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Material zum GeKiSo 2014.pdf - EMK Kinderwerk

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wiederum die nächste Entwicklungsphase einläutet.In der ersten Phase ist es wichtig, Kindern religiöseErlebnisse zu ermöglichen durch Rituale und dasbewusste Begehen von Feiertagen, da dies Sicherheitvermittelt. Es erweist sich als hilfreich, wenndie Eltern ihre Beziehung zu Gott z. B. durch Gebetevorleben, da das Kind so schnell begreift, dass dieEltern nicht die höchste Instanz sind, sondern sichGott unterordnen. Das wirkt einer Gleichsetzungdes Elternbildes mit Gott entgegen. Da Kinder biszu ihrem 3./4. Lebensjahr nur in Bildern und Symbolen,nicht in kognitiven Zusammenhängen denken,benutzen sie ihre Imagination, um Bilder von Gottzu formen. Die Bilder stehen dabei noch in keinerleiZusammenhang und existieren nebeneinanderher. In dieser Phase ist es klug, den Kindern nichtstereotype Gottesbilder vorzulegen, sondern dieeigene Entwicklung eines Gottesbildes entstehen zulassen. Auf diese Weise wird die eigene Sensibilitätfür Gotteserfahrungen geschärft und ein Beitrag zurIndividualisierung und Loslösung von der Muttergeleistet.Im weiteren Verlauf beginnt das Kind zu begreifen,dass ein Unterschied zwischen Gott und den Elternbesteht. Es empfindet Gott oft als ambivalent liebevollund abweisend, fürsorglich oder strafend.In dieser Zeit beginnt das Kind auch ein Gefühl fürrichtig und falsch zu entwickeln und ist in der Lage„Schuld“ zu empfinden. Spätestens mit der Einschulunglernen Kinder das Leistungsprinzip kennen.Auch Religion wird dann innerhalb dieses Mustersgelebt, sodass schnell der Eindruck entsteht, GottesZuwendung müsse verdient werden. In einigen Fällenwird diese Sichtweise bis ins Erwachsenenalternicht revidiert, dabei ist dies dringend nötig. Denndas daraus resultierende Minderwertigkeitsgefühlhemmt die Entwicklung eines positiven befreiendenGottesbildes. Die Vorstellung von Gott ist in dieserPhase <strong>zum</strong>eist moralistisch geprägt – es scheint klar,dass Gott den Guten gegenüber wohlwollend ist unddie Bösen straft. Gottesbild und Gottesbeziehungsind dabei noch weitgehend kongruent.Mit der einsetzenden Pubertät beginnt die kritischeAuseinandersetzung mit dem Umfeld. Das Elternbildwird hinterfragt, welches sich ja maßgeblich aufdas Gottesbild ausgewirkt hat. Eine Diskrepanz zwischendem offiziellen scheinbar allgemeingültigenGottesbild in Schule oder Gemeinde und dem individuellenGottesbild wird entdeckt. Und schließlichführen Erlebnissen, bei denen Gottes Handeln sichnicht durch einfache Kausalketten erklären lässt, zueinem Bruch. Die Realität und das eigene Gottesbildwidersprechen einander. Dies kann zur Konsequenzhaben, dass Gott für die Kinder gleichgültig wird. Dadas Gottesbild nicht trägt, wird es verdrängt. Eineandere Folge kann sein, dass Gott als schwach oderdesinteressiert interpretiert wird, da er sonst in dasWeltgeschehen eingreifen müsste. Eine ablehnendeHaltung wäre das Resultat. Als dritte Möglichkeitfindet keine Reflexion der entstandenen Dissonanzstatt. In diesem Falle wird das kindliche Gottesbildbeibehalten und gewissermaßen abgespalten, umnicht immer wieder von der Realität in Frage gestelltzu werden. Alle drei Varianten – Verdrängung, Ablehnungund Stagnationgilt es zu vermeiden, dasonst ein einseitiges Gottesbild entstehen kann.Zeichnerische Untersuchungen zeigten, dass Kinderbis <strong>zum</strong> zehnten Lebensjahr noch stark von anthropomorphenGottesvorstellungen geprägt sind.Erst durch die kritische und reflektierte Auseinandersetzungmit dem eigenen Gottesbild, werdenmenschliche Darstellungen Gottes zunehmenddurch Abstraktion und Vergeistigung in symbolischeDarstellungen und sprachliche Metaphernumgewandelt. Das Gelingen dieses Übergangs istmaßgeblich von der christlichen Erziehung in Elternhaus,Schule und Gemeinde abhängig. Galt eszunächst, die Entwicklung von Gottesbildern derVorstellungskraft des Kindes zu überlassen, könnennun biblische Bilder und eigene Vorstellungen alsOrientierung angeboten werden. Wichtig ist es dabei,keine einseitigen Traditionen widerzugeben, sonderndas Kind selbst reflektieren zu lassen. Kinder lernenanfangs hauptsächlich durch Imitation. Sie kopierendas Verhalten des nahen Umfelds und lernen so, mit9


den jeweiligen Situationen umzugehen. Dies beziehtsich auch auf die Formung eines Gottesbildes. In derAdoleszenz ist es jedoch essentiell, dass Jugendlicheeine Ablösung vom naiven Kinderglaubenvollziehen und eine eigene Basis für ihr Gottesbildfinden. Denn nur eine reflektierte und aus eigenerÜberzeugung entstandene Gottesvorstellung kannin Krisensituationen standhalten. Eine Überwindungdes märchenhaften Gottesbildes der Kindheit ist alsounbedingt anzustreben. Drei weitere Faktoren könnenin der positiven Entwicklung des Gottesbildesentscheidend sein: a.) Das Erleben von Einsamkeitund die Kompensation jener durch Gottes Nähe,b.) Die Idealisierung Gottes, die Erkenntnis deseigenen Scheiterns an diesen Maßstäben und Überwindungdessen durch Vergebung, c.) das Strebennach Freiheit und Autonomie als Abgrenzung zurWelt und die Erkenntnis, dass sich wahre Freiheitin der Beziehung zu Gott vollzieht.5. Die angemessene Vermittlung von GottesbildernIn der Auseinandersetzung mit der eigenen Personund dem ihr eigenen Gottesbild werden viele Fragenaufgeworfen, die auch für Erwachsene <strong>zum</strong> Teileine Herausforderung bleiben. „Kann es einen Gottgeben“, „Lohnt es sich, an Gott zu glauben?“ oder„Was ist der Sinn des Lebens?“. Die Beschäftigungmit diesen Themen kann sich erschwerend aufdas Gespräch mit Jugendlichen auswirken, weil esKraft kostet, sich selbst hinterfragen zu lassen. Siekann sich aber auch erleichternd auswirken, weil esfruchtbringend ist, die eigenen Zweifel zu nennenund darüber zu diskutieren.Im Umgang mit Kindern gilt zu allererst, das je individuelleGottesbild eines Kindes ernst zu nehmen undzu respektieren. Die Originalität und Verbindlichkeitdieser Vorstellungen ist zu würdigen, frühzeitigeAnalogieübungen würden die Eigentümlichkeit derBilder vernichten.Für Mitarbeitende ist es ratsam, sich mit demeigenen Gottesbild auseinanderzusetzen und sichdieses bewusst zu machen. Im Gespräch mit Kindernsollten sie nie ihre eigenen Vorstellungen auf dasKind übertragen, sondern vielmehr ein Interessean den Vorstellungen des Kindes zeigen. In diesemZusammenhang kann es interessant sein, zu erfahrenwoher die Bilder stammen und eine Verbindungzwischen den verschiedenen Einflüssen zu erkennen.Dabei gilt die manchmal schwer einzuhaltendeRegel, dass es weder eine richtige noch eine falscheGottesvorstellung gibt und der Begriff „Wahrheit“stets relativiert werden muss. Es mag manchmalMut kosten, eine widerstrebende Aussage überGott stehen zu lassen und Geduld erfordern, gewisseErkenntnisse abzuwarten statt sie vorwegzunehmen– doch Gottesbilder sind und bleiben immersubjektiv. Da es sich bei Gottesbildern also um einesehr persönliche Angelegenheit, gewissermaßeneinen Spiegel der Seele handelt, ist der Fortschrittim eigenen Tempo die beste Lösung. Im jugendlichenAlter können dann dosierte Herausforderungeneingesetzt werden, um Teenagern einen Wachstumsanreizzu bieten und den Reflexionsprozess zufördern. Als Eltern oder Mitarbeitende gilt auch derGrundsatz, dass Gott nie als Erziehungsautoritätgebraucht werden darf. Es steht dem Menschennicht zu, die Kenntnis des Willens oder der EntscheidungGottes zu beanspruchen. Bei der Vermittlungvon biblisch fundierten Regeln oder Forderungenwirken Mitarbeitende erst dann authentisch, wennsie sich dem auch selbst unterwerfen und mühen,sich daran zu halten.6. Gottesbilder und ihr Einflussauf die GottesbeziehungDurch Untersuchungen von Gottesbildern in verschiedentlichenAlters-, Bildungs- und Sozialumfelderntraten einige bemerkenswerte Unterschiedezu Tage. Beispielsweise bleibt die anthropomorpheDarstellung Gottes bei nicht-religiös-erzogenen Kindernwesentlich länger vorhanden als bei religiössozialisiertenKindern. Es zeigte sich auch, dassdie Fortführung dieses Kinderglaubens im späterenVerlauf den Wandel zu einem reflektierten Gottesbildbehindern wird und es meist zu einer Ablehnung10


Gottes kommt. Auch die Vorstellung Gottes in Bezugauf die Genderthematik zeigt, dass Mädchenund Jungen Gott anders wahrnehmen. Jungen undMänner legen in der Darstellung Gottes Wert aufAttribute wie Allwissenheit und Macht. Sie betonendie pragmatische Seite Gottes und gehen deshalbvon einem aktiven und eingreifenden Gott aus. ImZuge dessen gelingt es dem männlichen Geschlechtleichter, Rationalität mit Religiosität und Wissenschaftmit Theologie zu verbinden. Mädchen undFrauen hingegen erleben Gott auf intuitivere Weiseund stehen deshalb in einer persönlichen, emotionalbehafteten Verbindung mit ihm. Sie denken Gottpassiver und erkennen ihn innerhalb von Musik,Kunst und Natur. Ihr Verhältnis zu Gott gleichtdem einer Partnerschaft oder Freundschaft und istdeshalb weniger objektiv und rational als das derMänner. Dafür gelingt Frauen viel eher eine androgyneVorstellung von Gott. Mit Sicherheit spielendie vorgelebten Geschlechterrollen innerhalb vonFamilie und Gesellschaft bei diesen unterschiedlichenSichtweisen eine große Rolle. Doch auch inder patriarchal geprägten Bibel findet sich hauptsächlicheine männliche Redeweise von Gott. Zwarwerden viele männliche Symbole und Sinnbilderdurch weibliche Attribute wie Fürsorglichkeit oderBarmherzigkeit ergänzt, doch sie bleiben untergeordneteNuancen eines männlichen Gottesbildes.Auch die Trinität bestehend aus Vater, Sohn undHeiligem Geist ist maskulin. Wir begegnen in derBibel also Symbolsystemen bei denen das Männlicheund das Weibliche sich nicht die Waage halten.Oftmals steht das Maskuline sogar für die Norm unddas Feminine wird entweder darunter subsumiertoder als das Andere, die Abweichung von der Normalitätausgewiesen. Die Bibel bietet als Folge dessenkaum Identifikationsmöglichkeiten für Mädchenund Frauen, da die Geschlechterdifferenz unüberwindbarscheint. Es bleibt eine Distanz zwischenGott und dem weiblichen Geschlecht, es kommt zurAusgrenzung. Gott wirkt fremd. Die Betonung desMännlichen kann im Zweifelsfall sogar dazu führen,dass Frauen ihre Geschlechtlichkeit als ein Defizitoder einen Fehler empfinden.Es hat sich im Verlauf dieses Essays gezeigt, dassGottesbilder durch eine Vielzahl von Einflüssenentstehen, die teilweise nicht in der Kontrolle desMenschen liegen. Neben dem sozialen Umfeld, denengsten Bezugspersonen, der Rezeption der Bibelund der Bildung hat auch das Unterbewusstsein desMenschen Anteil an der Entwicklung von Gottesbildern.Unsere Vorstellungen sind oft das Produkt vonsogenannten Projektionen, d. h. Auswüchsen derPsyche, Wünschen und Träumen. Ein genauerer Blickauf die Funktion und die Herkunft des eigenen Gottesbildeskann deshalb sehr lohnend sein. UnsereDenkweise von Gott hat über das Unterbewusstseinnämlich wesentlichen Einfluss auf die Etablierungvon Werten und Normen, die wir wiederum anAndere weitergeben. Gottesbilder sind in der Lage,die Wahrnehmung des Menschen zu steuern unddamit auch das Handeln und Denken zu lenken. Siekönnen dadurch einschränken und Angst machen,manchmal richtig gehend krank machen. Dies istjedoch sicherlich nicht die Absicht Gottes, denn erfordert immer das Leben. Wenn also der Gedankean Gott Unwohlsein, Unruhe oder Beklemmungauslöst und Angst, das Gefühl von Beobachtungoder Druck entstehen, dann sind das Anzeichen fürein negatives Gottesbild. Die Abhängigkeit von Gottwird dann nicht als lebensspendend sondern alsEinengung empfunden. Beispiele für derart negativeGottesbilder sind der strafende Richtergott, derBuchhalter- und Gesetzesgott oder der überforderndeLeistungsgott.Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Gottesbildist nicht nur in theologischer, sondern auch inpsychologischer Hinsicht von Nöten. Gottesbild undSelbstbild stehen in enger Korrelation zueinanderund beeinflussen sich gegenseitig. Das geschieht<strong>zum</strong> einen über das Prinzip der Ebenbildlichkeitund <strong>zum</strong> anderen über die Beziehung zwischenGott und dem Menschen. Die Vorstellung einesLeistungsgottes kann beispielsweise bewirken,dass der Mensch als sein Ebenbild sich umso mehr11


gefordert fühlt, perfekt sein zu müssen und dabeizugleich merkt, dass er diesem Anspruch nie wirdgenügen können. Daraus entstehen unweigerlichSchuldgefühle und eine Negativspirale bildet sichaus. Wird Gott mit einem Elternteil gleichgesetzt,hat die Beziehungsebene Einfluss auf das Selbstbild.Wenn ein Mensch sich nur geliebt fühlte, soferner sich angepasst verhielt, so wird er Gott als denGesetzesgott erleben. Die Vorstellung, dass Gottden Menschen aber bedingungslos und ohne jedeVoraussetzung liebt und annimmt, ist für diesenMenschen unbegreiflich.Für eine gesunde und fruchtbare Gottesbeziehungund ein konstruktives Selbstbild ist es deshalbwichtig Ursache und Funktion der eigenen unheilvollenGottesvorstellungen zu erkunden und ihnenentgegenzuwirken. Ein Gottesbild kann auch vermeintlicherSchutz davor sein, sich nicht ganz aufGott einzulassen. Die Abhängigkeit von ihm wird alsnegativ empfunden, Gott soll auf Distanz bleibenund nicht zu viel Einfluss gewinnen. Auch hinterdieser Einstellung verbergen sich ein destruktivesGottes- und Selbstbild. Es ist hilfreich, dann dieBibel als objektivierende Größe hinzu zu ziehen,die den dämonischen Vorstel-lungen heilendeBilder gegenüberstellen kann und von Gott sprichtohne die Trübung der Sicht durch eigene Erlebnisse.Solch heilsame Bilder sind beispielsweise dieEbenbildlichkeit Gottes, durch die dem MenschenWürde und Wert verliehen und ein Grundvertrauenzurückgegeben wird. Für einsame oder missbrauchteMenschen kann das Bild von Gott als dem guten Hirtzu einem Schlüssel für eine positivere Gottesbeziehungwerden. Zur Verarbeitung der Vergangenheitund als Weg zu Versöhnung mit sich selbst undAnderen begegnet Gott als der Barmherzige, der Mit-Leidende. Die bewusste Zerlegung des bisherigenGottesbildes in seine fragmentarischen Einzelteileund die Ergänzung oder Ersetzung durch neueErkenntnisse und Offenbarungen ermöglicht danndas allmähliche Heilwerden des Menschen. KlausDouglass beschreibt auch das Prinzip des Vakuums:Manchmal muss ein altes Gottesbild als völlig falscherkannt und zurückgewiesen werden, damit derMensch ganz leer von Vorstellungen ist. Erst dannist Platz für ein neues Gottesbild, das förmlich indas Vakuum gesaugt wird. Gott wird sich zeigen alsder, der er wirklich ist.In diesem manchmal schmerzhaften und langwierigenProzess könnten zwei Gebete von MagnusMalm stützen:Gott –Nicht als Abbild der zersprengten Ideale der Welt,sondern als das schlichte Ebenbild Deines WesensNicht so, wie meine Umgebung mich sieht,sondern wie Du mich erschaffen hastNicht wie das Bild meiner Eltern von mir,sondern wie Du mich von Ewigkeit siehstNicht so, wie ich selber gerne wäre,sondern wie Du weißt, dass ich bin– lass mich ohne Furcht nach vorne tretenmit all dem, was ich binvor alles, was Du bistund in Deiner Liebe bleiben.Gott –Nicht so, wie der Zeitgeist Dich machen will,sondern wie Deine Kirche zu allen Zeiten Dichbekannt hatNicht so, wie ich in meiner Ichbezogenheit Dichgerne hätte, sondern so, wie Du Dich in DeinemWort offenbart hastNicht so, wie meine Angst mir Dich in meinendunkelsten Stunden vormalt, sondern wie Du Dichin Deinem Sohn gezeigt hast– tritt hinein in meine Begrenzungen und erleuchtemein ganzes Sein mit Deiner göttlichen Gegenwart.7. FazitDie Art und Weise, wie wir Gott denken und fühlendrückt sich unweigerlich in unserer Sprache, unserer12


Beispielwelt, unseren Zeugnisgeschichten, unserenGesten und Wertungen aus. Das bedeutet, wenn wirvon Gott reden, transportieren wir unweigerlich unserpersönliches Gottesbild. In der Zusammenarbeitmit Kindern verlangt diese Erkenntnis von uns dieÜbernahme von Verantwortung: Kinder sind formbarund auf der Suche nach Antworten. Sie lernen vorallem durch Nachahmung und Identifikation mitVorbildern (Menschen, zu denen sie eine hohe emotionaleBindung haben). Das bedeutet, sie eignensich unsere Sichtweisen an und projizieren unsereEigenschaften auf Gott. Wer Kindern also ein positives,lebenstaugliches Gottesbild vermitteln will, dasauch in Krisen Bestand hat, der sollte sich zunächstmit dem eigenen Gottesbild auseinandersetzenund sich den eigenen Ängsten stellen. Auf dieseWeise wird man sensibilisiert für den Umgang mitKindern und kann auf ihre Bedürfnisse eingehen.Und über allem Mühen und Scheitern bleibt die Gewissheitbestehen, dass Gott sich in der Beziehung<strong>zum</strong> Menschen offenbart und so selbst aufzeigt,wie er ist und wie er verstanden werden möchte.Dass dabei seine bedingungslose Liebe zu jedemMenschen über alles hinaus Bestand hat, dessenbin ich mir sicher.Literaturempfehlungen:© Nadine Karrenbauer– Karl Frielingsdorf: Dämonische Gottesbilder – IhreEntstehung, Entlarvung und Überwindung– Magnus Malm: Gottes Helden sehen weiter – Wiefalsche Bilder uns beherrschen– Klaus Douglass: Glaube hat Gründe – Wie ich einelebendige Beziehung zu Gott findeVorbereitung GottesdienstHallo Gott!So viele Namen – so viele Bildervon ihmInhalt / VorwortZitat von J.W. Goethe:„Der Eigenname eines Menschen ist nicht etwawie ein Mantel, der bloß um ihn her hängt und andem man allenfalls noch zupfen und zerren kann,sondern ein vollkommen passendes Kleid, ja wiedie Haut selbst über und über angewachsen, andem man nicht schaben und schinden darf, ohneihn selbst zu verletzen.“„Gott ist wie...“ – einige Bilder von Kindern gemalt.Wir alle haben Namen und wollen gerne mitdiesen auch Angesprochen werden. Wir alle habengute, schöne und vielleicht auch schlechte13


Erfahrungen mit unseren Namen gemacht. Vielleichtmögen wir unseren Namen – vielleicht fragen wiruns schon die ganze Zeit, was sich unserer Elternbei diesem Namen gedacht haben.Spätestens, wenn wir für das eigene Kind einen Namenaussuchen merken wir, wie schwierig das seinkann, jemandem mit der Namensgebung auch etwasweiter zu geben (traditionelle Familien-Namen;den Namen eines verstorbenen Familienmitgliedestragen. ...)Immer wieder fließt auch die Bedeutung einesNamens in die Namensgebung mit ein. Hat die Bedeutungmeines Namens Einfluss auf mein Leben?!Namen schaffen Erinnerungen – Namen engenauch ein. Bestimmte Namen verbindet man mitbestimmten Gesichtern, Erinnerungen. Das kannzur Festlegung führen.Namen haben Bedeutungen – sind bedeutungsvoll.Da steckt viel drin, was uns Vorbild sein kann.Mit Namen verbinden wir etwas – Personen, Situationen,Ereignisse.Eltern suchen für ihre Kinder Namen aus, auch umihnen etwas mitzugeben.Namenlose werden leichter vergessen.Mit Gottes Namen verbinden wir viele Eigenschaften– Gottes Namen umschreiben viele Eigenschaften.„Gott ist wie...“ – einige Bilder von Kindern gemalt.Das Märchen von Rumpelstilzchen weißt uns daraufhin, dass wer den Namen kennt, auch Macht überdiese Person hat.Namen sagen etwas über die Person aus. Das istein beliebtes Stilmittel in biblischen Erzählungen(z. B. Rut-Geschichte oder Kain und Abel - Abel –Windhauch)...Zur Vorbereitung des Gottesdienstes können imMitarbeiterkreis folgenden Fragen gestellt werden:Mein Name:Weiß ich die Bedeutung meines Namens?Wie zufrieden bin ich mit meinem NamenGibt es eine Geschichte zu meinem Namen; wie binich zu meinem Namen gekommen?Wie geht es mir mit meinem Familiennamen?Gut, dass wir einen Namen haben, sonst könnten wiruns nicht ansprechen und würden uns verwechseln.Mit den Namen kennzeichnen wir einander – wirdauch klar, woher wir kommen, wer zu unserer Familiedazugehört.Wir rufen uns bei unseren Namen – sind ansprechbarund können ansprechen.14


GottesdienstablaufMusik <strong>zum</strong> BeginnEingangswort:Im Namen Gottes, der wie eine Mutter und ein Vateruns liebt, im Namen des Sohnes, der unser Freundist, im Namen des Heiligen Geistes, der uns Kraftund Mut gibt, feiern wir diesen Gottesdienst. AmenIch habe dich bei deinem Namen gerufen, du bistmein. (Jes 43,1)Gemeindelied:Lob, Anbetung, Ruhm und Ehre (Gesangbuch EM 34)Hinführung <strong>zum</strong> Thema:Ist euch das vorhin aufgefallen? Wir haben denGottesdienst mit den Worten: „Im Namen Gottes“eröffnet. Aber was bedeutet das denn? Kennt ihrNamen Gottes? Und was bedeuten sie?Wenn wir in Gottes Namen den Gottesdienst feiern,dann bedeutet das, dass Gott da ist und wir – dasgenügt.Ein paar „Namen“ Gottes haben wir euch heutemitgebracht – darüber wollen wir miteinandernachdenken.Aktion:Namen / Eigenschaften Gottes raten (ähnlich wieDalli-Klick per PowerPoint-Präsentation oder mitBildern, die zur Raumdekoration aufgehängt sind.)Vielleicht wissen ja die Erwachsenen die entsprechendenBibelstellen dazu?Gemeindelied:Bist du ein Haus aus dicken SteinenWechsellesungPsalm 16 nachempfunden, in vereinfachter Sprache:A: Behüte mich, Gott! Bei dir suche ich Zuflucht.E: Ich sage zu dir: Du bist mein Glück. Das Beste,was ich habe.A: Behüte mich, Gott! Bei dir suche ich Zuflucht.E: Aber es gibt auch Menschen, die nicht mit dirreden. Sie sind nicht mit dir befreundet. Sie sollenmir nicht als Vorbild dienen.A: Behüte mich, Gott! Bei dir suche ich Zuflucht.E: Du bist bei mir am Tag und in der Nacht. Deshalbkann ich ganz ruhig sein.A: Behüte mich, Gott! Bei dir suche ich Zuflucht.E: Ich bin fröhlich, denn ich bin für dich wichtig.Du zeigst mir den Weg <strong>zum</strong> Leben. Bei dir finde ichFreude und immerwährendes Glück.A: Behüte mich, Gott! Bei dir suche ich Zuflucht.Gebet:Gott, wir sprechen dich mit unterschiedlichenNamen an.Du bist wie eine Quelle mit frischem Wasser.Du bist wie eine Burg, die uns schützt.Du bist wie das Licht im Dunkel.Du bist uns nahe & dann auch wieder so weit weg.Du bist wie ein Geheimnis. Und dann bist du unswieder nahe, wie ein Freund, eine Freundin.Du sagst, dass du immer da bist, egal ob wir dichspüren oder auch nicht.Du bist da. Das ist gut so.AmenGemeindelied:Du bist der ICH-BIN-DAAuslegende Gedanken zu dem Bibeltext:2Mose 3,1-1415


(Schön wäre es, wenn die Geschichte aus einer Kinderbibelgelesen würde. Mein persönlicher Favoritan dieser Stelle: Rainer Oberthür: Die Bibel für Kinderund alle im Haus; Kösel-Verlag 5. Aufl. 2007)Gemeindelied:Du bist der einzig wahre Gott (TOP 26/1)Aktion:entweder es werden Namensbänder mit der Aufschrift:„Ich-bin-da! Gott“ verteilt / hergestelltOder Glasfasettensteine verteilt als Symbol für GottesAnwesenheit und seine vielen Namen. (Licht brichtsich in den Steinen und wird als Regenbogen insZimmer geworfen, viele Fasetten von Gott)Fürbitten-Gebet mit Vaterunser:Gott, du sagt zu uns: Ich bin da. Darauf vertrauen wir.Wir bitten dich, sei da, wenn wir traurig sind unduns einsam fühlen.Wir bitten dich, sei da, wenn wir mutlos sind.Wir bitten dich, sei da, wo Menschen hoffnungslossind.Wir bitten dich, sei da, wenn wir wütend sind.Wir bitten dich, sei da,...(hier können noch ganz konkrete Gebetsanliegender Gemeinde eingefügt werden)Zeit der Gemeinschaft / MitteilungenGemeindelied:Bewahre uns Gott, behüte uns Gott(Gesangbuch EM 488)Segen:Geht in diesen Tag und in die vor euch liegendenTage mit der Gewissheit, dass Gott mit euch ist.Gott segne dich und behüte dich....Gemeinde:AmenMusik <strong>zum</strong> Ausgang16


Weitere BausteineLieder:Stellst unsere Füße Gott auf weitem RaumBist du ein Haus aus dicken SteinenDu bist der einzig wahre Gott TOP 26/1Bewahre uns Gott, behüte uns GottIch bin der ich bin da(müssen noch Rechte eingeholt werden)Gott kann man nicht malen(Das Kindergesangbuch, Claudius-Verlag)Wie groß, wir groß, wie groß ist Gottes Liebe(Gesangbuch EM 50)Gebete:eigene Gebete formulierenAktionen:Gott ist schillernd wie ein Faettenstein –es gibt viele Seiten an ihm zu entdecken.GottesbildermemoryGottesbilder als RaumdekoGottesnamen –Dalli klick – Bilder von Gott – Gott ist wie...(kann auf der ZK-KW-Seite runtergelassen werden)Videos:God is a DJ (Spin) – A Miraculous DJ Moviewww.youtube.com/watch?v=K942zo_QTkIeher etwas für Teens!e-water: www.e-water.net(z. B. der Clip über den guten Hirten)radio m: Sag mal Pastor:17

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