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Geschäftsbericht 20122012


Die <strong>OHB</strong>-Gruppe im Überblick ➤<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> in ZahlenDer Konzernin TEUR20122011201020092008Umsatzerlöse615.982555.689425.448287.164232.473Gesamtleistung632.729555.292453.323321.818260.029EBITDA46.12643.10133.68831.65928.736EBIT31.01327.27622.73020.77118.708EBT23.99519.51715.38418.03916.092Jahresüberschuss14.82613.5239.64214.8608.998Ergebnis pro Aktie (Euro)0,850,780,550,960,61Bilanzsumme535.704528.239466.396441.905328.104Eigenkapital124.763113.577105.17098.12581.362Cashflow aus lfd. Geschäftstätigkeit17.55921.13742.12332.5969.353Investitionen21.57115.53319.12614.68116.260davon Investitionen in Beteiligungen7601566.5431201.520Mitarbeiter per 31. Dezember2.4932.3521.6771.5461.284Die Aktiein EUR20122011201020092008Jahresschlusskurs15,1511,4016,6011,208,00Jahreshöchstkurs16,5017,4518,3411,3513,92Jahrestiefstkurs11,168,2511,505,854,82Marktkapitalisierung zum Jahresschluss265 Mio.199 Mio.290 Mio.196 Mio.119 Mio.Anzahl der Aktien (Stück)17.468.09617.468.09617.468.09617.468.09614.928.096


Die <strong>OHB</strong>-Gruppe im ÜberblickDie <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> ist ein europäischer Raumfahrt- und Technologiekonzernund eine der bedeutenden unabhängigen Kräfte dereuropäischen Luft- und Raumfahrtindustrie. Mit ihrer über30-jährigen Erfahrung in der Entwicklung und der Umsetzunginnovativer Raumfahrtsysteme und -strukturen, dem Angebotvon spezifischen Luft- und Raumfahrt- und Telematikproduktenhat sich die <strong>OHB</strong>-Gruppe herausragend positioniert und für deninternationalen Wettbewerb aufgestellt.Structure follows Strategy – getreu diesem Prinzip hat die <strong>OHB</strong><strong>AG</strong> auch ihre Unternehmensbereiche neu geordnet. Die neueSegmentierung folgt der Strategie, die einzelnen Tochtergesellschaftensynergetisch besser zu integrieren und thematischstärker zusammenzuführen. Somit richten sich die Kompetenzen,Strategien und Lösungen innerhalb der Gruppe auf zweizentrale Segmente.Im Unternehmensbereich „Space <strong>System</strong>s“ liegt der Fokusin der Entwicklung und Umsetzung von Raumfahrtprojekten.Das bedeutet insbesondere die Entwicklung und die Fertigungerdnaher und geostationärer Satelliten für Navigation, Wissenschaft,Kommunikation und Erdbeobachtung einschließlich derwissenschaftlichen Nutzlasten. In der Bemannten Raumfahrtstehen Projekte für Ausstattung und Betrieb der InternationalenRaumstation ISS, Columbus und ATV im Vordergrund. Im BereichExploration erarbeiten unsere Experten hier – mit SchwerpunktMond und Mars – u. a. Studien und Konzepte für die Erforschungunseres Sonnensystems. Leistungsstarke Aufklärungssatellitensowie die breitbandige Funkübertragung von Bildaufklärungsdatensind darüber hinaus unsere Kerntechnologien für Sicherheit undAufklärung.Der Schwerpunkt des Unternehmensbereichs „Aerospace +Industrial Products“ liegt in der Fertigung von Produkten für dieLuft- und Raumfahrt sowie für andere Industriebereiche. Hier hatsich <strong>OHB</strong> als bedeutender Ausrüster für Aerospace-Strukturen inder Luft- und Raumfahrt positioniert und ist u. a. größterdeutscher Zulieferer für das Ariane-5-Programm und etablierterHer steller sensitiver Bauteile für Flugtriebwerke. Darüber hinausist <strong>OHB</strong> als erfahrener Anbieter von mechatronischen <strong>System</strong>enfür Antennen und Teleskope an mehreren Großprojekten fürRadioteleskope beteiligt.Telematiksysteme von <strong>OHB</strong> unterstützenweltweit die Logistik durch effiziente Transportsteuerung undSendungsverfolgung.<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong>Space <strong>System</strong>sAerospace + Industrial Products<strong>OHB</strong> <strong>System</strong> <strong>AG</strong>,Bremen,DeutschlandKayser-Threde GmbH,München,DeutschlandCGS S.p.A.,Mailand,ItalienLuxSpace Sàrl,Betzdorf,LuxemburgAntwerp Space N.V.,Antwerpen,BelgienMT Aerospace <strong>AG</strong>,Augsburg,DeutschlandAerotech PeissenbergGmbH & Co. KG,Peissenberg, Deutschland<strong>OHB</strong> Teledata GmbH,Bremen,Deutschlandmegatel GmbH,Bremen,DeutschlandTelematic Solutions S.p.A.,Mailand,Italien<strong>OHB</strong> Sweden AB,Stockholm,Schweden


Die <strong>OHB</strong>-Gruppe in EuropaKourouSantiago de Chile


INHAlt14 20 34263602 Brief an die Aktionäre05 Bericht des Aufsichtsrats10 Interview mit Dr. Engeln14 Galileo18 Highlights 201242 <strong>OHB</strong>-Aktie46 Konzernlagebericht47 Geschäft und Rahmenbedingungen49 Geschäftsentwicklung54 Umsatz- und Auftragsentwicklung54 Ertragslage55 Vermögens- und Finanzlage55 Mitarbeiter56 Forschung und Entwicklung57 Qualitätsmanagement, Umweltmanagement,Datenschutz und Prozesse59 Nachtragsbericht59 Prognosebericht60 Internes Kontroll- und Risikomanagement61 Chancen- und Risikobericht63 Vergütungsbericht63 Abhängigkeitsbericht63 Angaben nach § 315 Abs. 4 HGB64 Erklärung zur Unternehmensführung65 Corporate Governance66 Konzernabschluss67 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung67 Gesamtergebnisrechnung des Konzerns68 Konzernbilanz69 Konzernkapitalflussrechnung70 Konzerneigenkapitalspiegel70 Konzernanhang und Erläuterungenzum Konzernabschluss93 Bestätigungsvermerk94 Weitere Angaben94 Ansprechpartner / ImpressumU Glossar / Finanzkalender 2013


Ulrich Schulz,geb. 1951, Dipl.-Ing.,Mitglied des Vorstandsder <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> seit 2000Marco R. Fuchs,geb. 1962, Rechtsanwalt,Vorsitzender des Vorstandsder <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> seit 2000Prof. Dott. Ing. h.c. Manfred Fuchs,geb. 1938, Dipl.-Ing.,Mitglied des Vorstandsder <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> seit 2002<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Brief an die Aktionäre03Sehr verehrte Aktionärinnen,sehr geehrte Aktionäre,liebe Kunden und Partner,im vergangenen Börsenjahr 2012 waren deutsche Aktien eine begehrte Anlageklasse, unteranderem weil aufgrund historisch niedriger Zinsen Staats- und Unternehmensanleihen als alternativeAnlageform weniger attraktiv waren. Der deutsche Aktienindex konnte trotz fehlendenTrends über das gesamte Jahr eine Steigerung von fast 30 Prozent verzeichnen. Unsere <strong>OHB</strong>-Aktie folgte im zurückliegenden Börsenjahr weitgehend diesem Trend, übertrumpfte aber amEnde des Jahres 2012 den DAX mit einem Kursanstieg von etwas über 30 Prozent.Hierzu trugen auch die für den <strong>OHB</strong>-Konzern positiven Beschlüsse der Ministerratskonferenz derESA bei, die Ende November 2012 bekannt wurden. Von der positiven Entscheidung für die Weiterentwicklungsowohl der europäischen Trägerrakete Ariane 5 ME als auch der dann folgendenGeneration Ariane 6 profitiert <strong>OHB</strong> im doppelten Sinne. Als Aktionär der Arianespace S.A., die dieAriane-Trägerraketen vermarktet, sowie als Lieferant von wesentlichen Baugruppen der Arianedurch unsere Tochtergesellschaft MT Aerospace. Ebenso bedeutsam ist die positive Entscheidungfür das neue Projekt „Electra“, ein voll elektrisch angetriebener Satellit auf Basis der von <strong>OHB</strong>entwickelten SmallGEO-Plattform.Wesentlichen Anschub sowohl operativ als auch für die Kursentwicklung der <strong>OHB</strong>-Aktie erhieltenwir zu Beginn des Jahres 2012 durch den Zuschlag zum Bau von weiteren acht Galileo*-Navigationssatellitenim Wert von 256 Millionen Euro und die Unterzeichnung der Verträge für Entwicklung,Bau und Test der europäischen Wettersatelliten der dritten Generation (MTG) mit Thales AleniaSpace, dem Hauptauftragnehmer des Programms, im Wert von 750 Millionen Euro. Weitere Detailszum Fortschritt und zur Weiterentwicklung des umfangreichen Galileo*-Programms finden Sienoch an mehreren Stellen in diesem Geschäftsbericht.Eines der wichtigsten Instrumente für die Impulsgebung und vorausschauende Forschung inder Raumfahrt ist die Gewinnung von Aufträgen für Studien und Konzepte zukünftiger Programmeund Projekte. Dies ist uns im vergangenen Geschäftsjahr mehrfach eindrucksvoll gelungen.„Electra“ (siehe oben) und „NELS“, eine Studie der ESA zur Untersuchung neuer Konzepte fürkünftige europäische Startdienstleistungen (New European Launch Service), bieten <strong>OHB</strong> somitdie wichtige Chance, unsere Ideen in die europäische Raumfahrtentwicklung einbringen zu können.Positiv entwickeln sich auch operatives Geschäft, Kostenstrukturen und Organisation unsererAnfang 2011 erworbenen Tochtergesellschaft Aerotech Peissenberg, die ihren Turnaroundgemeistert hat und für 2012 erstmalig schwarze Zahlen zum Konzernergebnis beisteuert.Entscheidend für Sie liebe Aktionärinnen und Aktionäre ist jedoch, dass die erneut erzieltenBestmarken in der Gesamtleistung sich nicht nur im operativen Ergebnis (EBITDA), im Betriebsergebnis(EBIT), im Jahresüberschuss und im kalkulatorischen Ergebnis je Aktie widerspiegeln.Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung dieses Jahr eine erhöhte Dividendeje Aktie im Betrag von 0,37 Euro zur Ausschüttung vor.<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012* siehe Glossar


04 Brief an die AktionäreDie Strategie des kontinuierlichen und vor allem kontrollierten Wachstums resultierte nunschon zum wiederholten Mal in Folge in absoluten Bestwerten in Gesamtleistung und Ergebnis.Ursächlich dafür ist das organische Wachstum durch den Gewinn neuer Projekte sowie durchErweiterungen und Aufstockungen bereits bestehender Aufträge. Der <strong>OHB</strong>-Konzern ist in denvergangenen Jahren aber auch durch größere und kleinere Akquisitionen in der Raumfahrt undin der Luftfahrt gewachsen, die die mittel- bis langfristigen Wettbewerbspositionen des Konzernsin den beiden Unternehmensbereichen stärken werden. Die wesentliche Aufgabe des Konzernmanagementsbestand 2012 in der Integration der neu erworbenen Unternehmen in die parallelebenfalls neu gegliederte Konzernstruktur der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> als auch in der personellen Verstärkungder Managementstrukturen im Konzern und in den Tochtergesellschaften.Tief betroffen sind wir durch den plötzlichen Tod unseres stellvertretenden Vorsitzenden desAufsichtsrats Prof. Dr.-Ing. Hans Josef Rath, der uns nach kurzer, schwerer Krankheit AnfangSeptember 2012 für immer verlassen hat. Wir verlieren mit ihm einen exzellenten Kenner undPionier der Raumfahrt, einen langjährigen Weggefährten und vor allem einen lieben Freund.Ausblick 2013Im laufenden Geschäftsjahr 2013 und auch in den Folgejahren verfolgt die <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> die eingeschlageneWachstumsstrategie und kann mit einem nochmalig gestiegenen Auftragsbestand inHöhe von rund 1,6 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,0 Milliarden Euro) die hohe operative Auslastung inallen Bereichen des Konzerns gewährleisten. Diese Planungssicherheit erlaubt dem Vorstandeinen Ausblick auf das Gesamtjahr 2013 mit einer erwarteten Steigerung der konsolidierten Gesamtleistungum rund 80 Millionen Euro auf mehr als 700 Millionen Euro (+ 13 Prozent gegenüberVorjahr). Zu dem Wachstum sollen beide Unternehmensbereiche mit einer gegenüber 2012 gesteigertenGesamtleistung beitragen. Die operativen Ergebnisgrößen EBITDA und EBIT sollen2013 mit mehr als 53 Millionen Euro (+ 15 Prozent gegenüber Vorjahr) und mehr als 36 MillionenEuro (+ 20 Prozent gegenüber Vorjahr) die Vorjahreswerte nicht nur absolut übertreffen, sondernspiegeln auch die verbesserte Kostenstruktur und die damit verbesserte Margensituation wider.Ich danke den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aller Unternehmen des Konzerns für ihre geleisteteArbeit, ihren Einsatz und ihre innovativen Ideen. Ohne sie wäre der Erfolg des vergangenenGeschäftsjahres nicht möglich gewesen. Beide Unternehmensbereiche haben ihren Anteil zumWachstum und zur Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns beigetragen. Mit eben diesem Einsatzund der gleichen Begeisterung werden wir uns auch weiterhin gemeinsam dafür einsetzen, dassdie <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> eine europäische Erfolgsgeschichte bleibt.Bremen, den 13. März 2013Marco R. FuchsVorsitzender des Vorstands<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Bericht des Aufsichtsrats05Sehr geehrte Aktionäre,die kontinuierlich positive Entwicklung des <strong>OHB</strong>-Konzerns, auch im Geschäftsjahr 2012, dürfenwir auch für die kommenden Jahre erwarten. Die Beschlüsse der Ministerratskonferenz der ESAim November 2012 zur Raumfahrt, insbesondere zur Entwicklung der Ariane 5 ME und zu „Electra“eröffnen dem <strong>OHB</strong>-Konzern weiteres Wachstum und sichern bereits bestehende Kapazitäten inEntwicklung und Produktion. Der aktuelle Auftragsbestand in Höhe von rund 1,6 Milliarden Euroist ein wesentlicher Garant für Auslastung und Wachstum des Konzerns. Erfolgreich konnten dieneu erworbenen Beteiligungen in die bereits gefestigte neue Struktur des <strong>OHB</strong>-Konzerns integriertwerden. Hierbei ist insbesondere der erfolgreiche Turnaround der Aerotech Peissenberg zurück zuschwarzen Zahlen hervorzuheben, der maßgeblich durch die Auswahl des richtigen Managementpersonalsund dessen Engagement gemeistert wurde.Prof. Heinz Stoewer,Mitglied des Aufsichtsrats seit 2005,geb. 1940, Dipl.-Ing., M. Sc., Professor em.Space <strong>System</strong>s Engineering, TechnischeUniversität Delft, Niederlande, GeschäftsführerSpace Associates GmbHChrista Fuchs,Vorsitzende des Aufsichtsrats der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong>,Mitglied des Aufsichtsrats seit 2002,geb. 1938, Kauffrau, GeschäftsführendeGesellschafterin der VOLPAIABeteiligungs-GmbHRobert Wethmar,Mitglied des Aufsichtsrats seit 7. November2012, geb. 1961, Rechtsanwalt, Partner derAnwaltskanzlei Taylor Wessing<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


06 Bericht des AufsichtsratsÜberschattet wurde die erfolgreiche Managementleistung von Vorstand und Aufsichtsrat im vergangenenHerbst durch den überraschenden Tod unseres stellvertretenden Vorsitzenden desAufsichtsrats Prof. Dr.-Ing. Hans Josef Rath. Wir verlieren mit ihm einen exzellenten Kenner undPionier der Raumfahrt, einen langjährigen Weggefährten und vor allem einen lieben Freund.Das Amtsgericht Bremen hat auf Antrag des Vorstands der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> Herrn Robert Wethmar am7. November 2012 zum Mitglied des Aufsichtsrats der Gesellschaft bestellt. Damit wurde die Lückeim Aufsichtsrat geschlossen, die durch den plötzlichen Tod von Prof. Rath entstanden war. RobertWethmar ist seit 1992 als Rechtsanwalt in Hamburg und seit 1993 als Attorney-at-Law in NewYork zugelassen. Er ist seit 1994 bei der internationalen Anwaltskanzlei Taylor Wessing beschäftigt,seit 1997 ist er Partner der Kanzlei.Die <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> und ihre Organe haben sich einer guten und verantwortungsvollen Unternehmensführungverpflichtet. Dieses Selbstverständnis wird sowohl von den Mehrheitsgesellschafternals auch dem gesamten Management des Konzerns mitgetragen. Neben der Befolgung hohergesetzlicher und ethischer Standards durch verantwortungsbewusste Mitarbeiter legt das Selbstverständnisvon <strong>OHB</strong> besonderen Wert auf Umweltschutz, höchste Qualitätsansprüche sowieSicherheit, Gesundheit und Gleichberechtigung der Mitarbeiter. Einer der geplanten Schwerpunktewird auch in den kommenden Jahren sein, den Anteil an Frauen – in der bisher immer noch starkmännlich dominierten Welt der Ingenieure – für die spannenden und interessanten Aufgaben inder Luft- und Raumfahrttechnik zu erhöhen, respektive mehr Mädchen und Frauen für technischeBerufe zu interessieren und zu gewinnen. Der mittlerweile schon traditionelle „Girls-Day“ imKonzern ist da nur der Anfang in einer Reihe von Aktionen und Maßnahmen des beruflichenSchnupperns und Einstiegs. Spezielle Kooperationen mit Hochschulen und Universitäten sowiedie Aus- und Weiterbildung und gezielte Förderung weiblicher Mitarbeiter bis in die FührungsundManagementpositionen hinein werden auch zukünftig zur kontinuierlichen Unterstützungdieses Programms beitragen.Im Geschäftsjahr 2012 hat der Aufsichtsrat die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnungobliegenden Aufgaben mit großer Sorgfalt wahrgenommen und den Vorstand bei der Leitungdes Unternehmens beraten und überwacht. Dem Aufsichtsrat obliegt die Überwachung des Vorstandsim Sinne einer kontrollierenden, aber auch gestaltenden Funktion. Diese gestaltendeFunk tion hat nicht nur kurzfristig, sondern auch mittel- und langfristig eine entscheidende Wirkungauf den Geschäftserfolg.Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat regelmäßig und ausführlich über die Entwicklungdes Auftragseingangs, der Gesamtleistung, des Ergebnisses und der Beschäftigung der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong>,des Konzerns, der einzelnen Unternehmensbereiche und insbesondere über die Fortschritte derIntegration der neu erworbenen Beteiligungen. Der Vorstand beantwortete alle Fragen des Aufsichtsratsvollständig und umfassend. Der Aufsichtsrat hat sich fortlaufend über die Unternehmensplanung,die strategische Weiterentwicklung sowie die wesentlichen Beteiligungs projekteinformieren lassen und stand dem Vorstand bei einzelnen Themen der Unternehmens akquisitionund Projektausschreibungen beratend zur Seite.In fünf ordentlichen Sitzungen befasste sich der Aufsichtsrat mit der Entwicklung der laufendenGeschäfte, der Prüfung der Berichte des Vorstands, mit den Statusberichten aktueller Projekte,<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Bericht des Aufsichtsrats07laufenden Ausschreibungen, Akquisitions- und potenziellen Desinvestitionsvorhaben, aktuellenFortschritten der Integration der neu erworbenen Unternehmen sowie den Unternehmensplanungen2013 und 2014. Die ordentlichen Sitzungen des Aufsichtsrats im Jahr 2012 fanden am14. März, am 16. Mai, am 29. Juni, am 19. September und am 20. Dezember jeweils am Sitz derGesellschaft in Bremen statt.In der Sitzung am 14. März 2012 standen der Bericht des Vorstands über den Geschäftsverlauf desGeschäftsjahres vom 1. Januar 2011 bis zum 31. Dezember 2011, die aktuelle Geschäftslage sowieder erwartete Geschäftsverlauf für das Geschäftsjahr 2012 im Mittelpunkt. Hierzu legte derVorstand den Jahresabschluss, den Konzernabschluss sowie die Lageberichte für die <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong>und den Konzern für das Geschäftsjahr 2011 vor. Die Vorlage des Prüfungsberichts der BDO <strong>AG</strong>Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, und des Berichts des Abschlussprüfers wurden vonden Prüfungsleitern persönlich vorgenommen, die ebenfalls an dieser Sitzung teilnahmen. Festgestelltwurden der Jahresabschluss und der Konzernabschluss der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong>. Ebenfalls beschlossenwurde der Bericht des Aufsichtsrats einschließlich der Erklärung zur Billigung des vomVorstand aufgestellten Abhängigkeitsberichts. Die Tagesordnung der 12. ordentlichen Hauptversammlungam 16. Mai wurde inklusive der Beschlussvorschläge, unter anderem zur Gewinnverwendung,zur Erhöhung der Dividende auf 0,35 Euro und zur Neuordnung der Bezüge desAufsichtsrats, festgesetzt. Weiterhin wurde beschlossen, einen Besuchstermin des Aufsichtsratsbei der Aerotech Peissenberg GmbH & Co. KG noch vor der Hauptversammlung durchzuführen.Die Schwerpunkte der Sitzung am 16. Mai 2012 betrafen den Bericht des Vorstands über denGeschäftsverlauf im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2012 sowie über die aktuelle Geschäftslage.Vorstand und Aufsichtsrat zogen gemeinsam ein erstes Resümee der zuvor am gleichen Tagdurchgeführten Hauptversammlung. Ein weiterer Schwerpunkt war der Statusbericht des Vorstandszu den Projekten Ariane 5 ME (Mid-Life Evolution) und ExoMars sowie über den Gewinndes Projekts OPSIS durch CGS in Italien. Die Abgabe eines <strong>OHB</strong>-Angebots für eine Studie zurEntwicklung einer neuen europäischen Trägerrakete ist ebenso Thema der Berichterstattung wiedie Angebotserstellung für das Projekt ARTES-33 bis Ende Juni. Die Verträge aller Vorstandsmitgliederder <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> waren bis zum 30. Juni 2012 befristet. Die Vorsitzende des Aufsichtsratshat in Einzelgesprächen mit den Mitgliedern des Vorstands die jeweiligen Konditionen und Laufzeitender Vorstandsverträge erörtert.Die einstimmigen Beschlüsse des Aufsichtsrats zur erneuten Bestellung der Mitglieder desVorstands der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong>, namentlich Herrn Marco R. Fuchs, Herrn Prof. Manfred Fuchs undHerrn Ulrich Schulz, sowie die Vorstellung der und die Zustimmung zu den jeweiligen Vorstandsverträgenprägten die Sitzung am 29. Juni 2012.In der Sitzung am 19. September 2012 war der Aufsichtsrat durch den plötzlichen Tod von Prof.Rath nicht vollständig besetzt und daher nicht beschlussfähig. Die Mitglieder des Aufsichtsratsund des Vorstands beschlossen, dennoch eine informatorische Sitzung abzuhalten. Der Vorstandder <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> berichtete über den Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr 2012 sowie die aktuelleGeschäftslage 2012. Besonderes Augenmerk erhielten die Entwicklungen bei der AerotechPeissenberg GmbH & Co. KG sowie die Studie NELS. Weiterhin berichtet der Vorstand über diekomplexen Entwicklungen im Projekt EnMAP.<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


08 Bericht des AufsichtsratsDie fünfte Sitzung des Aufsichtsrats kurz vor Jahresende am 20. Dezember 2012 stand im Zeichendes Berichts des Vorstands zum Geschäftsverlauf im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2012,über die aktuelle Geschäftslage sowie über das zu erwartende Ergebnis 2012. Darüber hinauswurde die aktuelle Unternehmensplanung 2013 detailliert nach einzelnen Konzerngesellschaftenund Projekten sowie deren mittelfristigen Zukunftsprognosen vorgestellt. Intensiv und umfangreichwurden die Planungsannahmen insbesondere unter Berücksichtigung der Beschlüsse derMinisterratskonferenz der ESA im November 2012 mit den sich daraus ergebenden Chancen undRisiken sowie mögliche Szenarien der Unternehmensplanung für die beiden kommenden Geschäftsjahrediskutiert. Hierbei wurden insbesondere einzelne Aufträge und Projekte wie Ariane5 ME und Ariane 6 sowie EnMAP und MTG und deren Bedeutung für einzelne Unter neh mensbereicheund Konzerngesellschaften beleuchtet.Mandatierungen der Kanzlei Taylor Wessing unterliegen durch die Berufung von Herrn Wethmar,der an dieser Sitzung des Aufsichtsrats erstmalig teilnahm und der sich zu diesem Tagesordnungspunktder Stimme enthalten hat, sowie durch die Vorgaben aus § 114 AktG besonderenAnforderungen. Die Beauftragung von Taylor Wessing innerhalb des <strong>OHB</strong>-Konzerns bedarf injedem Einzelfall eines zustimmenden Beschlusses des Aufsichtsrats.Corporate GovernanceDer Vorstand berichtete zugleich auch für den Aufsichtsrat über die Corporate Governance gemäßZiffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex im Rahmen der Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289a HGB. Die Erklärung zur Unternehmensführung ist auf der Internetseiteder <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> öffentlich zugänglich gemacht. Der Aufsichtsrat behandelte regel mäßig die Anwendungund Weiterentwicklung der Corporate Governance-Grundsätze des Unternehmens. Vorstandund Aufsichtsrat haben am 20. Dezember 2012 eine aktualisierte Entsprechenserklärung gemäߧ 161 AktG abgegeben und diese den Aktionären auf der Internetseite der Gesellschaft dauerhaftzugänglich gemacht.Feststellung des Jahresabschlusses 2012Der Jahresabschluss, der Konzernabschluss und die dazugehörigen Lageberichte der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong>für das Jahr 2012 wurden von der BDO <strong>AG</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, geprüft undjeweils mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.Die vorgenannten Unterlagen wurden allen Mitgliedern des Aufsichtsrats mit ausreichend zeitlichemVorlauf übermittelt. In der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats vom 13. März 2013 wurdendiese Unterlagen jeweils in Anwesenheit und unter Einbeziehung des Abschlussprüfers erörtert.Der Aufsichtsrat hatte keine Einwendungen und stimmte dem Ergebnis der Abschlussprüfung zu.Der Aufsichtsrat hat den Konzernabschluss gebilligt und den Jahresabschluss festgestellt. DemGewinnverwendungsvorschlag des Vorstands stimmte der Aufsichtsrat zu. Der vom Vorstandaufgestellte Abhängigkeitsbericht ist durch die BDO <strong>AG</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg,geprüft und mit dem folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden:<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Bericht des Aufsichtsrats09„Nach unserer pflichtgemäßen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass 1. die tatsächlichenAngaben des Berichts richtig sind, 2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistungender Gesellschaft nicht unangemessen hoch waren.“ Der Aufsichtsrat erhebt nach eigenerPrüfung keine Einwände und billigt den Abhängigkeitsbericht des Vorstands.Der Aufsichtsrat bedankt sich beim Vorstand, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie denArbeitnehmervertretungen für die geleistete Arbeit. Sie haben damit erneut zu einem sehr erfolgreichenGeschäftsjahr der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> beigetragen.Bremen, den 13. März 2013Christa FuchsVorsitzende des Aufsichtsrats<strong>OHB</strong> nimmt Abschied von Prof. Hans Josef RathProf. Dr.-Ing. Hans JosefRath, langjähriges Mitglieddes Aufsichtsrats der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong>und stellvertretender Vorsitzender,ist in der Nacht vom3. auf den 4. September 2012nach kurzer, schwerer Krankheitim Alter von nur 65 Jahrenverstorben. Die Nachrichtvon seinem Tod hat uns sehrschwer getroffen.Der Verstorbene wird uns inbesonderer Erinnerung bleiben als Wissenschaftler, Managerund Visionär, der mit Mut, Neugier und Tatendrang dieRaumfahrt in Bremen entscheidend vorantrieb. Hans JosefRath wurde am 24. Mai 1947 in Nuttlar, West falen, geboren.Er studierte Maschinen bau an der Universität Hannover, woer 1974 sein Ingenieurdiplom erhielt und zwei Jahre späterzum Dr.-Ing. promovierte. 1981 übernahm er den Lehrstuhlfür Technische Mechanik und Strömungslehre im FachbereichProduk tionstechnik der Universität Bremen. 1985gründete er das Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologieund Mikro gravi ta tion (ZARM) in Bremen. EinigeJahre später entstand unter seiner Führung der weltweitrenommierte Fallturm. Bis kurz vor seinem Tod widmetesich Hans Rath mit ganzer Kraft den Vorbereitungen zumBau eines zweiten Fallturms.2001 wurde der Professor in den Aufsichtsrat der damaligen<strong>OHB</strong> Teledata <strong>AG</strong>, heute <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong>, berufen. 2005wurde er stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats.Neben dieser Funktion übte er zahlreiche Ehrenämter aus,z. B. als Vorsitzender des Kuratoriums für Raumfahrtsystemedes Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR),als Mitglied des Senats der Deutschen Gesellschaft für LuftundRaumfahrt (DGLR) oder von 1997 bis 2000 als Vizepräsidentder International Astronautical Federation (IAF).Mit Professor Hans Josef Rath verlieren wir einen exzellentenKenner und Pionier der Raumfahrt, einen langjährigenWeggefährten und lieben Freund. Sein Tod reißt einegroße Lücke in die <strong>OHB</strong>-Familie.<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


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Interview11„Bei uns ist Galileo gut aufgehoben.“Interview mit Dr. Ingo EngelnSatellitengestützte Navigationssysteme erleichtern uns nichtnur das Autofahren, sondern sind heute für zahlreiche Unternehmenunterschiedlicher Branchen von existenzieller Bedeutung– beispielsweise für Speditionen, Reedereien, Fluggesellschaftenund die Landwirtschaft, aber auch für Rettungskräfte,die Polizei und den Küstenschutz. Des Weiteren bildet die Versorgungmit einer hochgenauen Zeitreferenz die Basis für zeitkritischeAnwendungen wie zum Beispiel den Geldtransfer imFinanzmarkt. Nach Schätzungen der Europäischen Union wirdder Markt für Dienste und Produkte rund um die globale Satellitennavigationbis 2020 ein Volumen von fast 240 Milliarden Euroerreichen. Fünf Jahre später sollen es bereits 400 MilliardenEuro sein. Auf diesem schnell wachsenden Zukunftsmarkt wirdEuropa mit seinem eigenen <strong>System</strong> Galileo* schon bald eineführende Rolle übernehmen. Die Pläne der Europäischen WeltraumorganisationESA sehen vor, dass Galileo* Ende 2014 seinenBetrieb mit zunächst 18 Satelliten aufnehmen wird. In der vollenAusbaustufe werden es 30 Satelliten sein. <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> ist derHauptauftragnehmer für die 22 Galileo*-Satelliten der FOC-Phase (Full Operational Capability) und darüber hinaus zuständigfür die Entwicklung der Satellitenplattformen und die Integrationder kompletten Satelliten. Über den Stand der Dinge und die Perspektiven des Galileo*-Projekts berichtet das zuständige Mitglieddes <strong>OHB</strong>-<strong>System</strong>-Vorstands, Dr. Ingo Engeln, im Interview.Herr Dr. Engeln, <strong>OHB</strong> hat für gut 800 Millionen Euro von derESA den Auftrag zum Bau von 22 Galileo*-Satelliten bekommen.Dafür mussten Sie sich in einem Wettbewerb gegen einenerheblich größeren Raumfahrtkonzern durchsetzen. Wiehaben Sie das geschafft?Mit dem gebündelten Know-how erstklassiger Mitarbeiter, leistungsfähigenPartnern, harter Arbeit und viel Kreativität. Dasvon unserem Projektteam erarbeitete Konzept basiert auf einerpreisgünstigen und in dieser Form bislang einmaligen Serienfertigung.Als wir vor gut drei Jahren unser Angebot für die ersteTranche der sogenannten FOC-Satelliten einreichten – also jenerSatelliten, die nach der Testphase mit vier Satelliten die volle Einsatzfähigkeitsicherstellen sollen –, galten wir noch als Außenseiter.Zwar waren wir von der Qualität unseres Angebots überzeugt,wir gingen aber davon aus, dass sich die EU bei diesemgroßen Prestigeprojekt bestenfalls im Sinne des Dual Sourcingfür beide Anbieter entscheiden würde. Doch nur wenige Wochenspäter gaben die EU und die ESA allein uns den Zuschlag fürzunächst 14 Satelliten. Exakt zwei Jahre später konnten wir unsdann erneut durchsetzen und den Auftrag über acht weitereSatelliten gewinnen.Was gab dafür den Ausschlag? Sie standen ja als eine Art „Titelverteidiger“vor der Herausforderung, erneut ein attraktiveresAngebot abzugeben als Ihr Wettbewerber.Nachdem wir die erste Ausschreibung noch vor allem über denPreis für uns entscheiden konnten, kam uns nun zugute, dasswir uns bereits im zweiten Projektjahr befanden und etliche derEntwicklungs- und Beschaffungsarbeiten bereits abgeschlossenwaren. Die Fertigung in unseren Bremer Integrationshallenhatte begonnen. Den Ausschlag gab letztlich unser besseresPreis-Leistungs-Verhältnis.Sehen Sie es als Problem an, dass gut 40 Prozent des Volumensim Unterauftrag auf ein anderes Unternehmen entfallen?„Galileo wird das wohlfortschrittlichsteSatelliten navigationssystemder Welt sein.“<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012* siehe Glossar


12 Interview„Wir arbeiten bereitsan Konzepten fürNavigationssatellitender nächstenGeneration.“Nein. Es ist bei Vorhaben dieser Größenordnung üblich und auchnotwendig, als Konsortialführer Arbeiten abzugeben, in diesemFall beispielsweise die Navigationsnutzlast. Damit können Er fahrungenund Kapazitäten anderer Unternehmen genutzt werdenund eine Überlastung der eigenen Kapazitäten wird vermieden.Die beauftragten Stückzahlen können Sie in ausreichenderKadenz liefern?Ja, denn bei der Produktion verfügen wir inzwischen über einegewisse Routine. Außerdem haben wir zuverlässige Partner.Die FOC-Satelliten bestehen aus der von <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> ent wickeltenund gefertigten Plattform und der Nutzlast von SurreySatellite Technology Ltd. aus Guildford in Groß britannien. Inzwischensind bereits vier Satellitenplattformen fertig integriert.Das erste Flugmodell ist mit der Nutzlast verheiratet und wirdderzeit auf Sys tem ebene getestet. Die zweite Payload wurdeEnde Januar 2013 inte griert. Verschiedene Verbindungstestsmit dem Bodensegment haben wir auch schon abgeschlossen.Nun sind wir gespannt auf die anschließende Umwelttestkampagnein Noordwijk bei der European Test Services. Dort wirdsich endgültig zeigen, ob die Sa tel liten, so wie wir sie konzipiertund gebaut haben, ihre Flugfreigabe erhalten. Wir zweifelnnicht daran und sind überzeugt, dass die Fertigung der Galileo*-Satelliten bei uns gut aufgehoben ist.Ist Galileo* anderen Navigationssystemen wie dem USamerikanischenGlobal Positioning <strong>System</strong> (GPS) und demrussischen GLONASS technisch überlegen?Die Signalgenauigkeit ist von Beginn an so konzipiert worden,dass sie den aktuellen Generationen von GPS und GLONASSüberlegen ist. Sie wird selbst im Open Service Positionsbestimmungenmit Toleranzen von weniger als einem Meter erlauben.Europa hat dazu die weltweit genauesten in der Raumfahrt eingesetztenUhren für Satelliten entwickelt. Hinzu kommt, dassGalileo* gemeinsam mit GPS genutzt werden kann und somitspäter automatisch doppelt so viele Satelliten zur Positionsbestimmungzur Verfügung stehen. Dies ist vor allem in schwierigemGelände – beispielsweise in Häuserschluchten von Großstädtenoder im Gebirge – eine wesentliche Verbesserung fürdie Nutzer. Ende 2014 werden insgesamt 18 Galileo*-Satellitenzur Verfügung stehen, ab 2015 kommen acht weitere hinzu undergeben somit eine Konstellation mit 26 Satelliten, mit der diegeplanten Dienste in globaler Dimension eingerichtet werdenkönnen. Dann wird Galileo* das wohl fortschrittlichste Satellitennavigationssystemder Welt sein.Welche Bedeutung hat Galileo* für die <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong>?Eine sehr große, denn mit unserem Beitrag für das Projektstärken wir nachhaltig unsere Wettbewerbsposition innerhalbder europäischen Raumfahrtindustrie. Wo immer sinnvoll,nutzen wir die Ressourcen der anderen Unternehmen aus demKonzern. Dadurch können wir unsere Arbeit effizienter gestaltenund es findet eine Verbreitung des Know-hows innerhalb derGruppe statt. Wir zeigen, dass wir die Kompetenz haben, hochanspruchsvolle Satelliten effizient und preisgünstig zu produzieren.So tragen wir dazu bei, das von der EU zur Verfügunggestellte Budget von 3,4 Milliarden Euro für das Gesamtsystemeinzuhalten, die Technologie zu transparenten Kosten zu beschaffenund dabei das Risiko ungeplanter Verteuerungen fürden Steuerzahler zu minimieren. Darüber hinaus wird durchdas Projekt die Konkurrenzfähigkeit der europäischen Industrieim globalen Markt insgesamt deutlich gesteigert. Es zahlt sichaus, dass die Europäische Kommission von Beginn an auf mindestenszwei Bewerber in einigen der sechs Galileo*-Segmentesetzte. Gewiss wird dieses Vergabeverfahren als Referenz fürweitere EU-Raumfahrtprogramme dienen.Wird Galileo* denn überhaupt gebraucht? Es gibt ja längst dasUS-amerikanische GPS sowie das rus sische GLONASS und inabsehbarer Zeit werden auch China, Indien und Japan eigene<strong>System</strong>e etablieren.Bislang beherrscht GPS den Markt. Doch das US-amerikanische<strong>System</strong> ist ebenso wie das russische GLONASS militärischerNatur. Betrieben wird es von der US Air Force im Auftrag desUS-Verteidigungsministeriums. Daher behalten sich die USA vor,in Krisen- oder Kriegszeiten sämtliche GPS-Signale für externe* siehe Glossar<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2011


Interview13Nutzer zu verzerren, zu verschlechtern oder gar abzuschalten.Bis ins Jahr 2000 wurden sogar die Standardsignale des offenenGPS-Dienstes künstlich auf eine Genauigkeit von über 100 Meternverschlechtert, verglichen mit acht bis 15 Metern im Normalzustand.Erst seit Mai 2000 garantiert die Air Force per Gesetz,dass der Standard Positioning Service (SPS) nicht mehrmanipuliert wird, doch das gilt nur für Friedenszeiten. Und diegenaueren GPS-Positionsdaten, die des Precise Posi tioning Service(PPS), sind militärischen Nutzern vorbehalten. US-Truppen,Geheimdienste und Verbündete haben zwar verschlüsselten Zugriffauf Daten mit einer Genauigkeit von drei bis sechs Metern,im Ernstfall aber können auch hier nicht-amerikanische Nutzerausgeschlossen werden. Für zivile Bereiche wie die Luftfahrt,die auf die Integrität der Signale angewiesen sind, müssen bisherErweiterungssysteme beschafft werden, um frei verfügbareGPS-Daten verifizieren und präzisieren, Fehlerquellen erkennenoder rechtzeitig vor Störungen warnen zu können. Europa betreibtdafür seit 2009 das European Geostationary NavigationOverlay Service-<strong>System</strong> (EGNOS). Galileo* wird diese Abhängigkeitvon GPS beenden und eine verlässliche, stetige Versorgungmit Positionierungsdaten sicherstellen. Insbesondere europäischeinstitutionelle Kunden als Nutzer des Public Regulated Servicewerden weltweit unabhängig von anderen <strong>System</strong>enGalileo*-Dienste nutzen. Ganz bewusst hat sich Europa dabei fürein zivil betriebenes, multinationales <strong>System</strong> entschieden. Zwarwird auch Galileo* künftig sicherheitsrelevante Dienste für einendefinierten Nutzerkreis anbieten, das Gesamtsystem aber bleibtin zivilen Händen, transparent für jeden Europäer.Was kommt nach Galileo*?Unsere Satelliten haben eine Lebenserwartung von zwölf Jahren.Es wird also Nachfolgegenerationen geben müssen, um einenkontinuierlichen Navigationsservice zu bieten. Auch hier sindwir bereits aktiv und werden uns im Rahmen des Galileo* Evolution-Programmsengagieren, um neue Ideen und Konzeptefür Navigationssatelliten der nächsten Generation zu entwickeln.Beteiligte <strong>OHB</strong>­töchter an Galileo*:<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong>Galileo> <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> <strong>AG</strong>Hauptauftragnehmer für die Entwicklung und Fertigungvon 22 FOC-Satelliten, <strong>System</strong>prime für die Satellitenplattform,verantwortlich für die Satellitenintegration.> Kayser-Threde GmbHEntwicklung, Integration und Test der Precision TimeFacility (PTF) im Galileo*-Kontrollzentrum des DLR inOberpfaffenhofen; Design, Fertigung und Integration desKabelsystems (Harness) für die vier IOV-Satelliten.> Antwerp Space N.V.Konzeption, Entwicklung und Fertigung des Missionsdatenverteilungsnetzes(MDDN) und des Satellitendatenverteilungsnetzes(SDDN) für das IOV-Bodennetz undderen Ausbau für die FOC-Phase.> MT Aerospace <strong>AG</strong>Rund 10 Prozent Arbeitsanteil an der Ariane-5-Trägerrakete,die Galileo* FOC 11-14 ins All bringen wird;Service-Dienstleistungen im Bereich Startanlagen undStartvorbereitung sowohl der Ariane 5 als auch der Sojus-Raketen in Kourou, Französisch-Guayana.<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2011* siehe Glossar


14<strong>OHB</strong>-Satelliten für GalileoGalilEOEINE NEue Ära IN DERGEScHIchte DerEuROPÄIScHEN RaumfAHRtTecHNOlogieBRIcht AN<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


<strong>OHB</strong>-Satelliten für Galileo 15Anspruchsvolletechnologie„Die Europäer können ab2014 dank Galileo* vonden Möglichkeiten derverbesserten satellitengestütztenNavigationprofitieren. Ich bin stolzdarauf, dass Europa einehoch wettbewerbsfähigeRaumfahrtbranche hat,die in der Lage ist, ein soanspruchsvolles technologischesProgramm zurealisieren.“Antonio Tajani, Vizepräsidentder EU-Kommission<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012* siehe Glossar


16 <strong>OHB</strong>-Satelliten für GalileoDie mEIlenstEINE4/20081/2010Startschussfür Galileo*Das Europäische Parlament gibtden Startschuss für das europäischeSatellitennavigationsprojekt Galileo*.Europa wird die gesamte Infrastrukturim Weltraum und am Boden mit3,4 Milliarden Euro vollständig ausEU-Mitteln bauen.6/20099/2008 1997<strong>OHB</strong> qualifiziertsich als einer vonzwei BieternIm Vorfeld der eigentlichen Auftragsvergabewählt die EuropäischeRaumfahrtagentur ESA im Auftrag derEuropäischen Kommission die <strong>OHB</strong><strong>System</strong> <strong>AG</strong> als einen von zwei Bieternfür den Bau von 28 Galileo*-Navigationssatellitenaus. Mitentscheidend fürdiesen Erfolg ist die von <strong>OHB</strong> vertraglichvereinbarte Zusammenarbeit mitSurrey Satellite Technology Ltd. (SSTL)aus dem britischen Guildford. Das Angebotsieht vor, dass <strong>OHB</strong> als Generalunternehmerfungiert und die Satellitenplattformenbereitstellt, währendSSTL die Nutzlasten der Satellitenzuliefert. Insgesamt hatten sich fünfBieter um das ausgeschriebeneArbeitspaket „Satelliten“ beworben.Erste Vertragsunterschriftüber„Long-lead Items“Auf der Paris Air Show unterzeichnendie ESA und das Bieterkonsortiumum die <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> <strong>AG</strong> undSSTL einen Vertrag über die Beschaffungvon „Long-lead Items“ fürdie Galileo*-Satelliten. Mit den dafürbereitgestellten Mitteln in Höhe von10 Millionen Euro sind <strong>OHB</strong> und SSTLin der Lage, zusätzlich benötigteTechnologiekomponenten für denBau der Satelliten unabhängig vonder späteren Vertragsvergabe zu beschaffenund weiterzuentwickeln.Durch die mögliche Vergabe an zweiKonsortien stellt die ESA sicher,dass die volle operationelle Funktionsfähigkeitdes <strong>System</strong>s möglichstschnell erreicht wird.Zuschlag für14 SatellitenVerkehrskommissar AntonioTajani, Vizepräsident der EuropäischenKommission, gibt bekannt,dass das <strong>OHB</strong>/SSTL-Konsortium fürdie Entwicklung, den Bau und Testvon zunächst 14 Galileo*-Satellitenausgewählt worden ist. Der Vertragmit einem Gesamtvolumen von rund566 Millionen Euro wird im Rahmeneiner feierlichen Zeremonie imRaumfahrt- und Technologiezentrumder ESA im niederländischen Noordwijkunterzeichnet. Neben <strong>OHB</strong>schließen Arianespace aus Frankreich(Launch Services) und ThalesAlenia Space aus Italien (<strong>System</strong>Support) die Verträge für ihre Arbeitspaketemit der ESA. Nach Vorgabender EU-Kommission soll dasGalileo*-<strong>System</strong> nun im Jahr 2014funktionsfähig sein.* siehe Glossar<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


<strong>OHB</strong>-Satelliten für Galileo175/20122/201212/2011Ausbau desBodennetzesAntwerp Space N.V. und ThalesAlenia Space France, der industrielleHauptauftragnehmer bei der Umsetzungdes Galileo*-Bodenmissionssegments,schließen einen Vertrag.Er besitzt ein Gesamtvolumen von11 Millionen Euro und legt fest, dassAntwerp Space im Rahmen der Full-Operational-Capability-Phase das bestehendeIn-Orbit-Validation-Bodennetzausbaut und die entsprechendenNetzwerkaktivitäten übernimmt.Zuschlag für achtweitere Satelliten<strong>OHB</strong> <strong>System</strong> erhält den Zuschlagfür den Bau von weiteren achtGalileo*-Satelliten für die Full-Operational-Capability-Phase.Der entsprechendeVertrag hat ein Volumenvon rund 256 Millionen Euro. Damitist <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> Hauptauftragnehmerfür den Bau von insgesamt 22 Satellitendes Navigationssystems undzeichnet für die Entwicklung desSatellitenbusses und die Integrationder Satelliten verantwortlich. SSTLentwickelt und baut die 22 Navigationsnutzlastenund unterstützt <strong>OHB</strong>darüber hinaus bei der Endmontagein Bremen.Erster FOc­Satellitintegriert27 Monate nach dem Start desGalileo*-Programms und gut einenMonat nachdem SSTL die erste Nutzlastfür die Full-Operational-Capability-Phasenach Bremen lieferte,schließt <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> die Integrationdes ersten von 22 Satelliten ab – inder tags darauf feierlich eingeweihtenIntegrationshalle. Der kompletteSatellit besteht aus der bei <strong>OHB</strong> entwickeltenund gefertigten Plattformund der von SSTL produzierten Nutzlast.<strong>OHB</strong> startet ein umfangreichesTestprogramm, um den Satelliten aufdie finale Flug- und Funktionsprüfungvorzubereiten. Parallel dazu beginnendie Fertigungsarbeiten amzweiten und die Vorarbeiten am drittenSatelliten. Zudem werden die Voraussetzungenfür eine Serienproduktionan entsprechenden Arbeitsinselngeschaffen.<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012* siehe Glossar


18Highlights 2012HIGHlIGHtS 2012Das vergangene Geschäftsjahr stand für die <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong>im Zeichen weiteren Wachstums. Wir fassen diewichtigsten Ereignisse chronologisch zusammen.FebruarJanuarDezemberMärzNovemberApril2012OktoberMaiSeptemberJuniAugustJuli<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Highlights 201219Das Jahr 2012im ÜberblickJanuar 2012MT Aerospace erhält Zuschlagfür Betrieb und Wartung derStartanlagen-Mechanik in Kourou,Französisch-GuayanaMT Aerospace hat sich erneut einen wichtigen Service-Auftragin Kourou gesichert: Von 2012 bis 2016 ist der Augsburger LuftundRaumfahrtzulieferer über seine Tochtergesellschaft MTAerospace Guyane mit Betrieb und Wartung der mechanischen<strong>System</strong>e sämtlicher Startanlagen am Weltraumbahnhof CSGin Französisch-Guayana betraut. Damit setzt das Unternehmendie langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem europäischenTrägerbetreiber Arianespace fort.Januar 2012Antwerp Space erhält Auftrag zurWeiterentwicklung ihres BilddatenmodemsOMNISAT-G3Antwerp Space hat einen Vertrag innerhalb des ESA-RahmenprogrammsARTES-3-4 über die Konzeption und die Entwicklungeiner neuen Generation ihres Bilddatenmodems „AdvancedData Acquisition <strong>System</strong>“, bezeichnet als OMNISAT, unterzeichnet.Der Auftrag hat ein Volumen von 2,2 Millionen Euround deckt die Entwicklungsarbeiten in diesem Bereich bis einschließlich2014 ab. Die neue, dritte Generation des Modems,OMNISAT-G3, soll mit einer deutlich höheren Datenrate undmodernsten Demodulations-Schemen in der Lage sein, allegegenwärtigen und künftigen Arten von Erdbeobachtungsdatenzu empfangen und umzuwandeln.Ariane-5-Startanlage in Kourou, Französisch-Guayana<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


20 Highlights 2012Januar 2012VesselSat2 erfolgreich gestartetDer zweite luxemburgische Satellit „VesselSat2“ ist am 9. Januar2012 vom chinesischen Startplatz Tajyuan an Bord einer Trägerraketevom Typ „Langer Marsch 4B“ in einen polaren Orbitgestartet worden. Rund vier Stunden später konnte der ersteKontakt zum Satelliten über die LuxSpace-Bodenstation in Belgienhergestellt werden. Der rund 28 Kilogramm leichte Satellitwurde von LuxSpace in nur einem Jahr entwickelt und gebaut.Die exklusiven Nutzungsrechte der AIS-Satellitennutzlastliegen bei ORBCOMM Inc., einem globalen Anbieter von satellitengestütztenKommunikationsdienstleistungen. VesselSat2wird nach der In-Orbit-Test- und Check-Out-Phase in das aus18 Satelliten bestehende ORBCOMM Next Generation (OG2)-<strong>System</strong> zur satellitengestützten Überwachung von AutomaticIdentification <strong>System</strong> (AIS)-Daten eingebunden.Februar 2012<strong>OHB</strong> <strong>System</strong> erhält Zuschlag fürden Bau von weiteren acht Galileo*-NavigationssatellitenKünstlerische Darstellung eines Galileo*-FOC-SatellitenDer Vizepräsident der Europäischen Kommission, AntonioTajani, gab am 2. Februar 2012 bekannt, dass das Konsortiumaus <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> <strong>AG</strong> und Surrey Satellite Technology Ltd., Guildford,GB (SSTL), und die Europäische WeltraumorganisationESA einen Vertrag über den Bau und Test von acht weiterenSatelliten für das europäische, von der Europäischen Unionfinanzierte, Satelliten-Navigationssystem Galileo* unterzeichnethaben. Das Vertragsvolumen beläuft sich auf rund256 Millionen Euro.VesselSat2 wird auf der Oberstufe der Long March 4B befestigtVon links nach rechts: Antonio Tajani, Vizepräsident derEuropäischen Kommission, Didier Faivre, ESA-Direktor fürdas Galileo*-Programm und Navigation, Marco R. Fuchs,Vorstands vorsitzender der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong>, und Dr. Ingo Engeln,Vorstand Projekte der <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> <strong>AG</strong>* siehe Glossar<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


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22 Highlights 2012Februar 2012Erfolgreicher Start des SatellitenLARES an Bord der erstenVega-TrägerraketeDer Satellit LARES (Laser Relativity Satellite), der durch CGSS.p.A. als Hauptauftragnehmer entwickelt wurde, startete am13. Februar 2012 im Rahmen des Jungfernflugs der TrägerraketeVega erfolgreich von Kourou, Französisch-Guayana, ins Weltall.Es handelt sich bei LARES um eine nationale Mission der italienischenRaumfahrtagentur ASI. Hauptziel ist die Überprüfungder Einstein’schen Allgemeinen Relativitätstheorie durch dasinternationale Netzwerk Laser Ranging Service (LRS). Das Gewichtvon LARES beträgt rund 400 Kilogramm.März 2012Dritter erfolgreicher ATV-Startmit <strong>OHB</strong>-BeteiligungEine Ariane-5-Trägerrakete hat am 23. März 2012 das dritteAutomatische Versorgungsfahrzeug (Automated Transfer Vehicle= ATV) auf den Weg zur Internationalen Raumstation gebracht.Mit Komponenten für Träger und Nutzlast sind sowohldie MT Aerospace <strong>AG</strong> als auch die <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> <strong>AG</strong> erneut wesentlichan der Mission beteiligt.Bis 2015 sollen zwei weitere ATV-Missionen erfolgen, an denenMT Aerospace und <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> ebenfalls beteiligt sein werden.ATV 3 auf einer Ariane-5-TrägerraketeSatellit LARES (oben Mitte) während der Vorbereitungen zum Startmit einer Vega-Rakete in Kourou, Französisch-Guayana<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


März 2012MT Aerospace mit Bau von Flug-Hardware für WiedereintrittsfahrzeugIXV beauftragtMT Aerospace hat einen wichtigen Folgeauftrag für den Bau vonSteuerklappen sowie Hitzeschutz-Komponenten für das europäischeWiedereintrittsfahrzeug IXV erhalten: Nach Abschlussder Entwicklungsarbeiten und erfolgreichem Critical DesignReview unterzeichneten das Augsburger Unternehmen undHauptauftragnehmer Thales Alenia Space Italia einen Vertragüber Qualifikation und Fertigung der Flug-Hardware. IXV sollim Jahr 2014 ins All starten, um Wiedereintrittstechnologienfür zukünftige Raumfahrtanwendungen zu testen.Im zweiten Halbjahr 2013 werden die hochkomplexen Keramik-Bauteile ausgeliefert. IXV soll an Bord einer Vega-Trägerraketeins All befördert werden und beim Wiedereintritt eine großeAnzahl an verwertbaren Daten sammeln. Ziel ist es, Know-howüber Wiedereintrittssysteme für zukünftige europäische Raumfahrtmissionenzu erlangen.Künstlerische Darstellung des IXV beim Service an einem Satelliten<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


24 Highlights 2012Oben: künstlerische Darstellung eines MTG-Sounder-Satelliten,unten: Vertragspartner bei der Unterzeichnung der Gesamtverträge in Berlin<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Highlights 201225April 2012<strong>OHB</strong> und Thales Alenia Spaceunterzeichnen Verträge für MeteosatThird Generation (MTG) über rund750 Millionen EuroDie <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> <strong>AG</strong> und die Kayser-Threde GmbH haben am26. April 2012 die Verträge für Entwicklung, Bau und Test dereuropäischen Wettersatelliten dritter Generation (MTG) mitThales Alenia Space, dem Hauptauftragnehmer des Programms,unterzeichnet. Das Volumen der gezeichneten Verträgebeträgt insgesamt rund 750 Millionen Euro des Gesamtprojektvolumensvon rund 1,26 Milliarden Euro.Zwischen den Industriepartnern wurde ein Paket aus insgesamtvier Einzelverträgen unterzeichnet. Thales Alenia Spacebeauftragt darin <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> für die Entwicklung und den Bauvon zwei Sounder-Satelliten sowie vier weiteren Satellitenplattformenfür die Imager-Satelliten, die bei Thales AleniaSpace entstehen. Kayser-Threde übernimmt im Auftrag von<strong>OHB</strong> <strong>System</strong> die <strong>System</strong>führung bei der Nutzlast der beidenSounder-Satelliten und entwickelt und liefert daneben dieTeleskope für die vier Imager-Satelliten.April 2012<strong>OHB</strong> <strong>System</strong> <strong>AG</strong> erweitert VorstandDer Aufsichtsrat der <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> <strong>AG</strong> bestellte mit Wirkung zum1. April 2012 Dr. Ingo Engeln und Kurt Melching in den Vorstandder Gesellschaft. Dadurch vergrößert sich der Vorstand vondrei auf nun fünf Mitglieder. Die Erweiterung ist auf das starkeWachstum des Unternehmens in den vergangenen Jahren zurückzuführenund soll das breitere Aufgabenspektrum aufmehrere Vorstände verteilen.Ingo Engeln, seit 1987 im Unternehmen, wird künftig im Vorstanddas neu geschaffene Ressort „Projekte“ verantworten.Kurt Melching, seit 1988 im Unternehmen, übernimmt dieFunktion des Finanzvorstands und verantwortet weiterhin dieBereiche Finanzen und Controlling der <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> <strong>AG</strong>.Dr. Ingo Engeln und Kurt Melching<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


26 Highlights 2012Integration des ersten Galileo*-FOC-Satellitenbei <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> in BremenMai 2012Erster Galileo*-FOC-Satellit bei <strong>OHB</strong><strong>System</strong> integriertNachdem die erste Nutzlast im April von Surrey Satellite TechnologyLtd. (SSTL) nach Bremen geliefert wurde, konnte die<strong>OHB</strong> <strong>System</strong> <strong>AG</strong> im Mai die Integration des ersten von 22 Galileo*-FOC-Satelliten abschließen und ihn für die bevorstehende Testphasevorbereiten.Parallel zur Fertigung des ersten Satelliten finden bei <strong>OHB</strong> dieAufbauten der Arbeitsinseln für die Serienfertigung statt. DieFertigungsarbeiten am zweiten Satelliten laufen ebenso wie dieVorarbeiten am Flugmodell mit der Nummer drei.Strukturfertigung für die Galileo*-FOC-Satellitenbei <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> in Bremen* siehe Glossar<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Highlights 201227Mai 2012Neuer Raum für Raumfahrt:Satellitenintegrationshalle bei <strong>OHB</strong>in Bremen eingeweihtStaatssekretär Peter Hintze aus dem Bundesministerium fürWirtschaft und Technologie und Koordinator der Bundesregierungfür Luft- und Raumfahrt und Martin Günthner, Senator fürWirtschaft, Arbeit und Häfen der Freien Hansestadt Bremen,haben am 4. Mai 2012 eine neue Satellitenintegrationshalle beider <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> <strong>AG</strong> feierlich zur Inbetriebnahme freigegeben.Die Galileo*-Halle ist ein 1.500 Quadratmeter großer Reinraumder Reinheitsklasse 100.000 und damit die größte Satellitenintegrationshalleder <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> am Standort Bremen. Die Bauzeitbis zur Fertigstellung der Halle betrug lediglich ein Jahr. DasInvestitionsvolumen für den Bau der Halle liegt bei 7 MillionenEuro.In der Galileo*-Halle werden zwei der insgesamt neunArbeitsinseln der Galileo*-FOC (Full Operational Capability)-Serienfertigung Platz finden. Außerdem werden dort künftiggeostationäre Satelliten wie die Wettersatelliten für MeteosatThird Generation (MTG) sowie die Kommunikationssatellitender SmallGEO-Familie gefertigt.Oben: die neue Galileo*-Integrationshalle; unten: Dr. Paul Weissenberg,stellvertretender Generaldirektor der GD Unternehmen und Industrieder Europäischen Kommission, Marco R. Fuchs, Vorstandsvorsitzender<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong>, Martin Günthner, Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen derFreien Hansestadt Bremen, Parlamentarischer Staatssekretär PeterHintze, Luft- und Raumfahrtkoordinator der Bundesregierung, Prof.Hansjörg Dittus, DLR-Vorstand, und Didier Faivre, ESA-Direktor für dasGalileo*-Programm und Navigation<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012* siehe Glossar


28 Highlights 2012Mai 2012<strong>OHB</strong> <strong>System</strong> und DLR-Raumfahrtmanagementunterzeichnen Vertragüber Definitionsphase der Satellitenmission„Heinrich Hertz“ für rund11 Millionen EuroDie <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> <strong>AG</strong> ist am 9. Mai 2012 vom Raumfahrtmanagementdes Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR)mit der <strong>System</strong>führerschaft einer nationalen Telekommunikationsmission„Heinrich Hertz“ und der Entwicklung des dazugehörigenSatelliten beauftragt worden. Der gezeichnete Vertraghat ein Volumen von rund 11 Millionen Euro und umfasstdie Arbeiten für die Vordefinition aller Missionselemente.Die Ergebnisse dieser Definitionsphase dienen als Basis für denanschließenden Bau und Test des Satelliten, der separat beauftragtwird und 2016 im Orbit seinen Betrieb aufnehmen soll.„Heinrich Hertz“ dient der Überprüfung neuartiger Technologiender Satellitenkommunikation unter realen Einsatzbedingungenund damit der Sicherstellung nationaler <strong>System</strong>kompetenzbei geostationären Kommunikationssatelliten. Der nach dembedeutenden deutschen Physiker benannte Satellit soll sowohlauf dem Gebiet der Plattformen für geostationäre Satelliten alsauch auf dem Gebiet der Nutzlast deutsche Kompetenzen unterrealen Einsatzbedingungen demonstrieren.<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Highlights 201229Künstlerische Darstellung des Satellitender Heinrich Hertz Mission<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


30 Highlights 2012Mai 2012<strong>OHB</strong> <strong>System</strong> definiert im Auftrag derESA die Umweltsatellitenmission„CarbonSat“Ein Industriekonsortium um die <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> <strong>AG</strong> hat mit derDefinitionsphase der Umweltsatellitenmission „CarbonSat“ imAuftrag der Europäischen Weltraumorganisation ESA begonnen.In den kommenden 20 Monaten wird das Bremer Unternehmendabei sowohl die Studien über die Gesamtmission alsauch über den Satelliten als Hauptauftragnehmer führen. DasAuftragsvolumen dieser Studie beträgt 2,5 Millionen Euro.Die Ergebnisse der Definitionsphase könnten zur Verwirklichungdes Umweltsatelliten „CarbonSat“ führen, wenn dieserSatellit später von der ESA als mögliche achte wissenschaftlicheErderkundungsmission (8th Earth Explorer Mission) imRahmen des ESA „Earth Observation Envelope“-Programms(EOEP) ausgewählt wird. „CarbonSat“ würde auf seiner Missionglobal zuverlässige Daten über den Ausstoß und die Konzentrationvon den zwei Treibhausgasen Kohlendioxid und Methanin der Erdatmosphäre sammeln und zur Auswertung bereitstellen.Juni 2012Antwerp Space feiert 50. GeburtstagAm 19. Juni 2012 feierte Antwerp Space 50 Jahre Tätigkeit inden Bereichen Weltraumtechnologie und -forschung. Das Unternehmenmit Sitz in Hoboken, Antwerpen, Belgien, beschäftigtrund 50 Mitarbeiter.Antwerp Space verfügt über weitreichende Erfahrung in denBereichen Hochfrequenztechnik, Modemtechnik und Signalverarbeitung,Kommunikationsnetze, Software und IT-Technologie.Insbesondere mit der erfolgreichen Abwicklung von internationalenund multidisziplinären Projekten – Hauptvoraussetzungfür die Erlangung und den Erhalt einer starken Position in dieserBranche – hat sich das Unternehmen einen guten Namengemacht.Die Geschäftsführer von Antwerp Space, Oliver Salisch (links) undRoberto Aceti (rechts), mit Marco R. Fuchs, Vorstand <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong><strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Highlights 201231Juni 2012LuxSpace unterzeichnet Rahmenvertragmit European Maritime SafetyAgencyLuxSpace Sàrl hat einen mehrjährigen Rahmenvertrag mit derEuropean Maritime Safety Agency (EMSA) abgeschlossen. DieVertragssumme für das erste Jahr beläuft sich auf bis zu500.000 Euro (625.000 USD). Es besteht darüber hinaus eineOption für zwei weitere Jahre, für die die Vertragssumme nochnicht festgelegt wurde.LuxSpace wird EMSA automatische Identifikationssystem-Daten (Automatic Identification <strong>System</strong> – SAT-AIS) für dieSchiffs ortung und andere maritime Navigations- und Sicherheitszweckein bestimmten Regionen und für spezifische maritimeProjekte liefern.Die AIS-Daten werden durch die Satelliten VesselSat1 und 2gewonnen. Beide Satelliten gehören LuxSpace und werdeninnerhalb des AIS-Satellitennetzes ORBCOMM der 2. Generationbetrieben. Das Netz besteht aus weiteren 18 Satelliten, vondenen die ersten beiden noch 2012 gestartet werden.Künstlerische Darstellung der Empfangsbereichevon AIS-Daten ohne und mit Satelliten<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


32 Highlights 2012Künstlerische Darstellung des OPSIS-SatellitenJuli 2012CGS S.p.A. unterzeichnet Vertragfür die Satellitenmission OPSISZwischen der CGS S.p.A. und der italienischen RaumfahrtagenturASI ist ein Vertrag über die Definitionsphasen A und B1für die Realisierung des Erdbeobachtungssatelliten OPSIS(OPtical <strong>System</strong> for Imaging and Surveillance) unterzeichnetworden. Das Auftragsvolumen beträgt 13,5 Millionen Euro.Die von der italienischen Raumfahrtagentur ASI initiierte MissionOPSIS hat das Hauptziel, ein operatives <strong>System</strong> zur hochauflösendenoptischen Erdbeobachtung bereitzustellen. Dazu sollenim Rahmen der Projektphasen A/B1 die notwendigen Technologienin Italien entwickelt und qualifiziert werden.CGS ist für diese Mission als Hauptauftragnehmer ausgewähltworden und wird ein Konsortium aus italienischen mittelständischenUnternehmen federführend leiten. Der Start desSatelliten (Startgewicht 800 Kilogramm) ist für das Jahr 2016vor gesehen.<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Highlights 201233Juli 2012ESA vergibt NELS-Studie an <strong>OHB</strong>Die <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> und die Europäische Weltraumorganisation (ESA)haben einen Vertrag zur Erstellung innovativer Konzepte für denkünftigen europäischen Zugang zum Weltall abgeschlossen. DasAuftragsvolumen beträgt 2,25 Millionen Euro bei einer Laufzeitvon zwölf Monaten. Eine der Aufgaben ist die Analyse und Bewertungeiner neuen Generation von Raumtransport-<strong>System</strong>konzeptenfür den kostengünstigen Transport von Nutzlasten imBereich von 3–6,5 Tonnen in einen geostationären Transferorbit(siehe Abbildung). Die beteiligten <strong>OHB</strong>-Unternehmen sind MTAerospace <strong>AG</strong>, Augsburg (Studienleitung), und <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> <strong>AG</strong>,Bremen. Unter der Bezeichnung „New European Launch Service(NELS)“ sollen mit der Studie innovative Vorschläge gemachtwerden, wie die führende europäische Marktstellung bei Satellitenstartsfortgeführt werden kann. Gegenstand der Studie ist dieUntersuchung, wie sich die ESA-Mitgliedsländer vor dem Hintergrunddes zunehmenden globalen Wettbewerbs in der Zeit nachAriane 5 weiterhin einen unabhängigen und kostengünstigenZugang zum Weltall sichern können.Raumtransport-<strong>System</strong>konzepteAbkürzungen:Konfigurationsbezeichnungen:H: Antrieb mit Flüssigwasserstoff (Hydrogen)und FlüssigsauerstoffP: Feststoffantrieb (Pulver)K: Antrieb mit Kerosin und Flüssigwasserstoff<strong>OHB</strong>-HH:<strong>OHB</strong>-KH:<strong>OHB</strong>-HHPB:<strong>OHB</strong>-KH-CCB:<strong>OHB</strong>-PPH:Unter- und Oberstufe mit Flüssigwasserstoffund FlüssigsauerstoffUnterstufe mit Kerosin und Flüssigsauerstoff,Oberstufe mit Flüssigwasserstoff und FlüssigsauerstoffHH mit zusätzlichen FeststoffboosternKH-Konzept in einer „Common Core“-Konfiguration,d. h. mit mehreren baugleichen Antriebsstufenerste und zweite Stufe mit Feststoffantrieb, Oberstufemit Flüssigwasserstoff und Flüssigsauerstoff<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


34 Highlights 2012Juli 2012Kayser-Threde-Satellit erfolgreichins All gebrachtDer Satellit TET-1 hob am 22. Juli planmäßig vom russischenStartplatz Baikonur mit einer Sojus/Fregat-Trägerrakete ab,die ihn auf seinen Zielorbit in 520 Kilometer Höhe brachte. Dieerste Kontaktaufnahme läutete die Phase der operationellenInbetriebnahme des nationalen Satelliten ein. Der Technologie-Erprobungs Träger TET-1 wird die mitgeführten Flugmustereiner einjährigen Erprobungsphase aussetzen.Die Kayser-Threde GmbH war vom Deutschen Zentrum für LuftundRaumfahrt (DLR) für die Realisierung von TET-1 als Hauptauftragnehmerund <strong>System</strong>führer ausgewählt worden. Auchder Start des Satelliten fiel in den Verantwortungsbereich desMünchner Unternehmens.Der TechnologieErprobungsTräger TET-1 ist Kernelement desOOV-Programms (On-Orbit-Verifikationsprogramm) des DLRund dient der Verifikation von am Boden geprüften Produktenim All.Oben: Start einer Sojus-Trägerrakete mit TET-1 an BordUnten: Satellit TET-1 im Reinraum bei Kayser-Threde<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Highlights 201235Juli 2012Antwerp Space erhält Vertragfür die Entwicklung eines elektrophotonischenFrequenzwandlersim Rahmen von ARTES-5.1.Antwerp Space hat mit der Europäischen WeltraumorganisationESA einen Vertrag im Rahmen von ARTES-5.1 für die Finanzierungdes Entwurfs und der Prototypentwicklung eines elektrophotonischenFrequenzwandlers abgeschlossen. ARTES-5.1 istein ESA-Programm, bei dem die ESA die Entwicklung verschiedenerTechniken für den Weltraum-Telekom-Markt initiiert undfinanziert. Der Vertrag umfasst die Entwicklung eines elektrophotonischenFrequenzwandlers durch Antwerp Space undimec bis 2014.August 2012Dr. Clemens Kaiser verstärktGeschäftsführung der Kayser-Threde GmbHSeptember 2012Einweihung der neuen LuxSpace-Räumlichkeiten im Beisein desLuxemburger ForschungsministersBiltgenAm 26. September wurde das neue SES Business Center (SBC)in Betzdorf, Luxemburg, in dem neben LuxSpace auch dieSES-Tochter SES TechCom erweiterte Räumlichkeiten bezog,im Beisein des Luxemburger Forschungs minis ters FrançoisBiltgen sowie der Familie Fuchs offiziell eröffnet. LuxSpacebeschäftigt heute etwa 50 Mitarbeiter und ist der LuxemburgerIntegrator für kleine Satelliten bis 100 Kilogramm. Das Unternehmenkonnte mit den Starts von VesselSat1 und 2 schonerste große Erfolge verbuchen und will den Bau von kleinenSatelliten weiter forcieren. LuxSpace ist darüber hinaus sehrstark im Bereich der geo stationären Satelliten der SmallGEO-Baureihe beteiligt und arbeitet an verschiedenen Missionenim Unter auftrag von <strong>OHB</strong> <strong>System</strong>. Weiterhin bietet die Gesellschafterfolgreich Dienstleistungen für Schiffsbeobachtung aufglobaler Ebene an und konnte vor Kurzem einen wichtigenVertrag mit der Europäischen Agentur für Maritime Sicherheit(EMSA) in Lissabon abschließen.Dr. Clemens Kaiser (46)wurde mit Wirkung zum1. August 2012 zum Mitgliedder Geschäftsführungder Kayser-Threde GmbHbestellt. Er verstärkt somitdie Geschäftsführung umJürgen Breitkopf und RalfPaschetag und verantwortetkünftig das Ressort „Projekte“.Damit trägt das Unternehmenden insbesonderemit den Großprojekten wieMTG (Meteosat Third Generation) und EnMAP (nationale Erdbeobachtungsmission)stark angestiegenen ProjektvoluminaRechnung.Oben: Das neue SES Business Center; unten von links nach rechts:François Biltgen, Minister für Hochschulwesen und ForschungLuxemburg, Christa und Marco R. Fuchs, Pierre Decker,Staatssekretär im Ministerium für Hochschulen und Forschung,sowie Romain Bausch, President and CEO, SES S.A.<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


36 Highlights 2012Oben: Stand der <strong>OHB</strong>-Gruppe auf der ILA 2012; unten: Parlamentarischer Staatssekretär Peter Hintze und Familie Fuchs; Dr. Fritz Merkle,Frank Negretti und Vizeadmiral Joachim Rühle; Marco R. Fuchs und Senator Martin GünthnerSeptember 2012<strong>OHB</strong>-Gruppe präsentierte sich aufILA Berlin Air Show 2012Die <strong>OHB</strong>-Gruppe präsentierte sich traditionell im Rahmen derILA Berlin Air Show, die vom 11. bis 16. September auf einemneuen Veranstaltungsgelände am Rande des künftigen FlughafensBerlin Brandenburg, BER, stattfand. Auf einem Gemeinschaftsstandstellten sich alle wesentlichen <strong>OHB</strong>-Unternehmenmit ihren Produkten und Technologien sowohl dem Fach pu blikumals auch der Allgemeinheit während der Public Days vor.Der <strong>OHB</strong>-Stand war Teil der „Space World“, einer weltweit einzigartigenBündelung von Raumfahrtunternehmen und -institutionenim Rahmen einer Luft- und Raumfahrtausstellung.Flankiert vom „Space Pavillion“, einer Gemeinschaftsausstellungvon ESA, DLR und dem Bundesverband der Deutschen LuftundRaumfahrtindustrie (BDLI), war die diesjährige ILA wiederein hervorragender Ort für Fachkonferenzen und -gesprächerund um aktuelle Raumfahrtthemen. Im Vorfeld der ESA-Ministerratskonferenz, die Ende November 2012 in Neapel stattfand,bot sich die ILA durch die Besuche hochrangiger Vertreter ausPolitik, Wissenschaft und Industrie als Podium für den wegbereitendenDialog um künftige Raumfahrtprogramme an.<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Highlights 201237Oktober 2012Deutsche KleinsatellitenmissionTET-1 nimmt Regelbetrieb aufNovember 2012<strong>OHB</strong> <strong>System</strong> und IABG unterzeichnenLangzeitvereinbarung über SatellitentestsDie <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> <strong>AG</strong> hat mit der Industrieanlagen-BetriebsgesellschaftmbH (IABG) in Ottobrunn eine Langzeitvereinbarungfür Umwelttests von Satelliten unterzeichnet.Blick in den TET-1-Kontrollraum des DLRDer Fokus der Vereinbarung liegt auf den <strong>OHB</strong>-Satellitenprojektenim Bereich Telekommunikation. Den Auftakt hierfür wirddie Testkampagne des Telekommunikationssatelliten „HispasatAdvanced Generation 1“ machen. Der Satellit wird derzeit bei<strong>OHB</strong> <strong>System</strong> in Bremen für den spanischen SatellitenbetreiberHispasat gebaut und basiert auf der von <strong>OHB</strong> im Auftrag der ESAentwickelten geostationären Satellitenplattform SmallGEO.Die Phase der orbitalen Inbetriebnahme des Ende Juli gestartetenKleinsatelliten TET-1 wurde erfolgreich abgeschlossen.Dies bestätigte das fünfköpfige Review Board, das daraufhin dieFreigabe für den Regelbetrieb des nationalen Satelliten erteilte.Mit dem TechnologieErprobungsTräger TET-1 werden Technologiemuster,die sich bereits am Boden bewährt haben, unterden erschwerten Bedingungen des Weltraums erprobt. TET-1ist das Kernelement des OOV-Programms (On-Orbit-Verifikationsprogramm)des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt(DLR), das Kayser-Threde als Hauptauftragnehmer und<strong>System</strong>führer der Kleinsatellitenmission TET-1 sowie für denSatellitenstart beauftragt hat.Oktober 2012Raymond Pieck neuer Geschäftsführervon Antwerp SpaceRaymond Pieck ist seit dem1. Oktober 2012 neuer Geschäftsführervon AntwerpSpace N.V. In dieser Positionberichtet er an das Board ofDirectors von Antwerp Spaceund leitet das Tagesgeschäft.SAR-Lupe-Satellit während der Umwelttestsbei der IABG in Otto brunnRaymond Pieck arbeitet seitüber 20 Jahren in der Satellitenkommunikationsbranche,u. a. als <strong>System</strong>ingenieur, Leiter des Produktmanagements bishin zum Vorstandsvorsitzenden.<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


38 Highlights 2012November 2012<strong>OHB</strong> Sweden erhält Zuschlag fürVerträge über AOCS und chemischesAntriebssystem für Solar Orbiter<strong>OHB</strong> Sweden ist von Astrium als Vertragspartner für das Lageregelungssystem(Attitude and Orbit Control <strong>System</strong> – AOCS) unddas chemische Antriebssystem (Chemical Propulsion <strong>System</strong> –CPS) für die Solar-Orbiter-Mission zur detaillierten Beobachtungder Sonne ausgewählt worden. Das Gesamtvolumen der beidenVerträge beträgt 34,4 Millionen Euro.Der Solar Orbiter ist die erste Mission im Cosmic Vision Programmder ESA, mit der die Implementierungsphase eingeleitetwird (geplanter Start: 2017). Die Missionsdauer beträgt siebenJahre. Der Solar Orbiter wird die Sonne und ihre Auswirkungenauf das Sonnensystem detailliert erforschen.Der Solar Orbiter ist ein Gemeinschaftsprojekt von ESA undNASA. Die NASA wird für die Startgelegenheit zuständig seinund die Vereinigten Staaten beteiligen sich durch die Bereitstellungeines Instruments und eines Sensors.<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Highlights 201239Künstlerische Darstellung eines zukünftigen Solar Orbiter der ESA<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


40 Highlights 2012November 2012Robert Wethmar wird neues Mitglieddes Aufsichtsrats der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong>Das Amtsgericht Bremenhat auf Antrag des Vorstandsder <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> Herrn RobertWethmar zum Mitglied desAufsichtsrats der Gesellschaftbestellt. Damit ist dieLücke im Aufsichtsrat geschlossenworden, die durchden plötzlichen Tod von Prof.Hans Josef Rath entstandenwar. Prof. Rath war im Septembernach kurzer, schwererKrankheit verstorben.November 2012ESA-Ministerratskonferenz:positive EntscheidungenAm 21. November endete in Neapel die ESA-Ministerratskonferenzmit wichtigen und überwiegend positiven Entscheidungenfür die Zukunft der europäischen Raumfahrt – auch für die Unternehmender <strong>OHB</strong>-Gruppe. Besonders zu erwähnen sind diepositiven Entscheidungen sowohl für die Realisierung der Ariane5 ME als auch die Entwicklung einer Ariane 6, was vor allemfür die Geschäftsentwicklung der MT Aerospace in Augsburgvon enormer Bedeutung ist. Ebenfalls äußerst wichtig ist dieZeichnung des ARTES-33-Programms, also der Entwicklungeines Telekommunikationssatelliten auf Basis der SmallGEO-Plattform mit ausschließlich elektrischem Antrieb. An diesemProgramm namens „Electra“ werden sowohl <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> alsauch <strong>OHB</strong> Sweden und LuxSpace maßgeblich beteiligt sein.Robert Wethmar ist seit 1992 als Rechtsanwalt in Hamburg undseit 1993 als Attorney-at-Law in New York zugelassen. Seit 1994ist er bei der internationalen Anwaltskanzlei Taylor Wessing beschäftigt,seit 1997 als Partner.ESA-Ministerratskonferenz<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Highlights 201241Dezember 2012Manfred Fuchs erhältWerner-von-Siemens-RingProf. Dott. Ing. h.c. Manfred Fuchs erhielt am 13. Dezember2012 im Rahmen eines Festakts den Werner-von-Siemens-Ringfür sein Lebenswerk. In der Begründung heißt es: „ManfredFuchs erhält diesen Ring in Anerkennung seines Beitrags zurerfolgreichen Weiterentwicklung der Anwendungssatellitentechnik,mit der Deutschland weiter an vorderster Front aufdiesem Gebiet in Europa steht.“ Neben Manfred Fuchs erhieltauch Prof. Dr. Hermann Scholl von der Robert Bosch GmbH denRing für u. a. die Entwicklung des ABS oder des ESP bei Automobilen.Der Werner-von-Siemens-Ring gilt als einer der wichtigstendeutschen Preise im Bereich Technik und Ingenieurwissenschaften.Die gleichnamige Stiftung vergibt die Auszeichnungalle drei Jahre an Personen, die durch ihre Leistung die technischenWissenschaften gefördert haben. Erhalten haben denRing in der Vergangenheit beispielsweise Konrad Zuse, derErfinder des Computers, Carl von Linde, der Erfinder der Luftverflüssigung,sowie der Raumfahrtpionier Wernher von Braun.Von links nach rechts: Prof. Dott. Ing. h.c. Manfred Fuchs, <strong>OHB</strong>, Prof. Dr. Joachim Hermann Ullrich,Präsident der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt, und Prof. Dr. Hermann Scholl, Bosch<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


42<strong>OHB</strong>-Aktie<strong>OHB</strong>-AKTIE<strong>OHB</strong>-Aktie schließt Börsenjahr 2012 miteinem Kursgewinn von über 32 % ab150140130<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong>DAXTecDAX12011010090Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Jan.42 <strong>OHB</strong>-Aktie


<strong>OHB</strong>-Aktie43DAX beschließt das Börsenjahr 2012 mit Punktgewinn von 30 %Das abgelaufene Börsenjahr stand im Zeichen der deutschenBlue Chips und der kleineren M-DAX-Werte – deutsche Aktienwaren eine begehrte Anlageklasse, auch weil aufgrund historischniedriger Zinsen Staats- und Unternehmensanleihen alsalternative Anlageform weniger attraktiv waren. Der deutscheAktienindex konnte trotz fehlenden Trends über das gesamteJahr eine Steigerung von fast 30 % verzeichnen. Obwohl amFinanzmarkt Unsicherheit bezüglich der Zukunft der Euro-Zoneeinhergehend mit einer negativen Nachrichtenlage vorherrschte,gelang dem Index zu Jahresbeginn ein sehr guter Start –Mitte Februar konnten bereits Gewinne in Höhe von 20 % verzeichnetwerden. Zu Beginn der zweiten Jahreshälfte hatte derDAX seine bis dahin erzielten Kurszuwächse allerdings fastvollständig wieder eingebüßt. Doch trotz ungelöster Problemeim Zusammenhang mit der europäischen Schuldenkrise legteder Index in der zweiten Jahreshälfte aufgrund des Ausgangsder Wahl in Griechenland wieder zu. Der US-amerikanischeIndex S&P 500 stieg im August auf den höchsten Stand seit übervier Jahren. Im September beschloss die Europäische Zentralbankden Ankauf von Staatsanleihen bestimmter Krisenstaaten,ohne hierfür eine monetäre Limitierung zu nennen. Im Novemberrückte das bis Januar 2013 in den USA zu lösende Problemder drohenden Fiskalklippe in den Vordergrund, woraufhindie Aktienmärkte unter Druck gerieten, sich jedoch bereits zumEnde des Monats wieder erholten.<strong>OHB</strong>-Aktie profitiert sowohl vom stabilen Gesamtmarkt alsauch von unternehmensspezifischen EntwicklungenDer Kursverlauf der <strong>OHB</strong>-Aktie folgte im zurückliegenden Börsenjahrweitgehend dem Gesamtmarkt, konnte aber am Endedes Jahres den DAX mit einem Kursanstieg von über 32 % leichtübertrumpfen. Hierzu trugen auch die für die <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> positivenBeschlüsse der Ministerratskonferenz bei, die Ende Novemberbekannt wurden. Die projektbezogenen Meldungen, wie beispielsweisedie Abschlüsse von Verträgen im Rahmen von zweiGroßprojekten, hatten ebenfalls unterstützende Wirkung aufdie Kursentwicklung.AktienrückkaufprogrammAm 13. September 2011 beschloss der Vorstand auf der Grundlageder entsprechenden Ermächtigung der Hauptversammlungvom 19. Mai 2010 die Durchführung eines Aktienrückkaufprogramms.Hierbei ist vorgesehen, bis zu 250.000 Aktien ausschließlichüber die Börse zu erwerben. Dies geschieht durchein unabhängiges Kreditinstitut, das mit der Abwicklung desRückkaufprogramms beauftragt ist. Die erworbenen Aktienkönnen gemäß dem Beschluss der Hauptversammlung verschiedenenZwecken dienen wie der Einführung von Aktiender Gesellschaft an ausländischen Börsen, als Zahlungsmittelbei dem Erwerb von Unternehmen, Unternehmensteilen oderBeteiligungen an Unternehmen sowie der Ausgabe von Belegschaftsaktienan Arbeitnehmer der Gesellschaft.Stammdaten der <strong>OHB</strong>-AktieISINDE0005936124Börsenkürzel<strong>OHB</strong>HandelssegmentPrime StandardSektorTechnologySubsektorCommunications TechnologyIndizesPrime All Share, Tec All Share, CDAXDesignated Sponsor DZ BANK <strong>AG</strong>, HSBC Trinkaus & Burkhardt KGa<strong>AG</strong>rundkapital EUR 17.468.096GattungNennwertlose Inhaber-StammaktienEigene AnteileDie <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> hielt zum Stichtag 31. Dezember 2012 80.496 eigeneAktien; dies entspricht einem Anteil am Grundkapital von0,46 %. Die Anzahl eigener Aktien blieb damit gegenüber demBilanzstichtag 31. Dezember 2011 konstant.Investor Relations-AktivitätenGewohnheitsgemäß eröffnete der Capital Market Day AnfangFebruar 2012 die IR-Aktivitäten des abgelaufenen Geschäftsjahres.Während dieser Veranstaltung hatten die anwesendenAnalysten, Journalisten und andere eingeladene Finanzmarktakteureerneut Gelegenheit, sich durch Vorträge undPräsentationen unter anderem über den aktuellen Stand verschiedenerProjekte sowie über die Entwicklung der jüngstenAkquisitionen des <strong>OHB</strong>-Konzerns zu informieren. Auch im angelaufenenGeschäftsjahr 2013 fand dieser Termin wieder inder Hauptverwaltung in Bremen statt, am 14. Februar erhieltendie Teilnehmer Informationen über die Entwicklungen in denProjekten ausgewählter Tochterunternehmen.Im weiteren Jahresverlauf 2012 besuchte die Gesellschaftverschiedene Kapitalmarktkonferenzen in Deutschland. Außerdempräsentierte sich die <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> erneut auf dem DeutschenEigenkapitalforum Mitte November 2012 in Frankfurt am Mainund nahm hier auch die Gelegenheit für viele Einzelgesprächemit Investoren und Analysten wahr. Durch die Teilnahme anRoad shows in London, Zürich und Luxemburg konnte sich die<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> einem internationalen Investoren- und Analystenkreisvorstellen und bestehende Kontakte pflegen.Regelmäßige Telefonkonferenzen von Vorstand und InvestorRelations-Team mit Analysten und Investoren begleiteten dieVeröffentlichung der quartalsweisen Berichterstattung.<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


44<strong>OHB</strong>-AktieHauptversammlung beschließt erhöhte DividendeDie ordentliche Hauptversammlung der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> hat am 16. Mai2012 die Auszahlung einer Dividende für das Geschäftsjahr 2011in Höhe von EUR 0,35 je dividendenberechtigter Stückaktiebeschlossen. Dies entspricht einer Erhöhung der Dividende jeAktie gegenüber dem Vorjahr um EUR 0,05. Die Ausschüttungssummeauf die 17.387.600 Stück dividendenberechtigter Aktienbetrug insgesamt EUR 6,1 Mio., nach EUR 5,2 Mio. im Vorjahr.Der verbleibende Betrag des HGB-Bilanzgewinns von EUR 10,1Mio. wurde auf neue Rechnung vorgetragen.Neben der Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat wurdenaußerdem die Bestellung des Abschluss- und Konzernabschlussprüfersund die Änderung der Satzung hinsichtlich derAufsichtsratsvergütung beschlossen. Mit der erfolgten Sat-AnalystenbewertungenKurszielDatum Institut in EUR EmpfehlungFebruar 2013HSBC Trinkaus &Burkhardt 19,50 ÜbergewichtenFebruar 2013 WGZ Bank 19,50 KaufenFebruar 2013 Bankhaus Lampe 20,00 KaufenFebruar 2013 Commerzbank 20,00 KaufenFebruar 2013 DZ BANK 20,00 Kaufenzungsänderung wird der stellvertretende Vorsitz in dem Gremiumhinsichtlich der Vergütung berücksichtigt. Damit wird denEmpfehlungen des Corporte Governance Kodex entsprochen.Kennzahlen der <strong>OHB</strong>-Aktie in EUR (Xetra)20122011 2010 2009Jahresschlusskurs 15,1511,40 16,60 11,20Jahreshöchstkurs 16,5017,45 18,34 11,35Jahrestiefstkurs 11,168,25 11,50 5,85Marktkapitalisierung (Ultimo) 265 Mio.199 Mio. 290 Mio. 196 Mio.Durchschnittlicher Tagesumsatz (Xetra + Parkett) 11.580 Stück 20.346 Stück 47.546 Stück 15.220 StückKurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) (Ultimo) 18,0414,62 30,18 11,66Ergebnis pro Aktie (EPS) 0,850,78 0,55 0,96Dividende pro Aktie 0,37*0,35 0,30 0,25Dividendenrendite (Ultimo) 2,44 %3,07 % 1,81 % 2,23 %* Vorschlag an die HauptversammlungAktionärsstruktur der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> zum 31.12.2012Aktienpool Fuchs(12.178.720 Stück)69,72 %29,82 %Freefloat(5.208.880 Stück)0,46 %Eigene Aktien(80.496 Stück)Grundkapital:17.468.096 Stück Aktien<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


<strong>OHB</strong>-Aktie45Impressionen des 9. Capital Market Days am 14. Februar 2013 in Bremen<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


46KonzernlageberichtKonzernlageberichtLagebericht für das Geschäftsjahr vom1. Januar 2012 bis zum 31. Dezember 2012632,7555,3453,3321,8223,3260,0185,7117,12005 20062007200820092010 20112012Konzern-Gesamtleistung über acht Jahre in Mio. EUR47 Geschäft und Rahmenbedingungen49 Geschäftsentwicklung54 Umsatz- und Auftragsentwicklung54 Ertragslage55 Vermögens- und Finanzlage55 Mitarbeiter56 Forschung und Entwicklung57 Qualitätsmanagement, Umweltmanagement,Datenschutz und Prozesse59 Nachtragsbericht59 Prognosebericht60 Internes Kontroll- und Risikomanagement61 Chancen- und Risikobericht63 Vergütungsbericht63 Abhängigkeitsbericht63 Angaben nach § 315 Abs. 4 HGB64 Erklärung zur Unternehmensführung


Konzernlagebericht47I. GESCHÄFT UND RAHMENBEDINGUNGEN1. HighlightsGesamtleistung steigt um 14 % auf EUR 633 Mio.Die Gesamtleistung des <strong>OHB</strong>-Konzerns ist im Berichtszeitraumum EUR 77 Mio. auf insgesamt EUR 633 Mio. gestiegen.Auftragsbestand steigt zum 31. Dezember 2012 um 57 %auf EUR 1.640 Mio.Der bereits in den Vorjahren hohe Auftragsbestand ist noch einmalsehr deutlich gestiegen auf insgesamt EUR 1.640 Mio. (Vorjahr:EUR 1.046 Mio.). Der Anstieg resultiert aus weiteren Akquisitionserfolgenbei Großprojekten. Für die Zukunft ist ein hohesMaß an Planungssicherheit gewährleistet und eine hohe operativeAuslastung in allen Unternehmens bereichen garantiert.EBIT weiterhin auf RekordniveauDas EBITDA erhöhte sich auf insgesamt EUR 46,1 Mio. (Vorjahr:EUR 43,1 Mio.) und auch das Betriebsergebnis (EBIT) entwickeltesich im Berichtszeitraum mit einem Anstieg auf EUR 31,0Mio. (Vorjahr: EUR 27,3 Mio.) sehr positiv. Der Konzernjahresüberschussnach Fremdanteilen lag bei EUR 14,8 Mio. (Vorjahr:EUR 13,5 Mio.) und das Ergebnis pro Aktie erreichte im GeschäftsjahrEUR 0,85 (verwässert und unverwässert), nachEUR 0,78 im Vorjahr.2. Gesamtwirtschaftliche RahmenbedingungenIm vergangenen Jahr ist die deutsche Wirtschaftsleistung, dasBruttoinlandsprodukt (BIP), um 0,7 % gestiegen und damit wenigerstark als in den Vorjahren (3 % im Jahr 2011, 4,2 % im Jahr2010). Exporte tragen circa die Hälfte zu dem BIP bei, etwa einViertel der deutschen Arbeitsplätze hängen von der Exportwirtschaftab. Seit 2009 sind die Ausfuhren in Länder außerhalb derEU von 38 % auf 43 % gestiegen.Die Zahl der Arbeitnehmer mit Wohnort im Inland ist imVergleich zum Vorjahr um 1 % gestiegen und steigt damit imsechsten Jahr in Folge auf einen neuen Höchststand. Im Jahr2012 waren 41,5 Mio. in Deutschland lebende Personen erwerbstätig.Die Zahl der Selbstständigen erhöhte sich leicht um6.000 auf 4,55 Mio. Neben dieser positiven Entwicklung desArbeitsmarktes ging die Inflationsrate leicht gegenüber demVorjahr zurück; sie betrug 2012 in Deutschland 2,0 %, im Vorjahrwaren es 2,3 %.3. Branchenwirtschaftliche Rahmenbedingungena) RaumfahrtDas internationale Umfeld für die Raumfahrt hat sich positivweiterentwickelt, allerdings in den verschiedenen Regionender Welt und Europa unterschiedlich stark ausgeprägt. Aufgrundder Langfristigkeit der Programme und Projekte hatdie gesamtwirtschaftliche Entwicklung der einzelnen Volkswirtschaftennur begrenzte Auswirkungen auf die laufendenProjekte.Während in Europa die Programme der Europäischen Weltraumorganisation(ESA) und der Europäischen Union (EU) weiterhindurch ihre langfristigen Planungshorizonte eine stabileEntwicklung sicherstellten und stellen, haben die USA in denvergangenen Jahren zum Teil drastische Einschnitte in dieErgebnis pro AktieEntwicklung über acht Jahre in EUR1,000,960,900,800,700,600,720,810,840,610,550,780,850,500,400,300,200,1002005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


48KonzernlageberichtBudgets der NASA und anderer Organisationen, die potenzielleAuftraggeber von Raumfahrtprojekten sind, vorgenommen. DieRaumfahrtaktivitäten der Russischen Föderation haben nachzwei Jahrzehnten der Unklarheit über die weitere Entwicklungwieder eine Perspektive erhalten, flankiert durch eine radikaleKonsolidierung und Erneuerung in der russischen Raumfahrtindustrie.Die russische Regierung hat weitreichende Maßnahmenund deutliche Budgetanhebungen angekündigt. Unverändertambitioniert treiben China, Indien, Südkorea, die Türkeiund Brasilien ihre Programme zum Aufbau nationaler Raumfahrt-Kompetenzund -Infrastruktur voran.Zu den besonderen Höhepunkten der Raumfahrt im Jahr2012 zählen die Landung der amerikanischen Marsmission„Curiosity“ und der Erstflug der ersten kommerziell betriebenenRaumkapsel „Dragon“ der US-Firma SpaceX. In Europawaren dabei von besonderer Bedeutung der erste Start derneuen Vega-Rakete von Europas Weltraumbahnhof Kourou, derStart von zwei weiteren Galileo*-Satelliten aus dem In-OrbitVerification (IOV)-Programm, und der Start des dritten ATV„Edoardo Amaldi“ mit einer Ariane-5-Rakete zur Versorgung derInter nationalen Raumstation (ISS) und deren Bahnkorrektur.Die europäische Raumfahrt war 2012 wesentlich auf die Entscheidungender ESA-Ministerratskonferenz in Neapel am 20.und 21. November 2012 und die Erstellung des EU-Haushalts fürdie Jahre 2014 bis 2020 fokussiert. Beide Ereignisse stellen einewichtige Weichenstellung für die Zukunft der europäischenRaumfahrt dar. Zu beider Vorbereitung gab es zahl reiche Konsultationenzwischen Industrie, Organisationen und Regierungseinrichtungen,sowohl national, bilateral als auch europaweit,in die auch <strong>OHB</strong> intensiv mit eingebunden war. Die getroffenenEntscheidungen stellen eine sehr gute Basis für die zukünftigeEntwicklung der europäischen Raumfahrt in den nächsten Jahrendar, aus denen sich ein enorm hohes Chancen potenzial für<strong>OHB</strong> ableiten lässt, verlangen aber auch mittel- und langfristigeAnpassungen. Als Firmengruppe mit ihrem Schwerpunkt inDeutschland ist dabei besonders hervorzuheben, dass Deutschlandseine Beiträge weiter gesteigert hat und jetzt der größteBeitragszahler der ESA wurde, während zahlreiche andere Länderihr Budget nur gehalten und zum Teil auch verringert haben.Das auf der ESA-Ministerratskonferenz beschlossene Gesamtvolumenliegt bei gut EUR 10 Mrd. Besonders hervorzuhebensind die positiven Entscheidungen für sowohl die Ariane 5 MEals auch für die Ariane 6, außerdem für das neue Projekt „Electra“,einen voll elektrisch angetriebenen Satelliten auf Basis der<strong>OHB</strong> <strong>System</strong> SmallGEO-Plattform.Die EU-Raumfahrtaktivitäten gehen mit einen Budget vorschlagvon EUR 6,3 Mrd. für das Satellitennavigations programmGalileo* und EUR 3,8 Mrd. für das ErdbeobachtungsprogrammKopernikus (früher GMES genannt) in die nächsten Genehmigungsphasen.In Deutschland ist im Jahr 2012 das nationale Raumfahrtbudgetund der deutsche Anteil an den ESA-Programmen wiegeplant leicht erhöht worden. Bereits im Dezember 2010 veröffentlichtedie Bundesregierung, vertreten durch das Bundeswirtschaftsministerium(BMWi), die Ziele und Eckdaten ihrernationalen Raumfahrtstrategie.Das Bundesverteidigungsministerium (BMVg) hat im Jahr2012 die Beschaffung eines SAR-Lupe-Nachfolgesystems ausgeschrieben.Die Auftragsvergabe ist für 2013 vorgesehen.In Italien, dem nach Deutschland für den <strong>OHB</strong>-Konzern zweitwichtigstenMarkt, genießen die Raumfahrtaktivitäten trotz desinsgesamt weiterhin schwierigen konjunkturellen Umfelds auchweiterhin einen hohen Stellenwert, da u. a. Forschungsaktivitätengerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zur Schaffung hochwertigerArbeitsplätze beitragen sollen. Darüber hinaus gilt dieRaumfahrt als eine der technologisch anspruchsvollen Branchen,in denen Italien innerhalb Europas gut positioniert ist.Auf dem Markt für Raketenstarts ist weiterhin eine stabileNachfrage zu verzeichnen. Der nachhaltige technische Erfolgdes Ariane-5-Programms mit nunmehr insgesamt 43 Starterfolgenin Folge wird hoffentlich auch im Jahr 2013 zu einerzuverlässigen Startkadenz bei Arianespace führen.b) LuftfahrtDer Luftfahrtmarkt ist im Jahr 2012 weiter gewachsen. Sowohlim Bereich der Passagierflüge als auch im Frachtverkehr sinddie Anzahl der Flüge und die Kapazitätsauslastungen weiterangestiegen. So sind z. B. die im Jahr 2012 durchschnittlich proMonat geflogenen Revenue Passanger Kilometer (RPK) umrund 17 % gegenüber dem Jahr 2007 gestiegen. Alleine im Jahr2012 hat sich ein durchschnittliches Marktwachstum von 5,3 %gegenüber dem Vorjahr eingestellt.Der europäische Flugzeughersteller Airbus hat für das Jahr2012 mit 588 Flugzeugen an 89 Kunden (davon 17 Neukunden)einen Unternehmensrekord an Neuauslieferungen realisiert, gegenüber 534 Flugzeugen im Gesamtjahr 2011. Auch der USamerikanischeKonkurrent Boeing kann mit ähnlichen Erfolgsmeldungenaufwarten, dort konnte die Neuauslieferungsrate umrund 26 % auf 601 Flugzeuge im Jahr 2012 gesteigert werden.Airbus verzeichnete im Jahr 2012 914 Neubestellungen undstellte mit 4.682 Flugzeugen im Wert von USD 638 Mrd. einenbranchenweiten Rekord beim Auftragsbestand auf. Boeingkonnte 2012 sogar 1.203 Neubestellungen verbuchen und weistin seinem Auftragsbestand nunmehr 4.373 Verkehrsmaschinenaus. Diese Zuwachsraten verbunden mit den weitergehendpositiven Entwicklungsprognosen für die Entwicklung des Luftfahrtmarkteswerden sich weiterhin positiv auf die Umsätze derLuftfahrtzulieferindustrie auswirken.4. Organisatorische und rechtliche Struktur des KonzernsDer Raumfahrt- und Technologiekonzern <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> vereint Aktivitätenaus verschiedenen Hochtechnologiebereichen. Nebenden Raumfahrtaktivitäten bildet insbesondere das Geschäft inder Flugzeugzuliefererindustrie einen weiteren Schwerpunkt.Die einzelnen Tochtergesellschaften bewahren trotz dernotwendigen Vorgaben der Obergesellschaft ihre Individualität* siehe Glossar<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Konzernlagebericht49und Unternehmenskultur auch im Konzernverbund. Die <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong>besitzt selbst kein operatives Geschäft, unterstützt die Untergesellschaftenaber bei Vertriebsaktivitäten und nimmt somitdie Funktion einer aktiven Holdinggesellschaft wahr.Unter dem Dach der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> bestehen die beiden Unterneh mensbereiche:„Space <strong>System</strong>s“Der Fokus dieses Unternehmensbereichs liegt in der Entwicklungund Umsetzung von Raumfahrtprojekten. Das bedeutetinsbesondere die Entwicklung und die Fertigung von erdnahenund geostationären Satelliten für Navigation, Wissenschaft,Kommunikation, Erd- und Wetterbeobachtung und Aufklärunginklusive der wissenschaftlichen Nutzlasten. In der BemanntenRaumfahrt liegen die Schwerpunkte bei Projekten für die Ausstattungund den Betrieb der Internationalen Raumstation ISS.Im Bereich Exploration werden Studien und Konzepte für dieErforschung unseres Sonnensystems mit den SchwerpunktenMond, Asteroiden und Mars erarbeitet. Auf klärungssatellitenund breitbandige Funkübertragung von Bildaufklärungsdatensind Kerntechnologien für die Anwendungsbereiche Sicherheitund Aufklärung.„Aerospace + Industrial Products“Der Schwerpunkt dieses Unternehmensbereichs liegt in derFertigung von Produkten für die Luft- und Raumfahrt sowie fürandere Industriebereiche. Hier hat sich <strong>OHB</strong> als bedeutenderAusrüster für Aerospace-Strukturen in der Luft- und Raumfahrtpositioniert und ist u. a. größter deutscher Zulieferer für dasAriane-5-Programm sowie etablierter Hersteller sensitiver Bauteilefür Flugtriebwerke. Darüber hinaus ist <strong>OHB</strong> als erfahrenerAnbieter von mechatronischen <strong>System</strong>en für Antennen und Teleskopean mehreren Großprojekten für Radioteleskope beteiligt.Telematiksysteme von <strong>OHB</strong> unterstützen weltweit die Logistikdurch effiziente Transportsteuerung und Sendungsverfolgung.II. GESCHÄFTSENTWICKLUNGDie sehr positive Entwicklung des <strong>OHB</strong>-Konzerns bei Umsatz,Gesamtleistung, EBITDA und EBIT hat sich auch im Geschäftsjahr2012 fortgesetzt. Die Gesamtleistung konnte von rund EUR555 Mio. im Vorjahr um 14 % auf rund EUR 633 Mio. gesteigertwerden. Der Umsatz erhöhte sich um 11 % auf rund EUR 616Mio., nach EUR 556 Mio. im Vorjahr.Die Gründe für die erfolgreiche Entwicklung und die heutigehervorragende Positionierung der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> in der Raumfahrtbranchesind vielfältig. Zum einen sind die derzeitigen günstigenRahmenbedingungen zu nennen. Raumfahrt ist eine technologischeSchlüsselindustrie, die in Europa mit den <strong>OHB</strong>-Stand ortenin Deutschland, Italien, Schweden, Belgien und Luxemburg ihrepolitische Beachtung hat.Ein weiterer Grund ist, dass Raumfahrt heute immer stärkernutzerorientiert wird und aus dem Alltag nicht mehr wegzudenkenist. Dieser Wandel ist auch die Basis für die kommerzielleRaumfahrt mit ihrer Forderung nach kostengünstigen Satellitenfür Kommunikation, Navigation oder Erdbeobachtung.1. Unternehmensbereich „Space <strong>System</strong>s“Im Unternehmensbereich „Space <strong>System</strong>s“ zeichnet sich dieGeschäftstätigkeit im Wesentlichen durch langfristig angelegteProjekte zumeist öffentlicher Auftraggeber aus. Durch den sehrhohen Auftragsbestand von EUR 1.366 Mio. (31. Dezember 2012)und das breite Projektakquisitionspotenzial ergibt sich einehohe Planungssicherheit über mehrere Jahre hinweg und einstetiges Wachstum.a) Erdbeobachtung und AufklärungDas von <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> entwickelte und gebaute SAR-Lupe- <strong>System</strong>mit seinen fünf Radarsatelliten, den dazugehörenden Bodenanlagenund dem deutsch-französischen Aufklärungs satelli tenverbundaus den Satellitensystemen SAR-Lupe (Radarbilder)und Helios 2 (Optische Bilder) läuft weiterhin sehr stabil undzur höchsten Zufriedenheit des Auftraggebers (Bundesamt fürAusrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr(BAAINBw – vormals BWB)) und der deutschen Streitkräfte. Mitdiesem <strong>System</strong> steht der Bundeswehr nach wie vor ein hochmodernesund leistungsfähiges Radar-Satellitenaufklärungssystembis zur Einführung des Nachfolgesystems SARah, dieim Jahr 2018/2019 geplant ist, zur Verfügung.Für das SAR-Lupe-Nachfolgesystem SARah mit deutlichgesteigerten Leistungsdaten hat <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> ein weiterentwickeltesKonzept erarbeitet. Auf die im Sommer 2012 erfolgteAusschreibung antwortete <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> mit der Abgabe einesAngebots im November 2012. Derzeit wird das Angebot ausgewertet.Mit einer Vergabe wird im zweiten/dritten Quartal 2013gerechnet.Das nationale optische Erdbeobachtungsprogramm EnMAP(Environmental Mapping and Analysis Program) ist weiter ineiner kritischen Phase. Gemeinsam mit dem Auftraggebermussten prinzipielle physikalisch-technische Fragen geklärtwerden, wodurch sich dieses Programm weiter verzögern wird.Mit seinen neuartigen Hyperspektralsensoren dient der UmweltsatellitEnMAP primär der Zustandscharakterisierung undÜberwachung unseres Planeten. Er stellt ein zukunftsweisendes<strong>System</strong> dar, das für viele neue Anwendungsbereiche einsetzbarsein wird.Am 26. April 2012 wurde der Vertrag zwischen <strong>OHB</strong> <strong>System</strong>und Thales Alenia Space für die Entwicklung und den Bau derdritten Generation europäischer Wettersatelliten MTG (MeteosatThird Generation) unterzeichnet. Mit einem Auftragsvolumenvon über EUR 750 Mio. bei rund EUR 1,26 Mrd. Gesamtvolumenkonnte sich der <strong>OHB</strong>-Konzern wesentliche Anteile an diesemvon der ESA und EUMETSAT beauftragten europäischen Infrastrukturprojektsichern. Im <strong>OHB</strong>-Paket enthalten sind sechs<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


50KonzernlageberichtSatellitenplattformen, zwei Nutzlasten von Kayser-Threde mitsogenannten Infrarot-Soundern und die Integration dieser Nutzlastenmit zwei der Plattformen zu kompletten Satellitensystemen.Die vier weiteren Plattformen werden an Thales AleniaSpace nach Frankreich geliefert, wo sie die Basis für die sogenanntenImager-Satelliten bilden werden. Kayser-Threde liefertdaneben auch die Teleskope für die vier Imager-Satelliten.Ein Industriekonsortium unter Führung von <strong>OHB</strong> <strong>System</strong>hat mit der Definitionsphase der Umweltsatellitenmission„Carbon Sat“ im Auftrag der Europäischen WeltraumorganisationESA begonnen. In der 20-monatigen Studie wird <strong>OHB</strong><strong>System</strong> sowohl die Untersuchungen über die Gesamtmissionals auch über den Satelliten als Hauptauftragnehmer führen.Das Auftragsvolumen dieser Studie beträgt EUR 2,5 Mio.„CarbonSat“ ist Kandidat für die achte wissenschaftliche Erderkundungsmission(8th Earth Explorer Mission) im Rahmendes ESA „Earth Observation Envelope“-Programms (EOEP).„CarbonSat“ würde auf seiner Mission global zuverlässigeDaten über den Ausstoß und die Konzentration von den zweiTreibhausgasen Kohlendioxid und Methan in der Erdatmosphäresammeln und zur Auswertung bereitstellen.Der TechnologieErprobungsTräger TET-1, der von Kayser-Threde im Auftrag des Deutschen Zentrums für Luft- undRaumfahrt (DLR) entwickelt und gebaut wurde, wurde am 22.Juli 2012 planmäßig vom russischen Weltraumbahnhof Baikonurmit einer Sojus/Fregat-Trägerrakete in den Weltraum transportiert.Die Phase der orbitalen Inbetriebnahme wurde erfolgreichabgeschlossen. Der TechnologieErprobungsTräger TET-1ist Kernelement des OOV-Programms (On-Orbit-Verifikation)des DLR und dient der Verifikation von am Boden geprüftenProdukten im All.Zwischen der CGS S.p.A. und der italienischen RaumfahrtagenturASI ist ein Vertrag über die Definitionsphasen A und B1für die Realisierung des Erdbeobachtungssatelliten OPSIS(OPtical <strong>System</strong> for Imaging and Surveillance) unterzeichnetworden. Das Auftragsvolumen beträgt EUR 13,5 Mio. Die vonder italienischen Raumfahrtagentur ASI initiierte MissionOPSIS hat das Hauptziel, ein operatives <strong>System</strong> zur hochauflösendenoptischen Erdbeobachtung bereitzustellen. Dazu sollenim Rahmen der Projektphasen A/B1 die notwendigen Technologienin Italien entwickelt und qualifiziert werden. CGS ist fürdiese Mission als Hauptauftragnehmer ausgewählt worden undwird ein Konsortium aus italienischen mittelständischen Unternehmenfederführend leiten. Der Start des Satelliten (Startgewicht800 kg) ist für das Jahr 2016 vorgesehen.Damit ist <strong>OHB</strong> in der Erd- und Wetterbeobachtung und Aufklärungmit einem breiten Produktspektrum vom Radarsatellitenbis hin zu optischen Beobachtungssatelliten vertreten.b) KommunikationBei <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> hat die Fertigung des Hispasat-<strong>AG</strong>1-Satellitenfür den kommerziellen spanischen SatellitendienstleisterHispasat begonnen. Hier wird die neue von <strong>OHB</strong> entwickelteSmallGEO-Plattform direkt für ein kommerzielles <strong>System</strong>eines Satellitenbetreibers eingesetzt. Der Satellitenstart istfür Ende 2014 vorgesehen.Die ESA hat die SmallGEO-Plattform ebenfalls als Basis fürden europäischen Datenrelais-Satelliten (EDRS-C) im Rahmendes ARTES-7-Programms ausgewählt. <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> ist damitLieferant für diesen Satelliten an den Satellitenbetreiber AstriumSatellite Services, der ihn betreiben wird. Die Entwicklungsarbeitensind in vollem Gang. Die Erweiterung des SmallGEO-Konzepts zum spezialisierten Datenrelais- Satelliten für höchsteDatenübertragungsraten zwischen Satelliten ist ein wichtigesneues strategisches Segment im zivilen wie auch im militärischenMarkt.Gesamtleistung nach Unternehmensbereichen vor Konsolidierung und Holding2012 in Mio. EUR231,7Aerospace +Industrial ProductsSpace <strong>System</strong>s409,1<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Konzernlagebericht51Diese von <strong>OHB</strong> entwickelte Plattform wurde vom DLR auch alsBasis für eine nationale Telekommunikationsmission „HeinrichHertz“ festgelegt. Die <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> ist am 9. Mai 2012 vomRaumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft- undRaumfahrt (DLR) mit der <strong>System</strong>führerschaft einer nationalenTelekommunikationsmission „Heinrich Hertz“ und der Entwicklungdes dazugehörigen Satelliten beauftragt worden. Dergezeichnete Vertrag hat ein Volumen von rund EUR 11 Mio. undumfasst die Arbeiten für die Vordefinition aller Mis sionselemente.Die Ergebnisse dieser Definitionsphase dienen dannals Basis für den anschließenden Bau und Test des Satelliten,der separat beauftragt wird und 2016 seinen Betrieb aufnehmensoll. „Heinrich Hertz“ dient zum einen der Über prüfung neuartigerTechnologien der Satellitenkommunikation unter realenEinsatzbedingungen und damit der Sicherstellung nationaler<strong>System</strong>kompetenz bei geostationären Kommunika tions satellitenund soll zum anderen eine Kommunikations nutzlast für dieBundeswehr mitführen.2012 haben die ersten Studien und Analysen zu „Electra“,dem sogenannten All Electric Spacecraft, begonnen. DieseSatelliten werden keinen chemischen Treibstoff mehr mit sichführen und dadurch deutlich leichter. Dies senkt einerseits dieStartkosten und erlaubt es andererseits, die Nutzlast deutlichzu vergrößern. Damit hat dieser Satellitentyp das Potenzial, beikommerziellen als auch institutionellen Satellitenbetreiberndie Wirtschaftlichkeit ihres Satellitenbetriebs signifikant zuerhöhen. Allerdings dauert der Transfer des Satelliten in seinefinale geostationäre Bahn mehrere Monate. Es herrscht weltweitein sehr hohes Interesse an Satelliten dieser Bauart. InEuropa ist <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> Pionier dieser Technologie.Der von LuxSpace Sàrl gebaute Satellit „VesselSat2“ ist am9. Januar 2012 vom chinesischen Startplatz Tajyuan an Bordeiner Trägerrakete vom Typ „Langer Marsch 4B“ in einen polarenOrbit gestartet worden. Er ist der zweite Satellit des Paares nachdem im November 2011 erfolgreich gestarteten „VesselSat1“.Der rund 28 Kilogramm leichte Satellit wurde von LuxSpace innur einem Jahr fertiggestellt. VesselSat1 und 2 sind in das bestehendeORBCOMM (OG2)-<strong>System</strong> zur satellitengestütztenÜberwachung von Automatic Identification <strong>System</strong> (AIS)-Dateneingebunden. LuxSpace liefert der European Maritime SafetyAgency (EMSA) AIS-Daten, die von „VesselSat1 und 2“ erhaltenwerden, für die Schiffs ortung und andere maritime NavigationsundSicherheitszwecke in bestimmten Regionen der Welt. Dazuhat LuxSpace einen mehrjährigen Rahmenvertrag mit der EMSAabgeschlossen. Die Vertragssumme für das erste Jahr beläuftsich auf bis zu EUR 500.000.c) NavigationNachdem <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> am 7. Januar 2010 von der EU und derESA für den Bau und Test von 14 Satelliten für das Galileo*-FOC(Full Operational Capability)-Raumsegment mit einem Auftragsvolumenvon EUR 566 Mio. ausgewählt wurde, hat am2. Februar 2012 <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> einen weiteren Vertrag über dieLieferung von zusätzlichen acht Galileo*-FOC-Satelliten mit derEU/ESA unterzeichnet. Der zusätzliche Vertragswert beträgtrund EUR 256 Mio.2012 sind die zum Bau notwendigen Anlagen fertiggestelltund ist mit der Serienfertigung der Satelliten begonnen worden.Dazu wurde auch die neue Integrationshalle (Galileo*-Halle) inBetrieb genommen. Zum Ende des abgelaufenen Jahres war dererste der Satelliten bereits weitgehend fertiggestellt und fürweitere sechs Satelliten wurde der Bau begonnen. Die Fertigungder Galileo*-FOC-Satelliten erfolgt nach einem Inselprinzip, dasAuftragsbestand der Unternehmensbereicheam 31.12.2012 in Mio. EURAuftragsbestand gesamt 1.639,7273,8Aerospace +Industrial ProductsSpace <strong>System</strong>s1.365,9<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012* siehe Glossar


52Konzernlageberichtes erlauben wird, Satelliten in einer Kadenz von circa fünf bissechs Wochen aus zuliefern. Der Transport des ersten Satellitenzum Testzentrum der ESA ist für April 2013 geplant. Der Start derersten beiden <strong>OHB</strong>-Satelliten ist im dritten Quartal 2013 durchdie ESA vorgesehen.d) Erforschung des WeltraumsIm Rahmen des ESA-Programms ExoMars 2016 entwickelt undbaut <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> die Mechanik-, Struktur-, Thermal- und Antriebssubsystemedes sogenannten Carrier/Orbiter. Bei diesereuropäischen Mission zum Planeten Mars ist <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> Mitgliedim Team von Thales Alenia Space. Nach dem Rückzug derNASA aus der Kooperation mit der ESA ist die russische RaumfahrtagenturROSCOSMOS neuer Partner der ESA für ExoMarsgeworden.Der Satellit LARES (Laser Relativity Satellite), der durchCGS S.p.A. als Hauptauftragnehmer entwickelt wurde, starteteam 13. Februar 2012 im Rahmen des Jungfernflugs der TrägerraketeVega erfolgreich von Kourou, Französisch-Guayana, insWeltall. Es handelt sich bei LARES um eine nationale Missionder italienischen Raumfahrtagentur ASI. Hauptziel ist die Überprüfungder Einstein’schen Allgemeinen Relativitätstheoriedurch das internationale Netzwerk Laser Ranging Service(LRS). Das Gewicht von LARES beträgt rund 400 Kilogramm.e) Wissenschaftliche Raumfahrt und Robotik<strong>OHB</strong> <strong>System</strong> war auch 2012 an mehreren Studien im Rahmen dernächsten europäischen Wissenschaftsmissionen der ESA beteiligt.Damit etabliert sich <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> auch in diesem „klassischen“Raumfahrtsegment weiter. Der Fokus von <strong>OHB</strong> <strong>System</strong>liegt dabei speziell auf der Großmission JUICE (Mission zum Jupiterund seinen Monden), da hier die Erfahrungen aus dem Small-GEO-Programm optimal genutzt werden könnten. Die Auswahldurch die ESA und weitere Studien dazu sind vorgesehen.<strong>OHB</strong> Sweden ist von Astrium als Vertragspartner für dasLageregelungssystem (Attitude and Orbit Control <strong>System</strong> – AOCS)und das chemische Antriebssystem (Chemical Propul sion<strong>System</strong> – CPS) für die Solar-Orbiter-Mission zur detailliertenBeobachtung der Sonne ausgewählt worden. Das Gesamtvolumender beiden Verträge beträgt EUR 34,4 Mio.Der Solar-Orbiter ist die erste Mission im Cosmic VisionProgramm der ESA, mit der die Implementierungsphase eingeleitetwird (geplanter Start: 2017). Die Missionsdauer beträgtsieben Jahre. Der Solar Orbiter wird die Sonne und ihre Auswirkungenauf das Sonnensystem detailliert erforschen. Der SolarOrbiter ist ein Gemeinschaftsprojekt von ESA und NASA. DieNASA wird den Start zur Verfügung stellen und beteiligt sichweiter durch die Bereitstellung eines Instruments und einesSensors.f) Bemannte Raumfahrt<strong>OHB</strong> <strong>System</strong> unterstützt weiterhin die Arbeiten auf der InternationalenRaumstation ISS. In deren Umfang sind die Betreuungvon Experimenten als auch Wartungs- und Erhaltungsarbeitenan den von <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> entwickelten und geliefertenGeräten enthalten.Am 23. März 2012 hat eine Ariane-5-Trägerrakete das dritteAutomatische Versorgungsfahrzeug (Automated TransferVehicle = ATV) auf den Weg zur Internationalen Raumstationgebracht. Mit Komponenten für Träger und Nutzlast sind sowohldie MT Aerospace <strong>AG</strong> als auch die <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> <strong>AG</strong> erneutwesentlich an der Mission beteiligt.Bis 2014 sollen zwei weitere ATV-Missionen erfolgen, andenen MT Aerospace und <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> ebenfalls beteiligt seinwerden.EBITDAEntwicklung über acht Jahre in Mio. EUR5043,146,1403027,925,928,731,733,72019,31002005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012* siehe Glossar<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Konzernlagebericht53g) BodenstationenIm Oktober 2012 hatten die fünf SAR-Lupe-Radarsatelliten 25der 50 vereinbarten akkumulierten Betriebsjahre im Weltraumhinter sich. Alle fünf Satelliten sind in einem ausgezeichnetenZustand und es ist an ihrer Leistungsfähigkeit keine Alterungerkennbar. Der planmäßige SAR-Lupe-Betrieb endet Ende 2017und soll dann von SARah, dem Nachfolgesystem, übernommenwerden.2. Unternehmensbereich „Aerospace + Industrial Products“Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012 wurde eine Rekordzahl vonsieben Ariane-5-Trägern gestartet. Europa demonstriert damitweiterhin seine Führung im Markt der Startdienstleistungen.Das Konzernunternehmen MT Aerospace <strong>AG</strong> lieferte im Jahr2012 planmäßig sechs Flugsätze für die Ariane-5-Trägerrakete.Darüber hinaus wurden Komponenten für das europäische VersorgungsmodulATV ausge liefert, das im Jahr 2014 zum letztenMal startet. Die Weiterentwicklung eines neuen Oberstufentanksfür die zukünftige, leistungsstärkere Ariane 5 Mid-LifeEvolution, die 2017/2018 in Dienst gestellt werden soll, setzteMT Aerospace planmäßig fort.Das Geschäft mit Luftfahrtprodukten bei der MT Aerospace<strong>AG</strong> umfasste im Jahr 2012 im Wesentlichen die Produktion undLieferung von Frisch- und Abwassertanks für Airbus-Flugzeugesowie Leichtbaustrukturen für den Militärtransporter A400M.Aufgrund der stabilen Produktionsplanung von Airbus für denA400M wurde 2012 ein deutlicher Anstieg bei der Produktion realisiertund vier Shipsets an den Kunden ausgeliefert. 2013 werdendie Auslieferungen weiter auf insgesamt elf Shipsets steigen.Trotz Problemen bei der Entwicklung der Tanks für dasneue Airbus-Flugzeug A350 wurde die Qualifikation bezüglichder Vibrationstests in 2012 nahezu abgeschlossen.Die MT Mechatronics konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr2012 weitere elf Antennen für das Projekt ALMA an den KundenESO in Chile übergeben. Somit waren per Ende Dezember insgesamt17 von 25 Antennen ausgeliefert. Der Lieferauftrag fürdas 64-m-Radioteleskop SRT auf Sardinien wurde komplett abgeschlossen.Im Projekt ATST Hawaii wurde die Final Design-Phase mittlerweile bis auf wenige Restpunkte aus dem FinalDesign Review erfolgreich abgeschlossen. Das Projekt VLBISpanien konnte entsprechend der Planung vorangebracht werden.Von der Firma Toyo aus Japan erhielt die MT MechatronicsGmbH einen Auftrag über eine 13-m-VLBI-Antenne im Wert vonEUR 2,5 Mio. Hierbei handelt es sich um eine Antenne, welchebau gleich zu den VLBI-Antennen des Projekts in Spanien ist.Die Aerotech Peissenberg ist bei fast allen Triebwerksherstellernan neuen Triebwerksprojekten beteiligt und liefert fürviele Triebwerksprojekte Ersatzteile. Die strategische Beziehungzum größten europäischen Triebwerkshersteller Rolls-Roycekonnte 2012 durch den Abschluss mehrerer Rahmenverträge fürZulieferungen in verschiedensten Programmen weiter gefestigtwerden und ist ein wichtiger Faktor für die weitere Entwicklung.Insbesondere im Segment der rotierenden Bauteile nimmt ATPeine wichtige Rolle als strategischer Lieferant für Rolls-Royceein. ATP konnte im Jahr 2012 insgesamt Verträge und Aufträgemit einem erwarteten Volumen in Höhe von rund EUR 450,2 Mio.abschließen. Die wichtigsten Neuauftraggeber sind neben Rolls-Royce die Firmen Snecma und MTU Aero Engines.In der Telematiksparte konnten im Jahr 2012 trotz der weltweitgesunkenen Produktionsquote von Nutzfahrzeugen weiterhinrund 5.000 Telematikendgeräte an den StammkundenMAN ausgeliefert werden. Auch für das Jahr 2013 hält dieserTrend an und MAN hat bereits 6.500 Geräte bestellt.Die Entwicklung des neuen Lkw-Navigationssystems für denweltweit zweitgrößten Nutzfahrzeughersteller wurde nach mehr-EBITEntwicklung über acht Jahre in Mio. EUR30252020,417,518,720,822,727,331,01514,110502005 20062007 2008 2009 2010 20112012<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


54Konzernlageberichtjähriger Entwicklungszeit erfolgreich beendet und die Serienproduktionvorbereitet. Diese soll im Frühjahr 2013 beginnen.Die Entwicklung eines Batteriemanagementsystems fürLithium-Ionen-Batterien für die neue deutsche U-Boot-Generationwurde erfolgreich abgeschlossen. Die Erfahrungen ausdiesem Projekt werden in den kommerziellen Bereich überführt.<strong>OHB</strong> Teledata sieht hier in der Zukunft eine vielversprechendeGeschäftsperspektive, vor allen Dingen in den BereichenEnergietechnik und Warehouse Management.III. UMSATZ- UND AUFTR<strong>AG</strong>SENTWICKLUNGDie Gesamtleistung des <strong>OHB</strong>-Konzerns erhöhte sich im Geschäftsjahr2012 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um EUR77,4 Mio. bzw. 14 % auf EUR 632,7 Mio. Dabei hat sich insbesondereder Unternehmensbereich „Space <strong>System</strong>s“ mit einemAnstieg der unkonsolidierten Gesamtleistung um EUR 40,6 Mio.auf EUR 409,1 Mio. von bereits hohem Niveau weiter positiventwickelt. Der Umsatz des Konzerns erreichte EUR 616,0 Mio.(Vorjahr: EUR 555,7 Mio.).Im Unternehmensbereich „Space <strong>System</strong>s“ haben sich dieAuftragslage und das laufende Geschäft positiv entwickelt.Die unkonsolidierte Gesamtleistung betrug im Jahr 2012 EUR409,1 Mio. (Vorjahr: EUR 368,5 Mio.). Der unkonsolidierte Umsatzstieg auf EUR 396,0 Mio. (Vorjahr: EUR 363,1 Mio.). Diesepositive Entwicklung ist insbesondere auf die Fortschritte beiden Satellitenprogrammen zurückzuführen. Der hohe Auftragsbestandzum 31. Dezember 2012 von über EUR 1.365,85Mio. gewährleistet eine hohe Planungssicherheit über langeZeiträume und weiteres Wachstum.Die unkonsolidierte Gesamtleistung des Unternehmensbereichs„Aerospace + Industrial Products“ lag im Geschäftsjahr2012 mit EUR 231,7 Mio. um EUR 36,4 Mio. bzw. 19 % überdem Vorjahresniveau.Der Auftragsbestand des <strong>OHB</strong>-Konzerns lag zum Bilanzstichtagmit EUR 1.640 Mio. deutlich über dem Vorjahresniveau(Vorjahr: EUR 1.046 Mio.). Davon entfallen auf den Unter nehmensbe reich „Space <strong>System</strong>s“ EUR 1.365,9 Mio. (Vorjahr:EUR 615,2 Mio). Der Auftragsbestand im Bereich „Aerospace +Industrial Products“ betrug zum Bilanzstichtag EUR 273,8 Mio.(Vorjahr: EUR 431,0 Mio.).IV. ERTR<strong>AG</strong>SL<strong>AG</strong>EIm Berichtszeitraum erzielte der <strong>OHB</strong>-Konzern ein EBITDAvon EUR 46,1 Mio. (Vorjahr: EUR 43,1 Mio.) und ein EBIT von EUR31,0 Mio. (Vorjahr: EUR 27,3 Mio.). Der Gewinn nach Steuernund Fremdanteilen lag im Berichtsjahr bei rund EUR 14,8 Mio.(Vorjahr: EUR 13,5 Mio.). Der Gewinn pro Aktie erreichte imGeschäftsjahr 2012 EUR 0,85 nach EUR 0,78 im Jahr 2011.Bei einer konstanten EBIT-Marge wurden die Ergebniszieleder Jahresprognose 2012 erreicht bzw. leicht übertroffen. VorKonsolidierung veränderte sich das EBIT im Unternehmensbereich„Space <strong>System</strong>s“ von EUR 25,1 Mio. im Vorjahr auf EUR22,2 Mio. Die Abnahme dieser Kennzahl trotz gegenüber demVorjahr gestiegener Gesamtleistung ist durch eine Erhöhungder Position Materialaufwand und bezogene Leistungen zu erklären.Folglich ging die EBIT-Marge dieses Bereichs bezogenauf die unkonsolidierte Gesamtleistung gegenüber dem Vorjahrebenfalls zurück – sie verringerte sich von 6,81 % auf 5,43 %.Im Unternehmensbereich „Aerospace + Industrial Products“konnte eine überproportionale Steigerung des EBIT von EUR 2,2Mio. auf EUR 8,7 Mio. verzeichnet werden. Aufgrund einer signifikantenErhöhung der Gesamtleistung einhergehend mit derabsolut geringer gestiegenen Position Materialaufwand undEBIT der Unternehmensbereiche vor Konsolidierung und Holding2012 in Mio. EURSpace <strong>System</strong>s22,2Aerospace + Industrial Products 8,70 3 6 9 12 15 18 21 24<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Konzernlagebericht55bezogene Leistungen konnte eine EBIT-Marge von 3,8 % (Vorjahr:1,1 %) erzielt werden.Der <strong>OHB</strong>-Konzern weist im Jahr 2012 ein negatives Finanzergebnisvon EUR 7,0 Mio. (Vorjahr: EUR 7,8 Mio.) aus. Die darinenthaltenen sonstigen Finanzaufwendungen in Höhe von TEUR7.112 (Vorjahr: TEUR 7.241) bestehen im Wesentlichen aus denZinsaufwendungen für Pensionsrückstellungen in Höhe vonTEUR 4.242 (Vorjahr: TEUR 4.175). Der HGB-Einzelabschluss der<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> weist für das Geschäftsjahr 2012 einen Bilanzgewinn vonrund EUR 21,6 Mio. aus. Vorstand und Aufsichtsrat werden derHauptversammlung eine Dividende in Höhe von EUR 0,37 fürdas Jahr 2012 vorschlagen.V. VERMÖGENS- UND FINANZL<strong>AG</strong>EDie Bilanzsumme des <strong>OHB</strong>-Konzerns ist im Berichtszeitraum vonEUR 528,2 Mio. auf EUR 535,7 Mio. gestiegen. Die Investitionen imKonzern betrugen im Jahr 2012 EUR 21,6 Mio. (Vorjahr: EUR 15,5Mio.). Das Vorratsvermögen verringerte sich von EUR 89,0 Mio.auf EUR 82,4 Mio.; dem stehen erhaltene Anzahlungen in Höhevon EUR 110,4 Mio. (Vorjahr: EUR 122,4 Mio.) gegenüber.Die liquiden Mittel inklusive der kurzfristigen Wertpapierebetrugen zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2012 EUR 90,0 Mio.gegenüber EUR 94,4 Mio. im Vorjahr. Eine detaillierte Darstellungdes Cashflows findet sich im Konzernabschluss in der Kapitalflussrechnung.Der nach wie vor hohe Bestand an liquiden Mittelnversetzt den <strong>OHB</strong>-Konzern weiterhin in die Lage, alle wesentlichengeplanten Investitionen aus eigenen Mitteln zu finanzieren.Das Eigenkapital erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um EUR11,2 Mio. und betrug zum 31. Dezember 2012 insgesamt EUR124,8 Mio. (Vorjahr: EUR 113,6 Mio.). Die Eigenkapitalquote erhöhtesich damit zum Bilanzstichtag gegenüber dem Vorjahrvon 21,5 % auf 23,3 %.Die Pensionsrückstellungen in Höhe von EUR 82,3 Mio. zumEnde des Geschäftsjahres 2012 stellen weiterhin eine wesentlichePosition auf der Passivseite dar. Die langfristigen Finanzverbindlichkeitenin Höhe von EUR 43,8 Mio. resultieren imWesentlichen aus Kreditaufnahmen zur Projektfinanzierungder italienischen Konzerntochter CGS S.p.A. Den Forderungenaus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 199,2 Mio.(Vorjahr: EUR 186,7 Mio.) stehen Verbindlichkeiten aus Lieferungenund Leistungen in Höhe von EUR 98,5 Mio. (Vorjahr: EUR95,1 Mio.) gegenüber. Die Vermögens- und Finanzlage des <strong>OHB</strong>-Konzerns wird vom Vorstand der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> insgesamt als solidebewertet.VI. MITARBEITERIn mehreren Konzernunternehmen war im Jahr 2012 ein deutlichesWachstum der Belegschaft notwendig, um die Kundenprojektein quantitativer und qualitativer Hinsicht zu bedienen. Erfreulicherweiseverzeichneten insbesondere die schnell wachsendenKonzerngesellschaften einen starken Bewerbungszulauf,was den wachsenden Bekanntheitsgrad und die Attraktivität derGesellschaften auf dem gesamten europäischen Arbeitsmarkt indieser Branche widerspiegelt. Zum Ausgleich von Auslastungsunterschiedenerfolgten zusätzlich befristete und unbefristeteMitarbeitertransfers zwischen einzelnen Unternehmen. Die Anzahlder Mitarbeiter erhöhte sich zum 31. Dezember 2012 auf2.493 (Vorjahr: 2.352).Vermögensstruktur | Bilanzsumme zum 31.12.2012: EUR 536 Mio.in Prozent der BilanzsummeAktivaPassivaSachanlagen 13 % 23 % EigenkapitalÜbriges Anlagevermögen 12 % 15 % Rückstellungen für PensionenÜbrige langfristige Vermögenswerte 3 %18 %Übrige langfristige Verbindlichkeitenund RückstellungenLiquidität 17 %Übrige kurzfristigeVermögenswerte55 %44 %KurzfristigeVerbindlichkeiten<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


56KonzernlageberichtVII. FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<strong>OHB</strong> wendete im Berichtszeitraum für Forschung und Entwicklung(F+E) rund EUR 16,9 Mio. auf (Vorjahr: EUR 15,0 Mio.). DieFinanzierung der F+E-Aktivitäten erfolgt zu einem Teil aus Zuwendungen(in Höhe von EUR 5,6 Mio.) von Institutionen wie derEuropäischen Union, dem Bund oder den Bundesländern. DenRichtlinien der Europäischen Gemeinschaft entsprechend bewegtsich der Förderanteil jeweils in Abhängigkeit von derMarktnähe des Entwicklungsprojekts zwischen 25 % und 75 %.Im Bereich „Space <strong>System</strong>s“ lag ein besonderes Augenmerkauf Grundlagenentwicklungen in der Raumfahrt. Neben neuenund weiterentwickelten Technologien waren neuartige Missionskonzepte,wie z. B. niedrig fliegende Satellitenkonstellationen fürhöchstauflösende Erdbeobachtung, im Fokus der Entwicklungen.Ein weiteres Thema waren und sind Technologien imZusammenhang mit der Weiterentwicklung und Zukunftssicherungder SmallGEO-Plattform, gerade auch im Hinblick aufKunden aus dem kommerziellen Umfeld.Ein zentrales F+E-Thema kommt aus dem Bereich derRadartechnologien. Hier geht es darum, für das SAR-Lupe-Nachfolgesystem technologisch gerüstet zu sein.Im Unternehmensbereich „Aerospace + Industrial Products“wurden insbesondere folgende Entwicklungsarbeiten für neueProdukte, zur Produktpflege und zur Kostenreduzierung durchgeführt.Im Produktfeld Trägerkomponenten liegt der Schwerpunktauf Studien und Technologie-Entwicklungen für eine maßgeblicheBeteiligung an Entwicklung und Produktion in zukünftigenTrägerprogrammen. Für die Europäisierung der Vega-Oberstufewird ein neuer Oberstufentank auf Basis der robusten Diaphragma-Technologievorentwickelt. Eine Beauftragung durch dieESA für die Entwicklung wird im Geschäftsjahr 2013 erwartet.Für die zukünftige Ariane 6 laufen Studien und Prototypen-Entwicklungzu Struktur- und Tankkonzepten mit dem Schwerpunktauf kostengünstigen Herstellungstechnologien sowie der Herstellungvon Feststoffmotor-Gehäusen in Kompositbauweise.Im Produktfeld Satellitentanks wurde, basierend auf Erfahrungenbei der Alphabus-Tank-Entwicklung, die massenoptimierte Tankbauweise aus Metall-Liner und CFK-Überwicklungfür einen Xenon-Hochdrucktank für SmallGeo-Satelliten eingesetzt.Der Tank konnte termingerecht qualifiziert und geliefertwerden. Für den Markt derartiger Hochdrucktanks wurde einKonzept entwickelt, mit dem durch erhebliche Kostenreduktioneine gute Wettbewerbsposition erreicht werden kann.Im Produktfeld Luftfahrt gewinnt die Verwendung von Faserverbundwerkstoffen(CFK) zunehmend an Bedeutung. Vorteilhaftsind insbesondere das geringere Strukturgewicht beigleichzeitig höherer Festigkeit, die geringere Korrosionsanfälligkeitund die erhöhte Lebensdauer dieses Werkstoffs gegenüberden klassisch eingesetzten Aluminiumlegierungen. MT Aerospace<strong>AG</strong> arbeitet ständig an der Erhöhung ihrer Kompetenz inder Entwicklung und der Fertigung von CFK-Komponenten.Aerotech Peissenberg (ATP) ist mit unterschiedlichen Hochschulenund Universitäten an Forschungsprojekten beteiligt, umin der mechanischen Bearbeitung von schwer zerspanbarenWerkstoffen erarbeitete Vorsprünge zu halten. So hat die ATP einProjekt zur Überwachung von Prozessparametern an Zerspanungsmaschinendurchgeführt. Dies wird zunehmend vom Kundenzur Qualitätssicherung gefordert und wird künftig zu einemBestandteil der NADCAP-Zertifizierung. Ein weiteres Projekt beinhaltetedie Optimierung des Vorräumens und die Standzeitverbesserungdes Räumwerkzeugs im Rahmen des LuftfahrtforschungsprogrammsLufo 4 zusammen mit der RWTH Aachen. DieWeiterentwicklung der Bearbeitungsprozesse, Maschinen undAnlagen wird in enger Abstimmung mit den Maschinen- und Soft-MitarbeiterAnzahl der Mitarbeiter nachUnternehmensbereichen zum 31.12.2012 Mitarbeiter gesamt 2.493Holding51.363Aerospace +Industrial ProductsSpace <strong>System</strong>s1.125<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Konzernlagebericht57wareherstellern wirtschaftlich begutachtet und bei Bedarf umgesetzt.VIII. QUALITÄTSMAN<strong>AG</strong>EMENT, UMWELTMAN<strong>AG</strong>EMENT,DATENSCHUTZ UND PROZESSE1. Qualitäts- und UmweltmanagementDas Qualitätsmanagement und Umweltmanagement wird dezentralin den einzelnen Gesellschaften durchgeführt und überwacht.Für die <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> beobachtet <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> die Aktualität dererforderlichen Zertifizierungen zur Abstimmung ausgewählterEinzelprozesse und Nutzung von Synergieeffekten bei derenUmsetzung für folgende Einzelgesellschaften:• <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> <strong>AG</strong>, Bremen (D)• Kayser-Threde GmbH, München (D)• CGS S.p.A., Mailand (I)• LuxSpace Sàrl, Betzdorf (L)• Antwerp Space N.V., Antwerpen (B)• <strong>OHB</strong> Sweden AB, Stockholm (S)• MT Aerospace <strong>AG</strong>, Augsburg (D)• MT Mechatronics GmbH, Mainz (D)• Aerotech Peissenberg GmbH & Co. KG, Peissenberg (D)• <strong>OHB</strong> Teledata GmbH, Bremen (D)• megatel Informations- und Kommunikationssysteme GmbH,Bremen (D)• Telematic Solutions S.p.A., Mailand (I)Die rechtliche Verantwortung für die Umsetzung der Zertifikatsanforderungenin die produktbezogenen operativen Qualitätsprozesseverbleibt bei den Einzelgesellschaften.Die von den Zertifizierungsgesellschaften ausgestelltenZertifikate für das Qualitätsmanagement der Einzelunternehmenumfassen in Summe alle relevanten Prozesse für Vertrieb, Entwicklung,Beschaffung, Produktion und Betrieb von Produktender Luft- und Raumfahrt, der Umwelttechnik, der InformationsundKommunikationstechnologien sowie von Softwareproduktenund Softwaredienstleistungen.a) <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> <strong>AG</strong>EN 9100:2009 Qualitätsmanagementsystem (Luft- und Raumfahrt)basierend auf ISO 9001:2008 Qualitätsmanagementsystem<strong>OHB</strong> <strong>System</strong> ist zertifiziert für <strong>System</strong>führung, Entwicklung,Produktion und Betrieb für Produkte der Luft- und Raumfahrtsowie Aufklärungs- und Kommunikationstechnologien. DieseZertifizierung schließt die Aufnahme als Lieferant für die Luftfahrtindustriein die Lieferantenliste des BDLI sowie die Aufnahmein die weltweite OASIS-Datenbank der IAQG ein. DasZertifikat QS-3674 HH des Germanischen Lloyd hat eine Gültigkeitbis Mai 2015.AQAP 2110/-2210 (Militärische Produkte)Für die Erzeugung militärischer Produkte im Bereich Entwicklung,Produktion, Vertrieb und <strong>System</strong>führung in den BereichenLuft- und Raumfahrt, Aufklärung, Satelliten- und Kommunikationstechnologienbesteht eine gültige Zertifizierung durch dasBundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzungder Bundeswehr (BAAINBw) nach AQAP 2110 (NATO-Qualitätssicherungsanforderungenfür Entwicklung und Produktion) undAQAP 2210 (Qualitätssicherung Software). Das Zertifikat desBAAINBw ist vertrags- und produktbezogen gültig bis Mai 2015.b) Kayser-Threde GmbHISO 9001:2008 Qualitätsmanagementsystem(Basiszertifizierung)Kayser-Threde ist zertifiziert für Entwicklung, Herstellung undVertrieb von <strong>System</strong>en für Wissenschaft, Raumfahrt und industrielleAnwendungen. Das Zertifikat Nr. 41294186/6 der DEKRAhat eine Gültigkeit bis Juli 2015. In 2015 ist eine Zertifizierungnach EN 9100 geplant.ISO 14001:2004 UmweltmanagementDie Einhaltung der Umweltschutzbestimmungen auf Übereinstimmungmit der Norm wird durch einen Umweltmanagementbeauftragtenüberwacht; eine formelle Zertifizierung istnicht erforderlich.c) CGS S.p.A.ISO 9001:2008 Qualitätsmanagementsystem(Basiszertifizierung)CGS ist zertifiziert für Forschung, Entwicklung, Herstellungund Service von Hard- und Software für die Luft- und Raumfahrtund Bodenstationen für kommerzielle und wissenschaftlicheZwecke, Design, Herstellung, Vermarktung, Installationvon integrierten Sicherheitssystemen zur Videoüberwachungund Monitoring von festen Standorten und der Erbringung damitzusammenhängender Dienstleistungen. Das Zertifikat Nr. 869der Quaser Certificazioni umfasst die CGS-NiederlassungenMailand, Benevento, San Giorgio del Sannio und Tortona undhat eine Gültigkeit bis Februar 2015.d) LuxSpace SàrlISO 9001:2008 Qualitätsmanagementsystem(Basiszertifizierung)LuxSpace ist zertifiziert für Design, Entwicklung, Beschaffungund Vertrieb von Raumfahrtsystemen und zugehörigen Dienstleistungen.Das Zertifikat QS-4930 HH des Germanischen Lloydhat eine Gültigkeit bis Juni 2014.e) Antwerp Space N.V.ISO 9001:2008 Qualitätsmanagementsystem(Basiszertifizierung)Die Zertifizierung für ein Qualitätsmanagementsystem nachISO 9001:2008 wurde Anfang 2012 erfolgreich abgeschlossen.Das Zertifikat QS-8094 HH des Germanischen Lloyd hat eineGültigkeit bis Februar 2015.<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


58Konzernlageberichtf) <strong>OHB</strong> Sweden ABISO 9001:2008 Qualitätsmanagementsystem(Luft-/Raumfahrt und Verteidigung)Nach der Trennung von der Swedisch Space Corporation konntendie bestehenden Zertifikate nicht auf <strong>OHB</strong> Sweden übertragenwerden. Die daher notwendige Neuzertifizierung für ein Qualitätsmanagementsystemnach ISO 9001:2008 durch Intertek istfür Ende 2013 vorgesehen.g) MT Aerospace <strong>AG</strong>EN 9100:2009 Qualitätsmanagementsystem (Luft- und Raumfahrt)basierend auf ISO 9001:2008 QualitätsmanagementsystemMT Aerospace ist zertifiziert für Entwicklung, Produktion undTest von Komponenten und Subsystemen für die Raumfahrt,Luftfahrt und Verteidigung sowie für Industrieanwendungen.Diese Zertifizierung schließt die Aufnahme als Lieferant für dieLuftfahrtindustrie in die Lieferantenliste des BDLI sowie dieAufnahme in die weltweite OASIS-Datenbank der IAQG ein. DasZertifikat QS-8086 HH des Germanischen Lloyd hat eine Gültigkeitbis Februar 2015. Es bestehen gültige Genehmigungendurch das Luftfahrt-Bundesamt für Herstellung (LBA EASA Teil21, Hauptabschnitt A Abschnitt G) und Instandhaltung (LBAEASA Teil 145) von Luftfahrzeugen. Die Laufzeit dieser Zertifikate(DE.21G.0048; DE.145.0253) ist gekoppelt an die Laufzeitder EN 9100:2009.h) MT Mechatronics GmbHISO 9001:2008 Qualitätsmanagementsystem(Basiszertifizierung)MT Mechatronics ist zertifiziert für Beratung, Studien, Ausführungsplanung,Herstellung, Montage, Inbetriebnahme, <strong>System</strong>integrationund Service für Nachrichtenantennen, Radio- undoptische Teleskope, mechatronische Geräte für Forschungseinrichtungenund industrielle Anwendungen, Startanlagen fürdas europäische Raumfahrtprogramm. Das Zertifikat 455233QM08 der DQS hat eine Gültigkeit bis November 2015.i) Aerotech Peissenberg GmbH & Co. KGEN 9100:2009 Qualitätsmanagementsystem(Luft-/Raumfahrt und Verteidigung)basierend auf ISO 9001:2008 QualitätsmanagementsystemAerotech Peissenberg (ATP) ist zertifiziert für die Herstellungvon Komponenten für Flugtriebwerke ziviler und militärischerAnwendung und Industriegasturbinen sowie mechanische Herstellunghochbelastbarer und komplexer Bauteile. Diese Zertifizierungschließt die Aufnahme als Lieferant für die Luftfahrtindustriein die Lieferantenliste des BDLI sowie die Aufnahmein die weltweite OASIS-Datenbank der IAQG ein. Das Zertifikat880113001 der DEKRA hat eine Gültigkeit bis Januar 2016.ISO 14001:2004 UmweltmanagementAerotech Peissenberg verfügt über ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem.Das Zertifikat 171212158 der DEKRA hateine Gültigkeit bis Dezember 2015.j) <strong>OHB</strong> Teledata GmbHISO 9001:2008 Qualitätsmanagementsystem(Basiszertifizierung)<strong>OHB</strong> Teledata ist zertifiziert für Vertrieb, Beschaffung, Entwicklung,Fertigung und Service von Produkten und Projekten derTelematik, Telekommunikation und des Batteriemanagements.Das Zertifikat QS-2276 HH des Germanischen Lloyd hat eineGültigkeit bis Juli 2014.ISO 14001:2009 Umweltmanagement<strong>OHB</strong> Teledata verfügt über ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem.Das Zertifikat EM-4595 HH des GermanischenLloyd hat eine Gültigkeit bis November 2014.k) megatel Informations- und Kommunikationssysteme GmbHISO 9001:2008 Qualitätsmanagementsystem(Basiszertifizierung)megatel ist zertifiziert für Vertrieb, Entwicklung und Servicevon Produkten und Projekten der Informationstechnologie. DasZertifikat QS-6080 HH des Germanischen Lloyd hat eine Gültigkeitbis Juli 2014.l) Telematic Solutions S.p.A.ISO 9001:2008 Qualitätsmanagementsystem(Basiszertifizierung)Telematic Solutions ist zertifiziert für Design, Produktion,Vertrieb und Service von Hard- und Software für Telematik-<strong>System</strong>e, Erfassung und Messung, Design, Herstellung, Vermarktung,Installation von integrierten Sicherheitssystemenzur Videoüberwachung und Monitoring von festen Standortenund der Erbringung damit zusammenhängender Dienstleistungen.Das Zertifikat Nr. 870 der Quaser Certificazioni hat eineGültigkeit bis Februar 2015.2. DatenschutzÜberprüfung nach dem Bundesdatenschutzgesetz (BDSG)Der Datenschutz gemäß aktuellem Bundesdatenschutzgesetzzum Schutz personenbezogener Daten wird in den deutschenUnternehmen durch die Datenschutzbeauftragten an den jeweiligenFirmenstandorten vertreten, die den zuständigen Landesdatenschutzbeauftragtenformell gemeldet sind. Die standortspezifischeUmsetzung der Datenschutzforderungen ist inHandbüchern und Prozessbeschreibungen beschrieben undwird durch die jeweiligen Datenschutzbeauftragten überwacht.3. Wichtige Prozessqualifikationen<strong>OHB</strong> <strong>System</strong> und CGS werden im Jahr 2013 die Qualifikationen fürLötprozesse für „Surface Mounted Devices (SMD)“ für weitere<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Konzernlagebericht59Bauteilefamilien, u. a. für FPGA mit 352 Anschlüssen nach ECSS(European Cooperation for Space Standardization), abschließen.Kayser-Threde hat ebenfalls in 2012 ein ergänzendes Qualifikationsprogrammfür weitere SMD-Bauteilfamilien durchgeführtund bestanden. Für einzelne Gehäuseformen wird in 2013noch ein Delta-Qualifikationsprogramm durchgeführt.Aerotech Peissenberg verfügt über NADCAP (NationalAerospace and Defense Contractors Accreditation Program)-zertifizierte Spezialprozesse in Luft- und Raumfahrt und Verteidigungmit Zertifikaten für Non-Destructive Testing (NDTFPI), Coatings (CT Flame- + Plasmaspray) und ConventionalMachining as a Special Process (CMSP Hole Making). DieseZulassungen werden aufrechterhalten und in 2013/2014 um dieProzesse Räumen, Drehen und Ätzen erweitert.REACH (Registration, Evaluation, Authorization and Restrictionof Chemicals)Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH)Seit dem 1. Juni 2007 besteht die Rechtsvorschrift der EUhinsichtlich des Managements chemischer Substanzen im EU-Raum für alle industriellen Erzeugnisse. Die wesentliche Kernforderungbesteht in der Registrierung und Überwachung vonGefahrstoffen von mehr als 0,1 Gewichtsprozent im Erzeugnis(gemäß Registrierung in der REACH-Datenbank).Alle <strong>OHB</strong>-Unternehmen sind sich dieser Registrierungspflichtbewusst und geben diese Forderung an ihre Unterauftragnehmerweiter. Für die Verwendung des Treibstoffs Hydrazinschließt sich <strong>OHB</strong> aktiv einer gemeinsamen Initiative dereuropäischen Raumfahrtindustrie zur Erlangung einer Ausnahmegenehmigungbei der EU für die weitere Verwendung an.Bis zur Zusammenlegung der REACH-Richtlinie mit derRoHS-Richtlinie (Restriction of the use of certain HazardousSubstances) zur Beschränkung der Verwendung bestimmtergefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten sind alleUnternehmen bestrebt, gefährliche Stoffe in ihren Elektronikproduktenzu vermeiden. Hierbei handelt es sich um die Stoffe,die bereits bei der Materialauswahl für Raumfahrtproduktenach ECSS vermieden werden.IX. NACHTR<strong>AG</strong>SBERICHTZwischen dem Bilanzstichtag und der Erstellung des Geschäftsberichts 2012 gab es keine wesentlichen berichtspflichtigenEreignisse.X. PROGNOSEBERICHTDer <strong>OHB</strong>-Konzern wird auch im laufenden Geschäftsjahr 2013weiter auf Wachstumskurs bleiben.1. Unternehmensbereich „Space <strong>System</strong>s“Im Unternehmensbereich „Space <strong>System</strong>s“ liegen für 2013 unddie Folgejahre die Schwerpunkte in der weiteren erfolgreichenUmsetzung der Projekte Galileo*, Hispasat <strong>AG</strong>1, EDRS-C,Meteosat Third Generation und EnMAP.Die Studien zu dem neuen Konzept für geostationäre Satelliten„Electra“ werden weitergeführt. Parallel dazu laufen dieVerhandlungen mit dem späteren potenziellen Betreiber.Die ESA führt das Programm ExoMars konsequent weiter.Dazu erwartet <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> bis Mitte des Jahres den endgültigenAuftrag für den Carrier/Orbiter der Teilmission 2016. Verhandlungenfür den Carrier der Mission 2018 sind im Gange.Von zentraler strategischer Bedeutung ist die erfolgreicheAkquisition des Programms SAR-Lupe-Nachfolge SARah. DasAngebot dazu wurde im November 2012 abgegeben. Mit derAuftragsvergabe wird im zweiten/dritten Quartal 2013 gerechnet.Zu den Themengebieten der ESA-Erdbeobachtungs- undWissenschaftsmissionen werden 2013 eine Reihe von Ausschreibungen,wie auch die Beauftragung weiterer Studien, z. B.zu METOP, JUICE etc., erwartet. Je nach Programm ist geplant,hier als Haupt- oder Unterauftragnehmer anzubieten.CGS will im Rahmen der nationalen italienischen Programmeseine Rolle als zweiter Anbieter in Italien für Satellitenmissionensowohl im Bereich der wissenschaftlichen Forschungals auch bei der Fernerkundung ausbauen.Durch die budgetären Planungen der EU, der ESA und dernationalen Raumfahrtprogramme in Deutschland, in Italien sowieden weiteren <strong>OHB</strong>-Sitzländern sind weitgehend stabile Rahmenbedingungenund ausreichende Planungssicherheit gegeben.Mit den laufenden und avisierten Projekten und Programmenist die <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> im Geschäftsbereich Raumfahrtsysteme bestensgerüstet, das erreichte Niveau nachhaltig zu sichern underfolgreich weiter zu wachsen.2. Unternehmensbereich „Aerospace + Industrial Products“In der Raumfahrt sichert der vorhandene Auftragsbestand dieProduktion und Lieferung von Ariane-5-Komponenten bis zumEnde des Geschäftsjahres 2013. Eine Verlängerung der Produktionsaufträgeum weitere drei Jahre mit einer stabilen Produktionsratevon sechs Trägern pro Jahr ist in Endverhandlung.Die Bestellung des Startdienstleisters Arianespace wird imLaufe des Jahres 2013 erwartet.Langfristig ist die Weiterführung der Produktion der Ariane-5-Komponenten durch die 2009 begonnene Weiterentwicklungder Oberstufe zur Ariane 5 ME-Konfiguration gesichert. DieseKonfiguration wird bis in das nächste Jahrzehnt hinein genutztwerden.Im Raumfahrt-Entwicklungsgeschäft ist ein wesentlicherSchwerpunkt die Entwicklung des neuen kryogenen Oberstufentanks für die Ariane 5-ME, die 2015 abgeschlossen sein undab 2016 in die Serienproduktion gehen soll. Mit dieser Entwicklungwächst der Arbeitsanteil an der Ariane-Rakete geringfügig,da der Oberstufentank als geschlossene Einheit zur Integrationin die Stufe ausgeliefert wird.In der Luftfahrt wird bei der Produktion von Frisch- undAbwassertanks für Airbus durch eine Kadenzerhöhung der<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


60KonzernlageberichtModelle A320/321 ein leicht ansteigendes Geschäftsvolumenerwartet. Die Entwicklung der Wassertanks für den neuen AirbusA350 wird nach den eingetretenen Verzögerungen im zweitenQuartal 2013 abgeschlossen sein. Aus den Lieferungen derAir Inlet-/Outlet-<strong>System</strong>e für den Militärtransporter A400Msind in 2013 größere Serienumsätze mit steigender Tendenz inden Folgejahren vorhergesagt.Die Aerotech Peissenberg konnte im Jahr 2012 Neuverträgemit einem erwarteten Umsatzvolumen in Höhe von rund EUR400,2 Mio. verbuchen. Die wichtigsten Neuauftraggeber sind dieFirmen Rolls-Royce, Snecma und MTU Aero Engines. Die Vertragslaufzeitender Einzelverträge bewegen sich zwischen fünfund zehn Jahren, für die Aufträge bei dem Kunden Rolls-Roycewurden durchgehend Vertragslaufzeiten bis in das Jahr 2022verhandelt. Für den Antrieb CFM56 konnte sogar ein Vertrag bisProduktionsende (End of Type) abgeschlossen werden, was derAerotech über die nächsten Jahre ein solides Fundament anAuslastung sichert.Die Aufträge beinhalten die Fertigung von Komponentenaus den bestehenden Volumenprogrammen V2500 und CFM56(Antrieb der Boeing B737 und Airbus A320-Familie), dem Business-Jet-AntriebBR700 (Antrieb GeschäftsreiseflugzeugGulfstreamV), den Großtriebwerken Trent700 (Antrieb AirbusA330), GP7000 (Antrieb Airbus A380) und Trent800 (Antrieb fürdie Boeing B777) sowie dem militärischen Triebwerk F414(Antrieb Boeing F/A-18E/F Super Hornet). Darüber hinaus istdie Aerotech Peissenberg mit der Fertigung der ZukunftsprogrammeTrentXWB (Antrieb Airbus A350XWB) für den KundenRolls-Royce und LEAP-1A (Antrieb Airbus A320neo) für denKunden Snecma beauftragt worden. Das Triebwerk TrentXWBwurde bereits vor seiner Markteinführung über 1.000-mal verkauftund die LEAP-Triebwerksfamilie ist das Nachfolgeproduktder erfolgreichen CFM56-Familie, von der mehr als 20.000Triebwerke seit Markteinführung ausgeliefert wurden.Die vorstehend genannten, in 2012 abgeschlossenen Verträgebilden die Grundlage für das avisierte Umsatzwachstumder Aerotech Peissenberg im Geschäftsjahr 2013.In den Bereichen Antennen und Teleskope sichert der vorhandeneAuftragsbestand die Auslastung der vorhandenenRessourcen bis in das Geschäftsjahr 2013. <strong>OHB</strong> erwartet hiereine positive Geschäftsentwicklung. Dies setzt jedoch voraus,dass das Projekt ALMA in Chile zukünftig planmäßig verläuftund keine weiteren ungeplanten, außerordentlichen Ergebnisbelastungenauftreten. Positive Ergebniseinflüsse könnten sichaus Serviceaufträgen in den Projekten ALMA und SRT ergeben.Im Bereich der Telematikendgeräte hat <strong>OHB</strong> einen Rahmenvertragüber die Abnahme von circa 35.000 Bordcomputern inden nächsten vier Jahren mit einem großen Nutzfahrzeugherstellerabgeschlossen. Der Bereich der Batteriemanagementsystemesoll sich weiter zu einem Kernkompetenzbereichentwickeln. Weiterhin ver handelt <strong>OHB</strong> mit zwei Telekommunikationsanbieternüber die Abnahme von 5.000 Container-Tracking-Einheiten.3. Ausblick Konzern 2013/2014Für das Geschäftsjahr 2013 erwartet der Vorstand einen weiterenAnstieg der konsolidierten Gesamtleistung des <strong>OHB</strong>-Konzernsauf mehr als EUR 700 Mio., zu dem Wachs tum sollen beideUnternehmensbereiche mit einer gegenüber 2012 gesteigertenGesamtleistung beitragen. Die operativen ErgebnisgrößenEBITDA und EBIT sollen 2013 mit mehr als EUR 53 Mio. undmehr als EUR 36 Mio. die Vorjahreswerte ebenfalls übertreffen.Für das Jahr 2014 erwartet der Vorstand weiteres Wachstumbezogen auf die Unternehmenskennzahlen Gesamtleistung,EBITDA und EBIT. Der <strong>OHB</strong>-Konzern geht davon aus, dassdie Ergebnisgrößen im Bereich „Aerospace + Industrial Products“in den Jahren 2013 und 2014 weiter zulegen werden. Fürden Unternehmensbereich „Space <strong>System</strong>s“ erwartet derVorstand in den Jahren 2013 und 2014 eine kontinuierliche Weiterentwicklungder guten Ergebnisse aus dem Jahre 2012.Aufgrund des hohen Auftragsbestandes und des positiven Ausblicksfür die Jahre 2013 und 2014 gehen wir davon aus, dasssich die Vermögens- und Finanzlage weiterhin gut entwickelnwird. Der Vorstand weist bezüglich der zukunftsbezogenenAussagen darauf hin, dass die tatsächlichen Ergebnissewesentlich von den Erwartungen über die voraussichtlicheEntwicklung abweichen können.XI. INTERNES KONTROLL- UND RISIKOMAN<strong>AG</strong>EMENTDas Kontroll- und Risikomanagementsystem ist integralerBestandteil der Geschäfts-, Planungs-, RechnungslegungsundKontrollprozesse und wesentlicher Bestandteil des Führungssystems.Um betriebliche und technische Risiken bessereinschätzen und entsprechend agieren zu können, findet einestetige Überwachung der Vorlieferanten insbesondere durchdie Abteilungen Produktsicherung und Einkauf statt. Dasmonatliche bzw. quartalsweise Berichtswesen ist wesentlicherBestandteil des Risikomanagements der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> und ist aufalle Unternehmen der Unternehmensgruppe ausgedehnt. ImRahmen des Berichtswesens werden konzernweit etablierteControlling-Instrumente eingesetzt (u. a. Business IntelligenceSoftware). Ein Schwerpunkt wird insbesondere auf Soll-Ist-Vergleiche und Abweichungsanalysen gelegt.Die Budgetierung, regelmäßige Forecasts und Reporting-Gespräche ergänzen das standardisierte Berichtswesen derzwei Unternehmensbereiche.Hinsichtlich des Rechnungslegungs- und Konsolidierungsprozessesist durch geeignete organisatorische Maßnahmensichergestellt, dass das Vier-Augen-Prinzip lückenlos eingehaltenwird. Zugriffsregelungen im EDV-<strong>System</strong> gewährleistenein hohes Maß an Datensicherheit. Das Rechnungslegungssystementspricht zudem den Anforderungen des öffentlichenPreisrechts.Zur Minimierung finanzieller Risiken wird das Zahlungsverhaltender Kunden kontinuierlich beobachtet. Neben einem<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Konzernlagebericht61abgestuften Mahnwesen gehören regelmäßige Reports an denVorstand zu den Steuerungsinstrumenten.Der Kundenkreis des <strong>OHB</strong>-Konzerns besteht zu einemgroßen Teil direkt oder indirekt aus öffentlichen Auftraggebern.Das Forderungsausfallrisiko ist daher sehr gering. In den vergangenenJahren gab es praktisch keine Forderungsaus fälleund keine Notwendigkeit von Einzelwertberichtigungen undForderungsprolongationen.Die erhaltenen Anzahlungen resultieren aus Teilzahlungen,die im Rahmen der Projekte für erbrachte Teilleistungen erfolgen.Dadurch können Liquiditätsrisiken und der Bedarf anWorking Capital minimiert werden.XII. CHANCEN- UND RISIKOBERICHTZur nachhaltigen Sicherung des Geschäftserfolgs überwacht derVorstand der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> ständig die Betriebs-, Markt- und Finanzrisikendes <strong>OHB</strong>-Konzerns und ist in den Prozess aller wesentlichenGeschäfts- und Investitionsentscheidungen eingebunden.Das Chancen- und Risikomanagementsystem im <strong>OHB</strong>-Konzernwird im Wesentlichen unterstützt durch die zentralen AbteilungenQualität & Produktsicherung und Finanzen/Controlling.Der Vorstand, unterstützt durch die Stabsabteilungen,beo bach tet und analysiert kontinuierlich die Entwicklungen derBranchen, des Marktes und der Gesamtwirtschaft.Basis für das Chancen- und Risikomanagement ist eindetailliertes monatliches Berichtswesen für die Auftrags- undKostenkontrolle. Das Berichtswesen umfasst auch alle Akquisitions-sowie Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten undgibt frühzeitig Hinweise auf potenzielle Chancen und Risiken.Die Tochterunternehmen berichten an die <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> im Rahmendes standardisierten monatlichen Berichtswesens überalle unternehmensrelevanten Vorgänge, Chancen und Risiken.In den unterschiedlichen Unternehmensbereichen werden verschiedeneSoftwaresysteme unterstützend für das Berichtsweseneingesetzt, z. B. SAP oder Business Intelligence-Lösungen.Im Rahmen der Geschäftstätigkeit der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> betrachten wirdie folgenden Risikobereiche als relevant:1. Umfeld- und BranchenrisikenIm Unternehmensbereich „Space <strong>System</strong>s“ wird vornehmlichfür die öffentliche Hand gearbeitet. Es besteht eine Abhängigkeitder Auftragseingänge von den Budgets der öffentlichenAuftraggeber (im Wesentlichen EU, ESA, in Deutschland BMWimit DLR und BMVg, in Italien ASI etc.). Im Markt fand in den zurückliegendenJahren eine Konzentration statt. Diese Situationist für die <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> aber aufgrund ihrer besonderen Position alsdeutsches <strong>System</strong>haus für Raumfahrttechnologie eher positivzu bewerten. Im Unternehmensbereich „Aerospace + IndustrialProducts“ besteht im Bereich für mechatronische <strong>System</strong>e fürAntennen und Teleskope marktseitig das größte Risiko in derstarken Abhängigkeit vom weltweiten Markt für wissenschaftlicheRadio- und optische Teleskope, dessen Auftragsvergabenmaßgeblich durch die Zurverfügungstellung von Finanzmittelndurch die beteiligten Länderregierungen bestimmt werden. Einweiteres Risiko in diesem Segment liegt im Bereich der Lieferungvon Teilen für Flugzeugtriebwerke, die in starker Abhängigkeitvon der Marktentwicklung im Luftfahrtbereich liegen.2. Unternehmensstrategische RisikenIm Unternehmensbereich „Aerospace + Industrial Products“ isteine starke Abhängigkeit vom Erfolg des Ariane-5-Programmsgegeben. Im Unternehmensbereich „Space <strong>System</strong>s“ bestehenaktuell Risiken im Zusammenhang mit der Funktionalität derSatelliten im Orbit des Projekts SAR-Lupe. Basis für den Unternehmenserfolgist zudem die erfolgreiche Durchführung vonEntwicklungsprojekten innerhalb der vorgesehenen Zeitpläneund der vertraglich vereinbarten Preise.3. BeschaffungsmarktrisikenDurch eine laufende Beobachtung des Beschaffungsmarktes,die kontinuierliche Überprüfung der Lagerbestände und denverstärkten Einsatz der Beschaffungssicherung vor Ort, d. h.beim Lieferanten, optimiert die <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> ständig die Lieferkette.Die Effizienz des Lieferantenmanagements wurde durch Verbesserungenim Lieferanten-Reklamationssystem und durchZentralisierung der Zuständigkeit in der Beschaffungssicherunggesteigert. Die Durchlaufzeiten für Reklamationen konntendadurch reduziert werden. Darüber hinaus läuft weiterhindie Erschließung neuer Beschaffungsquellen. Im Unternehmensbereich„Aerospace + Industrial Products“ sind die Kostenfür Rohteile im Laufe des Geschäftsjahres 2012 zum Teil leichtangestiegen. Die vereinbarten Lieferzeiten werden von den Lieferantenweitestgehend eingehalten. Im Unternehmensbereich„Space <strong>System</strong>s“ bestehen bei der Beschaffung von Subsystemenim Bereich der Zulieferer vereinzelt Risiken. In der Regelbesteht eine ausreichende Konkurrenzsituation bei den Lieferantenund es gibt selten Engpässe.4. Leistungswirtschaftliche RisikenDas Risikomanagementsystem im Rahmen der Angebotskalkulationund des laufenden Projektmanagements beinhaltet einregelmäßiges Reporting in abgestufter Form an die Projektleiter,die Direktoren, den Vorstand bzw. die Geschäftsführungder operativen Unternehmen sowie an die <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong>. Alle Projekteunterliegen regelmäßigen Vorstandsreviews und sind hinsichtlichder technischen Performance, der Zeitplankontrolle undder Kostenüberwachung in einen ständigen Monitoringprozesseingebunden.5. IT-RisikenDie Geschäftsprozesse des Konzerns werden in allen Bereichendurch Informationsdienste und -systeme unterstützt. Hiergeht es vor allen Dingen darum, einen störungsfreien Betrieballer IT-<strong>System</strong>e und -netze zur Unterstützung von Entwick-<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


62Konzernlageberichtlungs- und Fertigungsprozessen als auch der kaufmännischenAnwendungssoftware zu gewährleisten. Weiterhin wird inbesonderem Maße der Zugriffsschutz und die Kontrolle desDatenverkehrs nach innen und nach außen als Bestandteil derIT-Sicherheitsstrategie betrachtet. Um den Schutz der Netzebei <strong>OHB</strong> durch ein- und ausgehenden Datenverkehr weiter zuerhöhen, hat <strong>OHB</strong> spezielle Internetzugangssoftware installiert.Weiterhin hat <strong>OHB</strong> am Standort Bremen im Jahr 2012 zweiAssessments zur Vorbereitung der Erlangung des BSI-Grundschutzesdurchgeführt. Es ist geplant, bis Ende 2013 eine Zertifizierungdes BSI-Grundschutzes für ausgewählte Netze amStandort Bremen zu erhalten. Das Investitionsbudget ist dafüreingestellt worden. Alle wichtigen IT-<strong>System</strong>e sind mit aktuellerAntivirenschutz-Software ausgerüstet und werden mit denwichtigsten Betriebssystemen und Anwendungen automatischaktualisiert. Die Modernisierung der Infrastruktur am StandortBremen und der Ausbau der Virtualisierung von Servern istabgeschlossen. In diesem Zusammenhang wurden entsprechendeSpeicher-Cluster und neue, innovative Backup-<strong>System</strong>eeingeführt. Die IT-Prozesse werden im Rahmen der BSI-Zertifizierungan die neuen Anforderungen angepasst werden.6. Finanzwirtschaftliche RisikenDie Lieferungen und Leistungen werden vorwiegend in Eurofakturiert. Fremdwährungsgeschäfte im Dollar-Raum könnenzu Währungsverlusten bzw. -gewinnen führen. Im Bereich derLuftfahrt wurde der Auftrags- und Forderungsbestand in US-Dollar durch Devisentermingeschäfte gesichert. Bei den Wertpapierenhandelt es sich um langfristige Investitionen mit überschaubarenRisiken. Eine abschließende Risikobewertung kannaufgrund der aktuellen Finanzmarktsituation nicht vorgenommenwerden. Im Übrigen verweisen wir auf die Erläuterungen zuIFRS 7 im Anhang. Der Bedarf an Working Capital kann durcherhaltene Anzahlungen für erbrachte Teilleistungen deutlichreduziert werden. Somit können die Liquiditätsrisiken als überschaubarangesehen werden.7. PersonalrisikenIm <strong>OHB</strong>-Konzern ist eine Vielzahl hoch qualifizierter Mitarbeiterbeschäftigt. Der Unternehmenserfolg hängt von der Motivationund dem Engagement dieser Mitarbeiter ab. Das Unternehmens-Know-how ist allerdings auf viele Mitarbeiter verteilt, sodassdie Abhängigkeit von einzelnen Know-how-Trägern nur sehrbedingt gegeben ist. Die Mitarbeiterfluktuation im <strong>OHB</strong>-Konzernist gering. Die Mitarbeiterzahl hat sich durch organischesWachstum insbesondere im Unternehmensbereich „Space<strong>System</strong>s“ erhöht. Trotz der prosperierenden Arbeitsmarktlagein der hoch spezialisierten Branche Luft- und Raumfahrt gelanges dem <strong>OHB</strong>-Konzern, geeignete Spezialisten zu finden, um denPersonalbedarf zu decken. In Zukunft werden weitere Anstrengungenerfolgen müssen, um den wachsenden Personalbedarfzu decken, insbesondere auch durch internationale Rekrutierungen.Personalschulung und -weiterbildung sind ebenfallsein wichtiges Mittel, um Personalrisiken zu minimieren.8. ZusammenfassungIm Geschäftsjahr 2012 bestanden für den <strong>OHB</strong>-Konzern im Wesentlichen die beschriebenen Risiken. Im Hinblick auf die Marktentwicklungensowie die Geschäftsaussichten, den Auftragsbestandund die Finanzlage schätzt der Vorstand die zukünftigenRisiken als beherrschbar ein. Risiken, die den Fortbestand desUnternehmens gefährden könnten, sind derzeit nicht erkennbar.9. Chancen und ChancenmanagementDie Beobachtung, Bewertung und geschäftliche Umsetzung vonChancen und deren Potenzialen erfordert ebenso wie der Umgangmit Risiken ein professionelles Chancenmanagement, dasim <strong>OHB</strong>-Konzern im Chancen- und Risikomanagementsystemkombiniert ist.10. Wesentliche ChancenDie systematische Beobachtung aller relevanter Ausschreibungenauf europäischer sowie auf nationaler Ebene eröffnet dem<strong>OHB</strong>-Konzern die Chance zur Teilnahme an nahezu allen bedeutendenAusschreibungen in Europa. Durch die europaweiteAufstellung der <strong>OHB</strong> mit starken nationalen Einzelgesellschaften,die sich jeweils auf ausgewählte Technologien und Anwendungenin der Raumfahrt fokussiert haben, bestehen neben deneuropaweiten Ausschreibungen von Großprojekten zusätzlicheChancen auf Raumfahrtaufträge, die nach dem sogenanntenPrinzip des GEO-Returns durch die ESA an einzelne Nationenvergeben werden.In den entsprechenden Ländern eröffnen sich für die nationalenEinzelgesellschaften des Konzerns weitere Chancen,Aufträge und Projekte der jeweils nationalen Raumfahrtbehördenzu gewinnen. Die hohe Spezialisierung der einzelnen Gesellschafteninnerhalb des <strong>OHB</strong>-Konzerns führt bei der Ausschreibungvon Großprojekten der ESA in der Regel dazu, dass<strong>OHB</strong> entweder als Projektführer oder als Subunternehmer desProjektführers an diesen Projekten partizipiert. Das spezifischeRaumfahrt-Know-how der <strong>OHB</strong> basiert einerseits auf derlangjährigen Erfahrung der handelnden Personen im Konzernund andererseits auf der Grundlagenforschung und -entwicklungin diesem Bereich, durch die frühzeitig zukünftige Themenfelderund Entwicklungen in der europäischen Raumfahrtidentifiziert, besetzt und zum Teil „auf Vorrat“ erforscht undentwickelt werden. Der ganz wesentliche Treiber neben denstaatlichen Aufträgen und Entwicklungsprojekten ist jedoch diestark zunehmende Kommerzialisierung der Raumfahrt weltweitund somit auch innerhalb Europas. Telekommunikation,Navigation und die zunehmende Erforschung der Erde mit Mittelnund Technologien der Raumfahrt sind hierbei von entscheidenderBedeutung.<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Konzernlagebericht63XIII. VERGÜTUNGSBERICHTDie Vergütung der Mitglieder des Vorstands setzt sich grundsätzlichaus erfolgsunabhängigen und erfolgsabhängigen Komponentenzusammen. In den derzeitigen Vorstandsverträgen (Laufzeitder Verträge von Marco und Manfred Fuchs: 01.07.2012 bis30.06.2015, Laufzeit des Vertrags von Ulrich Schulz: 01.07.2012bis 30.06.2016) wird die variable Vergütung durch eine absoluteErfolgsbeteiligung (%-Quote vom EBT) ermittelt. AktienbasierteVergütungsbestandteile sowie Vergütungskomponenten mit langfristigerAnreizwirkung bestehen derzeit nicht. Im Fall des Todeseines Vorstandsmitglieds erhalten die Hinterbliebenen Anspruchauf Weiterzahlung der erfolgsunabhängigen Vergütung desVerstorbenen für sechs Monate. Den Mitgliedern des Vorstandswurde jeweils ein Firmenfahrzeug zur Verfügung gestellt.Die Bezüge der Vorstandsmitglieder setzen sich wie folgtzusammen: Insgesamt beliefen sich die festen Bezüge im Jahr2012 auf TEUR 776 (Vorjahr: TEUR 732); die variablen Bezügebetrugen insgesamt TEUR 683 (Vorjahr: TEUR 538). Danach erhieltenwie folgt: Herr Marco R. Fuchs erhielt als feste Bezügeeinschließlich aller Nebenleistungen wie den Zuschüssen zurKrankenversicherung und Altersversorgung TEUR 307 (Vorjahr:TEUR 284) sowie eine kapitalbildende Lebensversicherungi.H.v. TEUR 1,7 (Vorjahr: TEUR 1,7). Die variable Vergütungbetrug TEUR 293 (Vorjahr: TEUR 230). Herr Prof. Dott. Ing. h.c.Manfred Fuchs erhielt als feste Bezüge einschließlich allerNebenleistungen wie den Zuschüssen zur KrankenversicherungTEUR 263 (Vorjahr: TEUR 263). Die variable Vergütung betrugTEUR 293 (Vorjahr: TEUR 230). Außerdem sind Zahlungenvon der <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> <strong>AG</strong> aus einer 1988 ausgesprochenen Pensionszusagei.H.v. TEUR 37 geflossen, wonach seit Erreichendes 65sten Lebensjahres monatlich TEUR 3 geleistet werden.Herr Ulrich Schulz erhielt als feste Bezüge einschließlich allerNebenleistungen wie den Zuschüssen zur Krankenversicherungund Altersversorgung TEUR 205 (Vorjahr: TEUR 185), eineJubiläumszuwendung von TEUR 7,5 sowie eine kapitalbildendeLebensversicherung i.H.v. TEUR 1,2 (Vorjahr: TEUR 1,2). Dievariable Vergütung betrug TEUR 98 (Vorjahr: TEUR 77).Frau Christa Fuchs erhält als Vorsitzende des Aufsichtsratsfür das Geschäftsjahr 2012 TEUR 30 (Vorjahr: TEUR 20), HerrProf. Dr.-Ing. Hans J. Rath erhält als stellvertretender Vorsitzenderpro rata temporis EUR 16.875 (Vorjahr: TEUR 10), Herr RobertWethmar erhält pro rata temporis TEUR 3 und Herr Prof. HeinzStoewer erhält TEUR 20 (Vorjahr: TEUR 10). Auf variable Vergütungsbestandteilefür Aufsichtsratsmitglieder wurde verzichtet.Frau Christa Fuchs erhielt aus ihrer Beratungstätigkeit fürUnternehmen der <strong>OHB</strong>-Gruppe im Berichtsjahr ein Entgelt vonTEUR 118 (Vorjahr: TEUR 117).XIV. ABHÄNGIGKEITSBERICHTDer <strong>OHB</strong>-Konzern wird faktisch durch die Familie Fuchs überderen direkte und indirekte Beteiligungen beherrscht. Daherhat der Vorstand einen Abhängigkeitsbericht gemäß § 312 AktGerstellt, der im Rahmen der Jahresabschlussprüfung geprüftund testiert wurde. Der Vorstand erklärt in diesem Abschlussberichtwie folgt: „Der Vorstand erklärt, dass bei dem imBericht über die Beziehungen zu verbundenen Unternehmenaufgeführten Rechtsgeschäften nach den Umständen, die ihmin dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem die dargestelltenRechtsgeschäft vorgenommen wurden, die Gesellschaft beijedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhaltenhat. Maßnahmen, die auf Veranlassung oder im Interesseder o. g. Personen und der von ihnen beherrschten Unternehmengetroffen oder unterlassen wurden, mit denen ein Nachteilhätte entstehen können, liegen nicht vor.“XV. ANGABEN NACH § 315 ABS. 4 HGBZusammensetzung des Gezeichneten Kapitals (Ziffer 1)Das Grundkapital betrug am Bilanzstichtag EUR 17.468.096,00,aufgeteilt in 17.468.096 nennwertlose Inhaber-Stammaktien.Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung vonAktien betreffen (Ziffer 2)Prof. Dott. Ing. h.c. Manfred Fuchs, Christa Fuchs und Marco R.Fuchs, die gleichzeitig Gesellschafter der VOLPAIA Beteiligungs-GmbHsind, und die VOLPAIA BeteiligungsgesellschaftmbH als Aktionäre der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> haben am 20. Dezember 2001eine Aktionärsvereinbarung (sogenannter Pooling-Vertrag)geschlossen, die hinsichtlich des bestehenden, wie auch künftigen,gebundenen Aktienbesitzes eine einvernehmliche Ausübungder Stimmrechte beinhaltet. Am 4. Februar 2009 habendie Vertragsparteien des Pooling-Vertrags eine Ergänzungsvereinbarungabgeschlossen. Inhalt dieser Ergänzungsvereinbarungsind Veräußerungsbeschränkungen bezüglich der imPooling-Vertrag gebundenen Aktien zwischen den Vertragsparteien.Am 10. Juli 2009 haben die Parteien eine Neufassung desPooling-Vertrags vereinbart. Im Januar 2010 ist Romana FuchsMayrhofer diesem Pool beigetreten. Insgesamt werden 69,72 %des Grundkapitals in dieser Aktionärsvereinbarung erfasst.Beteiligungen am Kapital, die 10 % der Stimmrechte überschreiten(Ziffer 3)Zum Bilanzstichtag hielten Prof. Dott. Ing. h.c. Manfred Fuchs16,39 % und Marco R. Fuchs 18,23 % des gezeichneten Kapitalsder <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong>. Die VOLPAIA Beteiligungs-GmbH hielt darüberhinaus 21,35 % der Anteile. Gemeinsam mit den von ChristaFuchs (8,02 %) und Romana Fuchs Mayrhofer (5,72 %) gehaltenenAnteilen sind dies 69,72 %, die zum Bilanzstichtag über eineAktionärsvereinbarung an eine einvernehmliche Ausübung derStimmrechte gebunden sind.<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


64KonzernlageberichtGesetzliche Vorschriften und Bestimmungen der Satzung überdie Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedern unddie Änderung der Satzung (Ziffer 6)Hinsichtlich der Ernennung und Abberufung von Vorstandsmitgliedernwird auf die gesetzlichen Vorschriften der §§ 84, 85AktG verwiesen. Darüber hinaus bestimmt § 7 Absätze 1 und 2der Satzung der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> in der Fassung vom 8. Juni 2012, dassder Aufsichtsrat die Vorstandsmitglieder bestellt und derenZahl bestimmt. Er kann ein Vorstandsmitglied zum Vorsitzendendes Vorstands ernennen. Der Aufsichtsrat hat des Weiterendie Befugnis, Vorstandsmitglieder als Stellvertreter des Vorsitzendendes Vorstands zu bestellen.Die Vorschriften zur Änderung der Satzung sind in den§§ 133, 179 AktG geregelt. Der Aufsichtsrat ist nach § 20 derSatzung der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> auch befugt, Änderungen der Satzung zubeschließen, die nur deren Fassung betreffen.Befugnisse des Vorstands, Aktien auszugeben oderzurückzukaufen (Ziffer 7)Gemäß Hauptversammlungsbeschluss vom 19. Mai 2010 ist derVorstand ermächtigt, bis zum 18. Mai 2015 bis zu insgesamt10 % des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehendenGrundkapitals zu erwerben.Die Ermächtigung ist erteilt worden, um Aktien der Gesellschaftzu allen gesetzlich zulässigen Zwecken zu verwenden,insbesondere zu den folgenden:• zur Einführung von Aktien der Gesellschaft an ausländischenBörsen,• zum Zwecke des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilenoder Beteiligungen an Unternehmen,• zum Zwecke des Anbietens und der Übertragung von Belegschaftsaktienan Arbeitnehmer der Gesellschaft oder der mitder Gesellschaft im Sinne der §§ 15 ff. AktG verbundenen Unternehmen.Die Gesellschaft hielt am Bilanzstichtag 80.496 Aktien im eigenenBestand. Dies entspricht einem Anteil am Grundkapital vonrund 0,46 %.Der Vorstand ist gemäß Hauptversammlungsbeschluss vom19. Mai 2010 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats biszum 18. Mai 2015 durch Ausgabe neuer Aktien gegen Bar- oderSacheinlagen einmal oder mehrmals das Grundkapital insgesamtum bis zu EUR 8.734.048,00 zu erhöhen. Die neuen Aktien könnenauch an Arbeitnehmer der Gesellschaft ausgegeben werden.Der Vorstand der Gesellschaft wurde darüber hinaus ermächtigt,mit Zustimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrechtder Aktionäre auszuschließen• für Spitzenbeträge;• für einen Anteil am Genehmigten Kapital in Höhe von bis zuinsgesamt EUR 1.746.809,00, sofern die neuen Aktien gegenBareinlagen zu einem Ausgabebetrag ausgegeben werden,welcher den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet;• für einen Anteil am Genehmigten Kapital in Höhe von bis zuinsgesamt EUR 8.734.048,00, sofern die neuen Aktien– als Gegenleistung für den Erwerb von Unternehmen,Unternehmensteilen oder Beteiligungen an Unternehmenoder sonstigen Vermögensgegenständen ausgegebenwerden und sofern der Erwerb des Unternehmens oder derBeteiligung im wohlverstandenen Interesse der Gesellschaftliegt;– gegen Bareinlagen ausgegeben werden, um die Aktien derGesellschaft an einer ausländischen Börse einzuführen, andenen die Aktien der Gesellschaft bisher nicht zum Handelzugelassen sind.Der Vorstand ist ferner ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsratsden Inhalt der jeweiligen Aktienrechte und die sonstigenBedingungen der Aktienausgabe festzulegen.Für weitere Details verweisen wir auch auf die entsprechendenAngaben im Anhang zum Konzernabschluss.XVI. ERKLÄRUNG ZUR UNTERNEHMENSFÜHRUNGDie Erklärung zur Unternehmensführung ist auf der Internetseiteder <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> im März 2013 öffentlich zugänglich gemachtworden. Die Internetadresse lautet:www.ohb.de > Investor Relations > Corporate Governance >Erklärung zur Unternehmensführung<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Corporate Governance65corporate governance BerichtIm Juni 2002 hat eine von der Bundesregierung eingesetzteKommission Empfehlungen für Verfahrens- und Verhaltensweisenverabschiedet, die zusammengefasst als „DeutscherCorporate Governance Kodex“ bezeichnet werden. CorporateGovernance umfasst das gesamte Unternehmensleitungs- und-überwachungssystem und soll die in Deutschland geltendenRegeln für nationale wie internationale Investoren transparentmachen, um so das Vertrauen in die Unternehmensführungdeutscher Gesellschaften zu stärken. Aufsichtsrat und Vorstandder <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> fühlen sich den im Kodex aufgestellten Prinzipieneiner guten, auf Wertschöpfung ausgerichteten Unternehmensführungund -kontrolle verpflichtet und begrüßen dieEntwicklung zur Corporate Governance in Deutschland.Aktienbesitz von Vorstand und AufsichtsratZum Bilanzstichtag hielten Christa Fuchs, Vorsitzende des Aufsichtsrats,1.400.690 Aktien, Prof. Heinz Stoewer, Mitglied desAufsichtsrats, 1.000 Aktien, Marco R. Fuchs, Vorsitzender desVorstands, hielt 3.184.796 Aktien. Die Mitglieder des VorstandsProf. Dott. Ing. h.c. Manfred Fuchs und Ulrich Schulz hielten2.863.064 bzw. 54 Aktien. Die VOLPAIA Beteiligungs-GmbHhielt am 31. Dezember 2012 3.730.170 Aktien. An dieser warenChrista Fuchs zu 20 %, Marco R. Fuchs zu 25 % und Prof. Dott.Ing. h.c. Manfred Fuchs zu 35 % am Stichtag beteiligt.Directors DealingsIm Berichtsjahr sind von Mitgliedern des Vorstands und desAufsichtsrats sowie nahestehenden juristischen Personenkeine Wertpapiergeschäfte vorgenommen worden.Ziele für die Zusammensetzung des AufsichtsratsDie <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> strebt an, die Besetzung des Aufsichtsrats unterDiversity-Gesichtspunkten durchzuführen, und hat hinsichtlichder Besetzung des Gremiums folgende Zielvorgaben formuliert:Die Mitglieder des Aufsichtsrats sollen insgesamt (es muss nichtjedes Mitglied über jede genannte Kompetenz verfügen) über• Fachwissen in der Luft- und Raumfahrtbranche mit einemSchwerpunkt in der Raumfahrttechnik,• internationale mehrjährige praktische Erfahrung in Industrieund öffentlichen Organisationen/Agenturen,• fundierte, langjährige Kenntnisse in den Bereichen Finanzen,Bilanzierung, Rechnungswesen und Verwaltung verfügen.Außerdem soll dem Diversity-Gedanken insbesondere mit demZiel der Vermeidung einer ausschließlich gleichgeschlechtlichenBesetzung des Aufsichtsrats Rechnung getragen werden.Darüber hinaus wird eine Kombination von Mitgliedern aus demtechnischen und kaufmännischen Bereich angestrebt. Die Zahlder unabhängigen Mitglieder des Aufsichtsrats im Sinne vonNummer 5.4.2 des Corporate Governance Kodex soll mindestenseins betragen.Stand der ZielerreichungMit Christa Fuchs, der Gründerin der <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> <strong>AG</strong> und langjährigenkaufmännischen Geschäftsführerin als Aufsichtsratsvorsitzende,Prof. Heinz Stoewer als international erfahrenenRaumfahrtexperten und ehemals führenden Manager bei derESA und Geschäftsführer der Deutschen Raumfahrtagenturund Robert Wethmar als Partner in einer international tätigenAnwaltskanzlei konnte einer gewünschten Vielfalt in Hinblickauf Geschlecht, Fachwissen und internationaler Erfahrung inhohem Maße entsprochen werden.ENTSPRECHENSERKLÄRUNG NACH § 161 AKTIENGESETZZUR BEACHTUNG DES DEUTSCHEN CORPORATEGOVERNANCE KODEX BEI DER <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong>Die <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> begrüßt den Deutschen Corporate GovernanceKodex sowie dessen gesetzliche Verankerung. Vorstand und Aufsichtsratder <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> erklären, dass den Verhaltensempfehlungender von der Deutschen Bundesregierung eingesetzten Kodex-Kommission zur Unternehmensleitung und -überwachung entsprochenwurde und auch in Zukunft entsprochen werden soll.Diese Entsprechenserklärung bezieht sich im Folgenden auf dieFassung des Corporate Governance Kodex vom 15. Mai 2012. DasVerhalten der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> weicht in wenigen Punkten von den Grundsätzendes Corporate Governance Kodex ab:Altersgrenzen im Vorstand (5.1.2)Aus Sicht der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> soll keine Festlegung der Altersgrenzefür Vorstandsmitglieder erfolgen, da dies für den Aufsichtsrateine Einschränkung bei der Auswahl der Vorstandsmitgliederbedeuten würde.Bildung von Aufsichtsratsausschüssen (5.3)Aufgrund der geringen Anzahl der Aufsichtsratsmitglieder(drei) wird von der Bildung von Ausschüssen abgesehen.Altersgrenzen im Aufsichtsrat (5.4.1)Der Corporate Governance Kodex empfiehlt die Festlegung vonAltersgrenzen für Aufsichtsratsmitglieder. Der Aufsichtsratwird von den Aktionären der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> gewählt; eine Festlegungder Altersgrenze könnte ein nicht gewolltes Ausschlusskriteriumbedeuten.Vorstand und Aufsichtsrat der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong>Bremen, 20. Dezember 2012<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


66 KonzernabschlussKONZERNABSCHLUSSKonzernabschluss für das Geschäftsjahr vom1. Januar 2012 bis zum 31. Dezember 20122011201267 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung67 Gesamtergebnisrechnung des Konzerns68 Konzernbilanz69 Konzernkapitalflussrechnung70 Konzerneigenkapitalspiegel70 Konzernanhang und Erläuterungen zum Konzernabschluss93 Bestätigungsvermerk


Konzernabschluss67I. KonzERn-GEWInn- UnD VERLUsTREChnUnGin TEURsiehe Anhang1. Umsatzerlöse (1)2. Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen (2)3. Andere aktivierte Eigenleistungen4. Sonstige betriebliche Erträge (3)5. Gesamtleistung6. Materialaufwand (4)7. Personalaufwand (5)8. Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswertedes Anlagevermögens und Sachanlagen (6)9. Sonstige betriebliche Aufwendungen10. Betriebsergebnis (EBIT)11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge (7)12. Sonstige Finanzaufwendungen (7)13. Währungsverluste14. Ergebnis aus At-Equity bewerteten Beteiligungen (7)15. Erträge aus Beteiligungen (7)16. Finanzergebnis17. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (8)19. Konzernjahresüberschuss20. Anteile anderer Gesellschafter am Jahresergebnis (9)21. Konzernjahresüberschuss nach Fremdanteilen22. Konzerngewinnvortrag23. Zuführung zur Kapitalrücklage24. Konzerngewinn25. Anzahl der Aktien (in Stück)26. Ergebnis je Aktie (unverwässert in EUR)27. Ergebnis je Aktie (verwässert in EUR)2012615.982–3.4759.25910.963632.729375.254168.38615.11342.96331.0131.0467.112–170–667–115–7.01823.9958.29115.704–87814.82666.886081.71217.387.6000,850,852011555.689–23.8238.24615.180555.292323.656149.56815.82538.96727.2769957.241–18531–1.359–7.75919.5176.43813.07944413.52359.449072.97217.399.3510,780,78II. GEsAMTERGEBnIsREChnUnG DEs KonzERnsin TEURKonzernjahresüberschusssiehe Anhang201215.704201113.079Differenzen aus der Währungsumrechnung (21)4129Erfolgsneutrale Bewertung finanzieller Vermögenswerte (21)1.471830Cashflow Hedges (21)RecyclingWährend des Geschäftsjahres erfasste Erträge/Aufwendungen080–119–43sonstiges Ergebnis nach steuern1.592697GesamtergebnisDavon entfallen aufAnteilseigner der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong>andere Gesellschafter17.29616.39090613.77614.265–489<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


68 KonzernabschlussIII. KonzERnBILAnzAktivain TEURsiehe AnhangGeschäfts- oder Firmenwert (10)Übrige immaterielle Vermögenswerte (10)Sachanlagen (11)At-Equity-Beteiligungen (12)Übrige Finanzanlagen (13)AnlagevermögenSonstige langfristige Forderungen und Vermögenswerte (14)Wertpapiere (16)Latente SteuernÜbrige langfristige VermögenswerteAnlagevermögen / langfristige VermögenswerteVorräte (15)Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (14)Übrige Steuerforderungen (14)Sonstige nichtfinanzielle Vermögenswerte (14)Wertpapiere (16)Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente (17)Kurzfristige VermögenswerteBilanzsumme31.12.20127.68736.32470.7761.25917.966134.0122.6095.4185.68613.713147.72582.408199.2341.74414.5963.76186.236387.979535.70431.12.20117.68732.41268.7071.92615.793126.5252.8755.3345.80314.012140.53789.007186.6875.74911.8153.25091.194387.702528.239Passivain TEURsiehe AnhangGezeichnetes Kapital (18)Kapitalrücklage (19)Gewinnrücklage (20)Eigenkapital aus nicht realisierten Gewinnen/Verlusten (21)Eigene Anteile (22)KonzerngewinnEigenkapital ohne Anteile anderer GesellschafterAnteile anderer Gesellschafter (23)EigenkapitalRückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (24)Langfristige sonstige Rückstellungen (25)Langfristige Finanzverbindlichkeiten (26)Langfristige erhaltene Anzahlungen (27)Latente SteuerverbindlichkeitenLangfristige Verbindlichkeiten und RückstellungenKurzfristige Rückstellungen (25)Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (28)Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (29)Kurzfristige erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen (30)SteuerverbindlichkeitenKurzfristige sonstige Verbindlichkeiten (31)Kurzfristige VerbindlichkeitenBilanzsumme31.12.201217.46815.094521–713–78181.712113.30111.462124.76382.2793.41943.78432.31614.462176.26019.51921.48898.50078.0687.01110.095234.681535.70431.12.201117.46815.094520–2.276–78172.972102.99710.580113.57781.6763.48744.46465.75713.240208.62420.37818.53695.08956.6175.29310.125206.038528.239<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Konzernabschluss69IV. KonzERnKAPITALFLUssREChnUnGin TEURBetriebliches EBITErträge aufgrund der ErstkonsolidierungGezahlte ErtragsteuernSonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (+) / Erträge (–)Abschreibungen auf das immaterielle und SachanlagevermögenVeränderungen PensionsrückstellungBrutto-CashflowZunahme (–)/Abnahme (+) aktivierte EigenleistungenZunahme (–)/Abnahme (+) der VorräteZunahme (–)/Abnahme (+) der Forderungenund sonstigen Vermögenswerte einschl. RechnungsabgrenzungspostenZunahme (+)/Abnahme (–) der Verbindlichkeiten und kurzfristigen RückstellungenZunahme (+)/Abnahme (–) der erhaltenen AnzahlungenGewinn (–)/Verlust (+) aus dem Abgang von langfristigen VermögenswertenMittelzufluss/-abfluss aus laufender GeschäftstätigkeitAuszahlungen für Investitionen in das AnlagevermögenEinzahlungen aus dem Erwerb von konsolidierten UnternehmenEinzahlungen aus Abgängen des AnlagevermögensZins- und sonstige FinanzeinzahlungenMittelzufluss/-abfluss aus der InvestitionstätigkeitDividendenausschüttungKapitalerhöhungEinzahlungen/Auszahlungen sonstige FinanzinvestitionenAuszahlungen aus der Tilgung von FinanzkreditenEinzahlungen aus der Aufnahme von FinanzkreditenErwerb eigener AnteileBeteiligung KonzernfremdeZins- und sonstige FinanzausgabenMittelzufluss/-abfluss aus der FinanzierungstätigkeitZahlungswirksame Veränderungen des FinanzmittelbestandesKonsolidierungskreisbedingte Veränderungen des FinanzmittelbestandesWechselkursbedingte Veränderungen des FinanzmittelbestandesFinanzmittelbestand am Anfang der PeriodeFinanzmittelbestand am Ende der Periode201231.013–184–4.140015.11360342.405–9.2576.599–12.8482.434–11.99021617.559–12.332057962–11.313–6.08600–13.50615.7780–24–7.227–11.065–4.8190–13991.19486.236201127.275–3.158–1.415–52215.82591638.921–7.25827.022–41.16114.884–11.3063521.137–8.2171.772138920–5.387–5.22004.000–14.49220.431–1490–8.045–3.47512.2750–16079.07991.194Finanzmittelbestand inkl. Wertpapiere und kurzfristige Finanzinvestitionen1. JanuarVeränderungen des Finanzmittelbestandes inkl. Wertpapiere und kurzfristige Finanzinvestitionen31. Dezember99.778–4.36395.41592.7986.98099.778Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung auf Seite 87.<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


70 KonzernabschlussV. KonzERnEIGEnKAPITALsPIEGELin TEURGe zeichnetesKa pi talKa pi talrückla geGe winnrücklageEigenkapitalaus nichtrealisiertenGewinnen/VerlustenKonzerngewinnEigeneAktienEi gen ka pi talohne Anteileanderer GesellschafterAnteileanderer GesellschafterEi gen -ka pitalGesamtsiehe Anhangstand am 31.12.2010Dividendenzahlung(0,30 Euro/Aktie)KonzerngesamtergebnisZukauf eigener Anteilestand am 31.12.2011(18)17.46800017.468(19)15.09400015.094(20)520000520(21)–3.01807420–2.27664.669–5.22013.523072.972(22)–63200–149–78194.101–5.22014.265–149102.997(23)11.0690–489010.580105.170–5.22013.776–149113.577Dividendenzahlung(0,35 Euro/Aktie)KonzerngesamtergebnisÜbrige Veränderungenstand am 31.12.201200017.46800015.09400152101.5630–713–6.08614.826081.712000–781–6.08616.3891113.3010906–2411.462–6.08617.295–23124.763VI. KonzERnAnhAnG UnD ERLÄUTERUnGEnzUM KonzERnABsChLUssAllgemeine GrundsätzeSitz der Gesellschaft ist die Karl-Ferdinand-Braun-Straße 8 in28359 Bremen, Deutschland. Die <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> übt die Funktion eineraktiven Holdinggesellschaft aus, die die Tochtergesellschafteninnerhalb des <strong>OHB</strong>-Konzerns steuert. Der <strong>OHB</strong>-Konzern befasstsich vor allem mit der Herstellung und dem Vertrieb vonProdukten und Projekten, der Erbringung von Dienstleistungenauf dem Gebiet der Hochtechnologie, insbesondere in denBereichen Luft- und Raumfahrttechnik, Telematik sowie Satellitendienste.Grundlagen und MethodenDie <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> ist nach der Verordnung (EG) 1606/2002 des Euro päischenParlaments und des Rates vom 19. Juli 2002 verpflichtet,einen Konzernabschluss nach internationalen Rechnungslegungsgrundsätzen (IFRS/IAS) aufzustellen. Der Konzernabschlussist nach den Vorschriften der am Abschlussstichtagin der EU anzuwendenden International Financial ReportingStandards (IFRS/IAS) sowie unter Berücksichtigung der Interpretationen des International Financial Reporting InterpretationsCommittee (IFRIC/SIC) und den ergänzenden Vorschriften des§ 315 a HGB erstellt. Der Konzernabschluss wurde unter derPrämisse des Going-Concern-Prinzips aufgestellt. Der Konzernsteuert sein Kapital mit dem Ziel, sicherzustellen, dass alle Konzernunternehmenunter der Unternehmensfortführungsprämisseoperieren können, und zugleich die Erträge der Unter neh mensbeteiligtendurch Optimierung des Verhältnisses von Eigen- zuFremdkapital zu maximieren. Das gemanagte Kapital beschränktsich auf das Eigenkapital laut Konzernbilanz in Höhe vonEUR 125 Mio. Die Gesamtstrategie des Konzerns ist gegenüber2011 unverändert. Der Konzern unterliegt keinen extern auferlegtenKapitalanforderungen. Neben der Konzern-GewinnundVerlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnungsowie der Konzernbilanz werden die Konzernkapitalflussrechnungund der Konzerneigenkapitalspiegel gezeigt. Im Anhangerfolgt gemäß § 285 Nr. 16 HGB die Erklärung, dass die nach§ 161 Aktiengesetz (AktG) erforder lichen Angaben gemachtwurden. Für die Gewinn- und Verlustrechnung ist das Gesamtkostenverfahrenverwendet worden.Die Berichtswährung ist Euro. Alle Beträge werden in TausendEuro (TEUR) angegeben, soweit nichts anderes vermerktist. Wir weisen darauf hin, dass bei der Verwendung von gerundetenBeträgen und Prozentangaben aufgrund kaufmännischerRundung Differenzen auftreten können.KonsolidierungsmethodenDie Kapitalkonsolidierung wird nach der Erwerbsmethode(„Purchase Method“) durchgeführt. Alle wesentlichen Tochterunternehmen,die unter der rechtlichen oder faktischen Kontrolleder <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> stehen, sind in den Konzernabschluss miteinbezogen.Verbleibende positive Unterschiedsbeträge zwischen denAnschaffungskosten der Beteiligungen und dem zu Zeitwertenbewerteten Reinvermögen werden nach IFRS 3.32 als Firmenwertaktiviert und ggf. auftretende negative Unterschiedsbeträgewerden erfolgswirksam vereinnahmt. Es wurde die Full-Goodwill-Methodeangewendet.Umsatz, Aufwendungen und Erträge sowie Forderungenund Verbindlichkeiten zwischen den einbezogenen Gesellschaftenwerden verrechnet, ggf. angefallene Zwischengewinne werdeneliminiert.<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Konzernabschluss71Bei Unternehmen, die nach der At-Equity-Methode konsolidiertwerden, erfolgt eine Fortschreibung des Beteiligungsansatzesum anteilsmäßig zurechenbare Ergebnisse.AkquisitionenIn dem Berichtszeitraum wurden keine Akquisitionen durchgeführt.Die im Jahr 2011 durchgeführte vorläufige Erstkonsolidierungvon <strong>OHB</strong> Sweden AB wurde ohne Änderungen abgeschlossen.Bei der ebenfalls in 2011 durchgeführten Erstkonsolidierungder Aerotech Peissenberg GmbH & Co. KG führte eineNeubewertung zu einem zusätzlichen Ertrag von TEUR 184.Wegen Unwesentlichkeit wurde auf eine Anpassung des Vorjahresabschlussesverzichtet.KonsolidierungskreisDer Konzernabschluss der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> umfasst in voll konsolidierterForm die <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> und dreizehn inländische sowie siebenausländische Tochtergesellschaften und At-Equity eine weitereausländische Beteiligung. Die Tabelle „Konsolidierungskreis“zeigt die Tochtergesellschaften und Beteiligungen mit derBeteiligungsquote. Darüber hinaus bestanden Beteiligungen anweiteren Gesellschaften (siehe Tabelle „Weitere Beteiligungenund Finanz anlagen“, Seite 74). Aufgrund des Wesentlichkeitsprinzipsim Rahmen konzept der IFRS/IAS sind die in der Tabelleaufgeführten prinzipiell konsolidierungspflichtigen (Anteilsbesitz<strong>OHB</strong>-Konzern › 20 %) Gesellschaften nicht in den Konsolidierungskreisaufgenommen worden. Bei diesen Gesellschaftenwerden die aktuellen Kennzahlen Umsatz und EBITals nicht wesentliche Beiträge zum Konzernergebnis erachtet.Tochtergesellschaften mit ruhender oder geringer Geschäftstätigkeit,die für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissenensprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- undErtragslage sowie den Cashflow des <strong>OHB</strong>-Konzerns nur vonuntergeordneter Bedeutung sind, werden nicht konsolidiert.Die in den Tabellen „Konsolidierungskreis“ und „Weitere Beteiligungenund Finanzanlagen“ angegebenen Beteiligungsquotenentsprechen den jeweiligen Stimmrechten.Der Konzernabschluss der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> umfasst in voll konsolidierterForm folgende Gesellschaften: siehe Tabelle „Konsolidierungskreis“.WährungsumrechnungenDebitorische Rechnungsstellungen erfolgen zum überwiegendenTeil in Euro. Eingangs- und Ausgangsrechnungen in fremderWährung wurden jeweils zum Stichtagskurs umgerechnetund eingebucht. Bankkonten in Fremdwährung wurden zumKurs am Bilanzstichtag bewertet. Die Jahresabschlüsse derselbstständigen ausländischen Tochtergesellschaften MTAerospace Satellite Products Ltd. und <strong>OHB</strong> Sweden AB wurdenin den einheimischen Währungen (GBP resp. SEK) erstellt undKonsolidierungskreisname der Gesellschaft Beteiligungsquote in % Konsolidierung<strong>OHB</strong> <strong>System</strong> <strong>AG</strong>, Bremen (D) 100,0 voll konsolidiertORBCOMM Deutschland Satellitenkommunikation <strong>AG</strong>, Bremen (D)¹ 100,0 voll konsolidiertSTS <strong>System</strong>technik Schwerin GmbH, Bremen (D)¹ 100,0 voll konsolidiertKT Beteiligungs GmbH & Co. KG, München (D) 100,0 voll konsolidiertKayser-Threde GmbH, München (D) ² 100,0 voll konsolidiertCGS S.p.A., Mailand (I) 100,0 voll konsolidiert<strong>OHB</strong> Sweden AB, Stockholm (S) 100,0 voll konsolidiertAntwerp Space N.V., Antwerpen (B) 100,0 voll konsolidiertLuxSpace Sàrl, Betzdorf (L) 100,0 voll konsolidiertELTA S.A., Toulouse (F) 34,0 At EquityMT Aerospace Holding GmbH, Bremen (D) 70,0 voll konsolidiertMT Aerospace <strong>AG</strong>, Augsburg (D) ³ 100,0 voll konsolidiertMT Aerospace Grundstücks GmbH & Co. KG, München (D) 4 100,0 voll konsolidiertMT Mechatronics GmbH, Mainz (D) 4 100,0 voll konsolidiertMT Aerospace Satellite Products Ltd., Wolverhampton (GB) 4 100,0 voll konsolidiertMT Aerospace Guyane S.A.S., Kourou (GUF) 4 100,0 voll konsolidiertAerotech Peissenberg GmbH & Co. KG, Peissenberg (D) ³ 100,0 voll konsolidiert<strong>OHB</strong> Teledata GmbH, Bremen (D) 100,0 voll konsolidiertmegatel Informations- und Kommunikationssysteme GmbH, Bremen (D) 74,9 voll konsolidiertTimtec Teldatrans GmbH, Bremen (D) 100,0 voll konsolidiertTelematic Solutions S.p.A., Mailand (I) 100,0 voll konsolidiert¹ gehalten von der <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> <strong>AG</strong>² gehalten von der KT Beteiligungs GmbH & Co. KG³ gehalten von der MT Aerospace Holding GmbH4gehalten von der MT Aerospace <strong>AG</strong><strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


72 Konzernabschlussnach dem Konzept der funktionalen Währung gemäß IAS 21umgerechnet. Der sich aus der Umrechnung des Eigenkapitalsergebende Währungsunterschied wird in dem Posten „Eigenkapitalaus nicht realisierten Gewinnen/Verlusten“ erfasst.Bilanzierungs- und BewertungsgrundsätzeDas International Accounting Standards Board (IASB) unddas IFRIC haben den folgenden Standard geändert, der für dasGeschäftsjahr 2012 verpflichtend anzuwenden ist:> IFRs 7 „Financial Instruments“: Angaben. Aus den Änderungenergeben sich erweiterte Angabepflichten bei der Übertragungfinanzieller Vermögenswerte. Die Änderungen sindfür den <strong>OHB</strong>-Konzern mangels Sachverhalt im Berichtszeitraumnicht relevant. Die erstmalige Anwendung des genanntenStandards hatte keine Auswirkungen auf den <strong>OHB</strong><strong>AG</strong> Konzernabschluss.Das IASB hat die in nachstehender Tabelle aufgeführten Standards,Interpretationen und Änderungen zu bestehenden Standardsherausgegeben, deren Anwendung jedoch noch nichtverpflichtend ist bzw. erst in späteren Berichtsperioden verpflichtendist und die von der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> auch nicht vorzeitig angewandtwerden.Die Überarbeitung von IAS 19 ändert die Behandlung vonleistungsorientierten Versorgungsplänen und Leistungen ausAnlass der Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Die bedeutendsteNeuerung bezieht sich auf die bilanzielle Abbildung vonÄnderungen leistungsorientierter Verpflichtungen und des Planvermögens.Die Neuregelung erfordert die sofortige Erfassungvon Änderungen der leistungsorientierten Verpflichtungen unddes beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens im Zeitpunktihres Auftretens. Der nach dem bislang gültigen IAS 19 mögliche„Korridor“-Ansatz, den <strong>OHB</strong> bisher anwendet, wurde abgeschafft.Weiterhin erfolgt eine beschleunigte Erfassung vonnachzuverrechnendem Dienstzeitaufwand. Sämtliche versicherungsmathematischenGewinne und Verluste sind unmittelbarim Jahr des Auftretens im sonstigen Ergebnis zu verbuchen.Somit zeigt die Nettopensionsverbindlichkeit bzw. der Nettopensionsvermögenswertin der Bilanz die volle Unter- bzw. Überdeckung.Darüber hinaus werden der Zinsaufwand sowie die erwartetenErträge aus Planvermögen entsprechend der vorigenFassung des IAS 19 nunmehr durch eine Nettozinsgröße ersetzt,die sich durch die Anwendung des Abzinsungssatzes auf dieNetto-Verbindlichkeit bzw. den Netto-Vermögenswert des leistungsorientiertenPlans errechnet. Der geänderte IAS 19 istrückwirkend anzuwenden. Die Geschäftsführung geht auf Grundlageeiner vorläufigen Einschätzung davon aus, dass die erstmaligeAnwendung der Änderungen an IAS 19 für das Geschäftsjahr2013 dazu führen wird, dass sich für das Geschäftsjahr 2012der Konzernjahresüberschuss um TEUR 11 und das sonstigeErgebnis nach Steuern um TEUR 6.656 vermindern werden (zum1. Januar 2012: Verminderung des Eigenkapitals um TEUR 538).Die korrespondierenden Anpassungen werden sich in den Pensionsrückstellungenund sonstigen langfristigen Forderungenund Vermögenswerten auswirken. Diese Netto effekte ergebensich im Wesentlichen aus der vollständigen Erfassung versi-Amendments to IAs 1 Presentation of Items of Other ComprehensiveIncomeAmendments to IAs 19 Employee BenefitsIFRs 10 „Consolidated Financial Statements“IFRs 11 „Joint Arrangements“IFRs 12 „Disclosure of Interests in other Entities“IFRs 13 „Fair Value Measurement“IAs 27 „Separate Financial Statements“IAs 28 „Investments in Associates and Joint Ventures“Amendments to IAs 12 Deferred tax: Recovery of Underlying AssetsAmendments to IFRs 1 Severe Hyperinflation and Removal ofFixed Dates for First-Time AdoptersAmendments to IFRs 7 Disclosures – Offsetting Financial Assets andFinancial LiabilitiesAmendments to IAs 32 Offsetting Financial Assets and Financial LiabilitiesIFRIC 20 Stripping Costs in the Production Phase of a Surface MineVerpflichtend anzuwenden auf Geschäftsjahre, die nach dem1. Juli 2012 beginnenVerpflichtend anzuwenden auf Geschäftsjahre, die nach dem1. Januar 2013 beginnenVerpflichtend anzuwenden auf Geschäftsjahre, die nach dem1. Januar 2014 beginnenVerpflichtend anzuwenden auf Geschäftsjahre, die nach dem1. Januar 2014 beginnenVerpflichtend anzuwenden auf Geschäftsjahre, die nach dem1. Januar 2014 beginnenVerpflichtend anzuwenden auf Geschäftsjahre, die nach dem1. Januar 2013 beginnenVerpflichtend anzuwenden auf Geschäftsjahre, die nach dem1. Januar 2014 beginnenVerpflichtend anzuwenden auf Geschäftsjahre, die nach dem1. Januar 2014 beginnenBeginn des ersten bei oder nach Inkrafttreten der Verordnungbeginnenden GeschäftsjahresBeginn des ersten bei oder nach Inkrafttreten der Verordnungbeginnenden GeschäftsjahresVerpflichtend anzuwenden auf Geschäftsjahre, die nach dem1. Januar 2013 beginnenVerpflichtend anzuwenden auf Geschäftsjahre, die nach dem1. Januar 2014 beginnenVerpflichtend anzuwenden auf Geschäftsjahre, die nach dem1. Januar 2013 beginnen<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Konzernabschluss73cherungsmathematischer Gewinne und Verluste im sonstigenErgebnis und den sich daraus ergebenden latenten Steuern.Die Anwendungen der weiteren genannten Vorschriften wirdnach jetziger Einschätzung keinen wesentlichen Einfluss auf dieDarstellung der Abschlüsse haben. Der Vorstand der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> hatbeschlossen, dass eine erstmalige Anwendung der vorgenanntenStandards jeweils in den Geschäftsjahren erfolgt, in denen diegeänderten und neuen Standards verpflichtend anzuwenden sind.Änderungen von Bilanzierungs- und BewertungsmethodenDie Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden haben sich gegenüberdem Vorjahr nicht verändert.UmsatzrealisierungUmsatzerlöse und sonstige betriebliche Erträge zählen im Bereichder Serienfertigung ab Erbringung der Leistung bzw. mitÜbergang der Gefahren auf den Kunden als realisiert. Im Bereichlangfristige Auftragsfertigung wird nach IAS 11 die Percentageof-Completion-Methodeunter Einrechnung angemessener Sicherheitsabschläge („true and fair view“) für künftige unerwarteteRisiken angewendet, soweit Teilgewinne hinreichend genau aufBasis des Fertigstellungsgrades ermittelt werden konnten. Hierbeiwird der Fertigstellungsgrad anhand der bis zum Bilanzstichtagaufgelaufenen Auftragskosten im Verhältnis zu den geplantengesamten Auftragskosten ermittelt. Die Auftragserlöse ergebensich aus der Multiplikation des ermittelten Fertig stellungsgradesmit den vertraglich vereinbarten Erlösen ein schließ lich nachträglichervertraglicher Ergänzungen. Die zum Bilanzstichtag in Arbeitbefindlichen lang fristigen Projekte (verbleibende Projektlaufzeitvon ein bis acht Jahren) wurden, sofern ein Teilgewinn mit hinreichenderSicherheit nicht geschätzt werden konnte, zu Herstellungskostenzzgl. er stat tungs fähiger Verwaltungsgemeinkostenals Umsatz erfasst. Teil gewinne wurden bei den übrigenProjekten in Anlehnung an die im Schrifttum entwickelten Grundsätzerealisiert.FremdkapitalkostenFremdkapitalkosten nach IAS 23.8 sind in die Herstellungskostenvon qualifizierten Vermögenswerten einzubeziehen.Aktivierte EigenleistungenEntwicklungsausgaben sind nach IAS 38.57 zu aktivieren, wennein neu entwickeltes Produkt oder Verfahren eindeutig abgegrenztwerden kann, technisch realisierbar ist und entwederdie eigene Nutzung oder die Vermarktung vorgesehen ist. Weiterhinsetzt die Aktivierungsfähigkeit voraus, dass die Entwicklungsausgabenmit hinreichender Wahrscheinlichkeit durchkünftige Finanzmittelzuflüsse gedeckt werden. Die Bewertungerfolgt auf Basis der angefallenen Herstellungskosten, imWesentlichen Entwicklungsstunden bewertet mit dem jeweiligenStundensatz. Im Geschäftsjahr sind Forschungs- und Entwicklungskostenin Höhe von TEUR 5.397 (Vorjahr: TEUR 3.053)als Aufwand erfasst worden, da die Kriterien nach IAS 38.57nicht erfüllt wurden. Von insgesamt EUR 16,9 Mio. Entwicklungskostenwurden insgesamt EUR 5,9 Mio. aktiviert und EUR5,6 Mio. im Rahmen von Zuwendungen vereinnahmt.FinanzergebnisDas Finanzergebnis enthält die Ergebnisse aus At-Equity-Beteiligungenund übrigen Beteiligungen einschließlich der Gewinneaus der Veräußerung von Finanzanlagen, Ab- und Zuschreibungenauf Finanzanlagen, den sonstigen Finanzaufwendungenaus Verbindlichkeiten, Dividenden, Zinserträge aus Forderungensowie Währungsgewinne und -verluste.Der Zinsertrag wird ergebniswirksam nach der Effektivzinsmethodeerfasst. Dividenden werden ergebniswirksamvereinnahmt, wenn ein Ausschüttungsbeschluss vorliegt. DerZinsaufwand aus Pensionsrückstellungen wird ebenfalls imsonstigen Finanzaufwand ausgewiesen.Immaterielle VermögenswerteZu jedem Bilanzstichtag überprüft die <strong>OHB</strong> die Buchwerte derimmateriellen Vermögenswerte dahingehend, ob Anhaltspunktefür eine Wertminderung vorliegen könnten.In diesem Falle wird der erzielbare Betrag des betreffendenVermögenswertes ermittelt, um den Umfang einer evtl. vorzunehmendenWertberichtigung festzustellen. Der erzielbare Betragentspricht dabei dem um die möglichen Veräußerungskostenverminderten Zeitwert oder dem Nutzungswert, dabei istfür die Bilanzierung der höhere Wert maßgeblich.Fremd erworbene immaterielle Vermögenswerte als Aktivasind im Wesentlichen Softwareprogramme, erworbene Auftragsbeständeund Lizenzen. Diese werden linear mit einer Nutzungsdauerzwischen ein und sechs Jahren abgeschrieben. DieAbschreibung aktivierter Eigenleistungen erfolgt linear über dievoraussichtliche Nutzungsdauer von vier bis acht Jahren.Für Zwecke der Prüfung auf Wertminderung ist der Geschäfts-oder Firmenwert auf jede der Zahlungsmittel generierendenEinheiten des Konzerns aufzuteilen, von denen erwartetwird, dass sie einen Nutzen aus den Synergien des Zusammenschlussesziehen können. Zahlungsmittel generierende Einheiten,denen ein Teil des Geschäfts- oder Firmenwertes zugeteiltwurde, sind jährlich auf Wertminderung zu prüfen. LiegenHinweise für eine Wertminderung einer Einheit vor, wird diesehäufiger evaluiert. Wenn der erzielbare Betrag einer Zahlungsmittelgenerierenden Einheit kleiner ist als der Buchwert derEinheit, ist der Wertminderungsaufwand zunächst dem Buchwerteines jeglichen der Einheit zugeordneten Geschäfts- oderFirmenwertes und dann anteilig den anderen Vermögenswertenauf Basis der Buchwerte eines jeden Vermögenswertes innerhalbder Einheit zuzuordnen.sachanlagenZu jedem Bilanzstichtag überprüft die <strong>OHB</strong> die Buchwerte derSachanlagen dahingehend, ob Anhaltspunkte für eine Wertminderungvorliegen könnten. In diesem Falle wird der erzielbare Be-<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


74 Konzernabschlusstrag des betreffenden Vermögenswertes ermittelt, um den Umfangeiner evtl. vorzunehmenden Wertberichtigung festzustellen.Der erzielbare Betrag entspricht dabei dem um die möglichenVeräußerungskosten verminderten Zeitwert oder dem Nutzungswert,dabei ist für die Bilanzierung der höhere Wert maßgeblich.Die Vermögenswerte des Sachanlagevermögens werden zuihren Anschaffungs- und Herstellungskosten aktiviert und planmäßiggemäß der erwarteten Nutzungsdauer linear abgeschrieben.Erhaltungsaufwendungen, die den Wert der Vermögenswertedes Sachanlagevermögens nicht erhöhen oder deren Nutzungsdauernicht wesentlich verlängern, werden als laufende Aufwendungenbehandelt. Wesentliche Erneuerungen und Verbesserungenwerden aktiviert. Abgänge werden sowohl bei den historischenAnschaffungskosten als auch bei den kumulierten Abschreibungenerfasst. Gewinne und Verluste aus dem Abgang vonVermögenswerten des Anlagevermögens werden in den „Sonstigenbetrieblichen Erträgen oder Aufwendungen“ berücksichtigt.Die Abschreibungszeiträume des Sach anlagevermögens betragenfür Gebäude zwischen zehn und 33 Jahre, für Maschinen und technischeAnlagen fünf bis zehn Jahre und für andere Anlagen sowieBetriebs- und Geschäftsausstattung drei bis zehn Jahre.Im Wege des Finanzierungsleasings gemietete Sachanlagenwerden in Höhe des beizulegenden Zeitwertes bzw. des niedrigerenBarwertes der Mindestleasingraten aktiviert und linearüber die voraussichtliche Nutzungsdauer bzw. über kürzereVertragslaufzeiten abgeschrieben.FinanzanlagenAt-Equity-BeteiligungenAt-Equity in den Konsolidierungskreis einbezogene Beteiligungendes Anlagevermögens wurden mit ihren Anschaffungskostenunter Berücksichtigung anteiliger Jahresergebnisse bilanziert.Übrige FinanzanlagenÜbrige Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten (abzüglichaußerplanmäßiger Abschreibungen), beziehungsweisesoweit Marktpreise ermittelbar, auf Grundlage von Fair-Value-Bewertungen bilanziert. Der Posten enthält die Beteiligungenan der ORBCOMM Inc., für die zum Bilanzstichtag ein Börsenkursvorlag. Die sich aus der erfolgsneutralen Fair-Value-Bewertung ergebende Anpassung wurde durch Verrechnungmit dem Eigenkapital abgebildet. Die aus dieser Bewertungentstandenen latenten Steuern, soweit an gefallen, werdenunter den passiven latenten Steuern erfasst. Die übrigen Finanzanlagensind in der Tabelle „Weitere Beteiligungen undFinanzanlagen“ dargestellt.Weitere Beteiligungen und Finanzanlagenname der Gesellschaft Beteiligungsquote in % Beteiligungsansatz TEURRST Radar <strong>System</strong>technik GmbH, Salem (D)* 24,0 88<strong>OHB</strong> CGS Guyane S.A.S.* 100,0 10<strong>OHB</strong> France S.A., Paris (F)* 100,0 37<strong>OHB</strong>-ElectroOPtics GmbH, Bremen (D)* 50,0 13beos GmbH, Bremen (D) 12,0 60ATB GmbH, Bremen (D) 5,0 26<strong>OHB</strong> Marine Technologies GmbH, Bremen (D)* 100,0 25COSMOS International Satellitenstart GmbH, Bremen (D)* 49,9 13Cosmos Space <strong>System</strong>s <strong>AG</strong>, Bremen (D)* 66,6 40Telemondo International GmbH, Bremen (D)* 100,0 26KT Verwaltungsgesellschaft mbH, Bremen (D)* 100,0 25ENERGIA Deutschland GmbH, München (D)* 40,0 10Antares S.c.a.r.l., San Giorgio Del Sannio (I)* 24,0 58Arianespace Participation, Evry (F) 8,3 8.328MT Dezentrale Energiesysteme GmbH, München (D)* 100,0 1.022MT Mecatronica Limitada, Santiago de Chile (RCH)* 99,9 30Aerotech France S.A.S., Chateauroux (F)* 100,0 80Aerotech Czech s.r.o., Klatovy (CZ)* 100,0 0ORBCOMM Inc., Rochelle Park NJ (USA) 5,0 6.623* unter Materiality-Gesichtspunkten nicht im Geschäftsjahr konsolidiertVon den aufgeführten Beteiligungen und Finanzanlagen sind die folgenden hervorzuheben: MT Dezentrale Energiesysteme GmbH miteinem Eigenkapital zum 31.12.2012 von TEUR 1.023 und einem Jahresüberschuss im Jahr 2012 von EUR 0, RST Radar <strong>System</strong>technikGmbH mit einem Eigenkapital zum 31.12.2011 in Höhe von TEUR 487 und einem Jahresüberschuss im Jahr 2011 von TEUR 49, AerotechFrance S.A.S. mit einem Eigenkapital zum 31.12.2012 von TEUR 593 und einem Jahresüberschuss von TEUR 109 sowie Aerotech Czechs.r.o. mit einem Eigenkapital zum 31.12.2012 von TEUR –950 und einem Jahresüberschuss von TEUR 53.<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Konzernabschluss75VorräteDie Vorräte wurden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskostenoder mit dem niedrigeren Nettoveräußerungswert am Bilanzstichtagbewertet. Teile des Vorratsvermögens wurden im„gleitenden Durchschnittsverfahren“ bewertet.ForderungenForderungen und sonstige Vermögenswerte sind mit demNennwert aktiviert worden. Bestehen in einzelnen Fällen begründeteZweifel, ob Forderungen eingebracht werden können,wurden diese abgeschrieben oder mit dem niedrigeren realisierbarenBetrag angesetzt.Bei Unternehmen im Konsolidierungskreis, die Fertigungsaufträgenach IAS 11 in ihrem Auftragsbestand haben, wurdedie Percentage-of-Completion-Methode unter Einrechnungangemessener Sicherheitsabschläge („true and fair view“) fürkünftige unerwartete Risiken angewendet, sofern der Teilgewinnhinreichend genau auf Basis des Fertigstellungsgradesermittelt werden konnte. Die übrigen zum Bilanzstichtag inArbeit befindlichen langfristigen Fertigungsaufträge (verbleibendeProjektlaufzeit von ein bis acht Jahren) wurden, sofernein Teilgewinn mit hinreichender Sicherheit nicht geschätztwerden konnte, zu Herstellungskosten zzgl. anteiliger erstattungsfähigerVerwaltungsgemeinkosten aktiviert. Projekte mitTeilgewinnrealisierung werden nach IAS 11.22 unter den Umsatzerlösenausgewiesen. Die entsprechenden Auftragskostensind im Materialaufwand bzw. den bezogenen Leistungen desGeschäftsjahres enthalten.Wertpapiere/FinanzinstrumenteDie beizulegenden Zeitwerte werden anhand der Börsenkurse/Marktpreise zum Bilanzstichtag bestimmt. Bei der Bewertungder langfristigen Wertpapiere wurden die Regelungen von IAS39 und IFRS 7 (Reclassification of Financial Assets) angewendet.Latente steuernNach IAS 12 führen vorübergehende Differenzen zwischensteuerlichen Wertansätzen für Vermögenswerte und Schuldeneinerseits und andererseits deren Ansatz nach IFRS/IAS zurAbgrenzung latenter Steuern. Für die Berechnung der inländischenlatenten Steuern gilt für den <strong>OHB</strong>-Konzern ein einheitlicherSteuersatz von 32 %.EigenkapitalIAS 32 (Financial Instruments: Disclosure and Presentation) regelt,dass Eigenkapital aus Sicht des Unternehmens nur dannvorliegt, wenn keine Verpflichtung zur Rückzahlung des Kapitalsoder zur Lieferung von anderen finanziellen Vermögenswertenbesteht. Die <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> versteht unter Eigenkapital das gezeichneteKapital, die Kapitalrücklage, Eigenkapital aus nichtrealisierten Gewinnen/Verlusten und die Gewinnrücklage sowiedie aufgelaufenen Gewinnvorträge.Rückstellungen für Pensionen und ähnliche VerpflichtungenDie Pensionsverpflichtungen für die leistungsorientierten Altersversorgungsplänewerden gemäß IAS 19 (Leistungen an Arbeitnehmer)nach der Projected-Unit-Credit-Methode berechnet.Die zu erwartenden Versorgungsleistungen werden überdie gesamte Beschäftigungszeit der Mitarbeiter verteilt.sonstige RückstellungenDie sonstigen Rückstellungen sind gemäß IAS 37 für Sachverhaltezuverlässig geschätzt worden, aus denen sich aufgrundgegenwärtiger Verpflichtungen ein Zahlungsmittelabfluss ergebenwird. Basis der Schätzungen waren im Wesentlichen detaillierteKalkulationen.VerbindlichkeitenVerbindlichkeiten umfassen die Finanzverbindlichkeiten, dieVerbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstigeVerbindlichkeiten. Die Finanzschulden werden zu fortgeführtenAnschaffungskosten bilanziert. Differenzen zwischenhistorischen Anschaffungskosten und dem Rückzahlungsbetragwerden entsprechend der Effektivzinsmethode berücksichtigt.Die weiteren Verbindlichkeiten werden zum Nennwertoder zum Rückzahlungsbetrag bilanziert.schätzungenBei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind teilweise Annahmenund Schätzungen notwendig, die sich auf Höhe und Ausweisbilanzierter Vermögenswerte und Schulden, Erträge undAufwendungen sowie Eventualverbindlichkeiten auswirken. Dietatsächlichen Werte können in Einzelfällen von den getroffenenAnnahmen und Schätzungen abweichen. Änderungen werden zumZeitpunkt einer besseren Erkenntnis erfolgswirksam. Die Werthaltigkeitvon Firmenwerten wird jährlich im Rahmen eines Impairment-Testsgeprüft. Im Rahmen dieses Tests müssen vorallem im Hinblick auf künftige Zahlungsmittelüberschüsse Schätzungenvorgenommen werden. Künftige Änderungen der gesamtwirtschaftlichenLage, der Branchen- oder Unternehmenssituationkönnen zu Reduktionen der Zahlungsmittelüberschüsse unddamit zu einer außerplanmäßigen Abschreibung der Firmenwerteführen. Technischer Fortschritt, eine Verschlechterung derMarktsituation oder Schäden können zu einer außerplanmäßigenAbschreibung der Sachanlagen führen. Die Beurteilung des Auftragsfortschrittsbei langfristigen Fertigungsaufträgen erfolgt –bei Vorliegen der Voraussetzungen – auf Basis der Percentage-of-Completion-Methode. Dabei werden die angefallenen Kosten indas Verhältnis zu den erwarteten Gesamtkosten gesetzt, um denFertigstellungsgrad zu ermitteln. Bei der Ermittlung der Pen sionsrückstellungenkommt es durch die Auswahl der Prämissen undTrendannahmen, durch den Ansatz biometrischer Wahrscheinlichkeitensowie durch anerkannte Näherungsverfahren bei derErmittlung der Rente gegebenenfalls zu Abweichungen von dentatsächlichen im Zeitablauf entstehenden Zahlungsverpflichtungen.Für die Bildung von Steuerrückstellungen und die Werthaltig-<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


76 Konzernabschlusskeitsprüfung von aktiven latenten Steuern sind ebenfalls Schätzungenvorzunehmen. Bei der Beurteilung der Werthaltigkeitaktiver latenter Steuern können Unsicherheiten im Hinblick aufdie Auslegung komplexer Steuervorschriften sowie hinsichtlichHöhe und Zeitpunkt künftiger zu versteuernder Einkünfte bestehen.Sonstige Rückstellungen werden aufgrund von vorliegendenErkenntnissen und im Rahmen der üblichen Ermessens spielräumegebildet. Aufgrund der aktuellen Welt- und Finanzmarktsituationkönnen zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine zuverlässigenAnnahmen über die Bandbreite möglicher Anpassungen imGeschäftsjahr 2013 bei den Schätzungen getroffen werden.VII. ERLÄUTERUnGEn zUR KonzERn-GEWInn- UnDVERLUsTREChnUnG(1) UmsatzerlöseDie Auftragserlöse aus langfristiger Fertigung nach IAS 11betrugen im Geschäftsjahr 2012 TEUR 429.385 (Vorjahr: TEUR404.185). Die dazugehörigen Auftragskosten betrugen TEUR395.141 (Vorjahr: TEUR 375.340). Der daraus resultierendeGewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug im Geschäftsjahr2012 TEUR 25.200 (Vorjahr: TEUR 26.482).Der Umsatz verteilt sich auf die Geschäftsfelder wie folgt:in TEUR 2012 2011Space <strong>System</strong>s 396.011 363.114Aerospace + Industrial Products 227.717 200.816Konsolidierung –7.746 –8.241Gesamt 615.982 555.689zusätzliche Angaben zur PoC-Bewertung (IAs 11)in TEURaktivischer passivischerSaldo Saldo summeKosten + Gewinn 728.178 499.486 1.227.664erhaltene Anzahlungen 589.331 552.780 1.142.111Bilanzausweis 138.847 –53.294 85.553(2) Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigenErzeugnissenDie Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissenresultiert einerseits aus der Zunahme im Segment„Space <strong>System</strong>s“ in Höhe von EUR 0,3 Mio. (Vorjahr: EUR –9,6 Mio.)und andererseits aus der Verminderung im Segment „Aerospace +Industrial Products“ in Höhe von EUR –3,8 Mio. (Vorjahr: EUR–14,2 Mio.). Insgesamt ergibt sich eine Bestandsverminderung inHöhe von EUR 3,5 Mio.(3) sonstige betriebliche ErträgeDie sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von TEUR 10.963(Vorjahr 15.180) enthalten u. a. Erträge aus der Auflösung vonRückstellungen in Höhe von TEUR 3.749 (Vorjahr: TEUR 3.177)sowie Erlöse aus Zuwendungen in Höhe von TEUR 5.600 (Vorjahr:TEUR 5.326). Die Erlöse aus Zuwendungen für Entwicklungsleistungenwerden bezogen auf den Zeitpunkt der Entstehungder Kosten erfasst. Bei den Erlösen aus Zuwendungen erfolgtkeine Saldierung mit den Aufwendungen (Bruttoausweis).Gegenwärtig sind keine Anzeichen festzustellen, dass Bedingungenvon Zuwendungsgebern nicht erfüllt werden können. Inden Vorjahreserträgen ist ein Betrag von rund EUR 3 Mio. alsnegativer Unterschiedsbetrag aus der Erstkonsolidierung der<strong>OHB</strong> Sweden AB enthalten.(4) Materialaufwandin TEUR 2012 2011Aufwendungen für Roh-, Hilfs- undBetriebsstoffe und für bezogene Waren 269.786 241.960Aufwendungen für bezogene Leistungen 105.468 81.696Gesamt 375.254 323.656(5) Personalaufwandin TEUR 2012 2011Löhne und Gehälter 139.661 123.646Soziale Abgaben und Aufwendungen fürAltersversorgung und für Unterstützung 28.725 25.922Gesamt 168.386 149.568An Zahlungen für Pensionen und Pensionsrückstellungen wurdenTEUR 4.225 (Vorjahr: TEUR 4.247) geleistet.(6) Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte desAnlagevermögens und sachanlagenFür das abgelaufene Jahr bestand kein Bedarf an außerplanmäßigenAbschreibungen. Weitere Einzelheiten zu den Abschreibungensind im Konzernanlagespiegel dargestellt.(7) FinanzergebniszinsenDie Zinserträge in Höhe von TEUR 1.046 (Vorjahr: TEUR 995)ergeben sich primär aus der Anlage von liquiden Mitteln aufFestgeldkonten.Die sonstigen Finanzaufwendungen in Höhe von TEUR 7.112(Vorjahr: TEUR 7.241) bestehen wesentlich aus den Zinsaufwendungenfür Pensionsrückstellungen in Höhe von TEUR 4.242(Vorjahr: TEUR 4.175) sowie Fremdkapitalzinsen bei einemKonzerntochterunternehmen in Höhe von TEUR 2.001 (Vorjahr:TEUR 2.140). Projektbezogene Fremdkapitalzinsen sind beieinem Konzerntochterunternehmen in die Vermögensbildungeingegangen (EUR 1,1 Mio. zu einem durchschnittlichen Zinssatzvon 2,11 %). Währungsdifferenzen aus Fair-Value-Hedgeswerden in Höhe von TEUR –65 erfolgswirksam erfasst.BeteiligungsergebnisDas Beteiligungsergebnis enthält die Ergebnisbeiträge derELTA S.A. in Höhe von TEUR –667 (Vorjahr: TEUR 31), die nachder At-Equity-Methode bilanziert wird.<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Konzernabschluss77(8) steuern vom Einkommen und vom ErtragBei den deutschen Unternehmen sind im Konsolidierungskreistatsächliche Ertragsteuern in Höhe von TEUR 6.648 (Vorjahr:TEUR 4.134) entstanden; im Ausland sind TEUR 567 (Vorjahr:TEUR 338) angefallen. Die inländischen Ertragsteuern 2012 wurdendetailliert mit differenzierten Steuersätzen ermittelt. Mit derAnwendung von IAS 12 werden latente Steuerverrechnungsansprücheberücksichtigt. Der für die Berechnung der inländischenlatenten Steuern verwendete Steuersatz beträgt 32 %.Überleitungsrechnung steueraufwandin TEUR 2012 2011Steuern zum Steuersatz von 32,00 % 7.678 6.246Steuerminderungen aufgrundteilweise steuerbefreiter Einnahmen 59 –256Genutzte Verlustvorträge –47 –255Bilanzierungsauswirkungen von zuvor nichtangesetzten steuerlichen Verlustvorträgen –743 –Steuerlich nicht abzugsfähigeBetriebsausgaben 630 1.000Sonstige Steuereffekte 105 –340Periodenfremde Steueraufwendungen 175 –428Mehrsteuern Ausland 434 472Effektiver steueraufwand 8.291 6.438Latente steuernDie wesentlichen aktiven latenten Steuern resultieren aus demUnterschied zwischen den Rückstellungen für Pensionszusagennach steuerrechtlichen Vorschriften und IFRS. Im Geschäftsjahr2012 wurden TEUR 1.301 (Vorjahr: TEUR 1.966) alslatenter Steueraufwand erfolgswirksam erfasst.Bei vier Konzerntochterunternehmen wurden aktive latenteSteuern auf Verlustvorträge in Höhe von TEUR 173 (Vorjahr:TEUR +3.253) reduziert. Die Planung für die folgenden fünfJahre zeigt einen kompletten Ausgleich der Verlustvorträge.Für den Verlustvortrag bei der Antwerp Space N.V. in Höhe vonTEUR 22.978 wurden keine latenten Steuern gebildet.(9) Anteile anderer GesellschafterDie Anteile anderer Gesellschafter von TEUR 878 (Vorjahr:TEUR –444) beziehen sich auf die MT Aerospace Holding GmbHund megatel GmbH.Ergebnis je Aktie nach IFRs/IAsDas unverwässerte Ergebnis je Aktie ergibt sich, indem das aufdie Aktien entfallende Ergebnis nach Steuern durch die Zahl dergewinnberechtigten Aktien dividiert wird. Eine Verwässerungdieser Kennzahl kann durch sogenannte potenzielle Aktien – insbesondereOptions- und Bezugsrechte – entstehen. Zum Bilanzstichtaglagen keine vergleichbaren Rechte vor. Damit entsprechensich das verwässerte und unverwässerte Ergebnis je Aktie.Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt EUR 17.468.096,00.Für die Berechnung des Ergebnisses je Aktie wurden 17.387.600Aktien zugrunde gelegt, da 80.496 eigene Aktien im Bestandwaren. Als Basis für die Berechnung wurde der Konzernjahresüberschussnach Fremdanteilen in Höhe von TEUR 14.826 (Vorjahr:TEUR 13.523) verwendet. Das Ergebnis je Aktie beträgt fürdas Geschäftsjahr 2012 EUR 0,85 (Vorjahr: EUR 0,78).VIII. ERLÄUTERUnGEn zUR KonzERnBILAnz(10) Firmenwerte und übrige immaterielle VermögenswerteIn der Bilanz per 31. Dezember 2012 werden Firmenwerte vonTEUR 7.687 (Vorjahr: TEUR 7.687) ausgewiesen (siehe Tabelle„Firmenwerte“).Bestand an aktiven und passiven latenten steuernin TEUR 2012 20112012 2011Immaterielle Vermögenswerteund SachanlagenFinanzanlagenUmlaufvermögenRückstellungenVerbindlichkeitenSteuerliche Verlustvorträgeund SteuergutschriftenKonsolidierungGesamtAktive latenteSteuern4354202177.0845765.874–8.9205.686Passive latenteSteuern10.88827511.8016373282–8.92014.462Aktive latenteSteuern794377986.7436115.407–8.2275.803Passive latenteSteuern9.30951011.2341162980–8.22713.240ErfolgswirksameVeränderung–1.938279–4123471902330–1.301ErfolgswirksameVeränderung–867–515–3.67844–663.1160–1.966<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


78 KonzernabschlussFirmenwertein TEUR 2012 2011Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung:STS <strong>System</strong>technik Schwerin GmbH 566 566Timtec Teldatrans GmbH 115 115ORBCOMM Deutschland <strong>AG</strong> 556 556Telematic Solutions S.p.A. / CGS S.p.A. 801 801megatel GmbH 646 646Teilkonzern Kayser-Threde 5.003 5.003Gesamt 7.687 7.687Die Überprüfung der Werthaltigkeit der Firmenwerte ist auf derEbene der Cash Generating Units, wie in obiger Tabelle dargestellt,erfolgt. Die CGUs Telematic Solutions und CGS werdenaufgrund eines Beschlusses aus dem Geschäftsjahr 2011 verschmolzenund als eine CGU geführt.Die Firmenwerte wurden zum 31. Dezember 2012 einerÜberprüfung der Werthaltigkeit („Impairment Test“) unterzogen.Hierbei ergaben sich keine Wertminderungen.Der erzielbare Betrag wurde unter Verwendung des Nutzungswertesermittelt („value in use“). Bei der Bestimmung desNutzungswertes kam ein Discounted-Cashflow-Verfahren zurAnwendung. Dem Discounted-Cashflow-Verfahren lagen vomManagement genehmigte Unternehmensplanungen, für einenPlanungszeitraum von fünf Jahren zugrunde. Der Firmenwertim Teilkonzern Kayser-Threde basiert auf einer Fünfjahresplanung,die im wesentlichen resultiert aus dem vorhandenen Auftragsbestandund Annahmen bezüglich des Auftragseingangsin Folgeperioden, die mit einer hohen Wahrscheinlichkeit unterlegtsind. Bezüglich der Margenentwicklung kann bei demvorhandenen Auftragsbestand und den erwarteten Auftrageingängenvon einer kontinuierlichen Entwicklung ausgegangenwerden basierend auf den Vorjahreswerten. Für die übrigenCash Generating Units wurde auf der gleichen Basis die Wertermittlungdurchgeführt. Die Ebit-Marge der Cash GeneratingUnit Kayser-Threde wird sich voraussichtlich im Rahmen derEbit-Marge des relevanten Segments Space <strong>System</strong>s entwickeln.Für die inländischen Firmenwerte wurde ein Vorsteuer-Kapitalisierungszinssatz (WACC) von 10,20 % (Vorjahr: 9,40 %)zugrunde gelegt. Für den ausländischen Firmenwert wurde einVorsteuer-WACC von 13,50 % (Vorjahr: 16,60 %) angenommen.Für die Ermittlung des Terminal Values wurde, wie im Vorjahr,aus Gründen unternehmerischer Vorsicht, kein Wachstumsabschlagvorgenommen. Die übrigen immateriellen Vermögenswertesetzen sich im wesentlichen zusammen aus den aktiviertenEigenleistungen sowie gekaufter Software (siehe Konzernanlagespiegel).Die Entwicklung der Firmenwerte und sonstigenimmateriellen Vermögenswerte ist auf S. 88/89 dargestellt.(11) sachanlagenDie Zugänge im Geschäftsjahr setzen sich im Wesentlichen austechnisch-elektronischen Laboreinrichtungen, technischen Anlagenund Maschinen, Hardware, Betriebs- und Geschäftsausstattungund geringwertigen Wirtschaftsgütern zusammen.Für die übrigen Vermögenswerte des Sachanlagevermögensbestehen abgesehen von den unter den im Abschnitt „Sonstigefinanzielle Verpflichtungen“ dargestellten Grundschulden uneingeschränkteEigentumsrechte. Die Abschreibungsbeträge sindim Konzernanlagespiegel dargestellt. Es wurde kein Bedarf anaußerplanmäßigen Abschreibungen festgestellt. Der Restbuchwertder Vermögenswerte aus Finanzierungsleasingverträgenbeträgt TEUR 1.279 (Vorjahr: TEUR 2.195). Für die entsprechendenVermögenswerte bestehen zum Ablauf der Mindestleasinglaufzeitgünstige Kaufoptionen. Die Entwicklung der Sachanlagenist auf S. 88/89 dargestellt.(12) At-Equity-BeteiligungenDer Posten enthält die Anschaffungskosten zuzüglich anteiligerJahresergebnisse der Beteiligungen an der ELTA S.A., Toulouse.Der Mehrheitsgesellschafter übt den wesentlichen Einfluss aufdas Geschäftsmodell der ELTA S.A. aus.(13) Übrige FinanzanlagenDie Buchwerte der übrigen Finanzanlagen haben sich wie folgtentwickelt:in TEUR 2012 2011Stand 1. Januar 15.793 15.354Erfolgsneutrale Fair-Value-Bewertung 1.472 830Veränderungen Konsolidierungskreis 0 0Zugänge 760 156Abgänge –59 –547stand 31. Dezember 17.966 15.793Die erfolgsneutrale Fair-Value-Bewertung resultiert aus derNeubewertung der Anteile an der ORBCOMM Inc. Die Neubewertungerfolgte auf Grundlage des Börsenkurses der ORBCOMMInc. zum 31. Dezember 2012 sowie des Wechselkurses Dollarvs. Euro zu diesem Zeitpunkt. Die Gesamtergebnisrechnungweist eine erfolgsneutrale Bewertung finanzieller Vermögenswertein Höhe von TEUR 1.472 aus.(14) Forderungen und sonstige VermögenswerteDie Forderungen und sonstigen Vermögenswerte sind mit denfortgeführten Anschaffungskosten bilanziert. Von den Forderungenhaben insgesamt TEUR 2.609 (Vorjahr: TEUR 2.875) eineLaufzeit von mehr als einem Jahr. Die Buchwerte der kurzfristigenForderungen und sonstigen Vermögenswerte entsprechenim Wesentlichen dem Fair Value. Von den Forderungenentfallen TEUR 150.581 (Vorjahr: TEUR 110.749) auf Forderungenaus PoC.Bei den Forderungen und sonstigen Vermögenswerten handeltes sich im Wesentlichen um lang- und kurzfristige Darlehensforderungen,es besteht kein wesentliches Zins- und Ausfallrisiko.<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Konzernabschluss79Zum Bilanzstichtag waren für den Export bei einer in den Konzernabschlusseinbezogenen Gesellschaft Devisentermingeschäftein Höhe von USD 6,0 Mio. zur Sicherung von Grundgeschäften inHöhe von USD 4,6 Mio. abgeschlossen. Die Differenz sind CashflowHedges für erwartete Auftragseingänge im Jahr 2013.Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind innerhalbeines Jahres fällig und werden mit den fortgeführten Anschaffungskostenangesetzt, die i. d. R. vor Wertberichtigung demNennwert entsprechen. Erkennbare Risiken wurden durch angemesseneWertberichtigungen berücksichtigt. Zum Bilanzstichtagwurden Wertberichtigungen in Höhe von insgesamt TEUR 4.009(Vorjahr: TEUR 259) gebildet. Bei den übrigen Steuerforderungenhandelt es sich um Forderungen aus Ertragssteuern.(15) VorräteDie Vorräte verminderten sich gegenüber dem Vorjahr aufTEUR 82.408 (Vorjahr: TEUR 89.007). Erhaltene Anzahlungenwurden mit den Vorräten nicht verrechnet.in TEUR 2012 2011Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 19.449 20.188Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 56.357 59.864Fertige Erzeugnisse und Waren 2.653 3.479Geleistete Anzahlungen 3.949 5.476Gesamt 82.408 89.007Geleistete Anzahlungen wurden wegen des engen sachlichenZusammenhangs den Vorräten zugeordnet. ErfolgswirksameAbwertungen bei den unfertigen Erzeugnissen wurden im Berichtszeitraumvorgenommen.(16) WertpapiereZum Bilanzstichtag betrug der Wert des WertpapierportefeuillesTEUR 9.179 (Vorjahr: TEUR 8.584). Davon entfallen TEUR 3.570(Vorjahr: TEUR 3.058) auf erfolgswirksam zum beizulegendenZeitwert bewertete Vermögenswerte, TEUR 0 (Vorjahr: TEUR 0)auf Available-for-Sale-Wertpapiere und TEUR 5.418 (Vorjahr:TEUR 5.334) auf „loans and receivables“.Zu den finanziellen Risiken gehören vor allem Liquiditäts-,Marktpreis- und Ausfallrisiken. Wesentliche kurzfristige Liquiditäts-und Ausfallrisiken sind nicht erkennbar, da überwiegendin risikoarme Fonds investiert wird. Zur Absicherung vonMarktpreisrisiken werden liquide Mittel nahezu ausschließlichin kurzfristig liquidierbaren Fondsanteilen angelegt, um einebreite Risikostreuung zu erreichen.(17) zahlungsmittel und zahlungsmitteläquivalenteDer Bestand an Zahlungsmitteln betrug zum Bilanzstichtag TEUR86.236 (Vorjahr: TEUR 91.194) und setzt sich aus Kassenbeständenund Guthaben bei Kreditinstituten zusammen. Die Guthabenbei Kreditinstituten sind innerhalb von drei Monaten fällig undunterliegen nur unwesentlichen Wertänderungsrisiken.(18) Gezeichnetes KapitalDas Grundkapital der Gesellschaft beträgt seit dem 30. September2009 EUR 17.468.096,00 und ist in 17.468.096 auf den Inhaberlautende Stammaktien ohne Nennwert eingeteilt, mit einemauf die einzelne Aktie entfallenden rechnerischen Betrag desGrundkapitals von EUR 1,00. Von diesen Anteilen befinden sichunverändert zum Vorjahresstichtag 17.387.600 im Umlauf. JedeStückaktie gewährt in der Hauptversammlung eine Stimme.(a) Bedingtes KapitalDie Hauptversammlung der Gesellschaft hat mit Beschluss vom23. Januar 2001 das Grundkapital der Gesellschaft um bis zuinsgesamt EUR 516.404,00 durch Ausgabe von bis zu insgesamt516.404 Stück auf den Inhaber lautende Stückaktien bedingt erhöht.Die bedingte Kapitalerhöhung dient der Gewährung vonOptionsrechten an die aus einem MitarbeiterbeteiligungsprogrammBerechtigten. Ein solches Beteiligungsprogramm bestehtderzeit nicht. Die bedingte Kapitalerhöhung ist dann nurinsoweit durchzuführen, wie die Inhaber der Optionsrechte vonihren Optionsrechten Gebrauch machen. Die neuen Aktien sinderstmals für das Geschäftsjahr gewinnanteilberechtigt, in dessenVerlauf sie ausgegeben worden sind. Der Vorstand wurdeermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats die weiteren Einzelheitender Durchführung der bedingten Kapitalerhöhungfestzulegen. Für den Fall, dass Optionsrechte an Mitglieder desVorstands der Gesellschaft ausgegeben werden sollen, wurdeder Aufsichtsrat ermächtigt, die weiteren Einzelheiten derDurchführung der bedingten Kapitalerhöhung festzulegen.(b) Genehmigtes KapitalDie Hauptversammlung der Gesellschaft vom 19. Mai 2010 hatbeschlossen, den Vorstand der Gesellschaft zu ermächtigen,das Grundkapital der Gesellschaft mit Zustimmung des Aufsichtsratsbis zum 18. Mai 2015 durch Ausgabe neuer Aktiengegen Bar- oder Sacheinlagen einmal oder mehrmals insgesamtum bis zu EUR 8.734.048,00 zu erhöhen (GenehmigtesKapital 2010). Die neuen Aktien können auch an Arbeitnehmerder Gesellschaft ausgegeben werden.Der Vorstand wird ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsratsdas Bezugsrecht der Aktionäre in folgenden Fällenauszuschließen:(1) für Spitzenbeträge;(2) für einen Anteil am Genehmigten Kapital 2010 in Höhe vonbis zu insgesamt EUR 1.746.809,00, sofern die neuen Aktiengegen Bareinlagen zu einem Ausgabebetrag ausgegeben werden,welcher den Börsenpreis nicht wesentlich unterschreitet(§ 186 Abs. 3 Satz 4 Aktiengesetz (AktG));(3) für einen Anteil am Genehmigten Kapital 2010 in Höhe vonbis zu insgesamt EUR 8.734.048,00, sofern die neuen Aktien– als Gegenleistung für den Erwerb von Unternehmen, Unternehmensteilenoder Beteiligungen an Unternehmen odersonstigen Vermögenswerten ausgegeben werden und sofern<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


80 Konzernabschlussder Erwerb des Unternehmens oder der Beteiligung im wohlverstandenenInteresse der Gesellschaft liegt; oder– gegen Bareinlagen ausgegeben werden, um die Aktien derGesellschaft an einer ausländischen Börse einzuführen, ander die Aktien der Gesellschaft bisher nicht zum Handel zugelassensind.Der Vorstand wird ferner ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsratsden Inhalt der jeweiligen Aktienrechte und die sonstigenBedingungen der Aktienausgabe festzulegen.(c) Ermächtigung zum Erwerb und zur Veräußerung eigenerAktienIn der Hauptversammlung am 19. Mai 2010 ermächtigten dieAktionäre die Gesellschaft, bis zum 18. Mai 2015 eigene Aktienim Umfang von bis zu insgesamt 10 % des Grundkapitals zu erwerben.Mit Wirksamwerden dieser Ermächtigung wurde dieam 13. Mai 2009 beschlossene Ermächtigung zum Erwerb undzur Verwendung eigener Aktien aufgehoben.a) Die Gesellschaft wird ermächtigt, eigene Aktien bis zu insgesamt10 % des zum Zeitpunkt der Beschlussfassung bestehendenGrundkapitals zu erwerben. Auf die erworbenen Aktiendürfen zusammen mit anderen eigenen Aktien der Gesellschaft,welche die Gesellschaft bereits erworben hat und nochbesitzt oder die ihr gemäß den §§ 71d, 71e AktG zuzurechnensind, zu keinem Zeitpunkt mehr als zehn vom Hundert (10 %)des Grundkapitals entfallen.Die Ermächtigung kann ganz oder in Teilbeträgen, einmaloder mehrmals, für einen oder mehrere Zwecke von der Gesellschaftausgeübt werden, sie kann aber auch von abhängigenoder in Mehrheitsbesitz der Gesellschaft stehenden Unternehmenoder für ihre oder deren Rechnung von Dritten durchgeführtwerden.Die Ermächtigung gilt bis zum 18. Mai 2015. Die von derHauptversammlung am 13. Mai 2009 beschlossene Ermächtigungzum Erwerb eigener Aktien wird mit dem Wirksamwerdendieser neuen Ermächtigung aufgehoben.b) Der Erwerb der Aktien erfolgt unter Wahrung des Gleichbehandlungsgebots(§ 53a AktG) nach der Wahl des Vorstandsüber die Börse (1) oder durch ein an alle Aktionäre gerichtetesöffentliches Kaufangebot (2). Im Fall (2) sind die Vorschriftendes Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes zu beachten,soweit sie Anwendung finden.(1) Erfolgt der Erwerb als Kauf über die Börse, darf der gezahlteKaufpreis je Aktie der Gesellschaft (ohne Erwerbsnebenkosten)den durchschnittlichen Schlusskurs der Aktie imXETRA-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem)an der Frankfurter Wertpapierbörse an den letzten drei Börsenhandelstagenvor dem Erwerb der Aktie um nicht mehr als10 % über- oder unterschreiten.(2) Erfolgt der Erwerb als Kauf über ein öffentliches Kaufangebot,darf der gezahlte Kaufpreis je Aktie der Gesellschaft(ohne Erwerbsnebenkosten) den durchschnittlichen Schlusskursder Aktie im XETRA-Handel (oder einem vergleichbarenNachfolgesystem) an der Frankfurter Wertpapierbörse für Aktiender Gesellschaft am 5., 4. und 3. Börsenhandelstag vor demTag der Veröffentlichung des Kaufangebots um nicht mehr als10 % über- oder unterschreiten. Sofern ein öffentliches Angebotüberzeichnet ist, muss die Annahme nach Quoten erfolgen. Einebevorrechtigte Annahme geringerer Stückzahlen bis zu 100Stück angedienter Aktien je Aktionär sowie eine Rundung nachkaufmännischen Grundsätzen können vorgesehen werden.c) Der Vorstand wird ermächtigt, Aktien der Gesellschaft, dieaufgrund der vorstehenden Ermächtigungen erworben werden,zu allen gesetzlich zulässigen Zwecken zu verwenden, insbesonderezu den folgenden:(1) Sie können, mit Zustimmung des Aufsichtsrats, zur Einführungvon Aktien der Gesellschaft an ausländischen Börsendienen, an denen sie bisher nicht zum Handel zugelassen sind.(2) Sie können, mit Zustimmung des Aufsichtsrats, zumZwecke des Erwerbs von Unternehmen, Unternehmensteilenoder Beteiligungen an Unternehmen, einschließlich der Erhöhungbestehenden Anteilsbesitzes, Dritten auch gegen Sachleistungangeboten und übertragen werden.(3) Sie können als Belegschaftsaktien Arbeitnehmern derGesellschaft oder der mit der Gesellschaft im Sinne der §§ 15ff. AktG verbundenen Unternehmen zum Erwerb angeboten undübertragen werden.(4) Sie können ferner, mit Zustimmung des Aufsichtsrats,eingezogen werden, ohne dass die Einziehung oder ihre Durchführungeines weiteren Hauptversammlungsbeschlusses bedarf.d) Der Vorstand wird ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrats,ohne dass es eines weiteren Hauptversammlungsbeschlussesbedarf, die aufgrund der vorstehenden Ermächtigungerworbenen eigenen Aktien auch in anderer Weise alsüber die Börse oder durch ein Angebot an alle Aktionäre zu veräußern,unter der Voraussetzung, dass die Veräußerung gegenBarzahlung und zu einem Preis erfolgt, der den Börsenpreisvon Aktien der Gesellschaft gleicher Ausstattung zum Zeitpunktder Veräußerung nicht wesentlich unterschreitet. Alsmaßgeblicher Börsenwert im Sinne der vorstehenden Regelunggilt der arithmetische Mittelwert der durch die Schlussauktionenermittelten Kurse für Aktien der Gesellschaft im XETRA-Handel (oder einem vergleichbaren Nachfolgesystem) an derWertpapierbörse in Frankfurt am Main an den letzten fünf Börsentagenvor der Veräußerung.Diese Ermächtigung ist auf insgesamt zehn vom Hundertdes Grundkapitals beschränkt. Die Höchstgrenze von 10 % desGrundkapitals vermindert sich um den anteiligen Betrag desGrundkapitals, der auf diejenigen Aktien entfällt, die währendder Laufzeit dieser Ermächtigung im Rahmen einer Kapitalerhöhungunter Ausschluss des Bezugsrechts gemäß § 186 Abs. 3Satz 4 AktG ausgegeben werden. Das Ermächtigungsvolumen<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Konzernabschluss81Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungin TEUR2012 2011Differenzen ausWährungsumrechnungErfolgsneutrale Bewertungfinanzieller VermögenswerteCashflow HedgesGesamtvor Steuern411.4721151.628Steuereffekt0–1–35–36Netto411.471801.592vor Steuern29830–235624Steuereffekt007373Netto29830–162697verringert sich ferner um den anteiligen Betrag am Grundkapital,auf den sich Wandlungs- und/oder Optionsrechte bzw.-pflichten aus Schuldverschreibungen beziehen, die seit Erteilungdieser Ermächtigung unter Bezugsrechtsausschluss insinngemäßer Anwendung von § 186 Abs. 3 Satz 4 AktG ausgegebenworden sind.e) Die vorstehenden Ermächtigungen können einmal odermehrmals, ganz oder in Teilen, einzeln oder gemeinsam ausgenutztwerden.f) Das Bezugsrecht der Aktionäre auf erworbene eigene Aktienwird insoweit ausgeschlossen, als diese Aktien gemäß den Ermächtigungenin lit. c) (1) bis (3) und lit. d) verwendet werden.(19) KapitalrücklageDie Kapitalrücklage ist im Wesentlichen aus dem Zufluss liquiderMittel aus dem Börsengang hervorgegangen.(20) GewinnrücklageIn den Gewinnrücklagen wurde die Verrechnung von passivenUnterschiedsbeträgen aus der Kapitalkonsolidierung von Akquisitionenbis 2002 erfasst.(21) Eigenkapital aus nicht realisierten Gewinnen/VerlustenDiese Eigenkapitalposition ergibt sich im Wesentlichen aus derMarktbewertung der Aktien an der ORBCOMM Inc. in Höhe desBörsenkurses zum Bilanzstichtag abzüglich der Buchwerte. DieBewertung erfolgte erfolgsneutral.Zudem werden hier Gewinne und Verluste aus CashflowHedges abgebildet. Dabei handelt es sich um Devisentermingeschäftemit einem Fair Value von TEUR 53 und einer Laufzeitvon maximal zwölf Monaten. Es waren im Berichtszeitraumkeine in Vorjahren erfolgsneutral gebildeten Rücklagen überdie Gewinn- und Verlustrechnung oder gegen Anschaffungskostenaufzulösen. Des Weiteren sind Differenzen aus der Währungsumrechnungder selbstständigen Tochterunternehmenhier ausgewiesen.(22) Eigene AnteileDer Vorstand der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> hat entsprechend dem Hauptversammlungsbeschlussvom 19. Mai 2010 am 13. September 2011beschlossen, ein Aktienrückkaufprogramm durchzuführen undbis zu 250.000 Aktien zu erwerben. Mit Wirksamwerden dieserErmächtigung wurde die am 13. Mai 2009 beschlossene Ermächtigungzum Erwerb und zur Verwendung eigener Aktienaufgehoben. Der Erwerb dient den Zwecken wie der Einführungvon Aktien der Gesellschaft an ausländischen Börsen, dem Erwerbvon Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungenan Unternehmen sowie der Ausgabe von Belegschaftsaktienan Arbeitnehmer der Gesellschaft. Der Rückkauf erfolgt seitdem 14. September 2011 über die Börse. Seit Beginn des Rückkaufprogrammswurden insgesamt 13.542 Stückaktien zueinem Durchschnittspreis von EUR 11,0145 erworben, im abgelaufenenGeschäftsjahr wurden keine Aktien zurückgekauft.Zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2012 hielt die <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong>80.496 eigene Aktien; dies entspricht einem Anteil am Grundkapitalvon 0,46 %.(23) Anteile anderer GesellschafterDie Anteile anderer Gesellschafter in Höhe von TEUR 11.462(Vorjahr: TEUR 10.580) betreffen die Mitgesellschafter im TeilkonzernMT Aerospace und der megatel GmbH.(24) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche VerpflichtungenDie Rückstellung für Pensionen und ähnliche Verpflichtungenteilt sich wie folgt auf:in TEUR 2012 2011Pensionen 80.517 79.843Ähnliche Verpflichtungen 1.762 1.833Rückstellung für Pensionen und ähnlicheVerpflichtungen 82.279 81.676Der <strong>OHB</strong>-Konzern trifft in beiden UnternehmensbereichenVorsorge für die Zeit nach der Pensionierung der anspruchsberechtigtenMitarbeiter.Die Höhe der künftigen Leistungen basiert in der Regel aufBeschäftigungsdauer, Entgelt und der eingenommenen Positionim Unternehmen. Die unmittelbaren und mittelbaren Verpflich-<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


82 Konzernabschlusstungen umfassen solche aus bereits laufenden Pensionen undAnwartschaften für zukünftig zu zahlende Pensionen undAltersruhegelder.Für die Pensionsverpflichtungen wurden Rückdeckungsversicherungenabgeschlossen. Die Rückdeckungsversicherungen,die zur Deckung der Pensionsverpflichtungen dienen, erfüllennicht in Gesamtheit die für die als „Plan Assets“ notwendigenBedingungen. Letztere werden unter den sonstigen langfristigenVermögenswerten bilanziert. Die Rück deckungsversicherungen,die die Kriterien zum Ansatz als „Plan Assets“ erfüllen, werdenmit den Pensionsverpflichtungen verrechnet.Außergewöhnliche Aufwendungen und Erträge infolge derBeendigung von Versorgungsplänen oder wegen der Kürzungund Übertragung der Versorgungsleistungen haben sich imBerichtsjahr nicht ergeben. Die Berechnung der Pensionsverpflichtungenberücksichtigt Marktzinssätze sowie Lohn-/Gehalts-,Renten- und Fluktuationstrends. Die Bewertung erfolgteunter folgenden versicherungsmathematischen Annahmen:• Abzinsungssatz: 3,80 % (Vorjahr: 5,00 %)• Lohn-/Gehaltstrend: 2,75 % (Vorjahr: 3,00 %)• Lohndrift: 0,00 % (Vorjahr: 0,00 %)• Rententrend: 1,75 % (Vorjahr: 2,00 %)Für das Tochterunternehmen Antwerp Space wurden abweichendfolgende versicherungsmathematische Annahmen getroffen:• Abzinsungssatz: 2,80 % (Vorjahr: 4,50 %)• Lohn-/Gehaltstrend: 1,00 % (Vorjahr: 3,00 %)• Rententrend: 2,00 % (Vorjahr: 2,00 %)• erwartete Rendite Planvermögen: 2,80 % (Vorjahr: 4,00 %)Diese Parameter gelten auch im jeweiligen Folgejahr für dieBerechnung der Kosten der erworbenen Versorgungsansprüche.Der Gesamtaufwand für leistungsorientierte Versorgungszusagensetzt sich wie folgt zusammen:in TEUR 2012 2011Dienstzeitaufwand 859 1.070Zinsaufwand 4.242 4.175Erwarteter Ertrag (–) Planvermögen –266 –276Amortisierung versicherungsmathematischerGewinne (–)/Verluste (+) –16 –12summe 4.819 4.957Die Anwartschaftsbarwerte entwickelten sich wie folgt:in TEUR 2012 2011Anwartschaftsbarwert 1.1. 86.757 80.433Veränderung Konsolidierungskreis 0 7.057Barwert der im Jahr erworbenen Ansprüche 859 1.338Zinsaufwand für bereits erworbene Ansprüche 4.242 3.907Zahlungen aus der Rückstellung –4.225 –4.247Versicherungsmathematische Gewinne (–)/Verluste (+) 9.854 –1.731Anwartschaftsbarwert 31.12. 97.488 86.757Das Planvermögen hat sich wie folgt ergeben:in TEUR 2012 2011Aktivwert des Planvermögens 1.1. 6.679 7.053Veränderung des Konsolidierungskreises 0 0Einzahlungen 0 0Auszahlungen –283 –488Erwartete Erträge 266 276Versicherungsmathematische Gewinne (+)/Verluste (–) 67 –162Aktivwert des Planvermögens 31.12. 6.729 6.679Die tatsächlichen Erträge aus Planvermögen betrugen TEUR332 (Vorjahr: TEUR 114).Der Anwartschaftsbarwert leitet sich wie folgt zur bilanziertenVermögenszusage (Defined Benefit Liability (+)/Defined BenefitAsset (–)) über:in TEUR 2012 2011Tatsächlicher Anwartschaftsbarwert zum 31.12. 97.488 86.757Zeitwert des Planvermögens –6.729 –6.679Noch nicht erfasste versicherungsmathematischeGewinne (+)/Verluste (–) –10.596 –791Bilanzierte Vermögenszusage 80.163 79.287Die bilanzierte Vermögenszusage teilt sich wie folgt in DefinedBenefit Liability und Defined Benefit Asset auf:in TEUR 2012 2011Defined Benefit Asset –354 –556Defined Benefit Liability 80.517 79.843Rückstellungsspiegelin TEURPensionsrückstellungen– davon langfristigSonstige Rückstellungen– davon langfristigGesamtStand31.12.201181.67681.67623.8653.487105.541Zuführungen4.8674.86713.5961.78118.463Verbrauch4.2644.26410.7741.56515.038Auflösung003.7492843.749Saldierung00000ÄnderungenKon solidierungskreis00000Stand31.12.201282.27982.27922.9383.419105.217<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Konzernabschluss83Die Finanzierungsstatus betrugen zum 31. Dezember 2005TEUR 72.895, zum 31. Dezember 2006 TEUR 72.485, zum31. Dezember 2007 TEUR 65.629, zum 31. Dezember 2008 TEUR65.357, zum 31. Dezember 2009 TEUR 68.709, zum 31. Dezember2010 TEUR 73.380, zum 31. Dezember 2011 TEUR 80.078 undzum 31. Dezember 2012 TEUR 90.759.Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, soweitsie 10 % des Barwerts der Verpflichtungen und des Marktwertsdes Fondsvermögens nicht übersteigen, werden gemäßder Korridormethode (IAS 19) grundsätzlich nicht bilanziert.Der Anwartschaftsbarwert in Höhe von TEUR 788 (Vorjahr:TEUR 781) wurde nach dem Teilwertverfahren ermittelt.Den nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ermitteltenTeilwerten liegt unter Verwendung der Richttafeln2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck ein Rechnungszinsfuß von5,04 % bis 5,06 % zugrunde. Es wird bei diesen Rückstellungendavon ausgegangen, dass nach dem Anwartschaftsverfahrengemäß IAS 19 sich kein wesentlicher Unterschied für die Dotierungergeben würde.(25) Übrige Rückstellungen (lang- und kurzfristig)Die langfristigen Rückstellungen betreffen im Wesentlichen dieRückstellungen für Verpflichtungen aus Altersteilzeitzusagenim Unternehmensbereich „Aerospace + Industrial Products“.Die kurzfristigen Rückstellungen für Materialkosten und bezogeneLeistungen in Höhe von TEUR 5.066 (Vorjahr: TEUR 5.250)wurden für bereits erhaltene Leistungen, aber noch ausstehendeRechnungen gebildet. Die übrigen Rückstellungen betreffenim Wesentlichen Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern TEUR10.917 (Vorjahr: TEUR 9.565).(26) Langfristige FinanzverbindlichkeitenHierbei handelt es sich im Wesentlichen um langfristige Verbindlichkeitengegenüber Kreditinstituten der italienischenTochtergesellschaft CGS S.p.A. in Höhe von TEUR 35.819 (Vorjahr:TEUR 40.748). Die Laufzeit beträgt jeweils mehr als zwölfMonate vom Bilanzstichtag. Der durchschnittliche Zinssatz fürdiese Verbindlichkeiten beträgt 2,11 %.(27) Langfristige erhaltene AnzahlungenHierbei handelt es sich um Vorauszahlungen von Kunden für inArbeit befindliche Fertigungsaufträge, deren Restlaufzeit mehrals zwölf Monate beträgt.(28) Kurzfristige FinanzverbindlichkeitenHierbei handelt es sich im Wesentlichen um kurzfristige Verbindlichkeitengegenüber Kreditinstituten und aus OperatingLeasing der MT Aerospace <strong>AG</strong> (TEUR 10.000), der AerotechPeissenberg GmbH & Co. KG (TEUR 4.549), der Kayser-ThredeGmbH (TEUR 3.046) sowie der italienischen TochtergesellschaftCGS S.p.A. (TEUR 3.725). Die enthaltenen Leasingverbindlichkeitenbetragen TEUR 1.341.(29) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und LeistungenDie Verbindlichkeiten werden zum Rückzahlungsbetrag erfasst.Alle Verbindlichkeiten sind innerhalb eines Jahres fällig.(30) Kurzfristig erhaltene Anzahlungen auf BestellungenHierbei handelt es sich um Vorauszahlungen von Kunden für inArbeit befindliche Fertigungsaufträge, deren Restlaufzeit wenigerals zwölf Monate beträgt.(31) Kurzfristige sonstige VerbindlichkeitenEs handelt sich hier im Wesentlichen um Verpflichtungen ausdem Personalbereich.zusätzliche Angaben zu den FinanzinstrumentenDie originären Finanzinstrumente umfassen auf der Aktivseiteim Wesentlichen die übrigen Finanzanlagen, die Forderungen,die langfristigen und kurzfristigen Wertpapiere und die flüssigenMittel. Die zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerteund die zu Handelszwecken gehaltenen Vermögenswertesind mit dem beizulegenden Zeitwert, die übrigen finanziellenVermögenswerte mit den fortgeführten Anschaffungskostenangesetzt. Auf der Passivseite enthalten die originären Finanzinstrumenteim Wesentlichen die zu fortgeführten Anschaffungskostenbewerteten Verbindlichkeiten. Der Bestand an originärenFinanzinstrumenten wird in der Bilanz ausgewiesen, die Höheder finanziellen Vermögenswerte entspricht dem maximalenAusfallrisiko. Soweit bei den finanziellen VermögenswertenAusfallrisiken erkennbar sind, werden diese Risiken durchWertberichtigungen erfasst. Soweit Marktpreise für die Finanzinstrumenteverfügbar sind, erfolgt eine Zuordnung zur Kategorie„Zur Veräußerung verfügbware finanzielle Vermögenswerte“,so dass sich in dieser Kategorie ausschließlich derartigeVermögenswerte befinden.Im <strong>OHB</strong>-Konzern bestehen keine Finanzverbindlichkeiten,deren Konditionen von der Einhaltung oder Erreichung bestimmterfinanzwirtschaftlicher Kennzahlen abhängen.Bei den Krediten und Forderungen entsprechen die Anschaffungswerteim Wesentlichen dem beizulegenden Zeitwert(Nennwert abzgl. Wertminderungen). Bei den zu fortgeführtenAnschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeitenergibt sich der beizulegende Zeitwert aus den abgezinstenRückzahlungsbeträgen. Ansonsten ergeben sich die beizulegendenZeitwerte auf der Basis von Börsenkursen.KreditrisikenDie Kreditrisiken werden insgesamt als gering betrachtet, dasForderungsportfolio ist breit gestreut (keine Risikokonzentration)und es werden nur mit bonitätsmäßig einwandfreien KontrahentenGeschäfte durchgeführt. Darüber hinaus bestehenallerdings allgemeine Ausfallrisiken, die durch wirtschaftlicheGegebenheiten generell jederzeit eintreten können. Aufgrunddes Kundenkreises, der zu einem großen Teil aus öffentlichen<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


84 KonzernabschlussAuftraggebern besteht, wird im gesamten Konzern auf die Versicherungvon Forderungen verzichtet.WährungsrisikenDer USD-Wechselkurs beeinflusst die Erträge im Luftfahrtgeschäft.Für das Jahr 2013 sind in diesem Bereich alle vorhandenenAuftragsbestände und Forderungen in US-Dollar durchDevisentermingeschäfte abgesichert.Im Unternehmensbereich „Space <strong>System</strong>s“ beeinflusst derUSD-Wechselkurs die geplanten Erträge aus einem Einzelauftrag.Im Budget für 2013 ist ein Umrechnungskurs von USD 1,32je Euro zugrunde gelegt. Bei einem Anstieg des Umrechnungskursesvon USD 0,10 im Vergleich zum Bilanzstichtagskurswürde der geplante Ertrag um TEUR 197 sinken.zinsrisikenIm Anlagebereich sind im Hinblick auf Zinsrisiken vorwiegendrisikoarme Anlageformen gewählt worden. Sie unterliegen denmarktüblichen Zinsschwankungen. Ein ausländisches Tochterunternehmendes Konzerns hat zum Bilanzstichtag langfristigeFinanzverbindlichkeiten in Höhe von EUR 36 Mio. in Anspruchgenommen.Je nach Inanspruchnahme unterliegen auch diese Kreditlinienmarktüblichen Zinsschwankungen. Ausgehend von einerdurchschnittlichen Inanspruchnahme von EUR 36 Mio. ergibtsich bei einer Zinsänderung von 1 %-Punkt ein zusätzlicher Aufwandvon TEUR 360.Im Risikobericht des Lageberichts werden die Liquiditätsrisikenund Marktrisiken ausführlich beschrieben.IX. sonsTIGE AnGABEnsegmentberichterstattungGemäß IFRS 8 sind Geschäftssegmente auf Basis der internenBerichterstattung über Konzernbereiche abzugrenzen, die regelmäßigvom Hauptentscheidungsträger der Gesellschaft imHinblick auf Entscheidungen über die Verteilung von Ressourcenzu diesen Segmenten und die Bewertung ihrer ErtragskraftBuchwerte der Finanzinstrumente nach Bewertungskategorien 2012in TEURHeld-to-maturity assets (HtM)Loans and receivables (LaR)Available-for-sale assets (AfS)Trading assets (FAHfT)Finanzanlagen0017.9660Forderungenaus Lieferungenund Leistungen0197.15700Sonstige Forderungenund Vermögenswerte019.76900Wertpapiereund liquideMittel091.84503.570summe0308.77117.9663.570in TEURFinancial liabilities measured at amortised cost (FLAC)Trading liabilities (FLHfT)Finanz -verbindlichkeiten65.2720VerbindlichkeitenausLieferungen undLeistungen90.5250ErhalteneAnzahlungenaufBestellungen119.0870SonstigeVerbindlichkeiten17.1060summe291.9900Buchwerte der Finanzinstrumente nach Bewertungskategorien 2011in TEURHeld-to-maturity assets (HtM)Loans and receivables (LaR)Available-for-sale assets (AfS)Trading assets (FAHfT)Finanzanlagen0015.7940Forderungenaus Lieferungenund Leistungen0186.68700Sonstige Forderungenund Vermögenswerte020.43900Wertpapiereund liquideMittel091.38503.058summe0298.51115.7943.058in TEURFinancial liabilities measured at amortised cost (FLAC)Trading liabilities (FLHfT)Finanz -verbindlichkeiten63.0000VerbindlichkeitenausLieferungen undLeistungen95.0880ErhalteneAnzahlungenaufBestellungen122.3740SonstigeVerbindlichkeiten15.4180summe295.8800<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Konzernabschluss85nettoergebnisse nach Bewertungskategorien 2012in TEURErfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwertbewertete finanzielle Vermögenswertedavon unter Anwendung der Fair-Value-Optiondesignierte Finanzinstrumentedavon zu Handelszwecken gehaltenBis zur Endfälligkeit gehaltene FinanzinvestitionenKredite und ForderungenZur Veräußerung verfügbare finanzielle VermögenswerteErfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwertbewertete finanzielle Verbindlichkeitendavon unter Anwendung der Fair-Value-Optiondesignierte Finanzinstrumentedavon zu Handelszwecken gehaltenZu fortgeführten Anschaffungskostenbewertete finanzielle VerbindlichkeitenFAFVPLHtMLaRAfSFLFVPLFLACAnschaffungswerte3.78903.7890308.77118.813000291.990Zeitwert/Fair Value3.57003.5700308.77117.966000291.990ErfolgsneutraleFair-Value-Bewertung0000531.4720000Periodengewinne/-verluste4104108400000nettoergebnisse nach Bewertungskategorien 2011in TEURErfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwertbewertete finanzielle Vermögenswertedavon unter Anwendung der Fair-Value-Optiondesignierte Finanzinstrumentedavon zu Handelszwecken gehaltenBis zur Endfälligkeit gehaltene FinanzinvestitionenKredite und ForderungenZur Veräußerung verfügbare finanzielle VermögenswerteErfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwertbewertete finanzielle Verbindlichkeitendavon unter Anwendung der Fair-Value-Optiondesignierte Finanzinstrumentedavon zu Handelszwecken gehaltenZu fortgeführten Anschaffungskostenbewertete finanzielle VerbindlichkeitenFAFVPLHtMLaRAfSFLFVPLFLACAnschaffungswerte3.32203.3220298.51117.662000295.880Zeitwert/Fair Value3.05803.0580298.51115.794000295.880ErfolgsneutraleFair-Value-Bewertung000098300000Periodengewinne/-verluste2902907500000LiquiditätsrisikenFälligkeiten der Kreditein TEURLangfristige FinanzverbindlichkeitenLangfristige erhaltene AnzahlungenKurzfristige FinanzverbindlichkeitenVerbindlichkeiten aus Lieferungen und LeistungenKurzfristige erhaltene Anzahlungen auf BestellungenSteuerverbindlichkeitenKurzfristige sonstige Verbindlichkeitensummeinnerhalb einesJahres0021.48898.50069.4687.01110.095206.562in ein biszwei Jahren34.09131.142008.6000073.833in drei bisfünf Jahren7.6641.174000008.838in mehr alsfünf Jahren2.0290000002.029summe43.78432.31621.48898.50078.0687.01110.095291.262<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


86 Konzernabschlussüberprüft werden. Die wesentlichen Steuerungskennzahlen im<strong>OHB</strong>-Konzern sind Gesamtleistung und EBIT.An den Vorstand als verantwortliche Unternehmensinstanzberichtete Informationen zum Zwecke der Allokation von Ressourcenauf die Geschäftssegmente eines Unternehmens sowieder Bewertung ihrer Ertragskraft beziehen sich zumeist auf dieArten von Gütern oder Dienstleistungen, die hergestellt odererbracht werden.Der Konzern gliedert sich gemäß IFRS 8 in die folgenden berichtspflichtigenSegmente:• Space <strong>System</strong>s• Aerospace + Industrial Productsgungsbuchwert der ELTA S.A. in Höhe von TEUR 1.259 wurdedem Anlagevermögen der Holding zugerechnet. Das Vermögender ELTA S.A. hat zum 31. Dezember 2012 TEUR 39.963 betragen.Dem stehen Eigenkapital von TEUR 3.796 und Fremdkapitalvon TEUR 36.167 gegenüber. Das Jahresergebnis 2012 derELTA S.A. betrug TEUR –1.963. Da weniger als 50 % der Stimmrechtean der ELTA S.A. von <strong>OHB</strong> gehalten werden, kann keinmaßgeblicher Einfluss auf das Unternehmen ausgeübt werden.Die Umsätze (unkonsolidiert) teilen sich nach Produktgruppenwie folgt auf:in TEUR 2012 2011Raumfahrt 547.610 505.578Luftfahrt 82.806 52.556Antennen 24.594 28.828Automotive 111 375Prozessleittechnik 4.783 4.710Telematik 4.053 4.205Gesamt 663.957 596.251Die unkonsolidierten Umsätze der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> verteilen sich nachgeografischen Gesichtspunkten (Standort der Kunden) wie folgt:in TEUR 2012 2011Deutschland 200.258 171.199Restliches Europa 456.586 418.634Restliche Welt 7.113 6.418Gesamt 663.957 596.251Im Segment „Space <strong>System</strong>s“ werden im Wesentlichen Raumfahrtprojekteentwickelt und umgesetzt. Im Segment „Aerospace+ Industrial Products“ liegt der Schwerpunkt in der Fertigungvon Produkten für die Luft- und Raumfahrt sowie für andereIndustriebereiche.Die Segmente sind im Lagebericht ausführlich beschrieben.Segmenterträge, -aufwendungen und -ergebnisse beinhaltenebenso Geschäftsbeziehungen zwischen den Geschäftsfeldern.Diese Transfers werden zu Vollkosten verrechnet. Bewertungsgrundsätzein der Segmentberichterstattung weichen nicht vonden Bewertungsgrundsätzen im Konzernabschluss ab. Die Holdingist gesondert dargestellt, da die Beteiligungsansätze imWesentlichen bei der Holding erfasst sind. Die <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> übt dieTätigkeit einer aktiven Holdinggesellschaft aus. Der Beteiligungsertrag(At-Equity) aus der ELTA S.A. wurde dem Finanzergebnisder Holding zugerechnet (TEUR –667). Der Beteilisegmentberichterstattungspace systemsAerospace + Industrial Productsin TEURUmsatzerlösedavon InnenumsätzeGesamtleistungMaterialaufwand und bez. LeistungenEBITDAAbschreibungenEBITAnlagevermögenUmlaufvermögenBilanzsummeEigenkapitalVerbindlichkeitenBilanzsummeInvestitionen (ohne Finanzanlagen)2012396.0111.083409.135284.60827.9545.72022.23448.727255.208303.93549.529254.406303.93511.7662011363.114228368.520241.99731.0205.92225.09840.736279.480320.21646.800273.416320.2168.1002012227.7176.663231.672109.42018.1139.3988.71572.729196.604269.33334.173235.160269.3339.0252011200.8168.013195.26489.44812.1039.9072.19772.669206.986279.65631.964247.692279.6567.197<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Konzernabschluss87Ein einzelner Auftraggeber aus dem Segment „Space <strong>System</strong>s“des <strong>OHB</strong>-Konzerns hat mit TEUR 148.628 einen Anteil von über10 % des Gesamtumsatzes.Die langfristigen Vermögenswerte mit einem Buchwert vonEUR 116 Mio. (Vorjahr: EUR 111 Mio.) befinden sich im Inlandund mit einem Buchwert von EUR 31 Mio. (Vorjahr: EUR 30 Mio.)im Ausland.Erläuterungen zur KapitalflussrechnungDer Finanzmittelbestand setzt sich zusammen aus den Zahlungsmittelnund Zahlungsmitteläquivalenten zum 31. Dezember 2012.sonstige finanzielle VerpflichtungenDie finanziellen Verpflichtungen aus Mietverträgen betragenTEUR 44.981 (Vorjahr: TEUR 47.947), davon mit einer Laufzeitvon bis zu einem Jahr in Höhe von TEUR 11.047 (Vorjahr: TEUR10.459), von ein bis fünf Jahren in Höhe von TEUR 29.455 (Vorjahr:TEUR 29.965) und mit einer Laufzeit von mehr als fünf Jahrenin Höhe von TEUR 4.479 (Vorjahr: TEUR 7.523). Aus Leasingverträgen(operating leasing) ergeben sich finanzielle Verpflichtungenvon TEUR 2.047 (Vorjahr: TEUR 1.241) mit einerLaufzeit von ein bis fünf Jahren, davon TEUR 726 (Vorjahr: TEUR502) bis zu einem Jahr. Leasingverträge mit einer Laufzeit vonmehr als fünf Jahren bestehen nicht.Die wesentlichen Operating-Leasing-Verhältnisse betreffenGebäudemietverhältnisse mit einer Laufzeit von bis zu fünf Jahren.Kaufoptionen bestehen nicht.Aufgrund der Übertragung eines Unternehmensbereichseiner Konzerngesellschaft auf eine Tochtergesellschaft bestehensonstige finanzielle Verpflichtungen in Höhe von TEUR69.810 (Vorjahr: TEUR 69.705) mit einer Restlaufzeit von einemJahr in Form von Patronaten.Es bestehen keine weiteren Verpflichtungen, die den Abflussvon Ressourcen erfordern. Die Aerotech Peissenberg GmbH &Co. KG hat für ihr Tochterunternehmen Aerotech CZ einen Rangrücktrittfür eigene Forderungen in Höhe von TEUR 950 erklärt.Zum Bilanzstichtag bestanden Avalverpflichtungen in Höhe vonTEUR 13.553 (Vorjahr: TEUR 22.985). Zur Absicherung von Kontokorrentlinieneiner Konzerntochter in Höhe von insgesamtEUR 10,0 Mio. wurden Patronatserklärungen der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> gestellt.Die Kontokorrentlinie wurde zum Bilanzstichtag in Höhevon EUR 3,1 Mio. in Anspruch genommen. Als Kreditsicherheitfür ein Darlehen wurden Grundschulden auf Grundstücke undGebäude mit Restbuchwerten von TEUR 24.026 bei einer Konzerntochtergesellschaftin Höhe von EUR 10 Mio. gestellt. Beieiner weiteren Tochtergesellschaft bestehen Kreditsicherheitenin Form von Grundschulden in Höhe von TEUR 6.310 auf Grundstückeund Gebäude mit Restbuchwerten in Höhe von TEUR 3.147.Die <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> hat für die Durchführung von zwei Projektenbzw. von Aufträgen eines Kunden von Konzerntochtergesellschaftenjeweils eine Patronatserklärung gegenüber dem Auftraggeberabgegeben.MitarbeiterDie Anzahl der durchschnittlich beschäftigten Mitarbeiter hatim abgelaufenen Geschäftsjahr 2.442 betragen (Vorjahr: 2.278Mitarbeiter).ÜberleitungsummeholdingKonsolidierung2012004.165059461342.47926.80469.28360.5138.77069.283392011003.8810–2248–7041.72218.09759.81954.3265.49259.819222012–7.746–7.746–12.244–18.7740–5151–29.923–76.924–106.847–19.452–87.395–106.84702011–8.241–8.241–12.373–7.7890–5151–28.601–77.046–105.647–19.465–86.182–105.64702012615.9820632.728375.25446.12615.11331.013134.012401.692535.704124.763410.941535.70420.8302011555.6890555.292323.65643.10115.82627.276126.526401.714528.239113.577414.662528.23915.319<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


88 KonzernabschlussKonzERnAnL<strong>AG</strong>EsPIEGELAnschaffungs- und herstellungskostenfür das Geschäftsjahrvom 01.01. bis 31.12.2012I. Geschäfts- oder FirmenwerteII. ImmaterielleVermögensgegenständeKonzessionen undgewerbliche SchutzrechteSoftware erworbenSoftware erstelltIII. SachanlagenBetriebs- undGeschäftsausstattungGrundstücke und BautenIV. FinanzanlagenAnteile an verbundenenUnternehmenAt-Equity-BeteiligungenSonstige BeteiligungenGesamtStand01.01.2012TEUR8.9572.04412.53256.03191.47455.249631.92634.384262.660WertveränderungendurchNeubewertungenTEUR000000001.4721.472ZugängeErstkonsolidierungTEUR006090–1390000470ZugängeTEUR008658.3658.3523.2290076021.571AbgängeTEUR0096502.138006671543.924UmbuchungenTEUR00920–9200000Stand31.12.2012TEUR8.9572.04413.13364.39697.45758.478631.25936.462282.249Anschaffungs- und herstellungskostenfür das Geschäftsjahrvom 01.01. bis 31.12.2011I. Geschäfts- oder FirmenwerteII. ImmaterielleVermögensgegenständeKonzessionen undgewerbliche SchutzrechteSoftware erworbenSoftware erstelltIII. SachanlagenBetriebs- undGeschäftsausstattungGrundstücke und BautenIV. FinanzanlagenAnteile an verbundenenUnternehmenAt-Equity-BeteiligungenSonstige BeteiligungenGesamtStand01.01.2011TEUR8.9572.0399.78448.81181.68043.172631.89533.945230.346WertveränderungendurchNeubewertungenTEUR00000000830830ZugängeErstkonsolidierungTEUR001.87005.91311.93600019.719ZugängeTEUR051.0277.2586.90714903115615.533AbgängeTEUR00149373.0198005543.768UmbuchungenTEUR0000–700070Stand31.12.2011TEUR8.9572.04412.53256.03191.47455.249631.92634.384262.660<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


89Konzernabschluss<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012BuchwerteKumulierte AbschreibungenStand01.01.2011TEUR1.2701.8518.06422.21654.94616.3260018.654123.327Stand31.12.2011TEUR7.6871423.16029.11032.21436.493631.92615.730126.525Zugänge ErstkonsolidierungTEUR0000000000ZugängeTEUR0511.4574.7057.1802.43200015.825AbgängeTEUR0014902.86620003.017Stand31.12.2011TEUR1.2701.9029.37226.92159.26018.7560018.654136.135Stand31.12.2010TEUR7.6871881.72026.59526.73426.846631.89515.291107.019BuchwerteKumulierte AbschreibungenStand01.01.2012TEUR1.2701.9029.37226.92159.26018.7560018.654136.135Stand31.12.2012TEUR7.687973.39132.83633.53237.244631.25917.903134.012Zugänge ErstkonsolidierungTEUR0000000000ZugängeTEUR0451.3344.6396.6172.47800015.113AbgängeTEUR0096401.952000953.011Stand31.12.2012TEUR1.2701.9479.74231.56063.92521.2340018.559148.237Stand31.12.2011TEUR7.6871423.16029.11032.21436.493631.92615.730126.525


90 KonzernabschlussX. oRGAnE DER GEsELLsChAFTVorstände der Gesellschaft sind:• Herr Marco R. Fuchs, Lilienthal; Vorsitzender• Herr Prof. Dott. Ing. h.c. Manfred Fuchs, Bremen• Herr Ulrich Schulz, BremenDem Aufsichtsrat der Gesellschaft gehören an:• Frau Christa Fuchs, Bremen, Geschäftsführende Gesellschafterinder VOLPAIA Beteiligungs-GmbH, Bremen; Vorsitzende• Herr Prof. Heinz Stoewer, St. Augustin, Professor em. Space<strong>System</strong>s Engineering, Technische Universität Delft, Niederlande,Geschäftsführer Space Associates GmbH, St. Augustin• Herr Robert Wethmar, Hamburg, Partner der Kanzlei TaylorWessing ab dem 07.11.2012• Herr Prof. Dr.-Ing. Hans J. Rath, Wilstedt, Professor an derUniversität Bremen; stellvertretender Vorsitzender bis zum03.09.2012Mitgliedschaften der Organmitglieder in Aufsichtsräten und anderenKontrollgremien im Jahr 2012:• Herr Marco R. Fuchs, ZARM Technik <strong>AG</strong>, Bremen, Mitglieddes Aufsichtsrats; MT Aerospace <strong>AG</strong>, Augsburg, Vorsitzenderdes Aufsichtsrats (Konzernmandat); ORBCOMM Inc., FortLee, NJ, USA, Mitglied des Verwaltungsrats (Konzernmandat);CGS S.p.A., Mailand, Italien, Mitglied des Verwaltungsrats(Konzernmandat); Telematic Solutions S.p.A., Mailand,Italien, Mitglied des Verwaltungsrats (Konzernmandat)• Herr Prof. Dott. Ing. h.c. Manfred Fuchs, <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> <strong>AG</strong>,Bremen, Vorsitzender des Aufsichtsrats (Konzernmandat);MT Aerospace <strong>AG</strong>, Augsburg, Mitglied des Aufsichtsrats(Konzernmandat), CGS S.p.A., Mailand, Italien; Präsident desVerwaltungsrats (Konzernmandat); Telematic SolutionsS.p.A., Mailand, Italien, Mitglied des Verwaltungsrats (Konzernmandat)• Frau Christa Fuchs, ORBCOMM Deutschland <strong>AG</strong>, Bremen,Vorsitzende des Aufsichtsrats (Konzernmandat); CosmosSpace <strong>System</strong>s <strong>AG</strong>, Bremen, Vorsitzende des Aufsichtsrats(Konzernmandat); CGS S.p.A., Mailand, Italien, Mitglied desVerwaltungsrats (Konzernmandat)• Robert Wethmar, Wolff & Olsen GmbH & Co. KG, Beiratsvorsitzender• Herr Prof. Dr.-Ing. Hans J. Rath, ZARM Technik <strong>AG</strong>, Bremen,Vorsitzender des AufsichtsratsWertpapierbesitz von organmitgliedernzum 31.12.2012 Aktien +/– 2012/11Christa Fuchs,Vorsitzende des Aufsichtsrats 1.400.690 –100.000Professor Heinz Stoewer,Mitglied des Aufsichtsrats 1.000 –Marco R. Fuchs,Vorsitzender des Vorstands 3.184.796 +500.000Professor Manfred Fuchs, Vorstand 2.863.064 –900.000Ulrich Schulz, Vorstand 54 –Befreiung von der offenlegung der Jahresabschlüsse vonKonzerngesellschaftenDie Hauptversammlung der <strong>OHB</strong> <strong>System</strong> <strong>AG</strong> hat am 21. Mai 2012beschlossen, von den Befreiungsvorschriften zur Offen legungdes Jahresabschlusses nach § 264 (3) HGB Gebrauch zu machen.Die Gesellschafterversammlung der Aerotech PeissenbergGmbH & Co. KG hat am 8. Oktober 2012 beschlossen, von denBefreiungsvorschriften zur Offenlegung des Jahres ab schlus sesnach § 264 b Nr. 3 HGB Gebrauch zu machen.Angaben zu Beziehungen zu nahestehenden Personen undUnternehmenNahestehende Personen nach IAS 24 sind Frau Christa Fuchs,Frau Romana Fuchs Mayrhofer sowie die Herren Prof. Dott. Ing.h.c. Manfred Fuchs, Marco R. Fuchs, Ulrich Schulz, Prof. Stoewer,Prof. Rath und Robert Wethmar. Als nahestehende Unternehmensind zu nennen:• <strong>OHB</strong> Grundstücksgesellschaft, Achterstraße GmbH & Co. KG,Bremen• <strong>OHB</strong> Grundstücksgesellschaft, Kitzbühler Straße GmbH &Co. KG, Bremen• <strong>OHB</strong> Grundstücksgesellschaft, Universitätsallee GmbH & Co.KG, Bremen• <strong>OHB</strong> Grundstücksgesellschaft, Karl-Ferdinand-Braun-Straße GmbH & Co. KG, Bremen• VOLPAIA Beteiligungs-GmbH, Bremen• Apollo Capital Partners GmbH, München• Immobiliare Gallarate S.r.l., Mailand• KT Grundstücksverwaltungs GmbH & Co. KG, MünchenDie Geschäfte mit nahestehenden Personen und Unternehmenwerden zu marktüblichen Bedingungen abgeschlossen. Mitnahestehenden Personen und Unternehmen wurden im GeschäftsjahrTEUR 77 (Vorjahr: TEUR 1) aus Umsätzen undsonstigen Erträgen erlöst, an Aufwendungen für bezogeneLeistungen und Mieten fielen bei Tochterunternehmen rundTEUR 5.157 (Vorjahr: TEUR 4.318) an. Die noch offenen Forderungenzum Bilanzstichtag betragen TEUR 130 (Vorjahr: TEUR87). Verbindlichkeiten bestanden zum 31. Dezember 2012 in<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Konzernabschluss91Höhe von TEUR 493 (Vorjahr: TEUR 481). Ergänzend verweisenwir auf die Ausführungen der Gesellschaft zum Abhängigkeitsberichtnach § 312 AktG im Lagebericht.Erklärung zum Corporate Governance Kodex gemäß § 161AktiengesetzDer Vorstand und der Aufsichtsrat haben die gemäß § 161 AktGgeforderte Erklärung abgegeben, dass den Empfehlungen derBundesregierung mit wenigen Ausnahmen (siehe Kapitel CorporateGovernance, Seite 65) bereits entsprochen wird und inZukunft entsprochen werden soll. Die Entsprechenserklärungist im Internet veröffentlicht unter:http://www.ohb.de/investor-relations/corporate-governance/entsprechenserklaerung.htmlErgebnisverwendungDer HGB-Einzelabschluss zum 31. Dezember 2012 der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong>schließt mit einem Bilanzgewinn von EUR 21.628.983,32 ab. Die<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> übt die Tätigkeit einer aktiven Holding aus. WesentlicherAktivposten sind die Anteile an verbundenen Unternehmen, diezum Stichtag mit TEUR 43.116 zu Buche stehen. Das Eigenkapitalder <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> am 31. Dezember 2012 betrug TEUR 60.867. Die Gesellschaftweist im Einzelabschluss liquide Mittel von insgesamtTEUR 1.818 aus. Zum Jahresüberschuss 2012 haben insbesonderedie Erträge aus Gewinnabführungsverträgen in Höhe vonTEUR 14.093 beigetragen.Der Vorstand schlägt der Hauptversammlung vor, denBilanzgewinn des Geschäftsjahres 2012 in Höhe von EUR21.628.983,32 (wie in der Tabelle „Ergebnisverwendungsvorschlag“dargestellt) zu verwenden.Bei den angegebenen Beträgen für die Gesamtdividendeund für den Vortrag auf neue Rechnung sind die zum Zeitpunktdes Gewinnverwendungsvorschlags des Vorstands dividendenberechtigtenAktien berücksichtigt.Die von der Gesellschaft zum Bilanzstichtag gehaltenen eigenenAktien (80.496 Stückaktien) sind gemäß § 71 b AktG nichtdividendenberechtigt. Sollte die Anzahl der eigenen Aktien, dievon der Gesellschaft zum Zeitpunkt der Beschlussfassung derHauptversammlung über die Verwendung des Bilanzgewinnsgehalten werden, größer oder kleiner sein als zum Bilanzstichtag,vermindert bzw. erhöht sich der insgesamt an die Aktionäreauszuschüttende Betrag um den Dividendenteilbetrag, derauf die Differenz an Aktien entfällt. Der in den Vortrag auf neueRechnung einzustellende Betrag verändert sich gegenläufig umden gleichen Betrag. Die auszuschüttende Dividende pro dividendenberechtigterStückaktie bleibt hingegen unverändert.Der Hauptversammlung wird gegebenenfalls ein entsprechendmodifizierter Beschlussvorschlag unterbreitet werden.Für das Geschäftsjahr 2011 betrug die Ausschüttung der Dividendein Höhe von EUR 0,35 auf jede dividendenberechtigteStückaktie (17.387.600 Stückaktien) insgesamt EUR 6.085.660,00,weiterhin wurde ein Betrag in Höhe von EUR 10.138.029,65auf neue Rechnung vorgetragen. Der Bilanzgewinn betrug imGeschäftsjahr 2011 EUR 16.223.689,65.Ergebnisverwendungsvorschlagin EUR 2012Ausschüttung einer Dividende von EUR 0,37auf jede dividendenberechtigte Stückaktie(17.387.600 Stückaktien) 6.433.412,00Vortrag auf neue Rechnung 15.195.571,32Bilanzgewinn 21.628.983,32VergütungDie Vergütung der Mitglieder des Vorstands setzt sich grundsätzlichaus erfolgsunabhängigen und erfolgsabhängigen Komponentenzusammen. Aktienbasierte Vergütungsbestandteilesowie Vergütungskomponenten mit langfristiger Anreizwirkungbestehen derzeit nicht. Im Fall des Todes eines Vorstandsmitgliedserhalten die Hinterbliebenen Anspruch auf Weiterzahlungder erfolgsunabhängigen Vergütung des Verstorbenen fürsechs Monate.Die Grundzüge des Vergütungssystems sowie die individualisiertenVorstandsbezüge sind ausführlich im Lagebericht/Vergütungsbericht (S. 63) dargestellt.Die Gesamtbezüge des Vorstands betragen für das Geschäftsjahr2012 TEUR 1.506 (Vorjahr: TEUR 1.309), davon sindTEUR 683 variable Vergütungsbestandteile, TEUR 776 fixeVergütungsbestandteile, TEUR 7,5 resultierten aus einer Jubiläumszuwendung,TEUR 2,9 entfallen auf kapitalbildendeLebensversicherungen und TEUR 37 sind aufgrund einer Pensionszusagegezahlt worden.Die Gesamtbezüge des Aufsichtsrats betragen für dasGeschäftsjahr 2012 TEUR 70 (Vorjahr: TEUR 40), wobei TEUR 30für die Vorsitzende des Aufsichtsrats und TEUR 40 für dieanderen Mitglieder des Aufsichtsrats zurückgestellt wurden.Auf variable Vergütungsbestandteile wurde verzichtet.Frau Christa Fuchs erhielt aus ihrer Beratungstätigkeit fürUnternehmen der <strong>OHB</strong>-Gruppe im Berichtsjahr eine marktüblicheVergütung in Höhe von TEUR 118 (Vorjahr: TEUR 117).<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


92 Konzernabschlusshonorare und Dienstleistungen des AbschlussprüfersIm abgelaufenen Geschäftsjahr hat der <strong>OHB</strong>-Konzern an denAbschlussprüfer BDO <strong>AG</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,Hamburg, folgenden Honoraraufwand erfasst:• Jahresabschlussprüfung: TEUR 231 (Vorjahr: TEUR 249)• Steuerberatungsleistungen: TEUR 286 (Vorjahr: TEUR 91)• Sonstige Leistungen: TEUR 4 (Vorjahr: TEUR 23)Ereignisse nach dem BilanzstichtagZwischen dem Bilanzstichtag und der Erstellung des Geschäftsberichts 2012 gab es keine wesentlichen berichtspflichtigenEreignisse.Die Freigabe des Konzernabschlusses zur Veröffentlichungdurch den Vorstand ist nach der Aufsichtsratssitzung am14. März 2013 vorgesehen.Der VorstandBremen, den 13. März 2013Marco R. FuchsProf. Dott. Ing. h.c. Manfred FuchsUlrich Schulz<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


Konzernabschluss93XI. BEsTÄTIGUnGsVERMERKWir haben den von der <strong>OHB</strong> <strong>AG</strong>, Bremen, aufgestellten Konzernabschluss– bestehend aus Bilanz, Gesamtergebnisrechnung,Gewinn- und Verlustrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung,Kapitalflussrechnung und Anhang – sowie denKonzernlage bericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2012bis zum 31. Dezember 2012 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschlussund Konzernlagebericht nach den IFRS, wie siein der EU an zuwenden sind, und den ergänzend nach § 315 aAbs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriftenliegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter derGesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage dervon uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über denKonzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGBunter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW)festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfungvorgenommen. Danach ist die Prüfung so zuplanen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße,die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschlussunter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriftenund durch den Konzernlagebericht vermitteltenBildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlichauswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Beider Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisseüber die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche undrechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen übermögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werdendie Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internenKontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschlussund Konzernlagebericht überwiegend auf der Basisvon Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilungder Rechnungslegungsinformationen der in den Konzernabschlusseinbezogenen Teilbereiche, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises,der angewandten Bilanzierungs- undKonsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungender gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellungdes Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts.Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung einehinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenenErkenntnisse entspricht der Konzernabschluss denIFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzendnach § 315 a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichenVorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriftenein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild derVermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlageberichtsteht in Einklang mit dem Konzernabschluss,vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage desKonzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigenEntwicklung zutreffend dar.Hamburg, den 13. März 2013BDO <strong>AG</strong> WirtschaftsprüfungsgesellschaftLilienblum, Wirtschaftsprüferppa. Tunnat, WirtschaftsprüferErklärung des VorstandsWir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendendenRechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschlussein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild derVermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermitteltund im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlichdes Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestelltsind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendesBild vermittelt wird, sowie die wesentlichenChancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung desKonzerns beschrieben sind.Der VorstandBremen, den 13. März 2013<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


94Weitere AngabenAnsprechpartnerImpressumohB <strong>AG</strong>Karl-Ferdinand-Braun-Straße 828359 BremenMarco R. FuchsVorsitzender des VorstandsMartina LilienthalInvestor RelationsTel.: +49 (0) 421 2020-720Fax: +49 (0) 421 2020-613ir ohb.deText und Inhalt:<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong>, BremenPvF Investor Relations, Eschbornmoskito Kommunikation und Design, BremenKonzept und Design:moskito Kommunikation und Design, BremenFotos:Anika Büssemeier, BerlinAntwerp Space N.V., Antwerpen, BelgienArianespace, Evry, FrankreichCarl-Christian Meyer, BremenCarsten Heidmann Fotografie, BremenCGS S.p.A., Mailand, ItalienCNES, Paris, FrankreichESA, Paris, Frankreich (AOES, P. Baudon, P. Carril, S. Corvaja,J. Huart, D. Ducros, J. M. Guillon, Optique Vidéo du CSG,M. Pedoussaut, The Light Works)fotoetage, Bremen/Berlin (A. Jardine, K. Michalak, M. Jungblut)IABG mbH, OttobrunnKayser-Threde GmbH, MünchenLuxSpace Sàrl, Betzdorf, LuxemburgMT Aerospace <strong>AG</strong>, Augsburg<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong>, Bremen<strong>OHB</strong> Sweden AB, Stockholm, Schweden<strong>OHB</strong> <strong>System</strong> <strong>AG</strong>, BremenStiftung Werner-von-Siemens-Ring, BerlinZARM, BremenLektorat:Zertani GmbH & Co. Die Druckerei KG, BremenDruck:Stürken Albrecht GmbH & Co. KG i.G.<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


95www.ohb.de<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


96 Konzernabschluss<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong> | 2012


➤GlossarFinanzkalender 2013Bilanzpressekonferenz und Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2012, BremenAnalystenkonferenz, Frankfurt am Main3-Monats-Bericht/Analysten-Conference CallHauptversammlung, Bremen6-Monats-Bericht/Analysten-Conference Call9-Monats-Bericht/Analysten-Conference CallAnalystenpräsentation auf dem Deutschen Eigenkapitalforum,Frankfurt am Main14. März14. März15. Mai23. Mai14. August11. November11.–13. November


GlossarAIS Automatic Identification <strong>System</strong>; Funksystem zurIdentifikation, Standort- und Parameterbestimmunggrößerer SchiffstypenALMA Atacama Large Millimeter Array; ein aus 66 fahrbarenEinzelantennen mit je 12 Metern Durchmesserbestehendes Verbundteleskop in den AndenAOCS Attitude and Orbit Control <strong>System</strong>; LageregelungssystemAQAP Allied Quality Assurance Publications; von derNATO aus dem Military Standard entwickelte Normen-Serie für QualitätssicherungssystemeARTES-7 ESA-Langzeitplan zur Entwicklung eines europäischenKommunikationssatelliten-Netzwerks mittelsmodernster LaserkommunikationASI Agenzia Spaziale Italiana, italienische RaumfahrtagenturATV Automated Transfer Vehicle; unbemannte Raumtransporterfür ISS-VersorgungsflügeBAAINBw Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnikund Nutzung der Bundeswehr (früher BWB,Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung)BDLI Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustriee.V.BMVg Bundesministerium der VerteidigungBMWi Bundesministerium für Wirtschaft und TechnologieCFK Kohlenstofffaserverstärkter KunststoffColumbus Name des europäischen Forschungsmodulsder Internationalen RaumstationCPS Chemical Propulsion <strong>System</strong>, chemisches AntriebssystemDAX Deutscher Aktienindex, wichtigster deutscher Index,der die Entwicklung der 30 größten, an der FrankfurterWertpapierbörse notierten Aktiengesellschaften widerspiegeltDLR Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.EBIT Earnings Before Interest and Taxes; Gewinn vorZinsaufwand und SteuernEBITDA Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation andAmortisation; Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern,Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungenauf immaterielle VermögenswerteEBT Earnings Before Taxes; Gewinn vor SteuernEDRS-C Dedizierter Satellit für das European Data RelaySatellite <strong>System</strong>; Europäische Datenrelais-Satellitenzur Implementierung eines Weltraum-Datennetzwerksmittels optischer SatellitenkommunikationEGNOS European Geostationary Navigation OverlayS e r v i c eElectra Voll elektrisch angetriebener Satellit auf Basisder SmallGEO-PlattfomEMSA Europäische Agentur für Maritime SicherheitEnMAP Environmental Mapping and Analysis Program;Satellit zur Erdbeobachtung im HyperspektralbereichEOEP Earth Observation Envelope Programme,Erdbeobachtungsrahmenprogramm der ESAEPS Earnings Per Share; Ergebnis pro AktieESA European Space Agency; Europäische WeltraumorganisationEU Europäische UnionExoMars Wissenschaftliche Mission der ESA zurErforschung des MarsF+E Forschung und EntwicklungFOC Full Operational Capability; Satellitenkonfigurationfür die Nutzung eines <strong>System</strong>sDEKRA Prüfgesellschaft zur periodischen Überwachungvon Kraftfahrzeugen, für Gutachten, Sicherheitsprüfungenund die Prüfung von technischen Anlagen


Galileo Europäisches globales satellitengestütztesNavigationssystem: Die FOC (Full Operational Capability)-Phase des Galileo-Programms wird von der Euro päischenUnion finanziert und durchgeführt. Die Europäische Kommissionund die ESA haben eine Vereinbarung unterzeichnet,nach der die ESA als Entwicklungs- und Beschaffungsagenturim Auftrag der Kommission handelt. Diehier dargestellte Sichtweise spiegelt nicht zwangsläufigdie offizielle Position der Europäischen Union und/oderder ESA wider. „Galileo“ ist eine Schutzmarke unter derOHIM-Anwendungs nummer 002742237 der EU und ESA.GLONASS Globales Satellitennavigationssystem, wirdbetrieben und finanziert vom Verteidigungsministeriumder Russischen FöderationGMES Global Monitoring for Environment and Security;europäische Initiative zur globalen Umwelt- und SicherheitsüberwachungGPS Global Positioning <strong>System</strong>Hispasat <strong>AG</strong>1 Hispasat Advanced Generation 1HGB HandelsgesetzbuchIAS International Accounting StandardsIFRS International Financial Reporting StandardsIOV In-Orbit Validation: Validierung von Satellitensystemenim AllISS International Space Station; InternationaleRaum stationLARES Laser Relativity SatelliteLRS Laser Ranging ServiceM-DAX Mid-Cap-DAX, Index aus 50 Werten, die in derRangliste nach Marktkapitalisierung, Streubesitz undBörsenumsatz auf die Werte des DAX folgenMTG Meteosat Third Generation; Programm zurEntwicklung, zum Bau und Start europäischer Wettersatellitender dritten GenerationNADCAP National Aerospace and Defense ContractorsAccreditation Program; Zertifizierung von Spezialprozessenin Luft-, Raumfahrt und VerteidigungNASA National Aeronautics and Space Administration;US-amerikanische RaumfahrtbehördeNELS New European Launch Service, Studie der ESAOMNISAT Advanced Data Acquisition <strong>System</strong>,BilddatenmodemOOV-Programm On-Orbit-VerifikationsprogrammOPSIS OPtical <strong>System</strong> for Imaging and Surveillance, Satellitenmissionder italienischen Raumfahrtagentur ASIPPS Precise Positioning ServiceREACH Registration, Evaluation, Authorization ofChemicals (EU-Chemikalienverordnung)RoHS Restriction of (the use of certain) hazardoussub stances; EU-Richtlinie zur Beschränkung der Verwendungbestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- undElektronikgerätenRPK Revenue Passanger Kilometer; Messgrößezur Bewertung der durch den Passagier gezahltengeflogenen KilometerSAR-Lupe Synthetic Aperture Radar-Lupe; <strong>System</strong> ausKleinsatelliten mit einem Verfahren zur Steigerung derQualität von RadarbildernSAT-AIS Satellitengestütztes automatischesIdentifikationssystemSmallGEOs Kleine geostationäre Satelliten fürTelekommunikation und MultimediaanwendungenSPS Standard Positioning ServiceSRT Sardinia Radio Telescope; Radioteleskop aufSardinien mit 64 Metern DurchmesserTelematik Verbindung von Telekommunikation undInformatikTET TechnologieErprobungsTräger; Kernelement desnationalen Programms „On-Orbit-Verifikationen vonneuen Techniken und Technologien“ZARM Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologieund Mikrogravitation der Universität Bremen


<strong>OHB</strong> <strong>AG</strong>Karl-Ferdinand-Braun-Str. 828359 Bremen, GermanyTel.: +49 (0)421 2020-8Fax: +49 (0)421 2020-613ir@ohb.dewww.ohb.de

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