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Beispiele gelungener - SEKIS Berlin

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DAS KonZEPt „SELBSthILfEfrEunDLIchKEIt" IM GESunDhEItSwESEn<br />

Hintergrund<br />

Der Konzeptansatz beruht auf den Erfahrungen des Hamburger<br />

Modellprojekts „Qualitätssiegel Selbsthilfefreundliches Krankenhaus“,<br />

das unter der Projektleitung der KISS und der wissenschaftlichen<br />

Begleitung von Prof. Dr. Alf Trojan von 2004 bis<br />

2006 durchgeführt und in zwei Hamburger Krankenhäusern<br />

praktisch erprobt wurde. Gemeinsam mit Vertretern aus dem<br />

Qualitätsmanagement und der Selbsthilfe wurden acht Qualitätskriterien<br />

(s. S. 14) sowie ein standardisiertes Verfahren zur<br />

Vergabe eines Qualitätssiegels entwickelt und erprobt.<br />

In einem Folgeprojekt, das die Gesellschaft für soziale Projekte<br />

mbH 2008 in NRW durchführte, wurde exemplarisch in Krankenhäusern<br />

ein spezielles Verfahren entwickelt und erprobt, um<br />

die Kooperation zwischen Krankenhäusern und Selbsthilfe auf<br />

Basis der Qualitätskriterien zu fördern.<br />

Ebenso wurde erprobt, inwieweit Selbsthilfekontaktstellen als<br />

sog. „Agenturen Selbsthilfefreundlichkeit“ geeignet sind.<br />

Konzeptansatz<br />

Kernelement des Konzepts ist die Gestaltung einer strukturierten<br />

und systematischen Zusammenarbeit zwischen Gesundheitseinrichtungen,<br />

Selbsthilfegruppen und Selbsthilfekontaktstellen<br />

entlang von Qualitätskriterien zur Selbsthilfefreundlichkeit. Die<br />

Agentur Selbsthilfefreundlichkeit nutzt ihre Kernkompetenz und<br />

initiierte den Brückenschlag zwischen den Akteuren und unterstützt<br />

diese sowohl inhaltlich wie methodisch.<br />

Die Agentur Selbsthilfefreundlichkeit unterstützt Gesundheitseinrichtungen<br />

bei der Implementierung der Selbsthilfekriterien<br />

in ihren Einrichtungen. Auf welche Weise die Qualitätskriterien<br />

von der Gesundheitseinrichtung vor Ort umgesetzt werden,<br />

hängt ab von der Expertise und den zur Verfügung stehenden<br />

Möglichkeiten der relevanten Akteure, die von Beginn an einbezogen<br />

werden. Die Agentur achtet dabei auf die Entwicklung<br />

einer strukturierten und systematischen Kooperation:<br />

Strukturiert ist eine Kooperation dann, wenn sich die Gesundheitseinrichtung<br />

wie auch die Selbsthilfe an den jeweiligen<br />

Qualitätskriterien orientiert.<br />

Systematisch ist eine Kooperation dann, wenn die Ergebnisse<br />

der vereinbarten Zusammenarbeit methodisch überprüfbar und<br />

nachvollziehbar sind.<br />

Regionaler Aufbau einer strukturierten und systematischen<br />

Zusammenarbeit<br />

Sobald Interesse am Konzept seitens einer Gesundheitseinrichtung,<br />

einer Selbsthilfekontaktstelle oder Selbsthilfegruppen<br />

signalisiert wird, bzw. von der Agentur angeregt werden konnte,<br />

nimmt die Agentur ihre Arbeit zur Implementierung des Ansatzes<br />

Selbsthilfefreundlichkeit auf.<br />

Wesentlich ist es, die von der Agentur gesetzten Impulse für alle<br />

beteiligten Partner von Beginn an transparent zu gestalten und<br />

die Kooperationsbeziehung weiterzuentwickeln. Dazu werden am<br />

jeweiligen Standort der Gesundheitseinrichtung alle drei Partner<br />

zur Zusammenarbeit angesprochen, so dass ein „Beziehungsdreieck“<br />

entsteht.<br />

Arbeitsprinzip: Zusammenarbeit der Akteure vor Ort<br />

Informationen zum Konzept und das Arbeiten an den damit<br />

verbundenen Aufgaben gehen einher mit dem Bewusstmachen<br />

der bedeutsamen Rolle, die jeder Partner für das Gelingen einer<br />

nachhaltigen Kooperation einnimmt.<br />

Aufgabe der Agentur ist der Aufbau einer direkten Kommunikationsstruktur<br />

mit allen Beteiligten im Hinblick auf den Arbeitszusammenhang.<br />

<strong>SEKIS</strong> ALS träGEr DEr AGEntur SELBSthILfEfrEunDLIchKEIt BErLIn<br />

Die Agenturen Selbsthilfefreundlichkeit sind speziell für das<br />

Arbeitskonzept des Netzwerks qualifizierte Einrichtungen, die<br />

an Selbsthilfekontaktstellen angegliedert sind.<br />

In <strong>Berlin</strong> wurde die Agentur Selbsthilfefreundlichkeit an die<br />

Selbsthilfekontaktstelle <strong>SEKIS</strong> angebunden und wurde durch<br />

den BKK Landesverband Mitte finanziell gefördert. Die Wahl<br />

des Agenturstandortes war naheliegend, da <strong>SEKIS</strong> schon seit<br />

vielen Jahren Selbsthilfegruppen und -organisationen bei deren<br />

Aktivitäten und Anliegen unterstützt. Die Zusammenarbeit mit<br />

Professionellen im Gesundheitswesen ist dabei fester Bestandteil<br />

der Arbeit von <strong>SEKIS</strong>.<br />

<strong>SEKIS</strong> ist die zentrale Vermittlungsstelle für Menschen, die an<br />

Selbsthilfe interessiert sind, für Gruppen und Organisationen<br />

sowie für Fachkräfte im Sozial- und Gesundheitswesen.<br />

Zu dieser Mittlerrolle gehört auch die Zusammenarbeit mit den<br />

Selbsthilfeunterstützungsstellen der Bezirke. Insofern war es nahe<br />

liegend, auch für die Zusammenarbeit im Bereich Selbsthilfe und<br />

Krankenhäuser ein Angebot aufzubauen. Dabei konnte angeknüpft<br />

werden an erfolgreiche Kooperationsprojekte wie:<br />

· Arbeitskreis Patienteninformation – für mehr Transparenz<br />

der Leistungen von Ärzten<br />

· Wissenschaftliche Studie zur Kooperation von Selbsthilfegruppen<br />

mit Professionellen im Gesundheitswesen im<br />

Rahmen des Forschungsverbundes Public Health<br />

· Zusammenarbeit beim <strong>Berlin</strong>er Klinikführer mit dem<br />

TAGESSPIEGEL<br />

Das Konzept Selbsthilfefreundlichkeit will auf der Basis definierter<br />

Kriterien Verbindlichkeit in Zusammenarbeit bringen.<br />

In diesem Rahmen bietet <strong>SEKIS</strong>:<br />

· Interessierten aus Gesundheitseinrichtungen Vermittlung von<br />

Informationen über Selbsthilfe, Beratung zur methodischen<br />

Gestaltung der Kooperation und Unterstützung bei der<br />

Umsetzung der Qualitätskriterien,<br />

· Selbsthilfegruppen und Selbsthilfeorganisationen Unterstützung<br />

bei der Entwicklung von Partnerschaften mit Gesundheitseinrichtungen,<br />

· Selbsthilfekontaktstellen Unterstützung bei der strukturierten<br />

Weiterentwicklung bestehender Kooperationen und eine<br />

Stärkung der Brückenfunktion .<br />

Das Netzwerk Selbsthilfefreundlichkeit<br />

im Gesundheitswesen – Gemeinsam für Selbsthilfe-<br />

und Patientenorientierung<br />

Seit 2009 besteht das bundesweite Netzwerk „Selbsthilfefreundlichkeit<br />

im Gesundheitswesen – Gemeinsam für Selbsthilfe- und<br />

Patientenorientierung“, mit seiner Koordinierungsstelle in <strong>Berlin</strong>.<br />

Das Netzwerk sichert das Konzept, befördert den Innovationsprozess<br />

und die bundesweite Platzierung des Ansatzes in der gesundheitlichen<br />

Versorgung.<br />

Bei dem Netzwerk handelt es sich um einen Zusammenschluss<br />

der Gesellschaft für soziale Projekte mbH (GSP), der Nationalen<br />

Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung<br />

und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS), dem<br />

Institut für Medizinische Soziologie, Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie<br />

des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf<br />

(UKE),<br />

dem BKK Bundesverband und dem BKK Landesverband<br />

Nordrhein-Westfalen (seit 2010 NORDWEST)<br />

http://www.selbsthilfefreundlichkeit.de<br />

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