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jahrbuch des oö. musealvereines gesellschaft für landeskunde

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JAHRBUCH DES<br />

OÖ. MUSEALVEREINES<br />

GESELLSCHAFT<br />

FÜR LANDESKUNDE<br />

138. Band<br />

II. Berichte<br />

Linz 1993


INHALTSVERZEICHNIS<br />

Oberösterreichischer Musealverein -<br />

Gesellschaft tur Lan<strong>des</strong>kunde 5<br />

Oberösterreichisches Lan<strong>des</strong>museum<br />

Direktionsbericht 13<br />

Bibliothek 16<br />

Prähistorische Abteilung und Abteilung Frühes Mittelalter 20<br />

Abteilung Römerzeit und Frühes Christentum 25<br />

Abteilung Kunst- und Kulturgeschichte, Alte Kunst 27<br />

Abteilung Kunst- und Kulturgeschichte, Graphische Sammlung .. 29<br />

Abteilung Kunst- und Kulturgeschichte, Kunstgewerbe 32<br />

Abteilung Volkskunde 34<br />

Abteilung Münz- und Medaillensammlung 35<br />

Aktion "Vorschulkinder im Museum" 35<br />

Abteilung Zoologie (Evertebraten) 36<br />

Entomologische Arbeitsgemeinschaft 41<br />

Abteilung Zoologie (Vertebraten) 78<br />

Verband Oberösterreichische Freilichtmuseen 89<br />

Verband Österreichischer Privatmuseen Bad Neydharting 91<br />

Heimathäuser und -museen<br />

Ansfelden 95<br />

Bad Goisern 96<br />

Enns 96<br />

Freistadt 107<br />

Gmunden 108<br />

Gutau 111<br />

Hallstatt 112<br />

Mondsee 114<br />

Perg 117<br />

Raab 118<br />

Ried U 119<br />

St. Florian 122<br />

Steyr 123<br />

Vöcklabruck 124<br />

Vorchdorf 125<br />

Museum und Galerie der Stadt Wels 126<br />

Archiv der Stadt Wels 129


Oberösterreichisches Lan<strong>des</strong>archiv 133<br />

Dokumentationsarchiv der Kammer <strong>für</strong> Arbeiter und Angestellte<br />

<strong>für</strong> Oberösterreich 149<br />

Wissenschaftliche Einrichtungen der Stadt Linz<br />

Archiv der Stadt Linz 151<br />

Museum der Stadt Linz 165<br />

Naturkundliche Station der Stadt Linz 173<br />

Wissenschaftliche Einrichtungen der Diözese Linz<br />

Diözesanarchiv 187<br />

Institut tur Kirchen- und Diözesangeschichte an der<br />

Kath.-Theol. Hochschule Linz 191<br />

Bibliothek der Kath.-Theol. Hochschule Linz 194<br />

Verein "Schlägler Musikseminare - Schlagler Orgelkonzerte" 197<br />

Bun<strong>des</strong>anstalt fur Agrarbiologie 203<br />

Naturschutzbüro Dr. Stoiber 239


Jb. 00. Mus.-Ver. Bd. 138/n Linz 1993<br />

Oberösterreichisches Lan<strong>des</strong>archiv<br />

Bau, Archivtechnik und<br />

Organisation<br />

Die notwendig gewordene und gründlich vorbereitete Generalsanierung der<br />

Außenfassade der Archivgebäude (Verwaltungs- und Speichertrakt) begann<br />

am 13. Jänner 1992 mit dem Aufstellen <strong>des</strong> Gerüstes durch die Ennser Firma<br />

Staffelleitner. Eine Hauptabsicht der Generalsanierung war-neben der Behebung<br />

der akuten Gefahren durch die Lockerung der alten Fassadenverkleidung<br />

- die Verbesserung der schlechten bauphysikalischen Verhältnisse der<br />

1971 bezogenen Archivgebäude. Die neue Fassadenkonstruktion besteht aus<br />

einer 8 cm starken Dämmschicht aus Telwolle, die unmittelbar auf die Gebäudewand<br />

aufgebracht wurde, einem ca. 5 cm tiefen Hohlraum und davor<br />

Keramikplatten ("Keraion", Format 60 x 60 cm), die auf Aluminiumlatten<br />

montiert wurden. Durch die von der Architektur vorgegebenen Geschoßtrennfugen<br />

und den Umstand, daß die Außenplatten nicht verfugt, sondern im Abstand<br />

von ca. 1 cm befestigt sind, entstand eine hinterlüftete Fassade mit dem<br />

Effekt eines natürlichen Temperaturausgleichs.<br />

Zu diesem Zweck wurden auch im Speichergebäude alle alten, teilweise<br />

schon mangelhaften Aluminium-Schiebefenster durch Kunststoffenster mit<br />

Thermoglas (Marke Internorm Plus) ersetzt Statt der zweiteiligen Schiebefenster<br />

wurden jeweils Einheiten von sechs längsrechteckigen Drehkipp-Fenstern<br />

in breiten Rahmen eingesetzt und diesen wiederum in einem Abstand von ca.<br />

8 cm Aluminiumkästen mit waagrechten, treppenartig gekanteten Lamellen<br />

vorgesetzt Diese Konstruktion, welche die gesamte Fensteröffnung ausfüllt,<br />

verhindert zu jeder Zeit eine direkte Sonnen- bzw. Lichteinstrahlung in den<br />

Archivspeicher, erlaubt aber eine ständige Durchlüftung zwischen Lichtschutzkonstruktion<br />

und Fenstern; es fallt wohl indirekt gedämpftes, natürliches<br />

Licht in den Speicher, der bei den alten Fenstern wirksame, <strong>für</strong> die Archivalien<br />

gefährliche "Heizeffekt" durch direkte Sonnenbestrahlung wird jedoch<br />

verhindert<br />

Im Verwaltungsgebäude wurden die bisher im Sommer unangenehm hohen<br />

Raumtemperaturen durch neue, mit Thermoglas und Außenjalousien ver-<br />

133


sehene Fenster beseitigt, was im vergangenen Extremsommer bereits sehr positive<br />

Auswirkungen zeigte.<br />

Dem Wunsche <strong>des</strong> Beirates fur Stadtgestaltung nach Bewahrung <strong>des</strong> <strong>für</strong><br />

Bauten der sechziger Jahre typischen "Streifencharakters" wurde auf einprägsame<br />

und trotzdem elegante Weise in der Form Rechnung getragen, daß die<br />

großen weißen Fassadenflächen beim Speichergebäude durch schmale graue,<br />

die Stockwerke trennende Gesimse und die grauen Lamellenkästen, beim<br />

Verwaltungsgebäude durch graue Plattenreihen zwischen den Stockwerken<br />

gegliedert wurden. Ein weiteres, dezentes Gestaltungselement <strong>des</strong> gesamten<br />

Bauwerkes bildet die durch die Fugen zwischen den Platten entstehende<br />

Rasterung.<br />

Völlig neu gestaltet wurde die Eingangszone <strong>des</strong> Verwaltungsgebäu<strong>des</strong><br />

durch ein Vordach mit den Schriftzügen "OÖ. Lan<strong>des</strong>archiv" und dem Logo<br />

<strong>des</strong> Hauses, eine Rampe <strong>für</strong> Rollstuhlfahrer und einen Fahrradständer. Als<br />

einziges Schmuckelement sticht an der Westfront <strong>des</strong> Verwaltungstraktes, der<br />

Hauptverkehrsader "Wiener Straße" zugewandt, ein großes farbiges Lan<strong>des</strong>wappen<br />

ins Auge.<br />

Im Zuge der Neugestaltung der Fassaden erfolgte auch die Erneuerung der<br />

Blitzschutzanlage. Im Herbst 1992 wurde die bisher mit Öl befeuerte Heizungsanlage<br />

<strong>des</strong> Gebäudekomplexes an das Fernwärmenetz der Stadt Linz<br />

(ESG) angeschlossen.<br />

Alle diese baulichen Maßnahmen erstreckten sich über das gesamte Jahr<br />

1992 und wurden erst Anfang 1993 abgeschlossen (Kollaudienmg 8. März<br />

1993). Der guten Planung und Betreuung durch die Lan<strong>des</strong>baudirekb'on (Abt<br />

Bau H IV) und die Lan<strong>des</strong>anstaltendirektion, der zügigen Ausführung durch<br />

die beteiligten Firmen, der erfahrenen Bauleitung durch Techn. Amtsrat Ing.<br />

Norbert Kriegner und den nimmermüden Bemühungen <strong>des</strong> Leitenden administrativen<br />

Bearbeiters <strong>des</strong> OÖ. Lan<strong>des</strong>archivs Edmund Hager ist es zu verdanken,<br />

daß der Betrieb und der Benützerdienst <strong>des</strong> OÖ. Lan<strong>des</strong>archivs in dieser<br />

langen Zeit keine wesentliche Beeinträchtigung erfahren haben -insbesondere<br />

der Lesesaal stand stets uneingeschränkt zur Verfugung. Ganz besonderer<br />

Dank gebührt jedoch in diesem Zusammenhang dem Reinigungspersonal <strong>des</strong><br />

OÖ. Lan<strong>des</strong>archivs, das über weite Phasen einer außergewöhnlichen Belastung<br />

ausgesetzt war und durch große Einsatzbereitschaft und Flexibilität zur<br />

Lösung mancher Probleme beigetragen hat<br />

Innerbetrieblich wurden Veränderungen notwendig, weil fur 1993 die Vernetzung<br />

der EDV geplant ist und VB I Josef Wiesmayr aus dem Lan<strong>des</strong>dienst<br />

134


ausschied So wurden die in der Unterabteilung Dokumentation tätigen Bediensteten<br />

Werner Reinisch und Edith Fuchsberger in einer räumlichen Einheit<br />

im 3. Stock zusammengeführt. Die Neubesetzung <strong>des</strong> nach Herrn Wiesmayr<br />

freigewordenen Dienstpostens bot Gelegenheit, im Zuge der organisatorischen<br />

Strafrung eine teilweise Neuverteilung der Agenden vorzunehmen:<br />

Herr Engelbert Lasinger übernahm die Betreuung der Bestände der Bezirkshauptmannschaften,<br />

mit der Durchfuhrung der Aktenentlehnungen an Abteilungen<br />

<strong>des</strong> Amtes der OÖ. Lan<strong>des</strong>regierung wurde der neu eingetretene<br />

VB I Johann Pammer betraut<br />

Bestandspflege<br />

Zwei wichtige Bestände aus dem Gebiet der Lan<strong>des</strong>verwaltung wurden<br />

1992 dem Archiv übergeben: Die Protokolle und Indices der Abteilungen <strong>des</strong><br />

Amtes der OÖ. Lan<strong>des</strong>regierung aus den Jahren 1926 bis 1945 wurden aus<br />

der Zentralregistratur übernommen und eingeordnet Desgleichen wurden die<br />

inhaltsreichen Akten der Abteilung Opferfursorge von 1946 bis 1960 in der<br />

Abteilung selbst geordnet, eingeschachtelt und mittels Lkw in das OÖ. Lan<strong>des</strong>archiv<br />

transportiert.<br />

Im Berichtsjahr konnte femer von der Bezirkshauptmannschaft Grieskirchen<br />

ein umfangreicher Akten- (ca. 1000 Faszikel) und Handschriftenbestand<br />

(ca. 400 Hss.) übernommen werden, der ohne wesentliche Unterbrechung bis<br />

in die Anfange dieser Bezirkshauptmannschaft zurückreicht und keine gravierenden<br />

Verluste erlitten zu haben scheint Alleine Vorbereitung und Transport<br />

der Materialien nahmen sechs Arbeitstage zweier Bediensteter in Anspruch,<br />

die Ordnung im Keller <strong>des</strong> OÖ. Lan<strong>des</strong>archivs durch Dr. Gerhart Marckhgott<br />

dauerte unter Mithilfe von Ferialpraktikanten mehrere Wochen. Ein vorläufiges<br />

Verzeichnis <strong>des</strong> Bestan<strong>des</strong> liegt vor. Wegen seiner Geschlossenheit und<br />

Dichte kommt diesem Bestand nicht nur regionalgeschichtliche, sondern darüber<br />

hinaus auch exemplarische Bedeutung fur die Verwaltungs- und Behördengeschichte<br />

Oberösterreichs zu.<br />

Die Übernahme, Aufarbeitung und Verzeichnung von Akten <strong>des</strong> Bezirksgerichtes<br />

Linz (Vr 1954-1960) und der Bezirksgerichte Lembach und Neufelden<br />

bildeten einen Arbeitsschwerpunkt der Bediensteten Franz Scharf und Engelbert<br />

Lasinger. Die Bestände der Staatsanwaltschaft Linz von 1938 bis<br />

1945, <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>gerichtes sowie verschiedener Abteilungen <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>gerichtes<br />

von 1850-1900 wurden eingeschachtelt und verzeichnet Skartiert werden<br />

konnten außerdem Konkurs- und Ausgleichsakten <strong>des</strong> Kreisgerichtes<br />

Steyr sowie Strafakten 1954-1960 <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>gerichtes Linz unter Mithilfe<br />

zweier Ferialpraktikantinnen.<br />

135


Vom Bezirksgericht Mattighofen wurden die Grundbuchanlegungsakten<br />

der Katastralgemeinden, diverse Gesetzesliteratur, Abhandlungsakten von<br />

1851-1870, Justizverwaltungsakten von 1906, 1910-1912 und 1925-1934 sowie<br />

Grundbuchauszüge fur Fischrecht und Fischnutzung übernommen und<br />

von Herrn Willibald Mayrhofer geordnet und verzeichnet<br />

Die Neuordnung und -Verzeichnung der sogenannten "Allgemeinen ungeordneten<br />

Urkundenreihe" durch Dr. Klaus Rumpier konnte abgeschlossen<br />

werden. Der Bestand umfaßt 575 Urkunden aus dem 15. bis 19. Jahrhundert<br />

in 59 Schachteln und fuhrt nunmehr die Bezeichnung "Allgemeine Urkundenreihe".<br />

Es ist geplant, in den nächsten Jahren sämtliche kleineren Urkundenbestände<br />

sowie das sogenannte "Diplomatar" zu erfassen und mittels EDV<br />

besser zugänglich zu machen.<br />

Die 1988 in einer "Rettungsaktion" übernommenen Reste <strong>des</strong> Firmenarchivs<br />

der Ziegelwerke Würzburger (Thalheim bei Wels), von denen allerdings<br />

der Großteil wegen <strong>des</strong> schlechten Erhaltungszustan<strong>des</strong> wieder ausgeschieden<br />

werden mußte, wurden von Dr. Siegfried Haider gesichtet, geordnet<br />

und verzeichnet.<br />

Schließlich wurde die Notgeldsammlung von Herrn Lasinger neugeordnet<br />

und mittels PC verzeichnet<br />

679 Aktenentlehnungen an Abteilungen <strong>des</strong> Amtes der <strong>oö</strong>. Lan<strong>des</strong>regierung<br />

waren durchzufuhren, womit sich die seit Jahren stark steigende Tendenz<br />

dieses Aufgabengebietes fortsetzte.<br />

Archivalienschutz<br />

Zur Bekämpfung <strong>des</strong> 1991 festgestellten Bakterienbefalles ("Strahlenpilz")<br />

war geplant, im Laufe <strong>des</strong> Berichtsjahres Teile der befallenen Bestände in der<br />

Spezialkammer <strong>des</strong> Österreichischen Staatsarchives in Wien begasen zu lassen.<br />

Dieses Vorhaben konnte wegen technischer Gebrechen an der Wiener<br />

Anlage - der einzigen in Österreich — bisher nicht verwirklicht werden.<br />

Im Rahmen der Sicherheitsverfilmung wurde 1992 in Fortsetzung der ausgezeichneten<br />

Zusammenarbeit mit der Zentralregistratur / Mikrofilmstelle<br />

(Leitung: FOI Helmut Lichtenauer) und der Fa. Schmidl (St Leonhard am<br />

Forst) ein längerfnstiges Projekt begonnen, in <strong>des</strong>sen Verlauf sämtliche "Alten<br />

Grundbücher" der ehemaligen Grundherrschaften (1791-1880) nach Gerichtssprengeln<br />

mikroverfilmt werden sollen. Mit der Vorbereitung und Koordinierung<br />

dieses Projektes wurde Herr Mayrhofer betraut Die detaillierte Titelaumahme<br />

der einzelnen Grundbücher, die von Herrn Mayrhofer gemeinsam<br />

mit Frau Doris Dannerbauer durchgeführt wird, ist überaus arbeitsintensiv,<br />

136


wird aber auch gleichzeitig die Erstellung eines neuen, wesentlich besseren<br />

Bestandsverzeichnisses ermöglichen.<br />

1992 wurden in der Zentralregistratur / Mikrofilmstelle die Grundbucher<br />

der Gerichtssprengel Wels, Perg, Ottensheim und Unterweißenbach<br />

(179 Filmrollen mit 52.987 Aufnahmen), von Fa. Schmidl die Grundbücher<br />

der Bezirksgerichte Linz, Steyr, Weyer, Windischgarsten, Wildshut, Braunau,<br />

Obernberg, Engelhartszell, Mondsee, Kremsmünster und Raab (467 Filmrollen<br />

mit 165.454 Aufnahmen) an Ort und Stelle verfilmt Duplikatfilme<br />

werden interessierten Archiven und Geschichtsvereinen zum Kaufangeboten.<br />

Das Mikroverfilmungsprojekt <strong>des</strong> Franziszeischen Katasters (beinhaltet die<br />

wichtigsten Akten bzw. Parzellenprotokolle jeder Kaiastralgemeinde Oberösterreichs)<br />

konnte im Berichtsjahr abgeschlossen werden.<br />

Vom Forstamt Mattighofen wurden diverse Steuer-, Dienst- und Abgaberegister<br />

entlehnt und im Hause verfilmt<br />

Zur Wahrnehmung seiner lan<strong>des</strong>weiten archivschützerischen Kontrollaufgabe<br />

wurden von Mitarbeitern <strong>des</strong> OÖ. Lan<strong>des</strong>archivs im Berichtsjahr das<br />

Schloßarchiv Ahnegg, die Gemeindearchive von Fischlham, Steinerkirchen<br />

und Bad Wimsbach sowie die Aktenlager der Bezirksgerichte Mauthausen,<br />

Weyer, Enns, Haag und Neufelden besucht<br />

Die hauseigene Fotostelle fertigte im Berichtsjahr 1992 11.406 Negative<br />

an, von denen 3073 an auswärtige Benätzer versandt wurden. Es ist nicht zu<br />

übersehen, daß die Fotostelle <strong>des</strong> OÖ. Lan<strong>des</strong>archivs in der derzeitigen Organisationsform<br />

damit die Grenzen ihrer Kapazität erreicht (bis 1987 betrug die<br />

Jahresleistung immer weit unter 1000 Aufnahmen pro Jahr). Zudem erweist<br />

sich, daß das Fotografieren bei derartiger Frequenz zu ähnlich zerstörerischen<br />

Folgen fur die Handschriften fuhrt wie das seit Jahren aus Gründen <strong>des</strong> Archivalienschutzes<br />

eingestellte Fotokopieren. Damit zeichnet sich ab, daß über<br />

das große Verfilmungsprojekt hinaus noch andere Maßnahmen zum Schutz<br />

der Handschriftenbestände gesetzt werden müssen.<br />

Der Zuwachs <strong>des</strong> Fotoarchivs betrug im Berichtsjahr 8893 Stück. Mit<br />

freundlicher Unterstützung der Diözesanbildstelle Linz wurde das Aistersheimer<br />

Wappenbuch fotografiert (560 Farbnegative und -positive).<br />

Neuerwerbungen<br />

Auch im Jahr 1992 kann das OÖ. Lan<strong>des</strong>archiv wieder über verschiedene<br />

Neuerwerbungen durch Kauf, Schenkung oder amtliche Übergabe berichten.<br />

Besonders hervorgehoben seien hier zwei Briefe <strong>des</strong> Dichters Franz Grillparzer<br />

an Joseph von Spaun, deren Bedeutung in einem Bericht von Dr. Georg<br />

Heilingsetzer gewürdigt wird:<br />

137


"Das Oberösterreichische Lan<strong>des</strong>archiv war vor allem <strong>des</strong>wegen an den<br />

Stücken interessiert, da sie besondere Bezüge zur oberösterreichischen Lan<strong>des</strong>geschichte<br />

aurweisen. Wenn man davon absieht, daß Franz Grillparzer väterlicherseits<br />

einer oberösterreichischen Bauernfamilie entstammt, ist vor allem<br />

der Adressat von Bedeutung: Joseph von Spaun. Die Familie Spann aber<br />

ist kulturhistorisch von größtem Interesse. Joseph und sein Bruder Anton<br />

zahlten nicht nur zum Freun<strong>des</strong>kreis Franz Schuberts, sondern sie waren im<br />

biedermeierlichen Linz der Kristallisationspunkt aller kulturellen Bestrebungen<br />

im Lande ob der Enns.<br />

Der Inhalt der beiden Briefe ist kurz folgender Der Dichter wendet sich<br />

an Joseph von Spaun, mit dem er nur fluchtig bekannt ist, und bittet ihn, seinem<br />

um ein Jahr jüngeren Bruder Karl, <strong>des</strong>sen Lebenslauf er geschickt einbaut,<br />

eine kleine Stelle bei der Zollverwaltung in Linz zu verschaffen. Spaun<br />

war damals bei der 'K.K. Zollgefallen Administration' tätig und dürfte sofort<br />

gehandelt haben, denn dem ersten Brief vom 20. Dezember 1822 folgte bald<br />

ein zweiter vom 15. Jänner 1823, worin sich der Dichter fast überschwenglich<br />

bei seinem 'theuren Freund' Spaun bedankt, der ihm offensichtlich eine Zusage<br />

gegeben hatte. Man kann die Erleichterung Franz GriUparzers durchaus<br />

begreifen, wenn man bedenkt, daß er von seinem Gehalt als K.K. Hofkonzipist<br />

auch den Unterhalt <strong>des</strong> Bruders zu bestreiten hatte. Erst im Jahre 1835<br />

hat ja der Dichter den Posten eines Direktors <strong>des</strong> Hof kammerarchivs in Wien<br />

erlangt und diesen mehr als 20 Jahre bis zu seiner Pensionierung bekleidet<br />

Der Bruder Karl, der wohl eine Prüfung bei der niederösterreichischen Zollverwaltung<br />

abgelegt hatte, konnte zunächst keine Stelle finden, und es war<br />

dem damals schon berühmten Dramatiker und höheren Beamten Franz Grillparzer<br />

auch nicht gelungen — wie er offenherzig an Spaun schreibt — den<br />

'Unglücklichen bei der Salinenverwaltung anzubringen'.<br />

Tatsächlich war Karl Grillparzer (1792-1861) eine unglückselige Natur,<br />

wie sein weiteres Schicksal zeigt. Zunächst hatten ihn die napoleonischen<br />

Kriege aus der Bahn geworfen. Nach längerer Gefangenschaft bei den Franzosen<br />

mußte er ein Kopfleiden in Gmunden auskurieren. Nachdem er beim<br />

Zoll angestellt worden war, diente er als Einnehmer in Haibach (1834) und<br />

Großgmain. Von dort entfernte er sich jedoch, begab sich nach Wien und bezichtigte<br />

sich selbst völlig unsinnigerweise <strong>des</strong> Mor<strong>des</strong> an einem Handwerksburschen.<br />

Wieder mußte der Bruder eingreifen, und Karl wurde als geistig<br />

nicht zurechnungsfähige Persönlichkeit schließlich pensioniert So können wir<br />

durch diese beiden Briefe einen Bück werfen in die Welt <strong>des</strong> biedermeierlichen<br />

Österreich, an dem auch das Land ob der Enns seinen Anteil hatte. Wir<br />

begreifen etwas vom Familiensinn und von der menschlichen Größe <strong>des</strong><br />

Dichters Franz Grillparzer, sehen aber auch die Abgründe der Seele und <strong>des</strong><br />

138


menschlichen Lei<strong>des</strong> in dieser Zeit" (aus: Oberösterreichischer Kulturbericht<br />

46. Jg/7, 1992, S. 8)<br />

Kleinere Erwerbungen seien hier erwähnt:<br />

a) von amtlicher Seite:<br />

- Schriftgut <strong>des</strong> NS-Bun<strong>des</strong> Deutscher Technik, Gauverwaltung Linz/Donau<br />

1935-1945 (Bun<strong>des</strong>archiv Koblenz)<br />

- Archivalien <strong>des</strong> Bezirksgerichtes Mattighofen (Grundbuchanlegungsakten,<br />

Verlassenschaften 1851-1934)<br />

- Aktenstücke und Geschäftsbehelfe <strong>des</strong> Bezirksgerichtes Linz 1916-1948<br />

- Akten der Lan<strong>des</strong>frauenklinik Linz (Befunde, Krankengeschichten 1894-<br />

1934)<br />

- Akten aus dem Büro <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>hauptmannes bzw. Lan<strong>des</strong>rates Dr. Josef<br />

Ratzenböck 1971-1987 sowie Akten <strong>des</strong> früheren Lan<strong>des</strong>hauptmannes Dr. Erwin<br />

Wenzl 1964-1977 (Büro Lan<strong>des</strong>hauptmann)<br />

- ca. 9000 Schwarzweiß-Negative samt Karteikarten mit Aufnahmen oberösterreichischer<br />

Gemeinden (Lan<strong>des</strong>bildstelle)<br />

- 144 Unterrichtsfilme verschiedener Themenkreise (Lan<strong>des</strong>bildstelle)<br />

- verschiedene Siegel und Petschaften (OÖ. Lan<strong>des</strong>museum)<br />

- Eisenbahnakten verschiedenen Inhalts um 1900 (Eisenbahn-Hochleistungsstrecken-AG)<br />

In diesem Zusammenhang ist besonders die hervorragende sachliche und<br />

kollegiale Zusammenarbeit mit der Lan<strong>des</strong>bildstelle Oberösterreich unter deren<br />

Leiter WOAR Reinhard Strauch zu erwähnen, der das OÖ. Lan<strong>des</strong>archiv<br />

nicht nur wertvolle audiovisuelle Quellen verdankt, sondern auch mannigfache<br />

Unterstützung in technischen Belangen.<br />

b) von privater Seite:<br />

- Archivalien aus dem Nachlaß <strong>des</strong> Malers Prof. Leo Adler 1932-1973<br />

(Spende Friederike Adler, Ried i Tr.)<br />

- Materialien zum Nachlaß <strong>des</strong> ehemaligen 3. Landtagspräsidenten Alois<br />

Bachinger (Spende Frau Gabriele Bachinger, Gaspohshofen)<br />

- Archivalien aus dem Marktarchiv Leopoldschlag (Spende Konsulent Gernot<br />

Kinz)<br />

- Sammelhandschrift mit Auszügen aus Instruktionen, Memorialen, Rechnungen<br />

etc. 16.-18. Jahrhundert (Erwerbung Dorotheum Wien)<br />

- Rechnung eines ehrsamen Handwerks der Huf- und Hammerschmiede<br />

139


<strong>des</strong> Marktes Schwertberg 1770 (Erwerbung Dorotheum Wien)<br />

- Dienstboten- und Wanderbücher 1853, 1857 (Kauf Antiquariat Scheuringer<br />

und Weinek, Linz)<br />

- 3 Briefe <strong>des</strong> Historikers Ludwig Edlbacher 1900 (Kauf Antiquariat<br />

Scheuringer und Weinek, Linz)<br />

- Handschrift von Josef Kreutzinger, Der Hausfreund, Linz 1849<br />

- Trauerreden auf Kaiserin Maria Theresia 1781 (Kauf Dorotheum Wien)<br />

- Schreiben Anton Ritter von Spauns an Erzherzog Carl 1840 (Erwerbung<br />

Antiquariat V.A. Heck, Wien)<br />

- Schreiben Franz Isidor Proschkos 1840 (Erwerbung Antiquariat VA<br />

Heck, Wien)<br />

- Urkundentranssumpt Kaiser Josephs I. betreffend die Rechte und Freiheiten<br />

der Leinenweber <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> ob der Enns 1709<br />

- Schreiben Kaiser Ferdinands II. wegen Kontributionsgelder 1634 (Kauf<br />

Antiquariat Hauswedell und Nolte, Hamburg)<br />

- Arbeitsunterlagen <strong>des</strong> Burgenforschers Ing. Wilhelm Götting (Übergabe<br />

durch den Autor)<br />

- Schreiben <strong>des</strong> Franz Freiherrn von Trenck an Abt Johann Baptist von<br />

Wilhering, 1745 (Erwerbung Antiquariat Kronenberg, Basel)<br />

Allen Spendern sei auch auf diesem Weg gedankt!<br />

Bibliothek<br />

Im Berichtsjahr 1992 betrug der Zuwachs an Büchern 639 Werke in 875<br />

Bänden. In dieser Zahlung nicht enthalten sind 113 Bände Zeitschriften und<br />

118 Bände Broschüren, die fest gebunden wurden.<br />

Zwei Ferialpraktikantinnen haben die 1990 begonnene Behandlung der Ledereinbände<br />

gegen Austrocknung mit einem speziellen Lederfett fortgeführt<br />

und abgeschlossen. Sie erstellten auch die Signaturenliste, das Verzeichnis der<br />

laufenden Zeitschriften und das Verzeichnis der Tauschpartner neu.<br />

Die politischen Veränderungen im Osten bzw. Südosten Europas brachten<br />

im Tauschverkehr einige Unterbrechungen und Einstellungen mit sich, neue<br />

Tauschpartner kamen nicht hinzu.<br />

Von dem vorhandenen Doppelbestand an Protokollen und Beilagen <strong>des</strong><br />

oberösterreichischen Landtages wurden der Landtagskanzlei 39 Bände aus<br />

den Jahren 1866-1914 zur Komplettierung <strong>des</strong> dortigen Bestan<strong>des</strong> abgetreten.<br />

140


Bemerkenswerte Neuerwerbungen:<br />

Albrecht, Michael v.: Geschichte der römischen Literatur, Bd. 1, Bern 1992<br />

Bibliographie der Ortsnamenbûcher <strong>des</strong> deutschen Sprachraumes in Mitteleuropa,<br />

Heidelberg 1988<br />

Freisinger, Anton: Heimatkundliche Bibliographie von Niederösterreich,<br />

6 Bde., Wien 1987-1990<br />

Hall, Murray G. und Gerhard Renner: Handbuch der Nachlasse und Sammlungen<br />

österreichischer Autoren, Wien 1992<br />

Hitler, Adolf: Reden, Schriften, Anordnungen Februar 1925 bis Januar<br />

1933, Bd. 1, München 1992<br />

Inventar archivalischer Quellen <strong>des</strong> NS-Staates, T. 1, München 1991<br />

Österreichischer Mihtär-Almanach fur das Jahr 1793 und 1795, Wien<br />

Pergament. Geschichte, Struktur, Restaurierung, Herstellung, Sigmaringen<br />

1991<br />

Propyläen-Technikgeschichte, Bd. 1, Berlin 1991<br />

Die Protokolle <strong>des</strong> gemeinsamen Ministerrates der österreichisch-ungarischen<br />

Monarchie 1867-1919, Bd. 5, Budapest 1991<br />

Allgemeines Künstler-Lexikon, Bd. 1, München - Leipzig 1992<br />

Ungedruckte Dissertationen, Diplomarbeiten<br />

Drda, Elgin: Die Entwicklung der Majestätsbeleidigung in der österreichischen<br />

Rechtsgeschichte unter besonderer Berücksichtigung der Ära Kaiser<br />

Franz Josephs, Linz 1992 (Diss.)<br />

Feichtinger, Karin: Bad Ischi lebt und stirbt mit dem Fremdenverkehr, Salzburg<br />

1992 (DipLArb.)<br />

Hillbrand, Erich: Das Ungeld in Nieder- und Oberösterreich vom 13. bis<br />

zum 19. Jahrhundert, Wien 1953 (Diss.)<br />

Hofer, Benno Johann: Die Geschichte <strong>des</strong> Marktes Leonfelden in Oberösterreich<br />

von den Anfangen bis zum Ende <strong>des</strong> 17. Jahrhunderts, Graz 1954<br />

(Diss.)<br />

Maier, Germana Maria: Ein Rechnungsbuch Albrechts VI. von Österreich<br />

aus den Jahren 1443-1445, Wien 1989 (Staatsprüfungsarbeit)<br />

Scheute, Martin: Ein Schatzgräberprozeß in Freistadt 1728/29, Wien 1992<br />

(Hausarb.)<br />

Wagner, Herbert: Franz Bachinger, Innsbruck 1990 (Diss.)<br />

Weigl, Herwig: Materialien zur Geschichte <strong>des</strong> rittermäßigen Adels im südwestlichen<br />

Österreich unter der Enns im 13. und 14. Jahrhundert, Wien<br />

1991 (Diss.)<br />

141


Manuskripte:<br />

Auzinger, Franz - Weichselbaumer, Friedrich: 450 Jahre Pfarre Perg, Perg<br />

1992<br />

Gartner, Herwig Richard, Geschichte der Gartner Bd. 1, Linz 1989<br />

Glasner, Josef: Die Edlmühle, Hirschbach 1992<br />

Mehr, Franz: Chronik von Münzbach, Münzbach 1901<br />

Meindl, Hans: Das Eglseergut in der Gemeinde Enns, Erlengraben 13, Ásten<br />

1991<br />

derselbe: Zum Goldenen Ochsen, heute Hotel Lauriacum, in der Stadt Enns,<br />

Asten 1991<br />

derselbe: Das Hubergut zu Gunersdorf, Pichlera Nr. 37, Gemeinde Sieming,<br />

Asten 1992<br />

derselbe: Martin Breinesberger, Maurermeister, Asten 1992<br />

derselbe: Das Aichmayrgut in Penking Nr. 17, Gemeinde Hargelsberg, Asten<br />

1992<br />

derselbe: Das Hagmayrgut in Penking Nr. 19, Gemeinde Hargelsberg, Asten<br />

1992<br />

Raschka, Roman: Das Stummergut im Schachen zu Edelbach, Pfarre Windischgarsten,<br />

1245 bis zur Gegenwart, Leonding 1991<br />

derselbe: Regesten der Sterbematriken aus den Jahren 1718-1891 von der<br />

Pfarre Waldneukirchen, Leonding 1991<br />

Teutschmann, Heinrich: Die Symbolik am Linzer Landhaus, Linz oJ.<br />

Weichselbaumer, Friedrich: Das Grüblgut in der Ortschaft Auhof, Auhof b.<br />

Perg 1992<br />

derselbe: Ein vergessener Perger Maler der Barockzeit, Perg 1992<br />

derselbe: Das Preschnitzergut in der Ortschaft Lehenbrunn Nr. 4, Gemeinde<br />

Perg, OÖ., Auhof b. Perg 1992<br />

derselbe: Das Schreiber- oder Danningerhäusl in Wilhering Nr. 15, Auhof b.<br />

Perg 1992<br />

Periodika:<br />

Arche, Zeitschrift fur Geschichte und Archäologie in Oberösterreich, Jg. 1 ff.,<br />

Linz 1992<br />

Frühneuzert-Info, 1/1990 ff., Wien 1990<br />

Perger Gemeindezeitung, 1992/1 ff., Perg 1992<br />

Gendarmerie Oberösterreich, 1990 ff., Linz 1990<br />

Salzburg, Geschichte und Politik, 1991 ff., Salzburg 1991<br />

Allen Buchspendem, privaten wie öffentlichen Stellen, sei auch hier<br />

herzlich gedankt!<br />

142


Archivbenützung<br />

Statistik<br />

Benutzer 701<br />

Anwesenheitstage 4.552<br />

Ausgehobene Archivalien 11.489<br />

Forschungsgebiete:<br />

Familiengeschichte 293<br />

Heimatforschung 170<br />

rechtliche Angelegenheiten 51<br />

sonstige Vorhaben 187<br />

Benutzer nach Berufsgruppen:<br />

Lehrer, Beamte 153<br />

Universitätslehrer 22<br />

Schüler, Studenten 104<br />

Landwirte, Selbständige 94<br />

Sonst Angestellte, Arbeiter 113<br />

Pensionisten 189<br />

andere 26<br />

Serviceleistungen:<br />

Für auswärtige Interessenten wurden hergestellt:<br />

Fotonegative 3.073<br />

Fotokopien 17.795<br />

Rückkopien 7.616<br />

Öffentlichkeitsarbeit , Forschung,<br />

Fortb il dung<br />

Im Jänner 1992 fand im Stadtarchiv Salzburg eine weitere Schwerpunkttagung<br />

<strong>des</strong> Verban<strong>des</strong> Österreichischer Archivare zum Thema EDV im Archiv<br />

statt, die von Dr. Marckhgott in Zusammenarbeit mit dem Gastgeber SR Dr.<br />

Erich Marx initiiert, organisiert und durchgeführt wurde. Im Kreis der 40 inund<br />

ausländischen Archivare fand die Entwicklung <strong>des</strong> EDV-Modelles <strong>des</strong><br />

OÖ. Lan<strong>des</strong>archivs wieder großes Interesse und Anerkennung.<br />

Am 14. Mai 1992 stellte der Lan<strong>des</strong>kulturreferent Lan<strong>des</strong>rat Dr. Josef<br />

Pühringer, unterstützt von Lan<strong>des</strong>archivdirektor Dr. Siegfried Haider und<br />

143


Dr. Georg Heilingsetzer, in einem Pressegespräch im Lan<strong>des</strong>kulturzentrum<br />

Ursulinenhof auf der Grundlage <strong>des</strong> Tätigkeitsberichtes 1991 die Aktivitäten<br />

<strong>des</strong> OÖ. Lan<strong>des</strong>archivs interessierten Journalisten vor.<br />

Im Rahmen einer Ausstellung der Gewerkschaft öffentlicher Dienst auf<br />

dem Urfahraner Jahnnarktgelände präsentierte das OÖ. Lan<strong>des</strong>archiv sich und<br />

seine Tätigkeit; Vorarbeiten und Auskunftsdienst versahen die Herren Mayrhofer<br />

und Scharf.<br />

Die traditionellen Kontakte <strong>des</strong> OÖ. Lan<strong>des</strong>archivs zu Schulen und pädagogischen<br />

Einrichtungen wurden auch im Berichtsjahr gepflegt So konnten<br />

Schüler <strong>des</strong> BG Linz-Landwiedstraße durch das Archiv geführt und mit <strong>des</strong>sen<br />

Einrichtungen vertraut gemacht werden. Studenten der Pädagogischen<br />

Akademie <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> in Oberösterreich hielten im Sommersemester 1992 unter<br />

der Leitung von Prof. Dr. Manfred Aigner ein lan<strong>des</strong>kundliches Seminar<br />

im OÖ. Lan<strong>des</strong>archiv ab.<br />

An der Ausstellung der Transmedialen Gesellschaft Daedalus "Die Stadt<br />

und die Wildnis" (Wien, Galerie Faber) wirkte Dr. Georg Heilingsetzer mit,<br />

während Mag. Peter Zauner seitens <strong>des</strong> OÖ. Lan<strong>des</strong>archivs die Ausstellung<br />

"Die Traun - Fluß ohne Wiederkehr" betreute (Linz, OÖ. Lan<strong>des</strong>museum).<br />

Durch Leihgaben war das OÖ. Lan<strong>des</strong>archiv an folgenden Ausstellungen beteiligt:<br />

"Bierwelt" (Stadtmuseum Linz - Nordico), "Die Stadt und die Wildnis"<br />

(Galerie Faber, Wien), "450 Jahre Pfarre Perg" (Heimatverein Perg),<br />

"650 Jahre Markt Haslach" (Marktgemeinde Haslach), 'Traun - Fluß ohne<br />

Wiederkehr" (OÖ. Lan<strong>des</strong>museum, Linz).<br />

Mitarbeiter <strong>des</strong> OÖ. Lan<strong>des</strong>archivs nahmen an folgenden Fachtagungen<br />

bzw. wissenschaftlichen und volksbildnerischen Symposien teil bzw. hielten<br />

Referate:<br />

Symposion <strong>des</strong> Linzer Planungsinstituts und <strong>des</strong> Stadtmuseums Nordico im<br />

Rahmen der Linzer Werkstattgespräche "Neue Wege der Klimatisierung<br />

im Altbau, Bauphysik im Bezug auf die Sanierung historischer Gebäude",<br />

30.-31.1.1992, Linz (Hager, Haider)<br />

2. deutsch-österreichisches Historikergespräch, 5.5.1992, Wolfenbüttel (Heilingsetzer)<br />

19. Österreichischer Historikertag und 23. Österreichischer Archivtag "Archiv<br />

heute - Ausstattungs- und Konservierungsfragen", 18.-22.5.1992, Graz<br />

(Haider, Heilingsetzer, Riehs, Zauner)<br />

Historisches Gespräch zur Sonderausstellung Hispania — Austria, 4.7.1992,<br />

Innsbruck (Heilingsetzer)<br />

Tagung der Europabegegnung 1992, 2.-3.10.1992, Eferding (Heilingsetzer)<br />

144


63. Deutscher Archivtag "Die Archive und die deutsche Einheit", 5.-8.10.<br />

1992, Berlin (Haider, Rumpier)<br />

Heimatforscher-Tagung "Gemeindechroniken — Theorie und Praxis",<br />

17.10.1992, Linz (Haider)<br />

Symposion "Verbinden<strong>des</strong> und Trennen<strong>des</strong> an der Grenze", 24.-25.10.1992,<br />

Zwettl (Heilingsetzer)<br />

Dr. Haider wirkte im Berichtsjahr 1992 beratend und begutachtend bei der<br />

Schaffung folgender Gemeindewappen mit: Grünau im Almtal, Holzhausen,<br />

Nebelberg, Pötting, St Roman, Steinbach am Ziehberg.<br />

Frau Dannerbauer begutachtete 87 Erbhofanträge (83 Bewilligungen,<br />

4 Ablehnungen).<br />

Publikationstätigkeit<br />

Michaela Gustenau, Mit brauner Tinte. Nationalsozialistische Presse und<br />

ihre Journalisten in Oberösterreich 1933-1945 (Beitrag zur Zeitgeschichte<br />

Oberösterreichs 13, Linz 1992) 299 S., ilL<br />

Im ersten Teil <strong>des</strong> beinahe 300 Seiten starken, aus der Dissertation der<br />

Autorin hervorgegangenen Buches wird die Entwicklung der oberösterreichischen<br />

Presselandschan von der "Systemzeit" bis zum Ende <strong>des</strong> "3. Reiches"<br />

verfolgt; inhaltliche Entwicklung, Presselenkung und Konzentrationsmaßnahmen<br />

bis zur Einstellung fast aller Blatter werden dargestellt Eine überraschend<br />

große Anzahl von Regionalblättern und Verlagen, die nicht einmal<br />

mehr den Zeitgenossen in Erinnerung sind, stand am Anfang <strong>des</strong> Untersuchungszeitraumes<br />

neben den großen Tageszeitungen. In diesem weiten Spektrum<br />

konnten die Nationalsozialisten selbst in der Zeit <strong>des</strong> Verbotes der<br />

NSDAP ihr Gedankengut verbreiten. Nach dem "Anschluß" schloß sich der<br />

wirtschaftliche und intellektuelle Würgegriff um jene Zeitungen, die der ersten<br />

Einstellungswelle entgangen waren. Vorgefertigte Einheitskost trat endgültig<br />

an die Stelle früherer Vielfalt, als kriegsbedingte Engpässe die Zahl der<br />

Blätter immer mehr reduzierten —bis zum letzten Durchhalteappell <strong>des</strong> Gauleiters<br />

und Reichsverteidigungskommissars Eigruber in der letzten Nummer<br />

der "Oberdonau-Zeitung" vom 3. Mai 1945.<br />

Der zweite Teil <strong>des</strong> Buches vermittelt anhand zahlreicher Biographien<br />

oberösterreichischer Journalisten (74 Artikel und 47 nur namentliche Erwähnungen)<br />

eine Vorstellung von der menschlichen, persönlichen Seite der geschilderten<br />

Vorgänge: Schon der Titel dieses Abschnittes "Zwischen Fanatismus,<br />

Anpassung, Resistenz und Widerstand" deutet die breite Palette der Ver-<br />

145


haltensweisen an, die in den biographischen Studien sichtbar werden.<br />

Die Verbindung von Grundlagenforschung und übersichtlicher Darstellung<br />

macht es dem Leser leicht, die geschilderten Fakten und Ereignisse in den<br />

Rahmen der eigenen Kenntnisse, oñ wohl auch der eigenen Erinnerungen einzufügen.<br />

Willibald Mayrhofer, Quellenerlauterungen <strong>für</strong> Haus-und Familienforscher<br />

in Oberösterreich. 2., verbesserte und erweiterte Auflage (Linz 1992) 214 S.,<br />

ill.<br />

Der "Quellenfuhrer" steht nun wieder Interessenten und Forschern, die<br />

sich mit Familien-, Haus- und Ortsgeschichte beschäftigen, als Einstiegshilfe<br />

und Leitfaden zur Verfugung. Gleichzeitig bietet er eine Einfuhrung in einen<br />

besonderen Bereich von Arbeitsmöglichkeiten im OÖ. Lan<strong>des</strong>archiv. Daher<br />

wurden die Kapitel in der Reihenfolge angeordnet, die der Forschungspraxis<br />

und der Quellensituation am besten entspricht Die zahlreichen Abbildungen<br />

sollen unter anderem einen Vorgeschmack auf die Arbeit mit und an Quellen<br />

bieten.<br />

Die völlig überarbeitete und stark erweiterte Neuauflage ist nun auch mit<br />

einem umfangreichen "Fachwörterbuch" und einem Sachregister ausgestattet,<br />

sodaß das Buch auch <strong>für</strong> Schnellinformation zu Spezialfragen und als ständiges<br />

Nachschlagewerk gute Dienste leisten wird.<br />

Veröffentlichungen der Mitarbeiter <strong>des</strong> OÖ. Lan<strong>des</strong>archivs:<br />

Siegfried Haider:<br />

Nichturkundliche Quellen, in: Österreich im Hochmittelalter (907 bis<br />

1246), Red.: Anna M. Drabek (Veröffentlichungen der Kommission fur die<br />

Geschichte Österreichs 17, 1991) 5 ff.<br />

Empfehlungen fur Anlage und Führung von Gemeindechroniken (Oberösterreichische<br />

Gemeinde-Zeitung 43. Jg. 1992/5) 112 ff.<br />

Der Aufstand von Goisern am 13. September 1921. Ein frühes Beispiel<br />

von Umweltprotest aus dem Salzkammergut (Jahrbuch <strong>des</strong> OÖ. Musealvereines<br />

136/1, 1991) 297 ff.<br />

Art Melk, in: Lexikon <strong>des</strong> Mittelalters Bd. 6 (München - Zürich 1992)<br />

Sp. 498 f.<br />

Art Mondsee, in: Lexikon <strong>des</strong> Mittelalters Bd. 6 (München - Zürich<br />

1992) Sp. 751 f.<br />

OÖ. Lan<strong>des</strong>archiv in neuem Kleid (OÖ. Kulturbericht 46. Jg., Folge 11,<br />

1992) 2 f.<br />

146


Georg Heilingsetzer:<br />

Die bedeutendsten Familien- und Herrschaftsarchive in Oberösterreich, in:<br />

Opera Histórica 2 (Ceské Budejovice 1992) 142 ff.<br />

Der Sebastiansaltar Albrecht Abdorfers und sein Auftraggeber im Rahmen<br />

der religiösen, politischen und sozialen Verhältnisse zu Beginn <strong>des</strong> 16. Jahrhunderts,<br />

in: Jahrbuch <strong>des</strong> OÖ. Musealvereines 136 (1991) 189 ff. und in:<br />

Kunsthistoriker, Mitteilungen <strong>des</strong> österreichischen Kunsthistorikerverban<strong>des</strong><br />

Jg. VIII (1991) 85 ff.<br />

Koalition gegen Revolution. England, Österreich und das Problem einer<br />

europäischen Friedensordnung (1789-1814), in: Bericht über den 18. Österreichischen<br />

Historikertag in Linz (Wien 1991) 25 ff.<br />

Klaus Rumpier:<br />

In Salzburg steht ein Hofbrauhaus..., in: Ausstellungskatalog "Bierwelt",<br />

Stadtmuseum Linz-Nordico (Linz 1992) 161 ff.<br />

Vöcklabruck zwischen Österreich und Bayern. Ein Zwist in Bürgerschaft<br />

und Stadtrat im 17. Jahrhundert, in: Bericht über den 18. Österreichischen<br />

Historikertag in Linz (Wien 1991) 124 ff.<br />

Mitarbeit: Oberösterreich-Edition (Archiv Verlag, Wien 1992 fit)<br />

Gerhart Marckhgott:<br />

Faksimileabdruck <strong>des</strong> Hirtenbriefes Bischof Rudigiers, in: Neues Archiv<br />

zur Geschichte der Diözese Linz, 1993 Heft 1<br />

Mitarbeit: Acta Pataviensia Austriaca, hg. von Josef Lenzenweger, Bd. 2:<br />

Vatikanische Akten zur Geschichte <strong>des</strong> Bistums Passau und <strong>des</strong> ehemaligen<br />

Herzogtums Österreich aus dem Pontifikat Innozenz VI. (Wien 1992)<br />

Personelle Angelegenheiten<br />

Oberarchivrat Dr. Georg Heilingsetzer wurde mit Wirksamkeit vom<br />

1. Jänner 1992 die Zulage auf die Dienstklasse VIH zuerkannt<br />

WAmtsrat Margarita Pertlwieser wurde mit 1. Juli 1992 zum W.Oberamtsrat<br />

der Dienstklasse VII befördert<br />

Fachinspektor Pauline Baumgartner wurde mit Wirksamkeit vom 1. Juli<br />

1992 zum Fachoberinspektor der Dienstklasse V ernannt<br />

Fachinspektor Edmund Hager wurde mit 1. Juli 1992 zum Fachoberinspektor<br />

der Dienstklasse V befördert<br />

VB I Franz Scharf wurde mit Wirkung vom 1. Juli 1992 zum Kontrollen<br />

(Verwendungsgruppe C) ernannt<br />

147


VB I Engelbert Lasinger wurde am 1. Juli 1992 in die Verwendungsgruppe<br />

c überstellt<br />

Johann Pammer, Konsulent iur Volksbildung und Heimatpflege, trat am<br />

5. Oktober 1992 seinen Dienst als VB I im 00. Lan<strong>des</strong>archiv an.<br />

VB 1 Josef Wiesmayr schied mit Wirkung vom 31. März 1992 aus dem<br />

Dienstverhältnis <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Oberösterreich.<br />

148<br />

Siegfried Haider — Gerhart Marckhgott - Klaus Rumpier


Jb. OÖ. Mus.-Ver. Bd. 138/n Linz 1993<br />

Dokumentationsarchiv der Kammer <strong>für</strong><br />

Arbeiter und Angestellte <strong>für</strong> Oberösterreich<br />

Ausschnittearchiv<br />

1992 wurde der Bestand der Zeitungsausschnitte um 9976 Stuck erweitert<br />

Im Berichtsjahr wurden 140 Anfragen an die Abteilung gerichtet, wobei 103<br />

Recherchen kleineren und 37 Recherchen größeren Umfanges durchgeführt<br />

wurden. Obwohl die Abteilungen taglich einen <strong>für</strong> ihre Bedürfnisse zugeschnittenen<br />

Pressespiegel erhalten, hat sich die Zahl der Recherchen gegenüber<br />

dem Vorjahr verdreifacht Daraus ist ersichtlich, daß es immer wichtiger<br />

wird, Informationen zu aktuellen Ereignissen rasch zur Verfugung zu stellen.<br />

Im Berichtszeitraum ist die Umstellung <strong>des</strong> Zeitungsausschnittearchivs auf<br />

ein System mit optischen Speicherplatten erfolgt Die Zeitungsausschnitte ab<br />

dem Jahr 1992 sind nunmehr in optischer Form gespeichert<br />

V erw al t ung s arch i v und<br />

Historisches Archiv<br />

Insgesamt wurden im Berichtsjahr 117 Laufmeter Archivgut gesichtet Davon<br />

wurden 90 Laufmeter nach den Kennzahlen <strong>des</strong> Aktenplanes geordnet<br />

und in 818 Archivschachteln abgelegt 237 Schachteln Schriftgut, deren Aufbewahrungsfrist<br />

abgelaufen ist, wurden ausgeschieden. Die Sammlungen <strong>des</strong><br />

Historischen Archivs und <strong>des</strong> Bildarchivs konnten wieder durch wertvolles<br />

Archivgut erweitert werden. Bei den zwei AK-Vollversammhmgen wurde das<br />

Protokoll geführt.<br />

Verwaltungsarchiv:<br />

Von den Organen der AK, den Abteilungen und den Referaten wurden<br />

1064 Ordner und Aktenbündel, 112 Schachteln, 1853 Einzelakte und 100 Plakate<br />

zur Aufbewahrung im Archiv entgegengenommen. Für den internen<br />

Dienstgebrauch wurden an die Bediensteten der AK und <strong>des</strong> ÖGB 28 Schachteln<br />

und 420 Einzelakte ausgeliehen.<br />

149


Historisches Archiv:<br />

Neuerwerbungen: Der Archivar hat mit mehreren ehemaligen<br />

Funktionären der Arbeiterkammer Tondbandinterviews geführt Nach der<br />

Räumung <strong>des</strong> Tunnzimmers im AK-Gebäude Volksgartenstraße 40 wurden<br />

dem Archiv 100 Ordner mit Akten der ehemaligen Abteilungen Wirtschaft,<br />

Statistik und Presse sowie 174 Ordner mit Zeitungsausschnitten aus dem ehemaligen<br />

Pressearchiv und mehrere verschollene Publikationen (Wirtschansstatistiken)<br />

der Arbeiterkammer aus der Ersten Republik übergeben.<br />

Information und Beratung: 28 Annagen zur Geschichte<br />

der Arbeiterbewegung, der Arbeiterkammer und andere, das Archiv betreffende<br />

Themen, wurden telefonisch beantwortet<br />

150<br />

Dr. Aurei Moser


Jb. 00. Mus.-Ver. Bd. 138/n Linz 1993<br />

Wissenschaftliche Einrichtungen der<br />

Stadt Linz<br />

Archivdirektion<br />

Archiv der Stadt Linz<br />

Nach rund acht Jahren im Bau <strong>des</strong> Neuen Rathauses zeigt sich, daß das<br />

Archiv in absehbarer Zeit wiederum an die Grenzen seiner Speicherkapazität<br />

stößt Dies ist darauf zurückzuiuhren, daß einerseits wegen der räumlich kleineren<br />

Amtsregistraturen die Dienststellen der Stadtverwaltung zur rascheren<br />

Ablieferung von Akten an das Verwaltungsarchiv gezwungen sind, andererseits<br />

macht sich nun das Fehlen eines Reservespeichers — der Raum U014<br />

wurde der Zentralen Einkaufsstelle zugewiesen — unangenehm bemerkbar.<br />

Die Anlage von Außendepots kann nur die zweitbeste Lösung sein, da sie<br />

zwangsläufig mit Personalvermehrungen verbunden ist Erste Fühlungnahmen<br />

mit dem zustandigen politischen Referenten und der Verwaltung lassen erkennen,<br />

daß man um eine akzeptable Behebung <strong>des</strong> Problems bemüht ist.<br />

Das Archiv versteht sich als stark serviceorientierte Einrichtung. Es bleibt<br />

daher auch weiterhin ein Gebot der Stunde, die Erschließung der Bestände<br />

mit Hilfe der EDV voranzutreiben. Wesentlicher Zielpunkt der Bemühungen<br />

wird dabei bleiben müssen, eine entsprechende Software zu erhalten, die den<br />

archivspezifischen Belangen gerecht wird. Die intensive Zusammenarbeit mit<br />

dem Amt fur Datenverarbeitung läßt hier zielfuhrende Ergebnisse erhoffen.<br />

Im Bereich der Aus- und Weiterbildung wirkte sich die Umsetzungsphase<br />

<strong>des</strong> persönlichkeitsorientierten Führungskräftetrainings äußerst positiv aus. In<br />

einem zweitägigen Seminar, organisiert von der Abteilung Aus- und Weiterbildung<br />

<strong>des</strong> Präsidialamtes tur alle Bediensteten <strong>des</strong> Archivs am 16. und<br />

17. November 1992, unter Leitung von Dkfin. Heinz Stocher, konnte schon<br />

nach kurzer Zeit eine Optimierung der Arbeitsabläufe und der innerbetrieblichen<br />

Kommunikation erreicht werdea Besonders hervorzuheben ist die fachspezifische<br />

Büdungswilligkeit bei den Bediensteten <strong>des</strong> Archivs, der vom<br />

Dienstgeber Rechnung getragen wurde.<br />

151


Auf dem Gebiet der Öffentlichkeitsarbeit wurde die seit dem Bezug <strong>des</strong><br />

Neuen Rathauses gezeigte Dauerausstellung zur Geschichte von Linz durch<br />

eine Ausstellung "Linz 1945 bis 1990", gestaltet von der Abteilungsleiterin<br />

der Dokumentation, abgelöst und zum "Tag der offenen Tür" erstmals gezeigt<br />

Sie findet vor allem bei den Schulen Interesse. Zweifellos bildet die<br />

Tatsache, daß die Ausstellungen <strong>des</strong> Archivs aus Sicherheitsgründen nur gegen<br />

Voranmeldung besichtigt werden können, eine arge Hemmschwelle fur<br />

größere Besucherzahlen. Symptomatisch fur diese Situation ist, daß die Kleinausstellung<br />

über "Alt-Linzer Gastlichkeit" in der Filiale Urfahr der Oberösterreichischen<br />

Lan<strong>des</strong>bank in einem Bruchteil der Zeit wesentlich mehr Besucher<br />

anzog, als in dem archiveigenen Ausstellungsraum. Neue Wege in der<br />

Öffentlichkeitsarbeit wurden mit der Produktion eines Archivvideos beschritten,<br />

das intern hergestellt wurde und in erster Linie Schülern anstelle langatmiger<br />

Erklärungen die Aufgaben eines Archivs in Form einer Geschichte nahebringt.<br />

Auf dem wissenschaftlichen Sektor war das Archiv an der vom<br />

Stadtmuseum veranstalteten Ausstellung "Bierwelt" mitbeteiligt Der Direktor<br />

steuerte im Katalog einen Artikel zum Bier in Linz bei, der in leicht abgeänderter<br />

Form auch in "linz aktiv 122" erschien. Erste Vorarbeiten galten der<br />

gemeinsam mit dem Museum zu erarbeitenden Ausstellung über "Kaiser<br />

Friedrich III." aus Anlaß seines 500. To<strong>des</strong>tages. Regen Zuspruchs erfreute<br />

sich das neu aufgelegte Linzer Straßenverzeichnis unter dem Titel "Die Linzer<br />

Straßen". Die Auflage war innerhalb eines halben Jahres vergriffen. Eine<br />

Neuauflage ist fur 1994 geplant Dank der Redaktionsarbeit von Dr. Anneliese<br />

Schweiger konnte noch im Dezember 1992 der Band 5 in der Reihe der<br />

"Linzer Forschungen" der Öffentlichkeit präsentiert werden. Er beiaßt sich<br />

mit dem Thema "Sport in Linz" und wurde im Rahmen der wissenschaftlichen<br />

Projekte zur Linzer Stadtgeschichte von Autoren <strong>des</strong> Sportwissenschaftlichen<br />

Instituts der Universität Salzburg unter der Leitung von Univ.Prof.<br />

Dr. Stefan Grossing erstellt<br />

An periodischen Schriften erschien zu Jahresende 1992 das Historische<br />

Jahrbuch der Stadt Linz 1991, das mit den Abhandlungen über das Linzer<br />

Vereinswesen von 1848 bis 1938, über die Ausschaltung der Juden aus dem<br />

öffentlichen Leben und der Wirtschaft während der NS-Zeit, über die Linzer<br />

Kulturpolitik dieser Zeit sowie über das LD-Verfahren starke zeitgeschichtliche<br />

Schwerpunkte setzt Abgerundet wird der Band mit Arbeiten zum Ordnungs-<br />

und Wohlfahrtsstaat <strong>des</strong> ausgehenden 18. Jahrhunderts und mit einer<br />

Linzer Flugschrift über "Die Zauberflöte" als Beitrag zum Mozartjahr. Der<br />

von der Abteilung Dokumentation redigierte Verwaltungsbericht 1990 konnte<br />

wegen Arbeitsüberlastung der Hausdruckerei erst zu Jahresbeginn 1992 ausgeliefert<br />

werden. Für den Bericht 1991 wurde das druckfertige Manuskript im<br />

152


Herbst abgeliefert.<br />

Der Archivdirektor vertrat das Archiv beim Kolloquium <strong>des</strong> Instituts <strong>für</strong><br />

vergleichende Städtegeschichte in Münster (29. März bis 1. April 1992) sowie<br />

bei der Jahrestagung <strong>des</strong> Südwestdeutschen Arbeitskreises fur Stadtgeschichtsforschung<br />

in Pforzheim (13. bis 15. November 1992). Mag. Schuster<br />

nahm am Österreichischen Archiv- und Historikertag in Graz (4. bis 8. Mai<br />

1992) teil.<br />

Die Änderungen auf dem personellen Sektor hielten sich in Grenzen. Für<br />

den aus dem Magistratsdienst ausgeschiedenen Vertragsangestellten Andreas<br />

Schütz wurde Michael Lederer von den Seniorenheimen zum Archiv versetzt<br />

Als Ferialpraktikant war Mag. Oskar Dohle tätig.<br />

Abteilung Historisches Archiv<br />

Dr. Friedrich Mayrhofer<br />

Als EDV-Beauftragter <strong>des</strong> Archivs war der Berichterstatter das ganze Jahr<br />

über mit der zeitraubenden Koordinierung und dem Vorantreiben <strong>des</strong> "Projekts<br />

Archiv" mit dem Ziel der Einfuhrung einer geeigneten Archivsoftware<br />

beschäftigt Die noch am Beginn <strong>des</strong> Jahres 1992 herrschende Situation auf<br />

dem EDV-Sektor im Archiv der Stadt Linz (siehe Verwaltungsbericht 1991)<br />

führte beim Referat <strong>des</strong> Berichterstatters im Rahmen <strong>des</strong> EDV-Seminars <strong>des</strong><br />

Verban<strong>des</strong> österreichischer Archivare zu Heiterkeitsausbrüchen bei der Kollegenschaft<br />

aus Österreichs Archiven. Dies ist umso bedauerlicher, da das Archiv<br />

der Stadt Linz in vieler Beziehung (Dokumentation, Audiovisuelle Medien)<br />

als besonders fortschrittlich und innovativ in Archivkreisen bekannt ist<br />

Einen entsprechenden Dienstbericht über die unbefriedigende EDV-Situation<br />

im Archiv schickte der Berichterstatter am 18. Jänner 1992 an den Präsidialdirektor<br />

und das Amt Datenverarbeitung. Auch die zwischen 16. und 20. November<br />

1992 erfolgte Transferierung der Archivanwendungen vom Rechner<br />

ATMAGL09 auf den leistungsstärkeren ATMAGL03 brachte nur geringe<br />

Besserungen: Statt 30 Sekunden und mehr wartet man nun bei Abfragen der<br />

Datenbank "Archivbestände" 15 bis 20 Sekunden auf eine Antwort Schnell<br />

läßt sich hingegen in den personenbezogenen Datenbanken (Kirchenmatriken,<br />

Meldebücher) recherchieren. Bewährt hat sich das Bedrucken der Fotoetiketten,<br />

was eine Entlastung der anderswo dringender benötigten Schreibkräfte<br />

bedeutet<br />

Die EDV-gespeicherte Historische Bibliographie der Stadt Linz wurde von<br />

der Universität Linz durch Ing. Lindenbauer/Amt Datenverarbeitung auf den<br />

153


Großrechner <strong>des</strong> Magistrates transferiert Die Neuaufnahmen werden in Zukunft<br />

vom Archiv (Dr. Schimböck) vorgenommen werden.<br />

Ab dem dritten Quartal 1992 lief die Vorstudie über das Projekt Archiv,<br />

in der von Seiten <strong>des</strong> Amtes Datenverarbeitung (Ing. Lindenbauer) die EDVmäßig<br />

zu verwaltenden Bestände <strong>des</strong> Archivs ermittelt wurden. Ebenfalls<br />

noch in das Jahr 1992 (23. November) fallt die Dienstreise <strong>des</strong> Berichterstatters<br />

(gemeinsam mit Ing. Lindenbauer) zur Versicherungsanstalt <strong>des</strong> österreichischen<br />

Bergbaues in Graz, wo eine <strong>für</strong> das Archiv sicherlich brauchbare<br />

AS/400-Anwendung vorgestellt wurde.<br />

Im März nahm der EDV-Beauftragte mit den Oberösterreichischen Nachrichten<br />

Kontakt auf, um einen Zugriff <strong>des</strong> Archivs auf das dortige Datenbank-<br />

Service "INFO-Search" (EDV-mäßige Speicherung von Oberösterreichischen<br />

Nachrichten, Salzburger Nachrichten, Presse, Volksblatt, Kammernachrichten)<br />

in die Wege zu leiten. Die Ermöglichung eines Probebetriebes wurde von den<br />

Technikern der Oberösterreichischen Nachrichten und dem Amt Datenverarbeitung<br />

zu Jahresende 1992 noch geprüft.<br />

Seit dem Frühjahr 1992 wird das Archiv von Seiten <strong>des</strong> Amtes Datenverarbeitung<br />

(Amtsrat Gidl) in die Arbeiten bezüglich <strong>des</strong> Aktenverfolgungssystemes<br />

"ISAT" eingebunden. Am 30. November, 2. und 4. Dezember 1992<br />

sprach der Berichterstatter bei der ISAT-Schuhmg der Sekretärinnen, der politischen<br />

Sekretariate und <strong>des</strong> Baudirektors über die Beschlagwortung von Akten.<br />

Neben ihren laufenden Arbeiten wurden folgende Schreibkräfte unter Anleitung<br />

<strong>des</strong> Berichterstatters zu EDV-Eingaben in den neuen Archiv-Datenbanken,<br />

zum Teil direkt aus den Originalquellen herangezogen (in Klammern<br />

die Zuwächse 1992): Frau Obermüller Zinsertragsbekenntnisse 1914 und Linzer<br />

Heimatmatriken (48.246) sowie Akten Magistratsdirektor Oberhuber<br />

(769), Frau Mair Handschriften (4083), Frau Obermüller, Frau Mair und auf<br />

Werkvertragsbasis Fräulein Mittmannsgruber Taufmatriken Stadtpfarre Linz<br />

(27.883). In die DFU-Datenbank "Archivbestände" gab Dr. Schimböck die<br />

Neuzugänge der Bibliothek ein (926), Herr Litzlbauer die hinzugekommenen<br />

Fotos (247).<br />

Ordnungsarbeiten/Verzeichnisse: Für die Ordnungsarbeiten<br />

im Archiv wurden neue Richtlinien erstellt, die sowohl in der<br />

Abteilung Historisches Archiv als auch im Verwaltungsarchiv Anwendung<br />

finden werden. Von der bloßen Alphabetisierung der Akten nach Betreffen<br />

wurde abgegangen, wobei nun eine genauere inhaltliche Erschließung von<br />

wichtigen Akten (Bürgermeister, Stadträte, Magistratsdirektoren usw.) mittels<br />

EDV angestrebt wird. Zudem wurden Standardregeln der Archivarbeit, wie<br />

Foliierung je<strong>des</strong> Blattes und Entfernen von Büro- und Heftklammern durch-<br />

154


gesetzt, was jedoch zweifellos mehr Zeitaufwand erfordern wird. Facharchivar<br />

Roland Leitgeweger war im Jänner und Februar mit weiteren Ordnungsarbeiten<br />

im Bestand Schulamt beschäftigt, wobei noch zusätzliche Schachteln mit<br />

Archivmaterial im Speicher U001 völlig ungeordnet auftauchten. Von März<br />

bis August übernahm er es, den mittlerweile auf 260 Laufmeter im Historischen<br />

Archiv angewachsenen Bestand Bezirksverwaltungsamt einer Neuaufstellung,<br />

groben Neuordnung und Neuverzeichnung zuzuführen. Weiters wurde<br />

von ihm der Bestand Friedhöfe (20 Laufmeter) geordnet und verzeichnet<br />

Die Ordnungsarbeiten im Historischen Archiv mußte er im Oktober unterbrechen,<br />

um die im Verwaltungsarchiv begonnene Neuordnung <strong>des</strong> Bestan<strong>des</strong><br />

Magistratsdirektor Oberhuber (ca. zehn Laufineter) bezüglich Beschlagwortung<br />

der Akten und EDV-Eingaben zu unterstutzen.<br />

Die Ordnungsarbeiten im Kulturarchiv gelangten in der Zeit vom 6. bis<br />

31. Juli 1992 durch den Ferialpraktikanten Mag. Dohle zu einem Abschluß.<br />

Neben einem neuen Verzeichnis wurden auch Konkordanzen zu den bestehenden<br />

alten Findbehelfen erstellt Auf Werkvertragsbasis ordnete Direktor<br />

Huemer den Nachlaß Klier, wobei Frau Kern das dazugehörige Verzeichnis<br />

schrieb.<br />

Der Ausdruck und das Redigieren <strong>des</strong> über 1000 Seiten starken, EDV-erstellten<br />

Verzeichnisses über die Zinsertragsbekenntnisse von 1914 durch den<br />

Berichterstatter gestalteten sich im Oktober 1992 wegen der unflexiblen Ausdruckmöglichkeit<br />

als sehr langwierig und mühsam. Auch hier wird man von<br />

Seiten <strong>des</strong> Amtes Datenverarbeitung fur die Zukunft eine benutzerfreundlichere<br />

Form finden müssen.<br />

Bestandsübernahmen: Vom Verwaltungsarchiv bzw. von<br />

den einzelnen Ämtern direkt wurden insgesamt 62 Laufmeter Akten der<br />

Dienststellen Amt fur Jugend und Familie, Bezirksverwaltungsamt und Gesundheitsamt<br />

sowie eine Tbc-Kartei vom Gesundheitsamt übernommen und<br />

im Speicher U001 aufgestellt<br />

Redaktionsarbeiten: In den Berichterstattungszeitraum Edlen<br />

Redaktionsarbeiten am Historischen Jahrbuch der Stadt Linz 1991 von Mai<br />

bis Dezember 1992 (Manuskripte, Fahnen, Klebeumbruch, Printausdruck,<br />

Blaupause). Das Redigieren <strong>des</strong> Ban<strong>des</strong> "Passauer Akten" der Linzer Regesten<br />

konnte soweit abgeschlossen werden, daß er dem Bearbeiter Dr. Ebner<br />

zur abschließenden Überprüfung übermittelt werden konnte.<br />

Anfragen: Im Berichtsjahr wurden vom Abteilungsleiter 30 Anfragen<br />

schriftlich beantwortet, fur die zum Teil Recherchen von einem oder<br />

155


mehreren Tagen nötig waren. Weitere telefonische und schriftliche Annagen<br />

(z.B. über die Kapuzinerbibliothek) wurden vom Bibliothekar Dr. Schimböck<br />

beantwortet.<br />

Lesesaal: 1992 sind im Lesesaal 667 Benûtzereintrâge registriert<br />

worden. Mitarbeiter der Abteilung Historisches Archiv versahen 183 von 344<br />

(= 53,2 %) der Lesesaaldienste im Archiv.<br />

Eine Kommission bestehend aus dem Abteilungsleiter sowie den Bibliothekaren<br />

Dr. Schimböck und Amtsrat Grosse arbeitete Verbesserungsvorschläge<br />

fur die interne Entlehnung aus (Abschlußbericht vom 10. Dezember 1992),<br />

die vom Amtsleiter genehmigt wurden. Im Anschluß daran erstellte<br />

Dr. Schimböck einen Aufgabenkatalog fur den Lesesaaldienst, der den betroffenen<br />

Kollegen noch im Dezember 1992 zur Kenntnis gebracht wurde.<br />

Bibliothek: 1992 wurden 1011 Bände, davon 334 Zeitschriftenbände,<br />

durch Kauf, Tausch bzw. Geschenk erworben. 195 Buch- bzw. Zeitschriftenbände<br />

wurden gebunden und neun Buchbände einer fachgerechten Restaurierung<br />

zugeführt.<br />

Anfang Februar erfolgte unter der Leitung von Dr. Schimböck im Speicher<br />

U025 eine "Auflockerung" <strong>des</strong> gesamten Zeitschriftenbestan<strong>des</strong>, d.h., dieser<br />

erfuhr eine großzügige Verteilung auf die "Reserveregale", sodaß bei einem<br />

durchschnittlichen jährlichen Zuwachs von 300 Bänden fur etwa zehn Jahre<br />

das Auslangen gefunden werden kann.<br />

Dr. Schimböck führte in der Kapuzinerbibliothek eine Bestandskontrolle<br />

durch und wählte einige sehenswerte, alte Bûcher fur die Buchausstellung<br />

von Dr. Weißengruber in der Volkshochschule aus. Für das Historische Jahrbuch<br />

der Stadt Linz 1991 schrieb er zwei Rezensionen.<br />

Nach mehreren Jahren wurde im Jänner 1992 erstmals die Meldung der<br />

Zuwächse an den oberösterreichischen Zentralkatalog wiederaufgenommen,<br />

die zuvor primär an der mangelnden Ausdruckmöglichkeit gescheitert war.<br />

FachlicheWeiterbildung / Seminare: Der Abteilungsleiter<br />

nahm am EDV-Seminar "Host und PC im Archiv" <strong>des</strong> Verban<strong>des</strong><br />

österreichischer Archivare am 13. und 14. Jänner 1992 im Salzburger Stadtarchiv<br />

sowie am Österreichischen Archivtag am 18. Mai 1992 und am Österreichischen<br />

Historikertag vom 19. bis 22. Mai 1992 in Graz teil Dr. Schimböck<br />

besuchte den Österreichischen Bibliothekarstag vom 20. September bis<br />

2. Oktober 1992 in Eisenstadt<br />

156<br />

Mag. Walter Schuster


Abteilung Verwaltungsarchiv<br />

Im Berichtsjahr gaben die Dienststellen der Stadtverwaltung wesentlich<br />

mehr Schriftgut an das Verwaltungsarchiv ab als im Vorjahr, und zwar<br />

314 Laufmeter. Dies ergibt gegenüber 1991 eine Steigerung von 25 %. An<br />

erster Stelle steht das Einwohner- und Stan<strong>des</strong>amt mit 79 Laufmetern Altakten<br />

(60 Laufmeter Wahlunterlagen von der Landtags- und Gemeinderatswahl<br />

1985, von der Bun<strong>des</strong>präsidentenwahl 1986 und von der Nationalratswahl<br />

1986 sowie 19 Laufmeter Staatsbürgerschaftsakten), gefolgt vom Büro <strong>des</strong><br />

Bürgermeisters mit 45 Laufmetern (Ablage <strong>des</strong> Bürgermeisters, <strong>des</strong> Bürgermeister-Stellvertreters<br />

und der Stadträte). Vom Gesundheitsamt übernahm das<br />

Verwaltungsarchiv vier Karteischränke mit der sogenannten Tbc-Kartei von<br />

1942 bis 1982, welche aus Platzgründen sogleich an die Abteilung Historisches<br />

Archiv übergeben und im Archivspeicher U001 aufgestellt wurde. Die<br />

Stadtkämmerei lieferte 33 Laufmeter ab (Ausgabenbelege, Zinsenzuschüsse),<br />

das Personalamt 20 Laufmeter (Personalakten), das Amt fur soziale Angelegenheiten<br />

19 Laufmeter (Wohlfahrtsakten), das Amt fur Jugend und Familie<br />

17 Laufmeter (Erziehungshilfe, Heimpflege) und das Hochbauamt 15 Laufmeter<br />

(vor allem Akten über den Ausbau der Universität Linz).<br />

Auf Betreiben <strong>des</strong> Abteilungsleiters gelang es, vom Präsidialamt/Abteilung<br />

Wohnungsservice, die dort aufbewahrten Zinsertragsbekenntnisse (Verzeichnis<br />

der Häuser und Hausbewohner) aus dem Jahr 1925 zu erhalten. Dieser Bestand<br />

bildet eine wertvolle Ergänzung der im Historischen Archiv befindlichen<br />

und im Jahr 1991/92 EDV-mäßig erfaßten Zinsertragsbekenntnisse von<br />

1914.<br />

Nach der Überprüfung <strong>des</strong> im Verwaltungsarchiv abgegebenen Schriftgutes<br />

auf Vollständigkeit gemäß den Übergabeprotokollen der einzelnen Dienststellen<br />

wurden die Bestände geordnet, teilweise verzeichnet (Präsidialamt,<br />

Personalamt, Einwohner- und Stan<strong>des</strong>amt, Bezirksverwaltungsamt, Amt fur<br />

Jugend und Familie und Amt fur soziale Angelegenheiten) und sodann eingestellt<br />

Ein Teil nicht archivwürdiger Akten (ca. 25 Laufmeter) ist sogleich<br />

nach der Übernahme ausgeschieden worden.<br />

Auch im Jahr 1992 erfolgte die Übergabe von größeren Mengen historisch<br />

wertvollen Schriftgutes, welches in der Abteilung Verwaltungsarchiv aufbewahrt<br />

und <strong>des</strong>sen Aufbewahrungsfrist bereits abgelaufen war, an das Geschichtsarchiv.<br />

Im einzelnen sind erwähnenswert: Die Sterbescheine <strong>des</strong> Gesundheitsamtes<br />

von 1903-1970 (16 Laufmeter), die Geburtsscheine <strong>des</strong> Gesundheitsamtes<br />

von 1912-1954 (7 Laufmeter), die Zinsertragsbekenntmsse<br />

von 1914 und 1925 (8 Laufmeter) sowie Altakten <strong>des</strong> Bezirksverwaltungsamtes<br />

und <strong>des</strong> Amtes fur Jugend und Familie aus dem Zeitraum von 1940-1985<br />

157


(rund 7 Laufmeter). Weitere 43 Laufmeter Akten wurden wegen ihres geringen<br />

historischen Wertes zur Gänze ausgeschieden.<br />

Bezüglich der Entlehntätigkeit gab es 1992 gegenüber dem Vorjahr kaum<br />

Veränderungen. Im Baurechtsamt nahmen 7151 Amts- und Privatpersonen<br />

Einsicht in Haus- und Grundstucksakten, 5699 Bau- und Verwaltungsakten<br />

sind entlehnt und 4451 wieder zurückgestellt worden.<br />

Die meisten Bauakten benötigte wiederum das Baurechtsamt (3158), gefolgt<br />

vom Planungsamt (550), vom Baupolizeiamt (445) und vom Tiefbauamt<br />

(201). Bei den Entlehnungen der Verwaltungsakten hegt vor dem Personalamt<br />

und dem Büro <strong>des</strong> Bürgermeisters das Amt fur Jugend und Familie an erster<br />

Stelle.<br />

Die Auskünfte aus der alten Meldekartei <strong>des</strong> Wahl- und Einwohneramtes<br />

sowie aus der im Archiv der Stadt Linz befindlichen alten Meldekartei der<br />

Bun<strong>des</strong>polizeidirektion waren auch im Berichtsjahr wieder zahlreich. Annagen<br />

kamen vor allem aus den ehemaligen Ostblockstaaten, insbesondere aus<br />

Polen, in den letzten Monaten auch aus Slowenien. Gewünscht wird meistens<br />

eine Bestätigung <strong>des</strong> Aufenthaltes in Linz während <strong>des</strong> Zweiten Weltkrieges<br />

fur Pensionszwecke. Auch inländische Institutionen, wie der Suchdienst <strong>des</strong><br />

Roten Kreuzes, Versicherungsanstalten oder das Schwarze Kreuz stellen ständig<br />

Anfragen an das Stadtarchiv.<br />

Die Suche nach Unterlagen über die betreffenden Personen ist oft schwierig,<br />

vor allem dann, wenn es sich um Zwangsarbeiter gehandelt hat, welche<br />

in einem der zahlreichen Linzer Lager wohnten. Diese Menschen waren in<br />

der Regel offiziell nicht angemeldet, Lagerlisten existieren heute nur noch<br />

vereinzelt und unvollständig im Oberösterreichischen Lan<strong>des</strong>archiv. Sind die<br />

Nachforschungen im Archiv der Stadt Linz erfolglos, dann besteht noch die<br />

Möglichkeit, bei der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse anzufragen,<br />

ob die gesuchten Personen als Arbeitnehmer dort angemeldet waren.<br />

Die Meldekartei <strong>des</strong> ehemaligen Wahl- und Einwohneramtes wurde im<br />

Jahr 1937 angelegt. Auskünfte über Personen, die vor 1937 in Linz gelebt haben,<br />

waren bis vor kurzem sehr problematisch, da es aus dieser Zeit kein<br />

vollständiges Einwohnerverzeichnis gibt und dem Archiv lediglich Heimatmatriken,<br />

Heimatrechtsakten und andere sachlich eingegrenzte Bestände zur Verfugung<br />

standen. Seit der Übernahme der alten Meldebücher (1853-1910) vom<br />

Meldeamt der Bun<strong>des</strong>polizeidirektion Linz im Jahr 1990 sowie seit der EDVmäßigen<br />

Erfassung der Zinsertragsbekenntnisse 1914, welche im Berichtsjahr<br />

abgeschlossen werden konnte, hat sich die Situation in diesem Bereich etwas<br />

gebessert.<br />

Auch 1992 sind zwei Bände der alten Meldebücher, die sich in besonders<br />

schlechtem Zustand befanden, restauriert worden. Um einen weiteren Zerfall<br />

158


der Meldebücher hintanzuhalten bzw. um die Benützung derselben zu sichern,<br />

ist <strong>für</strong> das kommende Jahr die Restaurierung von rund 20 Bänden geplant<br />

Die Auswertung der sehr umfangreichen Taufinatriken der Stadtpfarre<br />

Linz konnte 1992 nicht abgeschlossen werden. Seit Jahresende ist eine zusätzliche<br />

Honorarkraft damit beschäftigt, die bisher erfaßten Daten in die EDV<br />

einzugeben. Das vollständige Verzeichnis der Taufen der Stadtpfarre von<br />

1785-1938 wird voraussichtlich im Herbst 1993 vorhegen.<br />

Von den "Oberösterreichischen Nachrichten" wurden 1991 wieder Mikrofilme<br />

angekauft, und zwar die Jahrgänge 1948, 1963 bis 1974, 1981 bis 1983,<br />

1985 und 1992. Für das kommende Jahr ist der Ankauf der Mikrofilme von<br />

1945 bis 1947, 1949 bis 1951 und 1975 bis 1978 vorgesehen, womit dem Archiv<br />

der Stadt Linz der komplette Mikrofilmbestand von den Oberosterreichischen<br />

Nachrichten aus dem Zeitraum 1945 bis heute zur Verfügung stehen<br />

wird.<br />

Die Mikroverfilmung der Kronenzeitung, <strong>des</strong> Neuen Volksblattes und der<br />

Korrekt/Linzer Rundschau wird von der Abteilung Verwaltungsarchiv selbst<br />

vorgenommen. Der durch den Personalwechsel im Verwaltungsarchiv bedingte<br />

Rückstand bei der Zeitungsverfilmung konnte nun wieder aufgeholt werden.<br />

4336 Aufnahmen im Jahr 1991 standen 36.171 Mikrofilmaufhahmen im<br />

Berichtsjahr gegenüber.<br />

Die in der Abteilung Verwaltungsarchiv aufbewahrten Originalurkunden<br />

der Stadtverwaltung (Kaufverträge, Tausch-, Miet- und Pachtverträge, Nutzungsvereinbarungen,<br />

Partnerschaftsverträge, Schuldscheine u.a.) vermehrten<br />

sich um 121, wobei die größte Zahl wiederum vom Liegenschaftsamt kam.<br />

Nachdem jeder Vertrag eine Signatur erhielt, die der betreffenden Dienststelle<br />

schriftlich bekanntgegeben wurde, erfolgte die Anfertigung von ausfuhrlichen<br />

Regesten, die Ergänzung <strong>des</strong> Verzeichnisses und der Findkartei und<br />

schließlich die Archivierung der Verträge im Urkundenraum.<br />

Die im Vorjahr begonnene Erstellung eines alphabetischen Verzeichnisses<br />

mit entsprechenden Verweisen von den mehr als 5000 Urkunden aus dem<br />

Zeitraum 1951 bis 1980 konnte im Berichtsjahr abgeschlossen werden. Damit<br />

wird künftig die Suche nach Verträgen, vor allem dann, wenn lediglich die<br />

(oft ungenaue) Bezeichnung <strong>des</strong> Vertragspartners bekannt ist, wesentlich erleichtert<br />

Zusätzlich zu den laufenden Ordnungsarbeiten sind 1991 noch folgende<br />

umfangreiche Bestände neu geordnet und/oder verzeichnet worden:<br />

Vom April bis Juni 1992 ordnete Sylvia Höller den Schriftverkehr von Vizebürgermeister<br />

Karl Reichstetter (ausgeschieden 7. November 1973) und fertigte<br />

ein alphabetisches Verzeichnis an, welches nun in Buchform zur Verfügung<br />

steht.<br />

159


Im Sommer 1992 unterzog Günther Dobetsberger die in der Abteilung<br />

Verwahungsarchiv befindlichen Personalakten der Geburtsjahrgänge 1920 bis<br />

1940 einer Neuordnung, da viele Faszikel durch die jährlichen Zuordnungen<br />

bereits einen überdimensionalen Umfang angenommen hatten.<br />

Als Gemeinschaftsprojekt der Abteilung Historisches Archiv und der Abteilung<br />

Verwaltungsarchiv kann die Neuordnung und EDV-mäßige Erfassung<br />

<strong>des</strong> Schriftverkehrs <strong>des</strong> ehemaligen Magistratsdirektors, DDr. Egon Oberhuber,<br />

bezeichnet werden. Seit Oktober 1992 arbeiten Bedienstete beider Abteilungen<br />

an diesem Vorhaben, das nach Möglichkeit im Sommer 1993 abgeschlossen<br />

sein soll Es wird dann nicht nur ein genaues und umfangreiches<br />

Verzeichnis <strong>des</strong> Bestan<strong>des</strong> MD DDr. Oberhuber vorliegen, sondern es wird<br />

auch möglich werden, gesuchte Unterlagen mittels EDV wesentlich einfacher<br />

und rascher zu finden, als es bisher der Fall war.<br />

Seit Anfang 1992 arbeitet der Leiter der Abteilung Verwaltungsarchiv, soweit<br />

es die laufenden Dienstgeschäfte zulassen, an einer Dokumentation über<br />

die Linzer Stadtverwaltung während der NS-Zeit 1938-1945. Im Rahmen dieser<br />

Arbeit wird auch auf die Geschichte der Linzer Stadtverfassung etwas genauer<br />

eingegangen sowie die wirtschaftliche, soziale und politische Situation<br />

der Jahre 1934 bis 1938 kurz behandelt Der Hauptteil der Dokumentation befaßt<br />

sich mit der Organisation, den Führungskräften und mit bestimmten Aktivitäten<br />

der Linzer Stadtverwaltung während der Herrschaft der Nationalsozialisten.<br />

Nach seiner Fertigstellung soll dieser zeitgeschichtliche Beitrag im<br />

Historischen Jahrbuch der Stadt Linz 1992 veröffentlicht werden.<br />

Abteilung Dokumentation<br />

Wieland Mittmannsgruber<br />

Fotodokumentation: Im Berichtsjahr wurde der Foto- und<br />

Dia-Bestand um 1300 Schwarzweißfotos und 1000 Farbdias vermehrt Die<br />

Aufnahmen dokumentieren unter anderem zeitgeschichtliche Ereignisse, den<br />

Baufortschritt von Großbauten und zum Abbruch bestimmte Objekte. Die Fotosammlung<br />

konnte außerdem einen wertvollen Zuwachs von ca. 200 Linz-<br />

Postkarten aus der Zeit Ende 19./Anfang 20. Jahrhundert verzeichnen, die<br />

Herr Gunter Kaar dem Archiv dankenswerter Weise zur Reproduktion zur<br />

Verfugung stellte. Rund 200 Farbfotos wurden <strong>für</strong> die neu gestaltete Dauerausstellung<br />

<strong>des</strong> Archivs "Linz 1945-1990" hergestellt<br />

160


Videoproduktion: Von der Möglichkeit, Videoproduktionen im<br />

Archiv herstellen zu lassen, nahmen im Berichtsjahr in vermehrtem Ausmaß<br />

die Ämter <strong>des</strong> Magistrats Gebrauch. So wurden neben der laufenden Dokumentationsarbeit<br />

fur folgende Ämter Videoproduktionen hergestellt: Für den<br />

Botanischen Garten ("Grüne Schule"), das Amt fur Jugend und Familie<br />

("Kindersteinzeit '92" -Ferienlager in Micheldorf), das Nordico (Ausstellung<br />

"Clemens Brosch"), die Volkshochschule ("Wortlust '92"), das Kulturamt<br />

("Linz-Fest '92").<br />

Weiters wurden der 37. Österreichische Magierkongreß in Linz und der<br />

"Magische Ring" auf Videofilm aufgenommen sowie die Baudokumentation<br />

über das Design Center fortgesetzt Die tägliche Fernsehsendung "Oberösterreich<br />

heute" wurde wie bisher auf Videoband aufgenommen.<br />

Sonstige Dokumentationssammlungen (Druckund<br />

Schriftgut): Die Linzer Tages- und Wochenzeitungen sowie die in Linz<br />

erscheinenden Zeitschriften, Vereinsnachrichten etc. wurden wie bisher gesammelt,<br />

sortiert und eingeordnet Fehlende periodische Schriften konnten<br />

durch ca. 80 Nachbestellungen ergänzt werden.<br />

Die Plakat- und Pbrnsarmnhmg, die Parten sowie die Zeitungsausschnitth<br />

wuchsen im gewohnten Ausmaß weiter an.<br />

Öffentlichkeitsarbeit:In bezug auf die Öffentlichkeitsarbeit<br />

wurde unter dem Titel "Der Flug <strong>des</strong> Alchimisten" ein Videofilm über<br />

das Archiv hergestellt<br />

Die seit 1986 laufende Dauerausstellung <strong>des</strong> Archivs im Neuen Rathaus<br />

wurde von der Berichterstatterin neu gestaltet Die Ausstellung wurde thematisch<br />

eingeengt und zeigt die Entwicklung von Linz im Zeitraum 1945 bis<br />

1990. Die Ausstellung wurde am "Tag der offenen Tür" erstmals gezeigt und<br />

von 300 Personen besucht<br />

Redaktionelle Arbeiten: Die redaktionellen Arbeiten am<br />

Verwaltungsbericht 1991 konnten termingerecht beendet und das maschinschriftliche<br />

Manuskript in die Amtsdruckerei abgeliefert werden.<br />

Die Berichterstatterin war weiters mit Redaktionsarbeiten am Band 5 der<br />

Linzer Forschungen "Sport in Linz" befaßt<br />

E D V : Im November <strong>des</strong> Berichtsjahres erhielt die Abteilungsleiterin<br />

einen PC mit Textverarbeitungssystemen Text 4 und AS 400 und besuchte<br />

aus diesem Grund vom 2. bis 10. November 1992 drei Einschuhmgssenünare.<br />

161


Im Berichtszeitraum wurde begonnen, den laufenden Zuwachs der Fotosammlung<br />

in die EDV einzugeben (bisher 247). Für den Bereich der sehr<br />

zeitaufwendigen Zeitungsdokumentation ist insofern eine Erleichterung zu erwarten,<br />

als fur das Archiv die Möglichkeit eines Zugriffs auf das Datenbank-<br />

Service "INFO-Search" (EDV-mäßige Speicherung der Oberösterreichischen<br />

Nachrichten, Salzburger Nachrichten, Presse, Volksblatt, Kammernachrichten)<br />

in Aussicht gestellt wurde.<br />

Chronik: Die in Karteiform geführte Stadtchronik wurde um ca.<br />

200 Daten erweitert, die Ehrenzeichen- und Prominentenkartei wie bisher weitergeführt.<br />

Die Kartei der Gemeinderatsmitglieder wurde ergänzt und berichtigt Die<br />

Arbeiten fur die geplante Neuauflage der Publikation über die Linzer Gemeindevertretung<br />

von 1848 bis zur Gegenwart wurden fortgesetzt und zur Erhebung<br />

noch fehlender biographischer Daten einzelner Gemeinderatsmitglieder<br />

neuerlich Fragebögen an die Betreffenden ausgesendet<br />

Seminare/Aus- und Weiterbildung: Die Berichterstatterin<br />

nahm im Rahmen der Aus- und Weiterbildung am Seminar <strong>für</strong> Abteilungsleiterinnen<br />

"Selbstorganisation — Zeitmanagement" vom 3. bis 5. März<br />

1992 teü.<br />

Personelles: Herr Andreas Schütz schied mit 10. August 1992 aus<br />

dem Magistratsdienst aus. Als Ersatz trat Herr Michael Lederer am 27. Oktober<br />

seinen Dienst in der Abteilung Dokumentation an.<br />

Ehrenzeichenträger: Großes goldenes Ehrenzeichen der<br />

Stadt Linz (Verleihung am 1. Juni 1992): StR a.D. Arthur Kuttenberg, LAbg.<br />

Alois Schwarzinger; Großes Ehrenzeichen der Stadt Linz (Verleihung am<br />

1. Juni 1992): Komm.-Rat Dr. Norbert Beinkofer, Dr. Hans Jirkuff, Dir. Robert<br />

Ottitsch, Bertil Östbo, Komm.-Rat Karl Schuster, (Verleihung am 10. Juni<br />

1992): Gen.-Dir. Dr. Alfred Holoubek, Johann Mayr, Dir. Franz Mayrhofer,<br />

Gea-Dir. DI Otmar Pühringer; Wissenschafismedaille (Verleihung am 1.<br />

Juni 1992): Univ.-Prof. Dr. Gerhard Reber, Em. Univ.-Prof. DDr. Gunter<br />

Rombold, HR Dr. Alois Zauner, (Verleihung am 10. Juni 1992): Univ.-Prof.<br />

Dr. Peter Rummel, Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Wayand, Univ.-Prof. Dr. Peter<br />

Weiß; Kulturmedaille (Verleihung am 1. Juni 1992): Altstädter Bauemgmoa,<br />

Kons. Johann Gangl, Prof. Franz J. Heinrich, Gabriele Pamer-Schachner,<br />

Stelzhamerbund; (Verleihung am 10. Juni 1992): Prof. Mag. Helmuth Gsöllpointner,<br />

Humanitätsmedaille (Verleihung am 1. Juni 1992): Barmherzige<br />

162


Schwestern, Borromäerinnen, Pauline Fließer, Reg.-Rat Josef Mayr, Ludwig<br />

Schwarzlmüller; (Verleihung am 16. Oktober 1992): Kurt Anmasser; Wirtschaftsmedaille<br />

(Verleihung am 1. Juni 1992): Komm.-Rat Ernst Heinzl,<br />

Dkfin. Ing. Maximilian Pernsteiner, Alois Techt, Komm.-Rat Willibald Wolkensteiner,<br />

(Verleihung am 10. Juni 1992): DipL-Vw. Günter Schwarz,<br />

Dr. Othmar Bruckmüller, Dir. Willi Förster, Präs. Manfred Grubauer<br />

Straßenbenennungen: Adelheid-Popp-Weg: Herkunft: Benannt<br />

nach der sozialistischen Politikerin, Redakteurin und Schriftstellerin<br />

Adelheid Popp (1869-1939). Lage: KG Kleinmünchen; von der Hallerstraße<br />

etwa in südwestlicher Richtung zur Kreiskystraße verlaufend. Stadtsenatsbeschluß<br />

vom 10. Februar 1992; Ecktweg: Herkunft: Benannt nach der Malerin<br />

Vilma Eckl (1892-1982). Lage: KG Katzbach; von der Hazodstraße etwa in<br />

südlicher Richtung verlaufende Sackgasse. Stadtsenatsbeschluß vom 21. September<br />

1992; Emil-Rathenau-Strqße: Herkunft: Benannt nach dem Gründer<br />

der "Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft" Emil von Rathenau (1838-1915).<br />

Lage: KG Kleinmünchen; vor dem Objekt Winetzhammerstraße 8 etwa in<br />

nördlicher Richtung zurThanhoferstraße verlaufend. Stadtsenatsbeschluß vom<br />

22. Juni 1992; Ennsfeldstrqße: Herkunft: Benannt nach einem Flurnamen. Lage:<br />

KG Ebelsberg; von der Florianer Straße gegenüber der Einmündung der<br />

Hartheimerstraße etwa in nordöstlicher Richtung zur Wiener Straße verlaufend.<br />

Stadtsenatsbeschluß vom 31. August 1992; Ernst-Koref-Promenade:<br />

Herkunft: Benannt nach dem Abgeordneten zum Nationalrat, Bun<strong>des</strong>rat und<br />

Bürgermeister Dr. Ernst Koref (1891-1988). Lage: KG Linz; der etwa in<br />

nordöstlicher Richtung verlaufende fußläufige Weg im Donaupark, zwischen<br />

DDSG-Schiffanlegestelle und Eisenbahnbrücke. Stadtsenatsbeschluß vom<br />

29. September 1992; Gmeinerweg: Herkunft: Benannt nach dem Gründer der<br />

SOS-Kinderdörfer Hermann Gmeiner (1919-1986). Lage: KG Ebelsberg; vom<br />

Ziegelhubweg in nordwestlicher Richtung u-formig wiederum zum Ziegelhubweg<br />

verlaufend. Stadtsenatsbeschluß vom 10. Februar 1992; Harrerweg: Herkunft:<br />

Benannt nach der sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten und Gewerkschaftsfunktionann<br />

Elfiiede Harrer (1953-1986). Lage: KG Kleinmünchen;<br />

von der Kreiskystraße etwa in südwestlicher Richtung zur Auwiesenstraße<br />

(Nebenfahrbahn) verlaufend. Stadtsenatsbeschluß vom 10. Februar<br />

1992; Hazodstraße: Herkunft: Benannt nach dem Maler Johann Hazod (1897-<br />

1981). Lage: KG Katzbach; nach dem Objekt Leonfeldner Staße 220 etwa in<br />

östlicher Richtung zum Haselgrabenweg verlaufend. Stadtsenatsbeschluß vom<br />

21. April 1992; Heinrich-Gleißner-Promenade: Herkunft: Benannt nach dem<br />

Staatssekretär und Lan<strong>des</strong>hauptmann Dr. Heinrich Gleißner (1893-1984). Lage:<br />

KG Urfahr, zwischen Nibelungenbrücke und Eisenbahnbrücke etwa in<br />

163


nordöstlicher Richtung entlang <strong>des</strong> Urfahrer Jahrmarktgelän<strong>des</strong> verlaufende<br />

Donauufer-Begleitweg. Stadtsenatsbeschluß vom 21. September 1992; Kafkaweg:<br />

Herkunft: Benannt nach dem Schriftsteller Franz Kafka (1883-1924).<br />

Lage: KG Ebelsberg; nach dem Objekt Erich-Fried-Weg 22 etwa in östlicher<br />

Richtung zur Ennsfeldstiaße verlaufend. Stadtsenatsbeschluß vom 10. August<br />

1992; Kreiskystraße: Herkunft: Benannt nach dem Außenminister und Bun<strong>des</strong>kanzler<br />

sowie Linzer Ehrenbürger Bruno Kreisky (1911-1990). Lage: KG<br />

Kleinmünchen; von der Auwiesenstraße (Nebenfahrbahn) u-förmig in südöstlicher<br />

Richtung wiederum zur Auwiesenstraße verlaufend. Stadtsenatsbeschluß<br />

vom 10. Februar 1992; Martin-Luther-King-Weg: Herkunft: Benannt<br />

nach dem amerikanischen Pastor, Bürgerrechtskämpfer und Friedensnobelpreisträger<br />

Martin Luther King (1929-1968). Lage: KG Kleinmünchen; von<br />

der Hallerstraße etwa in südwestlicher Richtung zur Kreiskystraße verlaufend.<br />

Stadtsenatsbeschluß vom 10. Februar 1992; Olof-Pahne-Weg: Herkunft: Benannt<br />

nach dem schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme (1927-1986).<br />

Lage: KG Kleinmünchen; von der Hallerstraße etwa in westlicher Richtung<br />

zur Auwiesenstraße (Nebenfahrbahn) verlaufend. Stadtsenatsbeschluß vom<br />

10. Februar 1992; Pittermannweg: Herkunft: Benannt nach dem Vizekanzler<br />

und sozialistischen Parteivorsitzenden Bruno Pittermann (1905-1983). Lage:<br />

KG Kleinmünchen; von der Kreiskystraße etwa in südwestlicher Richtung zur<br />

Auwiesenstraße (Nebenfahrbahn) verlaufend. Stadtsenatsbeschluß vom 10. Februar<br />

1992; Sacharowweg: Herkunft: Benannt nach dem russischen Atomphysiker,<br />

Kämpfer um die Menschenrechte und Friedensnobelpreisträger Andrej<br />

Dimitrijewitsch Sacharow (1921-1989). Lage: KG Kleinmünchen; von der<br />

Hallerstraße etwa in südwestlicher Richtung zur Kreiskystraße verlaufend.<br />

Stadtsenatsbeschluß vom 10. Februar 1992; Stefan-Demuth-Weg: Herkunft:<br />

Benannt nach dem sozialistischen Lan<strong>des</strong>hauptmann-Stellvertreter Stefan Demuth<br />

(1912-1988). Lage: KG Kleinmünchen; von der Kreiskystraße etwa in<br />

südwestlicher Richtung zur Auwiesenstraße (Nebenfahrbahn) verlaufend.<br />

Stadtsenatsbeschluß vom 10. Februar 1992; Viktor-Adler-Weg: Herkunft: Benannt<br />

nach dem sozialdemokratischen Politiker Viktor Adler (1852-1918). Lage:<br />

KG Kleinmünchen; von der Hallerstraße zur Auwiesenstraße (Nebenfahrbahn)<br />

verlaufend. Stadtsenatsbeschluß vom 10. Februar 1992; Werfelweg:<br />

Herkunft: Benannt nach dem Schriftsteller Franz Werfel (1890-1945). Lage:<br />

KG Ebelsberg; von der Ennsfeldstraße etwa in nordwestlicher Richtung zum<br />

Kafkaweg verlaufend. Stadtsenatsbeschluß vom 10. Februar 1992.<br />

164<br />

Dr. Anneliese Schweiger


Jb. 00. Mus.-Ver. Bd. 138/n Linz 1993<br />

Museum der Stadt Linz<br />

Die im letzten Bericht angedeutete Vorgangsweise (Reduzierung der Zahl<br />

der Wechselausstellungen bei gleichzeitiger Verlängerung der jeweiligen Ausstellungsdauer)<br />

wurde weiter intensiviert Von April bis Oktober lief die kulturgeschichtliche<br />

Exposition "Bierwelt" mit einer großen Anzahl von Begleitveranstaltungen.<br />

Es war dies gleichzeitig die 500. Ausstellung <strong>des</strong> Stadtmuseums<br />

Nordico. Wenngleich der Erfolg der Schau sehr zufrieden-stellend war,<br />

so hat dennoch der extrem heiße Sommer kein neues Rekordergebnis Zustandekommen<br />

lassen.<br />

Der bereits 1991 eingeschlagene Weg wurde mit der zweiten "populären"<br />

Ausstellung <strong>des</strong> Jahres "30 years ago ... THE BEATLES" im Dezember konsequent<br />

weiter beschriften. Die Linie rindet in den Medien und in der Bevölkerung<br />

breite Zustimmung.<br />

Darüber sollten jedoch Ausstellungen wie jene über den Linzer Zeichner<br />

Klemens Brosch und die kontinuierliche wissenschaftliche Leistung, die im<br />

Stadtmuseum erbracht wird, nicht vergessen werden.<br />

Mit rund 67.000 Besuchern (inkL ca. 7800 Personen, die zu Vorträgen und<br />

Filmvorführungen kamen) wurde nicht nur das Vorjahresergebnis fast um das<br />

Doppelte übertroffen, sondern auch der langjährige Durchschnitt Es gilt jedoch<br />

auch hier, daß die Besucherzahl nicht unbedingt als alleiniger Gradmesser<br />

fur die Effizienz <strong>des</strong> Museums angesehen werden sollte.<br />

Als Beispiel da<strong>für</strong> sei die Ausstellung "Glanz <strong>des</strong> Hauses Habsburg" in<br />

Tokio, Japan, angeführt, bei der das Nordico neben Einrichtungen wie dem<br />

Kunsthistorischen Museum Wien und der Österreichischen Galerie Belvedere<br />

mit Leihgaben (Habsburger-Zyklus) vertreten gewesen ist (28. August bis<br />

27. Oktober). Ähnlich hochrangig ist zu bewerten, daß das Salzburger Barockmuseum<br />

anläßlich der Festspiele die Ausstellung Österreichische und<br />

Deutsche Zeichnungen <strong>des</strong> 17. und 18. Jahrhunderts aus den Beständen <strong>des</strong><br />

Nordico angefordert hat<br />

Haussanierung: Der fur Spätherbst 1992 in Aussicht gestellte<br />

Beginn der Sanierungsarbeiten konnte nicht verwirklicht werden, weil der da<strong>für</strong><br />

im Budget vorgesehene Betrag bereits im Sommer anderweitig verwendet<br />

worden war.<br />

Im Jänner (30. und 31.) konnte gemeinsam mit dem Planungsinstitut Altstadt<br />

im Nordico das Symposion "Neue Wege der Klimatisierung im Altbau"<br />

165


abgehalten werden, das wertvolle Aufschlüsse über die Althaussanierung bot<br />

Der gedruckte Tagungsbericht war innerhalb kurzer Zeit vergriffen und mußte<br />

ein zweites Mal aufgelegt werden. Über das Jahr hinweg fanden unter Federführung<br />

<strong>des</strong> HBA etliche Besprechungen über die geplante Sanierung statt<br />

und <strong>für</strong> 1993 konnte da<strong>für</strong> ein größerer Betrag in das Budget eingebracht<br />

werden, sodaß ein Sanierungsbeginn 1993 denkbar wird.<br />

Während <strong>des</strong> Jahres eröffnete sich die Möglichkeit, in einem stillgelegten<br />

Gebäude der ATW ein oder zwei Stockwerke fur Depotzwecke anzumieten.<br />

Dies wurde eine erhebliche Erleichterung fur den Betrieb bringen, da einige<br />

Außendepots aufgelöst werden könnten.<br />

Auf personalem Sektor wurde die beantragte Halbtagsstelle fur eine<br />

Schreibkraft Wirklichkeit Seit 1. März arbeitet Frau Eva Paul fur das Museum.<br />

VA Matthäus Punz trat mit 1. September in den Ruhestand. Für ihn<br />

nahm Rudolf Thaller am 6. Mai seine Tätigkeit im Aufsichtsdienst auf. AR<br />

Erich Proli beantragte auf Betreiben von Prof. Hans Hass mit 1. Februar<br />

einen unbezahlten Sonderurlaub fur ein Projekt <strong>des</strong> Privatsenders RTL, das<br />

sich aber zerschlug, sodaß er am 1. April 1992 wieder zurückkehrte. An seiner<br />

Stelle wirkte Frau Gerlinde Anzinger vom 10. Februar bis 20. April an<br />

der Vorbereitung der Ausstellung "Bierwelt" mit Die Leistungen <strong>des</strong> Stadtmuseums<br />

könnten in diesem Umfang nicht erbracht werden, wenn nicht zum<br />

Teil andere Ämter <strong>des</strong> Magistrates (GtA, LA, VeA, API, FVZ u.a.) helfend<br />

einspringen wurden. Für Projektarbeiten werden stets außenstehende Fachleute<br />

im Werkvertrag engagiert Dies betrifft Fuhrungen ebenso wie wissenschaftliche<br />

oder handwerkliche Arbeiten. Besonders erwähnenswert ist das<br />

Zusammenwirken mit der Stadtkämmerei bei der Erwerbung einer Linzer<br />

Buchse vom Jahre 1637 aus dem Auktionshaus Christie's in London.<br />

Publikationen : Zusammen mit dem Planungsinstitut Altstadt:<br />

Neue Wege der Klimatisierung im Altbau. Bauphysik in bezug auf die Sanierung<br />

historischer Gebäude (= Linzer Werkstattgespräche. 3).<br />

In der Reihe der "Linzer Archäologischen Forschungen": Karin Wiltschke-<br />

Schrotta - Maria Teschler-Nicola, Das spätantike Gräberfeld von Lentia/Linz<br />

(= LAF, Bd. 19) und Erwin M. Ruprechtsberger, Ausgrabungen im antiken<br />

Lentia: Die Funde aus Linz-Tiefer Graben/Flügelhofgasse (= LAF, Bd. 20).<br />

Katalog "Bierwelt". Redaktion von Conrad Seidl und Willibald Katzinger.<br />

166


Ausstellungen:<br />

499. KLEMENS BROSCH 1894-1926. EINE RETROSPEKTIVE.<br />

Eigenproduktion in Zusammenarbeit mit dem OÖ. Lan<strong>des</strong>museum<br />

und der Neuen Galerie (Dr. Elisabeth Nowak-Thaller).<br />

28. Jänner bis 15. März<br />

Eröfmung: Stadtrat Mag. Dr. Dyk, Vorträge: Dr. Herftied Thaler,<br />

Dr. Elisabeth Nowak-Thaller.<br />

Einladung, Plakat, Biographie<br />

500. BIERWELT<br />

Eigenproduktion in Zusammenarbeit mit Museen und Brauereien.<br />

11. April bis 11. Oktober<br />

Eröfmung: Bürgermeister Dr. Franz Dobusch und der Generaldirektor<br />

der Österreichischen Braubeteiligungs AG, Dr. Christian Beurle<br />

Musikalische Umrahmung: Donautal-Duo<br />

Einladung, Plakat (erstmals 16-Bogen), Katalog<br />

501. KIWANIS KUNSTGALERIE, VERKAUFSAUSSTELLUNG DES<br />

KIWANIS-CLUB LINZ<br />

6. und 7. November<br />

502. DAGEGEN. VERBOTENE OSTKUNST 1948-1989.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Bun<strong>des</strong>ministerium <strong>für</strong> Unterricht und<br />

Kunst<br />

20. November 1992 bis 17. Jänner 1993<br />

Eröffnung: Bürgermeister Dr. Franz Dobusch<br />

Vortrag: Prof. Otto Staininger<br />

503. 30 YEARS AGO ... TUE BEATLES. Ein audio-visueller Trip im<br />

Stadtmuseum Nordico.<br />

Eigenproduktion in Zusammenarbeit mit der Fa. Exposeh (Berlin).<br />

30. November 1992 bis 14. März 1993<br />

Eröfmung: Bürgermeister Dr. Franz Dobusch<br />

Moderation: Uschi Christi (ORF)<br />

Musikalische Umrahmung: Beatles Double Group (Graz)<br />

167


Entlehnungen:<br />

Deutscher Werkbund, Frankfurt, Ausstellung "Wolfgang von Wersin":<br />

3 Trinkgläser mit Linzer Stadtwappen, Inv.Nr. Gl (31.1.-26.4.1992) _<br />

00. Lan<strong>des</strong>museum, Lan<strong>des</strong>galerie, Ausstellung "Johannes Krejci": 4 Ölbilder<br />

(31.1.-Ende März 1992)<br />

Gewerkschaft der Eisenbahner Wien, Ausstellung in den ÖBB-Lehrwerkstätten<br />

Linz: Pferdeeisenbahnwaggon "Hannibal" (16.3.-24.7.1992 -Verlängerung<br />

bis Oktober 1992)<br />

Steiennärkische Lan<strong>des</strong>regierung, Ausstellung "Lust und Leid". Barocke<br />

Kunst - Barocker Alltag auf Schloß Trautenfels: 2 Kartenspiele (Trapu<br />

lierkarten, Spiel mit deutschen Farben), 3 Zwerge aus Sandstein um 1700<br />

(30.3.-20.11.1992)<br />

Künstlerhaus GesmbH. Wien, Ausstellung "Federschmuck und Kaiserkrone"<br />

auf Schloß Hof in NÖ: Habsburgerzykhis Karl V. (Mai-Juni 1992)<br />

OÖ. Lan<strong>des</strong>regierung, Ausstellung "Bauern - Unser Leben - Unsere Zukunft",<br />

OÖ. Lan<strong>des</strong>ausstellung im Stiftsmeierhof Schlagl: Marmorplastik<br />

"Gnadenbild von Altötting" (April-Oktober 1992)<br />

Archiv, Ausstellung im Neuen Rathaus, April: Gastgeschenk der Partnerstad<br />

Saporoshje<br />

Marktgemeinde Prambachkirchen, Ausstellung "800 Jahre urkundliche Erwähnung/Anton<br />

Lutz": 2 Bilder von Anton Lutz (2.6.-Ende August 1992)<br />

Österreichisches Tabakmuseum Wien, Ausstellung "500 Jahre Tabak in<br />

Europa" im Messepalast Wien: 1 Herrenporträt (Schnupftabakdose) (Juni-<br />

Oktober 1992)<br />

VHS, Ausstellung "Literatur" im VHS-Gebäude: 5 Bûcher aus der Kapuzinerbibliothek<br />

(November 1992)<br />

Glasmuseum Bärnbach, Ausstellung "Bierwelt": Holzdaubenkrug mit Zinnmontierung,<br />

25 Zinndeckel, Modell Steinbierbrauerei von Bernd Seifert<br />

(Sommer 1993)<br />

Tobu Museum of Art, Tokyo, Ausstellung "Der Glanz <strong>des</strong> Hauses Habsburg"<br />

in Tokio: 9 Bilder aus dem Habsburgerzyklus (28.8.-27.10.1992)<br />

Bernd Glossauer, Linz, Gedenkausstellung zum 120. Geburtstag <strong>des</strong> Architekten<br />

Mauriz Balzarek in der Villa Balzarek, Linz: Modell Siedlung Heimstätte<br />

am Froschberg mit 9 Häusern<br />

OÖ. Lan<strong>des</strong>museum, Ausstellung "Vilma Eckl" in der Lan<strong>des</strong>galerie: 9 Bilder<br />

(1 Ölgemälde, 8 Farbkreide) (9.12.1992-17.1.1993)<br />

Restaurierungen: Josef Huber, Restaurierung von 2 Sandsteinfiguren<br />

(Zwerge) <strong>für</strong> Ausstellung Trautenfels; Josef Huber, Zunftlade derBin-<br />

168


der <strong>für</strong> Ausstellung "Bierwelt"; Karl Mayrhofer, Reparatur Bodenstanduhr<br />

Xaver Keller; Clara Hahmam^ Restaurierung von textilen Beständen;<br />

Mag. Müller, Gotische Plastik "Christophorus"<br />

Ankäufe : Über den Kunstbeirat wuchsen Werke von Dietmar Eder<br />

(Serie "Lebenszeichen"), Lorenz Estermann (Ohne Titel), Anna Goldgruber<br />

(Ohne Titel 2x), Veronika Gräbner (Plastik "Kopf), Ernst Hager (Nächstens<br />

2x, La vie et le rêve), Christian Hanner (Ansicht von Haslach), Wolfgang Hemelmayr<br />

(Widderköpfe, Mysterien), Chris Hinterobermayr (Der Einzelgänger),<br />

Anton Kehrer (Diptychon), Inge Kracht (Vom Sinn in Blau wachgerufen),<br />

Sibylle Küblböck (Photoarbeit), Hans Biwi Lechner (Jeder besitzt ein<br />

Stück vom Himmel), Leonhard Lehmann (Stiere), Robert Oltay (VOEST II),<br />

Erdmuthe Scherzer-Klinger (Mit Ultraminblau), Erich Spindler (Inspiration an<br />

einer Schottergrube), Gottfried Steckbauer (Die Dinge entwickeln sich nach<br />

Plan), Claudia Steiner (Industriegelände) und Henk Stolk (Die Ansprache) za<br />

Vom Kulturamt wurden an Förderungskäufen übernommen: Friedl Aigner<br />

(On a grey day), Fritz Aigner (9 Zeichnungen, Radierung), Charlotte Dürnberger<br />

(Sie blieb von selber stehen), Franz Ecker (Mein Knabe, Bahnhof, Ohne<br />

Titel 2x), Josef Fischnaller (Harlekin und Mönch), Heinz Göbel (Überschaltung),<br />

Hermann Haider (Blom mit Stern), Alfred Hofer (Mafia), Wolfgang<br />

Hohenwalmer (Ohne TM), Hans Kienesberger (Ohne Titel), Helmut<br />

Kolar (Nach Innen III), Ingrid Kowarik (Ohne Titel), Walter Kreindl (Alt-Urfahr,<br />

Bauplatz <strong>des</strong> Neuen Rathauses 2 Motive), Johann J. Muhr (Industrie<br />

Linz), Renate Payer (Bilder eines Krieges), Philipp Peneder (Toscana, Terre<br />

d'Orcia), Hertha Rohatschek (Linz vom Satelliten), Gottfried Schneidergmber<br />

(Linz im Dunst), Heinz Staffelmayr (Jonas...), Alfred Tasch (Vereinigung der<br />

Völker), Ulrich Waibel (Wandlung II).<br />

Ferner wuchsen durch Kauf oder als Geschenk noch zu: Leo Adler (Wilhering),<br />

Fritz Aigner (Mappe "Künstler und Kritiker"), Helene Bourgeois<br />

(Komposition), Thomas Ender (Mappe mit 12 Ansichten von Bad Ischi und<br />

dem Salzkammergut), Max von Demelt (Rieseneder), Martha Elisabeth Fossel<br />

(Untere Donaulände), Franz Glaubacker (Pirano), Issa Kalab (Blick auf Linz),<br />

Demeter Koko (Lesender Kamerad, Pfer<strong>des</strong>tudien, Ochsengespann), Johannes<br />

Krejci (Haus in der Museumstraße), Robert Oltay (Höllensturz), Günther<br />

Schatzdorfer (Mappe aus dem Küstenland "Acht Fragmente"), Claus F.<br />

Scheinecker (Träume), Ludwig Schwarzer (Landstraße), Heinz Staffelmayr<br />

(Die Goldhauben gehen in die Donau), Unbekannt (Scherenschnitte: Anna<br />

Baumbach & Josefa Ehrlich, Elise & Carl Ehrlich), Unbekannt (Topographische<br />

Blätter aus Linz und Umgebung: Häusergruppe nächst Seilergütl, Donauauen<br />

bei Lustenau, Motiv aus Pichling, Donauauen, Gehöfte Holzwinden,<br />

169


Donauauen hinter Lustenau, Kürnberger Wald, St Margarethen-Kapelle,<br />

Donauau bei Linz 2x, Gehöft bei Lustenau, Brücke Zizlau, Grubmühle-Diesenleithen,<br />

Seilergütl Lustenau, Schloß Ebelsberg), Viktoria Walsch (Linz am<br />

Rhein), Ferdinand Weeser-Krell (Fabriksgebäude Fa. Estennann).<br />

Aus dem Nachlaß Alexander Popp kamen interessante Aquarelle von Ernst<br />

A. v. Mandelsloh mit Arbeitsszenen aus der Tabakfabrik in die Sammlung<br />

(Untere Donaulände mit Tabakfabrik, Bau der Tabakfabrik, Maschinenhalle,<br />

Löschhalle, Tabakschneidemaschinen).<br />

Dr. Hellmut Czerny hat dem Museum wieder drei Werke geschenkt:<br />

Friedrich König (Stadtlandschaft mit Burg, Frauenakt), Rainer Wölzl (Figurale<br />

Komposition).<br />

Aus dem Umkreis von Kremser Schmidt wurde ein Zyklus (Vier Evangelisten)<br />

erworben.<br />

Frau Prof. Clara Hahmann schenkte ein Stickmusterblatt und aus dem<br />

Nachlaß der Familie Fossel wurden wertvolle Textilien (2 Nachthäubchen,<br />

2 Stehkragen, 2 Nacht jäckchen, Schultertuch, 6 Perlenbeutel und eine Goldhaube)<br />

sowie ein Steckkamm aus der ersten Hälfte <strong>des</strong> 19. Jahrhunderts erworben.<br />

Dr. Willibald Katzinger<br />

Archäologie<br />

Verwaltungsaufgaben und Repräsentationspflichten erfordern ein zusätzliches<br />

Arbeitspensum, das jenes <strong>für</strong> den üblichen Betrieb vorgesehene und gesetzlich<br />

auf 40 Wochenstunden beschränkte bei weitem überschreitet<br />

Ausstellungen: Mitarbeit an der Ausstellung Bierwelt: Koordination<br />

der archäologischen Exponate. Intensive Vorbereitungen <strong>für</strong> die 1993 geplante<br />

Exposition "Syrien - Von den Aposteln bis zu den Kaufen" in Damaskus<br />

und Linz.<br />

Ausgrabungen: Im Frühling und Herbst Sondierungsarbeiten<br />

bzw. Noteinsätze im Bereich der Spittelwiese (Akademisches Gymnasium)<br />

und bei den Kreuzschwestern. Ende Juli bis Anfang September Ausgrabungsprojekt<br />

Freinberg zusammen mit dem Institut <strong>für</strong> Ur- und Frühgeschichte der<br />

Universität Wien (Dr. Otto H. Urban) und damit in Verbindung umfangreiche<br />

Vorbereitungsarbeiten und Koordination naturwissenschaftlicher Spezialdisziplinen.<br />

Im September außerdem Forschungsprojekt Mt Hermon und<br />

Burqush (Syrien) zusammen mit Vermessungsfachleuten <strong>des</strong> VeA.<br />

170


Veröffentlichungenilm Berichtszeitraum erschienen Linzer<br />

Archäologische Forschungen. Bd. 20, Sonderhefte VII-VIII sowie Grabungsberichte<br />

in den "Fundberichten aus Österreich".<br />

Kunstgeschichte<br />

Dr. Erwin M. Ruprechtsberger<br />

Zu Jahresbeginn wurde die Ausstellung "Klemens Brosch 1894-1926. Eine<br />

Retrospektive" eröffnet (in Zusammenarbeit mit dem OÖ. Lan<strong>des</strong>museum und<br />

der Neuen Galerie der Stadt Linz). Frau Dr. Elisabeth Nowak-Thaller war fur<br />

die Konzeption, Organisation und als Ausstellungsleiterin verantwortlich. Es<br />

konnten 147 Arbeiten <strong>des</strong> Künstlers gezeigt werden. Die bisher größte Gesamtschau<br />

von Klemens Brosch soll im Jahr 1994 vom Josef Albers Museum<br />

in Bottrop (Deutschland) übernommen werden.<br />

Im Herbst konnte die Ausstellung "Dagegen - Verbotene Ostkunst von<br />

1948 bis 1989" in Zusammenarbeit mit dem Bun<strong>des</strong>ministerium fur Unterricht<br />

und Kunst gezeigt werden. Im Rahmen der Salzburger Festspiele wurde<br />

die Nordicoausstellung "Österreichische und Deutsche Zeichnungen <strong>des</strong> 17.<br />

und 18. Jahrhunderts" im Salzburger Barockmuseum gezeigt<br />

Wichtige Vorarbeiten wurden im Zuge der Bearbeitung der hauseigenen<br />

Graphischen Sammlung geleistet Der bevorstehende VI. Teil der Ausstellungsreihe<br />

soll im Jänner 1993 "Niederländische Zeichnungen <strong>des</strong> 17. und 18.<br />

Jahrhunderts" zeigen.<br />

1992 konnte auch der zweite Teil <strong>des</strong> Nachlasses der Architekten Alexander<br />

Popp aus Wiener Privatbesitz angekauft werden.<br />

Kunsttopographie Linz: Für den abschließenden vierten<br />

Band der Österreichischen Kunsttopographie (Linz/Profanbauten III) wurden<br />

folgende Arbeiten durchgeführt: Bearbeitung der Gebiete Urfahr, Pöstlingberg<br />

und Ebelsberg. Bestandsaufnahme der Villenbautea Fotographische Aufnahmen<br />

durch das Bun<strong>des</strong>denkmalamt (9.-13.3.1993).<br />

Kunst<strong>jahrbuch</strong> der Stadt Linz: Verschiedene Vorarbeiten fur<br />

die Drucklegung <strong>des</strong> Kunst<strong>jahrbuch</strong>es der Stadt Linz 1992/93.<br />

Wissenschaftliche Fortbildung: Jahreshauptversammlung<br />

<strong>des</strong> Österreichischen Nationalkomitees <strong>des</strong> International Council<br />

of Museums in Wien (23.1.1992, 2.12.1992); XXVm. Internationaler Kon-<br />

171


graß <strong>für</strong> Kunstgeschichte in Berlin (15.7.-21.7.1992); Symposion -Neue Wege<br />

der Klimatisierung im Altbau in Linz, Stadtmuseum Nordico.<br />

Dienstreisen wurden fur Exponatenentlehnungen fur die Bierausstellung<br />

nach Zwettl, Göttweig und Wien sowie nach Tokio durchgeführt Im Rahmen<br />

<strong>des</strong> Erholungsurlaubes wurden wiederum Auslandsreisen zum Zwecke der<br />

Weiterbildung durchgeführt<br />

Dr. Herfhed Thaler<br />

172


Jb. OÖ. Mus.-Ver. Bd. 138/11 Linz 1993<br />

Naturkundliche Station der Stadt Linz<br />

Einige Besprechungen hinsichtlich der baulichen Erweiterung <strong>des</strong> Stationsgebäu<strong>des</strong><br />

wurden geführt, die u.a. darauf abzielen, die von der Naturkundlichen<br />

Station verfolgten drei Eckpfeiler Grundlagenforschung "Linzer Naturhaushalt",<br />

Naturschutz- und Planungspraxis sowie Umweltbildung im Rahmen<br />

eines Bildungsprogrammes (z.B. Kurs- und Seminarangebot) optisch veranschaulichen<br />

zu können. Alles konzentriert auf einem Platz inmitten eines<br />

großen "Freilandlabors" bzw. urbanökologischen Demonstrationsraumes<br />

(westliche Stadtberge bzw. Botanischer Garten) zu vereinen ist das Ziel, wobei<br />

eine Nutzung der Präsentationsräumlichkeiten durch die "Grüne Schule"<br />

<strong>des</strong> Botanischen Gartens vorgesehen ist<br />

Grundlagenforschung<br />

In Verfolgung <strong>des</strong> Langzeitprogramms "Linzer Flora, Fauna und Biotope"<br />

wurde eine Reihe von Projekten abgeschlossen, fortgesetzt bzw. neu aufgegriffen.<br />

Die Eichliche Betreuung <strong>des</strong> Themenkreises Biotopkartierung -Vegetation/Flora<br />

wurde von F. Schwarz und der Themenkreis "Ökofaunistik" von<br />

G. Pfitzner wahrgenommen. Zusammen mit den Stationsangehörigen S. Haller,<br />

G. Laister, H. Rubenser und R. Schauberger sowie kooperierenden Arbeitsgemeinschaften<br />

(Entomologie, Ornithologie), Honorarbeauftragten und<br />

einigen Ferialpraktikanten (Biologie-, Ökologiestudenten) wurde die Realisierung<br />

der Einzelprojekte kontinuierlich weitergeführt<br />

Biotopkartierung / Vegetation - Flora:<br />

Mit der Abgabe <strong>des</strong> Berichtes zum Biotopkartierungsschritt "Industriegebiet"<br />

wurde das Linzer Kartierungsprojekt abgeschlossen. Es folgte abschliessend<br />

eine zusammenfassende Auswertung bzw. Bilanzierung der Ergebnisse<br />

sowie die Herstellung einer Gesamtbiotopkarte im Maßstab 1:10000 durch die<br />

zwei Bearbeitungsteams ("ARGE Naturschutz", Wien bzw. F. Schanda / F.<br />

Lenglachner, Steyrennuhl). Petra Schmutz (Ferialpraktikantin) bearbeitete den<br />

Biotopkartierungsschritt "westliche Stadtberge" im Hinblick auf eine notwendige<br />

Aktualisierung.<br />

Die floristischen Daten aus den Biotopkartierungs-Teilschritten wurden<br />

von B. Voithleitner (Ferialpraktikant) in die Erhebungsformblätter <strong>des</strong> Projek-<br />

173


tes "Linzer Flora" übertragen.<br />

Dr. Fink (Wien) realisierte den Bearbeitungsschritt "Urfahr" im Rahmen<br />

der vorgesehenen Gesamtdarstellung <strong>des</strong> Linzer geomorphologischen Formenschatzes<br />

in Form von Teilkarten (1:5000) und eines Beschreibungsban<strong>des</strong>.<br />

G. Laister ergänzte bzw. führte die Kleingewässerkartei, in der sämtliche<br />

Daten der Linzer Stillgewässer gesammelt werden, weiter.<br />

F. Silber und R. Schüssler erhoben im Rahmen <strong>des</strong> Projektes "Linzer Pilznora"<br />

die Pilzflora in den Bereichen Wasserwald (Scharlinz) bzw. Traunauen.<br />

Zusammen mit D.I. Bernkopf (BA f. Agrarbiologie, Linz) wurden einige<br />

ausgewählte Obstgärten im Linzer Stadtgebiet zwecks Erhebung alter Obstsorten<br />

begangen.<br />

Eine Biologie-Fachbereichsarbeit zum Thema "Grünflächen in Linz"<br />

(J. Baker) wurde betreut.<br />

Ökofaunistik:<br />

Das Raster-Vogelkartierungsprogramm (500 x 500 m) zur Erfassung der<br />

winterlichen Bestandssituation wurde im Winterhalbjahr 1991/92 abgeschlossen.<br />

H. Katzmair rührte die Erfassung der Vogelbestände im Bereich der Donau<br />

im Hinblick auf die Erstellung einer ornitho-ökologischen Gütekarte im<br />

Rahmen einer gesamtökologischen Gütekarte <strong>des</strong> Linzer Fließgewässernetzes<br />

fort.<br />

Die Wasservogelzahlungen der Winterperiode (September 1991 bis April<br />

1992) wurden an den Gewässern <strong>des</strong> Traun-, Donau- und Kremstales durchgeführt<br />

und darüber hinaus wurde die Tätigkeit von ca. 100 Wasservogelzählern<br />

in Oberösterreich koordiniert und die Ergebnisse der international festgelegten<br />

Zahltage (Jänner und März) an die Österreich-Koordinationsstelle weitergeleitet<br />

S. Haller erfaßte die Mehlschwalbenbestände in den Stadtteilen Bindermichl,<br />

Froschberg und Dornach-Auhof. H. Rubenser führte im Frühjahr und<br />

Sommer insbesondere vogelkundliche Erhebungen im Bereich der Sandgrube<br />

Plesching (künftiger geschützter Landschaftsteü) durch.<br />

R. Schauberger konnte aufgrund der geringen Anzahl von Tagen mit<br />

Schneedecke nur einige Tage im Jänner und Februar nutzen, um die Spuren-<br />

Kartierungsarbeiten, insbesondere zur Erfassung der Saugetierfauna von Linz,<br />

zu verfolgen.<br />

Die routinemäßigen faunistischen bzw. phänologischen Untersuchungen<br />

(Wirbeltiere, ausgewählte Wirbellose-Gruppen) im Bereich <strong>des</strong> Botanischen<br />

Gartens, Bauernberges und Stationsgelän<strong>des</strong> wurden fortgeschrieben, wozu<br />

174


noch die Aufzeichnungen der Klimameßstelle auf dem Stationsgelände kommen.<br />

Wöchentliche Bestandserhebungen im Beieich <strong>des</strong> Klärwerkes Asten und<br />

<strong>des</strong> Auwaldpolders mit dem Schwerpunkt Erfassung der Watvogelarten führte<br />

H. Rubenser durch, um das Raum-Zeit-Muster dieser speziellen Vogelgruppe<br />

langfristig herausarbeiten zu können.<br />

K. Engl kontrollierte alle bisher auf Linzer Gebiet angebrachten Fledermaus-Nistkastenflächen<br />

und recherchierte die während <strong>des</strong> Jahres eingelangten<br />

Fledermausmeldungen und ergänzte bzw. erweiterte dadurch das Verbreitungsbild<br />

einiger Arten.<br />

Im Rahmen der Kontrolle <strong>des</strong> Amphibienzaunes Kapuzinerstraße zur Sicherung<br />

der Laichwanderwege der Erdkrötenpopulation wurden biometrische<br />

Daten im Hinblick auf die Rückschlüsse der Populationsentwicklung gewonnen.<br />

In diesem Zusammenhang wurden auch sämtliche Amphibien- und Reptiliennachweise<br />

<strong>des</strong> Linzer Stadtgebietes auf Verbreitungskarten übertragen.<br />

Einige kleine Mitarbeiternetze (z.B. "Tierbestandsaumahme im eigenen<br />

Wohngebiet", "Erlebter Frühling", "Wintervögel am Futterplatz") wurden routinemäßig<br />

weitergeführt<br />

M. Fuchsgruber führte das faunistische Erfassungsprogramm "der Station<br />

Alharting" (Leonding) systematisch und im gewohnten umfangreichen Ausmaß<br />

durch.<br />

Die Mitarbeiter der entomologischen ARGE am OÖ. Lan<strong>des</strong>museum<br />

H. Drack, R. Hentscholek, W. Kirschbaum, J. Tiefenthaler und J. Wimmer<br />

führten die qualitative und quantitative Erfassung der Nachtfalterbestände<br />

(Lichtfang) und Tagfalter (Exkursionen) im Bereich der Linzer Stadtlandschaft<br />

durch. Im Bereich <strong>des</strong> Winterhafens und Industriegelän<strong>des</strong> wurde die<br />

Käferfauna (von April bis September in Form von Fallenfängen) bearbeitet,<br />

wobei auch sogenannte Nebenfange (Spinnen, Ameisen) der weiteren Bearbeitung<br />

zugeführt wurden.<br />

G. Laister führte eine Kartierung <strong>des</strong> Bachhaftes (Osmyhis fulvicephalus)<br />

an zwei Bächen in Urfahr durch, da diese Tiere sich als Indikatororganismen<br />

eignen. Er setzte auch die Libellenkartierung im Linzer Stadtgebiet im Bereich<br />

der Steyregger Au fort, womit die Erhebung an Stillgewässern weitgehend<br />

abgeschlossen wurde.<br />

F. Seidl erfaßte die Schneckenfauna im Bereich <strong>des</strong> Winterhafens bzw. Industriegelän<strong>des</strong><br />

an drei ausgewählten Standorten.<br />

R. Schauberger erfaßte während der ca. 14-tägigen Blütezeit der Buddleijasträuche<br />

auf dem Stationsgelände die Tagfalterfauna in Form von Momentaufnahmen.<br />

175


J. Ambach begann mit der systematischen Erfassung der Ameisenfauna<br />

von Linz auf der Basis <strong>des</strong> Rasternetzes 500 x 500 m, womit langfristig -<br />

neben den Vogelrasterkarten — auch Ameisen-Rasterkarten entstehen werden.<br />

Gleichzeitig schloß er auch eine Studie über die Ameisenfauna der Sandgrube<br />

Plesching ab.<br />

H. Rubenser erfaßte die von der Linzer Feuerwehr gemeldeten Hornissenstöcke<br />

zur Ergänzung <strong>des</strong> Verbreitungsbil<strong>des</strong> und bewahrte durch die Beratung<br />

vor Ort über 50 % aller Stöcke vor der Vernichtung.<br />

P. Freudenthaler setzte die Bearbeitung der Spinnenfama im Bereich der<br />

"Linzer Pforte" fort Die Untersuchungen <strong>des</strong> Chemismus und <strong>des</strong> Zooplanktons<br />

im Stations- und Aubergteich wurden bis August 1992 weitergeführt und<br />

an Dr. Kirschbaum (Salzburg) zur Bearbeitung weitergeleitet<br />

W. Schreiner (Ferialprakt.) befaßte sich erstmals mit der Darstellung der<br />

Nutztierfauna im Linzer Stadtgebiet, wobei auf die Vieh/anhingen, Bodennutzungserhebungen<br />

zurückgegriffen wurde und dieses Projekt durch exemplarische<br />

Interviews mit einigen Bauern (Fragebogenbasis) ergänzt wurde.<br />

M. Rieder (Linz) erfaßte systematisch die Waldkauzbestände im Stadtteil<br />

Urfahr im Rahmen eines auf drei Jahre angesetzten flachendeckenden Erfassungsprogrammes.<br />

E. Hauser erfaßte im Südosten der Stadt Linz in ausgewählten Biotoptypen<br />

die tagaktive Schmetterlingsfauna, um daraus u.a. neben der öko-entomologischen<br />

Bewertung auch die Grundlagen fur Wiesennutzungspläne entwickeln<br />

zu können. Gleichzeitig verfaßte er auch eine Studie über die Psychiden im<br />

Linzer Raum zwecks Veröffentlichung im Naturkundlichen Jahrbuch der<br />

Stadt Linz.<br />

Naturschutz- und Planungspraxis:<br />

Dr. F. Schwarz nahm zum Großteil in seiner Funktion als Naturschutzbeauftragter<br />

der Stadt Linz diesen Schwerpunkt (seiner Jahresarbeit) in Form<br />

von rund 100 einschlägigen Stellungnahmen, Gutachten, Lokalaugenscheinen<br />

und Besprechungen, wobei sich die meisten Kontakte mit dem Baurechtsund<br />

Planungsamt ergaben, wahr. Dazu nachfolgend eine knappgefaßte Zusammenstellung:<br />

Begehung <strong>des</strong> Kremsunterlaufes: Problematik <strong>des</strong> Trockenfallens <strong>des</strong> Unterlaufes<br />

infolge Ausleitung, Austrocknung der Au; Begehung <strong>des</strong> Bindergrabens<br />

in der linksufrigen Traunau: Erörterung einer möglichen Wiederdotierung;<br />

Stellungnahme zur Novelle zum NSchG 1982 (PrA); Begehung und<br />

Stellungnahme zur geplanten Bebauung einer Bachwiese am Kalkgruberweg<br />

(PIA); Begehung Weidingerbach: Schnitt von Kopfweiden (GtA); Gutachten<br />

176


zum Bau einer Fernwärme-, Gas- und Elektroleitung in der Lunzerstraße im<br />

Zusammenhang mit dem neuen Fernheizkraftwerk der ESG (BRA); Gutachten<br />

zum Bau eines Winkelabspannmastes beim neuen Fernheizkraftwerk der ESG<br />

(BRA); Besprechung und Stellungnahme zur geplanten städtebaulichen Entwicklung<br />

im Raum Ebelsberg (PIA); Gutachten zur Verlegung einer 10 kV-<br />

Leitung der ESG in der Lunzerstraße/Moosfelderstraße (BRA); Gutachten zur<br />

Verlegung einer HO kV-Leitung der ESG am Dießenleitenbach (BRA); Begehung<br />

<strong>des</strong> alten Baumbestan<strong>des</strong> beim Märzenkellen Antrag auf Unterschutzstellung<br />

(GtA); Ortsaugenschein und Stellungnahme zu drei Bäumen im Bereich<br />

Hessenplatz/BismarckstraBe: Naturdenkmalsantrag <strong>für</strong> zwei Bäume<br />

(Ginkgo und Hex), der Ilex wurde im Herbst <strong>des</strong> Jahres gerodet (StR Ackerl,<br />

LR Hochmair, Lan<strong>des</strong>naturschutzbehörde, BRA); Gutachten zum Bau einer<br />

neuen Brücke über den Wambach beim Kremstorferweg (BRA); Ortsaugenschein<br />

am Katzbach wegen Schlägerung von Bachgehölz (StR Ackerl); Zusammenstellung:<br />

ökologische Bedeutung von Ufergehölzen an Bächen (StR<br />

Ackerl); Energierechtliche mündliche Verhandlung zur Verlegung der<br />

110 kV-Leitung in Pichling; Zusammenstellung der Linzer Naturdenkmäler<br />

und der laufenden Anträge; Stellungnahme zur geplanten Verbauung <strong>des</strong><br />

BahnhorVorpIatzes (PIA); Ortsaugenschein und Gutachten zur Errichtung<br />

eines Teiches an der Altenberger Straße neben einem kleinen Bach (BRA);<br />

Teilnahme an einem Bürgerforum: Erhaltung einer Ahorn-Baumzeile in der<br />

Peuerbachstraße (StR Sonnberger, GtA); Gutachten zur projektierten Verbreiterung<br />

der Leonfeldnerstraße im Haselgraben (BRA); Ortsaugenschein<br />

und Stellungnahme zur geplanten Umwidmung im Bereich der Übungs-HS<br />

der Pädagogischen Akademie Kapuzinerstraße (PIA); Besprechungen, Zusammenstellung<br />

und GR-Antrag zur ökologischen Förderung der Linzer<br />

Stadtbauern (StR Ackerl, BBK Urfahr und Linz, Bezirksbauernobmänner);<br />

Ortsaugenschein und Stellungnahme zum Wohnbauprojekt der WAG an der<br />

Landwiedstraße: Erhaltung eines Waldrestes, der der Verbauung zum Opfer<br />

fallen soll —wurde bedauerlicherweise im Februar 1993 gerodet (StR Ackerl,<br />

PIA, WAG); Ortsaugenschein am Brandstätterweg bezüglich Stacheldrahtabzäunungen<br />

auf Gründen <strong>des</strong> Kannelitenkonvents (StR Ackerl, Kannelitenkonvent);<br />

Ortsaugenschein an der Samhaberstraße/PÖstlingberg: Eignungsfeststelhmg<br />

einer Wiese als Ballspielwiese (SfR Ackerl, GtA); Ortsaugenschein und<br />

Gutechten zum Ausbau der Altenberger Bezirksstraße nordöstlich von Auhof<br />

(BRA, Lan<strong>des</strong>baudirektion); Stellungnahme zu einer Publikation über Stadtgrün<br />

in der Zeitschrift "Der Baumeister" (PIA); Stellungnahme zur möglichen<br />

Wohnbaunutzung im Bereich <strong>des</strong> Traunauweg-Grünzuges (StR Ackerl); Besprechung<br />

zum Landschaftskonzept Linz-Süd, Einbeziehung der Biotopkartierung<br />

(Lan<strong>des</strong>baudirektion, D.I. Proksch/Wien); Stellungnahme zu Umwid-<br />

177


mungsantrag am Breinbauerweg (PIA); Gutachten zum geplanten Ausbau der<br />

Traunufer Lan<strong>des</strong>straße (Kremsmünsterer Straße) bzw. zur Rodung von zwei<br />

alten Eichen durch den Besitzer (BRA); Stellungnahme zu den Erfordernissen<br />

der Grünflächenplanung (PIA); Stellungnahme zur Idee der Anlage eines Motorboot-Anlegesteges<br />

im Bereich Urfahrer Brückenkopf (Vbgm. Blöchl); Ortsaugenschein<br />

am Dießenleitenweg: Wasserentnahme aus einem kleinen Bach<br />

(BRA, TBA); Zusammenstellung über mögliche Renaturierungsmaßnahmen<br />

im Bereich der Traun-Auen; Ortsaugenschein und Gutachten zur Errichtung<br />

eines Forstweges am Koglerweg (StR Ackerl, BRA); Begutachtung und Bearbeitung<br />

von fünf Pflegeausgleichs-Anträgen (Lan<strong>des</strong>-Naturschutzbehörde) -<br />

derzeitiger Stand an Pflegeausgleichsflachen in Linz: 14; Gutachten zur geplanten<br />

Kabellegung der Post am Pulvermühlbach (BRA); Stellungnahme zu<br />

Umwidmungsantrag im Bereich Ebelsberg/Strobhnühle (PIA); Besprechung<br />

und Ortsaugenschein bezüglich <strong>des</strong> geplanten Radweges entlang der Donauau<br />

(PIA, TBA, LA); Stellungnahme zur Errichtung eines Kanals am Dießenleitenbach/Hauserstraße<br />

(BRA); Stellungnahme zu den geplanten Aufforstungen<br />

der SBL im Grünzug Bergern (PIA); Gutachten zur Errichtung einer Teichanlage<br />

an der Altenberger Straße (BRA); Begehung und Stellungnahme zu konsenslosen<br />

Ablagerungen im Donauhangwald im Bereich Schweizerhausgasse<br />

(GtA, LA, VeA); Begehung und Besprechung mit den SBL über ein mögliches<br />

weiteres Rückhaltebecken am Weikerlsee (SBL); Stellungnahme zur Errichtung<br />

einer Kanalquerverbindung <strong>des</strong> Kanals Nettingsdorf/Asten im Bereich<br />

Ebelsberg (BRA); Begehung am Auhofbach im Zusammenhang mit der<br />

Errichtung einer Tennishalle der Union-ADM, Erörterung der Frage einer Renaturierung<br />

(StR Ackerl, Dir. Müller); Ökologische Aspekte der Altarmrevitalisierung<br />

an der Krems fur das wasserrechtliche Einreichprojekt (TBA); Begehung<br />

in der Kollegiumgasse bezüglich Erhaltung von zwei Bäumen (Kastanie,<br />

Eibe) im Zuge der Realisierung eines Verbauungsprojekts (D.I. Scheutz) —<br />

die Bäume wurden im Jänner 1993 bedauerlicherweise konsenslos entfernt;<br />

Stellungnahme bezüglich Auflassung eines Mühlbaches im Betriebsareal der<br />

Fa. Aumayr/Linzerstraße (TBA); Begutachtung eines alten Nußbaumes im Innenhof<br />

<strong>des</strong> Hauses Mozartstraße 25 (Mag. Moser), Naturdenkmalsantrag<br />

Ortsaugenschein am Burgstallweg: Besichtigung von abgestorbenen Bäumen,<br />

Verdacht auf Fremdeinwirkung (Hr. Hufhagl); Stellungnahme zu Umwidmungsantrag<br />

von Wald in Bauland am Kaindlweg/Windflach (PIA); Ortsaugenschein<br />

und Gutachten zum Bau einer Forststraße im Schütenberg (Stift<br />

St. Florian, BRA); Begutachtung von drei Bäumen im Bergschlößl-Park<br />

(2 Tulpenbäume, Hainbuche), Naturdenkmalsantrag; Ortsaugenschein und<br />

Stellungnahme zur Errichtung einer Kältezentrale im Donaupark (SBL, BRA);<br />

Stellungnahme zur Änderung <strong>des</strong> Flächenwidmungsplanes im Rehgraben in<br />

178


Dauerkleingärten (PIA); Begehung und Gutachten zur Verlegung eines Kanals<br />

und Wasserleitung am Ödmühlweg/Maderleithnerweg (SBL, BRA); Besprechungen<br />

und Ortsaugenschein bezüglich <strong>des</strong> geplanten Golfplatzprojektes<br />

Katzbach (StR Ackerl, PIA).<br />

Ortsaugenschein und Gutachten zur Errichtung einer Fußgängerbrücke<br />

über den Weidingerbach beim Hort Auwiesen (ATH, BRA); Besichtigung<br />

und Feststellung <strong>des</strong> Gesundheitszustan<strong>des</strong> von zwei Eichen am Kampmüllerweg<br />

(Fr. Nimmervoll); Gutachten zur geplanten Errichtung einer Tankstelle<br />

im 50m-Schutzbereich <strong>des</strong> Weidingerbaches (BRA); Gutachten zur Errichtung<br />

einer Ferngas-Übergabestation an der Traun (SBL, BRA); Ortsaugenschein,<br />

Gutachten und Besprechung zur Verlegung eines Ableitungskanals durch das<br />

Dießenleitenbachtal - im Winter 1992/93 kam es infolge der nassen Witterung<br />

und der Verwendung überbreiter Baumaschinen zu Hangrutschungen<br />

und Srh1flmmflhsrfwi»ninmmff»n und in weiterer Folge zur Einstellung der<br />

Baustelle durch Bescheid <strong>des</strong> BRA; Gutachten zur geplanten Errichtung einer<br />

Fischteichanlage am Höllmülilbach/Grundbergstraße (BRA); Stellungnahme<br />

zum möglichen Standort einer Badeanlage Linz-Süd im Bereich Wiener<br />

Straße/Schiltenbergstraße (PIA); Besprechung zur geplanten Donaubrücke<br />

Margarethen: es wurde angeregt, drei Gutachten in Auftrag zu geben mit folgenden<br />

Inhalten: Auswirkungen der Brücke auf die Belüftungssituation der<br />

Stadt Linz (Dr. Mahringer/Salzburg), Auswirkungen auf das Landschaftsbild<br />

Linzer Pforte (Dr. Muhar/Boku), Auswirkungen auf die Ökologie <strong>des</strong> Naturschutzgebietes<br />

Urfahrwänd (Prof. Grabherr/Wien); Gutachten zur Errichtung<br />

einer neuen Brücke über den Mönchgrabenbach am Mooslanderweg (BRA);<br />

Mündliche Verhandlung zu konsenslosen Anschüttungen am Grabnerbach im<br />

Zuge eines Wohnhansneubaues (BRA); Gutachten zur Errichtung einer Steganlage<br />

<strong>des</strong> EKRV an der Donau (BRA); Ortsaugenschein und Stellungnahme<br />

zum Verbauungsprojekt der WAG an der Landwiedstraße: Erhaltung eines<br />

Waldrestes und Forderung nach windströmungsgerechter Veibauung im Grünzug<br />

Bergern (WAG, PIA); Ortsaugenschein bezüglich möglicher Maßnahmen<br />

zur Reaktivierung <strong>des</strong> Aupolders in Asten (SBL); Ortsaugenschein und Gutachten<br />

zur Errichtung einer Sendeantenne am Mitterbergerweg (BRA); Ortsaugenschein<br />

und Stellungnahme zur geplanten Erweiterung der Kleingartenanlage<br />

"Erdsegen" anderHöllmühlbachstraße (PIA); Stellungnahme zum Entwurf<br />

<strong>des</strong> <strong>oö</strong>. Baumschutzgesetzes (PrA); Ortsaugenschein und Vorbegutachtung<br />

zum geplanten Ausbau der Hagenstraße zwischen Merkursiedlung und<br />

Tiergarten (Lan<strong>des</strong>baudirektion); Ortsaugenschein und Gutachten zur Errichtung<br />

einer Zufahrt und eines Zaunes am Wambach zum neuen Hundeabrichteplatz<br />

(BRA); Teiln. an Besprechungen und Ausarbeitung von Grundlagen im<br />

Zusammenhang mit der <strong>oö</strong>. Biotoperhebung der Lan<strong>des</strong>naturschutzabteihing.<br />

179


Gutachten, Planung und Bauaufsicht bei der Errichtung eines Tümpels in<br />

der Heilhamer Au (TBA, BRA); Gutachten zur Errichtung einer neuen Rohrbrücke<br />

<strong>für</strong> Kanal, Strom und Gas über den Wambach (BRA); Gutachten zur<br />

befristeten Bewilligung einer Erddeponie im Augebiet nahe <strong>des</strong> Mitterwassers<br />

(BRA); Anzeige bezüglich konsensloser Errichtung einer Gartenhütte am<br />

Klausenweg (BRA); Ortsaugenschein am Grabnerbach: mögliche Beseitigung<br />

einer bestehenden Verrohrung (TBA, Wildbachverbauung); Besprechung und<br />

Stellungnahme zur Standortanalyse Linzer Musiktheater (PIA, Boku-Wien);<br />

Lokalaugenschein, Gutachten und mündliche Verhandlung zur Errichtung<br />

eines Fischteiches am Katzbach im Bereich Koglerweg (BRA); Lokalaugenschein<br />

und Gutachten zu konsensloser Anschüttung im Zusammenhang mit<br />

der Errichtung einer neuen Kleingartenanlage am Koglerweg (BRA); Begehung<br />

und Beratung bezüglich der ökologischen Aufwertung der Freiflächen<br />

im Bereich <strong>des</strong> Diözesanhauses (Kapu/inerstraße); Begehung <strong>des</strong> Naturdenkmales<br />

"Mammutbaum" in der Gruberstraße: Vergrößerung der Baumscheibe<br />

wegen Platzmangels (GtA); Besprechungen im Zusammenhang mit der Erstellung<br />

eines RO-Konzeptes "Linz-Umland": Erfordernisse <strong>des</strong> Natur- und Landschaftsschutzes<br />

(Lan<strong>des</strong>baudirektion, Ing. Türk, Lan<strong>des</strong>naturschutzabteüung);<br />

Begehung und Stellungnahme zur naturnahen Waldentwicklung im Stadtfriedhof<br />

St. Martin (StR Sonnberger, FrH); Stellungnahme zur Rodung eines alten<br />

Mostbirnbaumes an der Hauserstraße (OA); Lokalaugenschein und Gutachten<br />

zur Errichtung eines Forstweges am Kühreiterweg (BRA); Lokalaugenschein<br />

zur geplanten Errichtung eines Kinderspielplatzes am Weidingerbach, Erhaltung<br />

<strong>des</strong> Grünzuges, Suche nach einer Alternativlösung (PIA, ATH, HBA,<br />

GtA); Stellungnahme und Besprechung zum Ansuchen um FlWPl-Änderung<br />

zur Errichtung der Kleingartenanlage "Lehmgrube" <strong>des</strong> Petrinums an der Wischerstraße<br />

(PIA); Begehung, Stellungnahme und Besprechung zur geplanten<br />

Errichtung eines Kinderspielplatzes im Ökopark (AJF, ATH, GtA,<br />

Dr. Schalk); Lokalaugenschein: Containeraufstellung am Modellflugplatz,<br />

Industriegebiet (BRA); Gutachten zur Errichtung einer Garage mit Flugdach<br />

am Dießenleitenweg (BRA); Lokalaugenschein und Gutachten zu Werbetafeln<br />

an der Kremsmünsterer Straße (BRA); Gutachten zur geplanten Verlegung<br />

einer 110 kV-Leitung in Pichling (BRA); Stellungnahme zu Umwidmungsantrag<br />

in Wohngebiet am Erlenweg (PIA); Lokalaugenschein und Gutachten<br />

zur Errichtung eines Imbißstan<strong>des</strong> an der Leonfeldnerstraße (BRA).<br />

Im Rahmen der Biotop- und Artenschutzpraxis waren auch die Stationsmitarbeiter<br />

G. Laister, H. Rubenser und R. Schauberger eingebunden. Besonders<br />

hervorzuheben ist der Einsatz im Rahmen der Betreuung <strong>des</strong> Amphibienschutzzaunes<br />

Kapuzinerstraße mittels der Zaun-Kübel-Fangmethode. Die<br />

Pöstlingberg-Amphibien-To<strong>des</strong>strecke wurde unter Leitung von Herrn A.<br />

180


Kugler (ESG) betreut Die Aufklärungsarbeiten zur Schonung der Hornissenstöcke<br />

(H. Rubenser) zeitigten einen über 50%igen Erfolg (Zusammenarbeit<br />

Feuerwehr). Die Erfolgskontrollen der Nistkastenflachen im Bereich Bauemberg,<br />

Botanischer Garten und Sandgrube Plesching wurden durchgeführt.<br />

Im Rahmen der Richtlinien <strong>des</strong> Linzer Umweltfonds (zur Förderung von<br />

Umweltschutzmaßnahmen) begutachtete G. Laister die Anträge auf Subventionierung<br />

von Teichanlagen.<br />

Umweltbildung - Öffentlichkeitsarbeit<br />

Dieser immer mehr an Bedeutung gewinnende Sektor der Stationsarbeit<br />

wird von sämtlichen Stationsmitarbeitem wahrgenommen: R. Wurm (1. Anlaufstelle,<br />

Sekretariatsaufgaben), W. Bejvl (Layout, drucktechnische Betreuung<br />

der Publikationsorgane ÖKO.L und Naturkundliches Jahrbuch, graphische<br />

Gestaltung <strong>des</strong> Ausstelhmgs- und Informationsbereiches), H. Saxenhofer<br />

(ÖKO.L-Verwaltung), F. Schwarz (Referate, Publikationen, Studienherbar,<br />

Dokumentation), G. Pfitzner (ÖKO.L- und Jahrbuchredaktion, Referate, Publikationen),<br />

S. Schrom (Bibliothek, Schriftentausch), S. Haller, H. Rubenser<br />

und R. Schauberger (Informationsservice, Exkursionen, Beratung, Umweltkarawane<br />

— Ökomobü-Einsatz), G. Laister (Fotolabor, biologisches Labor,<br />

Publikationstätigkeit<br />

Der auch im Jahrbuch <strong>des</strong> OÖ. Musealvereins veröffentlichte Verwaltungsbericht<br />

1991 wurde erstellt Der Band 1990 <strong>des</strong> Naturkundlichen Jahrbuches<br />

der Stadt Linz mit 13 ökofaunistischen Beiträgen aus dem Stadtgebiet<br />

von Linz wurde herausgebracht Die vier Hefte <strong>des</strong> 14. Jahrganges der Stationszeitschrift<br />

ÖKO.L sind erschienen, in denen folgende Publikationen der<br />

Stationsangehörigen bzw. Honorar-Beauftragten enthalten sind: W. Bejvl: Das<br />

"Himmelreich-Biotop" im oberen Kremstal - ein Modellfell aus der Biotopund<br />

Artenschutzpraxis (H. 3) und Inhaltsverzeichnis der Beiträge der bisher<br />

erschienenen 14 Jahrgänge (H. 4). Die Verwaltung wurde, bei einem Abonnentenstand<br />

von rund 4700, ordnungsgemäß abgewickelt F. Schwarz veröffentlichte<br />

zwei Beiträge: Gestalten und Erhalten - der "Ökopark" Hainbuchenweg.<br />

In: Zolltexte 4 :20-23 und "Die Traun bei Linz - ein versöhnliches<br />

Ende? Maßnahmen, Möglichkeiten und Zielvorstellungen <strong>des</strong> Naturschutzes<br />

im Bereich <strong>des</strong> Traunauen-Grönzuges im Stadtgebiet von Linz". Im Katalog<br />

zur Ausstellung "Die Traun - Fluß ohne Wiederkehr", Bd. 1, Mus. Franc.-<br />

Car., Linz, S. 63-72.<br />

181


G. Laister veröffentlichte einen Beitrag: Mitteilung zur Exuvienbestimmung<br />

von Sympetrum sanguineum (Müller, 1769), S. vulgatum (Linnaeus,<br />

1758) und S. strialatum (Charpentier, 1840). In: Libellula 10, 3/4, 1991: 123-<br />

130.<br />

G. Pfitzner veröffentlichte einen Beitrag (Kurzfassung) zum Referatsthema<br />

"Naturkundliche Station als Instrument der Naturhaushaltsvorsorge" im Rahmen<br />

<strong>des</strong> Grünflächenseminars II (Salzburg, 27.5.1992).<br />

Bildungs- und B e rat u n g s t ät i g k e i t<br />

Darunter fallen Kurse, Referate, Exkursionen - Führungen, Ausstellungen<br />

und das Informatìons-Beratungsservice.<br />

An den in Zusammenarbeit mit der VHS-Linz durchgeführten vier "Vogelkundlichen<br />

Exkursionen am Morgen" (Betreuung G. Pfitzner, H. Rubenser<br />

und S. Haller) nahmen 160 Interessenten teiL Das diesjährige Mitarbeitertreffen<br />

der OÖ. Wasservogelzähler fand am Offensee (Kurzreferate, Wasservogelfauna<br />

<strong>des</strong> 00. Alpinanteiles und Halbtagsexkursion (ca. 50 Teilnehmer)<br />

statt<br />

F. Schwarz führte eine Delegation aus Kaunas/Litauen durch das Stationsgebäude<br />

und stellte die NaSt-Arbeitsschwerpunkte vor; er stellte Vertretern<br />

<strong>des</strong> WWF Österreich den Ökopark Hainbuchenweg und das Renaturierungsprojekt<br />

Weidingerbach vor, im Rahmen der Betreuung eines Baumlehrpfadprojektes<br />

der HS 12 (Haibachschule) erläuterte er drei Schulklassen botanische<br />

Aspekte <strong>des</strong> Schulgartens.<br />

S. Haller fährte fur Schüler der VS Thomasroith (30.4.1992) und die Jugendlichen<br />

der Erholungsaktion <strong>des</strong> Linzer Jugendamtes im Pesenbachtal<br />

(29.7.1992) je eine Vogelexkursion durch.<br />

F. Schwarz referierte dreimal zum Thema "Regenwaldschutz": unter dem<br />

Titel "Si - a Paz, ein Regenwald-Nationalparkprojekt <strong>für</strong> den Frieden in Nicaragua"<br />

(VHS Linz, 28.10.); unter dem Titel "Ökologie und Schutz <strong>des</strong> tropischen<br />

Regenwal<strong>des</strong>" (BBRZ Muldenstraße, 16.9.); unter dem Titel "Regenwaldschutz<br />

am Beispiel Nicaraguas" (Nürnberg). Im Rahmen <strong>des</strong> Seminars<br />

"Natur in der Stadt" (Puchberg/Wels) hielt er den Vortrag zum Thema "Anwendungsmöglichkeiten<br />

der Biotopkartierung", leitete einen Workshop und<br />

führte eine Exkursion in den Linzer Raum (6.5.). Er leitete zwei Seminare:<br />

unter dem Titel "Natur mit den Sinnen entdecken und erleben" ein zweiwöchiges<br />

Seminar in Micheldorf/Kärnten (Urlaub); ein zweitägiges Seminar der<br />

Umweltakademie in Kefermarkt (Schloß Weinberg) zum Thema "Vegetationsökologie<br />

heimischer Biotope" (18./19.5. und 10711.9.). Eine Lehrerexkursion<br />

<strong>des</strong> Pädagogischen Institutes führte in das oberösteireichische Donau-<br />

182


tal zum Thema "Vegetations<strong>gesellschaft</strong>en der Donauenge" (2.6.).<br />

G. Pfitzner referierte im Rahmen <strong>des</strong> Semináis "Natur in der Stadt" (Puchberg/Wels)<br />

zum Thema "Ökologische Aspekte der Tierwelt im Siedlungsraum".<br />

Im Rahmen <strong>des</strong> vom Salzburger Amt tur Umweltschutz veranstalteten<br />

Grunflächenseminars II (26.5.) erläuterte er die Funktionen der "Naturkundlichen<br />

Station als Instrument der Naturhaushaltsvorsorge".<br />

S. Haller hielt am 22723.4. Vortrage über Möglichkeiten <strong>des</strong> praktischen<br />

Vogelschutzes im Rahmen eines Speziallehrganges fur Umweltberatung der<br />

HBLA-Auhof.<br />

R. Schauberger berichtete, wie in den Vorjahren, im Rahmen der "Umweltkarawane"<br />

an neun Tagen (vormittags) an mehreren Haupt- und Mittelschulen<br />

über leicht nachvollziehbare Naturschutzmöglichkeiten im Stadtbereich.<br />

Einmal nahm diese Aufgabe S. Haller in der Harbachschule stellvertretend<br />

wahr.<br />

F. Schwarz nahm an folgenden Tagungen bzw. Treffen teil: Tagung "Renaturierung<br />

von Fließgewässern im besiedelten Bereich" (Universität fur Bodenkultur,<br />

Wien, 27.5.); Tagung "Biotopkartierung im besiedelten Bereich"<br />

(Erlangen, 17.-19.9.); Tagung WWF Österreich "Es geht ums Ganze" (Linz,<br />

12.11.); Tagung "Landschaftspflege - Landschansfonds" im Rahmen der<br />

Feier "5 Jahre Distelverein"; Teilnahme am Treffen der OÖ. Klimabündnispartner<br />

(Neues Rathaus Linz, 6.11.); Teilnahme am 4. Arbeitstreffen der Klimabündnis-Städte<br />

(Freiburg/Breisgau); Teilnahme an einer Podiumsdiskussion<br />

im Rahmen der Tagung "Abenteuer Hecke" (Schloß Tilrysburg, 25.9.). Dazu<br />

kommen noch drei magistratsinterne Fortbildungsveranstaltungen ("Das neue<br />

Statut", 13.2.; "Grundbegriffe <strong>des</strong> Vermessungswesens", 2.4.; "Fuhren und<br />

Verhandeln im Kontext <strong>des</strong> Arbeitsplatzes", 30.11. bis 2.12.).<br />

R. Wurm nahm am 11. und 12. Juni 1992 an einem Seminar fur Sekretärinnen<br />

der Kulturverwaltung: "Servicestelle Kulturverwaltung" in Gutau und<br />

am 9.12.1992 an der Fortbildungsveranstaltung "Haushaltsordnung — Aufi&ischung"<br />

im Neuen Rathaus teil<br />

G. Laister nahm an vier Tagungen teil: "Amphibienschutz an Straßen"<br />

(30.1., Salzburg); 11. Tagung der Gesellschan deutschsprachiger Odonatologen<br />

(Gotha/Thuringen, 27.-29.3.); 59. Entomologentagung (Linz, 778.11.) und<br />

Symposium mitteleuropäischer Kleingewässer (Metelen, 15.-17.6.). R. Schauberger<br />

nahm an dem Wochenendseminar "Jagd und Ökologie" (St Florian)<br />

teil.<br />

G. Pfitzner besuchte folgende Veranstaltungen: Treffen von oberösterreichischen<br />

und CSFR-Ornithologen (Veranstalter OÖ. Lan<strong>des</strong>museum) zwecks<br />

Intensivierung der Kontakte bzw. der Städtepartnerschaft zu Budweis auf der<br />

Wurzeralm (11.7.-14.7.); Teilnahme am 16. internationalen Symposium<br />

183


"Mensch-Tier-Umwelt" (25.-30.9., Lindabnmn/NÖ.); Entgegennahme <strong>des</strong><br />

mit 10.000,- SFr dotierten Anerkennungspreises im Rahmen <strong>des</strong> internationalen<br />

"Binding-Preises" (Vaduz) <strong>für</strong> die vorbildliche Integration von ökologischen<br />

Gnindlagenforschungserkenntnissen in die ökologische Stadtentwicklung<br />

von Linz bzw. fur die ausgezeichnete Präsentation ökologisch relevanter<br />

Sachverhalte in populärwissenschaftlicher Form in der Stationszeitschrift<br />

ÖKO.L.<br />

Für rund 1000 Beratungsgespräche standen die Mitarbeiter der Station,<br />

entsprechend ihren speziellen Kenntnissen zur Verfügung. Wie in den Vorjahren<br />

betraf ein Großteil der Anfragen die Anlage von Teichen und Naturgärten,<br />

dazu kamen Auskünfte über vogelkundliche Belange, gefolgt von den übrigen<br />

zoologisch-botanischen Sachverhalten mit Ausrichtung Biotop- und Artenschutzpraxis.<br />

Ein besonderes Augenmerk wird auf eine öffentlichkeitswirksame graphisch-optische<br />

Umsetzung der Stationsbelange gelegt, wo<strong>für</strong> nach Christine<br />

Ruzicka nunmehr Werner Bejvl verantwortlich zeichnete.<br />

Im Rahmen der Präsentation der Stadt Linz auf dem Urfàhraner Markt<br />

(Frühjahr und Herbst) wurde eine Koje unter dem Motto "Feuchtgebiete"<br />

(Frühjahr) bzw. "Wiese als Symbol <strong>für</strong> die rapide Überbauung der freien<br />

Landschaft" (Herbst) gestaltet, wozu spezielle Büd-Text-Tafeln gestaltet wurden.<br />

Am "Tag der offenen Tür" wurden besonders die Themen "Teich, Wiese,<br />

Waldboden" ergänzt durch Vitrinen mit entsprechenden Tierarten vorgestellt<br />

und Informationsmaterial abgegeben. Die beiden Schaukästen im Eingangsbereich<br />

der Station wurden regelmäßig gestaltet In einem wurden die<br />

vier ÖKO.L-Hefte vorgestellt (Werbung) und im zweiten die Schwerpunktthemen<br />

"Waldboden" und "Libellenschutz".<br />

In diesem Jahr wurde auch mit den Vorbereitungsarbeiten <strong>für</strong> die Installation<br />

eines Lehrwanderweges "Natur und Kultur am Weidingerbach" begonnen.<br />

Die Grundidee besteht darin, eine Synthese von ökologischen und kulturhistorischen<br />

Aspekten herzustellen und diesen <strong>für</strong> Kleinmünchen so wichtigen<br />

Grünraum seinen Bewohnern aus einer umfassenden Sicht zu erschließen.<br />

Die Zusammenarbeit mit der Firma Congenia (Design) wurde gesucht Dieser<br />

Lehrpfad wird eine wichtige Position im Rahmen eines langfristig geplanten<br />

ökologischen Lehrwanderwegenetzes <strong>für</strong> Linz spielen.<br />

F. Schwarz gab einige Interviews (TV und Hörfunk) zum Thema "Blumenwiese"<br />

und nahm an der Blumenwiesenaktion von Radio Oberösterreich<br />

(Lifesendung mit Höreranrufen) teil Ein weiteres Interview (<strong>für</strong> das Fernsehen,<br />

Österreich-Bild-Beitrag) befaßte sich mit dem Thema "Interessante<br />

Pflanzenfunde im Linzer Industriegebiet". Darüber hinaus wurde in den verschiedenen<br />

Printmedien (OÖN, Krone, "Lebendiges Linz") auf unterschiedli-<br />

184


che Themen der Stationsarbeit (Auswahl) eingegangen: Stopp der Zerstörung<br />

im Dießenleitenbachtal, Binding-Preis <strong>für</strong> Linzer Naturkundliche Station, Vogelzählung<br />

an Linzer Gewässern, Gefährdete Pflanzenarten auf Industriegebiet,<br />

Verschärfung <strong>des</strong> Baumschutzgesetzes notwendig, Sicherung alter heimischer<br />

Obstsorten ("Obst-Genbank"), Biotopkartierung, Krötenschutzaktion,<br />

Umweltkarawane zieht durch Linzer Schulen, "Modell-Teichbiotop" im Rahmen<br />

<strong>des</strong> Urfahraner Marktes, 13 Bäume werden zu Naturdenkmalen, Vogelexkursionen,<br />

Biotopkartiemngsprogramm.<br />

Studiensammlung / Bibliothek<br />

Die Stopfpräparatesammlung konnte um einige weitere Säugetier- und Vogelpräparate<br />

erweitert werden. Das Studienherbar konnte um etliche Pflanzen<br />

erweitert werden und umfaßt derzeit rund 900 Belege. Das Diaarchiv wurde<br />

laufend erweitert und verfugt u.a. über rund 44 Diareihen. Die Betreuung der<br />

Aquarienanlage (heimische Kleinfischarten) führte G. Laister durch.<br />

Die Fachbibliothek fur Ökologie und Naturschutz ist öffentlich während<br />

der Dienstzeit zugänglich und umfaßt derzeit 3962 Monographien, 891 Fortsetzungsreihen,<br />

336 Zeitschriften, 1884 Sonderdrucke, 23 Super 8-Filme,<br />

219 Umweltplakate, 24 Schallplatten, 15 Kassetten sowie diverse Aufkleber<br />

und Postkarten. Zuwachs erfolgt in erster Linie durch Ankauf, in zweiter<br />

Linie mittels Schriftentausch (ÖKO.L und Naturkundliches Jahrbuch) und<br />

Rezensionsexemplare <strong>für</strong> die Zeitschrift ÖKOX. Für das künftige Umweltbildungsprogramm<br />

wurden mit der stationseigenen Videoanlage 40 einschlägige<br />

TV-Sendungen aufgezeichnet.<br />

Mag. Gerhard Pfitzner<br />

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