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<strong>advance</strong><br />

Das Fachmagazin für Totally Integrated Automation<br />

8. Jahrgang November 3/<strong>2009</strong><br />

Energieeffi ziente<br />

Stromerzeugung<br />

Automatisierungstechnik:<br />

Qualitätsinitiative<br />

Erweiterungsprojekt<br />

gemeistert<br />

Perfekte Regelung für<br />

Blasformmaschinen Erfolgreicher Einsatz mit der neuen<br />

Embedded modularen Automation<br />

Simatic S7-1200<br />

Sicherheitstechnik:<br />

Ökologische Wasserkraft mit Frequenzumrichtertechnologie<br />

Kabellose Sichere Brücken Sicherheit<br />

Lufthansa-Werfthalle Fehlersichere Steuerung mit als<br />

Distributed wirtschaftliche Safety Lösung und IWLAN bei<br />

auf Fluggastbrücken<br />

dem neuesten Stand<br />

Industrielle Kommunikation:<br />

Antriebstechnik:<br />

Drahtlos in der<br />

Logistische<br />

dritten Dimension<br />

Meisterleistung<br />

IWLAN schafft mehr Flexibilität<br />

EHB-Baukasten und Effi zienz in spart der Prüfung Energie, von<br />

Kosten Bedienpanels und Engineeringaufwand


Wie geht Schaltschrankbau einfach schneller?<br />

Mit den SIRIUS Innovationen passt alles zusammen:<br />

Klick und fertig.<br />

Schalttechnik neu definiert? Mit dem neuen SIRIUS Portfolio profitieren Sie von Platzersparnis,<br />

Variantenreduzierung und einfachster Montage. Auch die Applikationsüberwachung, die Anbindung<br />

an die Steuerung oder auch die Anlagenprojektierung und -dokumentation werden<br />

zum Kinderspiel. Einfacher geht‘s nicht. www.siemens.de/sirius-innovationen<br />

Answers for industry.


Fokus<br />

News<br />

Kurz notiert 4<br />

Fokus<br />

Energieeffi zienz im Fokus 5<br />

Produkte und Lösungen für wirtschaftliche<br />

Produktion auf der SPS / IPC / Drives<br />

Sirius – industrielle Schalttechnik komplettiert 7<br />

Ökologische Wasserkraft 8<br />

Energieeeffi ziente Stromerzeugung<br />

mit Frequenzumrichtertechnologie<br />

Industrielle Kommunikation<br />

Drahtlos in der dritten Dimension 10<br />

IWLAN schafft mehr Flexibilität und<br />

Effi zienz in der Prüfung von Bedienpanels<br />

Automatisierungstechnik<br />

Immer alles im Blick 12<br />

Erstmaliger Einsatz von Simatic Mobile<br />

Panels in einem Steinbruch<br />

Zertifi zier te Transparenz 14<br />

Katalysatorenhersteller setzt auf<br />

Qualitätsmanagement mit Simatic IT<br />

Erweiterungsprojekt gemeistert 16<br />

Modulare Simatic S7-1200 im Einsatz<br />

in der Fördertechnik<br />

Kompakt gelöst 18<br />

Embedded PC steuert Induktionslötanlagen<br />

in der Fertigung von<br />

Industrie- und Bahnmotoren<br />

Ultrakompakt und leistungsstark 19<br />

Neue Embedded IPCs für den<br />

maschinennahen Einsatz<br />

8<br />

Durch die Gegendruck-Pelton-Turbine<br />

bleibt das Wasser unter Druck und kann in<br />

das Trinkwasser-Reservoir geleitet werden<br />

Sicherheitstechnik<br />

Inhalt<br />

Sichere Brücken 20<br />

Fehlersichere Steuerung als<br />

wirtschaftliche Lösung bei der<br />

Modernisierung von Fluggastbrücken<br />

Airbags sicher gefaltet 22<br />

Modulares Sicherheitssystem (MSS)<br />

ermöglicht komfortable Absicherung<br />

von Sondermaschinen<br />

Ohne Umwege zur Sicherheit 24<br />

Safety Integrated unterstützt Maschinenhersteller<br />

bei neuer Maschinenrichtlinie<br />

Antriebstechnik<br />

Wartungsfrei und leise 25<br />

Flüssiggekühlte Umrichter punkten<br />

in vielen Anwendungen<br />

Innovative Technik für Tüten 26<br />

Modulare Automatisierung macht Beutelmaschinen<br />

fl exibel und wartungsfreundlich<br />

Echtzeit im Presswerk 28<br />

Pressenmodernisierung bei Ford<br />

mit Simotion und echtzeitfähigem Profi net<br />

Aus einer Hand 30<br />

Faserplattenwerk durchgängig<br />

mit Großantrieben ausgestattet<br />

Sensorik<br />

Prozess unter Kontrolle 32<br />

RFID steigert die Qualität in der<br />

Automobilfertigung<br />

Dialog<br />

Tipps & Tricks 34<br />

Dialog / Impressum 35<br />

<strong>advance</strong> | 3-<strong>2009</strong> 3


kurz notiert<br />

<strong>Siemens</strong> AG<br />

+<br />

+<br />

Zertifi zierte Qualifi zierungsmaßnahmen von Sitrain<br />

Immer auf dem aktuellen<br />

Stand der Technik<br />

Aus- und Weiterbildung sind ein wichtiger<br />

Bestandteil, um seine Chancen auf dem<br />

Arbeitsmarkt zu steigern und die Wettbewerbsfähigkeit<br />

zu verbessern. Die Agentur<br />

für Arbeit unterstützt diverse Qualifi zierungsmaßnahmen<br />

für speziell zertifi zierte Kurse.<br />

Aus seinem umfassenden Trainingsangebot<br />

hat Sitrain über 60 Kurse zertifi zieren lassen.<br />

Training zur Micro Automation Simatic S7-1200<br />

Einführung in neue Generation<br />

Die neue Micro Automation Simatic S7-1200<br />

ist das Kernstück für einfache, aber hoch<br />

präzise Automatisierungsaufgaben. Mit der<br />

Engineeringsoftware Simatic Step 7 Basic ist<br />

eine schnelle Programmierung, Vernetzung<br />

und Inbetriebnahme der Micro-Controller<br />

Simatic S7-1200 und der Simatic HMI Basic<br />

Panels möglich.<br />

Sitrain bietet Schulungen zu dieser neuen<br />

Technik an. Der Kurs „Simatic S7-1200 Systemkurs<br />

1“ (ST-MICRO1) vermittelt die wesentlichen<br />

Grundlagen des Automatisierungsund<br />

Engineeringsystems. Anwender lernen<br />

darin die effektive Nutzung des Systems, um<br />

Programme schneller in Betrieb zu nehmen.<br />

So lässt sich der Arbeitseinsatz optimieren<br />

und Zeit sparen.<br />

4 <strong>advance</strong> | 3-<strong>2009</strong><br />

Mehr Chancen auf<br />

dem Arbeitsmarkt:<br />

Die Teilnehmer<br />

profi tieren von<br />

den zertifi zierten<br />

Sitrain Kursen<br />

Die Schulungen reichen von Service und<br />

Wartung über Inbetriebsetzung bis zur Programmierung<br />

und Konfiguration in den Themengebieten<br />

Sinumerik, Simatic, Simatic<br />

HMI, Simatic NET, Simatic PCS 7, Sinamics,<br />

Simotion und Gebäudesystemtechnik.<br />

Ausführliche Informationen über das Förderangebot<br />

erhalten Interessierte bei ihrer<br />

Bei den ersten Schulungen des Kurses<br />

ST-MICRO1 gab es ein überaus positives Kunden-Feedback.<br />

Professor Dr. Dünte von der<br />

Firma Elektrotechnik Dünte hebt die Stabilität<br />

der Hardware-Plattform und die innovativen<br />

Features hervor. Thorsten Ahlborn, Firma<br />

BEC Steuerungsbau GmbH, ein Nutzer der<br />

bisherigen Steuerung S7-200, sagt über die<br />

neue Generation: „Die Steuerung ist super.<br />

Das Preis-/Leistungsverhältnis macht dieses<br />

Gerät sicher zum Verkaufsschlager.“<br />

Weitere Informationen zum Sitrain Schulungsangebot<br />

und dem neuen Kurs „Simatic<br />

S7-1200 Systemkurs 1“ (ST-MICRO1) unter:<br />

www.siemens.de/sitrain-microautomation<br />

Das Training zur<br />

neuen Micro<br />

Automation<br />

Simatic S7-1200<br />

erzielt bei den<br />

Teilnehmern<br />

positive Resonanz<br />

örtlichen Agentur für Arbeit. Detaillierte Inhalte<br />

über das zertifizierte Sitrain Kursangebot<br />

können auf der Website abgerufen<br />

werden. +<br />

www.siemens.de/sitrain-azwv<br />

www.arbeitsagentur.de<br />

Demokoffer Simatic S7-1200<br />

+ für die Präsentation vor Ort<br />

Technik zum Anfassen<br />

Ob erfolgreiche Produkteinführung,<br />

anschauliche Erklärung der Funktionsweise<br />

einer technischen Lösung<br />

oder aussagekräftige Messepräsentation:<br />

Sidemo bietet Modelle, Geräte und<br />

Dienstleistungen für Trainings- und<br />

Anschauungszwecke in der Automatisierungs-<br />

und Antriebstechnik. Neu im<br />

Angebot ist ein Demokoffer für den<br />

neuen Micro-Controller S7-1200. Bestandteil<br />

ist unter anderem ein Basic<br />

Panel KTP600 Basic color PN. So lassen<br />

sich damit schnell und komfortabel praxisnahe<br />

Präsentationen vorbereiten und<br />

durchführen. +<br />

www.siemens.de/sidemo<br />

www.siemens.de/s7-1200<br />

<strong>Siemens</strong> AG


<strong>Siemens</strong> AG<br />

Energieeffi zienz<br />

im Fokus<br />

Produkte und Lösungen für wirtschaftliche Produktion auf der SPS / IPC / Drives<br />

Mit rund 1300 Ausstellern gilt die SPS / IPC / Drives in Nürnberg als<br />

eine der größten internationalen Fachmessen für elektrische<br />

Automatisierungs- und Antriebstechnik. <strong>Siemens</strong> stellt neben dem<br />

durch und durch innovierten Sirius Systembaukasten, mit dem<br />

sich die Anlagenverfügbarkeit deutlich steigern lässt, auch neue<br />

Konzepte für einen energieeffi zienten Anlagenbetrieb vor.<br />

Die SPS / IPC / Drives hat in den 20 Jahren<br />

ihres Bestehens zunehmend an<br />

Attraktivität gewonnen und konnte<br />

sowohl die A ussteller-, als auc h die Besucherzahl<br />

k ontinuierlich st eigern. A uch<br />

<strong>2009</strong> können sich die Besuc her beim bewährten<br />

Konzept aus F oren, Kongressen<br />

und Ausstellungen wieder über alle N euheiten<br />

rund um das Thema A utomatisierungs-<br />

und Ant riebstechnik informieren.<br />

Da Maschinen- und Anlag enbauer sowie<br />

Anlagenbetreiber bedingt durch die K onjunktursituation<br />

noc h mehr als bisher<br />

unter einem st arken Kostendruck stehen,<br />

suchen sie nac h neuen Lösung en, die es<br />

ihnen er möglichen, noc h effi zienter zu<br />

produzieren.<br />

Energiemanagement in<br />

Industrieanlagen<br />

Anhand von Systemen und Lösung en erfahren<br />

die Besuc her beispielsw eise, wie<br />

sie die Energieeffi zienz ihrer Anlagen steigern<br />

und somit k ostensparend produzieren<br />

können: Mit dem – im Rahmen von<br />

Totally Integrated Automation – per fekten<br />

Zusammenspiel v on Hard- und Sof tware<br />

zur Analyse und Op timierung der Energieströme,<br />

mit Programmen, die die Einspar -<br />

potenziale e xakt er mitteln sowie mit effi -<br />

zienten Antriebssystemen.<br />

Das auch auf der SPS/IPC/Dr ives vorgestellte<br />

Konzept beruht dabei auf den dr ei<br />

Phasen Identifi zieren, Ev aluieren und<br />

Realisieren, für die auf dem Messest and<br />

beispielhafte Lösungen zu fi nden sind. In<br />

der Phase „Identifi zieren“ geht es darum,<br />

mit passender Hard- und Sof tware die<br />

Energiefresser in der Anlage zu erkennen<br />

und die Energiefl üsse zu optimieren. Beim<br />

„Evaluieren“ er rechnen Ener giesparprogramme<br />

wie SinaSave das exakte Einsparpotenzial<br />

und die W irtschaftlichkeit möglicher<br />

Maßnahmen für den spezifi schen<br />

Anwendungsfall. Im dr itten Schritt „Realisieren“<br />

g eht es dar um, die Einspar potenziale<br />

durch konkrete Maßnahmen zu<br />

heben. Ein besonder es A ugenmerk gilt<br />

hierbei der Antriebstechnik, die rund zwei<br />

Drittel des indust riellen Ener giebedarfs<br />

ausmacht und bei der bestimmte Maßnahmen<br />

bis zu 70 % Spar potenzial ber gen.<br />

Um dieses P otenzial zu v erwirklichen,<br />

Identifi zieren<br />

Energieeffi zienzberatung<br />

Realisieren<br />

Evaluieren<br />

Fokus<br />

müssen zunächst die Ener giefl üsse visualisiert,<br />

identifi ziert, zugeordnet und zielgerichtet<br />

ausgewertet werden. Das Er gebnis<br />

ermöglicht in der Produktion ein k ontinuierliches<br />

Lastmanagement, den A usgleich<br />

von Energiebedarfsspitzen durch Lastverschiebungen<br />

und die Planung des Energiebedarfs.<br />

Nahtlose Integration<br />

<strong>Siemens</strong> bie tet dafür eine Lösung, die<br />

nahtlos in die Bedien- und Beobachtungsebene<br />

sowie in die Steuerungs- bzw. in die<br />

Prozessleitebene int egriert ist : Simatic<br />

powerrate für W inCC und PCS 7. Damit<br />

werden Energie- und Leistungsmittelwerte<br />

visualisiert, archiviert und mit einem Zei t -<br />

stempel für die ausg ewählte Periode versehen.<br />

Durch Anbindung der Sentron PAC<br />

Die drei Phasen des umfassenden <strong>Siemens</strong><br />

Energiemanagement Konzepts zur kontinuierlichen<br />

Steigerung der Energieeffi zienz einer Anlage<br />

<strong>advance</strong> 3-<strong>2009</strong> 5


Fokus<br />

Messgeräte lassen sich ausgewählte Messwerte<br />

über wachen. Die Ber ichte k önnen<br />

manuell oder zeitgesteuert automatisch erzeugt<br />

w erden und zeig en z. B. die Zuordnung<br />

der Energieverbräuche und -kosten zu<br />

einzelnen Kostenstellen oder Produktionschargen.<br />

Daraus er geben sich Handlungsoptionen,<br />

die v on der St ärkung des Bewusstseins<br />

für den Energieverbrauch bis zur<br />

Anpassung des Produktspekt rums reichen<br />

können. Das System bietet darüber hinaus<br />

Abschaltempfehlungen für aktuell nic ht<br />

benötigte Verbraucher, wenn der pro gnostizierte<br />

Energieverbrauch das Bezugslimit<br />

überschreiten würde. Hier für lassen sic h<br />

Sentron Leistungsschalter integrieren.<br />

Dynamisches Energiemanagement<br />

mit PROFIenergy<br />

Neben dem Ener giesparpotenzial im laufenden<br />

Betrieb – beispielsweise durch den<br />

Einsatz energieeffizienter Motoren (IE2<br />

und IE3), den drehzahlvariablen Betrieb,<br />

der den Ener giebedarf von Pumpen, Lüftern<br />

und K ompressoren um bis zu 70 %<br />

senkt oder das Rüc kspeisen von Energie<br />

durch V erwendung entspr echender Fre -<br />

quenzumrichter – lieg t ein w eiterer<br />

Schlüssel zur R eduzierung der Ener giekosten<br />

im Abschalten von nicht benötigten<br />

Verbrauchern i n P roduktionspausen.<br />

Dafür hat P rofi bus Int ernational (PI) eine<br />

auf Profi net basier ende st andardisierte<br />

Datenschnittstelle e ntwickelt, die es er -<br />

laubt, V erbraucher her steller- und g eräteunabhängig<br />

koordiniert und zent ral<br />

abzuschalten. Ein manuelles, zeit aufwändiges<br />

Sc halten entf ällt, so dass auc h in<br />

kurzen P ausen Ener gie gespart werden<br />

kann. Da die Schaltfunktion in die einzelnen<br />

Komponenten integriert ist, entfällt<br />

auch die externe Hardware. Über entsprechende<br />

Anschaltungen, die in K ürze verfügbar<br />

sein werden, lässt sich vorhandene<br />

6 <strong>advance</strong> | 3-<strong>2009</strong><br />

Energieeffi zienz – Potenziale, Rahmenbedingungen, Umsetzung<br />

Unter diesem Motto stand der Kongress zur<br />

Energieeffi zienz von Bayern Innovativ am 30.<br />

September <strong>2009</strong> in Nürnberg. Verlässliche<br />

politische Rahmenbedingungen bezüglich<br />

Energieeinsparung sind für Unternehmen<br />

ebenso von Bedeutung wie die Kenntnis<br />

konkreter Effi zienzmaßnahmen und deren<br />

Umsetzung. Als Referenten zu dem Thema<br />

konnten Experten aus der Wirtschaft und der<br />

Industrie gewonnen werden.<br />

„Intransparenz und mangelndes Wissen über Hebel zur<br />

Verbesserung sind die größten Barrieren für eine<br />

Steigerung der Energieeffi zienz. Bereits eine einfache<br />

zeitliche Analyse von Energie einsatz versus<br />

Energieverbrauch kann zu wirksamen Stellhebeln führen.<br />

Energiesparmodi, wie sie für jeden Laptop<br />

selbstverständlich sind, sind für Produktionsanlagen<br />

bisher kaum realisiert. So ist der Energieverbrauch bei<br />

Anlagenstillständen durch Wartungsaktivitäten teilweise<br />

höher ist als im produktiven Betrieb. Hier besteht<br />

dringender Handlungsbedarf.“<br />

Dr. Detlef Kayser, McKinsey & Company, Inc.,Hamburg<br />

Hard- und Sof tware einfach in das Ener -<br />

giemanagement über PR OFIenergy einbinden.<br />

Nachladbare Funktionsbausteine<br />

sichern einen g eringen Projektier ungsaufwand.<br />

Durch die Funktionsvielfalt von<br />

Profi net mit Sic herheitstechnik, Mo tion<br />

Control oder v erteilter Intelligenz bietet<br />

PROFIenergy deutliche Vorteile gegenüber<br />

anderen Energiesparkonzepten.<br />

Optimierte Produkte für<br />

wirtschaftliche Produktion<br />

Neben Lösung en zur Ener gieeffi zienz<br />

zeigt <strong>Siemens</strong> auc h innovative Produkte,<br />

die durch hohe Standardisierung und Flexibilisierung<br />

einen großen Anteil zur Steigerung<br />

der Produktion leisten. Dabei spielt<br />

die drahtlose Ü bertragung im indust riellen<br />

Bereich eine immer größere Rolle. Eine<br />

robuste Bauweise und neue Techniken ermöglichen<br />

den Einsatz von IWLAN mittlerweile<br />

unter rauesten Industriebedingungen.<br />

Auch RFID ist aus dem indust riellen<br />

Bereich nicht mehr wegzudenken und ein<br />

wichtiger Schlüssel zur Optimierung von<br />

Produktionsprozessen. Das Produktspektrum<br />

in diesem Bereich wird ständig weiterentwickelt<br />

und den neuesten Erfordernissen<br />

angepasst.<br />

Besucher können sich auch ausführlich<br />

von den V orteilen der neuen Simatic<br />

S7-1200 über zeugen. Der fl exible und<br />

kompakte Micro-Controller zeichnet sich<br />

vor allem durc h das per fekte Zusammenspiel<br />

v on Cont roller, HMI und Sof tware<br />

aus. Seit seinem er sten A uftritt auf der<br />

Hannover Messe im Apr il hat er sic h bestens<br />

in der Praxis be währt (siehe Ar tikel<br />

auf S. 16).<br />

Eines der Highlights unt er den v orgestellten<br />

Neuheiten ist diesmal der Sir ius<br />

Systembaukasten, der in den Baugrößen<br />

S00 und S0 bis 40 Am pere komplett überarbeitet<br />

wurde (siehe Kasten auf S. 7). +<br />

MEHR ZU DIESEM THEMA:<br />

+ www.siemens.de /<br />

po wermanagementsystem<br />

+ www.siemens.de / energiesparen<br />

+ www.siemens.de / sps-messe<br />

+ www.siemens.de / sirius-innovationen<br />

<strong>Siemens</strong> AG


Sirius – Industrielle Schalttechnik komplettiert<br />

Ob Leistungsschalter, Schütze, Überwachungs-/<br />

Überlastrelais oder auch komplett vormontierte<br />

Verbraucherabzweige – Sirius umfasst das vollständige<br />

Portfolio der industriellen Schalttechnik.<br />

Die im Haupt- und Steuerstromkreis innovierten<br />

Komponenten erhöhen nicht nur die Anlagenverfügbarkeit,<br />

sondern ermöglichen auch höchste<br />

Flexibilität im Aufbau. Eines der Highlights ist die<br />

Erweiterung der Anschlusstechnik: erstmals steht<br />

das gesamte Spektrum der Sirius Komponenten<br />

in Federzugtechnik zur Verfügung. Daneben gibt<br />

es alle Komponenten auch in Schraubanschlusstechnik<br />

und – für spezielle Anforderungen – in<br />

Ringkabelschuhausführung. Dank der unterschiedlichen<br />

Anschlusstechniken können Maschinenbauer<br />

die Wünsche ihrer Kunden nun noch leichter<br />

erfüllen. Dank des zugehörigen Einspeisesystems<br />

lassen sich außerdem einzelne Leistungsschalter<br />

sowie komplette Verbraucherabzweige einfach<br />

mit Energie versorgen, so dass ganz ohne aufwändiges<br />

Verdrahten und ohne jedes Fehlerrisiko<br />

im Handumdrehen eine kompakte Einheit zur<br />

Energieversorgung entsteht.<br />

Schnelle Anbindung an die Steuerung<br />

Eine wichtige Rolle für die Anlagenverfügbarkeit<br />

spielt die Kommunikation mit der Steuerung.<br />

Dank der Neuentwicklung in Sirius lassen sich<br />

Verbraucherabzweige über kommunikationsfähige<br />

Funktionsmodule, die direkt an die Schütze<br />

frontseitig angebaut werden, nun auch schnell<br />

und einfach an die Steuerung anbinden – sowohl<br />

über AS-Interface als auch über IO-Link. Das<br />

gewährleistet höchste Flexibilität, minimiert den<br />

Verdrahtungsaufwand im Steuerstromkreis und<br />

ermöglicht es, umfassende Diagnose- oder Statusmeldungen<br />

an die Steuerung zu übertragen. So<br />

lassen sich Anlagen künftig noch einfacher überwachen.<br />

Auch die lokale Überwachung der An-<br />

<strong>Siemens</strong> AG<br />

lage wurde im Rahmen der Sirius Innovationen<br />

optimiert: direkt in den Verbraucherabzweig<br />

integrierte Überwachungsrelais zur Stromüberwachung<br />

ermöglichen einen Blick in die Applikation<br />

über den Motor hinaus.<br />

Typgeprüft, sicher ...<br />

Da alle Komponenten typgeprüft sind, ist für<br />

maximale Planungs- und Betriebssicherheit gesorgt.<br />

Mit dem Sirius Safety-Verbinder können<br />

zudem sicherheitsgerichtete Lösungen gemäß<br />

PLe nach ISO13949-1 bzw. gemäß SIL3 nach<br />

IEC62061 aufgebaut werden – zeilenorientiert<br />

und damit höchst platzsparend.<br />

... und platzsparend – bei gleichzeitig<br />

geringerer Varianz<br />

Nicht zuletzt sparen Anwender mit den neuen<br />

Produkten Platz im Schaltschrank, da sie mehr<br />

Leistung bei gleicher Baugröße erhalten. Dank<br />

einer Zubehörreihe für beide Baugrößen werden<br />

weniger Varianten benötigt. Zudem wurden in<br />

die einzelnen Komponenten viele Funktionalitäten<br />

integriert, was Vorteile im Aufbau und Handling<br />

schafft.<br />

Sirius Innovationen im Detail<br />

+ Schütze 3RT2 / 3RH2 und Leistungsschalter<br />

3RV bis 40 A in 45 mm<br />

Baubreite<br />

+ Überwachungsrelais zur Stromüberwachung<br />

3RR2 für den direkten<br />

Anbau an Schütze<br />

+ Überlastrelais 3RU2 / 3RB3 in thermischer<br />

und elektronischer Ausführung<br />

+ Funktionsmodule 3RA28 zum Anbau<br />

an Schütze für einfachsten Aufbau von<br />

Direkt-, Wende- und Stern-Dreieck-<br />

Startern<br />

+ Funktionsmodule 3RA27 zur Anbindung<br />

an die Steuerung – wahlweise via<br />

AS-Interface oder IO-Link<br />

+ Verbraucherabzweige 3RA2, bereits<br />

komplett vormontiert für Normprofi l-<br />

oder Sammelschiene<br />

+<br />

+<br />

+<br />

Kompaktabzweige 3RA6<br />

Sanftstarter 3RW30 / 3RW40<br />

Halbleiterschaltgeräte 3RF34<br />

<strong>advance</strong> 3-<strong>2009</strong> 7


Fokus<br />

Die Wasserversorgung Richterswil<br />

nutzt das Gefälle zwischen<br />

zwei Trinkwasser reservoirs, um<br />

mit einer Gegendruck-Pelton-<br />

Turbine Strom zu produzieren.<br />

Möglich wurde dieses Projekt<br />

dank einer innovativen Lösung<br />

der Firma Blue-Water-Power,<br />

der Unter stützung der Häny AG<br />

und des Frequenzumrichters<br />

Sinamics G120.<br />

8 <strong>advance</strong> | 3-<strong>2009</strong><br />

Ökologische Wasserkraft<br />

Energieeffi ziente Stromerzeugung mit Frequenzumrichtertechnologie<br />

Die Gemeinde Ric hterswil in der<br />

Schweiz bezieht ihr Trinkwasser zu<br />

je einem Dr ittel aus Gr undwasser,<br />

dem Zürichsee und aus Quellen, die den<br />

umliegenden Hüg eln entspr ingen. Das<br />

Wasser dieser Quellen wird in einen Zwischenbehälter<br />

in 771 m Höhe geleitet und<br />

weiter per Druckleitung dem ersten Reservoir<br />

auf 682 m zugeführt.<br />

Die Idee, die Fallhöhe als Energiequelle<br />

für eine ökologische Stromproduktion zu<br />

nutzen, schwirrte Werner Gamper, Betriebsleiter<br />

der Gas- und W asserversorgung<br />

Richterswil, schon seit einiger Zeit im Kopf<br />

herum. Erste Studien zeigten, dass die im<br />

Markt erhältlichen Lösungen zwar seinen<br />

Ideen entsprachen, aber einen k ostspieligen<br />

Gebäudeausbau erforderten. Als er von<br />

Das Wasser fl ießt über einen Trübungs- und einen Durchfl ussmesser sowie über Absperrschieber<br />

der Turbine zu, die vollständig aus nichtrostendem Stahl hergestellt ist<br />

der Firma Blue-Water-Power hörte, die sich<br />

auf Lösungen zur Energiegewinnung aus<br />

Wasser spezialisiert hat, wurde das Unternehmen<br />

mit der Realisierung beauftragt.<br />

Herausfordernde Bedingungen<br />

Die Schweizer Häny AG, bekannt als Systemanbieter<br />

v on inno vativen Pum penlösungen,<br />

lieferte die Turbinen. Die Aufgabenstellung<br />

aus Richterswil war nicht einfach,<br />

da bei einem Einbau der Turbinen-Generator-Baugruppe<br />

in den best ehenden Rohrleitungs-<br />

und Sc hieberraum des R eservoirs<br />

der Wasserauslauf der Turbine unter<br />

den Wasserspiegel der Reservoirs zu liegen<br />

kam, was ein Hoc hpumpen des W assers<br />

nötig gemacht hätte. Deshalb wurde eine<br />

Fotos: <strong>Siemens</strong> sAG


Gegendruck-Pelton-Turbine eingebaut, die<br />

ermöglicht, dass das W asser unter Druck<br />

bleibt und so ohne zusätzliche Hilfsmittel<br />

in das Reservoir geleitet wird.<br />

Erschwerend kam hinzu, dass die nutzbare<br />

Fallhöhe stark mit der anf allenden<br />

Wassermenge variiert – insbesondere bei<br />

starken Regenfällen oder in Trockenperioden.<br />

Im V orlaufbehälter, dem sog enann-<br />

Technik der Gegendruck-<br />

Pelton-Turbine<br />

Bei der Gegendruck-Pelton-Turbine<br />

(GDPT) dreht das Turbinenrad<br />

in einem Druckluftpolster.<br />

Das ver hindert die Flüssigkeitsreibung<br />

am Laufrad, reduziert<br />

Druckstöße im Leitungsnetz,<br />

vereinfacht die Durchfl ussregelung<br />

und baut vor allem den<br />

gewünschten konstan ten Gegendruck<br />

auf. Diese Technologie<br />

ermöglicht somit die Kombination<br />

der Vorteile der Pelton-Turbine<br />

(PT) und der rückwärts<br />

laufenden Pumpturbine (RLPT).<br />

Einerseits können der gute<br />

Wirkungsgrad sowie der variierbare<br />

Durchfl uss auf einer großen<br />

Bandbreite der PT genutzt werden,<br />

und andererseits ist es<br />

möglich, am Austritt einen<br />

Gegendruck aufzubauen, wie<br />

bei der RLPT. Die GDPT hat somit<br />

unter anderem den großen<br />

Vorteil, dass sie in ein bestehendes<br />

Bauwerk installiert werden<br />

kann, ohne dass ein separates<br />

Turbinenhaus über dem Reservoir<br />

notwendig wird.<br />

ten Reservoir, wird das Niveau je nach Niederschlagsmenge<br />

durc h Er höhung oder<br />

Verminderung des Zufl usses zur Turbine<br />

auf eine k onstante Höhe g eregelt. Diese<br />

Aufgabe übernimmt eine in die Turbinensteuerung<br />

integrierte Simatic S7-300. Da<br />

die Dr ehzahl bei einer solc hen Turbine<br />

von der Fallhöhe abhängt, lag der Gedanke<br />

nahe, einen Fr equenzumrichter einzusetzen,<br />

um zu gewährleisten, dass die Turbine<br />

immer im günstigsten Bereich läuft.<br />

Drehzahlregelung als ideale Lösung<br />

Peter Vögeli, Projektleiter Kommunal/Industrie<br />

bei der Häny AG und mit diesem<br />

Projekt betraut, fand in enger Zusammenarbeit<br />

mit der <strong>Siemens</strong> Sc hweiz A G die<br />

passende Lösung auf Basis v on Sinamics.<br />

Die Produkte der neuen Sinamics-Familie<br />

nehmen dem Generator genau so viel Leistung<br />

ab, dass sich dieser elektrisch selbst<br />

bremst und im idealen Dr ehzahlbereich<br />

bleibt. Dadurch wurde eine technisch einfache,<br />

aber dennoc h sehr inno vative Lösung<br />

möglich, ohne umfangreiche Baumaßnahmen<br />

durchführen zu müssen oder ein<br />

aufwändiges Regelsystem im Druckwasserzulauf<br />

vorzusehen. Zudem ließ sic h der<br />

kompakte Frequenzumrichter Sinamics<br />

G120 beq uem im v orhandenen Sc haltschrank<br />

integrieren.<br />

Aufgrund der neuen Projektsituation<br />

konnten die V erantwortlichen auf k eine<br />

Erfahrungswerte bezüglich der vorliegenden<br />

Beding ungen und somit der P arametrierung<br />

zurückgreifen. Dank der aktiven<br />

U nterstützung durc h die F achleute<br />

von <strong>Siemens</strong> konnten alle Fragen zur Festlegung<br />

der kritischen Punkte für die Parameter<br />

beantwortet werden. Peter Vögeli<br />

erklärt: „Gerade die Mög lichkeit, den<br />

Frequenzumrichter über den PC parametrieren<br />

zu k önnen, sc hätze ic h sehr .<br />

Zudem ist die Bedienung einf ach und<br />

übersichtlich.“<br />

Der kompakte Aufbau der<br />

Gegendruckturbine plus<br />

Generator machte die Realisierung<br />

des ökologischen Projekts<br />

möglich, ohne dass Bauarbeiten<br />

auszuführen waren<br />

Seit der Installation und Inbetriebnahme<br />

gibt die Anlag e st örungsfrei und k ontinuierlich<br />

St rom an das N etz ab. Die Er -<br />

fahrungswerte der Anlage werden bei der<br />

Häny AG ausgewertet und fl ießen in künftige<br />

Projekte ein. Peter Vögeli ergänzt: „Wir<br />

verfolgen das Projekt w eiter, denn diese<br />

Lösung lässt sich bestimmt bei vielen ähnlichen<br />

Anlagen einsetzen.“ Sein spezielles<br />

Augenmerk richtet er dabei auf die Gesamtsteuerung<br />

der Anlage. „Dass etliche Steuerungsaufgaben<br />

nun durc h den Fr equenzumrichter<br />

gelöst werden können, ermöglicht<br />

es uns, eine kleinere SPS, wie hier die<br />

Simatic S7-300, einzuse tzen“, erläutert<br />

Peter Vögeli.<br />

Vollauf zufrieden<br />

Als Werner Gamper zu Beginn mit seinem<br />

Projekt vor den Gemeinderat trat, war auch<br />

die Rentabilität ein Thema. W erner Gamper<br />

erinnert sich: „Ich rechnete bei einem<br />

Verkaufspreis von 22 Rappen/kWh mit einer<br />

Amortisationszeit von etwa 15 Jahren. Danach<br />

produzieren wir den Strom gewissermaßen<br />

kostenlos.“ Die klare Zusage des Gemeinderats<br />

bestätigte seine Vision: „Heute<br />

produzieren wir ohne U mweltbelastung<br />

Strom. Das Ziel ist erreicht.“ Einmal mehr<br />

ein Beweis dafür, dass Inno vation nicht<br />

teuer sein muss und um weltbewusstes<br />

Handeln überall möglich ist. +<br />

MEHR ZU DIESEM THEMA:<br />

+ www.siemens.de/sinamics-g120<br />

KONTAKTADRESSEN:<br />

+ Ansprechpartner:<br />

Markus Ingold,<br />

Promotor Antriebstechnik,<br />

Zürich<br />

+ Kontakt:<br />

markus.m.ingold@siemens.com<br />

<strong>advance</strong> 3-<strong>2009</strong> 9


Industrielle<br />

Kommunikation<br />

Zur internen Vernetzung eines<br />

neuen Paternostersystems für<br />

die Temperaturdauerprüfung<br />

von Bedienpanels setzt das<br />

Elektronikwerk Amberg auf<br />

Industrial Wireless LAN-<br />

Technologie. Die drahtlose<br />

Kommunikationslösung<br />

minimiert den Verkabelungsund<br />

Wartungsaufwand und<br />

erhöht zugleich die Flexibilität<br />

sowie den Bedien- bzw.<br />

Prüfkomfort des Systems.<br />

Aus einer Hand: die durchgängige<br />

Automatisierungslösung des neuen<br />

Paternosters<br />

Zentraler Schaltschrank<br />

MPI<br />

CPU 317-2 PN/DP<br />

mit CP 343-1 und<br />

Scalance X005<br />

10 <strong>advance</strong> | 3-<strong>2009</strong><br />

Drahtlos in der<br />

dritten Dimension<br />

IWLAN schafft mehr Flexibilität und Effi zienz in der Prüfung von Bedienpanels<br />

MP 377<br />

Industrial Ethernet<br />

Serveranbindung<br />

Scalance<br />

W784-1RR<br />

Scalance<br />

W784-1RR<br />

Ein Großteil der Simatic HMI-Gerät e<br />

wird im Elekt ronikwerk Amber g<br />

(EWA) hergestellt. Das 2007 zur „besten<br />

Fabrik Europas“ gekürte Werk betreibt<br />

eine anspruchsvolle Qualitätssicherung für<br />

jährlich mehrere hunderttausend Panels.<br />

Dazu gehört auch ein stic hprobenartiger<br />

Temperaturdauertest mit Einsatztemperaturen<br />

bis 55 °C, der eine typische, praxisnahe<br />

Projektierung mit aut omatisiertem<br />

Testlauf simuliert.<br />

Weil Stellfl äche immer Kosten verursacht,<br />

nutzt ein P aternostersystem die dr itte<br />

Dimension der Hallenhöhe. Die neue, v erbesserte<br />

Lösung mit erweiterten Wärmeprüfkapazitäten<br />

setzt auf modernste Netzwerktechnik<br />

einschließlich Industrial Wireless<br />

LAN (IWLAN). Zwei Glasschiebetüren<br />

ermöglichen die Bestüc kung der 22 umlaufenden,<br />

einzeln beheizbar en Prüffächer<br />

von der Frontseite aus. Jedes Fach<br />

bietet Platz für bis zu 16 Bediengeräte. Die<br />

Prüfparameter sind in der Datenbank einer<br />

extern inst allierten Mast ersteuerung –<br />

einer Simatic S7-317-2 PN/DP – in Form gerätespezifi<br />

scher Testprojektierungen hinterlegt.<br />

2x RCoax Leckwellenleiter<br />

senkrecht im Paternoster<br />

gespannt<br />

ANT793-<br />

4MN<br />

Scalance<br />

W747-1 Scalance<br />

X124<br />

Prüfung im gemischten Betrieb<br />

Für die steuerungs-, kommunikations- und<br />

prüftechnische Entkopplung der Wär mefächer<br />

im P aternoster sorgen je eine eigene<br />

„Fach-“ und eine eigene „Prüf-CPU“ des<br />

gleichen Typs wie die Master-CPU – insgesamt<br />

also 44 Cont roller. Ang eschlossen<br />

werden die bis zu 16 Prüfl inge wahlweise<br />

über die Profine t- oder die Profibus-Anschaltung<br />

der Steuerung, so dass sich das<br />

ganze Portfolio heutiger, künftiger und<br />

auch f rüherer Geräte im g emischten Betrieb<br />

ohne Umbauten sehr fl exibel prüfen<br />

lässt. Dazu gibt es in jedem Wär mefach<br />

jeweils 16 Anschlussbuchsen für 24 V DC,<br />

Profi bus und Profi net. Letztere sind mit<br />

der Prüf- und der F ach-CPU über einen<br />

Industrial Ether net (IE)-Switc h Scalance<br />

X124 (24 Ports, unmanaged) verbunden.<br />

Bedient wird der P aternoster über ein<br />

Simatic Multi P anel MP377 mit 15-Zoll-<br />

Touchdisplay. Das Gerät aus der hauseigenen<br />

Fertigung visualisiert unter anderem<br />

die Fachbelegungen und den Be triebszustand<br />

jedes einzelnen Prüfl ings. Neu ist<br />

auch ein Temperaturhistogramm für jedes<br />

CPU 317-2 PN/DP<br />

„Fach-CPU“<br />

Wärmeprüffach (22x)<br />

CPU 317-2 PN/DP<br />

„Prüf-CPU“<br />

Industrial Ethernet Profibus<br />

(16 Anschlussbuchsen) (16 Anschlussbuchsen)<br />

<strong>Siemens</strong> AG


Der Paternoster wird mit einem Simatic Multi Panel MP377 bedient, das relevante<br />

Statusinformationen visualisiert und die Prüfergebnisse zwischenspeichert<br />

Fach. Nachts werden die Prüf ergebnisse<br />

über die int egrierte IE-Sc hnittstelle des<br />

Panels zur Arc hivierung, Weiterverarbeitung<br />

und Dokumentation an einen Server<br />

im Werksnetz übermittelt.<br />

IWLAN erübrigt Schleifl eiter<br />

Um in dem umlauf enden Paternostersystem<br />

Probleme mit wartungsintensiven und<br />

störanfälligen Schleifl eitern bzw. anderen<br />

mechanischen Lösungen für die Datenübertragung<br />

zu vermeiden, war für die Ü bertragung<br />

der Prüfparameter und -daten von<br />

Anfang an eine IWLAN-Lösung vorgesehen.<br />

Zu diesem Zweck ist jede Fach-CPU im Paternoster<br />

mit jeweils einem IWLAN-Client<br />

Scalance W747-1 verbunden. Dieser stellt<br />

die Funkv erbindung zu einem A ccess<br />

Point Scalance W784-1RR her , der wiederum<br />

mit der Mastersteuerung im externen<br />

Schaltschrank des Paternosters in Verbindung<br />

steht. Die Funk übertragung fi ndet<br />

im 5-GHz-Band st att. Das Besonder e an<br />

dieser Funkstrecke sind das R Coax Cable<br />

(Leckwellenleiter) als Spezialant enne für<br />

ein defi niertes Nahfunkfeld und auf der<br />

anderen Seite die zug ehörige IWL AN-Antenne<br />

(ANT793-4MN).<br />

Zwei fi ngerdicke RCoax-Leckwellenleiter<br />

sind senkrecht im Hohlraum zwischen<br />

den umlauf enden F ächern und v or der<br />

Rückwand im P aternoster montier t und<br />

werden von je einem Access Point Scalance<br />

W784-1RR im e xternen Sc haltschrank<br />

des Paternosters gespeist. Im Geg ensatz<br />

zu Rundst rahlantennen er leichtern die<br />

RCoax-Strecken den A ufbau eines e xakt<br />

defi nierten, sehr gut beherrschbaren und<br />

nicht st öranfälligen Funkf elds auc h in<br />

schwieriger Umgebung, wie hier mit vie-<br />

len metallischen, refl ektierenden Flächen.<br />

Da die Scalance W-Geräte der jüngsten Generation<br />

noch fl acher bauen als ihr e Vorgänger,<br />

können sie selbst bei beeng ten<br />

Platzverhältnissen problemlos dir ekt im<br />

Schaltschrank montiert werden.<br />

In jedem Fach ragt eine Antenne durch<br />

einen A usschnitt in der F achrückwand<br />

und läuft entlang der Leckwellenleiter. Die<br />

Antennen sind sehr kompakt und unempfi<br />

ndlich g egenüber Sc hwingungen und<br />

unbeabsichtigtem Verstellen. Um die Kommunikationslast<br />

gleichmäßig zu verteilen<br />

und eine zuv erlässige Datenübertragung<br />

zu gewährleisten, sind je weils 11 F ächer<br />

bzw. deren IWL AN-Clients über eine eindeutige<br />

Netzwerkkennung einem der beiden<br />

Access Points fest zugeordnet – unabhängig<br />

von ihrer Position im Paternosterumlauf.<br />

Beide Access Points sind an einen Industrial<br />

Ethernet-Switch Scalance X005<br />

(5 Ports, unmanaged) angeschlossen, der<br />

über einen zusätzlic hen Ether net-Kommunikationsprozessor<br />

CP 343-1 mit der<br />

Mastersteuerung in Verbindung steht. Der<br />

Kommunikationsprozessor entlast et die<br />

für maximal 16 Verbindungen ausgelegte<br />

Profi net-Anschaltung der Mast er-CPU, indem<br />

er einen Teil des Datenverkehrs selbstständig<br />

abwickelt.<br />

Entscheidend für die sc hnelle und<br />

sichere Drahtlosk ommunikation ist<br />

hier auch die Indust rial Point Coordination-Funktion<br />

(iPCF) der IWL AN-Clients<br />

Scalance W747-1. Denn diese er möglicht<br />

im Profi net-IO-Betrieb auch bei höher er<br />

Teilnehmerzahl kurze, vorhersagbare und<br />

reproduzierbare Antwortzeiten, sprich die<br />

in vielen indust riellen Anwendungen unabdingbare<br />

Deterministik.<br />

Fotos: W. Geyer<br />

Die Steuerung Simatic S7-300 erhält die Prüfdaten aus den<br />

Wärmefächern über zwei Access Points Scalance W784-1RR<br />

Spielraum für weitere<br />

Systemoptimierungen<br />

Durch streng kontrollierte Fertigungsverfahren<br />

ist sic hergestellt, dass die Simatic<br />

Panels mit hoher Qualität gefertigt werden.<br />

Die hohe Zuv erlässigkeit der K ommunikation<br />

erlaubt es, die Hardw aretests der<br />

HMI-Geräte noch effi zienter zu g estalten.<br />

Gleichzeitig erhöht sie die Qualitätssicherheit.<br />

So soll eine Mög lichkeit implementiert<br />

w erden, bei F ehlern eine aut omatische<br />

Rückmeldung zu generieren und abzusetzen.<br />

Zur weiteren Vereinfachung und<br />

Verbesserung der Abläuf e ist anst elle des<br />

einzelnen Bedienpanels vor Ort ein Industrie-PC<br />

g eplant, der einen Simatic Thin<br />

Client mit Dat en versorgt, um den P aternoster<br />

auch aus größerer Distanz bedienen<br />

und/oder beobachten zu können.<br />

Produktionsplaner Hans Bütt ner ist<br />

mehr als zufrieden mit der neuen, durchgängig<br />

mit <strong>Siemens</strong> K omponenten automatisierten<br />

Paternosteranlage: „Das Handling<br />

ist deutlich einfacher und das Prüfen<br />

erheblich fl exibler und k omfortabler geworden.<br />

Zudem hat die Lösung den Anteil<br />

händischer und damit fehlerträchtiger Arbeiten<br />

weiter reduziert.“ +<br />

MEHR ZU DIESEM THEMA:<br />

+ www.siemens.de/iwlan<br />

KONTAKTADRESSEN:<br />

+ Ansprechpartner:<br />

Anja Adling,<br />

Produktmanager Sensors and<br />

Communication, Nürnberg<br />

+ Kontakt:<br />

anja.adling@siemens.com<br />

<strong>advance</strong> 3-<strong>2009</strong> 11


Automatisierungstechnik<br />

Der Steinbruch in Treis-Karden wurde<br />

bereits im 19. Jahrhundert angelegt,<br />

lag dann jahrzehntelang brach, bis<br />

er nach dem Krieg von Heinz Schnorpfeil<br />

wieder erschlossen wurde. Die dort abgebaute<br />

Mosel-Grauwacke ist nicht nur für<br />

repräsentative Mauerwerke im Außen- und<br />

im Innenber eich beliebt, sonder n wird<br />

auch als Schüttgut für den Straßenbau verwendet.<br />

Anlagenautomatisierung<br />

in rauer Umgebung<br />

Die Anlage zur Gewinnung von Schüttgut<br />

wurde seit ihrer Errichtung immer weiter<br />

ausgebaut und modernisiert. Neu ist die<br />

Möglichkeit, Edelsplit für Be ton und Asphalt<br />

zu erzeugen. Dafür gibt es inzwischen<br />

drei Brecherstufen mit zwischengeschalteten<br />

Rüttelsieben. Für die unterschiedlichen<br />

Körnungen stehen 12 Silos zur Verfügung.<br />

Von diesen Silos wird das Material direkt<br />

auf die Kunden-LKWs verladen und dabei<br />

kontinuierlich gewogen.<br />

Den Materialfl uss der gesamten Anlage<br />

steuert eine Simatic S7-300. Den einzelnen<br />

Aggregaten sind dezentrale Peripheriesysteme<br />

Simatic ET 200S – zum Teil mit intelligenten<br />

Interfacemodulen IM 151 – zugeordnet.<br />

Visualisiert wird der Anlagenbetrieb über<br />

zwei Simatic Multi P anels MP 377. Eines<br />

davon ist in der Waage untergebracht, wo<br />

die Kundenaufträge eingegeben werden<br />

und die Entnahme aus den Silos gesteuert<br />

wird, das andere befi ndet sich im zentralen<br />

Steuercontainer. Dort mussten bisher die<br />

Bediener der Anlage die Füllstände über wachen,<br />

um gegebenenfalls Material aus den<br />

Silos zu entnehmen und auf Halde zwischenzulagern.<br />

Gleichzeitig wurden die zentralen<br />

Visualisierungssysteme zur Anzeig e v on<br />

12 <strong>advance</strong> | 3-<strong>2009</strong><br />

Immer alles im Blick<br />

Erstmaliger Einsatz von Simatic Mobile Panels in einem Steinbruch<br />

In Treis-Karden an der Mosel befi ndet sich einer der modernsten<br />

Steinbrüche Deutschlands. Gebrochen wird dort Mosel-Grauwacke,<br />

die unter anderem als Schüttgut im Straßenbau zum Einsatz kommt.<br />

Bei der Schüttgutgewinnung kommt eine Automatisierung zum<br />

Einsatz, die den Bedienern eine ungewöhnlich hohe Produktivität<br />

ermöglicht. Der Schlüssel zu dieser Produktivität ist ein über<br />

Industrial WLAN betriebenes Simatic Mobile Panel.<br />

Diagnosemeldungen genutzt – v or Ort ergänzt<br />

um ein kleines Operator Panel.<br />

Instandhaltung ist bei Masc hinen und<br />

Anlagen im Steinbruch ein wichtiges Thema,<br />

denn die Bedingungen sind besonders rau<br />

und der Verschleiß ist entsprechend hoch.<br />

Bisher wurden für Inst andhaltungsmaßnahmen<br />

immer zwei Mitarbeiter benötigt,<br />

weil einer alleine im Fehlerfall meist nicht<br />

gleichzeitig Panel und Störstelle im Auge<br />

haben konnte. Zur F ehlerbehebung und<br />

um einen sic heren Wiederanlauf zu g ewährleisten,<br />

war es deshalb unumgänglich,<br />

dass dem Anlag enbediener des st ationären<br />

Panels ein Kollege zuarbeitete, der die<br />

Störstelle im Blick hatte.<br />

Mobil und produktiv dank<br />

Industrial WLAN<br />

Weitläufi ge, zum Teil unübersichtliche und<br />

schwer zugängliche Anlagen mit hohem<br />

Wartungsbedarf sind das typische Einsatzgebiet<br />

von drahtlos be triebenen Simatic<br />

Dank dem robusten Mobile Panel kann der<br />

Bediener auch im Schwerkraftwagen<br />

Diagnosemeldungen aus der gesamten<br />

Anlage empfangen<br />

Mobile P anels. In St einbrüchen wurde<br />

drahtlose Kommunikation allerdings bisher<br />

nicht eingesetzt, weil man befürc htete,<br />

dass die Funkwellen durch die vielen<br />

Stütz- und Trägerkonstruktionen aus Stahl<br />

und die st ählernen Silos g estört werden<br />

könnten.<br />

Die Firma Elektro Grohsmann aus Niederstadtfeld<br />

in der Eifel, erfahren in der Automatisierung<br />

von Steinbrüchen und Industrieanlagen,<br />

hat sich der Herausforderung<br />

gestellt. Mit U nterstützung von <strong>Siemens</strong><br />

in T rier entw arf Mar io Grohsmann die<br />

drahtlose Kommunikation für ein Simatic<br />

Mobile Panel 277 über Simatic NET . Die<br />

durchgehende Vernetzung aller Anlagenteile<br />

mitt els Profibus beziehungsw eise<br />

Profi net ermöglicht außerdem eine lückenlose<br />

Visualisierung und Bedienbarkeit des<br />

Betriebs. Diese V orteile über zeugten die<br />

Firma Schnorpfeil, den Vorschlag von Mario<br />

Grohsmann in die Tat umzusetzen.<br />

Dass der gesamte Umbau der Elektrotechnik<br />

aus einer Hand kommt – von der ersten<br />

Mario Grohsmann kann über sein Field PG<br />

direkt ins Anwenderprogramm eingreifen. Im<br />

Hintergrund ist das Multi Panel zum Bedienen<br />

und Beobachten der Anlage zu sehen


Sieb-Silo-Anlage, in der Edelsplitte der unterschiedlichsten Körnungen produziert und gelagert werden<br />

Planung über die Erstellung der Pläne und<br />

SPS-Programme, den Bau der Schaltanlagen<br />

bis hin zur Inbe triebnahme –, garantierte<br />

die schnelle und fl exible Ausführung<br />

des Projektes.<br />

Mehr Übersicht, mehr Sicherheit<br />

Zwei Scalance A ccess Points – einer am<br />

Vorbrecher, einer nahe der Silos – geben<br />

die Wirkbereiche vor und reichen für den<br />

Betrieb des Mobile P anel 277 an allen r elevanten<br />

Punkten der Anlage derzeit vollkommen<br />

aus. Ein dr itter Access Point ist<br />

bei Anlagenerweiterung vorgesehen.<br />

Simatic WinCC fl exible zur über sichtlichen<br />

Visualisierung läuft sowohl auf den<br />

Simatic Multi Panels als auch auf dem Mobile<br />

Panel, so dass Anzeig e und Bedienmöglichkeiten<br />

des Mobile Panels identisch<br />

mit den beiden st ationären P anels sind.<br />

Der Bediener hat das robuste Mobile Panel<br />

im SKW dabei. Er em pfängt darüber aktuelle<br />

Diagnosemeldungen aus der g esamten<br />

Anlage, kann sofort reagieren und dadurch<br />

Stillst andszeiten v ermeiden oder<br />

zumindest deutlich reduzieren. Hier liegt<br />

der eigentliche Nutzen, denn die rauen Bedingungen<br />

in einem Steinbruch erfordern<br />

immer wieder kleinere Anpassungen, um<br />

die Anlage am Laufen zu halten.<br />

Gleichzeitig kann der Bediener über das<br />

Mobile Panel bei Bedar f die Silos zur Materialentnahme<br />

öffnen. Er bekommt dazu<br />

die aktuelle Füllmenge angezeigt, ohne in<br />

den Steuercontainer oder die Waage gehen<br />

zu müssen, w o die Anlag e über Multi P a-<br />

nels visualisiert wird. Die Arbeit, die bisher<br />

zwei Anlagenbediener ausgelastet hat,<br />

kann jetzt leicht einer alleine ausführ en,<br />

der K ollege k ann ander e wic htige T ätigkeiten<br />

übernehmen. Das erhöht nicht nur<br />

die Produktivität, sonder n auch die Bediensicherheit.<br />

„Es ist wesentlich sicherer,<br />

wenn der Anlagenbediener beim An- oder<br />

Abschalten von Funktionen den entspr echenden<br />

Anlagenteil einsehen und schnell<br />

reagieren kann – ohne sich auf den Zuruf<br />

eines Kollegen verlassen zu müssen“, bestätigt<br />

auch Kurt Zimmer, Betriebsleiter<br />

des Steinbruchs.<br />

Beste Erfahrung mit Technik<br />

und Zusammenarbeit<br />

Die F irma Schnorpfeil betreibt Steinbrüche<br />

in ganz Rheinland-Pfalz. Das Vorhaben,<br />

eine gesamte Anlage mit drahtloser Datenübertragung<br />

und einem Simatic Mobile<br />

Panel zu bedienen und zu diagnostizieren,<br />

soll nun im Zug von Modernisierungen auf<br />

weitere Anlagen übertragen werden.<br />

Die Firma Elektro Grohsmann ist stolz<br />

darauf, die Herausf orderung gemeistert<br />

zu haben, und zuversichtlich, mit der Unterstützung<br />

von <strong>Siemens</strong> und mit Simatic-<br />

Technik auch in w eiteren Projekten auf<br />

schwierigem Gelände die Produktivität und<br />

Betriebssicherheit von Kundenanlagen steigern<br />

zu können.<br />

Im Zuge des Projektes hat Mario Grohsmann<br />

die k ostenlose Konfi gurationshilfe<br />

My Documentation Manager (www.siemens.<br />

de/automation/service) sc hätzen g elernt.<br />

Mit ihr ist es möglich, schnell maßgeschneiderte<br />

Dokumentation für unterschiedliche<br />

Nutzergruppen zusammenzust ellen. So<br />

benötigt z. B. der Bediener der Panels weitaus<br />

weniger Informationen zur Hardware<br />

als der Elekt riker. „Für den Bediener st ellen<br />

wir Informationen zur Reinigung und<br />

elektrischen Sicherheit zusammen, während<br />

der Elekt riker die g esamte Dok umentation<br />

zur Hardware erhält“, erläutert<br />

Mario Grohsmann. „Ein w eiterer Nutzen<br />

des My Documentation Manager ist, dass<br />

wir über Aktualisierungen automatisch informiert<br />

werden und so bei Updates immer<br />

die aktuellste Version der Dokumentation<br />

mitliefern.“ +<br />

MEHR ZU DIESEM THEMA:<br />

+ www.siemens.de/mobile-panels<br />

KONTAKTADRESSEN:<br />

+ Ansprechpartner:<br />

Marco Gierden,<br />

Vertriebsingenieur,<br />

Trier<br />

+ Kontakt:<br />

marco.gierden@siemens.com<br />

+ Ansprechpartner:<br />

Peter Kretzer,<br />

TIA Fachberater,<br />

Saarbrücken<br />

+ Kontakt:<br />

peter.kretzer@siemens.com<br />

Fotos: Heinz Schnorpfeil GmbH<br />

<strong>advance</strong> 3-<strong>2009</strong> 13


Automatisierungstechnik<br />

Johnson Matthey ist W eltmarktführer<br />

bei SCR-Katalysatoren (selektive katalytische<br />

Reduktion) für LKW sowie bei<br />

Katalysatoren für Kohlekraftwerke, stationär<br />

betriebene Dieselmotoren, Kesselfeuerungen<br />

und viele andere Anwendungsbereiche.<br />

Im oberfränkischen Werk Redwitz<br />

betreibt das Unternehmen eine hochdynamische<br />

Fertigung von K atalysatoren in<br />

Form von Platten und W aben. Aufgrund<br />

behördlicher Aufl agen und K undenanforderungen<br />

wie der ISO T S 16949 für A utomobilzulieferer<br />

läuft die Produktion unter<br />

streng kontrollierten und nachvollziehbaren<br />

Bedingungen ab, denn eine v ollständige<br />

Rückverfolgbarkeit der Prozesse ist<br />

die Voraussetzung für das Er reichen des<br />

ISO-Zertifi kates.<br />

Standardsystem statt<br />

Individuallösung<br />

Zur Optimierung seiner Produktion hatte<br />

Johnson Matthey bereits ein MES-Syst em<br />

im Einsatz, bevor man sich im Oktober 2007<br />

14 <strong>advance</strong> | 3-<strong>2009</strong><br />

Zertifi zierte Transparenz<br />

Katalysatorenhersteller setzt auf Qualitätsmanagement mit Simatic IT<br />

Die vollständige Rückverfolgbarkeit des Herstellungsprozesses ist<br />

die Grundlage eines effi zienten Qualitätsmanagements. Mit dem<br />

MES-System Simatic IT verbessert der Katalysatorenhersteller<br />

Johnson Matthey nicht nur die Prozesssicherheit und Produktivität,<br />

sondern erleichtert auch die Arbeit seiner Mitarbeiter.<br />

entschloss, dieses durch ein Plattform-basiertes<br />

neues Syst em zu er setzen. Nachteile<br />

der best ehenden Individuallösung:<br />

Sie war nicht durchgängig genug, und Weiterentwicklungen<br />

konnten nur v om Hersteller<br />

selbst r ealisiert werden. Die U mstellung<br />

auf ein St andardsystem sollt e<br />

diese Abhängigk eit beenden. Gef ordert<br />

wurde eine MES-Plattf orm mit einem hohen<br />

Maß an K onfi gurierbarkeit, das die<br />

Betriebssicherheit und die Produktivit ät<br />

erhöht und eine absolute Rückverfolgbarkeit<br />

sicherstellt. Darüber hinaus sollte das<br />

System eine hohe St abilität in der Anwendung<br />

und eine hohe Verfügbarkeit gewährleisten.<br />

Auf diese Aspekte legte Johnson<br />

Matthey besonderen Wert.<br />

Den Auftrag dafür erhielt die Bayreuther<br />

Softwarefi rma Xavo AG, die als langjähr iger<br />

<strong>Siemens</strong> Cer tifi ed Solution P artner<br />

über große Er fahrung mit dem MES-System<br />

Simatic IT v erfügt. „Wir setzen auf<br />

Simatic IT, weil wir technisch von dem System<br />

überzeugt sind. Es ist eine her vorragende<br />

Plattform, die sich optimal an unter-<br />

schiedlichste K undenanforderungen anpassen<br />

lässt. Ein wic htiger Aspekt ist für<br />

uns aber auch, dass <strong>Siemens</strong> als Weltmarktführer<br />

für A utomatisierungstechnik die<br />

Weiterentwicklung des Syst ems g arantiert“,<br />

unterstreicht Hans-Jürgen Postler,<br />

Projektleiter bei Xavo.<br />

Technische Herausforderung<br />

Aufgrund der Größe der Anlag e und der<br />

Komplexität der Prozesse sind die t echnischen<br />

Herausf orderungen an das MES-<br />

System durchaus hoch: Das Syst em läuft<br />

im Dreischichtbetrieb, wobei durchschnittlich<br />

40 Nutzer gleichzeitig damit arbeiten,<br />

um viele parallele Produktionsprozesse zu<br />

koordinieren. Die Bedienerführung muss<br />

die Lösung unterschiedlichster Aufgabenstellungen<br />

unterstützen. Zudem muss die<br />

Transparenz der Prozesse ständig gewährleistet<br />

sein – auc h wenn die N utzer mit<br />

PDAs im Betrieb unterwegs sind und nicht<br />

den großen Screen eines stationären Bildschirms<br />

für Inf ormations- und Eing abe-<br />

Fotos: Johnson Matthey


zwecke zur V erfügung haben. W eiterhin<br />

muss sich ein enorm hohes Datenvolumen<br />

bewältigen lassen, das bei der v ollständigen<br />

Rüc kverfolgbarkeit aller Einzelt eile<br />

entsteht, und für die einzelnen Bearbeitungsschritte<br />

sind Geräte und Systeme mit<br />

unterschiedlichen Dateiformaten zu int egrieren.<br />

Durchgängig und offen für<br />

Erweiterungen<br />

Die Umstellung auf das neue MES-System<br />

erfolgte schrittweise, wobei sich die Realisierungsphasen<br />

am Mat erialfl uss durch<br />

die Produktion orientierten. In der ersten<br />

Phase – W iegen, Mischen und Kne ten –<br />

werden die Technologen dabei unterstützt,<br />

die Zusammensetzung der Masse so zu optimieren,<br />

dass die g eforderten Vorgaben<br />

erreicht w erden. Der Prozess wird dazu<br />

mit der Simatic IT Production Suite modelliert.<br />

Das R ezeptmanagement mit den<br />

komplexen Berechnungen von Rezeptparametern<br />

anhand v on physikalischen Gesetzen<br />

und k undenspezifi schen Formeln<br />

übernimmt der Product Defi nition Manager.<br />

Dabei wird die U msetzung aut oma-<br />

Xavo AG<br />

Enterprise IT Solutions<br />

Als zertifi zierter <strong>Siemens</strong> Solution<br />

Partner Automation realisiert die<br />

Xavo AG maßgeschneiderte MES-<br />

Lösungen auf der Basis von Simatic IT<br />

für die Branchen Tabak, Nahrungs-<br />

und Genussmittel, Umwelt sowie<br />

pharmazeutische Industrie.<br />

Schwerpunkte sind die Produktion,<br />

aber auch die Unterstützung von<br />

Forschung, Entwicklung und<br />

Laborautomatisierung.<br />

Firmensitz: Meistersingerstr. 2<br />

95444 Bayreuth<br />

Tel.: 0921/787779-0<br />

Fax: 0921/787779-29<br />

inf o@xavo.com<br />

www .xavo.com<br />

Unter streng kontrollierten und nachvollziehbaren<br />

Bedingungen fertigt Johnson<br />

Matthey in Redwitz Katalysatoren für<br />

unterschiedlichste Industriebereiche<br />

tisch dokumentiert, ohne dass händischer<br />

Protokollaufwand für die V ersatzversionen<br />

entsteht.<br />

In der zweiten und dritten Phase kamen<br />

das Strainen, Extrudieren und Calcinieren<br />

hinzu. Der Simatic IT Mat erial Manag er<br />

pfl egt die Produktc harakteristiken und<br />

verwaltet die Char gen und Einzelt eile im<br />

gesamten Prozess. Dazu g ehören das Management<br />

von Paletten und Gestellen sowie<br />

die vollständige und lüc kenlose Rückverfolgung.<br />

Die Module w erden über einen<br />

Data Matrix Code identifi ziert, der beim<br />

Extrudieren aufgebracht wird. Das Dat enhandling<br />

ist denkbar einfach: Wird die Palette<br />

in den Ofen gefahren, erfasst ein Laser<br />

das Label, und die Zuordnung ist f estgeschrieben.<br />

Sollte der Code des Moduls aus<br />

irgendeinem Gr und unleser lich w erden,<br />

verhindert das System zuverlässig, dass ein<br />

Ersatz-Code zugeordnet wird, und das Teil<br />

muss verworfen werden – ein wesentlicher<br />

Beitrag zu mehr Betriebssicherheit.<br />

Realisiert ist auc h ber eits die Sc hnittstelle<br />

zu den Robotern für die abschließenden<br />

Fertigungsschritte Sägen, Vermessen,<br />

Sortieren und Verpacken. Bei der abschließenden<br />

Kontrolle zeigt das Syst em noch<br />

einmal eindrucksvoll, welche Datenmengen<br />

es verarbeiten kann: 25 qualitätsrelevante<br />

Messwerte pro Modul werden innerhalb<br />

von einer Sekunde erfasst und verarbeitet.<br />

Vorteile auf einen Blick<br />

+ Transparente Fertigung<br />

+ Gewährleistung der<br />

Chargenrückverfolgbarkeit<br />

+ Erhöhung der<br />

Prozesssicherheit<br />

+ Erhöhung der Produktivität<br />

Verbesserung der<br />

+ Produktqualität<br />

+ Erhöhung der<br />

Mitarbeitermotivation<br />

+ Intelligentes Controlling des<br />

Produktionsprozesses<br />

Positive Resonanz<br />

Durch das neue MES-Syst em konnte die<br />

Transparenz der F ertigung deutlic h er -<br />

höht werden. Positiv aufgenommen wurde<br />

das neue Syst em auch von den Mit arbeitern.<br />

Entsc heidend dafür ist die v erbesserte<br />

Ü bersichtlichkeit, die ohne lästig e<br />

Protokolltätigkeit erreicht wird. So denkt<br />

das bewährte Team von Johnson Matthey<br />

und Xavo bereits gemeinsam darüber nach,<br />

Simatic IT auch für die Fertigungsplanung<br />

einzusetzen. „Das Syst em ist noc h längst<br />

nicht ausg ereizt. W ir sehen noc h eine<br />

Menge Potenzial, bis hin zur vollständigen<br />

Anbindung der Produktion an das SAP -<br />

System“, bestätigt Hans-Jürgen Postler. +<br />

MEHR ZU DIESEM THEMA:<br />

+ www.siemens.de/simatic-it<br />

KONTAKTADRESSEN:<br />

+ Ansprechpartner:<br />

Jürgen Kettlitz,<br />

Promotor für MES-Systeme,<br />

Nürnberg<br />

+ Kontakt:<br />

juergen.kettlitz@siemens.com<br />

<strong>advance</strong> 3-<strong>2009</strong> 15


Automatisierungstechnik<br />

16 <strong>advance</strong> | 3-<strong>2009</strong><br />

Erweiterungsprojekt<br />

gemeistert<br />

Modulare Simatic S7-1200 im Einsatz in der Fördertechnik<br />

Kompakt, modular, intuitiv zu bedienen –<br />

diese Eigenschaften schätzt Elektro Schumacher<br />

besonders an der neuen Simatic S7-1200<br />

mit Step 7 Basic und WinCC Basic. Für die<br />

Automatisierung einer Förderanlage hat<br />

sich das Unternehmen deshalb für dieses<br />

Steuerungs paket entschieden.<br />

<strong>Siemens</strong> AG<br />

Eine besondere Herausforderung für<br />

die F irma Elekt ro Sc humacher im<br />

nordrhein-westfälischen Swistt al<br />

war der A uftrag, eine F örderbandanlage<br />

um vier zusätzlic he Bänder zu er weitern.<br />

Der Spezialist für den Sc haltschrankbau<br />

für U mbauten und die Er richtung v on<br />

Neuanlagen im industriellen und privaten<br />

Bereich sollte bei der Erweiterung der Förderbandanlage<br />

die Bänder automatisieren<br />

und in die best ehende Förderanlage integrieren.<br />

Die Förderbänder werden zeitversetzt<br />

gestartet, kontinuierlich überwacht<br />

und sind mit Hand- und Automatikbetrieb<br />

ausgestattet. Des Weiteren war eine binäre<br />

Kopplung zur best ehenden Anlage gefordert.<br />

Zuk ünftig sollt e die Anlag e außer -<br />

dem noch mit einem T ouch-Bediengerät<br />

mit grafi scher Darstellung erweitert werden<br />

können.<br />

Rudolf Schumacher setzt bereits seit der<br />

Firmengründung nahezu aussc hließlich<br />

Produkte von <strong>Siemens</strong> ein. „Ic h habe von<br />

Anbeginn eine hohe Qualit ät und Lief ertreue<br />

v on <strong>Siemens</strong> er halten. Darüber<br />

hinaus haben mic h der <strong>Siemens</strong> eig ene<br />

Vertrieb und die <strong>Siemens</strong> Promo tion für<br />

Automatisierungstechnik fachlich immer<br />

bestens unt erstützt“, begründe t der F irmeninhaber<br />

seine Entscheidung.<br />

Die ideale Steuerung für die<br />

Modernisierung<br />

Da für Rudolf Sc humacher das Er stellen<br />

von Steuerungsprogrammen kein alltägliches<br />

Geschäft ist, suchte er für die A utomatisierung<br />

der Förderanlage gezielt nach<br />

einem einfachen und möglichst intuitiven<br />

Programmiertool auf dem neuesten Stand<br />

der Technik. <strong>Siemens</strong> st ellte ihm daraufhin<br />

die neue K ompaktsteuerung Simatic<br />

S7-1200 und die Programmier software<br />

Step 7 Basic mit integriertem WinCC Basic<br />

zur V isualisierung v or. „Die Simatic S7-<br />

1200 hat mich aufgrund ihres guten Preis-<br />

Leistungs-Verhältnisses sowie ihrer Kompaktheit<br />

und der modular en Erweiterbarkeit<br />

über ein Signal-Board-Modul sof ort<br />

überzeugt“, lobt Rudolf Sc humacher. So<br />

kann er die On-Board-P eripherie der v orhandenen<br />

CPU 1214-C über ein Signal<br />

Board erweitern, ohne die Baugröße v erändern<br />

zu müssen, f alls diese spät er einmal<br />

nicht mehr ausr eichen sollte. Das ist


Das Zusammenspiel<br />

macht den Unterschied<br />

Die neue Simatic S7-1200 und die<br />

für die Visualisierung empfohlenen<br />

Simatic Basic Panels werden mit<br />

einer gemeinsamen Software<br />

projektiert: mit Step 7 Basic. In<br />

diesem Framework sind Hardware-<br />

Projektierung, Editoren für die<br />

Erstellung des Anwenderprogramms<br />

und die Projektierung der<br />

Visualisierung mit Simatic WinCC<br />

Basic miteinander verbunden. Das<br />

bringt viele Vorteile. So lassen sich<br />

beispielsweise Ein-/Ausgänge der<br />

Hardware ganz einfach per Drag &<br />

Drop aus der Hardware-Projektierung<br />

in den Programm-Editor ziehen<br />

oder einer Schaltfl äche in der<br />

Visualisierungsoberfl äche zuordnen.<br />

Der Clou dabei: Im Hintergrund<br />

wird ganz automatisch die entsprechende<br />

Verbindung angelegt. Das<br />

steigert nicht nur die Effi zienz,<br />

sondern auch die Projektqualität,<br />

denn die Daten sind automatisch<br />

konsistent. Änderungen brauchen<br />

nur an einer Stelle durchgeführt<br />

Mit einem zusätzlichen Signal Board lässt sich<br />

die Anzahl der digitalen oder analogen I/Os der<br />

Steuerung anpassen, ohne sie zu vergrößern<br />

deshalb wichtig, weil das Sc haltschrankvolumen<br />

bei dieser A utomatisierungsaufgabe<br />

begrenzt ist.<br />

Die Kopplung der Simatic S7-1200 zum<br />

Programmier-PC/-PG erfolgt über die in<br />

der Simatic S7-1200 integrierte Profinet-<br />

Schnittstelle. Diese unterstützt auch das<br />

Protokoll TCP/IP native. Genauso wie die<br />

HMI Basic P anels v on <strong>Siemens</strong>. Rudolf<br />

Schumacher ist v on dieser Lösung begeistert:<br />

„Diese RJ45-Sc hnittstellentechnologie<br />

besitzen auc h meine PCs. So<br />

kann ich mich sofort mit einem handelsüblichen<br />

IE TP Cord-Ether net-Kabel direkt<br />

auf die CPU koppeln. Die integrierte<br />

Auto Cross Ov er-Funktion der Simatic<br />

<strong>Siemens</strong> AG<br />

zu werden und werden automatisch<br />

projektweit nachgezogen. Auch dabei<br />

ist Datenkonsistenz gewährleistet.<br />

S7-1200 findet immer die V erbindung.“<br />

Dadurch benö tigt er k eine speziellen<br />

Online-Kabel oder Zusatzhardw are auf<br />

seinen PCs.<br />

Komfortable Software<br />

Bei der St ep 7 Basic Sof tware schätzt Rudolf<br />

Schumacher besonders, dass die aufgabenorientierten,<br />

intelligenten und intuitiven<br />

Editoren perfekt zusammenarbeiten<br />

und damit eine sc hnelle Parametrierung<br />

gewährleistet ist. Das int egrierte WinCC<br />

Basic gr eift sofort auf die V ariablenliste<br />

der Simatic S7-1200-CPU zu. Somit ist sichergestellt,<br />

dass bei der spät eren Visualisierung<br />

der Anlage über ein Simatic Basic<br />

Panel keine lange Wiedereinarbeitung in<br />

das Programm erforderlich ist.<br />

Sehr hilfreich fi ndet Rudolf Schuh macher<br />

auch das mehr stufi ge, int elligente Hilf esystem<br />

der Step 7 Basic Software. Der Roll<br />

Over Tool Tip gibt sofort stichwortartig Informationen<br />

zu einem F eld, Symbol oder<br />

einer An weisung, sobald man diese anwählt.<br />

A us dem T ool T ip heraus k ommt<br />

man zu einer k urzen Besc hreibung. Von<br />

dort aus k ann man sic h sog ar dir ekt in<br />

das Internet einwählen, um z. B. die FAQs<br />

des Customer Supports abzurufen. Echtes<br />

Learning by Doing. Nach Fertigstellung des<br />

Anwenderprogramms erzeugt Step 7 Basic<br />

eine kundengerechte Dokumentation.<br />

Die Projektierung einer CPU 1214 C<br />

und eines Basic Panels vom Typ KTP400<br />

Basic mono PN<br />

Bestens unterstützt<br />

Da die Simatic S7-1200 zur zeit in der<br />

Markteinführung ist, wurde Rudolf Schumacher<br />

von <strong>Siemens</strong> eine Projektierungsunterstützung<br />

durch die Promo tion der<br />

Zweigniederlassung Köln angeboten, was<br />

er gerne in Anspruch nahm. So gerüstet,<br />

nahm er seinen W iedereinstieg in die<br />

Welt der St euerungsprogrammierung in<br />

Angriff und konnte sich bereits zwei Wochen<br />

später über die er folgreiche Erstinbetriebnahme<br />

der A utomatisierung der<br />

Förderbandanlage freuen. Voll des Lobes,<br />

wie gut alles geklappt hat, konstatiert Rudolf<br />

Schumacher abschließend: „<strong>Siemens</strong><br />

ist eben <strong>Siemens</strong>. Da passt alles zusammen.“<br />

+<br />

MEHR ZU DIESEM THEMA:<br />

+ www.siemens.de/s7-1200<br />

KONTAKTADRESSEN:<br />

+ Ansprechpartner:<br />

Klaus-Jürgen Wald,<br />

Promotor für Simatic S7-1200, S7-200<br />

und LOGO!, Region West<br />

+ Kontakt:<br />

klaus-juergen.wald@siemens.com<br />

<strong>advance</strong> 3-<strong>2009</strong> 17<br />

<strong>Siemens</strong> AG


Automatisierungstechnik<br />

Simatic Embedded Automation<br />

ist eine interessante Alternative,<br />

wenn typische SPS-Aufgaben mit<br />

PC-Funktionalitäten kombiniert<br />

werden müssen. Die Firma<br />

Germanfl ux-Noha hat ihre<br />

Induktionslötanlagen für<br />

Läufer von Großantrieben mit<br />

einem Simatic Microbox PC<br />

automatisiert.<br />

Um in der F ertigung höchste Qualität<br />

und Zuverlässigkeit bei maximaler<br />

Produktivit ät sic herzustellen,<br />

nutzt <strong>Siemens</strong> moder nste Technologien<br />

und Verfahren. Jüngstes Beispiel ist das Induktionslöten<br />

von Kurzschlussringen an<br />

die Läuferstäbe großer Rotoren für Industrie-<br />

und Bahnmotoren.<br />

Innovative Technologie für<br />

hohe Qualität<br />

Induktionslötanlagen der r enommierten<br />

Firma Germanfl ux-Noha mit Sitz in W aldbrunn<br />

sind in <strong>Siemens</strong> Werken in Deutschland<br />

und Indien in Betrieb.<br />

Der induktiv e Er wärmungsprozess er -<br />

möglicht es, sc hnell eine elekt risch leitende<br />

Verbindung zwischen dem sc hweren<br />

K urzschlussring und den Läuf erstäben<br />

her zustellen. Das Induktionslö ten<br />

garantiert dabei eine besonder s homogene<br />

und spannungsfreie Verbindung.<br />

Der Induktor baut im K upferring ein<br />

starkes Magnetfeld auf, und die dadurch erzeugten<br />

Wirbelströme erhitzen das Metall<br />

aufgrund des elekt rischen Widerstandes.<br />

Die Er wärmung er folgt dabei so g leichmäßig,<br />

dass eine absolut e Temperaturdifferenz<br />

von ± 10 Kelvin bis hin zur Prozesstemperatur<br />

von bis zu 750 °C eing ehalten<br />

wird.<br />

Robust und fl exibel:<br />

die Automatisierung<br />

Die Syst emsteuerung über nimmt ein<br />

Simatic Microbo x PC 427B mit dem Betriebssystem<br />

Windows XP Embedded. Auf<br />

diesem Indust rie PC (IPC) lässt sich das<br />

18 <strong>advance</strong> | 3-<strong>2009</strong><br />

Kompakt gelöst<br />

Embedded PC steuert Induktionslötanlagen in der<br />

Fertigung von Industrie- und Bahnmotoren<br />

Das Induktionslöten für Läufer von Industrie- und Bahnmotoren erfordert robuste<br />

Automatisierung. Ideal eignet sich dafür der Simatic Microbox PC<br />

Temperaturprofi l für die Wär mebehandlung<br />

als R ezept für die unterschiedlichen<br />

Läufergeometrien hinter legen. Der IPC<br />

steuert den A ufheizvorgang, er fasst die<br />

Prozessdaten, bereitet sie auf und zeigt sie<br />

an einem ang eschlossenen Flat P anel Monitor<br />

an. Zur über sichtlichen Darstellung<br />

von Leistung, Temperatur und w eiteren<br />

Prozessgrößen ist zusätzlich zur Controllersoftware<br />

Simatic WinAC das Visualisierungssystem<br />

Simatic W inCC fl exible auf<br />

dem IPC installiert.<br />

Das gesamte System ist robust und nahezu<br />

wartungsfrei: Der Microbox PC kommt<br />

ohne Lüfter und F estplatte aus, der Flat<br />

Panel Monitor ist rundum IP65 geschützt.<br />

Der IPC ist äußerst kompakt, gleichzeitig<br />

aber offen und fl exibel. Zusätzlich zur vorinstallierten<br />

Software lassen sic h weitere<br />

PC-Applikationen inst allieren. Eine der<br />

beiden Ether net-Schnittstellen onboard<br />

wird genutzt, um die Prozessdaten zur Archivierung<br />

an den zentralen Firmenserver<br />

zu übertragen.<br />

Kostengünstig und zukunftssicher<br />

Die wichtigsten Argumente für den Microbox<br />

PC w aren für Ger manfl ux-Geschäfts-<br />

führer Werner Harnisch, neben der Kompaktheit<br />

und Flexibilität, die geringen Investitionskosten,<br />

um die Prozessdaten zu<br />

erfassen und den IPC ans Netzwerk anzubinden.<br />

Die Möglichkeit, wichtige Prozessdaten<br />

archivieren und damit die Fertigungsqualität<br />

belegen zu können, gewinnt für die<br />

Zertifi zierung derartiger Anlagen immer<br />

mehr an Bedeutung. Germanfl ux hat hier<br />

mit dem Microbo x PC 427B und Simatic<br />

Embedded Automation einen neuen W eg<br />

beschritten und plant, die gewählte Konfi -<br />

guration als St andard auch in k ünftigen<br />

Anlagen zu nutzen. +<br />

MEHR ZU DIESEM THEMA:<br />

+ www.siemens.de/simatic-pc<br />

KONTAKTADRESSEN:<br />

+ Ansprechpartner:<br />

Ulli Ziegenfuss, Promotor<br />

PC-based Automation,<br />

Mannheim<br />

+ Kontakt:<br />

ulli.ziegenfuss@siemens.com<br />

Germanfl ux-Noha


Ultrakompakt<br />

und leistungsstark<br />

Neue Embedded IPCs für den maschinennahen Einsatz<br />

Aufgrund ihrer hohen Robustheit und Langzeitverfügbarkeit werden Embedded PCs immer häufi ger<br />

als maschinennahe Steuerungen eingesetzt. Der neue ultrakompakte und wartungsfreie Microbox PC<br />

Simatic IPC427C und der darauf basierende Panel PC HMI IPC477C können rechenintensive Aufgaben<br />

in komplexen Steuerungs- oder Messanwendungen noch schneller bearbeiten.<br />

Der Microbox PC bie tet mit seinem<br />

1,2 GHz sc hnellen Core-2-Duo-Prozessor<br />

von Intel sehr viel R echenleistung<br />

in nur 1,7 l Gehäuse volumen<br />

(262 mm × 134 mm × 47 mm). Bereits mit<br />

den w ahlweise mög lichen Cor e-2-Solo-<br />

oder Celeron-M-Prozessor en br ingt er<br />

eine bis zu doppelt so hohe R echenleistung<br />

wie seine Vorgänger. Dank Hutschienen-,<br />

Wand- oder Buchmontage passt sich<br />

der Microbox-PC den Platzverhältnissen in<br />

jedem Schaltschrank an. An der Onboard-<br />

DVI-I-Schnittstelle können sowohl analoge<br />

als auch digitale Bildschirme angeschlossen<br />

werden. Im Ser vicefall nachträglich<br />

ein Displa y anzusc hließen, ist ebenso<br />

möglich wie g leichzeitig zw ei Monit ore<br />

mit unterschiedlichen Bildinhalten.<br />

Alternativ ist der Microbox PC als Panel<br />

PC mit einer V ielzahl unterschiedlicher<br />

Displaytypen erhältlich:<br />

• Displaygröße 12–19 Zoll<br />

• Touch- oder Tastendisplay<br />

• Pro-Variante mit Aluminiumgehäuse<br />

in Schutzart IP65 und Touchdisplay,<br />

vorbereitet für die Montage an Tragarmsystemen<br />

Leistungsfähige Ausstattung<br />

Die IPCs sind zu ihren Vorgängern einbau-<br />

und schnittstellenkompatibel. Sie st ellen<br />

die volle CPU-Leistung bis zu einer U mgebungstemperatur<br />

von bis zu 55 °C zur<br />

Verfügung – lüfterlos und im 24-Stunden-<br />

Dauerbetrieb.<br />

Für speicherintensive Anwendungen ist<br />

eine Ser ial-ATA-Festplatte mit 80 GByt e<br />

Speichervolumen erhältlich. Die robust e<br />

Alternative hierzu ist ein hoc hwertiges,<br />

auf SLC-Flash-Speichermodulen basierendes<br />

Solid-State Drive (SSD) v on Intel mit<br />

32 GByt e. Da es k eine be weglichen Teile<br />

enthält, ist es g egenüber Sc hwing- und<br />

Schockbelastungen sehr robust. Je nac h<br />

Anforderung k önnen auc h bis zu zw ei<br />

Der neue Microbox PC ist in zwei Varianten erhältlich: in der „klassischen“ Form<br />

für den Einbau im Schaltschrank oder als Panel PC mit unterschiedlichen Displaytypen<br />

<strong>Siemens</strong> AG<br />

Automatisierungstechnik<br />

8 GByte fassende CompactFlash-Karten (CF)<br />

konfi guriert w erden, eine da von int ern,<br />

um einen unerlaubten Zugr iff auszuschließen.<br />

Da bis zu drei PCI-104-Erweiterungsbaugruppen<br />

integriert werden können, lassen<br />

sich unterschiedlichste Automatisierungsaufgaben<br />

umsetzen. Für die dezentrale Anbindung<br />

v on Feldgeräten oder speic herprogrammierbaren<br />

Steuerungen steht optional<br />

sowohl eine Profi bus- als auch eine<br />

Profi net-Schnittstelle zur Verfügung.<br />

Zur schnellen Übermittlung von Daten<br />

in einem Netzwerkverbund gibt es zwei Onboard-Ethernet-Schnittstellen<br />

mit 10/100/<br />

1000 Mbit/s, die auc h einen r edundanten<br />

Netzwerkaufbau (Teaming) erlauben. Bei<br />

Spannungsausfall können im SRAM wic htige<br />

Prozessdaten zuverlässig remanent abgespeichert<br />

werden. Integrierte Diagnose-<br />

und Überwachungsfunktionen erlauben es,<br />

kritische Betriebszustände frühzeitig zu<br />

erkennen und Stillstände zu vermeiden.<br />

Dank einer Produktv erfügbarkeit von<br />

mindestens drei Jahren und einer Er satzteilverfügbarkeit<br />

von mindestens fünf Jahren<br />

nach Ende der aktiv en Vermarktung<br />

bieten die Industrie-PCs zudem eine hohe<br />

Investitionssicherheit. +<br />

MEHR ZU DIESEM THEMA:<br />

+ www.siemens.de/simatic-ipc<br />

KONTAKTADRESSEN:<br />

+ Ansprechpartner:<br />

Dirk Wagner, Marketing<br />

Manager Simatic IPC, Fürth<br />

+ Kontakt:<br />

dirk.dw.wagner@siemens.com<br />

+ Ansprechpartner:<br />

Thomas Steinhorst, Simatic<br />

HMI-PC, Nürnberg<br />

+ Kontakt:<br />

thomas.steinhorst@<br />

siemens.com<br />

<strong>advance</strong> 3-<strong>2009</strong> 19


Sicherheitstechnik<br />

Am Flughafen Hannover<br />

wurden zehn Fluggastbrücken<br />

mit einem<br />

modernen Sicherheitssystem<br />

ausgerüstet<br />

20 <strong>advance</strong> | 3-<strong>2009</strong><br />

Sichere Brücken<br />

Fehlersichere Steuerung als wirtschaftliche Lösung bei<br />

der Modernisierung von Fluggastbrücken<br />

Im Zuge von Modernisierungs-<br />

arbeiten entschied sich die<br />

zuständige Technikabteilung<br />

am Flughafen Hannover für den<br />

Einsatz eines fehlersicheren<br />

Controllers Simatic S7-300F.<br />

Durch diese zukunftsfähige<br />

Sicherheitslösung konnten nicht<br />

nur Zeit und Aufwand gespart,<br />

sondern auch die Sicherheit und<br />

Verfügbarkeit deutlich erhöht<br />

werden.<br />

Jeder, der sc hon einmal g efl ogen ist,<br />

kennt den Wunsch, das Flugzeug nach<br />

erfolgreicher Landung mög lichst<br />

schnell zu verlassen – am besten über eine<br />

stationäre Fluggastbrücke. Dazu muss die<br />

Fluggastbrücke spätestens nach einer Minute<br />

positioniert und beg ehbar sein. U m<br />

dies zu er reichen, bedar f es einer Präzision,<br />

von der der P assagier in der R egel<br />

nichts mer kt. Am Flughaf en Hanno ver<br />

gibt es 20 st ationäre Fluggastbrücken,<br />

von denen zehn aufgrund ihres Alters bezüglich<br />

Sicherheit und Anlagenverfügbarkeit<br />

auf den neuest en Stand der Technik<br />

gebracht werden sollten.<br />

Fehlersichere Steuerung als Herz<br />

moderner Sicherheitslösungen<br />

Nach einer gemäß EN ISO 14121 durchgeführten<br />

Risikobeurteilung und der entsprechenden<br />

Defi nition der einzelnen Sic herheitsfunktionen<br />

(nac h EN ISO 13849-1)<br />

entschieden sich die Verantwortlichen für<br />

den Einsatz einer fehlersicheren Steuerung<br />

Simatic S7-315F 2DP mit dezentraler Peripherie<br />

Simatic ET 200S. Die Kommunikation<br />

mit der f ehlersicheren Steuerung erfolgt<br />

über Profi bus mit Profi safe-Protokoll.<br />

„Der große Vorteil der ausgewählten Automatisierungslösung<br />

ist, dass sie sowohl<br />

sicherheitsgerichtete als auc h Standardsignale<br />

verarbeitet – und dies über ein einziges<br />

Bussystem“, lobt Timo Kindler, Tech-


nikspezialist bei den Technischen Diensten<br />

des Flughafens Hannover. Ausgesprochen<br />

hilfreich fand er auch das kostenlose Safety<br />

Evaluation Tool (www.siemens.de/safetyevaluation-tool),<br />

„das uns bei der Zusammenstellung<br />

der K omponenten und der<br />

Dokumentation der Sicherheitsfunktionen<br />

sehr geholfen hat“.<br />

Nach Abschluss der Umrüstaktion werden<br />

nun alle 20 Flugg astbrücken von Simatic<br />

Controllern gesteuert. Timo Kindler ist vom<br />

Add-on für Simatic St ep 7 „Dist ributed<br />

Safety“ begeistert, denn „auf der Simatic<br />

S7-Plattform ist der U mgang mit der<br />

Sicherheitstechnik neben der Standardautomatisierung<br />

sehr einf ach“. Als v orteilhaft<br />

erwiesen sich für ihn auch die in der<br />

Softwarebibliothek v orgefertigten, TÜV -<br />

zertifi zierten Bausteine – wie zum Beispiel<br />

das F eedback für die dynamisc he Rüc klesung<br />

der Öff nerkontakte der N ot-Halt-<br />

Schütze –, die im f ehlersicheren Programmteil<br />

genutzt werden können.<br />

Die wichtigsten Pluspunkte des Sic herheitskonzepts<br />

sind der v ergleichsweise<br />

niedrige Projektierungsaufwand sowie der<br />

gesparte Verdrahtungsaufwand. Dieser ergibt<br />

sich aufgrund der K ommunikation<br />

über Profi bus zwischen der fehlersicheren<br />

Steuerung S7-315F 2DP und der dezent ralen<br />

Peripherie ET 200S. Denn die Standard-<br />

und fehlersicheren I/O-Einheiten konnten<br />

optimal dort platziert werden, wo die Sensorik<br />

sitzt, was automatisch zu kurzen Leitungswegen<br />

führt. „Ein weiterer Vorteil war,<br />

dass wir die vorhandenen Sensoren einfach<br />

auf die Ein- und Ausgangsbaugruppen der<br />

neuen ET 200S St ation verdrahten konnten<br />

und so keine zusätzliche Investition in<br />

Vom Schaltpult aus können alle Sicherheitsfunktionen<br />

über einen Monitor bedient werden<br />

Fotos: <strong>Siemens</strong> AG<br />

‚Hardware‘ einplanen mussten“, berichtet<br />

Timo Kindler. Das führte auch dazu, dass die<br />

gesamte Modernisierung einer einzelnen<br />

Fluggastbrücke von zwei Mitarbeitern in<br />

einer Woche durchgeführt werden konnte.<br />

Hohe Sicherheit durch Sensorik<br />

Wird die Fluggastbrücke an das Flugzeug<br />

herangefahren, positionieren je ein dr ehzahlveränderbarer<br />

Antrieb links und rechts<br />

das Fahrwerk. Ein induktiv er Näherungsschalter<br />

detektiert dabei die Endposition<br />

des Drehkranzes. Während der Verfahrbewegung<br />

schiebt sich der Personentunnel<br />

wie ein Teleskop zusammen bzw. auseinander.<br />

Sobald die Endposition er reicht<br />

wird, stoppen Positionsschalter die Axialbewegung<br />

und verhindern so eine Beschädigung.<br />

Ein weiterer Positionsschalter meldet<br />

die W inkelverstellung der Flugg astbrücke<br />

am Gebäude. W ird der Tunnel zu<br />

weit in die eine oder andere Richtung ausgelenkt,<br />

lösen die Positionsschalter sofort<br />

einen Not-Halt in der F-Steuerung aus und<br />

die entsprechenden Ausgänge werden sicher<br />

abgeschaltet.<br />

Bei nor maler Fahrt melden ein Ult raschallsensor<br />

und ein Inf rarotsensor den<br />

Beginn der Sc hleichfahrt zum Andoc ken<br />

an das Flugzeug. Sollte es zu einer Kollision<br />

kommen, wird der am vorderen Ende der<br />

Fluggastbrücke sitzende fehlersichere Berührungssensor<br />

(Bum per) aktivier t und<br />

sofort jegliche Bewegung gestoppt. Dies ist<br />

auch der Fall, wenn die darunter liegenden<br />

Fahrantriebe gegen ein Hindernis stoßen.<br />

Während der Fahrt muss die F alttür geschlossen<br />

sein, was von einem fehlersicheren<br />

Magne tschalter über wacht wird. Ist<br />

die Brücke dann am Flugzeug positioniert,<br />

können nacheinander Falt- und Flugzeugtür<br />

geöffnet werden. Unter die Flugzeugtür<br />

schiebt der Bediener einen ebenf alls<br />

sicherheitstechnisch überwachten Sicherheitsschuh.<br />

Dieser verhindert, dass es während<br />

der aut omatischen Höhenr egulierung<br />

der Fluggastbrücke zu einer Kollision<br />

mit der offenen Flugzeugtür kommt.<br />

Zur Nachahmung empfohlen<br />

Die Modernisierung der Fluggastbrücken<br />

am Flughafen Hannover zeigt, welche Vorteile<br />

moder ne Sicherheitstechnik br ingt.<br />

„Das Konzept aus fehlersicherer Steuerung<br />

mit angeschlossener dezentraler Peripherie<br />

ließ sich zügig planen, programmieren und<br />

installieren“, so Timo Kindler (li.) und sein<br />

Kollege Bernd Ilgner (re.)<br />

Durch Einsatz einer f ehlersicheren Steuerung<br />

Simatic S7-315F 2DP in V erbindung<br />

mit der dezent ralen Peripherie Simatic<br />

ET 200S konnte ein übersichtliches Sicherheitssystem<br />

realisiert und gleichzeitig der<br />

Aufwand für Planung so wie Ver kabelung<br />

erheblich reduziert werden.<br />

Timo Kindler best ätigt: „Der mög liche<br />

Mischbetrieb von fehlersicheren und Standardsignalen<br />

sowie die Step 7-Programmierung<br />

hat uns die Arbeit stark vereinfacht.“<br />

Und nicht nur das: Durch diese Maßnahme<br />

konnte sehr sc hnell Know-how in punct o<br />

Programmierung fehlersicherer Systeme<br />

aufgebaut werden. „Das versetzt uns in die<br />

Lage, bei Störungen schnellstens reagieren<br />

zu können, ohne dass wir teuere Unterstützung<br />

von außen beziehen müssen“, ergänzt<br />

Timo Kindler.<br />

Die f ehlersichere A utomatisierungslösung<br />

von <strong>Siemens</strong> über zeugte auch die<br />

Berufsgenossenschaft. T imo Kindler dazu:<br />

„Der Sachverständige von der Berufsgenossenschaft<br />

hat uns best ätigt, dass wir hinsichtlich<br />

der Sic herheitstechnik eine wir klich<br />

zukunftsfähige Brüc ke g eschaffen<br />

haben.“ +<br />

MEHR ZU DIESEM THEMA:<br />

+ www.siemens.de/f-cpu<br />

+ www.siemens.de/sensors<br />

KONTAKTADRESSEN:<br />

+ Ansprechpartner:<br />

Dipl.-Ing. Deniz Isik,<br />

Promotor für Sicherheitstechnik<br />

Safety Integrated,<br />

Region Mitte<br />

+ Kontakt:<br />

deniz.isik@siemens.com<br />

<strong>advance</strong> 3-<strong>2009</strong> 21


Sicherheitstechnik<br />

22 <strong>advance</strong> | 3-<strong>2009</strong><br />

Airbags sicher gefaltet<br />

Modulares Sicherheitssystem (MSS) ermöglicht komfortable Absicherung<br />

von Sondermaschinen<br />

Die Ideal Maschinenbau aus Gauting hat ihre Airbag-<br />

Faltmaschinen neu konzipiert und dabei moderne<br />

Sicherheitstechnik eingesetzt. Für die komplexen<br />

Anforderungen, die in diesem Fall an die Sicherheitstechnik<br />

gestellt werden, bietet die modular aufgebaute,<br />

softwarebasierte Sicherheitslösung MSS Sirius 3RK3<br />

eine Reihe von Vorteilen wie weniger Platzbedarf,<br />

höhere Flexibilität sowie reduzierten Installations- und<br />

Inbetriebnahmeaufwand.<br />

Corbis<br />

Der Trend im Sonder maschinenbau<br />

geht zu immer k omplexeren Maschinenlösungen.<br />

Entspr echend<br />

steigt auch der Anspr uch an die Sic herheitstechnik.<br />

Das spiegelt sich auch im aktuellen<br />

Fall, einer Maschine zum Zusammenfalten<br />

von Airbags für die F irma Takata<br />

aus der A utomobil-Zulieferbranche.<br />

Die Sondermaschine der Ideal Maschinenbau<br />

GmbH in Gauting bei München ist so<br />

konzipiert, dass der Bediener den Airbag<br />

und das dazu passende Gehäuse einleg t,<br />

den Startvorgang auslöst und ansc hließend<br />

ein einbaugerechtes fertiges Produkt<br />

entnimmt. Fünf solcher Maschinen hat der<br />

bayerische Sondermaschinenbauer bereits<br />

geliefert. „Das bedeutet für uns fast schon<br />

eine Serienproduktion“, freut sich Helmut<br />

Heckner, Leiter der Steuerungstechnik bei<br />

Ideal Maschinenbau. „Denn die bestellten<br />

Maschinen sind meist Einzelstüc ke, die<br />

speziell auf die K undenwünsche zug eschnitten<br />

sind.“<br />

Individuell anpassbar<br />

Aus diesem Grund kam dem Unternehmen<br />

in Bezug auf Sicherheitstechnik das Modulare<br />

Sicherheitssystems (MSS) Sirius 3RK3<br />

sehr entg egen. Diese neue Sic herheitslösung<br />

basiert auf einem Grundgerät, das<br />

allein schon acht sicherheitsgerichtete Sensoreingänge<br />

besitzt so wie jeweils einen<br />

ebensolchen Relaisausgang und elektronischen<br />

Ausgang. Bei Bedarf lassen sich daran<br />

über Steckverbindungen bis zu sieben<br />

weitere Zusatzmodule mit unt erschiedlicher<br />

Ausprägung anreihen. Wer die gesamte<br />

Einheit kommunikationsfähig haben<br />

möchte, k ann zusätzlic h ein Profi bus-<br />

Modul anhängen.<br />

Schnelle Sicherheit durch<br />

Softwareprogrammierung<br />

Ein bedeutender Vorteil des MSS ist, dass<br />

die g esamte Sic herheitstechnik bis zur<br />

Kategorie 4 g emäß EN 954-1 bzw . SIL 3<br />

nach IEC 61508/62061 und P erformance<br />

Level e gemäß EN 13849-1 softwareseitig<br />

realisiert wird.<br />

Gute Dienste leistet dafür die Sof tware<br />

MSS ES, mit der sic h das Gerät sehr einfach<br />

grafi sch projektieren lässt und die Ergebnisse<br />

über den Grafi keditor übersicht-


lich visualisiert werden können. Ein Passwortschutz<br />

stellt sicher, dass nur aut orisiertes<br />

Personal Programmänderungen<br />

durchführen kann. Für die Testphase ist das<br />

sogenannte Forcen, das heißt das Aufschalten<br />

eines Ersatzwertes, möglich. Dadurch<br />

kann der Programmier er alle Sic herheitsfunktionen<br />

überprüfen, ohne dass die dazu<br />

gehörigen Sensoren angeschlossen sind.<br />

Als Praktiker schätzt Helmut Heckner an<br />

MSS auch, dass nur noch ein Viertel des<br />

früher benötigten Zeitaufwands für die Installation<br />

und Inbetriebnahme der Sicherheitstechnik<br />

er forderlich ist. Der St euerungsfachmann<br />

berichtet: „Die Projektierung<br />

der Sic herheitstechnik hat bei der<br />

ersten Airbag-Maschine etwa zwei Stunden<br />

in Anspruch genommen, bei den weiteren<br />

musst e das Programm nur noc h<br />

aufgespielt werden.“ Zudem gibt es keine<br />

internen Verdrahtungsfehler mehr, w as<br />

vor allem bei k omplexen und ineinander<br />

verzahnten Sicherheitslösungen von Vorteil<br />

ist. Darüber hinaus k önnen vom MSS<br />

Diagnosedaten per Profi bus an ein überlagertes<br />

Visualisierungssystem wie W inCC<br />

fl exible weitergegeben werden.<br />

Kompakt, fl exibel und einfach<br />

Neben der Zeitersparnis legt Ideal Maschinenbau<br />

vor allem auf die k ompakte Bauweise<br />

des MSS W ert. Die bisher v erwen-<br />

Vorteile des MSS Sirius 3RK3<br />

+ Maßgeschneidertes<br />

Mengengerüst zur Anpassung<br />

an individuelle Applikationen<br />

+ Modularer Aufbau für schnelle<br />

Montage und um fl exibel auf<br />

Anlagenänderungen zu<br />

reagieren<br />

+ Kompakte Bauform spart Platz<br />

im Schaltschrank<br />

Schnelle Parametrierung mit<br />

+ Software MSS ES<br />

+ Komfortable und<br />

benutzerfreundliche<br />

Bedienoberfl äche<br />

An das Basisgerät des Modularen Sicherheitssystems Sirius 3RK3 lassen sich bis zu sieben<br />

weitere Zusatzmodule anreihen. Programmiert wird alles über die Software MSS ES<br />

dete U msetzung der Sic herheitstechnik<br />

mit konventionellen Sicherheitsschaltgeräten<br />

belegte dreimal so viel Platz wie die<br />

neue MSS-Lösung. „Aber auch Wettbewerbsprodukte,<br />

die ähnlic h arbeiten, sind w esentlich<br />

voluminöser – und t eurer“, konstatiert<br />

Helmut Heckner.<br />

Ganz nebenbei ist die Fle xibilität er -<br />

heblich gestiegen, da sich die Verschaltung<br />

bzw. Zuordnung der einzelnen Sicherheitskreise<br />

als besonders einfach erweist. Löst<br />

der Maschinenbediener zum Beispiel die<br />

Sicherheitsfunktion des Lic htgitters v or<br />

der Maschinentür aus, schickt das MSS ein<br />

zeitverzögertes Signal an die St euerung,<br />

um die Maschine zu stoppen. Damit können<br />

Bewegungsabläufe zu Ende gefahren<br />

und St örungen v ermieden w erden. Die<br />

gleiche Flexibilität ergibt sich auch dann,<br />

wenn nach einem Stopp ein automatischer<br />

oder ein manueller Anlauf er folgen soll.<br />

„Für solche und ähnlic he Funktionen ist<br />

nun k eine spezielle Hardw are mehr er -<br />

forderlich, sondern sie können gewissermaßen<br />

‚on demand‘ in Sekundenschnelle<br />

programmiert w erden“, f asst Helmut<br />

Heckner zusammen.<br />

Alle Einstellungen und Programmschritte<br />

in der Sof tware lassen sic h übersichtlich<br />

dokumentieren und entspr echend ausdrucken.<br />

Das Programm wird dann auf<br />

den EPR OM-Speicher des MSS k opiert.<br />

Müssen später im Betrieb tatsächlich einmal<br />

Komponenten getauscht werden, erweist<br />

sich das neue Modulare Sicherheitssystem<br />

ebenf alls als unk ompliziert. Ab-<br />

nehmbare Klemmen sor gen dafür, dass<br />

nur die Geräte getauscht werden müssen<br />

und die Verdrahtung unverändert bleibt.<br />

Sicherheitstechnik so einfach wie<br />

Standardtechnik<br />

Das Anwendungsbeispiel einer Airbag-Faltmaschine<br />

beim Sonder maschinenbauer<br />

Ideal Maschinenbau zeigt deutlich, welche<br />

Vorteile moderne Sicherheitskonzepte wie<br />

das Modular e Sic herheitssystem bie ten.<br />

Helmut Heckner bestätigt das: „Mit dieser<br />

softwarebasierten Sicherheitslösung lässt<br />

sich die Sicherheitstechnik ebenso einfach<br />

umsetzen wie die St andardautomatisierung.“<br />

Für ihn ist der Anspruch erfüllt, dass<br />

gerade eine Maschine, die „Sicherheit“ produziert,<br />

auch bezüglich der eingesetzten<br />

Sicherheitstechnik auf A ugenhöhe mit<br />

dem Stand der Technik sein sollte. +<br />

MEHR ZU DIESEM THEMA:<br />

+ www.siemens.de/sirius-mss<br />

KONTAKTADRESSEN:<br />

+ Ansprechpartner:<br />

Harald Homfeldt,<br />

Promotor Safety Integrated,<br />

München<br />

+ Kontakt:<br />

harald.homfeldt@siemens.com<br />

<strong>advance</strong> 3-<strong>2009</strong> 23<br />

<strong>Siemens</strong> AG


Sicherheitstechnik<br />

Ab dem 29. Dezember <strong>2009</strong> gelten die Anforderungen der<br />

neuen Maschinenrichtlinie 2006/42/EG für die funktionale<br />

Sicherheit. Hersteller und Betreiber von Maschinen müssen<br />

sich jetzt auf die geänderten Verfahren und Bestimmungen<br />

vorbereiten, um weiterhin für die eigene Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Haftungssicherheit zu sorgen.<br />

Die Neuerungen betreffen die Risikobeurteilung,<br />

Anforderungen an die<br />

Dokumentation und g eeignete Sicherheitssysteme,<br />

die Konformitätsbewertung<br />

sowie Maschinenbauer außerhalb der<br />

Europäischen Union. Die Risikobeurteilung<br />

einer Maschine muss durch kompetentes<br />

Fachpersonal vorgenommen werden. Die<br />

Durchführung der Risikobeurteilung muss<br />

in der t echnischen Dok umentation der<br />

Maschine beschrieben und in der Betriebsanleitung<br />

erwähnt werden.<br />

24 <strong>advance</strong> | 3-<strong>2009</strong><br />

Ohne Umwege<br />

zur Sicherheit<br />

Safety Integrated unterstützt Maschinenhersteller bei neuer Maschinenrichtlinie<br />

Für die CE-Konformitätsbewertung wurden<br />

neue Verfahren defi niert. Diese gelten<br />

für Maschinen, die im Anhang IV der Maschinenrichtlinie<br />

g elistet wurden, so wie<br />

für „unvollständige Maschinen“. Auf Basis<br />

der harmonisierten Normen EN ISO 13849-1<br />

und EN 62061 k önnen Hersteller der im<br />

Anhang IV gelisteten Maschinen nun eine<br />

Selbstzertifi zierung durchführen. Maschinenhersteller,<br />

die Masc hinen von außerhalb<br />

in die EU importieren möchten, müssen<br />

die t echnische Dokumentation ihrer<br />

Support für neue Safety-Normen<br />

+ Safety Evaluation Tool: TÜV-geprüftes Online-Tool für die Bewertung<br />

von Sicherheitsfunktionen einer Maschine nach EN ISO 13849-1 und<br />

EN 62061. Bietet eine umfangreiche Bibliothek mit vordefi nierten<br />

Sicherheitsfunktionen, schnellen Zugriff auf Produktdaten und eine<br />

Berechnung nach aktueller Normenlage.<br />

www.siemens.de/safety-evalution-tool<br />

+ Umfassendes Spektrum an Produkten und Lösungen:<br />

Zertifi ziert für Anwendungen bis SIL 3 und PL e (alle im Safety Evaluation<br />

Tool hinterlegt). Produktivitätsorientierte Lösungen ermöglichen einfaches<br />

Engineering und höchste Verfügbarkeit<br />

+ Kurs „Aktuelle Normen zur Realisierung sicherer Maschinen“ (ST-NSST):<br />

Gibt Einblick in die Anwendung der Normen und Vorschriften.<br />

www.siemens.de/sitrain-safetyintegrated<br />

+ Fachkundige Unterstützung durch Experten in der Nähe:<br />

+ Online-Support: Mit Funktionsbeispielen nach den neuen Normen,<br />

Dokumentation, Forum und FAQ.<br />

www.siemens.de/safety-integrated<br />

Maschine in der EU, z. B. durch Bevollmächtigte,<br />

erstellen lassen. Dies vereinfacht das<br />

CE-Konformitätsverfahren bei Behörden<br />

und sor gt beim An wender für mehr Sicherheit<br />

beim K auf und Be trieb der Maschine.<br />

Risiken erkennen, beherrschen und<br />

durchgängig dokumentieren<br />

Konformität mit der neuen Masc hinenrichtlinie<br />

und somit Expor tfähigkeit und<br />

Haftungssicherheit erreichen Maschinenhersteller<br />

durch Anwendung der Normen<br />

EN ISO 13849-1 und EN 62061. Diese haben<br />

neben qualitativen Betrachtungen auch<br />

quantitative Aspekte eingeführt. Dabei spielen<br />

die „Funktionale Sic herheit“ und die<br />

„Sicherheitsfunktion“ eine wichtige Rolle.<br />

Aus dem Prozess der Risikobewertung leiten<br />

sic h Sc hutzmaßnahmen zur Risik ominderung<br />

ab, die durch Sicherheitsfunktionen<br />

beschrieben werden. Anschließend<br />

wird die Lösung der Sic herheitsfunktion<br />

mit Hardware- und ggf. Sof twarekomponenten<br />

überprüft und bewertet, bis die in<br />

der Risikobeurteilung geforderte Sicherheitsintegrität<br />

erreicht wird. <strong>Siemens</strong> bietet<br />

dazu umf assende U nterstützung an<br />

(siehe Kasten). +<br />

MEHR ZU DIESEM THEMA:<br />

+ www.siemens.de/safety-integrated<br />

KONTAKTADRESSEN:<br />

+ Ansprechpartner:<br />

Stefanie Warmerdam,<br />

Marketing Manager Safety<br />

Integrated, Nürnberg<br />

+ Kontakt:<br />

stefanie.warmerdam@<br />

siemens.com


<strong>Siemens</strong> AG<br />

Wartungsfrei und leise<br />

Flüssiggekühlte Umrichter punkten in vielen Anwendungen<br />

In der Antriebstechnik dominieren luftgekühlte Antriebe, da sie<br />

einfach zu projektieren sind. Wenn die Umgebungsbedingungen<br />

geschlossene Schaltschränke erfordern, sind dagegen wassergekühlte<br />

Umrichter das Mittel der Wahl, denn sie transportieren<br />

bei entsprechendem Design ihre Verlustwärme fast vollständig<br />

über das Kühlwasser aus dem Schaltschrank.<br />

Das Kühlmedium Luft ist überall vorhanden<br />

und uner wünschte Nebeneffekte<br />

wie Be tauung t reten praktisch<br />

nur selten auf. Deshalb w erden luftgekühlte<br />

Geräte in der Ant riebstechnik<br />

häufig verwendet. Von Nachteil ist allerdings<br />

eine starke Verschmutzung der Luft<br />

in der Umgebung der Maschinen. In diesem<br />

Fall ist eine Reinigung der Kühlungsluft<br />

über F iltermatten nötig, die regelmäßig<br />

gewartet werden müssen.<br />

Optimale Wärmeabführung<br />

Eine wartungsfreie Alternative sind w assergekühlte<br />

Umrichter für den Einsatz in<br />

geschlossenen Schaltschränken bei rauen<br />

Prinzip einer Durchfl ussregelung mit 3-Wege-Ventil als Betauungsschutz<br />

∆T L<br />

T max<br />

T U<br />

T min<br />

Tsoll - -<br />

Tist B<br />

Pumpe<br />

B<br />

A<br />

A<br />

AB<br />

3-Wege-Ventil<br />

Umgebungsbedingungen. Die P ower Modules<br />

aus der Reihe Sinamics S120 in der<br />

Bauform Chassis er füllen diese Anf orderungen<br />

optimal, denn die Geräte geben ihre<br />

Verlustleistung fast vollständig an das Kühlwasser<br />

ab. Da Wasser eine viermal bessere<br />

spezifi sche Wär mekapazität hat als L uft,<br />

können die fl üssigkeitsgekühlten Umrichter<br />

Sinamics S120 diesen V orteil nutzen,<br />

indem alle Bauteile, die merkliche Verluste<br />

erzeugen, ihre Wärme an den zentral angeordneten<br />

Kühlkörper mit integriertem<br />

Edelstahlwärmetauscher abführen – und<br />

das bei deutlic h kompakteren Geräteabmessungen<br />

gegenüber der vergleichbaren<br />

luftgekühlten Variante und dazu noch fast<br />

geräuschlos.<br />

x o x u<br />

xo xu x<br />

P-Rückführung<br />

flüssigkeitsgekühlter<br />

Umrichter Sinamics S120<br />

Stauscheibe<br />

Dreipunktregler<br />

-Y1<br />

y +Y1<br />

Rückkühlung<br />

zu<br />

M<br />

auf<br />

Stellmotor für 3-Wege-Ventil<br />

Nachbildung<br />

Stellantrieb<br />

Schutz vor Korrosion und Betauung<br />

Antriebstechnik<br />

Durch den eing ebauten Edelstahlwärmetauscher<br />

sind die Umrichter sehr gut gegen<br />

Korrosion geschützt und lassen sich unter<br />

Beachtung bewährter Betriebs- und Installationsvorschriften<br />

in die meist en Kühlkreisläufe<br />

integrieren. Empfohlen wird ein<br />

geschlossener Kühlkreislauf mit Membran-<br />

Druckausdehnungsgefäß (MAG), Sicherheitsventil<br />

(SV) und einem L uft/Wasser-<br />

Wärmetauscher bzw. Wärmetauscher (WT),<br />

der den Kühlkreislauf mit einem externen<br />

Rückkühler koppelt.<br />

Zur Vermeidung von Betauung muss die<br />

Temperatur des Kühlkörpers bzw. Kühlwassers<br />

über dem Taupunkt der Umgebungsluft<br />

gehalten werden. Dies erfolgt entweder<br />

über eine fest eingestellte, entsprechend<br />

hohe Temperatur des K ühlkörpers oder<br />

dadurch, dass der Kühlwasserdurchfluss<br />

und damit die K ühlkörpertemperatur je<br />

nach Umgebungstemperatur mittels eines<br />

3-Wege-Ventils verändert wird. Zur T emperaturregelung<br />

kann der An wender die<br />

im Umrichter Sinamics S120 vorhandenen<br />

frei verwendbaren Regel- und Logik-Bausteine<br />

nutzen, die sich einfach mit einem<br />

grafi schen Projektierungstool verschalten<br />

lassen.<br />

Die flüssigk eitsgekühlten U mrichter<br />

Sina mics S120, die mit einer Ansc hlussspannung<br />

von 3 A C 380 V bis 480 V und<br />

Bemessungsausgangsströmen von 210 A<br />

(110 kW) bis 490 A (250 kW) lief erbar<br />

sind, lassen s ich selbstverständlich mit<br />

allen R egelungsbaugruppen der R eihe<br />

Sinamics S120 bzw. Simotion D kombinieren.<br />

Auch Regelungsbaugruppen für den<br />

Anschluss an Profi bus bzw . Profi net IO<br />

sind im Umrichter integrierbar. +<br />

MEHR ZU DIESEM THEMA:<br />

+www.siemens.de/sinamics-s120<br />

KONTAKTADRESSEN:<br />

+ Ansprechpartner:<br />

Armin Schrepfer, Produktmanager<br />

Motion Control<br />

Systems, Erlangen<br />

+ Kontakt:<br />

armin.schrepfer@siemens.com<br />

<strong>advance</strong> 3-<strong>2009</strong> 25


Antriebstechnik<br />

Vom Abwickeln von der Rolle<br />

über den Flexodruck bis zum<br />

Abstapeln der fertigen Flachbzw.<br />

Seitenfaltenbeutel setzt<br />

der renommierte französische<br />

Maschinenbauer Holweg durchgängig<br />

auf Servoantriebstechnik<br />

und das Motion Control- System<br />

Simotion. Die modularen Linien<br />

laufen bei einer Ausbringung<br />

von bis zu 1000 Beuteln in der<br />

Minute harmonischer und leiser<br />

denn je.<br />

26 <strong>advance</strong> | 3-<strong>2009</strong><br />

Innovative Technik<br />

für Tüten<br />

Modulare Automatisierung macht Beutelmaschinen fl exibel und wartungsfreundlich<br />

Fotos: Holweg S.A.S.<br />

Von der Rolle bis zum Beutel: Simotion D435 und Servomotoren 1FK7 gewährleisten<br />

eine konstante Bahnspannung und maximale Flexibilität beim Bedrucken<br />

Modular aufgebaute Linien für die<br />

Herstellung unt erschiedlichster<br />

Papierbeutel für Bro t, Brötchen,<br />

Baguettes und ander e Lebensmittel sind<br />

seit Jahrzehnten das tägliche Brot der Holweg<br />

S.A .S. aus Molsheim bei St raßburg.<br />

Um seine Mar ktführerschaft zu f estigen,<br />

hat das U nternehmen parallel zu seinen<br />

etablierten Lösung en ein durc hgängig<br />

über elektronische Servomotoren angetriebenes<br />

Pendant entwickelt, das auf einem<br />

modularen Ant riebskonzept und dem<br />

Motion Control-System Simotion basiert.<br />

Damit lassen sic h individuelle K undenwünsche<br />

noc h sc hneller und k osteneffi -<br />

zienter aus einer Art Systembaukasten erfüllen<br />

– von der einfachen Beutelmaschine<br />

mit Abwickler bis zur komplexen Linie mit<br />

Inline-Flexodruckwerk. Vor allem in puncto<br />

Längenumstellung ist der neue Ansatz<br />

deutlich fl exibler als die k onventionellen<br />

Linien mit Zent ralantrieb und K önigswelle<br />

und darüber hinaus äußer st w artungsfreundlich.<br />

Motion Control auf dem<br />

neuesten Stand<br />

Koordiniert werden sämtliche Bewegungsabläufe<br />

vom antriebsbasierten Motion Control-System<br />

Simotion D435. Eine in diesem<br />

Controller generierte virtuelle Leitachse<br />

bestimmt die Produktionsg eschwindigkeit.<br />

Über diese werden auch alle realen<br />

Achsen elekt ronisch auf einander abg estimmt<br />

und synchronisiert, beispielsweise<br />

im Getriebe- oder K urvenscheibengleichlauf.<br />

Die Projektier ung und Programmierung<br />

erfolgen mit dem Engineer ing-System<br />

Simotion Scout. Dank des grafi schen


Projektierungs-Tools Drive Control Chart<br />

(DCC) lassen sich sämtliche Bewegungsabläufe<br />

und Einst ellungen komfortabel am<br />

PC oder Programmiergerät realisieren.<br />

An Simotion D435 k önnen maximal 32<br />

Achsen betrieben und bis zu sec hs Servoachsen<br />

intern geregelt werden. Weitere<br />

Servoachsen lassen sic h einfach über zusätzliche<br />

Control Units CU320 des Antriebssystems<br />

Sinamics S120 einbinden und koordinieren.<br />

„Der modular e Aufbau von<br />

Simotion und Sinamics unterstützt somit<br />

den modularen Aufbau unserer Linien mit<br />

verschiedenen Masc hinenoptionen und<br />

vereinfacht darüber hinaus auch das Engineering<br />

spürbar“, bestätigen die Mitarbeiter<br />

der technischen Abteilung von Holweg,<br />

die sich schnell mit der neuen Technologie<br />

vertraut gemacht und die Neuentwicklung<br />

in leit ender Funktion maßg eblich<br />

vorangetrieben haben.<br />

Die zusätzlichen Control Units für die<br />

optionalen Anlag enteile w erden einf ach<br />

über Profi bus mit der Simotion Regelungsbaugruppe<br />

gekoppelt. Die K ommunikation<br />

zwischen den K omponenten des modularen<br />

Antriebssystems erfolgt über eine<br />

Drive Cliq-Schnittstelle, über die auch alle<br />

Servomotoren angebunden sind, was hoch<br />

dynamische Regelstrecken und damit kürzeste<br />

Taktzeiten ermöglicht. Die elektronischen<br />

Typenschilder der Mo toren er sparen<br />

sowohl bei der Erstinbetriebnahme als<br />

auch bei einem spät eren Austausch langwieriges<br />

Neuparametrieren. So k ann ein<br />

defekter Motor notfalls auch von Hilfskräften<br />

ausgetauscht werden, w as die Stillstandszeiten<br />

kurz und die V erfügbarkeit<br />

der Holweg-Linien hoch hält.<br />

Servotechnik im Verband<br />

Sämtliche Hauptfunktionen der Beutelmaschine<br />

– im hier besc hriebenen Beispiel<br />

eine RS26-Servotech für die Her stellung<br />

von Flach- und Seitenfaltenbeutel (in Längen<br />

von 205 bis 745 mm und Br eiten von<br />

70 bis 380 mm) speziell für Brot und Backwaren<br />

– w erden über Ser vomotoren von<br />

<strong>Siemens</strong> realisiert. Diese ersetzen die bisher<br />

eingesetzte zentrale mechanische Antriebslösung,<br />

was in allen Funktionen Vorteile<br />

mit sich bringt. Ein Servomotor 1PH7<br />

im Oberbau des Flexodruckwerks sorgt im<br />

elektronischen Zusammenspiel mit zw ei<br />

weiteren an der Beutelmaschine für absolut<br />

konstante Bahnspannung auf der g anzen<br />

Linie. Er ist zudem Master für die unterlagerten<br />

Servomotoren der acht Farbwerke.<br />

Deren Klisc heewalzen w erden ebenf alls<br />

über Asynchron-Servomotoren 1PH7 positionssynchronisiert<br />

zum Master betrieben,<br />

während die Synchron-Servomotoren 1FK7<br />

der Rasterwalzen für den Farbauftrag drehzahlgeregelt<br />

werden und mit den Antrieben<br />

der Klischeewalzen gekoppelt sind. Damit<br />

ist auch beim Flexodruck maximale Flexibilität<br />

bei höc hster Präzision und Durc hlaufgeschwindigkeiten<br />

von bis zu 300 m/min<br />

gewährleistet. Eine w eitere w esentliche<br />

Neuerung ist die elekt romotorisch angetriebene<br />

P erforiereinheit. St att w echselbarer<br />

Messer walzen mit produktspezifi -<br />

schen Durchmessern für jede Beutellänge<br />

gibt es je tzt einen einzig en, über den g esamten<br />

Längenbereich der Masc hine einsetzbaren<br />

Perforierbalken. Dieser kann über<br />

einen Servomotor 1FK7 High Dynamic per<br />

Kurvenscheibenfunktion mal mehr , mal<br />

weniger schnell drehen und so die durchlaufende<br />

P apierbahn an praktisc h jeder<br />

gewünschten Stelle quer zur Vorschubrichtung<br />

perforieren und damit das g esamte<br />

Beutellängenspektrum abdecken. Mit den<br />

neuen Ant rieben lassen sic h abhängig<br />

vom Beut elformat auf den Ser votech-<br />

Linien pro Minute bis zu 1000 bedr uckte,<br />

gebrauchsfertige Beutel fertigen.<br />

Komfortable Bedienung und<br />

integrierte Sicherheit<br />

Weitere Vorteile des durchgängig elektronischen<br />

Antriebskonzeptes sind ein sehr<br />

ruhiger und harmonischer Lauf und eine<br />

verbesserte Zugänglichkeit zu allen Maschinenteilen,<br />

da diverse mechanische Komponenten<br />

beispielsweise im Innenraum der<br />

Beutelmaschine entfallen. Der Einr ichter<br />

oder Bediener kann einmal abgespeicherte<br />

„Rezepturen“ einfach am schwenkbar aufgehängten<br />

Simatic Multi Panel MP277 Touch<br />

auswählen und die entspr echenden Parameter<br />

werden an Simotion D und Sinamics<br />

S120 übergeben. Dazu müssen weder Zahnräder<br />

noch andere Maschinenelemente ausgetauscht<br />

werden.<br />

In den Antrieb integriert sind außerdem<br />

Sicherheitsfunktionen, die den Schutz von<br />

Mensch und Maschine gewährleisten. Die<br />

Das Motion Control-System Simotion D435<br />

und die Antriebsfamilie Sinamics S120<br />

unterstützen den modularen und fl exiblen<br />

Aufbau der Beutellinien von Holweg<br />

sicherheitsgerichteten Signale von Schutztüren<br />

und N ot-Aus-Tastern werden über<br />

ein Interfacemodul IM151-7 mit integrierter<br />

fehlersicherer F-CPU aus dem Simatic<br />

ET 200S-Programm dezentral erfasst und<br />

verarbeitet, das in puncto Sicherheit auch<br />

Master für den Simotion-Controller ist. +<br />

MEHR ZU DIESEM THEMA:<br />

+ www.siemens.de/simotion<br />

KONTAKTADRESSEN:<br />

+ Ansprechpartner:<br />

Stephan Hoja, Business<br />

Development Converting<br />

Solutions, Erlangen<br />

+ Kontakt:<br />

stephan.hoja@siemens.com<br />

<strong>advance</strong> 3-<strong>2009</strong> 27


Antriebstechnik<br />

<strong>Siemens</strong> AG<br />

Der Autohersteller Ford hat in seinem<br />

Presswerk Saarlouis eine mec hanische<br />

K opfpresse für K arosserie-<br />

Großteile durch eine hydraulische Tiefziehpresse<br />

ersetzt. Die Kernfunktionen dieser<br />

doppelt wirkenden Presse mit Blechhalter<br />

und Stößel werden von einem koordinierten<br />

Paket aus einem Controller Simatic S7-<br />

400, dem Motion Control-System Simotion<br />

D445 und Highspeed-P eripheriebaugruppen<br />

Simatic ET 200S HS gesteuert und ge-<br />

IRT<br />

I S<br />

Simotion<br />

D445<br />

28 <strong>advance</strong> | 3-<strong>2009</strong><br />

P<br />

Echtzeit im Presswerk<br />

Pressenmodernisierung bei Ford mit Simotion und echtzeitfähigem Profi net<br />

Dank eines leistungsstarken Motion Control-Systems und der Highspeed-<br />

Peripherie mit Echtzeitkommunikation über Profi net konnte die Ford AG<br />

im Presswerk Saarlouis bei ihrer ersten hydraulischen Tiefziehpresse für<br />

Karosserieteile die geforderten Regeltaktzeiten von einer Millisekunde sicher<br />

realisieren. Außerdem ermöglichte die intensive Vor- und Zusammenarbeit<br />

zwischen Pressenbauer und Steuerungshersteller, dass die Presse in rekordverdächtiger<br />

Zeit installiert und in Betrieb genommen werden konnte.<br />

Simatic<br />

Panel PC 477B<br />

Profinet<br />

Industrial Ethernet<br />

Simatic<br />

ET 200S HS<br />

P/Q<br />

P<br />

Ventilansteuerung<br />

Drucksensor<br />

SSI-Geber<br />

regelt. Dabei ist der Betreiber auch in Bezug<br />

auf K ommunikation neue W ege gegangen<br />

und hat erstmals Profinet mit RT<br />

(Realtime) und IRT (Isochronous Realtime)<br />

eingesetzt.<br />

Der Aufbau und die Inbetriebnahme des<br />

rund 500 t sc hweren Kolosses mit einer<br />

Gesamtpresskraft von 22.500 kN dauerten<br />

lediglich 36 Tage, was umso bemerkenswerter<br />

ist, weil es auch für den Pressenhersteller<br />

das erste Projekt mit Simotion D war.<br />

Simatic S7-400<br />

mit CPU 416<br />

RT<br />

RT<br />

Simatic<br />

Scalance X208<br />

Simatic<br />

ET 200S<br />

RT = Realtime<br />

IRT = Isochronous<br />

Realtime<br />

Das gemeinsam<br />

vom Pressenhersteller,<br />

Ford<br />

und <strong>Siemens</strong><br />

entwickelte Automatisierungskonzept<br />

der neuen<br />

Kopfpresse<br />

Schnelle Taktzeiten garantiert<br />

Ein entscheidender Faktor beim Tiefziehen<br />

ist eine schnelle Kommunikation. Pressenstößel,<br />

Blechhalter, Auswerfer und in diesem<br />

konkreten Fall ein hydraulisches Vierpunkt-Tischkissens<br />

müssen f einfühlig aufeinander<br />

abgestimmt sein, und alles in<br />

allem müssen zehn Hydraulik achsen miteinander<br />

koordiniert werden.<br />

Herzstück der Regelung ist eine Simotion<br />

D445 mit den Algorithmen des Pressenherstellers.<br />

Das hat einen Gr und: Dessen R egelungskonzept<br />

wurde ur sprünglich für<br />

eine andere Plattform entwickelt. Deshalb<br />

nutzte man nicht die verfügbaren Technologieobjekte<br />

(TOs) für Hydraulik achsen<br />

der <strong>Siemens</strong> Lösung, sondern portierte die<br />

eigenen Regelalgorithmen auf die Simotion<br />

D445. Der Pressenher steller hatt e beide<br />

Systemplattformen nac h IEC 61131-3 in<br />

Structured Text programmiert, so dass die<br />

Umsetzung bis auf wenige Abweichungen<br />

vom St andard r eibungslos v erlief. Dadurch<br />

konnten die gestellten Steuerungs-<br />

und Regelungsaufgaben perfekt realisiert<br />

werden. Einf ach zu lösen w ar dank der<br />

hohen Regel-Performance des Motion Controllers<br />

(500 µs bei einem Jitter unter 1 µs)<br />

auch das beim T iefziehen vieler K arosserieteile<br />

unabdingbar e pr äzise und r uckfreie<br />

Umschalten von Druck- auf Positionsregelung<br />

(und umgekehrt) während des<br />

Pressprozesses.<br />

Sensorik und Aktorik sind über analoge<br />

Highspeed-Peripheriebaugruppen Simatic<br />

ET 200S HS und Interfacemodule IM151-3<br />

PN HS angebunden. Dabei ist für den Signalaustausch<br />

mit der Ziehkissenregelung<br />

des Vierpunkt-Tischkissens und den Blechhaltern<br />

je weils ein Int erfacemodul installiert.<br />

Die K ommunikation zwisc hen<br />

Simotion D445 und den unterlagerten Bau-


Ersetzt die frühere mechanische Presse: die hydraulische Kopfpresse mit Simotion D<br />

und Profi net mit IRT für die Fertigung von Karosserieteilen<br />

gruppen der R egelstrecke er folgt über<br />

Profi net mit IR T (Isochronous Realtime).<br />

Damit werden der Regeltakt von 1 ms und<br />

die v om Her steller g eforderte Taktzeit<br />

der Pr essenstraße v on der zeit ac ht Sekunden<br />

mühelos erreicht. Abhängig vom<br />

eingesetzten Werkzeug und Material können<br />

bis zu 12 Großt eile pro Minut e in<br />

höchster Tiefziehqualität gefertigt werden.<br />

Aufgabenteilung fördert<br />

Verfügbarkeit<br />

Bei Ford hat man sic h be wusst für eine<br />

Verteilung der Automatisierungsaufgaben<br />

auf eine SPS Simatic S7-400 und das Simotion<br />

D-System entschieden. Der Motion Controller<br />

über nimmt die g enannten R egelungsaufgaben,<br />

w ährend die Simatic<br />

S7-400 die Funktionen des St ößels, den<br />

Ablauf sowie den A ustausch mit der P eripherie<br />

koordiniert. „Dadurch müssen nicht<br />

zwangsläufi g alle unser e Wartungskräfte<br />

mit den anspr uchsvollen R egelungsfunktionen<br />

v ertraut sein“, er läutert R obert<br />

Steier von der lokalen Werksplanung, „und<br />

sie können bei Störungen im allgemeinen<br />

Ablauf schnell und zielsic her eingreifen,<br />

so dass vom Produktionsst art w eg alle<br />

Voraussetzungen für maximale V erfügbarkeit<br />

gegeben waren.“<br />

Der Datenaustausch zwischen SPS und<br />

Motion Controller erfolgt über Profine t<br />

mit RT (Realtime), womit Zykluszeiten bis<br />

zu 10 ms sicher erreicht werden. Der Pressenhersteller<br />

hat die Mög lichkeiten des<br />

Profi net-Standards genutzt und die K ommunikationslast<br />

zwisc hen Simatic und<br />

Simotion in einen zyklisc hen und einen<br />

azyklischen Anteil gesplittet. Bindeglied<br />

ist ein Indust rial Ether net-Switch der<br />

Scalance X -Reihe, über den auc h ein<br />

schneller und „pr essentauglicher“, das<br />

heißt auc h u nter ständiger Rütt el- und<br />

Schockbelastung zuverlässig arbeitender<br />

Simatic Panel-PC 477B mit T ouchdisplay<br />

integriert ist. Zum Bedienen und Beobachten<br />

vor Ort läuft die Visualisierung<br />

BasicView2 des Pressenherstellers auf dem<br />

Panel-PC unter Simatic WinCC fl exible.<br />

Neuer Standard für Hydraulikpressen<br />

Die neue h ydraulische Kopfpresse wurde<br />

zwischenzeitlich vom TÜV abg enommen<br />

und liefert seither in zwei Schichten großformatige<br />

Karosserieteile wie Dächer, Seitenwände,<br />

Bodengr uppen und K otfl ügel<br />

für die in Saar louis vom Band lauf enden<br />

Ford-Modelle Focus und Focus C-Max. „Die<br />

Kopfpresse läuft seit der Inbetriebnahme<br />

störungsfrei und hat in kürzester Zeit die<br />

Ludwig Seibert<br />

Vorteile von Simotion D<br />

auf einen Blick<br />

+ Platzsparend und reaktionsschnell,<br />

da direkt in die<br />

Regelungsgruppe Sinamics<br />

S120 integriert<br />

+ Integration von Motion Controlund<br />

Technologie funktionen<br />

sowie SPS und Antriebsregelung<br />

in einer Baugruppe<br />

+ Engineeringsystem Scout für<br />

einfache Programmierung,<br />

Inbetriebnahme, Test und<br />

Diagnose<br />

+ Runtimesoftware mit PLC nach<br />

IEC 61131-3 und optionalen<br />

Funktionen für schnelle und<br />

einfache Erstellung eines<br />

Bewegungsablaufs<br />

+ Steigerung der<br />

Kommunikationsleistung mit<br />

Profi net und Echtzeit-Synchronisation<br />

von Antrieben<br />

im Mikrosekunden-Bereich<br />

Taktzeitvorgaben der alt en Maschine erreicht“,<br />

resümiert Robert Steier.<br />

Hans-Josef Richner von der maßg eblichen<br />

und entscheidenden Stabsabteilung<br />

in Köln hat mit der in R ekordzeit umgesetzten<br />

Simo tion-Lösung den k ünftigen<br />

Automatisierungsstandard für h ydraulische<br />

Pr essen gefunden und ber eits die<br />

erste F olgeanwendung mit dem selben<br />

Konzept an der Presse bei Ford im spanischen<br />

Valencia initiiert. +<br />

MEHR ZU DIESEM THEMA:<br />

+ www.siemens.de/simotion<br />

KONTAKTADRESSEN:<br />

+ Ansprechpartner:<br />

Hans-Konrad Brassel,<br />

Vertriebsbeauftragter, Köln<br />

+ Kontakt:<br />

hans-konrad.brassel<br />

@siemens.com<br />

<strong>advance</strong> 3-<strong>2009</strong> 29


Antriebstechnik<br />

Die Fiberboard GmbH stellt in ihrem-<br />

Werk Bar uth Faserplatten in MDF-<br />

(Medium Density Fiberboard-) und<br />

HDF-(High Density F iberboard-)Qualität<br />

in einer Stärke von 3 bis 22 mm her, die als<br />

Trägermaterial für Laminat-Böden dienen.<br />

Jährlich werden dort etwa 50 Millionen<br />

Quadratmeter Faserplatten produziert. In<br />

Hochzeiten kommen täglich 190 LKW -Ladungen<br />

Rundhölzer aus märkischer Kiefer<br />

in den Hacker.<br />

Bereits während der Planung des Werks<br />

entschieden sich die zukünftigen Betreiber,<br />

30 <strong>advance</strong> | 3-<strong>2009</strong><br />

Aus einer Hand<br />

Faserplattenwerk durchgängig mit Großantrieben<br />

von <strong>Siemens</strong> ausgestattet<br />

Das Faserplattenwerk der Fiberboard GmbH im<br />

brandenburgischen Baruth hat seine Produktionsanlagen<br />

– insbesondere in Bezug auf große<br />

Leistungen – durchgängig mit Antriebstechnik<br />

aus einer Hand ausgestattet. Von der Hackschnitzelherstellung<br />

über die Zerfaserung und<br />

Trocknung bis zur Formung und Verpressung<br />

ergeben sich dabei Lösungen, die sich durch hohe<br />

Effi zienz und Zuverlässigkeit auszeichnen.<br />

Für drehzahlvariable Antriebssysteme großer<br />

Leistung eignen sich Sinamics Frequenzumrichter<br />

mit ihrer hohen Zuverlässigkeit<br />

sowie der einheitlichen und einfachen<br />

Bedienphilosophie<br />

die Antriebstechnik mit großer Leistung<br />

von einem einzigen Anbieter zu beziehen,<br />

um v on einem einheitlic hen Bedienk onzept<br />

zu profi tieren und den Sc hulungsaufwand<br />

sowie den Service und die Ersatzteilhaltung<br />

zu v ereinfachen. F iberboard<br />

entschied sich für <strong>Siemens</strong>, den w eltweit<br />

führenden Anbieter von Großantrieben.<br />

Motoren und Umrichter für<br />

Festdrehzahlen und drehzahlvariable<br />

Lösungen<br />

Der erste dieser Antriebe – ein Hochspannungsmotor<br />

vom Typ H-compact Plus mit<br />

1,6 MW Leistung bei einer Eing angsspannung<br />

von 10 kV – kommt bereits zum Einsatz,<br />

wenn die ang elieferten Rundhölzer<br />

in einem großen Hacker zu Hackschnitzeln<br />

zerkleinert werden. Die sehr kleinen Abmessungen<br />

des Motors und der dadurch bedingte<br />

geringe Platzbedarf reduzieren nicht<br />

nur die Kosten für die Gesamtanlage und<br />

das Fundament, sonder n auch den Mont ageaufwand.<br />

Ein drehzahlvariabler Betrieb<br />

ist für den Hac kermotor nicht notwendig,<br />

da er die Prozessanforderungen auch mit<br />

einer festen Drehzahl optimal erfüllt.<br />

Bei den folgenden Prozessschritten dagegen<br />

müssen sich die Transportschnecken<br />

in ihrer Drehgeschwindigkeit der w echselnden<br />

Menge und K onsistenz des Hac kschnitzmaterials<br />

anpassen. Deshalb sind<br />

die Austragsschnecken, die das Mat erial<br />

vom Fundamentbereich des Hackschnitzellagers<br />

zu den folgenden Trocknungsschrit-<br />

Technische Highlights im Faserplattenwerk<br />

+ Robuste Nieder- und Hochspannungsmotoren garantieren maximale<br />

Zuverlässigkeit in der kompletten Anlage<br />

+ Drehzahlvariable Antriebskonzepte sorgen für hohe Energieeffi zienz,<br />

insbesondere beim Trocknungsprozess<br />

+ Exakte Antriebsregelung steigert die Produktivität<br />

+ Durchgängiger Einsatz von Geräten der Antriebsfamilie Sinamics<br />

ermöglicht ein einfaches und einheitliches Bedienkonzept<br />

+ Leichtes und schnelles Austauschen von Einzelmodulen und<br />

Leistungskomponenten<br />

+ Nahtlose Integration der Antriebssysteme in die übergeordnete<br />

Automatisierungslandschaft mit Simatic S7-400


ten transportieren, ebenso mit dr ehzahlvariablen<br />

Antriebssystemen ausgestattet<br />

wie die große Stopfschnecke, die mit einem<br />

1,7-MW-Motor die Hackschnitzel komprimiert<br />

und dabei das Wasser herauspresst.<br />

Das R egeln der Mo tordrehzahl über nehmen<br />

in beiden Fällen Frequenzumrichter<br />

Sinamics G150. Konzipiert sind diese für<br />

Einzelantriebe mit großer Leistung, die<br />

keine Netzrückspeisung benötigen.<br />

Wenn die Hackschnitzel einen gewissen<br />

Trocknungsgrad erreicht haben, kommen<br />

sie in den Refi ner, wo sie von rotierenden<br />

Scheiben zerfasert werden. Den Antr ieb<br />

dieser Mahlscheiben übernimmt ein Hochspannungsmotor<br />

mit einer Leistung v on<br />

10 MW bei 10 kV . Eine Besonder heit da bei<br />

ist, dass dieser 10-MW -Motor mit einem<br />

<strong>Siemens</strong> Niederspannungsmotor als sogenanntem<br />

Ponymotor arbeitet. Dieser fährt<br />

den großen R efi ner-Motor auf die N enndrehzahl<br />

von 1500 min –1 hoch und über -<br />

gibt ihn dann an das Mittelspannungsnetz.<br />

In K ombination mit einem Mitt elspannungssanftstarter<br />

v erursacht diese Lösung<br />

beim Anf ahren keinerlei Netzspannungseinbrüche.<br />

Energieeffi ziente Trocknung<br />

Vom Refi ner kommend, werden die Fasern<br />

beleimt und gelangen in die Blow-Line mit<br />

der Vor- und Nachtrocknung. Zur Optimierung<br />

der Energiebilanz wird die in der Vortrocknung<br />

anfallende warme Luft wieder<br />

in den Prozess zurüc kgeführt und in diesem<br />

Fall für die N achtrocknung genutzt.<br />

Auch das Ant riebskonzept für die T rocknungskreisläufe<br />

ist auf maximale Energieeffi<br />

zienz ausgerichtet. Ein besonders hohes<br />

Energiesparpotenzial w eisen dabei die<br />

Ventilatoren auf. Antriebssysteme mit Frequenzumrichter<br />

passen die Drehzahl und<br />

damit die Energieaufnahme genau den aktuellen<br />

be trieblichen Er fordernissen an,<br />

hier den Luftstrom an die Menge und den<br />

Feuchtegehalt der eing etragenen Holzfasern.<br />

Die Energieersparnis kann dadurch<br />

in manchen Fällen bis zu 70 % betragen.<br />

In der Vor- und Nachtrocknung sind insgesamt<br />

vier solche „energiesensible“ Ventilatoren<br />

im Einsatz. Zum einen die beiden<br />

großen Ventilatoren auf der Druckseite des<br />

Kreislaufs für die erste Trocknungsstufe,<br />

zum anderen die zwei kleineren Ventilatoren<br />

auf der Saugseite des Nachtrocknungskreislaufs.<br />

Bei den Motoren für die großen<br />

Ventilatoren handelt es sich um zwei H-compact<br />

Plus in Niederspannungsausführung<br />

mit einer Leistung v on 2400 kW , für die<br />

kleinen Ventilatoren sind es N-com pact-<br />

Motoren mit einer Leistung v on 560 kW .<br />

Die Dr ehzahlregelung der V entilatoren<br />

übernehmen Umrichter Sinamics S120 der<br />

Bauform Cabinet Modules, die sic h nach<br />

dem Baukasten-Prinzip für jede Ant riebsaufgabe<br />

passend zusammenstellen lassen.<br />

Bei Fiberboard gibt es insgesamt acht dieser<br />

Module – jeweils eines für die kleinen<br />

Ventilatoren und je weils drei, um einen<br />

Fotos: Fiberboard<br />

Vor allem bei den<br />

Ventilatorantrieben der<br />

Trocknungsanlage sorgt<br />

der drehzahlvariable<br />

Betrieb im Vergleich zu<br />

Festdrehzahlkonzepten<br />

für einen sehr viel<br />

niedrigeren Energiebedarf<br />

der großen Ventilatoren mit 2400 kW zu<br />

betreiben. Die Kommunikation zwischen<br />

den Leistungsmodulen und der zentralen<br />

Control Unit, von der aus alle A chsen geregelt<br />

werden, er folgt über die ant riebsinterne<br />

Schnittstelle Drive-Cliq.<br />

Nachdem das g etrocknete Fasermaterial<br />

im Sichter von Verunreinigungen wie Leimklumpen<br />

oder Me tallstückchen befreit ist,<br />

kommt es in die Formstraße, in der es zu Faserplatten<br />

verpresst wird. Die Pressen sind<br />

mit zehn 135-kW-Servomotoren ausgerüstet,<br />

die von einem koordinierten Verband<br />

von Sinamics Umrichtern gesteuert und im<br />

Betrieb aufeinander abgestimmt werden.<br />

In Automatisierungslandschaft<br />

eingebunden<br />

Alle Antriebssysteme großer Leistung sind<br />

in eine durc hgängige Automatisierungslandschaft<br />

mit Simatic S7-400-Controllern<br />

als Basis eingebunden, von denen die Antriebssysteme<br />

unter anderem die Sollwertvorgaben<br />

erhalten. Die Produkte aus der<br />

Steuerungstechnik, Installationstechnik<br />

und Sensorik wurden in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem örtlichen <strong>Siemens</strong> Vertrieb<br />

und dessen F achberatung ausg ewählt.<br />

Diese int ensive Zusammenarbeit zahlt e<br />

sich vor allem in der Planungs- und Inbetriebnahmephase<br />

aus und eröffnet auch für<br />

die Zukunft viele Mög lichkeiten für den<br />

Einsatz w eiterer inno vativer <strong>Siemens</strong><br />

Technologie. +<br />

MEHR ZU DIESEM THEMA:<br />

+ www.siemens.de/large-drives<br />

KONTAKTADRESSEN:<br />

+ Ansprechpartner:<br />

Stefan Rausch,<br />

Large Drives,<br />

Nürnberg<br />

+ Kontakt:<br />

stefan.rausch@siemens.com<br />

+ Ansprechpartner:<br />

Thomas Hütcher,<br />

Region Deutschland, Berlin<br />

+ Kontakt:<br />

thomas.huetcher@<br />

siemens.com<br />

<strong>advance</strong> 3-<strong>2009</strong> 31


Sensorik<br />

Am St andort Feuchtwangen produziert<br />

die R ehau AG Kunststoffteile<br />

für die Automobilfertigung wie Stoßfänger<br />

und Längsträgerverkleidungen, die<br />

an zahlreiche namhafte Fahrzeughersteller<br />

g eliefert w erden. Die neuest en Produkte<br />

des führenden Polymerverarbeiters<br />

sind die Front- und Heckstoßfänger sowie<br />

die Längsträgerverkleidung für die aktuelle<br />

Version der E-Klasse v on Mercedes-<br />

Benz, die Rehau gemeinsam mit dem Stuttgarter<br />

Automobilkonzern entwickelt hat.<br />

Bei Produktion und Logistik se tzt das Unternehmen<br />

dabei vom Spritzguss bis zum<br />

Versand auf innovative Konzepte mit Radio<br />

Frequency Identifi cation (RFID).<br />

Mehr Qualität mit Simatic RF600<br />

Die IT-Spezialisten von Rehau haben sich<br />

für das RFID-Syst em Simatic RF600 entschieden,<br />

das eine hohe Er fassungsrate<br />

mit einer besonder s robusten Geräteausführung<br />

verknüpft. Je nac h Komplexität<br />

der Inst allation wird eine unt erschiedliche<br />

Anzahl von Antennen eingesetzt. Unmittelbar<br />

nac h der Her stellung versieht<br />

ein RFID-Etikettendruckspender der Firma<br />

Bluhm Syst eme die Spr itzguss-Rohteile<br />

mit einem Funketikett (Smart Label). Diese<br />

kostengünstigen RFID- Transponder w erden<br />

in einem Gerät beschrieben, bedruckt<br />

und gespendet, fehlerhafte Labels werden<br />

sofort ohne U nterbrechung des Produktionsablaufs<br />

aussor tiert. Bei R ehau programmiert<br />

der RFID-Etik ettendruckspender<br />

den RFID-Chip mit einer eindeutig en<br />

Nummer und bedr uckt die P apiervorderseite<br />

des Transponders mit Klarschrift-Informationen<br />

und Barcodes für die Identifikation<br />

außerhalb des W erkes. Für den<br />

Kunststoff-Spezialisten ist jedoch die im<br />

32 <strong>advance</strong> | 3-<strong>2009</strong><br />

Prozess unter Kontrolle<br />

RFID steigert die Qualität in der Automobilfertigung<br />

Ein komplexes Produkt mit zahlreichen Varianten garantiert<br />

fehlerfrei zu fertigen, ist eine große Herausforderung. Um diese zu<br />

meistern, nutzt die Rehau AG, ein führendes Zulieferunternehmen<br />

für die Automobilindustrie, Radio Frequency Identifi cation (RFID)<br />

für die umfassende Steuerung von Fertigung und Logistik –<br />

von den ersten Fertigungsschritten bis zum Warenausgang.<br />

RFID-Chip gespeicherte Teilenummer von<br />

größerer Bedeutung, macht diese doch aus<br />

einem früheren Massenartikel ein individuelles<br />

Einzelprodukt.<br />

Nach dem Spr itzgussverfahren durchlaufen<br />

die St oßfänger die Lac kierstraße.<br />

Der Datensatz wird hier um die gewünschte<br />

Farbvariante er gänzt, aber auc h die benutzten<br />

Maschinen und Anlag en werden<br />

vermerkt. So kann bei Fehlern gezielt die<br />

Ursache gefunden und behoben w erden.<br />

Diese K ombination von RFID-Dat en mit<br />

weiteren Inf ormationen ist ein w esentlicher<br />

Schlüssel zum Er reichen der Qualitätsziele.<br />

So wird zum Beispiel bei der Kontrolle<br />

des F arbauftrags das Prüf ergebnis<br />

per Spracherkennung im Datensatz jedes<br />

Stoßfängers gespeichert und automatisch<br />

dem jeweiligen Produkt zug eordnet. Das<br />

manuelle Er fassen des St oßfängers per<br />

Barcode-Handscanner entfällt.<br />

Auftragsbezogene Montage<br />

Für die weitere Bearbeitung wird der Stoßfänger<br />

einem k onkreten Fahrzeug zugeordnet.<br />

RFID wird nun nicht mehr nur zum<br />

Sammeln der Qualit ätsdaten v erwendet,<br />

sondern steuert aktiv die Prozesse in der<br />

Montage. Zunächst erfolgt eine Kommissionierung<br />

der für ein Fahrzeug benötigten<br />

Front-, Rüc k- und Längst eile im Zwischenlager.<br />

Die RFID-Transponder werden<br />

hier nicht mit fest installierten Antennen,<br />

sondern mit mobilen Lesegeräten erfasst,<br />

die sofort die technische Ausführung und<br />

Bei der Kommissionierung im Zwischenlager werden die mobilen RFID-Lesegeräte<br />

Simatic RF610M eingesetzt<br />

Fotos: Rehau AG


die Farbvariante des Stoßfängers mit dem<br />

Auftrag aus Sindelfi ngen vergleichen, um<br />

etwaige Falschentnahmen aus dem Lag er<br />

zu vermeiden. Zum Einsatz kommen dabei<br />

Handheld-Geräte Simatic RF610M.<br />

In den ansc hließenden Montageschritten<br />

werden nun bis zu 200 w eitere Bauteile<br />

angebracht, von Nebelscheinwerfern<br />

bis zu Sensor en für die Ein parkhilfe. All<br />

dies geschieht individuell für jeden St oßfänger,<br />

weshalb sich als Hilf estellung für<br />

die Werker an jedem Arbeitsplatz RFID-<br />

Antennen befi nden, die die Funketiketten<br />

in den Stoßfängern automatisch auslesen.<br />

Mit dieser N ummer wird der entspr echende<br />

A uftrag auf dem Bildsc hirm angezeigt<br />

bzw. direkt zur Steuerung der Maschinen<br />

genutzt.<br />

Fehlerlose Warenlieferung<br />

Nach abschließender Kontrolle müssen<br />

die Stoßfänger in der r ichtigen Reihenfolge<br />

zur seq uenzgenauen Befüllung der<br />

Ladungsträger gebracht werden (just-insequence),<br />

bevor diese durc h den Spediteur<br />

über nommen w erden. Die RFID-Er -<br />

fassung sorgt für eine aut omatische Ausbuchung<br />

im Warenwirtschaftssystem von<br />

Rehau und für die Einhaltung der Lief er-<br />

Am Warenausgang werden die Stoßfänger gleich durch zwei RFID-Lesegeräte erfasst,<br />

um Verladeanlage und Sequenzprüfung autark betreiben zu können<br />

sequenz, so dass es nic ht zu t eueren Verzögerungen<br />

im Daimler -Werk Sindelfingen<br />

kommt. Auch für das aut omatische<br />

Verladen der K unststoffteile w erden die<br />

Funkchips genutzt. Deshalb arbeit en am<br />

Warenausgang gleich zwei Simatic RF600-<br />

Systeme parallel. Währ end ein Leseg erät<br />

über seine IT-Integration die richtige Ladesequenz<br />

sicherstellt, überwacht das zweite<br />

Gerät autark die aut omatische Verladeanlage.<br />

Damit die Simatic S7-St euerungen<br />

auf die RFID-Daten zugreifen können, setzt<br />

Rehau die RFID-Middle ware Simatic RF-<br />

Manager ein. Be vor die St oßfänger dann<br />

das R ehau-Werk v erlassen, w erden die<br />

Transponder dauerhaft funktionsunfähig<br />

gemacht.<br />

Potenzial für die Zukunft<br />

Seit Februar <strong>2009</strong> ist die Inst allation in<br />

Feuchtwangen nun im Produktivbe trieb<br />

und liefert täglich bis zu 2900 S toßfänger<br />

an Daimler. „Mit dieser RFID-An wendung<br />

haben alle Beteiligten Neuland betreten“,<br />

erklärt R einhard Lipper t, der den f ertigungsnahen<br />

IT-Einsatz bei R ehau verantwortet.<br />

„<strong>Siemens</strong> hat sich als zuverlässiger<br />

Partner er wiesen, der auc h sc hwierige<br />

Probleme g emeinsam mit uns ang eht<br />

und herausragende Lösungen entwickeln<br />

kann.“ Die v ollautomatische Er fassung<br />

jedes Einzelteils macht es für das Unternehmen<br />

möglich, individuelle Einzelstüc ke<br />

nach Kundenauftrag st att einheitlic her<br />

Massenware zu fertigen. Zudem kann Rehau<br />

nun immer das r ichtige Teil in ein wandfreier<br />

Ausführung zum richtigen Zeitpunkt<br />

im r ichtigen LKW lief ern, da die RFID-<br />

Etiketten eine lüc kenlose Kontrolle von<br />

Fertigung und Logistik ermöglichen.<br />

Angesichts des Er folgs plant das U nternehmen<br />

nicht nur, weitere Fertigungslinien<br />

mit RFID auszurüsten, sondern auch neue<br />

Prozesse mit RFID zu verbessern – zum Beispiel<br />

beim internen Warentransport. +<br />

MEHR ZU DIESEM THEMA:<br />

+ www.siemens.de/rfi d<br />

KONTAKTADRESSEN:<br />

+ Ansprechpartner:<br />

Michael Flögel,<br />

Account Manager,<br />

Bayreuth<br />

+ Kontakt:<br />

michael.fl oegel@siemens.com<br />

<strong>advance</strong> 3-<strong>2009</strong> 33


Dialog<br />

+<br />

+<br />

Aktionspaket<br />

Simatic MV440<br />

zum Vorzugspreis<br />

Vom 01.09.<strong>2009</strong> bis zum 31.05.2010 gibt es den Simatic MV440<br />

im Aktionspaket zum Vorzugspreis. Sie sparen 45 % gegenüber<br />

dem Listenpreis. Das Aktionspaket beinhaltet<br />

Codeleser Simatic MV440 SR, Aufl ösung 640 x 480 Pixel<br />

+ Mini-Objektiv 16 mm, 1:1, 4 Pentax C1614-M (KP)<br />

+ Objektiv-Schutztubus, D = 65 mm, Glas, IP67<br />

+ Einbau-Ringlicht, rot<br />

+ Montageplatte Lesegerät<br />

+ Ethernet-Kabel, M12-Stecker, 8-polig, RJ45-Stecker, Länge: 2 m<br />

+ Power-IORS232-Kabel, M16 einseitig konfektioniert,<br />

+ offenes Ende, Länge: 10 m<br />

www.siemens.de/simatic-sensors/mv440<br />

Tipps und Tricks vom Technical Support<br />

Automatisierungsaufgaben noch einfacher lösen<br />

Unter www.siemens.de/automation/support<br />

fi nden Sie eine Reihe von hilfreichen Informationen<br />

für Projekteure, Programmierer<br />

und Instandhalter. Im Bereich Applikationen<br />

und Tools sind Dokumente und Beispielprogramme<br />

– meist zum kostenlosen <strong>Download</strong><br />

– zusammengestellt, die Ihnen helfen,<br />

Ihre Automatisierungsaufgabe noch schneller<br />

und noch effi zienter zu lösen.<br />

Heute möchten wir Sie besonders auf<br />

eine Sammlung von Webanwendungen hinweisen,<br />

die Sie beim Ermitteln von System-<br />

Leistungsdaten beziehungsweise System-<br />

Mengengerüsten unterstützen. Die zugrunde<br />

34 <strong>advance</strong> | 3-<strong>2009</strong><br />

liegenden Werte basieren auf Messungen<br />

unter realen Bedingungen.<br />

Einige Beispiele:<br />

<strong>Siemens</strong> AG<br />

Corporate<br />

• Ermittlung der DP-Reaktionszeit, HMI-<br />

Aktualisierungszeit und HMI-Bedienzeit<br />

für typische Konfi gurationen am nichttakt<br />

sychronen Profi bus DP<br />

• Ermittlung der Übertragungszeit für<br />

typische Konfi gurationen am Industrial<br />

Ethernet<br />

• Ermittlung der PN-Reaktionszeit für<br />

typische Konfi gurationen am Profi net IO<br />

+<br />

<strong>Siemens</strong> beim Thema<br />

Compliance auf gutem Weg<br />

Die Korruptionsaffäre stürzte <strong>Siemens</strong> in eine schwere Krise.<br />

Das Erkennen und Beheben dieser Fehler führte zur Implementierung<br />

eines <strong>Siemens</strong> weiten Antikorruptionsprogramms mit<br />

höchster Managementaufmerksamkeit.<br />

Diese Anstrengungen spiegeln sich auch in der Platzierung<br />

im Dow Jones Sustainability World Index wider, einem auf<br />

Nachhaltigkeit ausgerichteten Aktienindex, in den Kategorien<br />

Compliance und Risk Management. Hier verbleibt <strong>Siemens</strong> an<br />

vorderster Stelle (Stand September <strong>2009</strong>).<br />

<strong>Siemens</strong> wird dem Thema Compliance auch in Zukunft<br />

höchste Priorität beimessen und gemeinsam mit seinen Partnern<br />

verantwortungsvolles Handeln im Geschäftsumfeld weiter<br />

vorantreiben. +<br />

Ansprechpartner für die Divisions<br />

Industrial Automation & Drive Technologies:<br />

Dr. Jörg Flath – Compliance Offi cer<br />

Telefon: +49 (911) 895-5769<br />

E-Mail: joerg.fl ath@siemens.com<br />

• Ermittlung der PN/DP-Reaktionszeit für<br />

typische Konfi gurationen von IO-<br />

Controllern und DP-Slaves über einen<br />

IE/PB-Link oder IWLAN/PB-Link<br />

• Ermittlung der Übertragungszeit für<br />

typische Konfi gurationen am Profi bus<br />

Klicken Sie auf das Stichwort „Performanceaussagen“,<br />

dort fi nden Sie weitere wertvolle<br />

Berechnungshilfen. +<br />

www.siemens.de/automation/support<br />

<strong>Siemens</strong> AG


Aktuelle Newsletter<br />

<strong>Siemens</strong> bietet Ihnen unter www.siemens.de/automation/newsletter elektronische<br />

Newsletter zu verschiedenen Themen als Abo an. Zum Beispiel den<br />

Totally Integrated Automation Newsletter. Über E-Mail werden Sie über Hard- und<br />

Softwareneuheiten, Dienstleistungen, Applikationsbeispiele, wichtige Termine<br />

und Veranstaltungen zum Thema Totally Integrated Automation informiert –<br />

elektronisch und immer topaktuell. Tragen Sie sich einfach mit Ihrer E-Mail-<br />

Adresse ein. +<br />

www.siemens.de/automation/newsletter<br />

NewsCenter<br />

Hinter dem NewsCenter verbirgt sich eine Datenbank, in der Sie Neues und<br />

Wissenswertes rund um das Thema Automatisierungs-, Antriebs-, Schalt- und<br />

Informationstechnik finden. Ob interessierter Anwender oder Journalist – hier<br />

erhält jeder seine speziellen Informationen unter den Rubriken Referenzen &<br />

Applikationen, Produkte & Lösungen, Messen & Veranstaltungen sowie Presseinformationen.<br />

Im NewsCenter fi nden Sie auch ein Archiv der bisher veröffentlichten Kundenzeitschriften<br />

im PDF-Format sowie Bestellmöglichkeiten von <strong>Siemens</strong> Fachbüchern. +<br />

www.siemens.de/automation/newscenter<br />

<strong>advance</strong> im Netz<br />

Die <strong>advance</strong> finden Sie auch im Internet. Unter der Adresse www.siemens.de/<br />

<strong>advance</strong>-lesen können Sie das jeweils aktuelle Heft als PDF-Datei herunterladen.<br />

+<br />

www.siemens.de/<strong>advance</strong>-lesen<br />

<strong>advance</strong> kostenlos abonnieren?<br />

Zwei Wege<br />

zum Abo<br />

1 Schicken Sie uns einfach ein Fax an<br />

+49 911 9783321<br />

oder<br />

2 senden Sie eine E-Mail an die Adresse:<br />

<strong>advance</strong>@publicis.de<br />

Impressum <strong>advance</strong> 3-09<br />

Herausgeber<br />

<strong>Siemens</strong> Aktiengesellschaft,<br />

Gleiwitzer Str. 555, 90475 Nürnberg<br />

Division Drive Technologies<br />

CEO Klaus Helmrich<br />

Division Industry Automation<br />

CEO Anton S. Huber<br />

Presserechtliche Verantwortung<br />

Arno Hoier<br />

Verantwortlich für den fachlichen Inhalt<br />

Dr. Thomas Rubach (Automatisierungstechnik)<br />

Thomas Medved (Antriebstechnik)<br />

Bernd Heuchemer (Motion Control)<br />

Christoph Hotz (Schalttechnik)<br />

Peter Markus (Sensors and Communication)<br />

Konzeption<br />

Christian Leifels<br />

Verlag<br />

Publicis KommunikationsAgentur GmbH, GWA<br />

Corporate Publishing<br />

Postfach 32 40, 91050 Erlangen<br />

Tel.: 0 91 31/91 92-5 01<br />

Fax: 0 91 31/91 92-5 94<br />

publishing-magazines@publicis-erlangen.de<br />

Redaktion: Dr. Beate Bellinghausen (ChR),<br />

Gabriele Stadlbauer, Gerd Fürstenberger<br />

Layout: Jürgen Streitenberger, Bettina Raunecker<br />

Titelbild:<br />

Schlussredaktion: Sabine Zingelmann<br />

Jobnummer 002800 21891<br />

DTP: der Döss, Nürnberg<br />

Druck: Hofmann-Infocom, Nürnberg<br />

<strong>advance</strong> erscheint dreimal pro Jahr<br />

Aufl age: 42.000<br />

© <strong>2009</strong> by <strong>Siemens</strong> Aktiengesellschaft<br />

München und Berlin. Alle Rechte vorbehalten.<br />

Diese Ausgabe wurde auf Papier aus<br />

umweltfreundlich chlorfrei gebleichtem<br />

Zellstoff gedruckt.<br />

ISSN 1611 101X (Print)<br />

Die folgenden Produkte sind eingetragene<br />

Marken der <strong>Siemens</strong> AG:<br />

CP 343-1, CP 343-2, Drive Cliq, ET 200, MP277,<br />

MP377, S7-200, S7-300, S7-400, S7-1200,<br />

SCALANCE, SENTRON, SIMATIC, SIMATIC<br />

Automation Designer, SIMATIC HMI, SIMATIC IT,<br />

SIMATIC Microbox PC, SIMATIC Multi Panel,<br />

SIMATIC NET, SIMATIC PCS 7, SIMOTION,<br />

SINAMICS, SINUMERIK, SIRIUS, SITRAIN, STEP,<br />

TOTALLY INTEGRATED AUTOMATION, WinAC,<br />

WinCC<br />

Wenn Markenzeichen, Handelsnamen, technische<br />

Lösungen oder dergleichen nicht besonders<br />

erwähnt sind, bedeutet dies nicht, dass sie<br />

keinen Schutz genießen.<br />

Die Informationen in diesem Magazin enthalten<br />

lediglich allgemeine Beschreibungen bzw.<br />

Leistungsmerkmale, welche im konkreten Anwendungsfall<br />

nicht immer in der beschriebenen<br />

Form zutreffen bzw. welche sich durch<br />

Weiterentwicklung der Produkte ändern können.<br />

Die gewünschten Leistungsmerkmale sind nur<br />

dann verbindlich, wenn sie bei Vertragsschluss<br />

ausdrücklich vereinbart werden.<br />

IWI: TADV<br />

Bestellnummer: E20001-M2309-B100<br />

<strong>advance</strong> 3-<strong>2009</strong> 35


Wie machen wir unsere Produktion<br />

fit fürs Energiesparen?<br />

Energieeffiziente Antriebstechnik und intelligente<br />

Software-Tools sparen bis zu 70 % Energiekosten.<br />

Das Fitnessprogramm für Ihre Anlage: Zuerst machen Sie die Energieströme in Ihrer Anlage<br />

transparent, dann analysieren Sie vorhandene Einsparpotenziale und zum Schluss ersetzen<br />

Sie bestehende Technik durch energieeffiziente Komponenten. Dazu bieten wir Ihnen das<br />

komplette Spektrum an Produkten, Systemen und Tools für Ihr Energiemanagement.<br />

www.siemens.de/energiesparen

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