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15 - DER NACHBAR

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Eine immer wichtigere Rolle spielt der Aspekt Barrierefreiheit. So<br />

werden in Erdgeschosswohnungen bevorzugt Duschen anstatt<br />

Wannen eingebaut. „Die Nachfrage nach altersgerechtem und<br />

barrierefreiem Wohnraum ist sprunghaft gestiegen“, hat BWG-<br />

Geschäftsführer Michael Wieduwilt festgestellt. Kein Wunder,<br />

betrachtet man die demogra� sche Entwicklung, die um den Salzlandkreis<br />

keinen Bogen macht. Nicht nur durchs Bad will der ältere<br />

oder behinderte Mensch absatzlos rollen, auch vom Treppenhaus in<br />

den Flur und auf den Balkon. Trotz rund 13 Prozent Leerstand: Für<br />

barrierefreie Wohnungen existieren Wartelisten.<br />

„Schwellenfrei bei Komplettsanierung“ lautet deshalb ein Motto<br />

der BWG. „Schwellenfrei ja, behindertengerechte Wohnungen<br />

können wir allerdings nicht auf Vorrat schaffen“, warnt Wieduwilt.<br />

Gerade hier besteht die Gefahr, dass diese wegen des individuellen<br />

Zuschnitts nach Fertigstellung nicht vermietbar sind. Das würde<br />

niemandem nützen.<br />

Fakt ist: Barrierefreier Umbau kostet mehr Geld.<br />

Immerhin werden die Wohnungen dadurch<br />

in einen Zustand versetzt, der dem Mieter<br />

ein Bleiben gestattet, auch wenn sich seine<br />

Lebenslage plötzlich ändert. Im Alter selbstbestimmt<br />

in vertrauter Umgebung zu leben<br />

– dieser Wunsch steht auf der Prioritätsliste<br />

der Deutschen ganz oben.<br />

Sanierte Altbauten mit Garten sind dabei<br />

besonders gefragt. Gerade junge Familien<br />

bevorzugen diese Immobilienart. Eine hohe<br />

Nachfrage ist deshalb im Gebiet um die<br />

Antoinettenstraße, aber auch in den saalenahen<br />

Lagen zu verzeichnen.<br />

Bei der jungen Generation verliert die<br />

Platte an Ansehen. Bereits jetzt gibt es<br />

in Plattenbauten Leerstand – vor allem<br />

in den obersten zwei Etagen. Um diesen<br />

Bereich wieder attraktiver zu machen,<br />

plant man gegenwärtig den Anbau von<br />

Aufzügen. Studenten werden ebenfalls als<br />

„Obermieter“ umworben, denn Leerstand<br />

ist teurer als geringe Mieten.<br />

5 Der Nachbar 4|2011<br />

Barrierearm: Der Geschossbau im Gnetscher Weg wurde seniorengerecht<br />

rekonstruiert, besitzt einen Aufzug und einen Rollatorabstellraum. Auch die<br />

Wohnungsgrößen entsprechen den Wünschen älterer Mieter. An einen Vollwärmeschutz<br />

wurde ebenfalls gedacht.<br />

Auch Wohnungen in neu errichteten Gebäuden sind stark<br />

gefragt. Mittlere und kleinere Größen gehen weg wie<br />

warme Semmeln. Mehr Single-Haushalte und Ein-Kind-<br />

Familien sorgen für diesen Trend. „Aber kleine Wohnungen<br />

sind im Laufe der Zeit größer geworden“, relativiert<br />

Lutz Jacobi. „50 Quadratmeter hielt man noch Ende der<br />

1980er Jahre für zwei Leute angemessen. Heute braucht<br />

man schon 70 Quadratmeter zum Wohlfühlen“.<br />

(wird in Ausgabe 1/12 fortgesetzt)<br />

Wie stellen Sie sich Ihre Wohnung der Zukunft vor?<br />

Was ist für Sie wichtig?<br />

Schreiben Sie uns:<br />

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