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CP 4-09_Ums - Pluradent

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...<br />

<strong>CP</strong><br />

Postvertriebsstück · Deutsche Post AG<br />

Entgelt bezahlt · 76463<br />

Zahnärztlicher Fach-Verlag<br />

Postfach 10 18 68 · 44608 Herne<br />

ISSN 1865-7036<br />

CHANCE PRAXIS<br />

Das Fachmagazin für junge Zahnmediziner<br />

4<br />

20<strong>09</strong><br />

3. Jahrgang<br />

Praxisübernahme als Alternative<br />

zur Neugründung<br />

Kaufpreis, Goodwill und Co<br />

Fallstricke beim Praxisübernahmevertrag<br />

Lohnt sich Ihr Investitionsvorhaben?<br />

Bei Praxisübernahme muss die<br />

neue Praxis oft erst zukunftsfähig<br />

gemacht werden<br />

Investitionsplanung


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<strong>Pluradent</strong> AG & Co KG · Kaiserleistraße 3 · 63067 Offenbach (Zentrale) · Tel. 069/82983-0 · Fax 069/82983-271 · E-Mail: offenbach@pluradent.de<br />

Frankfurt am Main: <strong>Pluradent</strong> AG & Co KG · pluradent PRAXIS + · Rhonestraße 4 · 60528 Frankfurt · Tel. 0 69 / 96 37 68-770 · E-Mail: frankfurt@pluradent.de<br />

München: <strong>Pluradent</strong> AG & Co KG · pluradent PRAXIS + · Neumarkter Straße 63 · 81673 München · Tel. 0 89 /46 26 96-0 · E-Mail: muenchen@pluradent.de<br />

Osnabrück: <strong>Pluradent</strong> AG & Co KG · PRAXISRAUM49+ · Ackerstraße 55 · 49084 Osnabrück · Tel. 05 41/95740-0 · E-Mail: osnabrueck@pluradent.de


Impressum<br />

CHANCE PRAXIS 4/20<strong>09</strong><br />

Herausgeber<br />

Prof. Dr. med. dent. Rolf Hinz, Herne<br />

Redaktion<br />

ChR.: Dr. Marion Marschall (ViSdP)<br />

Chef vom Dienst: Marc Oliver Pick<br />

Verantwortliche Redakteurin: Monia Geitz<br />

Kurt-Schumacher-Str. 6, 53113 Bonn<br />

Telefon: (02 28) 28 92 16-0<br />

Telefax: (02 28) 28 92 16-20<br />

E-Mail: redaktion@dzw.de<br />

Korrektorat: Andreas Fieberg, Hans-Georg<br />

Larmann<br />

Verlag<br />

Zahnärztlicher Fach-Verlag GmbH<br />

Amtsgericht Bochum, HRB 9559<br />

Postfach 101868, 44608 Herne<br />

Mont-Cenis-Str. 5, 44623 Herne<br />

Geschäftsführung<br />

Prof. Dr. med. dent. Rolf Hinz<br />

Verlagsleitung<br />

Heinrich Bolz<br />

Anzeigenabteilung<br />

Verkaufsleitung Anzeigen/Abonnements:<br />

Heike Müller-Wüstenfeld<br />

Anzeigenberatung: Anja Hennern,<br />

Petra Javornik, Cornelia Tockenbürger<br />

Telefon: (0 23 23) 59 31 37<br />

Telefax: (0 23 23) 59 31 35<br />

E-Mail: anzeigen@dhug.de<br />

Leiterin Produktion: Beate Dzikowski<br />

E-Mail: vertrieb.print@dhug.de<br />

Grafik und Layout: Mario Elsner<br />

Zurzeit gültige Anzeigenpreisliste Nr. 3<br />

vom 1. Januar 20<strong>09</strong>.<br />

Abonnentenservice<br />

Susanne Sommer<br />

Telefon: (0 23 23) 59 31 52<br />

E-Mail: abo-service@dhug.de<br />

Druckauflage: 8.000 (Verlagsangabe)<br />

Herstellung<br />

Gutenberg-Druckerei GmbH, Von-Braun-<br />

Straße 4b, 46244 Bottrop-Grafenwald<br />

Erscheinungsweise viermal jährlich,<br />

Bezugspreis jährlich 26,- €, Einzelpreis<br />

je Ausgabe 6,50 € inkl. Versand,<br />

unverbindliche Preisempfehlung.<br />

Die nächste Ausgabe von CHANCE PRAXIS<br />

erscheint am 3. März 2010.<br />

Editorial<br />

Gut informiert die Weichen stellen<br />

Die Frage, wie man die eigene Praxis so finanziert, dass man die Lasten<br />

wirklich tragen kann, bereitet vielen jungen Zahnärztinnen und Zahnärzten<br />

unruhige Nächte und lässt sicher den einen oder anderen vor<br />

dem Schritt in die Selbstständigkeit zurückschrecken. Lange vorbei<br />

sind die Zeiten, wo es zum Kredit für die Praxisgründung den Kredit<br />

für’s schicke Auto gleich mit gab und die KZV-Abrechnung als Sicherheit<br />

ausreichte. Das, was an Leistungen „auf Kasse“ vergütet wird, wird<br />

sicher auch unter der neuen schwarz-gelben Regierung nicht mehr<br />

werden. Im Gegenteil: Der Anteil der Kassenleistung in den Praxen<br />

wird eher sinken.<br />

Wer heute eine Praxis finanzieren will, sollte sich daher im Vorfeld<br />

genau kundig machen. Eine Praxisübernahme scheint vielfach einfacher<br />

zu sein, als sich ganz neu niederzulassen – immerhin gibt es ja einen<br />

Patientenstamm, der Standort ist bekannt, nicht alles muss komplett<br />

neu angeschafft werden, das Investitionsvolumen ist niedriger.<br />

Andererseits sollte man sich kritisch fragen, ob das Klientel zur eigenen<br />

Wunschvorstellung von praktizierter Zahnmedizin passt. Die<br />

Scheinzahl allein sagt über das Potenzial einer Praxis nichts mehr aus –<br />

siehe oben.<br />

Wer als Vorbereitungsassistent oder Juniorpartner in eine bestehende<br />

Praxis hineinwachsen kann, tut sich vielfach leichter und kann zunächst<br />

unrealistische Vorstellungen vom eigenen Behandlungsangebot<br />

schon im Vorfeld korrigieren. Viele ältere Kollegen sind gerne bereit,<br />

den Junior zu unterstützen, ihn an die Selbstständigkeit heranzuführen<br />

– nicht zuletzt, weil es immer schwieriger wird, einen<br />

Nachfolger zu finden. Doch auch hier gibt es Fallstricke.<br />

Viele Informationen rund um das Thema „Investitionsplanung für<br />

Praxisübernehmer“ bietet das vorliegende Heft der Chance Praxis. Wir<br />

wollen Mut machen auch zur Selbstständigkeit und zur Niederlassung<br />

– die Praxis bietet heute wirklich viele Chancen. Denn eines hat sich in<br />

den vergangenen Jahren klar gezeigt: Die Patienten, vor allem die Kassenpatienten,<br />

sind gerade in der Zahnarztpraxis zu einem hohen Prozentsatz<br />

bereit, für die bessere, modernere Leistung auch selbst zu bezahlen.<br />

Wichtig für sie ist, dass sie vom medizinischen und persönlichen<br />

Nutzen dieser Leistung überzeugt sind, sie den Beitrag zu ihrer<br />

eigenen Gesunderhaltung und ihrem Wohlbefinden erkennen. Wer<br />

dieser Bereitschaft mit einem entsprechenden fachlichen Anspruch<br />

begegnet, den Patienten in den Mittelpunkt stellt, wird auch in Zukunft<br />

– allein oder gemeinsam mit Kollegen – wirtschaftlich und medizinisch<br />

erfolgreich sein können und Zufriedenheit und Befriedigung<br />

im schönen Beruf Zahnarzt finden können.<br />

Viel Erfolg wünscht<br />

Ihre M. Marschall<br />

CHANCE<br />

PRAXIS


...<br />

<strong>CP</strong><br />

6<br />

8<br />

11<br />

14<br />

16<br />

18<br />

19<br />

22<br />

23<br />

Schwerpunkt<br />

Praxisübernahme als Alternative<br />

zur Neugründung<br />

Gründertyp und Niederlassungsart – beides gehört<br />

direkt zusammen<br />

„Ohne ein solides Fundament wird<br />

kein Haus gebaut!“<br />

Dr. Nicolai Boehme, Emstek, über seine<br />

Praxisneugründung<br />

„Alt und neu – eine gute Mischung“<br />

Zahnärztin Lieselotte Popp über ihre<br />

Praxisübernahme<br />

Eine systematische Anleitung von der<br />

Planung bis zur <strong>Ums</strong>etzung<br />

Erfolgreiche Gründung und Übernahme einer<br />

Zahnarztpraxis<br />

Recht<br />

Fallstricke beim Praxisübernahmevertrag<br />

Kaufpreis, Goodwill und Co<br />

Arbeitsrecht für Zahnärzte<br />

Ausgesuchte Fragen aus dem Praxisalltag<br />

Praxisführung<br />

Die QM-Einführung erfolgreich<br />

gemeistert<br />

Der Weg vom gelebten zum dokumentierten<br />

Qualitätsmanagement<br />

Praxisvermittlungsportal für Gründer<br />

und Übernehmer<br />

Jobs, Fachkräfte und gebrauchte Geräte für die<br />

zahnmedizinische Praxis<br />

MBA-Gesundheitsmanagement für<br />

Zahnärzte<br />

Neuer berufsbegleitender Studiengang in vier<br />

Semestern ab Dezember 20<strong>09</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

6<br />

Praxisübernahme als Alternative zur<br />

Neugründung<br />

24<br />

Lohnt sich Ihr Investitionsvorhaben?<br />

33<br />

Italiener mit sportlichem Touch


24<br />

26<br />

28<br />

30<br />

32<br />

33<br />

Finanzen<br />

Lohnt sich Ihr Investitionsvorhaben?<br />

Bei Praxisübernahme muss die neue Praxis oft erst<br />

zukunftsfähig gemacht werden<br />

Der Weg zum Patienten<br />

Marketing – Die Strategie des Gründers schnell und<br />

wirtschaftlich umsetzen<br />

Zahnärztinnen und Praxiswirtschaft<br />

Unterm Strich die gleichen Erfolgswerte wie bei<br />

Zahnärzten<br />

Rücklagen für geplante Anschaffungen<br />

Mit Investitionsabzugsbetrag Steuern sparen<br />

Neugründung einer eigenen Praxis<br />

mit Dr. Z<br />

Hohe Patientenfrequenz und Reduzierung des<br />

wirtschaftlichen Risikos ermöglichen einen<br />

gesicherten Start in die Selbstständigkeit<br />

Lifestyle<br />

Italiener mit sportlichem Touch<br />

Test: Alfa Romeo Kombi 159 SW 1.8 TBi 16V<br />

Leserforum – Post an die Redaktion<br />

Ihre Meinung ist uns nicht egal – wir wollen wissen,<br />

was Sie bewegt. Haben Sie Fragen zum Heft oder zu<br />

einzelnen Beiträgen? Brennen Ihnen Anregungen oder<br />

Kritik unter den Nägeln? Dann schreiben Sie uns!<br />

Konkrete Anmerkungen oder Fragen zu unseren Fachbeiträgen<br />

geben wir gern an unsere Autoren weiter.<br />

Stichwort Leserforum, Chance-Praxis-Redaktion,<br />

Kurt-Schumacher-Straße 6, 53113 Bonn,<br />

E-Mail: redaktion@chance-praxis.de<br />

pluradent – Ihr<br />

Partner für Erfolg<br />

<strong>Pluradent</strong> AG & Co KG<br />

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Telefon 0 69 /8 29 83-0 · Fax 0 69/82983-271<br />

E-Mail: offenbach@pluradent.de<br />

Wer als Zahnarzt oder Dentallabor<br />

auch in Zukunft erfolgreich<br />

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<strong>Pluradent</strong> ist eines der führenden Dentaldepots in Deutschland<br />

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Und unser Wissen und unsere Erfahrung, verbunden mit individueller<br />

Beratung und exzellentem Service stellen wir in den<br />

Dienst einer einzigen Sache: Ihren Erfolg!<br />

Sprechen Sie uns an – Sie dürfen mehr erwarten.


6/7<br />

SCHWERPUNKT<br />

...<br />

<strong>CP</strong><br />

Gründertyp und Niederlassungsart –<br />

beides gehört direkt zusammen<br />

Investitionsplanung für Praxisübernehmer<br />

Praxisübernahme<br />

als Alternative zur<br />

Neugründung<br />

In Bezug auf die Art der Niederlassung gibt es „die Antwort“ und „den Königsweg“<br />

definitiv nicht. Neben Kriterien, die das Für und Wider der Praxisneugründung gegenüber<br />

der Praxisübernahme reflektieren, ist es aber auch das Persönlichkeits- und Verhaltensprofil<br />

des Existenzgründers, das in den Entscheidungsprozess einfließt. In dem<br />

vorliegenden Artikel werden verschiedene Pro- und Kontrapunkte diskutiert, und es<br />

wird versucht, Persönlichkeitsprofile zu assoziieren.<br />

von DR. WOLFRAM SCHÖN UND THOMAS MAIER-GERBER, OFFENBACH<br />

Persönlichkeitsprofile basieren<br />

auf verhaltenspsychologischen<br />

Studien aus den 30er-Jahren<br />

des vergangenen Jahrhunderts und<br />

finden zwischenzeitlich breite Anwendung<br />

im Zusammenhang mit<br />

der Personalauswahl und der Personalentwicklung.<br />

Die Persönlichkeit<br />

bestimmt Verhaltensweisen, die Art<br />

und Weise, wie man agiert und<br />

kommuniziert, an alltägliche Herausforderungen<br />

herangeht und natürlich<br />

auch die Bereitschaft, in Entscheidungsprozessen<br />

Risiken einzugehen.<br />

Die Argumente für eine Praxisübernahme<br />

sind vielschichtig, doch<br />

eins ist allen Argumenten gemeinsam:<br />

Sie bieten dem Existenzgründer<br />

eine reale oder zumindest gefühlte<br />

Sicherheit. Diese Sicherheit wird er-<br />

kauft durch einen Verlust an Gestaltungsfreiheit<br />

und Flexibilität. Nachfolgend<br />

werden verschiedene Argumente<br />

benannt und kommentiert.<br />

Vorhandener<br />

Patientenstamm<br />

Ein vorhandener Patientenstamm<br />

bietet eine wirtschaftliche Sicherheit<br />

durch sofortige <strong>Ums</strong>ätze aus<br />

dem bestehenden Patientenstamm<br />

heraus. Die Kehrseite ist die Erwartungshaltung<br />

dieser Stammpatienten,<br />

die durchaus stark durch den<br />

Vorgänger geprägt sein können.<br />

Änderungen im Praxisstil- und Praxisablauf<br />

können zu einem Verlust<br />

an Stammkunden führen; selbstverständlich<br />

aber auch neue Patientengruppen<br />

für die Praxis erreichbar<br />

machen.<br />

Insgesamt ist aber ein vorhandener<br />

Patientenstamm ein starkes Argument<br />

für den „sicherheitsbewussten<br />

Existenzgründer“. Möchten Sie von<br />

Anfang an „Ihre“ Patienten haben,<br />

die Sie auf sich, Ihre motivierende<br />

und extrovertierte Persönlichkeit<br />

(Motivator, Innovator) und Ihre Praxis<br />

einstellen, kann der Weg der<br />

Übernahme durchaus frustrierende<br />

Erfahrungen mit sich bringen.<br />

Bestehende<br />

Organisationsstrukturen<br />

Bestehende Organisationsstrukturen<br />

lassen die übernommene Praxis<br />

von Anfang an „laufen“. Veränderungen<br />

und Optimierungen können<br />

nach einer gewissen Zeit der<br />

Orientierung und Meinungsbildung,<br />

entsprechend dem Stil und


der Arbeitsweise des Übernehmers,<br />

vorgenommen werden. Hier muss<br />

der Übernehmer Spaß und Leidenschaft<br />

für die Weiterentwicklung<br />

bestehender Strukturen mitbringen;<br />

auch mit der Erwartung, auf<br />

Widerstand im Team zu stoßen. Gefragt<br />

ist der Typ „Strukturierer“, ergänzt<br />

durch eine motivierende oder<br />

durchsetzungsstarke Persönlichkeitsstruktur.<br />

Der „Motivator“ verargumentiert<br />

und motiviert die Veränderungen,<br />

der „Durchsetzungsstarke“<br />

setzt seine Ideen und Strukturen<br />

umsetzungsstark um.<br />

Eingespieltes<br />

Praxisteam<br />

Ein eingespieltes Praxisteam bietet<br />

ebenfalls eine Reihe von positiven<br />

Aspekten. Ähnlich wie bei bestehenden<br />

Organisationsstrukturen lässt<br />

sich der Existenzgründer Zeit, in<br />

seine Praxis und die Führungsrolle<br />

hineinzuwachsen. Dies betrifft auch<br />

die Personalauswahl und die vertragliche<br />

Seite.<br />

Personal und Team sind ein wichtiges<br />

Thema, das den Charakter einer<br />

Praxis entscheidend mitprägen<br />

kann. Ein bestehendes Team erfordert<br />

vom Existenzgründer Führungsstärke<br />

und die Fähigkeit, das<br />

Team zu motivieren, um gegebenenfalls<br />

die Praxis und das Team<br />

neu auszurichten, die Stärken und<br />

den Entwicklungsbedarf des Personals<br />

zu erkennen und Maßnahmen<br />

gezielt anzugehen. Sieht der Existenzgründer<br />

wenig Veränderungsbedarf<br />

im Bereich Personal, ist ein<br />

stetiger, auf Ausgleich und Teamorientierung<br />

ausgerichteter „Teamplayer“<br />

gefragt. Erwartet man einen<br />

deutlichen Richtungs- und Personalwechsel,<br />

ist eine „starke und dominante<br />

Führungspersönlichkeit“<br />

gefragt.<br />

Übernahme von<br />

Praxiseinrichtung und<br />

Neuinvestitionen<br />

Auch bei diesem Thema verschafft<br />

sich ein Praxisübernehmer finanziellen<br />

wie auch konzeptionellen<br />

Handlungsspielraum. Der finanziel-<br />

le Spielraum ergibt sich durch die<br />

Möglichkeit, Investitionen stufenweise<br />

anzugehen und an das angestrebte<br />

Praxiskonzept anzupassen.<br />

Zudem liegen die Kosten für die<br />

Übernahme von Praxiseinrichtungen<br />

nicht selten unter den tatsächlichen<br />

Zeitwerten. Auch trennt sich<br />

im Praxisalltag die Spreu vom Weizen,<br />

sprich die „Nice-to-have-Investitionen“<br />

von den notwendigen Investitionen.<br />

Weil die Praxis allerdings<br />

nicht vom ersten Tag an das<br />

finale „Wunschgesicht“ trägt, ist<br />

ein „stetiger und ausgeglichener<br />

Entwickler“ gefragt, der sich auch<br />

über die kleinen Schritte der Praxisentwicklung<br />

freut. Ein „stark zielorientierter,<br />

eher ungeduldiger Existenzgründer“<br />

sollte sich daher eher<br />

eine Übernahmepraxis suchen, die<br />

einhundertprozentig auf seine Zielvorstellung<br />

passt, oder doch eine<br />

Neugründung ins Auge fassen.<br />

Sichere <strong>Ums</strong>ätze und<br />

bestehendes Praxiskonzept<br />

Aufgrund der intakten Praxisstruktur<br />

und absehbaren Einnahmensituation<br />

ergibt sich für einen Praxisübernehmer<br />

eine klare wirtschaftliche<br />

Absicherung. Sie basiert auf<br />

bestehenden Verträgen, berechenbaren<br />

Verpflichtungen und einem<br />

vorhandenen Patientenstamm. Diese<br />

wirtschaftliche Absicherung ist<br />

für Existenzgründer besonders wichtig,<br />

die Wert auf eine planbare Praxiszukunft<br />

legen. Dies sind zumeist<br />

Existenzgründer, die noch Zeit<br />

brauchen, ihr Praxiskonzept zu entwickeln<br />

und deshalb ein bewährtes<br />

Konzept, zumindest über eine gewisse<br />

Zeit, fortführen wollen – Typ<br />

„sicherheitsbezogene Analysierer“.<br />

Diese Art der Absicherung und<br />

Vorgehensweise widerspricht dem<br />

Verhaltensprofil von „stark ergebnisorientierten<br />

Individualisten“, die<br />

„ihr Ding“ machen wollen. Analysieren<br />

Sie genau, welcher Risikotyp<br />

Sie in persönlicher und finanzieller<br />

Hinsicht sind.<br />

Diese fünf Punkte sind nur eine<br />

Auswahl der Argumente und Krite-<br />

THOMAS MAIER-GERBER<br />

Thomas Maier-Gerber, Jahrgang<br />

1955, ist seit 1998 als Existenzgründungsberater<br />

in der Dentalbranche<br />

tätig. Sein Schwerpunkt liegt auf<br />

der Finanz- und Betriebswirtschaft.<br />

DR. WOLFRAM SCHÖN<br />

Dr. Wolfram Schön ist Leiter Strategisches<br />

Marketing der <strong>Pluradent</strong> AG<br />

& CO KG in Offenbach am Main.<br />

rien, die bei der Entscheidung für<br />

eine Art der Niederlassung Berücksichtigung<br />

finden sollten. Beschränken<br />

Sie sich in Ihren Vorüberlegungen<br />

nicht nur auf medizinische und<br />

finanzielle Aspekte, sondern beschäftigen<br />

Sie sich auch mit Ihrer<br />

Person und Ihrem Persönlichkeitstyp.<br />

Das Wissen um die persönlichen<br />

Verhaltenspräferenzen lässt<br />

Sie in der Regel bessere Entscheidungen<br />

treffen, denn Sie wissen,<br />

welches Umfeld Sie letztlich für Ihr<br />

Wohlbefinden, für Ihre Zufriedenheit<br />

und für das Erbringen Ihrer<br />

maximalen Leistung benötigen.<br />

Analysieren Sie Ihre Situation<br />

mit den Mitarbeitern der Praxisbörse<br />

Ihres Dentaldepots. Gerne stehen<br />

Ihnen auch die Kollegen der <strong>Pluradent</strong>-Praxisbörse<br />

zur Verfügung.<br />

Weitere Informationen zu dem Thema<br />

Persönlichkeits- und Verhaltensprofile<br />

erhalten Sie bei den Autoren.<br />

✽<br />

(Buchtipp: Das 1x1 der Persönlichkeit,<br />

Lothar J. Seiwert/Friedbart Gay,<br />

Persolog-Verlag)<br />

CHANCE<br />

PRAXIS


8/ 9<br />

SCHWERPUNKT<br />

...<br />

<strong>CP</strong><br />

Investitionsplanung für Praxisübernehmer<br />

Dr. Nicolai Boehme, Emstek, über seine Praxisneugründung<br />

„Ohne ein solides<br />

Fundament wird<br />

kein Haus gebaut!“<br />

Wer eine Praxis gründet, hat viele Fragen. Welches Behandlungskonzept passt zu mir, in<br />

welchem regionalen Umfeld siedle ich mich an, wie finanziere ich die Existenzgründung –<br />

und wie führe ich sie konkret durch? Dies und anderes will überlegt sein, wenn man entscheidet,<br />

ob für einen selbst eine Praxisübernahme oder eine Neugründung das Richtige<br />

ist. Im folgenden Interview kommt Dr. Nicolai Boehme, Emstek, zu Wort: Er entschloss sich<br />

nach mehrjähriger Berufserfahrung, den Weg in die Selbstständigkeit anzutreten und<br />

einen Praxisneubau in Angriff zu nehmen. So wollte er die Fundamente dafür schaffen,<br />

Zahnmedizin solide und kompromisslos nach eigenen Vorstellungen zu verwirklichen:<br />

hochwertig, digital, mit modernsten Verfahren und Geräten.<br />

Abb. 1:<br />

Zwei Jahre gut überlegen, ein halbes Jahr bauen, und die<br />

Selbstständigkeit in den eigenen Räumen konnte beginnen.<br />

Abb. 1<br />

Chance Praxis: Dr. Boehme, wer Ihre Homepage besucht,<br />

kann Sie rückwirkend durch die Bauphasen Ihrer Praxis<br />

begleiten. Vorher, so sagen Sie, „wogen wir das Für und<br />

Wider gegeneinander ab, ob wir tatsächlich eine Praxis<br />

neu gründen und bauen wollten“. Was war letztlich für<br />

Ihre Entscheidung zur Neugründung ausschlaggebend?<br />

Dr. med. dent. Nicolai Boehme: Vor allem vier Gründe sprachen<br />

aus meiner Sicht dafür: Erstens brauchte ich keine Ablöse<br />

zu zahlen, zweitens würde ich die Räume ohne Rücksicht<br />

auf Vorhandenes strukturieren können. Grund drei war<br />

für mich, dass ich mit keinem Vermieter einig werden musste,<br />

ob ein Umbau in seiner oder meiner Verantwortung lag –<br />

und ich war auf diese Weise frei, mein eigenes Team zusammenzustellen,<br />

entsprechend meinem Behandlungskonzept.<br />

Weitere Vorteile sehe ich bei einer Neugründung auf eigenem<br />

Grundstück. Denn so lassen sich mögliche Erweiterungen<br />

in die Planung einbeziehen. Die Praxis ist dadurch von<br />

vornherein zukunftsfähig, im wahrsten Sinne des Wortes<br />

„ausbaufähig“.<br />

<strong>CP</strong>: Welche Konsequenzen haben sich aus dieser<br />

Entscheidung für Sie ergeben?<br />

Dr. Boehme: Das Wichtigste: Man muss Zeit in die Realisierung<br />

investieren. Das habe ich aber gern getan; erst recht aus


Abb. 2<br />

Abb. 2:<br />

Eine ausführliche Beratung ist Teil des Konzepts, hochwertige<br />

Lösungen anzubieten. Hier erläutert Dr. Boehme der Patientin<br />

an einem Schaumodell eine Therapievariante.<br />

der Rückschau hat es sich gelohnt. Die Zeit war in meinem<br />

Fall vor allem im Vorfeld der Entscheidungen aufzuwenden,<br />

weniger ab dem ersten Spatenstich. Ein Bauplatz musste<br />

ausgesucht werden, es waren Verhandlungen mit der Gemeinde<br />

und dem Bauunternehmer zu führen, mit dem Architekten<br />

habe ich den Grundriss geplant, auch war die Inneneinrichtung<br />

einschließlich der Geräte und Softwarelösungen<br />

zu bestimmen.<br />

Will man ein solches Projekt zum Erfolg führen, ist die<br />

Konsequenz, dass man genaue Aufträge vergibt. Man muss<br />

sich daher über seine Vorstellungen im Klaren sein. Ich<br />

wünschte mir vom Architekten eine geordnete Aufteilung<br />

der Räumlichkeiten in einen administrativen und einen Behandlungsbereich.<br />

Bei der Ausstattung dachte ich an Behandlungseinheiten<br />

mit Intraoralkamera und Monitor, an<br />

digitale Röntgentechnik und schließlich an eine Praxissoftware,<br />

die das weitgehend papierlose Büro ermöglichen und<br />

die Vollvernetzung aller Komponenten herbeiführen sollte.<br />

<strong>CP</strong>: Welche Partner haben Sie bei der Realisierung<br />

unterstützt?<br />

Dr. Boehme: Bei der Verwirklichung meiner Ideen haben mir<br />

kompetente Partner zur Seite gestanden, das möchte ich betonen.<br />

Das begann damit, dass mir das Fachhandelsunternehmen<br />

<strong>Pluradent</strong> AG & Co KG bei der Entscheidung pro und<br />

contra Selbstständigkeit sowie Übernahme/Neugründung<br />

zur Seite gestanden hat. Der örtliche Verkaufsleiter hat mir<br />

Objekte und Bauplätze gezeigt, wir haben zusammen das<br />

Umfeld auf sein zahnärztliches Potenzial hin evaluiert,<br />

<strong>Pluradent</strong> hat einen Bauunternehmer und Architekten vorgeschlagen<br />

und mich schließlich auch bei der Inneneinrichtung<br />

und Gerätewahl beraten. Was die Praxisvernetzung<br />

angeht, habe ich es als angenehm und arbeitssparend empfunden,<br />

in den <strong>Pluradent</strong> IT-Spezialisten kompetente Fachleute<br />

an der Seite zu haben.<br />

Andere wichtige Partner waren für mich der Steuerberater,<br />

der Unternehmensberater und die Bank. Mit der Unternehmensberatung<br />

SMS GmbH aus Göttingen konnte ich eine<br />

Standortanalyse durchführen und einen Businessplan erstel-<br />

len, mit genauen finanziellen Zielen. Die Apo-Bank war<br />

gegenüber meinem Behandlungskonzept und Vorhaben insgesamt<br />

sehr offen. Es herrschte eine angenehme Gesprächsatmosphäre,<br />

und die Bank hat die Kreditformalitäten zügig<br />

abgewickelt.<br />

<strong>CP</strong>: Was sagen Sie jetzt nach einem Jahr in den eigenen<br />

Räumen: Ist das Projekt „Neubau einer Zahnarztpraxis“<br />

zu Ihrer Zufriedenheit abgelaufen?<br />

Dr. Boehme: Wenn ich zurückdenke, dass ich erst letztes Jahr<br />

im Oktober bei Null angefangen habe, kann ich nur sagen:<br />

Mein Konzept ist aufgegangen. Ich verzeichne eine gute Auslastung<br />

und Patientenzuwächse. Mittlerweile kommen ganze<br />

Familien zu mir – die Kinder, die Eltern, bis hin zu den Großeltern.<br />

Nicht nur die Allgemeinzahnmedizin, auch die Implantologie<br />

ist in diesem ersten Jahr gut angelaufen.<br />

Abb. 3:<br />

An die gründliche Beratung schließt sich oftmals eine hochwertige,<br />

auf Langfristigkeit und Komfort abzielende Behandlung<br />

an, wie hier zum Beispiel eine Knochenaugmentation mit<br />

xenogenem und autogenem Material zur Vorbereitung einer<br />

späteren Implantation.<br />

DR. MED. DENT. NICOLAI BOEHME<br />

Nach einem Jahr Betriebswirtschaft<br />

nahm Dr. Nicolai Boehme das Studium<br />

der Zahnmedizin auf, das er<br />

im Jahr 2000 abschloss. Sechs Jahre<br />

später promovierte er. In der Zwischenzeit<br />

und darüber hinaus war<br />

er als Bundeswehr-Zahnarzt tätig,<br />

gleichzeitig absolvierte er Curricula<br />

in Implantologie und Parodontologie.<br />

Im September 2008 eröffnete<br />

er seine Praxis in Emstek<br />

(www.zahnaerzte-emstek.de, E-Mail: dr.nicolaiboehme@<br />

zahnaerzte-emstek.de).<br />

Abb. 3<br />

CHANCE<br />

PRAXIS


10 / 11<br />

SCHWERPUNKT<br />

...<br />

<strong>CP</strong><br />

Abb. 4<br />

Abb. 4:<br />

Gerade in einer jungen Praxis muss die Zeit effizient genutzt<br />

werden – mit dem richtigen Team gelingt das.<br />

Die Patienten schätzen, dass ich mir für die Erstbefundung<br />

viel Zeit nehme. Deshalb sage ich gerne: „Unsere Praxis<br />

steht auf einem soliden Fundament“, nämlich der umfassenden<br />

Diagnose. Daran schließen sich hochwertige Lösungen,<br />

meist jenseits der Kassenleistung, an.<br />

Meine erste Bilanz an dieser Stelle: Die Praxis verzeichnet<br />

kontinuierliche Patientenzuwächse. Aber das ambitionierte<br />

Konzept führt auch dazu, dass die Anlaufphase vielleicht etwas<br />

länger ist als unter anderen Voraussetzungen.<br />

Abb. 5<br />

Abb. 5:<br />

In diesen Praxisräumen finden sich die Patienten schnell zurecht<br />

– der erste Schritt, um sich wohlzufühlen.<br />

<strong>CP</strong>: Was war für Sie das Schönste an dem gesamten<br />

Projekt, und was war Ihre tiefstprägende Erfahrung?<br />

Dr. Boehme: Das Schönste ist, zu sehen, wie sich mein Konzept<br />

mit Leben füllt. Ich stehe vor meiner Immobilie und sie<br />

ist so geworden, wie ich mir das vorgestellt habe. Die Ästhetik,<br />

die ich meinen Patienten geben möchte, ist nach außen<br />

getragen. Die Entscheidung, eine Praxis ganz neu zu bauen<br />

und kompromisslos einen Neuanfang zu wagen, war für<br />

mich die richtige.<br />

Eine sehr prägende Erfahrung ist die, dass ich mich hier<br />

im ländlichen Raum mit meiner Zahnheilkunde wohlfühle.<br />

Der Bedarf nach einer hochwertigen Zahnmedizin ist auf<br />

Bildnachweis: Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung von Dr. med. dent. Nicolai Boehme, Emstek<br />

Abb. 6:<br />

Ein Vorteil, wenn man neu baut: Die Größe und den Zuschnitt<br />

kann man frei bestimmen.<br />

jeden Fall da. Meine Behandlungen werden nachgefragt und<br />

entsprechende Versorgungen umgesetzt.<br />

<strong>CP</strong>: Welchen Rat geben Sie Kollegen, die vor der gleichen<br />

Entscheidung wie Sie stehen?<br />

Dr. Boehme: Es ist spannend und befriedigend zugleich, Neues<br />

zu schaffen, aber mein Rat ist: Man sollte sich nicht zu<br />

früh im Leben mit einer völligen Neugründung selbstständig<br />

machen. Denn dazu braucht man meiner Ansicht nach Erfahrung<br />

im Beruf. Außerdem muss man bereit sein, viel Zeit<br />

in die Fortbildung zu investieren, wenn man es wie ich machen<br />

möchte: fachlich immer auf dem neuesten Stand sein,<br />

sich neue Ziele setzen und in die Zukunft investieren. ✽<br />

Abb. 7:<br />

Hygiene auf dem aktuellen Stand. Als Beispiel der in das<br />

Netzwerk integrierte Vacuklav Melag 40B.<br />

Abb. 6<br />

Abb. 7


Chance Praxis: Die Neueröffnung unter Ihrer Leitung<br />

liegt noch kein halbes Jahr zurück. Was war für Ihre<br />

Entscheidung ausschlaggebend, eine vorhandene Praxis<br />

zu übernehmen?<br />

Zahnärztin Lieselotte Popp: Da ich schnell nach meinem<br />

Examen in die Selbstständigkeit eintreten wollte, war es mir<br />

wichtig, auf möglichst viel Bestehendem aufzubauen. Meine<br />

Überlegung: Eine gut eingeführte Praxis kann einen Patientenstamm<br />

und ein eingespieltes Team vorweisen – beides<br />

würde mir bei der Existenzgründung eine gewisse Sicherheit<br />

geben. Und so war es auch: Ich brauchte mir die Grundlagen<br />

nicht neu zu schaffen. Stattdessen war Spielraum für meine<br />

eigenen Vorstellungen da, auch in finanzieller Hinsicht.<br />

<strong>CP</strong>: Welche Konsequenzen haben sich aus dieser<br />

Entscheidung für Sie ergeben?<br />

Lieselotte Popp: Daraus folgte für mich gleich mehreres.<br />

Erstens wünschte ich mir einen Vorgänger, der über eine ausgedehnte<br />

aktive Patientendatei verfügte und an einem reibungslosen<br />

Übergang auf mich interessiert wäre. Zweitens:<br />

Damit dies bestmöglich zum Tragen kommen konnte, wollte<br />

ich eine Praxis in einer kleinen oder mittelgroßen Stadt<br />

finden, und zwar in zentraler Lage. Denn in Orten solcher<br />

Größenordnung ist das Klima für die Patientenbindung und<br />

Patiententreue günstiger als in anonymeren Großstädten<br />

mit zudem höherer Zahnarztdichte. Ebenso wichtig war für<br />

meine Planung: Bei einer Übernahme kann man einen Teil<br />

vorhandener Geräte und Möbel weiter nutzen und sich bei<br />

Neuanschaffungen und Neuerungen auf das konzentrieren,<br />

was einem wirklich wichtig ist. Und schließlich: Ich wollte<br />

gerne Rat von jeder kompetenten Seite annehmen und mög-<br />

Investitionsplanung für Praxisübernehmer<br />

Zahnärztin Lieselotte Popp über ihre Praxisübernahme<br />

„Alt und neu –<br />

eine gute Mischung“<br />

Warum bei Null anfangen, wenn es anders<br />

vielleicht einfacher geht? Das hat sich Zahnärztin<br />

Lieselotte Popp, Vaihingen, gefragt.<br />

Sie beschreibt im Folgenden, welchen Sinn<br />

sie darin sah, auf Althergebrachtes zurückzugreifen,<br />

als sie ihre eigene Praxis gründen<br />

und mit frischen Ideen füllen wollte.<br />

Für eine Praxis in diesem denkmalgeschützten schönen Haus<br />

hat sich Zahnärztin Lieselotte Popp entschieden.<br />

lichst viel vorhandene Erfahrung nutzen. Das spart Zeit<br />

und Aufwand.<br />

<strong>CP</strong>: Welche Partner haben Sie bei der Realisierung<br />

unterstützt?<br />

Lieselotte Popp: Ich nenne zuerst meine Familie, die mich<br />

motiviert hat. Man muss sich einen solchen Schritt auch zutrauen,<br />

und es gehört ebenso Durchhaltekraft dazu. Meine<br />

Familie hat mir den Rücken gestärkt.<br />

Ganz konkret habe ich mich vor allem auf das Fachhandelsunternehmen<br />

<strong>Pluradent</strong> gestützt. Der örtliche Verkaufsleiter<br />

hat mit mir Objekte besichtigt, mich auf rechtliche<br />

und finanzielle Aspekte hingewiesen und mich auf Verhandlungen<br />

vorbereitet. Denn man muss auch wissen, wie man<br />

ein Gespräch mit einer Bank oder dem Vermieter führt.<br />

<strong>Pluradent</strong>-Fachberater haben mich in Fragen zum Praxisbedarf,<br />

zur IT-Konzeption, zur Farbgestaltung der Räume und<br />

zum gesamten Umbau begleitet. Meine Entscheidung war<br />

nämlich für eine sehr gut eingeführte Praxis in einem schönen<br />

denkmalgeschützten Altstadthaus gefallen, 300 Jahre<br />

alt und zentral am Marktplatz gelegen. Hier sah ich meine<br />

Vorbedingungen erfüllt, und ich konnte sogar noch Nebenräume<br />

hinzunehmen. Ich hatte mir nämlich von vornherein<br />

eine größere Praxis mit Perspektive für zwei Behandler vorgestellt.<br />

Jetzt sind die 180 Quadratmeter, die ich angemietet<br />

CHANCE<br />

PRAXIS


12 / 13<br />

SCHWERPUNKT<br />

...<br />

<strong>CP</strong><br />

Abb. 1:<br />

Einer der vier Behandlungsräume, in dem …<br />

habe, vollständig ausgebaut, mit vier Behandlungsräumen<br />

und einem voll eingerichteten Eigenlabor. In hohen stuckgeschmückten<br />

Räumen mit modernem Interieur ist nun meine<br />

Praxis untergebracht. In diesem architektonischen Ambiente<br />

von „Alt und Neu“ paart sich solide Zahnheilkunde mit modernen<br />

hochwertigen Materialien, Geräten und Verfahren.<br />

Denn „Alt – sprich: erprobt und solide – plus Neu“ halte ich<br />

für eine gute Mischung, auch was Zahnbehandlungen angeht.<br />

Der denkmalerfahrene Architekt hat mich ebenso gut beraten.<br />

Er hat einen guten Weg gefunden, sowohl meine Vorstellungen<br />

einer modernen Praxis zu verwirklichen als auch<br />

das ehrwürdige Gebäude voll zur Geltung zu bringen. Daneben<br />

möchte ich die Apo-Bank erwähnen: Der Kundenberater<br />

hat meinem Vorhaben, das auch die zukünftige Projektierung<br />

einschloss, sehr positiv gegenübergestanden und alles<br />

zuvorkommend in die Wege geleitet.<br />

<strong>CP</strong>: Was sagen Sie jetzt aus der Rückschau: Ist das<br />

Projekt „Praxisübernahme“ zu Ihrer Zufriedenheit<br />

abgelaufen?<br />

Investitionsplanung für Praxisübernehmer<br />

Abb. 1<br />

Bildnachweis: Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung von Zahnärztin Lieselotte Popp, Vaihingen/Enz<br />

Außen alt und innen neu –<br />

der Gegensatz macht den Reiz<br />

für die Zahnärztin aus.<br />

Abb. 2:<br />

… freundliche Farben und helle Holzböden dominieren.<br />

Abb. 2


Abb. 3:<br />

Dieses Einrichtungskonzept erstreckt sich auch auf den<br />

Wartebereich.<br />

Abb. 3<br />

Abb. 4<br />

Abb. 4:<br />

Die großen Farbflächen lockern das Weiß auf und schaffen eine<br />

fröhliche Arbeitsatmosphäre.<br />

Lieselotte Popp: Ich kann nur mit „Ja!“ antworten. Denn ich<br />

arbeite schon kostendeckend. Das Team setzt alles von mir<br />

neu Eingeführte gut um. Die übernommenen und neuen<br />

Geräte einschließlich Software leisten das, was ich mir versprochen<br />

habe. Die Patienten haben mich gut aufgenommen,<br />

und die Resonanz ist sehr gut. Bald werde ich, wie erhofft,<br />

eine Kollegin oder einen Kollegen hinzunehmen können.<br />

<strong>CP</strong>: Was war für Sie das Schönste an dem gesamten<br />

Projekt, und was war Ihre prägendste Erfahrung?<br />

Lieselotte Popp: Ich selbst habe die Universität ja noch nicht<br />

lange hinter mir gelassen und mir deshalb das Einbringen<br />

LIESELOTTE POPP<br />

Im Dezember 2005 legte Lieselotte<br />

Popp an der Universität des Saarlandes<br />

ihr Staatsexamen ab. Ihre<br />

Assistenzzeit verbrachte sie weitgehend<br />

in einer allgemeinzahnärztlichen<br />

Praxis in Saarbrücken, wo<br />

sie bis Februar 20<strong>09</strong> tätig blieb. Ab<br />

März 20<strong>09</strong> widmete sie sich der<br />

Übernahme und dem Umbau ihrer<br />

eigenen Praxis in Vaihingen an der<br />

Enz. Die offizielle Eröffnung fand<br />

am 1. Juni 20<strong>09</strong> statt. Kontakt<br />

liese.popp@gmx.de möglich.<br />

ist über die E-Mail:<br />

von Erfahrung und Kompetenz von jeder Seite erhofft.<br />

Es hat mich wirklich geprägt zu erleben, wie viel Erfahrung<br />

mir angeboten worden ist: von meinem Vorgänger, von den<br />

erwähnten Geschäftspartnern dieses Projekts, nicht zuletzt<br />

von meinem Team, das Abrechnungs-, Verwaltungs- und<br />

andere Fragen mit Bravour löst. Auch hier hat sich die<br />

Mischung „Alt und Neu“ sehr bewährt.<br />

Am schönsten war es natürlich, nach dem Beschäftigen<br />

mit Verträgen und Farbmustern nun die hochwertige Zahnheilkunde,<br />

wie ich sie mir vorgestellt hatte, auch leben zu<br />

können. Den ersten Arbeitstag in meinen neuen alten<br />

Räumen werde ich nie vergessen.<br />

<strong>CP</strong>: Welchen Rat geben Sie Kollegen, die vor der gleichen<br />

Entscheidung wie Sie stehen?<br />

Lieselotte Popp: Ich rate dazu, sich den Schritt in die Selbstständigkeit<br />

vorher gut zu überlegen und in Gedanken durchzuspielen.<br />

Man muss eine konkrete Vorstellung von dem<br />

haben, was man will, wie es aussehen und funktionieren<br />

soll. Wenn man eine bestehende Praxis übernehmen will,<br />

muss man aber gleichzeitig offen für die Vorstellungen seines<br />

Gegenübers und kompromissbereit sein. Und darüber hinaus<br />

finde ich: Man fährt am besten, wenn man das Rad nicht<br />

neu erfindet, sondern sich auf erfahrene und kompetente<br />

Partner verlässt. Das macht frei für eigene Gedanken, die<br />

man in die Zahnheilkunde steckt, um die es gehen soll.<br />

Dann freut man sich auf die Zukunft, die man selbst mit<br />

frischen Ideen und frischem Einsatz gestaltet. ✽<br />

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14 / 15<br />

SCHWERPUNKT<br />

...<br />

<strong>CP</strong><br />

Investitionsplanung für Praxisübernehmer<br />

Erfolgreiche Gründung und Übernahme einer Zahnarztpraxis<br />

Eine systematische<br />

Anleitung von der Planung<br />

bis zur <strong>Ums</strong>etzung<br />

Mit der Publikation Erfolgreiche Gründung und Übernahme einer Zahnarztpraxis aus der<br />

zfv-Buchreihe Praxisführung wird Zahnärzten der Einstieg in die Selbstständigkeit erleichtert.<br />

Den Herausgebern Rolf Hinz und Heinrich Bolz ist es gelungen, sowohl für die Gründungsphase<br />

als auch für die Übernahme einer Zahnarztpraxis eine erfolgsrelevante Hilfe zu schaffen.<br />

Um Risiken von Anfang an zu<br />

minimieren und die eigene<br />

Praxis zahnmedizinisch verantwortungsvoll,<br />

aber auch rationell<br />

und gewinnbringend zu führen,<br />

lautet ihre grundsätzliche Empfehlung:<br />

„Wählen Sie Ihren eigenen<br />

Weg. Aber stärken Sie Ihre Kompetenz,<br />

indem Sie das Fachwissen von<br />

Beratern aus Dienstleistungs- und<br />

Finanzierungsunternehmen, von<br />

Lieferanten und Mitarbeitern nutzen.<br />

Das kommt Ihnen, Ihrer Praxis<br />

und Ihren Patienten in jeder Phase<br />

zugute.“<br />

Das Buch besticht durch seine<br />

klare Gliederung. Die in sich abgeschlossenen<br />

Kapitel ermöglichen es<br />

dem Leser, sich entsprechend seiner<br />

individuellen Problemstellung<br />

zielgerichtet zu informieren.<br />

Mit wesentlichen Grundaussagen<br />

zur Führung des „Unternehmens“<br />

Zahnarztpraxis bieten die Autoren<br />

ein solides Fundament für den Aufbau<br />

von Managementkompetenz<br />

(Kapitel I), betriebswirtschaftliche<br />

Zusammenhänge (Kapitel II), für<br />

die Praxissuche und Praxisbewertung<br />

(Kapitel III). Das gilt auch für<br />

die Überlegungen, welchen Nutzen<br />

der Praxisgründer aus einem systematischen<br />

Benchmarking (Kapitel<br />

IV) ziehen kann, und zur Rechtsform<br />

der Niederlassung sowie zur<br />

neuen Rolle als Arbeitgeber (Kapitel<br />

V bis VII).<br />

Das richtige Marketingkonzept<br />

ist mitentscheidend für den Erfolg<br />

einer Praxisgründung. Deshalb enthält<br />

Kapitel VIII „Marketing in der<br />

Zahnarztpraxis aus rechtlicher Sicht“<br />

einen Leitfaden für Existenzgründer,<br />

der speziell auf juristisch abgesicherte<br />

Marketingmaßnahmen für<br />

Zahnarztpraxen eingeht.<br />

Im Mittelpunkt der Praxis steht<br />

der Patient. Welche Rolle seine Zufriedenheit,<br />

eine entspannte Arzt-<br />

Patienten-Beziehung, das Angebot<br />

zusätzlicher Leistungen und das<br />

Thema Factoring aus Marketingsicht<br />

spielen, behandelt Kapitel IX.<br />

Effiziente und zielorientierte Organisations-<br />

und Prozessgestaltung<br />

(Kapitel X bis XII) stellt nicht nur<br />

Praxisgründer vor große Herausforderungen:<br />

Einmal getroffene Entscheidungen<br />

lassen sich später nur<br />

schwer revidieren. Dass bei der Gestaltung<br />

der Arbeitsumgebung, vor<br />

allem der Hygieneplanung, bei der<br />

Auswahl der passenden Praxis-EDV<br />

und beim Aufbau eines Qualitätsmanagement-Systems<br />

individuelle<br />

Faktoren zu berücksichtigen sind,<br />

machen zwei erfahrene Zahnärzte<br />

mit ihren Ausführungen zu „QM-<br />

Systeme – Prozessoptimierung von<br />

Anfang an“ deutlich. Darüber hinaus<br />

zeigt Kapitel XIII auf, welchen<br />

Beitrag Factoring zur Organisationsentlastung<br />

leisten kann.<br />

Den eigenen Weg<br />

wählen<br />

Was erfolgreiche Praxisinhaber –<br />

und somit ehemalige Praxisgründer<br />

– ihren jungen Kolleginnen und<br />

Kollegen mit auf den Weg geben<br />

möchten, haben die Autoren unter<br />

anderem in zahlreichen Interviews<br />

dokumentiert (Kapitel XIV). Diese<br />

strukturierte Bestandsaufnahme<br />

reicht allerdings über die Praxisgründung<br />

hinaus und beinhaltet<br />

ebenso wertvolle Hinweise für erfahrene<br />

Praxisinhaber.<br />

„Entscheidungskriterien für die<br />

Auswahl von Behandlungsschwerpunkten<br />

beziehungsweise des Behandlungsangebots<br />

– eine vertiefende<br />

Betrachtung“ (Kapitel XV) soll


die Suche nach dem eigenen Weg<br />

ebnen. Denn das eigene Leistungsspektrum<br />

im Vorhinein eindeutig<br />

zu definieren ist nicht leicht. Ausschlaggebend<br />

sind nicht allein wirtschaftliche<br />

Aspekte, sondern auch<br />

persönliche Motive und Interessen,<br />

professionell erworbenes Wissen<br />

sowie das berufliche und persönliche<br />

Umfeld. Weniger als allgemeingültiges<br />

Rezept gedacht, stellt eine<br />

Gast-Autorin Überlegungen an, mit<br />

denen sich die Fragen nach dem eigenen<br />

Leistungsangebot beantworten<br />

lassen.<br />

Das letzte Kapitel des Buchs widmet<br />

sich den Abrechnungsgrundlagen.<br />

Sie ermöglichen es Praxisgründern<br />

nicht nur, sich das dazu erforderliche<br />

Wissen anzueignen, sondern<br />

auch ihre Behandlungsleistungen<br />

in Einkommen und Gewinn<br />

umzusetzen und sich mit der ZMV<br />

(Zahnmedizinische Verwaltungsassistentin)<br />

kompetent zu beraten.<br />

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Spezielle zfv-Serviceleistung<br />

Sobald verlässliche Informationen<br />

zur neuen GOZ vorliegen, erscheint<br />

zum Buch ein zfv-Sonderdruck mit<br />

den aktuellen GOZ-Grundlagen.<br />

Der Sonderdruck ist Bestandteil des<br />

Buchs und wird kostenlos nachgeliefert.<br />

Als besonderes Highlight<br />

enthält das zfv-Buch den Leitfaden<br />

Wichtige Fragestellungen für die Praxisgründung.<br />

Er kann von Praxisgründern<br />

als unterstützendes Arbeitsmittel<br />

genutzt werden und<br />

hilft, den eigenen Weg kompetent<br />

zu planen und zu realisieren.<br />

Mit dem Buch Erfolgreiche Gründung<br />

und Übernahme einer Zahnarztpraxis<br />

stellt der zfv ein Kompendium<br />

vor, das auch für einen erfahrenen<br />

Praxisinhaber interessant ist.<br />

Die Autoren haben ihre Kompetenz<br />

und ihren Erfolg als praktizierender<br />

Zahnarzt und Spezialist beziehungsweise<br />

als Führungskräfte bereits<br />

vielfach unter Beweis gestellt. ✽<br />

Hinz, Rolf; Bolz, Heinrich (Hrsg.):<br />

„Erfolgreiche Gründung und Übernahme<br />

einer Zahnarztpraxis“, zfv Zahnärztlicher<br />

Fach-Verlag GmbH, Herne,<br />

Januar 20<strong>09</strong>, Reihe Praxisführung,<br />

Hardcover, 416 Seiten, mit zahlreichen<br />

farbigen Grafiken, Fotos, Tabellen,<br />

52,50 Euro, ISBN 978-3-941169-00-5<br />

R. Jung GmbH<br />

Seminar- und Beratungs-Abrechnungszentrum für Zahnärzte<br />

Gabriele-Münter-Straße 3 • 82110 Germering<br />

Tel: (089) 84 80 71 00 • Fax: (089) 84 80 71 02<br />

email: renatajung-germering@t-online.de • www.renatajung.de<br />

6 Tage Intensiv Workshop<br />

Zahnärztliche Kostenplanung und Abrechnung<br />

nach BEMA und GOZ aktuell<br />

Das Muss-Seminar ist für alle Zahnärzte, Zahnärztinnen, Assistenten, Mitarbeiterinnen,Wiedereinsteigerinnen – auch<br />

berufsfremd, Ehepartner mit wenig oder gar keinen Abrechnungskenntnissen.<br />

Wir empfehlen diesen Kurs besonders allen Zahnärztinnen und Zahnärzten vor der Praxiseröffnung.<br />

In diesem Power-Kurs lernen und üben Sie die gesamte Abrechnung ausführlich, gewinnbringend und vertragsgerecht,<br />

nach BEMA und GOZ aktuell. So schützen Sie sich vor Gewinnverlust und Dokumentationsfehlern,<br />

unnötigem Ärger und Rückforderungen bei Regressen und Wirtschaftlichkeitsprüfungen.<br />

Wir machen Sie in kurzer Zeit abrechnungsfit mit Übungen und praktischen Beispielen in folgenden Themen:<br />

★ Grundlagen der Abrechnung/gesetzliche Vorgaben und Richtlinien<br />

★ konservierend/chirurgische Leistungen<br />

★ PAR-Behandlung<br />

★ Individualprophylaxe<br />

★ Aufbissbehelfe<br />

★ Zahnersatz nach BEMA und GOZ aktuell<br />

★ Grundlagen und Möglichkeiten der Abdingung<br />

★ Formulare und Vereinbarungen<br />

★ Erstellung zahntechnischer Eigenbelege nach BEMA und GOZ<br />

Streng begrenzte Teilnehmerzahl – maximal 16 TN – daher schnell anmelden.<br />

„Wer die Abrechnung<br />

nicht kann –<br />

verschenkt sein Geld<br />

von Anfang an.“<br />

Renata Jung<br />

Kurs-Nr. Termin<br />

Germering<br />

IS 110 14.01.- 19.01.10<br />

IS 210 11.02.- 16.02.10<br />

IS 310 18.03.- 23.03.10<br />

IS 410 15.04.- 20.04.10<br />

IS 510 13.05.- 18.05.10<br />

Dauer<br />

An sechs aufeinander<br />

folgenden Tagen jeweils<br />

9:30 – 18:30 Uhr<br />

Referentin: Renata Jung<br />

Kursgebühr<br />

ZA € 1.650,-<br />

ZMA € 1.550,-<br />

Team (2TN) € 2.650,-<br />

inkl. Pausengetränke und<br />

Verpflegung. Preise zzgl MWSt.


16 / 17<br />

RECHT<br />

...<br />

<strong>CP</strong><br />

Kaufpreis, Goodwill und Co<br />

1. Wie bemisst sich der<br />

Kaufpreis für die Praxis?<br />

Der Verkäufer einer Praxis hat meist<br />

sehr konkrete Vorstellungen, was<br />

den Kaufpreis für seine Praxis angeht.<br />

Der Zahnarzt, der die Praxis<br />

Vertragszahnarztrecht<br />

Fallstricke beim<br />

Praxisübernahmevertrag<br />

Der Zahnarzt, der eine Praxis kauft, wird sich zwangsläufig mit den Eckpunkten,<br />

die in einem Praxisübernahmevertrag enthalten sind, auseinandersetzen müssen.<br />

Der folgende Beitrag stellt einige Fallstricke dar, die beim Abschluss eines<br />

Praxisübernahmevertrags lauern können.<br />

von RAin SYLVIA KÖCHLING, MÜNSTER<br />

erwerben will, ist daher gut beraten,<br />

die Kaufpreisvorstellungen zu<br />

hinterfragen. Dazu muss man wissen,<br />

dass sich der Kaufpreis für eine<br />

Praxis aus mehreren Komponenten<br />

zusammensetzt.<br />

Da ist zunächst der materielle<br />

Wert der Praxis zu nennen, womit<br />

die Praxiseinrichtung, die Instrumente<br />

und Geräte, kurz das Inventar,<br />

gemeint ist. Dieser wird üblicherweise<br />

nach dem Verkehrswert<br />

bewertet. Der Verkehrswert ent-<br />

spricht dem Preis, den man im gewöhnlichen<br />

Geschäftsverkehr für<br />

den Praxisgegenstand bei einem<br />

freihändigen Verkauf auf dem Markt<br />

erzielen kann. Zum Übernahmestichtag<br />

sollte das materielle Praxisvermögen<br />

möglichst von einem<br />

Sachverständigen bewertet worden<br />

sein. Zu diesem Zweck ist eine Inventarliste<br />

zu erstellen, die dann<br />

später als Anlage zum Praxiskaufvertrag<br />

genommen wird, damit unter<br />

den Vertragsparteien Einigkeit


darüber besteht, was nun genau<br />

verkauft worden ist. In der Inventarliste<br />

sollten die Einrichtungsgegenstände<br />

genau bezeichnet werden,<br />

ggf. auch der Anschaffungszeitpunkt,<br />

die Anschaffungskosten<br />

sowie die Funktionstüchtigkeit.<br />

Hinzu kommt der immaterielle<br />

Wert der Praxis, der sogenannte<br />

Goodwill. Der Goodwill wird gekennzeichnet<br />

durch den Patientenstamm,<br />

den Ruf der Praxis, den Organisationsgrad<br />

der Praxis, die Qualifikation<br />

des Personals etc. Diesen<br />

Wert in seine einzelnen Bestandteile<br />

zu zerlegen und zu bewerten ist<br />

nicht möglich.<br />

Bei den verschiedenen Methoden<br />

für die Bewertung des Goodwill ist<br />

zunächst die Ärztekammermethode<br />

zu nennen, die von dem erzielten<br />

Praxiserfolg einen kalkulatorischen<br />

Zahnarztlohn abzieht. Auf diese<br />

Methode soll hier nicht weiter eingegangen<br />

werden, da der Zahnarzt,<br />

der seine Praxis verkauft, regelmäßig<br />

diese Methode nicht anwenden<br />

wird, da sie für ihn ungünstig ist. In<br />

Betracht kommen ferner Methoden,<br />

die sich nach dem durchschnittlichen<br />

<strong>Ums</strong>atz und/oder Gewinn der<br />

Praxis in einem nachhaltigen Zeitraum<br />

orientieren. So wird bei der<br />

<strong>Ums</strong>atzmethode auf die nachhaltigen<br />

Jahresumsätze der letzten drei<br />

bis fünf Jahre abgestellt und der<br />

Goodwill mit einem bestimmten<br />

Prozentsatz (in der Regel 25 Prozent)<br />

dieses nachhaltigen Jahresumsatzes<br />

bewertet. Bei der Gewinnmethode<br />

werden 50 Prozent des<br />

Jahresgewinns der letzten drei bis<br />

fünf Jahre herangezogen. Denkbar<br />

ist auch eine Kombination aus <strong>Ums</strong>atz-<br />

und Gewinnmethode.<br />

2. Muss der Käufer das<br />

Personal der Praxis übernehmen?<br />

Die Antwort lautet eindeutig „ja“,<br />

denn beim Praxiskauf handelt es<br />

sich um einen Betriebsübergang<br />

mit der Folge, dass die Arbeitsverträge<br />

mit dem Personal kraft Gesetzes<br />

gemäß Paragraf 613a BGB übergehen.<br />

Das Personal ist schriftlich<br />

über den Praxisübergang zu informieren.<br />

Das Anschreiben sollten Verkäufer<br />

und Käufer gemeinsam abfassen.<br />

Dabei ist das Personal über<br />

folgende Punkte zu unterrichten:<br />

❯ den Zeitpunkt oder den geplanten<br />

Zeitpunkt des Übergangs,<br />

❯ den Grund für den Übergang,<br />

❯ die rechtlichen, wirtschaftlichen<br />

und sozialen Folgen des Übergangs<br />

für den Arbeitnehmer und<br />

❯ die hinsichtlich des Arbeitnehmers<br />

in Aussicht genommenen<br />

Maßnahmen.<br />

Der Arbeitnehmer kann dem Übergang<br />

des Arbeitsverhältnisses innerhalb<br />

eines Monats nach Zugang<br />

der Unterrichtung schriftlich widersprechen.<br />

Im Falle des Widerspruchs<br />

geht das Arbeitsverhältnis<br />

nicht auf den neuen Inhaber über.<br />

3. Vereinbaren Sie ein<br />

Rückkehrverbot im Praxiskaufvertrag<br />

Mit einem Rückkehrverbot verpflichtet<br />

sich der Verkäufer, innerhalb<br />

eines bestimmten Zeitraums<br />

nicht im Umkreis der Praxis erneut<br />

tätig zu werden. Damit dieses wirksam<br />

vereinbart wird, sind bestimmte<br />

Grenzen zu beachten, denn ein<br />

Rückkehrverbot hat keinen Sanktionscharakter.<br />

Es dient ausschließlich<br />

dazu, den Erwerber der Praxis<br />

davor zu schützen, dass der Verkäufer<br />

den Patientenstamm, für den<br />

der Erwerber einen Kaufpreis bezahlt<br />

hat, illoyal verwertet.<br />

Das Rückkehrverbot darf nach<br />

ständiger Rechtsprechung höchstens<br />

für die Dauer von zwei Jahren<br />

vereinbart werden. Neben dieser<br />

zeitlichen Begrenzung darf das<br />

Rückkehrverbot nur den räumlichen<br />

Einzugsbereich der Zahnarztpraxis<br />

erfassen, was je nach Lage<br />

der Praxis unterschiedlich zu beurteilen<br />

ist. Eine Praxis in einer Großstadt<br />

hat einen geringeren räumlichen<br />

Einzugsbereich als eine Praxis<br />

auf dem Land. Das Wettbewerbsverbot<br />

muss darüber hinaus sachlich<br />

gerechtfertigt sein. Außerdem<br />

sollte das Rückkehrverbot durch ei-<br />

SYLVIA KÖCHLING<br />

Rechtsanwältin Sylvia Köchling ist<br />

Partnerin der Kanzlei am Ärztehaus,<br />

eine auf das Medizinrecht<br />

spezialisierte Kanzlei mit zehn Anwälten<br />

und Büros in Münster,<br />

Dortmund und Bonn. Sie war viele<br />

Jahre Justiziarin der KZV Westfalen-Lippe.<br />

Sylvia Köchling berät<br />

und vertritt Zahnärzte im Gesellschaftsrecht<br />

und Vertragszahnarztrecht<br />

und ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft<br />

Medizinrecht des Deutschen Anwaltsvereins.<br />

ne Vertragsstrafe abgesichert sein.<br />

Aber auch hier ist Vorsicht geboten.<br />

Die Vertragsstrafe muss maßvoll<br />

sein, sonst ist nachher das gesamte<br />

Rückkehrverbot nichtig.<br />

4. Schließen Sie zeitgleich<br />

mit dem Praxiskaufvertrag<br />

auch einen Mietvertrag ab<br />

Ist der Praxisverkäufer Eigentümer<br />

der Praxis, so kann mit ihm auch<br />

gleich über den Abschluss des Mietvertrags<br />

verhandelt werden. Ist der<br />

Praxisverkäufer nicht der Eigentümer<br />

der Praxisräume, sollte sich der<br />

Käufer frühzeitig mit dem Vermieter<br />

der Praxis in Verbindung setzen<br />

und auf den Abschluss eines langfristigen<br />

Mietvertrags drängen.<br />

Dieser sollte mindestens für den<br />

Zeitraum von zehn Jahren abgeschlossen<br />

werden. Außerdem sollte<br />

der Mietvertrag ein zugunsten des<br />

Mieters vorgesehenes Optionsrecht<br />

beinhalten, wonach der Mieter einseitig<br />

eine weitere Verlängerung des<br />

Mietverhältnisses, zum Beispiel für<br />

die Dauer von fünf Jahren, erklären<br />

kann. Auf den Abschluss eines<br />

Mietvertrags ist äußerste Sorgfalt<br />

zu legen, da der Zahnarzt mit dem<br />

Abschluss des Mietvertrags eine<br />

langjährige Bindung eingeht und<br />

die Mietkosten somit höher sein<br />

können als der Kaufpreis für die<br />

Praxis.<br />

Der Zahnarzt, der eine Praxis<br />

kauft, ist wegen der Fallstricke im<br />

Praxiskauf- und Mietvertrag gut beraten,<br />

sich anwaltlicher Hilfe zu bedienen.<br />

✽<br />

CHANCE<br />

PRAXIS


18<br />

RECHT<br />

...<br />

<strong>CP</strong><br />

Ausgesuchte Fragen aus dem Praxisalltag<br />

Das Buch Arbeitsrecht für Zahnärzte<br />

aus der zfv-Buchreihe<br />

Praxisführung stellt täglich<br />

anfallende Fragen zur Mitarbeiterführung<br />

in den Mittelpunkt. Prägnant<br />

und für den juristischen Laien<br />

verständlich formuliert, vermittelt<br />

das Buch Grundwissen zum zahnärztlichen<br />

Arbeitsrecht. Anhand<br />

von praktischen Beispielen zeigt<br />

der Fachanwalt für Medizinrecht<br />

und Buchautor Jens Pätzold auf,<br />

Vertragszahnarztrecht<br />

Arbeitsrecht für Zahnärzte<br />

Neben der Persönlichkeit und der Fachkompetenz des Praxisinhabers prägt das<br />

Arbeitsrecht die Rahmenbedingen für die Mitarbeiterführung in der zahnärztlichen<br />

Praxis. Sinnvoll genutzt hilft es, Konflikte und Reibungsverluste zu vermeiden,<br />

die Qualität der Arbeitsergebnisse und die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu<br />

verbessern und damit den Erfolg der Zahnarztpraxis zu sichern.<br />

dass und wie der Zahnarzt als Arbeitgeber<br />

das Arbeitsrecht pro-aktiv<br />

für sich und sein Team nutzen<br />

kann. Aus der Praxis für die Praxis<br />

gibt er Antworten auf relevante Fragen<br />

aus dem Praxisalltag,<br />

❯ damit Fehlerquellen zu personalrechtlichen<br />

Themen vermieden<br />

werden können,<br />

❯ um Möglichkeiten aufzuzeigen,<br />

die Vorgaben des Arbeitsrechts<br />

im Sinne der Praxiskultur und<br />

zur Führung beziehungsweise<br />

Motivation der Mitarbeiter zu<br />

nutzen,<br />

❯ um arbeitsrechtlichen Konflikten<br />

aus dem Weg zu gehen oder sie<br />

„im Falle eines Falles“ korrekt<br />

lösen zu können,<br />

❯ um arbeitsrechtliche Bestimmungen<br />

richtig anzuwenden und unnötigen<br />

Ärger oder Nachteile für<br />

den Zahnarzt und seine Praxis<br />

von vornherein zu vermeiden<br />

und<br />

❯ um Praxisinhaber in personalrechtlichen<br />

Fragen zu unterstützen,<br />

damit sie ihren Mitarbeitern<br />

gegenüber kompetent auftreten.<br />

Praxistipps und Formulierungsvorschläge<br />

helfen zusätzlich, das Arbeitsrecht<br />

richtig umzusetzen und<br />

es gezielt zur Mitarbeiterführung<br />

einzusetzen. Darüber hinaus enthält<br />

das Buch Arbeitsrecht für Zahnärzte<br />

wichtige Hinweise rund um<br />

den Praxisbetrieb: Arbeitsverträge,<br />

Mutterschutz und Elternzeit, Arbeits-<br />

und Urlaubszeiten, Arbeitsgerichtsprozesse,<br />

Mobbing, Beendigung<br />

von Arbeitsverhältnissen,<br />

Praxisübernahme. ✽<br />

Pätzold, Jens: „Arbeitsrecht für Zahnärzte“,<br />

zfv Zahnärztlicher Fach-Verlag<br />

GmbH, Herne, Reihe Praxisführung,<br />

Oktober 2008, Hardcover,<br />

240 Seiten, 52,50 Euro,<br />

ISBN 978-3-941169-00-5


Qualitätsmanagement<br />

Der Weg vom gelebten zum dokumentierten Qualitätsmanagement<br />

Die QM-Einführung<br />

erfolgreich gemeistert<br />

Qualitätsmanagement wird in der zahnärztlichen Gemeinschaftspraxis Dr. Heinz und Dr. Schmidt<br />

schon seit langem gelebt. Vor 18 Monaten startete die Praxis, die Anforderungen des Gesetzgebers<br />

an einrichtungsinternes Qualitätsmanagement vollends<br />

konsequent umzusetzen. Den roten Faden bildete das QM-<br />

Handbuch, das sukzessive gefüllt und auf die praxistypischen<br />

Prozesse zugeschnitten wurde. Durch die enge Verzahnung<br />

mit der Praxismanagementsoftware ist es für das 15-köpfige<br />

Team kein bloßes Nachschlagewerk, sondern eine leicht zugängliche<br />

Informationsplattform, die zusätzliche Sicherheit<br />

im Praxisalltag schafft.<br />

von DR. STEFANIE HAUG-GRIMM, STUTTGART<br />

Dr. Hubert Heinz und Dr. Johannes<br />

Schmidt betreiben<br />

seit 1995 die gleichnamige Gemeinschaftspraxis<br />

in Leutkirch. Ihr<br />

Anspruch als Praxis im ländlichen<br />

Raum ist es, „der ansässigen Bevölkerung<br />

zahnmedizinische Rundum-Betreuung<br />

zu bieten“, erläutert<br />

Dr. Schmidt. Dies schließt auch die<br />

zahntechnischen Arbeiten ein. Ganz<br />

bewusst haben sich die beiden<br />

Zahnärzte für ein eigenes Praxislabor<br />

entschieden. „Damit können<br />

wir hochwertige zahntechnische<br />

Versorgung sicherstellen, sehr flexibel<br />

auf die Bedürfnisse der Patienten<br />

eingehen und Reparaturen in<br />

kürzester Zeit vornehmen“, bringt<br />

Dr. Schmidt die Vorteile auf einen<br />

kurzen Nenner.<br />

Dienstleistung<br />

wird großgeschrieben<br />

Die beiden Praxisinhaber selbst<br />

sind spezialisiert auf Implantologie<br />

und zahnärztliche Chirurgie, was<br />

immer wieder neue Patienten in die<br />

Praxis führt. Dass diese in aller Regel<br />

bleiben, und der Selbstzahleranteil<br />

am <strong>Ums</strong>atz bei 60 Prozent liegt,<br />

führt Dr. Heinz nicht allein auf die<br />

Qualität der zahnmedizinischen<br />

Versorgung zurück: „Wir verstehen<br />

uns als Dienstleister.“ Aus diesem<br />

Selbstverständnis heraus legen die<br />

Praxisinhaber größten Wert auf<br />

umfassende Beratung und vertrauensvollen<br />

Umgang mit den Patienten,<br />

reibungslose Abläufe und kurze<br />

Wartezeiten. Die Patienten wissen<br />

außerdem die Öffnungszeiten<br />

von 7.30 Uhr bis 19.30 Uhr sowie den<br />

SMS-Service im Falle von Terminverschiebungen<br />

zu schätzen.<br />

Die Patientenzahl ist seit der Praxisgründung<br />

um etwa 5 Prozent pro<br />

Jahr auf 7.800 behandelte Patienten<br />

im Jahr 2008 gewachsen. Mit dem<br />

Patientenstamm vergrößerte sich<br />

auch das Praxisteam. Es besteht<br />

Befürwortet die Einführung des<br />

Qualitätsmanagements: Praxismanagerin<br />

Angela Prinz<br />

„Die von Solutio angebotenen<br />

QM-Workshops haben viel für die<br />

praktische <strong>Ums</strong>etzung gebracht.“<br />

mittlerweile aus drei Behandlern,<br />

zwei Zahntechnikern, einer Praxismanagerin,<br />

zwei Verwaltungsassistentinnen,<br />

zwei Dentalhygienikerinnen,<br />

einer Hygienebeauftragten<br />

und neun Behandlungsassistentinnen,<br />

die teilweise auch Prophylaxebehandlungen<br />

durchführen.<br />

Qualitätsmanagement ist für die<br />

Praxisinhaber allein durch die chirurgische<br />

Ausrichtung der Praxis<br />

19<br />

PRAXIS-<br />

FÜHRUNG<br />

CHANCE<br />

PRAXIS


20 / 21<br />

PRAXIS-<br />

FÜHRUNG<br />

...<br />

<strong>CP</strong><br />

Dr. Heinz und Dr. Schmidt sind sich einig:<br />

„Die Bestätigung von offizieller Stelle<br />

von jeher ein wichtiges Thema.<br />

„Hinzu kommen der Schichtbetrieb<br />

und die Größe des Teams, die klare,<br />

verlässliche Strukturen und standardisierte<br />

Abläufe zwingend voraussetzen“,<br />

führt Dr. Heinz weiter<br />

aus. Wie die Praxis sei auch das<br />

Qualitätsmanagement schrittweise<br />

gewachsen.<br />

Systematische Dokumentation<br />

als erster Schritt<br />

Als ersten grundlegenden Schritt<br />

für die systematische Dokumentation<br />

der Prozesse sieht er die Einführung<br />

der Praxismanagementsoftware<br />

Charly im Jahr 1998. Dank<br />

des modularen Aufbaus konnten<br />

sukzessive alle Organisationsbereiche<br />

von der Behandlungsplanung<br />

über Leistungserfassung und Abrechnung<br />

bis zum Controlling in<br />

der Software abgebildet werden.<br />

Die Programmlogik sorgt dafür,<br />

dass die Dateneingaben zügig, vollständig<br />

und korrekt erfolgen und<br />

auch einfach zu kontrollieren sind.<br />

Als 2005 der dritte Behandler in die<br />

Praxis kam und die Bereiche Parodontologie<br />

und Prophylaxe ausgebaut<br />

wurden, ließen sich Terminbuch,<br />

Leistungskomplexe und Ab-<br />

Qualitätsmanagement<br />

wird nach innen motivierend und nach<br />

außen vertrauensbildend wirken.“<br />

rechnung problemlos erweitern. Im<br />

Jahr 2006 setzte das Team die damals<br />

neu gefassten Richtlinien des<br />

Robert-Koch-Instituts zur Hygiene<br />

in Zahnarztpraxen sofort um. Ein<br />

Teil des Vorschriften- und Maßnahmenkatalogs<br />

wurde gleich in der<br />

Praxismanagementsoftware realisiert,<br />

die vorgefertigte dialogorientierte<br />

Arbeits- und Verfahrensanweisungen,<br />

Belehrungstexte, Wartungspläne,Sterilisationsprotokolle<br />

etc. bereitstellt. Darüber hinaus<br />

wurden auch Vorlagen von der LandeszahnärztekammerBaden-Württemberg<br />

verwendet.<br />

Keep it simple<br />

„Damit hatten wir die Hygienekette<br />

als zentralen Baustein des Qualitätsmanagements<br />

bereits dokumentiert“,<br />

beschreibt Praxismanagerin<br />

Angela Prinz, die seit 1997 –<br />

zunächst als ZMV – für die Praxisorganisation<br />

und, in Absprache mit<br />

den Praxisinhabern, federführend<br />

für das QM-Projekt verantwortlich<br />

ist. Im Rahmen ihrer Weiterqualifizierung<br />

zur Praxismanagerin an der<br />

FH Hannover wurde sie mit den Anforderungen<br />

an ein QM-System vertraut<br />

gemacht. Das eigentliche QM-<br />

Projekt startete sie, als das QM-<br />

Handbuch samt mitgeltender Unterlagen<br />

zur Praxissoftware Charly<br />

verfügbar war. „Damit war der rote<br />

Faden vorgegeben, ohne den man<br />

schwer weiß, wo anfangen und wo<br />

aufhören“, erklärt Prinz. Um die<br />

Möglichkeiten des QM-Handbuchs<br />

bei der Ausgestaltung der Dokumente<br />

und deren Verknüpfung mit<br />

den entsprechenden Bereichen in<br />

der Praxismanagementsoftware ausschöpfen<br />

zu können, besuchte sie<br />

die vier von Solutio angebotenen<br />

QM-Workshops, die „viel für die<br />

praktische <strong>Ums</strong>etzung brachten“.<br />

So achtete Prinz sehr darauf, alle<br />

hinterlegten Informationen so kurz<br />

und prägnant wie möglich zu halten.<br />

Bei Prozessketten wurde analysiert,<br />

wo tatsächlich Fehler auftreten<br />

können, um diese Stellen hervorzuheben.<br />

„Wir wollten das QM-<br />

Handbuch so schlank wie möglich<br />

gestalten“, beschreibt Prinz die<br />

Zielsetzung. Damit sei gewährleistet,<br />

dass die wichtigen, qualitätsrelevanten<br />

Verfahrensanweisungen<br />

schnell erfassbar seien, und das<br />

QM-Handbuch bei Fragen und Unsicherheiten<br />

auch wirklich genutzt<br />

wird.<br />

Schritt für Schritt zum QM<br />

Zuerst waren vor allem die Praxisinhaber<br />

gefordert, Praxisprofil, Ziele<br />

und Leitlinien für die Praxis zu formulieren<br />

sowie die für das Qualitätsmanagement<br />

bereitgestellten<br />

Ressourcen, vor allem den Zeitbedarf<br />

und die Verantwortlichkeiten,<br />

zu definieren. Danach wurden die<br />

noch in anderen Systemen geführten<br />

Dokumente zur Hygiene und<br />

Aufbereitung von Medizinprodukten<br />

in die Praxismanagementsoftware<br />

eingebunden und die erforderlichen<br />

praxisspezifischen Anpassungen<br />

in den im QM-Handbuch<br />

hinterlegten Arbeits- und Verfahrensanweisungen<br />

vorgenommen.<br />

In den nächsten Schritten folgten<br />

die Materialverwaltung, der Bereich<br />

Personal und die Arbeitssicherheit<br />

samt aushangpflichtiger Gesetze<br />

und Richtlinien.


Abb. 1<br />

„Die Vorgehensweise, Bereich für<br />

Bereich an das QM-System anzubinden,<br />

hat sich voll bewährt“, beschreibt<br />

Prinz eine der wichtigsten<br />

Erfahrungen aus der QM-Einführung,<br />

die bis auf den Laborbereich<br />

fast abgeschlossen ist. Nun gelte es<br />

bereits, den kontinuierlichen Verbesserungsprozess<br />

am Laufen zu<br />

halten. „Neben regelmäßigen protokollierten<br />

Teamsitzungen, Fortbildungen<br />

und Aushängen an der<br />

Infowand ist die Notizfunktion in<br />

der Praxismanagementsoftware zu<br />

einem zentralen Instrument in diesem<br />

Prozess geworden“, analysiert<br />

die Praxismanagerin, bei der alle Informationen<br />

zusammenlaufen. Jeder<br />

im Team nutze diese Funktion,<br />

um auf akut auftretende Fehler und<br />

Schwachstellen aufmerksam zu machen<br />

und auch um Verbesserungsvorschläge<br />

zu unterbreiten.<br />

Positive Bilanz<br />

Für Dr. Schmidt steht außer Frage,<br />

dass die vom Gesetzgeber im Rahmen<br />

von QM geforderten Dokumentationspflichten<br />

einen zusätzlichen<br />

Aufwand bedeuten. Er schätzt<br />

diesen Mehraufwand auf etwa eine<br />

halbe Stelle. „Diesen Auflagen müssen<br />

wir entsprechen, da geht kein<br />

Weg daran vorbei, doch wir profitieren<br />

auch von QM“, zieht er Bilanz.<br />

Die Nachweise der eingesetzten<br />

Materialien und eine exakte Char-<br />

genrückverfolgung seien für eine<br />

chirurgische Praxis eine Selbstverständlichkeit.<br />

Durch QM habe das<br />

Team nun die Sicherheit, dass die<br />

Erfassung der relevanten Daten verlässlich<br />

erfolge und diese stets abrufbar<br />

seien. Angesichts der Praxisgröße<br />

sind die Praxisinhaber auf<br />

Mitarbeiterwechsel und Teilzeitkräfte<br />

eingestellt. Das QM-System<br />

helfe, neue Mitarbeiterinnen, Wiedereinsteigerinnen<br />

nach der Babypause<br />

und Teilzeitmitarbeiterinnen<br />

schneller als bisher in die Praxisabläufe<br />

einzubinden, berichtet Dr.<br />

Schmidt.<br />

Beim Schichtwechsel weiß jedes<br />

Teammitglied exakt, an welcher<br />

Stelle es weitermachen muss und<br />

hat über das zentrale IT-System Zugriff<br />

auf alle erforderlichen Informationen.<br />

Mündliche Übergaben<br />

reduzieren sich auf besondere Vorkommnisse.<br />

Einen großen Vorteil<br />

sieht Dr. Schmidt auch darin, „dass<br />

Praxissoftware und QM-Handbuch<br />

einer Logik folgen, was die Einhaltung<br />

der Regeln ganz wesentlich erleichtert“.<br />

Zertifizierung angestrebt<br />

Sobald auch der zahntechnische Bereich<br />

alle QM-Erfordernisse erfüllt,<br />

will sich die Praxis freiwillig zertifizieren<br />

lassen. Dr. Heinz und Dr.<br />

Schmidt sind sich einig darüber,<br />

dass „die Bestätigung von offizieller<br />

Stelle nach innen motivierend und<br />

Abb. 2<br />

Abb. 1:<br />

Die dokumentierten Praxisabläufe<br />

bringen Sicherheit für das Praxisteam …<br />

Abb. 2:<br />

… und für die Patienten. Diese wissen den<br />

Qualitätsstandard zu schätzen.<br />

nach außen vertrauensbildend wirken<br />

wird“. Für die beiden Praxisinhaber<br />

steht derzeit noch ein anderes<br />

Projekt ganz oben auf der Prioritätenliste:<br />

Gesucht werden neue<br />

Räumlichkeiten, denn der 1997 bezogene<br />

Neubau ist mit vier Behandlungszimmern<br />

mittlerweile zum limitierenden<br />

Faktor für das weitere<br />

Wachstum der Praxis geworden.<br />

Um in puncto Qualität noch einen<br />

weiteren Schritt voranzukommen<br />

und die Versorgung auf breitere Beine<br />

zu stellen, wollen sie mittelfristig<br />

einen vierten Kollegen mit dem<br />

Spezialgebiet Endodontologie in<br />

die Praxis aufnehmen. ✽<br />

CHANCE<br />

PRAXIS


22 / 23<br />

PRAXIS-<br />

FÜHRUNG<br />

Das Portal ist überschaulich<br />

und einfach zu bedienen. Praxisabgeber<br />

können ihr Praxisangebot<br />

im Internet erstellen und<br />

publizieren: Durch die Eingabe der<br />

Daten erhält man ein vollständiges<br />

Praxisexposé inklusive der Berechnung<br />

des ideellen und materiellen<br />

Praxiswerts. Um die Anonymität<br />

für die Abgeber zu gewährleisten,<br />

erscheinen nur die ersten beiden<br />

Ziffern des Postleitzahlgebiets.<br />

Praxisführung<br />

Jobs, Fachkräfte und gebrauchte Geräte für die zahnmedizinische Praxis<br />

Praxisvermittlungsportal für<br />

Gründer und Übernehmer<br />

Das Rottweiler Unternehmen Dental Eggert bietet ein Praxisvermittlungsportal für<br />

Zahnärzte an, die in die Existenzgründung starten oder sich neu orientieren wollen.<br />

Auf dem Portal (www.pvp-dental.de) können Interessenten rund um die Uhr nach<br />

einem geeigneten Objekt für ihre Existenzgründung suchen. Das Portal umfasst<br />

mehrere Bereiche, hierzu gehören die Praxisvermittlung, das Angebot von<br />

Standorten, die Stellenbörse, Sozietäten sowie Gebrauchtgeräte.<br />

von PETRA KLOSE, ROTTWEIL<br />

Praxissuchende können anhand<br />

von vorgegebenen Suchkriterien<br />

nach Standort, Fachrichtung und<br />

Kaufpreis die gewünschte Praxis<br />

finden. Haben sie sich für eine Praxis<br />

entschieden, wird eine individuelle<br />

Standortanalyse erstellt. Dies<br />

gilt auch für die Standortangebote.<br />

Darüber hinaus lässt sich das Portal<br />

nutzen, um Kollegen zu suchen,<br />

mit denen man sich zu einer Sozietät<br />

zusammenschließen kann, oder<br />

um ein Jobangebot oder eine Jobanfrage<br />

einzustellen.<br />

Beide Parteien bleiben dabei anonym,<br />

so das Unternehmen in einer<br />

Presseinformation. Erst, wenn ein<br />

Kontakt stattfindet und der Praxisabgeber<br />

oder der Stellenanbieter<br />

sich namentlich zu erkennen gibt,<br />

wird diese Anonymität aufgehoben.<br />

Wichtigster Punkt bei der Praxisvermittlung<br />

ist der Datenschutz.<br />

Hierfür wird jeder User – Anbieter<br />

und Suchender – registriert und erhält<br />

nur nach dem Login detaillierte<br />

Informationen. Das bedeutet auch,<br />

dass Daten nicht an Dritte weitergegeben<br />

werden. Der Kontakt mit dem<br />

Anbieter findet erst nach der Registrierung<br />

und deren Bestätigung<br />

statt.<br />

Dental Eggert ist als Dienstleister<br />

der Zahnmedizinbranche vom Anfang<br />

der Assistenzzeit bis zur Praxisübernahme<br />

und der späteren Betreuung<br />

da. Für die Assistenten gibt<br />

es einen Assistentenclub, bei dem<br />

der Assistent beispielsweise die Vorteile<br />

eines Einrichtungsgutscheins,<br />

einen Existenzgründerzuschuss beim<br />

Kauf von Verbrauchsmaterial und<br />

vieles mehr nutzen kann. ✽


Praxisführung<br />

MBA-Gesundheits-<br />

management für<br />

Zahnärzte<br />

Wissen für Führungsaufgaben<br />

im Gesundheitswesen<br />

erlangen – das ermöglicht<br />

jetzt der neue Studiengang zum<br />

Master of Business Administration<br />

(MBA)-Gesundheitsmanagement.<br />

Angeboten wird das berufsbegleitende<br />

Studium von der health care<br />

akademie, einer Initiative der Bundesärztekammer,<br />

der Kassenärztlichen<br />

Bundesvereinigung und der<br />

Deutschen Apotheker- und Ärztebank.<br />

Die Düsseldorf Business<br />

School an der Heinrich-Heine-Universität<br />

in Düsseldorf ist dabei Kooperationspartner.<br />

Ab Dezember 20<strong>09</strong> können Ärzte,<br />

Zahnärzte, Apotheker und andere<br />

Hochschulabsolventen mit Tätigkeit<br />

im Gesundheitswesen in nur<br />

vier Semestern eine fundierte betriebswirtschaftliche<br />

Ausbildung<br />

mit anerkanntem MBA-Abschluss<br />

erhalten. Übrigens: Für ärztliche<br />

Teilnehmer sind 650 Fortbildungspunkte<br />

beantragt. Absolventen des<br />

laufenden Managementkurses „Neue<br />

Versorgungs- und Kooperationsformen<br />

im Gesundheitswesen“ der<br />

health care akademie können ihre<br />

Qualifikationen für den neuen StudiengangMBA-Gesundheitsmanagement<br />

anrechnen lassen.<br />

Studieninteressenten können sich<br />

an die Kurskoordinatorin der health<br />

care akademie, Katrin Oemmelen,<br />

unter der Telefonnummer (0211)<br />

5998-9395 oder der E-Mail-Adresse<br />

katrin.oemmelen@apobank.de, wenden.<br />

✽<br />

Neuer berufsbegleitender Studiengang<br />

in vier Semestern ab Dezember 20<strong>09</strong><br />

CHANCE<br />

PRAXIS


24 / 25<br />

FINANZEN<br />

...<br />

<strong>CP</strong><br />

Unabhängig davon, ob Sie bereits<br />

die eigene Zahnarztpraxis<br />

führen, eine Übernahme<br />

oder Neugründung vorbereiten –<br />

Sie müssen regelmäßig Investitionen<br />

vornehmen, um hochwertige<br />

zahnärztliche Leistungen erbringen<br />

zu können: Behandlungseinheiten,<br />

Röntgenanlagen, EDV-Systeme<br />

und die weitere Praxisausstattung<br />

müssen erworben, erhalten und<br />

irgendwann ersetzt werden. Im speziellen<br />

Fall einer Praxisübernahme<br />

genügen die Ausstattung und der<br />

Zustand der Praxis nur selten vollständig<br />

den Ansprüchen des Nachfolgers.<br />

Investitionen sind notwendig,<br />

um die Praxis zukunftssicher<br />

aufzustellen.<br />

Erfolge in der Vergangenheit<br />

sind zwar ein Indiz,<br />

keineswegs aber Garant für<br />

zukünftige Gewinne<br />

Am Anfang jeder Planung steht die<br />

Frage „In welche Vermögensgegenstände<br />

will ich investieren?“ Dabei<br />

sind Fragen zu beantworten wie<br />

„Passt das gut in mein Praxiskonzept?“,<br />

„Werde ich es tatsächlich im<br />

Arbeitsalltag nutzen oder verstaubt<br />

es ungenutzt im Regal?“, „Kann ich<br />

damit zusätzliche Honorare erzielen?“<br />

Strategische Investition<br />

Bei Praxisübernahme muss die neue Praxis oft erst zukunftsfähig gemacht werden<br />

Lohnt sich Ihr<br />

Investitionsvorhaben?<br />

Unternehmerisches Denken ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Dies gilt insbesondere<br />

für Investitions- und Finanzierungsentscheidungen, da diese unmittelbare Konsequenzen<br />

für den wirtschaftlichen Erfolg der Praxis haben. Doch welche<br />

finanziellen Folgen haben Investitionen?<br />

von DIPLOM-ÖKONOMIN SARAH MICHEL<br />

Begrenzt werden die Möglichkeiten<br />

letztlich durch die zur Verfügung<br />

stehenden Finanzmittel. „Kann ich<br />

mir das Investitionsprojekt überhaupt<br />

leisten?“, „Passt es in mein<br />

Budget?“ Doch welche Aspekte sind<br />

bei der Entscheidung für oder gegen<br />

eine Investition zu bedenken?<br />

➤ Welche Investitionen Sie tätigen,<br />

leitet sich aus Ihrer strategischen<br />

Praxisplanung ab: „Komme ich mit<br />

dem Kauf des Gutes meinen Praxiszielen<br />

näher?“<br />

Erst wenn Sie sich darüber im<br />

Klaren sind, welche Leistungen Sie<br />

anbieten, welche Patientengruppen<br />

Sie behandeln und wie Sie sich von<br />

Ihren Wettbewerbern abheben möchten,<br />

können Sie sinnvoll Anschaffungen<br />

planen. Denn nur dann können<br />

Sie entscheiden, ob es Ihnen


durch die Investition gelingt, Ihre<br />

angestrebte zahnmedizinische Leistung<br />

so zu erbringen, dass Ihre Ansprüche<br />

und insbesondere natürlich<br />

die Ansprüche Ihrer Patienten<br />

erfüllt werden.<br />

➤ Vielfach stehen Ihnen verschiedene<br />

zielführende Handlungsoptionen<br />

offen, vielleicht sogar die Möglichkeit,<br />

die übernommene Praxis<br />

so zu belassen, wie sie ist. Doch welche<br />

Alternative ist die beste? Zumeist<br />

wird dies diejenige sein, die<br />

Ihnen auf Sicht den höchsten wirtschaftlichen<br />

Erfolg bietet. In der Betriebswirtschaftslehre<br />

gibt es unterschiedliche<br />

Methoden, die Ihnen<br />

die Entscheidungsfindung erleichtern.<br />

Die Entscheidung anhand eines<br />

Gewinnvergleichs ist einfach.<br />

➤ Die Grundüberlegung ist simpel:<br />

Die Investitionsmöglichkeit, die<br />

den höchsten Gewinnzuwachs verspricht,<br />

ist zu bevorzugen. Dabei ist<br />

der Gewinn die Differenz aus <strong>Ums</strong>atz<br />

und Kosten (die korrespondierenden<br />

Begriffe finden sich in Ihrer<br />

Betriebswirtschaftlichen Auswertung<br />

unter „Einnahmen und Kosten“).<br />

Insofern müssen Sie lediglich zwei<br />

Größen prognostizieren: zum einen<br />

den <strong>Ums</strong>atz, den Sie pro Jahr mit<br />

der Anschaffung erzielen, zum anderen<br />

die Kosten, die durch die Investition<br />

während dieser Zeit verursacht<br />

werden. Ihren <strong>Ums</strong>atz können<br />

Sie nur schätzen. Konkrete Prognosen<br />

sind leider nicht möglich. Die<br />

Erfahrung zeigt jedoch, dass dies<br />

durch eine Analyse des Praxisumfelds<br />

und auf Basis von Erfahrungen<br />

aus der Vergangenheit mit anderen<br />

Investitionen oft näherungsweise<br />

möglich ist.<br />

Kosten lassen sich leichter kalkulieren.<br />

Es ist jedoch wichtig, alle<br />

Kostenverursacher zu berücksichtigen:<br />

Zinsen, Tilgungen, Personalkosten,<br />

Versicherungsprämien, anteilige<br />

kalkulatorische Raumkosten<br />

und Verbrauchsmaterialien und anderes<br />

mehr. Um nicht Äpfel mit Bir-<br />

nen zu vergleichen, ist es wichtig,<br />

dass Sie bei jeder Investitionsalternative<br />

die identische Finanzierungsart<br />

wählen. Welche Gewinne<br />

lassen sich bei den unterschiedlichen<br />

Handlungsalternativen realisieren?<br />

Cave: Gewinnvergleiche sind nur<br />

sinnvoll bei geringen Anschaffungskosten.<br />

Andernfalls empfiehlt sich<br />

ein Vergleich der Rentabilitäten.<br />

Dafür setzen Sie den über die gesamte<br />

Nutzungsdauer ermittelten<br />

Gewinn ins Verhältnis zu den Anschaffungskosten:<br />

Gewinn über die<br />

gesamte Nutzungsdauer des Investitionsobjekts/Anschaffungskosten<br />

des Investitionsobjekts.<br />

Sorgfältige Investitionsplanung<br />

lohnt sich<br />

Die sorgfältige Investitionsplanung<br />

lohnt sich: Denn Investitionsentscheidungen<br />

haben häufig langfristige<br />

finanzielle Folgen. Jede falsche<br />

Investitionsentscheidung schmerzt<br />

oft noch viele Jahre. Nachträgliche<br />

Korrekturen sind nur selten möglich.<br />

Haben Sie sich nun für eine Investition<br />

entschieden, stellt sich die<br />

Frage nach der Finanzierung. Grundsätzlich<br />

können Sie Investitionen<br />

aus der eigenen Tasche (Eigenfinanzierung)<br />

und durch die Aufnahme<br />

fremden Geldes (Fremdfinanzierung)<br />

bezahlen. Bei Letzterem unterscheidet<br />

man die Darlehensaufnahme<br />

und das Leasing.<br />

Auch hier gilt, dass Fehlentscheidungen<br />

finanzielle Konsequenzen<br />

haben. Besonders tückisch sind Finanzierungsfehler,<br />

weil sich die betriebswirtschaftlichen<br />

Symptome –<br />

wie Liquiditätsengpässe – erst zeigen,<br />

wenn es fast zu spät ist.<br />

Finanzierungsfehler<br />

vermeiden<br />

Davor können Sie sich schützen,<br />

wenn Sie einige einfache Tipps beherzigen:<br />

➤ Verschaffen Sie sich einen möglichst<br />

umfassenden Überblick über<br />

die Angebote und vergleichen Sie<br />

SARAH MICHEL<br />

Sarah Michel studierte Wirtschaftswissenschaften<br />

mit den Schwerpunkten<br />

Marketing und Gesundheitsökonomik.<br />

Heute ist sie bei<br />

der ZA – Zahnärztliche Abrechnungsgenossenschaft<br />

eG in Düsseldorf<br />

tätig. Dort ist sie als Mitarbeiterin<br />

der Marketingabteilung<br />

mit verschiedenen Aufgaben im<br />

Bereich der Werbung, Verkaufsförderung<br />

und PR betraut. Kontakt<br />

mit der Autorin ist per E-Mail an smichel@za-eg.de möglich.<br />

alle anfallenden Kosten. Vielleicht<br />

haben Sie die Möglichkeit, einer<br />

Einkaufsgenossenschaft beizutreten,<br />

um sich günstige Konditionen<br />

zu sichern?<br />

➤ Prüfen Sie Leasingangebote immer<br />

gründlich, nicht selten enthalten<br />

sie versteckte Kosten und andere<br />

Stolpersteine, die Probleme nach<br />

sich ziehen. Hände weg bei Angeboten,<br />

die Sie nicht vollständig verstehen.<br />

Greifen Sie in diesem Fall lieber<br />

auf die Unterstützung externer<br />

Sachverständiger zurück.<br />

➤ Langfristige Anlagevermögen,<br />

zum Beispiel Röntgengeräte, sollten<br />

immer (!) langfristig finanziert<br />

werden. So können Sie durch die<br />

steuerlichen Abschreibungen erreichen,<br />

dass Ihnen Geld für die Tilgung<br />

in entsprechender Höhe zur<br />

Verfügung steht. Ein Missachten<br />

dieser „goldenen Finanzregel“ führt<br />

unweigerlich zur Einengung der Liquidität.<br />

➤ Fremdkapitalzinsen können Sie<br />

steuerlich geltend machen und mindern<br />

so Ihre Steuerlast.<br />

➤ Für komplexere Investitionsvorhaben<br />

empfiehlt es sich, den Rat<br />

von Experten einzuholen. Berufsständische<br />

Dienstleister – wie die<br />

ZA eG – unterstützen Sie kompetent<br />

bei der Wahl der richtigen Investitionsmöglichkeit<br />

und der optimalen<br />

Finanzierung. ✽<br />

CHANCE<br />

PRAXIS


26 / 27<br />

FINANZEN<br />

...<br />

<strong>CP</strong><br />

Wer sich klar und konsequent<br />

auf bestimmte Behandlungsschwerpunkte<br />

fokussiert, vermittelt seinen Patienten<br />

am Praxisstandort ein unverwechselbares<br />

Erscheinungsbild.<br />

Dies kann eine funktionale Zahnmedizin<br />

zum kleinen Preis sein<br />

oder die hochwertige Ästhetik.<br />

Ebenso denkbar ist eine Konzentration<br />

auf bestimme Behandlungen,<br />

wie die Implantologie, oder auf<br />

Marketing<br />

Marketing – Die Strategie des Gründers schnell und wirtschaftlich erfolgreich umsetzen<br />

Der Weg zum Patienten<br />

Die Praxisplanung beinhaltet die geplanten Investitionen in die Praxiseinrichtung,<br />

deren Finanzierung und Kostenplanungen. Sie berücksichtigt aber auch ganz konkrete<br />

Marketingmaßnahmen, die helfen sollen, die Praxisstrategie des Gründers möglichst<br />

schnell und wirtschaftlich erfolgreich umzusetzen, das heißt, die richtigen Patienten<br />

anzusprechen und zu gewinnen.<br />

von PROF. DR. JOHANNES GEORG BISCHOFF<br />

Zielgruppen, wie Kinder. Gerade im<br />

urbanen Umfeld bieten solche eindeutigen<br />

Positionierungen, mit denen<br />

man sich als neue Praxis von<br />

den bereits niedergelassenen Kollegen<br />

abheben kann, gute Chancen<br />

für ein schnelles Wachstum der Behandlungszahlen.<br />

Planungsfehler vermeiden<br />

Natürlich gilt auch in der Zahnmedizin<br />

der Grundsatz: „Gute Leistung<br />

verkauft sich überall.“ Es genügt<br />

aber nicht, dass der junge Zahnarzt<br />

sich über seine eigenen Stärken,<br />

Vorlieben und Schwächen im Klaren<br />

ist. Vielmehr ist es unerlässlich,<br />

den Praxisstandort vor der Niederlassung<br />

hinsichtlich der vorhandenen<br />

Wettbewerber, der Bevölkerungsstruktur,<br />

möglicher Überweiserpraxen,<br />

Laufkundschaft etc. gründlich<br />

zu erforschen. Dann erst können eigene<br />

Stärken und Potenziale des


Standorts zu einer erfolgversprechenden<br />

Praxisstrategie zusammenfließen<br />

und unnötige Planungsfehler<br />

vermieden werden, wie eine<br />

High-End-Praxis in einem sozialen<br />

Brennpunkt oder eine Praxis für<br />

Kinderzahnheilkunde in einer Gegend<br />

mit sehr vielen älteren Menschen<br />

und einem Kollegen, der bereits<br />

seit Jahren auf Kinderzahnheilkunde<br />

spezialisiert ist.<br />

Erfolgskontrolle<br />

von Anfang an<br />

Ist der Praxisbetrieb erst einmal angelaufen,<br />

ist es wichtig, den Zielerreichungsgrad<br />

der strategischen<br />

Ausrichtung der Praxis zu kontrollieren.<br />

Die Erfahrung zeigt nämlich,<br />

dass im oft hektischen und noch<br />

nicht richtig eingefahrenen Praxisalltag<br />

der neu gegründeten Praxis<br />

der Blick für die gut durchdachte<br />

Strategie leicht verloren gehen kann.<br />

Das Praxisteam reagiert dann auf<br />

spontane und zufällige Patientenbedürfnisse<br />

und verliert seinen<br />

Weg, manövriert sich damit im<br />

schlimmsten Fall ins wirtschaftliche<br />

Abseits. Der Quartalsbericht des<br />

Praxissteuerungsinstruments PraxisNavigation<br />

bietet hierzu leicht<br />

nachvollziehbare und individuell<br />

gestaltete Kontrollgrafiken.<br />

Honorargestaltung<br />

Zahnärztliche Leistungen konkurrieren<br />

heute längst mit anderen<br />

Konsumgütern und Wellness-Produkten,<br />

denn Privatliquidationen<br />

machen einen immer größeren Teil<br />

der zahnärztlichen Honorare aus.<br />

Patienten wollen im Rahmen ihrer<br />

individuellen Preisgrenzen zufriedengestellt<br />

werden. Dieser „Marktsituation“<br />

muss sich die junge Praxis<br />

bewusst sein und ihr professionell<br />

begegnen. Beratungsgespräche<br />

sind deshalb umfassend, kompetent,<br />

eindeutig und mit der angebrachten<br />

Sensibilität zu führen. Eine<br />

treffsichere Differenzierung der<br />

Leistung in jedem einzelnen Fall ist<br />

notwendig. Privatliquidation heißt<br />

eben nicht: „Wie kann ich die hochwertigste<br />

Zahnmedizin betreiben<br />

und sie dabei am höchsten abrechnen?“<br />

In der Anfangszeit ist es für die<br />

junge Praxis darüber hinaus besonders<br />

wichtig, die Zahlungsfähigkeit<br />

des einzelnen Patienten<br />

richtig einzuschätzen und bei großen<br />

prothetischen Versorgungen<br />

ein Ratenzahlungsangebot unterbreiten<br />

zu können. Den daraus resultierenden<br />

Verwaltungsaufwand<br />

und Finanzbedarf lagern viele Praxen,<br />

zumindest in der Anfangszeit,<br />

auf Factoring-Gesellschaften aus.<br />

Auf sich aufmerksam<br />

machen<br />

Durch Eröffnungsfeiern, Patientenveranstaltungen,<br />

kleine Anzeigen in<br />

der lokalen Presse oder zahnmedizinische<br />

Redaktionsbeiträge macht<br />

die neue Praxis auf sich aufmerksam.<br />

In diesem Zusammenhang ist<br />

der Hinweis auf besondere Serviceleistungen<br />

wie ausgedehnte Sprechzeiten<br />

oder angebotene Notdienste<br />

sinnvoll. Daneben präsentiert sie<br />

ihr Leistungs- und Serviceangebot<br />

heute üblicherweise im Internet<br />

und in Form von Prospekten und<br />

Faltblättern. Bei der Gestaltung<br />

greift der Zahnarzt dabei nicht nur<br />

auf individuell arbeitende Werbeagenturen<br />

zurück. Längst bieten<br />

spezialisierte Anbieter strukturell<br />

vorkonzipierte Webseiten, Broschüren,<br />

Praxisflyer sowie eine Geschäftsausstattung<br />

an, in die das individuelle<br />

Logo und der Stil der Praxis<br />

einfließen. Der finanzielle Aufwand<br />

ist überschaubar. Nachbestellungen<br />

sind günstig und nicht an<br />

feste Auflagen gebunden.<br />

Welche Werbung<br />

ist erlaubt?<br />

Bei der Gestaltung und Ausformulierung<br />

der Werbeinhalte und der<br />

Verbreitung der Werbemittel sind<br />

dem Zahnarzt per Gesetz immer<br />

noch recht enge Grenzen gesetzt.<br />

Bis Ende der 90er-Jahre war Werbung<br />

gänzlich verboten. Mit zunehmender<br />

Liberalisierung des Gesundheitsmarkts<br />

wurden aber im<br />

Jahr 2002 die Berufsordnungen für<br />

Ärzte und Zahnärzte geändert. Seither<br />

dürfen Zahnärzte sogenannte<br />

Informationswerbung betreiben,<br />

ohne dass es dafür einen konkreten<br />

Anlass geben muss. Die Praxis darf<br />

in Form von Anzeigen auf ihr Leistungsangebot<br />

hinweisen, sofern<br />

sich Form, Inhalt oder Häufigkeit<br />

der Werbung in einem interessengerechten<br />

und sachgemäßen Rahmen<br />

bewegen. Das Heilmittelwerbegesetz<br />

(HWG) bildet neben dem<br />

Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb<br />

(UWG) und den Berufsordnungen<br />

den rechtlichen Rahmen<br />

für Werbung im deutschen Gesundheitswesen.<br />

Es gilt für Krankenhäuser,<br />

Apotheken und Ärzte.<br />

Nicht erlaubt ist die Werbung für<br />

verschreibungspflichtige Arzneimittel,<br />

Medizinprodukte, andere Mittel,<br />

Verfahren oder Behandlungen.<br />

Die Werbung der Zahnarztpraxis<br />

muss sachlich, informativ und verhältnismäßig<br />

gestaltet und verbreitet<br />

werden. Unzulässig sind plakative<br />

und irreführende Versprechen,<br />

die zum Beispiel den Eindruck erwecken,<br />

ein Behandlungserfolg sei<br />

in jedem Fall sicher – Beispiel „Laser<br />

ist schnell, sicher und schmerzarm“.<br />

Hier besteht die Gefahr der Irreführung<br />

des Patienten, der aufgrund<br />

dieser Aussage annehmen<br />

muss, dass es bei der Behandlung<br />

PROF. DR. JOHANNES GEORG BISCHOFF<br />

Prof. Dr. Johannes Georg Bischoff<br />

ist Steuerberater und vereidigter<br />

Buchprüfer. Er lehrt Controlling an<br />

der Bergischen Universität Wuppertal<br />

und ist Mehrheitsgesellschafter<br />

von Prof. Dr. Bischoff &<br />

Partner Steuerberater Rechtsanwälte<br />

vereid. Buchprüfer mit 70 Mitarbeitern<br />

in Köln, Bochum, München,<br />

Hamburg, Chemnitz und<br />

Berlin. Die Unternehmensgruppe<br />

betreut seit vielen Jahren in ganz Deutschland niedergelassene<br />

Zahnmediziner. Mehr Informationen erhalten Interessenten<br />

www.bischoffunpartner.de oder unter Tel. (0221) 91284070.


28 / 29<br />

FINANZEN<br />

...<br />

<strong>CP</strong><br />

mit Laser niemals Nebenwirkungen<br />

gibt, was ja in Wirklichkeit nicht<br />

auszuschließen ist.<br />

Verboten sind auch übertriebene<br />

Alleinstellungsbehauptungen, wie<br />

„Wir machen die besten Zähne“<br />

oder „Zentrum für Spitzenzahnmedizin“.<br />

Ebenso untersagt ist vergleichende<br />

Werbung, wie „Wir fangen<br />

an, wo andere aufhören“. Bezüglich<br />

der Verhältnismäßigkeit ist darauf<br />

zu achten, sachliche Werbung auch<br />

entsprechend zu präsentieren.<br />

Als unverhältnismäßig gilt beispielsweise<br />

die Bewerbung einer<br />

Zahnarztpraxis auf einer Straßenbahn,<br />

einem Bus oder durch ein<br />

Werbebanner, das hinter einem<br />

Flugzeug hergezogen wird. Als angemessen<br />

gilt die Beschriftung des<br />

Praxisfahrzeugs. Nach herrschender<br />

Auffassung ist es auch unzulässig,<br />

mit Postwurfsendungen und<br />

Flugblättern auf Leistungen der<br />

Praxis hinzuweisen. Ebenfalls verboten,<br />

aber dennoch weit verbreitet,<br />

ist die Auslage von Informationsbroschüren<br />

in anderen Praxen,<br />

Apotheken oder gar in Kosmetikstudios.<br />

In der Wahl des Mediums ist der<br />

Zahnarzt frei. Werbung, die im Radio,<br />

Fernsehen oder Internet präsentiert<br />

wird, ist nicht automatisch<br />

berufswidrig, nur weil diese Werbemedien<br />

bislang für Zahnärzte unüblich<br />

waren. Zahnärzte dürfen eine<br />

Homepage im Internet unterhalten<br />

und dort ihre Praxis und ihre<br />

berufliche Tätigkeit vorstellen. Eine<br />

Beschränkung hinsichtlich Darstellung<br />

und Umfang existiert nicht.<br />

Grundsätzlich gilt: Wer gegen die<br />

Berufsordnung und das HWG ver-<br />

Kostenlose Röntgenaufnahmen Checkliste<br />

Informationen über rechtliche<br />

Werbebeschränkungen von<br />

Zahnarztpraxen können unter<br />

info@bischoffundpartner.de<br />

kostenlos angefordert werden.<br />

Marketing<br />

stößt, verschafft sich einen unlauteren<br />

Wettbewerbsvorteil und verstößt<br />

damit gleichzeitig gegen das<br />

UWG.<br />

Kommunikation trainieren<br />

Führt man sich vor Augen, wie<br />

wichtig ein professionelles Beratungsgespräch<br />

für die erfolgreiche<br />

Patientengewinnung und -bindung<br />

ist, sollte man darüber nachdenken,<br />

in die Kommunikationsfähigkeiten<br />

von Zahnarzt und Praxisteam zu investieren.<br />

Denn patientenorientierte<br />

Fragetechnik und Gesprächsführung<br />

lassen sich trainieren, Recalls<br />

organisieren und empathische Kommunikation<br />

erlernen. Da viele Patienten<br />

die eigentliche zahnärztliche<br />

Leistung nicht wirklich beurteilen<br />

können, werden Service und<br />

Patientenfreundlichkeit zur Bewertungsgrundlage<br />

für oder gegen eine<br />

Praxis. Das Praxisteam, das versteht,<br />

auf seine Patienten einzugehen,<br />

nutzt hier einen klaren Wettbewerbsvorteil.<br />

Welche Maßnahmen<br />

sind erfolgreich?<br />

Viele Zahnarztpraxen stecken viel<br />

Geld in Maßnahmen zur Patientengewinnung.<br />

Aber nur die wenigsten<br />

wissen, mit welchen Maßnahmen<br />

sie tatsächlich neue Patienten gewonnen<br />

haben und mit welchem finanziellen<br />

oder zeitlichen Aufwand.<br />

Ein Luxus, den sich junge<br />

Praxen in der Regel überhaupt nicht<br />

leisten können. PraxisNavigation<br />

bietet auch hier geeignete Grafiken,<br />

die den Erfolg von Marketinginstrumenten<br />

und -aktionen messbar<br />

machen.<br />

Läuft es für die neu gegründete<br />

Praxis ideal, gewinnt sie durch kreative<br />

und mit überschaubarem Aufwand<br />

finanzierte Marketingaktionen<br />

neue Patienten, hält sie durch<br />

gute, an den Bedürfnissen der Patienten<br />

orientierte zahnärztliche<br />

Leistungen und überzeugenden<br />

Service, und wird sich im Laufe der<br />

Jahre durch Empfehlungen einen<br />

festen Platz am Standort sichern<br />

können. ✽<br />

Dr. Susanne Fath, Präsidentin des Dentista<br />

Clubs<br />

Laut einer Datenauswertung des<br />

Instituts der Deutschen Zahnärzte<br />

(IDZ) für den Dentista<br />

Club haben weibliche Praxisinhaber<br />

durchschnittlich 22,4 Prozent<br />

Patienten mit höherem Einkommen<br />

– deutlich weniger als die<br />

männlichen Praxisinhaber: Hier beträgt<br />

der Anteil der Patienten mit<br />

höherem Einkommen 34,7 Prozent.<br />

Bei der Patientenklientel „mittlere<br />

Einkommen“ weisen die Zahnärztinnen<br />

dagegen mit einem Anteil<br />

von 48,3 Prozent eine höhere Quote<br />

auf (Zahnärzte: 37,8 Prozent), ebenso<br />

bei den Patienten mit geringe-<br />

Dr. David Klingenberger, IDZ


Unterm Strich die gleichen Erfolgswerte wie bei Zahnärzten<br />

Zahnärztinnen<br />

und Praxiswirtschaft<br />

rem Einkommen (fast 30 Prozent<br />

bei Zahnärztinnen, 27,5 Prozent bei<br />

Zahnärzten; siehe Grafik 1).<br />

Laut IDZ-Information 2-<strong>09</strong> Investitionen<br />

bei der zahnärztlichen Existenzgründung<br />

2007 zeigt sich, dass die<br />

Investitionen von Zahnärztinnen<br />

bei der Existenzgründung unter<br />

den Werten der männlichen Zahnärzte<br />

liegen. Hier heißt es: „Die geschlechtsspezifischenUnterschiede<br />

im Hinblick auf das Investitionsvolumen<br />

sind im Jahr 2007 gegenüber<br />

dem Vorjahr deutlich angestiegen.<br />

“<br />

In die Neugründung einer zahnärztlichen<br />

Einzelpraxis investierten<br />

Männer durchschnittlich 419.000<br />

Euro (+ 14 Prozent), Frauen 316.000<br />

Euro (+ 4 Prozent), für Praxisübernahmen<br />

gaben die Zahnärzte 292.000<br />

Euro (+ 7 Prozent) aus, Zahnärztinnen<br />

dagegen nur 250.000 Euro (+ 4<br />

Prozent).<br />

Dr. David Klingenberger vom IDZ<br />

sagt: „Filtert man den AVE-Z-Da-<br />

tensatz nach Männern und Frauen,<br />

so zeigt sich auch beim Einnahmensaldo<br />

(<strong>Ums</strong>atz minus Ausgaben) ein<br />

deutlicher geschlechtsspezifischer<br />

Unterschied. Im Jahr 2005 betrug<br />

der Einnahmensaldo 117.000 Euro<br />

bei den männlichen Existenzgründern,<br />

bei ihren Kolleginnen lediglich<br />

79.000 Euro. Der Betriebsausgaben-Anteil<br />

der Frauen liegt dabei<br />

um etwa fünf Prozentpunkte über<br />

dem der Männer, womit sich die<br />

Unterschiede nach Geschlecht also<br />

tendenziell noch verschärfen.“<br />

Höheres Insolvenzrisiko<br />

nicht belegt<br />

Ob die Praxen von Zahnärztinnen<br />

aufgrund der durchschnittlich geringeren<br />

Einnahmen besonders von<br />

Insolvenz bedroht sind, wollte der<br />

Dentista Club von der apoBank wissen.<br />

„Zahnärztinnen und Zahnärzte<br />

sind anteilsmäßig gleich in den intensiv<br />

betreuten Kundengruppen<br />

vertreten“, sagt Maren Deuper vom<br />

Vorstandsstab der Bank. „Die Rela-<br />

Grafik 1: Bei Zahnärztinnen ist der Anteil der Patienten mit höherem<br />

Einkommen geringer als bei Zahnärzten.<br />

tion der Anzahl der Praxisinhaber –<br />

mehr Zahnärzte als Zahnärztinnen<br />

– haben wir dabei berücksichtigt<br />

und ins Verhältnis gesetzt.“<br />

Offenkundig ist die Gleichung<br />

‚wirtschaftsschwächere Patienten =<br />

Risiko für die Praxis‘ nicht automatisch<br />

und in jedem Fall richtig, solange<br />

sich Einnahmen und Ausgaben<br />

im Lot halten – allerdings zeigen<br />

IDZ-Daten auch, dass erwartungsgemäß<br />

das Einkommen mit<br />

besserverdienenden Patienten spürbar<br />

steigt (Grafik 2).<br />

Dr. Susanne Fath, Präsidentin des<br />

Dentista Clubs: „Die vermutlich<br />

wachsende Gruppe der wirtschaftsschwächeren<br />

Patienten wird offenbar<br />

nicht automatisch zu einer Bedrohung<br />

für den Praxiserfolg. Zurückhaltende<br />

Investitionsbereitschaft<br />

könnte aber nachhaltige Auswirkungen<br />

auf die Innovationsbereitschaft<br />

des Berufsstands haben und<br />

damit auf die Weiterentwicklung<br />

der modernen zahnmedizinischen<br />

Technologien.“ ✽<br />

Grafik 2: Das Einkommen mit besserverdienenden<br />

Patienten steigt.<br />

CHANCE<br />

PRAXIS


30 / 31<br />

FINANZEN<br />

...<br />

<strong>CP</strong><br />

Steuern<br />

Mit Investitionsabzugsbetrag Steuern sparen<br />

Rücklagen für geplante<br />

Inhaber von kleinen und mittleren Unternehmen, Freiberufler<br />

und Selbstständige dürfen für geplante Anschaffungen Rücklagen<br />

bilden. Die Grundlagen dazu finden sich in Paragraf 7g<br />

Einkommensteuergesetz (EStG), der neu gefasst wurde und die<br />

vormalige Ansparrücklage ab 2007 durch den Investitionsabzugsbetrag<br />

(IAB) ablöst.<br />

von DIPL.-VOLKSWIRT KLAUS LINKE, BRIETLINGEN<br />

Anschaffungen<br />

Der IAB beziehungsweise die<br />

Investitionszulage darf für jedes<br />

neue oder gebrauchte<br />

Wirtschaftsgut gebildet werden,<br />

das zum Anlagevermögen gehört<br />

und zu mindestens 90 Prozent betrieblich<br />

genutzt wird. Auf diese<br />

Weise sinkt die Steuerlast des laufenden<br />

Jahres, ohne dass Geld geflossen<br />

ist. Bis zu 40 Prozent der<br />

voraussichtlichen Anschaffungsund<br />

Herstellungskosten können gewinnmindernd<br />

geltend gemacht<br />

werden.<br />

Voraussetzungen<br />

für den Investitionsabzugsbetrag<br />

Zwei vorgegebene Größenmerkmale<br />

dürfen nicht überschritten werden.<br />

Das sind bei bilanzierenden<br />

Unternehmen ein Betriebsvermögen<br />

bis 235.000 Euro (20<strong>09</strong> und 2010<br />

wegen der Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

maximal 335.000 Euro).<br />

Nicht-bilanzierende Selbstständige<br />

und Unternehmer (mit Einnahmen-Überschuss-Rechnung)<br />

mit jährlichem<br />

Gewinn (vor Abzug der Rücklage)<br />

bis 100.000 Euro (20<strong>09</strong> und<br />

2010: 200.000 Euro). Weitere Voraussetzungen<br />

sind:<br />

➤ Bestimmte Nutzungsabsicht für<br />

das anzuschaffende Wirtschaftsgut.<br />

Es muss sich um bewegliche<br />

Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens<br />

handeln, die auch gebraucht<br />

sein können. Beispiele: Kraftfahrzeuge,<br />

Maschinen, technische Anlagen,<br />

selbstständige Betriebsvorrichtungen.


➤ Funktionsbenennung an das Finanzamt.<br />

Das begünstigte Wirtschaftsgut<br />

wird hinsichtlich seiner<br />

Funktion (zum Beispiel Geschäftsfahrzeug,<br />

EDV-Arbeitsplatz) präzisiert.<br />

Des Weiteren ist die voraussichtliche<br />

Höhe der Anschaffungsoder<br />

Herstellungskosten des Wirtschaftsguts<br />

anzugeben.<br />

Der IAB ist auf 40 Prozent der voraussichtlichen<br />

Anschaffungs- und<br />

Herstellungskosten begrenzt. Maximal<br />

ist ein Betrag von 200.000 Euro<br />

(für das aktuelle Wirtschaftsjahr und<br />

die drei vorangegangenen) möglich.<br />

Das begünstigte Wirtschaftsgut<br />

muss spätestens im dritten Wirtschaftsjahr,<br />

das auf seine Geltendmachung<br />

folgt, tatsächlich angeschafft<br />

beziehungsweise hergestellt<br />

werden.<br />

Das Wirtschaftsgut muss bis zum<br />

Ende des Wirtschaftsjahrs, welches<br />

der Investition folgt, in einer inländischen<br />

Betriebsstätte des Unternehmens<br />

verbleiben und zu mehr<br />

als 90 Prozent betrieblich genutzt<br />

werden.<br />

Berechnungsbeispiel<br />

Ein Zahnarzt will im Laufe der<br />

nächsten drei Jahre seine Praxisausstattung<br />

für 30.000 Euro erweitern<br />

und sucht außerdem nach einer<br />

Möglichkeit, seinen Gewinn aus<br />

dem Geschäftsjahr 20<strong>09</strong> in Höhe<br />

von 20.000 Euro ein wenig zu „drücken“.<br />

Er geht wie folgt vor:<br />

Ende 20<strong>09</strong> nimmt er einen IAB<br />

von 40 Prozent der geplanten Anschaffungskosten,<br />

das heißt 12.000<br />

Euro, in Anspruch und macht diesen<br />

Betrag 20<strong>09</strong> als Betriebsausgaben<br />

geltend. Statt 20.000 Euro Gewinn<br />

muss er auf diese Weise in<br />

20<strong>09</strong> nur 8.000 Euro (20.000 minus<br />

12.000) versteuern.<br />

Wenn er das Fahrzeug dann beispielsweise<br />

im Jahre 2011 kauft, löst<br />

er den IAB in Höhe von 12.000 Euro<br />

auf. Dadurch erhöht sich sein Gewinn<br />

zunächst um diesen Betrag.<br />

Im Gegenzug kürzt er die Anschaffungskosten<br />

um den IAB und erhöht<br />

damit zugleich die Betriebsausgaben.<br />

Investitionsverzicht<br />

und Nichteinhaltung der<br />

Mindest-Nutzungsdauer<br />

Wirtschaftsgüter, für die ein IAB in<br />

Anspruch genommen wird, müssen<br />

nach der Anschaffung mindestens<br />

ein Jahr lang im Betrieb verbleiben.<br />

Währenddessen müssen<br />

sie „ausschließlich oder fast ausschließlich“<br />

betrieblich genutzt<br />

werden. Ein möglicher privater<br />

Nutzungsanteil darf nicht größer<br />

als 10 Prozent sein. Im vorigen Beispiel<br />

darf das Geschäftsfahrzeug also<br />

nur zu höchstens 10 Prozent privat<br />

genutzt werden (Nachweis<br />

durch Fahrtenbuch). Falls das Investitionsgut<br />

nicht angeschafft oder<br />

vorzeitig wieder verkauft wird,<br />

muss die gebildete Rücklage gewinnerhöhend<br />

aufgelöst werden. Das Finanzamt<br />

ändert nachträglich den<br />

Steuerbescheid für das Jahr, in dem<br />

der IAB in Anspruch genommen<br />

wurde. Für Nicht-Existenzgründer<br />

stellt das Finanzamt Verzugszinsen<br />

in Höhe von 6 Prozent in Rechnung.<br />

Sonderabschreibung<br />

nach Paragraf 7g EStG<br />

Im Beispiel des Betriebsfahrzeugs<br />

geht das Fahrzeug statt mit 30.000<br />

Euro nur mit einem Wert von 18.000<br />

Euro in das Betriebsvermögen ein.<br />

Auf diesen Betrag dürfen dann im<br />

Anschaffungsjahr 2011 zusätzlich<br />

zwei Abschreibungen vorgenommen<br />

werden:<br />

➤ die normale Absetzung für Abnutzung<br />

(AfA): im Falle des Fahrzeugs<br />

mit einer betriebsgewöhnlichen<br />

Nutzungsdauer von sechs<br />

Jahren ein Sechstel des Buchwerts<br />

von 18.000 Euro (= 3.000 Euro).<br />

➤ Bei Einhaltung der Voraussetzungen<br />

(ganz ähnlich denen für den<br />

IAB) darf außerdem eine Sonderabschreibung<br />

von weiteren 20 Prozent<br />

der nach Abzug des IAB verbliebenen<br />

Anschaffungskosten vorgenommen<br />

werden (das heißt zusätzlich<br />

3.600 Euro). Die Sonderabschreibung<br />

ist auch dann zulässig, wenn<br />

zuvor kein IAB gebildet wurde.<br />

Ansparabschreibung versus<br />

Investitionsabzugsbetrag<br />

Die frühere Ansparabschreibung<br />

hat mit dem IAB nicht nur einen<br />

neuen Namen bekommen, sondern<br />

ist auch inhaltlich verändert worden.<br />

Der IAB weist gegenüber der<br />

Ansparabschreibung folgende Verschlechterungen<br />

auf:<br />

➤ Die Sondervergünstigungen für<br />

Existenzgründer und Jungunternehmer<br />

sind ersatzlos entfallen.<br />

➤ Das Wirtschaftsgut muss mindestens<br />

bis zum Ende des Wirtschaftsjahrs<br />

der Anschaffung zu<br />

mindestens 90 Prozent betrieblich<br />

genutzt werden. Eine solche Vorgabe<br />

fand sich bei der Ansparabschreibung<br />

nicht.<br />

➤ Unternehmer, die ihren Gewinn<br />

mit Einnahmen-Überschuss-Rechnung<br />

ermitteln, können nur profitieren,<br />

wenn ihr Gewinn nicht höher<br />

ist als 100.000 Euro. Das wirkt<br />

sich besonders für Freiberufler negativ<br />

aus.<br />

➤ Wird das Wirtschaftsgut nicht<br />

angeschafft, muss der IAB rückwirkend<br />

im Jahr der Bildung aufgelöst<br />

werden.<br />

Es hat keinen Sinn, verloren gegangenen<br />

Vorteilen nachzutrauern. Auch<br />

der IAB beinhaltet Vorteile:<br />

➤ Auch gebrauchte Wirtschaftsgüter<br />

sind begünstigt.<br />

➤ Sonderabschreibungen werden<br />

gewährt, ohne dass vorher ein Abzugsbetrag<br />

gebildet werden muss.<br />

➤ Bilanzierende Betriebe sind bei<br />

höherem Betriebsvermögen begünstigter<br />

als zuvor.<br />

➤ Die Investition muss erst in drei<br />

Jahren (statt in zwei Jahren) vorgenommen<br />

werden. ✽<br />

CHANCE<br />

PRAXIS


32<br />

FINANZEN<br />

...<br />

<strong>CP</strong><br />

Im Unterschied zu herkömmlichen<br />

Ansätzen lassen sich die<br />

finanziellen Belastungen bei der<br />

Praxisgründung durch die Neugründung<br />

mit Dr. Z deutlich reduzieren.<br />

Die moderne Ausstattung<br />

wird durch eine transparente Finanzierung<br />

gesichert, bei der die<br />

üblichen hohen Kredite nicht persönlich<br />

aufgenommen werden müssen.<br />

Die Muttergesellschaft übernimmt<br />

je nach Bedarf und Höhe der<br />

eigenen Einlage des Partnerzahnarztes<br />

bis zu 100 Prozent der Finanzierung<br />

und erhält im Gegenzug einen<br />

Anteil am Gewinn der Praxis.<br />

Darüber hinaus sorgt die Marke<br />

„Dr. Z“ durch ihre Fähigkeit, zahnmedizinische<br />

Leistungen innerhalb<br />

des gesetzlichen Leistungskatalogs<br />

kostenfrei anzubieten, für eine hohe<br />

Patientenfrequenz. Einheitlich hohe<br />

Qualitätsstandards, ein in jede<br />

Praxis integriertes zahntechnisches<br />

Labor sowie ein umfangreiches Paket<br />

von unterstützenden Dienstleis-<br />

Neue Praxismodelle<br />

Hohe Patientenfrequenz und Reduzierung des wirtschaftlichen Risikos<br />

ermöglichen einen gesicherten Start in die Selbstständigkeit<br />

Neugründung einer<br />

eigenen Praxis mit Dr. Z<br />

Vor dem Hintergrund des zunehmenden Kostendrucks im<br />

Gesundheitswesen und der hohen Verunsicherung der Patienten<br />

zögern viele Zahnärzte, eine eigene Praxis zu gründen.<br />

Die hohe Verschuldung, die mit einer Praxiseröffnung traditionell<br />

verbunden ist, trägt hierzu in nicht unerheblichem Maße<br />

bei. Die Neugründung einer Praxis im Dr. Z-Praxisverbund<br />

bietet vor diesem Hintergrund ein tragfähiges und bewährtes<br />

Modell für eine erfolgreiche Zukunft als selbstständiger Zahnarzt.<br />

von MATTHIAS KUCK, WESTERKAPPELN<br />

tungen, die durch Neugründer individuell<br />

in Anspruch genommen<br />

werden können, runden das Angebotspaket<br />

des Dr. Z-Praxisverbunds<br />

ab. Dr. Z-Gründer Dr. Alexander Berstein<br />

unterstreicht in diesem Zusammenhang:<br />

„Ziel ist es, die Dr. Z-<br />

Partnerzahnärzte dauerhaft von zeitraubenden<br />

Aufgaben im Praxismanagement<br />

zu entlasten, damit diese<br />

sich voll auf die Behandlung der Patienten<br />

konzentrieren können.“<br />

Statistische Werte zeigen, dass<br />

die Patientenzahlen der einzelnen<br />

Dr. Z-Praxen rund 70 Prozent über<br />

dem vergleichbaren Durchschnitt<br />

liegen. In der Regel lassen es die solide<br />

Ertragslage sowie die grundsätzliche<br />

Ausstattung als Mehrbehandlerpraxis<br />

bereits nach einem<br />

Jahr zu, einen angestellten Zahnarzt<br />

in den Praxisablauf einzubinden.<br />

Die integrierten zahntechnischen<br />

Labore leisten einen signifikanten<br />

Beitrag zum wirtschaftlichen<br />

Erfolg der einzelnen Praxis.<br />

Dr. Z-Gründer Dr. Alexander Berstein:<br />

„Das Geschäftsmodell von Dr. Z bietet<br />

Zahnärzten die Chance, ihren Patienten<br />

auch Leistungen außerhalb des gesetzlichen<br />

Regelkatalogs günstiger anzubieten.“<br />

Dr. Alexander Berstein: „Dr. Z bietet<br />

Neugründern ein Leistungspaket,<br />

das in unserer Branche einmalig ist.<br />

Die relevanten Kennzahlen belegen<br />

die Tragkraft unseres Ansatzes für<br />

einen erfolgreichen Start in die<br />

Selbstständigkeit. Im Kern steht dabei,<br />

die Patienten nach neuesten Behandlungsmethoden<br />

und entsprechend<br />

ihrer individuellen Wünsche<br />

optimal zu versorgen. Dabei bietet<br />

das Geschäftsmodell von Dr. Z die<br />

Chance, den Patienten auch Leistungen<br />

außerhalb des gesetzlichen<br />

Regelkatalogs deutlich günstiger<br />

anzubieten. Dies erhöht nicht nur<br />

den Nutzen für die Patienten, sondern<br />

wirkt sich zusätzlich positiv<br />

auf die Wirtschaftlichkeit der Praxis<br />

aus.“ ✽


In diesem Jahr hat Alfa Romeo<br />

für die Baureihe 159 gleich zwei<br />

neue Motoren präsentiert: Beide<br />

Antriebe sind Vierzylinder-Motoren,<br />

deren Leistung bislang hubraumstärkeren<br />

Triebwerken vorbehalten<br />

waren. Die Alfa-Motorenentwickler<br />

gehen den ökonomischen<br />

und ökologischen Weg des Motoren-Downsizing.<br />

Kleinere Hubräume<br />

erzielen dank Turbo-Aufladung<br />

und moderner Direkteinspritzung<br />

die gleiche Leistung wie größere<br />

Triebwerke, verbrauchen aber deutlich<br />

weniger Treibstoff. Auf der einen<br />

Seite ist es der neue Turbodiesel<br />

2.0 JTDM 16V. Er erzielt aus zwei<br />

Litern Hubraum jetzt 125 kW beziehungsweise<br />

170 PS und 360 Newtonmeter<br />

Drehmoment. Genug, um ab<br />

1.800 Umdrehungen in jedem Gang<br />

nachdrücklich beschleunigt zu werden.<br />

Der Durchschnittsverbrauch<br />

Test: Alfa Romeo Kombi 159 SW 1.8 TBi 16V<br />

Dynamischer Italiener<br />

mit sportlichem Touch<br />

Kaum ein Kombi auf dem europäischen Markt bietet eine derart gelungene<br />

Form wie der Alfa Romeo 159 Sportwagon. Mit dem seit Sommer lieferbaren<br />

1.8 TBi-Triebwerk zeigt sich der Italiener besonders dynamisch.<br />

von OLAF SZEBSDAT, KÖLN<br />

liegt für den Turbodiesel bei lediglich<br />

5,2 Liter.<br />

Von noch feurigerem Temperament<br />

ist der Turbo-Benziner 1.8 TBi.<br />

Mit modernster Benzin-Direkteinspritzung<br />

und besonders ausgefeilter<br />

Turbo-Technologie (Scavenging)<br />

beweisen die Italiener, dass für<br />

kraftvolle Fortbewegung nicht immer<br />

ein großer und schwerer Sechszylinder<br />

herhalten muss. Beim sogenannten<br />

Scavenging wird mit<br />

Hilfe der Nockenphasenversteller<br />

auf der Einlass- und Auslassseite eine<br />

große Ventilüberschneidung eingestellt,<br />

wodurch 30 Prozent der<br />

Luft direkt in den Abgaskrümmer<br />

strömen. Die Luft reagiert mit den<br />

Abgasen aus einem benachbarten<br />

Zylinder und erhöht die Abgastemperatur.<br />

Das Ergebnis: Der 1.8 TBi<br />

hat bereits bei nur 1.000 Umdrehungen<br />

rund 170 Newtonmeter und<br />

Abb. 1<br />

Der Alfa macht immer<br />

ein gutes Gesicht.<br />

bei 1.400 Umdrehungen sein volles<br />

Drehmoment von 320 Newtonmetern.<br />

Was sich hier als trockene Zahlenwüste<br />

liest, ist beim Fahren die<br />

reine Freude. Im sechsten Gang beschleunigt<br />

der Motor ab Tempo 40<br />

33<br />

LIFESTYLE<br />

Abb. 1:<br />

Sportlich, sportlich: die 19-Zoll-Leichtmetallräder im „ti“-Design<br />

CHANCE<br />

PRAXIS


34<br />

LIFESTYLE<br />

...<br />

<strong>CP</strong><br />

mit Nachdruck. Kein Mitbewerber<br />

dieser Hubraumklasse bietet soviel<br />

Power.<br />

Schon direkt nach dem Start gefällt<br />

das Triebwerk mit sehr ruhigem<br />

und vibrationsarmem Leerlauf.<br />

Auch bei hohen Drehzahlen<br />

nimmt sich der Vierzylinder akustisch<br />

angenehm zurück. Wobei der<br />

Motor kaum hohe Drehzahlen fordert.<br />

Bereits bei 5.000 Umdrehungen<br />

erzielt er sein Leistungsmaximum<br />

von 147 kW bzw. 200 PS. Das<br />

serienmäßige Sechsgang-Getriebe<br />

mit dem kurzen Schaltknüppel lässt<br />

sich exakt und mit wenig Kraftaufwand<br />

durchschalten. Thema Schalten:<br />

Auf der Landstraße kann der<br />

Schalthebel des Benziners beinahe<br />

vergessen werden. Drehmoment hat<br />

das Vierzylinder-Aggregat in jeder<br />

Lebenslage. Überholmanöver dauern<br />

dann selten länger als ein schnell<br />

getrunkener Espresso. Von Tempo<br />

80 auf 140 im sechsten Gang vergehen<br />

gerade einmal 17 Sekunden.<br />

Zum Vergleich: Ein 535 PS starker<br />

Techart (Porsche) Magnum benötigt<br />

für die gleiche Disziplin 21,4 Sekunden.<br />

Die mögliche Höchstgeschwindigkeit<br />

des Alfa liegt bei 233<br />

km/h. Einziger Wermutstropfen:<br />

Die angegebenen Verbrauchswerte<br />

von 8,3 Liter auf 100 Kilometer halten<br />

wir für etwas optimistisch. Im<br />

Test liefen zwischen 9,8 und 12,2 Liter<br />

durch die Einspritzdüsen.<br />

Der leichte Vierzylinder macht<br />

den Südländer auf der Vorderachse<br />

nicht zu schwer, sodass Lenkbewegungen<br />

willig und zielgenau übertragen<br />

werden und der Wagen<br />

Abb. 2:<br />

Das Platzangebot bewegt<br />

sich auf Klassenstandard, bei<br />

umgeklappter Rückbank stehen<br />

bis zu 1.235 Liter Laderaum bereit.<br />

Motor und Sport<br />

Abb. 2<br />

leichtfüßig der eingeschlagenen<br />

Richtung folgt. Das Feedback am<br />

Volant ist dabei in allen Fahrsituationen<br />

feinfühlig und direkt, Antriebseinflüsse<br />

werden fast gänzlich<br />

absorbiert.<br />

Der hier gefahrene 159 Sportwagon<br />

ist mit dem Sportpaket „ti“ ausgestattet<br />

(Aufpreis: 3.700 Euro), das<br />

folgendes Zubehör umfasst:<br />

❯ 19-Zoll-Leichtmetallräder im<br />

„ti“-Design<br />

❯ Sportfahrwerk inklusive Tieferlegung<br />

um 20 Millimeter<br />

❯ Abgasendrohre verchromt<br />

❯ Außenspiegel im Aluminiumdesign<br />

❯ Brembo-Bremsanlage mit<br />

4-Kolben-Monoblock-Festsätteln<br />

vorne<br />

❯ „ti“-Logo<br />

❯ Dreistufige Sitzheizung für die<br />

Vordersitze<br />

❯ Dunkel abgestimmtes Interieur<br />

❯ Einstiegsleisten mit Edelstahleinsätzen<br />

und „ti“-Logo<br />

❯ Mittelkonsole und Einsätze in<br />

den Türen aus dunklem, gebürstetem<br />

Aluminium<br />

❯ Rücksitzbank asymmetrisch<br />

geteilt und umklappbar, Ablagefach<br />

in der Armlehne<br />

❯ Sitzbezüge in Exklusiv-Leder<br />

❯ Sportlenkrad und Schaltknauf<br />

in Leder<br />

❯ Sportpedalerie und Fußstütze<br />

aus Aluminium<br />

❯ Sportsitze mit verstärktem<br />

Seitenhalt und verlängerter<br />

Beinauflage<br />

❯ Ziffernblätter mit<br />

Sportdesign<br />

Hiermit bietet der Sportwagon nicht<br />

nur eine umfangreiche, sondern<br />

auch eine sportliche Ausstattung,<br />

die den Namen Sportpaket verdient.<br />

Die 19-Zöller sehen auf diesem<br />

Auto sehr gut aus, wer aber<br />

nicht nur über topfebene Asphaltbänder<br />

schnurrt und etwas Federungskomfort<br />

für lange Strecken<br />

der Optik vorzieht, sollte in jedem<br />

Fall zu den kleineren 18- oder gar<br />

den serienmäßigen 17-Zöllern greifen.<br />

Schon kleine Schlaglöcher sowie<br />

Kopfsteinpflaster und Querfugen<br />

an Autobahnbrücken leiten die<br />

schicken 19-Zöller spürbar in den<br />

Innenraum. Der Kunde kann immerhin<br />

aus fünf – ebenfalls attraktiven<br />

– Rädern zwischen 17 und 18<br />

Zoll wählen.<br />

Das Cockpit ist mit klassischen<br />

Rundinstrumenten eingedeckt. Hier<br />

lebt der Geist der alten Giuliettas<br />

aus den 70er-Jahren wieder auf. Alles<br />

lässt sich sehr gut ablesen und<br />

findet sich dort, wo man es erwartet<br />

– intuitive Bedienerführung, wie es<br />

so schön heißt. Gute Seitenführung<br />

und eine ausreichend lange Oberschenkelauflage<br />

bieten die vorderen<br />

Sportsitze. Der Einstellbereich<br />

der Lordosestütze könnte eine Spur<br />

größer ausfallen. Für lange Strecken<br />

sind die Ledersitze der „ti“-Ausstattung<br />

gut gepolstert, das Leder<br />

riecht angenehm und gefällt auch<br />

haptisch. Die Sicht nach hinten ist<br />

aufgrund des kleinen und hoch angeordneten<br />

Heckfensters ziemlich<br />

schwierig, eine hintere Einparkhilfe<br />

wäre hier sehr empfehlenswert.<br />

Unterm Strich ist der Alfa 159<br />

Sportwagon 1.8 TBi 16V mit einem<br />

sehr durchzugsstarkem Triebwerk<br />

ausgerüstet. Das Platzangebot bewegt<br />

sich auf Klassenstandard, bei<br />

umgeklappter Rückbank stehen bis<br />

zu 1.235 Liter Laderaum bereit. ESP,<br />

sieben Airbags, Tempomat, Zweizonen-Klimaautomatik,Motorölstand-Anzeige<br />

und eine Radio-/CD-<br />

Anlage sind bereits serienmäßig an<br />

Bord. In der preisgünstigsten Ausstattung<br />

kostet der 159 SW 1.8 TBi<br />

16V 31.050 Euro. ✽


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