01.12.2012 Aufrufe

Beispiele gelungener - SEKIS Berlin

Beispiele gelungener - SEKIS Berlin

Beispiele gelungener - SEKIS Berlin

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

MöGLIchKEItEn DEr ZuSAMMEnArBEIt In BErLIn<br />

Beispiel 11 Selbsthilfeunterstützung als Teil des Entlassungsmanagements Beispiel 12 Selbsthilfe als Brücke in die alltägliche Lebenswelt der Patienten<br />

Selbsthilfeunterstützung als Teil des<br />

Entlassungsmanagements durch den Sozialdienst<br />

eines Krankenhauses<br />

Durch einen Krankenhausaufenthalt können sich<br />

Probleme und Fragen ergeben, die Betroffene und<br />

Angehörige zunächst überfordern. Gleichzeitig sind oft<br />

Entscheidungen zu treffen, die sich auf das weitere Leben<br />

von Betroffenen und Angehörigen erheblich auswirken<br />

können. Gerade in solchen Situationen kann der<br />

Sozialdienst unterstützen, mit den krankheitsbedingten<br />

Auswirkungen und Veränderungen zurechtzukommen,<br />

die erforderlichen Hilfen organisieren und deren Finanzierung<br />

klären.<br />

Der Sozialdienst wird im Auftrag der Patienten tätig und<br />

veranlasst – nach Zustimmung des Patienten; ggf. auch<br />

mit seinem sozialen Umfeld – die abgestimmten Maßnahmen.<br />

Der Sozialdienst arbeitet eng mit den anderen<br />

Berufsgruppen innerhalb des Krankenhauses und mit<br />

relevanten Einrichtungen und Diensten außerhalb des<br />

Krankenhauses, wie z. B. den Selbsthilfe-Kontaktstellen,<br />

zusammen.<br />

Krankenhäuser sind gem. § 11 Abs. 4 SGB V verpflichtet,<br />

die individuell sachgerechte Anschlussversorgung in<br />

die verschiedenen Versorgungsbereiche sicherzustellen.<br />

Dies beinhaltet die Sicherstellung der medizinischen,<br />

ambulanten und (teil-) stationären pflegerischen Versorgung,<br />

aber auch die Vermittlung in Rehabilitation, zu<br />

Selbsthilfe- und spezifischen Beratungsangeboten, sowie<br />

sonstigen erforderlichen Unterstützungsleistungen.<br />

Die Weiterführung der Behandlung und die Versorgung<br />

der Patienten nach dem Krankenhausaufenthalt kann<br />

nur sichergestellt werden, wenn die Patienten<br />

in ihrer individuellen Lebenswelt, ihre<br />

Selbsthilfepotenziale und die des sozialen<br />

Umfeldes wahr- und ernst genommen werden.<br />

Durch Krankheit kann es zu tiefen Einbrüchen<br />

im Leben kommen, die die Patienten<br />

in tiefe Unsicherheiten stürzen können.<br />

Wichtig ist jeweils individuell zu beachten,<br />

wann, wie und mit wem sich der Patient<br />

mit der Krisensituation auseinandersetzt und ihm die<br />

entsprechend geeigneten Unterstützungsangebote, wie<br />

z. B. der Selbsthilfe aufzuzeigen und ggf. zu vermitteln.<br />

Hier kann der Kontakt zu gleichfalls Betroffenen bereits<br />

während des Krankenhausaufenthaltes unterstützend<br />

wirken. Oft sind Patienten aber während des sehr kurzen<br />

stationären Aufenthalts im Krankenhaus und unter der<br />

Schocksituation der Diagnosestellung überfordert.<br />

Hier ist es besonders wichtig, auf die Möglichkeiten der<br />

Selbsthilfe hinzuweisen, damit diese nach dem Krankenhausaufenthalt<br />

genutzt werden können.<br />

St. Hedwig-Krankenhaus<br />

Sibylle Kraus<br />

Große Hamburger Straße 5 – 11<br />

10115 <strong>Berlin</strong><br />

Tel: 030 - 23 11 22 85<br />

Mail: st.hedwig@alexius.de<br />

Sybille Kraus<br />

Selbsthilfebeauf-<br />

tragte St. Hedwig-<br />

Krankenhaus<br />

46 47<br />

Uwe Klein<br />

(Referent für<br />

Strategie- und Projektentwicklung)<br />

Sascha Kirchner<br />

(Sozialdienst<br />

Psychiatrie und<br />

Psychotherapie)<br />

Selbsthilfe als Brücke in die alltägliche Lebenswelt<br />

der Patienten - Krankenhaus Hedwigshöhe<br />

Im Krankenhaus Hedwigshöhe arbeiten die Behandlungsteams<br />

eng mit Selbsthilfeorganisationen<br />

zusammen. Ziel ist es, die Selbsthilfegruppen so in<br />

die Behandlung der Patienten zu integrieren, dass die<br />

Potenziale dieser Zusammenarbeit für Patienten, Bezugsgruppen<br />

und Angehörige möglichst effektiv genutzt<br />

werden. Dabei zeigen die Erfahrungen, dass Selbsthilfegruppen<br />

hilfreich sind, um Krankheit, psychosoziale<br />

und sonstige Probleme zu bewältigen. Die Diagnose<br />

einer schweren Erkrankung zwingt viele Patienten<br />

ihr Leben zu ändern. Die damit verbundenen Bewältigungsprozesse<br />

können in der Klinik nur beginnen.<br />

Selbsthilfegruppen sind dann oft ein wichtiger Teil des<br />

Übergangs in die Nachsorge und bilden eine Brücke<br />

von der Krankenhausbehandlung in die alltägliche<br />

Lebenswelt der Patienten.<br />

In der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie mit<br />

den Abteilungen Gerontopsychiatrie, Allgemeinpsychiatrie<br />

und Suchterkrankungen, werden Betroffene und<br />

Angehörige seit vielen Jahren innerhalb und außerhalb<br />

des Krankenhauses beraten und begleitet. Das krankenhausübergreifende<br />

Zentrum für Familiengesundheit<br />

bündelt und koordiniert die verschiedenen internen und<br />

externen Beratungsangebote, sodass sowohl Patienten<br />

als auch Angehörige jeweils die zu ihrer Lebenssituation<br />

passende Unterstützung erhalten. Enge Kooperationen<br />

bestehen zum Beispiel mit der Alzheimer-Gesellschaft<br />

<strong>Berlin</strong> und der örtlichen Selbsthilfe-Kontaktstelle.<br />

Die Zusammenarbeit wird kontinuierlich vertieft und<br />

weiterentwickelt.<br />

Die Vielzahl<br />

verschiedener Erkrankungen<br />

und<br />

kurze stationäre<br />

Aufenthalte im<br />

somatischen, d.h.<br />

nicht psychiatrischen<br />

Bereich,<br />

erschweren es,<br />

Selbsthilfegruppen bereits während des Krankenhausaufenthaltes<br />

einzubeziehen.<br />

Umso bedeutsamer ist die enge Zusammenarbeit mit<br />

dem Landesverband <strong>Berlin</strong>-Brandenburg der Deutschen<br />

ILCO - Selbsthilfevereinigung für Stomaträger und<br />

Menschen mit Darmkrebs - im Rahmen des Darmzentrums<br />

am Krankenhaus Hedwigshöhe.<br />

Gemeinsam mit der Selbsthilfe-Kontaktstelle Treptow &<br />

Köpenick entwickelt das Krankenhaus Hedwigshöhe<br />

weitere Angebote, sodass Patienten, Mitarbeiter und<br />

Besucher die Potenziale der Selbsthilfe noch besser<br />

ausschöpfen können.<br />

Selbsthilfebeauftragte Krankenhaus Hedwigshöhe:<br />

Ina Piotrowski<br />

Höhensteig 1<br />

12526 <strong>Berlin</strong><br />

Tel.: 0 30 - 67 41 - 0<br />

Mail: hedwigshoehe@alexius.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!