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Unser Darm – 7 Dinge, die Sie wissen sollten! - WDR.de

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Quarks & Caspers | <strong>Unser</strong> <strong>Darm</strong> – 7 <strong>Dinge</strong>, <strong>die</strong> <strong>Sie</strong> <strong>wissen</strong> <strong>sollten</strong>! | 12.03.2013http.//www.quarks.<strong>de</strong>Analysiert wur<strong>de</strong>n Stuhlproben vonüber 1000 Menschen aus Europa,Asien und Amerika<strong>Unser</strong> Bauch – je<strong>de</strong>r ein eigenes Biotop für BillionenDie Artenvielfalt in unserem Verdauungstrakt ist erstaunlich. Peer Bork und seinTeam am Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie in Hei<strong>de</strong>lberg haben<strong>die</strong> Gene unserer <strong>Darm</strong>-Bakterien genau analysiert. <strong>Sie</strong> <strong>wissen</strong> jetzt: Je<strong>de</strong>rMensch hat im <strong>Darm</strong> min<strong>de</strong>stens 160 verschie<strong>de</strong>ne Bakterienarten – von über1000 möglichen. Ein weiteres Ergebnis ihrer Analysen überraschte <strong>die</strong> Forscher:<strong>Sie</strong> erwarteten bei ihren Proben, dass <strong>die</strong> <strong>Darm</strong>bakterienarten völlig zufällig verteiltsind. Doch statt<strong>de</strong>ssen fan<strong>de</strong>n sie drei typische <strong>Darm</strong>bakterien-Gemeinschaften.Und je<strong>de</strong>r Mensch kann genau einer davon zugeordnet wer<strong>de</strong>n. Wie in einerWohngemeinschaft scheinen immer nur bestimmte Typen zusammenleben zuwollen; Enterotypen – so nennt man <strong>die</strong>se Bakteriengemeinschaften (vomgriechischen enteron = <strong>Darm</strong>). Die Wissenschaftler verglichen das mitBlutgruppen: Denn zu welchem Enterotyp ein Mensch gehört, ist nicht vomGeschlecht, Herkunft o<strong>de</strong>r etwa <strong>de</strong>m Body-Mass-In<strong>de</strong>x abhängig.<strong>Darm</strong>bakterien helfen bei <strong>de</strong>rVerdauungWer wohnt mit wem? Nicht nur Zufall!<strong>Unser</strong>e <strong>Darm</strong>bakterien leben anscheinend nicht zufällig zusammen. Es bil<strong>de</strong>t sichimmer eine von drei Gruppen heraus – und dabei ist immer eine Bakterienart"führend". <strong>Darm</strong>typ 1 hat als Leitbakterien sogenannte Bacteroi<strong>de</strong>s. DieseBakterien bauen Zucker schnell ab und geben es an <strong>de</strong>n menschlichen Körperweiter. <strong>Darm</strong>typ 2 wird von <strong>de</strong>n Bakterien namens Prevotella angeführt. In <strong>die</strong>serBakteriengemeinschaft gibt es mehrere Bakterienarten, <strong>die</strong> Vitamine produzierenkönnen. Doch ob <strong>die</strong>se Vitamine für <strong>de</strong>n Menschen in relevanter Menge produziertwer<strong>de</strong>n, können <strong>die</strong> Forscher noch nicht sagen. Und zu <strong>Darm</strong>typ 3 gehörenkugelförmige Ruminococcus-Bakterien. Das sind Bakterien, <strong>die</strong> sogarunverdauliche Zellulose in Zucker aufspalten – und dadurch für <strong>de</strong>n Menschenerst verwertbar machen. Diese Menschen sind vermutlich beson<strong>de</strong>rs guteFutterverwerter.Welche Macht haben unsere <strong>Darm</strong>bakterien?<strong>Unser</strong> Mikrobiom – also <strong>die</strong> Gesamtheit aller Mikroorganismen, <strong>die</strong> uns besie<strong>de</strong>ln– scheint Einfluss auf unser ganzes Leben zu nehmen. Doch <strong>die</strong> genetischeAnalyse <strong>de</strong>r <strong>Darm</strong>bakterien begann erst im Jahr 2008 und vieles ist noch unklar:Optisch kann man <strong>die</strong> <strong>Darm</strong>bakterien nicht unterschei<strong>de</strong>n – und bisher konntenForscher, <strong>die</strong> meisten <strong>Darm</strong>bakterien auch nicht "kultivieren", da sie außerhalb<strong>de</strong>s <strong>Darm</strong>s absterben, wenn sie mit Sauerstoff in Kontakt kommen. Daher nutzenForscher <strong>de</strong>n indirekten Weg: <strong>Sie</strong> untersuchen das Genom <strong>de</strong>r <strong>Darm</strong>bakterien. SoSeite 4

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