23 24 2512.4.1.4 Kleben auf gewölbten und gebogenenFlächenDie Matrizen 1/.. sind zwar sehr flexibel,weisen aber einen hohen Grad der Rück -verformung auf, so dass sie sich ohne entsprechendeBelastung von gebogenen oderrunden Klebeflächen wieder abheben. Siemüssen deshalb in der Klebephase ent -sprechend belastet werden. Durch Ein -schneiden oder Einsägen des Matrizen -rückens kann die Eigenspannung gemindertund das Einlegen in oder auf die Run dungenerheblich erleichtert werden. (Bild 23+24)Der Abstand der Säge- oder Einschnitte hängtvom Grad der Krümmung ab.12.4.2 Matrizen mit Leitziffer 2/..12.4.2.1 Anschleifen des MatrizenrückensVor dem Aufkleben muss der Matrizen rückenangeschliffen (aufgeraut) werden. Dazu werdendie Matrizen auf die Struk turseite gelegt.Dann wird mit einem Rund- oder Band -schleifer der Matrizenrücken angeschliffen(aufgeraut). Vibrationsschlei fer sind hierfürweniger geeignet. Der Schleifstaub mussdurch Abfegen, Ab reiben oder Abblasen mitDruckluft restlos entfernt werden. Danachwird die Matrize wieder auf den Rückengelegt und stramm auf die Transporthülseaufgerollt.12.4.2.2 AusrichtenDie Matrize wird auf die Klebefläche trockenausgerollt und exakt ausgerichtet. Dazu wirdrund um die Matrize eine An schlagleistebefestigt. Es ist speziell bei Matrizen mit pa -rallel verlaufenden Struk turen auf dieGleichmäßigkeit (Parallelität) zu achten.Symmetrische Strukturen müssen durchSchnurschläge ausgerichtet werden.812.4.2.3 KlebevorgangNach dem Ausrichten wird die Matrize voneiner Schmalseite her bis zur Mitte wiederaufgerollt und der angerührte <strong>RECKLI</strong>-Matrizenkleber vor der aufgerollten Ma trizen -hälfte ausgegossen und mit einem Zahn -spachtel gleichmäßig entlang der Matrize aufder Klebefläche verteilt. (Bild 25+26) Dasgleichmäßige Verteilen ist besonders wichtig,weil sich Kleber anhäufungen als Polster inder Sichtfläche abzeichnen. Wenn derAnstellwinkel des Zahnglätters zur Klebe -fläche konstant beibehalten wird, erreichtman die beste Gleichmäßigkeit derKleberverteilung. Die Breite des Streifens, aufden der Kleber aufgetragen wird, sollte ca.75-100 cm sein. An den Rändern derMatrize muss ausreichend Kleber aufgetragenwerden, weil hier beim Entschalen desBetonelementes die größte Angriffsflächeliegt. In den frischen Kleber streifen wird danndie Matrize hineingerollt. Danach wird füreinen weiteren Streifen der Kleber vor dieMatrize gegossen, wieder verteilt und dieMatrize weiter in den frischen Kleber eingerollt.Dies wiederholt sich streifenweise biszum Ende der Matrize.Nunmehr wird die andere Hälfte der Matrizebis zur bereits verklebten Matrizenhälfte wiederaufgerollt und es folgt in gleicher Weiseder Klebevorgang wie bei der ersten Hälfte.Es ist darauf zu achten, dass sich beimAbrollen der Matrize keine Luftpolster zwischenSchalung und Matrizenrücken bilden.Die Luft ist beim Abrollen seitlich und nachvorne herauszudrücken. Hierfür kann dieTransporthülse als Andrückhilfe verwendetwerden.Sofort nach dem Kleben muss noch einmalder Strukturverlauf kontrolliert und eventuellnachgerichtet werden. Dies geht nur solange, wie der Kleber noch frisch ist.Beim Aufkleben können sich Flächen -spannungen ergeben, die dazu führen, dasssich die Matrizenränder abheben. Deshalbsollten sofort nach dem Klebevorgang Bretterauf die Ränder auf gelegt und so lange angeklemmtoder belastet werden, bis der Klebererhärtet ist. Achtung! Die Bretter nicht zu festanklemmen, da sich sonst der frische Kleberunter der Matrize herausdrücken und Auf -beulungen entlang des Brettes hervorrufenkann.12.5 Ablösen geklebter MatrizenSinn des Klebers ist es, eine feste und dauerhafteVerbindung zwischen Matrize undSchalung/Fertigungstisch zu erreichen. DasAblösen geklebter Matrizen ist daher stetsmit hohem Kraftaufwand verbunden und esist kaum möglich, sie dabei nicht zu beschädigen.Auch deshalb ist es vorteilhaft, dieMatrizen auf Holzplatten zu kleben, die festmit der Schalung oder dem Fertigungstischverbunden werden.Falls eine Ablösung doch erfolgen muss, soist die Schälmethode anwendbar. Mit einemscharfen Messer beginnt man an einer Ecke,die Matrize am Boden einzuschneiden undabzuziehen. Wenn ein ausreichenderStreifen abgeschält ist, wird die Matrize ineine Klemmvorrichtung (Schraubzwingen mitHolzbrett) gespannt. Diese Klemm vor -richtung wird mit Hilfe eines Krans oder einerWinde auf Spannung gehalten und dieMatrize Zentimeter um Zentimeter vomUntergrund abgeschält. Trotz sorgfältigenSchälens werden regelmäßig Kleber- undMatrizenreste auf dem Schalungsboden haftenbleiben. Sie können durch Abschleifenentfernt werden.26
X27 28 2913. Trennmittel13.1 Wahl des TrennmittelsDer Auftrag des Trennmittels ist entscheidendfür die leichte Entformbarkeit der Matrizenund für eine qualitativ hohe Betonsichtfläche.Wir liefern drei unterschiedliche Trennmittel,die auf den jewei ligen Einsatzzweck abgestimmtsind. <strong>RECKLI</strong>-Trennwachs TL istlösungsmittelhaltig. <strong>RECKLI</strong>-Trennwachs TL-Wist wässrig. Diese beiden werden vornehmlichin der Elementvorfertigung verwendet.<strong>RECKLI</strong>-Trennwachs TL-SO enthält ebenfallsLösungsmittel und wird insbesondere imOrtbeton eingesetzt. (Tabelle 2)13.2 AuftragtechnikDie Trennmittel müssen mindestens zweimalauf die Matrizen aufgestrichen oder auf -gesprüht werden. (Bild 27) Das Auftragenerfolgt im Kreuzgang. Es ist äußerst wichtig,dass auch die Strukturflanken ausreichendmit Trennmittel versehen werden. Um dies zuerreichen, ist ein seitliches Ansprühen derFlanken notwendig. Überschüssiges Materialmuss aus den Strukturvertiefungen durchAbtupfen oder Abblasen entfernt werden.13.3 Schutz vor AbwitterungNach dem Ablüften der Lösemittel oder demAbtrocknen des wässrigen Trennwachseskann wie üblich betoniert werden. Um einAbwittern oder Abregnen des Trenn -wachsfilmes zu vermeiden, müssen besondersim Ortbetoneinsatz die Matrizen biszum Betonieren mit geeigneten Folien oderPlanen geschützt werden. (Bild 28)Bei nicht ausreichender Filmbildung ist eineWiederholung des Trennmittelauftragesunbedingt erforderlich.Tipp: Die in den handelsüblichen Sprüh -geräten verwendeten Rundstrahldüsen solltengegen Flachstrahldüsen ausgetauscht werden.Diese Düsenart gewährleistet einengleichmäßigeren Auftrag des Trennmittels.Zum Versprühen lösungsmittelhaltiger Trenn -mittel müssen auch lösungsmittelbeständigeDichtungen in den Sprühgeräten verwendetwerden.14. AbstandshalterEs sind Abstandshalter mit einer möglichstgroßen Aufstandsfläche zu verwenden.Spitze Abstandshalter drücken sich durch dieAuflast der Bewehrung in den Kunststoff einund können dann sogar aus derBetonsichtfläche herausragen. (Bild 29) Dadie Mindestbetonüberdeckung immer vomtiefsten Strukturpunkt des Betonelementes ausberechnet wird, sind die Abstandshalter aufden Hochpunkten der Strukturmatrizen anzuordnen.Abhängig von der Art und Form derBewehrung ist es auch möglich, sie überBalken abzuhängen und somit die Auflastauf die Matrizen zu vermeiden. (Bild 30)15. BetonierenÜber die Norm-Anforderungen hinaus bedingendie Matrizen keine zusätzlichenMaßnahmen in bezug auf die Art, Zu -sammensetzung, Konsistenz oder Güte desFrischbetons. Es kann wie üblich betoniertund verdichtet werden. Bei Verwendung vonAußenrüttlern ist lediglich zu berücksichtigen,dass durch die Elastizität der Matrizenein Teil der Vibration absorbiert wird. Dieswird durch eine längere Vibrationsdauerkompensiert.Tabelle 2: TrennmittelAnwendung Typ Verbrauch je AuftragBetonfertigteileBetonfertigteileOrtbeton<strong>RECKLI</strong>-Trennwachs TLlösungsmittelhaltig<strong>RECKLI</strong>-Trennwachs TL-Wwässrig<strong>RECKLI</strong>-Trennwachs TL-SOlösungsmittelhaltig50 -100 g/m 22-maliger Auftrag erforderlich50 -100 g/m 22-maliger Auftrag erforderlich50 -100 g/m 22-maliger Auftrag erforderlich309