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Die Tür öffnet sich, herein tritt ein - MBA Programme der HWR Berlin

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SemesterJournal<br />

Weiterbildung & Career Service<br />

2/09


Titelfoto:<br />

Ein Mentorenteam des Fachbereichs<br />

Berufsakademie <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>:<br />

Mentorin Janina Matzkeit (2. v. l.)<br />

mit den Studierenden Nicole Kümpel,<br />

Eva Gottschalk und Norman Stöber<br />

SemesterJournal 2/09 Inhaltsverzeichnis<br />

3<br />

Inhalt<br />

Leitartikel<br />

Titelthema:<br />

Weiterbildung & Career Service<br />

<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />

Theorie und Praxis<br />

Forschung<br />

Internationales<br />

Gleichstellung<br />

Personalia<br />

Rund um’s Studium<br />

Alumni<br />

Kurzmeldungen<br />

Ankündigungen<br />

Impressum<br />

04 Talente schaffen Werte<br />

05 Weiterbildung im gesellschaftlichen Wandel<br />

06 <strong>ein</strong>steigen, umsteigen, aufsteigen<br />

07 Soft Skills für Studierende und Alumni<br />

08 Bewerbungsberatung & Coaching<br />

08 Praxis- und Bewerbungsberatung am Campus Lichtenberg<br />

09 Beratung nach dem Win-Win-Prinzip<br />

11 Ein Gewinn für alle<br />

12 Berufs<strong>ein</strong>stieg konkret – Campus meets Company<br />

13 Erfolgreich GRÜNDEN mit <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />

14 Das IMB Institute of Management <strong>Berlin</strong><br />

16 Promotionszusammenarbeit mit London gestartet<br />

17 Fernstudiengänge im Kommen<br />

18 Alles, was Recht ist<br />

19 Weiterbildung ohne Bildung?<br />

20 Lebenslanges Lernen beginnt…<br />

21 Aus <strong>ein</strong>s mach drei – Neues von den Hochschulbibliotheken<br />

22 Einführung von KODE ® ‚ am IMB Institute of Management <strong>Berlin</strong><br />

23 Formel 1 an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> – <strong>ein</strong>e Karrierechance<br />

24 BERLIN infostore goes green<br />

25 Projekt „WeGreen“ vom Nachhaltigkeitsrat ausgezeichnet<br />

26 Teaching Points<br />

27 Verbesserte Kooperation durch Forschung und Weiterbildung<br />

28 Deutschland bleibt Weltspitze bei Aus- und Weiterbildung im Logistiksektor<br />

29 Familien (-unternehmen) und ihre Immobilien<br />

30 Starkes Interesse in Korea für duales Studienkonzept<br />

30 Exchange your World – Fotowettbewerb 2009<br />

32 Spannende Entwicklungen und Debatten<br />

33 Verankerung von Gen<strong>der</strong>aspekten in <strong>der</strong> Lehre an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />

34 20 Jahre Frauenrat - <strong>ein</strong>e Bilanz<br />

35 Mehr Frauen braucht die <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> – und sie bekommt sie auch<br />

36 Neuberufungen<br />

40 Was frischgebackene Bachelor-Absolvent/innen von <strong>der</strong> Varusschlacht<br />

lernen können<br />

41 It´s your choice<br />

42 Neue Wege beschreiten<br />

43 Bachelorstudiengang „Unternehmensgründung und –nachfolge“<br />

44 International Business Management<br />

45 International Lea<strong>der</strong>ship Training Krankenhausmanagement Asien<br />

46 Wie wir wurden, was wir sind<br />

47 Führungskompetenz und Praxiserfahrung<br />

48 Neu: Tutorium für studierende Eltern<br />

48 5000. Absolvent<br />

49 Delegation des chinesischen Erziehungsministeriums an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />

50 Promotionsstipendium für Frauen<br />

50 Geschlechterpolitik in <strong>der</strong> EU: Bilanz und Perspektiven im Bereich<br />

Arbeitsmarkt und Beschäftigung<br />

51


4 Leitartikel<br />

SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Titelthema: Weiterbildung & Career Service<br />

5<br />

Talente schaffen Werte<br />

Vielfalt in <strong>der</strong> Kompetenzentwicklung wird zum entscheidenden Faktor für nachhaltigen Unternehmenserfolg.<br />

Text: Jörg Ullmann<br />

Innovationen – das ist <strong>der</strong> zentrale und<br />

viel zitierte Erfolgsfaktor, welcher sowohl<br />

für unseren hochentwickelten Standort<br />

Deutschland als auch für <strong>ein</strong>en Technologiekonzern<br />

wie Siemens von großer<br />

Bedeutung ist. Dessen Strategie richtet<br />

<strong>sich</strong> seit <strong>ein</strong>iger Zeit konsequent an den<br />

globalen Megatrends aus: Klimaverän<strong>der</strong>ung,<br />

Urbanisierung, Globalisierung und<br />

demografischer Wandel werden weltweit<br />

diskutiert. Regierungen, Unternehmen<br />

und Institutionen sehen zu diesen Trends<br />

entsprechenden innovativen Handlungsbedarf.<br />

Das Siemens-Portfolio bietet<br />

dazu beson<strong>der</strong>s in den Fel<strong>der</strong>n Energie,<br />

Industrie, Verkehr und Gesundheit <strong>ein</strong><br />

breites Angebot an Produkten, <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

und Know-how. Zusehens<br />

präsentiert <strong>sich</strong> Siemens als „Green<br />

Company“. <strong>Die</strong> beson<strong>der</strong>e Kompetenz<br />

stellen dabei integrierte Lösungen dar,<br />

welche auf den jeweiligen Kunden individuell<br />

zugeschnitten werden können.<br />

„<strong>Die</strong>se Ziele können nur mit den besten<br />

Mitarbeiter/innen erreicht werden.“<br />

People Excellence umfasst bei Siemens<br />

die HR-Aspekte <strong>der</strong> übergeordneten<br />

Konzernstrategie und definiert die Leitlinien<br />

für Rekrutierung und Personalentwicklung.<br />

Um aus komplexen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

unserer Kunden erfolgreiche<br />

Projekte zu entwickeln, brauchen wir <strong>ein</strong>e<br />

Vielzahl und Vielfalt von Talenten – und<br />

das als Global Player in 190 Län<strong>der</strong>n.<br />

Siemens stellt weltweit exzellent ausgebildete<br />

Mitarbeiter/innen <strong>ein</strong>, beson<strong>der</strong>s in<br />

den schnell wachsenden Regionen (unter<br />

an<strong>der</strong>em den BRIC-Staaten und im<br />

Mittleren Osten). <strong>Die</strong> Zusammenarbeit<br />

mit Hochschulen erlangt dabei ebenso<br />

strategische Bedeutung wie die eigene<br />

Ausbildung von Nachwuchskräften.<br />

<strong>Die</strong>se hat in Deutschland als duale Berufsbildung<br />

seit Jahren <strong>ein</strong>en beson<strong>der</strong>en<br />

Stellenwert. Über 10 000 Schulabsolvent/<br />

innen (davon rund 3 000 für externe<br />

Unternehmen) befinden <strong>sich</strong> zurzeit in<br />

attraktiven Ausbildungs- und Studiengängen.<br />

Damit ist Siemens <strong>ein</strong>er <strong>der</strong><br />

größten privaten Ausbildungsbetriebe.<br />

Eine interessante Entwicklung fand hier<br />

in den letzten Jahren statt: Bereits über<br />

30 % des aktuellen Einstelljahrgangs<br />

kombinieren ihre Berufsausbildung mit<br />

<strong>ein</strong>em technischen o<strong>der</strong> wirtschafts-<br />

wissenschaftlichen Hochschulstudium.<br />

„Unsere Kooperation mit <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />

<strong>Berlin</strong> setzt hier seit Jahren Maßstäbe!“<br />

Aus gesellschaftlicher Verantwortung<br />

heraus bildet Siemens traditionell über<br />

Bedarf aus: Seit 1993 wurden deshalb<br />

rund 3 500 zusätzliche Plätze zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Und wie geht es danach weiter?<br />

Jede/r Mitarbeiter/in erhält durch<br />

s<strong>ein</strong>e/ihre Führungskraft regelmäßig<br />

Feedback über s<strong>ein</strong>e/ihre Leistungen.<br />

Daraus leiten beide (also Mitarbeiter/<br />

in und Führungskraft) verschiedene<br />

Entwicklungspfade ab und definieren<br />

Maßnahmen zum Kompetenzausbau<br />

(z. B. Seminarbesuch o<strong>der</strong> gezielte Job<br />

Rotation). So entwickelt <strong>der</strong> Konzern<br />

auch s<strong>ein</strong>en Führungskräftenachwuchs:<br />

„Top Talents“, Mitarbeiter/innen mit<br />

überdurchschnittlichen Leistungen<br />

und Potentialen, sollen möglichst früh<br />

erkannt werden, um sie konsequent<br />

för<strong>der</strong>n zu können, insbeson<strong>der</strong>e durch<br />

herausfor<strong>der</strong>nde Aufgaben.<br />

Als angehende Führungskraft mündet<br />

man dann in das Siemens-Lea<strong>der</strong>ship-<br />

Excellence-Program. <strong>Die</strong>ses begleitet<br />

die Siemens Manager durch die weitere<br />

Karriere mit <strong>ein</strong>em Trainingskonzept,<br />

das auf jeweils steigende Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

gezielt vorbereitet. Als Management-<br />

Lehrer/innen und Mentor/innen betätigen<br />

<strong>sich</strong> dabei auch Führungskräfte, um<br />

die Siemens Führungskultur zu implementieren.<br />

Ein zweiter Karrierepfad von beson<strong>der</strong>em<br />

Stellenwert richtet <strong>sich</strong> an hochqualifizierte<br />

Mitarbeiter/innen mit<br />

technischer (Hochschul-) Ausbildung.<br />

Solche Key Experts sind die Garanten<br />

für die künftige Innovationsfähigkeit<br />

des Unternehmens.<br />

Der Learning Campus vervollständigt die<br />

Weiterbildung, er hält <strong>ein</strong> breites Seminarangebot<br />

für alle Mitarbeiter/innen zur<br />

fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung<br />

bereit. Es besteht außerdem die<br />

Möglichkeit, berufsbegleitende Fortbildungsstudiengänge<br />

bei Partner-Hochschulen<br />

zu belegen, um dort technische<br />

bzw. betriebswirtschaftliche Bachelor-<br />

und Masterabschlüsse zu erwerben.<br />

Lebenslanges Lernen umfasst also ganz<br />

unterschiedliche Ansätze, alle sind sie<br />

geschäfts- und mitarbeiterbezogen.<br />

„Eigeninitiative ist in jedem Fall<br />

gefor<strong>der</strong>t, wird aber auch geför<strong>der</strong>t.“<br />

<strong>Die</strong> Personalpolitik baut auf Vielfalt,<br />

sowohl bezogen auf den Qualifikationsaspekt,<br />

als auch auf die kulturelle und<br />

gesellschaftliche Dimension („Work-Life-<br />

Balance“). So stellt sie <strong>sich</strong>er, dass <strong>sich</strong> Siemens<br />

stets die erfor<strong>der</strong>lichen Kompetenzen<br />

erhält – Talente, die Werte schaffen.<br />

Der Autor, Dipl.-Kfm. Jörg Ullmann,<br />

ist bei Siemens Professional Education<br />

zuständig für Studiengänge zur berufsbegleitenden<br />

Fortbildung.<br />

Weiterbildung im gesellschaftlichen<br />

Wandel<br />

<strong>Die</strong> Herausfor<strong>der</strong>ungen und Chancen des Strukturwandels hin zu wissensbasierten Gesellschaften hat <strong>ein</strong>em verstaubten<br />

Paragraphen des <strong>Berlin</strong>er Hochschulgesetzes zu neuem Glanz verholfen: § 4 Abs. 4 legt fest, dass die Hochschulen dem weiterbildenden<br />

Studium dienen und <strong>sich</strong> an Veranstaltungen <strong>der</strong> Weiterbildung beteiligen.<br />

Text: Michael Tolksdorf<br />

Weiterbildung hatte nur geringen<br />

Wert – Leistungskriterien und finanzielle<br />

Zuwendungen belohnten das<br />

grundständige Studium. Erst wenn<br />

hier alle Verpflichtungen erfüllt waren,<br />

durften Mittel für Weiterbildung<br />

verwendet werden. Praktisch hieß das<br />

bei <strong>ein</strong>er durch den Numerus Clausus<br />

bestimmten Hochschule wie <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />

<strong>Berlin</strong>, dass alle Kapazitäten ausgelastet<br />

waren. Wo fand dann Weiterbildung<br />

ihren Raum?<br />

Aufgrund jahrelanger Tradition <strong>ein</strong>er<br />

Vorgänger<strong>ein</strong>richtung – <strong>der</strong> Wirtschaftsakademie<br />

<strong>Berlin</strong> – startete die<br />

Fachhochschule für Wirtschaft <strong>Berlin</strong>,<br />

seit April 2009 <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>, ihr<br />

Hochschuldas<strong>ein</strong> zum Sommersemester<br />

1971 mit <strong>ein</strong>em etablierten Weiterbildungsstudium,<br />

dem Abendstudiengang<br />

Wirtschaft. Für den regionalen Markt<br />

wurden hauptsächlich Wirtschaftspraktiker/innen,<br />

die Realschul- und Berufsabschluss<br />

in <strong>der</strong> Tasche hatten, für<br />

anspruchsvolle Tätigkeiten vorbereitet<br />

und mit <strong>ein</strong>em Hochschulabschluss (Diplom)<br />

ausgestattet. Klar, dass das nicht<br />

so ganz in das System passte, weshalb<br />

dieses Programm als grundständiger<br />

Studiengang strukturiert und „normalen“<br />

Studierenden ohne Berufspraxis<br />

und gezielten Weiterbildungsbedarf<br />

ge<strong>öffnet</strong> wurde. <strong>Die</strong>ses abendliche Studienangebot<br />

besteht auch heute noch,<br />

alternierend mit dem Bachelorstudiengang<br />

Unternehmensgründung und<br />

–nachfolge. Angebote für Gast- und<br />

Nebenhörer/innen <strong>öffnet</strong>en die Veranstaltungen<br />

für Interessierte, die <strong>ein</strong>en<br />

begrenzten fachspezifischen Nachhol-<br />

und Weiterbildungsbedarf haben. Dem<br />

dienen auch das Marketing Forum und<br />

das Nachhaltigkeitsforum als weiter-<br />

bildende Verbindungen von Theorie<br />

und Praxis.<br />

Lehrerfahrungen mit Studierenden, die<br />

als Berufspraktiker an systematischer<br />

Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse<br />

sowie neuerer Managementlehren<br />

interessiert waren, prägten das<br />

Selbstverständnis unserer Hochschule,<br />

die <strong>sich</strong> nie als Elfenb<strong>ein</strong>turm verstand,<br />

son<strong>der</strong>n mitten in <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

und ihren Konflikten arbeitete. <strong>Die</strong><br />

hauptamtlichen Hochschullehrer/innen<br />

waren aus <strong>der</strong> Berufspraxis heraus<br />

berufen worden, entfernten <strong>sich</strong> aber<br />

im Zeitablauf von den realen Erfahrungen<br />

und Problemen in Wirtschaft<br />

und Verwaltung. <strong>Die</strong> Zusammenarbeit<br />

mit erfahrenen Praktiker/innen bot die<br />

Chance, den Wandel <strong>der</strong> betrieblichen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen zu erfahren, zu re-<br />

Wissenschaftliche Weiterbildung für<br />

an<strong>der</strong>e ist somit gleichzeitig Weiterbildung<br />

für die eigene akademische<br />

Einrichtung.<br />

flektieren und für die akademische Lehre<br />

und Forschung nutzbar zu machen.<br />

Weiterbildung hatten daher beide<br />

Vorgängerhochschulen, FHVR wie<br />

FHW <strong>Berlin</strong>, betrieben. Dabei hatte<br />

es die FHW <strong>Berlin</strong> als <strong>ein</strong>e Art von<br />

Business School möglicherweise etwas<br />

leichter: <strong>Die</strong> Akzeptanz von akademischer<br />

Fortbildung ist international weit<br />

verbreitet, desgleichen die Bereitschaft,<br />

für den Gegenwert des so gewonnenen<br />

Wissens zu bezahlen. <strong>Die</strong> FHW <strong>Berlin</strong><br />

startete daher schon 1992 postgraduale<br />

akademische Weiterbildung durch die<br />

Einführung von Vollzeit- und berufsbegleitenden<br />

Studiengängen mit dem<br />

Abschluss „Master of Business Administration<br />

(<strong>MBA</strong>)“ in Zusammenarbeit mit<br />

zwei britischen Universitäten. <strong>Die</strong>ses<br />

Angebot wurde ausgebaut und differenziert,<br />

sodass es heute elf weiterbildende<br />

Studiengänge gibt, für die das Institute<br />

of Management <strong>Berlin</strong> (IMB) den<br />

akademischen und organisatorischen<br />

Rahmen bietet. <strong>Die</strong> Fusion von FHW<br />

<strong>Berlin</strong> und FHVR zur <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> am<br />

1. 4. 2009 hatte <strong>der</strong> Weiterbildung <strong>ein</strong>en<br />

zusätzlichen Schub verliehen; das Fernstudieninstitut<br />

(FSI) mit <strong>ein</strong>em Masterstudiengang<br />

und das Osteuropa-Institut<br />

(IMO) bereichern die Weiterbildungstätigkeit<br />

am Lichtenberger Campus.<br />

Weitere Studiengänge sind in <strong>der</strong> Pipeline:<br />

Der Fachbereich III Allgem<strong>ein</strong>e<br />

Verwaltung arbeitet <strong>der</strong>zeit an <strong>der</strong> Entwicklung<br />

<strong>ein</strong>es Bachelorstudiengangs<br />

„Öffentliche Verwaltung“, <strong>der</strong> weiterbildend<br />

ausgelegt ist und zusammen<br />

mit dem FSI angeboten werden soll.<br />

Weiterbildend sind auch die Sommerschulen<br />

<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>, die jährlich<br />

über hun<strong>der</strong>t internationale Studierende<br />

nach <strong>Berlin</strong> locken.<br />

Der Autor ist Erster Prorektor <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />

<strong>Berlin</strong>.


6 Titelthema: Weiterbildung & Career Service<br />

SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Titelthema: Weiterbildung & Career Service<br />

7<br />

<strong>ein</strong>steigen, umsteigen, aufsteigen<br />

mit dem Career Service <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />

Text: Denise Gücker<br />

Der zentrale Career Service <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />

<strong>Berlin</strong> hat <strong>sich</strong> 2009 mit <strong>ein</strong>em erweiterten<br />

Team neu aufgestellt. Das vielfältige<br />

Angebot unterstützt Studierende<br />

und Alumni dabei, ihre individuellen<br />

außerfachlichen Potenziale zu entfalten<br />

und zu nutzen. Das Angebot reicht von<br />

Soft Skill Trainings über Bewerbungsberatung,<br />

Coaching, Interkulturellem<br />

Mentoring, Veranstaltungen mit<br />

Unternehmen und Stellenmarkt bis<br />

zum Existenzgründungsprogramm.<br />

„Career Service Angebote haben <strong>sich</strong><br />

als äußerst effektives Mittel erwiesen,<br />

das im Studium geschaffene Potenzial<br />

erfolgreich für die eigene Karriere<br />

zu nutzen. Career Services gehören<br />

damit zum unabdingbaren Angebot<br />

<strong>ein</strong>er mo<strong>der</strong>nen Hochschule.“<br />

Marcellus Menke, Vorstandsvorsitzen<strong>der</strong><br />

Career Service Netzwerk<br />

Deutschland e. V.<br />

Anfang Dezember 2009 kam die<br />

Eröffnung des neuen Existenzgründungszentrums<br />

hinzu.<br />

Der mit 1,5 festen Stellen besetzte<br />

Career Service hat seit mehreren<br />

Jahren in Folge erfolgreich Drittmittel<br />

aus dem Europäischen Sozialfonds<br />

<strong>ein</strong>werben können, so dass inzwischen<br />

<strong>ein</strong> achtköpfiges Team das beachtliche<br />

Angebot engagiert vorantreibt. Gerade<br />

in wirtschaftlich schwierigen Zeiten<br />

kann <strong>der</strong> Nutzen dieses Zusatzangebots<br />

entscheidend s<strong>ein</strong>. Unternehmen<br />

bewerten heutzutage die sogenannten<br />

Schlüsselkompetenzen ihrer Mitarbeiter/innen<br />

überaus hoch, zumal sie <strong>ein</strong>e<br />

wesentlich höhere Halbwertzeit haben<br />

als Fachkenntnisse. Der Career Service<br />

unterstützt, wie im Bologna-Prozess<br />

gefor<strong>der</strong>t, den Übergang von <strong>der</strong><br />

Hochschule in die Berufspraxis und<br />

damit die Employability <strong>der</strong> Studierenden.<br />

<strong>Die</strong>s ist für die Absolvent/innen<br />

und für die Hochschule <strong>ein</strong> Wettbewerbsvorteil.<br />

Das Team des Career Service (v. l. n. r.): Arndis Hess, Kathrin Joerger, Isolde Drosch,<br />

Anne Quilisch, Karola Beck (hintere Reihe)Denise Gücker, Beate von Halle, Lars Hansen<br />

(vor<strong>der</strong>e Reihe)<br />

Durch <strong>ein</strong>e engere Zusammenarbeit<br />

mit den Fachbereichen ergeben <strong>sich</strong> für<br />

den Career Service neue Perspektiven.<br />

In <strong>der</strong> Diskussion ist die Vergabe von<br />

ECTS-Credit-Points für Soft Skill Trainings.<br />

Auch für die Alumniarbeit <strong>der</strong><br />

<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> hat <strong>der</strong> Career Service mit<br />

s<strong>ein</strong>em neuen Weiterbildungsprogramm<br />

mit Schwerpunkt Soft Skills neue Bedeutung<br />

gewonnen:<br />

„Das Seminar war sehr gut. Ich hoffe,<br />

dass es in den nächsten Jahren weiter<br />

solche Angebote gibt.“<br />

Stefan Westphal, Alumnus <strong>der</strong><br />

Berufsakademie <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>,<br />

Stellv. Filialleiter/<strong>Berlin</strong>er Volksbank<br />

Der Career Service mit s<strong>ein</strong>em umfangreichen<br />

Programmangebot bleibt auch<br />

zukünftig zentraler Ansprechpartner<br />

für alle Interessierten, wenn es heißt:<br />

<strong>ein</strong>steigen – umsteigen – aufsteigen.<br />

Lesen Sie mehr dazu auf den nächsten<br />

Seiten.<br />

Alle Informationen zum Career<br />

Service:<br />

www.hwr-berlin.de/career<br />

Soft Skills für Studierende und Alumni<br />

Sowohl im Studium als auch im Beruf gewinnen Schlüsselkompetenzen – neben den fachlichen Qualifikationen –<br />

immer mehr an Bedeutung<br />

Text: Beate von Halle, Denise Gücker<br />

eq-plus Zertifizierungsprogramm<br />

für Studierende<br />

Der Career Service <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />

bietet Studierenden ab dem 2. Semester<br />

in Kooperation mit dem Hochschulteam<br />

<strong>der</strong> Agentur für Arbeit <strong>Berlin</strong> Süd und<br />

Unterstützung durch den Europäischen<br />

Sozialfonds kostenlose Soft Skill Seminare<br />

im Rahmen des eq-plus Zertifizierungsprogramms<br />

an. Das Programm<br />

umfasst fünf zweitägige Seminare mit<br />

max. 15 Teilnehmern/innen zu Themen<br />

wie Bewerbungstraining, Assessment<br />

Center, Rhetorik, Zeitmanagement u. v. m.<br />

<strong>Die</strong> Seminare werden in den Semesterferien<br />

von externen Trainer/innen durchgeführt.<br />

Das integrierte Praktikum* und<br />

die Karriereberatung <strong>der</strong> Arbeitsagentur<br />

runden das Programm ab, das <strong>sich</strong> i. d. R.<br />

über mindestens drei Semester erstreckt<br />

und mit <strong>ein</strong>em Zertifikat abschließt.<br />

Pro Semester werden 40 Studierende in<br />

das Programm aufgenommen. Für die<br />

Anmeldung ist <strong>ein</strong> Motivationsschreiben<br />

und <strong>der</strong> Lebenslauf <strong>ein</strong>zureichen.<br />

Anmeldefristen:<br />

bis 30. November für das Wintersemester<br />

bis 30. Mai für das Sommersemester<br />

Zahlen & Fakten<br />

Seit dem Jahr 2000 haben insgesamt<br />

916 Studierende an Soft Skill Seminaren<br />

In Seminaren und Workshops, die vom Career Service <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> angeboten werden,<br />

eignen <strong>sich</strong> Studierende und Alumni Soft Skills für Studium und Beruf an.<br />

des Career Services <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />

teilgenommen, von denen 466 das<br />

Zertifizierungsprogramm erfolgreich<br />

mit dem eq-plus Zertifikat abschlossen.<br />

69 Studierende nahmen an offenen<br />

Seminaren teil. Nach <strong>ein</strong>er Umfrage<br />

unter den Absolvent/innen des eq-plus-<br />

Programms würden 95 % wie<strong>der</strong> am<br />

Zertifizierungsangebot teilnehmen, da<br />

das erlernte Handwerkszeug sowohl<br />

Vorteile im Beruf als auch im Privatleben<br />

bietet.<br />

* Abendstudierende und Studierende des FB II<br />

Berufsakademie sind davon ausgenommen.<br />

„Mit großer Freude habe ich dieses Semester wie<strong>der</strong> die Aushänge für die Qualifizierungsseminare<br />

in <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> wahrgenommen. Ich habe <strong>ein</strong>ige <strong>der</strong> Seminare<br />

schon letztes Semester besucht und war damals sehr angetan vom eq-plus Zertifizierungsprogramm.<br />

Es bietet uns Studierenden <strong>ein</strong>e große Chance, <strong>sich</strong> im<br />

Bereich Soft Skills o<strong>der</strong> Selbstpräsentationen weiter zu verbessern sowie Fragen zu<br />

speziellen Themen wie Bewerbung, Assessment Center o<strong>der</strong> Teammanagement<br />

von Trainer/innen vor Ort beantworten zu lassen. Durch die Möglichkeit, <strong>sich</strong><br />

s<strong>ein</strong> individuelles „Seminarpotpourri“ zusammenstellen zu können, erlernt man<br />

immer wie<strong>der</strong> Kl<strong>ein</strong>igkeiten, die man vorher noch nicht wusste und die man,<br />

zusätzlich zum Seminarskript, mit nach Hause nehmen kann.“<br />

Laura Dix, 5. Semester, Wirtschaftsrecht<br />

Workshops für Alumni<br />

Im Oktober 2009 ist <strong>ein</strong> neues berufsbegleitendes<br />

Weiterbildungsprogramm<br />

für Alumni <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> mit dem<br />

Schwerpunkt Soft Skills gestartet. Das<br />

Programm wurde von den Alumni<br />

mit Begeisterung aufgenommen. <strong>Die</strong><br />

ersten Workshops zu den Themen<br />

Networking als Erfolgsstrategie, Teams<br />

professionell entwickeln und Verhandlungsführung<br />

waren ruckzuck<br />

ausgebucht. Der Bedarf, auch im Beruf<br />

neben den Fachkompetenzen soziale,<br />

methodische und individuelle Kompetenzen<br />

weiterzuentwickeln, ist groß.<br />

Der Career Service unterstützt diesen<br />

individuellen Prozess des lebenslangen<br />

Lernens und bietet auch 2010<br />

Workshops an. Geplant sind u. a. die<br />

Themen Präsentation, Mo<strong>der</strong>ation und<br />

interkulturelles Training. Aufgrund<br />

<strong>der</strong> Finanzierung über Drittmittel aus<br />

dem Europäischen Sozialfonds können<br />

die Workshops zunächst unentgeltlich<br />

angeboten werden!<br />

<strong>Die</strong> Autorin Beate von Halle ist Ansprechpartnerin<br />

für das eq-plus Zertifizierungsprogramm<br />

im Career Service,<br />

Denise Gücker für die Alumni-Seminare.


8 Titelthema: Weiterbildung & Career Service<br />

SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Titelthema: Weiterbildung & Career Service<br />

9<br />

Bewerbungsberatung & Coaching<br />

„Nur wer s<strong>ein</strong> Ziel kennt, findet den Weg“<br />

(Laotse, chinesischer Denker)<br />

Text: Anne Quilisch<br />

Junior Consultant bei <strong>ein</strong>er bekannten<br />

Unternehmensberatung o<strong>der</strong> Human<br />

Resource Manager in <strong>ein</strong>em Großunternehmen?<br />

Marketing Manager in <strong>der</strong><br />

Konsumgüterindustrie o<strong>der</strong> vielleicht<br />

doch lieber <strong>ein</strong>e Selbständigkeit? Viele<br />

Studierende und Absolvent/innen <strong>der</strong><br />

<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> kennen ihr Berufsziel genau,<br />

wenn sie zu <strong>ein</strong>em Gespräch in die<br />

Bewerbungsberatung kommen. An<strong>der</strong>e<br />

sind noch auf <strong>der</strong> Suche nach dem Job,<br />

<strong>der</strong> zu ihnen und ihrer individuellen<br />

Berufs- und Lebenserfahrung passt. Der<br />

Zeitraum zwischen Studienabschluss<br />

und dem ersten richtigen Job wird von<br />

vielen Bewerber/innen als langwierig<br />

und lästig empfunden.<br />

Betrachten wir den Bewerbungsprozess<br />

aber als persönliche Weiterbildung, die<br />

aktive Mitarbeit erfor<strong>der</strong>t und den Bewerber/innen<br />

durch die Beschäftigung<br />

mit eigenen Kenntnissen und Fähigkeiten<br />

zu wichtigen (Selbst)Erkenntnissen<br />

verhilft, so zeigt <strong>sich</strong>, dass es <strong>sich</strong> k<strong>ein</strong>esfalls<br />

um <strong>ein</strong>e Leerlaufphase zwischen<br />

Studium und Berufsleben handelt. Der<br />

Bewerbungsprozess ist vielmehr <strong>ein</strong>e<br />

Chance, eigene Stärken zu erkennen,<br />

Schon mit <strong>der</strong> Wahl des Praktikums<br />

lassen <strong>sich</strong> wichtige Weichen für den<br />

Berufs<strong>ein</strong>stieg stellen. Praktikant/innen<br />

lernen <strong>ein</strong> Berufsfeld intensiv kennen,<br />

bekommen Feedback zu ihren Kompetenzen<br />

und knüpfen Kontakte, die nicht<br />

selten in <strong>ein</strong>en Job nach Studienende<br />

führen. Eine gezielte und gut vorbereitete<br />

Praktikumswahl lohnt <strong>sich</strong>.<br />

Ziele zu formulieren und schrittweise<br />

auf diese hinzuarbeiten.<br />

Selbstverständlich bleiben Fragen zur<br />

richtigen Formulierung <strong>ein</strong>es Anschreibens,<br />

zur Gestaltung des Lebenslaufs<br />

und zur gezielten Vorbereitung auf <strong>ein</strong><br />

Vorstellungsgespräch. Der Career Service<br />

begleitet Studierende und Absolvent/innen<br />

über den gesamten Bewerbungsprozess<br />

mit Beratungsangeboten,<br />

Seminaren und individuellem Coaching.<br />

Eine Umfrage unter denjenigen, die<br />

2007 und 2008 die Beratungsangebote<br />

in Anspruch genommen haben, zeigt<br />

deutlich <strong>sich</strong>tbare Erfolge: Entwicklung<br />

von beruflichen und persönlichen Perspektiven,<br />

Einladungen zu Vorstellungsgesprächen<br />

und manches Mal <strong>ein</strong>fach<br />

<strong>der</strong> Mut, den eigenen Weg konsequent<br />

<strong>Die</strong> Praktikumsbewerbung bietet<br />

außerdem <strong>ein</strong>e gute Gelegenheit, in<br />

den Bewerbungsprozess <strong>ein</strong>zusteigen,<br />

die Bewerbungsunterlagen auf Vor<strong>der</strong>mann<br />

zu bringen und <strong>sich</strong> ohne den<br />

Prüfungsstress des Abschlusssemesters<br />

im Nacken mit den eigenen beruflichen<br />

Vorstellungen aus<strong>ein</strong>an<strong>der</strong>zusetzen. Am<br />

Campus Lichtenberg erfolgen Informa-<br />

zu beschreiten werden von den Befragten<br />

als häufigste Ergebnisse genannt.<br />

<strong>Die</strong> Autorin ist Ansprechpartnerin<br />

für Bewerbungsberatung und Coaching<br />

im Career Service.<br />

Praxis- und Bewerbungsberatung<br />

am Campus Lichtenberg<br />

Text: Kathrin Joerger<br />

„…nachdem ich das Gespräch zum Thema Bewerbungen bei Ihnen hatte,<br />

bin ich gut vorbereitet in die zweite Gesprächsrunde gegangen. Es wurden<br />

Fragen gestellt, die k<strong>ein</strong>en Bezug zur ausgeschriebenen Stelle hatten, z. B.<br />

■<br />

Warum haben Sie <strong>sich</strong> für <strong>ein</strong>e Fachhochschule entschieden?<br />

Was sind Ihre Pläne für die nächsten Jahre?<br />

Es verlief alles auf <strong>ein</strong>er Art psychologischen Schiene – aber Sie hatten so etwas<br />

ja angedeutet. Heute bekam ich <strong>ein</strong>en positiven Anruf. Ich kann somit ab dem<br />

1. April anfangen.“<br />

Robert St<strong>ein</strong>, Studiengang Business Administration<br />

„Unglaublich inspirierend! Ein super<br />

Coach! Es war echt <strong>ein</strong>e goldrichtige<br />

Entscheidung, das Coaching wahrzunehmen.<br />

Gerade für mich in m<strong>ein</strong>er<br />

entscheidungsträchtigen Situation<br />

wurden mir durch das Coaching zum<br />

ersten Mal m<strong>ein</strong>e Schlüsselqualifikationen<br />

so richtig bewusst. Nach<br />

<strong>ein</strong>er Analyse m<strong>ein</strong>er Wünsche und<br />

den Wegen, sie zu realisieren, gibt es<br />

nun <strong>ein</strong>en Ablaufplan, welcher mir<br />

<strong>ein</strong>e klare Struktur bietet.“<br />

Ulrich Katterbach,<br />

Business Administration<br />

tion, individuelle Beratung und Check<br />

<strong>der</strong> Bewerbungsunterlagen frühzeitig<br />

im Studium aus <strong>ein</strong>er Hand.<br />

<strong>Die</strong> Autorin ist zentrale Ansprech-<br />

partnerin des Career Service für den<br />

Campus Lichtenberg.<br />

Beratung nach dem Win-Win-Prinzip<br />

Mentor/innen aus <strong>der</strong> Wirtschaft unterstützen Studierende mit Migrationshintergrund<br />

Text: Isolde Drosch<br />

<strong>Die</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> ist geprägt durch <strong>ein</strong>en<br />

hohen Praxisbezug und Internationalität.<br />

<strong>Die</strong>s spiegelt <strong>sich</strong> auch in dem<br />

interkulturellen Mentoring-Programm,<br />

welches Studierenden mit Migrationshintergrund<br />

und Mentoren/innen aus<br />

<strong>der</strong> Wirtschaft die Möglichkeit gibt,<br />

<strong>sich</strong> zu interkulturellen Aspekten auszutauschen.<br />

<strong>Die</strong> Mentees profitieren vom Erfahrungsschatz<br />

ihrer Mentoren/innen und<br />

werden bei <strong>der</strong> Karriereplanung unterstützt.<br />

Eingebunden in <strong>ein</strong> wachsendes<br />

Netzwerk können die Studierenden<br />

Kontakte knüpfen und bekommen<br />

<strong>ein</strong>en Einblick, auf was es beim beruflichen<br />

Ein- und Aufstieg ankommt.<br />

ZONTA <strong>Berlin</strong>, <strong>ein</strong> internationaler Zusammenschluss<br />

berufstätiger Frauen in<br />

leiten<strong>der</strong> o<strong>der</strong> selbstständiger Position,<br />

unterstützt das Programm <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />

<strong>Berlin</strong>. Persönlichkeiten aus Wirtschaft,<br />

Wissenschaft und Politik engagieren <strong>sich</strong><br />

als Mentoren/innen. Unter ihnen sind<br />

Vertreter/innen von Unternehmen und<br />

Verbänden wie Coca Cola, DIHK, DGB,<br />

Wilmerhale und dem Verband <strong>Berlin</strong>er<br />

Kaufleute und Industrieller (VBKI).<br />

Interessierte Einzelpersonen, die <strong>sich</strong><br />

für unser Programm engagieren möchten,<br />

sind genauso willkommen, wie<br />

Unternehmen und Verbände.<br />

Mentoren/innen berichten von ihren Erfahrungen:<br />

Dr. Gernot von Grawert-May, Managing Director und Bevollmächtigter des<br />

Vorstands <strong>der</strong> Deutschen Bank a.D.,Chairman of Puma Brandenburg Ltd.<br />

Ich bin überrascht von dem hohen Anteil von Studierenden völlig o<strong>der</strong> teilweise<br />

frem<strong>der</strong> Provenienz. Ebenfalls überrascht bin ich über das Klima<br />

in <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>, das ich als überdurchschnittlich gut wenn nicht gar<br />

exzellent wahrnehme. <strong>Die</strong>s sch<strong>ein</strong>t mir <strong>ein</strong>er <strong>der</strong> elementaren Erfolgsfaktoren<br />

für Integration zu s<strong>ein</strong>.<br />

Vor <strong>ein</strong>em solchen Hintergrund empfinde ich m<strong>ein</strong>e Rolle als Mentor als<br />

relativ leicht. Zumindest sehr angenehm ist sie, sowohl was m<strong>ein</strong>en „eigenen“<br />

Mentee betrifft, als auch die an<strong>der</strong>en, soweit ich sie kennen gelernt habe.<br />

Und natürlich ist das ganze Mentoring geprägt von dem integrierenden<br />

Elan von Isolde Drosch. Ist es da nicht <strong>ein</strong> Vergnügen, Mentor an <strong>der</strong><br />

<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> zu s<strong>ein</strong>?<br />

Britta Sösemann, Präsidentin Zonta Club <strong>Berlin</strong> 2008–2010<br />

Das interkulturelle Mentoring-Programm für Studierende mit Migrationshintergrund an <strong>der</strong><br />

<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> findet regen Zuspruch.<br />

Rückschau auf fast zwei Jahre Mentoring: Ich bin so erfüllt von <strong>der</strong> Vielzahl <strong>der</strong><br />

Eindrücke, dass ich gerne auch weiter an dem Programm teilnehmen werde.<br />

Es macht sehr viel Freude, <strong>ein</strong>en erfolgsbereiten jungen Menschen zu för<strong>der</strong>n<br />

und darin zu unterstützen, s<strong>ein</strong>e Ziele zu erreichen. In diesem regelmäßigen<br />

Austausch ist man als Mentorin jedoch k<strong>ein</strong>eswegs nur die „große Beraterin“.<br />

Durch die Gespräche mit m<strong>ein</strong>er Mentee wurde mir z. B. bewusst, dass ich auch<br />

exotische Vorhaben m<strong>ein</strong>er Kin<strong>der</strong> etwas gelassener betrachten könnte.<br />

<strong>Die</strong> Hochschule hat das Programm glücklicherweise von Beginn an professionell<br />

und für alle Beteiligten leicht zugänglich organisiert. <strong>Die</strong> persönliche,<br />

stets freundliche Begleitung und die große Bereitschaft, flexibel auf neue<br />

Möglichkeiten zu reagieren, tragen wesentlich dazu bei, das Engagement <strong>der</strong><br />

Mentor/innen zu gewinnen und vor allem – zu erhalten.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Career Service<br />

Isolde Drosch<br />

Tel.: +49 (0)30 85789-266<br />

E-Mail: isolde.drosch@hwr-berlin.de


10 Titelthema: Weiterbildung & Career Service<br />

SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Titelthema: Weiterbildung & Career Service<br />

11<br />

Eine Dozentin im Gespräch mit <strong>ein</strong>er Mentorin und <strong>ein</strong>em Alumnus: (v. l. n. r.) Prof. Dr. Pakize Schuchert-Güler, Dr. Susanne Sachtleber und<br />

Recep Bayindir<br />

Dr. Susanne Sachtleber, Personalberaterin, Coach-and-Consult, Zonta-Mitte<br />

In m<strong>ein</strong>en ersten Monaten als Mentorin habe ich vor allem die Erfahrung<br />

gemacht, dass es auch „die kl<strong>ein</strong>en“ Dinge sind, bei denen man den Mentees<br />

hilfreich zur Seite stehen kann: Fragen nach Auftreten und Ansprache im<br />

Firmenkontext, wenn es um Praktika und Bewerbungen geht zum Beispiel.<br />

Darüber hinaus sehe ich m<strong>ein</strong>e Funktion <strong>ein</strong> Stück weit als „Spiegel“ o<strong>der</strong><br />

„Korrektiv“, wenn es um die Frage geht, welche Anfor<strong>der</strong>ungen gestellt werden,<br />

was von Absolvent/innen verlangt wird etc. M<strong>ein</strong> Eindruck ist, dass Mentees<br />

auch dazu neigen, <strong>sich</strong> selbst zu sehr unter Druck zu setzen, eventuell aus<br />

dem Auge verlieren, was <strong>der</strong> eigentliche Sinn und Nutzen des Studiums ist,<br />

ihre eigenen Neigungen den echten o<strong>der</strong> verm<strong>ein</strong>tlichen Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Arbeitswelt, in <strong>der</strong> sie Fuß fassen wollen, zu stark unterordnen, <strong>sich</strong> vielleicht<br />

mehr als nötig <strong>ein</strong>er Norm anpassen o<strong>der</strong> unterordnen wollen. Als Mentorin<br />

versuche ich dann, immer wie<strong>der</strong> die Individualität und Persönlichkeit <strong>der</strong><br />

Mentee in den Vor<strong>der</strong>grund zu rücken und <strong>der</strong> Mentee zu vermitteln, dass<br />

vor allem auch diese neben allen Credits und Pflichtübungen über den Erfolg<br />

ihres Werdegangs entscheiden wird.<br />

Robert Munday, Business<br />

Manager McDonald’s Account,<br />

Coca-Cola GmbH<br />

Eine sehr positive Erfahrung, die,<br />

wie ich glaube, nicht nur m<strong>ein</strong>em<br />

Mentee, son<strong>der</strong>n auch mir auf<br />

vielfache Weise geholfen hat. <strong>Die</strong><br />

Möglichkeit, offen über Themen zu<br />

sprechen, z. B. darüber, wie kulturelle<br />

Unterschiede das geschäftliche<br />

und persönliche Leben be<strong>ein</strong>flussen,<br />

sollte weiterhin von Unternehmen<br />

und Universitäten geför<strong>der</strong>t werden.<br />

Nur wenn wir die Probleme und<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen an<strong>der</strong>er kennen,<br />

können wir Lösungen finden<br />

und von <strong>ein</strong>an<strong>der</strong> lernen.<br />

Ein Gewinn für alle<br />

Das Mentor/innenprogramm des Fachbereichs Berufsakademie nimmt Gestalt an<br />

Text: Magret Goldhammer<br />

Durch das Mentor/innenprogramm am<br />

Fachbereich Berufsakademie hat die<br />

Alumni-Arbeit <strong>ein</strong>e neue Qualität<br />

gewonnen, ist Teil des Studienalltags<br />

geworden und dient dem Studienfortschritt.<br />

Es wurden Strukturen geschaffen,<br />

um Alumni – als Mentor/innen –<br />

mit interessierten Studierenden zu-<br />

sammen zu bringen, die – als Mentees –<br />

von den Erfahrungen und Hinweisen<br />

<strong>der</strong> Ehemaligen profitieren. Absolvent/<br />

innen und Studierende <strong>der</strong> dualen<br />

<strong>Programme</strong> bearbeiten gem<strong>ein</strong>sam<br />

konkrete Aufgabenstellungen.<br />

So beschäftigt <strong>sich</strong> <strong>ein</strong>e Gruppe des<br />

seit Anfang 2009 am Fachbereich<br />

Berufsakademie existierenden Mentor/innenprogramms<br />

mit Fragen <strong>der</strong><br />

Unternehmenskommunikation und des<br />

externen Marketings. <strong>Die</strong> Teilnehmer/<br />

innen entwickeln u. a. Strategien für das<br />

Schulmarketing des Fachbereiches, d. h.<br />

dafür, wie es besser gelingen kann, die<br />

künftige „Kundschaft“ <strong>der</strong> Hochschule<br />

rechtzeitig für das duale Studienangebot<br />

zu interessieren.<br />

Ein an<strong>der</strong>es Team hat die Organisation<br />

des Ehemaligentreffens <strong>der</strong> Fachrichtung<br />

Bank unterstützt – <strong>ein</strong> anspruchsvolles<br />

Projekt. Alumnitreffen verlangen umfangreiche<br />

Vorbereitungen. Es mussten<br />

Helfer aus den verschiedenen Semestern<br />

gewonnen, Ideen gesammelt, <strong>Programme</strong><br />

geplant und kalkuliert, Einladungen<br />

verschickt werden. Alle packten auch<br />

während des Treffens mit an.<br />

Das Konzept sieht vor, dass Teams von<br />

drei/vier Studierenden gebildet werden,<br />

die jeweils für <strong>ein</strong> Jahr <strong>ein</strong>en Alumnus<br />

o<strong>der</strong> <strong>ein</strong>e Alumna als Mentor/in zur<br />

Seite gestellt bekommen, <strong>der</strong>/die für die<br />

Studierenden als Betreuer/in fungiert.<br />

Nach dem Teilnahmeaufruf erfolgt<br />

<strong>ein</strong> sogenanntes Matching. Wie beim<br />

professionellen Coaching wird versucht,<br />

mittels Fragebögen jene Personen zu<br />

identifizieren, die zu<strong>ein</strong>an<strong>der</strong> „passen“,<br />

bei denen nicht nur „die Chemie<br />

stimmt“, son<strong>der</strong>n die in den Teams <strong>ein</strong>e<br />

produktive Arbeitsbeziehung entwickeln<br />

können, weil die Mentor/innen<br />

„bieten“ können, was die jeweiligen<br />

Mentees „suchen“.<br />

<strong>Die</strong>ser Matching-Prozess hat zu recht<br />

unterschiedlichen Konstellationen<br />

innerhalb <strong>der</strong> <strong>ein</strong>zelnen Teams geführt.<br />

Manche Gruppen wurden fachrichtungsbezogen<br />

gebildet, an<strong>der</strong>e gerade<br />

nicht. Außerdem fanden <strong>sich</strong> auch<br />

unterschiedliche Studienjahrgänge zu<br />

Teams zusammen, also Kommiliton/<br />

innen, die – dem dualen System<br />

geschuldet – sonst kaum Berührungspunkte<br />

haben.<br />

Zielstellung des Mentor/innenprogramms<br />

ist es, <strong>ein</strong> günstiges Instrument<br />

für den fachlichen Austausch anzubieten.<br />

Das Programm soll den Studierenden<br />

bei ihren Lernanstrengungen<br />

helfen, indem ganz konkrete Erfah-<br />

rungen weitergereicht werden: Wie<br />

strukturiere ich m<strong>ein</strong>e Studienarbeiten;<br />

wie organisiere ich den Praxistransfer;<br />

wie entwickle ich Netzwerke? Natürlich<br />

sind das k<strong>ein</strong>e exklusiven Fragestellungen,<br />

es sind dieselben Fragen, die immer<br />

„anstehen“, die auch in den Sprechstunden<br />

mit <strong>der</strong> Professorenschaft erörtert<br />

werden können. Aber nicht immer sind<br />

im Alltag die Gelegenheiten dafür optimal,<br />

<strong>der</strong> Kontakt „auf gleicher Augenhöhe“<br />

ist oft <strong>ein</strong>facher.<br />

Faszinierend ist die große Resonanz seitens<br />

<strong>der</strong> Ehemaligen. Denn diese Tätigkeit<br />

kann zwar zertifiziert werden, bleibt<br />

aber <strong>ein</strong> r<strong>ein</strong>es Ehrenamt. Deshalb gilt<br />

es, sowohl die Studierenden, die neben<br />

ihrem intensiven Studium viel Zeit aufbringen,<br />

wie auch die Ehemaligen, die<br />

<strong>sich</strong> so engagieren, zu würdigen.<br />

<strong>Die</strong> Autorin ist Projektleiterin Alumni<br />

am Fachbereich Berufsakademie <strong>der</strong><br />

<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> und Initiatorin des Mentor/<br />

innenprogramms.<br />

Auch am Fachbereich Berufsakademie gibt es jetzt <strong>ein</strong> Mentor/innenprogramm. Das Beson<strong>der</strong>e:<br />

Es sind Alumni (Ehemalige), die die Studierenden <strong>der</strong> Hochschule unterstützen, an <strong>der</strong><br />

sie selbst <strong>ein</strong>mal studieret haben.


12 Titelthema: Weiterbildung & Career Service<br />

SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Titelthema: Weiterbildung & Career Service<br />

13<br />

Berufs<strong>ein</strong>stieg konkret –<br />

Campus meets Company<br />

Der Career Service <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> organisiert in Zusammenarbeit mit den Fachbereichen und Unternehmen Veranstaltungen<br />

für Studierende und Absolvent/innen, die direkte Kontakte zur Berufspraxis herstellen<br />

Text: Denise Gücker und Kathrin Joerger<br />

Berufsfel<strong>der</strong> kennen lernen –<br />

Ideen sammeln<br />

Stiftungen, internationale Entwicklungszusammenarbeit,<br />

öffentlicher <strong>Die</strong>nst o<strong>der</strong><br />

doch ganz klar die Privatwirtschaft? In<br />

<strong>der</strong> Vortragsreihe „Was kommt nach dem<br />

Studium – Berufsfel<strong>der</strong> für <strong>HWR</strong>-Studierende“<br />

stellen Praxisvertreter/innen ihr<br />

Berufsfeld vor und erläutern Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

und Einstiegsmöglichkeiten. Referent/innen<br />

sind nach Möglichkeit häufig<br />

Absolvent/innen <strong>der</strong> Hochschule, die in<br />

den Vorträgen über ihren Werdegang<br />

berichten. <strong>Die</strong> Veranstaltungen werden<br />

jeweils in Kooperation mit Hochschulprofessor/innen<br />

durchgeführt.<br />

Einen ganz unmittelbaren Eindruck<br />

vom Arbeitsumfeld vermitteln Unternehmensbe<strong>sich</strong>tigungen<br />

und Exkursionen<br />

zu an<strong>der</strong>en Arbeitgebern. In<br />

diesem Semester sind z. B. Besuche bei<br />

IKEA und Coca-Cola geplant. Auch<br />

Workshops mit Unternehmen eröffnen<br />

Berührungspunkte und Einblicke für<br />

Studierende in die aktuelle Arbeitswelt.<br />

Karrieretage – Unternehmen begegnen<br />

Karrieretage sind zielgerichtete Informations-<br />

und Recruiting-Veranstaltungen zu<br />

<strong>ein</strong>em Thema, die sowohl für die Studierenden<br />

als auch für die teilnehmenden<br />

Unternehmen sehr gewinnbringende<br />

Erkenntnisse und Kontakte hervorbringen<br />

können. Vor <strong>ein</strong>igen Monaten fand<br />

Serviceangebot<br />

■ Sie wollen als Studierende/r <strong>ein</strong> bestimmtes Berufsfeld o<strong>der</strong> Unternehmen<br />

kennen lernen?<br />

■ Sie wollen als Hochschullehrer/in <strong>ein</strong>en Berufsfeldvortrag in Ihre Lehrveranstaltung<br />

integrieren o<strong>der</strong> <strong>ein</strong>en Karrieretag initiieren?<br />

■ Sie wollen <strong>sich</strong> als Arbeitgeber unseren Studierenden vorstellen o<strong>der</strong><br />

<strong>ein</strong> Praktikums- bzw. Stellenangebot inserieren?<br />

Sprechen Sie uns an!<br />

in Kooperation mit Prof. Dr. Susanne<br />

Meyer, Leiterin des Studiengangs Wirtschaftsrecht,<br />

<strong>ein</strong> Karrieretag zum Thema<br />

Wirtschaftsrecht statt. Vertreter/innen<br />

von Unternehmen aus unterschiedlichen<br />

Bereichen (PricewaterhouseCoopers,<br />

Deutsche Bahn, Anwaltskanzlei Geiser &<br />

von Oppen und KPMG AG) stellten<br />

Arbeitsgebiete für Wirtschaftsjurist/innen<br />

sowie Einstiegs- und Aufstiegsmöglichkeiten<br />

in ihrem Unternehmen vor. <strong>Die</strong><br />

Studierenden konnten <strong>sich</strong> praxisorientiert<br />

und detailliert über das Berufsfeld<br />

Wirtschaftsrecht informieren. <strong>Die</strong> Unternehmen<br />

erfuhren im Gegenzug mehr über<br />

die Qualifikationen und Potenziale <strong>der</strong><br />

<strong>HWR</strong>-Absolvent/innen. Neben <strong>der</strong> Gelegenheit<br />

zum beruflichen Networking beim<br />

abschließenden Come-together konnte<br />

so auch Marketing für den Studiengang<br />

Wirtschaftsrecht betrieben werden.<br />

Für die Veranstaltung weiterer Karrieretage<br />

sind verschiedene Formate angedacht,<br />

Am 27. Januar 2010 können Studierende und Absolvent/innen ihre Karriere-<br />

chancen direkt vor Ort in <strong>Berlin</strong>er Unternehmen <strong>der</strong> Energiewirtschaft ausloten.<br />

Der Career Service ist Partner bei <strong>der</strong> 1. Nacht <strong>der</strong> Unternehmen unter<br />

dem Motto „<strong>Berlin</strong> Eine Stadt voll Energie“.<br />

Ausführliche Informationen finden Sie unter: www.berlin.<br />

nacht<strong>der</strong>unternehmen.de<br />

beispielsweise Karrieretage zu typischen<br />

<strong>Berlin</strong>er Wachstumsbranchen wie Social<br />

Media / New Media, Erneuerbare Energien,<br />

Life Sciences o<strong>der</strong> zum Themenfeld<br />

Non-Profit-Organisationen/NGOs. Karrieretage<br />

zu bestimmten Tätigkeitsbereichen<br />

wie Marketing, Personal, Controlling<br />

etc. bieten <strong>sich</strong> ebenfalls an.<br />

Stellenmarkt – Jobs und Praktika finden<br />

Der Career Service nimmt Praktikums-<br />

und Stellenangebote von Unternehmen<br />

und an<strong>der</strong>en Organisationen entgegen<br />

und veröffentlich sie im zentralen<br />

Stellenaushang <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>,<br />

Standort Campus Schöneberg (Foyer)<br />

und für den Campus Lichtenberg über<br />

das dortige Intranet. Angestrebt wird<br />

außerdem die zügige Etablierung <strong>ein</strong>es<br />

gem<strong>ein</strong>samen Online-Stellenmarktes für<br />

alle Bereiche <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> (<strong>ein</strong>schließlich<br />

IMB und Praktikumsbüro des<br />

Fachbereichs I) in 2010, in den die<br />

Alumni und Unternehmen auch<br />

selbstständig ihre Angebote – inklusive<br />

Angebote für Abschlussarbeiten – <strong>ein</strong>pflegen<br />

können.<br />

<strong>Die</strong> Autorin Kathrin Joerger ist zentrale<br />

Ansprechpartnerin für den Campus Lichtenberg<br />

im Career Service. Denise Gücker<br />

ist Ansprechpartnerin für Unternehmen<br />

und Alumni im Career Service<br />

Erfolgreich GRÜNDEN mit <strong>der</strong><br />

<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />

Text: Lars Hansen<br />

<strong>Die</strong> Hochschule für Wirtschaft und<br />

Recht <strong>Berlin</strong> bietet seit 2005 <strong>ein</strong>e breite<br />

Palette an Weiterbildungsangeboten<br />

für gründungsinteressierte Studierende<br />

an. Das Programm „Gründungs<strong>ein</strong>stieg“<br />

<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>, das aus Mitteln<br />

des Europäischen Sozialfonds (ESF)<br />

finanziert wird, unterstützt Studierende<br />

mit Gründungsideen o<strong>der</strong> Gründungswunsch<br />

<strong>ein</strong> Jahr lang in ihrem<br />

Gründungsvorhaben. Das Gründungsangebot<br />

ist <strong>ein</strong>gebunden in das Kompetenznetzwerk<br />

<strong>der</strong> Hochschule, zu<br />

dem das „Institut für Entrepreneurship,<br />

Mittelstand und Familienunternehmen<br />

(EMF)“ sowie <strong>der</strong> Bachelor-Studiengang<br />

„Unternehmensgründung und<br />

Unternehmensnachfolge“ (Leitung<br />

Prof. Dr. Birgit Felden) und <strong>der</strong> <strong>MBA</strong>-<br />

Studiengang „Entrepreneurship“<br />

(Leitung Prof. Dr. Sven Ripsas und<br />

Prof. Dr. Andreas Zaby) zählen.<br />

Zur Verwirklichung <strong>ein</strong>er Gründungsidee<br />

bedarf es vieler Kompetenzen.<br />

Wichtig sind persönliche Kompetenzen<br />

<strong>der</strong> Unternehmerin bzw. des<br />

Unternehmers, die im Programm trainiert<br />

und geför<strong>der</strong>t werden. Speziell<br />

konzipierte Fachseminare werden z. B.<br />

zu den Themen Businessplan erstellen,<br />

Rechtsfragen bei <strong>ein</strong>er Gründung,<br />

Buchhaltung und Steuerrecht angebo-<br />

„<strong>Die</strong> Seminare waren <strong>ein</strong>e absolute<br />

Bereicherung. Wie auch immer<br />

dieses Projekt zustande kam und<br />

finanziert wird – aus m<strong>ein</strong>er<br />

eigenen Erfahrung kann ich nur<br />

dafür plädieren, dass dieses Projekt<br />

weitergeführt wird.“<br />

Sonja Paulus-Marcia, Back-office<br />

<strong>Die</strong>nstleistungen,<br />

Kontakt: paulus.sonja@web.de<br />

Dirk Schumacher (links) und Alexan<strong>der</strong> Bruck haben mit Unterstützung <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> ihr<br />

eigenes Beratungsunternehmen gegründet, die Wimko Consulting GbR.<br />

ten. <strong>Die</strong> meist zweitägigen Seminare<br />

werden von externen Dozent/innen<br />

durchgeführt.<br />

„Seminare wie ,Selbstmotivation‘<br />

haben mir gezeigt, dass <strong>der</strong> Glaube<br />

an die eigenen Fähigkeiten und die<br />

Geschäftsidee das Allerwichtigste<br />

sind.“<br />

Anne Kathrin Gr<strong>ein</strong>er Fotografie,<br />

www.akgr<strong>ein</strong>er.com<br />

<strong>Die</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> bietet darüber hinaus<br />

<strong>ein</strong>e umfassende Begleitung <strong>der</strong> Grün<strong>der</strong>/innen<br />

an. Es können Beratungsgespräche<br />

mit <strong>der</strong> Programmleitung o<strong>der</strong><br />

mit Fachberater/innen, die über langjährige<br />

Beratungserfahrung verfügen,<br />

in Anspruch genommen werden.<br />

Seit dem 1. November 2009 werden<br />

alle Gründungsaktivitäten des Programms<br />

„Gründungs<strong>ein</strong>stieg“ in dem<br />

neuen Gründungszentrum <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />

<strong>Berlin</strong>, Babelsberger Str. 40/41 (nahe<br />

dem Hauptgebäude <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>),<br />

örtlich gebündelt. <strong>Die</strong> Teilnehmer/<br />

innen können hier <strong>ein</strong> Jahr lang <strong>ein</strong>en<br />

kostenlosen Büro-Arbeitsplatz in Anspruch<br />

nehmen, an ihrer Gründungsidee<br />

arbeiten und die ersten Schritte in<br />

die Selbstständigkeit ohne drückende<br />

Büromieten machen. Im neuen Gründungszentrum<br />

finden darüber hinaus<br />

auch offene Veranstaltungen zum<br />

Thema „Gründung“ statt. Wir laden Sie<br />

herzlich dazu <strong>ein</strong>!<br />

Der Autor ist Ansprechpartner für<br />

Existenzgründung im Career Service.<br />

„<strong>Die</strong> Seminare im Programm<br />

‚Gründungs<strong>ein</strong>stieg‘ waren <strong>ein</strong>e<br />

große Hilfe auf dem Weg zur eigenen<br />

Praxis. Wertvoll waren auch die<br />

Einzelberatungen und Coachings,<br />

um individuelle Fragestellungen zu<br />

klären. Darüber hinaus haben <strong>sich</strong><br />

interessante Kontakte zu an<strong>der</strong>en<br />

Grün<strong>der</strong>n ergeben. Ich kann das<br />

Programm allen Gründungswilligen<br />

wärmstens empfehlen.“<br />

Henriette Scharfenberg,<br />

Naturheilkunde für Tiere,<br />

www.thp-scharfenberg.de


14 Titelthema: Weiterbildung & Career Service<br />

SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Titelthema: Weiterbildung & Career Service<br />

15<br />

Das IMB<br />

Institute of Management <strong>Berlin</strong><br />

Managementweiterbildung für Führungskräfte und Führungskräftenachwuchs in Form von innovativen, qualitätsorientierten,<br />

international ausgerichteten Studienprogrammen<br />

Text: Petra Wieczorek<br />

Seit 1992 bietet die <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> als <strong>ein</strong>e<br />

<strong>der</strong> ersten Hochschulen in Deutschland<br />

Managementweiterbildung mit dem<br />

Master of Business Administration<br />

(<strong>MBA</strong>) Abschluss an. <strong>Die</strong> postgradualen<br />

Weiterbildungsstudiengänge <strong>der</strong><br />

Hochschule wurden im Jahr 2004 als<br />

Zentralinstitut im IMB Institute of<br />

Management <strong>Berlin</strong> zusammengefasst.<br />

Auf <strong>der</strong> Basis 18-jähriger Erfahrung<br />

werden die hochkarätigen <strong>Programme</strong><br />

weiterentwickelt, die fünf <strong>MBA</strong>-<strong>Programme</strong>,<br />

drei Master-Studiengänge sowie<br />

<strong>ein</strong> Zertifikatsprogramm umfassen.<br />

Aktuell sind 270 Studierende immatrikuliert,<br />

während über 1 000 Absolvent/<br />

innen bereits erfolgreich <strong>ein</strong>en <strong>MBA</strong>-<br />

o<strong>der</strong> MA-Titel am IMB erlangt haben.<br />

<strong>Die</strong> Kernkompetenz des Institutes<br />

bilden die Managementprogramme,<br />

die mit dem international anerkannten<br />

Titel <strong>MBA</strong> abschließen. Sie werden mit<br />

unterschiedlichen Schwerpunkten angeboten,<br />

wie Entrepreneurship, Health<br />

Care o<strong>der</strong> European-Asian. Dabei<br />

wird den Studierenden das notwendige<br />

Wissen vermittelt, um in global<br />

tätigen Unternehmen o<strong>der</strong> solchen mit<br />

mittelständischen Strukturen verantwortungsvolle<br />

Managementaufgaben<br />

zu übernehmen. In Voll- o<strong>der</strong> Teilzeitform<br />

bieten die <strong>MBA</strong>-Studiengänge vor<br />

allem jenen Interessierten <strong>ein</strong>e Weiterbildungsmöglichkeit,<br />

die über mehrjährige<br />

Berufserfahrung verfügen und<br />

zusätzliche Managementqualifikationen<br />

erwerben möchten.<br />

Das Weiterbildungsangebot des IMB<br />

wird ergänzt durch die drei Masterstu-<br />

<strong>Die</strong> individuelle Betreuung und Beratung <strong>der</strong> IMB-Studierenden an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> wurde in<br />

deutschlandweiten Hochschulrankings wie<strong>der</strong>holt gewürdigt. <strong>Die</strong> Managementweiterbildung<br />

mit inhaltlichen Schwerpunkten richtet <strong>sich</strong> an Nachwuchsführungskräfte, die höherwertige<br />

Managementpositionen anstreben. <strong>Die</strong> Hochschule war <strong>ein</strong>e <strong>der</strong> ersten in Deutschland im<br />

Bereich <strong>der</strong> Managementweiterbildung und bietet seit 1992 den <strong>MBA</strong>-Abschluss an.<br />

diengänge Labour Policies and Globalisation,<br />

Chinese-European Economics<br />

and Business Studies und Nachhaltigkeits-<br />

und Qualitätsmanagement.<br />

Das Zertifikatsprogramm International<br />

Lea<strong>der</strong>ship Training – Hospital<br />

Management komplettiert das Angebot<br />

des IMB.<br />

<strong>Die</strong> internationale Ausrichtung <strong>der</strong><br />

Studiengänge prägt den Charakter<br />

des Institutes. Insbeson<strong>der</strong>e bei den<br />

<strong>MBA</strong>-<strong>Programme</strong>n wird <strong>ein</strong>e enge und<br />

intensive Zusammenarbeit mit renommierten<br />

Hochschulen in Großbritannien<br />

und den USA praktiziert. Im Studiengang<br />

General Management – Dual<br />

Award erhalten die Studierenden auch<br />

den <strong>MBA</strong>-Grad <strong>der</strong> britischen Partnerhochschule<br />

Anglia Ruskin University in<br />

Cambridge. Der Studiengang European<br />

Management wird in Kooperation mit<br />

<strong>der</strong> London South Bank University<br />

angeboten, wodurch die Möglichkeit<br />

besteht, in London und <strong>Berlin</strong> zu<br />

studieren. Im MA Chinese-European<br />

Economics and Business Studies studiert<br />

die Gruppe an <strong>der</strong> Southwestern<br />

University of Finance and Economics<br />

in Chengdu, China.<br />

Alle <strong>MBA</strong>- und MA-<strong>Programme</strong><br />

sind erfolgreich akkreditiert. Das<br />

Gütesiegel anerkannter Akkreditierungsagenturen<br />

im Auftrag des Akkreditierungsrates<br />

bestätigt damit den<br />

Studiengängen die Erfüllung<br />

<strong>der</strong> internationalen Qualitätsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

entsprechend den „EFMD –<br />

European Foundation for Management<br />

Development Guidelines“.<br />

<strong>Die</strong> eigenständige Organisationsform<br />

<strong>ein</strong>es Zentralinstitutes unter dem Dach<br />

<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> bietet die optimalen<br />

Voraussetzungen für die individuelle<br />

Beratung und Betreuung <strong>der</strong> Weiterbildungsinteressierten<br />

sowie für die<br />

Durchführung und Weiterentwicklungsmöglichkeiten<br />

<strong>der</strong> postgradualen<br />

Studiengänge.<br />

<strong>Die</strong> Autorin ist Geschäftsführerin des<br />

IMB Institute of Management <strong>Berlin</strong> an<br />

<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />

<strong>Die</strong> <strong>MBA</strong>-<strong>Programme</strong> mit unterschiedlicher Fokussierung<br />

<strong>MBA</strong> European Management<br />

■ Englischsprachiges, 15-monatiges Vollzeitprogramm mit <strong>ein</strong>em Fokus auf Unternehmen<br />

des europäischen Wirtschaftsraums<br />

■ Möglichkeit <strong>ein</strong>es „Joint Degree“ von <strong>der</strong> Partnerhochschule London South Bank University<br />

<strong>MBA</strong> European-Asian Management<br />

■ Englischsprachiges, 15-monatiges Vollzeitprogramm mit <strong>ein</strong>em Fokus auf die europäischasiatische<br />

Wirtschaftsregion<br />

■ Wesentliches Element ist das Erlernen kulturübergreifen<strong>der</strong> Managementfähigkeiten im<br />

internationalen Kontext<br />

<strong>MBA</strong> Entrepreneurship<br />

■ Berufsbegleitend, zwei Jahre, speziell ausgerichtet auf die Bedürfnisse von innovativen<br />

Wachstumsunternehmen mit mittelstandsähnlichen Strukturen<br />

■ integrierte Unternehmensprojekte und <strong>ein</strong> Study Visit an <strong>der</strong> US-Partnerhochschule<br />

Wichita State University<br />

■ Unterrichtssprachen: Deutsch und Englisch<br />

<strong>MBA</strong> General Management – Dual Award<br />

■ Berufsbegleitend, zwei Jahre, wird in Kooperation mit <strong>der</strong> Anglia Ruskin University<br />

durchgeführt und <strong>der</strong> <strong>MBA</strong>-Titel von beiden Hochschulen als Dual-Award verliehen<br />

■ Vermittlung <strong>der</strong> Kompetenzen, die im Management von international agierenden<br />

Unternehmen erfor<strong>der</strong>lich sind<br />

■ Unterrichtssprachen: Deutsch und Englisch<br />

<strong>MBA</strong> Health Care Management<br />

■ Berufsbegleitend, zwei Jahre, ist auf die Stärkung und den Ausbau <strong>der</strong> Managementkompetenz<br />

<strong>der</strong> im Gesundheitssektor tätigen Teilnehmer/innen ausgerichtet<br />

■ Wahlmöglichkeit zwischen den Branchenschwerpunkten Health Care Organisations und<br />

Pharmaceutical Management<br />

■ Unterrichtssprache: Deutsch<br />

Das Team des IMB Institute of Management <strong>Berlin</strong>. 270 Studierende aus über 30 Län<strong>der</strong>n absolvieren <strong>der</strong>zeit <strong>ein</strong>en <strong>der</strong> neun postgradualen<br />

Weiterbildungsstudiengänge. Dazu gehören fünf akkreditierte <strong>MBA</strong>-<strong>Programme</strong>, drei Master-Studiengänge sowie <strong>ein</strong> Zertifikatsprogramm.


16 Titelthema: Weiterbildung & Career Service<br />

SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Titelthema: Weiterbildung & Career Service<br />

17<br />

Promotionszusammenarbeit mit<br />

London gestartet<br />

Erster Doktorand <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> zum Promotionsstudium zugelassen<br />

Text: Michael Tolksdorf<br />

Der erste Student <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />

im Betreuungsstudium mit dem Ziel<br />

<strong>der</strong> Promotion (Ph.D. bzw. Dr. in<br />

Deutschland) wurde von Prof. Michael<br />

Tolksdorf bei <strong>der</strong> London South Bank<br />

University (LSBU) zur Annahme durch<br />

das „Research Degrees Committee“<br />

<strong>ein</strong>gereicht. Es handelte <strong>sich</strong> um <strong>ein</strong>en<br />

Diplomabsolventen <strong>der</strong> damaligen<br />

FHW <strong>Berlin</strong>, <strong>der</strong> <strong>sich</strong> praxisbezogen die<br />

„Investment Dynamics <strong>der</strong> Real Estate<br />

Investment Trusts (REIT)“ als Dissertationsthema<br />

gewählt hat.<br />

Ein zweiter Doktorand ist – neudeutsch<br />

– in <strong>der</strong> Pipeline: Ein <strong>MBA</strong>-<br />

Absolvent wird die „Business Models and<br />

Strategies of German Regional Development<br />

Banks“ untersuchen. Dem von Frau<br />

Dr. Junkes am Institute of Management<br />

<strong>Berlin</strong> (IMB) geleiteten Studienbüro für<br />

die Betreuungsstudierenden (phd.cooperation@hwr-berlin.de)<br />

liegen Anfragen<br />

weiterer Bewerber/innen vor. <strong>Die</strong>se<br />

müssen allerdings noch ihre „Research<br />

Proposals“ verfassen, also die Konzeptionen<br />

ihrer geplanten Projekte mit dem<br />

Nachweis, wie sie die bisherigen Grenzen<br />

des Wissens ausweiten wollen.<br />

Der Programmdirektor <strong>der</strong> LSBU,<br />

Dr. D’Silva, hatte die Partner des internationalen<br />

Promotionsprogramms im<br />

Dezember 2009 nach London <strong>ein</strong>geladen,<br />

um die Bedingungen <strong>der</strong> Themenformulierung,<br />

<strong>der</strong> Forschungsmethodik,<br />

<strong>der</strong> Qualifikation <strong>der</strong> Betreuer/innen<br />

und <strong>der</strong> Betreuungsprozesse zu beraten.<br />

Damit soll <strong>ein</strong>e hohe Erfolgsquote<br />

erreicht werden, weil erfahrungsgemäß<br />

die Promotionsprojekte dann beson<strong>der</strong>s<br />

leicht scheitern, wenn die Promovend/<br />

innen isoliert mit dafür unzureichend<br />

qualifizierten Betreuer/innen arbeiten<br />

müssen. Neben Doktorandenseminaren<br />

an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> soll es daher im<br />

kommenden Sommersemester 2010 <strong>ein</strong><br />

gem<strong>ein</strong>sames Treffen von Forschungsstudent/innen<br />

und ihren Betreuer/innen<br />

an <strong>der</strong> LSBU geben.<br />

Dankenswerterweise hat die Fachhochschule<br />

Münster, Partnerhochschule im<br />

Rahmen des Netzwerks <strong>der</strong> qualitätsverpflichteten<br />

sieben deutschen Fachhochschulen<br />

(UAS 7), unsere Doktoranden<br />

zu ihrem „Internationalen Promotionskolleg“<br />

im Februar 2010 nach<br />

Münster <strong>ein</strong>geladen. Dadurch sollen sie<br />

unterstützt werden, die im Rahmen <strong>der</strong><br />

Promotion gefor<strong>der</strong>ten wissenschaftlichen<br />

Leistungen mit strategischen Forschungsansätzen<br />

inner- und außerhalb<br />

<strong>der</strong> Hochschule zu vernetzen: Denn<br />

mit dem Doktorgrad verbinde <strong>sich</strong> <strong>ein</strong>e<br />

Verantwortung aufgrund <strong>der</strong> heraus-<br />

gehobenen Position in Wissenschaft<br />

und Gesellschaft.<br />

Auch wenn die Promotion nur <strong>ein</strong>e<br />

Sache von Wenigen bleiben wird: Sie ist<br />

<strong>ein</strong>e Chance für die gesamte Hochschule<br />

in ihrem gesellschaftlichen Umfeld in<br />

<strong>Berlin</strong>. Sie ist auch <strong>ein</strong>e Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

für die Professorenschaft, <strong>sich</strong><br />

konkret <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung des wissenschaftlichen<br />

Nachwuchses und <strong>der</strong><br />

Forschungsför<strong>der</strong>ung zu widmen. Und<br />

sie zeigt unseren Absolventinnen und<br />

Absolventen, dass vertiefende wissenschaftliche<br />

Arbeit nach den Bachelor-<br />

und Masterabschlüssen bei uns möglich<br />

und erwünscht ist.<br />

Der Autor ist Erster Prorektor <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />

<strong>Berlin</strong> und Programmdirektor für die<br />

Promotionskooperation mit <strong>der</strong> London<br />

South Bank University (LSBU).<br />

<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> und die London South Bank University (LSBU) bieten gem<strong>ein</strong>sam <strong>ein</strong> Promotionsstudium<br />

an. Betreut werden die Promovenden von Professor/innen an beiden Hochschulen.<br />

Prof. Dr. Torsten Tristan Straub (rechts im Bild) hat diese Promotionskooperation maßgeblich<br />

für die damalige FHW <strong>Berlin</strong> verhandelt und mitgestaltet. Den Doktortitel verleiht die LSBU.<br />

Fernstudiengänge im Kommen<br />

Im Vorgriff auf die Fusion von FHW <strong>Berlin</strong> und FHVR ist das Fernstudieninstitut (FSI) gegründet worden. Damit begegnet die <strong>HWR</strong><br />

<strong>Berlin</strong> den zukünftigen Bedarfen im Bereich <strong>der</strong> berufsbegleitenden Weiterbildung.<br />

Text: Erwin Seyfried<br />

Für die nächsten Jahre wird von Bildungsplanern<br />

mit <strong>ein</strong>er Verzehnfachung<br />

<strong>der</strong> Interessent/innen gerechnet, die an<br />

<strong>ein</strong>er berufsbegleitenden wissenschaftlichen<br />

Weiterbildung teilnehmen<br />

wollen. Fernlernen wird dabei <strong>ein</strong>e<br />

zentrale Rolle spielen.<br />

Noch ist das FSI <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> im<br />

Aufbau begriffen, doch als ahnungsloser<br />

Neuling <strong>tritt</strong> es nicht in den Wettbewerb<br />

um die wachsende Zahl von Fernstudierenden<br />

<strong>ein</strong>. Am Campus Lichtenberg<br />

liegen erprobte Konzepte und langjähriges<br />

Know-how zur Organisation<br />

von Fernstudiengängen vor: Mediengestütztes<br />

E-Learning wird über die<br />

Lernplattform Clix Campus organisiert;<br />

speziell für das Fernstudium konzipierte<br />

Studienmaterialien erlauben die selbständige<br />

Erarbeitung von Lerninhalten;<br />

punktuell und gezielt werden bestimmte<br />

Inhalte durch Präsenzveranstaltungen<br />

vertieft. Ganz entscheidend für die<br />

Qualität <strong>der</strong> FSI-Studiengänge ist auch<br />

die persönliche Betreuung <strong>der</strong> Studierenden.<br />

<strong>Die</strong> FSI-Studiengänge sind – bislang<br />

noch – vorwiegend verwaltungswissenschaftlich<br />

geprägt, doch können<br />

auch die an<strong>der</strong>en in <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />

vertretenen Disziplinen auf den im<br />

FSI vorhandenen Erfahrungsschatz<br />

zurückgreifen. Seit mehr als zehn<br />

Jahren wird <strong>der</strong> Master-Fernstudiengang<br />

Europäisches Verwaltungsmanagement<br />

angeboten, <strong>ein</strong> Master<br />

of Public Administration nimmt zum<br />

Sommersemester 2010 s<strong>ein</strong>e dritte<br />

Kohorte auf. Beide Studiengänge sind<br />

akkreditiert. Zwei weitere Fernstudiengänge,<br />

<strong>ein</strong> Master of Security Management<br />

und <strong>ein</strong> Bachelorstudiengang<br />

Europäisches Verwaltungsmanagement (M. A.)<br />

Der Fernstudiengang Europäisches Verwaltungsmanagement richtet <strong>sich</strong><br />

vorrangig an Mitarbeiter/innen des gehobenen und höheren <strong>Die</strong>nstes in<br />

Kommunen und Landesbehörden, in <strong>der</strong> Bundesverwaltung o<strong>der</strong> in internationalen<br />

Organisationen. <strong>Die</strong> Interessent/innen können <strong>ein</strong>en Masterabschluss<br />

mit 90 o<strong>der</strong> 120 CP erwerben und <strong>sich</strong> für Tätigkeiten in <strong>ein</strong>em<br />

europäischen und internationalen Umfeld qualifizieren. Der Studiengang<br />

ist auf sechs Semester angelegt, doch ist die Durchführung so flexibel, dass<br />

je nach individueller Möglichkeit die Studiendauer auch auf vier bis acht<br />

Semester angelegt werden kann. Angeboten wird dieser Studiengang in<br />

Kooperation mit <strong>der</strong> FH des Bundes in Brühl und mit <strong>der</strong> Fachhochschule<br />

für die öffentliche Verwaltung des Saarlandes, die als Studienzentren <strong>der</strong><br />

<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> fungieren. Dadurch können die Studierenden ihre Präsenzwochenenden<br />

in Brühl, Saarbrücken o<strong>der</strong> in <strong>Berlin</strong> wahrnehmen.<br />

Master of Public Administration<br />

Mit dem Studiengang Master of Public Administration reagiert das FSI<br />

auf die Verän<strong>der</strong>ungen im Verhältnis zwischen Staat und Gesellschaft und<br />

auf die neuen Aufgaben, die auf die Mitarbeiter/innen in <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Verwaltung zukommen. Der viersemestrige Studiengang greift die gestiegenen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an die Führungs- und Führungsnachwuchskräfte<br />

auf und vermittelt interdisziplinäre Handlungsstrategien zur Bewältigung<br />

dieser Anfor<strong>der</strong>ungen. <strong>Die</strong>s wird mit <strong>der</strong> vorhandenen Fachkompetenz<br />

<strong>der</strong> Studierenden – bis zu 60 Credits können durch die kritische Reflexion<br />

<strong>der</strong> eigenen Praxis erworben werden – sowie über Kooperationen mit <strong>der</strong><br />

Senatsverwaltung für Inneres <strong>Berlin</strong>, dem Hauptpersonalrat, <strong>der</strong> Verwaltungsakademie,<br />

<strong>der</strong> Gewerkschaft ver.di und den Unternehmensverbänden<br />

<strong>Berlin</strong>-Brandenburg <strong>sich</strong>ergestellt. Im Studium wird <strong>der</strong> enge Zusammenhang<br />

von Theorie und Praxis durch die Berufserfahrung <strong>der</strong> Student/innen<br />

und durch interaktive Lehrformen wie Projekte, Planspiele, Rollenspiele<br />

und Fallstudien vermittelt.<br />

Öffentliche Verwaltung, stehen kurz<br />

vor ihrer Implementierung. Weitere<br />

<strong>Programme</strong> sind in <strong>der</strong> Planung.<br />

So dynamisch wie die Nachfrage nach<br />

den Fernstudienangeboten <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />

<strong>Berlin</strong> erfreulicherweise ist, so langwierig<br />

war im vergangenen Jahr die<br />

Institutionalisierung des FSI. Mit <strong>der</strong><br />

Besetzung <strong>der</strong> Geschäftsführung und<br />

des eigenen Imma- und Prüfungsbüros<br />

kann das FSI ab 2010 auch die Geschäftsprozesse<br />

stärker an den Bedürfnissen<br />

<strong>der</strong> entgeltzahlenden Fernstudierenden<br />

ausrichten.<br />

Der Autor ist Direktor des Fernstudieninstituts<br />

<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.


18 Titelthema: Weiterbildung & Career Service<br />

SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Titelthema: Weiterbildung & Career Service<br />

19<br />

Alles, was Recht ist<br />

Das R im Titel <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> steht für Recht. <strong>Die</strong> Rechtsausbildung hat <strong>ein</strong>en hohen Stellenwert an <strong>der</strong> Hochschule und<br />

bietet viele Studiengänge und <strong>Programme</strong> mit dieser Spezialisierung an.<br />

Text: Claudia Seim, Sylke Schumann<br />

Fortbildungsreihe am Fachbereich<br />

Rechtspflege<br />

Am Fachbereich IV werden unter<br />

an<strong>der</strong>em Rechtspflegerinnen und<br />

Rechtspfleger für die Län<strong>der</strong> <strong>Berlin</strong>,<br />

Brandenburg und Sachsen-Anhalt<br />

ausgebildet und für ihre künftigen<br />

Aufgaben bei Gerichten und Staatsanwaltschaften<br />

qualifiziert.<br />

Gerade im Bereich <strong>der</strong> Justiz ist<br />

Weiterbildung <strong>ein</strong> Muss. So führt <strong>der</strong><br />

Fachbereich Rechtspflege für diese<br />

Zielgruppe in 2-jährigem Rhythmus<br />

umfangreiche Fortbildungsveranstaltungen<br />

durch. In <strong>der</strong> aktuellen Reihe<br />

werden insgesamt acht Kurse zur<br />

„Aktuelle Rechtssprechung“ angeboten,<br />

um sowohl Studierende als auch<br />

Alumni (Rechtspflegerinnen und<br />

Rechtspfleger) über neue Gesetze,<br />

Verordnungen und aktuelle Recht-<br />

sprechung neben Studium und Beruf<br />

auf dem Laufenden zu halten.<br />

Themenschwerpunkte sind:<br />

■ Handels-, Gesellschaft- und<br />

Registerrecht<br />

■ Insolvenzrecht<br />

■ Immobiliarvollstreckungsrecht<br />

■ Erb- und Pflichtteilsrecht<br />

■ Grundstücks- und Grundbuchrecht<br />

■ Betreuungs-, Vormundschafts-<br />

und Pflegschaftsrecht sowie<br />

Kindschaftssachen<br />

■ Kosten in Familiensachen<br />

<strong>Die</strong> Nachfrage nach solchen Angeboten<br />

ist groß. Der Fachbereich Rechts-<br />

pflege nutzt die Gelegenheit, um aus<br />

dem Kreise <strong>der</strong> ehemaligen Absolvent/<br />

innen Lehrkräfte zu rekrutieren.<br />

§<br />

Recht studieren<br />

Insgesamt hat die Rechtsausbildung <strong>der</strong><br />

<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> <strong>ein</strong>en hohen Stellenwert.<br />

Neben dem genannten Studienprogramm<br />

umfasst das Ausbildungsspektrum<br />

des Fachbereiches Rechtspflege den<br />

Bacherlorstudiengang Rechtsmanagement,<br />

<strong>der</strong> juristische Spezialkenntnisse<br />

(Grundstücksrecht; Mobiliar- und<br />

Immobiliarvollstreckungsrecht; Insolvenzrecht;<br />

Handels-, Gesellschafts- und<br />

Registerrecht u. a.) mit Wirtschaftsfächern<br />

– insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Betriebswirtschaftslehre<br />

– verbindet.<br />

Darüber hinaus findet das Hauptstudium<br />

für den gehobenen Auswärtigen<br />

<strong>Die</strong>nst am Fachbereich IV statt, <strong>ein</strong>e<br />

Kooperation mit <strong>der</strong> Fachhochschule<br />

des Bundes für öffentliche Verwaltung.<br />

Gem<strong>ein</strong>sam mit dem Fernstudieninstitut<br />

<strong>der</strong> Beuth Hochschule <strong>Berlin</strong> können<br />

Studierende zwei berufsbegleitende<br />

Fernstudiengänge belegen, die zum<br />

Abschluss „Geprüfte Rechtsfachwirtin/<br />

geprüfter Rechtsfachwirt“ bzw. „Ge-<br />

prüfte Notarfachwirtin/geprüfter Notarfachwirt“<br />

führen.<br />

Der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften<br />

bietet den Bachelorstudiengang<br />

Wirtschaftsrecht und ab Wintersemester<br />

2010/2011 den Masterstudiengang<br />

Unternehmensrecht im internationalen<br />

Kontext an. Studierende können <strong>sich</strong><br />

am Fachbereich Verwaltung für <strong>ein</strong>en<br />

Bachelorstudiengang Recht sowie<br />

den Masterstudiengang Recht für die<br />

öffentliche Verwaltung <strong>ein</strong>schreiben.<br />

Und natürlich ist dieses Fachgebiet<br />

Recht allgem<strong>ein</strong> in allen Studiengängen<br />

und <strong>Programme</strong>n <strong>der</strong> Betriebs- und<br />

Volkswirtschaftslehre, <strong>der</strong> Verwaltungs-<br />

und Ingenieurwissenschaften sowie<br />

des Sicherheitsmanagements <strong>der</strong><br />

<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> fest verankert.<br />

<strong>Die</strong> Autorin Claudia Seim ist Verwaltungsleiterin<br />

des Fachbereiches Rechtspflege<br />

<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>. Sylke Schumann<br />

arbeitet als Referentin <strong>der</strong> Hochschulleitung<br />

an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />

Weiterbildung ohne Bildung?<br />

Vom Nutzen des Studium Generale<br />

Text: Luise Görges, Ulf Kadritzke<br />

<strong>Die</strong> Studentenproteste dieses Semesters<br />

machen auf viele Probleme aufmerksam.<br />

Im Kern kreisen sie um die Frage:<br />

Wofür studieren wir und wie, wenn die<br />

beruflichen Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>sich</strong> doch<br />

ständig verän<strong>der</strong>n? Wie kann man<br />

lebenslang lernen, wenn das Erststudium<br />

nicht zureichend die Fähigkeit<br />

vermittelt, das Lernen zu lernen, das<br />

angeeignete Fachwissen in übergreifende<br />

Zusammenhänge und in das eigene<br />

Leben <strong>ein</strong>zuordnen?<br />

Dazu <strong>ein</strong> bewusst kritischer Blick auf die<br />

Realität. Dass <strong>ein</strong> zu starres Modulsystem<br />

mit wenig Spielräumen nicht gerade<br />

die Lust <strong>der</strong> Studierenden an eigenständiger<br />

Wissensaneignung erhöht, leuchtet<br />

<strong>ein</strong>. Bekannt ist auch, dass schon in <strong>der</strong><br />

Schule die Kulturtechnik des Lesens zu<br />

verkümmern droht. Viele leiden<br />

darunter, dass im Bachelorstudium die<br />

alten Inhalte oft nur in kürzere Studienfristen<br />

gepresst wurden. <strong>Die</strong> Arbeitsbelastung<br />

wächst, sie wird zum natürlichen<br />

F<strong>ein</strong>d studentischer Neugier und hemmt<br />

die Entwicklung eigenständiger Interessen<br />

und <strong>der</strong> Fähigkeit zu <strong>ein</strong>em Denken,<br />

das Fächergrenzen und bloßes Spezialistentum<br />

überwindet. All diese Umstände<br />

för<strong>der</strong>n kl<strong>ein</strong>teiliges statt exemplarisches<br />

Lernen.<br />

Warum, fragen <strong>sich</strong> viele Studierende,<br />

lernen wir so und nicht an<strong>der</strong>s, in<br />

<strong>ein</strong>em Studienalltag, <strong>der</strong> wie <strong>ein</strong><br />

Hin<strong>der</strong>nisrennen zu bewältigen ist?<br />

<strong>Die</strong> Frage ist k<strong>ein</strong>eswegs abstrakt, und<br />

<strong>ein</strong>e konstruktive Antwort darauf tut<br />

Not. Sie entscheidet auch über den Wert<br />

und die Anziehungskraft <strong>ein</strong>er Weiterbildung,<br />

die ja im Grunde nichts<br />

an<strong>der</strong>es ist als eigenständiges Weiterdenken<br />

in <strong>der</strong> Praxis des lebenslangen<br />

Lernens. Alternativen sind durchaus<br />

denkbar. Das Interesse an <strong>der</strong> Weiterbildung<br />

könnte wachsen, hätte man schon<br />

im Bachelorstudium gelernt, <strong>ein</strong>e<br />

Wissbegierde zu entwickeln, die <strong>sich</strong> auf<br />

wichtige Fragen des eigenen Lebens in<br />

und jenseits des künftigen Berufs<br />

richtet. <strong>Die</strong>se Art <strong>der</strong> Neugier fällt aber<br />

nicht vom Himmel. Ihre Entwicklung<br />

benötigt Spielräume, wo <strong>sich</strong> die Lust<br />

am Studium freier entfalten kann als in<br />

<strong>ein</strong>em starren Gerüst an Vorgaben.<br />

Hier kommt – nicht als Allheilmittel,<br />

aber als wichtige Ergänzung – das<br />

Studium Generale ins Spiel. S<strong>ein</strong><br />

Angebot an Kursen kann die persönliche<br />

Weiterbildungskompetenz auf dreifache<br />

Weise verbessern:<br />

Erstens können Studierende fern von<br />

Noten- und Erfolgsdruck an<strong>der</strong>e<br />

Wissens- und Interessenfel<strong>der</strong> erkunden.<br />

Das gilt selbst dann, wenn die<br />

Packungsdichte <strong>der</strong> Pflichtkurse <strong>ein</strong><br />

intensiveres Einbringen behin<strong>der</strong>t.<br />

Zweitens können Studierende zusätz-<br />

liche Kenntnisse und Qualifikationen<br />

erwerben, die sie für weiterführende<br />

Studiengänge benötigen. Nicht nur in<br />

interdisziplinären Masterstudien – wie<br />

Kommunikation, Wirtschaftssoziologie<br />

o<strong>der</strong> Regionalstudien – sind solche<br />

Leistungsnachweise erfor<strong>der</strong>lich, auch<br />

Business o<strong>der</strong> Economics-Studierende<br />

haben bessere Zugangschancen, wenn<br />

sie ihre Allgem<strong>ein</strong>bildung erhöhen,<br />

wenn sie über die Geschichte ihrer<br />

Fachwissenschaft, über interdisziplinäre<br />

Fragestellungen und aktuelle Kontroversen<br />

genauer Bescheid wissen – o<strong>der</strong><br />

über Indien und China (<strong>ein</strong> Kurs im<br />

kommenden Sommersemester).<br />

Drittens könnten Studierende <strong>ein</strong> ganz<br />

persönliches Qualifikationsprofil<br />

entwickeln, wenn die Möglichkeit<br />

bestünde, <strong>ein</strong>zelne Kurse durch interessante,<br />

qualitätsgeprüfte Angebote aus<br />

dem Studium Generale zu ersetzen.<br />

Eine Utopie jenseits <strong>der</strong> Wirklichkeit?<br />

Das Studium Generale er<strong>öffnet</strong> viele<br />

Möglichkeiten, die berufliche und<br />

persönliche Entwicklung durch entdeckendes<br />

Lernen zu för<strong>der</strong>n. Dafür<br />

spricht nicht nur <strong>der</strong> wachsende Anteil<br />

ehemaliger Studieren<strong>der</strong> und auswärtiger<br />

Gäste, die an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> das<br />

Angebot an öffentlichen Vorträgen und<br />

Diskussionen zur ständigen Weiterbildung<br />

nutzen. Dafür steht auch das<br />

Beispiel von Nico Breitfeld, <strong>der</strong> uns<br />

s<strong>ein</strong>e Erfahrungen beschrieben hat:<br />

„Neben m<strong>ein</strong>em <strong>MBA</strong> Studium am<br />

Institute of Management <strong>Berlin</strong> (IMB)<br />

besuche ich den Kurs im Studium Generale<br />

über die Geschichte <strong>der</strong> Ethik in<br />

Europa. Eigentlich benötige ich k<strong>ein</strong>en<br />

Sch<strong>ein</strong>, aber ich mache das zur persönlichen<br />

Weiterbildung und habe es<br />

bisher absolut nicht bereut. Der Kurs<br />

ist sehr lehrreich und gibt, wie <strong>der</strong><br />

Untertitel verspricht, viele interessante<br />

Denkanstöße zur gesellschaftlichen<br />

Verantwortung <strong>der</strong> Unternehmen. “<br />

Und den Sch<strong>ein</strong> gibt’s obendr<strong>ein</strong>.<br />

<strong>Die</strong> Autorin Luise Görges ist Mitglied<br />

<strong>der</strong> Ausbildungskommission und studentische<br />

Mitarbeiterin beim Studium<br />

Generale. Ulf Kadritzke ist Beauftragter<br />

des Rektors für das Studium Generale.


20 Titelthema: Weiterbildung & Career Service<br />

SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />

21<br />

Lebenslanges Lernen beginnt…<br />

… auch an den Hochschulen gelegentlich<br />

im Kindesalter. KUL finden die<br />

jüngsten <strong>der</strong> „Studierenden“ die<br />

Kin<strong>der</strong>Uni mit <strong>der</strong> Krake von<br />

<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> und HTW <strong>Berlin</strong>.<br />

Text: Annette Bäßler, Sylke Schumann<br />

Echte Vorlesungen von echten Professor/<br />

innen in <strong>ein</strong>em echten Hörsaal – für <strong>ein</strong>e<br />

Hochschule ist das <strong>sich</strong>er nichts<br />

Beson<strong>der</strong>es, ganz normaler Alltag.<br />

Wenn allerdings die Studierenden<br />

zwischen acht und zwölf Jahren alt sind,<br />

dann ist man schon in <strong>ein</strong>er ungewöhnlichen<br />

Vorlesung gelandet: Bei <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong>Uni Lichtenberg, kurz KUL –<br />

die Kin<strong>der</strong>uni mit <strong>der</strong> Krake!<br />

<strong>Die</strong>ses kostenlose Bildungsangebot für<br />

Mädchen und Jungen wird in Zusammenarbeit<br />

von HTW und <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>,<br />

dem Bezirk Lichtenberg und zahlreichen<br />

Sponsor/innen seit 2003 angeboten.<br />

Immer im November halten Professorinnen<br />

und Professoren bei<strong>der</strong> Hochschulen<br />

kindgerechte Vorträge zu ihren Spezialthemen.<br />

In diesem Jahr begab <strong>sich</strong><br />

z. B. Prof. Tanja Hollmann auf „Spurensuche<br />

mit Skalpell und Mikroskop“ und<br />

führte die jungen „Student/innen“ in den<br />

Fachbereich Rechtsmedizin <strong>ein</strong>. HTW-<br />

Präsident Prof. Michael H<strong>ein</strong>e untersuchte<br />

in s<strong>ein</strong>em Vortrag die Frage „Wie kann<br />

<strong>ein</strong>e Bank Pleite gehen?“ – <strong>ein</strong> Thema,<br />

das auch die Erwachsenen sehr interessierte.<br />

„<strong>Die</strong> wichtigsten Spielregeln für<br />

unseren Staat“ erläuterte Prof. Clemens<br />

Arzt von <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> und erklärte<br />

dabei anschaulich das Grundgesetz.<br />

Bei <strong>der</strong> KUL sind alle Kin<strong>der</strong> richtig,<br />

die Neugierde mitbringen. Gute Noten<br />

muss niemand vorweisen. Erwachsene<br />

KUL: Erwachsene dürfen nur an den Vorlesungen teilnehmen, wenn sie in Begleitung von<br />

Kin<strong>der</strong>n kommen. Zum 7. Mal hielten Professor/innen <strong>der</strong> HTW und <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> im November<br />

kindgerechte Vorträge über Themen aus ihren Spezialgebieten und referierten z. B. darüber,<br />

wie man aus Abfällen Strom und Wärme gewinnt, wie Rechtsmediziner bei <strong>der</strong> Verbrecherjagd<br />

helfen und wie Menschen auf Klänge reagieren.<br />

dürfen nur an den Vorlesungen, die<br />

freitags und samstags stattfinden, teil-<br />

nehmen, wenn sie in Begleitung <strong>ein</strong>es<br />

Kindes kommen und sofern genügend<br />

Plätze vorhanden sind. Kin<strong>der</strong> haben<br />

Vorrang. Weil es an den Samstagen<br />

beson<strong>der</strong>s voll wird, gibt es für Eltern<br />

eigene Vorlesungen. Er<strong>öffnet</strong> wird die<br />

KUL mit Vorträgen von Kin<strong>der</strong>n, die das<br />

erste Mal in ihrem Leben vor <strong>ein</strong>em<br />

Auditorium referieren. <strong>Die</strong>smal wurden<br />

Themen wie die Varus-Schlacht, griechische<br />

Mythologie und Drogen behandelt.<br />

Auch an<strong>der</strong>e Hochschulen in <strong>Berlin</strong><br />

veranstalten inzwischen Kin<strong>der</strong>-Unis –<br />

die Kin<strong>der</strong>uni Lichtenberg ist allerdings<br />

die älteste und umfangreichste. Für<br />

<strong>ein</strong>en Euro können die jungen Teilnehmer/innen<br />

<strong>ein</strong>en Studierendenausweis<br />

kaufen und <strong>sich</strong> den Besuch <strong>der</strong> Vor-<br />

lesung mit <strong>ein</strong>em Teilnahmestempel<br />

besch<strong>ein</strong>igen lassen. Man kann aber<br />

auch ohne Studierendenausweis und<br />

generell ohne Voranmeldung bei den<br />

Vorlesungen zuhören.<br />

<strong>Die</strong> Kin<strong>der</strong>Uni Lichtenberg wird vom<br />

Bezirksamt Lichtenberg sowie Sponsoren<br />

wie <strong>der</strong> HOWOGE, Zapf-Umzüge,<br />

dem KEH und dem WKHL finanziell<br />

und organisatorisch getragen. <strong>Die</strong><br />

beteiligten Hochschulen stellen kostenfrei<br />

Personal und Logistik sowie<br />

Räumlichkeiten zur Verfügung. Ohne<br />

dieses Engagement vieler Beteiligter<br />

würde es dieses kostenlose Angebot<br />

nicht geben. Organisation und Durchführung<br />

<strong>der</strong> KUL liegen beim sowieso<br />

Pressebüro (www.sowieso.de – <strong>Die</strong><br />

online-Zeitung für junge Leser). Weitere<br />

Informationen zur KUL gibt es unter<br />

www.kin<strong>der</strong>uni-lichtenberg.de<br />

<strong>Die</strong> Autorin Annette Bäßler ist Redakteurin<br />

des sowieso Pressebüros. Sylke Schumann<br />

arbeitet als Referentin <strong>der</strong> Hochschulleitung<br />

an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />

Aus <strong>ein</strong>s mach drei – Neues von den<br />

Hochschulbibliotheken<br />

<strong>Die</strong> Neuformierung <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> hat auch die interne Bibliothekslandschaft verän<strong>der</strong>t. <strong>Die</strong> Hochschule verfügt nun über<br />

drei Bibliotheken an drei Standorten, die vor Ort den Literaturbedarf <strong>der</strong> Studierenden und Lehrenden decken.<br />

Text: Cornelia Rupp<br />

Wenn statt ehemals <strong>ein</strong>es dann drei<br />

Standorte <strong>ein</strong>er Bibliothek zu managen<br />

sind, muss <strong>ein</strong>e Strategie für die Ver<strong>ein</strong>heitlichung<br />

her. Dem gem<strong>ein</strong>sam erarbeiteten<br />

Programm für den Verän<strong>der</strong>ungsprozess,<br />

das nun Schritt für Schritt<br />

umgesetzt wird, ging <strong>ein</strong>e intensive Planung<br />

zwischen den Bibliotheksleitungen<br />

und ihren Mitarbeiter/innen voraus, seit<br />

Ende 2008. Hierzu zählte nicht nur die<br />

Frage nach <strong>ein</strong>em ver<strong>ein</strong>ten Katalog und<br />

<strong>ein</strong>er <strong>ein</strong>heitlichen Bibliothekssoftware,<br />

son<strong>der</strong>n auch die Erarbeitung <strong>ein</strong>er gem<strong>ein</strong>samen<br />

Bibliotheksbenutzungs- und<br />

Gebührenordnung, die Nutzungsmöglichkeit<br />

<strong>der</strong> vorhandenen Ressourcen<br />

in gedruckter und digitaler Form für<br />

alle Kund/innen <strong>der</strong> <strong>HWR</strong>-Bibliotheken<br />

sowie Abstimmungen in den Geschäftsgängen,<br />

unter an<strong>der</strong>em zur geplanten<br />

Bestell- und Liefermöglichkeit aus den<br />

Campusbibliotheken.<br />

Konzeptionell werden die Bibliotheken<br />

als Versorger vor Ort nicht zusammengelegt,<br />

son<strong>der</strong>n bleiben als ursprüngliche<br />

Einheit erhalten, die im Zentralbereich<br />

<strong>der</strong> Hochschule unter Leitung<br />

des Kanzlers angesiedelt sind. Durch<br />

<strong>ein</strong> gem<strong>ein</strong>sames Auftreten sollen die<br />

Bibliotheken bestärkt und die Kräfte auf<br />

Entwicklungs- und Erneuerungskonzepte<br />

ausgerichtet werden.<br />

In diesem Verän<strong>der</strong>ungsprozess wird<br />

zunächst Ende des Jahres auf dem<br />

Campus Schöneberg <strong>ein</strong> neues Bibliotheksmanagementsystem<br />

<strong>ein</strong>geführt,<br />

das am Standort Lichtenberg bereits<br />

<strong>ein</strong>gesetzt wurde. Es wird im ersten Migrationsschritt<br />

zunächst den Katalogbestand<br />

<strong>der</strong> Bibliotheken <strong>der</strong> ehemaligen<br />

FHW <strong>Berlin</strong> und FHVR ver<strong>ein</strong>en. Ab<br />

Sommersemester 2010 wird <strong>der</strong> gesamte<br />

Arbeitsablauf auch zwischen den<br />

beiden Bibliotheken mit diesem System<br />

abgedeckt.<br />

Eine neue <strong>ein</strong>heitliche Benutzungs- und<br />

Gebührenordnung ist erarbeitet und soll<br />

zum Frühjahr 2010 in Kraft treten. <strong>Die</strong><br />

Bibliothek des Fachbereiches Berufsakademie<br />

wird Ende 2010 bzw. Anfang<br />

2011 in die erweiterten Bibliotheksräume<br />

auf den Standort des Campus<br />

Lichtenberg ziehen, dann werden auch<br />

<strong>der</strong>en Bestände in das gem<strong>ein</strong>same Bibliothekssystem<br />

<strong>ein</strong>gearbeitet s<strong>ein</strong>.<br />

<strong>Die</strong> Bibliothek des Campus’ Schöneberg<br />

wird im Herbst 2010 in neue Räumlichkeiten<br />

im ehemaligen Sozialamt<br />

Badensche Str. 52 ziehen und dort auf<br />

zwei Etagen ihr Angebot präsentieren<br />

können. Umfang und Art von Leser-<br />

Arbeitsplätzen werden erheblich er-<br />

weitert – nicht nur Einzelarbeitsplätze,<br />

auch Gruppenarbeitsplätze, <strong>ein</strong> geson<strong>der</strong>ter<br />

Schulungsraum und Carrels<br />

(baulich getrennte Einzelarbeitsplätze)<br />

laden zum Arbeiten <strong>ein</strong>. Der Bestand<br />

an Präsenzliteratur und elektronischen<br />

Medien soll dafür weiter ausgeweitet<br />

werden, <strong>ein</strong> angrenzendes Café bereichert<br />

die Lern- und Arbeitsumgebung.<br />

Offen sind noch Fragen zur Nutzung <strong>ein</strong>er<br />

neuen Systematik und <strong>der</strong> Nutzung<br />

von RFID (Radio Frequency Identification<br />

– Methode, mit <strong>der</strong> u. a. Buch<strong>sich</strong>erung<br />

und Selbstverbuchung erfolgen<br />

kann) – beides Themen, die beson<strong>der</strong>s<br />

in Bezug auf die geplanten Umzüge bedeutsam<br />

sind. Es bleibt also spannend –<br />

in nur <strong>ein</strong>em Jahr wird <strong>sich</strong> <strong>ein</strong>e stark<br />

verän<strong>der</strong>te und nutzerfreundlichere<br />

<strong>HWR</strong>-Bibliothekswelt präsentieren.<br />

Lili, Aylin und Bibana (v. l. n. r.) sind 10 Jahre<br />

alt und „studieren“ bereits. Immer im<br />

November laden die HTW und <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />

gem<strong>ein</strong>sam zur Kin<strong>der</strong>Uni Lichtenberg (KUL)<br />

<strong>Die</strong> Autorin ist Leiterin <strong>der</strong> Hochschul-<br />

<strong>ein</strong>. <strong>Die</strong> beliebten "kulen" Kraken-T-Shirts<br />

bibliothek am Campus Schöneberg.<br />

zeigen das Logo dieser kostenlosen Veranstaltungsreihe.<br />

<strong>Die</strong> Bibliothek <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> bleibt nach <strong>der</strong> konzeptionellen Zusammenlegung an verschiedenen<br />

Standorten <strong>der</strong> Hochschule erhalten.


22 Theorie und Praxis<br />

SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Theorie und Praxis<br />

23<br />

Einführung von KODE ® ‚<br />

am IMB Institute of Management <strong>Berlin</strong><br />

Nach <strong>ein</strong>em erfolgreichen Piloten im Masterstudiengang Nachhaltigkeits- und Qualitätsmanagement wird das Kompetenzermittlungsinstrument<br />

KODE ® am IMB Institute of Management <strong>Berlin</strong> <strong>ein</strong>geführt.<br />

Text: Petra Jepsen<br />

Nach <strong>ein</strong>em erfolgreichen Piloten im<br />

Masterstudiengang Nachhaltigkeits-<br />

und Qualitätsmanagement unter <strong>der</strong><br />

Leitung von Prof. Dr. Anja Grothe wird<br />

KODE‚ am IMB Institute of Management<br />

<strong>Berlin</strong> nun auch für die berufsbegleitenden<br />

<strong>MBA</strong> Studiengänge <strong>ein</strong>gesetzt.<br />

KODE‚ steht als Abkürzung für<br />

Kompetenz-Diagnostik und -Entwicklung<br />

und bietet als differenzierendes<br />

Entwicklungsinstrument <strong>ein</strong>e umfassende<br />

Grundlage für effektive (Selbst-)<br />

Trainings, Coaching und Mentoring.<br />

KODE wurde von Prof. Dr. Volker<br />

Heyse und Prof. Dr. John Erpenbeck<br />

auf Basis <strong>ein</strong>er fundierten Kompetenztheorie<br />

zur Diagnostik und Entwicklung<br />

von Kompetenzen in <strong>der</strong> Praxis<br />

entwickelt. Kompetenzen werden dabei<br />

als Dispositionen (persönliche Voraussetzungen)<br />

zur Selbstorganisation<br />

bei <strong>der</strong> Bewältigung von insbeson<strong>der</strong>e<br />

Auf <strong>sich</strong> selbst<br />

als Person<br />

Auf die eigene<br />

Handlugsausführung<br />

Auf den Umgang<br />

mit Objekten<br />

Auf den Umgang mit<br />

an<strong>der</strong>en Personen<br />

neuen, nicht routinemäßigen Aufgaben<br />

verstanden. Mit diesem Kompetenzbegriff<br />

ist KODE‚ weltweit das erste Analyseverfahren,<br />

das die vier menschlichen<br />

Grundkompetenzen direkt misst: (i)<br />

personale, (ii) sozial-kommunikative<br />

und (iii) Fach- und Methodenkompetenz<br />

als auch (iv) Aktivitäts- und<br />

Handlungskompetenz.<br />

Auf <strong>der</strong> Basis <strong>ein</strong>es Fragebogens zur<br />

Selbst<strong>ein</strong>schätzung erhalten die Studierenden<br />

<strong>ein</strong> nach den vier Grundkompetenzen<br />

und in 64 Teilkompetenzen unterglie<strong>der</strong>tes<br />

individuelles Kompetenzprofil.<br />

In <strong>ein</strong>em <strong>sich</strong> anschließenden Auswertungsgespräch<br />

wird den Studierenden ihr<br />

individuelles Profil mit <strong>der</strong> Abbildung<br />

<strong>der</strong> eigenen Kompetenzen unter günstigen<br />

(normalen, unproblematischen) Alltagsbedingungen<br />

sowie unter ungünstigen<br />

(schwierigen, Stress- o<strong>der</strong> Konflikt-)<br />

Bedingungen erläutert. Darüber hinaus<br />

P<br />

A<br />

F<br />

S<br />

Personale<br />

Kompetenz<br />

Aktivitäts- u.<br />

Handlungs-<br />

kompetenz<br />

Fachlich-<br />

methodische<br />

Kompetenz<br />

Sozial-<br />

kommunik.<br />

Kompetenz<br />

bietet KODE‚ auch Aussagen über die<br />

jeweilige Rollenpräferenz im Team, das<br />

eigene Lernverhalten und persönliche<br />

Zeitmanagement sowie Interpretationen<br />

des Verhältnisses <strong>der</strong> eigenen Ab<strong>sich</strong>t<br />

zum tatsächlichen Verhalten, s<strong>ein</strong>er Wirkung<br />

und dem eigenen Ideal an.<br />

Mit den sogenannten modularen Informations-<br />

und Trainings<strong>ein</strong>heiten stellt<br />

KODE‚ überschaubare und individuell<br />

<strong>ein</strong>setzbare Selbsttrainingsprogramme<br />

für <strong>ein</strong>zelne Teilkompetenzen zur Verfügung.<br />

Im Auswertungsgespräch arbeiten<br />

die Studierenden gem<strong>ein</strong>sam mit<br />

den Dozenten <strong>ein</strong> bis zwei Lernfel<strong>der</strong><br />

auf Grundlage des KODE‚ Feedbacks<br />

heraus und erhalten mit den Trainingsmodulen<br />

die Möglichkeit selbstgesteuert<br />

ihre jeweiligen Kompetenzen weiterzuentwickeln<br />

und auszubauen.<br />

Mit <strong>der</strong> Einführung von KODE‚ werden<br />

die Studierenden somit bei <strong>der</strong><br />

Analyse und Bearbeitung ihrer Stärken<br />

und Lernfel<strong>der</strong> unterstützt. Darüber<br />

hinaus er<strong>öffnet</strong> KODE‚ aber auch<br />

Perspektiven für <strong>ein</strong>e attraktive kompetenzorientierte<br />

Ausgestaltung des<br />

Studienangebots mit klarem Wettbewerbsvorteil<br />

für die <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> und<br />

das IMB verbunden mit <strong>ein</strong>em hohen<br />

Mehrwert für die Studierenden.<br />

Literatur<br />

V. Heyse/J. Erpenbeck (Hrsg.),<br />

KompetenzManagement, Münster 2007;<br />

V. Heyse/J. Erpenbeck/H. Max (Hrsg.),<br />

Kompetenzen erkennen, bilanzieren<br />

und entwickeln, Münster 2004<br />

Formel 1 an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> –<br />

<strong>ein</strong>e Karrierechance<br />

Studierende, die gern ganz vorn „mitfahren“,<br />

dabei im Studium erlerntes Wissen<br />

in <strong>der</strong> Praxis anwenden möchten und als<br />

Teil <strong>ein</strong>es Teams echte Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

meistern wollen, können diese Ziele<br />

mit Hilfe des hauseigenen Rennsportteams<br />

BA-Motors (BAM) erreichen.<br />

Text: Philipp Reimann<br />

Seit 2006 existiert das Team von<br />

BA-Motors am Fachbereich Berufsakademie<br />

<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>. BA-Motors<br />

ist <strong>ein</strong>e interdisziplinäre Gruppe von<br />

Studenten/innen, die mit Herzblut <strong>ein</strong><br />

gem<strong>ein</strong>sames Ziel verfolgen – die<br />

Teilnahme an <strong>der</strong> Formula Student,<br />

<strong>ein</strong>em jährlich in Hockenheim stattfindenden,<br />

Formel1-ähnlichen Rennen, bei<br />

dem sie mit <strong>ein</strong>em selbst gebauten<br />

Rennwagen gegen rund 300 Hochschulteams<br />

aus aller Welt antreten würden.<br />

Lei<strong>der</strong> konnte <strong>sich</strong> das BAM-Team in<br />

<strong>der</strong> vergangenen Saison nicht für die<br />

Formula Student Germany 2009 qualifizieren.<br />

<strong>Die</strong> Enttäuschung in <strong>der</strong> Gruppe<br />

war natürlich groß. Gerade hatte es das<br />

BA-Motors Team am Anfang des Jahres<br />

noch geschafft, <strong>ein</strong>en <strong>der</strong> begehrten<br />

Startplätze zu ergattern und <strong>sich</strong> somit<br />

Hoffnung auf <strong>ein</strong>e erfolgreiche Saison<br />

gemacht, doch dann gab es in <strong>der</strong> ersten<br />

Jahreshälfte schon <strong>ein</strong>en ersten moralischen<br />

Dämpfer als klar wurde, dass <strong>der</strong><br />

zunächst so optimistisch und engagiert<br />

angelegte Zeitplan doch nicht <strong>ein</strong>gehalten<br />

werden konnte und somit die erfolgreiche<br />

Teilnahme am Rennen aus<strong>sich</strong>tslos<br />

war. <strong>Die</strong> vielen Aufgaben konnten<br />

<strong>ein</strong>fach nicht durch so wenige Hände<br />

verrichtet werden. Zum An<strong>der</strong>en gab es<br />

zusätzlich unerwartete Schwierigkeiten<br />

bei <strong>der</strong> Fertigung des Moto09. Trotz<br />

dieser Enttäuschung hat das BA-Motors<br />

Team zusammengehalten und diesen<br />

Rückschlag gem<strong>ein</strong>sam verarbeitet.<br />

Durch das Ziehen <strong>der</strong> Notbremse hat<br />

das Team <strong>ein</strong> realistisches Einschät-<br />

Mit ihrem selbst konstruierten Rennwagen wollen die Studierenden des Teams BA-Motors an<br />

<strong>der</strong> internationalen Formula Student Germany 2010 in Hockenheim ganz vorn mitfahren.<br />

zungsvermögen <strong>der</strong> Situation bewiesen<br />

und langfristig die bessere Entscheidung<br />

getroffen. Im selben Atemzug<br />

<strong>der</strong> Bekanntgabe <strong>der</strong> Nicht-Teilnahme<br />

am vergangenen Rennen in Hockenheim<br />

wurde <strong>ein</strong>e neue Strategie für die<br />

kommende Saison aufgestellt. Kern war<br />

<strong>ein</strong> verän<strong>der</strong>ter Zeitplan. Um 2010 in<br />

Hockenheim erfolgreich zu s<strong>ein</strong>, wird<br />

neben intensivem Recruiting an <strong>der</strong><br />

gesamten <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> sowie <strong>der</strong> Beuth<br />

Hochschule für Technik (BHT) <strong>Berlin</strong><br />

parallel intensiv am neuen Wagen gearbeitet.<br />

Aufgrund des fortgeschrittenen<br />

Fertigungsstadiums ist zu erwarten,<br />

dass die Arbeiten im ersten Quartal des<br />

nächsten Jahres abgeschlossen s<strong>ein</strong> werden.<br />

Aus diesem Grund wird <strong>der</strong> nächste<br />

Rennwagen den Namen Moto10 tragen.<br />

Durch den neuen Zeitplan und den<br />

geringeren Termindruck ist mehr Opti-<br />

mierungsspielraum für den Zusammenbau<br />

gegeben. Fehler wie beim Hockenheim-Rennen<br />

2008, als <strong>der</strong> Motor in<br />

den entscheidenden Tests aussetzte,<br />

können so hoffentlich vermieden werden.<br />

<strong>Die</strong> Fehlerquellen wurden bei <strong>ein</strong>er<br />

umfangreichen Analyse des Moto08<br />

ausgemacht und überarbeitet. Natürlich<br />

wird dafür das Know-how aus mehreren<br />

Jahren Erfahrung genutzt und sinnvoll<br />

weiterentwickelt. Gemäß ihres Mottos<br />

„Innovation ist unser Antrieb“ hat das<br />

BA-Motors Team den Moto10 von<br />

Grund auf neu konstruiert und wesentliche<br />

Schwachstellen ausgeräumt.<br />

Um auch die personelle Leistung des<br />

Teams zu steigern, nutzte es zu Beginn<br />

<strong>der</strong> letzten Saison die „Recruiting“-Tage<br />

am Fachbereich Berufsakademie und<br />

zog viel Aufmerksamkeit auf <strong>sich</strong>. Das<br />

Team stellte <strong>sich</strong> vor und erläuterte die<br />

Idee <strong>der</strong> Formula Student. Dadurch sollte<br />

das Identitätsgefühl <strong>der</strong> Gruppe und<br />

innerhalb <strong>der</strong> Berufsakademie gestärkt<br />

werden. Das Team warb gleichzeitig um<br />

neue Student/innen, auch auf weiteren<br />

Recruiting-Tagen sowie verstärkt in <strong>der</strong><br />

<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> und <strong>der</strong> BHT <strong>Berlin</strong>. Das<br />

BA-Motors Team hat <strong>sich</strong> für die Zukunft<br />

hohe Ziele gesteckt. <strong>Die</strong> Mitglie<strong>der</strong><br />

wollen wie<strong>der</strong> in Hockenheim und<br />

vielleicht auch auf an<strong>der</strong>en Rennstrecken<br />

in und um Deutschland dabei s<strong>ein</strong>.<br />

Alle Interessierten sind herzlich <strong>ein</strong>ge-<br />

laden, mehr über BA-Motors zu erfahren,<br />

im Internet unter www.ba-motors.de.<br />

Mitmachen können alle Studierenden,<br />

unabhängig von <strong>der</strong> Studienrichtung. Für<br />

Jeden gibt es viele interessante Aufgaben.<br />

Gerade in solch <strong>ein</strong>em relativ kl<strong>ein</strong>en<br />

Team besteht <strong>ein</strong> großer Zusammenhalt,<br />

neue Mitglie<strong>der</strong> finden schnell Anschluss.<br />

Der Autor ist Student am Fachbereich<br />

Berufsakademie und im Team von<br />

BA-Motors für Public Relations zuständig.


24 Theorie und Praxis<br />

SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Theorie und Praxis<br />

25<br />

BERLIN infostore goes green<br />

Wie grün ist eigentlich die Tourismus-Branche in <strong>Berlin</strong>? Welche ökologischen Hotels,<br />

Restaurants und Verkehrsmöglichkeiten hat die Hauptstadt zu bieten?<br />

Text: Özlem Ülker<br />

Hauptstadttourismus muss nachhaltig<br />

werden<br />

Für kaum <strong>ein</strong>en an<strong>der</strong>en Wirtschaftsbereich<br />

ist die intakte Umwelt <strong>der</strong>art<br />

essenziell wie für den Tourismus.<br />

Dennoch trägt er selbst zur Gefährdung<br />

und Zerstörung bei. <strong>Die</strong> <strong>Berlin</strong> Tourismus<br />

Marketing GmbH (BTM), seit 1993<br />

Werber für das touristische Angebot<br />

des Landes <strong>Berlin</strong>, Service-Agentur für<br />

Touristik-Partner in den Märkten und<br />

aktiver Informationsbroker für die Reis<strong>ein</strong>dustrie,<br />

versucht durch ihr Handeln<br />

den grünen Tourismus in <strong>Berlin</strong> mehr<br />

in den Mittelpunkt <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

zu rücken. Im Mai 2009 startete das<br />

neue Projektjahr an <strong>der</strong> Hochschule für<br />

Wirtschaft und Recht (<strong>HWR</strong>) <strong>Berlin</strong> im<br />

berufsbegleitenden Masterstudiengang<br />

Nachhaltigkeits- und Qualitätsmana-<br />

gement (MA NaQM). In dem <strong>ein</strong>jährigen<br />

Projekt <strong>der</strong> beiden Studentinnen<br />

Ulrike Schaal und Özlem Ülker wird <strong>der</strong><br />

BERLIN infostore am Hauptbahnhof,<br />

<strong>ein</strong>er von vier Tourist-Informationen<br />

<strong>der</strong> BTM, im Hinblick auf ökologische<br />

Aspekte analysiert. Der Ist-Analyse<br />

sollen Vorschläge zur Ressourcen-<br />

schonung und Energie<strong>ein</strong>sparung<br />

folgen. In enger Zusammenarbeit mit<br />

<strong>der</strong> Leitung <strong>der</strong> infostores wird nach<br />

Wegen gesucht, vorhandene Potenziale<br />

möglichst optimal zu nutzen. Das<br />

Projekt steht noch am Anfang – bei <strong>der</strong><br />

Erfassung <strong>der</strong> <strong>ein</strong>zelnen Kennzahlen.<br />

<strong>Die</strong> Beteiligten nutzen engagiert die<br />

Möglichkeit, das im Studium Gelernte<br />

direkt anzuwenden.<br />

Projekte zum Nachhaltigen Wirtschaften<br />

Neben dem genannten Projekt starteten<br />

20 weitere Studienprojekte in<br />

<strong>Berlin</strong>er Betrieben, die <strong>sich</strong> mit den<br />

Themen Nachhaltigkeit, Klima- und<br />

Umweltschutz, Energie- und Ressourcenschonung<br />

befassen. <strong>Die</strong>se finden alle<br />

im Rahmen des Forschungsprojektes<br />

<strong>HWR</strong>-Studienprojekte im berufsbegleitenden Masterstudiengang Nachhaltigkeits- und Qualitätsmanagement<br />

kooperieren unmittelbar mit <strong>Berlin</strong>er Betrieben. So werden beispielsweise<br />

ökologische Aspekte analysiert, um auf dieser Basis Empfehlungen zur Ressourcenschonung<br />

und Energie<strong>ein</strong>sparung für den BERLIN infostore am Hauptbahnhof zu erarbeiten.<br />

„Nachhaltiges Wirtschaften in <strong>Berlin</strong>er<br />

Betrieben (NBB)“ statt. NBB ist <strong>ein</strong><br />

vom Europäischen Sozialfonds (ESF)<br />

und dem <strong>Berlin</strong>er Senat geför<strong>der</strong>tes<br />

<strong>HWR</strong>-Projekt, das <strong>ein</strong>en mehrfachen<br />

Nutzen vorweisen kann. Zum Einen<br />

werden Studierende des Masterstudiengangs<br />

NaQm und des Bachelorstudiengangs<br />

Wirtschaftsingenieur –<br />

Umwelt und Nachhaltigkeit durch<br />

Hochschullehrer/innen und Nachhaltigkeitsexpert/innen<br />

ihren Projekten<br />

unterstützt und begleitet. Zum An<strong>der</strong>en<br />

erhalten <strong>Berlin</strong>er Betriebe durch<br />

die Qualifizierung <strong>der</strong> Mitarbeiter/innen<br />

und durch den Technologie- und<br />

Managementtransfer die Möglichkeit,<br />

zukunftsfähig zu werden. <strong>Die</strong> Projektlaufzeit<br />

begann im Mai 2009 und<br />

endet im April 2011. <strong>Die</strong> Anzahl <strong>der</strong><br />

betreuten Projekte wird bis dahin auf<br />

60 angewachsen s<strong>ein</strong>.<br />

Der Master of Arts in Nachhaltigkeits-<br />

und Qualitätsmanagement<br />

Seit drei Jahren bietet die <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />

Hochschulabsolvent/innen verschiedenster<br />

Fachrichtungen die Möglichkeit<br />

<strong>ein</strong>es berufsbegleitenden Aufbaustudiengangs<br />

mit Schwerpunkt Nachhaltigkeits-<br />

und Qualitätsmanagement an, <strong>der</strong><br />

mit dem Grad Master of Arts (M. A.)<br />

abschließt. <strong>Die</strong> Studierenden sind anschließend<br />

in <strong>der</strong> Lage, abteilungs- und<br />

organisationsübergreifend Nachhaltigkeits-Prozesse<br />

in das Unternehmen zu<br />

implementieren. Mit dem Projektjahr<br />

bekommen die Studierenden <strong>ein</strong>en Vorgeschmack<br />

auf das, was sie im späteren<br />

Berufsleben erwartet.<br />

<strong>Die</strong> Autorin ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

und arbeitet im Projekt für<br />

Nachhaltiges Wirtschaften in <strong>Berlin</strong>er<br />

Betrieben (NBB) an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />

Projekt „WeGreen“ vom Nachhaltigkeitsrat<br />

ausgezeichnet<br />

Das in Kooperation <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> und dem Start-up Unternehmen barcoo entwickelte NBB-Projekt „WeGreen“ wurde auf<br />

<strong>der</strong> Jahrestagung vom Rat für Nachhaltige Entwicklung erfolgreich vorgestellt. <strong>HWR</strong>-Student Maurice Stanszus hat WeGreen<br />

entwickelt und damit den Ideenwettbewerb von Mission Sustainability gewonnen.<br />

Text: Maurice Stanszus<br />

Im Rahmen <strong>ein</strong>er CSR-Themenfeldarbeit<br />

wurde das Konzept WeGreen<br />

erarbeitet und sollte <strong>ein</strong>e Schnittstelle<br />

zwischen CSR (Corporate Social Responsability),<br />

Marketing und strategischem<br />

Konsum s<strong>ein</strong>. Inzwischen<br />

ist das Konzept realisiert und in <strong>ein</strong>e<br />

Barcode Scanner Software für Handys<br />

integriert. <strong>Die</strong> begleitende Abschlussarbeit<br />

zu diesem Thema wird durch die<br />

Initiative „Nachhaltigkeit in <strong>Berlin</strong>er<br />

Betrieben“ (NBB) geför<strong>der</strong>t.<br />

WeGreen ist <strong>ein</strong> Tool, welches CSR-<br />

Informationen über Konzerne sammelt<br />

und in gebündelter Form an Konsument/innen<br />

weiterreicht. <strong>Die</strong> soziale<br />

und gesellschaftliche Verantwortung<br />

von Unternehmen wurde in vielfältiger<br />

Weise bereits veröffentlicht, bewertet<br />

und kommentiert. Verschiedene<br />

Institutionen wie Rating-Agenturen,<br />

Verbraucherinitiativen, NGOs o<strong>der</strong> die<br />

Unternehmen selber stellen CSR-In-<br />

formationen zur Verfügung. WeGreen<br />

versucht, diese Bewertungen konsumentenfreundlich<br />

aufzubereiten und<br />

mit Hilfe des Barcode Scanners von<br />

barcoo direkt den Produkten zuzuordnen.<br />

Es sind bereits Quellen wie das<br />

Good Company Ranking integriert<br />

und weitere, zum Beispiel das kürzlich<br />

veröffentlichte Nachhaltigkeitsberichtsranking<br />

sollen folgen.<br />

<strong>HWR</strong>-Studenten entwickelten <strong>ein</strong>e Barcode Scanner Software, mit <strong>der</strong> Verbraucher/innen per<br />

Handy Informationen über das Herstellerunternehmen abrufen können.<br />

Mo<strong>der</strong>ne Konsument/innen von heute<br />

können mit ihrem Handy im Supermarkt<br />

den Barcode fotografieren und<br />

erhalten sofort Informationen darüber,<br />

wie nachhaltig o<strong>der</strong> „grün“ <strong>der</strong> Hersteller<br />

des Produktes ist. Mittelfristig<br />

soll <strong>ein</strong>e Nachhaltigkeitsampel erstellt<br />

werden, die ähnlich wie die Lebensmittelampel<br />

schnell und deutlich visuali- Eine Nachhaltigkeitsampel soll wie diese<br />

siert, ob Hersteller im grünen, gelben Lebensmittelampel schnell und <strong>ein</strong>fach<br />

o<strong>der</strong> roten Bereich anzusiedeln sind. Bei informieren.<br />

genauerem Informationsbedarf können<br />

die zugrunde liegenden Kriterien <strong>ein</strong>gesehen werden und Konsumenten<br />

können aufschlüsseln, wie diese Bewertungen<br />

zustande gekommen sind.<br />

Barcoo ist bereits für viele Mobiltelefone<br />

kostenlos erhältlich und bald auch als<br />

iPhone App zu haben. Weitere Informationen<br />

gibt es auf www.barcoo.de und<br />

über WeGreen auf www.elricex.de.<br />

Der Autor studiert an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.


26 Forschung<br />

SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Forschung<br />

27<br />

Teaching Points<br />

Transformation von Quantität in Qualität durch Anrechnung beson<strong>der</strong>er Leistungen in <strong>der</strong> Lehre auf das Lehrdeputat von<br />

Hochschuldozent/innen<br />

Text: Olaf Winkel<br />

Am Fachbereich Allgem<strong>ein</strong>e Verwaltung<br />

<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>, Campus Lichtenberg,<br />

wurde <strong>ein</strong> Teaching Point-System<br />

entwickelt, das auf die spezifischen Belange<br />

von Fachhochschulen zugeschnitten<br />

ist. Drei wesentliche Ziele werden,<br />

mit diesem Konzept verbunden: Erstens<br />

soll es <strong>ein</strong>en Anreiz für <strong>ein</strong>e Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Lehre schaffen.<br />

Zweitens soll das Teaching Point-System<br />

die Möglichkeit eröffnen, Professor/<br />

innen zu belohnen, die <strong>sich</strong> durch<br />

beson<strong>der</strong>es Engagement in <strong>der</strong> Lehre<br />

und bei <strong>der</strong> Betreuung von Studierenden<br />

und Examenskandidat/innen<br />

ausgezeichnet haben. Und drittens soll<br />

es <strong>ein</strong>en Ansatzpunkt bieten, um die hohen<br />

Lehrdeputate an Fachhochschulen,<br />

die ange<strong>sich</strong>ts des rasanten Wandels in<br />

fast allen Fachgebieten <strong>ein</strong>en Anachronismus<br />

darstellen, auf <strong>ein</strong> vernünftiges<br />

Maß zu reduzieren.<br />

Der Grundgedanke des Systems<br />

besteht darin, dass Hochschullehrer/innen<br />

die Möglichkeit erhalten,<br />

Teaching Points für beson<strong>der</strong>e Leistungen<br />

in Lehre und Betreuung zu<br />

erwerben, die dann auf das Lehrdeputat<br />

angerechnet werden und dort<br />

zu <strong>ein</strong>er Reduzierung führen.<br />

Hat <strong>ein</strong>e Professorin zum Beispiel<br />

neben ihrer Lehrverpflichtung von<br />

achtzehn Semesterwochenstunden<br />

in <strong>ein</strong>er Veranstaltung <strong>ein</strong>e Exkursion<br />

durchgeführt, in <strong>ein</strong>er an<strong>der</strong>en<br />

Teamteaching praktiziert und in <strong>ein</strong>er<br />

dritten zusätzlich zum regulären<br />

Aufwand <strong>ein</strong> E-Learning-Instrument<br />

<strong>ein</strong>gesetzt und zudem <strong>ein</strong>e hohe Zahl<br />

von Examenskandidat/innen und<br />

Praktikant/innen betreut sowie in Gremien<br />

mit Relevanz für die Qualität <strong>der</strong><br />

Lehre mitgearbeitet, also etwa in <strong>ein</strong>er<br />

Ausbildungskommission o<strong>der</strong> <strong>ein</strong>er<br />

Berufungskommission, dann kann<br />

dieses Engagement belohnt werden.<br />

Für diesen beson<strong>der</strong>en Einsatz, <strong>der</strong><br />

<strong>sich</strong> qualitätsför<strong>der</strong>nd auf das Angebot<br />

<strong>der</strong> Hochschule auswirkt, erhält die<br />

Hochschullehrerin Teaching Points auf<br />

ihrem Deputatskonto gutgeschrieben,<br />

die nach <strong>ein</strong>em bestimmten Verfahren<br />

berechnet werden. Wurden in <strong>ein</strong>em<br />

Semester beispielsweise sechs Teaching<br />

Points erworben, führt das zu <strong>ein</strong>er<br />

Verringerung des Lehrdeputats im<br />

darauf folgenden Semester um zwei<br />

Semesterwochenstunden, also <strong>ein</strong>em<br />

Lehrumfang von sechzehn Stunden.<br />

Der Clou bei <strong>der</strong> Sache: Der Lehre geht<br />

auf diese Weise nichts verloren, denn<br />

unverzichtbare Bedingung für <strong>ein</strong>e<br />

Verringerung des Lehrdeputats, also<br />

<strong>der</strong> Quantität, ist <strong>ein</strong>e vorausgegangene<br />

konkrete Verbesserung <strong>der</strong> Lehrqualität.<br />

Das Prinzip kann auf die Formel Transformation<br />

von Quantität in Qualität<br />

gebracht werden.<br />

Während es relativ <strong>ein</strong>fach war, Lehrende<br />

und Studierende von dem Konzept<br />

zu überzeugen und <strong>ein</strong>en Antrag auf<br />

Erprobung des Systems im Fachbereich<br />

Allgem<strong>ein</strong>e Verwaltung im zuständigen<br />

Fachbereichsrat und im Akademischen<br />

Senat <strong>der</strong> ehemaligen Fachhochschule<br />

für Verwaltung und Recht, die in die<br />

<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> integriert wurde, durchzubringen,<br />

konnte die Politik bislang noch<br />

nicht in vollem Umfang für das Projekt<br />

gewonnen werden.<br />

Denn das Land <strong>Berlin</strong> muss sparen.<br />

All<strong>ein</strong> die Kosten für die Vergabe von<br />

Teaching Points können bei <strong>ein</strong>er Projektlaufzeit<br />

von fünf Jahren leicht 75 000<br />

Euro erreichen, und weitere Kosten<br />

würden für Verwaltungsaufgaben und<br />

wissenschaftliche Begleitung anfallen.<br />

Noch bedeutsamer ist hier aber wohl,<br />

dass die Erprobung des Teaching Point-<br />

Systems an <strong>ein</strong>er <strong>Berlin</strong>er Hochschule<br />

als politisches Signal zur Abkehr von<br />

den bisherigen Lehrdeputatsregelungen<br />

gewertet werden könnte, die <strong>sich</strong>erlich<br />

<strong>ein</strong>e Mittelaufstockung für die Fachhochschulen<br />

implizieren würde, aber<br />

dennoch dringend geboten ist.<br />

Wenn es in <strong>Berlin</strong> nicht möglich s<strong>ein</strong><br />

sollte, <strong>ein</strong> Pilotprojekt durchzuführen,<br />

um Klarheit über die Praxistauglichkeit<br />

des Teaching Point-Konzeptes zu gewinnen,<br />

wäre das Systems damit noch nicht<br />

erledigt. Inzwischen gibt es nämlich<br />

auch über die Grenzen <strong>Berlin</strong>s hinaus<br />

Interesse an dem am Campus Lichtenberg<br />

entwickelten Instrumentarium,<br />

so dass es vielleicht auch an<strong>der</strong>enorts<br />

<strong>ein</strong>e Perspektive erhalten könnte. Damit<br />

wäre dann aber <strong>ein</strong>e Chance vertan,<br />

<strong>Berlin</strong> als innovativen Hochschulstandort<br />

weiter zu profilieren.<br />

Das Konzept und die bisherigen Aktivitäten<br />

zu s<strong>ein</strong>er Umsetzung sind ausführlich<br />

beschrieben in: Winkel, Olaf:<br />

Qualität statt Quantität – Anreize zur<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Lehre durch Teaching<br />

Points, in: Qualität in <strong>der</strong> Wissenschaft<br />

4/2008, S. 86 ff.<br />

Der Autor ist Professor für Public<br />

Management mit dem Schwerpunkt<br />

Verwaltung an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />

Verbesserte Kooperation durch<br />

Forschung und Weiterbildung<br />

Ein Forschungsprojekt unterstützt die<br />

touristische Vernetzung in <strong>der</strong> Hauptstadtregion<br />

Text: Silke Laux<br />

Gem<strong>ein</strong>sam sind wir stark – diese Erkenntnis<br />

setzt <strong>sich</strong> aufgrund wachsenden<br />

Wettbewerbsdrucks zunehmend auch bei<br />

touristischen Unternehmern durch. Um<br />

Gäste nachhaltig an ihre Destination zu<br />

binden, suchen sie verstärkt die Vernetzung<br />

mit an<strong>der</strong>en <strong>Die</strong>nstleistern und<br />

folgen damit den clustertheoretischen<br />

Überlegungen, die <strong>sich</strong> in den letzten<br />

Jahren wissenschaftlich durchsetzten. <strong>Die</strong><br />

Fachrichtung BWL/Tourismus unter <strong>der</strong><br />

Leitung von Herrn Prof. Dr. Dr. habil. Jörg<br />

Soller hat deshalb das Forschungsprojekt<br />

„Zielgruppenspezifische Kooperationsmöglichkeiten<br />

touristischer Leistungsträger<br />

in den Destinationen <strong>Berlin</strong> und Potsdam“<br />

initiiert. Das Projekt läuft insgesamt<br />

18 Monate und wird durch ESF-Mittel <strong>der</strong><br />

Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie<br />

und Frauen unterstützt.<br />

Das Forschungsprojekt zu zielgruppenspezifischen<br />

Kooperationsmöglichkeiten in <strong>der</strong><br />

Tourismusbranche <strong>der</strong> Hauptstadtregion<br />

wird unterstützt durch die Air Service <strong>Berlin</strong><br />

CFH GmbH. Bekannt ist das Unternehmen<br />

durch die „Rosinenbomber“-Rundflüge.<br />

Um im Wettbewerb bestehen zu können, vernetzen <strong>sich</strong> touristische Unternehmen zunehmend<br />

mit an<strong>der</strong>en <strong>Die</strong>nstleistern. Auch die Kooperation zwischen Firmen <strong>der</strong> Tourismusbranche<br />

und <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> soll durch <strong>ein</strong> Angebot modularer Lernkonzepte für die<br />

Tourismuswirtschaft vertieft werden.<br />

Erste Zwischenergebnisse<br />

Den wissenschaftlichen Überlegungen<br />

ging <strong>ein</strong>e intensive Literatur- und Internetrecherche<br />

zu Kooperationen allgem<strong>ein</strong><br />

und speziell zum Vernetzungsgrad tourismusrelevanter<br />

Akteure in <strong>der</strong> Hauptstadtregion<br />

voraus. Darauf aufbauend rückten<br />

die Kooperationserfahrungen und -erwartungen<br />

<strong>der</strong> touristischen Leistungsträger<br />

in den Fokus. Um die Bedürfnisse<br />

<strong>der</strong> touristischen Praxis kontinuierlich in<br />

den Forschungsprozess <strong>ein</strong>zubeziehen,<br />

besuchte die Forschungsassistentin Silke<br />

Laux regelmäßig Abteilungsleitersitzungen<br />

des Partnerunternehmens Air Service<br />

<strong>Berlin</strong> CFH GmbH – <strong>ein</strong> am Flughafen<br />

Schönefeld angesiedeltes Eventflugunternehmen,<br />

das insbeson<strong>der</strong>e für s<strong>ein</strong>e<br />

Rosinenbomber-Rundflüge bekannt ist.<br />

Wichtiger Bestandteil <strong>der</strong> Untersuchungen<br />

sind zahlreiche leitfadengestützte<br />

Experteninterviews mit Tourismusbeauftragten<br />

<strong>der</strong> <strong>Berlin</strong>er Bezirke und Sprechern<br />

touristischer Netzwerke in <strong>Berlin</strong><br />

und Potsdam. <strong>Die</strong>se Interviews bilden die<br />

Basis für <strong>ein</strong>e Fragebogenumfrage unter<br />

knapp 1 800 Tourismusunternehmen in<br />

<strong>der</strong> Hauptstadtregion. Aufbauend auf den<br />

hierbei gewonnenen empirischen Daten<br />

zur Kooperationserfahrung und -bereitschaft<br />

<strong>der</strong> Unternehmer/innen lassen <strong>sich</strong><br />

Empfehlungen für künftige Kooperationsfel<strong>der</strong><br />

und Netzwerkprojekte ableiten.<br />

Eine erste Empfehlung für <strong>ein</strong>e verbesserte<br />

Vernetzung zeichnet <strong>sich</strong> bereits<br />

ab. So soll perspektivisch die Kooperation<br />

zwischen <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> und touristischen<br />

Unternehmen unter an<strong>der</strong>em<br />

durch modulare Lernkonzepte für die<br />

Tourismuswirtschaft vertieft werden.<br />

Fabian Hempel, studentischer Mitarbeiter<br />

im Rahmen des Forschungsprojekts,<br />

hat hierzu bereits tourismusspezifische<br />

Bildungsangebote kritisch analysiert.<br />

<strong>Die</strong> Senatsverwaltung für Wirtschaft,<br />

Technologie und Frauen hat darüber<br />

hinaus finanzielle Unterstützung für das<br />

Vorhaben in Aus<strong>sich</strong>t gestellt.<br />

Alle zentralen Forschungsergebnisse<br />

werden im Frühjahr 2010 im Rahmen<br />

<strong>ein</strong>er Pressekonferenz an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />

<strong>Berlin</strong> vorgestellt und unter dem Titel<br />

„Erfolgsfaktor Kooperation im Tourismus“<br />

beim ESV-Verlag publiziert.<br />

<strong>Die</strong> Autorin ist Forschungsassistentin an<br />

<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.


28 Forschung<br />

SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Forschung<br />

29<br />

Deutschland bleibt Weltspitze bei Aus-<br />

und Weiterbildung im Logistiksektor<br />

Branche investiert auch in <strong>der</strong> Krise in Bildung<br />

Text: Ingrid Kudirka<br />

Deutschland hat die weltweit größte<br />

Bildungsvielfalt im Bereich Logistik: 44<br />

Universitäten, 71 Fachhochschulen und<br />

14 Berufsakademien vermitteln logistisches<br />

Wissen. Damit gehört Deutschland<br />

gemessen an <strong>der</strong> Angebotsdichte<br />

zur Weltspitze. <strong>Die</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> bietet<br />

<strong>ein</strong>en internationalen Bachelorstudiengang<br />

"Business Administration / Logistics<br />

and Transportation" mit Englisch<br />

als Vorlesungssprache an. Ausgewiesene<br />

und international anerkannte Expert/innen<br />

unterrichten dieses Fachgebiet, das<br />

auch in an<strong>der</strong>en Studienprogrammen<br />

verankert ist.<br />

Der Logistiksektor zählt zu den Zukunftsbranchen<br />

in Deutschland und<br />

ist mit 2,7 Millionen Berufstätigen, das<br />

sind acht Prozent aller Beschäftigen, <strong>der</strong><br />

drittgrößte Wirtschaftszweig hierzulande.<br />

Er nimmt damit auch in diesem<br />

Bereich den Spitzenplatz in Europa <strong>ein</strong>.<br />

Deshalb ist Aus- und Weiterbildung in<br />

<strong>der</strong> Logistik für den Standort Deutschland<br />

<strong>ein</strong> wichtiges Wettbewerbskriterium.<br />

<strong>Die</strong> Kühne-Stiftung und das Deutsche<br />

Verkehrsforum haben zu diesem<br />

Thema das Fachsymposium „Zwischen<br />

Berufsschule und Eliteuni – Aus- und<br />

Weiterbildung in <strong>der</strong> Logistik“ organisiert.<br />

Praktiker/innen, Wissenschaftler/<br />

innen und Personaler/innen diskutierten<br />

über berufliche Perspektiven und<br />

die wirtschaftliche Bedeutung <strong>der</strong> Aus-<br />

und Weiterbildung <strong>der</strong> Logistikbranche<br />

für den Standort Deutschland.<br />

Dr. Jörg Mosolf, Präsidiumsmitglied<br />

des Deutschen Verkehrsforums sowie<br />

Prof. Dr. Harald Gleißner, Direktor des Instituts für Logistik und Leiter<br />

<strong>der</strong> Fachrichtung BWL / Spedition und Logistik, Hochschule für Wirtschaft<br />

und Recht <strong>Berlin</strong>, Regionalgruppensprecher <strong>Berlin</strong>/Brandenburg <strong>der</strong> Bundesver<strong>ein</strong>igung<br />

Logistik (BVL) e. V.: „<strong>Die</strong> Hochschulen müssen <strong>sich</strong> wegen<br />

des weltweiten Wettbewerbs <strong>der</strong> Volkswirtschaften, vor allem in markt- und<br />

branchennahen Studiengängen, in Zukunft deutlicher mit dem Spannungsfeld<br />

Freiheit <strong>der</strong> Lehre (Elfenb<strong>ein</strong>turm) und Bedarfsorientierung (Wirtschaft<br />

und Gesellschaft) aus<strong>ein</strong>an<strong>der</strong>setzen. <strong>Die</strong> guten klassischen humboldtschen<br />

Bildungsideale sollten dabei dennoch nicht ganz vergessen werden.“<br />

Geschäftsführen<strong>der</strong> Gesellschafter und<br />

Sprecher <strong>der</strong> Geschäftsführung Horst<br />

Mosolf GmbH & Co. KG, sagte auf <strong>der</strong><br />

Veranstaltung: „Das enorme Bildungsangebot<br />

ist <strong>ein</strong> wichtiges Gut, damit den<br />

Unternehmen hoch qualifizierte Fachkräfte<br />

zur Verfügung stehen. Außerdem<br />

profitiert Deutschland vom dualen<br />

Bildungssystem. Neben <strong>der</strong> Hochschulausbildung<br />

gibt es <strong>ein</strong>e Vielzahl von<br />

Ausbildungsberufen. <strong>Die</strong> Unternehmen<br />

selbst <strong>sich</strong>ern <strong>sich</strong> ihre Zukunft, indem<br />

sie Fachkräfte ausbilden und eigene<br />

Weiterbildungsinitiativen betreiben.<br />

Trotz des großen Bildungsangebotes<br />

herrscht in <strong>der</strong> Logistik Fachkräftemangel.<br />

<strong>Die</strong>s muss dringend behoben<br />

werden, wenn die Logistik auch weiterhin<br />

Jobmotor s<strong>ein</strong> soll.“<br />

Der Wirtschaftsverband Deutsches<br />

Verkehrsforum hat zum Ziel, das wirtschaftliche,<br />

politische und gesellschaftliche<br />

Leistungspotenzial von Mobilität<br />

in das öffentliche Bewussts<strong>ein</strong> zu rücken<br />

und die Rahmenbedingungen für die<br />

Verkehrsbranche zu verbessern. Um<br />

Mobilität zu <strong>sich</strong>ern und auszubauen,<br />

haben <strong>sich</strong> über 170 deutsche und euro-<br />

päische Unternehmen und Verbände im<br />

Deutschen Verkehrsforum ver<strong>ein</strong>t.<br />

Auf dem Fachsymposium wurde deutlich,<br />

dass <strong>sich</strong> die Logistikwirtschaft<br />

gem<strong>ein</strong>sam mit <strong>der</strong> Bildungspolitik mit<br />

Fragen aus<strong>ein</strong>an<strong>der</strong>setzen müssen, wie<br />

Unternehmen ihre Mitarbeiter/innen<br />

beim „lebenslangen Lernen“ unterstützen<br />

können und ob die Praxisnähe <strong>der</strong><br />

Ausbildungen ausreichend ist. Weiterhin<br />

bleibt zu klären, ob <strong>ein</strong>e europaweit<br />

ver<strong>ein</strong>heitlichte Ausbildung Sinn macht<br />

und wie Kl<strong>ein</strong>e und Mittlere Unternehmen<br />

Aus- und Weiterbildung systematisch<br />

angehen können.<br />

<strong>Die</strong> Autorin ist Leiterin Presse- und<br />

Öffentlichkeitsarbeit des Wirtschaftsverbandes<br />

Deutsches Verkehrsforum.<br />

Familien (-unternehmen) und ihre<br />

Immobilien<br />

Bisherige Untersuchungen zum betrieblichen Immobilienmanagement haben die spezielle Ausgangslage in Familienunternehmen<br />

nicht beachtet. <strong>Die</strong> Gründe hierfür liegen in <strong>der</strong> erst wachsenden Bedeutung des Typus Familienunternehmen für<br />

die betriebswirtschaftliche Forschung <strong>ein</strong>erseits sowie in <strong>der</strong> strukturellen Beschaffenheit <strong>der</strong> Familienunternehmen mit<br />

<strong>ein</strong>em klaren Fokus auf das Kerngeschäft an<strong>der</strong>erseits.<br />

Text: Birgit Felden<br />

<strong>Die</strong> Praxis lässt vermuten, dass das<br />

Immobilienmanagement in Familienunternehmen<br />

oftmals von Partikularinteressen<br />

<strong>ein</strong>zelner Personen, mangeln<strong>der</strong><br />

Kompetenz <strong>der</strong> Handelnden und<br />

geringerer Priorität im Vergleich zum<br />

operativen Geschäft geprägt ist. Wenn<br />

dem tatsächlich so ist, werden die (wirtschaftlichen)<br />

Potenziale dieses Bereichs<br />

nur suboptimal ausgeschöpft.<br />

Für <strong>ein</strong> professionelles Immobilienmanagement<br />

in deutschen Familien-<br />

unternehmen gibt es folglich <strong>ein</strong><br />

großes Entwicklungspotenzial.<br />

Forschungsprojekt<br />

Hier setzte <strong>ein</strong> Forschungsprojekt an,<br />

das Strukturen und Prozesse untersuchte,<br />

nach denen das Immobilienmanagement<br />

in Familienunternehmen<br />

durchgeführt wird. Ziel des Projektes<br />

war es, die Charakteristika des Immobilienvermögens<br />

in Familienunternehmen<br />

zu beschreiben und (mögliche) beson<strong>der</strong>e<br />

Kennzeichen des Immobilienmanagements<br />

in Familienunternehmen<br />

herauszuarbeiten.<br />

Vor dem Hintergrund <strong>der</strong> spärlich vorhandenen<br />

Forschungsergebnisse hat die<br />

Untersuchung in weiten Teilen explorativen<br />

Charakter und soll <strong>ein</strong>en ersten<br />

Einblick in das komplexe Themengebiet<br />

geben. Hierfür wurden 2 083 Fragebögen<br />

aus <strong>ein</strong>er Grundgesamtheit von<br />

27 000 Familienunternehmen mit 50 bis<br />

499 Mitarbeiter/innen verschickt. 137<br />

Fragebögen wurden vollständig ausgefüllt<br />

und konnten ausgewertet werden.<br />

Tatsachen und Hintergründe<br />

Das Immobilienmanagement in Familienunternehmen<br />

ist gegenwärtig durch<br />

interessante Verän<strong>der</strong>ungen gekennzeichnet.<br />

So zeigen die Ergebnisse,<br />

dass die gegenwärtige Wirtschaftskrise<br />

das familiäre Immobilienmanagement<br />

be<strong>ein</strong>flusst. Auch die Nachfolgeregelungen<br />

in Familienunternehmen verän<strong>der</strong>n<br />

das Immobilienmanagement.<br />

So erwarten rund 50 Prozent, dass <strong>sich</strong><br />

<strong>der</strong> emotionale Wert von Immobilien<br />

in <strong>der</strong> kommenden Generation reduzieren<br />

wird.<br />

Das Immobilienmanagement in<br />

Familienunternehmen ist historisch<br />

gewachsen und von familiären Entscheidungsträgern<br />

abhängig. Es weist<br />

Strukturen auf, die den Einfluss <strong>der</strong><br />

Familie stabilisieren. Ein Wechsel im<br />

Immobilienmanagement findet insbeson<strong>der</strong>e<br />

aus Altersgründen statt. Da in<br />

vielen Fällen auch Nachfolger aus den<br />

Reihen <strong>der</strong> Familie stammen, be<strong>ein</strong>flussen<br />

die Einstellungen und Kompetenzen<br />

<strong>der</strong> nachfolgenden Generationen<br />

das Immobilienmanagement.<br />

Ergebnisse und Ausblick<br />

Ein Ergebnis <strong>der</strong> Studie ist die Erkenntnis,<br />

dass Familienunternehmen<br />

<strong>der</strong>zeit nur in geringem Maße bereit<br />

sind, Aufgaben des Immobilienmanagements<br />

über die kaufmännische<br />

und technische Abwicklung hinaus an<br />

externe <strong>Die</strong>nstleister abzugeben o<strong>der</strong><br />

mit an<strong>der</strong>en gem<strong>ein</strong>sam durchzuführen.<br />

Es bleibt abzuwarten, inwieweit im Zuge<br />

<strong>der</strong> Nachfolgeregelungen <strong>ein</strong>e stärkere<br />

Bereitschaft hierzu zu erkennen ist.<br />

<strong>Die</strong> Position <strong>der</strong> Immobilien in<br />

Familienunternehmen verän<strong>der</strong>t<br />

<strong>sich</strong> jedoch gegenwärtig.<br />

<strong>Die</strong> Gründe hierfür sind sowohl in<br />

<strong>der</strong> strukturellen Beschaffenheit <strong>der</strong><br />

Familienunternehmen als auch in <strong>der</strong><br />

Dynamik <strong>der</strong> negativen konjunkturellen<br />

Entwicklung zu sehen, die auch die<br />

Immobilienbranche betreffen. Damit<br />

<strong>ein</strong>hergehend wird <strong>sich</strong> auch das Immobilienmanagement<br />

in Familienunternehmen<br />

anpassen müssen.<br />

Aus diesem Spannungsfeld heraus<br />

entsteht <strong>ein</strong>e Handlungsdynamik. Noch<br />

steht die Unterstützung des Kerngeschäfts<br />

im Vor<strong>der</strong>grund des Immobilien-<br />

managements in Familienunternehmen.<br />

Eine fixierte Immobilienstrategie ist<br />

nur in wenigen Fällen vorhanden. Ein<br />

unprofessionelles Immobilienmanagement<br />

wird in den Unternehmen jedoch<br />

immer weniger finanzierbar s<strong>ein</strong>. Daher<br />

definieren fast die Hälfte auch Optimierungsziele.<br />

Dazu gehört immobilienwirtschaftliches<br />

Know-how, das nach<br />

den Ergebnissen dieser Untersuchung<br />

nicht in erfor<strong>der</strong>lichem Maße vorhanden<br />

sch<strong>ein</strong>t. <strong>Die</strong> Studie liefert erste Hinweise<br />

darauf, dass die Wirtschaftskrise<br />

Familienunternehmen motiviert, stärker<br />

als bisher ihren Immobilienbestand<br />

unter betriebswirtschaftlichen Aspekten<br />

zu überprüfen.<br />

<strong>Die</strong> Autorin ist Professorin für Mittelstand<br />

und Unternehmensnachfolge an<br />

<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.


30 Internationales<br />

SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Internationales<br />

31<br />

Starkes Interesse in Korea für duales<br />

Studienkonzept<br />

Text: Helmut Lück<br />

Das duale Studium, wie es die <strong>HWR</strong><br />

<strong>Berlin</strong> anbietet, findet gerade im asiatischen<br />

Raum, insbeson<strong>der</strong>e in China<br />

und Süd-Korea starkes Interesse. Recht<br />

häufig besuchen deshalb Delegationen<br />

von Hochschulen bzw. Wissenschaftsverwaltungen<br />

dieser Län<strong>der</strong> den Fach-<br />

bereich Berufsakademie <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />

<strong>Berlin</strong> und informieren <strong>sich</strong> über die<br />

Verzahnung von Hochschulstudium<br />

und praktischer Ausbildung.<br />

Exchange your World –<br />

Fotowettbewerb 2009<br />

<strong>HWR</strong>-Austauschstudierende haben ihre Eindrücke vom Studentenleben an den Partnerhochschulen in aller Welt ins Bild<br />

gesetzt und reichten ihre besten Bil<strong>der</strong>galerien beim gleichnamigen Fotowettbewerb an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> <strong>ein</strong>.<br />

Text: Ingrid Sperber, Sylke Schumann<br />

Immer mehr Studierende <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />

<strong>Berlin</strong> planen, <strong>ein</strong> Studiensemester o<strong>der</strong><br />

<strong>ein</strong> Studienjahr im Ausland zu absolvieren.<br />

Vor allem Partnerhochschulen<br />

in den USA und Kanada, aber auch in<br />

Australien werden von den Bewerber/<br />

innen stark nachgefragt. Län<strong>der</strong> wie<br />

Indien und Singapur – ganz oben auf<br />

<strong>der</strong> Prioritätenliste für Asien – bieten<br />

<strong>ein</strong>drucksvolle Motive, für Erinnerungsfotos.<br />

Für beson<strong>der</strong>s gelungene Aufnahmen<br />

bzw. begabte Hobby-Fotograf/innen in<br />

<strong>der</strong> Studierendenschaft wird seit mehreren<br />

Jahren <strong>der</strong> DAAD-geför<strong>der</strong>te Fotowettbewerb<br />

ausgeschrieben. 20 Student/<br />

innen bewarben <strong>sich</strong> in diesem Jahr<br />

mit bis zu 10 ihrer Bil<strong>der</strong> o<strong>der</strong> <strong>ein</strong>er<br />

Im September be<strong>sich</strong>te <strong>ein</strong>e Delegation des Gyeonggido Technical Institute aus Süd-Korea<br />

den Fachbereich II unserer Hochschule. PR-Referent Helmut Lück erläutert das Konzept und<br />

die Struktur des dualen Studiums an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />

Foto-Präsentation um die Preise. Viele<br />

<strong>der</strong> Aufnahmen waren künstlerisch und<br />

fotographisch sehr hochwertig, originell<br />

und aussagekräftig.<br />

Im Fokus stand das Studentenleben.<br />

<strong>Die</strong> Austauschstudierenden <strong>der</strong> letzten<br />

beiden Semester waren aufgerufen,<br />

Fotoaufnahmen <strong>ein</strong>zureichen, die die<br />

ausländischen Partnerhochschulen <strong>der</strong><br />

<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> und vor allem das dortige<br />

Studentenleben im wahrsten Wortsinne<br />

beleuchten.<br />

Eine Jury, zu <strong>der</strong> Ingrid Sperber (International<br />

Office), Ines Ruhstrat (Hochschulmarketing),<br />

Christian Kretke (IT)<br />

und Nora Rieger (AStA – Referentin für<br />

Presse & Öffentlichkeit) gehörten, prä-<br />

mierte die besten Bildstrecken, die beim<br />

Projekt „Fotowettbewerb – Exchange<br />

your World 2009“ <strong>ein</strong>gereicht wurden.<br />

<strong>Die</strong> Gewinner des Wettbewerbs<br />

2009:<br />

■ 1. Platz: Miriam Ursin,<br />

Sheffield University, England<br />

■ 2. Platz: Nicole Srocka,<br />

Baruch College NY, USA<br />

■ 3. Platz: Mathias Jaehn,<br />

HK Baptist University, Hong Kong<br />

<strong>Die</strong> Autorin Ingrid Sperber ist Koordinatorin<br />

im International Office <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />

<strong>Berlin</strong>. Sylke Schumann arbeitet als<br />

Referentin <strong>der</strong> Hochschulleitung.<br />

Miriam Ursin Nicole Srocka<br />

Mathias Jaehn<br />

Mathias Jaehn<br />

Miriam Ursin


32 Internationales<br />

SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Gleichstellung<br />

33<br />

Spannende Entwicklungen und<br />

Debatten<br />

4. Chinesisch-Deutsche Konferenz über<br />

Public Administration an <strong>der</strong> Southwestern<br />

University of Finance and Economics<br />

(SWUFE) in Chengdu, Sichuan, VR China<br />

Text: Jochen Br<strong>ein</strong>linger-O’Reilly, Frank <strong>Die</strong>bel<br />

Was 2005 in <strong>Berlin</strong> mit <strong>ein</strong>er dreiköpfigen<br />

Delegation <strong>der</strong> School of Public Administration<br />

<strong>der</strong> SWUFE – Dekan, Vizedekan<br />

und <strong>ein</strong>er heutigen Vizepräsidentin –<br />

zusammen mit <strong>ein</strong>igen Kolleginnen und<br />

Kollegen unserer Hochschule als erste<br />

Deutsch-Chinesische Konferenz über<br />

Public Administration begonnen wurde,<br />

hatte 2009 in Chengdu mit 90 Teilnehmer/innen<br />

und 18 Vorträgen am 12. und<br />

13. September <strong>ein</strong>en großen Entwicklungssprung<br />

und Erfolg erfahren.<br />

<strong>Die</strong> 4. gem<strong>ein</strong>same Konferenz war<br />

bereits für 2008 an <strong>der</strong> SWUFE geplant,<br />

musste aber wegen <strong>der</strong> schrecklichen<br />

Folgen des Erdbebens in Westchina<br />

ausgesetzt werden. Umso größer war<br />

die Begeisterung über die Resonanz <strong>der</strong><br />

internationalen Tagung, die <strong>sich</strong> u. a.<br />

in <strong>der</strong> chinaweiten Ausstrahlung <strong>ein</strong>es<br />

7-minütigen Fernsehbeitrags in den<br />

Education News ausdrückte.<br />

Etwas weniger weit als die Anreise <strong>der</strong><br />

<strong>HWR</strong>-Delegation war die <strong>der</strong> Kollegen<br />

aus Peking, Prof. Dr. Wu Jiang von <strong>der</strong><br />

Chinese Academy of Personnel Science<br />

und dem Gesundheitsökonomen<br />

Prof. Dr. Liu Guo’en von <strong>der</strong> Peking-<br />

Universität.<br />

Beson<strong>der</strong>s interessant war, dass Prof. Wu<br />

das Thema Common Assessment Framework<br />

(CAF) als Performance Measurement<br />

Approach für öffentliche <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

und dessen Anwendung in<br />

<strong>der</strong> Volksrepublik China fortgesetzt hat,<br />

nachdem es von deutscher Seite im Jahre<br />

2007 auf <strong>der</strong> 3. Konferenz <strong>ein</strong>geführt<br />

worden war. CAF ist <strong>ein</strong> Total-Quality-<br />

Prof. Gerd Kulke auf <strong>der</strong> 4. Chinesisch-Deutschen<br />

Konferenz über Public Administration<br />

an <strong>der</strong> SWUFE in Chengdu. Prof. Kulke hatte<br />

vor 23 Jahren diese Kooperation initiiert.<br />

Management-Ansatz, <strong>der</strong> am European<br />

Institute of Public Administration<br />

(EIPA) im Auftrag <strong>der</strong> Europäischen<br />

Union in Maastricht entwickelt wurde.<br />

Mit Prof. Liu, <strong>ein</strong>em prominenten Berater<br />

<strong>der</strong> chinesischen Regierung, war<br />

<strong>ein</strong>es <strong>der</strong> Schwerpunktthemen <strong>der</strong><br />

Tagung, Gesundheitssysteme, hochkarätig<br />

besetzt. Insgesamt behandelten<br />

sieben chinesische und deutsche Konferenzbeiträge<br />

Aspekte von Gesundheitssystemen<br />

und Gesundheitsreformen in<br />

China und Deutschland.<br />

<strong>Die</strong> <strong>HWR</strong>-Delegation wurde durch<br />

Konsul Hoppe vom Generalkonsulat<br />

in Chengdu flankiert. Er war <strong>ein</strong>er <strong>der</strong><br />

Eröffnungsredner, neben dem Vertreter<br />

<strong>der</strong> Provinzregierung Sichuans, Cai<br />

Jing, und dem Vizebürgermeister <strong>der</strong><br />

Stadtregierung Chengdus, Liu Jiaqiang.<br />

<strong>Die</strong> Hochschulleitung <strong>der</strong> SWUFE,<br />

Prof. Zhou, und <strong>der</strong> Dekan <strong>der</strong> School<br />

of Public Administration, Prof. Yin,<br />

würdigten die beson<strong>der</strong>e Bedeutung<br />

dieser jährlichen Konferenz als <strong>ein</strong>e<br />

<strong>der</strong> tragenden Säulen <strong>der</strong> Kooperation<br />

zwischen den beiden Hochschulen.<br />

Daran konnten die Eröffnungsbeiträge<br />

von Prof. Gerd Kulke, <strong>der</strong> vor 23 Jahren<br />

die Kooperation mit dieser Partnerhochschule<br />

ins Leben rief, und von<br />

Prof. Br<strong>ein</strong>linger-O’Reilly, auf dessen<br />

Initiative die gem<strong>ein</strong>same Konferenz<br />

entstanden ist, sehr gut anknüpfen.<br />

Prof. Liu Guo'en von <strong>der</strong> Peking-Universität<br />

berichtet von <strong>der</strong> internen Debatte <strong>der</strong><br />

chinesischen Regierung über die Gesundheitsreform<br />

2009<br />

Als weitere Teilnehmerinnen <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />

<strong>Berlin</strong> referierten Prof. Dr. Dorothea<br />

Schmidt über „Private versus Public<br />

Ownership: The Cases of Telecommunication<br />

and Schooling in Germany“<br />

und Cornelia Kaiser über „Accreditation<br />

of <strong>Programme</strong>s or Accreditation<br />

of Processes? German Experiences,<br />

Expectations, and their Implications on<br />

the Accreditation of International Joint<br />

<strong>Programme</strong>s”, <strong>ein</strong> Beitrag, <strong>der</strong> auch<br />

von beson<strong>der</strong>s praktischer Bedeutung<br />

für die noch ausstehende Akkreditierung<br />

des gem<strong>ein</strong>samen Masterprogramms<br />

Chinese-European Economics<br />

and Business Studies (CEEBS) war.<br />

Der <strong>HWR</strong>-Beitrag von Frank <strong>Die</strong>bel<br />

behandelte die Probleme <strong>der</strong> Konkurrenz<br />

zwischen gesetzlichen Krankenver<strong>sich</strong>erungen<br />

und die Ansätze des<br />

dadurch notwendigen Risikostrukturausgleichs.<br />

<strong>Die</strong> 5. Konferenz wird 2010 an <strong>der</strong><br />

<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> ausgerichtet. <strong>Die</strong> Messlatte<br />

liegt hoch!<br />

Autor Jochen Br<strong>ein</strong>linger-O’Reilly ist<br />

Professor für Management im Gesundheits-<br />

und Sozialwesen an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />

<strong>Berlin</strong> und Akademisch Beauftragter<br />

für den <strong>MBA</strong>-Studiengang Health Care<br />

Management und den Studiengang ILT<br />

Hospital Management. Frank <strong>Die</strong>bel<br />

arbeitet als Forschungsassistent and <strong>der</strong><br />

<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />

Verankerung von Gen<strong>der</strong>aspekten in<br />

<strong>der</strong> Lehre an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />

<strong>Die</strong> Aus<strong>ein</strong>an<strong>der</strong>setzung mit Gen<strong>der</strong>aspekten ist für Lehrende wie Studierende <strong>ein</strong>e aus<strong>sich</strong>tsreiche Perspektiverweiterung –<br />

die beide Geschlechter im Blick hat<br />

Text: Christiane Krämer<br />

Ob es um Personalmanagement, Konsumverhalten,<br />

Budgetierung, Haushaltsentscheidungen,<br />

Beschäftigung und<br />

Einkommensverteilung, das Allgem<strong>ein</strong>e<br />

Gleichbehandlungsgesetz (AGG) o<strong>der</strong><br />

Betriebliche Informationssysteme<br />

geht – Gen<strong>der</strong>aspekte finden <strong>sich</strong> in<br />

allen rechts- und wirtschaftswissenschaftlichen<br />

Lehrinhalten.<br />

An <strong>der</strong> Hochschule für Wirtschaft und<br />

Recht (<strong>HWR</strong>) <strong>Berlin</strong> haben die Gen<strong>der</strong><br />

Studies daher <strong>ein</strong>en festen Platz am<br />

Harriet Taylor Mill-Institut und im<br />

Lehrangebot, beispielsweise im Themenfeld<br />

„Ökonomie und Geschlechterverhältnis“.<br />

Um die Beschäftigung mit<br />

Gen<strong>der</strong>themen und den <strong>ein</strong>hergehenden<br />

Kompetenzerwerb in Lehrveranstaltungen<br />

aller Fachgebiete zu ermöglichen,<br />

entstehen an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />

im Rahmen des Projektes „Verankerung<br />

von Gen<strong>der</strong>aspekten in <strong>der</strong> Lehre“<br />

verschiedene Angebote, so zum Beispiel<br />

<strong>der</strong> Expertinnenpool.<br />

Der Expertinnenpool<br />

Warum nicht <strong>ein</strong>mal <strong>ein</strong>e Expertin<br />

o<strong>der</strong> <strong>ein</strong>en Experten zu Gen<strong>der</strong>fragen<br />

im Rechnungswesen o<strong>der</strong> zum<br />

Thema „Stereotype in <strong>der</strong> Personalauswahl“<br />

in die Lehrveranstaltung<br />

<strong>ein</strong>laden und zu Gen<strong>der</strong>- und Diversitythemen<br />

berichten lassen?<br />

Eine innovative Erweiterung <strong>der</strong> Lehrinhalte,<br />

denn Lehrende wie Lernende<br />

wollen <strong>sich</strong> heute nicht mehr mit<br />

<strong>ein</strong>dimensionalen Grundannahmen<br />

zufrieden geben: Sind ökonomisch<br />

handelnde Menschen nicht auch Frauen<br />

o<strong>der</strong> Männer, die von gesellschaftlichen<br />

Ein Expertinnenpool an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> wird Lehrende und Studierende unterstützen,<br />

Gen<strong>der</strong>aspekte und Diversitythemen bei den Studieninhalten aller Fachgebiete noch stärker<br />

zu berück<strong>sich</strong>tigen.<br />

Bedingungen und Verhältnissen wie<br />

Vorstellungen geprägt sind? Auch Haushalte,<br />

Betriebe und Organisationen sowie<br />

alle wirtschaftlichen und politischen<br />

Strukturen sind hiervon durchzogen.<br />

Wer <strong>sich</strong> vertiefend mit Geschlechterverhältnissen<br />

und <strong>der</strong> Vermeidung von<br />

Stereotypen in den Lehrinhalten beschäftigen<br />

möchte, kann in <strong>ein</strong>er interdisziplinären<br />

Arbeitsgruppe Vorschläge für<br />

die Module erarbeiten und diskutieren,<br />

welche im ILIAS zur Verfügung gestellt<br />

werden. <strong>Die</strong> innovative und an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />

<strong>Berlin</strong> zunehmend genutzte Lernplattform<br />

kann zur zeitunabhängigen Bereitstellung<br />

und Bearbeitung von Materialien<br />

und Literatur, aber auch zum Ausprobieren<br />

und gen<strong>der</strong>sensiblen Gestalten von<br />

Lern<strong>ein</strong>heiten genutzt werden. 2010 sind<br />

daher auch Workshops zur gen<strong>der</strong>gerechten<br />

Nutzung und Gestaltung von Lernmodulen<br />

sowie zu geschlechtergerechter<br />

Sprache und Didaktik geplant.<br />

Für Studierende ersch<strong>ein</strong>t die Aus<strong>ein</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />

mit Gen<strong>der</strong>aspekten im<br />

Studium nicht nur von großem Interesse<br />

in Bezug auf die eigene berufliche Laufbahn<br />

und damit verbundenen Fragen.<br />

Gen<strong>der</strong>- und Diversitykompetenz<br />

ist auch relevant für die fachliche<br />

Analysefähigkeit, das Verständnis<br />

<strong>der</strong> Unternehmenskultur und<br />

erfolgreiche Teamarbeit und Kommunikation<br />

in <strong>ein</strong>em internationalen<br />

Arbeitsumfeld und wird von<br />

Unternehmen und öffentlichen<br />

Institutionen ebenfalls als Schlüssel-<br />

kompetenz geschätzt.<br />

<strong>Die</strong> Autorin ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

im Projekt „Verankerung von<br />

Gen<strong>der</strong>aspekten in <strong>der</strong> Lehre“ am Harriet<br />

Taylor Mill-Institut.


34 Gleichstellung SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Gleichstellung<br />

35<br />

20 Jahre Frauenrat – <strong>ein</strong>e Bilanz<br />

Anfang des Jahres 2010 begeht <strong>der</strong> Frauenrat s<strong>ein</strong> 20-jähriges Jubiläum. Ein guter Grund, um s<strong>ein</strong>e Arbeitsweise näher zu<br />

beleuchten und Bilanz zu ziehen<br />

Text: Madel<strong>ein</strong>e Janke, Viola Philipp<br />

Woran denken Sie, wenn Sie <strong>sich</strong> an<br />

die Zeit vor 20 Jahren erinnern? Vielen<br />

wird wohl <strong>der</strong> Fall <strong>der</strong> Mauer und die<br />

Wie<strong>der</strong>ver<strong>ein</strong>igung Deutschlands<br />

gegenwärtig s<strong>ein</strong>. In genau dieser<br />

turbulenten Zeit gründete <strong>sich</strong> <strong>der</strong><br />

erste Frauenrat (damals hieß er noch<br />

Frauenkommission) an <strong>der</strong> ehemaligen<br />

Fachhochschule für Wirtschaft (FHW)<br />

<strong>Berlin</strong>. Als <strong>ein</strong>e wichtige Maßnahme<br />

wählte er die erste Frauenbeauftragte<br />

<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong>, die sodann <strong>ein</strong>gestellt<br />

wurde. Insoweit gibt es an unserer<br />

Hochschule seit nunmehr 20 Jahren<br />

<strong>ein</strong>e institutionalisierte Gleichstellungspolitik.<br />

Was ist <strong>der</strong> Frauenrat?<br />

Es gibt <strong>ein</strong>en zentralen Frauenrat, <strong>der</strong><br />

die hauptberufliche Frauenbeauftragte<br />

wählt sowie dezentrale Frauenräte, die<br />

die nebenberuflichen Frauenbeauftragten<br />

wählen. Der zentrale Frauenrat und<br />

die dezentralen Frauenräte arbeiten mit<br />

den Frauenbeauftragten zusammen; sie<br />

beraten und unterstützen diese bei <strong>der</strong><br />

Erfüllung ihrer Aufgaben. Bis heute sind<br />

auf diese Weise viele gleichstellungspolitische<br />

Themen rund um Studium,<br />

Lehre, Forschung, Verwaltung und<br />

Organisation auf die Tagesordnung<br />

gesetzt und unter Mitwirkung an<strong>der</strong>er<br />

gleichstellungspolitisch wirken<strong>der</strong><br />

Akteure vorangebracht worden. Um die<br />

Bandbreite <strong>der</strong> Themen aufzuzeigen, sei<br />

auf folgende Beispiele verwiesen:<br />

■ Einrichtung <strong>ein</strong>er Kita an <strong>der</strong> Hochschule<br />

und Steigerung des Anteils<br />

weiblicher Studieren<strong>der</strong> im Bereich<br />

Technik (etwa durch die Teilnahme<br />

am bundesweiten Girls` Day)<br />

■ Verankerung von Gen<strong>der</strong>aspekten<br />

in diversen Lehrmodulen <strong>der</strong> Studiengänge<br />

(z. B. Einführung <strong>ein</strong>es<br />

Wahlpflichtfachs „Ökonomie und<br />

Geschlechterverhältnis“)<br />

■ För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Qualifizierung von<br />

Frauen in <strong>der</strong> Wissenschaft (z. B. Frauenstipendien<br />

zur Vorbereitung bzw. zur<br />

Erarbeitung <strong>ein</strong>er Dissertation; Ver-<br />

gabe von Frauen-Gastprofessuren)<br />

■ Aktive Unterstützung <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung<br />

nach gezielten Personalentwicklungsmaßnahmen<br />

für Mitarbeiterinnen <strong>der</strong><br />

Verwaltung und Technik<br />

Wer ist Mitglied des Frauenrates?<br />

Sowohl <strong>der</strong> zentrale Frauenrat als auch<br />

die dezentralen Frauenräte sind viertelparitätisch<br />

aus allen Statusgruppen besetzt,<br />

d. h. ihnen gehören Vertreterinnen<br />

<strong>der</strong> Professorinnen, <strong>der</strong> akademischen<br />

Mitarbeiterinnen, <strong>der</strong> Studentinnen und<br />

<strong>der</strong> sonstigen Mitarbeiterinnen an. <strong>Die</strong>se<br />

Mitglie<strong>der</strong> werden aus <strong>der</strong> Gesamtheit<br />

<strong>der</strong> weiblichen Mitglie<strong>der</strong> ihrer jeweiligen<br />

Statusgruppe in Urwahl gewählt.<br />

Wer kann an den Sitzungen des Frauenrates<br />

teilnehmen?<br />

Seit den Anfängen des Frauenrates ist<br />

es <strong>ein</strong>e gelebte Tradition, dass auch<br />

nicht gewählte Frauen aus <strong>der</strong> Hochschule<br />

die Möglichkeit haben, an den<br />

regelmäßig stattfindenden Sitzungen<br />

des Frauenrates teilzunehmen, sofern<br />

Interesse an Frauenför<strong>der</strong>ung und<br />

Gleichstellung besteht. In <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

wurde dieses Angebot von<br />

vielen Frauen genutzt.<br />

Was mache ich, wenn ich an den Sitzungen<br />

des Frauenrates teilnehmen<br />

möchte?<br />

Wir würden uns freuen, wenn auch<br />

zukünftig Frauen aus allen Fachbereichen<br />

und allen Statusgruppen <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />

<strong>Berlin</strong> aktiv an <strong>der</strong> gleichstellungspolitischen<br />

Entwicklung unserer Hochschule<br />

mitwirken wollen und auf diese<br />

Weise unterschiedliche Sichtweisen und<br />

Erfahrungen in die Arbeit <strong>ein</strong>fließen<br />

können. <strong>Die</strong> Einladung richtet <strong>sich</strong> auch<br />

explizit an Frauen <strong>der</strong> Fachbereiche III<br />

bis IV , die das Gremium in dieser Form<br />

kennen lernen möchten.<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Viola Philipp<br />

E-Mail: viola.philipp@hwr-berlin.de<br />

<strong>Die</strong> Autorin Madel<strong>ein</strong>e Janke ist Professorin<br />

an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> und Vorsitzende<br />

des Frauenrats. Viola Philipp fungiert<br />

als hauptamtliche Frauenbeauftragte <strong>der</strong><br />

<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />

<strong>Die</strong> Vertreterinnen des Frauenrates <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> bringen gen<strong>der</strong>spezifische Themen rund um Studium, Lehre, Forschung, Verwaltung und<br />

Organisation auf die Tagesordnung in allen Bereichen <strong>der</strong> Hochschule und setzen <strong>sich</strong> für Gleichstellung <strong>ein</strong>.<br />

Mehr Frauen braucht die <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> –<br />

und sie bekommt sie auch<br />

Vorgezogene Nachfolgeberufungen für Frauen auf unbefristete Professuren an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> erfolgreich umgesetzt<br />

Text: Viola Philipp<br />

Im Februar 2008 ver<strong>ein</strong>barte Wissenschaftssenator<br />

Jürgen Zöllner mit den<br />

<strong>Berlin</strong>er Hochschulen die Masterplan-<br />

Ausbildungsoffensive. Ihr Ziel war<br />

<strong>der</strong> quantitative Ausbau von Studierchancen,<br />

die qualitative Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Ausbildung und die För<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Chancengleichheit von Frauen im<br />

Hochschulsystem.<br />

Dazu wurden drei Säulen geschaffen:<br />

■ För<strong>der</strong>ung von vorgezogenen Nachfolgeberufungen<br />

für Frauen<br />

■ Erweiterung des bestehenden<br />

„<strong>Berlin</strong>er Programms zur För<strong>der</strong>ung<br />

von Chancengleichheit für Frauen<br />

in Forschung und Lehre (BCP)“<br />

■ Finanzielle Unterstützung <strong>der</strong><br />

Hochschule zur Teilnahme am<br />

bundesweiten Professorinnen-<br />

programm des BMBF<br />

<strong>Die</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> bzw. ihre Vorgänger<strong>ein</strong>richtungen<br />

(FHVR und FHW<br />

<strong>Berlin</strong>) beteiligten <strong>sich</strong> an allen drei För<strong>der</strong>linien.<br />

Dazu haben die Hochschulen<br />

in <strong>ein</strong>em Gleichstellungskonzept ihre<br />

Kompetenz, Erfolge und Zukunftspläne<br />

dokumentiert, die im bundesweiten<br />

Wettbewerb begutachtet wurden. Beide<br />

Hochschulen wurden in ihren Ansätzen<br />

und Konzepten bestätigt.<br />

Seitdem werden verschiedene Einzelmaßnahmen<br />

unterhalb <strong>der</strong> Professur,<br />

die über das BCP finanziert und geför<strong>der</strong>t<br />

wurden, umgesetzt. Als personenbezogene<br />

Qualifizierung werden<br />

damit Frauen geför<strong>der</strong>t und mit ihnen<br />

viele spannende Projekte: Verankerung<br />

von Gen<strong>der</strong>modulen in <strong>der</strong> Lehre in<br />

den Wirtschaftswissenschaften, in <strong>der</strong><br />

Rechtspflege und im Sicherheitsmanagement.<br />

Es gibt befristet beschäftigte<br />

Lehrende im Polizeirecht, in <strong>der</strong><br />

Rechtstheorie und -soziologie, im<br />

Strafprozessrecht, in den Wirtschaftswissenschaften<br />

und die För<strong>der</strong>ung von<br />

Fachhochschulpromotionen und mehr.<br />

Das Herzstück dieser <strong>Programme</strong> aber<br />

ist die vorgezogene Berufung, weil<br />

damit Frauen direkt auf unbefristete<br />

Professuren gelangen können. So kann<br />

<strong>der</strong> Frauenanteil an den Professuren,<br />

<strong>der</strong> wichtigen Führungsposition an<br />

Hochschulen, erhöht werden.<br />

Und das ist gelungen an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />

<strong>Berlin</strong>: An <strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong> wurden<br />

Professuren in zweistelliger Höhe als<br />

vorgezogene Nachfolgeberufungen<br />

definiert. Voraussetzung war <strong>ein</strong>e vorhandene<br />

Professorenstelle, auf <strong>der</strong> <strong>ein</strong><br />

Professor in absehbarer Zeit pensioniert<br />

werden würde. In <strong>der</strong> Übergangszeit<br />

wird die Professur zusätzlich mit <strong>ein</strong>er<br />

Frau besetzt. An <strong>der</strong> FHVR wurden<br />

ebenfalls Professuren diesem Zweck<br />

gewidmet – nicht ganz so viele, da die<br />

FHVR insgesamt über deutlich weniger<br />

Professuren verfügte.<br />

<strong>Die</strong> Jahre 2008 und 2009 waren geprägt<br />

von umfassen<strong>der</strong> Berufungskommissionsarbeit<br />

in allen Fachbereichen. Am<br />

Ende des Jahres 2009 kann die <strong>HWR</strong><br />

<strong>Berlin</strong> von neun neu berufenen Professorinnen<br />

berichten u. a. von Frau Prof.<br />

Dr. Hollmann, die die Nachfolgeberufung<br />

für Rechtsmedizin und Kriminalistik<br />

(Fachbereich V) angetreten hat. Im<br />

November begann Frau Prof. Dr. Jehle<br />

ihre Professur für Rechnungswesen,<br />

insbeson<strong>der</strong>e Behavioural Accounting<br />

(Fachbereich I). Im Januar 2010 <strong>tritt</strong><br />

Frau Prof. Dr. Räthel <strong>ein</strong>e Professur<br />

für Immobilien- und Gebäudemanagement<br />

an (Fachbereich II). Anfang 2010<br />

werden weitere sechs Professorinnen<br />

in den Fachbereichen I und II an den<br />

Start gehen.<br />

An dieser Stelle gilt es, den Berufungskommissionsmitglie<strong>der</strong>n,<br />

den Dekanen,<br />

Fachbereichsräten und natürlich<br />

dem Rektor und s<strong>ein</strong>em Stab sehr<br />

herzlich zu danken. Denn staatliche<br />

För<strong>der</strong>programme (hier <strong>der</strong> Dank an<br />

die Senatsseite) und alle Antragskünste<br />

<strong>der</strong> Frauenbeauftragten können nur<br />

erfolgreich s<strong>ein</strong>, wenn es engagierte<br />

Mitwirkende auf allen Ebenen gibt.<br />

Und das war in unserer Hochschule<br />

<strong>der</strong> Fall. Dass dadurch insgesamt <strong>ein</strong>e<br />

siebenstellige Geldsumme in die <strong>HWR</strong><br />

<strong>Berlin</strong> fließt, die vor allem <strong>der</strong> Lehre<br />

zugute kommt, ist <strong>ein</strong> weiterer positiver<br />

Effekt. <strong>Die</strong> Erhöhung des Frauenanteils<br />

wie<strong>der</strong>um wird <strong>sich</strong> für die Hochschule<br />

im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Berlin</strong>er leistungsbezogenen<br />

Mittelvergabe gut auswirken.<br />

Vor allem aber dient die Erhöhung <strong>der</strong><br />

Frauenanteile an den Professuren <strong>der</strong><br />

Geschlechterdemokratie an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />

<strong>Berlin</strong>.<br />

<strong>Die</strong> Autorin ist hauptberufliche Frauenbeauftragte<br />

<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.


36 Personalia<br />

SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Personalia<br />

37<br />

Neuberufungen<br />

Fachbereich I Wirtschaftswissenschaften<br />

Professur für Wirtschaftsrecht, insbeson<strong>der</strong>e Arbeits- und Sozialrecht<br />

Stefanie Lorenzen<br />

Stefanie Lorenzen studierte in Heidelberg<br />

und an <strong>der</strong> Freien Universität<br />

<strong>Berlin</strong> Rechtswissenschaften. Nach dem<br />

Studium unterstützte sie im Rahmen<br />

<strong>der</strong> deutschen Entwicklungszusammenarbeit<br />

das Justizministerium in<br />

Namibia bei <strong>der</strong> nationalen Rechtsreform.<br />

Als Rechtsanwältin war sie von<br />

1998 bis 2003 bei <strong>ein</strong>er internationalen<br />

Wirtschaftskanzlei in <strong>Berlin</strong> tätig. Dort<br />

spezialisierte sie <strong>sich</strong> im Arbeitsrecht,<br />

<strong>ein</strong>schließlich gesellschafts- und sozialrechtlicher<br />

Fragestellungen. Später<br />

gründete sie <strong>ein</strong>e eigene Kanzlei. Sie<br />

promovierte zu Fragen des Betriebs-<br />

Professur für Rechnungswesen mit dem Schwerpunkt Behavioural Accounting<br />

Nadja Jehle<br />

Nadja Jehle studierte BWL an <strong>der</strong><br />

Technischen Universität <strong>Berlin</strong> und war<br />

danach jahrelang in <strong>der</strong> internationalen<br />

Wirtschaftsprüfung, als kaufmännische<br />

Leiterin sowie als selbständige Steuerberaterin<br />

tätig. Sie promovierte über<br />

Konflikte innerhalb von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften.<br />

Zuletzt arbeitete<br />

Frau Dr. Jehle als Projektmanagerin<br />

beim Deutschen Rechnungslegungs<br />

Standards Committee (DRSC) an <strong>der</strong><br />

Entwicklung und Internationalisierung<br />

<strong>der</strong> Rechnungslegung mit. Dort war<br />

übergangs an <strong>der</strong> Universität Potsdam.<br />

Ihre thematischen Schwerpunkte liegen<br />

in den arbeitsrechtlichen Aspekten von<br />

Unternehmensumstrukturierungen und<br />

<strong>der</strong> Auswirkung von Privatisierungen<br />

auf Arbeitsverhältnisse. In <strong>der</strong> wissenschaftlichen<br />

Arbeit interessiert sie das<br />

Spannungsfeld zwischen Flexibilisierung<br />

<strong>der</strong> Arbeitsstrukturen und Schutz<br />

des <strong>ein</strong>zelnen Arbeitnehmers, insbeson<strong>der</strong>e<br />

im internationalen Kontext. Seit<br />

2006 unterrichtete Stefanie Lorenzen an<br />

<strong>der</strong> FHW <strong>Berlin</strong>, seit 2007 als Gastdozentin<br />

auf <strong>der</strong> Stelle, für die sie nunmehr<br />

<strong>ein</strong>en Ruf angenommen hat.<br />

sie u. a. beteiligt an <strong>der</strong> Entstehung des<br />

Bilanzrechtsmo<strong>der</strong>nisierungsgesetzes<br />

(BilMoG). Zusätzlich lehrte sie mehrere<br />

Jahre lang als Lehrbeauftragte an<br />

verschiedenen Hochschulen im Bereich<br />

des Rechnungs- und Prüfungswesens.<br />

Zudem vertrat sie als Dozentin <strong>ein</strong>es<br />

renommierten Anbieters zur Vorbereitung<br />

angehen<strong>der</strong> Steuerberater auf das<br />

Berufsexamen das Fach „Bilanzsteuerrecht“.<br />

Seit November 2009 ist Nadja<br />

Jehle als Professorin an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />

beschäftigt.<br />

Fachbereich III Allgem<strong>ein</strong>e Verwaltung<br />

Professur für Allgem<strong>ein</strong>e Soziologie, Organisationssoziologie, empirische Sozialforschung<br />

Marianne Egger de Campo<br />

Nach dem Studium <strong>der</strong> Soziologie an <strong>der</strong><br />

Karl Franzens Universität Graz (Österreich)<br />

arbeitete Marianne Egger de Campo<br />

als Assistentin an <strong>der</strong> Abteilung für<br />

Methoden <strong>der</strong> empirischen Sozialforschung.<br />

Sie forschte auch an <strong>der</strong> University<br />

of California, Santa Barbara, zu politischer<br />

Soziologie und zu Soziologie <strong>der</strong> Emotionen.<br />

Frau Dr. Egger de Campo gründete<br />

1999 in Graz <strong>ein</strong> außeruniversitäres Institut<br />

für angewandte Forschung im Bereich<br />

Alter(n)swissenschaften, Pflege- und Wohlfahrtsstaatforschung<br />

und koordinierte u. a.<br />

das EU-geför<strong>der</strong>te Projekt CARMA (Care<br />

for the Aged at Risk of Marginalization), an<br />

dem Partner aus sieben Län<strong>der</strong>n mitwirkten.<br />

Daneben lehrte sie an <strong>der</strong> Karl Franzens<br />

Florian Furtak absolvierte die Laufbahn<br />

für den gehobenen Verwaltungsdienst<br />

und schloss an <strong>der</strong> Fachhochschule für<br />

öffentliche Verwaltung in Kehl zum<br />

Diplom-Verwaltungswirt (FH) ab.<br />

Anschließend studierte er Politikwissenschaft<br />

(Hauptfach) sowie Öffentliches<br />

Recht und Neuere und Neueste<br />

Geschichte (Nebenfächer) an <strong>der</strong><br />

Philipps-Universität Marburg. Im Rahmen<br />

s<strong>ein</strong>er Promotion forschte er über<br />

Strukturen, Beteiligungsmöglichkeiten<br />

und Einfluss von Nichtregierungsorganisationen<br />

im politischen System<br />

<strong>der</strong> Europäischen Union. Von 2001 bis<br />

2009 arbeitete er in <strong>der</strong> Kommunal-<br />

Universität Graz und an <strong>der</strong> FH Joanneum<br />

Graz Soziologie bzw. Alter(n)swissenschaften.<br />

Im März 2007 erhielt Frau Egger de<br />

Campo <strong>ein</strong>en Ruf an die Hochschule<br />

Ravensburg-W<strong>ein</strong>garten, wo sie bis Ende<br />

September 2009 Soziologie an <strong>der</strong> Fakultät<br />

für Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege<br />

lehrte. Bereits <strong>ein</strong> Jahr nach ihrer Berufung<br />

wurde sie zur Studiendekanin <strong>der</strong> Fakultät<br />

gewählt. Marianne Egger de Campo<br />

publiziert regelmäßig in internationalen<br />

Journalen und veröffentlichte gem<strong>ein</strong>sam<br />

mit Anthony Giddens (GB) und Christian<br />

Fleck (Universität Graz) <strong>ein</strong> Lehrbuch<br />

„Soziologie“. Sie fungierte als Vizepräsidentin<br />

<strong>der</strong> Österreichischen Gesellschaft für<br />

Soziologie.<br />

Professur für Europäisches Recht und Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Europäische Integration<br />

Florian Furtak<br />

politik als Geschäftsführer <strong>der</strong> SPD-<br />

Gem<strong>ein</strong><strong>der</strong>atsfraktion in Karlsruhe.<br />

Nebenberuflich engagierte er <strong>sich</strong> als<br />

Lehrbeauftragter an den Hochschulen<br />

für öffentliche Verwaltung Ludwigsburg<br />

und Kehl im Fach Europarecht<br />

sowie im Masterstudiengang „European<br />

Public Administration“. Seit 2004 ist<br />

er Herausgeber <strong>der</strong> Reihe Politikwissenschaften<br />

im Herbert Utz Verlag<br />

München. An <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>, Campus<br />

Lichtenberg, wird er hauptsächlich<br />

im Masterstudiengang „Europäisches<br />

Verwaltungsmanagement“ tätig s<strong>ein</strong><br />

und dort zu allen Fragen rund um die<br />

Europäische Union lehren.


38 Personalia SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Personalia<br />

39<br />

Fachbereich IV Rechtspflege<br />

Gastprofessur für Recht und Politik, Gen<strong>der</strong> und Rechtssoziologie/Rechtstheorie<br />

Sabine Berghahn<br />

Professur für Psychologie<br />

Kerstin Wüstner<br />

<strong>Die</strong> Juristin und Politikwissenschaftlerin<br />

absolvierte Studium und Referendarzeit<br />

in München und Augsburg, arbeitete<br />

anschließend in mehreren Forschungs-<br />

und Praxisprojekten in München und<br />

<strong>Berlin</strong> mit sowie freiberuflich als Rechtsanwältin<br />

und Journalistin. Sie kann auf<br />

<strong>ein</strong>e langjährige Tätigkeit in Forschung<br />

und Lehre am Otto-Suhr-Institut (für Politikwissenschaft)<br />

<strong>der</strong> Freien Universität<br />

(FU) <strong>Berlin</strong>, <strong>ein</strong>e rechtswissenschaftliche<br />

Promotion und politikwissenschaftliche<br />

Habilitation (an <strong>der</strong> FU), Vertretungsprofessuren<br />

an <strong>der</strong> Universität Bremen und<br />

an <strong>der</strong> Fachhochschule Lausitz verweisen.<br />

Am Otto-Suhr-Institut führte sie mehrere<br />

aus Drittmitteln finanzierte Forschungs-<br />

Kerstin Wüstner studierte Sozioökonomie,<br />

ist ausgebildet in Gruppenmo<strong>der</strong>ation und<br />

Konfliktmanagement, promovierte und<br />

habilitierte <strong>sich</strong> an <strong>der</strong> Universität Augsburg<br />

mit <strong>ein</strong>er empirischen Habilitationsschrift<br />

zum Thema Erleben <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen<br />

Arbeitswelt. Sie erhielt mehrfach Einladungen<br />

zu Forschungs- und Vortragsaufenthalten<br />

in Australien und Japan. Bevor sie den<br />

Ruf an die <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> annahm, vertrat sie<br />

die Professur für Angewandte Psychologie<br />

an <strong>der</strong> Universität Augsburg und die Pro-<br />

Professur für Bürgerliches Recht <strong>ein</strong>schließlich Grundstücks- und Grundbuchrecht<br />

Wolfgang Schnei<strong>der</strong><br />

Wolfgang Schnei<strong>der</strong> studierte an <strong>der</strong> Fachhochschule<br />

für Rechtspflege in Nordrh<strong>ein</strong>-<br />

Westfalen und war danach <strong>ein</strong>ige Jahre<br />

außerhalb <strong>der</strong> Hochschule u. a. als Leiter<br />

des Grundbuchgerichts in Duisburg-Mitte<br />

und als Referent tätig. Vor s<strong>ein</strong>er Berufung<br />

war Herr Schnei<strong>der</strong> über <strong>ein</strong>e längere<br />

Zeit als Dozent und Lehrbeauftragter<br />

an <strong>der</strong> Fachhochschule für Rechtspflege<br />

projekte durch. Inhaltliche Schwerpunkte:<br />

Recht und Politik, Geschlechterverhältnisse<br />

in Deutschland und Europa,<br />

Diskriminierung und ihre Bekämpfung<br />

in <strong>der</strong> Einwan<strong>der</strong>ungsgesellschaft. <strong>Die</strong><br />

Forschungsprojekte <strong>der</strong> letzten Jahre<br />

beschäftigten <strong>sich</strong> zum <strong>ein</strong>en mit den<br />

rechtlichen und politischen Grundlagen<br />

des noch immer beson<strong>der</strong>s stark ausgeprägten<br />

männlichen Ernährermodells<br />

in Deutschland, zum an<strong>der</strong>en mit <strong>der</strong><br />

Problematik des islamischen Kopftuchs in<br />

Deutschland und Europa. Sabine<br />

Berghahn war Mitgrün<strong>der</strong>in des sozialwissenschaftlichen<br />

Gen<strong>der</strong>-Portals<br />

www.gen<strong>der</strong>-politik-online.de und ist an<br />

dessen redaktioneller Gestaltung beteiligt.<br />

fessur für Organisationspsychologie an <strong>der</strong><br />

Helmut-Schmidt-Universität, Universität<br />

<strong>der</strong> Bundeswehr in Hamburg. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten<br />

zählen Arbeitserleben<br />

(Arbeitszufriedenheit, Stress und Burnout)<br />

in mo<strong>der</strong>nisierten Organisationen, Arbeitslosigkeitsforschung<br />

sowie ausgewählte Themen<br />

<strong>der</strong> Sozial- und Gesundheitspsychologie.<br />

Sie hat umfangreiche Erfahrungen<br />

mit Mitarbeiter- und Kundenbefragungen<br />

sowie mit Gesundheitsberatung gesammelt,<br />

v. a. im öffentlichen <strong>Die</strong>nst.<br />

Nordrh<strong>ein</strong>-Westfalen mit <strong>der</strong> Ausbildung<br />

von Diplom-Rechtspflegern befasst. Dabei<br />

lag <strong>der</strong> Schwerpunkt s<strong>ein</strong>er Tätigkeiten<br />

im liegenschafts- und immobiliarvollstreckungsrechtlichen<br />

Bereich unter beson<strong>der</strong>er<br />

Berück<strong>sich</strong>tigung wohnungseigentumsrechtlicher<br />

Fragestellungen. Im April 2009<br />

folgte Herr Schnei<strong>der</strong> dem Ruf als Professor<br />

an die <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />

Fachbereich V Polizei und Sicherheitsmanagement<br />

Professur für Risikomanagement und Verkehrslehre / Verkehrswissenschaften<br />

Marcel Kuhlmey<br />

Marcel Kuhlmey studierte an <strong>der</strong> Fachhochschule<br />

für Verwaltung und Rechtspflege<br />

und war anschließend als Polizeibeamter<br />

des gehobenen <strong>Die</strong>nstes in<br />

mehreren operativen Polizeidienststellen<br />

in <strong>Berlin</strong> tätig. Danach folgte <strong>ein</strong> Studium<br />

an <strong>der</strong> Deutschen Hochschule <strong>der</strong><br />

Polizei in Münster, welches er im Jahr<br />

2003 beendete. Bis zu s<strong>ein</strong>er Berufung<br />

war er als Angehöriger des höheren Polizeivollzugsdienstes<br />

zunächst Referent<br />

für den strategischen Personalbedarf<br />

und für Personalangelegenheiten aller<br />

Laufbahnen im Stab des Polizeipräsiden-<br />

ten sowie zuletzt als Leiter <strong>der</strong> Pressestelle<br />

und Pressesprecher <strong>der</strong> <strong>Berlin</strong>er<br />

Polizei tätig. <strong>Die</strong> Arbeit an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />

<strong>Berlin</strong> verfolgt im Studiengang Polizeivollzugsdienst<br />

das Ziel, die Ausbildung<br />

<strong>der</strong> Student/innen im Studienfach <strong>der</strong><br />

Verkehrslehre und Verkehrswissenschaften<br />

zu intensivieren, wobei <strong>ein</strong>e<br />

praxisorientierte und interdisziplinäre<br />

Ausrichtung angestrebt wird. Der zweite<br />

fachliche Schwerpunkt ist das Risikomanagement<br />

für die betriebliche und<br />

gewerbliche Sicherheit im Studiengang<br />

Sicherheitsmanagement.


40 Rund um’s Studium SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Rund um’s Studium<br />

41<br />

Was frischgebackene Bachelor-<br />

Absolvent/innen von <strong>der</strong><br />

Varusschlacht lernen können<br />

Mit <strong>ein</strong>em Notendurchschnitt von 1,8 schloss <strong>der</strong> bislang beste Bachelor-Jahrgang s<strong>ein</strong> Studium ab<br />

Text: Stefan Kröger<br />

<strong>Die</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> bietet in Kooperation mit <strong>der</strong> international tätigen Siemens AG seit mehreren Jahren erfolgreich <strong>ein</strong>en Bachelorstudiengang an.<br />

<strong>Die</strong> Absolvent/innen gehören zu den Besten ihrer Jahrgänge.<br />

<strong>Die</strong> Leistungen <strong>der</strong> Absolvent/innen<br />

2009 des Studiengangs Betriebswirtschaft<br />

(Bachelor of Arts), <strong>der</strong> in<br />

Kooperation von <strong>der</strong> Hochschule für<br />

Wirtschaft und Recht (<strong>HWR</strong>) <strong>Berlin</strong><br />

und <strong>der</strong> Kaufmännischen Schule <strong>der</strong><br />

Siemens Professional Education durchgeführt<br />

wir, gehören bundesweit zu<br />

den besten.<br />

Im Rahmen <strong>ein</strong>er Feierstunde wurden<br />

42 Bachelor-Absolvent/innen die<br />

Abschlusszeugnisse im Eichensaal des<br />

Verwaltungsgebäudes <strong>der</strong> Siemens AG<br />

in <strong>Berlin</strong> überreicht.<br />

Während <strong>der</strong> Abschlussfeier ging Frau<br />

Prof. Dr. Susanne Meyer von <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />

<strong>Berlin</strong> auf die vor 2000 Jahren geschla-<br />

gene Varusschlacht <strong>ein</strong>. Aus ihr kann<br />

man als Absolvent/in in schwierigen<br />

Zeiten viel lernen. So standen nicht<br />

immer Mut o<strong>der</strong> Geschick im Vor<strong>der</strong>grund,<br />

son<strong>der</strong>n manchmal auch – wie<br />

bei Arminius dem Heerführer <strong>der</strong> Germanen<br />

– hervorragendes Einfühlungsvermögen<br />

und genaueste Kenntnis um<br />

die Strategie des verm<strong>ein</strong>tlich überlegenen<br />

Gegners. Auf heutige Verhältnisse<br />

übertragen besch<strong>ein</strong>igte Prof. Meyer<br />

den Absolvent/innen, genau das richtige<br />

Rüstzeug für den weiteren Werdegang<br />

erhalten zu haben.<br />

In s<strong>ein</strong>em Grußwort untermauerte<br />

dann Thorsten Röwe, Personalleiter <strong>der</strong><br />

Region Deutschland, diese Aussagen<br />

und zeigte, auch vor dem Hintergrund<br />

des demografischen Wandels bei Siemens,<br />

die vielfältigen Betätigungsmöglichkeiten<br />

für die Absolvent/innen auf.<br />

Der Autor ist beim Kooperationspartner<br />

für diesen Studiengang, <strong>der</strong> Siemens AG,<br />

im Bereich Siemens Professional Education<br />

tätig.<br />

It´s your choice<br />

Masterstudiengänge im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />

Text: Thomas Gruber<br />

Im laufenden Semester sind unsere vier<br />

weiterentwickelten Masterstudiengänge<br />

erfolgreich gestartet. Rund 140 Studierende<br />

haben ihr Masterstudium in den<br />

Studiengängen<br />

■ „International Economics“,<br />

■ „International Finance“,<br />

■ „International Marketing<br />

Management“ und<br />

■ „Financial and Managerial<br />

Accounting“<br />

im Fachbereich I an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />

begonnen.<br />

Circa 30 % <strong>der</strong> Studierenden in den Masterstudiengängen<br />

haben <strong>ein</strong>en ausländischen<br />

Bachelorabschluss, rund <strong>ein</strong> Drittel<br />

hat <strong>ein</strong>en Bachelorabschluss an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />

<strong>Berlin</strong> erworben, und 56 % <strong>der</strong> Studierenden<br />

sind weiblich. Wir sind glücklich<br />

über diese Mischung, da sie <strong>ein</strong> optimales<br />

Arbeiten ermöglicht. So können wir den<br />

Bachelorabsolvent/innen an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />

<strong>Berlin</strong> <strong>ein</strong> interessantes Anschlussstudium<br />

anbieten, das auch für Absolvent/<br />

innen an<strong>der</strong>er Hochschulen im In- und<br />

Ausland sehr attraktiv ist, wie anhand <strong>der</strong><br />

fast 600 Bewerbungen deutlich wurde.<br />

Im Wintersemester 2010/2011 starten<br />

vier weitere Masterstudiengänge, wodurch<br />

das Spektrum inhaltlich abgerundet<br />

wird. Mit „International Business<br />

and Consulting“ (in englischer Sprache)<br />

mit den Spezialisierungen Strategic<br />

Management und Human Resource<br />

Management bieten wir <strong>ein</strong>e zusätzliche<br />

Wahlmöglichkeit insbeson<strong>der</strong>e für<br />

betriebswirtschaftliche Bachelorabsolvent/innen.<br />

Mit „Unternehmensrecht im internationalen<br />

Kontext“ (Fachsprache überwiegend<br />

Deutsch) ermöglichen wir den<br />

Studierenden des Bachelorstudiengangs<br />

Wirtschaftsrecht, umfangreiches Fach-<br />

wissen in verschiedenen Gebieten des<br />

Unternehmensrechts zu erwerben.<br />

Ferner wurde mit dem englischsprachigen<br />

M.A. „Political Economy of European<br />

Integration“ <strong>ein</strong> Europa-Studiengang<br />

mit s<strong>ein</strong>em starken Fokus auf <strong>der</strong><br />

politischen Ökonomie des europäischen<br />

Integrationsprozesses entwickelt.<br />

Darüber hinaus starten wir mit dem<br />

Studiengang „Umwelt und Nachhaltigkeit“<br />

in Kooperation mit <strong>der</strong> Beuth-<br />

Hochschule <strong>ein</strong>en deutschsprachigen<br />

Studiengang in Wirtschaftsingenieurwesen.<br />

In allen unseren Masterstudiengängen<br />

bieten wir fachliche Spezialisierung<br />

und wissenschaftliches Arbeiten mit<br />

internationaler Ausrichtung verbunden<br />

mit vielfältigen Wahlmöglichkeiten<br />

und persönlichen Freiräumen.<br />

Neben den spezifischen fachlichen<br />

Schwerpunkten sind <strong>ein</strong> Tutorial Seminar<br />

im ersten und zweiten Semester<br />

sowie das Studium Generale Modul im<br />

zweiten Semester und das forschungsmethodische<br />

Seminar im dritten Se-<br />

mester feste Bestandteile aller Masterstudiengänge.<br />

Mit dem Tutorial Seminar soll vor allem<br />

die Entwicklung <strong>der</strong> Studierenden<br />

im Hinblick auf die persönliche und<br />

berufliche Orientierung unterstützt<br />

werden. Im Studium Generale haben<br />

die Studierenden die Wahl zwischen<br />

acht allgem<strong>ein</strong> interessierenden Veranstaltungen<br />

aus acht Studiengängen,<br />

während im forschungsmethodischen<br />

Seminar das wissenschaftliche Arbeiten<br />

im Rahmen <strong>der</strong> Masterarbeit vorbereitet<br />

und unterstützt werden soll.<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt?<br />

Weitere Informationen finden Sie auf<br />

<strong>der</strong> Homepage <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>. O<strong>der</strong><br />

nutzen Sie das Angebot <strong>der</strong> Studienberatung<br />

(studinfo@hwr-berlin.de).<br />

Der Autor ist Professor für Rechnungswesen/Controlling<br />

an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />

und Beauftragter des Fachbereichs I<br />

Wirtschaftswissenschaften für die Entwicklung<br />

des Masterportfolios.<br />

Für den sehr vielversprechend klingenden englischsprachigen Masterstudiengang<br />

„Financial and Managerial Accounting“ habe ich sowohl die Hochschule als auch<br />

die Stadt gewechselt. Und ich bin überaus be<strong>ein</strong>druckt. Zuerst von dem schnellen<br />

und unkomplizierten Bewerbungsverfahren und jetzt von <strong>der</strong> Studienorganisation.<br />

Unsere Seminargruppe besteht aus ca. 25 Studenten – nicht nur unterschiedlichster<br />

Nationalitäten, son<strong>der</strong>n auch unterschiedlichster Vorkenntnisse. <strong>Die</strong><br />

Professorinnen und Professoren bemühen <strong>sich</strong> sehr, die Vorlesungen interessant<br />

und abwechslungsreich zu gestalten, indem regelmäßig Bezug auf Praxisbeispiele<br />

genommen wird sowie häufig Case Studies und Gruppenarbeiten durchgeführt<br />

werden. Dabei spielt die Interaktion nach m<strong>ein</strong>em Empfinden <strong>ein</strong>e viel größere<br />

Rolle als im Bachelorstudium, da je<strong>der</strong> Student durch Spezialwissen und eigene<br />

Praxiserfahrungen die Vorlesung bereichern kann. <strong>Die</strong> vielen Gruppenarbeiten<br />

erleichtern zudem nicht nur das Kennenlernen unter<strong>ein</strong>an<strong>der</strong> und das Ankommen<br />

in <strong>ein</strong>er neuen Stadt, sie helfen auch gem<strong>ein</strong>sam Wissenslücken zu schließen.<br />

Carolin Schwaneberg<br />

Studentin im Masterstudiengang „Financial and Managerial Accounting“


42 Rund um’s Studium<br />

SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Rund um’s Studium<br />

43<br />

Neue Wege beschreiten<br />

Weiterqualifizierung durch duale Masterstudienangebote am Fachbereich Berufsakademie<br />

Text: Helmut Schmeitzner, Gesine Pawlowicz<br />

<strong>Die</strong> starke Nachfrage <strong>der</strong> Absolvent/<br />

innen und Kooperationsunternehmen<br />

des Fachbereichs Berufsakademie<br />

nach Möglichkeiten <strong>der</strong> Weiterbildung<br />

haben bereits vor Jahren angeregt,<br />

umfangreiche Befragungen aller Interessensgruppen<br />

und <strong>ein</strong>en Diskussionsprozess<br />

anzustoßen, inwieweit duale<br />

Masterstudiengänge am Fachbereich II<br />

zu realisieren sind. Dabei steht die<br />

Dualität, das heißt die gem<strong>ein</strong>same<br />

Ausgestaltung des Studiums zwischen<br />

Hochschule und Unternehmen, bei<br />

<strong>der</strong> Entwicklung von Masterangeboten<br />

am FB Berufsakademie als prägendes<br />

Merkmal im Vor<strong>der</strong>grund. Als Ergebnis<br />

dieses Prozesses wurde im September<br />

letzten Jahres durch den Fachbereichsrat<br />

die Einrichtung des dualen, weiterbildenden<br />

Masterstudiengangs „Prozess-<br />

und Projektmanagement“ zum Frühjahr<br />

2011 beschlossen.<br />

<strong>Die</strong> fachliche Ausrichtung des Studiengangs<br />

ist an den Wandel <strong>der</strong> betrieblichen<br />

Vorgänge angepasst. In vielen<br />

Unternehmen treten die <strong>ein</strong>zelnen<br />

betrieblichen Prozesse immer stärker<br />

in den Vor<strong>der</strong>grund, die letztlich als<br />

Projekte für die Erreichung spezieller<br />

Ziele formuliert werden können,<br />

zum Beispiel Forschungs- und Entwicklungsprojekte,Reorganisationsprojekte.<br />

Bisher werden Projekt- und<br />

Prozessmanagement zumeist als<br />

zwei von<strong>ein</strong>an<strong>der</strong> getrennte Bereiche<br />

behandelt. Als Folge ist es häufig auch<br />

für Praktiker/innen nicht leicht, die<br />

Gem<strong>ein</strong>samkeiten und Unterschiede zu<br />

erkennen und zu wissen, unter welchen<br />

Bedingungen welcher Managementansatz<br />

erfolgversprechend <strong>ein</strong>gesetzt<br />

werden kann. Das Studium soll die<br />

Studierenden dazu befähigen, <strong>sich</strong> in<br />

diesem betrieblichen Wandel zu orientieren,<br />

ihn zu optimieren und Projekte<br />

jeglicher Art erfolgreich zu leiten und<br />

durchzuführen.<br />

Offen steht <strong>der</strong> Masterstudiengang<br />

Wirtschaftswissenschaftler/innen, Ingenieur/innen<br />

und Informatiker/innen.<br />

Er ist fachübergreifend ausgerichtet,<br />

um die Zusammenarbeit unterschiedlicher<br />

Berufsgruppen in Projekten o<strong>der</strong><br />

Prozessen zu beför<strong>der</strong>n und den Studierenden<br />

die Möglichkeiten zu geben,<br />

Arbeitsfel<strong>der</strong>, Sichtweisen und Sprachgebrauche<br />

an<strong>der</strong>er Beteiligter kennen zu<br />

lernen, zu verstehen und mit<strong>ein</strong>an<strong>der</strong> zu<br />

verknüpfen. Dem Studierenden werden<br />

die unterschiedlichen Sichtweisen <strong>der</strong><br />

zukünftigen Rollenvertreter vermittelt.<br />

Absolvent/innen dieses Studiengangs<br />

sind somit prädestiniert, <strong>ein</strong>e Multiplikatorfunktion<br />

o<strong>der</strong> Führungspositionen<br />

in Unternehmen zu übernehmen.<br />

Der postgraduale Masterstudiengang<br />

„Prozess- und Projektmanagement“<br />

besitzt <strong>ein</strong>e anwendungsorientierte<br />

Ausrichtung. Das bedeutet, dass im<br />

Studium den Absolvent/innen neben<br />

wirtschafts-, rechts- und ingenieurwissenschaftlichen<br />

auch berufspraktische<br />

Qualifikationen vermittelt werden. Der<br />

Masterstudiengang erweitert und vertieft<br />

die in Bachelor- bzw. Diplomstudiengängen<br />

gewonnen Kenntnisse und<br />

Fertigkeiten. <strong>Die</strong> Umsetzung <strong>der</strong> theoretischen<br />

Inhalte in praktische Erfahrungen<br />

erfolgt mittels mehrerer <strong>ein</strong>semestriger<br />

Studienprojekte mit betrieblichen<br />

Themenstellungen. Unternehmerische<br />

Fähigkeiten – wie strategisches und interdisziplinäres<br />

Denken, Problem- und<br />

Risikobewussts<strong>ein</strong> – sollen geför<strong>der</strong>t<br />

werden, um „unternehmerische Visionen“<br />

gewinnbringend in Projekten und<br />

Prozessen zu realisieren.<br />

Autor Prof. Dr. Ing. Helmut Schmeitzner<br />

ist Projektleiter und Gesine Pawlowicz<br />

Projektkoordinatorin für die Entwicklung<br />

des dualen, weiterbildenden Masterstudiengangs<br />

„Prozess- und Projektmanagement“<br />

am Fachbereich II <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />

Form des Studiums:<br />

■ Dualer, weiterbilden<strong>der</strong> Masterstudiengang<br />

in Teilzeit<br />

■ Gebührenfinanzierung<br />

Studienumfang:<br />

4 Semester (90 Credit Points)<br />

Studienabschluss:<br />

Master of Arts<br />

Zulassungsvoraussetzungen:<br />

■ Erster berufsqualifizieren<strong>der</strong><br />

Abschluss<br />

■ Mindestens zwei bzw. drei Jahre<br />

Berufserfahrung<br />

■ Kooperationsbeziehung zu <strong>ein</strong>em<br />

Unternehmen<br />

■ Zulassungsantrag und Motivationsschreiben<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Gesine Pawlowicz<br />

Tel. +49-(0)30 29384-337<br />

E-Mail: gesine.Pawlowicz@hwrberlin.de<br />

Bachelorstudiengang „Unter-<br />

nehmensgründung und –nachfolge“<br />

Vor gut 100 Jahren fand <strong>ein</strong>e Revolution statt: Das deutsche Hochschulwesen <strong>öffnet</strong>e <strong>sich</strong> <strong>ein</strong>er neuen Idee und erlaubte<br />

Frauen das Studium. Vielerorts gab es Bedenken. Können Frauen erfolgreich studieren? Und wie sie konnten! Gut 100 Jahre<br />

später finden ähnlich revolutionäre Geschehnisse statt: Unternehmensgründung kann man studieren! Geht das? Klar!<br />

Text: Birgit Felden, Yasemin Kural<br />

Der Bachelorstudiengang „Unternehmensgründung<br />

und –nachfolge“ an <strong>der</strong><br />

Hochschule für Wirtschaft und Recht<br />

(<strong>HWR</strong>) <strong>Berlin</strong> zeigt es auf innovative<br />

Art und Weise. Berufsbegleitend wird<br />

das Unternehmertum acht Semester<br />

lang gelehrt. Das Ergebnis ist <strong>ein</strong> berufsqualifizieren<strong>der</strong>,<br />

staatlich anerkannter<br />

Bachelor of Arts. Warum ist das Studium<br />

innovativ?<br />

Zum <strong>ein</strong>en weil <strong>der</strong> Studiengang praxisnah<br />

und interdisziplinär aufgebaut ist.<br />

Im ersten Studienabschnitt erlernen die<br />

Teilnehmer Grundlagenwissen. Betriebswirtschafts-<br />

und Volkswirtschaftslehre,<br />

Recht sowie Sozialwissenschaften.<br />

Ergänzend hierzu wird Statistik, Mathematik,<br />

Englisch und Kommunikation<br />

gelehrt.<br />

Im zweiten Abschnitt steht die konkrete<br />

Gründung o<strong>der</strong> alternativ die Übernahme<br />

im Mittelpunkt des Studiums.<br />

<strong>Die</strong> Studierenden spezialisieren und<br />

bereiten <strong>sich</strong> gezielt auf <strong>ein</strong>e selbständige<br />

Tätigkeit vor. <strong>Die</strong>s geschieht unter<br />

Einbindung von Expert/innen aus <strong>der</strong><br />

Praxis. Zahlreiche Lehrbeauftragte<br />

begleiten die Studierenden in ihren<br />

Seminaren. Regelmäßig referieren Ver-<br />

treter/innen <strong>der</strong> Landesbank <strong>Berlin</strong>–<br />

mit <strong>der</strong> <strong>der</strong> Studiengang übrigens eng<br />

kooperiert – in <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> und<br />

stehen mit Rat und Tat den angehenden<br />

Betriebswirt/innen zur Seite.<br />

Zum an<strong>der</strong>en bietet das Studium <strong>ein</strong>e<br />

Beson<strong>der</strong>heit: „Labor<strong>ein</strong>heiten“ innerhalb<br />

<strong>der</strong> Schwerpunkte „Unternehmensnachfolge<br />

& innovative Unternehmensgründung“.<br />

Im Rahmen des<br />

Nachfolgelabors erarbeiten die Studierenden<br />

systematisch <strong>ein</strong>en Businessplan<br />

für ihre konkrete Übernahme. Analog<br />

dazu erarbeiten die Studierenden im<br />

Grün<strong>der</strong>labor <strong>ein</strong>en Businessplan für<br />

die Umsetzung <strong>ein</strong>er innovativen Geschäftsidee.<br />

<strong>Die</strong>se ausführliche Erarbeitung<br />

bringt <strong>ein</strong>e Reihe von Vorteilen.<br />

<strong>Die</strong> Teilnehmer/innen setzen <strong>sich</strong><br />

intensiv mit ihren Geschäftsstrategien<br />

und den möglichen Fallstricken aus<strong>ein</strong>an<strong>der</strong>.<br />

Im Diskurs reift dabei so manche<br />

Geschäftsidee o<strong>der</strong> bekommt gar <strong>ein</strong>e<br />

neue inhaltliche Ausrichtung.<br />

Mit diesem Instrument reagieren die Gestalter/innen<br />

des Studiengangs auch auf<br />

die aktuellen Entwicklungen im Mittelstand.<br />

Immer mehr kl<strong>ein</strong>e und mittlere<br />

Unternehmen suchen <strong>ein</strong>en Nachfolger<br />

o<strong>der</strong> <strong>ein</strong>e Nachfolgerin. Vielfach rekru-<br />

tieren sie diese außerhalb <strong>der</strong> Familien.<br />

Das notwendige und vielerorts vermisste<br />

Wissen bieten <strong>der</strong> Studiengang im<br />

Allgem<strong>ein</strong>en und das Nachfolgelabor im<br />

Beson<strong>der</strong>en. <strong>Die</strong> gem<strong>ein</strong>same Gestaltung<br />

<strong>ein</strong>es Businessplans im Rahmen des<br />

Nachfolgelabors führt Theorie und Praxis<br />

auf effiziente Art und Weise zusammen.<br />

Inzwischen bewerben <strong>sich</strong> rund<br />

150 Interessent/innen auf die jährlich<br />

35 Plätze. <strong>Die</strong> steigenden Bewerberzahlen<br />

des noch recht jungen Studiengangs<br />

zeigen, dass das Angebot des Studienganges<br />

mit den Bedürfnissen <strong>der</strong> Studierenden<br />

<strong>ein</strong>hergeht.<br />

<strong>Die</strong> Autorin Birgit Felden ist Professorin<br />

für Mittelstand und Unternehmensnachfolge<br />

an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>. Yasemin Kural<br />

arbeitet als Forschungsassistentin in<br />

diesem Bereich.<br />

Das Studium ist praxisnah und interdisziplinär: Ausgerüstet mit Grundlagenwissen bereiten<br />

die Studierenden im „Labor“ <strong>ein</strong>e konkrete Unternehmensgründung o<strong>der</strong> -übernahme vor.


44 Rund um’s Studium<br />

SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Rund um’s Studium<br />

45<br />

International Business Management<br />

Ab dem 1. Studientag wird auf Englisch (und manchmal auch auf Deutsch) studiert und kommuniziert. Darüber hinaus lernen<br />

alle Studierenden des Studiengangs International Business Management (IBMAN) <strong>ein</strong>e zweite Fremdsprache. Sie haben die<br />

Auswahl zwischen Französisch, Spanisch, Russisch o<strong>der</strong> Chinesisch.<br />

Text: Caroline Stellmach<br />

<strong>Die</strong> <strong>Tür</strong> <strong>öffnet</strong> <strong>sich</strong>, <strong>her<strong>ein</strong></strong> <strong>tritt</strong> <strong>ein</strong><br />

fernöstlich aussehen<strong>der</strong> junger<br />

Mann, <strong>der</strong> den typisch-blauen OP-Kittel<br />

<strong>ein</strong>es Chirurgen trägt. Er dreht <strong>sich</strong> kurz<br />

um und wendet <strong>sich</strong> an s<strong>ein</strong>e Patientin,<br />

<strong>ein</strong>e junge Frau im teuren Business-<br />

Outfit. Das ungleiche Paar läuft schnellen<br />

Schrittes durch den Raum, sie unterhalten<br />

<strong>sich</strong>. „Sie brauchen <strong>ein</strong>e Nierentransplantation“,<br />

er<strong>öffnet</strong> <strong>der</strong> Doktor s<strong>ein</strong>er<br />

Patientin in flüssigem Englisch. Der<br />

arabische Akzent des Doktors ist jedoch<br />

nicht zu verkennen. „Doch ich muss sie<br />

warnen“, fährt er fort, „die Warteliste ist<br />

lang…“ <strong>Die</strong> Patientin unterbricht ihn<br />

brüsk: „Ich habe k<strong>ein</strong>e Zeit zu verschwenden.<br />

Ich bin mir <strong>sich</strong>er, dass es <strong>ein</strong>en<br />

Weg gibt, sofort auf den ersten Platz zu<br />

kommen. Wie viel kostet das?“ Mit <strong>ein</strong>em<br />

wissenden Lächeln auf den Lippen sieht<br />

sie ihn selbstbewusst an. Der Doktor<br />

hält inne, für <strong>ein</strong>en Augenblick un<strong>sich</strong>er,<br />

angespannt. Dann lächelt auch er. „Nun<br />

gut, nun gut. Es wird sie aber <strong>ein</strong>iges kosten.<br />

Mit <strong>der</strong> Prozedur sind immer Risiken<br />

verbunden…“ Wie<strong>der</strong> unterbricht sie<br />

ihn, genervt und ungeduldig. „Wie viel?“<br />

Sie greift nach ihrem schwarzen Le<strong>der</strong>portemonnaie.<br />

„10.000 US-Dollar. Cash“,<br />

for<strong>der</strong>t <strong>der</strong> Doktor. „Einverstanden“,<br />

antwortet die Patientin ohne zu zögern.<br />

Der Doktor und s<strong>ein</strong>e Patientin halten<br />

an, ihr Blick fällt auf <strong>ein</strong>e unsch<strong>ein</strong>bare<br />

Person, die in <strong>der</strong> Ecke steht. „Warten Sie<br />

hier“, sagt <strong>der</strong> Doktor und nähert <strong>sich</strong><br />

<strong>der</strong> ärmlich gekleideten Frau, die ihn<br />

ängstlich beäugt. Er beginnt auf sie <strong>ein</strong>zureden,<br />

deutet mit <strong>der</strong> Hand zu s<strong>ein</strong>er<br />

reichen, westlichen Patientin. „Zweitausend<br />

Dollar“, sind die <strong>ein</strong>zigen Wörter,<br />

die in ihrem Gespräch zu verstehen sind.<br />

Internationaler Austausch: Studierende des Studiengangs International Business Management<br />

(IBMAN) aus 19 verschiedenen Län<strong>der</strong>n lernen <strong>sich</strong> beim Speed-dating auf <strong>der</strong> Weihnachtsfeier<br />

besser kennen.<br />

<strong>Die</strong> Frau nickt eifrig und <strong>der</strong> Doktor<br />

winkt s<strong>ein</strong>e Patientin zu <strong>sich</strong> heran. Vor<br />

den Augen des gebannten Publikums <strong>öffnet</strong><br />

die ärmliche Frau ihre löchrige Jacke<br />

und <strong>ein</strong> halbes Duzend Bil<strong>der</strong> von echten<br />

Organen, die an ihrem Körper befestigt<br />

sind, wird <strong>sich</strong>tbar.<br />

Ende des Rollenspiels. Tosen<strong>der</strong> Applaus.<br />

Das war die Einleitung zu <strong>ein</strong>er Präsentation<br />

über „International Organ Trade“, die<br />

ich mit zwei m<strong>ein</strong>er Kommiliton/innen<br />

im dritten Semester im Kurs International<br />

Comparative Law an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> gehalten<br />

habe. Wir sind drei <strong>der</strong> insgesamt<br />

35 IBMAN-Studierenden in unserem<br />

Jahrgang. Für uns war wichtig, dass die<br />

Präsentation lehrreich aber trotzdem<br />

außergewöhnlich wird. Aber vor allem<br />

wollten wir, dass unserem Publikum die<br />

Präsentation genauso Spaß macht wie uns.<br />

In unserem Studiengang wird von uns<br />

erwartet, dass wir jedes Semester 3–6<br />

Präsentationen halten. <strong>Die</strong> Erfahrung,<br />

die wir durch die Vorbereitung <strong>der</strong><br />

Präsentationen gewinnen, bereitet uns<br />

<strong>sich</strong>erlich gut auf die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

in unserem zukünftigen Joballtag vor.<br />

Doch die Art, wie wir Präsentationen<br />

angehen, spiegelt auch die wesentliche<br />

Eigenschaft <strong>der</strong> „first generation“-IB-<br />

MANs, das ist <strong>der</strong> erste Jahrgang, <strong>der</strong> an<br />

<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> in diesem internationalen<br />

Programm zu studieren begonnen<br />

hat, wie<strong>der</strong>: Wir versuchen außergewöhnlich<br />

zu s<strong>ein</strong> und Außergewöhnliches<br />

zu erreichen.<br />

<strong>Die</strong> Autorin ist Studentin im Studiengang<br />

International Business Management<br />

(IBMAN) an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />

International Lea<strong>der</strong>ship Training<br />

Krankenhausmanagement Asien<br />

Hochqualifizierte Führungskräfte aus<br />

China, Indonesien und Vietnam absolvieren<br />

<strong>ein</strong> speziell auf diesen Berufszweig<br />

zugeschnittenes Weiterbildungsprogramm<br />

an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />

Text: Mirjam Klessen<br />

<strong>Die</strong> Ärzt/innen und Krankenhausmanager/innen<br />

aus Asien sind Teilnehmer/<br />

innen des von <strong>der</strong> Hochschule in<br />

Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> InWEnt<br />

gGmbH Internationale Weiterbildung<br />

und Entwicklung durchgeführten<br />

Trainingsprogramms International<br />

Lea<strong>der</strong>ship Training (ILT) Krankenhausmanagement<br />

Asien, das vom<br />

Bundesministerium für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung<br />

(BMZ) finanziell geför<strong>der</strong>t wird.<br />

Krankenhäuser spielen <strong>ein</strong>e maßgebliche<br />

Rolle im öffentlichen Gesundheitswesen.<br />

In vielen Bereichen ist <strong>ein</strong>e<br />

effektive Behandlung im Krankenhaus<br />

entscheidend, so bei <strong>der</strong> Geburtshilfe,<br />

bei Kin<strong>der</strong>krankheiten, Malaria, HIV/<br />

AIDS. Gleichzeitig ist die Qualität und<br />

<strong>der</strong> Zugang zu den <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

<strong>der</strong> Krankenhäuser in vielen Län<strong>der</strong>n<br />

begrenzt, ebenso die Effektivität und<br />

Effizienz des Managements sowie die<br />

Gebäude- und Materialausstattung.<br />

Gegenwärtige Reformprojekte im<br />

Krankenhaussektor in Asien zielen<br />

auf die Verbesserung <strong>der</strong> Qualität und<br />

Effektivität ab sowie insbeson<strong>der</strong>e auf<br />

die Sicherung des allgem<strong>ein</strong>en Zugangs<br />

zu notwendigen medizinischen <strong>Die</strong>nstleistungen,<br />

beispielsweise durch das<br />

Bestreben, in <strong>der</strong> Volksrepublik China<br />

<strong>ein</strong> flächendeckendes Krankenver<strong>sich</strong>erungssystem<br />

<strong>ein</strong>zuführen. <strong>Die</strong> im Gesundheitswesen<br />

angestrebten Reformen<br />

werden jedoch nur dann erfolgreich<br />

s<strong>ein</strong>, wenn auch die Schlüsselpositionen<br />

im Krankenhausmanagement optimal<br />

besetzt werden.<br />

Erster Intake ILT Krankenhausmanagement Asien, Dezember 2007 bis Mai 2009. Exkursion in<br />

das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin Hamburg.<br />

Das ILT-Training an <strong>der</strong> Hochschule<br />

für Wirtschaft und Recht (<strong>HWR</strong>) <strong>Berlin</strong><br />

soll den Teilnehmer/innen ermöglichen,<br />

<strong>sich</strong> intensiv mit mo<strong>der</strong>nen Managementmethoden<br />

und -instrumenten<br />

zu beschäftigen, die für <strong>ein</strong>e effektive,<br />

effiziente und bedarfsorientierte Leitung<br />

und Verwaltung von Gesundheits<strong>ein</strong>richtungen<br />

erfor<strong>der</strong>lich sind. Während<br />

des Semesters an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />

beschäftigen <strong>sich</strong> die ILT-Teilnehmer/<br />

innen in <strong>ein</strong>em viermonatigen Fachblock<br />

intensiv mit Fragen zu Managementgrundlagen<br />

und -prinzipien,<br />

Personal- und Finanzmanagement,<br />

Gebäude- und Materialmanagement,<br />

Qualitätsmanagement, Krankenhausinformationssystemen,Krankenhaushygiene<br />

und Katastrophenmanagement.<br />

Zusätzlich erweitern und vertiefen sie<br />

ihre in mehrmonatigen Vorbereitungskursen<br />

erworbenen Deutschkenntnisse<br />

und besuchen verschiedene Einrichtungen<br />

des Gesundheitssystems in <strong>Berlin</strong><br />

und an<strong>der</strong>en deutschen Städten.<br />

Im Anschluss an die theoretische Ausbildung<br />

nehmen alle Teilnehmer/innen<br />

<strong>ein</strong> speziell auf ihr professionelles Profil<br />

zugeschnittenes dreimonatiges Praktikum<br />

auf. <strong>Die</strong> beteiligten Krankenhäuser<br />

und Gesundheits<strong>ein</strong>richtungen stehen<br />

mehrheitlich durch den am Institute of<br />

Management <strong>Berlin</strong> (IMB) angesiedelten<br />

<strong>MBA</strong> Health Care Management seit<br />

vielen Jahren in enger Kooperation mit<br />

<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />

Bei <strong>ein</strong>er gem<strong>ein</strong>sam mit den Programmverantwortlichen<br />

von InWEnt<br />

und <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> durchgeführten<br />

Exkursion nach Hamburg besuchen<br />

die Teilnehmer/innen Einrichtungen<br />

wie das Bundeswehrkrankenhaus, das<br />

Uniklinikum Eppendorf und das<br />

Robert-Nocht-Institut, vertiefen ihre Ein-<br />

drücke aus <strong>der</strong> Praxis und knüpfen neue<br />

Kontakte zu deutschen Kolleg/innen.<br />

Nach <strong>der</strong> Rückkehr in ihre Heimatlän<strong>der</strong><br />

werden die ILT-Teilnehmer/innen<br />

nach insgesamt <strong>ein</strong>em Jahr Training in<br />

Deutschland <strong>ein</strong>e Multiplikatorenrolle<br />

bei den Reformanstrengungen im<br />

Krankenhaussektor übernehmen. Dabei<br />

verbleiben sie im regelmäßigen Austausch<br />

unter<strong>ein</strong>an<strong>der</strong> sowie mit InWEnt<br />

und <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />

Verantwortlich für das Programm ILT<br />

Krankenhausmanagement Asien an<br />

<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> sind Prof. Dr. Jochen<br />

Br<strong>ein</strong>linger-O’Reilly und Prof. Dr. Axel<br />

Hellmann.<br />

<strong>Die</strong> Autorin ist <strong>Programme</strong> Manager<br />

im Institute of Management <strong>Berlin</strong> an<br />

<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.


46 Alumni<br />

SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Alumni<br />

47<br />

Wie wir wurden, was wir sind<br />

<strong>Die</strong> Fachrichtung Bank des Fachbereiches Berufsakademie lud unter diesem Motto zum ersten jahrgangsübergreifenden<br />

Absolvententreffen nach <strong>Berlin</strong><br />

Text: Ewa Tränkner<br />

Rund 100 Absolvent/innen aus allen<br />

14 vergangenen Studienjahrgängen<br />

(1993–2006), ehemalige und gegenwärtige<br />

Dozent/innen, Professor/innen und<br />

Mitarbeiter/innen waren im November<br />

2009 zum ersten Alumnitreffen <strong>der</strong><br />

Fachrichtung Bank an den Fachbereich<br />

Berufsakademie am Campus Friedrichshain<br />

gekommen. In <strong>der</strong> für den<br />

Anlass speziell dekorierten Aula am<br />

<strong>HWR</strong>-Standort am <strong>Berlin</strong>er Ostkreuz<br />

wurde den Teilnehmer/innen <strong>ein</strong> Rahmenprogramm<br />

mit interessanten und<br />

kurzweiligen Grußworten und <strong>ein</strong>em<br />

Fachvortrag präsentiert.<br />

Prof. Henrik Schütt, Fachleiter <strong>der</strong><br />

Fachrichtung Bank, betonte in s<strong>ein</strong>er<br />

Eröffnungsrede die Bedeutung des<br />

Studiums für den beruflichen Werdegang<br />

<strong>der</strong> Absolvent/innen. Den hohen<br />

Nutzen des Studiums für die Praxis<br />

bestätigten die beiden ehemaligen Studenten<br />

Thomas Liesegang und Michael<br />

Rehberg (Studienjahrgang 1994) in<br />

ihren Reden. So erinnerten sie <strong>sich</strong> in<br />

ihrem Rückblick, wie die meisten an<strong>der</strong>en<br />

Student/innen auch, an Vorlesungen<br />

und Prüfungsthemen, an die man nach<br />

dem Studium gern mit <strong>ein</strong>em Schmunzeln<br />

denkt.<br />

Bei <strong>der</strong> Rede von Prof. Liane Buchholz<br />

konnten die Gäste ihre eigenen Anfänge<br />

an <strong>der</strong> damaligen Berufsakademie, jetzt<br />

gleichnamiger Fachbereich <strong>der</strong> <strong>HWR</strong><br />

<strong>Berlin</strong>, Revue passieren lassen und an<br />

den Schil<strong>der</strong>ungen ihrer Lehrerlebnisse<br />

teilhaben. <strong>Die</strong> Anfangsjahre <strong>der</strong><br />

Berufsakademie wurden auch von Dr.<br />

Volker Hasewinkel, dem ersten Fachleiter<br />

<strong>der</strong> Fachrichtung Bank, beleuchtet.<br />

Sehr interessant zu erfahren war es, dass<br />

die ersten Bank-Vorlesungen eher<br />

provisorisch in ausgelagerten Räumlichkeiten<br />

stattfinden mussten.<br />

Neben dem Schwelgen in Erinnerungen<br />

war Netzwerken das zentrale Thema<br />

<strong>der</strong> Veranstaltung. Christoph Posselt<br />

erörterte in dem sehr praxisorientierten<br />

Fachvortrag „Netzwerke in Zeiten wirtschaftlicher<br />

Krisen“ die Notwendigkeit<br />

und die Gestaltung von Netzwerken. Ins<br />

offene Gespräch wurden die Zuhörer/<br />

innen mit dem Auftrag entlassen, <strong>sich</strong><br />

selbst im Netzwerken zu üben.<br />

Was auch funktionierte! Hier und da<br />

bildeten <strong>sich</strong> Gruppen, <strong>ein</strong>ige fanden<br />

Mitarbeiter/innen aus dem eigenen<br />

Unternehmen wie<strong>der</strong>, an<strong>der</strong>e <strong>ein</strong>en<br />

Nachhilfelehrer und neue Kontakte.<br />

Viele erinnerten <strong>sich</strong> gern und mit<br />

Anekdoten an die Zeit ihres Studiums.<br />

Für alle Beteiligten war dies <strong>ein</strong> rund<br />

herum gelungener Tag, unter an<strong>der</strong>em<br />

auch dank <strong>der</strong> Unterstützung durch<br />

die Assistenz <strong>der</strong> Fachrichtung, die<br />

Alumni-Mitarbeiter/innen und dem<br />

Mentorenteam, die gebastelt, organisiert,<br />

gebacken und studentische Mitarbeiter/innen<br />

aus dem 2007er Jahrgang<br />

rekrutiert hatten. <strong>Die</strong> Teilnehmer/innen<br />

wünschen nach <strong>ein</strong>er Wie<strong>der</strong>holung.<br />

Auf bald!<br />

<strong>Die</strong> Autorin ist Assistentin <strong>der</strong> Fachrichtung<br />

Bank am Fachbereich Berufsakademie<br />

<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />

Auch <strong>der</strong> erste Fachleiter <strong>der</strong> Fachrichtung Bank am Fachbereich Berufsakademie, Dr. Volker<br />

Hasewinkel (links im Bild), und <strong>der</strong> amtierende Fachleiter, Prof. Dr. Henrik Schütt, nahmen<br />

am ersten jahrgangsübergreifenden Alumnitreffen teil. Über 100 ehemalige Studierende,<br />

ehemalige und gegenwärtige Dozent/innen, Professor/innen und Mitarbeiter/innen waren<br />

zum Netzwerken an den Campus Friedrichshain gekommen.<br />

Führungskompetenz und<br />

Praxiserfahrung<br />

Diplom-Betriebswirtin Katrin Storandt ist <strong>ein</strong>e „Managerin <strong>der</strong> Integration“<br />

Text: Helmut Lück<br />

„Reichelt“ in <strong>Berlin</strong>, „Marktkauf “ in<br />

Minden, beide sind jetzt Edeka. Solche<br />

Fusionen sind in <strong>der</strong> Wirtschaft<br />

alltäglich, für die Beteiligten sind sie<br />

aber <strong>ein</strong>e gewaltige Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />

Sie müssen deshalb geschickt gemanagt<br />

werden. Katrin Storandt sagt: „Eine<br />

Integration schafft man nicht von heute<br />

auf morgen.“ Es braucht Zeit und viel<br />

Fingerspitzengefühl.<br />

<strong>Die</strong> junge Diplom-Betriebswirtin macht<br />

diesen Job nicht zum ersten Mal. Eine<br />

Einglie<strong>der</strong>ung hat sie schon erlebt und<br />

mitgemacht, als sie noch Studentin<br />

unserer Hochschule in <strong>Berlin</strong> war.<br />

Denn sie hat „dual“ studiert, d. h. in<br />

<strong>ein</strong>em Studiengang, <strong>der</strong> das Fachstudium<br />

mit regelmäßigen Praxiszeiten bei<br />

kooperierenden Unternehmen verbindet.<br />

Und dieser Praxispartner in dem<br />

dualen Studiengang Handel war eben<br />

<strong>der</strong> Lebensmittelhändler EDEKA, als<br />

die Firma Reichelt in <strong>Berlin</strong> erfolgreich<br />

integriert wurde.<br />

Katrin Storandt ist nach Studienabschluss<br />

bei Edeka geblieben und hat<br />

<strong>ein</strong>e berufliche Entwicklung genommen,<br />

wie sie für die Absolventinnen<br />

und Absolventen <strong>ein</strong>es dualen Studiengangs<br />

nicht ungewöhnlich ist: Abteilungsleiterin,<br />

dann stellvertretende<br />

Marktleiterin, schließlich <strong>der</strong> „Sprung“<br />

in die Zentrale des Unternehmens.<br />

Heute ist sie Assistentin <strong>der</strong> Geschäftsführung<br />

Edeka Minden-Hannover.<br />

Als Teil <strong>der</strong> Geschäftsführung gehört es<br />

zu ihren wichtigsten Aufgaben,<br />

Marktleiter, selbständige Kaufleute,<br />

Geschäftsführer und Betriebsräte an<br />

<strong>ein</strong>en Tisch zu holen und ihnen die<br />

Position <strong>der</strong> Unternehmensführung zu<br />

Katrin Storandt ist hat am Fachbereich Berufsakademie dual studiert und ist heute als Assistentin<br />

<strong>der</strong> Geschäftsführung bei Edeka Minden-Hannover tätig.<br />

vermitteln. Sie muss Vorbehalte abbauen,<br />

Wogen glätten und Entscheidungen<br />

vorbereiten. Sie bereitet wichtige<br />

Sitzungen vor, hilft dabei, neue Strukturen<br />

und Prozesse zu entwickeln. Will<br />

man es zusammenfassen, müsste man<br />

sie <strong>ein</strong>e „managende Integrationsfigur“<br />

nennen.<br />

„Es ist <strong>ein</strong>e spannende, sehr lebendige<br />

Aufgabe“, sagt die 27-Jährige. „Vor<br />

allem, weil von mir erwartet wird, nicht<br />

nur vorhandene Konzepte abzuarbeiten,<br />

son<strong>der</strong>n neue Ansätze mit zu<br />

gestalten“. Man braucht Ideen und<br />

Flexibilität sowie die Fähigkeit, Lösungen<br />

zu entwickeln, „die nachhaltig die<br />

Effizienz verbessern“.<br />

Der Autor ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit<br />

am Fachbereich Berufsakademie<br />

<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />

Beson<strong>der</strong>s wichtig ist es, sagt Katrin Storandt, den Bezug zur Basis nicht zu<br />

verlieren. Dafür ist das duale Studium optimal. So hat sie die Praxis „von <strong>der</strong><br />

Pieke auf “ kennengelernt. Jetzt will sie aber weitergehen, will ihr Preisgeld (Katrin<br />

Storandt ist in diesem Jahr mit dem „Stiftungspreis Goldener Zuckerhut“, <strong>ein</strong>er<br />

Auszeichnung des Handels, Industrie und <strong>der</strong> deutschen Lebensmittel Zeitung für<br />

beispielhafte Leistungen <strong>der</strong> Ernährungswirtschaft ausgezeichnet worden) in <strong>ein</strong><br />

<strong>MBA</strong>-Studium investieren. „In Zukunft möchte ich mehr Personal- und Budgetverantwortung<br />

übernehmen“, sagt sie.


48 Kurzmeldungen<br />

SemesterJournal 2/09 SemesterJournal 2/09 Kurzmeldungen<br />

49<br />

Neu: Tutorium für studierende Eltern<br />

Text: Nalan Nordemann-Yildirim<br />

Der Anteil studieren<strong>der</strong> Eltern liegt in<br />

<strong>Berlin</strong> bei ca. 9,4 %. Ihre Situation ist<br />

beson<strong>der</strong>s geprägt durch große Kraftanstrengungen,<br />

Studium und Kin<strong>der</strong>betreuung<br />

ver<strong>ein</strong>baren zu müssen. Aus<br />

diesem Grund wurde von <strong>der</strong> Frauenbeauftragten<br />

<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>, Viola<br />

Philipp, <strong>ein</strong> Tutorium initiiert, das<br />

speziell ausgerichtet ist auf studierende<br />

Eltern sowie Studierende, die Nachwuchs<br />

bekommen. Es bietet <strong>ein</strong>en<br />

Einblick in die relevanten Regelungen<br />

5000. Absolvent<br />

<strong>der</strong> Studien- und Prüfungsordnungen,<br />

bestehende För<strong>der</strong>möglichkeiten und<br />

soll als Plattform für <strong>ein</strong>en Dialog <strong>der</strong><br />

Betroffenen unter<strong>ein</strong>an<strong>der</strong> dienen. Das<br />

Tutorium steht als Forum im ILIAS zur<br />

Verfügung und ist dort zu finden unter<br />

dem Namen „Forum für Studierende<br />

mit Kind(ern)“. In dieses Forum können<br />

Fragen <strong>ein</strong>gestellt und Antworten<br />

gegeben werden, die die individuelle<br />

Situation dieser Studierendengruppe<br />

berück<strong>sich</strong>tigen. Weiterhin wird an-<br />

gestrebt, über dieses Forum <strong>ein</strong> Netzwerk<br />

zu bilden, welches nicht nur den<br />

direkten Austausch mit an<strong>der</strong>en<br />

Studierenden in <strong>der</strong> gleichen Situation<br />

ermöglicht, son<strong>der</strong>n auch zur Bildung<br />

von Kin<strong>der</strong>betreuungs- und Lern-<br />

gruppen führen kann.<br />

Kontakt: forumkid@hwr-berlin.de<br />

<strong>Die</strong> Autorin ist Tutorin für Studierende<br />

mit Kind(ern) an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.<br />

Stefan Hawranke (l.) war <strong>der</strong> 5000. Absolvent <strong>ein</strong>es dualen Studiums an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>. Zum erfolgreichen Bachelorabschluss des dualen<br />

Studiengangs BWL/Industrie gratulierte auch Freifrau von Friesen (r.), Senatorin a. D. und Erste Vorsitzende des För<strong>der</strong>ver<strong>ein</strong>s des Fachbereichs<br />

Berufsakademie. 1993 wurde die Berufsakademie <strong>Berlin</strong> gegründet, die inzwischen als Fachbereich in die <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> integriert ist.<br />

Sie bietet <strong>der</strong>zeit ca. 1 850 duale Studienplätze in 16 Disziplinen. Das Beson<strong>der</strong>e dieser Studienform ist die unmittelbare Verbindung von<br />

Theorie und Praxis. So absolvieren die Studierenden parallel zum Studium an <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> <strong>ein</strong>e Ausbildung bei <strong>ein</strong>em <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit rund<br />

480 Partnerbetriebe und -unternehmen, insbeson<strong>der</strong>e aus <strong>der</strong> Region <strong>Berlin</strong>-Brandenburg. Dabei sind die Ausbildungszeiten durchgängig<br />

in das Studium integriert. Durch den regelmäßigen Wechsel zwischen Ausbildung im Betrieb und Studium an <strong>der</strong> Hochschule erwerben die<br />

Studierenden sowohl fundierte Fachkenntnisse als auch berufspraktische Erfahrungen.<br />

Delegation des chinesischen<br />

Erziehungsministeriums an <strong>der</strong><br />

<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />

Besuch <strong>ein</strong>er Delegation des Erziehungsministeriums <strong>der</strong> VR China unter Leitung <strong>der</strong> stellvertretenden Generaldirektorin, Frau Ge Hua,<br />

Beijing, und des Ersten Sekretärs <strong>der</strong> Botschaft <strong>der</strong> VR China in Deutschland, Herrn Li Guoqiang. <strong>Die</strong> chinesischen Gäste waren insbeson<strong>der</strong>e<br />

an Fragen <strong>der</strong> Hochschulfinanzierung und <strong>der</strong> leistungsorientierten Mittelvergabe als Verfahren <strong>der</strong> Qualitäts<strong>sich</strong>erung und –steigerung<br />

interessiert. Von <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> gaben die Auskünfte Prof. Michael Tolksdorf, Erster Prorektor, sowie Helmut Sankowsky, Leitung des Stabs<br />

des Rektors <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>.


50 Ankündigungen<br />

SemesterJournal 2/09<br />

Promotionsstipendium für Frauen<br />

Text: Viola Philipp<br />

<strong>Die</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> vergibt im Rahmen<br />

ihres <strong>HWR</strong>-StipendienProgramms<br />

mit Mitteln <strong>der</strong> Hochschule sowie des<br />

<strong>Berlin</strong>er Programms zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Chancengleichheit von Frauen in Forschung<br />

und Lehre zum 1. April 2010<br />

7 Stipendien<br />

zur Vorbereitung bzw. Konzeptionierung<br />

<strong>ein</strong>es Promotionsvorhabens<br />

<strong>Die</strong> Laufzeit <strong>der</strong> Stipendien beträgt<br />

12 Monate. Geför<strong>der</strong>t wird die Vorbereitung<br />

<strong>ein</strong>es Promotionsvorhabens sowie<br />

die Zeit <strong>der</strong> Erbringung von notwendigen<br />

Vorleistungen an <strong>der</strong> Promotionshochschule.<br />

Geför<strong>der</strong>t werden wissenschaftliche<br />

Vorhaben, insbeson<strong>der</strong>e in<br />

den wirtschafts-, sozial- und rechtswissenschaftlichen<br />

Fachgebieten.<br />

Das Programm richtet <strong>sich</strong> an <strong>Berlin</strong>er<br />

Absolventinnen von Fachhochschulstudiengängen,<br />

die ihr Studium mit <strong>ein</strong>em<br />

überdurchschnittlichen Abschluss beendet<br />

haben. Gemäß des AS-Beschlusses<br />

sind ab sofort alle Absolventinnen<br />

<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> und ihrer Vorgänger<strong>ein</strong>richtungen<br />

mit ihren inhaltlichen<br />

Schwerpunkten antragsberechtigt.<br />

Bewerbungen mit <strong>ein</strong>em Forschungs-/<br />

Projektantrag sind bis zum 17. Januar<br />

2010 <strong>ein</strong>zureichen.<br />

Als wissenschaftliche Ansprechperson<br />

steht Frau Prof. Dr. Claudia Gather<br />

(Tel. +49-(0)30 85789-105) zur Verfügung.<br />

<strong>Die</strong> Bewerbungsunterlagen<br />

und allgem<strong>ein</strong>e Auskünfte sind bei <strong>der</strong><br />

Zentralen Frauenbeauftragten <strong>der</strong><br />

<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>, Viola Philipp, erhältlich<br />

(Tel. +49-(0)30 85789-231 und<br />

www.hwr-berlin.de/frauenbeauftragte).<br />

Da das Programm <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von<br />

Frauen in <strong>der</strong> Wissenschaft dient, können<br />

<strong>sich</strong> nur Frauen bewerben.<br />

<strong>Die</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> wurde nach 2002 und<br />

2005 auch im Jahr 2008 erneut aufgrund<br />

ihrer erfolgreichen Aktivitäten für die<br />

Chancengleichheit mit dem Total<br />

E-Quality-Award ausgezeichnet.<br />

Geschlechterpolitik in <strong>der</strong> EU:<br />

Bilanz und Perspektiven im Bereich<br />

Arbeitsmarkt und Beschäftigung<br />

Text: Ingrid Biermann<br />

Das Harriet Taylor Mill-Institut <strong>der</strong><br />

<strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong> führt vom 16.–23. Juli 2010<br />

<strong>ein</strong>e Summer School zum Thema<br />

„Geschlechterpolitik in <strong>der</strong> EU: Bilanz<br />

und Perspektiven im Bereich Arbeitsmarkt<br />

und Beschäftigung“ durch. Als<br />

Referent/innen werden Wissenschaftler/<br />

innen und Praktiker/innen aus dem<br />

In- und Ausland <strong>ein</strong>geladen. Geplant<br />

sind Thementage zu:<br />

■ Arbeitsmarkt- und Beschäftigungsentwicklung<br />

in <strong>der</strong> EU,<br />

■ das Skandinavische Modell,<br />

■ Gleichstellungs- und Familienpolitik,<br />

■ Beschäftigung und Gleichstellung in<br />

den mittel- und osteuropäischen<br />

Bei<strong>tritt</strong>slän<strong>der</strong>n,<br />

■ Umsetzung und Anwendung des<br />

europäisches Antidiskriminierungsrechts,<br />

■ politische Akteure und Strategien im<br />

Bereich <strong>der</strong> Gleichstellung.<br />

Informationen und Kontakt:<br />

ingrid.biermann@hwr-berlin.de<br />

Impressum<br />

Das SemesterJournal ist die Hochschulzeitschrift<br />

<strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong>. Es ersch<strong>ein</strong>t<br />

zweimal jährlich. Namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge stellen die M<strong>ein</strong>ung<br />

<strong>der</strong> jeweiligen Autorin bzw. des jeweiligen<br />

Autors dar. <strong>Die</strong> Redaktion behält<br />

<strong>sich</strong> sinnvolle Kürzungen vor.<br />

Herausgeber<br />

Der Rektor <strong>der</strong> <strong>HWR</strong> <strong>Berlin</strong><br />

Badensche Straße 50–51<br />

10825 <strong>Berlin</strong><br />

Redaktion<br />

Sylke Schumann<br />

Telefon: +49 (0)30 85789-220<br />

E-Mail: sylke.schumann@hwr-berlin.de<br />

Gestaltung<br />

Meike Lorenz, <strong>Berlin</strong><br />

Bildnachweis<br />

Titelfoto Andreas Käppner<br />

Seite 06 Christian Kretke<br />

Seite 07 Denise Gücker<br />

Seite 09 Denise Gücker<br />

Seite 11 Dorrit Peter-Ollrogge, Fachrichtung<br />

Handel, Fachbereich<br />

Berufsakademie<br />

Seite 20 Kin<strong>der</strong>Uni Lichtenberg<br />

Seite 23 BA-Motors<br />

Seite 25 barcoo<br />

Seite 27 Air Service <strong>Berlin</strong><br />

Seite 30 Andreas Käppner<br />

Druck<br />

DMP Digital- & Offsetdruck GmbH,<br />

<strong>Berlin</strong><br />

Auflage<br />

2 800 Stück<br />

Redaktionschluss<br />

November 2009<br />

ISSN 0945-7933

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