIDE<br />
Produktmanager<br />
Thierry Bonhomme:<br />
„Der Markt verlangt<br />
deutlich mehr Durchsatz<br />
bei konstant<br />
hoher Pressdichte.<br />
Das kann er haben.“<br />
Perfekt geformte,<br />
hoch verdichtete Ballen<br />
in Gras und Silage.<br />
Dass die QUADRANT 3200 zur neuen Generation der CLAAS<br />
Großpackenpresse gehört, will sie keinesfalls verstecken. So ist<br />
ihr Design fast identisch mit dem der großen Schwester, der<br />
QUADRANT 3400. Aber es ist nicht nur das gefällige Äußere,<br />
mit dem auch die QUADRANT 3200 auf Anhieb überzeugt, viel<br />
interessanter sind die technischen Neuerungen im Inneren der<br />
Maschine.<br />
Zunächst stellt sich aber die grundsätzliche Frage nach dem Unterschied<br />
zwischen den beiden Schwestern 3400 und 3200.<br />
Die Antwort ist klar: Es ist das Ballenmaß! Liefert die im Herbst<br />
2006 vorgestellte QUADRANT 3400 allerhöchste Durchsatzleistungen<br />
mit dem neuen Euro-Ballenmaß 120 x 100 cm, ist die<br />
QUADRANT 3200 die universell einsetzbare Maschine für das<br />
traditionell weit verbreitete Ballenmaß 120 x 70 cm. Mit noch<br />
mehr Durchsatzleistung und hohen Pressdichten wird sie ab der
Agritechnica 2007 ihre Vorgängerin, die QUADRANT 2200, ablösen.<br />
An vorderster Stelle rund um die Neuerungen der QUADRANT<br />
3200 sind das Vorkammersystem, eine deutlich größere Gutflussgeschwindigkeit<br />
und die stärkere Kraftübertragung am Hauptgetriebe<br />
zu nennen. Mit der hydraulischen zu- und einstellbaren<br />
Vorkammer – wie bereits in der QUADRANT 3400 – haben sich<br />
die CLAAS Ingenieure vor allem die „intelligente Presskanalbefüllung“<br />
auf die Fahnen geschrieben.<br />
Was die neue Technik genau bewirkt, erklärt der CLAAS Produktmanager<br />
Thierry Bonhomme, der federführend an der Entwicklung<br />
der QUADRANT Pressen beteiligt ist: „Es ist die einzige Vorkammer,<br />
die sich von der Kabine aus nicht nur einstellen, sondern<br />
auch zu- und abschalten lässt. So kann man beim Flächenwechsel<br />
schnell und bequem auf unterschiedliche Erntebedingungen<br />
reagieren. In kleinen Schwaden kann die Vorkammer individuell<br />
eingestellt und an die jeweiligen Umstände angepasst werden.<br />
So werden unter allen Bedingungen optimale Ballen gepresst. In<br />
großen Schwaden hingegen muss nicht mit Vorkammer gefahren<br />
werden. Hier wird die Vorkammer ausgeschaltet und bei jedem<br />
Kolbenhub wird der Kanal befüllt. So ist die Presspaketdicke<br />
möglichst gering und es wird eine maximale Verdichtung bei geringem<br />
Kraftbedarf erreicht. Schwere, gleichmäßig lange Ballen<br />
sind das Ergebnis.“<br />
Klar ist, so optimal arbeitet kein anderes System auf dem Markt.<br />
Doch damit gibt man sich bei CLAAS nicht zufrieden. Denn:<br />
Optimierte Technik lässt sich nur dann optimal nutzen, wenn der<br />
Bedienkomfort stimmt. Deshalb kommt auch für die QUADRANT<br />
3200 das bereits bekannte CLAAS COMMUNICATOR Terminal<br />
mit seinem großen Display in der Schlepperkabine zum Einsatz.<br />
Hiermit können nicht nur sämtliche Vorkammereinstellungen<br />
INSIDE 33
ARION und QUADRANT<br />
„Der Kunde verlangt<br />
nach Pressen, die<br />
variabel im Einsatz sind.”<br />
bequem aus der Schlepperkabine heraus geschaltet werden,<br />
sondern auch alle anderen wichtigen Arbeitsparameter.<br />
Bis zu 20 % mehr Durchsatzleistung.<br />
Mehrleistung erfordert schnellere Materialzuführung – dafür haben<br />
die CLAAS Ingenieure die Einzugs- und Gutflussgeschwindigkeit<br />
erhöht. Mit um 30 % höheren Drehzahlen im gesamten Einzugsbereich<br />
und am Rotor lassen sich je nach Erntegut bis zu 20 %<br />
mehr Durchsatzleistung erzielen. Das neu entwickelte Hauptgetriebe<br />
– jetzt mit 4.800 Nm gut 20 % stärker ausgelegt als bei<br />
der QUADRANT 2200 – trägt ebenfalls zur Steigerung der Durchsatzleistung<br />
bei und verbessert zugleich die Effektivität der Kraftübertragung.<br />
Das Hauptgetriebe ist wie bei der QUADRANT 3400<br />
angeflanscht. Zusätzlicher Effekt der schnelleren Materialzufüh-<br />
34 INSIDE<br />
rung ist die verbesserte Schnittqualität am Schneidrotor, weil die<br />
Anzahl der Schnitte pro Minute steigt. Das gilt für den Schneidrotor<br />
ROTO CUT mit 25 Messern wie für das FINE CUT Schnittsystem<br />
gleichermaßen. Vor allem für die neue FINE CUT Generation mit<br />
49 Messern eröffnet das ungeahnte Dimensionen im Hinblick auf<br />
die Stroh- und Schnittqualität.<br />
Die CLAAS Ingenieure haben auch dieses Konzept konsequent<br />
weiterentwickelt, da sich die Nachfrage beim Pressen von Großpacken<br />
mehr und mehr in Richtung Kurzstroh entwickelt. War<br />
Kurzstroh zunächst vor allem als Einstreu für Milchvieh-Liegeboxen<br />
beliebt, wird es mittlerweile auch von Geflügelhaltern und<br />
Pferdebetrieben gern genutzt. Geschätzt wird es ebenso als Zugabe<br />
im Futtermischwagen, weil man so das Stroh nicht mehr so<br />
lange im Wagen aufrühren muss. Als entscheidenden Vorteil im<br />
Vergleich mit Vorbauhäckslern liefert FINE CUT staubfreies, feines
Kurzstroh, und das ohne die vom Vorbauhäcksler bekannten<br />
Feldverluste.<br />
Last, but not least haben die CLAAS Ingenieure eine Vielzahl von<br />
Details verbessert. So ist z. B. der Hauptrahmen der 3200 verstärkt<br />
worden, außerdem wurden einige Komponenten, wie etwa<br />
die großen Kolbenlaufrollen, aus der 3400 übernommen. In Sachen<br />
Bedienkomfort ist der Getriebeantrieb mit automatischer<br />
Folgeschaltung wichtig: Interaktive Überlastungs-Absicherungen<br />
von Rotor und Raffer verknüpfen 2 unabhängige Kupplungen<br />
miteinander. Bei Überlastung schalten sie den Einzug selbsttätig<br />
aus und beseitigen aktiv die Verstopfung. Scherschrauben und<br />
Ketten gehören damit zur Vergangenheit. So sieht es ganz danach<br />
aus, dass es keine Generationskonflikte gibt und auch die<br />
kleine Schwester QUADRANT 3200 zum Erfolgsmodell wird. Für<br />
CLAAS Produktmanager Thierry Bonhomme keine Frage: „Der<br />
Technik<br />
Die wichtigsten Fakten zur<br />
QUADRANT 3200.<br />
• Hydraulisch zuschaltbare und einstellbare Vorkammer – wie<br />
die QUADRANT 3400<br />
• Hydraulisch gesteuerter Raffer mit permanenter Materialabnahme<br />
für maximale Durchsatzleistung<br />
• Perfekt geformte Ballen auch unter schwierigsten Schwadbedingungen<br />
• Ideal für die Silagebergung: Nur extrem hoch verdichtete<br />
Silage hat die Qualität, die heute in der modernen Milchwirtschaft<br />
gefordert wird<br />
• Neues POWER FEEDING SYSTEM<br />
• 30 % höhere Gutflussgeschwindigkeit im gesamten Einzug<br />
• FINE CUT Generation II: mit über 35.000 Schnitten/min<br />
• Hauptgetriebe mit 20 % mehr Kraftübertragung<br />
• Bis zu 22,5 Zoll Silagebereifung<br />
Scharf: 49 speziell<br />
gehärtete Messer.<br />
Kunde verlangt nach Pressen, die variabel im Einsatz sind, perfekt<br />
verdichtete Ballen in allen Erntegütern erzielen und so hohe Jahresleistungen<br />
ermöglichen. Gleichzeitig sollten sie durch große<br />
Durchsatzleistungen die immer kürzer werdenden Erntefenster<br />
optimal ausnutzen, die Flächen schneller räumen und neue<br />
Maßstäbe bei der Tonnenleistung pro Saison setzen. Dass uns<br />
dies gelungen ist, werden die neuen QUADRANT im Einsatz unter<br />
Beweis stellen.“<br />
INSIDE 35
GPS PILOT<br />
36 INSIDE<br />
Elektronik<br />
Spurgenau arbeiten –<br />
und richtig Geld sparen.<br />
Lenksysteme sind in aller Munde. Kein Wunder, lassen sich dadurch Arbeitszeit<br />
sparen, die Arbeitsqualität erhöhen und besonders Betriebskosten senken.<br />
Ein Pilotprojekt mit einem zentralen RTK-Signal ist in diesem Sommer<br />
im östlichen Teil Deutschlands gestartet. Erste Ergebnisse zeigen eine hohe<br />
Akzeptanz bei allen Nutzern.
Mit einem Lenkautomaten auf dem Schlepper kann man spurgenau<br />
arbeiten – und richtig Geld sparen. Voraussetzung: Es stehen<br />
gute Korrektursignale zur Verfügung. Am präzisesten arbeitet hier<br />
das System RTK-DGPS – doch als Einzelbetrieb muss man dafür<br />
eine relativ kostspielige Referenzstation anschaffen. Das Ziel lautet<br />
also, effiziente Angebote zu schaffen, von denen möglichst viele<br />
Landwirte profitieren.<br />
Warum also sollte nicht ein Landmaschinenhändler für seine Kunden<br />
ein zentrales RTK-Signal anbieten? CLAAS hat deshalb zusammen<br />
mit dem Vertriebspartner<br />
Mecklenburger <strong>Landtechnik</strong><br />
<strong>GmbH</strong> (MLT) und AGROCOM<br />
ein Pilotprojekt gestartet: Im Juli<br />
2007 wurden fünf RTK-Sendemasten<br />
installiert, die ein Einzugsgebiet<br />
von 3.500 km 2 abdecken<br />
und den MLT-Kunden<br />
ein Korrektursignal liefern, mit<br />
dem man tatsächlich auf 2 bis<br />
5 cm genau arbeiten kann.<br />
Man nehme: ein Hydraulikventil<br />
zur Ansteuerung der Lenkung,<br />
einen Kabelbaum für die Elektronik,<br />
eine Antenne aufs Dach<br />
und ein Terminal in der Maschine ein Einzugsgebiet von 3.500 km<br />
– fertig montiert ist der Lenkautomat.<br />
Doch der Schlepper braucht noch etwas mehr, damit der<br />
Lenkautomat auch tatsächlich auf den Zentimeter genau arbeiten<br />
kann. Denn mit dem Global Positioning System (GPS) allein, welches<br />
grundsätzlich alle Lenksysteme nutzen, lässt sich eine Genauigkeit<br />
von lediglich ±10 m erreichen. Das ist für ein Navigationssystem<br />
im Auto durchaus ausreichend, nicht aber für das<br />
spurgenaue Parallelfahren auf dem Acker. Hier gilt es deshalb, die<br />
Genauigkeit bei der GPS-Ortsbestimmung durch Korrektursignale<br />
weiter zu verbessern. Solche Korrektursignale stellt zum Beispiel das<br />
DGPS-gestützte System EGNOS der Europäischen Weltraumorganisation<br />
ESA zur Verfügung. EGNOS kann man kostenlos nutzen,<br />
aber die Genauigkeit erreicht letztendlich auch nur ±20 bis 25 cm.<br />
2 ab.<br />
Mit ±5 bis 10 cm stellen da die kostenpflichtigen Systeme Omni-<br />
STAR HP und Baseline HD schon bessere Werte zur Verfügung.<br />
Das exakteste Korrektursignal aber liefert mit ±2 bis 5 cm das<br />
Real-Time-Kinematik-DGPS (RTK) mit einer oder mehreren lokalen<br />
Referenzstationen. Während man bei anderen Korrektursignalen<br />
immer aufpassen muss, dass es im Einsatzgebiet nicht zu Ab-<br />
schattungen durch Bäume und Gebäude oder durch die Erdkrümmung<br />
kommt, sind die RTK-Korrektursignale nicht so störanfällig,<br />
weil die Signalübertragung per Funk erfolgt.<br />
5 Stationen für 3.500 km 2 .<br />
Spurgenau arbeiten - mit einem RTK-DGPS System. 5 RTK Sendemasten decken<br />
Um Einzelbetrieben die relativ teure Investition zu ersparen, hat<br />
MLT für seine Kunden ein Netzwerk mit mehreren RTK-Referenzstationen<br />
aufgebaut. 5 fest installierte Stationen mit einem Senderadius<br />
von jeweils 20 km decken eine Fläche von insgesamt rund<br />
3.500 km2 ab. Dieses Gebiet ist<br />
in etwa deckungsgleich mit<br />
dem Verkaufsgebiet der 3 MLT-<br />
Betriebsstätten in Mühlengeez,<br />
Teterow und Kritzkow. Alle Stationen<br />
kommunizieren mit denselben<br />
GPS-Satelliten wie die<br />
Lenkautomaten auf den<br />
Schleppern oder Mähdreschern.<br />
Weil die Referenzstationen jeweils<br />
an festen Punkten stehen,<br />
können sie zentimetergenau errechnete<br />
Korrekturfaktoren fortlaufend<br />
per Funk an die Lenkautomaten<br />
senden. Diese<br />
wiederum verrechnen die Korrektursignale,<br />
so dass man auf<br />
dem Acker die enorme Genauigkeit<br />
von ±2 bis 5 cm erreicht. Rund 100.000 Euro hat die MLT investiert,<br />
um diesen neuen Weg zu gehen.<br />
„Die Vorteile der Lenkautomaten sind unbestritten“, so Peter Hinrich<br />
Martens, der MLT-Geschäftsführer. „Um aber die breite Akzeptanz<br />
in der Praxis zu verbessern, wollen wir nun unseren Kunden,<br />
die den CLAAS GPS PILOT einsetzen, gleichzeitig das Korrektursignal<br />
mit der höchsten Genauigkeit zu einem günstigen Preis anbieten.”<br />
Warum wird diese absolute Genauigkeit so hoch bewertet?<br />
„Nehmen Sie mal die Drillmaschine“, erklärt Peter Hinrich Martens.<br />
„Macht der Fahrer beim manuellen Lenken nur einen kleinen<br />
Schlenker nach links oder rechts, wächst da später entweder gar<br />
nichts mehr oder es wächst zu viel. Diese Differenzen kosten den<br />
Landwirt einfach Geld. Mit einem exakt arbeitenden Lenkautomaten<br />
hingegen kann sich der Fahrer voll auf die Überwachung der<br />
angehängten Maschine konzentrieren – er lässt das Lenkrad los<br />
und fährt trotzdem absolut spurgenau.“<br />
INSIDE 37
GPS PILOT<br />
Noch befindet sich das Pilotprojekt in der Startphase. Damit sich<br />
aber möglichst viele Praktiker von den Vorteilen überzeugen können,<br />
kommt bei allen MLT-Vorführungen mit Traktoren oder Mähdreschern<br />
jetzt natürlich auch immer ein CLAAS GPS PILOT zum<br />
Einsatz, der seine Korrektursignale über das RTK-Netzwerk empfängt.<br />
Und die Kunden, die das RTK-Netzwerk bisher kennen lernten,<br />
sind begeistert.<br />
„Es arbeitet tatsächlich<br />
überaus genau.“<br />
Jens Dürre ist Betriebsleiter<br />
der Agrarproduktion Niendorf<br />
<strong>GmbH</strong> in 17166 Teterow. Der<br />
Betrieb bewirtschaftet 1.700<br />
ha, davon 1.400 im Marktfruchtbau.<br />
Seit Errichtung des<br />
RTK-Netzwerkes durch die<br />
MLT kommt hier ein XERION<br />
zum Einsatz, der mit dem<br />
CLAAS GPS PILOT samt Zugriff<br />
auf das RTK-Korrektursignal<br />
ausgerüstet wurde. „Man<br />
muss es selbst ausprobiert<br />
haben, um es zu glauben -<br />
das System funktioniert sehr<br />
gut und es arbeitet tatsächlich<br />
überaus genau“, berichtet Jens Mühlengeez, Teterow und Kritzkow.<br />
Dürre Anfang September 2007.<br />
Zugleich rechnet er vor, welche Einsparungen möglich sind: „Bei<br />
der Stoppelbearbeitung und der tiefen Bodenbearbeitung kommen<br />
wir dieses Jahr auf insgesamt 2.180 ha. Wenn ich mit nur 30 cm<br />
weniger Überlappungen arbeite, sind das umgerechnet rund 65 ha<br />
Fläche, die wir bei der Bearbeitung einsparen. Wenn ich dann weiter<br />
mit etwa 5 ha pro Stunde kalkuliere, habe ich ca. 13 Stunden<br />
gespart – weniger Personal, Diesel, Schlepper und Materialverschleiß,<br />
das macht dann bereits 1.230 Euro pro Jahr.“ Weitere Einsparungen<br />
errechnet sich Dürre, wenn der XERION im Verlauf des<br />
Herbstes auch die Drillarbeit erledigt, weil dann die Saatguteinsparungen<br />
hinzukommen. Bei diesen Zahlen hat sich die Nutzungsgebühr<br />
für das RTK-Netzwerk schnell amortisiert.<br />
Nicht alle Vorteile lassen sich in Zahlen fassen, sind aber dennoch<br />
überzeugend. So zum Beispiel die Ausweitung der zur Verfügung<br />
stehenden Arbeitszeit. Denn dank RTK-Korrektursignal<br />
kann man auch in der Nacht oder bei Nebel absolut genau Spur<br />
an Spur arbeiten. „Bei der Bodenbearbeitung und beim Drillen<br />
macht sich die Ausrüstung am schnellsten bezahlt“, erläutert<br />
dazu Sebastian Schlottmann, AGROCOM Produktspezialist für<br />
Lenkautomaten. „Darüber hinaus profitiert man bei vielen ande-<br />
38 INSIDE<br />
Elektronik<br />
Das RTK-Netzwerk deckt eine Fläche von insgesamt rund 3.500 km2 ab. Es ist<br />
in etwa deckungsgleich mit dem Verkaufsgebiet der 3 MLT-Betriebsstätten in<br />
ren Arbeiten, beim Güllefahren, Dung- oder Kalkstreuen beispielsweise.<br />
Oder beim Düngerstreuen auf Grünland, wo man<br />
ja keinerlei Orientierungshilfen durch Fahrgassen hat.“ Bei der<br />
Nutzung im Mähdrescher bietet der Lenkautomat mit dem<br />
RTK-Korrektursignal ebenfalls Vorteile. „So kann man auch<br />
in der letzten Spur immer noch die volle Arbeitsbreite des<br />
Schneidwerks nutzen“, so Sebastian Schlottmann. „Bei 500 m<br />
Schlaglänge und mehr spielt es schon eine Rolle, ob der letzte<br />
Streifen nur 3 m breit ist oder ob die volle Arbeitsbreite des<br />
Schneidwerks genutzt werden kann. Wird im Verbund gearbeitet,<br />
braucht nur der erste Mähdrescher einen Lenkautomaten<br />
mit Korrektursignal, die nächsten fahren einfach mit dem Laser<br />
Piloten hinterher.“ Für<br />
Lohnunternehmer sei die<br />
Nutzung des RTK-Netzwerks<br />
ebenfalls interessant, ergänzt<br />
Peter Hinrich Martens, „Sie<br />
können damit in unserem<br />
Gebiet ungestört arbeiten<br />
und benötigen keine eigenen<br />
Referenzstationen mehr.“<br />
Was aber kostet die Nutzung<br />
des RTK-Netzwerks bei<br />
der MLT? „Der Kunde bezahlt<br />
dafür 1.400 Euro pro Jahr<br />
und Maschine“, so die Antwort<br />
des Geschäftsführers. „Das<br />
ist ein üblicher Preis, den<br />
auch die Wettbewerber,<br />
die weniger genaue Signale<br />
zur Verfügung stellen, in<br />
Rechnung stellen. Der Kunde bekommt also bei uns mehr<br />
Genauigkeit, muss aber nicht mehr bezahlen.“<br />
Lückenloses Dienstleistungsangebot.<br />
„Zusammen mit CLAAS wollen wir unseren Kunden ein lückenloses<br />
Dienstleistungsangebot rund um die Nutzung der <strong>Landtechnik</strong><br />
anbieten und da wird die Elektronik zukünftig eine immer wichtigere<br />
Rolle spielen“, blickt Peter Hinrich Martens in die Zukunft.<br />
„Entscheidend ist, dass wir unsere Kunden auch nach dem Verkauf<br />
einer Maschine im Hinblick auf eine ökonomische Nutzung<br />
weiter betreuen. Es gilt, die Kosten der Arbeitserledigung<br />
zu reduzieren. Mit dem RTK-Netzwerk haben wir einen wichtigen<br />
Schritt in diese Richtung getan.“<br />
Auch wenn das Netzwerk als Pilotprojekt derzeit noch in den Anfängen<br />
steckt, so zeigen die Reaktionen der Kunden bereits eine<br />
hohe Akzeptanz des neuen Angebots. Und manch einer sagt ganz<br />
offen: „Mit diesem Projekt sind die Mecklenburger <strong>Landtechnik</strong><br />
<strong>GmbH</strong>, CLAAS und AGROCOM ganz vorn dabei.“
„Zentimetergenau auf der letzten<br />
Spur – auch beim Grasmähen.“<br />
Peter Hinrich Martens,<br />
MLT-Geschäftsführer<br />
„Das System funktioniert sehr<br />
gut und es arbeitet tatsächlich<br />
überaus genau.“<br />
Jens Dürre, Agrarproduktion<br />
Niendorf <strong>GmbH</strong><br />
INSIDE 39
CEBIS<br />
Ein Team,<br />
eine Philosophie,<br />
ein Terminal:<br />
das CEBIS.<br />
Mit den LEXION Mähdreschern fing<br />
es an, es folgten der XERION, der<br />
COUGAR und der AXION, ab 2007<br />
werden auch die neuen TUCANO<br />
Mähdrescher und die neuen JAGUAR<br />
Feldhäcksler damit ausgerüstet sein:<br />
mit dem Anzeige- und Bedienterminal<br />
CEBIS. Im Team kümmern sich<br />
die verantwortlichen CLAAS Ingenieure<br />
darum, dass die Fahrer das<br />
CEBIS auf allen Maschinen schnell,<br />
einfach und weitestgehend einheitlich<br />
bedienen können.<br />
40 INSIDE<br />
Elektronik
INSIDE 41
CEBIS<br />
Ein ganz wesentlicher Punkt der CLAAS Philosophie ist es, die<br />
Bedienung der Maschinen so einfach wie möglich zu gestalten.<br />
Denn was nutzt die beste Technik, wenn ihre Bedienung zu kompliziert<br />
ist? Der Anspruch lautet daher: Schnell, einfach und leicht<br />
muss es gehen.<br />
„Der Anspruch lautet: Schnell, einfach<br />
und leicht muss es gehen.“<br />
CLAAS hat diese Philosophie auch mit dem CEBIS erfolgreich in<br />
die Praxis umgesetzt: Als Bordinformationssystem liefert es auf<br />
der einen Seite fortlaufend Angaben über alle wichtigen Betriebsdaten<br />
der jeweiligen Maschine. Auf der anderen Seite lassen sich<br />
über das CEBIS alle Funktionen und Einstellungen verstellen,<br />
die natürlich je nach Maschine unterschiedlich sind. Während es<br />
zum Beispiel bei den Traktoren um Motordrehzahlen, Getriebeeinstellungen<br />
und andere Parameter geht, stehen beim Mähdrescher<br />
u. a. Trommeldrehzahlen und Körnerverluste im Fokus.<br />
Trotz dieser Unterschiede gilt der gleiche Anspruch: Ein kurzer<br />
Blick des Fahrers soll genügen, um sich über alle aktuellen Abläufe<br />
und Zustände seiner Maschine zu informieren. Darum war<br />
es CLAAS so wichtig, dass sich eine maschinenübergreifende<br />
42 INSIDE<br />
Elektronik<br />
Laurent Diez, CEBIS Ingenieur<br />
in Le Mans: „Wie der Fahrer<br />
in ein Menü gelangt, sich<br />
darin bewegt und wie er eine<br />
Menü-Ebene wieder schließt,<br />
das ist bei allen Maschinen<br />
identisch.“<br />
Reinhard Laing, Koordinator<br />
des CEBIS Teams: „Ich denke,<br />
dass es uns gelungen ist,<br />
mit dem CEBIS ein System<br />
zu entwickeln, dessen<br />
Handhabung sich innerhalb<br />
einer halben bis ganzen<br />
Stunde von selbst erklärt.“<br />
Projektgruppe von Ingenieuren um diese Aufgabe kümmert.<br />
Laurent Diez beispielsweise zeichnet für die Entwicklung des<br />
CEBIS in den CLAAS Traktoren aus Le Mans verantwortlich,<br />
Peter Makejkin in Harsewinkel für den LEXION, Klaus Ellermann<br />
für den XERION und Rainer Selbach für den COUGAR. Auch<br />
Markus Grevinga und Michael Losch sind dabei, der eine verantwortlich<br />
für das CEBIS im neuen JAGUAR und der andere für<br />
das CEBIS im neuen TUCANO. Koordinator des Teams ist Reinhard<br />
Laing: „Ziel unserer Arbeit ist es zugleich, dass ein Fahrer,<br />
der das Terminal auf einer CLAAS Maschine kennt, zugleich die<br />
Terminals auf allen anderen CLAAS Maschinen intuitiv bedienen<br />
kann.“<br />
Bereits bei der Auswahl der Hardware-Komponenten beschränkt<br />
sich die Gruppe bewusst auf einen sehr kleinen „Baukasten“.<br />
Während die Rechnereinheiten immer dieselben sind, stehen als<br />
Bildschirme entweder eine 6,4-Zoll- oder eine 8,4-Zoll-Variante<br />
zur Verfügung. Für die Bedienung und Einstellung kommen wahlweise<br />
ein Drehknopf, ein sogenannter Inkrementalgeber oder<br />
eine Siebener-Tastatur zum Einsatz.<br />
Bei den Bildschirmdarstellungen hingegen geht es um eine einheitliche<br />
Farb-, Bild- und Formensprache. So erscheint der Bildschirmhintergrund<br />
immer in einem dezenten Blauton. „Hier erkennt<br />
man als Erstes, dass ein Familiengedanke hinter dem
CEBIS steht“, erklärt dazu Klaus Ellermann. „Ansonsten verwenden<br />
wir Farben bewusst sehr moderat und nur so, dass sie sich<br />
selbst erklären. Wenn also eine Warnmeldung erscheint, dann ist<br />
diese rot und der Fahrer erkennt daran sofort, dass etwas nicht<br />
in Ordnung ist.“ Einheitlich für alle Maschinen ist auch die Menü-<br />
Führung. „Wie der Fahrer in ein Menü gelangt, sich darin bewegt<br />
und wie er eine Menü-Ebene wieder schließt, das ist bei allen<br />
Maschinen identisch“, so Laurent Diez.<br />
„Für die Veränderung von Einzelwerten stellen wir dem Fahrer<br />
stets einen Scrollbalken als Skala zur Verfügung, in dem der aktuelle<br />
Wert grafisch hervorgehoben ist. So kann er schnell und<br />
einfach erkennen, wo er sich mit seinem aktuellen Wert im Verstellbereich<br />
befindet“, nennt Markus Grevinga eine weitere Gemeinsamkeit.<br />
„Symbole und Piktogramme sind ebenfalls bei allen<br />
Maschinengruppen so weit wie möglich gleich: Ein schwarzes<br />
Piktogramm auf einem hellen Hintergrund bedeutet stets, dass<br />
eine Funktion nicht aktiv ist; das gleiche Symbol invertiert, also<br />
hell auf schwarzem Hintergrund, hingegen bedeutet, dass diese<br />
Funktion aktiv ist“, so Peter Makejkin.<br />
„Alle Symbole werden außerdem über eine zusätzliche Textzeile<br />
erklärt“, ergänzt Michael Losch. „Das hilft nicht nur unerfahrenen<br />
Anwendern. Es dient auch als Unterstützung und Erleichterung<br />
für den routinierteren Bediener, falls er sich an einer Stelle befin-<br />
det, die er noch nicht so häufig aufgerufen hat. Über die Erklärungszeile<br />
kann rasch nachgelesen werden, welche Funktion gerade<br />
angesprochen wird.“ So kann man das CEBIS auf jeder<br />
Maschine sehr schnell erlernen. „Dem erfahrenen Anwender reichen<br />
dann die Symbole, die man leicht zuordnen kann, ohne<br />
den Text zu lesen“, ergänzt Rainer Selbach.<br />
„Sich auf jeder Maschine sofort<br />
zu Hause fühlen.“<br />
Diese Kombination von Symbolen und Texten ist ein großer Pluspunkt:<br />
Für das Erlernen der Bedienung kann dadurch auf ein<br />
Handbuch verzichtet werden. „Ich denke, dass es uns gelungen<br />
ist, mit dem CEBIS ein System zu entwickeln, dessen Handhabung<br />
sich innerhalb einer halben bis ganzen Stunde von selbst<br />
erklärt“, so Koordinator Reinhard Laing. Das Gesamtergebnis<br />
der intensiven Team-Arbeit zahlt sich aus: Mit dem CEBIS bietet<br />
CLAAS als bisher einziger Hersteller seinen Kunden das gleiche<br />
Bedienterminal für alle Maschinen. Einheitliche Handhabung und<br />
Darstellung führen dazu, dass sich die Fahrer auf jeder Maschine<br />
schnell zu Hause fühlen. Denn wie gesagt: Die beste Technik ist<br />
nur dann optimal, wenn sie sich schnell, einfach und leicht bedienen<br />
lässt!<br />
INSIDE 43
ISOBUS<br />
Mit ISOBUS Maschinen<br />
und Terminals in die Zukunft.<br />
Die Umstellung der <strong>Landtechnik</strong> auf ISOBUS, den neuen Standard<br />
für die Steuerung und Datenübertragung zwischen Traktoren,<br />
Maschinen und Hof-PCs, entsprechend der internationalen<br />
Norm ISO 11783, ist voll im Gange. Mit Hilfe von ISOBUS wird<br />
man zukünftig system- und herstellerunabhängig Elektrik und<br />
Elektronik zwischen Traktoren und Maschinen problemlos miteinander<br />
koppeln können.<br />
Für die breite Praxis heißt das: Wenn irgendwann einmal alle<br />
Maschinen und Traktoren auf die ISOBUS Norm umgestellt sind,<br />
braucht man nur noch ein einziges Bedienterminal auf dem<br />
Schlepper, um die verschiedenen Anbaugeräte und -maschinen<br />
44 INSIDE<br />
Elektronik<br />
zu steuern. Außerdem standardisiert ISOBUS den Datentransfer<br />
zwischen Maschinen und der landwirtschaftlichen Bürosoftware.<br />
Bis die Umstellung bei allen Maschinen und allen Herstellern<br />
komplett vollzogen ist, wird aber noch etwas Zeit vergehen.<br />
Bei CLAAS gibt es heute bereits eine Vielzahl von Großmaschinen,<br />
die ISOBUS-fähig sind, außerdem mehrere ISOBUS Terminals.<br />
So sind bei den Großflächenschwadern LINER 2800, 2900<br />
und 3000, bei den Ladewagen QUANTUM 4700 bis 6800 sowie<br />
alle Rundballen- und Großpackenpressen ISOBUS-fähig und<br />
haben den ISOBUS Test gemäß VDMA/DLG-Spezifikation erfolgreich<br />
bestanden. Mit dem CLAAS COMMUNICATOR hinge-
CLAAS COMMUNICATOR oder CEBIS MOBILE, beide Terminals stehen für intuitive Bedienung ISOBUS-fähiger Maschinen.<br />
gen wie auch mit dem CEBIS MOBILE, 2 vollwertigen ISOBUS<br />
Terminals, können Sie alle ISOBUS-fähigen Maschinen steuern<br />
und bedienen. CEBIS MOBILE bietet darüber hinaus eine Datenschnittstelle<br />
für die Kommunikation mit dem Hof-PC, so dass<br />
Sie dieses Terminal auch für Auftragsverwaltungen, Dokumentationen,<br />
Ertragsmessungen und -kartierungen sowie weitere<br />
Precision-Farming-Anwendungen nutzen können.<br />
Falls Sie noch nicht mit einem ISOBUS Terminal arbeiten wollen,<br />
gibt es bei CLAAS natürlich weiterhin auch die passenden maschinenspezifischen<br />
Terminal-Lösungen: Die CLAAS Standard<br />
Terminals (CST) und CLAAS Medium Terminals (CMT) sind mit<br />
ihren Steuerungsfunktionen direkt auf die jeweiligen Maschinen<br />
abgestimmt.<br />
Auch bei den großen CLAAS Traktoren erfolgt derzeit die Umstellung<br />
auf die ISOBUS Norm. So stehen beim CLAAS XERION<br />
im Heck- und Frontbereich wie auch in der Kabine die ISOBUS<br />
Steckdosen bereits zur Verfügung. Ab Mitte des Jahres 2008<br />
werden zudem die AXION Traktoren auf Wunsch mit einer ISO-<br />
BUS Vorbereitung ab Werk ausgeliefert. Alle anderen Traktoren<br />
lassen sich über einen Nachrüstsatz mit ISOBUS Steckern, den<br />
entsprechenden Verkabelungen und Jobrechnern nachrüsten.<br />
INSIDE 45
TUCANO<br />
Jederzeit wieder – Praktiker<br />
machten beste Erfahrungen<br />
mit dem TUCANO.<br />
Als der neue CLAAS Mähdrescher TUCANO im August<br />
2007 erstmals der breiten Öffentlichkeit vorgestellt wurde,<br />
stießen seine Vorzüge auf überaus positive Resonanz.<br />
Denn vor dem Hintergrund, dass die Betriebe immer weiter<br />
wachsen und die einzelne Arbeitskraft immer mehr leisten<br />
muss, präsentiert CLAAS eine neue Maschine in der oberen<br />
Mittelklasse, die den aktuellen Anforderungen der Kunden<br />
genau entspricht: mit höheren Leistungen, enormer Vielseitigkeit<br />
und mehr Komfort für den Fahrer.<br />
46 INSIDE<br />
as
st.<br />
INSIDE 47
TUCANO<br />
Erwartungen bereits erfüllt.<br />
Dass der TUCANO die Erwartungen in der Praxis erfüllt, beweisen<br />
über 100 Vorserienmaschinen, die schon vor der offiziellen<br />
Neuvorstellung ihre besonderen Qualitäten auf Europas Feldern<br />
unter Beweis stellen konnten. Über Erfahrungen mit dem<br />
TUCANO berichten nun 3 Praktiker aus Frankreich, England<br />
und Deutschland.<br />
„Für uns gilt, die Erntekosten weiter zu senken“, so das Ziel der<br />
französischen Landwirte Thierry Bruggeman, Lionel Parigot und<br />
Durand Gérard in Arces – Dilo (Départment Yonne, Burgund), die<br />
gut 320 ha Ackerland in einer Maschinengemeinschaft bewirtschaften.<br />
Deshalb ersetzten sie zur Ernte 2007 ihre bisherigen<br />
Mähdrescher CLAAS CS 116 und LEXION 405 durch den neuen<br />
TUCANO 450 in Kombination mit einem 6,60 m VARIO Schneidwerk.<br />
„Trotz der schwierigen Boden- und Wetterverhältnisse in<br />
diesem Jahr hat der TUCANO absolut starke Leistungen gebracht“,<br />
stellen die französischen Praktiker anerkennend fest. So<br />
schaffte der TUCANO die 140 ha Weizen, 80 ha Gerste sowie<br />
100 ha Raps auf den Betrieben der 3 Landwirte in rund 120 h.<br />
„Das APS Dreschwerk, das große Korntankvolumen von 9.000 l<br />
und der leistungsfähige Motor führten zu einer Leistungssteigerung,<br />
die wir uns vorher so nicht vorstellen konnten.“<br />
„Der TUCANO hat uns dieses Jahr bei der schwierigen Ernte gerettet“,<br />
berichtet auch Tom Wilkieson. Er bewirtschaftet im englischen<br />
Gloucestershire 2 Betriebe mit insgesamt rund 300 ha<br />
Weizen, Raps und Bohnen. „Wir haben mit dem TUCANO unter<br />
extrem schlechten Wetterbedingungen genauso viel geschafft,<br />
wie vorher mit unserem MEGA 203 bei optimalen Verhältnissen.“<br />
Der Landwirt schätzt die konkrete Mehrleistung seines TUCANO<br />
430 mit einem 5,4 m breiten VARIO Schneidwerk im Vergleich<br />
zum Vorgänger um 25 bis 30 % höher ein.<br />
48 INSIDE<br />
Landwirt Johannes Wagner in Deutschland: „Von Größe und Leistungsfähigkeit<br />
her ist der TUCANO für unseren Betrieb die optimale Lösung. Wir<br />
sind mit unserer Entscheidung für den TUCANO sehr zufrieden.“<br />
Positiv ist auch das Urteil von Landwirt Johannes Wagner, der in<br />
Münchhausen-Wollmar im deutschen Bundesland Hessen einen<br />
TUCANO 430 auf 195 ha des eigenen Betriebes sowie 15 ha<br />
Lohndruschflächen einsetzte. „Im Vergleich zu dem Vorgänger<br />
auf unserem Betrieb, einem MEDION 310, sind mit dem TUCANO<br />
430 gut 30 % Mehrleistung möglich, das können wir voll bestätigen.<br />
Bei einer durchschnittlichen Flächengröße von nur 1 ha haben wir<br />
eine Stundenleistung von gut 2 ha bewerkstelligt – so oft, wie wir<br />
zwischen den einzelnen Flächen umsetzen müssen, ist das meines<br />
Erachtens eine absolut respektable Leistung.“<br />
„Das neu angeschaffte VARIO Schneidwerk mit 5,4 m Arbeitsbreite“,<br />
so Wagner, „kam uns ebenfalls zugute. Denn mit Hilfe der<br />
neuen Schnellkupplertechnik am TUCANO ist es in wenigen Minuten<br />
an- und abgebaut.“ Als weiteren Vorteil des Schneidwerks<br />
nennt Wagner die hydraulische Tischverstellung. Damit kann man<br />
vom Fahrersitz aus direkt und schnell auf die unterschiedlichen<br />
Ernteverhältnisse reagieren: In längerem Weizen etwa wird das<br />
Messer etwas nach vorn geschoben und das Erntegut fällt passend<br />
auf den Tisch; bei sehr kurzem Getreide hingegen fährt<br />
man den Messerbalken zurück, so dass die Halme früher von der<br />
Einzugswalze erfasst werden. Zudem sind die Umrüstzeiten von<br />
Gerste auf Raps und umgekehrt deutlich kürzer geworden – ein<br />
weiterer positiver Nebeneffekt. „Einfach das Messer vorfahren,<br />
Bleche einlegen und die Seitentrennmesser anbauen, das ist jetzt<br />
in einer Viertelstunde erledigt!“<br />
Auch die Stellungnahmen der anderen Praktiker zum VARIO<br />
Schneidwerk vor dem TUCANO unterstreichen die Vorzüge: „Es<br />
bietet extrem vielseitige Einsatzmöglichkeiten“, so Thierry Bruggeman,<br />
Lionel Parigot und Durand Gérard aus Frankreich. Und<br />
Tom Wilkieson in England betont: „Für uns hat es den Mähdrusch<br />
fast revolutioniert. Es war fantastisch zu sehen, wie leicht und<br />
gleichmäßig man jedes Erntegut in den Drescher leiten kann.“<br />
Die Landwirte Lionel Parigot, Durand Gérard, Thierry Bruggeman aus<br />
Frankreich: „Trotz der schwierigen Boden- und Wetterverhältnisse in diesem<br />
Jahr hat der TUCANO absolut starke Leistungen gebracht!“
Die neue Kabine:<br />
Ein idealer Arbeitsplatz.<br />
Doch nicht nur die Mehrleistung und vielseitigen Einsatzmöglichkeiten<br />
des neuen TUCANO haben die Landwirte überzeugt. Auch<br />
die Kabine und der Bedienkomfort werden immer wieder hervorgehoben:<br />
„Die Kabine ist riesengroß, sehr ruhig und hat einen<br />
guten Beifahrersitz – ein idealer Arbeitsplatz“, so Tom Wilkieson<br />
und er ergänzt: „Die Bedienung aller Funktionen über das CEBIS<br />
Terminal direkt am Fahrersitz erleichtert die Arbeit deutlich.“ Auch<br />
die Franzosen fassen die Pluspunkte begeistert zusammen: „Der<br />
Komfort in der Kabine, die Schallisolierung, die Sicht nach draußen<br />
sowie das CEBIS, das einfach zu bedienen ist.“<br />
„Der Kabinenkomfort, der Fahrhebel und das CEBIS unterstützen<br />
den Fahrer enorm, so dass er nach einem langen Arbeitstag relativ<br />
ausgeruht aus der Kabine steigt“, bestätigt auch Johannes<br />
Wagner. „Es ist ein weiterer Vorteil, dass man jetzt vom Fahrerstand<br />
aus die Überkehr und das Erntegut im Korntank einsehen<br />
kann. Über die elektrische Siebverstellung können wir dann sofort<br />
auf wechselnde Erntebedingungen reagieren – auch das wirkt<br />
sich leistungssteigernd aus. Sieht man Strohreste oder Verunreinigungen<br />
im Korntank, kann man mit mehr Wind oder veränderter<br />
Einstellung der Siebe unmittelbar darauf reagieren, ebenso<br />
wie bei einem zu hohen Körneranteil in der Überkehr. Viele Funktionen<br />
sind automatisiert: zum Beispiel die Haspelautomatik<br />
sowie die AUTO CONTOUR Führung. Auch die Verlustanzeigen<br />
hat man stets im Blickfeld – so kann der TUCANO fortlaufend am<br />
Leistungslimit gefahren werden, ohne die Verlustgrenzen zu überschreiten.“<br />
Lob gibt es auch für den Strohhäcksler und den Spreuverteiler:<br />
Sie schaffen eine absolut gleichmäßige Verteilung auf dem Land,<br />
wie Tom Wilkieson und Johannes Wagner berichten. Die französi-<br />
Tom Wilkieson, UK: „Der zusätzliche Kabinenkomfort, der Fahrhebel und<br />
das CEBIS unterstützen den Fahrer enorm, so dass er auch nach einem<br />
langen Arbeitstag relativ ausgeruht aus der Kabine steigt!“<br />
schen Landwirte, bei denen das Stroh komplett geborgen wird,<br />
wiederum schätzen die schonende Behandlung des Langstrohs.<br />
Bei Wartung und Pflege kann der TUCANO ebenfalls Punkte machen,<br />
was nicht nur die französischen Landwirte bestätigen, sondern<br />
auch Johannes Wagner: „Dank der neuen Anordnung hinter<br />
dem Tank ist die Zugänglichkeit zum Motor verbessert worden.<br />
Auch die Erreichbarkeit der Drescherorgane ist hervorragend. Die<br />
Siebe sind gut zugänglich, ebenso die Schüttler. Also: Der Wartungsaufwand<br />
für diese leistungsfähige Maschine ist relativ gering.“<br />
„Genau die richtige Lösung<br />
für unseren Betrieb.“<br />
Etwas kleiner als der große Bruder LEXION, aber mit vielen Technologien,<br />
die auf den Erfahrungen mit dem LEXION beruhen, hat<br />
der neue TUCANO die befragten Praktiker offenbar rundum überzeugt.<br />
Das neue Konzept mit den stärkeren Tier-IIIa-Motoren, optimierten<br />
Dreschorganen, der vielseitigen Verwendbarkeit in allen<br />
denkbaren Früchten, den Einsatzmöglichkeiten aller vom LEXION<br />
bekannten Schneidwerke und natürlich der erhöhte Komfort für<br />
den Fahrer machen den TUCANO zu einem rundum optimal abgestimmten<br />
Mähdrescher in der oberen Mittelklasse. Nach erfolgreicher<br />
Ernte im Jahr 2007 würden sich alle Praktiker erneut für<br />
den TUCANO entscheiden. Während die französischen Landwirte<br />
die hohe Leistung und das gute Preis-Leistungs-Verhältnis als<br />
wichtigste Gründe ins Feld führen, fasst der englische Farmer<br />
Tom Wilkieson sein Urteil über den TUCANO mit leichtem<br />
Schmunzeln so zusammen: „Ein ,etwas kleinerer‘ Mähdrescher,<br />
aber mit riesigem Appetit!“ Und der deutsche Landwirt Johannes<br />
Wagner bringt es ganz sachlich auf den Punkt: „Von Größe und<br />
Leistungsfähigkeit her ist er für unseren Betrieb die optimale Lösung.<br />
Auch im Nachhinein können wir sagen, dass wir mit unserer<br />
Entscheidung für den TUCANO sehr zufrieden sind.“<br />
Mit Hilfe der Schnellkupplertechnik am TUCANO ist das VARIO Schneidwerk<br />
in wenigen Minuten an- und abgebaut. Auch die Umrüstzeiten von Gerste<br />
auf Raps und umgekehrt sind deutlich kürzer geworden.<br />
INSIDE 49
LEXION<br />
50 INSIDE
Multitalent LEXION 600 setzt<br />
neue Maßstäbe.<br />
Der LEXION 600 gehört zu den Aushängeschildern von CLAAS.<br />
Unübersehbar und unermüdlich im Einsatz auf den Feldern, ist er<br />
auch dank seiner vielen Hightech-Systeme ein Mähdrescher der<br />
Superlative. Das VARIO Schneidwerk V 1050 mit seiner Schnittbreite<br />
von 10,56 m ist ein Beispiel dafür. Es sichert 10 % mehr<br />
Leistung dank optimiertem Gutfluss.<br />
Der neue Durchsatzregler CRUISE PILOT zur automatischen Anpassung<br />
der Fahrgeschwindigkeit an die Bodenbeschaffenheit<br />
stellt ebenso eine erhebliche Erleichterung für den Fahrer dar wie<br />
die automatischen Lenksysteme GPS PILOT und LASER PILOT.<br />
Diese tragen dazu bei, dass sich der Fahrzeugführer auf das<br />
Wichtige konzentrieren kann – den Rest übernimmt die ausgefeilte<br />
Technik von CLAAS.<br />
Das CLAAS HYBRID SYSTEM ® garantiert die enorme Leistungsstärke<br />
des LEXION. Hierbei handelt es sich um eine intelligente<br />
Kombination aus tangentialem Dreschwerk und Abscheiderotoren –<br />
von APS und ROTO PLUS. Das APS Dreschsystem sorgt für<br />
optimierte Beschleunigung und Vorabscheidung. Dafür wurde<br />
vor der Dreschtrommel eine Beschleunigertrommel eingebaut,<br />
die die Strohmatte auseinanderzieht und den Gutfluss drastisch<br />
beschleunigt. Das Prinzip der ROTO PLUS Restkornabscheidung<br />
®<br />
ist einfach, aber extrem wirkungsvoll. Die Wendetrommel trennt<br />
das Stroh in 2 Gutströme und führt sie den beiden gegenläufigen<br />
Hochleistungsrotoren zu. Dabei entstehen immense Zentrifugalkräfte,<br />
mit deren Hilfe die verbliebenen Körner aus dem Stroh<br />
sehr wirkungsvoll abgeschieden werden.<br />
Ein weiteres Highlight bildet das TERRA TRAC genannte Raupensystem<br />
des LEXION 600. Auch bei Mähdreschern mit etwa<br />
30 t Gewicht ist letztlich die Gewichtsübertragung auf den Boden<br />
entscheidend. Hoher Kontaktflächendruck von Reifen ist schädlich<br />
etwa für die Wurzelbildung, wodurch es zu unterentwickeltem<br />
Pflanzenwachstum, geringeren Erträgen, Nährstoffverlusten<br />
und Bodenverschlechterungen kommt. Eine Verteilung über<br />
größere Aufstandsflächen dank Raupensystem ist somit von<br />
zentraler Bedeutung, da die spätere Entfernung der Verdichtung<br />
wegen der nur geringen Eindringtiefen kostengünstiger erfolgen<br />
kann. TERRA TRAC hilft, den Bodendruck des Mähdreschers in<br />
Tiefen von 10 bis 60 cm um bis zu 66 % drastisch zu verringern.<br />
Mit dem LEXION 600 stößt CLAAS dank technisch ausgefeilter<br />
Lösungen in ganz neue Leistungsdimensionen vor. Er ist auf<br />
dem Feld ebenso wie auf der Straße ein starker Partner der<br />
Landwirtschaft.<br />
INSIDE 51
INTERVIEW<br />
„Mit<br />
ACTIVE FLOAT<br />
über den<br />
Boden<br />
schweben.“<br />
Grundfutter soll in höchster Qualität und in möglichst kurzer Zeit geerntet<br />
werden – um dies in die Praxis umzusetzen, gilt es, Futterverschmutzungen<br />
auf ein Minimum zu reduzieren, die Grasnarbe zu schonen und die Maschinenleistungen<br />
zu steigern. Dazu ein Interview mit Manfred Geng, dem Chefkonstrukteur<br />
für CLAAS Futtererntemaschinen, über die neuen DISCO CONTOUR<br />
Mähwerke.<br />
52 INSIDE<br />
Manfred Geng
Manfred Geng berichtet u. a. über ACTIVE FLOAT, die aktiv regelbare,<br />
hydropneumatische Mähbalkenentlastung für die neue Generation<br />
der CLAAS Heckmähwerke.<br />
Weniger Futterverschmutzungen, mehr Grasnarbenschonung –<br />
wie setzen Sie und Ihre Mitarbeiter diese Anforderungen in die<br />
Praxis um?<br />
Manfred Geng: Mit unseren Neuentwicklungen zielen wir immer<br />
auf höhere Flächenleistungen ab, haben aber im gleichen Maße<br />
die ständige Verbesserung der Arbeitsqualität im Visier.<br />
Dazu 2 Beispiele: ACTIVE FLOAT, die aktiv steuerbare, hydropneumatische<br />
Mähbalkenentlastung für unsere neuen Heckmähwerke<br />
DISCO CONTOUR, ist im Hinblick auf das Kriterium Futterverschmutzung<br />
derzeit die wohl beste Technik auf dem Markt.<br />
Oder GRASS CARE, das Bodenanpassungskonzept bei unseren<br />
neuen LINER Schwadern. Es besteht aus kardanisch aufgehängten<br />
Kreiseln und einem 4- bzw. 6-Rad-Fahrwerk, bei dem die<br />
Räder sehr nah an den Zinken positioniert sind, so dass wir auch<br />
hier eine optimale Bodenanpassung erreichen und die Gefahr von<br />
Futterverschmutzungen ebenfalls minimieren.<br />
INSIDE 53
INTERVIEW<br />
ACTIVE FLOAT ist ein Begriff, der viele Kunden neugierig macht.<br />
Was muss man sich darunter vorstellen?<br />
Manfred Geng: Mit ACTIVE FLOAT kann der Fahrer den Auflagedruck<br />
des Mähwerks jetzt auch während der Fahrt über ein Steuerventil<br />
aus der Kabine heraus verstellen und an wechselnde<br />
Boden- und Geländegegebenheiten anpassen. Um das griffig zu<br />
beschreiben, benutzen wir den Begriff ACTIVE FLOAT, was ja so<br />
viel heißt wie „aktiv über den Boden schweben“.<br />
Eigentlich haben Sie das ACTIVE FLOAT doch zunächst für den<br />
COUGAR entwickelt. Warum macht diese Technik auch bei kleineren<br />
Mähwerken Sinn?<br />
Manfred Geng: Bei der Entwicklung des COUGAR stellte sich uns<br />
natürlich u. a. die Aufgabe, bei dieser riesigen Arbeitsbreite von<br />
14 m auch die entsprechende Futterqualität sicherzustellen. Hier<br />
haben wir die Mähbalkenentlastung erstmalig mit Hilfe von ACTIVE<br />
FLOAT gelöst, so dass sich die 5 Mäheinheiten des COUGAR<br />
unabhängig voneinander, aber abhängig von den Verhältnissen,<br />
immer mit absoluter Leichtigkeit über den Boden führen lassen.<br />
Man kann beim COUGAR sogar vollautomatisch den jeweiligen<br />
Ist-Zustand des Entlastungsdrucks mit einem Sollwert abgleichen<br />
und nachregeln. Von dieser Lösung für den COUGAR waren die<br />
Kunden dann so begeistert, dass wir sie jetzt für die traktorangebauten<br />
Mähwerke übernommen haben. Das ist ein gutes Beispiel,<br />
54 INSIDE<br />
wie man von den Entwicklungen für den Technologieträger<br />
COUGAR später auch bei den kleineren Mähwerken profitiert.<br />
In welchen Situationen ist es denn von Vorteil, dass man den Entlastungsdruck<br />
des Mähwerks während der Arbeit verstellen kann?<br />
Manfred Geng: Es ist z. B. sinnvoll, je nach Mähgeschwindigkeit<br />
einen unterschiedlichen Entlastungsdruck zu wählen. Auch die Geländebeschaffenheit<br />
spielt eine Rolle: Ob Sie auf einer trockenen<br />
Wiese oder einer nassen Wiese, auf hartem Untergrund oder moorigem<br />
Untergrund mähen, das ergibt schon Unterschiede, so dass<br />
es sich lohnt, den Druck individuell an die Verhältnisse anzupassen.<br />
Vorteile ergeben sich auch in hängigen Lagen: Bedingt durch die<br />
Hangabtriebskraft und den Seitenzug stellt sich der Traktor<br />
schräg und durch das Gegenlenken wird die Grasnarbe beschädigt,<br />
was sich später als Schmutz im Futter wiederfindet. Wenn<br />
man hier nun den Entlastungsdruck erhöht, reduziert sich die Reibung<br />
des Mähwerks an der Grasnarbe, der Seitenzug wird verringert<br />
und der Traktor kommt wieder stärker in die Geradeausfahrt.<br />
Was muss der Fahrer tun, um ACTIVE FLOAT zu bedienen?<br />
Manfred Geng: Der Fahrer kann den Entlastungsdruck ganz einfach<br />
über die Betätigung eines einfachwirkenden Steuerventils<br />
verstellen und die jeweiligen Druckwerte hinten am Mähwerk über<br />
ein großes Manometer ablesen. Ohne ACTIVE FLOAT müsste er
jedes Mal vom Traktor absteigen und den Druck unten an der<br />
Maschine verstellen und es ist doch klar, dass das kaum einer<br />
macht. Ich bin überzeugt, dass diese Technik der hydropneumatischen<br />
Entlastung alle Praktiker überzeugen wird und dass sie<br />
zum Trend der Zukunft wird. In Bezug auf die praktische Handhabung<br />
bietet ACTIVE FLOAT übrigens einen weiteren Vorteil: Wenn<br />
man das Mähwerk vom Traktor abbaut, bleibt der zuletzt eingestellte<br />
Druck über eine Art Memory-Funktion bis zum nächsten<br />
Mäheinsatz erhalten.<br />
Als weitere Neuerung verfügen die DISCO CONTOUR Mähwerke<br />
über eine Mittenaufhängung. Welchen Vorteil bietet das für die<br />
Kunden?<br />
Manfred Geng: Mit den mittenaufgehängten Mäheinheiten lassen<br />
sich die Ziele „weniger Futterverschmutzung“ und „mehr Grasnarbenschonung“<br />
ebenfalls noch besser realisieren, weil man so<br />
die beste Bodenanpassung über die gesamte Breite des Mähwerks<br />
erreicht. Auch das basiert auf den Erfahrungen, die wir mit<br />
dem COUGAR gemacht haben.<br />
Hat sich über diese qualitativen Aspekte hinaus auch bei den<br />
Arbeitsbreiten der neuen Mähwerke etwas getan?<br />
Manfred Geng: Ganz klar, den Forderungen unserer Kunden<br />
nach mehr Arbeitsbreite kommen wir mit bis zu 3,8 m bei den<br />
„Ich bin überzeugt,<br />
dass diese Technik<br />
alle Praktiker<br />
überzeugen wird.“<br />
neuen Heckmähwerken nach. Um nun die größeren Arbeitsbreiten<br />
auch in eine sichere Transportstellung bringen zu können,<br />
haben wir auch hier eine neue Lösung entwickelt: Wir klappen<br />
die Mähwerke jetzt nicht nur um 90° nach oben, sondern mit<br />
Hilfe eines neuen, speziellen Klappzylinders über den Totpunkt<br />
hinaus auf 115°. Vorteil dieser Technik ist der kurze Anbau am<br />
Schlepper. Das heißt: Weniger Frontentlastung am Traktor, weil<br />
das Mähwerk nahe am Heck bleibt. Außerdem liegt das Mähwerk<br />
mit seinem Schwerpunkt fast mittig auf der Traktorlängsachse.<br />
So ist die Sicht des Fahrers nach hinten ideal, weil er am<br />
Mähbalken vorbeischauen und den rückwärtigen Verkehr beobachten<br />
kann, zudem wird die Rückbeleuchtung des Schleppers<br />
nicht verdeckt. Hinzu kommt: Die reduzierte Transporthöhe kann<br />
beim Passieren von niedrigen Durchfahrten von entscheidendem<br />
Vorteil sein.<br />
Werden auch andere CLAAS Mähwerke in Zukunft mit diesen<br />
neuen technischen Lösungen ausgerüstet?<br />
Manfred Geng: Dazu nur so viel: Sie dürfen sicher sein, dass in<br />
Zukunft weitere neue Mähwerksbaureihen mit vielen nützlichen<br />
Lösungen folgen werden. Und da gilt, wie für alle anderen Maschinen<br />
auch: Wir möchten unsere Kunden immer wieder aufs<br />
Neue von CLAAS überzeugen.<br />
Herr Geng, vielen Dank für dieses Gepräch.<br />
INSIDE 55
FORAGE VALUE<br />
56 INSIDE<br />
Innovationen im Detail<br />
Den Praktikern zugehört.<br />
Antworten bei QUADRANT 3400, VARIANT 385 und ROLLANT 355.<br />
Hochleistungsrotor<br />
Mit 86 cm Durchmesser und einem Eigengewicht von<br />
einer halben Tonne erreicht der Rotor eine Gutflussgeschwindigkeit<br />
von 5,6 m/sec. Leistungen von bis<br />
zu 60 t/h sind so möglich.<br />
QUADRANT 3400 QUADRANT 3400<br />
Der Powerbandantrieb ermöglicht ein separates Zuschalten<br />
des Rotors und nimmt Kraftspitzen auf. Dies führt<br />
zu einem ruhigen Lauf und geringem Kraftstoffverbrauch.<br />
INTELLIGENT FEEDING SYSTEM HIGH-SPEED-BINDING<br />
Von der Kabine aus können der hydraulisch gesteuerte<br />
Raffer und die hydraulisch zu- und abschaltbare Vorkammer<br />
gesteuert werden. Unter allen Bedingungen sind so<br />
perfekt geformte Ballen möglich.<br />
Powerbandantrieb<br />
QUADRANT 3400 QUADRANT 3400<br />
Auf der SIMA in Paris wurde das neue Knoterkonzept mit<br />
einer Goldmedaille ausgezeichnet. Ein Beschleunigungsantrieb,<br />
eine Knoterschwenkeinrichtung und eine gesteuerte<br />
Garnklemmung zeichnen ihn aus.
CLAAS COMMUNICATOR<br />
Von der Kabine aus lassen sich alle wichtigen Einstellungen<br />
der Presse vornehmen. Die Arbeitsabläufe werden dargestellt<br />
und Maschinendaten ermittelt.<br />
Durchsatz und Pressdichte<br />
Der Rotor treibt den Ballen an und sorgt so für einen<br />
sicheren Ballenstart und eine permanente Rotation. Durch<br />
das Doppelspannarmsystem werden höchste Dichten<br />
erreicht.<br />
Aggressiver Schnitt<br />
VARIANT 385 VARIANT 385<br />
Aggressive Messer und ein 8 mm Heavy-Duty-Rotor sorgen<br />
für eine perfekte Schnittqualität, war die Voraussetzung für<br />
optimale Silagequalitäten ist.<br />
MPS II für maximale Dichte<br />
VARIANT 385 ROLLANT 355<br />
Das neue MPS II drückt mit 1,3 t in die Kammer und sorgt<br />
so für eine hohe Kernverdichtung. Durch die neue Geometrie<br />
und die höhere Schließkraft der Heckklappe werden bei geringerem<br />
Kraftbedarf höhere Pressdichten erreicht.<br />
INSIDE 57
BIOMASSE TECHNOLOGIE<br />
Von der<br />
Feldfrucht zur<br />
Biomasse.<br />
58 INSIDE<br />
Dr. Hartmut Matthes<br />
leitet bei CLAAS den<br />
Bereich Biomasse<br />
Technologie.<br />
Zurück zu den „Wurzeln“ - Landwirtschaft<br />
tut wieder das, was einst ihre<br />
Ursprünge waren. Als die Menschen<br />
sesshaft wurden, kam den Bauern in<br />
der arbeitsteiligen Gemeinschaft die<br />
Aufgabe zu, die Rohstoffe zur Sicherung<br />
der allgemeinen Grundbedürfnisse<br />
zu liefern: Nahrung, Fasern<br />
und Stoffe sowie das Heizmaterial.<br />
Heute, so scheint es, erlebt die Landwirtschaft<br />
eine Art Renaissance: Die<br />
Preise für fossile Rohstoffe steigen<br />
auf Rekordhöhen und Treibhausgase<br />
verändern das Weltklima.<br />
Neben der Sicherstellung der Welternährung<br />
soll die Biomasse vom<br />
Acker als eine der erneuerbaren Energiequellen einen Beitrag leisten,<br />
die Herausforderungen der Zukunft zu lösen.<br />
„Ein wesentlicher Unterschied zu früher ist allerdings die Wahl der<br />
geeigneten Werkzeuge und Geräte“, erklärt Dr. Hartmut Matthes,<br />
verantwortlich für den Bereich Biomasse Technologie bei CLAAS.<br />
„Effiziente Produktionssysteme zeichnen die Landwirtschaft von<br />
heute aus. Der gezielte Einsatz von Betriebsmitteln und moderner<br />
<strong>Landtechnik</strong>, zusammen mit dem Wissen der Landwirte, machen<br />
den Acker zu einer der wichtigsten Ressourcen für Nahrung und<br />
Energie. Wir wollen den Landwirten helfen, auch zukünftig die<br />
Pflanzen zu ernten, die als Nahrung oder Energieträger weiterverarbeitet<br />
werden. Daher werden wir genau hinsehen, welche Anforderungen<br />
an die Land- und Erntetechnik gestellt werden. Neue<br />
Sorten und Pflanzeneigenschaften, Teil- oder Ganzpflanzenernte,<br />
Vorverarbeitung und Transportfähigkeit sind nur einige Stichworte,<br />
die zur Frage nach veränderten Erntebedingungen führen, die wir<br />
in unseren Entwicklungsabteilungen beantworten müssen.“<br />
Und dabei gilt: „Unsere Produkte sollen für die Ernte aller landwirtschaftlichen<br />
Kulturen einsetzbar sein. Für uns gibt es kein ,Entweder-oder‘<br />
zwischen Nahrung und Energie, sondern nur ein ,und‘!<br />
Wir glauben, dass es nur diesen Weg gibt, nämlich aus dem, was<br />
auf den Feldern heranwächst“. Die Aufgabe ist klar. Dr. Theo Freye,<br />
Sprecher der Geschäftsführung und verantwortlich für Strategie<br />
und Marketing, formulierte es seinem Team gegenüber folgendermaßen:<br />
„Wir stehen erst am Anfang. Erneuerbare Energien sind<br />
weltweit im Fokus, Biomasse ist Realität. Biogas und Bioethanol<br />
sind ja nur die ersten Schritte in einer immer professionelleren<br />
Landwirtschaft. Es gilt, diese Veränderungen mitzuverfolgen und<br />
mitzugestalten. Der Wandel von der Feldfrucht zur Biomasse geht<br />
schnell voran. Wir stehen alle am Anfang einer Lernkurve – zuhören<br />
und hinschauen!“<br />
Die Ideen, wie und aus welcher Biomasse Energie erzeugt werden,<br />
sind so vielfältig und weltweit so verschieden. „Es gibt kaum<br />
eine Pflanze, die sich nicht bereits verdächtig gemacht hat, auch<br />
als Energieträger genutzt zu werden“, fasst Dr. Hartmut Matthes<br />
die vielen Gespräche mit Experten auf diesem Gebiet zusammen.<br />
Ob Bioethanol aus Zuckerrohr, Rüben, Maisstärke oder Stroh,<br />
Biodiesel und kaltgepresste Öle aus Raps und Sonnenblumen,<br />
Verflüssigung von Holzhackschnitzeln zu synthetischem Kraftstoff –<br />
eines ist allen gemeinsam: Pflanzen sind wirksame Speicher von<br />
Sonnenenergie.<br />
Dr. Horst Weigelt, der sich bei CLAAS seit Jahren mit der<br />
Biomasse beschäftigt (auch schon zu Zeiten bereits, als noch<br />
keiner diesen Begriff in der Presse las), beschreibt es so: „Was<br />
zur Zeit passiert, ist ja nicht nur eine Neuerfindung der klassischen<br />
Landwirtschaft. Wir erleben auch eine Neuordnung auf<br />
übergreifender Ebene. 4 Bereiche wachsen zusammen, die<br />
bisher gedanklich, technisch und unternehmerisch getrennt<br />
behandelt wurden: die Landwirtschaft und Forstwirtschaft,<br />
die Abfallwirtschaft und die Wasserwirtschaft. Biomasse heißt<br />
ja nicht nur Stroh und Maissilage.“<br />
Biomasse findet sich überall, sogar im Altpapier und in ausgedientem<br />
Bauholz. Es gibt viele Verfahren, auch dieses organische<br />
Material zu nutzen, bevor wir es verbrennen oder auf Deponien<br />
lagern. Oder der Blick in den Wald: Unsere Forstwirtschaft ist bisher
weitgehend stammorientiert. Bäume werden gefällt und geschält, der Stamm wird abtransportiert, der<br />
Rest im Wald gelassen. Ist das Abfall, der immer dort bleiben muss? Oder ist es wertvolle Biomasse,<br />
die wir viel besser nutzen können, ohne den Wald zu schädigen? Oder Abfall: Nahrungsreste aus Industrie<br />
und Haushalten werden als Abfall gesammelt und meist kompostiert. Muss das so bleiben oder<br />
können wir die darin gesammelte Energie viel besser nutzen, bevor der verbleibende Rest als Humus<br />
aufs Land zurückkommt? Es ist heute bereits wirtschaftlich, dies zu tun. Zuletzt Wasser: Ausgedehnte<br />
Feuchtgebiete oder Wasserflächen sind für die landwirtschaftliche Nutzung bisher unerreichbar und<br />
unwirtschaftlich, für manche schnellwachsende Pflanzen aber wahre Paradiese. Zum Beispiel für verschiedene<br />
Algen. Sie sind anspruchslos, wachsen schnell und gerne und sie sind gut nutzbare Biomasse.<br />
Wer baut sie zukünftig an und wer erntet sie?<br />
Dieser weite Blick 'über den Feldrand' ist für die Experten eine Horizont-Erweiterung. Sie eröffnet<br />
CLAAS neue Wachstumschancen, die bisher nur schemenhaft beschreibbar sind. Und es ist nicht<br />
der einzige Blick, der Möglichkeiten eröffnet. Auch der Blick in die Tiefe, ins Detail, macht neue Wege<br />
möglich. Hartmut Matthes nennt ein Beispiel: „Biogas ist bei uns in aller Munde. Mais ist die Pflanze<br />
der Wahl. Maissilage geht gehäckselt komplett in die Fermenter. Dabei ist ja nur die Stärke der wirklich<br />
nutzbare Teil des Substrats. Die im Mais gebundenen Proteine wurden viel sinnvoller für die Fütterung<br />
in Milch- und Mastbetrieben eingesetzt werden, in welcher Form auch immer. Die Herausforderung<br />
liegt doch darin, Stärke und Proteine direkt nach der Ernte zu trennen und beide gezielt dort zu verwerten,<br />
wo sie den meisten Nutzen bringen. Forscher arbeiten an Lösungen. CLAAS begleitet die<br />
Entwicklung aufmerksam, weil sich im Häcksler-Bereich sinnvolle Weiterentwicklungen der Erntetechnik<br />
ergeben können.“<br />
Die Antworten finden sich wie so oft in der Praxis selbst. Erntemaschinen dienen keinem Selbstzweck,<br />
sie sollen helfen zu ernten. Aber moderne <strong>Landtechnik</strong>, Verfahren und Systemlösungen ermöglichen<br />
auch bisweilen die Nutzung von Pflanzen bzw. Standorten, die sich der landwirtschaftlichen Nutzung<br />
entziehen. CLAAS sucht nach Lösungen für die Praxis. CLAAS ist auf dem Weg.<br />
Herausgeber:<br />
CLAAS KGaA mbH<br />
Corporate Marketing<br />
Münsterstr. 33<br />
33428 Harsewinkel<br />
Deutschland<br />
Telefon: +49 5247 12-0<br />
Telefax: +49 5247 12-1705<br />
infoclaas@claas.com<br />
claas.com<br />
Verantwortlich:<br />
Roland Haase<br />
Projektleitung:<br />
Olivier Clément<br />
Redaktion:<br />
Dr. Günther J. Bergmann<br />
Dr. Franz Peter Schollen<br />
Dr. Benjamin Schutte<br />
Dr. Hartmut Matthes<br />
Ulrich Gerling<br />
Sebastian Peperhowe<br />
Olivier Clément<br />
Roland Haase<br />
Fotos:<br />
artvertise,<br />
Köhler Kommunikation,<br />
Dr. Schollen, Faaber, privat<br />
Gestaltung/Grafik/Satz:<br />
Köhler Kommunikation<br />
Nachdruck, auch auszugsweise,<br />
nur mit schriftlicher<br />
Genehmigung.<br />
CLAAS ist ständig bemüht, alle Produkte<br />
den Anforderungen der Praxis anzupassen.<br />
Deshalb sind Änderungen vorbehalten.<br />
Angaben und Abbildungen sind als<br />
annähernd zu betrachten und können<br />
auch nicht zum serienmäßigen Lieferumfang<br />
gehörende Sonderausstattungen<br />
enthalten. Dieser Prospekt wurde für<br />
den weltweiten Einsatz gedruckt. Bitte<br />
beachten Sie bezüglich der technischen<br />
Ausstattung die Preisliste Ihres CLAAS<br />
Vertriebspartners. Bei den Fotos wurden<br />
zum Teil Schutzvorrichtungen abgenommen.<br />
Dies erfolgte lediglich, um die<br />
Funktion deutlich zu machen und darf<br />
keinesfalls eigenmächtig erfolgen, um<br />
Gefährdungen zu vermeiden. Insoweit sei<br />
auf die jeweiligen Hinweise im Bedienerhandbuch<br />
verwiesen.<br />
INSIDE 59
INSIDE Ausgabe 2008