Die Tür öffnet sich, herein tritt ein - MBA Programme der HWR Berlin
Die Tür öffnet sich, herein tritt ein - MBA Programme der HWR Berlin
Die Tür öffnet sich, herein tritt ein - MBA Programme der HWR Berlin
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
SemesterJournal<br />
Weiterbildung & Career Service<br />
2/09
Titelfoto:<br />
Ein Mentorenteam des Fachbereichs<br />
Berufsakademie <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>:<br />
Mentorin Janina Matzkeit (2. v. l.)<br />
mit den Studierenden Nicole Kümpel,<br />
Eva Gottschalk und Norman Stöber<br />
SemesterJournal 2/09 Inhaltsverzeichnis<br />
3<br />
Inhalt<br />
Leitartikel<br />
Titelthema:<br />
Weiterbildung & Career Service<br />
<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />
Theorie und Praxis<br />
Forschung<br />
Internationales<br />
Gleichstellung<br />
Personalia<br />
Rund um’s Studium<br />
Alumni<br />
Kurzmeldungen<br />
Ankündigungen<br />
Impressum<br />
04 Talente schaffen Werte<br />
05 Weiterbildung im gesellschaftlichen Wandel<br />
06 <strong>ein</strong>steigen, umsteigen, aufsteigen<br />
07 Soft Skills für Studierende und Alumni<br />
08 Bewerbungsberatung & Coaching<br />
08 Praxis- und Bewerbungsberatung am Campus Lichtenberg<br />
09 Beratung nach dem Win-Win-Prinzip<br />
11 Ein Gewinn für alle<br />
12 Berufs<strong>ein</strong>stieg konkret – Campus meets Company<br />
13 Erfolgreich GRÜNDEN mit <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />
14 Das IMB Institute of Management <strong>Berlin</strong><br />
16 Promotionszusammenarbeit mit London gestartet<br />
17 Fernstudiengänge im Kommen<br />
18 Alles, was Recht ist<br />
19 Weiterbildung ohne Bildung?<br />
20 Lebenslanges Lernen beginnt…<br />
21 Aus <strong>ein</strong>s mach drei – Neues von den Hochschulbibliotheken<br />
22 Einführung von KODE ® ‚ am IMB Institute of Management <strong>Berlin</strong><br />
23 Formel 1 an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> – <strong>ein</strong>e Karrierechance<br />
24 BERLIN infostore goes green<br />
25 Projekt „WeGreen“ vom Nachhaltigkeitsrat ausgezeichnet<br />
26 Teaching Points<br />
27 Verbesserte Kooperation durch Forschung und Weiterbildung<br />
28 Deutschland bleibt Weltspitze bei Aus- und Weiterbildung im Logistiksektor<br />
29 Familien (-unternehmen) und ihre Immobilien<br />
30 Starkes Interesse in Korea für duales Studienkonzept<br />
30 Exchange your World – Fotowettbewerb 2009<br />
32 Spannende Entwicklungen und Debatten<br />
33 Verankerung von Gen<strong>der</strong>aspekten in <strong>der</strong> Lehre an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />
34 20 Jahre Frauenrat - <strong>ein</strong>e Bilanz<br />
35 Mehr Frauen braucht die <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> – und sie bekommt sie auch<br />
36 Neuberufungen<br />
40 Was frischgebackene Bachelor-Absolvent/innen von <strong>der</strong> Varusschlacht<br />
lernen können<br />
41 It´s your choice<br />
42 Neue Wege beschreiten<br />
43 Bachelorstudiengang „Unternehmensgründung und –nachfolge“<br />
44 International Business Management<br />
45 International Lea<strong>der</strong>ship Training Krankenhausmanagement Asien<br />
46 Wie wir wurden, was wir sind<br />
47 Führungskompetenz und Praxiserfahrung<br />
48 Neu: Tutorium für studierende Eltern<br />
48 5000. Absolvent<br />
49 Delegation des chinesischen Erziehungsministeriums an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />
50 Promotionsstipendium für Frauen<br />
50 Geschlechterpolitik in <strong>der</strong> EU: Bilanz und Perspektiven im Bereich<br />
Arbeitsmarkt und Beschäftigung<br />
51
4 Leitartikel<br />
SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Titelthema: Weiterbildung & Career Service<br />
5<br />
Talente schaffen Werte<br />
Vielfalt in <strong>der</strong> Kompetenzentwicklung wird zum entscheidenden Faktor für nachhaltigen Unternehmenserfolg.<br />
Text: Jörg Ullmann<br />
Innovationen – das ist <strong>der</strong> zentrale und<br />
viel zitierte Erfolgsfaktor, welcher sowohl<br />
für unseren hochentwickelten Standort<br />
Deutschland als auch für <strong>ein</strong>en Technologiekonzern<br />
wie Siemens von großer<br />
Bedeutung ist. Dessen Strategie richtet<br />
<strong>sich</strong> seit <strong>ein</strong>iger Zeit konsequent an den<br />
globalen Megatrends aus: Klimaverän<strong>der</strong>ung,<br />
Urbanisierung, Globalisierung und<br />
demografischer Wandel werden weltweit<br />
diskutiert. Regierungen, Unternehmen<br />
und Institutionen sehen zu diesen Trends<br />
entsprechenden innovativen Handlungsbedarf.<br />
Das Siemens-Portfolio bietet<br />
dazu beson<strong>der</strong>s in den Fel<strong>der</strong>n Energie,<br />
Industrie, Verkehr und Gesundheit <strong>ein</strong><br />
breites Angebot an Produkten, <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
und Know-how. Zusehens<br />
präsentiert <strong>sich</strong> Siemens als „Green<br />
Company“. <strong>Die</strong> beson<strong>der</strong>e Kompetenz<br />
stellen dabei integrierte Lösungen dar,<br />
welche auf den jeweiligen Kunden individuell<br />
zugeschnitten werden können.<br />
„<strong>Die</strong>se Ziele können nur mit den besten<br />
Mitarbeiter/innen erreicht werden.“<br />
People Excellence umfasst bei Siemens<br />
die HR-Aspekte <strong>der</strong> übergeordneten<br />
Konzernstrategie und definiert die Leitlinien<br />
für Rekrutierung und Personalentwicklung.<br />
Um aus komplexen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
unserer Kunden erfolgreiche<br />
Projekte zu entwickeln, brauchen wir <strong>ein</strong>e<br />
Vielzahl und Vielfalt von Talenten – und<br />
das als Global Player in 190 Län<strong>der</strong>n.<br />
Siemens stellt weltweit exzellent ausgebildete<br />
Mitarbeiter/innen <strong>ein</strong>, beson<strong>der</strong>s in<br />
den schnell wachsenden Regionen (unter<br />
an<strong>der</strong>em den BRIC-Staaten und im<br />
Mittleren Osten). <strong>Die</strong> Zusammenarbeit<br />
mit Hochschulen erlangt dabei ebenso<br />
strategische Bedeutung wie die eigene<br />
Ausbildung von Nachwuchskräften.<br />
<strong>Die</strong>se hat in Deutschland als duale Berufsbildung<br />
seit Jahren <strong>ein</strong>en beson<strong>der</strong>en<br />
Stellenwert. Über 10 000 Schulabsolvent/<br />
innen (davon rund 3 000 für externe<br />
Unternehmen) befinden <strong>sich</strong> zurzeit in<br />
attraktiven Ausbildungs- und Studiengängen.<br />
Damit ist Siemens <strong>ein</strong>er <strong>der</strong><br />
größten privaten Ausbildungsbetriebe.<br />
Eine interessante Entwicklung fand hier<br />
in den letzten Jahren statt: Bereits über<br />
30 % des aktuellen Einstelljahrgangs<br />
kombinieren ihre Berufsausbildung mit<br />
<strong>ein</strong>em technischen o<strong>der</strong> wirtschafts-<br />
wissenschaftlichen Hochschulstudium.<br />
„Unsere Kooperation mit <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />
<strong>Berlin</strong> setzt hier seit Jahren Maßstäbe!“<br />
Aus gesellschaftlicher Verantwortung<br />
heraus bildet Siemens traditionell über<br />
Bedarf aus: Seit 1993 wurden deshalb<br />
rund 3 500 zusätzliche Plätze zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Und wie geht es danach weiter?<br />
Jede/r Mitarbeiter/in erhält durch<br />
s<strong>ein</strong>e/ihre Führungskraft regelmäßig<br />
Feedback über s<strong>ein</strong>e/ihre Leistungen.<br />
Daraus leiten beide (also Mitarbeiter/<br />
in und Führungskraft) verschiedene<br />
Entwicklungspfade ab und definieren<br />
Maßnahmen zum Kompetenzausbau<br />
(z. B. Seminarbesuch o<strong>der</strong> gezielte Job<br />
Rotation). So entwickelt <strong>der</strong> Konzern<br />
auch s<strong>ein</strong>en Führungskräftenachwuchs:<br />
„Top Talents“, Mitarbeiter/innen mit<br />
überdurchschnittlichen Leistungen<br />
und Potentialen, sollen möglichst früh<br />
erkannt werden, um sie konsequent<br />
för<strong>der</strong>n zu können, insbeson<strong>der</strong>e durch<br />
herausfor<strong>der</strong>nde Aufgaben.<br />
Als angehende Führungskraft mündet<br />
man dann in das Siemens-Lea<strong>der</strong>ship-<br />
Excellence-Program. <strong>Die</strong>ses begleitet<br />
die Siemens Manager durch die weitere<br />
Karriere mit <strong>ein</strong>em Trainingskonzept,<br />
das auf jeweils steigende Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
gezielt vorbereitet. Als Management-<br />
Lehrer/innen und Mentor/innen betätigen<br />
<strong>sich</strong> dabei auch Führungskräfte, um<br />
die Siemens Führungskultur zu implementieren.<br />
Ein zweiter Karrierepfad von beson<strong>der</strong>em<br />
Stellenwert richtet <strong>sich</strong> an hochqualifizierte<br />
Mitarbeiter/innen mit<br />
technischer (Hochschul-) Ausbildung.<br />
Solche Key Experts sind die Garanten<br />
für die künftige Innovationsfähigkeit<br />
des Unternehmens.<br />
Der Learning Campus vervollständigt die<br />
Weiterbildung, er hält <strong>ein</strong> breites Seminarangebot<br />
für alle Mitarbeiter/innen zur<br />
fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung<br />
bereit. Es besteht außerdem die<br />
Möglichkeit, berufsbegleitende Fortbildungsstudiengänge<br />
bei Partner-Hochschulen<br />
zu belegen, um dort technische<br />
bzw. betriebswirtschaftliche Bachelor-<br />
und Masterabschlüsse zu erwerben.<br />
Lebenslanges Lernen umfasst also ganz<br />
unterschiedliche Ansätze, alle sind sie<br />
geschäfts- und mitarbeiterbezogen.<br />
„Eigeninitiative ist in jedem Fall<br />
gefor<strong>der</strong>t, wird aber auch geför<strong>der</strong>t.“<br />
<strong>Die</strong> Personalpolitik baut auf Vielfalt,<br />
sowohl bezogen auf den Qualifikationsaspekt,<br />
als auch auf die kulturelle und<br />
gesellschaftliche Dimension („Work-Life-<br />
Balance“). So stellt sie <strong>sich</strong>er, dass <strong>sich</strong> Siemens<br />
stets die erfor<strong>der</strong>lichen Kompetenzen<br />
erhält – Talente, die Werte schaffen.<br />
Der Autor, Dipl.-Kfm. Jörg Ullmann,<br />
ist bei Siemens Professional Education<br />
zuständig für Studiengänge zur berufsbegleitenden<br />
Fortbildung.<br />
Weiterbildung im gesellschaftlichen<br />
Wandel<br />
<strong>Die</strong> Herausfor<strong>der</strong>ungen und Chancen des Strukturwandels hin zu wissensbasierten Gesellschaften hat <strong>ein</strong>em verstaubten<br />
Paragraphen des <strong>Berlin</strong>er Hochschulgesetzes zu neuem Glanz verholfen: § 4 Abs. 4 legt fest, dass die Hochschulen dem weiterbildenden<br />
Studium dienen und <strong>sich</strong> an Veranstaltungen <strong>der</strong> Weiterbildung beteiligen.<br />
Text: Michael Tolksdorf<br />
Weiterbildung hatte nur geringen<br />
Wert – Leistungskriterien und finanzielle<br />
Zuwendungen belohnten das<br />
grundständige Studium. Erst wenn<br />
hier alle Verpflichtungen erfüllt waren,<br />
durften Mittel für Weiterbildung<br />
verwendet werden. Praktisch hieß das<br />
bei <strong>ein</strong>er durch den Numerus Clausus<br />
bestimmten Hochschule wie <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />
<strong>Berlin</strong>, dass alle Kapazitäten ausgelastet<br />
waren. Wo fand dann Weiterbildung<br />
ihren Raum?<br />
Aufgrund jahrelanger Tradition <strong>ein</strong>er<br />
Vorgänger<strong>ein</strong>richtung – <strong>der</strong> Wirtschaftsakademie<br />
<strong>Berlin</strong> – startete die<br />
Fachhochschule für Wirtschaft <strong>Berlin</strong>,<br />
seit April 2009 <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>, ihr<br />
Hochschuldas<strong>ein</strong> zum Sommersemester<br />
1971 mit <strong>ein</strong>em etablierten Weiterbildungsstudium,<br />
dem Abendstudiengang<br />
Wirtschaft. Für den regionalen Markt<br />
wurden hauptsächlich Wirtschaftspraktiker/innen,<br />
die Realschul- und Berufsabschluss<br />
in <strong>der</strong> Tasche hatten, für<br />
anspruchsvolle Tätigkeiten vorbereitet<br />
und mit <strong>ein</strong>em Hochschulabschluss (Diplom)<br />
ausgestattet. Klar, dass das nicht<br />
so ganz in das System passte, weshalb<br />
dieses Programm als grundständiger<br />
Studiengang strukturiert und „normalen“<br />
Studierenden ohne Berufspraxis<br />
und gezielten Weiterbildungsbedarf<br />
ge<strong>öffnet</strong> wurde. <strong>Die</strong>ses abendliche Studienangebot<br />
besteht auch heute noch,<br />
alternierend mit dem Bachelorstudiengang<br />
Unternehmensgründung und<br />
–nachfolge. Angebote für Gast- und<br />
Nebenhörer/innen <strong>öffnet</strong>en die Veranstaltungen<br />
für Interessierte, die <strong>ein</strong>en<br />
begrenzten fachspezifischen Nachhol-<br />
und Weiterbildungsbedarf haben. Dem<br />
dienen auch das Marketing Forum und<br />
das Nachhaltigkeitsforum als weiter-<br />
bildende Verbindungen von Theorie<br />
und Praxis.<br />
Lehrerfahrungen mit Studierenden, die<br />
als Berufspraktiker an systematischer<br />
Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse<br />
sowie neuerer Managementlehren<br />
interessiert waren, prägten das<br />
Selbstverständnis unserer Hochschule,<br />
die <strong>sich</strong> nie als Elfenb<strong>ein</strong>turm verstand,<br />
son<strong>der</strong>n mitten in <strong>der</strong> Gesellschaft<br />
und ihren Konflikten arbeitete. <strong>Die</strong><br />
hauptamtlichen Hochschullehrer/innen<br />
waren aus <strong>der</strong> Berufspraxis heraus<br />
berufen worden, entfernten <strong>sich</strong> aber<br />
im Zeitablauf von den realen Erfahrungen<br />
und Problemen in Wirtschaft<br />
und Verwaltung. <strong>Die</strong> Zusammenarbeit<br />
mit erfahrenen Praktiker/innen bot die<br />
Chance, den Wandel <strong>der</strong> betrieblichen<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen zu erfahren, zu re-<br />
Wissenschaftliche Weiterbildung für<br />
an<strong>der</strong>e ist somit gleichzeitig Weiterbildung<br />
für die eigene akademische<br />
Einrichtung.<br />
flektieren und für die akademische Lehre<br />
und Forschung nutzbar zu machen.<br />
Weiterbildung hatten daher beide<br />
Vorgängerhochschulen, FHVR wie<br />
FHW <strong>Berlin</strong>, betrieben. Dabei hatte<br />
es die FHW <strong>Berlin</strong> als <strong>ein</strong>e Art von<br />
Business School möglicherweise etwas<br />
leichter: <strong>Die</strong> Akzeptanz von akademischer<br />
Fortbildung ist international weit<br />
verbreitet, desgleichen die Bereitschaft,<br />
für den Gegenwert des so gewonnenen<br />
Wissens zu bezahlen. <strong>Die</strong> FHW <strong>Berlin</strong><br />
startete daher schon 1992 postgraduale<br />
akademische Weiterbildung durch die<br />
Einführung von Vollzeit- und berufsbegleitenden<br />
Studiengängen mit dem<br />
Abschluss „Master of Business Administration<br />
(<strong>MBA</strong>)“ in Zusammenarbeit mit<br />
zwei britischen Universitäten. <strong>Die</strong>ses<br />
Angebot wurde ausgebaut und differenziert,<br />
sodass es heute elf weiterbildende<br />
Studiengänge gibt, für die das Institute<br />
of Management <strong>Berlin</strong> (IMB) den<br />
akademischen und organisatorischen<br />
Rahmen bietet. <strong>Die</strong> Fusion von FHW<br />
<strong>Berlin</strong> und FHVR zur <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> am<br />
1. 4. 2009 hatte <strong>der</strong> Weiterbildung <strong>ein</strong>en<br />
zusätzlichen Schub verliehen; das Fernstudieninstitut<br />
(FSI) mit <strong>ein</strong>em Masterstudiengang<br />
und das Osteuropa-Institut<br />
(IMO) bereichern die Weiterbildungstätigkeit<br />
am Lichtenberger Campus.<br />
Weitere Studiengänge sind in <strong>der</strong> Pipeline:<br />
Der Fachbereich III Allgem<strong>ein</strong>e<br />
Verwaltung arbeitet <strong>der</strong>zeit an <strong>der</strong> Entwicklung<br />
<strong>ein</strong>es Bachelorstudiengangs<br />
„Öffentliche Verwaltung“, <strong>der</strong> weiterbildend<br />
ausgelegt ist und zusammen<br />
mit dem FSI angeboten werden soll.<br />
Weiterbildend sind auch die Sommerschulen<br />
<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>, die jährlich<br />
über hun<strong>der</strong>t internationale Studierende<br />
nach <strong>Berlin</strong> locken.<br />
Der Autor ist Erster Prorektor <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />
<strong>Berlin</strong>.
6 Titelthema: Weiterbildung & Career Service<br />
SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Titelthema: Weiterbildung & Career Service<br />
7<br />
<strong>ein</strong>steigen, umsteigen, aufsteigen<br />
mit dem Career Service <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />
Text: Denise Gücker<br />
Der zentrale Career Service <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />
<strong>Berlin</strong> hat <strong>sich</strong> 2009 mit <strong>ein</strong>em erweiterten<br />
Team neu aufgestellt. Das vielfältige<br />
Angebot unterstützt Studierende<br />
und Alumni dabei, ihre individuellen<br />
außerfachlichen Potenziale zu entfalten<br />
und zu nutzen. Das Angebot reicht von<br />
Soft Skill Trainings über Bewerbungsberatung,<br />
Coaching, Interkulturellem<br />
Mentoring, Veranstaltungen mit<br />
Unternehmen und Stellenmarkt bis<br />
zum Existenzgründungsprogramm.<br />
„Career Service Angebote haben <strong>sich</strong><br />
als äußerst effektives Mittel erwiesen,<br />
das im Studium geschaffene Potenzial<br />
erfolgreich für die eigene Karriere<br />
zu nutzen. Career Services gehören<br />
damit zum unabdingbaren Angebot<br />
<strong>ein</strong>er mo<strong>der</strong>nen Hochschule.“<br />
Marcellus Menke, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />
Career Service Netzwerk<br />
Deutschland e. V.<br />
Anfang Dezember 2009 kam die<br />
Eröffnung des neuen Existenzgründungszentrums<br />
hinzu.<br />
Der mit 1,5 festen Stellen besetzte<br />
Career Service hat seit mehreren<br />
Jahren in Folge erfolgreich Drittmittel<br />
aus dem Europäischen Sozialfonds<br />
<strong>ein</strong>werben können, so dass inzwischen<br />
<strong>ein</strong> achtköpfiges Team das beachtliche<br />
Angebot engagiert vorantreibt. Gerade<br />
in wirtschaftlich schwierigen Zeiten<br />
kann <strong>der</strong> Nutzen dieses Zusatzangebots<br />
entscheidend s<strong>ein</strong>. Unternehmen<br />
bewerten heutzutage die sogenannten<br />
Schlüsselkompetenzen ihrer Mitarbeiter/innen<br />
überaus hoch, zumal sie <strong>ein</strong>e<br />
wesentlich höhere Halbwertzeit haben<br />
als Fachkenntnisse. Der Career Service<br />
unterstützt, wie im Bologna-Prozess<br />
gefor<strong>der</strong>t, den Übergang von <strong>der</strong><br />
Hochschule in die Berufspraxis und<br />
damit die Employability <strong>der</strong> Studierenden.<br />
<strong>Die</strong>s ist für die Absolvent/innen<br />
und für die Hochschule <strong>ein</strong> Wettbewerbsvorteil.<br />
Das Team des Career Service (v. l. n. r.): Arndis Hess, Kathrin Joerger, Isolde Drosch,<br />
Anne Quilisch, Karola Beck (hintere Reihe)Denise Gücker, Beate von Halle, Lars Hansen<br />
(vor<strong>der</strong>e Reihe)<br />
Durch <strong>ein</strong>e engere Zusammenarbeit<br />
mit den Fachbereichen ergeben <strong>sich</strong> für<br />
den Career Service neue Perspektiven.<br />
In <strong>der</strong> Diskussion ist die Vergabe von<br />
ECTS-Credit-Points für Soft Skill Trainings.<br />
Auch für die Alumniarbeit <strong>der</strong><br />
<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> hat <strong>der</strong> Career Service mit<br />
s<strong>ein</strong>em neuen Weiterbildungsprogramm<br />
mit Schwerpunkt Soft Skills neue Bedeutung<br />
gewonnen:<br />
„Das Seminar war sehr gut. Ich hoffe,<br />
dass es in den nächsten Jahren weiter<br />
solche Angebote gibt.“<br />
Stefan Westphal, Alumnus <strong>der</strong><br />
Berufsakademie <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>,<br />
Stellv. Filialleiter/<strong>Berlin</strong>er Volksbank<br />
Der Career Service mit s<strong>ein</strong>em umfangreichen<br />
Programmangebot bleibt auch<br />
zukünftig zentraler Ansprechpartner<br />
für alle Interessierten, wenn es heißt:<br />
<strong>ein</strong>steigen – umsteigen – aufsteigen.<br />
Lesen Sie mehr dazu auf den nächsten<br />
Seiten.<br />
Alle Informationen zum Career<br />
Service:<br />
www.hwr-berlin.de/career<br />
Soft Skills für Studierende und Alumni<br />
Sowohl im Studium als auch im Beruf gewinnen Schlüsselkompetenzen – neben den fachlichen Qualifikationen –<br />
immer mehr an Bedeutung<br />
Text: Beate von Halle, Denise Gücker<br />
eq-plus Zertifizierungsprogramm<br />
für Studierende<br />
Der Career Service <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />
bietet Studierenden ab dem 2. Semester<br />
in Kooperation mit dem Hochschulteam<br />
<strong>der</strong> Agentur für Arbeit <strong>Berlin</strong> Süd und<br />
Unterstützung durch den Europäischen<br />
Sozialfonds kostenlose Soft Skill Seminare<br />
im Rahmen des eq-plus Zertifizierungsprogramms<br />
an. Das Programm<br />
umfasst fünf zweitägige Seminare mit<br />
max. 15 Teilnehmern/innen zu Themen<br />
wie Bewerbungstraining, Assessment<br />
Center, Rhetorik, Zeitmanagement u. v. m.<br />
<strong>Die</strong> Seminare werden in den Semesterferien<br />
von externen Trainer/innen durchgeführt.<br />
Das integrierte Praktikum* und<br />
die Karriereberatung <strong>der</strong> Arbeitsagentur<br />
runden das Programm ab, das <strong>sich</strong> i. d. R.<br />
über mindestens drei Semester erstreckt<br />
und mit <strong>ein</strong>em Zertifikat abschließt.<br />
Pro Semester werden 40 Studierende in<br />
das Programm aufgenommen. Für die<br />
Anmeldung ist <strong>ein</strong> Motivationsschreiben<br />
und <strong>der</strong> Lebenslauf <strong>ein</strong>zureichen.<br />
Anmeldefristen:<br />
bis 30. November für das Wintersemester<br />
bis 30. Mai für das Sommersemester<br />
Zahlen & Fakten<br />
Seit dem Jahr 2000 haben insgesamt<br />
916 Studierende an Soft Skill Seminaren<br />
In Seminaren und Workshops, die vom Career Service <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> angeboten werden,<br />
eignen <strong>sich</strong> Studierende und Alumni Soft Skills für Studium und Beruf an.<br />
des Career Services <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />
teilgenommen, von denen 466 das<br />
Zertifizierungsprogramm erfolgreich<br />
mit dem eq-plus Zertifikat abschlossen.<br />
69 Studierende nahmen an offenen<br />
Seminaren teil. Nach <strong>ein</strong>er Umfrage<br />
unter den Absolvent/innen des eq-plus-<br />
Programms würden 95 % wie<strong>der</strong> am<br />
Zertifizierungsangebot teilnehmen, da<br />
das erlernte Handwerkszeug sowohl<br />
Vorteile im Beruf als auch im Privatleben<br />
bietet.<br />
* Abendstudierende und Studierende des FB II<br />
Berufsakademie sind davon ausgenommen.<br />
„Mit großer Freude habe ich dieses Semester wie<strong>der</strong> die Aushänge für die Qualifizierungsseminare<br />
in <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> wahrgenommen. Ich habe <strong>ein</strong>ige <strong>der</strong> Seminare<br />
schon letztes Semester besucht und war damals sehr angetan vom eq-plus Zertifizierungsprogramm.<br />
Es bietet uns Studierenden <strong>ein</strong>e große Chance, <strong>sich</strong> im<br />
Bereich Soft Skills o<strong>der</strong> Selbstpräsentationen weiter zu verbessern sowie Fragen zu<br />
speziellen Themen wie Bewerbung, Assessment Center o<strong>der</strong> Teammanagement<br />
von Trainer/innen vor Ort beantworten zu lassen. Durch die Möglichkeit, <strong>sich</strong><br />
s<strong>ein</strong> individuelles „Seminarpotpourri“ zusammenstellen zu können, erlernt man<br />
immer wie<strong>der</strong> Kl<strong>ein</strong>igkeiten, die man vorher noch nicht wusste und die man,<br />
zusätzlich zum Seminarskript, mit nach Hause nehmen kann.“<br />
Laura Dix, 5. Semester, Wirtschaftsrecht<br />
Workshops für Alumni<br />
Im Oktober 2009 ist <strong>ein</strong> neues berufsbegleitendes<br />
Weiterbildungsprogramm<br />
für Alumni <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> mit dem<br />
Schwerpunkt Soft Skills gestartet. Das<br />
Programm wurde von den Alumni<br />
mit Begeisterung aufgenommen. <strong>Die</strong><br />
ersten Workshops zu den Themen<br />
Networking als Erfolgsstrategie, Teams<br />
professionell entwickeln und Verhandlungsführung<br />
waren ruckzuck<br />
ausgebucht. Der Bedarf, auch im Beruf<br />
neben den Fachkompetenzen soziale,<br />
methodische und individuelle Kompetenzen<br />
weiterzuentwickeln, ist groß.<br />
Der Career Service unterstützt diesen<br />
individuellen Prozess des lebenslangen<br />
Lernens und bietet auch 2010<br />
Workshops an. Geplant sind u. a. die<br />
Themen Präsentation, Mo<strong>der</strong>ation und<br />
interkulturelles Training. Aufgrund<br />
<strong>der</strong> Finanzierung über Drittmittel aus<br />
dem Europäischen Sozialfonds können<br />
die Workshops zunächst unentgeltlich<br />
angeboten werden!<br />
<strong>Die</strong> Autorin Beate von Halle ist Ansprechpartnerin<br />
für das eq-plus Zertifizierungsprogramm<br />
im Career Service,<br />
Denise Gücker für die Alumni-Seminare.
8 Titelthema: Weiterbildung & Career Service<br />
SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Titelthema: Weiterbildung & Career Service<br />
9<br />
Bewerbungsberatung & Coaching<br />
„Nur wer s<strong>ein</strong> Ziel kennt, findet den Weg“<br />
(Laotse, chinesischer Denker)<br />
Text: Anne Quilisch<br />
Junior Consultant bei <strong>ein</strong>er bekannten<br />
Unternehmensberatung o<strong>der</strong> Human<br />
Resource Manager in <strong>ein</strong>em Großunternehmen?<br />
Marketing Manager in <strong>der</strong><br />
Konsumgüterindustrie o<strong>der</strong> vielleicht<br />
doch lieber <strong>ein</strong>e Selbständigkeit? Viele<br />
Studierende und Absolvent/innen <strong>der</strong><br />
<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> kennen ihr Berufsziel genau,<br />
wenn sie zu <strong>ein</strong>em Gespräch in die<br />
Bewerbungsberatung kommen. An<strong>der</strong>e<br />
sind noch auf <strong>der</strong> Suche nach dem Job,<br />
<strong>der</strong> zu ihnen und ihrer individuellen<br />
Berufs- und Lebenserfahrung passt. Der<br />
Zeitraum zwischen Studienabschluss<br />
und dem ersten richtigen Job wird von<br />
vielen Bewerber/innen als langwierig<br />
und lästig empfunden.<br />
Betrachten wir den Bewerbungsprozess<br />
aber als persönliche Weiterbildung, die<br />
aktive Mitarbeit erfor<strong>der</strong>t und den Bewerber/innen<br />
durch die Beschäftigung<br />
mit eigenen Kenntnissen und Fähigkeiten<br />
zu wichtigen (Selbst)Erkenntnissen<br />
verhilft, so zeigt <strong>sich</strong>, dass es <strong>sich</strong> k<strong>ein</strong>esfalls<br />
um <strong>ein</strong>e Leerlaufphase zwischen<br />
Studium und Berufsleben handelt. Der<br />
Bewerbungsprozess ist vielmehr <strong>ein</strong>e<br />
Chance, eigene Stärken zu erkennen,<br />
Schon mit <strong>der</strong> Wahl des Praktikums<br />
lassen <strong>sich</strong> wichtige Weichen für den<br />
Berufs<strong>ein</strong>stieg stellen. Praktikant/innen<br />
lernen <strong>ein</strong> Berufsfeld intensiv kennen,<br />
bekommen Feedback zu ihren Kompetenzen<br />
und knüpfen Kontakte, die nicht<br />
selten in <strong>ein</strong>en Job nach Studienende<br />
führen. Eine gezielte und gut vorbereitete<br />
Praktikumswahl lohnt <strong>sich</strong>.<br />
Ziele zu formulieren und schrittweise<br />
auf diese hinzuarbeiten.<br />
Selbstverständlich bleiben Fragen zur<br />
richtigen Formulierung <strong>ein</strong>es Anschreibens,<br />
zur Gestaltung des Lebenslaufs<br />
und zur gezielten Vorbereitung auf <strong>ein</strong><br />
Vorstellungsgespräch. Der Career Service<br />
begleitet Studierende und Absolvent/innen<br />
über den gesamten Bewerbungsprozess<br />
mit Beratungsangeboten,<br />
Seminaren und individuellem Coaching.<br />
Eine Umfrage unter denjenigen, die<br />
2007 und 2008 die Beratungsangebote<br />
in Anspruch genommen haben, zeigt<br />
deutlich <strong>sich</strong>tbare Erfolge: Entwicklung<br />
von beruflichen und persönlichen Perspektiven,<br />
Einladungen zu Vorstellungsgesprächen<br />
und manches Mal <strong>ein</strong>fach<br />
<strong>der</strong> Mut, den eigenen Weg konsequent<br />
<strong>Die</strong> Praktikumsbewerbung bietet<br />
außerdem <strong>ein</strong>e gute Gelegenheit, in<br />
den Bewerbungsprozess <strong>ein</strong>zusteigen,<br />
die Bewerbungsunterlagen auf Vor<strong>der</strong>mann<br />
zu bringen und <strong>sich</strong> ohne den<br />
Prüfungsstress des Abschlusssemesters<br />
im Nacken mit den eigenen beruflichen<br />
Vorstellungen aus<strong>ein</strong>an<strong>der</strong>zusetzen. Am<br />
Campus Lichtenberg erfolgen Informa-<br />
zu beschreiten werden von den Befragten<br />
als häufigste Ergebnisse genannt.<br />
<strong>Die</strong> Autorin ist Ansprechpartnerin<br />
für Bewerbungsberatung und Coaching<br />
im Career Service.<br />
Praxis- und Bewerbungsberatung<br />
am Campus Lichtenberg<br />
Text: Kathrin Joerger<br />
„…nachdem ich das Gespräch zum Thema Bewerbungen bei Ihnen hatte,<br />
bin ich gut vorbereitet in die zweite Gesprächsrunde gegangen. Es wurden<br />
Fragen gestellt, die k<strong>ein</strong>en Bezug zur ausgeschriebenen Stelle hatten, z. B.<br />
■<br />
Warum haben Sie <strong>sich</strong> für <strong>ein</strong>e Fachhochschule entschieden?<br />
Was sind Ihre Pläne für die nächsten Jahre?<br />
Es verlief alles auf <strong>ein</strong>er Art psychologischen Schiene – aber Sie hatten so etwas<br />
ja angedeutet. Heute bekam ich <strong>ein</strong>en positiven Anruf. Ich kann somit ab dem<br />
1. April anfangen.“<br />
Robert St<strong>ein</strong>, Studiengang Business Administration<br />
„Unglaublich inspirierend! Ein super<br />
Coach! Es war echt <strong>ein</strong>e goldrichtige<br />
Entscheidung, das Coaching wahrzunehmen.<br />
Gerade für mich in m<strong>ein</strong>er<br />
entscheidungsträchtigen Situation<br />
wurden mir durch das Coaching zum<br />
ersten Mal m<strong>ein</strong>e Schlüsselqualifikationen<br />
so richtig bewusst. Nach<br />
<strong>ein</strong>er Analyse m<strong>ein</strong>er Wünsche und<br />
den Wegen, sie zu realisieren, gibt es<br />
nun <strong>ein</strong>en Ablaufplan, welcher mir<br />
<strong>ein</strong>e klare Struktur bietet.“<br />
Ulrich Katterbach,<br />
Business Administration<br />
tion, individuelle Beratung und Check<br />
<strong>der</strong> Bewerbungsunterlagen frühzeitig<br />
im Studium aus <strong>ein</strong>er Hand.<br />
<strong>Die</strong> Autorin ist zentrale Ansprech-<br />
partnerin des Career Service für den<br />
Campus Lichtenberg.<br />
Beratung nach dem Win-Win-Prinzip<br />
Mentor/innen aus <strong>der</strong> Wirtschaft unterstützen Studierende mit Migrationshintergrund<br />
Text: Isolde Drosch<br />
<strong>Die</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> ist geprägt durch <strong>ein</strong>en<br />
hohen Praxisbezug und Internationalität.<br />
<strong>Die</strong>s spiegelt <strong>sich</strong> auch in dem<br />
interkulturellen Mentoring-Programm,<br />
welches Studierenden mit Migrationshintergrund<br />
und Mentoren/innen aus<br />
<strong>der</strong> Wirtschaft die Möglichkeit gibt,<br />
<strong>sich</strong> zu interkulturellen Aspekten auszutauschen.<br />
<strong>Die</strong> Mentees profitieren vom Erfahrungsschatz<br />
ihrer Mentoren/innen und<br />
werden bei <strong>der</strong> Karriereplanung unterstützt.<br />
Eingebunden in <strong>ein</strong> wachsendes<br />
Netzwerk können die Studierenden<br />
Kontakte knüpfen und bekommen<br />
<strong>ein</strong>en Einblick, auf was es beim beruflichen<br />
Ein- und Aufstieg ankommt.<br />
ZONTA <strong>Berlin</strong>, <strong>ein</strong> internationaler Zusammenschluss<br />
berufstätiger Frauen in<br />
leiten<strong>der</strong> o<strong>der</strong> selbstständiger Position,<br />
unterstützt das Programm <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />
<strong>Berlin</strong>. Persönlichkeiten aus Wirtschaft,<br />
Wissenschaft und Politik engagieren <strong>sich</strong><br />
als Mentoren/innen. Unter ihnen sind<br />
Vertreter/innen von Unternehmen und<br />
Verbänden wie Coca Cola, DIHK, DGB,<br />
Wilmerhale und dem Verband <strong>Berlin</strong>er<br />
Kaufleute und Industrieller (VBKI).<br />
Interessierte Einzelpersonen, die <strong>sich</strong><br />
für unser Programm engagieren möchten,<br />
sind genauso willkommen, wie<br />
Unternehmen und Verbände.<br />
Mentoren/innen berichten von ihren Erfahrungen:<br />
Dr. Gernot von Grawert-May, Managing Director und Bevollmächtigter des<br />
Vorstands <strong>der</strong> Deutschen Bank a.D.,Chairman of Puma Brandenburg Ltd.<br />
Ich bin überrascht von dem hohen Anteil von Studierenden völlig o<strong>der</strong> teilweise<br />
frem<strong>der</strong> Provenienz. Ebenfalls überrascht bin ich über das Klima<br />
in <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>, das ich als überdurchschnittlich gut wenn nicht gar<br />
exzellent wahrnehme. <strong>Die</strong>s sch<strong>ein</strong>t mir <strong>ein</strong>er <strong>der</strong> elementaren Erfolgsfaktoren<br />
für Integration zu s<strong>ein</strong>.<br />
Vor <strong>ein</strong>em solchen Hintergrund empfinde ich m<strong>ein</strong>e Rolle als Mentor als<br />
relativ leicht. Zumindest sehr angenehm ist sie, sowohl was m<strong>ein</strong>en „eigenen“<br />
Mentee betrifft, als auch die an<strong>der</strong>en, soweit ich sie kennen gelernt habe.<br />
Und natürlich ist das ganze Mentoring geprägt von dem integrierenden<br />
Elan von Isolde Drosch. Ist es da nicht <strong>ein</strong> Vergnügen, Mentor an <strong>der</strong><br />
<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> zu s<strong>ein</strong>?<br />
Britta Sösemann, Präsidentin Zonta Club <strong>Berlin</strong> 2008–2010<br />
Das interkulturelle Mentoring-Programm für Studierende mit Migrationshintergrund an <strong>der</strong><br />
<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> findet regen Zuspruch.<br />
Rückschau auf fast zwei Jahre Mentoring: Ich bin so erfüllt von <strong>der</strong> Vielzahl <strong>der</strong><br />
Eindrücke, dass ich gerne auch weiter an dem Programm teilnehmen werde.<br />
Es macht sehr viel Freude, <strong>ein</strong>en erfolgsbereiten jungen Menschen zu för<strong>der</strong>n<br />
und darin zu unterstützen, s<strong>ein</strong>e Ziele zu erreichen. In diesem regelmäßigen<br />
Austausch ist man als Mentorin jedoch k<strong>ein</strong>eswegs nur die „große Beraterin“.<br />
Durch die Gespräche mit m<strong>ein</strong>er Mentee wurde mir z. B. bewusst, dass ich auch<br />
exotische Vorhaben m<strong>ein</strong>er Kin<strong>der</strong> etwas gelassener betrachten könnte.<br />
<strong>Die</strong> Hochschule hat das Programm glücklicherweise von Beginn an professionell<br />
und für alle Beteiligten leicht zugänglich organisiert. <strong>Die</strong> persönliche,<br />
stets freundliche Begleitung und die große Bereitschaft, flexibel auf neue<br />
Möglichkeiten zu reagieren, tragen wesentlich dazu bei, das Engagement <strong>der</strong><br />
Mentor/innen zu gewinnen und vor allem – zu erhalten.<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Career Service<br />
Isolde Drosch<br />
Tel.: +49 (0)30 85789-266<br />
E-Mail: isolde.drosch@hwr-berlin.de
10 Titelthema: Weiterbildung & Career Service<br />
SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Titelthema: Weiterbildung & Career Service<br />
11<br />
Eine Dozentin im Gespräch mit <strong>ein</strong>er Mentorin und <strong>ein</strong>em Alumnus: (v. l. n. r.) Prof. Dr. Pakize Schuchert-Güler, Dr. Susanne Sachtleber und<br />
Recep Bayindir<br />
Dr. Susanne Sachtleber, Personalberaterin, Coach-and-Consult, Zonta-Mitte<br />
In m<strong>ein</strong>en ersten Monaten als Mentorin habe ich vor allem die Erfahrung<br />
gemacht, dass es auch „die kl<strong>ein</strong>en“ Dinge sind, bei denen man den Mentees<br />
hilfreich zur Seite stehen kann: Fragen nach Auftreten und Ansprache im<br />
Firmenkontext, wenn es um Praktika und Bewerbungen geht zum Beispiel.<br />
Darüber hinaus sehe ich m<strong>ein</strong>e Funktion <strong>ein</strong> Stück weit als „Spiegel“ o<strong>der</strong><br />
„Korrektiv“, wenn es um die Frage geht, welche Anfor<strong>der</strong>ungen gestellt werden,<br />
was von Absolvent/innen verlangt wird etc. M<strong>ein</strong> Eindruck ist, dass Mentees<br />
auch dazu neigen, <strong>sich</strong> selbst zu sehr unter Druck zu setzen, eventuell aus<br />
dem Auge verlieren, was <strong>der</strong> eigentliche Sinn und Nutzen des Studiums ist,<br />
ihre eigenen Neigungen den echten o<strong>der</strong> verm<strong>ein</strong>tlichen Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />
Arbeitswelt, in <strong>der</strong> sie Fuß fassen wollen, zu stark unterordnen, <strong>sich</strong> vielleicht<br />
mehr als nötig <strong>ein</strong>er Norm anpassen o<strong>der</strong> unterordnen wollen. Als Mentorin<br />
versuche ich dann, immer wie<strong>der</strong> die Individualität und Persönlichkeit <strong>der</strong><br />
Mentee in den Vor<strong>der</strong>grund zu rücken und <strong>der</strong> Mentee zu vermitteln, dass<br />
vor allem auch diese neben allen Credits und Pflichtübungen über den Erfolg<br />
ihres Werdegangs entscheiden wird.<br />
Robert Munday, Business<br />
Manager McDonald’s Account,<br />
Coca-Cola GmbH<br />
Eine sehr positive Erfahrung, die,<br />
wie ich glaube, nicht nur m<strong>ein</strong>em<br />
Mentee, son<strong>der</strong>n auch mir auf<br />
vielfache Weise geholfen hat. <strong>Die</strong><br />
Möglichkeit, offen über Themen zu<br />
sprechen, z. B. darüber, wie kulturelle<br />
Unterschiede das geschäftliche<br />
und persönliche Leben be<strong>ein</strong>flussen,<br />
sollte weiterhin von Unternehmen<br />
und Universitäten geför<strong>der</strong>t werden.<br />
Nur wenn wir die Probleme und<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen an<strong>der</strong>er kennen,<br />
können wir Lösungen finden<br />
und von <strong>ein</strong>an<strong>der</strong> lernen.<br />
Ein Gewinn für alle<br />
Das Mentor/innenprogramm des Fachbereichs Berufsakademie nimmt Gestalt an<br />
Text: Magret Goldhammer<br />
Durch das Mentor/innenprogramm am<br />
Fachbereich Berufsakademie hat die<br />
Alumni-Arbeit <strong>ein</strong>e neue Qualität<br />
gewonnen, ist Teil des Studienalltags<br />
geworden und dient dem Studienfortschritt.<br />
Es wurden Strukturen geschaffen,<br />
um Alumni – als Mentor/innen –<br />
mit interessierten Studierenden zu-<br />
sammen zu bringen, die – als Mentees –<br />
von den Erfahrungen und Hinweisen<br />
<strong>der</strong> Ehemaligen profitieren. Absolvent/<br />
innen und Studierende <strong>der</strong> dualen<br />
<strong>Programme</strong> bearbeiten gem<strong>ein</strong>sam<br />
konkrete Aufgabenstellungen.<br />
So beschäftigt <strong>sich</strong> <strong>ein</strong>e Gruppe des<br />
seit Anfang 2009 am Fachbereich<br />
Berufsakademie existierenden Mentor/innenprogramms<br />
mit Fragen <strong>der</strong><br />
Unternehmenskommunikation und des<br />
externen Marketings. <strong>Die</strong> Teilnehmer/<br />
innen entwickeln u. a. Strategien für das<br />
Schulmarketing des Fachbereiches, d. h.<br />
dafür, wie es besser gelingen kann, die<br />
künftige „Kundschaft“ <strong>der</strong> Hochschule<br />
rechtzeitig für das duale Studienangebot<br />
zu interessieren.<br />
Ein an<strong>der</strong>es Team hat die Organisation<br />
des Ehemaligentreffens <strong>der</strong> Fachrichtung<br />
Bank unterstützt – <strong>ein</strong> anspruchsvolles<br />
Projekt. Alumnitreffen verlangen umfangreiche<br />
Vorbereitungen. Es mussten<br />
Helfer aus den verschiedenen Semestern<br />
gewonnen, Ideen gesammelt, <strong>Programme</strong><br />
geplant und kalkuliert, Einladungen<br />
verschickt werden. Alle packten auch<br />
während des Treffens mit an.<br />
Das Konzept sieht vor, dass Teams von<br />
drei/vier Studierenden gebildet werden,<br />
die jeweils für <strong>ein</strong> Jahr <strong>ein</strong>en Alumnus<br />
o<strong>der</strong> <strong>ein</strong>e Alumna als Mentor/in zur<br />
Seite gestellt bekommen, <strong>der</strong>/die für die<br />
Studierenden als Betreuer/in fungiert.<br />
Nach dem Teilnahmeaufruf erfolgt<br />
<strong>ein</strong> sogenanntes Matching. Wie beim<br />
professionellen Coaching wird versucht,<br />
mittels Fragebögen jene Personen zu<br />
identifizieren, die zu<strong>ein</strong>an<strong>der</strong> „passen“,<br />
bei denen nicht nur „die Chemie<br />
stimmt“, son<strong>der</strong>n die in den Teams <strong>ein</strong>e<br />
produktive Arbeitsbeziehung entwickeln<br />
können, weil die Mentor/innen<br />
„bieten“ können, was die jeweiligen<br />
Mentees „suchen“.<br />
<strong>Die</strong>ser Matching-Prozess hat zu recht<br />
unterschiedlichen Konstellationen<br />
innerhalb <strong>der</strong> <strong>ein</strong>zelnen Teams geführt.<br />
Manche Gruppen wurden fachrichtungsbezogen<br />
gebildet, an<strong>der</strong>e gerade<br />
nicht. Außerdem fanden <strong>sich</strong> auch<br />
unterschiedliche Studienjahrgänge zu<br />
Teams zusammen, also Kommiliton/<br />
innen, die – dem dualen System<br />
geschuldet – sonst kaum Berührungspunkte<br />
haben.<br />
Zielstellung des Mentor/innenprogramms<br />
ist es, <strong>ein</strong> günstiges Instrument<br />
für den fachlichen Austausch anzubieten.<br />
Das Programm soll den Studierenden<br />
bei ihren Lernanstrengungen<br />
helfen, indem ganz konkrete Erfah-<br />
rungen weitergereicht werden: Wie<br />
strukturiere ich m<strong>ein</strong>e Studienarbeiten;<br />
wie organisiere ich den Praxistransfer;<br />
wie entwickle ich Netzwerke? Natürlich<br />
sind das k<strong>ein</strong>e exklusiven Fragestellungen,<br />
es sind dieselben Fragen, die immer<br />
„anstehen“, die auch in den Sprechstunden<br />
mit <strong>der</strong> Professorenschaft erörtert<br />
werden können. Aber nicht immer sind<br />
im Alltag die Gelegenheiten dafür optimal,<br />
<strong>der</strong> Kontakt „auf gleicher Augenhöhe“<br />
ist oft <strong>ein</strong>facher.<br />
Faszinierend ist die große Resonanz seitens<br />
<strong>der</strong> Ehemaligen. Denn diese Tätigkeit<br />
kann zwar zertifiziert werden, bleibt<br />
aber <strong>ein</strong> r<strong>ein</strong>es Ehrenamt. Deshalb gilt<br />
es, sowohl die Studierenden, die neben<br />
ihrem intensiven Studium viel Zeit aufbringen,<br />
wie auch die Ehemaligen, die<br />
<strong>sich</strong> so engagieren, zu würdigen.<br />
<strong>Die</strong> Autorin ist Projektleiterin Alumni<br />
am Fachbereich Berufsakademie <strong>der</strong><br />
<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> und Initiatorin des Mentor/<br />
innenprogramms.<br />
Auch am Fachbereich Berufsakademie gibt es jetzt <strong>ein</strong> Mentor/innenprogramm. Das Beson<strong>der</strong>e:<br />
Es sind Alumni (Ehemalige), die die Studierenden <strong>der</strong> Hochschule unterstützen, an <strong>der</strong><br />
sie selbst <strong>ein</strong>mal studieret haben.
12 Titelthema: Weiterbildung & Career Service<br />
SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Titelthema: Weiterbildung & Career Service<br />
13<br />
Berufs<strong>ein</strong>stieg konkret –<br />
Campus meets Company<br />
Der Career Service <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> organisiert in Zusammenarbeit mit den Fachbereichen und Unternehmen Veranstaltungen<br />
für Studierende und Absolvent/innen, die direkte Kontakte zur Berufspraxis herstellen<br />
Text: Denise Gücker und Kathrin Joerger<br />
Berufsfel<strong>der</strong> kennen lernen –<br />
Ideen sammeln<br />
Stiftungen, internationale Entwicklungszusammenarbeit,<br />
öffentlicher <strong>Die</strong>nst o<strong>der</strong><br />
doch ganz klar die Privatwirtschaft? In<br />
<strong>der</strong> Vortragsreihe „Was kommt nach dem<br />
Studium – Berufsfel<strong>der</strong> für <strong>HWR</strong>-Studierende“<br />
stellen Praxisvertreter/innen ihr<br />
Berufsfeld vor und erläutern Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
und Einstiegsmöglichkeiten. Referent/innen<br />
sind nach Möglichkeit häufig<br />
Absolvent/innen <strong>der</strong> Hochschule, die in<br />
den Vorträgen über ihren Werdegang<br />
berichten. <strong>Die</strong> Veranstaltungen werden<br />
jeweils in Kooperation mit Hochschulprofessor/innen<br />
durchgeführt.<br />
Einen ganz unmittelbaren Eindruck<br />
vom Arbeitsumfeld vermitteln Unternehmensbe<strong>sich</strong>tigungen<br />
und Exkursionen<br />
zu an<strong>der</strong>en Arbeitgebern. In<br />
diesem Semester sind z. B. Besuche bei<br />
IKEA und Coca-Cola geplant. Auch<br />
Workshops mit Unternehmen eröffnen<br />
Berührungspunkte und Einblicke für<br />
Studierende in die aktuelle Arbeitswelt.<br />
Karrieretage – Unternehmen begegnen<br />
Karrieretage sind zielgerichtete Informations-<br />
und Recruiting-Veranstaltungen zu<br />
<strong>ein</strong>em Thema, die sowohl für die Studierenden<br />
als auch für die teilnehmenden<br />
Unternehmen sehr gewinnbringende<br />
Erkenntnisse und Kontakte hervorbringen<br />
können. Vor <strong>ein</strong>igen Monaten fand<br />
Serviceangebot<br />
■ Sie wollen als Studierende/r <strong>ein</strong> bestimmtes Berufsfeld o<strong>der</strong> Unternehmen<br />
kennen lernen?<br />
■ Sie wollen als Hochschullehrer/in <strong>ein</strong>en Berufsfeldvortrag in Ihre Lehrveranstaltung<br />
integrieren o<strong>der</strong> <strong>ein</strong>en Karrieretag initiieren?<br />
■ Sie wollen <strong>sich</strong> als Arbeitgeber unseren Studierenden vorstellen o<strong>der</strong><br />
<strong>ein</strong> Praktikums- bzw. Stellenangebot inserieren?<br />
Sprechen Sie uns an!<br />
in Kooperation mit Prof. Dr. Susanne<br />
Meyer, Leiterin des Studiengangs Wirtschaftsrecht,<br />
<strong>ein</strong> Karrieretag zum Thema<br />
Wirtschaftsrecht statt. Vertreter/innen<br />
von Unternehmen aus unterschiedlichen<br />
Bereichen (PricewaterhouseCoopers,<br />
Deutsche Bahn, Anwaltskanzlei Geiser &<br />
von Oppen und KPMG AG) stellten<br />
Arbeitsgebiete für Wirtschaftsjurist/innen<br />
sowie Einstiegs- und Aufstiegsmöglichkeiten<br />
in ihrem Unternehmen vor. <strong>Die</strong><br />
Studierenden konnten <strong>sich</strong> praxisorientiert<br />
und detailliert über das Berufsfeld<br />
Wirtschaftsrecht informieren. <strong>Die</strong> Unternehmen<br />
erfuhren im Gegenzug mehr über<br />
die Qualifikationen und Potenziale <strong>der</strong><br />
<strong>HWR</strong>-Absolvent/innen. Neben <strong>der</strong> Gelegenheit<br />
zum beruflichen Networking beim<br />
abschließenden Come-together konnte<br />
so auch Marketing für den Studiengang<br />
Wirtschaftsrecht betrieben werden.<br />
Für die Veranstaltung weiterer Karrieretage<br />
sind verschiedene Formate angedacht,<br />
Am 27. Januar 2010 können Studierende und Absolvent/innen ihre Karriere-<br />
chancen direkt vor Ort in <strong>Berlin</strong>er Unternehmen <strong>der</strong> Energiewirtschaft ausloten.<br />
Der Career Service ist Partner bei <strong>der</strong> 1. Nacht <strong>der</strong> Unternehmen unter<br />
dem Motto „<strong>Berlin</strong> Eine Stadt voll Energie“.<br />
Ausführliche Informationen finden Sie unter: www.berlin.<br />
nacht<strong>der</strong>unternehmen.de<br />
beispielsweise Karrieretage zu typischen<br />
<strong>Berlin</strong>er Wachstumsbranchen wie Social<br />
Media / New Media, Erneuerbare Energien,<br />
Life Sciences o<strong>der</strong> zum Themenfeld<br />
Non-Profit-Organisationen/NGOs. Karrieretage<br />
zu bestimmten Tätigkeitsbereichen<br />
wie Marketing, Personal, Controlling<br />
etc. bieten <strong>sich</strong> ebenfalls an.<br />
Stellenmarkt – Jobs und Praktika finden<br />
Der Career Service nimmt Praktikums-<br />
und Stellenangebote von Unternehmen<br />
und an<strong>der</strong>en Organisationen entgegen<br />
und veröffentlich sie im zentralen<br />
Stellenaushang <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>,<br />
Standort Campus Schöneberg (Foyer)<br />
und für den Campus Lichtenberg über<br />
das dortige Intranet. Angestrebt wird<br />
außerdem die zügige Etablierung <strong>ein</strong>es<br />
gem<strong>ein</strong>samen Online-Stellenmarktes für<br />
alle Bereiche <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>ein</strong>schließlich<br />
IMB und Praktikumsbüro des<br />
Fachbereichs I) in 2010, in den die<br />
Alumni und Unternehmen auch<br />
selbstständig ihre Angebote – inklusive<br />
Angebote für Abschlussarbeiten – <strong>ein</strong>pflegen<br />
können.<br />
<strong>Die</strong> Autorin Kathrin Joerger ist zentrale<br />
Ansprechpartnerin für den Campus Lichtenberg<br />
im Career Service. Denise Gücker<br />
ist Ansprechpartnerin für Unternehmen<br />
und Alumni im Career Service<br />
Erfolgreich GRÜNDEN mit <strong>der</strong><br />
<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />
Text: Lars Hansen<br />
<strong>Die</strong> Hochschule für Wirtschaft und<br />
Recht <strong>Berlin</strong> bietet seit 2005 <strong>ein</strong>e breite<br />
Palette an Weiterbildungsangeboten<br />
für gründungsinteressierte Studierende<br />
an. Das Programm „Gründungs<strong>ein</strong>stieg“<br />
<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>, das aus Mitteln<br />
des Europäischen Sozialfonds (ESF)<br />
finanziert wird, unterstützt Studierende<br />
mit Gründungsideen o<strong>der</strong> Gründungswunsch<br />
<strong>ein</strong> Jahr lang in ihrem<br />
Gründungsvorhaben. Das Gründungsangebot<br />
ist <strong>ein</strong>gebunden in das Kompetenznetzwerk<br />
<strong>der</strong> Hochschule, zu<br />
dem das „Institut für Entrepreneurship,<br />
Mittelstand und Familienunternehmen<br />
(EMF)“ sowie <strong>der</strong> Bachelor-Studiengang<br />
„Unternehmensgründung und<br />
Unternehmensnachfolge“ (Leitung<br />
Prof. Dr. Birgit Felden) und <strong>der</strong> <strong>MBA</strong>-<br />
Studiengang „Entrepreneurship“<br />
(Leitung Prof. Dr. Sven Ripsas und<br />
Prof. Dr. Andreas Zaby) zählen.<br />
Zur Verwirklichung <strong>ein</strong>er Gründungsidee<br />
bedarf es vieler Kompetenzen.<br />
Wichtig sind persönliche Kompetenzen<br />
<strong>der</strong> Unternehmerin bzw. des<br />
Unternehmers, die im Programm trainiert<br />
und geför<strong>der</strong>t werden. Speziell<br />
konzipierte Fachseminare werden z. B.<br />
zu den Themen Businessplan erstellen,<br />
Rechtsfragen bei <strong>ein</strong>er Gründung,<br />
Buchhaltung und Steuerrecht angebo-<br />
„<strong>Die</strong> Seminare waren <strong>ein</strong>e absolute<br />
Bereicherung. Wie auch immer<br />
dieses Projekt zustande kam und<br />
finanziert wird – aus m<strong>ein</strong>er<br />
eigenen Erfahrung kann ich nur<br />
dafür plädieren, dass dieses Projekt<br />
weitergeführt wird.“<br />
Sonja Paulus-Marcia, Back-office<br />
<strong>Die</strong>nstleistungen,<br />
Kontakt: paulus.sonja@web.de<br />
Dirk Schumacher (links) und Alexan<strong>der</strong> Bruck haben mit Unterstützung <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> ihr<br />
eigenes Beratungsunternehmen gegründet, die Wimko Consulting GbR.<br />
ten. <strong>Die</strong> meist zweitägigen Seminare<br />
werden von externen Dozent/innen<br />
durchgeführt.<br />
„Seminare wie ,Selbstmotivation‘<br />
haben mir gezeigt, dass <strong>der</strong> Glaube<br />
an die eigenen Fähigkeiten und die<br />
Geschäftsidee das Allerwichtigste<br />
sind.“<br />
Anne Kathrin Gr<strong>ein</strong>er Fotografie,<br />
www.akgr<strong>ein</strong>er.com<br />
<strong>Die</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> bietet darüber hinaus<br />
<strong>ein</strong>e umfassende Begleitung <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong>/innen<br />
an. Es können Beratungsgespräche<br />
mit <strong>der</strong> Programmleitung o<strong>der</strong><br />
mit Fachberater/innen, die über langjährige<br />
Beratungserfahrung verfügen,<br />
in Anspruch genommen werden.<br />
Seit dem 1. November 2009 werden<br />
alle Gründungsaktivitäten des Programms<br />
„Gründungs<strong>ein</strong>stieg“ in dem<br />
neuen Gründungszentrum <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />
<strong>Berlin</strong>, Babelsberger Str. 40/41 (nahe<br />
dem Hauptgebäude <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>),<br />
örtlich gebündelt. <strong>Die</strong> Teilnehmer/<br />
innen können hier <strong>ein</strong> Jahr lang <strong>ein</strong>en<br />
kostenlosen Büro-Arbeitsplatz in Anspruch<br />
nehmen, an ihrer Gründungsidee<br />
arbeiten und die ersten Schritte in<br />
die Selbstständigkeit ohne drückende<br />
Büromieten machen. Im neuen Gründungszentrum<br />
finden darüber hinaus<br />
auch offene Veranstaltungen zum<br />
Thema „Gründung“ statt. Wir laden Sie<br />
herzlich dazu <strong>ein</strong>!<br />
Der Autor ist Ansprechpartner für<br />
Existenzgründung im Career Service.<br />
„<strong>Die</strong> Seminare im Programm<br />
‚Gründungs<strong>ein</strong>stieg‘ waren <strong>ein</strong>e<br />
große Hilfe auf dem Weg zur eigenen<br />
Praxis. Wertvoll waren auch die<br />
Einzelberatungen und Coachings,<br />
um individuelle Fragestellungen zu<br />
klären. Darüber hinaus haben <strong>sich</strong><br />
interessante Kontakte zu an<strong>der</strong>en<br />
Grün<strong>der</strong>n ergeben. Ich kann das<br />
Programm allen Gründungswilligen<br />
wärmstens empfehlen.“<br />
Henriette Scharfenberg,<br />
Naturheilkunde für Tiere,<br />
www.thp-scharfenberg.de
14 Titelthema: Weiterbildung & Career Service<br />
SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Titelthema: Weiterbildung & Career Service<br />
15<br />
Das IMB<br />
Institute of Management <strong>Berlin</strong><br />
Managementweiterbildung für Führungskräfte und Führungskräftenachwuchs in Form von innovativen, qualitätsorientierten,<br />
international ausgerichteten Studienprogrammen<br />
Text: Petra Wieczorek<br />
Seit 1992 bietet die <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> als <strong>ein</strong>e<br />
<strong>der</strong> ersten Hochschulen in Deutschland<br />
Managementweiterbildung mit dem<br />
Master of Business Administration<br />
(<strong>MBA</strong>) Abschluss an. <strong>Die</strong> postgradualen<br />
Weiterbildungsstudiengänge <strong>der</strong><br />
Hochschule wurden im Jahr 2004 als<br />
Zentralinstitut im IMB Institute of<br />
Management <strong>Berlin</strong> zusammengefasst.<br />
Auf <strong>der</strong> Basis 18-jähriger Erfahrung<br />
werden die hochkarätigen <strong>Programme</strong><br />
weiterentwickelt, die fünf <strong>MBA</strong>-<strong>Programme</strong>,<br />
drei Master-Studiengänge sowie<br />
<strong>ein</strong> Zertifikatsprogramm umfassen.<br />
Aktuell sind 270 Studierende immatrikuliert,<br />
während über 1 000 Absolvent/<br />
innen bereits erfolgreich <strong>ein</strong>en <strong>MBA</strong>-<br />
o<strong>der</strong> MA-Titel am IMB erlangt haben.<br />
<strong>Die</strong> Kernkompetenz des Institutes<br />
bilden die Managementprogramme,<br />
die mit dem international anerkannten<br />
Titel <strong>MBA</strong> abschließen. Sie werden mit<br />
unterschiedlichen Schwerpunkten angeboten,<br />
wie Entrepreneurship, Health<br />
Care o<strong>der</strong> European-Asian. Dabei<br />
wird den Studierenden das notwendige<br />
Wissen vermittelt, um in global<br />
tätigen Unternehmen o<strong>der</strong> solchen mit<br />
mittelständischen Strukturen verantwortungsvolle<br />
Managementaufgaben<br />
zu übernehmen. In Voll- o<strong>der</strong> Teilzeitform<br />
bieten die <strong>MBA</strong>-Studiengänge vor<br />
allem jenen Interessierten <strong>ein</strong>e Weiterbildungsmöglichkeit,<br />
die über mehrjährige<br />
Berufserfahrung verfügen und<br />
zusätzliche Managementqualifikationen<br />
erwerben möchten.<br />
Das Weiterbildungsangebot des IMB<br />
wird ergänzt durch die drei Masterstu-<br />
<strong>Die</strong> individuelle Betreuung und Beratung <strong>der</strong> IMB-Studierenden an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> wurde in<br />
deutschlandweiten Hochschulrankings wie<strong>der</strong>holt gewürdigt. <strong>Die</strong> Managementweiterbildung<br />
mit inhaltlichen Schwerpunkten richtet <strong>sich</strong> an Nachwuchsführungskräfte, die höherwertige<br />
Managementpositionen anstreben. <strong>Die</strong> Hochschule war <strong>ein</strong>e <strong>der</strong> ersten in Deutschland im<br />
Bereich <strong>der</strong> Managementweiterbildung und bietet seit 1992 den <strong>MBA</strong>-Abschluss an.<br />
diengänge Labour Policies and Globalisation,<br />
Chinese-European Economics<br />
and Business Studies und Nachhaltigkeits-<br />
und Qualitätsmanagement.<br />
Das Zertifikatsprogramm International<br />
Lea<strong>der</strong>ship Training – Hospital<br />
Management komplettiert das Angebot<br />
des IMB.<br />
<strong>Die</strong> internationale Ausrichtung <strong>der</strong><br />
Studiengänge prägt den Charakter<br />
des Institutes. Insbeson<strong>der</strong>e bei den<br />
<strong>MBA</strong>-<strong>Programme</strong>n wird <strong>ein</strong>e enge und<br />
intensive Zusammenarbeit mit renommierten<br />
Hochschulen in Großbritannien<br />
und den USA praktiziert. Im Studiengang<br />
General Management – Dual<br />
Award erhalten die Studierenden auch<br />
den <strong>MBA</strong>-Grad <strong>der</strong> britischen Partnerhochschule<br />
Anglia Ruskin University in<br />
Cambridge. Der Studiengang European<br />
Management wird in Kooperation mit<br />
<strong>der</strong> London South Bank University<br />
angeboten, wodurch die Möglichkeit<br />
besteht, in London und <strong>Berlin</strong> zu<br />
studieren. Im MA Chinese-European<br />
Economics and Business Studies studiert<br />
die Gruppe an <strong>der</strong> Southwestern<br />
University of Finance and Economics<br />
in Chengdu, China.<br />
Alle <strong>MBA</strong>- und MA-<strong>Programme</strong><br />
sind erfolgreich akkreditiert. Das<br />
Gütesiegel anerkannter Akkreditierungsagenturen<br />
im Auftrag des Akkreditierungsrates<br />
bestätigt damit den<br />
Studiengängen die Erfüllung<br />
<strong>der</strong> internationalen Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungen<br />
entsprechend den „EFMD –<br />
European Foundation for Management<br />
Development Guidelines“.<br />
<strong>Die</strong> eigenständige Organisationsform<br />
<strong>ein</strong>es Zentralinstitutes unter dem Dach<br />
<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> bietet die optimalen<br />
Voraussetzungen für die individuelle<br />
Beratung und Betreuung <strong>der</strong> Weiterbildungsinteressierten<br />
sowie für die<br />
Durchführung und Weiterentwicklungsmöglichkeiten<br />
<strong>der</strong> postgradualen<br />
Studiengänge.<br />
<strong>Die</strong> Autorin ist Geschäftsführerin des<br />
IMB Institute of Management <strong>Berlin</strong> an<br />
<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />
<strong>Die</strong> <strong>MBA</strong>-<strong>Programme</strong> mit unterschiedlicher Fokussierung<br />
<strong>MBA</strong> European Management<br />
■ Englischsprachiges, 15-monatiges Vollzeitprogramm mit <strong>ein</strong>em Fokus auf Unternehmen<br />
des europäischen Wirtschaftsraums<br />
■ Möglichkeit <strong>ein</strong>es „Joint Degree“ von <strong>der</strong> Partnerhochschule London South Bank University<br />
<strong>MBA</strong> European-Asian Management<br />
■ Englischsprachiges, 15-monatiges Vollzeitprogramm mit <strong>ein</strong>em Fokus auf die europäischasiatische<br />
Wirtschaftsregion<br />
■ Wesentliches Element ist das Erlernen kulturübergreifen<strong>der</strong> Managementfähigkeiten im<br />
internationalen Kontext<br />
<strong>MBA</strong> Entrepreneurship<br />
■ Berufsbegleitend, zwei Jahre, speziell ausgerichtet auf die Bedürfnisse von innovativen<br />
Wachstumsunternehmen mit mittelstandsähnlichen Strukturen<br />
■ integrierte Unternehmensprojekte und <strong>ein</strong> Study Visit an <strong>der</strong> US-Partnerhochschule<br />
Wichita State University<br />
■ Unterrichtssprachen: Deutsch und Englisch<br />
<strong>MBA</strong> General Management – Dual Award<br />
■ Berufsbegleitend, zwei Jahre, wird in Kooperation mit <strong>der</strong> Anglia Ruskin University<br />
durchgeführt und <strong>der</strong> <strong>MBA</strong>-Titel von beiden Hochschulen als Dual-Award verliehen<br />
■ Vermittlung <strong>der</strong> Kompetenzen, die im Management von international agierenden<br />
Unternehmen erfor<strong>der</strong>lich sind<br />
■ Unterrichtssprachen: Deutsch und Englisch<br />
<strong>MBA</strong> Health Care Management<br />
■ Berufsbegleitend, zwei Jahre, ist auf die Stärkung und den Ausbau <strong>der</strong> Managementkompetenz<br />
<strong>der</strong> im Gesundheitssektor tätigen Teilnehmer/innen ausgerichtet<br />
■ Wahlmöglichkeit zwischen den Branchenschwerpunkten Health Care Organisations und<br />
Pharmaceutical Management<br />
■ Unterrichtssprache: Deutsch<br />
Das Team des IMB Institute of Management <strong>Berlin</strong>. 270 Studierende aus über 30 Län<strong>der</strong>n absolvieren <strong>der</strong>zeit <strong>ein</strong>en <strong>der</strong> neun postgradualen<br />
Weiterbildungsstudiengänge. Dazu gehören fünf akkreditierte <strong>MBA</strong>-<strong>Programme</strong>, drei Master-Studiengänge sowie <strong>ein</strong> Zertifikatsprogramm.
16 Titelthema: Weiterbildung & Career Service<br />
SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Titelthema: Weiterbildung & Career Service<br />
17<br />
Promotionszusammenarbeit mit<br />
London gestartet<br />
Erster Doktorand <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> zum Promotionsstudium zugelassen<br />
Text: Michael Tolksdorf<br />
Der erste Student <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />
im Betreuungsstudium mit dem Ziel<br />
<strong>der</strong> Promotion (Ph.D. bzw. Dr. in<br />
Deutschland) wurde von Prof. Michael<br />
Tolksdorf bei <strong>der</strong> London South Bank<br />
University (LSBU) zur Annahme durch<br />
das „Research Degrees Committee“<br />
<strong>ein</strong>gereicht. Es handelte <strong>sich</strong> um <strong>ein</strong>en<br />
Diplomabsolventen <strong>der</strong> damaligen<br />
FHW <strong>Berlin</strong>, <strong>der</strong> <strong>sich</strong> praxisbezogen die<br />
„Investment Dynamics <strong>der</strong> Real Estate<br />
Investment Trusts (REIT)“ als Dissertationsthema<br />
gewählt hat.<br />
Ein zweiter Doktorand ist – neudeutsch<br />
– in <strong>der</strong> Pipeline: Ein <strong>MBA</strong>-<br />
Absolvent wird die „Business Models and<br />
Strategies of German Regional Development<br />
Banks“ untersuchen. Dem von Frau<br />
Dr. Junkes am Institute of Management<br />
<strong>Berlin</strong> (IMB) geleiteten Studienbüro für<br />
die Betreuungsstudierenden (phd.cooperation@hwr-berlin.de)<br />
liegen Anfragen<br />
weiterer Bewerber/innen vor. <strong>Die</strong>se<br />
müssen allerdings noch ihre „Research<br />
Proposals“ verfassen, also die Konzeptionen<br />
ihrer geplanten Projekte mit dem<br />
Nachweis, wie sie die bisherigen Grenzen<br />
des Wissens ausweiten wollen.<br />
Der Programmdirektor <strong>der</strong> LSBU,<br />
Dr. D’Silva, hatte die Partner des internationalen<br />
Promotionsprogramms im<br />
Dezember 2009 nach London <strong>ein</strong>geladen,<br />
um die Bedingungen <strong>der</strong> Themenformulierung,<br />
<strong>der</strong> Forschungsmethodik,<br />
<strong>der</strong> Qualifikation <strong>der</strong> Betreuer/innen<br />
und <strong>der</strong> Betreuungsprozesse zu beraten.<br />
Damit soll <strong>ein</strong>e hohe Erfolgsquote<br />
erreicht werden, weil erfahrungsgemäß<br />
die Promotionsprojekte dann beson<strong>der</strong>s<br />
leicht scheitern, wenn die Promovend/<br />
innen isoliert mit dafür unzureichend<br />
qualifizierten Betreuer/innen arbeiten<br />
müssen. Neben Doktorandenseminaren<br />
an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> soll es daher im<br />
kommenden Sommersemester 2010 <strong>ein</strong><br />
gem<strong>ein</strong>sames Treffen von Forschungsstudent/innen<br />
und ihren Betreuer/innen<br />
an <strong>der</strong> LSBU geben.<br />
Dankenswerterweise hat die Fachhochschule<br />
Münster, Partnerhochschule im<br />
Rahmen des Netzwerks <strong>der</strong> qualitätsverpflichteten<br />
sieben deutschen Fachhochschulen<br />
(UAS 7), unsere Doktoranden<br />
zu ihrem „Internationalen Promotionskolleg“<br />
im Februar 2010 nach<br />
Münster <strong>ein</strong>geladen. Dadurch sollen sie<br />
unterstützt werden, die im Rahmen <strong>der</strong><br />
Promotion gefor<strong>der</strong>ten wissenschaftlichen<br />
Leistungen mit strategischen Forschungsansätzen<br />
inner- und außerhalb<br />
<strong>der</strong> Hochschule zu vernetzen: Denn<br />
mit dem Doktorgrad verbinde <strong>sich</strong> <strong>ein</strong>e<br />
Verantwortung aufgrund <strong>der</strong> heraus-<br />
gehobenen Position in Wissenschaft<br />
und Gesellschaft.<br />
Auch wenn die Promotion nur <strong>ein</strong>e<br />
Sache von Wenigen bleiben wird: Sie ist<br />
<strong>ein</strong>e Chance für die gesamte Hochschule<br />
in ihrem gesellschaftlichen Umfeld in<br />
<strong>Berlin</strong>. Sie ist auch <strong>ein</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung<br />
für die Professorenschaft, <strong>sich</strong><br />
konkret <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung des wissenschaftlichen<br />
Nachwuchses und <strong>der</strong><br />
Forschungsför<strong>der</strong>ung zu widmen. Und<br />
sie zeigt unseren Absolventinnen und<br />
Absolventen, dass vertiefende wissenschaftliche<br />
Arbeit nach den Bachelor-<br />
und Masterabschlüssen bei uns möglich<br />
und erwünscht ist.<br />
Der Autor ist Erster Prorektor <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />
<strong>Berlin</strong> und Programmdirektor für die<br />
Promotionskooperation mit <strong>der</strong> London<br />
South Bank University (LSBU).<br />
<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> und die London South Bank University (LSBU) bieten gem<strong>ein</strong>sam <strong>ein</strong> Promotionsstudium<br />
an. Betreut werden die Promovenden von Professor/innen an beiden Hochschulen.<br />
Prof. Dr. Torsten Tristan Straub (rechts im Bild) hat diese Promotionskooperation maßgeblich<br />
für die damalige FHW <strong>Berlin</strong> verhandelt und mitgestaltet. Den Doktortitel verleiht die LSBU.<br />
Fernstudiengänge im Kommen<br />
Im Vorgriff auf die Fusion von FHW <strong>Berlin</strong> und FHVR ist das Fernstudieninstitut (FSI) gegründet worden. Damit begegnet die <strong>HWR</strong><br />
<strong>Berlin</strong> den zukünftigen Bedarfen im Bereich <strong>der</strong> berufsbegleitenden Weiterbildung.<br />
Text: Erwin Seyfried<br />
Für die nächsten Jahre wird von Bildungsplanern<br />
mit <strong>ein</strong>er Verzehnfachung<br />
<strong>der</strong> Interessent/innen gerechnet, die an<br />
<strong>ein</strong>er berufsbegleitenden wissenschaftlichen<br />
Weiterbildung teilnehmen<br />
wollen. Fernlernen wird dabei <strong>ein</strong>e<br />
zentrale Rolle spielen.<br />
Noch ist das FSI <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> im<br />
Aufbau begriffen, doch als ahnungsloser<br />
Neuling <strong>tritt</strong> es nicht in den Wettbewerb<br />
um die wachsende Zahl von Fernstudierenden<br />
<strong>ein</strong>. Am Campus Lichtenberg<br />
liegen erprobte Konzepte und langjähriges<br />
Know-how zur Organisation<br />
von Fernstudiengängen vor: Mediengestütztes<br />
E-Learning wird über die<br />
Lernplattform Clix Campus organisiert;<br />
speziell für das Fernstudium konzipierte<br />
Studienmaterialien erlauben die selbständige<br />
Erarbeitung von Lerninhalten;<br />
punktuell und gezielt werden bestimmte<br />
Inhalte durch Präsenzveranstaltungen<br />
vertieft. Ganz entscheidend für die<br />
Qualität <strong>der</strong> FSI-Studiengänge ist auch<br />
die persönliche Betreuung <strong>der</strong> Studierenden.<br />
<strong>Die</strong> FSI-Studiengänge sind – bislang<br />
noch – vorwiegend verwaltungswissenschaftlich<br />
geprägt, doch können<br />
auch die an<strong>der</strong>en in <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />
vertretenen Disziplinen auf den im<br />
FSI vorhandenen Erfahrungsschatz<br />
zurückgreifen. Seit mehr als zehn<br />
Jahren wird <strong>der</strong> Master-Fernstudiengang<br />
Europäisches Verwaltungsmanagement<br />
angeboten, <strong>ein</strong> Master<br />
of Public Administration nimmt zum<br />
Sommersemester 2010 s<strong>ein</strong>e dritte<br />
Kohorte auf. Beide Studiengänge sind<br />
akkreditiert. Zwei weitere Fernstudiengänge,<br />
<strong>ein</strong> Master of Security Management<br />
und <strong>ein</strong> Bachelorstudiengang<br />
Europäisches Verwaltungsmanagement (M. A.)<br />
Der Fernstudiengang Europäisches Verwaltungsmanagement richtet <strong>sich</strong><br />
vorrangig an Mitarbeiter/innen des gehobenen und höheren <strong>Die</strong>nstes in<br />
Kommunen und Landesbehörden, in <strong>der</strong> Bundesverwaltung o<strong>der</strong> in internationalen<br />
Organisationen. <strong>Die</strong> Interessent/innen können <strong>ein</strong>en Masterabschluss<br />
mit 90 o<strong>der</strong> 120 CP erwerben und <strong>sich</strong> für Tätigkeiten in <strong>ein</strong>em<br />
europäischen und internationalen Umfeld qualifizieren. Der Studiengang<br />
ist auf sechs Semester angelegt, doch ist die Durchführung so flexibel, dass<br />
je nach individueller Möglichkeit die Studiendauer auch auf vier bis acht<br />
Semester angelegt werden kann. Angeboten wird dieser Studiengang in<br />
Kooperation mit <strong>der</strong> FH des Bundes in Brühl und mit <strong>der</strong> Fachhochschule<br />
für die öffentliche Verwaltung des Saarlandes, die als Studienzentren <strong>der</strong><br />
<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> fungieren. Dadurch können die Studierenden ihre Präsenzwochenenden<br />
in Brühl, Saarbrücken o<strong>der</strong> in <strong>Berlin</strong> wahrnehmen.<br />
Master of Public Administration<br />
Mit dem Studiengang Master of Public Administration reagiert das FSI<br />
auf die Verän<strong>der</strong>ungen im Verhältnis zwischen Staat und Gesellschaft und<br />
auf die neuen Aufgaben, die auf die Mitarbeiter/innen in <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Verwaltung zukommen. Der viersemestrige Studiengang greift die gestiegenen<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen an die Führungs- und Führungsnachwuchskräfte<br />
auf und vermittelt interdisziplinäre Handlungsstrategien zur Bewältigung<br />
dieser Anfor<strong>der</strong>ungen. <strong>Die</strong>s wird mit <strong>der</strong> vorhandenen Fachkompetenz<br />
<strong>der</strong> Studierenden – bis zu 60 Credits können durch die kritische Reflexion<br />
<strong>der</strong> eigenen Praxis erworben werden – sowie über Kooperationen mit <strong>der</strong><br />
Senatsverwaltung für Inneres <strong>Berlin</strong>, dem Hauptpersonalrat, <strong>der</strong> Verwaltungsakademie,<br />
<strong>der</strong> Gewerkschaft ver.di und den Unternehmensverbänden<br />
<strong>Berlin</strong>-Brandenburg <strong>sich</strong>ergestellt. Im Studium wird <strong>der</strong> enge Zusammenhang<br />
von Theorie und Praxis durch die Berufserfahrung <strong>der</strong> Student/innen<br />
und durch interaktive Lehrformen wie Projekte, Planspiele, Rollenspiele<br />
und Fallstudien vermittelt.<br />
Öffentliche Verwaltung, stehen kurz<br />
vor ihrer Implementierung. Weitere<br />
<strong>Programme</strong> sind in <strong>der</strong> Planung.<br />
So dynamisch wie die Nachfrage nach<br />
den Fernstudienangeboten <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />
<strong>Berlin</strong> erfreulicherweise ist, so langwierig<br />
war im vergangenen Jahr die<br />
Institutionalisierung des FSI. Mit <strong>der</strong><br />
Besetzung <strong>der</strong> Geschäftsführung und<br />
des eigenen Imma- und Prüfungsbüros<br />
kann das FSI ab 2010 auch die Geschäftsprozesse<br />
stärker an den Bedürfnissen<br />
<strong>der</strong> entgeltzahlenden Fernstudierenden<br />
ausrichten.<br />
Der Autor ist Direktor des Fernstudieninstituts<br />
<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.
18 Titelthema: Weiterbildung & Career Service<br />
SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Titelthema: Weiterbildung & Career Service<br />
19<br />
Alles, was Recht ist<br />
Das R im Titel <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> steht für Recht. <strong>Die</strong> Rechtsausbildung hat <strong>ein</strong>en hohen Stellenwert an <strong>der</strong> Hochschule und<br />
bietet viele Studiengänge und <strong>Programme</strong> mit dieser Spezialisierung an.<br />
Text: Claudia Seim, Sylke Schumann<br />
Fortbildungsreihe am Fachbereich<br />
Rechtspflege<br />
Am Fachbereich IV werden unter<br />
an<strong>der</strong>em Rechtspflegerinnen und<br />
Rechtspfleger für die Län<strong>der</strong> <strong>Berlin</strong>,<br />
Brandenburg und Sachsen-Anhalt<br />
ausgebildet und für ihre künftigen<br />
Aufgaben bei Gerichten und Staatsanwaltschaften<br />
qualifiziert.<br />
Gerade im Bereich <strong>der</strong> Justiz ist<br />
Weiterbildung <strong>ein</strong> Muss. So führt <strong>der</strong><br />
Fachbereich Rechtspflege für diese<br />
Zielgruppe in 2-jährigem Rhythmus<br />
umfangreiche Fortbildungsveranstaltungen<br />
durch. In <strong>der</strong> aktuellen Reihe<br />
werden insgesamt acht Kurse zur<br />
„Aktuelle Rechtssprechung“ angeboten,<br />
um sowohl Studierende als auch<br />
Alumni (Rechtspflegerinnen und<br />
Rechtspfleger) über neue Gesetze,<br />
Verordnungen und aktuelle Recht-<br />
sprechung neben Studium und Beruf<br />
auf dem Laufenden zu halten.<br />
Themenschwerpunkte sind:<br />
■ Handels-, Gesellschaft- und<br />
Registerrecht<br />
■ Insolvenzrecht<br />
■ Immobiliarvollstreckungsrecht<br />
■ Erb- und Pflichtteilsrecht<br />
■ Grundstücks- und Grundbuchrecht<br />
■ Betreuungs-, Vormundschafts-<br />
und Pflegschaftsrecht sowie<br />
Kindschaftssachen<br />
■ Kosten in Familiensachen<br />
<strong>Die</strong> Nachfrage nach solchen Angeboten<br />
ist groß. Der Fachbereich Rechts-<br />
pflege nutzt die Gelegenheit, um aus<br />
dem Kreise <strong>der</strong> ehemaligen Absolvent/<br />
innen Lehrkräfte zu rekrutieren.<br />
§<br />
Recht studieren<br />
Insgesamt hat die Rechtsausbildung <strong>der</strong><br />
<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> <strong>ein</strong>en hohen Stellenwert.<br />
Neben dem genannten Studienprogramm<br />
umfasst das Ausbildungsspektrum<br />
des Fachbereiches Rechtspflege den<br />
Bacherlorstudiengang Rechtsmanagement,<br />
<strong>der</strong> juristische Spezialkenntnisse<br />
(Grundstücksrecht; Mobiliar- und<br />
Immobiliarvollstreckungsrecht; Insolvenzrecht;<br />
Handels-, Gesellschafts- und<br />
Registerrecht u. a.) mit Wirtschaftsfächern<br />
– insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Betriebswirtschaftslehre<br />
– verbindet.<br />
Darüber hinaus findet das Hauptstudium<br />
für den gehobenen Auswärtigen<br />
<strong>Die</strong>nst am Fachbereich IV statt, <strong>ein</strong>e<br />
Kooperation mit <strong>der</strong> Fachhochschule<br />
des Bundes für öffentliche Verwaltung.<br />
Gem<strong>ein</strong>sam mit dem Fernstudieninstitut<br />
<strong>der</strong> Beuth Hochschule <strong>Berlin</strong> können<br />
Studierende zwei berufsbegleitende<br />
Fernstudiengänge belegen, die zum<br />
Abschluss „Geprüfte Rechtsfachwirtin/<br />
geprüfter Rechtsfachwirt“ bzw. „Ge-<br />
prüfte Notarfachwirtin/geprüfter Notarfachwirt“<br />
führen.<br />
Der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften<br />
bietet den Bachelorstudiengang<br />
Wirtschaftsrecht und ab Wintersemester<br />
2010/2011 den Masterstudiengang<br />
Unternehmensrecht im internationalen<br />
Kontext an. Studierende können <strong>sich</strong><br />
am Fachbereich Verwaltung für <strong>ein</strong>en<br />
Bachelorstudiengang Recht sowie<br />
den Masterstudiengang Recht für die<br />
öffentliche Verwaltung <strong>ein</strong>schreiben.<br />
Und natürlich ist dieses Fachgebiet<br />
Recht allgem<strong>ein</strong> in allen Studiengängen<br />
und <strong>Programme</strong>n <strong>der</strong> Betriebs- und<br />
Volkswirtschaftslehre, <strong>der</strong> Verwaltungs-<br />
und Ingenieurwissenschaften sowie<br />
des Sicherheitsmanagements <strong>der</strong><br />
<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> fest verankert.<br />
<strong>Die</strong> Autorin Claudia Seim ist Verwaltungsleiterin<br />
des Fachbereiches Rechtspflege<br />
<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>. Sylke Schumann<br />
arbeitet als Referentin <strong>der</strong> Hochschulleitung<br />
an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />
Weiterbildung ohne Bildung?<br />
Vom Nutzen des Studium Generale<br />
Text: Luise Görges, Ulf Kadritzke<br />
<strong>Die</strong> Studentenproteste dieses Semesters<br />
machen auf viele Probleme aufmerksam.<br />
Im Kern kreisen sie um die Frage:<br />
Wofür studieren wir und wie, wenn die<br />
beruflichen Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>sich</strong> doch<br />
ständig verän<strong>der</strong>n? Wie kann man<br />
lebenslang lernen, wenn das Erststudium<br />
nicht zureichend die Fähigkeit<br />
vermittelt, das Lernen zu lernen, das<br />
angeeignete Fachwissen in übergreifende<br />
Zusammenhänge und in das eigene<br />
Leben <strong>ein</strong>zuordnen?<br />
Dazu <strong>ein</strong> bewusst kritischer Blick auf die<br />
Realität. Dass <strong>ein</strong> zu starres Modulsystem<br />
mit wenig Spielräumen nicht gerade<br />
die Lust <strong>der</strong> Studierenden an eigenständiger<br />
Wissensaneignung erhöht, leuchtet<br />
<strong>ein</strong>. Bekannt ist auch, dass schon in <strong>der</strong><br />
Schule die Kulturtechnik des Lesens zu<br />
verkümmern droht. Viele leiden<br />
darunter, dass im Bachelorstudium die<br />
alten Inhalte oft nur in kürzere Studienfristen<br />
gepresst wurden. <strong>Die</strong> Arbeitsbelastung<br />
wächst, sie wird zum natürlichen<br />
F<strong>ein</strong>d studentischer Neugier und hemmt<br />
die Entwicklung eigenständiger Interessen<br />
und <strong>der</strong> Fähigkeit zu <strong>ein</strong>em Denken,<br />
das Fächergrenzen und bloßes Spezialistentum<br />
überwindet. All diese Umstände<br />
för<strong>der</strong>n kl<strong>ein</strong>teiliges statt exemplarisches<br />
Lernen.<br />
Warum, fragen <strong>sich</strong> viele Studierende,<br />
lernen wir so und nicht an<strong>der</strong>s, in<br />
<strong>ein</strong>em Studienalltag, <strong>der</strong> wie <strong>ein</strong><br />
Hin<strong>der</strong>nisrennen zu bewältigen ist?<br />
<strong>Die</strong> Frage ist k<strong>ein</strong>eswegs abstrakt, und<br />
<strong>ein</strong>e konstruktive Antwort darauf tut<br />
Not. Sie entscheidet auch über den Wert<br />
und die Anziehungskraft <strong>ein</strong>er Weiterbildung,<br />
die ja im Grunde nichts<br />
an<strong>der</strong>es ist als eigenständiges Weiterdenken<br />
in <strong>der</strong> Praxis des lebenslangen<br />
Lernens. Alternativen sind durchaus<br />
denkbar. Das Interesse an <strong>der</strong> Weiterbildung<br />
könnte wachsen, hätte man schon<br />
im Bachelorstudium gelernt, <strong>ein</strong>e<br />
Wissbegierde zu entwickeln, die <strong>sich</strong> auf<br />
wichtige Fragen des eigenen Lebens in<br />
und jenseits des künftigen Berufs<br />
richtet. <strong>Die</strong>se Art <strong>der</strong> Neugier fällt aber<br />
nicht vom Himmel. Ihre Entwicklung<br />
benötigt Spielräume, wo <strong>sich</strong> die Lust<br />
am Studium freier entfalten kann als in<br />
<strong>ein</strong>em starren Gerüst an Vorgaben.<br />
Hier kommt – nicht als Allheilmittel,<br />
aber als wichtige Ergänzung – das<br />
Studium Generale ins Spiel. S<strong>ein</strong><br />
Angebot an Kursen kann die persönliche<br />
Weiterbildungskompetenz auf dreifache<br />
Weise verbessern:<br />
Erstens können Studierende fern von<br />
Noten- und Erfolgsdruck an<strong>der</strong>e<br />
Wissens- und Interessenfel<strong>der</strong> erkunden.<br />
Das gilt selbst dann, wenn die<br />
Packungsdichte <strong>der</strong> Pflichtkurse <strong>ein</strong><br />
intensiveres Einbringen behin<strong>der</strong>t.<br />
Zweitens können Studierende zusätz-<br />
liche Kenntnisse und Qualifikationen<br />
erwerben, die sie für weiterführende<br />
Studiengänge benötigen. Nicht nur in<br />
interdisziplinären Masterstudien – wie<br />
Kommunikation, Wirtschaftssoziologie<br />
o<strong>der</strong> Regionalstudien – sind solche<br />
Leistungsnachweise erfor<strong>der</strong>lich, auch<br />
Business o<strong>der</strong> Economics-Studierende<br />
haben bessere Zugangschancen, wenn<br />
sie ihre Allgem<strong>ein</strong>bildung erhöhen,<br />
wenn sie über die Geschichte ihrer<br />
Fachwissenschaft, über interdisziplinäre<br />
Fragestellungen und aktuelle Kontroversen<br />
genauer Bescheid wissen – o<strong>der</strong><br />
über Indien und China (<strong>ein</strong> Kurs im<br />
kommenden Sommersemester).<br />
Drittens könnten Studierende <strong>ein</strong> ganz<br />
persönliches Qualifikationsprofil<br />
entwickeln, wenn die Möglichkeit<br />
bestünde, <strong>ein</strong>zelne Kurse durch interessante,<br />
qualitätsgeprüfte Angebote aus<br />
dem Studium Generale zu ersetzen.<br />
Eine Utopie jenseits <strong>der</strong> Wirklichkeit?<br />
Das Studium Generale er<strong>öffnet</strong> viele<br />
Möglichkeiten, die berufliche und<br />
persönliche Entwicklung durch entdeckendes<br />
Lernen zu för<strong>der</strong>n. Dafür<br />
spricht nicht nur <strong>der</strong> wachsende Anteil<br />
ehemaliger Studieren<strong>der</strong> und auswärtiger<br />
Gäste, die an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> das<br />
Angebot an öffentlichen Vorträgen und<br />
Diskussionen zur ständigen Weiterbildung<br />
nutzen. Dafür steht auch das<br />
Beispiel von Nico Breitfeld, <strong>der</strong> uns<br />
s<strong>ein</strong>e Erfahrungen beschrieben hat:<br />
„Neben m<strong>ein</strong>em <strong>MBA</strong> Studium am<br />
Institute of Management <strong>Berlin</strong> (IMB)<br />
besuche ich den Kurs im Studium Generale<br />
über die Geschichte <strong>der</strong> Ethik in<br />
Europa. Eigentlich benötige ich k<strong>ein</strong>en<br />
Sch<strong>ein</strong>, aber ich mache das zur persönlichen<br />
Weiterbildung und habe es<br />
bisher absolut nicht bereut. Der Kurs<br />
ist sehr lehrreich und gibt, wie <strong>der</strong><br />
Untertitel verspricht, viele interessante<br />
Denkanstöße zur gesellschaftlichen<br />
Verantwortung <strong>der</strong> Unternehmen. “<br />
Und den Sch<strong>ein</strong> gibt’s obendr<strong>ein</strong>.<br />
<strong>Die</strong> Autorin Luise Görges ist Mitglied<br />
<strong>der</strong> Ausbildungskommission und studentische<br />
Mitarbeiterin beim Studium<br />
Generale. Ulf Kadritzke ist Beauftragter<br />
des Rektors für das Studium Generale.
20 Titelthema: Weiterbildung & Career Service<br />
SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />
21<br />
Lebenslanges Lernen beginnt…<br />
… auch an den Hochschulen gelegentlich<br />
im Kindesalter. KUL finden die<br />
jüngsten <strong>der</strong> „Studierenden“ die<br />
Kin<strong>der</strong>Uni mit <strong>der</strong> Krake von<br />
<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> und HTW <strong>Berlin</strong>.<br />
Text: Annette Bäßler, Sylke Schumann<br />
Echte Vorlesungen von echten Professor/<br />
innen in <strong>ein</strong>em echten Hörsaal – für <strong>ein</strong>e<br />
Hochschule ist das <strong>sich</strong>er nichts<br />
Beson<strong>der</strong>es, ganz normaler Alltag.<br />
Wenn allerdings die Studierenden<br />
zwischen acht und zwölf Jahren alt sind,<br />
dann ist man schon in <strong>ein</strong>er ungewöhnlichen<br />
Vorlesung gelandet: Bei <strong>der</strong><br />
Kin<strong>der</strong>Uni Lichtenberg, kurz KUL –<br />
die Kin<strong>der</strong>uni mit <strong>der</strong> Krake!<br />
<strong>Die</strong>ses kostenlose Bildungsangebot für<br />
Mädchen und Jungen wird in Zusammenarbeit<br />
von HTW und <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>,<br />
dem Bezirk Lichtenberg und zahlreichen<br />
Sponsor/innen seit 2003 angeboten.<br />
Immer im November halten Professorinnen<br />
und Professoren bei<strong>der</strong> Hochschulen<br />
kindgerechte Vorträge zu ihren Spezialthemen.<br />
In diesem Jahr begab <strong>sich</strong><br />
z. B. Prof. Tanja Hollmann auf „Spurensuche<br />
mit Skalpell und Mikroskop“ und<br />
führte die jungen „Student/innen“ in den<br />
Fachbereich Rechtsmedizin <strong>ein</strong>. HTW-<br />
Präsident Prof. Michael H<strong>ein</strong>e untersuchte<br />
in s<strong>ein</strong>em Vortrag die Frage „Wie kann<br />
<strong>ein</strong>e Bank Pleite gehen?“ – <strong>ein</strong> Thema,<br />
das auch die Erwachsenen sehr interessierte.<br />
„<strong>Die</strong> wichtigsten Spielregeln für<br />
unseren Staat“ erläuterte Prof. Clemens<br />
Arzt von <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> und erklärte<br />
dabei anschaulich das Grundgesetz.<br />
Bei <strong>der</strong> KUL sind alle Kin<strong>der</strong> richtig,<br />
die Neugierde mitbringen. Gute Noten<br />
muss niemand vorweisen. Erwachsene<br />
KUL: Erwachsene dürfen nur an den Vorlesungen teilnehmen, wenn sie in Begleitung von<br />
Kin<strong>der</strong>n kommen. Zum 7. Mal hielten Professor/innen <strong>der</strong> HTW und <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> im November<br />
kindgerechte Vorträge über Themen aus ihren Spezialgebieten und referierten z. B. darüber,<br />
wie man aus Abfällen Strom und Wärme gewinnt, wie Rechtsmediziner bei <strong>der</strong> Verbrecherjagd<br />
helfen und wie Menschen auf Klänge reagieren.<br />
dürfen nur an den Vorlesungen, die<br />
freitags und samstags stattfinden, teil-<br />
nehmen, wenn sie in Begleitung <strong>ein</strong>es<br />
Kindes kommen und sofern genügend<br />
Plätze vorhanden sind. Kin<strong>der</strong> haben<br />
Vorrang. Weil es an den Samstagen<br />
beson<strong>der</strong>s voll wird, gibt es für Eltern<br />
eigene Vorlesungen. Er<strong>öffnet</strong> wird die<br />
KUL mit Vorträgen von Kin<strong>der</strong>n, die das<br />
erste Mal in ihrem Leben vor <strong>ein</strong>em<br />
Auditorium referieren. <strong>Die</strong>smal wurden<br />
Themen wie die Varus-Schlacht, griechische<br />
Mythologie und Drogen behandelt.<br />
Auch an<strong>der</strong>e Hochschulen in <strong>Berlin</strong><br />
veranstalten inzwischen Kin<strong>der</strong>-Unis –<br />
die Kin<strong>der</strong>uni Lichtenberg ist allerdings<br />
die älteste und umfangreichste. Für<br />
<strong>ein</strong>en Euro können die jungen Teilnehmer/innen<br />
<strong>ein</strong>en Studierendenausweis<br />
kaufen und <strong>sich</strong> den Besuch <strong>der</strong> Vor-<br />
lesung mit <strong>ein</strong>em Teilnahmestempel<br />
besch<strong>ein</strong>igen lassen. Man kann aber<br />
auch ohne Studierendenausweis und<br />
generell ohne Voranmeldung bei den<br />
Vorlesungen zuhören.<br />
<strong>Die</strong> Kin<strong>der</strong>Uni Lichtenberg wird vom<br />
Bezirksamt Lichtenberg sowie Sponsoren<br />
wie <strong>der</strong> HOWOGE, Zapf-Umzüge,<br />
dem KEH und dem WKHL finanziell<br />
und organisatorisch getragen. <strong>Die</strong><br />
beteiligten Hochschulen stellen kostenfrei<br />
Personal und Logistik sowie<br />
Räumlichkeiten zur Verfügung. Ohne<br />
dieses Engagement vieler Beteiligter<br />
würde es dieses kostenlose Angebot<br />
nicht geben. Organisation und Durchführung<br />
<strong>der</strong> KUL liegen beim sowieso<br />
Pressebüro (www.sowieso.de – <strong>Die</strong><br />
online-Zeitung für junge Leser). Weitere<br />
Informationen zur KUL gibt es unter<br />
www.kin<strong>der</strong>uni-lichtenberg.de<br />
<strong>Die</strong> Autorin Annette Bäßler ist Redakteurin<br />
des sowieso Pressebüros. Sylke Schumann<br />
arbeitet als Referentin <strong>der</strong> Hochschulleitung<br />
an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />
Aus <strong>ein</strong>s mach drei – Neues von den<br />
Hochschulbibliotheken<br />
<strong>Die</strong> Neuformierung <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> hat auch die interne Bibliothekslandschaft verän<strong>der</strong>t. <strong>Die</strong> Hochschule verfügt nun über<br />
drei Bibliotheken an drei Standorten, die vor Ort den Literaturbedarf <strong>der</strong> Studierenden und Lehrenden decken.<br />
Text: Cornelia Rupp<br />
Wenn statt ehemals <strong>ein</strong>es dann drei<br />
Standorte <strong>ein</strong>er Bibliothek zu managen<br />
sind, muss <strong>ein</strong>e Strategie für die Ver<strong>ein</strong>heitlichung<br />
her. Dem gem<strong>ein</strong>sam erarbeiteten<br />
Programm für den Verän<strong>der</strong>ungsprozess,<br />
das nun Schritt für Schritt<br />
umgesetzt wird, ging <strong>ein</strong>e intensive Planung<br />
zwischen den Bibliotheksleitungen<br />
und ihren Mitarbeiter/innen voraus, seit<br />
Ende 2008. Hierzu zählte nicht nur die<br />
Frage nach <strong>ein</strong>em ver<strong>ein</strong>ten Katalog und<br />
<strong>ein</strong>er <strong>ein</strong>heitlichen Bibliothekssoftware,<br />
son<strong>der</strong>n auch die Erarbeitung <strong>ein</strong>er gem<strong>ein</strong>samen<br />
Bibliotheksbenutzungs- und<br />
Gebührenordnung, die Nutzungsmöglichkeit<br />
<strong>der</strong> vorhandenen Ressourcen<br />
in gedruckter und digitaler Form für<br />
alle Kund/innen <strong>der</strong> <strong>HWR</strong>-Bibliotheken<br />
sowie Abstimmungen in den Geschäftsgängen,<br />
unter an<strong>der</strong>em zur geplanten<br />
Bestell- und Liefermöglichkeit aus den<br />
Campusbibliotheken.<br />
Konzeptionell werden die Bibliotheken<br />
als Versorger vor Ort nicht zusammengelegt,<br />
son<strong>der</strong>n bleiben als ursprüngliche<br />
Einheit erhalten, die im Zentralbereich<br />
<strong>der</strong> Hochschule unter Leitung<br />
des Kanzlers angesiedelt sind. Durch<br />
<strong>ein</strong> gem<strong>ein</strong>sames Auftreten sollen die<br />
Bibliotheken bestärkt und die Kräfte auf<br />
Entwicklungs- und Erneuerungskonzepte<br />
ausgerichtet werden.<br />
In diesem Verän<strong>der</strong>ungsprozess wird<br />
zunächst Ende des Jahres auf dem<br />
Campus Schöneberg <strong>ein</strong> neues Bibliotheksmanagementsystem<br />
<strong>ein</strong>geführt,<br />
das am Standort Lichtenberg bereits<br />
<strong>ein</strong>gesetzt wurde. Es wird im ersten Migrationsschritt<br />
zunächst den Katalogbestand<br />
<strong>der</strong> Bibliotheken <strong>der</strong> ehemaligen<br />
FHW <strong>Berlin</strong> und FHVR ver<strong>ein</strong>en. Ab<br />
Sommersemester 2010 wird <strong>der</strong> gesamte<br />
Arbeitsablauf auch zwischen den<br />
beiden Bibliotheken mit diesem System<br />
abgedeckt.<br />
Eine neue <strong>ein</strong>heitliche Benutzungs- und<br />
Gebührenordnung ist erarbeitet und soll<br />
zum Frühjahr 2010 in Kraft treten. <strong>Die</strong><br />
Bibliothek des Fachbereiches Berufsakademie<br />
wird Ende 2010 bzw. Anfang<br />
2011 in die erweiterten Bibliotheksräume<br />
auf den Standort des Campus<br />
Lichtenberg ziehen, dann werden auch<br />
<strong>der</strong>en Bestände in das gem<strong>ein</strong>same Bibliothekssystem<br />
<strong>ein</strong>gearbeitet s<strong>ein</strong>.<br />
<strong>Die</strong> Bibliothek des Campus’ Schöneberg<br />
wird im Herbst 2010 in neue Räumlichkeiten<br />
im ehemaligen Sozialamt<br />
Badensche Str. 52 ziehen und dort auf<br />
zwei Etagen ihr Angebot präsentieren<br />
können. Umfang und Art von Leser-<br />
Arbeitsplätzen werden erheblich er-<br />
weitert – nicht nur Einzelarbeitsplätze,<br />
auch Gruppenarbeitsplätze, <strong>ein</strong> geson<strong>der</strong>ter<br />
Schulungsraum und Carrels<br />
(baulich getrennte Einzelarbeitsplätze)<br />
laden zum Arbeiten <strong>ein</strong>. Der Bestand<br />
an Präsenzliteratur und elektronischen<br />
Medien soll dafür weiter ausgeweitet<br />
werden, <strong>ein</strong> angrenzendes Café bereichert<br />
die Lern- und Arbeitsumgebung.<br />
Offen sind noch Fragen zur Nutzung <strong>ein</strong>er<br />
neuen Systematik und <strong>der</strong> Nutzung<br />
von RFID (Radio Frequency Identification<br />
– Methode, mit <strong>der</strong> u. a. Buch<strong>sich</strong>erung<br />
und Selbstverbuchung erfolgen<br />
kann) – beides Themen, die beson<strong>der</strong>s<br />
in Bezug auf die geplanten Umzüge bedeutsam<br />
sind. Es bleibt also spannend –<br />
in nur <strong>ein</strong>em Jahr wird <strong>sich</strong> <strong>ein</strong>e stark<br />
verän<strong>der</strong>te und nutzerfreundlichere<br />
<strong>HWR</strong>-Bibliothekswelt präsentieren.<br />
Lili, Aylin und Bibana (v. l. n. r.) sind 10 Jahre<br />
alt und „studieren“ bereits. Immer im<br />
November laden die HTW und <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />
gem<strong>ein</strong>sam zur Kin<strong>der</strong>Uni Lichtenberg (KUL)<br />
<strong>Die</strong> Autorin ist Leiterin <strong>der</strong> Hochschul-<br />
<strong>ein</strong>. <strong>Die</strong> beliebten "kulen" Kraken-T-Shirts<br />
bibliothek am Campus Schöneberg.<br />
zeigen das Logo dieser kostenlosen Veranstaltungsreihe.<br />
<strong>Die</strong> Bibliothek <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> bleibt nach <strong>der</strong> konzeptionellen Zusammenlegung an verschiedenen<br />
Standorten <strong>der</strong> Hochschule erhalten.
22 Theorie und Praxis<br />
SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Theorie und Praxis<br />
23<br />
Einführung von KODE ® ‚<br />
am IMB Institute of Management <strong>Berlin</strong><br />
Nach <strong>ein</strong>em erfolgreichen Piloten im Masterstudiengang Nachhaltigkeits- und Qualitätsmanagement wird das Kompetenzermittlungsinstrument<br />
KODE ® am IMB Institute of Management <strong>Berlin</strong> <strong>ein</strong>geführt.<br />
Text: Petra Jepsen<br />
Nach <strong>ein</strong>em erfolgreichen Piloten im<br />
Masterstudiengang Nachhaltigkeits-<br />
und Qualitätsmanagement unter <strong>der</strong><br />
Leitung von Prof. Dr. Anja Grothe wird<br />
KODE‚ am IMB Institute of Management<br />
<strong>Berlin</strong> nun auch für die berufsbegleitenden<br />
<strong>MBA</strong> Studiengänge <strong>ein</strong>gesetzt.<br />
KODE‚ steht als Abkürzung für<br />
Kompetenz-Diagnostik und -Entwicklung<br />
und bietet als differenzierendes<br />
Entwicklungsinstrument <strong>ein</strong>e umfassende<br />
Grundlage für effektive (Selbst-)<br />
Trainings, Coaching und Mentoring.<br />
KODE wurde von Prof. Dr. Volker<br />
Heyse und Prof. Dr. John Erpenbeck<br />
auf Basis <strong>ein</strong>er fundierten Kompetenztheorie<br />
zur Diagnostik und Entwicklung<br />
von Kompetenzen in <strong>der</strong> Praxis<br />
entwickelt. Kompetenzen werden dabei<br />
als Dispositionen (persönliche Voraussetzungen)<br />
zur Selbstorganisation<br />
bei <strong>der</strong> Bewältigung von insbeson<strong>der</strong>e<br />
Auf <strong>sich</strong> selbst<br />
als Person<br />
Auf die eigene<br />
Handlugsausführung<br />
Auf den Umgang<br />
mit Objekten<br />
Auf den Umgang mit<br />
an<strong>der</strong>en Personen<br />
neuen, nicht routinemäßigen Aufgaben<br />
verstanden. Mit diesem Kompetenzbegriff<br />
ist KODE‚ weltweit das erste Analyseverfahren,<br />
das die vier menschlichen<br />
Grundkompetenzen direkt misst: (i)<br />
personale, (ii) sozial-kommunikative<br />
und (iii) Fach- und Methodenkompetenz<br />
als auch (iv) Aktivitäts- und<br />
Handlungskompetenz.<br />
Auf <strong>der</strong> Basis <strong>ein</strong>es Fragebogens zur<br />
Selbst<strong>ein</strong>schätzung erhalten die Studierenden<br />
<strong>ein</strong> nach den vier Grundkompetenzen<br />
und in 64 Teilkompetenzen unterglie<strong>der</strong>tes<br />
individuelles Kompetenzprofil.<br />
In <strong>ein</strong>em <strong>sich</strong> anschließenden Auswertungsgespräch<br />
wird den Studierenden ihr<br />
individuelles Profil mit <strong>der</strong> Abbildung<br />
<strong>der</strong> eigenen Kompetenzen unter günstigen<br />
(normalen, unproblematischen) Alltagsbedingungen<br />
sowie unter ungünstigen<br />
(schwierigen, Stress- o<strong>der</strong> Konflikt-)<br />
Bedingungen erläutert. Darüber hinaus<br />
P<br />
A<br />
F<br />
S<br />
Personale<br />
Kompetenz<br />
Aktivitäts- u.<br />
Handlungs-<br />
kompetenz<br />
Fachlich-<br />
methodische<br />
Kompetenz<br />
Sozial-<br />
kommunik.<br />
Kompetenz<br />
bietet KODE‚ auch Aussagen über die<br />
jeweilige Rollenpräferenz im Team, das<br />
eigene Lernverhalten und persönliche<br />
Zeitmanagement sowie Interpretationen<br />
des Verhältnisses <strong>der</strong> eigenen Ab<strong>sich</strong>t<br />
zum tatsächlichen Verhalten, s<strong>ein</strong>er Wirkung<br />
und dem eigenen Ideal an.<br />
Mit den sogenannten modularen Informations-<br />
und Trainings<strong>ein</strong>heiten stellt<br />
KODE‚ überschaubare und individuell<br />
<strong>ein</strong>setzbare Selbsttrainingsprogramme<br />
für <strong>ein</strong>zelne Teilkompetenzen zur Verfügung.<br />
Im Auswertungsgespräch arbeiten<br />
die Studierenden gem<strong>ein</strong>sam mit<br />
den Dozenten <strong>ein</strong> bis zwei Lernfel<strong>der</strong><br />
auf Grundlage des KODE‚ Feedbacks<br />
heraus und erhalten mit den Trainingsmodulen<br />
die Möglichkeit selbstgesteuert<br />
ihre jeweiligen Kompetenzen weiterzuentwickeln<br />
und auszubauen.<br />
Mit <strong>der</strong> Einführung von KODE‚ werden<br />
die Studierenden somit bei <strong>der</strong><br />
Analyse und Bearbeitung ihrer Stärken<br />
und Lernfel<strong>der</strong> unterstützt. Darüber<br />
hinaus er<strong>öffnet</strong> KODE‚ aber auch<br />
Perspektiven für <strong>ein</strong>e attraktive kompetenzorientierte<br />
Ausgestaltung des<br />
Studienangebots mit klarem Wettbewerbsvorteil<br />
für die <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> und<br />
das IMB verbunden mit <strong>ein</strong>em hohen<br />
Mehrwert für die Studierenden.<br />
Literatur<br />
V. Heyse/J. Erpenbeck (Hrsg.),<br />
KompetenzManagement, Münster 2007;<br />
V. Heyse/J. Erpenbeck/H. Max (Hrsg.),<br />
Kompetenzen erkennen, bilanzieren<br />
und entwickeln, Münster 2004<br />
Formel 1 an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> –<br />
<strong>ein</strong>e Karrierechance<br />
Studierende, die gern ganz vorn „mitfahren“,<br />
dabei im Studium erlerntes Wissen<br />
in <strong>der</strong> Praxis anwenden möchten und als<br />
Teil <strong>ein</strong>es Teams echte Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
meistern wollen, können diese Ziele<br />
mit Hilfe des hauseigenen Rennsportteams<br />
BA-Motors (BAM) erreichen.<br />
Text: Philipp Reimann<br />
Seit 2006 existiert das Team von<br />
BA-Motors am Fachbereich Berufsakademie<br />
<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>. BA-Motors<br />
ist <strong>ein</strong>e interdisziplinäre Gruppe von<br />
Studenten/innen, die mit Herzblut <strong>ein</strong><br />
gem<strong>ein</strong>sames Ziel verfolgen – die<br />
Teilnahme an <strong>der</strong> Formula Student,<br />
<strong>ein</strong>em jährlich in Hockenheim stattfindenden,<br />
Formel1-ähnlichen Rennen, bei<br />
dem sie mit <strong>ein</strong>em selbst gebauten<br />
Rennwagen gegen rund 300 Hochschulteams<br />
aus aller Welt antreten würden.<br />
Lei<strong>der</strong> konnte <strong>sich</strong> das BAM-Team in<br />
<strong>der</strong> vergangenen Saison nicht für die<br />
Formula Student Germany 2009 qualifizieren.<br />
<strong>Die</strong> Enttäuschung in <strong>der</strong> Gruppe<br />
war natürlich groß. Gerade hatte es das<br />
BA-Motors Team am Anfang des Jahres<br />
noch geschafft, <strong>ein</strong>en <strong>der</strong> begehrten<br />
Startplätze zu ergattern und <strong>sich</strong> somit<br />
Hoffnung auf <strong>ein</strong>e erfolgreiche Saison<br />
gemacht, doch dann gab es in <strong>der</strong> ersten<br />
Jahreshälfte schon <strong>ein</strong>en ersten moralischen<br />
Dämpfer als klar wurde, dass <strong>der</strong><br />
zunächst so optimistisch und engagiert<br />
angelegte Zeitplan doch nicht <strong>ein</strong>gehalten<br />
werden konnte und somit die erfolgreiche<br />
Teilnahme am Rennen aus<strong>sich</strong>tslos<br />
war. <strong>Die</strong> vielen Aufgaben konnten<br />
<strong>ein</strong>fach nicht durch so wenige Hände<br />
verrichtet werden. Zum An<strong>der</strong>en gab es<br />
zusätzlich unerwartete Schwierigkeiten<br />
bei <strong>der</strong> Fertigung des Moto09. Trotz<br />
dieser Enttäuschung hat das BA-Motors<br />
Team zusammengehalten und diesen<br />
Rückschlag gem<strong>ein</strong>sam verarbeitet.<br />
Durch das Ziehen <strong>der</strong> Notbremse hat<br />
das Team <strong>ein</strong> realistisches Einschät-<br />
Mit ihrem selbst konstruierten Rennwagen wollen die Studierenden des Teams BA-Motors an<br />
<strong>der</strong> internationalen Formula Student Germany 2010 in Hockenheim ganz vorn mitfahren.<br />
zungsvermögen <strong>der</strong> Situation bewiesen<br />
und langfristig die bessere Entscheidung<br />
getroffen. Im selben Atemzug<br />
<strong>der</strong> Bekanntgabe <strong>der</strong> Nicht-Teilnahme<br />
am vergangenen Rennen in Hockenheim<br />
wurde <strong>ein</strong>e neue Strategie für die<br />
kommende Saison aufgestellt. Kern war<br />
<strong>ein</strong> verän<strong>der</strong>ter Zeitplan. Um 2010 in<br />
Hockenheim erfolgreich zu s<strong>ein</strong>, wird<br />
neben intensivem Recruiting an <strong>der</strong><br />
gesamten <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> sowie <strong>der</strong> Beuth<br />
Hochschule für Technik (BHT) <strong>Berlin</strong><br />
parallel intensiv am neuen Wagen gearbeitet.<br />
Aufgrund des fortgeschrittenen<br />
Fertigungsstadiums ist zu erwarten,<br />
dass die Arbeiten im ersten Quartal des<br />
nächsten Jahres abgeschlossen s<strong>ein</strong> werden.<br />
Aus diesem Grund wird <strong>der</strong> nächste<br />
Rennwagen den Namen Moto10 tragen.<br />
Durch den neuen Zeitplan und den<br />
geringeren Termindruck ist mehr Opti-<br />
mierungsspielraum für den Zusammenbau<br />
gegeben. Fehler wie beim Hockenheim-Rennen<br />
2008, als <strong>der</strong> Motor in<br />
den entscheidenden Tests aussetzte,<br />
können so hoffentlich vermieden werden.<br />
<strong>Die</strong> Fehlerquellen wurden bei <strong>ein</strong>er<br />
umfangreichen Analyse des Moto08<br />
ausgemacht und überarbeitet. Natürlich<br />
wird dafür das Know-how aus mehreren<br />
Jahren Erfahrung genutzt und sinnvoll<br />
weiterentwickelt. Gemäß ihres Mottos<br />
„Innovation ist unser Antrieb“ hat das<br />
BA-Motors Team den Moto10 von<br />
Grund auf neu konstruiert und wesentliche<br />
Schwachstellen ausgeräumt.<br />
Um auch die personelle Leistung des<br />
Teams zu steigern, nutzte es zu Beginn<br />
<strong>der</strong> letzten Saison die „Recruiting“-Tage<br />
am Fachbereich Berufsakademie und<br />
zog viel Aufmerksamkeit auf <strong>sich</strong>. Das<br />
Team stellte <strong>sich</strong> vor und erläuterte die<br />
Idee <strong>der</strong> Formula Student. Dadurch sollte<br />
das Identitätsgefühl <strong>der</strong> Gruppe und<br />
innerhalb <strong>der</strong> Berufsakademie gestärkt<br />
werden. Das Team warb gleichzeitig um<br />
neue Student/innen, auch auf weiteren<br />
Recruiting-Tagen sowie verstärkt in <strong>der</strong><br />
<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> und <strong>der</strong> BHT <strong>Berlin</strong>. Das<br />
BA-Motors Team hat <strong>sich</strong> für die Zukunft<br />
hohe Ziele gesteckt. <strong>Die</strong> Mitglie<strong>der</strong><br />
wollen wie<strong>der</strong> in Hockenheim und<br />
vielleicht auch auf an<strong>der</strong>en Rennstrecken<br />
in und um Deutschland dabei s<strong>ein</strong>.<br />
Alle Interessierten sind herzlich <strong>ein</strong>ge-<br />
laden, mehr über BA-Motors zu erfahren,<br />
im Internet unter www.ba-motors.de.<br />
Mitmachen können alle Studierenden,<br />
unabhängig von <strong>der</strong> Studienrichtung. Für<br />
Jeden gibt es viele interessante Aufgaben.<br />
Gerade in solch <strong>ein</strong>em relativ kl<strong>ein</strong>en<br />
Team besteht <strong>ein</strong> großer Zusammenhalt,<br />
neue Mitglie<strong>der</strong> finden schnell Anschluss.<br />
Der Autor ist Student am Fachbereich<br />
Berufsakademie und im Team von<br />
BA-Motors für Public Relations zuständig.
24 Theorie und Praxis<br />
SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Theorie und Praxis<br />
25<br />
BERLIN infostore goes green<br />
Wie grün ist eigentlich die Tourismus-Branche in <strong>Berlin</strong>? Welche ökologischen Hotels,<br />
Restaurants und Verkehrsmöglichkeiten hat die Hauptstadt zu bieten?<br />
Text: Özlem Ülker<br />
Hauptstadttourismus muss nachhaltig<br />
werden<br />
Für kaum <strong>ein</strong>en an<strong>der</strong>en Wirtschaftsbereich<br />
ist die intakte Umwelt <strong>der</strong>art<br />
essenziell wie für den Tourismus.<br />
Dennoch trägt er selbst zur Gefährdung<br />
und Zerstörung bei. <strong>Die</strong> <strong>Berlin</strong> Tourismus<br />
Marketing GmbH (BTM), seit 1993<br />
Werber für das touristische Angebot<br />
des Landes <strong>Berlin</strong>, Service-Agentur für<br />
Touristik-Partner in den Märkten und<br />
aktiver Informationsbroker für die Reis<strong>ein</strong>dustrie,<br />
versucht durch ihr Handeln<br />
den grünen Tourismus in <strong>Berlin</strong> mehr<br />
in den Mittelpunkt <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />
zu rücken. Im Mai 2009 startete das<br />
neue Projektjahr an <strong>der</strong> Hochschule für<br />
Wirtschaft und Recht (<strong>HWR</strong>) <strong>Berlin</strong> im<br />
berufsbegleitenden Masterstudiengang<br />
Nachhaltigkeits- und Qualitätsmana-<br />
gement (MA NaQM). In dem <strong>ein</strong>jährigen<br />
Projekt <strong>der</strong> beiden Studentinnen<br />
Ulrike Schaal und Özlem Ülker wird <strong>der</strong><br />
BERLIN infostore am Hauptbahnhof,<br />
<strong>ein</strong>er von vier Tourist-Informationen<br />
<strong>der</strong> BTM, im Hinblick auf ökologische<br />
Aspekte analysiert. Der Ist-Analyse<br />
sollen Vorschläge zur Ressourcen-<br />
schonung und Energie<strong>ein</strong>sparung<br />
folgen. In enger Zusammenarbeit mit<br />
<strong>der</strong> Leitung <strong>der</strong> infostores wird nach<br />
Wegen gesucht, vorhandene Potenziale<br />
möglichst optimal zu nutzen. Das<br />
Projekt steht noch am Anfang – bei <strong>der</strong><br />
Erfassung <strong>der</strong> <strong>ein</strong>zelnen Kennzahlen.<br />
<strong>Die</strong> Beteiligten nutzen engagiert die<br />
Möglichkeit, das im Studium Gelernte<br />
direkt anzuwenden.<br />
Projekte zum Nachhaltigen Wirtschaften<br />
Neben dem genannten Projekt starteten<br />
20 weitere Studienprojekte in<br />
<strong>Berlin</strong>er Betrieben, die <strong>sich</strong> mit den<br />
Themen Nachhaltigkeit, Klima- und<br />
Umweltschutz, Energie- und Ressourcenschonung<br />
befassen. <strong>Die</strong>se finden alle<br />
im Rahmen des Forschungsprojektes<br />
<strong>HWR</strong>-Studienprojekte im berufsbegleitenden Masterstudiengang Nachhaltigkeits- und Qualitätsmanagement<br />
kooperieren unmittelbar mit <strong>Berlin</strong>er Betrieben. So werden beispielsweise<br />
ökologische Aspekte analysiert, um auf dieser Basis Empfehlungen zur Ressourcenschonung<br />
und Energie<strong>ein</strong>sparung für den BERLIN infostore am Hauptbahnhof zu erarbeiten.<br />
„Nachhaltiges Wirtschaften in <strong>Berlin</strong>er<br />
Betrieben (NBB)“ statt. NBB ist <strong>ein</strong><br />
vom Europäischen Sozialfonds (ESF)<br />
und dem <strong>Berlin</strong>er Senat geför<strong>der</strong>tes<br />
<strong>HWR</strong>-Projekt, das <strong>ein</strong>en mehrfachen<br />
Nutzen vorweisen kann. Zum Einen<br />
werden Studierende des Masterstudiengangs<br />
NaQm und des Bachelorstudiengangs<br />
Wirtschaftsingenieur –<br />
Umwelt und Nachhaltigkeit durch<br />
Hochschullehrer/innen und Nachhaltigkeitsexpert/innen<br />
ihren Projekten<br />
unterstützt und begleitet. Zum An<strong>der</strong>en<br />
erhalten <strong>Berlin</strong>er Betriebe durch<br />
die Qualifizierung <strong>der</strong> Mitarbeiter/innen<br />
und durch den Technologie- und<br />
Managementtransfer die Möglichkeit,<br />
zukunftsfähig zu werden. <strong>Die</strong> Projektlaufzeit<br />
begann im Mai 2009 und<br />
endet im April 2011. <strong>Die</strong> Anzahl <strong>der</strong><br />
betreuten Projekte wird bis dahin auf<br />
60 angewachsen s<strong>ein</strong>.<br />
Der Master of Arts in Nachhaltigkeits-<br />
und Qualitätsmanagement<br />
Seit drei Jahren bietet die <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />
Hochschulabsolvent/innen verschiedenster<br />
Fachrichtungen die Möglichkeit<br />
<strong>ein</strong>es berufsbegleitenden Aufbaustudiengangs<br />
mit Schwerpunkt Nachhaltigkeits-<br />
und Qualitätsmanagement an, <strong>der</strong><br />
mit dem Grad Master of Arts (M. A.)<br />
abschließt. <strong>Die</strong> Studierenden sind anschließend<br />
in <strong>der</strong> Lage, abteilungs- und<br />
organisationsübergreifend Nachhaltigkeits-Prozesse<br />
in das Unternehmen zu<br />
implementieren. Mit dem Projektjahr<br />
bekommen die Studierenden <strong>ein</strong>en Vorgeschmack<br />
auf das, was sie im späteren<br />
Berufsleben erwartet.<br />
<strong>Die</strong> Autorin ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
und arbeitet im Projekt für<br />
Nachhaltiges Wirtschaften in <strong>Berlin</strong>er<br />
Betrieben (NBB) an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />
Projekt „WeGreen“ vom Nachhaltigkeitsrat<br />
ausgezeichnet<br />
Das in Kooperation <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> und dem Start-up Unternehmen barcoo entwickelte NBB-Projekt „WeGreen“ wurde auf<br />
<strong>der</strong> Jahrestagung vom Rat für Nachhaltige Entwicklung erfolgreich vorgestellt. <strong>HWR</strong>-Student Maurice Stanszus hat WeGreen<br />
entwickelt und damit den Ideenwettbewerb von Mission Sustainability gewonnen.<br />
Text: Maurice Stanszus<br />
Im Rahmen <strong>ein</strong>er CSR-Themenfeldarbeit<br />
wurde das Konzept WeGreen<br />
erarbeitet und sollte <strong>ein</strong>e Schnittstelle<br />
zwischen CSR (Corporate Social Responsability),<br />
Marketing und strategischem<br />
Konsum s<strong>ein</strong>. Inzwischen<br />
ist das Konzept realisiert und in <strong>ein</strong>e<br />
Barcode Scanner Software für Handys<br />
integriert. <strong>Die</strong> begleitende Abschlussarbeit<br />
zu diesem Thema wird durch die<br />
Initiative „Nachhaltigkeit in <strong>Berlin</strong>er<br />
Betrieben“ (NBB) geför<strong>der</strong>t.<br />
WeGreen ist <strong>ein</strong> Tool, welches CSR-<br />
Informationen über Konzerne sammelt<br />
und in gebündelter Form an Konsument/innen<br />
weiterreicht. <strong>Die</strong> soziale<br />
und gesellschaftliche Verantwortung<br />
von Unternehmen wurde in vielfältiger<br />
Weise bereits veröffentlicht, bewertet<br />
und kommentiert. Verschiedene<br />
Institutionen wie Rating-Agenturen,<br />
Verbraucherinitiativen, NGOs o<strong>der</strong> die<br />
Unternehmen selber stellen CSR-In-<br />
formationen zur Verfügung. WeGreen<br />
versucht, diese Bewertungen konsumentenfreundlich<br />
aufzubereiten und<br />
mit Hilfe des Barcode Scanners von<br />
barcoo direkt den Produkten zuzuordnen.<br />
Es sind bereits Quellen wie das<br />
Good Company Ranking integriert<br />
und weitere, zum Beispiel das kürzlich<br />
veröffentlichte Nachhaltigkeitsberichtsranking<br />
sollen folgen.<br />
<strong>HWR</strong>-Studenten entwickelten <strong>ein</strong>e Barcode Scanner Software, mit <strong>der</strong> Verbraucher/innen per<br />
Handy Informationen über das Herstellerunternehmen abrufen können.<br />
Mo<strong>der</strong>ne Konsument/innen von heute<br />
können mit ihrem Handy im Supermarkt<br />
den Barcode fotografieren und<br />
erhalten sofort Informationen darüber,<br />
wie nachhaltig o<strong>der</strong> „grün“ <strong>der</strong> Hersteller<br />
des Produktes ist. Mittelfristig<br />
soll <strong>ein</strong>e Nachhaltigkeitsampel erstellt<br />
werden, die ähnlich wie die Lebensmittelampel<br />
schnell und deutlich visuali- Eine Nachhaltigkeitsampel soll wie diese<br />
siert, ob Hersteller im grünen, gelben Lebensmittelampel schnell und <strong>ein</strong>fach<br />
o<strong>der</strong> roten Bereich anzusiedeln sind. Bei informieren.<br />
genauerem Informationsbedarf können<br />
die zugrunde liegenden Kriterien <strong>ein</strong>gesehen werden und Konsumenten<br />
können aufschlüsseln, wie diese Bewertungen<br />
zustande gekommen sind.<br />
Barcoo ist bereits für viele Mobiltelefone<br />
kostenlos erhältlich und bald auch als<br />
iPhone App zu haben. Weitere Informationen<br />
gibt es auf www.barcoo.de und<br />
über WeGreen auf www.elricex.de.<br />
Der Autor studiert an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.
26 Forschung<br />
SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Forschung<br />
27<br />
Teaching Points<br />
Transformation von Quantität in Qualität durch Anrechnung beson<strong>der</strong>er Leistungen in <strong>der</strong> Lehre auf das Lehrdeputat von<br />
Hochschuldozent/innen<br />
Text: Olaf Winkel<br />
Am Fachbereich Allgem<strong>ein</strong>e Verwaltung<br />
<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>, Campus Lichtenberg,<br />
wurde <strong>ein</strong> Teaching Point-System<br />
entwickelt, das auf die spezifischen Belange<br />
von Fachhochschulen zugeschnitten<br />
ist. Drei wesentliche Ziele werden,<br />
mit diesem Konzept verbunden: Erstens<br />
soll es <strong>ein</strong>en Anreiz für <strong>ein</strong>e Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Lehre schaffen.<br />
Zweitens soll das Teaching Point-System<br />
die Möglichkeit eröffnen, Professor/<br />
innen zu belohnen, die <strong>sich</strong> durch<br />
beson<strong>der</strong>es Engagement in <strong>der</strong> Lehre<br />
und bei <strong>der</strong> Betreuung von Studierenden<br />
und Examenskandidat/innen<br />
ausgezeichnet haben. Und drittens soll<br />
es <strong>ein</strong>en Ansatzpunkt bieten, um die hohen<br />
Lehrdeputate an Fachhochschulen,<br />
die ange<strong>sich</strong>ts des rasanten Wandels in<br />
fast allen Fachgebieten <strong>ein</strong>en Anachronismus<br />
darstellen, auf <strong>ein</strong> vernünftiges<br />
Maß zu reduzieren.<br />
Der Grundgedanke des Systems<br />
besteht darin, dass Hochschullehrer/innen<br />
die Möglichkeit erhalten,<br />
Teaching Points für beson<strong>der</strong>e Leistungen<br />
in Lehre und Betreuung zu<br />
erwerben, die dann auf das Lehrdeputat<br />
angerechnet werden und dort<br />
zu <strong>ein</strong>er Reduzierung führen.<br />
Hat <strong>ein</strong>e Professorin zum Beispiel<br />
neben ihrer Lehrverpflichtung von<br />
achtzehn Semesterwochenstunden<br />
in <strong>ein</strong>er Veranstaltung <strong>ein</strong>e Exkursion<br />
durchgeführt, in <strong>ein</strong>er an<strong>der</strong>en<br />
Teamteaching praktiziert und in <strong>ein</strong>er<br />
dritten zusätzlich zum regulären<br />
Aufwand <strong>ein</strong> E-Learning-Instrument<br />
<strong>ein</strong>gesetzt und zudem <strong>ein</strong>e hohe Zahl<br />
von Examenskandidat/innen und<br />
Praktikant/innen betreut sowie in Gremien<br />
mit Relevanz für die Qualität <strong>der</strong><br />
Lehre mitgearbeitet, also etwa in <strong>ein</strong>er<br />
Ausbildungskommission o<strong>der</strong> <strong>ein</strong>er<br />
Berufungskommission, dann kann<br />
dieses Engagement belohnt werden.<br />
Für diesen beson<strong>der</strong>en Einsatz, <strong>der</strong><br />
<strong>sich</strong> qualitätsför<strong>der</strong>nd auf das Angebot<br />
<strong>der</strong> Hochschule auswirkt, erhält die<br />
Hochschullehrerin Teaching Points auf<br />
ihrem Deputatskonto gutgeschrieben,<br />
die nach <strong>ein</strong>em bestimmten Verfahren<br />
berechnet werden. Wurden in <strong>ein</strong>em<br />
Semester beispielsweise sechs Teaching<br />
Points erworben, führt das zu <strong>ein</strong>er<br />
Verringerung des Lehrdeputats im<br />
darauf folgenden Semester um zwei<br />
Semesterwochenstunden, also <strong>ein</strong>em<br />
Lehrumfang von sechzehn Stunden.<br />
Der Clou bei <strong>der</strong> Sache: Der Lehre geht<br />
auf diese Weise nichts verloren, denn<br />
unverzichtbare Bedingung für <strong>ein</strong>e<br />
Verringerung des Lehrdeputats, also<br />
<strong>der</strong> Quantität, ist <strong>ein</strong>e vorausgegangene<br />
konkrete Verbesserung <strong>der</strong> Lehrqualität.<br />
Das Prinzip kann auf die Formel Transformation<br />
von Quantität in Qualität<br />
gebracht werden.<br />
Während es relativ <strong>ein</strong>fach war, Lehrende<br />
und Studierende von dem Konzept<br />
zu überzeugen und <strong>ein</strong>en Antrag auf<br />
Erprobung des Systems im Fachbereich<br />
Allgem<strong>ein</strong>e Verwaltung im zuständigen<br />
Fachbereichsrat und im Akademischen<br />
Senat <strong>der</strong> ehemaligen Fachhochschule<br />
für Verwaltung und Recht, die in die<br />
<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> integriert wurde, durchzubringen,<br />
konnte die Politik bislang noch<br />
nicht in vollem Umfang für das Projekt<br />
gewonnen werden.<br />
Denn das Land <strong>Berlin</strong> muss sparen.<br />
All<strong>ein</strong> die Kosten für die Vergabe von<br />
Teaching Points können bei <strong>ein</strong>er Projektlaufzeit<br />
von fünf Jahren leicht 75 000<br />
Euro erreichen, und weitere Kosten<br />
würden für Verwaltungsaufgaben und<br />
wissenschaftliche Begleitung anfallen.<br />
Noch bedeutsamer ist hier aber wohl,<br />
dass die Erprobung des Teaching Point-<br />
Systems an <strong>ein</strong>er <strong>Berlin</strong>er Hochschule<br />
als politisches Signal zur Abkehr von<br />
den bisherigen Lehrdeputatsregelungen<br />
gewertet werden könnte, die <strong>sich</strong>erlich<br />
<strong>ein</strong>e Mittelaufstockung für die Fachhochschulen<br />
implizieren würde, aber<br />
dennoch dringend geboten ist.<br />
Wenn es in <strong>Berlin</strong> nicht möglich s<strong>ein</strong><br />
sollte, <strong>ein</strong> Pilotprojekt durchzuführen,<br />
um Klarheit über die Praxistauglichkeit<br />
des Teaching Point-Konzeptes zu gewinnen,<br />
wäre das Systems damit noch nicht<br />
erledigt. Inzwischen gibt es nämlich<br />
auch über die Grenzen <strong>Berlin</strong>s hinaus<br />
Interesse an dem am Campus Lichtenberg<br />
entwickelten Instrumentarium,<br />
so dass es vielleicht auch an<strong>der</strong>enorts<br />
<strong>ein</strong>e Perspektive erhalten könnte. Damit<br />
wäre dann aber <strong>ein</strong>e Chance vertan,<br />
<strong>Berlin</strong> als innovativen Hochschulstandort<br />
weiter zu profilieren.<br />
Das Konzept und die bisherigen Aktivitäten<br />
zu s<strong>ein</strong>er Umsetzung sind ausführlich<br />
beschrieben in: Winkel, Olaf:<br />
Qualität statt Quantität – Anreize zur<br />
Verbesserung <strong>der</strong> Lehre durch Teaching<br />
Points, in: Qualität in <strong>der</strong> Wissenschaft<br />
4/2008, S. 86 ff.<br />
Der Autor ist Professor für Public<br />
Management mit dem Schwerpunkt<br />
Verwaltung an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />
Verbesserte Kooperation durch<br />
Forschung und Weiterbildung<br />
Ein Forschungsprojekt unterstützt die<br />
touristische Vernetzung in <strong>der</strong> Hauptstadtregion<br />
Text: Silke Laux<br />
Gem<strong>ein</strong>sam sind wir stark – diese Erkenntnis<br />
setzt <strong>sich</strong> aufgrund wachsenden<br />
Wettbewerbsdrucks zunehmend auch bei<br />
touristischen Unternehmern durch. Um<br />
Gäste nachhaltig an ihre Destination zu<br />
binden, suchen sie verstärkt die Vernetzung<br />
mit an<strong>der</strong>en <strong>Die</strong>nstleistern und<br />
folgen damit den clustertheoretischen<br />
Überlegungen, die <strong>sich</strong> in den letzten<br />
Jahren wissenschaftlich durchsetzten. <strong>Die</strong><br />
Fachrichtung BWL/Tourismus unter <strong>der</strong><br />
Leitung von Herrn Prof. Dr. Dr. habil. Jörg<br />
Soller hat deshalb das Forschungsprojekt<br />
„Zielgruppenspezifische Kooperationsmöglichkeiten<br />
touristischer Leistungsträger<br />
in den Destinationen <strong>Berlin</strong> und Potsdam“<br />
initiiert. Das Projekt läuft insgesamt<br />
18 Monate und wird durch ESF-Mittel <strong>der</strong><br />
Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie<br />
und Frauen unterstützt.<br />
Das Forschungsprojekt zu zielgruppenspezifischen<br />
Kooperationsmöglichkeiten in <strong>der</strong><br />
Tourismusbranche <strong>der</strong> Hauptstadtregion<br />
wird unterstützt durch die Air Service <strong>Berlin</strong><br />
CFH GmbH. Bekannt ist das Unternehmen<br />
durch die „Rosinenbomber“-Rundflüge.<br />
Um im Wettbewerb bestehen zu können, vernetzen <strong>sich</strong> touristische Unternehmen zunehmend<br />
mit an<strong>der</strong>en <strong>Die</strong>nstleistern. Auch die Kooperation zwischen Firmen <strong>der</strong> Tourismusbranche<br />
und <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> soll durch <strong>ein</strong> Angebot modularer Lernkonzepte für die<br />
Tourismuswirtschaft vertieft werden.<br />
Erste Zwischenergebnisse<br />
Den wissenschaftlichen Überlegungen<br />
ging <strong>ein</strong>e intensive Literatur- und Internetrecherche<br />
zu Kooperationen allgem<strong>ein</strong><br />
und speziell zum Vernetzungsgrad tourismusrelevanter<br />
Akteure in <strong>der</strong> Hauptstadtregion<br />
voraus. Darauf aufbauend rückten<br />
die Kooperationserfahrungen und -erwartungen<br />
<strong>der</strong> touristischen Leistungsträger<br />
in den Fokus. Um die Bedürfnisse<br />
<strong>der</strong> touristischen Praxis kontinuierlich in<br />
den Forschungsprozess <strong>ein</strong>zubeziehen,<br />
besuchte die Forschungsassistentin Silke<br />
Laux regelmäßig Abteilungsleitersitzungen<br />
des Partnerunternehmens Air Service<br />
<strong>Berlin</strong> CFH GmbH – <strong>ein</strong> am Flughafen<br />
Schönefeld angesiedeltes Eventflugunternehmen,<br />
das insbeson<strong>der</strong>e für s<strong>ein</strong>e<br />
Rosinenbomber-Rundflüge bekannt ist.<br />
Wichtiger Bestandteil <strong>der</strong> Untersuchungen<br />
sind zahlreiche leitfadengestützte<br />
Experteninterviews mit Tourismusbeauftragten<br />
<strong>der</strong> <strong>Berlin</strong>er Bezirke und Sprechern<br />
touristischer Netzwerke in <strong>Berlin</strong><br />
und Potsdam. <strong>Die</strong>se Interviews bilden die<br />
Basis für <strong>ein</strong>e Fragebogenumfrage unter<br />
knapp 1 800 Tourismusunternehmen in<br />
<strong>der</strong> Hauptstadtregion. Aufbauend auf den<br />
hierbei gewonnenen empirischen Daten<br />
zur Kooperationserfahrung und -bereitschaft<br />
<strong>der</strong> Unternehmer/innen lassen <strong>sich</strong><br />
Empfehlungen für künftige Kooperationsfel<strong>der</strong><br />
und Netzwerkprojekte ableiten.<br />
Eine erste Empfehlung für <strong>ein</strong>e verbesserte<br />
Vernetzung zeichnet <strong>sich</strong> bereits<br />
ab. So soll perspektivisch die Kooperation<br />
zwischen <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> und touristischen<br />
Unternehmen unter an<strong>der</strong>em<br />
durch modulare Lernkonzepte für die<br />
Tourismuswirtschaft vertieft werden.<br />
Fabian Hempel, studentischer Mitarbeiter<br />
im Rahmen des Forschungsprojekts,<br />
hat hierzu bereits tourismusspezifische<br />
Bildungsangebote kritisch analysiert.<br />
<strong>Die</strong> Senatsverwaltung für Wirtschaft,<br />
Technologie und Frauen hat darüber<br />
hinaus finanzielle Unterstützung für das<br />
Vorhaben in Aus<strong>sich</strong>t gestellt.<br />
Alle zentralen Forschungsergebnisse<br />
werden im Frühjahr 2010 im Rahmen<br />
<strong>ein</strong>er Pressekonferenz an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />
<strong>Berlin</strong> vorgestellt und unter dem Titel<br />
„Erfolgsfaktor Kooperation im Tourismus“<br />
beim ESV-Verlag publiziert.<br />
<strong>Die</strong> Autorin ist Forschungsassistentin an<br />
<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.
28 Forschung<br />
SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Forschung<br />
29<br />
Deutschland bleibt Weltspitze bei Aus-<br />
und Weiterbildung im Logistiksektor<br />
Branche investiert auch in <strong>der</strong> Krise in Bildung<br />
Text: Ingrid Kudirka<br />
Deutschland hat die weltweit größte<br />
Bildungsvielfalt im Bereich Logistik: 44<br />
Universitäten, 71 Fachhochschulen und<br />
14 Berufsakademien vermitteln logistisches<br />
Wissen. Damit gehört Deutschland<br />
gemessen an <strong>der</strong> Angebotsdichte<br />
zur Weltspitze. <strong>Die</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> bietet<br />
<strong>ein</strong>en internationalen Bachelorstudiengang<br />
"Business Administration / Logistics<br />
and Transportation" mit Englisch<br />
als Vorlesungssprache an. Ausgewiesene<br />
und international anerkannte Expert/innen<br />
unterrichten dieses Fachgebiet, das<br />
auch in an<strong>der</strong>en Studienprogrammen<br />
verankert ist.<br />
Der Logistiksektor zählt zu den Zukunftsbranchen<br />
in Deutschland und<br />
ist mit 2,7 Millionen Berufstätigen, das<br />
sind acht Prozent aller Beschäftigen, <strong>der</strong><br />
drittgrößte Wirtschaftszweig hierzulande.<br />
Er nimmt damit auch in diesem<br />
Bereich den Spitzenplatz in Europa <strong>ein</strong>.<br />
Deshalb ist Aus- und Weiterbildung in<br />
<strong>der</strong> Logistik für den Standort Deutschland<br />
<strong>ein</strong> wichtiges Wettbewerbskriterium.<br />
<strong>Die</strong> Kühne-Stiftung und das Deutsche<br />
Verkehrsforum haben zu diesem<br />
Thema das Fachsymposium „Zwischen<br />
Berufsschule und Eliteuni – Aus- und<br />
Weiterbildung in <strong>der</strong> Logistik“ organisiert.<br />
Praktiker/innen, Wissenschaftler/<br />
innen und Personaler/innen diskutierten<br />
über berufliche Perspektiven und<br />
die wirtschaftliche Bedeutung <strong>der</strong> Aus-<br />
und Weiterbildung <strong>der</strong> Logistikbranche<br />
für den Standort Deutschland.<br />
Dr. Jörg Mosolf, Präsidiumsmitglied<br />
des Deutschen Verkehrsforums sowie<br />
Prof. Dr. Harald Gleißner, Direktor des Instituts für Logistik und Leiter<br />
<strong>der</strong> Fachrichtung BWL / Spedition und Logistik, Hochschule für Wirtschaft<br />
und Recht <strong>Berlin</strong>, Regionalgruppensprecher <strong>Berlin</strong>/Brandenburg <strong>der</strong> Bundesver<strong>ein</strong>igung<br />
Logistik (BVL) e. V.: „<strong>Die</strong> Hochschulen müssen <strong>sich</strong> wegen<br />
des weltweiten Wettbewerbs <strong>der</strong> Volkswirtschaften, vor allem in markt- und<br />
branchennahen Studiengängen, in Zukunft deutlicher mit dem Spannungsfeld<br />
Freiheit <strong>der</strong> Lehre (Elfenb<strong>ein</strong>turm) und Bedarfsorientierung (Wirtschaft<br />
und Gesellschaft) aus<strong>ein</strong>an<strong>der</strong>setzen. <strong>Die</strong> guten klassischen humboldtschen<br />
Bildungsideale sollten dabei dennoch nicht ganz vergessen werden.“<br />
Geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter und<br />
Sprecher <strong>der</strong> Geschäftsführung Horst<br />
Mosolf GmbH & Co. KG, sagte auf <strong>der</strong><br />
Veranstaltung: „Das enorme Bildungsangebot<br />
ist <strong>ein</strong> wichtiges Gut, damit den<br />
Unternehmen hoch qualifizierte Fachkräfte<br />
zur Verfügung stehen. Außerdem<br />
profitiert Deutschland vom dualen<br />
Bildungssystem. Neben <strong>der</strong> Hochschulausbildung<br />
gibt es <strong>ein</strong>e Vielzahl von<br />
Ausbildungsberufen. <strong>Die</strong> Unternehmen<br />
selbst <strong>sich</strong>ern <strong>sich</strong> ihre Zukunft, indem<br />
sie Fachkräfte ausbilden und eigene<br />
Weiterbildungsinitiativen betreiben.<br />
Trotz des großen Bildungsangebotes<br />
herrscht in <strong>der</strong> Logistik Fachkräftemangel.<br />
<strong>Die</strong>s muss dringend behoben<br />
werden, wenn die Logistik auch weiterhin<br />
Jobmotor s<strong>ein</strong> soll.“<br />
Der Wirtschaftsverband Deutsches<br />
Verkehrsforum hat zum Ziel, das wirtschaftliche,<br />
politische und gesellschaftliche<br />
Leistungspotenzial von Mobilität<br />
in das öffentliche Bewussts<strong>ein</strong> zu rücken<br />
und die Rahmenbedingungen für die<br />
Verkehrsbranche zu verbessern. Um<br />
Mobilität zu <strong>sich</strong>ern und auszubauen,<br />
haben <strong>sich</strong> über 170 deutsche und euro-<br />
päische Unternehmen und Verbände im<br />
Deutschen Verkehrsforum ver<strong>ein</strong>t.<br />
Auf dem Fachsymposium wurde deutlich,<br />
dass <strong>sich</strong> die Logistikwirtschaft<br />
gem<strong>ein</strong>sam mit <strong>der</strong> Bildungspolitik mit<br />
Fragen aus<strong>ein</strong>an<strong>der</strong>setzen müssen, wie<br />
Unternehmen ihre Mitarbeiter/innen<br />
beim „lebenslangen Lernen“ unterstützen<br />
können und ob die Praxisnähe <strong>der</strong><br />
Ausbildungen ausreichend ist. Weiterhin<br />
bleibt zu klären, ob <strong>ein</strong>e europaweit<br />
ver<strong>ein</strong>heitlichte Ausbildung Sinn macht<br />
und wie Kl<strong>ein</strong>e und Mittlere Unternehmen<br />
Aus- und Weiterbildung systematisch<br />
angehen können.<br />
<strong>Die</strong> Autorin ist Leiterin Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit des Wirtschaftsverbandes<br />
Deutsches Verkehrsforum.<br />
Familien (-unternehmen) und ihre<br />
Immobilien<br />
Bisherige Untersuchungen zum betrieblichen Immobilienmanagement haben die spezielle Ausgangslage in Familienunternehmen<br />
nicht beachtet. <strong>Die</strong> Gründe hierfür liegen in <strong>der</strong> erst wachsenden Bedeutung des Typus Familienunternehmen für<br />
die betriebswirtschaftliche Forschung <strong>ein</strong>erseits sowie in <strong>der</strong> strukturellen Beschaffenheit <strong>der</strong> Familienunternehmen mit<br />
<strong>ein</strong>em klaren Fokus auf das Kerngeschäft an<strong>der</strong>erseits.<br />
Text: Birgit Felden<br />
<strong>Die</strong> Praxis lässt vermuten, dass das<br />
Immobilienmanagement in Familienunternehmen<br />
oftmals von Partikularinteressen<br />
<strong>ein</strong>zelner Personen, mangeln<strong>der</strong><br />
Kompetenz <strong>der</strong> Handelnden und<br />
geringerer Priorität im Vergleich zum<br />
operativen Geschäft geprägt ist. Wenn<br />
dem tatsächlich so ist, werden die (wirtschaftlichen)<br />
Potenziale dieses Bereichs<br />
nur suboptimal ausgeschöpft.<br />
Für <strong>ein</strong> professionelles Immobilienmanagement<br />
in deutschen Familien-<br />
unternehmen gibt es folglich <strong>ein</strong><br />
großes Entwicklungspotenzial.<br />
Forschungsprojekt<br />
Hier setzte <strong>ein</strong> Forschungsprojekt an,<br />
das Strukturen und Prozesse untersuchte,<br />
nach denen das Immobilienmanagement<br />
in Familienunternehmen<br />
durchgeführt wird. Ziel des Projektes<br />
war es, die Charakteristika des Immobilienvermögens<br />
in Familienunternehmen<br />
zu beschreiben und (mögliche) beson<strong>der</strong>e<br />
Kennzeichen des Immobilienmanagements<br />
in Familienunternehmen<br />
herauszuarbeiten.<br />
Vor dem Hintergrund <strong>der</strong> spärlich vorhandenen<br />
Forschungsergebnisse hat die<br />
Untersuchung in weiten Teilen explorativen<br />
Charakter und soll <strong>ein</strong>en ersten<br />
Einblick in das komplexe Themengebiet<br />
geben. Hierfür wurden 2 083 Fragebögen<br />
aus <strong>ein</strong>er Grundgesamtheit von<br />
27 000 Familienunternehmen mit 50 bis<br />
499 Mitarbeiter/innen verschickt. 137<br />
Fragebögen wurden vollständig ausgefüllt<br />
und konnten ausgewertet werden.<br />
Tatsachen und Hintergründe<br />
Das Immobilienmanagement in Familienunternehmen<br />
ist gegenwärtig durch<br />
interessante Verän<strong>der</strong>ungen gekennzeichnet.<br />
So zeigen die Ergebnisse,<br />
dass die gegenwärtige Wirtschaftskrise<br />
das familiäre Immobilienmanagement<br />
be<strong>ein</strong>flusst. Auch die Nachfolgeregelungen<br />
in Familienunternehmen verän<strong>der</strong>n<br />
das Immobilienmanagement.<br />
So erwarten rund 50 Prozent, dass <strong>sich</strong><br />
<strong>der</strong> emotionale Wert von Immobilien<br />
in <strong>der</strong> kommenden Generation reduzieren<br />
wird.<br />
Das Immobilienmanagement in<br />
Familienunternehmen ist historisch<br />
gewachsen und von familiären Entscheidungsträgern<br />
abhängig. Es weist<br />
Strukturen auf, die den Einfluss <strong>der</strong><br />
Familie stabilisieren. Ein Wechsel im<br />
Immobilienmanagement findet insbeson<strong>der</strong>e<br />
aus Altersgründen statt. Da in<br />
vielen Fällen auch Nachfolger aus den<br />
Reihen <strong>der</strong> Familie stammen, be<strong>ein</strong>flussen<br />
die Einstellungen und Kompetenzen<br />
<strong>der</strong> nachfolgenden Generationen<br />
das Immobilienmanagement.<br />
Ergebnisse und Ausblick<br />
Ein Ergebnis <strong>der</strong> Studie ist die Erkenntnis,<br />
dass Familienunternehmen<br />
<strong>der</strong>zeit nur in geringem Maße bereit<br />
sind, Aufgaben des Immobilienmanagements<br />
über die kaufmännische<br />
und technische Abwicklung hinaus an<br />
externe <strong>Die</strong>nstleister abzugeben o<strong>der</strong><br />
mit an<strong>der</strong>en gem<strong>ein</strong>sam durchzuführen.<br />
Es bleibt abzuwarten, inwieweit im Zuge<br />
<strong>der</strong> Nachfolgeregelungen <strong>ein</strong>e stärkere<br />
Bereitschaft hierzu zu erkennen ist.<br />
<strong>Die</strong> Position <strong>der</strong> Immobilien in<br />
Familienunternehmen verän<strong>der</strong>t<br />
<strong>sich</strong> jedoch gegenwärtig.<br />
<strong>Die</strong> Gründe hierfür sind sowohl in<br />
<strong>der</strong> strukturellen Beschaffenheit <strong>der</strong><br />
Familienunternehmen als auch in <strong>der</strong><br />
Dynamik <strong>der</strong> negativen konjunkturellen<br />
Entwicklung zu sehen, die auch die<br />
Immobilienbranche betreffen. Damit<br />
<strong>ein</strong>hergehend wird <strong>sich</strong> auch das Immobilienmanagement<br />
in Familienunternehmen<br />
anpassen müssen.<br />
Aus diesem Spannungsfeld heraus<br />
entsteht <strong>ein</strong>e Handlungsdynamik. Noch<br />
steht die Unterstützung des Kerngeschäfts<br />
im Vor<strong>der</strong>grund des Immobilien-<br />
managements in Familienunternehmen.<br />
Eine fixierte Immobilienstrategie ist<br />
nur in wenigen Fällen vorhanden. Ein<br />
unprofessionelles Immobilienmanagement<br />
wird in den Unternehmen jedoch<br />
immer weniger finanzierbar s<strong>ein</strong>. Daher<br />
definieren fast die Hälfte auch Optimierungsziele.<br />
Dazu gehört immobilienwirtschaftliches<br />
Know-how, das nach<br />
den Ergebnissen dieser Untersuchung<br />
nicht in erfor<strong>der</strong>lichem Maße vorhanden<br />
sch<strong>ein</strong>t. <strong>Die</strong> Studie liefert erste Hinweise<br />
darauf, dass die Wirtschaftskrise<br />
Familienunternehmen motiviert, stärker<br />
als bisher ihren Immobilienbestand<br />
unter betriebswirtschaftlichen Aspekten<br />
zu überprüfen.<br />
<strong>Die</strong> Autorin ist Professorin für Mittelstand<br />
und Unternehmensnachfolge an<br />
<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.
30 Internationales<br />
SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Internationales<br />
31<br />
Starkes Interesse in Korea für duales<br />
Studienkonzept<br />
Text: Helmut Lück<br />
Das duale Studium, wie es die <strong>HWR</strong><br />
<strong>Berlin</strong> anbietet, findet gerade im asiatischen<br />
Raum, insbeson<strong>der</strong>e in China<br />
und Süd-Korea starkes Interesse. Recht<br />
häufig besuchen deshalb Delegationen<br />
von Hochschulen bzw. Wissenschaftsverwaltungen<br />
dieser Län<strong>der</strong> den Fach-<br />
bereich Berufsakademie <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />
<strong>Berlin</strong> und informieren <strong>sich</strong> über die<br />
Verzahnung von Hochschulstudium<br />
und praktischer Ausbildung.<br />
Exchange your World –<br />
Fotowettbewerb 2009<br />
<strong>HWR</strong>-Austauschstudierende haben ihre Eindrücke vom Studentenleben an den Partnerhochschulen in aller Welt ins Bild<br />
gesetzt und reichten ihre besten Bil<strong>der</strong>galerien beim gleichnamigen Fotowettbewerb an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> <strong>ein</strong>.<br />
Text: Ingrid Sperber, Sylke Schumann<br />
Immer mehr Studierende <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />
<strong>Berlin</strong> planen, <strong>ein</strong> Studiensemester o<strong>der</strong><br />
<strong>ein</strong> Studienjahr im Ausland zu absolvieren.<br />
Vor allem Partnerhochschulen<br />
in den USA und Kanada, aber auch in<br />
Australien werden von den Bewerber/<br />
innen stark nachgefragt. Län<strong>der</strong> wie<br />
Indien und Singapur – ganz oben auf<br />
<strong>der</strong> Prioritätenliste für Asien – bieten<br />
<strong>ein</strong>drucksvolle Motive, für Erinnerungsfotos.<br />
Für beson<strong>der</strong>s gelungene Aufnahmen<br />
bzw. begabte Hobby-Fotograf/innen in<br />
<strong>der</strong> Studierendenschaft wird seit mehreren<br />
Jahren <strong>der</strong> DAAD-geför<strong>der</strong>te Fotowettbewerb<br />
ausgeschrieben. 20 Student/<br />
innen bewarben <strong>sich</strong> in diesem Jahr<br />
mit bis zu 10 ihrer Bil<strong>der</strong> o<strong>der</strong> <strong>ein</strong>er<br />
Im September be<strong>sich</strong>te <strong>ein</strong>e Delegation des Gyeonggido Technical Institute aus Süd-Korea<br />
den Fachbereich II unserer Hochschule. PR-Referent Helmut Lück erläutert das Konzept und<br />
die Struktur des dualen Studiums an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />
Foto-Präsentation um die Preise. Viele<br />
<strong>der</strong> Aufnahmen waren künstlerisch und<br />
fotographisch sehr hochwertig, originell<br />
und aussagekräftig.<br />
Im Fokus stand das Studentenleben.<br />
<strong>Die</strong> Austauschstudierenden <strong>der</strong> letzten<br />
beiden Semester waren aufgerufen,<br />
Fotoaufnahmen <strong>ein</strong>zureichen, die die<br />
ausländischen Partnerhochschulen <strong>der</strong><br />
<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> und vor allem das dortige<br />
Studentenleben im wahrsten Wortsinne<br />
beleuchten.<br />
Eine Jury, zu <strong>der</strong> Ingrid Sperber (International<br />
Office), Ines Ruhstrat (Hochschulmarketing),<br />
Christian Kretke (IT)<br />
und Nora Rieger (AStA – Referentin für<br />
Presse & Öffentlichkeit) gehörten, prä-<br />
mierte die besten Bildstrecken, die beim<br />
Projekt „Fotowettbewerb – Exchange<br />
your World 2009“ <strong>ein</strong>gereicht wurden.<br />
<strong>Die</strong> Gewinner des Wettbewerbs<br />
2009:<br />
■ 1. Platz: Miriam Ursin,<br />
Sheffield University, England<br />
■ 2. Platz: Nicole Srocka,<br />
Baruch College NY, USA<br />
■ 3. Platz: Mathias Jaehn,<br />
HK Baptist University, Hong Kong<br />
<strong>Die</strong> Autorin Ingrid Sperber ist Koordinatorin<br />
im International Office <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />
<strong>Berlin</strong>. Sylke Schumann arbeitet als<br />
Referentin <strong>der</strong> Hochschulleitung.<br />
Miriam Ursin Nicole Srocka<br />
Mathias Jaehn<br />
Mathias Jaehn<br />
Miriam Ursin
32 Internationales<br />
SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Gleichstellung<br />
33<br />
Spannende Entwicklungen und<br />
Debatten<br />
4. Chinesisch-Deutsche Konferenz über<br />
Public Administration an <strong>der</strong> Southwestern<br />
University of Finance and Economics<br />
(SWUFE) in Chengdu, Sichuan, VR China<br />
Text: Jochen Br<strong>ein</strong>linger-O’Reilly, Frank <strong>Die</strong>bel<br />
Was 2005 in <strong>Berlin</strong> mit <strong>ein</strong>er dreiköpfigen<br />
Delegation <strong>der</strong> School of Public Administration<br />
<strong>der</strong> SWUFE – Dekan, Vizedekan<br />
und <strong>ein</strong>er heutigen Vizepräsidentin –<br />
zusammen mit <strong>ein</strong>igen Kolleginnen und<br />
Kollegen unserer Hochschule als erste<br />
Deutsch-Chinesische Konferenz über<br />
Public Administration begonnen wurde,<br />
hatte 2009 in Chengdu mit 90 Teilnehmer/innen<br />
und 18 Vorträgen am 12. und<br />
13. September <strong>ein</strong>en großen Entwicklungssprung<br />
und Erfolg erfahren.<br />
<strong>Die</strong> 4. gem<strong>ein</strong>same Konferenz war<br />
bereits für 2008 an <strong>der</strong> SWUFE geplant,<br />
musste aber wegen <strong>der</strong> schrecklichen<br />
Folgen des Erdbebens in Westchina<br />
ausgesetzt werden. Umso größer war<br />
die Begeisterung über die Resonanz <strong>der</strong><br />
internationalen Tagung, die <strong>sich</strong> u. a.<br />
in <strong>der</strong> chinaweiten Ausstrahlung <strong>ein</strong>es<br />
7-minütigen Fernsehbeitrags in den<br />
Education News ausdrückte.<br />
Etwas weniger weit als die Anreise <strong>der</strong><br />
<strong>HWR</strong>-Delegation war die <strong>der</strong> Kollegen<br />
aus Peking, Prof. Dr. Wu Jiang von <strong>der</strong><br />
Chinese Academy of Personnel Science<br />
und dem Gesundheitsökonomen<br />
Prof. Dr. Liu Guo’en von <strong>der</strong> Peking-<br />
Universität.<br />
Beson<strong>der</strong>s interessant war, dass Prof. Wu<br />
das Thema Common Assessment Framework<br />
(CAF) als Performance Measurement<br />
Approach für öffentliche <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
und dessen Anwendung in<br />
<strong>der</strong> Volksrepublik China fortgesetzt hat,<br />
nachdem es von deutscher Seite im Jahre<br />
2007 auf <strong>der</strong> 3. Konferenz <strong>ein</strong>geführt<br />
worden war. CAF ist <strong>ein</strong> Total-Quality-<br />
Prof. Gerd Kulke auf <strong>der</strong> 4. Chinesisch-Deutschen<br />
Konferenz über Public Administration<br />
an <strong>der</strong> SWUFE in Chengdu. Prof. Kulke hatte<br />
vor 23 Jahren diese Kooperation initiiert.<br />
Management-Ansatz, <strong>der</strong> am European<br />
Institute of Public Administration<br />
(EIPA) im Auftrag <strong>der</strong> Europäischen<br />
Union in Maastricht entwickelt wurde.<br />
Mit Prof. Liu, <strong>ein</strong>em prominenten Berater<br />
<strong>der</strong> chinesischen Regierung, war<br />
<strong>ein</strong>es <strong>der</strong> Schwerpunktthemen <strong>der</strong><br />
Tagung, Gesundheitssysteme, hochkarätig<br />
besetzt. Insgesamt behandelten<br />
sieben chinesische und deutsche Konferenzbeiträge<br />
Aspekte von Gesundheitssystemen<br />
und Gesundheitsreformen in<br />
China und Deutschland.<br />
<strong>Die</strong> <strong>HWR</strong>-Delegation wurde durch<br />
Konsul Hoppe vom Generalkonsulat<br />
in Chengdu flankiert. Er war <strong>ein</strong>er <strong>der</strong><br />
Eröffnungsredner, neben dem Vertreter<br />
<strong>der</strong> Provinzregierung Sichuans, Cai<br />
Jing, und dem Vizebürgermeister <strong>der</strong><br />
Stadtregierung Chengdus, Liu Jiaqiang.<br />
<strong>Die</strong> Hochschulleitung <strong>der</strong> SWUFE,<br />
Prof. Zhou, und <strong>der</strong> Dekan <strong>der</strong> School<br />
of Public Administration, Prof. Yin,<br />
würdigten die beson<strong>der</strong>e Bedeutung<br />
dieser jährlichen Konferenz als <strong>ein</strong>e<br />
<strong>der</strong> tragenden Säulen <strong>der</strong> Kooperation<br />
zwischen den beiden Hochschulen.<br />
Daran konnten die Eröffnungsbeiträge<br />
von Prof. Gerd Kulke, <strong>der</strong> vor 23 Jahren<br />
die Kooperation mit dieser Partnerhochschule<br />
ins Leben rief, und von<br />
Prof. Br<strong>ein</strong>linger-O’Reilly, auf dessen<br />
Initiative die gem<strong>ein</strong>same Konferenz<br />
entstanden ist, sehr gut anknüpfen.<br />
Prof. Liu Guo'en von <strong>der</strong> Peking-Universität<br />
berichtet von <strong>der</strong> internen Debatte <strong>der</strong><br />
chinesischen Regierung über die Gesundheitsreform<br />
2009<br />
Als weitere Teilnehmerinnen <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />
<strong>Berlin</strong> referierten Prof. Dr. Dorothea<br />
Schmidt über „Private versus Public<br />
Ownership: The Cases of Telecommunication<br />
and Schooling in Germany“<br />
und Cornelia Kaiser über „Accreditation<br />
of <strong>Programme</strong>s or Accreditation<br />
of Processes? German Experiences,<br />
Expectations, and their Implications on<br />
the Accreditation of International Joint<br />
<strong>Programme</strong>s”, <strong>ein</strong> Beitrag, <strong>der</strong> auch<br />
von beson<strong>der</strong>s praktischer Bedeutung<br />
für die noch ausstehende Akkreditierung<br />
des gem<strong>ein</strong>samen Masterprogramms<br />
Chinese-European Economics<br />
and Business Studies (CEEBS) war.<br />
Der <strong>HWR</strong>-Beitrag von Frank <strong>Die</strong>bel<br />
behandelte die Probleme <strong>der</strong> Konkurrenz<br />
zwischen gesetzlichen Krankenver<strong>sich</strong>erungen<br />
und die Ansätze des<br />
dadurch notwendigen Risikostrukturausgleichs.<br />
<strong>Die</strong> 5. Konferenz wird 2010 an <strong>der</strong><br />
<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> ausgerichtet. <strong>Die</strong> Messlatte<br />
liegt hoch!<br />
Autor Jochen Br<strong>ein</strong>linger-O’Reilly ist<br />
Professor für Management im Gesundheits-<br />
und Sozialwesen an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />
<strong>Berlin</strong> und Akademisch Beauftragter<br />
für den <strong>MBA</strong>-Studiengang Health Care<br />
Management und den Studiengang ILT<br />
Hospital Management. Frank <strong>Die</strong>bel<br />
arbeitet als Forschungsassistent and <strong>der</strong><br />
<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />
Verankerung von Gen<strong>der</strong>aspekten in<br />
<strong>der</strong> Lehre an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />
<strong>Die</strong> Aus<strong>ein</strong>an<strong>der</strong>setzung mit Gen<strong>der</strong>aspekten ist für Lehrende wie Studierende <strong>ein</strong>e aus<strong>sich</strong>tsreiche Perspektiverweiterung –<br />
die beide Geschlechter im Blick hat<br />
Text: Christiane Krämer<br />
Ob es um Personalmanagement, Konsumverhalten,<br />
Budgetierung, Haushaltsentscheidungen,<br />
Beschäftigung und<br />
Einkommensverteilung, das Allgem<strong>ein</strong>e<br />
Gleichbehandlungsgesetz (AGG) o<strong>der</strong><br />
Betriebliche Informationssysteme<br />
geht – Gen<strong>der</strong>aspekte finden <strong>sich</strong> in<br />
allen rechts- und wirtschaftswissenschaftlichen<br />
Lehrinhalten.<br />
An <strong>der</strong> Hochschule für Wirtschaft und<br />
Recht (<strong>HWR</strong>) <strong>Berlin</strong> haben die Gen<strong>der</strong><br />
Studies daher <strong>ein</strong>en festen Platz am<br />
Harriet Taylor Mill-Institut und im<br />
Lehrangebot, beispielsweise im Themenfeld<br />
„Ökonomie und Geschlechterverhältnis“.<br />
Um die Beschäftigung mit<br />
Gen<strong>der</strong>themen und den <strong>ein</strong>hergehenden<br />
Kompetenzerwerb in Lehrveranstaltungen<br />
aller Fachgebiete zu ermöglichen,<br />
entstehen an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />
im Rahmen des Projektes „Verankerung<br />
von Gen<strong>der</strong>aspekten in <strong>der</strong> Lehre“<br />
verschiedene Angebote, so zum Beispiel<br />
<strong>der</strong> Expertinnenpool.<br />
Der Expertinnenpool<br />
Warum nicht <strong>ein</strong>mal <strong>ein</strong>e Expertin<br />
o<strong>der</strong> <strong>ein</strong>en Experten zu Gen<strong>der</strong>fragen<br />
im Rechnungswesen o<strong>der</strong> zum<br />
Thema „Stereotype in <strong>der</strong> Personalauswahl“<br />
in die Lehrveranstaltung<br />
<strong>ein</strong>laden und zu Gen<strong>der</strong>- und Diversitythemen<br />
berichten lassen?<br />
Eine innovative Erweiterung <strong>der</strong> Lehrinhalte,<br />
denn Lehrende wie Lernende<br />
wollen <strong>sich</strong> heute nicht mehr mit<br />
<strong>ein</strong>dimensionalen Grundannahmen<br />
zufrieden geben: Sind ökonomisch<br />
handelnde Menschen nicht auch Frauen<br />
o<strong>der</strong> Männer, die von gesellschaftlichen<br />
Ein Expertinnenpool an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> wird Lehrende und Studierende unterstützen,<br />
Gen<strong>der</strong>aspekte und Diversitythemen bei den Studieninhalten aller Fachgebiete noch stärker<br />
zu berück<strong>sich</strong>tigen.<br />
Bedingungen und Verhältnissen wie<br />
Vorstellungen geprägt sind? Auch Haushalte,<br />
Betriebe und Organisationen sowie<br />
alle wirtschaftlichen und politischen<br />
Strukturen sind hiervon durchzogen.<br />
Wer <strong>sich</strong> vertiefend mit Geschlechterverhältnissen<br />
und <strong>der</strong> Vermeidung von<br />
Stereotypen in den Lehrinhalten beschäftigen<br />
möchte, kann in <strong>ein</strong>er interdisziplinären<br />
Arbeitsgruppe Vorschläge für<br />
die Module erarbeiten und diskutieren,<br />
welche im ILIAS zur Verfügung gestellt<br />
werden. <strong>Die</strong> innovative und an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />
<strong>Berlin</strong> zunehmend genutzte Lernplattform<br />
kann zur zeitunabhängigen Bereitstellung<br />
und Bearbeitung von Materialien<br />
und Literatur, aber auch zum Ausprobieren<br />
und gen<strong>der</strong>sensiblen Gestalten von<br />
Lern<strong>ein</strong>heiten genutzt werden. 2010 sind<br />
daher auch Workshops zur gen<strong>der</strong>gerechten<br />
Nutzung und Gestaltung von Lernmodulen<br />
sowie zu geschlechtergerechter<br />
Sprache und Didaktik geplant.<br />
Für Studierende ersch<strong>ein</strong>t die Aus<strong>ein</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />
mit Gen<strong>der</strong>aspekten im<br />
Studium nicht nur von großem Interesse<br />
in Bezug auf die eigene berufliche Laufbahn<br />
und damit verbundenen Fragen.<br />
Gen<strong>der</strong>- und Diversitykompetenz<br />
ist auch relevant für die fachliche<br />
Analysefähigkeit, das Verständnis<br />
<strong>der</strong> Unternehmenskultur und<br />
erfolgreiche Teamarbeit und Kommunikation<br />
in <strong>ein</strong>em internationalen<br />
Arbeitsumfeld und wird von<br />
Unternehmen und öffentlichen<br />
Institutionen ebenfalls als Schlüssel-<br />
kompetenz geschätzt.<br />
<strong>Die</strong> Autorin ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
im Projekt „Verankerung von<br />
Gen<strong>der</strong>aspekten in <strong>der</strong> Lehre“ am Harriet<br />
Taylor Mill-Institut.
34 Gleichstellung SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Gleichstellung<br />
35<br />
20 Jahre Frauenrat – <strong>ein</strong>e Bilanz<br />
Anfang des Jahres 2010 begeht <strong>der</strong> Frauenrat s<strong>ein</strong> 20-jähriges Jubiläum. Ein guter Grund, um s<strong>ein</strong>e Arbeitsweise näher zu<br />
beleuchten und Bilanz zu ziehen<br />
Text: Madel<strong>ein</strong>e Janke, Viola Philipp<br />
Woran denken Sie, wenn Sie <strong>sich</strong> an<br />
die Zeit vor 20 Jahren erinnern? Vielen<br />
wird wohl <strong>der</strong> Fall <strong>der</strong> Mauer und die<br />
Wie<strong>der</strong>ver<strong>ein</strong>igung Deutschlands<br />
gegenwärtig s<strong>ein</strong>. In genau dieser<br />
turbulenten Zeit gründete <strong>sich</strong> <strong>der</strong><br />
erste Frauenrat (damals hieß er noch<br />
Frauenkommission) an <strong>der</strong> ehemaligen<br />
Fachhochschule für Wirtschaft (FHW)<br />
<strong>Berlin</strong>. Als <strong>ein</strong>e wichtige Maßnahme<br />
wählte er die erste Frauenbeauftragte<br />
<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong>, die sodann <strong>ein</strong>gestellt<br />
wurde. Insoweit gibt es an unserer<br />
Hochschule seit nunmehr 20 Jahren<br />
<strong>ein</strong>e institutionalisierte Gleichstellungspolitik.<br />
Was ist <strong>der</strong> Frauenrat?<br />
Es gibt <strong>ein</strong>en zentralen Frauenrat, <strong>der</strong><br />
die hauptberufliche Frauenbeauftragte<br />
wählt sowie dezentrale Frauenräte, die<br />
die nebenberuflichen Frauenbeauftragten<br />
wählen. Der zentrale Frauenrat und<br />
die dezentralen Frauenräte arbeiten mit<br />
den Frauenbeauftragten zusammen; sie<br />
beraten und unterstützen diese bei <strong>der</strong><br />
Erfüllung ihrer Aufgaben. Bis heute sind<br />
auf diese Weise viele gleichstellungspolitische<br />
Themen rund um Studium,<br />
Lehre, Forschung, Verwaltung und<br />
Organisation auf die Tagesordnung<br />
gesetzt und unter Mitwirkung an<strong>der</strong>er<br />
gleichstellungspolitisch wirken<strong>der</strong><br />
Akteure vorangebracht worden. Um die<br />
Bandbreite <strong>der</strong> Themen aufzuzeigen, sei<br />
auf folgende Beispiele verwiesen:<br />
■ Einrichtung <strong>ein</strong>er Kita an <strong>der</strong> Hochschule<br />
und Steigerung des Anteils<br />
weiblicher Studieren<strong>der</strong> im Bereich<br />
Technik (etwa durch die Teilnahme<br />
am bundesweiten Girls` Day)<br />
■ Verankerung von Gen<strong>der</strong>aspekten<br />
in diversen Lehrmodulen <strong>der</strong> Studiengänge<br />
(z. B. Einführung <strong>ein</strong>es<br />
Wahlpflichtfachs „Ökonomie und<br />
Geschlechterverhältnis“)<br />
■ För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Qualifizierung von<br />
Frauen in <strong>der</strong> Wissenschaft (z. B. Frauenstipendien<br />
zur Vorbereitung bzw. zur<br />
Erarbeitung <strong>ein</strong>er Dissertation; Ver-<br />
gabe von Frauen-Gastprofessuren)<br />
■ Aktive Unterstützung <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung<br />
nach gezielten Personalentwicklungsmaßnahmen<br />
für Mitarbeiterinnen <strong>der</strong><br />
Verwaltung und Technik<br />
Wer ist Mitglied des Frauenrates?<br />
Sowohl <strong>der</strong> zentrale Frauenrat als auch<br />
die dezentralen Frauenräte sind viertelparitätisch<br />
aus allen Statusgruppen besetzt,<br />
d. h. ihnen gehören Vertreterinnen<br />
<strong>der</strong> Professorinnen, <strong>der</strong> akademischen<br />
Mitarbeiterinnen, <strong>der</strong> Studentinnen und<br />
<strong>der</strong> sonstigen Mitarbeiterinnen an. <strong>Die</strong>se<br />
Mitglie<strong>der</strong> werden aus <strong>der</strong> Gesamtheit<br />
<strong>der</strong> weiblichen Mitglie<strong>der</strong> ihrer jeweiligen<br />
Statusgruppe in Urwahl gewählt.<br />
Wer kann an den Sitzungen des Frauenrates<br />
teilnehmen?<br />
Seit den Anfängen des Frauenrates ist<br />
es <strong>ein</strong>e gelebte Tradition, dass auch<br />
nicht gewählte Frauen aus <strong>der</strong> Hochschule<br />
die Möglichkeit haben, an den<br />
regelmäßig stattfindenden Sitzungen<br />
des Frauenrates teilzunehmen, sofern<br />
Interesse an Frauenför<strong>der</strong>ung und<br />
Gleichstellung besteht. In <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
wurde dieses Angebot von<br />
vielen Frauen genutzt.<br />
Was mache ich, wenn ich an den Sitzungen<br />
des Frauenrates teilnehmen<br />
möchte?<br />
Wir würden uns freuen, wenn auch<br />
zukünftig Frauen aus allen Fachbereichen<br />
und allen Statusgruppen <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />
<strong>Berlin</strong> aktiv an <strong>der</strong> gleichstellungspolitischen<br />
Entwicklung unserer Hochschule<br />
mitwirken wollen und auf diese<br />
Weise unterschiedliche Sichtweisen und<br />
Erfahrungen in die Arbeit <strong>ein</strong>fließen<br />
können. <strong>Die</strong> Einladung richtet <strong>sich</strong> auch<br />
explizit an Frauen <strong>der</strong> Fachbereiche III<br />
bis IV , die das Gremium in dieser Form<br />
kennen lernen möchten.<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Viola Philipp<br />
E-Mail: viola.philipp@hwr-berlin.de<br />
<strong>Die</strong> Autorin Madel<strong>ein</strong>e Janke ist Professorin<br />
an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> und Vorsitzende<br />
des Frauenrats. Viola Philipp fungiert<br />
als hauptamtliche Frauenbeauftragte <strong>der</strong><br />
<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />
<strong>Die</strong> Vertreterinnen des Frauenrates <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> bringen gen<strong>der</strong>spezifische Themen rund um Studium, Lehre, Forschung, Verwaltung und<br />
Organisation auf die Tagesordnung in allen Bereichen <strong>der</strong> Hochschule und setzen <strong>sich</strong> für Gleichstellung <strong>ein</strong>.<br />
Mehr Frauen braucht die <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> –<br />
und sie bekommt sie auch<br />
Vorgezogene Nachfolgeberufungen für Frauen auf unbefristete Professuren an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> erfolgreich umgesetzt<br />
Text: Viola Philipp<br />
Im Februar 2008 ver<strong>ein</strong>barte Wissenschaftssenator<br />
Jürgen Zöllner mit den<br />
<strong>Berlin</strong>er Hochschulen die Masterplan-<br />
Ausbildungsoffensive. Ihr Ziel war<br />
<strong>der</strong> quantitative Ausbau von Studierchancen,<br />
die qualitative Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Ausbildung und die För<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Chancengleichheit von Frauen im<br />
Hochschulsystem.<br />
Dazu wurden drei Säulen geschaffen:<br />
■ För<strong>der</strong>ung von vorgezogenen Nachfolgeberufungen<br />
für Frauen<br />
■ Erweiterung des bestehenden<br />
„<strong>Berlin</strong>er Programms zur För<strong>der</strong>ung<br />
von Chancengleichheit für Frauen<br />
in Forschung und Lehre (BCP)“<br />
■ Finanzielle Unterstützung <strong>der</strong><br />
Hochschule zur Teilnahme am<br />
bundesweiten Professorinnen-<br />
programm des BMBF<br />
<strong>Die</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> bzw. ihre Vorgänger<strong>ein</strong>richtungen<br />
(FHVR und FHW<br />
<strong>Berlin</strong>) beteiligten <strong>sich</strong> an allen drei För<strong>der</strong>linien.<br />
Dazu haben die Hochschulen<br />
in <strong>ein</strong>em Gleichstellungskonzept ihre<br />
Kompetenz, Erfolge und Zukunftspläne<br />
dokumentiert, die im bundesweiten<br />
Wettbewerb begutachtet wurden. Beide<br />
Hochschulen wurden in ihren Ansätzen<br />
und Konzepten bestätigt.<br />
Seitdem werden verschiedene Einzelmaßnahmen<br />
unterhalb <strong>der</strong> Professur,<br />
die über das BCP finanziert und geför<strong>der</strong>t<br />
wurden, umgesetzt. Als personenbezogene<br />
Qualifizierung werden<br />
damit Frauen geför<strong>der</strong>t und mit ihnen<br />
viele spannende Projekte: Verankerung<br />
von Gen<strong>der</strong>modulen in <strong>der</strong> Lehre in<br />
den Wirtschaftswissenschaften, in <strong>der</strong><br />
Rechtspflege und im Sicherheitsmanagement.<br />
Es gibt befristet beschäftigte<br />
Lehrende im Polizeirecht, in <strong>der</strong><br />
Rechtstheorie und -soziologie, im<br />
Strafprozessrecht, in den Wirtschaftswissenschaften<br />
und die För<strong>der</strong>ung von<br />
Fachhochschulpromotionen und mehr.<br />
Das Herzstück dieser <strong>Programme</strong> aber<br />
ist die vorgezogene Berufung, weil<br />
damit Frauen direkt auf unbefristete<br />
Professuren gelangen können. So kann<br />
<strong>der</strong> Frauenanteil an den Professuren,<br />
<strong>der</strong> wichtigen Führungsposition an<br />
Hochschulen, erhöht werden.<br />
Und das ist gelungen an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />
<strong>Berlin</strong>: An <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> wurden<br />
Professuren in zweistelliger Höhe als<br />
vorgezogene Nachfolgeberufungen<br />
definiert. Voraussetzung war <strong>ein</strong>e vorhandene<br />
Professorenstelle, auf <strong>der</strong> <strong>ein</strong><br />
Professor in absehbarer Zeit pensioniert<br />
werden würde. In <strong>der</strong> Übergangszeit<br />
wird die Professur zusätzlich mit <strong>ein</strong>er<br />
Frau besetzt. An <strong>der</strong> FHVR wurden<br />
ebenfalls Professuren diesem Zweck<br />
gewidmet – nicht ganz so viele, da die<br />
FHVR insgesamt über deutlich weniger<br />
Professuren verfügte.<br />
<strong>Die</strong> Jahre 2008 und 2009 waren geprägt<br />
von umfassen<strong>der</strong> Berufungskommissionsarbeit<br />
in allen Fachbereichen. Am<br />
Ende des Jahres 2009 kann die <strong>HWR</strong><br />
<strong>Berlin</strong> von neun neu berufenen Professorinnen<br />
berichten u. a. von Frau Prof.<br />
Dr. Hollmann, die die Nachfolgeberufung<br />
für Rechtsmedizin und Kriminalistik<br />
(Fachbereich V) angetreten hat. Im<br />
November begann Frau Prof. Dr. Jehle<br />
ihre Professur für Rechnungswesen,<br />
insbeson<strong>der</strong>e Behavioural Accounting<br />
(Fachbereich I). Im Januar 2010 <strong>tritt</strong><br />
Frau Prof. Dr. Räthel <strong>ein</strong>e Professur<br />
für Immobilien- und Gebäudemanagement<br />
an (Fachbereich II). Anfang 2010<br />
werden weitere sechs Professorinnen<br />
in den Fachbereichen I und II an den<br />
Start gehen.<br />
An dieser Stelle gilt es, den Berufungskommissionsmitglie<strong>der</strong>n,<br />
den Dekanen,<br />
Fachbereichsräten und natürlich<br />
dem Rektor und s<strong>ein</strong>em Stab sehr<br />
herzlich zu danken. Denn staatliche<br />
För<strong>der</strong>programme (hier <strong>der</strong> Dank an<br />
die Senatsseite) und alle Antragskünste<br />
<strong>der</strong> Frauenbeauftragten können nur<br />
erfolgreich s<strong>ein</strong>, wenn es engagierte<br />
Mitwirkende auf allen Ebenen gibt.<br />
Und das war in unserer Hochschule<br />
<strong>der</strong> Fall. Dass dadurch insgesamt <strong>ein</strong>e<br />
siebenstellige Geldsumme in die <strong>HWR</strong><br />
<strong>Berlin</strong> fließt, die vor allem <strong>der</strong> Lehre<br />
zugute kommt, ist <strong>ein</strong> weiterer positiver<br />
Effekt. <strong>Die</strong> Erhöhung des Frauenanteils<br />
wie<strong>der</strong>um wird <strong>sich</strong> für die Hochschule<br />
im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Berlin</strong>er leistungsbezogenen<br />
Mittelvergabe gut auswirken.<br />
Vor allem aber dient die Erhöhung <strong>der</strong><br />
Frauenanteile an den Professuren <strong>der</strong><br />
Geschlechterdemokratie an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />
<strong>Berlin</strong>.<br />
<strong>Die</strong> Autorin ist hauptberufliche Frauenbeauftragte<br />
<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.
36 Personalia<br />
SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Personalia<br />
37<br />
Neuberufungen<br />
Fachbereich I Wirtschaftswissenschaften<br />
Professur für Wirtschaftsrecht, insbeson<strong>der</strong>e Arbeits- und Sozialrecht<br />
Stefanie Lorenzen<br />
Stefanie Lorenzen studierte in Heidelberg<br />
und an <strong>der</strong> Freien Universität<br />
<strong>Berlin</strong> Rechtswissenschaften. Nach dem<br />
Studium unterstützte sie im Rahmen<br />
<strong>der</strong> deutschen Entwicklungszusammenarbeit<br />
das Justizministerium in<br />
Namibia bei <strong>der</strong> nationalen Rechtsreform.<br />
Als Rechtsanwältin war sie von<br />
1998 bis 2003 bei <strong>ein</strong>er internationalen<br />
Wirtschaftskanzlei in <strong>Berlin</strong> tätig. Dort<br />
spezialisierte sie <strong>sich</strong> im Arbeitsrecht,<br />
<strong>ein</strong>schließlich gesellschafts- und sozialrechtlicher<br />
Fragestellungen. Später<br />
gründete sie <strong>ein</strong>e eigene Kanzlei. Sie<br />
promovierte zu Fragen des Betriebs-<br />
Professur für Rechnungswesen mit dem Schwerpunkt Behavioural Accounting<br />
Nadja Jehle<br />
Nadja Jehle studierte BWL an <strong>der</strong><br />
Technischen Universität <strong>Berlin</strong> und war<br />
danach jahrelang in <strong>der</strong> internationalen<br />
Wirtschaftsprüfung, als kaufmännische<br />
Leiterin sowie als selbständige Steuerberaterin<br />
tätig. Sie promovierte über<br />
Konflikte innerhalb von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften.<br />
Zuletzt arbeitete<br />
Frau Dr. Jehle als Projektmanagerin<br />
beim Deutschen Rechnungslegungs<br />
Standards Committee (DRSC) an <strong>der</strong><br />
Entwicklung und Internationalisierung<br />
<strong>der</strong> Rechnungslegung mit. Dort war<br />
übergangs an <strong>der</strong> Universität Potsdam.<br />
Ihre thematischen Schwerpunkte liegen<br />
in den arbeitsrechtlichen Aspekten von<br />
Unternehmensumstrukturierungen und<br />
<strong>der</strong> Auswirkung von Privatisierungen<br />
auf Arbeitsverhältnisse. In <strong>der</strong> wissenschaftlichen<br />
Arbeit interessiert sie das<br />
Spannungsfeld zwischen Flexibilisierung<br />
<strong>der</strong> Arbeitsstrukturen und Schutz<br />
des <strong>ein</strong>zelnen Arbeitnehmers, insbeson<strong>der</strong>e<br />
im internationalen Kontext. Seit<br />
2006 unterrichtete Stefanie Lorenzen an<br />
<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong>, seit 2007 als Gastdozentin<br />
auf <strong>der</strong> Stelle, für die sie nunmehr<br />
<strong>ein</strong>en Ruf angenommen hat.<br />
sie u. a. beteiligt an <strong>der</strong> Entstehung des<br />
Bilanzrechtsmo<strong>der</strong>nisierungsgesetzes<br />
(BilMoG). Zusätzlich lehrte sie mehrere<br />
Jahre lang als Lehrbeauftragte an<br />
verschiedenen Hochschulen im Bereich<br />
des Rechnungs- und Prüfungswesens.<br />
Zudem vertrat sie als Dozentin <strong>ein</strong>es<br />
renommierten Anbieters zur Vorbereitung<br />
angehen<strong>der</strong> Steuerberater auf das<br />
Berufsexamen das Fach „Bilanzsteuerrecht“.<br />
Seit November 2009 ist Nadja<br />
Jehle als Professorin an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />
beschäftigt.<br />
Fachbereich III Allgem<strong>ein</strong>e Verwaltung<br />
Professur für Allgem<strong>ein</strong>e Soziologie, Organisationssoziologie, empirische Sozialforschung<br />
Marianne Egger de Campo<br />
Nach dem Studium <strong>der</strong> Soziologie an <strong>der</strong><br />
Karl Franzens Universität Graz (Österreich)<br />
arbeitete Marianne Egger de Campo<br />
als Assistentin an <strong>der</strong> Abteilung für<br />
Methoden <strong>der</strong> empirischen Sozialforschung.<br />
Sie forschte auch an <strong>der</strong> University<br />
of California, Santa Barbara, zu politischer<br />
Soziologie und zu Soziologie <strong>der</strong> Emotionen.<br />
Frau Dr. Egger de Campo gründete<br />
1999 in Graz <strong>ein</strong> außeruniversitäres Institut<br />
für angewandte Forschung im Bereich<br />
Alter(n)swissenschaften, Pflege- und Wohlfahrtsstaatforschung<br />
und koordinierte u. a.<br />
das EU-geför<strong>der</strong>te Projekt CARMA (Care<br />
for the Aged at Risk of Marginalization), an<br />
dem Partner aus sieben Län<strong>der</strong>n mitwirkten.<br />
Daneben lehrte sie an <strong>der</strong> Karl Franzens<br />
Florian Furtak absolvierte die Laufbahn<br />
für den gehobenen Verwaltungsdienst<br />
und schloss an <strong>der</strong> Fachhochschule für<br />
öffentliche Verwaltung in Kehl zum<br />
Diplom-Verwaltungswirt (FH) ab.<br />
Anschließend studierte er Politikwissenschaft<br />
(Hauptfach) sowie Öffentliches<br />
Recht und Neuere und Neueste<br />
Geschichte (Nebenfächer) an <strong>der</strong><br />
Philipps-Universität Marburg. Im Rahmen<br />
s<strong>ein</strong>er Promotion forschte er über<br />
Strukturen, Beteiligungsmöglichkeiten<br />
und Einfluss von Nichtregierungsorganisationen<br />
im politischen System<br />
<strong>der</strong> Europäischen Union. Von 2001 bis<br />
2009 arbeitete er in <strong>der</strong> Kommunal-<br />
Universität Graz und an <strong>der</strong> FH Joanneum<br />
Graz Soziologie bzw. Alter(n)swissenschaften.<br />
Im März 2007 erhielt Frau Egger de<br />
Campo <strong>ein</strong>en Ruf an die Hochschule<br />
Ravensburg-W<strong>ein</strong>garten, wo sie bis Ende<br />
September 2009 Soziologie an <strong>der</strong> Fakultät<br />
für Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege<br />
lehrte. Bereits <strong>ein</strong> Jahr nach ihrer Berufung<br />
wurde sie zur Studiendekanin <strong>der</strong> Fakultät<br />
gewählt. Marianne Egger de Campo<br />
publiziert regelmäßig in internationalen<br />
Journalen und veröffentlichte gem<strong>ein</strong>sam<br />
mit Anthony Giddens (GB) und Christian<br />
Fleck (Universität Graz) <strong>ein</strong> Lehrbuch<br />
„Soziologie“. Sie fungierte als Vizepräsidentin<br />
<strong>der</strong> Österreichischen Gesellschaft für<br />
Soziologie.<br />
Professur für Europäisches Recht und Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Europäische Integration<br />
Florian Furtak<br />
politik als Geschäftsführer <strong>der</strong> SPD-<br />
Gem<strong>ein</strong><strong>der</strong>atsfraktion in Karlsruhe.<br />
Nebenberuflich engagierte er <strong>sich</strong> als<br />
Lehrbeauftragter an den Hochschulen<br />
für öffentliche Verwaltung Ludwigsburg<br />
und Kehl im Fach Europarecht<br />
sowie im Masterstudiengang „European<br />
Public Administration“. Seit 2004 ist<br />
er Herausgeber <strong>der</strong> Reihe Politikwissenschaften<br />
im Herbert Utz Verlag<br />
München. An <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>, Campus<br />
Lichtenberg, wird er hauptsächlich<br />
im Masterstudiengang „Europäisches<br />
Verwaltungsmanagement“ tätig s<strong>ein</strong><br />
und dort zu allen Fragen rund um die<br />
Europäische Union lehren.
38 Personalia SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Personalia<br />
39<br />
Fachbereich IV Rechtspflege<br />
Gastprofessur für Recht und Politik, Gen<strong>der</strong> und Rechtssoziologie/Rechtstheorie<br />
Sabine Berghahn<br />
Professur für Psychologie<br />
Kerstin Wüstner<br />
<strong>Die</strong> Juristin und Politikwissenschaftlerin<br />
absolvierte Studium und Referendarzeit<br />
in München und Augsburg, arbeitete<br />
anschließend in mehreren Forschungs-<br />
und Praxisprojekten in München und<br />
<strong>Berlin</strong> mit sowie freiberuflich als Rechtsanwältin<br />
und Journalistin. Sie kann auf<br />
<strong>ein</strong>e langjährige Tätigkeit in Forschung<br />
und Lehre am Otto-Suhr-Institut (für Politikwissenschaft)<br />
<strong>der</strong> Freien Universität<br />
(FU) <strong>Berlin</strong>, <strong>ein</strong>e rechtswissenschaftliche<br />
Promotion und politikwissenschaftliche<br />
Habilitation (an <strong>der</strong> FU), Vertretungsprofessuren<br />
an <strong>der</strong> Universität Bremen und<br />
an <strong>der</strong> Fachhochschule Lausitz verweisen.<br />
Am Otto-Suhr-Institut führte sie mehrere<br />
aus Drittmitteln finanzierte Forschungs-<br />
Kerstin Wüstner studierte Sozioökonomie,<br />
ist ausgebildet in Gruppenmo<strong>der</strong>ation und<br />
Konfliktmanagement, promovierte und<br />
habilitierte <strong>sich</strong> an <strong>der</strong> Universität Augsburg<br />
mit <strong>ein</strong>er empirischen Habilitationsschrift<br />
zum Thema Erleben <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen<br />
Arbeitswelt. Sie erhielt mehrfach Einladungen<br />
zu Forschungs- und Vortragsaufenthalten<br />
in Australien und Japan. Bevor sie den<br />
Ruf an die <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> annahm, vertrat sie<br />
die Professur für Angewandte Psychologie<br />
an <strong>der</strong> Universität Augsburg und die Pro-<br />
Professur für Bürgerliches Recht <strong>ein</strong>schließlich Grundstücks- und Grundbuchrecht<br />
Wolfgang Schnei<strong>der</strong><br />
Wolfgang Schnei<strong>der</strong> studierte an <strong>der</strong> Fachhochschule<br />
für Rechtspflege in Nordrh<strong>ein</strong>-<br />
Westfalen und war danach <strong>ein</strong>ige Jahre<br />
außerhalb <strong>der</strong> Hochschule u. a. als Leiter<br />
des Grundbuchgerichts in Duisburg-Mitte<br />
und als Referent tätig. Vor s<strong>ein</strong>er Berufung<br />
war Herr Schnei<strong>der</strong> über <strong>ein</strong>e längere<br />
Zeit als Dozent und Lehrbeauftragter<br />
an <strong>der</strong> Fachhochschule für Rechtspflege<br />
projekte durch. Inhaltliche Schwerpunkte:<br />
Recht und Politik, Geschlechterverhältnisse<br />
in Deutschland und Europa,<br />
Diskriminierung und ihre Bekämpfung<br />
in <strong>der</strong> Einwan<strong>der</strong>ungsgesellschaft. <strong>Die</strong><br />
Forschungsprojekte <strong>der</strong> letzten Jahre<br />
beschäftigten <strong>sich</strong> zum <strong>ein</strong>en mit den<br />
rechtlichen und politischen Grundlagen<br />
des noch immer beson<strong>der</strong>s stark ausgeprägten<br />
männlichen Ernährermodells<br />
in Deutschland, zum an<strong>der</strong>en mit <strong>der</strong><br />
Problematik des islamischen Kopftuchs in<br />
Deutschland und Europa. Sabine<br />
Berghahn war Mitgrün<strong>der</strong>in des sozialwissenschaftlichen<br />
Gen<strong>der</strong>-Portals<br />
www.gen<strong>der</strong>-politik-online.de und ist an<br />
dessen redaktioneller Gestaltung beteiligt.<br />
fessur für Organisationspsychologie an <strong>der</strong><br />
Helmut-Schmidt-Universität, Universität<br />
<strong>der</strong> Bundeswehr in Hamburg. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten<br />
zählen Arbeitserleben<br />
(Arbeitszufriedenheit, Stress und Burnout)<br />
in mo<strong>der</strong>nisierten Organisationen, Arbeitslosigkeitsforschung<br />
sowie ausgewählte Themen<br />
<strong>der</strong> Sozial- und Gesundheitspsychologie.<br />
Sie hat umfangreiche Erfahrungen<br />
mit Mitarbeiter- und Kundenbefragungen<br />
sowie mit Gesundheitsberatung gesammelt,<br />
v. a. im öffentlichen <strong>Die</strong>nst.<br />
Nordrh<strong>ein</strong>-Westfalen mit <strong>der</strong> Ausbildung<br />
von Diplom-Rechtspflegern befasst. Dabei<br />
lag <strong>der</strong> Schwerpunkt s<strong>ein</strong>er Tätigkeiten<br />
im liegenschafts- und immobiliarvollstreckungsrechtlichen<br />
Bereich unter beson<strong>der</strong>er<br />
Berück<strong>sich</strong>tigung wohnungseigentumsrechtlicher<br />
Fragestellungen. Im April 2009<br />
folgte Herr Schnei<strong>der</strong> dem Ruf als Professor<br />
an die <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />
Fachbereich V Polizei und Sicherheitsmanagement<br />
Professur für Risikomanagement und Verkehrslehre / Verkehrswissenschaften<br />
Marcel Kuhlmey<br />
Marcel Kuhlmey studierte an <strong>der</strong> Fachhochschule<br />
für Verwaltung und Rechtspflege<br />
und war anschließend als Polizeibeamter<br />
des gehobenen <strong>Die</strong>nstes in<br />
mehreren operativen Polizeidienststellen<br />
in <strong>Berlin</strong> tätig. Danach folgte <strong>ein</strong> Studium<br />
an <strong>der</strong> Deutschen Hochschule <strong>der</strong><br />
Polizei in Münster, welches er im Jahr<br />
2003 beendete. Bis zu s<strong>ein</strong>er Berufung<br />
war er als Angehöriger des höheren Polizeivollzugsdienstes<br />
zunächst Referent<br />
für den strategischen Personalbedarf<br />
und für Personalangelegenheiten aller<br />
Laufbahnen im Stab des Polizeipräsiden-<br />
ten sowie zuletzt als Leiter <strong>der</strong> Pressestelle<br />
und Pressesprecher <strong>der</strong> <strong>Berlin</strong>er<br />
Polizei tätig. <strong>Die</strong> Arbeit an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />
<strong>Berlin</strong> verfolgt im Studiengang Polizeivollzugsdienst<br />
das Ziel, die Ausbildung<br />
<strong>der</strong> Student/innen im Studienfach <strong>der</strong><br />
Verkehrslehre und Verkehrswissenschaften<br />
zu intensivieren, wobei <strong>ein</strong>e<br />
praxisorientierte und interdisziplinäre<br />
Ausrichtung angestrebt wird. Der zweite<br />
fachliche Schwerpunkt ist das Risikomanagement<br />
für die betriebliche und<br />
gewerbliche Sicherheit im Studiengang<br />
Sicherheitsmanagement.
40 Rund um’s Studium SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Rund um’s Studium<br />
41<br />
Was frischgebackene Bachelor-<br />
Absolvent/innen von <strong>der</strong><br />
Varusschlacht lernen können<br />
Mit <strong>ein</strong>em Notendurchschnitt von 1,8 schloss <strong>der</strong> bislang beste Bachelor-Jahrgang s<strong>ein</strong> Studium ab<br />
Text: Stefan Kröger<br />
<strong>Die</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> bietet in Kooperation mit <strong>der</strong> international tätigen Siemens AG seit mehreren Jahren erfolgreich <strong>ein</strong>en Bachelorstudiengang an.<br />
<strong>Die</strong> Absolvent/innen gehören zu den Besten ihrer Jahrgänge.<br />
<strong>Die</strong> Leistungen <strong>der</strong> Absolvent/innen<br />
2009 des Studiengangs Betriebswirtschaft<br />
(Bachelor of Arts), <strong>der</strong> in<br />
Kooperation von <strong>der</strong> Hochschule für<br />
Wirtschaft und Recht (<strong>HWR</strong>) <strong>Berlin</strong><br />
und <strong>der</strong> Kaufmännischen Schule <strong>der</strong><br />
Siemens Professional Education durchgeführt<br />
wir, gehören bundesweit zu<br />
den besten.<br />
Im Rahmen <strong>ein</strong>er Feierstunde wurden<br />
42 Bachelor-Absolvent/innen die<br />
Abschlusszeugnisse im Eichensaal des<br />
Verwaltungsgebäudes <strong>der</strong> Siemens AG<br />
in <strong>Berlin</strong> überreicht.<br />
Während <strong>der</strong> Abschlussfeier ging Frau<br />
Prof. Dr. Susanne Meyer von <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />
<strong>Berlin</strong> auf die vor 2000 Jahren geschla-<br />
gene Varusschlacht <strong>ein</strong>. Aus ihr kann<br />
man als Absolvent/in in schwierigen<br />
Zeiten viel lernen. So standen nicht<br />
immer Mut o<strong>der</strong> Geschick im Vor<strong>der</strong>grund,<br />
son<strong>der</strong>n manchmal auch – wie<br />
bei Arminius dem Heerführer <strong>der</strong> Germanen<br />
– hervorragendes Einfühlungsvermögen<br />
und genaueste Kenntnis um<br />
die Strategie des verm<strong>ein</strong>tlich überlegenen<br />
Gegners. Auf heutige Verhältnisse<br />
übertragen besch<strong>ein</strong>igte Prof. Meyer<br />
den Absolvent/innen, genau das richtige<br />
Rüstzeug für den weiteren Werdegang<br />
erhalten zu haben.<br />
In s<strong>ein</strong>em Grußwort untermauerte<br />
dann Thorsten Röwe, Personalleiter <strong>der</strong><br />
Region Deutschland, diese Aussagen<br />
und zeigte, auch vor dem Hintergrund<br />
des demografischen Wandels bei Siemens,<br />
die vielfältigen Betätigungsmöglichkeiten<br />
für die Absolvent/innen auf.<br />
Der Autor ist beim Kooperationspartner<br />
für diesen Studiengang, <strong>der</strong> Siemens AG,<br />
im Bereich Siemens Professional Education<br />
tätig.<br />
It´s your choice<br />
Masterstudiengänge im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />
Text: Thomas Gruber<br />
Im laufenden Semester sind unsere vier<br />
weiterentwickelten Masterstudiengänge<br />
erfolgreich gestartet. Rund 140 Studierende<br />
haben ihr Masterstudium in den<br />
Studiengängen<br />
■ „International Economics“,<br />
■ „International Finance“,<br />
■ „International Marketing<br />
Management“ und<br />
■ „Financial and Managerial<br />
Accounting“<br />
im Fachbereich I an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />
begonnen.<br />
Circa 30 % <strong>der</strong> Studierenden in den Masterstudiengängen<br />
haben <strong>ein</strong>en ausländischen<br />
Bachelorabschluss, rund <strong>ein</strong> Drittel<br />
hat <strong>ein</strong>en Bachelorabschluss an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />
<strong>Berlin</strong> erworben, und 56 % <strong>der</strong> Studierenden<br />
sind weiblich. Wir sind glücklich<br />
über diese Mischung, da sie <strong>ein</strong> optimales<br />
Arbeiten ermöglicht. So können wir den<br />
Bachelorabsolvent/innen an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />
<strong>Berlin</strong> <strong>ein</strong> interessantes Anschlussstudium<br />
anbieten, das auch für Absolvent/<br />
innen an<strong>der</strong>er Hochschulen im In- und<br />
Ausland sehr attraktiv ist, wie anhand <strong>der</strong><br />
fast 600 Bewerbungen deutlich wurde.<br />
Im Wintersemester 2010/2011 starten<br />
vier weitere Masterstudiengänge, wodurch<br />
das Spektrum inhaltlich abgerundet<br />
wird. Mit „International Business<br />
and Consulting“ (in englischer Sprache)<br />
mit den Spezialisierungen Strategic<br />
Management und Human Resource<br />
Management bieten wir <strong>ein</strong>e zusätzliche<br />
Wahlmöglichkeit insbeson<strong>der</strong>e für<br />
betriebswirtschaftliche Bachelorabsolvent/innen.<br />
Mit „Unternehmensrecht im internationalen<br />
Kontext“ (Fachsprache überwiegend<br />
Deutsch) ermöglichen wir den<br />
Studierenden des Bachelorstudiengangs<br />
Wirtschaftsrecht, umfangreiches Fach-<br />
wissen in verschiedenen Gebieten des<br />
Unternehmensrechts zu erwerben.<br />
Ferner wurde mit dem englischsprachigen<br />
M.A. „Political Economy of European<br />
Integration“ <strong>ein</strong> Europa-Studiengang<br />
mit s<strong>ein</strong>em starken Fokus auf <strong>der</strong><br />
politischen Ökonomie des europäischen<br />
Integrationsprozesses entwickelt.<br />
Darüber hinaus starten wir mit dem<br />
Studiengang „Umwelt und Nachhaltigkeit“<br />
in Kooperation mit <strong>der</strong> Beuth-<br />
Hochschule <strong>ein</strong>en deutschsprachigen<br />
Studiengang in Wirtschaftsingenieurwesen.<br />
In allen unseren Masterstudiengängen<br />
bieten wir fachliche Spezialisierung<br />
und wissenschaftliches Arbeiten mit<br />
internationaler Ausrichtung verbunden<br />
mit vielfältigen Wahlmöglichkeiten<br />
und persönlichen Freiräumen.<br />
Neben den spezifischen fachlichen<br />
Schwerpunkten sind <strong>ein</strong> Tutorial Seminar<br />
im ersten und zweiten Semester<br />
sowie das Studium Generale Modul im<br />
zweiten Semester und das forschungsmethodische<br />
Seminar im dritten Se-<br />
mester feste Bestandteile aller Masterstudiengänge.<br />
Mit dem Tutorial Seminar soll vor allem<br />
die Entwicklung <strong>der</strong> Studierenden<br />
im Hinblick auf die persönliche und<br />
berufliche Orientierung unterstützt<br />
werden. Im Studium Generale haben<br />
die Studierenden die Wahl zwischen<br />
acht allgem<strong>ein</strong> interessierenden Veranstaltungen<br />
aus acht Studiengängen,<br />
während im forschungsmethodischen<br />
Seminar das wissenschaftliche Arbeiten<br />
im Rahmen <strong>der</strong> Masterarbeit vorbereitet<br />
und unterstützt werden soll.<br />
Haben wir Ihr Interesse geweckt?<br />
Weitere Informationen finden Sie auf<br />
<strong>der</strong> Homepage <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>. O<strong>der</strong><br />
nutzen Sie das Angebot <strong>der</strong> Studienberatung<br />
(studinfo@hwr-berlin.de).<br />
Der Autor ist Professor für Rechnungswesen/Controlling<br />
an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />
und Beauftragter des Fachbereichs I<br />
Wirtschaftswissenschaften für die Entwicklung<br />
des Masterportfolios.<br />
Für den sehr vielversprechend klingenden englischsprachigen Masterstudiengang<br />
„Financial and Managerial Accounting“ habe ich sowohl die Hochschule als auch<br />
die Stadt gewechselt. Und ich bin überaus be<strong>ein</strong>druckt. Zuerst von dem schnellen<br />
und unkomplizierten Bewerbungsverfahren und jetzt von <strong>der</strong> Studienorganisation.<br />
Unsere Seminargruppe besteht aus ca. 25 Studenten – nicht nur unterschiedlichster<br />
Nationalitäten, son<strong>der</strong>n auch unterschiedlichster Vorkenntnisse. <strong>Die</strong><br />
Professorinnen und Professoren bemühen <strong>sich</strong> sehr, die Vorlesungen interessant<br />
und abwechslungsreich zu gestalten, indem regelmäßig Bezug auf Praxisbeispiele<br />
genommen wird sowie häufig Case Studies und Gruppenarbeiten durchgeführt<br />
werden. Dabei spielt die Interaktion nach m<strong>ein</strong>em Empfinden <strong>ein</strong>e viel größere<br />
Rolle als im Bachelorstudium, da je<strong>der</strong> Student durch Spezialwissen und eigene<br />
Praxiserfahrungen die Vorlesung bereichern kann. <strong>Die</strong> vielen Gruppenarbeiten<br />
erleichtern zudem nicht nur das Kennenlernen unter<strong>ein</strong>an<strong>der</strong> und das Ankommen<br />
in <strong>ein</strong>er neuen Stadt, sie helfen auch gem<strong>ein</strong>sam Wissenslücken zu schließen.<br />
Carolin Schwaneberg<br />
Studentin im Masterstudiengang „Financial and Managerial Accounting“
42 Rund um’s Studium<br />
SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Rund um’s Studium<br />
43<br />
Neue Wege beschreiten<br />
Weiterqualifizierung durch duale Masterstudienangebote am Fachbereich Berufsakademie<br />
Text: Helmut Schmeitzner, Gesine Pawlowicz<br />
<strong>Die</strong> starke Nachfrage <strong>der</strong> Absolvent/<br />
innen und Kooperationsunternehmen<br />
des Fachbereichs Berufsakademie<br />
nach Möglichkeiten <strong>der</strong> Weiterbildung<br />
haben bereits vor Jahren angeregt,<br />
umfangreiche Befragungen aller Interessensgruppen<br />
und <strong>ein</strong>en Diskussionsprozess<br />
anzustoßen, inwieweit duale<br />
Masterstudiengänge am Fachbereich II<br />
zu realisieren sind. Dabei steht die<br />
Dualität, das heißt die gem<strong>ein</strong>same<br />
Ausgestaltung des Studiums zwischen<br />
Hochschule und Unternehmen, bei<br />
<strong>der</strong> Entwicklung von Masterangeboten<br />
am FB Berufsakademie als prägendes<br />
Merkmal im Vor<strong>der</strong>grund. Als Ergebnis<br />
dieses Prozesses wurde im September<br />
letzten Jahres durch den Fachbereichsrat<br />
die Einrichtung des dualen, weiterbildenden<br />
Masterstudiengangs „Prozess-<br />
und Projektmanagement“ zum Frühjahr<br />
2011 beschlossen.<br />
<strong>Die</strong> fachliche Ausrichtung des Studiengangs<br />
ist an den Wandel <strong>der</strong> betrieblichen<br />
Vorgänge angepasst. In vielen<br />
Unternehmen treten die <strong>ein</strong>zelnen<br />
betrieblichen Prozesse immer stärker<br />
in den Vor<strong>der</strong>grund, die letztlich als<br />
Projekte für die Erreichung spezieller<br />
Ziele formuliert werden können,<br />
zum Beispiel Forschungs- und Entwicklungsprojekte,Reorganisationsprojekte.<br />
Bisher werden Projekt- und<br />
Prozessmanagement zumeist als<br />
zwei von<strong>ein</strong>an<strong>der</strong> getrennte Bereiche<br />
behandelt. Als Folge ist es häufig auch<br />
für Praktiker/innen nicht leicht, die<br />
Gem<strong>ein</strong>samkeiten und Unterschiede zu<br />
erkennen und zu wissen, unter welchen<br />
Bedingungen welcher Managementansatz<br />
erfolgversprechend <strong>ein</strong>gesetzt<br />
werden kann. Das Studium soll die<br />
Studierenden dazu befähigen, <strong>sich</strong> in<br />
diesem betrieblichen Wandel zu orientieren,<br />
ihn zu optimieren und Projekte<br />
jeglicher Art erfolgreich zu leiten und<br />
durchzuführen.<br />
Offen steht <strong>der</strong> Masterstudiengang<br />
Wirtschaftswissenschaftler/innen, Ingenieur/innen<br />
und Informatiker/innen.<br />
Er ist fachübergreifend ausgerichtet,<br />
um die Zusammenarbeit unterschiedlicher<br />
Berufsgruppen in Projekten o<strong>der</strong><br />
Prozessen zu beför<strong>der</strong>n und den Studierenden<br />
die Möglichkeiten zu geben,<br />
Arbeitsfel<strong>der</strong>, Sichtweisen und Sprachgebrauche<br />
an<strong>der</strong>er Beteiligter kennen zu<br />
lernen, zu verstehen und mit<strong>ein</strong>an<strong>der</strong> zu<br />
verknüpfen. Dem Studierenden werden<br />
die unterschiedlichen Sichtweisen <strong>der</strong><br />
zukünftigen Rollenvertreter vermittelt.<br />
Absolvent/innen dieses Studiengangs<br />
sind somit prädestiniert, <strong>ein</strong>e Multiplikatorfunktion<br />
o<strong>der</strong> Führungspositionen<br />
in Unternehmen zu übernehmen.<br />
Der postgraduale Masterstudiengang<br />
„Prozess- und Projektmanagement“<br />
besitzt <strong>ein</strong>e anwendungsorientierte<br />
Ausrichtung. Das bedeutet, dass im<br />
Studium den Absolvent/innen neben<br />
wirtschafts-, rechts- und ingenieurwissenschaftlichen<br />
auch berufspraktische<br />
Qualifikationen vermittelt werden. Der<br />
Masterstudiengang erweitert und vertieft<br />
die in Bachelor- bzw. Diplomstudiengängen<br />
gewonnen Kenntnisse und<br />
Fertigkeiten. <strong>Die</strong> Umsetzung <strong>der</strong> theoretischen<br />
Inhalte in praktische Erfahrungen<br />
erfolgt mittels mehrerer <strong>ein</strong>semestriger<br />
Studienprojekte mit betrieblichen<br />
Themenstellungen. Unternehmerische<br />
Fähigkeiten – wie strategisches und interdisziplinäres<br />
Denken, Problem- und<br />
Risikobewussts<strong>ein</strong> – sollen geför<strong>der</strong>t<br />
werden, um „unternehmerische Visionen“<br />
gewinnbringend in Projekten und<br />
Prozessen zu realisieren.<br />
Autor Prof. Dr. Ing. Helmut Schmeitzner<br />
ist Projektleiter und Gesine Pawlowicz<br />
Projektkoordinatorin für die Entwicklung<br />
des dualen, weiterbildenden Masterstudiengangs<br />
„Prozess- und Projektmanagement“<br />
am Fachbereich II <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />
Form des Studiums:<br />
■ Dualer, weiterbilden<strong>der</strong> Masterstudiengang<br />
in Teilzeit<br />
■ Gebührenfinanzierung<br />
Studienumfang:<br />
4 Semester (90 Credit Points)<br />
Studienabschluss:<br />
Master of Arts<br />
Zulassungsvoraussetzungen:<br />
■ Erster berufsqualifizieren<strong>der</strong><br />
Abschluss<br />
■ Mindestens zwei bzw. drei Jahre<br />
Berufserfahrung<br />
■ Kooperationsbeziehung zu <strong>ein</strong>em<br />
Unternehmen<br />
■ Zulassungsantrag und Motivationsschreiben<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Gesine Pawlowicz<br />
Tel. +49-(0)30 29384-337<br />
E-Mail: gesine.Pawlowicz@hwrberlin.de<br />
Bachelorstudiengang „Unter-<br />
nehmensgründung und –nachfolge“<br />
Vor gut 100 Jahren fand <strong>ein</strong>e Revolution statt: Das deutsche Hochschulwesen <strong>öffnet</strong>e <strong>sich</strong> <strong>ein</strong>er neuen Idee und erlaubte<br />
Frauen das Studium. Vielerorts gab es Bedenken. Können Frauen erfolgreich studieren? Und wie sie konnten! Gut 100 Jahre<br />
später finden ähnlich revolutionäre Geschehnisse statt: Unternehmensgründung kann man studieren! Geht das? Klar!<br />
Text: Birgit Felden, Yasemin Kural<br />
Der Bachelorstudiengang „Unternehmensgründung<br />
und –nachfolge“ an <strong>der</strong><br />
Hochschule für Wirtschaft und Recht<br />
(<strong>HWR</strong>) <strong>Berlin</strong> zeigt es auf innovative<br />
Art und Weise. Berufsbegleitend wird<br />
das Unternehmertum acht Semester<br />
lang gelehrt. Das Ergebnis ist <strong>ein</strong> berufsqualifizieren<strong>der</strong>,<br />
staatlich anerkannter<br />
Bachelor of Arts. Warum ist das Studium<br />
innovativ?<br />
Zum <strong>ein</strong>en weil <strong>der</strong> Studiengang praxisnah<br />
und interdisziplinär aufgebaut ist.<br />
Im ersten Studienabschnitt erlernen die<br />
Teilnehmer Grundlagenwissen. Betriebswirtschafts-<br />
und Volkswirtschaftslehre,<br />
Recht sowie Sozialwissenschaften.<br />
Ergänzend hierzu wird Statistik, Mathematik,<br />
Englisch und Kommunikation<br />
gelehrt.<br />
Im zweiten Abschnitt steht die konkrete<br />
Gründung o<strong>der</strong> alternativ die Übernahme<br />
im Mittelpunkt des Studiums.<br />
<strong>Die</strong> Studierenden spezialisieren und<br />
bereiten <strong>sich</strong> gezielt auf <strong>ein</strong>e selbständige<br />
Tätigkeit vor. <strong>Die</strong>s geschieht unter<br />
Einbindung von Expert/innen aus <strong>der</strong><br />
Praxis. Zahlreiche Lehrbeauftragte<br />
begleiten die Studierenden in ihren<br />
Seminaren. Regelmäßig referieren Ver-<br />
treter/innen <strong>der</strong> Landesbank <strong>Berlin</strong>–<br />
mit <strong>der</strong> <strong>der</strong> Studiengang übrigens eng<br />
kooperiert – in <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> und<br />
stehen mit Rat und Tat den angehenden<br />
Betriebswirt/innen zur Seite.<br />
Zum an<strong>der</strong>en bietet das Studium <strong>ein</strong>e<br />
Beson<strong>der</strong>heit: „Labor<strong>ein</strong>heiten“ innerhalb<br />
<strong>der</strong> Schwerpunkte „Unternehmensnachfolge<br />
& innovative Unternehmensgründung“.<br />
Im Rahmen des<br />
Nachfolgelabors erarbeiten die Studierenden<br />
systematisch <strong>ein</strong>en Businessplan<br />
für ihre konkrete Übernahme. Analog<br />
dazu erarbeiten die Studierenden im<br />
Grün<strong>der</strong>labor <strong>ein</strong>en Businessplan für<br />
die Umsetzung <strong>ein</strong>er innovativen Geschäftsidee.<br />
<strong>Die</strong>se ausführliche Erarbeitung<br />
bringt <strong>ein</strong>e Reihe von Vorteilen.<br />
<strong>Die</strong> Teilnehmer/innen setzen <strong>sich</strong><br />
intensiv mit ihren Geschäftsstrategien<br />
und den möglichen Fallstricken aus<strong>ein</strong>an<strong>der</strong>.<br />
Im Diskurs reift dabei so manche<br />
Geschäftsidee o<strong>der</strong> bekommt gar <strong>ein</strong>e<br />
neue inhaltliche Ausrichtung.<br />
Mit diesem Instrument reagieren die Gestalter/innen<br />
des Studiengangs auch auf<br />
die aktuellen Entwicklungen im Mittelstand.<br />
Immer mehr kl<strong>ein</strong>e und mittlere<br />
Unternehmen suchen <strong>ein</strong>en Nachfolger<br />
o<strong>der</strong> <strong>ein</strong>e Nachfolgerin. Vielfach rekru-<br />
tieren sie diese außerhalb <strong>der</strong> Familien.<br />
Das notwendige und vielerorts vermisste<br />
Wissen bieten <strong>der</strong> Studiengang im<br />
Allgem<strong>ein</strong>en und das Nachfolgelabor im<br />
Beson<strong>der</strong>en. <strong>Die</strong> gem<strong>ein</strong>same Gestaltung<br />
<strong>ein</strong>es Businessplans im Rahmen des<br />
Nachfolgelabors führt Theorie und Praxis<br />
auf effiziente Art und Weise zusammen.<br />
Inzwischen bewerben <strong>sich</strong> rund<br />
150 Interessent/innen auf die jährlich<br />
35 Plätze. <strong>Die</strong> steigenden Bewerberzahlen<br />
des noch recht jungen Studiengangs<br />
zeigen, dass das Angebot des Studienganges<br />
mit den Bedürfnissen <strong>der</strong> Studierenden<br />
<strong>ein</strong>hergeht.<br />
<strong>Die</strong> Autorin Birgit Felden ist Professorin<br />
für Mittelstand und Unternehmensnachfolge<br />
an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>. Yasemin Kural<br />
arbeitet als Forschungsassistentin in<br />
diesem Bereich.<br />
Das Studium ist praxisnah und interdisziplinär: Ausgerüstet mit Grundlagenwissen bereiten<br />
die Studierenden im „Labor“ <strong>ein</strong>e konkrete Unternehmensgründung o<strong>der</strong> -übernahme vor.
44 Rund um’s Studium<br />
SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Rund um’s Studium<br />
45<br />
International Business Management<br />
Ab dem 1. Studientag wird auf Englisch (und manchmal auch auf Deutsch) studiert und kommuniziert. Darüber hinaus lernen<br />
alle Studierenden des Studiengangs International Business Management (IBMAN) <strong>ein</strong>e zweite Fremdsprache. Sie haben die<br />
Auswahl zwischen Französisch, Spanisch, Russisch o<strong>der</strong> Chinesisch.<br />
Text: Caroline Stellmach<br />
<strong>Die</strong> <strong>Tür</strong> <strong>öffnet</strong> <strong>sich</strong>, <strong>her<strong>ein</strong></strong> <strong>tritt</strong> <strong>ein</strong><br />
fernöstlich aussehen<strong>der</strong> junger<br />
Mann, <strong>der</strong> den typisch-blauen OP-Kittel<br />
<strong>ein</strong>es Chirurgen trägt. Er dreht <strong>sich</strong> kurz<br />
um und wendet <strong>sich</strong> an s<strong>ein</strong>e Patientin,<br />
<strong>ein</strong>e junge Frau im teuren Business-<br />
Outfit. Das ungleiche Paar läuft schnellen<br />
Schrittes durch den Raum, sie unterhalten<br />
<strong>sich</strong>. „Sie brauchen <strong>ein</strong>e Nierentransplantation“,<br />
er<strong>öffnet</strong> <strong>der</strong> Doktor s<strong>ein</strong>er<br />
Patientin in flüssigem Englisch. Der<br />
arabische Akzent des Doktors ist jedoch<br />
nicht zu verkennen. „Doch ich muss sie<br />
warnen“, fährt er fort, „die Warteliste ist<br />
lang…“ <strong>Die</strong> Patientin unterbricht ihn<br />
brüsk: „Ich habe k<strong>ein</strong>e Zeit zu verschwenden.<br />
Ich bin mir <strong>sich</strong>er, dass es <strong>ein</strong>en<br />
Weg gibt, sofort auf den ersten Platz zu<br />
kommen. Wie viel kostet das?“ Mit <strong>ein</strong>em<br />
wissenden Lächeln auf den Lippen sieht<br />
sie ihn selbstbewusst an. Der Doktor<br />
hält inne, für <strong>ein</strong>en Augenblick un<strong>sich</strong>er,<br />
angespannt. Dann lächelt auch er. „Nun<br />
gut, nun gut. Es wird sie aber <strong>ein</strong>iges kosten.<br />
Mit <strong>der</strong> Prozedur sind immer Risiken<br />
verbunden…“ Wie<strong>der</strong> unterbricht sie<br />
ihn, genervt und ungeduldig. „Wie viel?“<br />
Sie greift nach ihrem schwarzen Le<strong>der</strong>portemonnaie.<br />
„10.000 US-Dollar. Cash“,<br />
for<strong>der</strong>t <strong>der</strong> Doktor. „Einverstanden“,<br />
antwortet die Patientin ohne zu zögern.<br />
Der Doktor und s<strong>ein</strong>e Patientin halten<br />
an, ihr Blick fällt auf <strong>ein</strong>e unsch<strong>ein</strong>bare<br />
Person, die in <strong>der</strong> Ecke steht. „Warten Sie<br />
hier“, sagt <strong>der</strong> Doktor und nähert <strong>sich</strong><br />
<strong>der</strong> ärmlich gekleideten Frau, die ihn<br />
ängstlich beäugt. Er beginnt auf sie <strong>ein</strong>zureden,<br />
deutet mit <strong>der</strong> Hand zu s<strong>ein</strong>er<br />
reichen, westlichen Patientin. „Zweitausend<br />
Dollar“, sind die <strong>ein</strong>zigen Wörter,<br />
die in ihrem Gespräch zu verstehen sind.<br />
Internationaler Austausch: Studierende des Studiengangs International Business Management<br />
(IBMAN) aus 19 verschiedenen Län<strong>der</strong>n lernen <strong>sich</strong> beim Speed-dating auf <strong>der</strong> Weihnachtsfeier<br />
besser kennen.<br />
<strong>Die</strong> Frau nickt eifrig und <strong>der</strong> Doktor<br />
winkt s<strong>ein</strong>e Patientin zu <strong>sich</strong> heran. Vor<br />
den Augen des gebannten Publikums <strong>öffnet</strong><br />
die ärmliche Frau ihre löchrige Jacke<br />
und <strong>ein</strong> halbes Duzend Bil<strong>der</strong> von echten<br />
Organen, die an ihrem Körper befestigt<br />
sind, wird <strong>sich</strong>tbar.<br />
Ende des Rollenspiels. Tosen<strong>der</strong> Applaus.<br />
Das war die Einleitung zu <strong>ein</strong>er Präsentation<br />
über „International Organ Trade“, die<br />
ich mit zwei m<strong>ein</strong>er Kommiliton/innen<br />
im dritten Semester im Kurs International<br />
Comparative Law an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> gehalten<br />
habe. Wir sind drei <strong>der</strong> insgesamt<br />
35 IBMAN-Studierenden in unserem<br />
Jahrgang. Für uns war wichtig, dass die<br />
Präsentation lehrreich aber trotzdem<br />
außergewöhnlich wird. Aber vor allem<br />
wollten wir, dass unserem Publikum die<br />
Präsentation genauso Spaß macht wie uns.<br />
In unserem Studiengang wird von uns<br />
erwartet, dass wir jedes Semester 3–6<br />
Präsentationen halten. <strong>Die</strong> Erfahrung,<br />
die wir durch die Vorbereitung <strong>der</strong><br />
Präsentationen gewinnen, bereitet uns<br />
<strong>sich</strong>erlich gut auf die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
in unserem zukünftigen Joballtag vor.<br />
Doch die Art, wie wir Präsentationen<br />
angehen, spiegelt auch die wesentliche<br />
Eigenschaft <strong>der</strong> „first generation“-IB-<br />
MANs, das ist <strong>der</strong> erste Jahrgang, <strong>der</strong> an<br />
<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> in diesem internationalen<br />
Programm zu studieren begonnen<br />
hat, wie<strong>der</strong>: Wir versuchen außergewöhnlich<br />
zu s<strong>ein</strong> und Außergewöhnliches<br />
zu erreichen.<br />
<strong>Die</strong> Autorin ist Studentin im Studiengang<br />
International Business Management<br />
(IBMAN) an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />
International Lea<strong>der</strong>ship Training<br />
Krankenhausmanagement Asien<br />
Hochqualifizierte Führungskräfte aus<br />
China, Indonesien und Vietnam absolvieren<br />
<strong>ein</strong> speziell auf diesen Berufszweig<br />
zugeschnittenes Weiterbildungsprogramm<br />
an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />
Text: Mirjam Klessen<br />
<strong>Die</strong> Ärzt/innen und Krankenhausmanager/innen<br />
aus Asien sind Teilnehmer/<br />
innen des von <strong>der</strong> Hochschule in<br />
Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> InWEnt<br />
gGmbH Internationale Weiterbildung<br />
und Entwicklung durchgeführten<br />
Trainingsprogramms International<br />
Lea<strong>der</strong>ship Training (ILT) Krankenhausmanagement<br />
Asien, das vom<br />
Bundesministerium für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit und Entwicklung<br />
(BMZ) finanziell geför<strong>der</strong>t wird.<br />
Krankenhäuser spielen <strong>ein</strong>e maßgebliche<br />
Rolle im öffentlichen Gesundheitswesen.<br />
In vielen Bereichen ist <strong>ein</strong>e<br />
effektive Behandlung im Krankenhaus<br />
entscheidend, so bei <strong>der</strong> Geburtshilfe,<br />
bei Kin<strong>der</strong>krankheiten, Malaria, HIV/<br />
AIDS. Gleichzeitig ist die Qualität und<br />
<strong>der</strong> Zugang zu den <strong>Die</strong>nstleistungen<br />
<strong>der</strong> Krankenhäuser in vielen Län<strong>der</strong>n<br />
begrenzt, ebenso die Effektivität und<br />
Effizienz des Managements sowie die<br />
Gebäude- und Materialausstattung.<br />
Gegenwärtige Reformprojekte im<br />
Krankenhaussektor in Asien zielen<br />
auf die Verbesserung <strong>der</strong> Qualität und<br />
Effektivität ab sowie insbeson<strong>der</strong>e auf<br />
die Sicherung des allgem<strong>ein</strong>en Zugangs<br />
zu notwendigen medizinischen <strong>Die</strong>nstleistungen,<br />
beispielsweise durch das<br />
Bestreben, in <strong>der</strong> Volksrepublik China<br />
<strong>ein</strong> flächendeckendes Krankenver<strong>sich</strong>erungssystem<br />
<strong>ein</strong>zuführen. <strong>Die</strong> im Gesundheitswesen<br />
angestrebten Reformen<br />
werden jedoch nur dann erfolgreich<br />
s<strong>ein</strong>, wenn auch die Schlüsselpositionen<br />
im Krankenhausmanagement optimal<br />
besetzt werden.<br />
Erster Intake ILT Krankenhausmanagement Asien, Dezember 2007 bis Mai 2009. Exkursion in<br />
das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin Hamburg.<br />
Das ILT-Training an <strong>der</strong> Hochschule<br />
für Wirtschaft und Recht (<strong>HWR</strong>) <strong>Berlin</strong><br />
soll den Teilnehmer/innen ermöglichen,<br />
<strong>sich</strong> intensiv mit mo<strong>der</strong>nen Managementmethoden<br />
und -instrumenten<br />
zu beschäftigen, die für <strong>ein</strong>e effektive,<br />
effiziente und bedarfsorientierte Leitung<br />
und Verwaltung von Gesundheits<strong>ein</strong>richtungen<br />
erfor<strong>der</strong>lich sind. Während<br />
des Semesters an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />
beschäftigen <strong>sich</strong> die ILT-Teilnehmer/<br />
innen in <strong>ein</strong>em viermonatigen Fachblock<br />
intensiv mit Fragen zu Managementgrundlagen<br />
und -prinzipien,<br />
Personal- und Finanzmanagement,<br />
Gebäude- und Materialmanagement,<br />
Qualitätsmanagement, Krankenhausinformationssystemen,Krankenhaushygiene<br />
und Katastrophenmanagement.<br />
Zusätzlich erweitern und vertiefen sie<br />
ihre in mehrmonatigen Vorbereitungskursen<br />
erworbenen Deutschkenntnisse<br />
und besuchen verschiedene Einrichtungen<br />
des Gesundheitssystems in <strong>Berlin</strong><br />
und an<strong>der</strong>en deutschen Städten.<br />
Im Anschluss an die theoretische Ausbildung<br />
nehmen alle Teilnehmer/innen<br />
<strong>ein</strong> speziell auf ihr professionelles Profil<br />
zugeschnittenes dreimonatiges Praktikum<br />
auf. <strong>Die</strong> beteiligten Krankenhäuser<br />
und Gesundheits<strong>ein</strong>richtungen stehen<br />
mehrheitlich durch den am Institute of<br />
Management <strong>Berlin</strong> (IMB) angesiedelten<br />
<strong>MBA</strong> Health Care Management seit<br />
vielen Jahren in enger Kooperation mit<br />
<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />
Bei <strong>ein</strong>er gem<strong>ein</strong>sam mit den Programmverantwortlichen<br />
von InWEnt<br />
und <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> durchgeführten<br />
Exkursion nach Hamburg besuchen<br />
die Teilnehmer/innen Einrichtungen<br />
wie das Bundeswehrkrankenhaus, das<br />
Uniklinikum Eppendorf und das<br />
Robert-Nocht-Institut, vertiefen ihre Ein-<br />
drücke aus <strong>der</strong> Praxis und knüpfen neue<br />
Kontakte zu deutschen Kolleg/innen.<br />
Nach <strong>der</strong> Rückkehr in ihre Heimatlän<strong>der</strong><br />
werden die ILT-Teilnehmer/innen<br />
nach insgesamt <strong>ein</strong>em Jahr Training in<br />
Deutschland <strong>ein</strong>e Multiplikatorenrolle<br />
bei den Reformanstrengungen im<br />
Krankenhaussektor übernehmen. Dabei<br />
verbleiben sie im regelmäßigen Austausch<br />
unter<strong>ein</strong>an<strong>der</strong> sowie mit InWEnt<br />
und <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />
Verantwortlich für das Programm ILT<br />
Krankenhausmanagement Asien an<br />
<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> sind Prof. Dr. Jochen<br />
Br<strong>ein</strong>linger-O’Reilly und Prof. Dr. Axel<br />
Hellmann.<br />
<strong>Die</strong> Autorin ist <strong>Programme</strong> Manager<br />
im Institute of Management <strong>Berlin</strong> an<br />
<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.
46 Alumni<br />
SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Alumni<br />
47<br />
Wie wir wurden, was wir sind<br />
<strong>Die</strong> Fachrichtung Bank des Fachbereiches Berufsakademie lud unter diesem Motto zum ersten jahrgangsübergreifenden<br />
Absolvententreffen nach <strong>Berlin</strong><br />
Text: Ewa Tränkner<br />
Rund 100 Absolvent/innen aus allen<br />
14 vergangenen Studienjahrgängen<br />
(1993–2006), ehemalige und gegenwärtige<br />
Dozent/innen, Professor/innen und<br />
Mitarbeiter/innen waren im November<br />
2009 zum ersten Alumnitreffen <strong>der</strong><br />
Fachrichtung Bank an den Fachbereich<br />
Berufsakademie am Campus Friedrichshain<br />
gekommen. In <strong>der</strong> für den<br />
Anlass speziell dekorierten Aula am<br />
<strong>HWR</strong>-Standort am <strong>Berlin</strong>er Ostkreuz<br />
wurde den Teilnehmer/innen <strong>ein</strong> Rahmenprogramm<br />
mit interessanten und<br />
kurzweiligen Grußworten und <strong>ein</strong>em<br />
Fachvortrag präsentiert.<br />
Prof. Henrik Schütt, Fachleiter <strong>der</strong><br />
Fachrichtung Bank, betonte in s<strong>ein</strong>er<br />
Eröffnungsrede die Bedeutung des<br />
Studiums für den beruflichen Werdegang<br />
<strong>der</strong> Absolvent/innen. Den hohen<br />
Nutzen des Studiums für die Praxis<br />
bestätigten die beiden ehemaligen Studenten<br />
Thomas Liesegang und Michael<br />
Rehberg (Studienjahrgang 1994) in<br />
ihren Reden. So erinnerten sie <strong>sich</strong> in<br />
ihrem Rückblick, wie die meisten an<strong>der</strong>en<br />
Student/innen auch, an Vorlesungen<br />
und Prüfungsthemen, an die man nach<br />
dem Studium gern mit <strong>ein</strong>em Schmunzeln<br />
denkt.<br />
Bei <strong>der</strong> Rede von Prof. Liane Buchholz<br />
konnten die Gäste ihre eigenen Anfänge<br />
an <strong>der</strong> damaligen Berufsakademie, jetzt<br />
gleichnamiger Fachbereich <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />
<strong>Berlin</strong>, Revue passieren lassen und an<br />
den Schil<strong>der</strong>ungen ihrer Lehrerlebnisse<br />
teilhaben. <strong>Die</strong> Anfangsjahre <strong>der</strong><br />
Berufsakademie wurden auch von Dr.<br />
Volker Hasewinkel, dem ersten Fachleiter<br />
<strong>der</strong> Fachrichtung Bank, beleuchtet.<br />
Sehr interessant zu erfahren war es, dass<br />
die ersten Bank-Vorlesungen eher<br />
provisorisch in ausgelagerten Räumlichkeiten<br />
stattfinden mussten.<br />
Neben dem Schwelgen in Erinnerungen<br />
war Netzwerken das zentrale Thema<br />
<strong>der</strong> Veranstaltung. Christoph Posselt<br />
erörterte in dem sehr praxisorientierten<br />
Fachvortrag „Netzwerke in Zeiten wirtschaftlicher<br />
Krisen“ die Notwendigkeit<br />
und die Gestaltung von Netzwerken. Ins<br />
offene Gespräch wurden die Zuhörer/<br />
innen mit dem Auftrag entlassen, <strong>sich</strong><br />
selbst im Netzwerken zu üben.<br />
Was auch funktionierte! Hier und da<br />
bildeten <strong>sich</strong> Gruppen, <strong>ein</strong>ige fanden<br />
Mitarbeiter/innen aus dem eigenen<br />
Unternehmen wie<strong>der</strong>, an<strong>der</strong>e <strong>ein</strong>en<br />
Nachhilfelehrer und neue Kontakte.<br />
Viele erinnerten <strong>sich</strong> gern und mit<br />
Anekdoten an die Zeit ihres Studiums.<br />
Für alle Beteiligten war dies <strong>ein</strong> rund<br />
herum gelungener Tag, unter an<strong>der</strong>em<br />
auch dank <strong>der</strong> Unterstützung durch<br />
die Assistenz <strong>der</strong> Fachrichtung, die<br />
Alumni-Mitarbeiter/innen und dem<br />
Mentorenteam, die gebastelt, organisiert,<br />
gebacken und studentische Mitarbeiter/innen<br />
aus dem 2007er Jahrgang<br />
rekrutiert hatten. <strong>Die</strong> Teilnehmer/innen<br />
wünschen nach <strong>ein</strong>er Wie<strong>der</strong>holung.<br />
Auf bald!<br />
<strong>Die</strong> Autorin ist Assistentin <strong>der</strong> Fachrichtung<br />
Bank am Fachbereich Berufsakademie<br />
<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />
Auch <strong>der</strong> erste Fachleiter <strong>der</strong> Fachrichtung Bank am Fachbereich Berufsakademie, Dr. Volker<br />
Hasewinkel (links im Bild), und <strong>der</strong> amtierende Fachleiter, Prof. Dr. Henrik Schütt, nahmen<br />
am ersten jahrgangsübergreifenden Alumnitreffen teil. Über 100 ehemalige Studierende,<br />
ehemalige und gegenwärtige Dozent/innen, Professor/innen und Mitarbeiter/innen waren<br />
zum Netzwerken an den Campus Friedrichshain gekommen.<br />
Führungskompetenz und<br />
Praxiserfahrung<br />
Diplom-Betriebswirtin Katrin Storandt ist <strong>ein</strong>e „Managerin <strong>der</strong> Integration“<br />
Text: Helmut Lück<br />
„Reichelt“ in <strong>Berlin</strong>, „Marktkauf “ in<br />
Minden, beide sind jetzt Edeka. Solche<br />
Fusionen sind in <strong>der</strong> Wirtschaft<br />
alltäglich, für die Beteiligten sind sie<br />
aber <strong>ein</strong>e gewaltige Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />
Sie müssen deshalb geschickt gemanagt<br />
werden. Katrin Storandt sagt: „Eine<br />
Integration schafft man nicht von heute<br />
auf morgen.“ Es braucht Zeit und viel<br />
Fingerspitzengefühl.<br />
<strong>Die</strong> junge Diplom-Betriebswirtin macht<br />
diesen Job nicht zum ersten Mal. Eine<br />
Einglie<strong>der</strong>ung hat sie schon erlebt und<br />
mitgemacht, als sie noch Studentin<br />
unserer Hochschule in <strong>Berlin</strong> war.<br />
Denn sie hat „dual“ studiert, d. h. in<br />
<strong>ein</strong>em Studiengang, <strong>der</strong> das Fachstudium<br />
mit regelmäßigen Praxiszeiten bei<br />
kooperierenden Unternehmen verbindet.<br />
Und dieser Praxispartner in dem<br />
dualen Studiengang Handel war eben<br />
<strong>der</strong> Lebensmittelhändler EDEKA, als<br />
die Firma Reichelt in <strong>Berlin</strong> erfolgreich<br />
integriert wurde.<br />
Katrin Storandt ist nach Studienabschluss<br />
bei Edeka geblieben und hat<br />
<strong>ein</strong>e berufliche Entwicklung genommen,<br />
wie sie für die Absolventinnen<br />
und Absolventen <strong>ein</strong>es dualen Studiengangs<br />
nicht ungewöhnlich ist: Abteilungsleiterin,<br />
dann stellvertretende<br />
Marktleiterin, schließlich <strong>der</strong> „Sprung“<br />
in die Zentrale des Unternehmens.<br />
Heute ist sie Assistentin <strong>der</strong> Geschäftsführung<br />
Edeka Minden-Hannover.<br />
Als Teil <strong>der</strong> Geschäftsführung gehört es<br />
zu ihren wichtigsten Aufgaben,<br />
Marktleiter, selbständige Kaufleute,<br />
Geschäftsführer und Betriebsräte an<br />
<strong>ein</strong>en Tisch zu holen und ihnen die<br />
Position <strong>der</strong> Unternehmensführung zu<br />
Katrin Storandt ist hat am Fachbereich Berufsakademie dual studiert und ist heute als Assistentin<br />
<strong>der</strong> Geschäftsführung bei Edeka Minden-Hannover tätig.<br />
vermitteln. Sie muss Vorbehalte abbauen,<br />
Wogen glätten und Entscheidungen<br />
vorbereiten. Sie bereitet wichtige<br />
Sitzungen vor, hilft dabei, neue Strukturen<br />
und Prozesse zu entwickeln. Will<br />
man es zusammenfassen, müsste man<br />
sie <strong>ein</strong>e „managende Integrationsfigur“<br />
nennen.<br />
„Es ist <strong>ein</strong>e spannende, sehr lebendige<br />
Aufgabe“, sagt die 27-Jährige. „Vor<br />
allem, weil von mir erwartet wird, nicht<br />
nur vorhandene Konzepte abzuarbeiten,<br />
son<strong>der</strong>n neue Ansätze mit zu<br />
gestalten“. Man braucht Ideen und<br />
Flexibilität sowie die Fähigkeit, Lösungen<br />
zu entwickeln, „die nachhaltig die<br />
Effizienz verbessern“.<br />
Der Autor ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit<br />
am Fachbereich Berufsakademie<br />
<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />
Beson<strong>der</strong>s wichtig ist es, sagt Katrin Storandt, den Bezug zur Basis nicht zu<br />
verlieren. Dafür ist das duale Studium optimal. So hat sie die Praxis „von <strong>der</strong><br />
Pieke auf “ kennengelernt. Jetzt will sie aber weitergehen, will ihr Preisgeld (Katrin<br />
Storandt ist in diesem Jahr mit dem „Stiftungspreis Goldener Zuckerhut“, <strong>ein</strong>er<br />
Auszeichnung des Handels, Industrie und <strong>der</strong> deutschen Lebensmittel Zeitung für<br />
beispielhafte Leistungen <strong>der</strong> Ernährungswirtschaft ausgezeichnet worden) in <strong>ein</strong><br />
<strong>MBA</strong>-Studium investieren. „In Zukunft möchte ich mehr Personal- und Budgetverantwortung<br />
übernehmen“, sagt sie.
48 Kurzmeldungen<br />
SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Kurzmeldungen<br />
49<br />
Neu: Tutorium für studierende Eltern<br />
Text: Nalan Nordemann-Yildirim<br />
Der Anteil studieren<strong>der</strong> Eltern liegt in<br />
<strong>Berlin</strong> bei ca. 9,4 %. Ihre Situation ist<br />
beson<strong>der</strong>s geprägt durch große Kraftanstrengungen,<br />
Studium und Kin<strong>der</strong>betreuung<br />
ver<strong>ein</strong>baren zu müssen. Aus<br />
diesem Grund wurde von <strong>der</strong> Frauenbeauftragten<br />
<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>, Viola<br />
Philipp, <strong>ein</strong> Tutorium initiiert, das<br />
speziell ausgerichtet ist auf studierende<br />
Eltern sowie Studierende, die Nachwuchs<br />
bekommen. Es bietet <strong>ein</strong>en<br />
Einblick in die relevanten Regelungen<br />
5000. Absolvent<br />
<strong>der</strong> Studien- und Prüfungsordnungen,<br />
bestehende För<strong>der</strong>möglichkeiten und<br />
soll als Plattform für <strong>ein</strong>en Dialog <strong>der</strong><br />
Betroffenen unter<strong>ein</strong>an<strong>der</strong> dienen. Das<br />
Tutorium steht als Forum im ILIAS zur<br />
Verfügung und ist dort zu finden unter<br />
dem Namen „Forum für Studierende<br />
mit Kind(ern)“. In dieses Forum können<br />
Fragen <strong>ein</strong>gestellt und Antworten<br />
gegeben werden, die die individuelle<br />
Situation dieser Studierendengruppe<br />
berück<strong>sich</strong>tigen. Weiterhin wird an-<br />
gestrebt, über dieses Forum <strong>ein</strong> Netzwerk<br />
zu bilden, welches nicht nur den<br />
direkten Austausch mit an<strong>der</strong>en<br />
Studierenden in <strong>der</strong> gleichen Situation<br />
ermöglicht, son<strong>der</strong>n auch zur Bildung<br />
von Kin<strong>der</strong>betreuungs- und Lern-<br />
gruppen führen kann.<br />
Kontakt: forumkid@hwr-berlin.de<br />
<strong>Die</strong> Autorin ist Tutorin für Studierende<br />
mit Kind(ern) an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />
Stefan Hawranke (l.) war <strong>der</strong> 5000. Absolvent <strong>ein</strong>es dualen Studiums an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>. Zum erfolgreichen Bachelorabschluss des dualen<br />
Studiengangs BWL/Industrie gratulierte auch Freifrau von Friesen (r.), Senatorin a. D. und Erste Vorsitzende des För<strong>der</strong>ver<strong>ein</strong>s des Fachbereichs<br />
Berufsakademie. 1993 wurde die Berufsakademie <strong>Berlin</strong> gegründet, die inzwischen als Fachbereich in die <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> integriert ist.<br />
Sie bietet <strong>der</strong>zeit ca. 1 850 duale Studienplätze in 16 Disziplinen. Das Beson<strong>der</strong>e dieser Studienform ist die unmittelbare Verbindung von<br />
Theorie und Praxis. So absolvieren die Studierenden parallel zum Studium an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> <strong>ein</strong>e Ausbildung bei <strong>ein</strong>em <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit rund<br />
480 Partnerbetriebe und -unternehmen, insbeson<strong>der</strong>e aus <strong>der</strong> Region <strong>Berlin</strong>-Brandenburg. Dabei sind die Ausbildungszeiten durchgängig<br />
in das Studium integriert. Durch den regelmäßigen Wechsel zwischen Ausbildung im Betrieb und Studium an <strong>der</strong> Hochschule erwerben die<br />
Studierenden sowohl fundierte Fachkenntnisse als auch berufspraktische Erfahrungen.<br />
Delegation des chinesischen<br />
Erziehungsministeriums an <strong>der</strong><br />
<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />
Besuch <strong>ein</strong>er Delegation des Erziehungsministeriums <strong>der</strong> VR China unter Leitung <strong>der</strong> stellvertretenden Generaldirektorin, Frau Ge Hua,<br />
Beijing, und des Ersten Sekretärs <strong>der</strong> Botschaft <strong>der</strong> VR China in Deutschland, Herrn Li Guoqiang. <strong>Die</strong> chinesischen Gäste waren insbeson<strong>der</strong>e<br />
an Fragen <strong>der</strong> Hochschulfinanzierung und <strong>der</strong> leistungsorientierten Mittelvergabe als Verfahren <strong>der</strong> Qualitäts<strong>sich</strong>erung und –steigerung<br />
interessiert. Von <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> gaben die Auskünfte Prof. Michael Tolksdorf, Erster Prorektor, sowie Helmut Sankowsky, Leitung des Stabs<br />
des Rektors <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.
50 Ankündigungen<br />
SemesterJournal 2/09<br />
Promotionsstipendium für Frauen<br />
Text: Viola Philipp<br />
<strong>Die</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> vergibt im Rahmen<br />
ihres <strong>HWR</strong>-StipendienProgramms<br />
mit Mitteln <strong>der</strong> Hochschule sowie des<br />
<strong>Berlin</strong>er Programms zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Chancengleichheit von Frauen in Forschung<br />
und Lehre zum 1. April 2010<br />
7 Stipendien<br />
zur Vorbereitung bzw. Konzeptionierung<br />
<strong>ein</strong>es Promotionsvorhabens<br />
<strong>Die</strong> Laufzeit <strong>der</strong> Stipendien beträgt<br />
12 Monate. Geför<strong>der</strong>t wird die Vorbereitung<br />
<strong>ein</strong>es Promotionsvorhabens sowie<br />
die Zeit <strong>der</strong> Erbringung von notwendigen<br />
Vorleistungen an <strong>der</strong> Promotionshochschule.<br />
Geför<strong>der</strong>t werden wissenschaftliche<br />
Vorhaben, insbeson<strong>der</strong>e in<br />
den wirtschafts-, sozial- und rechtswissenschaftlichen<br />
Fachgebieten.<br />
Das Programm richtet <strong>sich</strong> an <strong>Berlin</strong>er<br />
Absolventinnen von Fachhochschulstudiengängen,<br />
die ihr Studium mit <strong>ein</strong>em<br />
überdurchschnittlichen Abschluss beendet<br />
haben. Gemäß des AS-Beschlusses<br />
sind ab sofort alle Absolventinnen<br />
<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> und ihrer Vorgänger<strong>ein</strong>richtungen<br />
mit ihren inhaltlichen<br />
Schwerpunkten antragsberechtigt.<br />
Bewerbungen mit <strong>ein</strong>em Forschungs-/<br />
Projektantrag sind bis zum 17. Januar<br />
2010 <strong>ein</strong>zureichen.<br />
Als wissenschaftliche Ansprechperson<br />
steht Frau Prof. Dr. Claudia Gather<br />
(Tel. +49-(0)30 85789-105) zur Verfügung.<br />
<strong>Die</strong> Bewerbungsunterlagen<br />
und allgem<strong>ein</strong>e Auskünfte sind bei <strong>der</strong><br />
Zentralen Frauenbeauftragten <strong>der</strong><br />
<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>, Viola Philipp, erhältlich<br />
(Tel. +49-(0)30 85789-231 und<br />
www.hwr-berlin.de/frauenbeauftragte).<br />
Da das Programm <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von<br />
Frauen in <strong>der</strong> Wissenschaft dient, können<br />
<strong>sich</strong> nur Frauen bewerben.<br />
<strong>Die</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> wurde nach 2002 und<br />
2005 auch im Jahr 2008 erneut aufgrund<br />
ihrer erfolgreichen Aktivitäten für die<br />
Chancengleichheit mit dem Total<br />
E-Quality-Award ausgezeichnet.<br />
Geschlechterpolitik in <strong>der</strong> EU:<br />
Bilanz und Perspektiven im Bereich<br />
Arbeitsmarkt und Beschäftigung<br />
Text: Ingrid Biermann<br />
Das Harriet Taylor Mill-Institut <strong>der</strong><br />
<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> führt vom 16.–23. Juli 2010<br />
<strong>ein</strong>e Summer School zum Thema<br />
„Geschlechterpolitik in <strong>der</strong> EU: Bilanz<br />
und Perspektiven im Bereich Arbeitsmarkt<br />
und Beschäftigung“ durch. Als<br />
Referent/innen werden Wissenschaftler/<br />
innen und Praktiker/innen aus dem<br />
In- und Ausland <strong>ein</strong>geladen. Geplant<br />
sind Thementage zu:<br />
■ Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsentwicklung<br />
in <strong>der</strong> EU,<br />
■ das Skandinavische Modell,<br />
■ Gleichstellungs- und Familienpolitik,<br />
■ Beschäftigung und Gleichstellung in<br />
den mittel- und osteuropäischen<br />
Bei<strong>tritt</strong>slän<strong>der</strong>n,<br />
■ Umsetzung und Anwendung des<br />
europäisches Antidiskriminierungsrechts,<br />
■ politische Akteure und Strategien im<br />
Bereich <strong>der</strong> Gleichstellung.<br />
Informationen und Kontakt:<br />
ingrid.biermann@hwr-berlin.de<br />
Impressum<br />
Das SemesterJournal ist die Hochschulzeitschrift<br />
<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>. Es ersch<strong>ein</strong>t<br />
zweimal jährlich. Namentlich gekennzeichnete<br />
Beiträge stellen die M<strong>ein</strong>ung<br />
<strong>der</strong> jeweiligen Autorin bzw. des jeweiligen<br />
Autors dar. <strong>Die</strong> Redaktion behält<br />
<strong>sich</strong> sinnvolle Kürzungen vor.<br />
Herausgeber<br />
Der Rektor <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />
Badensche Straße 50–51<br />
10825 <strong>Berlin</strong><br />
Redaktion<br />
Sylke Schumann<br />
Telefon: +49 (0)30 85789-220<br />
E-Mail: sylke.schumann@hwr-berlin.de<br />
Gestaltung<br />
Meike Lorenz, <strong>Berlin</strong><br />
Bildnachweis<br />
Titelfoto Andreas Käppner<br />
Seite 06 Christian Kretke<br />
Seite 07 Denise Gücker<br />
Seite 09 Denise Gücker<br />
Seite 11 Dorrit Peter-Ollrogge, Fachrichtung<br />
Handel, Fachbereich<br />
Berufsakademie<br />
Seite 20 Kin<strong>der</strong>Uni Lichtenberg<br />
Seite 23 BA-Motors<br />
Seite 25 barcoo<br />
Seite 27 Air Service <strong>Berlin</strong><br />
Seite 30 Andreas Käppner<br />
Druck<br />
DMP Digital- & Offsetdruck GmbH,<br />
<strong>Berlin</strong><br />
Auflage<br />
2 800 Stück<br />
Redaktionschluss<br />
November 2009<br />
ISSN 0945-7933