Ausgabe Juni 2011 - DRK-Landesverband Westfalen-Lippe e.V.
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10 Blutspendedienst<br />
Stammzellen aus Ratingen für die ganze Welt<br />
Stammzellspender Thomas H. bei der maschinellen Spende<br />
In Ratingen Breitscheid ansässig sind<br />
die Westdeutsche SpenderZentrale und<br />
der Zentralbereich Stammzelle des <strong>DRK</strong>-<br />
Blutspendedienstes West. Die Westdeutsche<br />
SpenderZentrale (WSZE) ist eine in<br />
Nordrhein-<strong>Westfalen</strong>, Rheinland-Pfalz<br />
und im Saarland tätige regionale Knochenmarkspender-Datei<br />
unter der Trägerschaft<br />
des Universitätsklinikums Essen<br />
und des <strong>DRK</strong>-Blutspendedienstes West.<br />
Sie entstand im Januar 2007 durch Fusion<br />
der Knochenmarkspenderzentrale Essen<br />
und der KMS-West und verfügt momentan<br />
über 150.000 registrierte Spender.<br />
Der Zentralbereich Stammzelle verfügt<br />
über mehr als 13 Jahre Erfahrung in der<br />
Gewinnung und Weiterverarbeitung von<br />
Stammzellpräparaten. Hier werden folgende<br />
Präparate hergestellt: allogene<br />
Stammzellpräparate von Familien- und<br />
Fremdspendern, autologe Stammzellpräparate<br />
von Patienten, die an bösartigen<br />
oder Autoimmunerkrankungen leiden,<br />
Granulozytenkonzentrate und Lymphozytenkonzentrate.<br />
Wozu braucht man Blutstammzellen?<br />
Die Blutzellen haben eine begrenzte Lebensdauer,<br />
sie gehen schon nach wenigen<br />
Tagen (Blutplättchen) oder einigen Monaten<br />
(rote Blutkörperchen) zugrunde. Aus<br />
diesem Grund werden diese Blutzellen<br />
ständig neu in der jeweils erforderlichen<br />
Menge nachgebildet. Dieser Vorgang der<br />
Erneuerung kann jedoch gestört sein: es<br />
entstehen überwiegend unreife Blutzellen,<br />
die weitgehend funktionsuntüchtig<br />
sind. Man spricht<br />
dann von Leukämie<br />
(Blutkrebs).<br />
Diese bösartige<br />
Erkrankung bewirkt<br />
also die fehlerhafte<br />
Bildung<br />
der Blutzellen in<br />
den Hohlräumen<br />
der Knochen. Vielfach<br />
ist bei diesen<br />
schwerwiegenden<br />
Erkrankungen eineTransplantation<br />
von gesunden<br />
Stammzellen eines<br />
fremden Spenders die einzige Überlebenschance<br />
für den Patienten. Bei dieser<br />
Transplantation erhält der Erkrankte<br />
neue und funktionsfähige Stammzellen.<br />
So können sich sämtliche Blutzellen und<br />
das Immunsystem aus diesen Vorläuferzellen<br />
neu bilden. Die für diese Transplantation<br />
benötigten Stammzellen müssen<br />
von einem geeigneten Spender gewonnen<br />
werden. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:<br />
Da Stammzellen im Knochenmark<br />
ansässig sind, kann eine Transplantation<br />
des Knochenmarks vorgenommen werden.<br />
Die zweite Möglichkeit ist die periphere<br />
Blutstammzellentnahme.<br />
Alle gesunden Menschen im Alter zwischen<br />
18 und 60 Jahren können spenden.<br />
Allerdings ist die Aufnahme in die<br />
Spenderdatei auf das Höchstalter von<br />
56 Jahren begrenzt. Es gelten im Prinzip<br />
die gleichen Bedingungen wie für Blutspender,<br />
so sollte der Spender nicht an<br />
schweren Erkrankungen leiden. Die Blutentnahme<br />
für die Typisierung kann ohne<br />
zusätzliche Punktion im Rahmen einer<br />
Foto: Kapschak<br />
Blutspende beim <strong>DRK</strong>-Blutspendedienst<br />
West erfolgen.<br />
Wie läuft eine Spendersuche<br />
ab?<br />
Die Chancen, für einen an Leukämie erkrankten<br />
Patienten innerhalb der Familie<br />
einen passenden Spender zu finden,<br />
sind recht gering: Nur bei etwa 25 Prozent<br />
der Erkrankten erweist sich ein naher<br />
Verwandter als geeigneter Spender.<br />
Dank vieler Initiativen ist es in Deutschland<br />
gelungen, ein großes Knochenmarkspender-Register<br />
aufzubauen. Alle in Deutschland<br />
registrierten Spender sind mit ihren<br />
Gewebemerkmalen anonymisiert an das<br />
Zentrale Knochenmarkspender-Register<br />
in Ulm gemeldet (ZKRD). In Deutschland<br />
sind momentan über vier Millionen Spender<br />
registriert, weltweit sind es über 14<br />
Millionen. Die Spender-Register sind international<br />
vernetzt und sämtliche Daten<br />
der internationalen Dateien laufen in<br />
der BMDW-Datei (Bone Marrow Donors<br />
Worldwide) zusammen. Das bedeutet, für<br />
jeden Patienten, für den ein passender<br />
Knochenmarkspender gesucht wird, stehen<br />
weltweit alle Spender zur Verfügung!<br />
Haben sie noch Fragen?<br />
Dann erreichen Sie uns unter folgenden<br />
Kontaktdaten:<br />
Westdeutsche SpenderZentrale gGmbH,<br />
Linneper Weg 1, 40885 Ratingen, Tel.:<br />
02102/9977472, Fax: 02102/9977474,<br />
Mail: info@wsze.de. Wenn Sie unsere Arbeit<br />
unterstützen möchten - zum Beispiel<br />
durch Organisation einer Typisierungsaktion-<br />
melden Sie sich bitte telefonisch bei<br />
Frau Hellmig unter 02102-123753808.<br />
Carla Kreissig