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Jahresbericht 2006 - Departement Bau, Umwelt und Geomatik - ETH ...

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Abb. 28: Rezente vertikaleKrustenbewegungen entlangden Linien des Landeshöhennetzes.Deutlich zu erkennenist die Hebung der Alpen mitbis zu 1.5 mm/a, relativ zurReferenzstation Aarburg.Senkungstendenzen sind vorallem im Schweizer Jura zusehen, bis zu -0.4 mm/a.Abb. 29:Übersicht über dieDifferenz zwischen denneuen potentialtheoretischstrengenLandeshöhen LHN95 <strong>und</strong>den GebrauchshöhenLN02. Die Unterschiedereichen von -20 bis 50 cm.Das neue Landeshöhennetz derSchweiz LHN95A. Schlatter, A. Geiger, H.-G. Kahle / IGPIn Zusammenarbeit mit dem B<strong>und</strong>esamt fürLandestopografie (swisstopo) wurden amGeodäsie <strong>und</strong> Geodynamik Labor (GGL) dieüber 100-jährigen Höhengr<strong>und</strong>lagen derSchweiz erneuert. Diese Arbeiten erwiesensich als notwendig, um die Landesvermessungden modernen satellitengeodätischen Messmethodenanzupassen <strong>und</strong> sie praxistauglichzu gestalten. Die Gebrauchshöhen LN02 wurdendurch die neuen orthometrischen HöhenLHN95 abgelöst, welche einen strengenSchwerefeldbezug aufweisen. Sie bilden zusammenmit den Geoid<strong>und</strong>ulationen <strong>und</strong> denellipsoidischen Höhen, wie sie aus GPS-Messungenresultieren, das konsistente Höhensystemder neuen Landesvermessung der Schweiz(LV95). Dies ermöglicht, mit satellitengeodätischenMessungen auf direktem Wege Landeshöhenmit cm-Genauigkeit zu bestimmen.Die Berechnung dieses potentialtheoretischstrengen Höhenrahmens beruht in erster Linieauf den Präzisionsnivellements der Landesvermessungseit 1902. Diese wiederholten Beobachtungender Höhenfixpunkte liefern zudemwichtige Erkenntnisse über die rezenten vertikalenBewegungen der Erdkruste (Abb. 28).LHN95 wurde bereits erfolgreich für die Absteckungder beiden AlpTransit-TunnelbauwerkeLötschberg <strong>und</strong> Gotthard eingesetzt. Basierendauf der Analyse der Differenzen zwischenLHN95 <strong>und</strong> LN02 (Abb. 29) auf ca. 1‘400 Punktendes Landeshöhennetzes ist die SoftwareHTRANS entwickelt worden. Dieses Software-Tool ermöglicht die Transformation zwischenden beiden Höhenrahmen. HTRANS wird in derVermessungspraxis vor allem für die Umrechnungder GPS-Messungen in den GebrauchshöhenrahmenLN02 Anwendung finden.Präzise Navigation für <strong>Umwelt</strong>monitoringPh. Kehl, A. Geiger, H.-G. Kahle / IGPJ. Staehelin, Institut für Atmosphäre <strong>und</strong>Klima (IAC)In der interdisziplinären Machbarkeitsstudie«Dynamic Environmental Monitoring» desD-BAUG wurden in diesem <strong>und</strong> im vergangenenJahr Luftschadstoffmessungen aufeinem Tram der Verkehrsbetriebe Zürich ausgeführt(Abb.30). Als Positions- <strong>und</strong> Zeitreferenzwurde GPS gewählt. In städtischen Gebietenergeben sich insbesondere für einedynamische, präzise <strong>und</strong> zuverlässige Positionierungdiverse Herausforderungen.Diese resultieren aus GPS-Ausfällen oderreduzierter Genauigkeit in Folge von Abschattungendurch Häuser, Bäume oder ungünstigeSatellitenkonstellationen. Es wurden Technikenentwickelt, um die nötige Genauigkeit <strong>und</strong>eine stetige Positionierung des Trams <strong>und</strong> somitder Luftmesswerte zu garantieren.Auf dem GPS-Empfänger wurde ein Kalman-Filter für die zu erwartenden Bewegungen desTrams konfiguriert. Die gefilterten Navigationslösungenwurden unter Berücksichtigungder eingeschränkten Bewegungsfreiheit desTrams <strong>und</strong> der bekannten Streckengeometriemit einem projektiven Map-Matching-Verfahrenin präzise Positionen überführt.Fehlende Positionen wurden mit einem eigensentwickelten Verfahren interpoliert. Währendoft nur einzelne Sek<strong>und</strong>enmessungen fehlten,wurden regelmässig längere Ausfälle im Bereichvon bis zu einigen Dutzend Sek<strong>und</strong>en be-obachtet. Da das Tram einem bestimmten Fahplanfolgt, zeigen sich charakteristischeWeg-Zeit-Beziehungen für einzelne Streckenabschnitte.Diese Standardkurven wurden alsGr<strong>und</strong>lage für die Interpolation verwendet,mit dem Resultat, dass nun alle Luftmessungenpräzise georeferenziert werden können.Erste Resultate aus den Auswertungender Luftmessungen bestätigen die Machbarkeitvon operationellen dynamischen Schadstoffmessungen(Abb.31).Abb. 31: Durchschnittliche Tagesgänge derStickoxidkonzentrationen (NO) bei Schönwetterlage.Deutlich zu sehen sind die ganztägig hohenKonzentrationen am Hauptbahnhof (HB) <strong>und</strong> amBellevue (B).Abb. 30:Wartungsarbeiten amMesssystem auf dem Dachdes Trams.Quelle: TA-Bild/Sophie Stieger26

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