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Abi-Rede für die Tutorinnen und Tutoren von Hr. Olaf Dinkela

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Man darf da nicht so genau hinhören aber gesagt ist halt gesagt. Wie sieht es also aus mitdem Zweifel? Wozu kann man denn zum Beispiel Literatur <strong>und</strong> Kunst gebrauchen? WelchenFitnessgehalt bieten <strong>die</strong>se Fächer? Während ich darüber nachdenke, tritt mir eine kleineSzene vor Augen. Ich möchte sie euch aus Illustrationsgründen nicht vorenthalten:Regieanweisung:Zeit: Irgendwann im Jahre 2012. Ort: Kleiner dunkler Raum in der Thüringer Staatskanzlei.Ein Mann in Grau, offensichtlich Beamter der Personalabteilung des Landes, wartet <strong>und</strong>schaut ab <strong>und</strong> an auf <strong>die</strong> Uhr. Die Tür geht auf. Ein junger, hagerer Herr betritt den Raum,Bewerbungssituation:„Guten Tag, nehmen Sie Platz. Sie wollen sich <strong>für</strong> den Posten in der Staatskanzlei bewerben.Ihr Name?“„Goethe“„Aha, sehr schön. Herr Goethe, Sie kennen ja das Anforderungsprofil. Sagen Sie mal, wasbefähigt Sie denn <strong>für</strong> <strong>die</strong>se Tätigkeit?“„Mein Herr, ich habe, obwohl ich sehr jung bin, einiges geleistet. Ich dichte ab <strong>und</strong> an. Unddabei habe ich eine besondere Fähigkeit: Ich kann sehr schön meine Gefühle darstellen. Ichhabe zudem w<strong>und</strong>erbare Erlebnislyrik verfasst. Habe einen Roman <strong>und</strong> -ach- einTheaterstück geschrieben, <strong>von</strong> denen ich hoffe, dass sie <strong>die</strong> Menschheit als Ganzesbewegen. Habe mir zahlreiche Gedanken zur Rolle der Kunst <strong>und</strong> des Künstlers imAllgemeinen <strong>und</strong> des Genies im Speziellen gemacht <strong>und</strong> <strong>die</strong>se auch aufgeschrieben. Ich sehemeine Aufgabe darin, der deutschen Sprache einen eigenen, zeittypischen Ausdruck zuverleihen.... Nun, ich sammle Kristalle....“„... W<strong>und</strong>erbar, Herr Goethe, das ist ja ganz außergewöhnlich. Ich danke Ihnen. Wir meldenuns bei Ihnen.“Hier endet meine kleine Szene. Was bleibt ist <strong>die</strong>ses ungute Gefühl, dass wir heute zwarnoch Goethe im Theater spielen <strong>und</strong> artig seinen Geburtstag feiern aber ihm wohl keinen

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