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Hüftgelenk bei neuromuskulären Erkrankungen - Motio

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CMEAbb. 7 8 Progrediente Hüftluxation und Zustand nach Hüftrekonstruktion, liegendsern. Langfristige Ergebnisse sind in Kombination mit Weichteiloperationen sehr gut [22]. GroßeVorteile bietet die Verwendung winkelstabiler Osteosynthesen mit früher vollbelastender Mobilisierungder Patienten.Wenn eine Hüfte trotz Weichteiloperation luxiert, kann durch eine kombinierte Knochen-Weichteil-Operationin fast allen Fällen eine schmerzfreie und stabile Hüfte erreicht werden. Die 7 komplexeRekonstruktion des Hüftgelenkes mit Mehretagenweichteiloperationen, Femurosteotomie,Beckenosteotomie mit Pfannendachplastik und evtl. offener Reposition ermöglicht gehfähigen Patientenmit Instabilität <strong>bei</strong> subluxiertem Hüftgelenk eine Gangbildverbesserung durch Gelenkstabilitätoder Nichtgehfähigen mit Schmerzen <strong>bei</strong> luxiertem Hüftgelenk das Erreichen einer schmerzfreienBelastungsstabilität für Transfers. Die peri- und postoperative Pflege und Therapie sind für das Ergebnisentscheidend. Der Gesamtaufwand ist sehr groß, die langfristigen Ergebnisse spezialisierter Zentrensind sehr gut. Outcome-Studien zu komplexen hüftrekonstruktiven Operationen zeigten einedurchwegs gute Bewertung der radiologischen, funktionellen und auch subjektiven Parameter [3, 16,30, 36]. Wichtig für eine erfolgreiche Operationsplanung ist die Berücksichtigung des psychosozialenUmfelds des Patienten. Eine genaue Aufklärung über die zu erwartende psychische und zeitliche Belastungfür Patienten und Eltern oder Betreuer durch die postoperativ nötige intensivere pflegerischeBetreuung und die schrittweise und gelegentlich noch schmerzhafte Mobilisierung des Hüftgelenkesund Beins ist erforderlich. Einen Überblick über das Behandlungsverfahren gibt . Abb. 3.Die 7 Hüftkopfresektion ist eine palliative Operation <strong>bei</strong> schmerzhaften Hüftluxationen gehunfähigerJugendlicher und Erwachsener mit schweren arthrotischen Veränderungen des Femurkopfes,<strong>bei</strong> der eine stabile Hüfte nicht erreicht wird. Hauptkomplikation sind heterotope Ossifikationen.Die Ergebnisse sind <strong>bei</strong> ausgedehnter Resektion des proximalen Femurs und Kappenplastikzufrieden stellend [6, 14, 42].Die Implantation einer 7 Hüfttotalendoprothese ist <strong>bei</strong> gehfähigen Patienten mit Zerebralparese<strong>bei</strong> schmerzhaften, arthrotischen, auch (sub-)luxierten Hüftgelenken indiziert. Die Komplikationsrateist <strong>bei</strong> muskulärer Stabilität nicht wesentlich erhöht [41].Zusammenfassend zeigt . Abb. 4 den Behandlungsalgorithmus <strong>bei</strong> Zerebralparesen.7 Komplexe RekonstruktionDer Gesamtaufwand <strong>bei</strong> komplexenhüftrekonstruktiven Operationen istsehr groß, die langfristigen Ergebnissespezialisierter Zentren sind sehrgut7 Hüftkopfresektion7 HüfttotalendoprotheseBehandlung des Hüftgelenkes <strong>bei</strong> Querschnittläsionen und MyelodysplasienBei der typischen langsam progredienten Hüftbeuge- und Außenrotationskontraktur verbessert eineVerlängerung der Hüftbeuger und des Tractus iliotibialis, z. B. <strong>bei</strong> lumbaler MMC im Alter vonetwa 3 Jahren, die Aufrichtung des Beckens und erleichtert die Stehfähigkeit. Einer Froschdeformitätder Beine kann damit vorgebeugt werden.Hüftluxationen sind in der Regel nicht schmerzhaft, das Gehen ist durch Kontrakturen und denAusfall von Muskelkraft funktionell mehr beeinträchtigt als durch <strong>bei</strong>dseitig luxierte Hüftgelenke [37].Eine Indikation zur Hüftreposition und -rekonstruktion, evtl. mit Muskeltransfer nach Sharrard oderMustard, besteht nur <strong>bei</strong> funktionell störender unilateraler Luxation, z. B. <strong>bei</strong> Beckenschiefstand undsekundärer Skoliose (s. Behandlungsalgorithmus in . Abb. 5).Durch eine Verlängerung der Hüftbeugerund des Tractus iliotibialiskann einer Froschdeformität der Beinevorgebeugt werdenEine Hüftreposition und -rekonstruktionist nur <strong>bei</strong> funktionell störenderunilateraler Luxation indiziertDer Orthopäde 7 · 2009 |651

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