4 - Verwaltung - Universität zu Köln

mündige Bürger
dem Rechtsstaat Bundesrepublik
Deutschland, bleibe es, so Dr.
Neyses, bei allen demokratischen
Errungenschaften eine Daueraufgabe,
die bestehenden Strukturen
und das eigene Tun immer wieder
kritisch zu hinterfragen. „Denn
Demokratien sind keine statischen
Gebilde, sondern Prozesse, die
immer wieder gelebt werden müssen
und bei denen auch Mängel im
System, wie zum Beispiel die oft
beklagte Distanz zwischen Bürger
und Politik und der Wunsch nach
mehr Transparenz, thematisiert
werden sollten“, so der Kanzler.
Literalität ist wichtig für
die Demokratie
Nach dem Grußwort des Dekans
der Humanwissenschaftlichen
Fakultät, Professor Hans-Joachim
Roth, wandte sich die Diskussion
den zentralen Begriffen der
Literalität und der Partizipation
zu. Literalität heißt das Beherrschen
grundlegender Lese- und
Schreibkompetenzen. Sie ist
damit die Minimalbedingung
wirksamer und gleichberechtigter
Teilhabe an gesellschaftlichen
Prozessen. „In diesem Begriff sind
all die Möglichkeiten verborgen,
die jemand hat, der nicht nur auf
die Erzählungen von anderen
angewiesen ist, sondern sich zu
Hause hinsetzen und Ansprüche
prüfen kann“, erklärt Professor
Klaus Künzel, der Organisator der
Tagung. Der Bildungswissenschaftler
ist Experte auf dem Gebiet
der Analphabetismusforschung.
Partizipation an Politik heißt für
den Wissenschaftler nicht nur
die Möglichkeit, an einer Wahl
teilzunehmen. Wir müssen die
Menschen in den Stand versetzen,
sich nicht nur über Hörensagen
zu informieren. Wenn sie sich
selber politisch emanzipieren
wollen, dann geht das nicht ohne
schriftsprachliche Schlüsselkompetenzen.“
http://demokratie-stiftung-koeln.de
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