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Fotorealistische Texturen

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6 PHOTOSHOP TIPPS & TRICKS<br />

<strong>Fotorealistische</strong> <strong>Texturen</strong><br />

Ohne Fotovorlage natürlich wirkende Muster erstellen<br />

Der vermeintlich einfachste Weg zu einer fotorealistischen Textur ist natürlich, sich<br />

ein entsprechendes Texturfoto herauszusuchen und in eine nahtlose Kachel – Photoshop<br />

bietet hierzu mehrere Wege – zu verarbeiten. Was aber, wenn kein entsprechendes<br />

Foto in Sicht ist? Dann kreieren Sie sich die Textur eben selbst. Mit etwas<br />

Know-how und dem entsprechenden Vorstellungsvermögen lassen sich die verschiedensten<br />

Untergründe mit Photoshop aus dem »Nichts« — sprich einem leeren<br />

Dokument – schaffen.<br />

Ein Filter für alle Gelegenheiten<br />

Besonders geeignet ist in vielen<br />

Fällen der Rendering-Filter »Wolken«.<br />

Dieser schafft zunächst eine diffuse,<br />

wolkige Struktur, die Sie anschließend<br />

durch verschiedene raffi nierte Manipulationen<br />

in verschiedene Naturstrukturen<br />

verwandeln. Beispiele sind<br />

Sand, Stein, Putz, Asphalt, Erdboden<br />

und viele weitere. Wir zeigen nachfolgend<br />

als Beispiel, wie Sie eine<br />

Wolkenstruktur in solides Felsgestein<br />

verwandeln, wie Sie Jeansstoff simulieren<br />

und unter die Holzfäller gehen.<br />

Der Trick an der Geschichte: Die unterschiedliche Wolkenstruktur aus<br />

dem Alphakanal dient später für den Filter »Beleuchtungseffekte« als<br />

Reliefkanal und sorgt so für abwechslungsreiche Strukturen.<br />

Wem die Zeit zur Erstellung von <strong>Texturen</strong> fehlt, fi ndet in<br />

der Bilddatenbank des MEV Verlags ein großes Angebot<br />

an hochwertigen Strukturen. Wählen Sie einfach unter<br />

bilddatenbank.mev.de die entsprechend benannte<br />

Suchkategorie.<br />

Felsgestein<br />

Felsen sind für gewöhnlich äußerst komplexe Gebilde mit einem differenzierten Licht- und Schattenspiel. Dank<br />

Photoshop lassen sich aber auch solche Aufgaben mit nur wenigen Filtern durchaus zufrieden stellend lösen.<br />

1 Legen Sie in einem neuen Dokument (72 dpi, RGB-Modus – meist werden solche <strong>Texturen</strong> für Bildschirmmedien<br />

benötigt; für Printmedien wählen Sie eine entsprechend höhere Aufl ösung – bleiben Sie jedoch vorerst im<br />

RGB-Modus) eine neue Ebene an. Als Vordergrundfarbe wählen Sie Schwarz, als Hintergrundfarbe R 140, G 140,<br />

B 130 (ein leicht gelbliches Grau) – die Ergebnisse des folgenden Filters hängen davon ab.<br />

2 Wählen Sie den Befehl »Filter ➞ Rendering-Filter ➞ Wolken«, falls Sie eine eher raue Gesteinsart simulieren<br />

möchten, wenden Sie anschließend »Filter ➞ Störungsfi lter ➞ Störungen hinzufügen« an.<br />

3 Stellen Sie nun die Hintergrundfarbe auf Weiß. Zeigen Sie die Palette »Kanäle« an und erzeugen Sie einen<br />

neuen Alphakanal (Abb. links unten). Lassen Sie diesen ausgewählt und wählen Sie »Filter ➞ Rendering-Filter<br />

➞ Differenzwolken«. Wählen Sie jetzt »Filter ➞ Störungsfi lter ➞ Störungen hinzufügen« (geringe »Stärke« sowie<br />

»Gaußsche Normalverteilung«) und direkt anschließend »Bearbeiten ➞ Verblassen« mit ca. »50%«, damit<br />

die Struktur nicht zu körnig wird.<br />

4 Aktivieren Sie wieder den Gesamtkanal, wählen Sie »Filter ➞ Rendering-Filter ➞ Beleuchtungseffekte« und<br />

experimentieren Sie mit den Einstellungen – defi nieren Sie aber in jedem Fall den Alphakanal als »Reliefkanal«!<br />

Da die Wolkenfi lter Zufallsstrukturen erzeugen, können Sie die Differenzwolken im Alphakanal jederzeit auch<br />

nachträglich noch einmal anwenden – die Felsstruktur ändert sich entsprechend!<br />

Die Einstellungen im Filter »Beleuchtungseffekte« für obiges Ergebnis:<br />

Intensität: 60, Fokus: 69, Lichtfarbe: Weiß, Glanz: –100, Material: 50,<br />

Belichtung: –10, Umgebung: 6, Reliefkanal: Alpha 1, Höhe: 100.<br />

Fit for Publishing | 1 | 2006


Jeansstoff<br />

1 Für den klassischen Denim-Jeansstoff benötigen Sie zuerst schmale, diagonal verlaufende<br />

Linien. Erstellen Sie hierfür ein neues Dokument mit 3 x 3 Pixel und transparentem<br />

Hintergrund. Wählen Sie eine schwarze Vordergrundfarbe<br />

und malen Sie dann mit dem Buntstift (Spitzendurchmesser: 1 Pixel)<br />

bei maximaler Vergrößerung (1.600 %, damit Sie die gewünschten<br />

Pixel genau treffen) das links abgebildete Muster.<br />

2 Speichern Sie Ihr Werk als Muster (»Strg/Befehl + A« und anschließend »Bearbeiten<br />

➞ Muster festlegen«) und geben Sie dem Muster einen aussagekräftigen Namen<br />

(»Streifen diagonal«).<br />

3 Erstellen Sie nun ein neues (72-dpi-)Dokument, in dem Sie nun die eigentliche<br />

Textilstruktur kreieren. Setzen Sie die Vordergrundfarbe auf R 45, G 100, B 130, die<br />

Hintergrundfarbe auf R 15, G 80, B 100 (zwei Blautöne, Letzterer etwas dunkler).<br />

Ziehen Sie dann mit dem linearen Verlaufswerkzeug auf einer neuen Ebene einen<br />

diagonalen Farbverlauf von der Vorder- zur Hintergrundfarbe auf.<br />

4 Wenden Sie den Störungsfi lter »Störungen hinzufügen« (»Gaußsche Normalverteilung«,<br />

»Monochrom«, Stärke ca. 5 %) an.<br />

5 Wählen Sie abschließend »Ebene ➞ Ebenstil ➞ Musterüberlagerung«. Wählen Sie<br />

das zuvor erzeuge diagonale Linienmuster aus und klicken Sie auf »OK«. Für einen<br />

helleren Jeansstoff passen Sie anschließend ggf. Helligkeit und Kontrast an.<br />

Fit for Publishing | 1 | 2006<br />

Diese einfache Technik lässt sich für die<br />

verschiedensten Textilarten adaptieren.<br />

Für glänzende Textilien eignen sich die<br />

im vorhergehenden Beispiel erläuterten<br />

Beleuchtungseffekte sehr gut.<br />

Holzstrukturen<br />

Genau wie Textilien zeichnet sich Holz durch<br />

eine klare Struktur aus, enthält aber im<br />

Unterschied dazu häufi g Störungen in Form<br />

von Astlöchern u. Ä. und ist auch insgesamt<br />

individueller strukturiert. Für die vielen<br />

verschiedenen Holzarten gibt es dementsprechend<br />

viele Techniken für realistische<br />

PHOTOSHOP TIPPS & TRICKS<br />

Holzstrukturen. Allen gemeinsam ist die Verwendung verschiedener Rendering-,<br />

Störungs- und/oder Verzerrungsfi lter.<br />

1 Für ein glattes Eichenpaneel erzeugen Sie ein (72-dpi-)Dokument mit transparentem<br />

Hintergrund. Als Vordergrundfarbe wählen Sie R 230, G 180, B 125, den<br />

Hintergrund stellen Sie auf R 210, G 160, B 110 (zwei recht helle Brauntöne, der<br />

Hintergrundton dabei etwas dunkler). Erstellen Sie eine neue Ebene und füllen Sie<br />

sie mit der Vordergrundfarbe.<br />

1 Wenden Sie den Rendering-Filter »Fasern« an. Experimentieren Sie ruhig ein wenig<br />

mit den Werten – es sollten sich für die angestrebte Holzart lange, relativ glatte<br />

Fasern ergeben. Sie können auch so lange auf die Schaltfl äche »Zufallsparameter«,<br />

klicken, bis Ihnen die Struktur gefällt.<br />

2 Wählen Sie nun den Verzerrungsfi lter »Polarkoordinaten« mit der Einstellung<br />

»Polar -> Rechteckig« und anschließend den Verzerrungsfi lter »Kräuseln« mit einer<br />

mittleren Frequenz. Die Größe stellen Sie gerade so ein, dass nur eine leichte Unruhe<br />

in die Struktur kommt. Zeichnen Sie das Ergebnis ein- oder zweimal scharf (Abb.<br />

links, im Hintergrund).<br />

3 Fügen Sie nun einige leichte Störungen hinzu (»Gaußsche Normalverteilung, Monochrom«,<br />

»Stärke« zirka 1). Wählen Sie den Befehl »Bild ➞ Bildgröße« und deaktivieren<br />

Sie das Kontrollkästchen »Proportionen erhalten«. Dann geben Sie als Breite<br />

50 % und als Höhe 600 % ein. Zeichnen Sie das Bild anschließend erneut scharf und<br />

fügen Sie nochmals leichte Störungen hinzu. Suchen Sie mit dem Freistellwerkzeug<br />

den gewünschten Ausschnitt und schneiden Sie das Bild entsprechend zu.<br />

Während der einzelnen Arbeitsschritte haben Sie sicherlich bemerkt, dass Sie recht<br />

viele verschiedene Holzarten erstellen können. Benötigen Sie knorriges Wurzelholz<br />

und dergleichen, probieren Sie den Filter »Verfl üssigen« – etwa mit dem »Strudel«-<br />

Werkzeug – aus. Viel Spaß beim Experimentieren!<br />

Isolde Kommer<br />

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