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Rede Peter Grab (pdf) - DAZ

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Den meisten Unterzeichnern unterstelle ich, dass sie nicht gewusst haben, was sieda beenden wollen. Aber Herr Mardaus, der durchaus informiert ist, welche Projekteaus ku.spo-Mitteln gefördert wurden, eben auch zahlreiche Vereins- und Schulprojekte,dem nehme ich übel, aus offensichtlich parteipolitischen Motiven seine Künstlerkolleginnenund -kollegen nicht informiert zu haben. Auch nicht darüber, dass nichtetwa 100.000 Euro, sondern 55.000 Euro für ku.spo 2009 aus dem städtischen Etataufgewendet wurden. Wenn Herr Mardaus – wie in seiner <strong>DAZ</strong>-Anzeige geschehen –gar unwahr behauptet, dass der Kunstförderpreis 2010 bereits gestrichen sei, ist dieseinfach nicht in Ordnung. Mal ganz davon abgesehen, dass trotz klammer KassenDutzende von Projekten gesichert werden konnten, aber wenn ein einziges verbleibt,das gefährdet ist, wird dies bereits als Katastrophe gesehen, ja gar als „Symbolcharakter“!Ganz offensichtlich ist bei denjenigen, die auch heuer alles haben wollen,nicht angekommen, dass wir in einer Finanzkrise stecken …Tatsache ist, dass keine Einrichtung – im Gegensatz zu anderen Städten – geschlossenwerden muss. Tatsache ist auch, dass weiterhin zeitgenössische Kunstunterstützt wird. Nur halt eben nicht mit demselben Betrag wie im letzten Jahr. Dasgilt aber, referatsübergreifend, für Vieles. Während zum Beispiel im Sportbereich dieBäderpauschale von 500.000 Euro auf 0 Euro gesenkt wurde, sprechen einigeKünstler von fallenden „Hemmungen der Verantwortlichen“, weil ein fünfstelliger Betraggekürzt wurde. Das erschließt sich mir nicht, das ist schlichtweg unfair und wirdder Gesamtsituation nicht gerecht. Allein für das H2 werden auch in diesem Jahr etwa450.000 Euro ausgegeben!Es wäre schön gewesen, wenn vor Veröffentlichung eines Offenen Briefes die Unterzeichnerein Gespräch mit mir gesucht hätten, dann hätte es viel Unsinniges in diesemBrief nicht geben müssen. Mal ganz davon abgesehen, dass ein Offener Briefzeitgleich von den Verfassern demjenigen zuzustellen ist, an den er gerichtetist. Aber nicht einmal diese Form wurde gewahrt, trotzdem sich einer der Unterzeichnerkulturpolitischer Sprecher nennt. Jedenfalls habe ich davon aus den Medien erfahrendürfen und bis heute den Brief nicht erhalten.Verehrte Gäste, die Stadt Augsburg bekennt sich zu ihrer lokalen Kunstszene – übrigensnicht nur mit dem Kunstförderpreis! Anführen darf ich unter anderem auch dieZuschüsse an Kunstverein und BBK bzw. die Mietkostenzuschüsse für Ausstellungenin der Toskanischen Säulenhalle, die Bezuschussung der Galerie am <strong>Grab</strong>en undnicht zuletzt die Vermietung von Ateliers (beispielsweise im Abraxas oder KulturparkWest und demnächst auch in der Ballonfabrik) zu günstigen Konditionen. Ob diemietfreie Überlassung des Holbeinhauses oder das städtische Engagement hinsichtlichder Antonspfründe, es gibt hinreichend Beispiele, dass die zeitgenössischeKunst wertgeschätzt wird. Auch Engagement Dritter, wie zum Beispiel das Kunstprojekt„Zeitsicht“ von Hauser Consulting, wird immer wieder unterstützt.Meine Damen und Herren, ich war selbst lange Jahre Bildender Künstler und habeals diesbezüglicher Freiberufler meine Familie davon ernährt, ernähren müssen.Auch war ich über sechs Jahre lang Vorsitzender des BBK Schwaben-Nord undAugsburg e. V. – ausgerechnet mir zu unterstellen, ich würde laut besagtem OffenenBrief diese Sparte der Kunst nicht wertschätzen, kann doch nicht ernst gemeint sein.Gerade wegen meiner Künstler-Vergangenheit habe ich es zum Beispiel erreichenkönnen, dass trotz vorangegangener Streichung 50.000 Euro für den Ankaufswettbewerbfür die Neue Stadtbücherei verankert werden konnten.


Das Bekenntnis der Stadt Augsburg zu ihrer kreativen Szene steht oder fällt nicht mitdem Kunstförderpreis 2010! Nichtsdestotrotz: Ich habe bereits in der Pressekonferenzzu den Kürzungen im Kultur- und Sportbereich angekündigt – und auch das hätteIhnen Ihr Kollege Mardaus mitteilen müssen –, dass ich mich bemühen werde, dengefährdeten Kunstförderpreis 2010 über Sponsoring zu sichern. Dass ich dies ernstgemeint habe, sehen Sie schlichtweg daran, dass es Oberbürgermeister Dr. KurtGribl und mir gelungen ist, einen Sponsor zu finden. Ich kann Ihnen daher mitteilen,dass auch in diesem Jahr der Kunstförderpreis ausgeschrieben werden kann.Mit dieser Schlussbemerkung darf ich Ihnen erfüllte Abendstunden wünschen! Bevorich nun das Wort an Herrn Dr. Jehl weitergeben darf, möchte ich den Musikern, RaguelOtt und Madoka Ueno schon vorab meinen herzlichen Dank für die Umrahmungdes heutigen Abends aussprechen! Sie werden Werke von Bernhard Henrik Crusell(Divertimento), Amilcare Ponchielli (Capriccio) und Benjamin Britten (Temporal Variations)zu Gehör bringen.

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