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<strong>Vereinigung</strong><strong>der</strong> <strong>Bayerischen</strong> Chirurgen e.V.<strong>Mitteilungen</strong>1/2007 I/<strong>2009</strong>1VBC-Mitteilung_2008.indd 115.01.2008 8:48:50 Uhr


Kongressbericht85. Jahrestagung <strong>der</strong> <strong>Vereinigung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bayerischen</strong> Chirurgen16. – 18.07.2008 Traunstein – Gut IsingBei <strong>der</strong> 85. Jahrestagung <strong>der</strong> <strong>Bayerischen</strong> Chirurgenwaren 800 Teilnehmer registriert. Die Tagungwurde von 202 Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> <strong>Bayerischen</strong>Chirurgenvereinigung besucht. Es war eine guteStimmung und Atmosphäre zu verzeichnen. Derchirurgische Nachwuchs war zahlenmäßig gutvertreten. Die wissenschaftlichen Sitzungen warendurchwegs gut besucht.Bei den Workshops mit 2 GefäßchirurgischenKursen, 2 Traumakursen, 1 Laparoskopiekursund 1 Viszeralchirurgischen Kurs waren insgesamt59 Teilnehmer zu verzeichnen. Die niedrigeKursgebühr mit 10,- ¡ pro Kurs hat sich dabeibewährt.PflegesymposiumDas durch die Pflegedirektion Traunstein organisiertePflegesymposium war mit 103 Teilnehmerngut besucht. Das Pflegesymposium ist bereitsseit Jahren ein fester Bestandteil <strong>der</strong> Tagung.Seminar PhysiotherapieDas über die Physiotherapieschule Zimmermannin Traunstein organisierte Seminar zeigte einengroßen Anklang. Es waren 98 Teilnehmer an diesemTag anwesend. Eine Reihe von wichtigenThemen wurden gemeinsam von den BerufsgruppenPhysiotherapeuten und Chirurgen diskutiert.Der Erfolg dieser erstmals durchgeführten Veranstaltungkönnte als Anlass zum Einbau eines entsprechendenPhysiotherapieseminars für weitereJahrestagungen dienen.Eine Anmeldeübersicht sowie eine Bundeslandstatistikund Län<strong>der</strong>statistik ist im Anhangbeigefügt.IndustrieausstellungFür die Industrieausstellung konnten insgesamt53 Firmen gewonnen werden. Die Bewirtung <strong>der</strong>Kongressteilnehmer in <strong>der</strong> Industrieausstellungwurde erstmals durch die <strong>Vereinigung</strong> selbstübernommen. Das zentral in den beiden Hallen<strong>der</strong> Industrieausstellung angebotene Cateringwurde gut angenommen. Die ausstellenden Firmenzeigten sich bezüglich dieses Vorgehenspositiv. Das erstmals durchgeführte Konzept kannempfohlen werden und wird meines Wissensauch bei regionalen Kongressen eingesetzt.Ehrungen und PreiseBei <strong>der</strong> 85. Jahrestagung wurde folgen<strong>der</strong> verstorbenerMitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Bayerischen</strong> Chirurgenvereinigunggedacht:Prof. Dr. Martin Allgöwer, SchweizProf. Dr. Franz BaumgartlProf. Dr. Dr. h. c. Gert CarstensenProf. Dr. Waldemar HeckerDr. Klaus-Jürgen JansenProf. Dr. Leo KoslowskiProf. Dr. Klaus SchäferDr. Heinrich SchönherrProf. Dr. Jörg VollmarEhrenmitgliedschaftDie Ehrenmitgliedschaft <strong>der</strong> <strong>Vereinigung</strong> BayerischerChirurgen wurde Herrn Prof. Dr. Bühren,Direktor <strong>der</strong> BG-Unfallklinik in Murnau, für seinewertvollen Verdienste in <strong>der</strong> aktiven Gestaltungund Weiterentwicklung unserer <strong>Vereinigung</strong> verliehen.Die Anerkennung begründet sich zudemauf seinen vorbildlichen Einsatz im Zusammenhangmit <strong>der</strong> Strukturierung <strong>der</strong> chirurgischenWeiterbildung, <strong>der</strong> Entwicklung chirurgischerInstrumente und standardisierten Operationsverfahrensowie <strong>der</strong> Etablierung einer effizientenTraumaversorgung. Seine Ideen wurden als geistigeGrundlagen eingesetzt und verwirklicht.Max Lebsche-MedailleHerrn Dr. Johann-Wilhelm Weidringer, Geschäftsführen<strong>der</strong>Arzt <strong>der</strong> <strong>Bayerischen</strong> LandesärztekammerMünchen, wurde die Max Lebsche-Medaille<strong>der</strong> <strong>Vereinigung</strong> Bayerischer Chirurgen für seinebeson<strong>der</strong>en Verdienste in <strong>der</strong> Strukturierung undKoordination <strong>der</strong> ärztlichen Fort- und Weiterbildungund für seine stetige Unterstützung <strong>der</strong> <strong>Bayerischen</strong>Chirurgen hinsichtlich ärztlicher Führung,Risiko- und Qualitätsmanagement sowie<strong>der</strong> Organisation <strong>der</strong> Ausbildung im Rettungsdienstverliehen. In Dankbarkeit und Verbundenheitsetzt die Bayerische Chirurgenvereinigungdarauf, weiterhin auf seine wertvollen Dienstezurückgreifen zu können.Johann Nepomuk von Nussbaum-PreisHerrn Dr. Ingo Klein aus Würzburg wurde für seineArbeit „Complete differentiation of CD8 + T cellsactivated locally within the transplanted liver“ <strong>der</strong>2


Kongressbericht85. Jahrestagung <strong>der</strong> <strong>Vereinigung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bayerischen</strong> Chirurgen16. – 18.07.2008 Traunstein – Gut IsingJohann Nepomuk von Nussbaum-Preis <strong>der</strong> <strong>Vereinigung</strong>Bayerischer Chirurgen verliehen.Otto Goetze-PreisHerrn Dr. Arne Wilharm aus Jena wurde für seineArbeit „Winkelstabile Implantate zur Versorgungvon komplexen proximalen Humerusfrakturen –ein biomechanischer Quantensprung?“ <strong>der</strong> OttoGoetze-Preis verliehen.Preise für Fallvorstellungen1. PreisFrau Dr. Vera Schellerer, Erlangen, für „PerforiertesZökumkarzinom als seltene Ursacheeiner inkarzerierten Skrotalhernie“Frau Dr. Tonja Jeiter, Augsburg, für „Die Inkarzerationdes Appendix als seltene Erstmanifestationeiner rechtsseitigen Leisten- o<strong>der</strong>Schenkelhernie“2. PreisHerr Thomas Raml, Altötting, für „Therapiedes Mesenterialinfarktes in Kombination miteinem Niereninfarkt, trotz Thrombozytenaggregationshemmung,bei einer Patientin mitgeneralisierter Arteriosklerose“Herr Günther Sandmann, München, für „EinPlasmozytom mit intraspinaler Metastasierungals seltene Differenzialdiagnose zur Interkostalneuralgie“AbrechnungDie Gesamtabrechnung für die 85. Jahrestagungzeigt ein erfreuliches Ergebnis. Der Erlös aus <strong>der</strong>Rechtspacht wird dazu beitragen, dass die <strong>Vereinigung</strong>bei unverän<strong>der</strong>t günstiger Beitragsgestaltungweiter ihre Aufgaben erfüllen kann, wasinsbeson<strong>der</strong>e die Nachwuchsför<strong>der</strong>ung durchPreis- und Stipendienvergaben betrifft.In diesem Zusammenhang möchte ich mich fürdie stets kompetente Unterstützung <strong>der</strong> KongressorganisationMCN unter <strong>der</strong> Leitung vonFrau Schwarz bedanken. Es war ein reibungsloserAblauf gegeben. Die stets freundliche Artund ständige Hilfsbereitschaft des Teams umFrau Schwarz trug wesentlich zum Gelingen <strong>der</strong>Vorbereitung und Durchführung <strong>der</strong> Jahrestagungbei.Nicht zuletzt möchte ich mich bei Frau Kurzweilfür Ihre tatkräftige Mithilfe in <strong>der</strong> Organisation undDurchführung <strong>der</strong> Jahrestagung bedanken. Siewar stets zur Bewältigung aller - auch lästigen -Fragen ansprechbar.Prof. Dr. med. R. Ketterl1. Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Vereinigung</strong> Bayerischer ChirurgenPosterpreis 1. PostersitzungDr. Ivan Ischenko, München, „Chemo therapieresistenz bei Pankreaskarzinomen und diepotenzielle Rolle <strong>der</strong> Tumorstammzellen“Posterpreis 2. PostersitzungDr. Stefan Deiler, München, „Indikationen undtherapeutische Möglichkeiten <strong>der</strong> Handgelenksarthroskopiebei unklaren Handgelenksschmerzen“3


Protokoll <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung anlässlich <strong>der</strong>85. Tagung <strong>der</strong> <strong>Vereinigung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bayerischen</strong> Chirurgen e.V.Datum: Mittwoch 16. Juli 200816:00 bis 17:00 UhrOrt: Hotel Gut Ising, Kirchberg 3,8339 Chieming-Ising, Raum Georg IITagesordnung:Er informiert eingehend über den Kongressablauf.Mit seinen Mitarbeitern und in guter Kooperationmit MCN habe er sich bemüht, in dem beson<strong>der</strong>enAmbiente von Gut Ising beste Voraussetzungenzu schaffen. Die Budgetplanung lässtein positives Rechtspachtergebnis erwarten. Dasneue Industriekonzept mit limitiert vorgegebenerAusstellungsfläche und zentraler Bewirtung solltesich bewähren.TOP 1)TOP 2)TOP 3)TOP 4)TOP 5)TOP 6)Bericht des VorsitzendenWahlen2. Stellvertreten<strong>der</strong> Vorsitzen<strong>der</strong>(Vorsitzen<strong>der</strong> für das Jahr 2010)Bericht des Schriftführers undKassenwartsa) Mitglie<strong>der</strong>standb) Aufnahme von Neumitglie<strong>der</strong>nc) Kassenbericht(Einnahmen-Ausgaben 2007)d) Bilanz 1.1. bis 30.6. 2008 undBudgetplanungBericht <strong>der</strong> Kassenprüfer und Entlastungdes VorstandsErgebnisse <strong>der</strong> externen Qualitätssicherungin Bayern (Prof. Hermanek)VerschiedenesTOP 2) Wahl:Vom Ausschuss <strong>der</strong> <strong>Vereinigung</strong> war den Mitglie<strong>der</strong>nsatzungsgemäß ein Wahlvorschlag für dieWahl des 2. Vorsitzenden (damit Vorsitzen<strong>der</strong>für das Jahr 2010) bekannt gegeben worden.Zur Wahl wird vorgeschlagen Herr Prof. Dr. med.Christoph-Thomas Germer, Direktor <strong>der</strong> ChirurgischenUniversitätsklinik Würzburg. Prof. Germerist anwesend.Herr Prof. Dr. Herbert Welsch, München, übernimmtmit Einverständnis <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> dieWahlleitung.Herr Prof. Dr. Germer wird in geheimer Wahl mit33 Ja-Stimmen bei 1 Nein-Stimme und 1 Enthaltunggewählt. Mit herzlichem Dank für das Vertrauennimmt er die Wahl an.TOP1) Bericht des Vorsitzenden:Der Vorsitzende Prof. Ketterl eröffnet die Mitglie<strong>der</strong>versammlungund stellt bei 35 anwesendenMitglie<strong>der</strong>n satzungsgemäße Beschlussfähigkeitfest. Die Einladung erfolgte fristgerecht über die<strong>Mitteilungen</strong> II/08. Es bestehen keine Einwändegegen die Tagesordnung bzw. Wünsche auf Ergänzung.Der Vorsitzende gibt einen Überblick über seineKongressplanung und den Ablauf des wissenschaftlichensowie des Rahmenprogramms. Fürden Kongress unter dem Leitthema „Spitzenchirurgiefür alle? Chirurgie im Spannungsfeldzwischen Anspruch und Realität“ sind 516 Anmeldungeneingegangen. Die chirurgischenKurse sind mit jeweils etwa 10 Teilnehmern gutgebucht. Zu <strong>der</strong> Veranstaltung für Physiotherapeutenam Donnerstag sind 120 Teilnehmer angemeldet.Top 3) Bericht des Schriftführers undKassenwart:Die <strong>Vereinigung</strong> hatte zum 31.12. 2007 834 Mitglie<strong>der</strong>(gegenüber 2006 +10). Davon sind 18Ehrenmitglie<strong>der</strong> und 268 Mitglie<strong>der</strong> im Ruhestand.Der Schriftführer weist auf die in den <strong>Mitteilungen</strong>veröffentlichte Liste <strong>der</strong> Neumitglie<strong>der</strong> mit ihrenBürgen hin. Weitere Anträge werden verlesen.Einwände sind nicht eingegangen bzw. werdennicht vorgebracht. Allen Anträgen ist somit stattgegebenworden.Neuanträge auf Mitgliedschaft, die während desKongresses gestellt werden, werden in den nächsten<strong>Mitteilungen</strong> schriftlich bekannt gegeben.Die finanziellen Verhältnisse <strong>der</strong> <strong>Vereinigung</strong>haben sich durch die Kongressergebnisse <strong>der</strong>Vorjahre stabilisiert. Im Jahr 2007 bestand beiEinnahmen von 31.071,12 € und Ausgaben von36.573,51 ¡ eine Unterdeckung. Der Kontostand4


Protokoll <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung anlässlich <strong>der</strong>85. Tagung <strong>der</strong> <strong>Vereinigung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bayerischen</strong> Chirurgen e.V.zum 31.12.2007 betrug 6.146,99 ¡. Die Preise(Nussbaum-Preis, Goetze-Preis, Poster-Preis,Preise für Fallvorstellungen) können im ausgelobtenUmfang vergeben werden. Der vollständigeJahresabschluss 2007 liegt für interessierteMitglie<strong>der</strong> zur Einsichtnahme im Kongressbüroauf.In <strong>der</strong> aktuellen Einnahmen-Ausgaben-Aufstellung(Stichtag 15.7.2008) stehen Einnahmen von25.450,00 ¡ Ausgaben von 7.058,52 ¡ gegenüber.Bei stabiler Finanzlage <strong>der</strong> <strong>Vereinigung</strong> entsprichtdie Budgetplanung für <strong>2009</strong> im Umfang<strong>der</strong> von 2008. Eine Stipendienvergabe wird <strong>2009</strong>bei entsprechen<strong>der</strong> Zuführung aus dem GerdHegemann-Fond möglich sein.Nachdem keine Fragen zum Kassenbericht bzw.<strong>der</strong> Wunsch nach weiteren Ausführungen bestanden,dankt <strong>der</strong> Vorsitzende dem Schriftführerund leitet über zur Entlastung.TOP 4) Bericht <strong>der</strong> Kassenprüfer undEntlastung des VorstandsDer Jahresabschluss 2007 wurde durch die WirtschaftsprüferinFrau Westermeier, Rosenheim, erstellt.Die Kassenprüfung wurde von den HerrenProf. Dr. Kahle, Bad Kissingen und Herr Prof. Dr.Pratschke, Bad Reichenhall, durchgeführt. HerrPratschke erklärt auf Befragung durch den Vorsitzendenauch in Vertretung von Herrn Kahle, dasssie den Bericht sorgfältig geprüft und ihn ohneEinschränkungen für in Ordnung befunden hätten.Die Mitglie<strong>der</strong>versammlung erteilt danachauf Befragung dem Schriftführer und Kassenwartsowie dem gesamten Vorstand mit 33 Stimmenbei 2 Enthaltungen (Vorsitzen<strong>der</strong> und Schriftführer)Entlastung.TOP 5) Ergebnisse <strong>der</strong> externen Qualitätssicherungin Bayern (Prof. Hermanek)Herr Professor Hermanek, <strong>der</strong> Leiter <strong>der</strong> Geschäftsstelle<strong>der</strong> <strong>Bayerischen</strong> ArbeitsgemeinschaftQualitätssicherung BAQ, München, berichtetzunächst über anstehende strukturelleVerän<strong>der</strong>ungen im Bereich <strong>der</strong> externen Qualitätssicherung.Zur Umsetzung <strong>der</strong> im WSGgetroffenen Neuregelungen wird zukünftig einesogenannte sektorengleiche und -übergreifendeQualitätssicherung durchgeführt werden. Beispielfür eine sektorengleiche Qualitätssicherungstellt die Datenerfassung zum ambulanten Operierendar, hier werden für den stationären undden ambulanten Bereich gleiche Datensätze verwendetund somit gleiche Qualitätsmaßstäbe fürbeide Bereiche gesetzt. Darüber hinausgehendsieht das Konzept <strong>der</strong> sektorenübergreifendenQualitätssicherung die Erfassung von follow-upDaten nach Operationen vor. Angedacht sindhier beispielsweise die Einführung eines Endoprothesenregistersmit Erfassung von Standzeitenfür unterschiedliche Modelle und die Erhebungonkologischer Langzeitergebnisse. DieUmsetzung <strong>der</strong> sektorenübergreifenden Qualitätssicherungstößt nach wie vor auf ungelöstedatenschutzrechtliche Probleme, aktuell wirdauf Bundesebene eine Richtlinie insbeson<strong>der</strong>ezur Umsetzung des § 299 SGB V (sogenannterTelematikparagraf) vorbereitet. Die Richtlinie, diedurch den Gemeinsamen Bundesausschuss erlassenwird, wird sich voraussichtlich auch mit<strong>der</strong> vermehrten Nutzung von Routinedaten (=DRG Abrechnungsdaten) zum Zweck <strong>der</strong> Reduktiondes Dokumentationsaufwandes befassen.Herr Professor Hermanek weist darauf hin,dass Abrechnungsdaten soweit möglich auchbisher für die Berechnung von Qualitätsindikatorengenutzt werden, die Erfahrung habe jedochgezeigt, dass eine ausschließliche Bewertungvon Routinedaten nicht zu einer fairen, risikoadjustiertenQualitätsbeurteilung ausreicht.Die aktuellen, individuellen Ergebnisse zu Qualitätssicherungsmaßnahmenin Bayern können abdem Jahr 2007 jeweils ab <strong>der</strong> zweiten Jahreshälftemonatlich aktualisiert in einem passwortgeschütztenOnlinebereich <strong>der</strong> Website (www.baq-bayern.de) abgerufen werden. Dies ermöglichtzeitnahe Modifikationen von Prozessen inden Krankenhäusern sowie eine frühzeitige Identifikationeneventueller Dokumentationsfehler.Im Weiteren stellt Herr Professor Hermanek dieMengenentwicklung in <strong>der</strong> Knie-Endoprothetikvor dem Hintergrund <strong>der</strong> 2006 eingeführtenMindestmengenregelung von 50 Eingriffen proJahr und Krankenhaus dar. Auch im Jahr 2007erreichen rund 15% <strong>der</strong> 196 Krankenhäuser inBayern, die Knie-TEPs implantieren, die Mindest-5


Protokoll <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung anlässlich <strong>der</strong>85. Tagung <strong>der</strong> <strong>Vereinigung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bayerischen</strong> Chirurgen e.V.menge von 50 nicht. Die Anzahl <strong>der</strong> betroffenenKrankenhäuser ist abnehmend. Erkenntnissedarüber, in wie weit diese Krankenhäuser in denBereich von Übergangsregelungen und Ausnahmetatbeständenentfallen, liegen nicht vor. DerVergleich <strong>der</strong> Leistungszahlen zwischen 2006und 2007 ergibt einen Anstieg <strong>der</strong> Knie-TEP implantierendenHäusern von 182 auf 196 Abteilungen(+7,7%). Bei <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> durchgeführtenEingriffe ergibt sich eine Steigerung von 21.175(2006) auf 23.657 (2007), entsprechend einemAnstieg um 11,7%. In <strong>der</strong> anschließenden kurzenAussprache weist Herr Professor Hohenbergerauf ähnliche Entwicklungen in <strong>der</strong> Viszeralchirurgieam Beispiel <strong>der</strong> Kolonresektion wegen Divertikulitishin.Der Schriftführer ergänzt noch, dass auf Vorschlag<strong>der</strong> Fachgruppe Chirurgie bei <strong>der</strong> BAQjeweils im Rahmen des <strong>Bayerischen</strong> Chirurgenkongresseseine Sitzung zum Umgang mit denDaten aus <strong>der</strong> externen Qualitätssicherung undzu Erfahrungen aus dem strukturierten Dialogstattfinden sollte. Der Vorsitzende für das Jahr<strong>2009</strong>, Herr Prof. Anthuber, habe dies bereits zugesagt.TOP 6) Verschiedenes :Anträge zu diesem Tagesordnungspunkt sindnicht eingegangen.Der Schriftführer berichtet noch kurz über diegeplante Neustrukturierung <strong>der</strong> Weiterbildungsordnung,ein von Herrn Prof. Mutschler und HerrnProf. Jauch konzipiertes, auf mo<strong>der</strong>nen Lehr- undLernformen basierendes Konzept eines Seminarszur Basischirurgie, das erstmal im Oktoberin München stattfinden wird (Hinweis auf ausliegendeFlyer) und aktuelle gesundheitspolitischeEntwicklungen.Der Vorsitzende schließt mit dem Dank an die Anwesendenum 17.00 Uhr die Sitzung.Prof. Dr. Hartwig BauerSchriftführer und Kassenwart6


<strong>Vereinigung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bayerischen</strong> Chirurgen e.V.Der Vorstand (Amtsübernahme lt. Satzung am 1.10. des laufenden Geschäftsjahres) für dasJahr 2008/<strong>2009</strong> besteht aus den Herren:Vorsitzen<strong>der</strong>: Prof.Dr. med. Matthias Anthuber, Augsburg1. Stellv. Vorsitzen<strong>der</strong>: Prof.Dr. med. Rupert Ketterl, Traunstein2. Stellv. Vorsitzen<strong>der</strong>: Prof.Dr. med. Christoph-Thomas Germer, WürzburgSchriftführer und Kassenwart: Prof.Dr. med. Hartwig Bauer, NeuöttingDer Vorstand im abgelaufenen Geschäftsjahr war folgen<strong>der</strong>maßen zusammengesetzt:Vorsitzen<strong>der</strong>: Prof.Dr.med. Rupert Ketterl, Traunstein1. Stellv. Vorsitzen<strong>der</strong>: Prof.Dr. med. Rainer Engemann, Aschaffenburg2. Stellv. Vorsitzen<strong>der</strong>: Prof.Dr. med. Matthias Anthuber, AugsburgSchriftführer und Kassenwart: Prof.Dr. med. Hartwig Bauer, NeuöttingMitglie<strong>der</strong>stand zum 31.12.2008:Ehrenmitglie<strong>der</strong>* 18Mitglie<strong>der</strong> im Ausschuss** 29Mitglie<strong>der</strong> im Ruhestand 268Zahlende Mitglie<strong>der</strong> 564--------------------------------------------------Gesamt-Mitglie<strong>der</strong> 834* wird bis auf 2 nicht mitgezählt, da alle Mitglied sind** wird nicht mitgezähltNeue Mitglie<strong>der</strong>(Bürgen in Klammer):Dr.med. Georg Aumann, Klinik für Allgemein-,Viszeral- und Transplantationschirurgie, KlinikumAugsburg, Stenglinstr. 2, 86156 Augsburg (Geissler/Anthuber)Ulf Andreas Clauer, Oberarzt, Klinik für Allgemein-,Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie,Kreisklinik Altötting, Vinzenz-von-Paul-Str. 10,84503 Altötting (Ro<strong>der</strong>/Wambach)Dr.med. Lutz Hausser, Ltd. Oberarzt, Klinikfür Allgemein- und Viszeralchirurgie, KlinikumImmenstadt, Im Stillen 2, 87509 Immenstadt(Anthuber/Jakob)Dr. Ingo Jürgens, Assistenzarzt, Chirurgische Abteilung,Kreisklinik Mindelheim, Hammerschmiedstr.4, 87719 Mindelheim (Schnackenburg/Wolf)Dr.med. Artur Klaiber, Chefarzt <strong>der</strong> Abteilung fürUnfallchirurgie und Orthopädie, Wie<strong>der</strong>herstellungschirurgie,Sportmedizin, Kreisklinik EbersberggGmbH, 85560 Ebersberg (Ketterl/Zenker)Dr.med. Ingo Klein, Wissenschaftlicher Assistent,Chirurgische Klinik und Poliklinik, UniversitätsklinikumWürzburg, Oberdürrbacher Str. 6,97080 Würzburg (Thiede/Gasser)PD Dr.med. Wolfgang Köstler, Stellv. ÄrztlicherDirektor, Department Orthopädie/Traumatologie,Uniklinik Freiburg, Hugstetter Str. 55,79106 Freiburg (Ketterl/Bühren)7


<strong>Vereinigung</strong> <strong>der</strong> <strong>Bayerischen</strong> Chirurgen e.V.Dr.med. Matthias Münzberg, Orthopäd.-UnfallchirurgischeKlinik Rummelsberg, Paul-Schil<strong>der</strong>-Weg 18, 90455 Nürnberg (Zimmermann/Stangl)Dr.med. Robert Nikowitsch, Abteilung für Unfall-Handchirurgie, Kreisklinik Altötting, Vinzenz-von-Paul-Str. 10, 84503 Altötting (Wambach/Gutermuth)Sautmann Susanne, BerufsgenossenschaftlicheUnfallklinik Murnau, Prof.-Küntscher-Str. 8,82418 Murnau (Wagner/Bühren)Dr.med. Thomas Schmid, Leiter Ambulantes OP-Zentrum, Kreisklinik Burghausen, 84489 Burghausen(Kistler/Ro<strong>der</strong>)Dr.med. Alexan<strong>der</strong> Stehr, Chefarzt, EvangelischesKrankenhaus Mülheim a.d. Ruhr, Dienbeckstr.60, 45470 Mülheim a.d. Ruhr (Hermanek/Heiß-Bogner)Dr.med. Achim Wolf, Oberarzt, ChirurgischeKlinik I, Klinikum Ingolstadt, Krumenauerstr. 25,85049 Ingolstadt (Hosch/v.Weihe)Dr.med. I. Jan Maguth, Stollstr. 2b, 81739 MünchenProf.Dr.med. Max Raab, Chefarzt, ChirurgischeKlinik Landshut-Achdorf, Achdorfer Weg 3,84036 LandshutDr.med. Othmar Schnei<strong>der</strong>, Chefarzt, ObererForstweg 5, 63906 ErlenbachProf.Dr.med. H. Thiele, Chefarzt, ChirurgischeKlinik, Fürst-Stirum-Klinik, Postfach 1860, 76608BruchsalKündigungen <strong>2009</strong>:Prof.Dr. Dr. h.c. J.R. Izbicki, Direktor <strong>der</strong> Klinik undPoliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie,Zentrum für Operative Medizin, Martinistr.52, 20246 HamburgProf.Dr. Marco Sailer, Ltd. Arzt, Klinik für Chirurgie,BAKB, Glin<strong>der</strong>sweg 80, 21029 HamburgMitglie<strong>der</strong> im Ruhestand:Verstorbene Mitglie<strong>der</strong>:Dr.med. Reinhard Bock, Kommiss. Leiter., KlinikenNordoberpfalz AG, WeidenProf.Dr.med. Dr. h.c. Reinhard Bittner, FRCS,Supperstr. 19, 70565 StuttgartProf.Dr.med. Rolf Dieter Filler, Ärztlicher Direktor,Klinikum Landshut, 84034 LandshutDr.med. Klaus-Jürgen Jansen, ehem. ChefarztKrankenhaus WegscheidProf.Dr. Gunter W. Prokscha, Hohenwaldstr. 41,82041 OberhachingProf.Dr. Th. Junginger, ehem. Direktor <strong>der</strong> Klinikund Poliklinik , für Allgemein- und Abdominalchirurgie,Johannes Gutenberg-Universität Mainz,Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz8


Innovationen in <strong>der</strong> Chirurgie –wie gelangen neue Verfahren sinnvoll zum Patienten?Ein Plädoyer für Versorgungsforschung in <strong>der</strong> ChirurgieOhne Innovationen gibt es keinen Fortschritt. Allerdingserreichen nur wenige <strong>der</strong> laufend vonforschen<strong>der</strong> Industrie und Wissenschaft entwickeltenInnovationen tatsächlich den Patienten.Vor einer breiten Einführung sind Innovationenallerdings daraufhin zu prüfen, ob sie tatsächlicheinen Fortschritt für den Patienten darstellen.Viele <strong>der</strong> Neuentwicklungen werden dieserAnfor<strong>der</strong>ung nicht gerecht. Aber auch echteInnovationen mit nachgewiesenem Zusatznutzenerreichen oft nur verspätet den Zugang indie Krankenversorgung. In einer Untersuchungkonnte nachgewiesen werden, dass von 101 inrenommierten wissenschaftlichen Zeitschriftenals vielversprechend dargestellten Interventionennur circa 1 Prozent in die Routine gelangten(Contopoulos-Ioannidis et al., Am J Med 2003;114: 477).Zur Ermittlung des Nutzens innovativer Technologienin <strong>der</strong> breiten Anwendung bedarf es nebenden interessensgeleiteten Zulassungsstudien <strong>der</strong>Industrie unabhängiger, pragmatischer und versorgungsnaherklinischer Studien. Kontrollierteklinische Studien (RCTs) sind auch in <strong>der</strong> Chirurgiedas Instrument, um die Wirksamkeit einerIntervention o<strong>der</strong> die Überlegenheit eines neuengegenüber einem etablierten Verfahren wissenschaftlichfundiert zu belegen. Dennoch sind diewesentlichen Fortschritte in <strong>der</strong> Chirurgie bisherkaum durch die Anwendung <strong>der</strong> Methoden <strong>der</strong>Evidenbasierten Medizin (EbM) erreicht worden.Es gibt zahlreiche Argumente, die gegen diebreitere Durchführung von RCTs in <strong>der</strong> Chirurgieangeführt werden. Hier ist zunächst die Schwierigkeiteiner „Verblindung“ <strong>der</strong> Patienten wie <strong>der</strong>Untersucher (Behandlungs- und Beobachtungsgleichheit)für die interventionellen Vergleichsgruppenzu nennen. Denn die Randomisierungalleine ist nicht ausreichend, da sie nur die Strukturgleichheit<strong>der</strong> Studienteilnehmer in den verschiedenenGruppen sicherstellt. In <strong>der</strong> Chirurgiegeht es nicht nur um die allgemeinen individuellenPatientencharakteristika wie bei Medikamentenstudien(z.B. Geschlecht, Alter, Körpergewichto<strong>der</strong> objektive Messparameter wie Blutdruck undLaborbefunde). Die erfor<strong>der</strong>liche Vergleichbarkeitund Reproduzierbarkeit von operativen Verfah-ren stellt zum einen hohe Anfor<strong>der</strong>ungen an eineStandardisierung <strong>der</strong> Operationstechniken unddes dafür erfor<strong>der</strong>lichen Erfahrungsstandes desOperateurs (Lernkurve für das neue Verfahren,gleich gute Beherrschung <strong>der</strong> zu vergleichendenInterventionen). Sog. Expertise based RCT´s, beidenen Patienten auf Operateure mit jeweils hoherErfahrung in dem alternativ zu untersuchendenOP- Verfahren verteilt werden, verlangen einenbeson<strong>der</strong>s hohen Organisationsaufwand (Devereauxet al BMJ 2005; 330: 88-92). Zum an<strong>der</strong>nkommt es für die Ergebnisbewertung nebenhäufig schwer vergleichbarem Ausgangsbefundund Operationssitus nicht nur auf die Standardisierungdes operativen Akts, son<strong>der</strong>n auch desgesamten perioperativen Behandlungsregimesan. Die Ausarbeitungen entsprechen<strong>der</strong> Studienprotokollemit <strong>der</strong> nötigen Supervision bei <strong>der</strong>technischen Ausführung ist somit sehr aufwändig.Die Zahl qualitativ hochwertiger RCT´s in <strong>der</strong>chirurgischen Literatur ist deshalb relativ gering.Daneben gibt es eine Reihe von weiteren Gründen,welche die Akzeptanz und damit die Durchführungvon RCT´s in <strong>der</strong> Chirurgie erschweren:• Überbewertung <strong>der</strong> „klinischen Erfahrung“und von irrelevanten Surrogatparametern(z.B. Darmreinigung vor großen Bauchoperationen,routinemäßige wie<strong>der</strong>holte Bauchspülungbei Bauchfellentzündung, frühfunktionellesErgebnis nach operativer im Vergleichzu konservativer Behandlung)• Bevorzugung eines falschen pathophysiologischenAnsatzes (z.B. Verbesserung <strong>der</strong>Herzmuskeldurchblutung durch Laserbehandlungbei ischämischer Herzerkrankung).• Riten und Mythen, „Symbolische Chirurgie“n. Stelzner (z.B. regelmäßige Wundcurretagebei chronischen Wunden, arthroskopischeGelenkspülung und Knorpelglättung bei Kniegelenksarthrose).• Das Gefühl, handeln zu müssen, auch, um Erwartungen<strong>der</strong> Patienten gerecht zu werden(z.B. laparoskopische Adhäsiolyse bei chronischenBauchbeschwerden) .9


Innovationen in <strong>der</strong> Chirurgie –wie gelangen neue Verfahren sinnvoll zum Patienten?Ein Plädoyer für Versorgungsforschung in <strong>der</strong> Chirurgie• Einsatz neuer Technologien, <strong>der</strong>en Erfolg primärdurch das Erreichen des methodenimmanentenZiels bewertet wird (z.B. passgenauesFräsen mit Operationsrobotern beim Hüftgelenksersatz,„narbenlose“ transvaginaleo<strong>der</strong> transgastrale Gallenblasen- und Blinddarmentfernung).Führen mehrere Behandlungsmöglichkeiten bzw.Operationsverfahren zum Ziel – bei <strong>der</strong> chirurgischenVerfahrenswahl fast die Regel – ist es,an<strong>der</strong>s als bei medikamentösen Therapiestudien,schwierig und bisher nach allgemeinerAuffassung auch unethisch, eine Methode inPlazebostudien zu hinterfragen und mit an<strong>der</strong>enzu vergleichen. Vor allem, wenn nicht nur Mortalitäts-und Komplikationsraten, son<strong>der</strong>n subjektiveErgebnisparameter wie Schmerz o<strong>der</strong>Lebensqualität als Endpunkte definiert werden,wäre auch in <strong>der</strong> Chirurgie ein Plazebovergleich,in diesem Fall in Form einer Scheinoperation, zufor<strong>der</strong>n, wobei we<strong>der</strong> <strong>der</strong> Patient noch die postoperativbetreuenden Ärzte und Pflegekräfte von<strong>der</strong> angewandten Therapieform Kenntnis habendürfen. Mehrere angloamerikanische Studienbelegen die Relevanz solcher Studien, zumal beichirurgischen Patienten die beson<strong>der</strong>en Effektedes operativen Aktes und des perioperativenUmfelds, die „suggestive Kraft <strong>der</strong> Chirurgie“,für sich alleine bekannt sind. Die Frage ist, wieweit solche Scheinoperationen gehen dürfen,denn es ist natürlich nicht das Gleiche, ob manim Rahmen <strong>der</strong> Plazebooperation nur einen kleinenHautschnitt macht o<strong>der</strong> den Bauchraum, denBrustkorb o<strong>der</strong> den Schädel eröffnet. Scheinchirurgiekann nur vertreten werden, wenn keinekalkulierbaren bzw. nur zu vernachlässigende Risikenbestehen, <strong>der</strong> Patient sorgfältig aufgeklärtwird und die Fragestellung nicht auf an<strong>der</strong>emWege eines Methodenvergleichs ausreichendgeklärt werden kann. Es ist also primär die Fragezu klären, inwieweit die Fragestellung eine plazebokontrollierteStudie überhaupt als sinnvollerscheinen lässt bzw. ob die Scheinoperation diebeste o<strong>der</strong> auch einzige alternative Kontrolle zurStudiengruppe darstellt, bevor sie wie jede an<strong>der</strong>eStudie auch von <strong>der</strong> Ethikkommission geprüftwerden muss.Für viele Indikationsentscheidungen in <strong>der</strong> Chirurgiesind kontrollierte Studien nicht verfügbarund oft auch nicht durchführbar. Die Problematik,Fragestellungen an<strong>der</strong>s als in medikamentösenTherapiestudien plazebokontrolliert evaluieren zukönnen, setzt sich fort bei <strong>der</strong> Übertragbarkeitvon Studienergebnissen in den Versorgungsalltag.Der Chirurg steht stets vor <strong>der</strong> Frage, welchemPatienten mit welcher Erkrankung wann,durch wen und wo das individuell für ihn am bestengeeignete Operationsverfahren angebotenwerden kann. Beson<strong>der</strong>s gilt dies bei Einführunginnovativer Techniken und für Verfahren im Sinne<strong>der</strong> sog. Neulandchirurgie. Der schwierige Schrittvon <strong>der</strong> in klinischen Studien belegten Machbarkeitund Wirksamkeit zur Breitenanwendung mitbelegbarem direktem patientenrelevantem Nutzenwird hier beson<strong>der</strong>s deutlich. Eine mo<strong>der</strong>neund leistungsfähige Versorgungsforschung hatdas Ziel, durch die Anwendung von wissenschaftlichenMethoden die Qualität und Sicherheit <strong>der</strong>Medizin zu verbessern und Innovationen auf Nutzenund Wirksamkeit zu überprüfen. Von vielenChirurgen allerdings wird Versorgungsforschungschon allein deshalb kritisch gesehen, weil sieprimär auf den Nachweis ausgerichtet erscheint,dass bestimmte Maßnahmen und oft faszinieren<strong>der</strong>scheinende Innovationen ohne Nutzen für denPatienten und damit unnötig seien. Ein weitererGrund für die Vorbehalte vieler Kliniker gegenüberdiesem Forschungszweig ist, dass dieentscheidenden Fragen von Wissenschaftlernvorangetrieben werden, die nicht primär in <strong>der</strong>Patientenversorgung tätig sind.„Versorgungsforschung ist die letzte Meile im Innovationstransfer“(Ch. Ohmann). So sind Studienim Vorfeld <strong>der</strong> Einführung von Innovationen inzwischenein klassisches Handlungsfeld für die Versorgungsforschung.Sie erfährt aber keineswegsdie finanzielle Unterstützung, die ihrer Bedeutung,auch sozioökonomisch, angemessen wäre.In <strong>der</strong> Roadmap für das Gesundheitsforschungsprogramm<strong>der</strong> Bundesregierung (2007) und in<strong>der</strong> Begutachtung des Sachverständigenrats fürdas Gesundheitswesen (2007) wird die herausragendeBedeutung <strong>der</strong> Versorgungsforschung betontund die Notwendigkeit zur deutlichen Erwei-10


Innovationen in <strong>der</strong> Chirurgie –wie gelangen neue Verfahren sinnvoll zum Patienten?Ein Plädoyer für Versorgungsforschung in <strong>der</strong> Chirurgieterung von Forschungsprogrammen formuliert.Zwar unterstützen etwa das Bundesforschungsministeriumund auch die BundesärztekammerStudien <strong>der</strong> Versorgungsforschung. Doch dasreicht mengenmäßig bei weitem noch nicht aus.Die Industrie und die Krankenkassen müssten andieser Stelle stärker in die Pflicht genommen werden.Italien liefert dafür ein gutes Beispiel. Dortgehen aus dem Marketing-Budget <strong>der</strong> Pharmafirmenfünf Prozent in einen Pool, aus dem dannVersorgungsforschungsstudien bezahlt werden.Im Jahr 2006 standen so etwa 35 Millionen Eurozur Verfügung, die in insgesamt 54 wissenschaftlicheStudien flossen.Um patienten-, aber auch anwen<strong>der</strong>orientierterationale Grundlagen chirurgischen Handelns zuschaffen, ist neben ausreichen<strong>der</strong> Finanzierungund geeigneten Strukturen wie dem Studienzentrum<strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für Chirurgie(DGCH) vor allem eine noch stärkere Sensibilisierungfür die Bedeutung <strong>der</strong> Versorgungsforschungnötig. Bei <strong>der</strong>en unbestrittenem wissenschaftlichenStellenwert bestehen weiterhinerhebliche Akzeptanzprobleme, solange sich inden klinischen Fächern damit kaum akademischeMeriten verdienen lassen und sie sich im Vergleichzur Grundlagen- o<strong>der</strong> auch zur klinischenForschung kaum karriereför<strong>der</strong>nd auswirkt.Prof. Dr. med. Hartwig Bauer11


Mitglie<strong>der</strong>-ServiceUnter <strong>der</strong> Adresse http://www.vereinigung-bayerischer-chirurgen.de ist alles Wissenswerteüber unsere <strong>Vereinigung</strong> zu erfahren. Wir werden uns verstärkt um eine zeitnahe Aktualisierungbemühen.Als Erleichterung des Geschäftsverkehrs dient die Verfügbarkeit <strong>der</strong> Formulare wie Aufnahmeanträgeund Bankeinzugsermächtigung sowie die Möglichkeit, notwendige Verän<strong>der</strong>ungen imMitglie<strong>der</strong>verzeichnis vornehmen zu lassen. Nutzen Sie diese Möglichkeit, die nicht nur eineArbeitserleichterung für unsere Mitglie<strong>der</strong>verwaltung darstellt.Es werden aber auch erneut Formulare zur Statusän<strong>der</strong>ung und zur Einzugsermächtigungdiesen <strong>Mitteilungen</strong> beigelegt. Unser jährlich erscheinendes Mitglie<strong>der</strong>verzeichnis hängt inseiner Qualität natürlich von den Angaben ab, die Sie uns machen. Für beide Seiten lästige Erinnerungsschreibenbezüglich ausstehen<strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>beiträge sind am besten zu vermeiden,wenn uns eine Einzugsermächtigung erteilt wird.Zur Zustellung zeitnaher Infos bitten wir alle Mitglie<strong>der</strong> dringend um Übermittlung IhrerE-Mail-Adresse an:baychir@vereinigung-bayerischer-chirurgen.dee.kurzweil@krk-aoe.deo<strong>der</strong>Wie immer ergeht die herzliche Bitte an alle Mitglie<strong>der</strong> und insbeson<strong>der</strong>e an die chirurgischenChefärzte, Ihre Mitarbeiter zu einem Eintritt in die <strong>Vereinigung</strong> Bayerischer Chirurgen zu ermuntern.Eine beson<strong>der</strong>e Attraktivität ist die Möglichkeit, sich um Stipendien und Preise zubewerben. Wir bitten vor allem die Klinikchefs, Ihre Mitarbeiter darauf hinzuweisen und für eineMitgliedschaft bei <strong>der</strong> <strong>Vereinigung</strong> Bayerischer Chirurgen zu werben. Der Jahresbeitrag von25,00 Euro, <strong>der</strong> gleichzeitig auch zum kostenlosen Besuch des Jahreskongresses berechtigt,sollte es gerade auch Chirurginnen und Chirurgen in <strong>der</strong> Weiterbildung ermöglichen, unserertraditionsreichen Regionalvereinigung beizutreten.Werben Sie unter Ihren Assistentinnen und Assistenten für eine Mitgliedschaft bei <strong>der</strong><strong>Vereinigung</strong> Bayerischer Chirurgen!12


VEREINIGUNG BAYERISCHER CHIRURGEN e.V.An alleMitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Vereinigung</strong>Bayerischer Chirurgen e.V.Einzugsermächtigung für die Mitglie<strong>der</strong>beiträgeSehr verehrte Frau Kollegin, sehr geehrter Herr Kollege,zur Vereinfachung <strong>der</strong> Beitragserhebung möchte ich Sie bitten, die untenstehende Einzugsermächtigungauszufüllen, zu unterzeichnen und an mich zurückzusenden. Für Ihr Entgegenkommendarf ich mich herzlich bedanken.Prof. Dr. med. Hartwig BauerSchriftführerFischervorstadt 6184524 NeuöttingFax: 0 86 71/7 16 96EinzugsermächtigungHiermit ermächtige ich Sie wi<strong>der</strong>ruflich, den von mir zu entrichtenden jährlichen Beitragfür die <strong>Vereinigung</strong> Bayerischer Chirurgen e.V. bei Fälligkeit zu Lasten meinesKontosNr.BLZbei(genaue Bezeichnung des kontoführenden Kreditinstitutes)durch Lastschrift einzuziehen.Ort, DatumUnterschriftgenaue Anschrift (Stempel)13


VEREINIGUNG DER BAYERISCHEN CHIRURGEN e.V.Meine Eintragung im Mitglie<strong>der</strong>verzeichnis stimmt nicht. Die Anschrift bzw. Bankverbindunghat sich geän<strong>der</strong>tNameVornameAkadem. TitelDienstl. StellungKlinik-/PraxisanschriftStraßePLZ/OrtTelefonE-Mail@Neue Privatanschrift:StraßePLZ/OrtTelefonBankverbindungBLZKto-Nr.Rücksenden an:Prof. Dr. med. Hartwig Bauer, Schriftführer, Fischervorstadt 61, 84524 Neuötting, Fax:08671/7169614


VEREINIGUNG DER BAYERISCHEN CHIRURGEN e. V.AUFNAHME-ANTRAGHierdurch beantrage ich die Aufnahme als Mitglied in die <strong>Vereinigung</strong> Bayerischer Chirurgene. V. – München.Meinen Lebenslauf (in Stichworten) füge ich bei.Ich benenne folgende zwei Bürgen, welche ordentliche Mitglie<strong>der</strong> sind:(Unterschrift des Bürgen)(Unterschrift des Bürgen)Ort/Datum/UnterschriftPersonalien des Antragstellers:(Bitte mit Schreibmaschine o<strong>der</strong> Blockschrift ausfüllen)Name/VornameTitel/DienststellungKrankenhaus o. KlinikWohnort/StraßeTelefon dienstlichTelefon privatFacharzt für Chirurgie: ja neinTeilgebiet/SchwerpunktE-Mail@Rücksenden an:Prof. Dr. med. Hartwig BauerSchriftführerFischervorstadt 6184524 Neuötting15


Herausgeber und verantwortlich für den redaktionellen Inhalt:Prof.Dr.med. Hartwig Bauer, SchriftführerFischervorstadt 61, 84524 NeuöttingE-Mail:Internetadresse:prof.bauer@t-online.dewww.vereinigung-bayerischer-chirurgen.deFrau Erika Kurzweil, SekretariatTelefon: 08671-509-1492 o<strong>der</strong> 0177 - 2734874Fax: 08671-509-1454E-Mail:Internetadresse:e.kurzweil@krk-aoe.debaychir@vereinigung-bayerischer-chirurgen.dewww.vereinigung-bayerischer-chirurgen.de16

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