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Biographie Otto und Edith Mühlschlegel (PDF) - Robert Bosch Stiftung

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anderen musste die AVOG, wie viele andere Unternehmen auch,eine komplette Neuorientierung vollziehen, um in der Nachkriegswirtschaftzu bestehen. Anstelle der während des Kriegesstaatlich gelenkten Produktion von Kriegsgütern trat nunim Rahmen der Marktwirtschaft die Umstellung auf Friedensprodukte.<strong>Otto</strong> Mühlschlegel gelang beides. Der bemerkenswerte Erfolgder AVOG vor <strong>und</strong> nach dem Krieg ist in erster Linie ihmzuzuschreiben. Der diplomierte Ingenieur verfügte nebendem Gespür für wirtschaftliches Handeln auch über diefachlichen <strong>und</strong> handwerklichen Kenntnisse, um innovativeEntwicklungen seines Unternehmens zu gewährleisten.Automobilzubehör wie Radkappen, das vor allem vor derWährungsreform nur schwer Absatz fand, ließ er mit Erfindungsreichtumzu Lampenfüßen, Aschenbechern <strong>und</strong>Obstschalen umarbeiten. Ferner wurden in den Fabrikhallen,in denen vormals Automobilprodukte hergestellt wordenwaren, nun unter anderem Tabakschneidemaschinen, Schuheisen,Vorhangrollen <strong>und</strong> Lippenstifthülsen produziert. <strong>Otto</strong>Mühlschlegel führte die AVOG mit schwäbischer Gründlichkeit:»Er schaute oft samstagnachmittags, ob die Werkbänkesauber sind«, erinnert sich ein Zeitzeuge. All dies bedingteden Aufstieg der AVOG zu einem der bedeutendsten südwestdeutschenMittelstandsbetriebe der damaligen Zeit.Mit unermüdlichem Einsatz baute er nach der Währungsreform1948 sein Unternehmen weiter auf <strong>und</strong> konnte mehrals ein Jahrzehnt später auf eine Nachkriegskarriere zurückblicken,die selbst für die Zeit des Wirtschaftsw<strong>und</strong>ersbemerkenswert war. 1959 hatte die AVOG mehr als 1500Beschäftigte, der Betrieb »platzte aus allen Nähten«, wieMühlschlegel selber rückblickend berichtete. Zwar machtedie Zulieferung für die Automobilindustrie wieder einenUnternehmensschwerpunkt aus, aber mit sicherem Geschick7

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