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Kriterien zur EntËœwicklung, Evaluation und Fortschreibung von Schul ...

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Dr. Margit Colditz Abschlusstagung KES<br />

3 Ergebnisse des Modellversuchs „<strong>Kriterien</strong> <strong>zur</strong> Entwicklung,<br />

<strong>Evaluation</strong> <strong>und</strong> <strong>Fortschreibung</strong> <strong>von</strong> <strong>Schul</strong>programmen<br />

(KES)“<br />

Dr. Margit Colditz<br />

Sehr geehrter Herr Minister, meine sehr<br />

verehrten Damen <strong>und</strong> Herren, liebe<br />

Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen,<br />

im Namen aller am Modellversuch<br />

„<strong>Kriterien</strong> <strong>zur</strong> Entwicklung, <strong>Evaluation</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Fortschreibung</strong> <strong>von</strong> <strong>Schul</strong>programmen<br />

(KES)“ Beteiligten möchte ich Sie zu<br />

unserer Abschlussveranstaltung herzlich<br />

in Dessau begrüßen. Wir freuen uns<br />

außerordentlich, dass Sie unserer<br />

Einladung in so großer Zahl Folge<br />

geleistet haben. Ist doch Ihre Teilnahme<br />

für uns Ausdruck dafür, dass im Land<br />

Sachsen-Anhalt <strong>Schul</strong>programme zuneh<br />

mend als geeignetes Mittel <strong>zur</strong> Qualitätssicherung <strong>und</strong> Qualitätssteigerung schulischer Arbeit<br />

ansehen werden.<br />

Als wir Ende 1999 an der IGS Halle das Startsignal zum Modellversuch KES gegeben<br />

haben, konnten wir nicht erahnen, dass dieser eine solche Eigendynamik entwickeln würde.<br />

Wahrnehmbar war ein wachsendes Interesse an unseren Erfahrungen <strong>und</strong> Ergebnissen;<br />

immer häufiger wurde die Frage an uns gestellt, ob – <strong>und</strong> wenn ja – unter welchen Bedingungen<br />

<strong>Schul</strong>programme <strong>zur</strong> Qualitätssteigerung beitragen können.<br />

Aus unserer Sicht können wir heute mit Fug <strong>und</strong> Recht sagen, dass sich das Engagement<br />

der Beteiligten gelohnt hat. An den <strong>Schul</strong>en wurden <strong>Schul</strong>entwicklungsprozesse in Gang<br />

gesetzt bzw. dort – wo bereits Erfahrungen mit <strong>Schul</strong>programm- oder <strong>Schul</strong>profilarbeit vorlagen<br />

– effizienter gestaltet. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe <strong>Schul</strong>beratung konnten ihre<br />

Professionalität hinsichtlich Beratung <strong>und</strong> <strong>Evaluation</strong> erhöhen.<br />

Bevor ich zum eigentlichen Thema meines Beitrages „Ergebnisse des Modellversuchs“<br />

komme, möchte ich – <strong>zur</strong> deren besserer Einordnung – einen kurzen Einblick in die Ziele <strong>und</strong><br />

Arbeitsstrukturen <strong>von</strong> KES geben: Unser Landesvorhaben „<strong>Kriterien</strong> <strong>zur</strong> Entwicklung, Eva-<br />

1


Dr. Margit Colditz Abschlusstagung KES<br />

luation <strong>und</strong> <strong>Fortschreibung</strong> <strong>von</strong> <strong>Schul</strong>programmen (KES)“ ist eingebettet in das BLK-Programm<br />

„Qualitätsverbesserung in <strong>Schul</strong>en <strong>und</strong> <strong>Schul</strong>systemen“, an dem sich nahezu alle<br />

B<strong>und</strong>esländer beteiligt haben.<br />

Dieses b<strong>und</strong>esweite Programm QuiSS orientierte auf vier Arbeitsbereiche 1 :<br />

– Im Zentrum aller Maßnahmen <strong>zur</strong> Qualitätsverbesserung standen Unterricht <strong>und</strong> Erziehung.<br />

Sie sollten gerichtet sein auf die Schaffung innovativer Lernsituationen <strong>und</strong> die<br />

Förderung selbstgesteuerten <strong>und</strong> kooperativen Lernens.<br />

Die Realisierung dieses Arbeitsbereiches ist ohne drei weitere, die sich als Instrumente <strong>und</strong><br />

Verfahren um sie herum ranken, nicht denkbar:<br />

– <strong>Schul</strong>entwicklung erfordert eine erhöhte Professionalität, <strong>von</strong> Lehrkräften, <strong>Schul</strong>leitungen<br />

<strong>und</strong> <strong>Schul</strong>behörden.<br />

– Entsprechende Unterstützungs- <strong>und</strong> Kontrollsysteme sind ein<strong>zur</strong>ichten bzw. zu effektivieren,<br />

vor allem um die <strong>Schul</strong>en auf ihrem Weg der <strong>Schul</strong>entwicklung zu beraten <strong>und</strong><br />

deren Tun durch <strong>Evaluation</strong> zu begleiten.<br />

– Pädagogische <strong>Schul</strong>entwicklung ist vor allem auch nicht ohne eine entsprechende<br />

planerische Organisation zu bewältigen, zum Beispiel um die Zusammenarbeit in <strong>Schul</strong>netzwerken<br />

oder die Arbeit mit <strong>Schul</strong>programmen zu ermöglichen.<br />

Arbeitsbereiche im BLK-Programm QuiSS<br />

Planerische<br />

Organisation<br />

Steigerung<br />

der Qualität<br />

<strong>von</strong> Unterricht<br />

<strong>und</strong> Erziehung<br />

Erhöhung der<br />

Professionalität<br />

Abschlusstagung KES, Dessau, 28.04.2004<br />

Unterstützungs- <strong>und</strong><br />

Kontrollsysteme<br />

1 BUND-LÄNDER-KOMMISSION FÜR BILDUNGSPLANUNG UND FORSCHUNGSFÖRDERUNG (Hrsg.): Qualitätsverbesserung<br />

<strong>von</strong> <strong>Schul</strong>en <strong>und</strong> <strong>Schul</strong>systemen. Gutachten zum Programm <strong>von</strong> Prof. Dr. RAINER<br />

BROCKMEYER. (Materialien <strong>zur</strong> Bildungsplanung <strong>und</strong> Forschungsförderung, Heft 71). Bonn 1999.<br />

2


Dr. Margit Colditz Abschlusstagung KES<br />

Den am BLK-Programm beteiligten Ländern wurde durch die B<strong>und</strong>-Länder-Kommission für<br />

Bildungsplanung <strong>und</strong> Forschungsförderung relative Freiheit in der Schwerpunktsetzung gegeben.<br />

So verfolgten z. B. Rheinland-Pfalz die Qualifizierung <strong>von</strong> <strong>Schul</strong>entwicklungsmoderatoren,<br />

Bremen die Erarbeitung schulinterner Curricula auf der Basis neu in Kraft gesetzter Lehrpläne,<br />

Niedersachsen die interne <strong>und</strong> externe <strong>Evaluation</strong> <strong>von</strong> <strong>Schul</strong>entwicklungsprozessen.<br />

Wir in Sachsen-Anhalt legten den Schwerpunkt auf die Arbeit mit <strong>Schul</strong>programmen. Damit<br />

wandten wir uns allen vier hier aufgezeigten Arbeitsbereichen zu.<br />

Folgende Ziele wurden für den Modellversuchs KES formuliert 2 :<br />

3<br />

Ziele <strong>von</strong> KES<br />

� Erarbeitung, <strong>Evaluation</strong> <strong>und</strong> <strong>Fortschreibung</strong><br />

qualitätssichernder <strong>Schul</strong>programme, die auf<br />

Unterricht fokussiert sind<br />

� Qualifizierung der <strong>Schul</strong>aufsicht für die Beratung<br />

der <strong>Schul</strong>en <strong>und</strong> für die externe <strong>Evaluation</strong> der<br />

<strong>Schul</strong>programmarbeit<br />

� Zusammenarbeit in Netzwerken<br />

� Verbreitung <strong>und</strong> Transfer <strong>von</strong> Erfahrungen <strong>und</strong><br />

Ergebnissen<br />

Hauptziel:<br />

Ableitung <strong>von</strong> <strong>Kriterien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Schul</strong>programmarbeit<br />

Abschlusstagung KES, Dessau, 28.04.2004<br />

Unser Hauptziel bestand darin, aus den gemachten <strong>und</strong> auch b<strong>und</strong>esweit vorliegenden Erfahrungen<br />

<strong>Kriterien</strong> <strong>zur</strong> <strong>Schul</strong>programmarbeit abzuleiten, was sich auch in der Bezeichnung<br />

unseres Modellversuchs „<strong>Kriterien</strong> <strong>zur</strong> Entwicklung, <strong>Evaluation</strong> <strong>und</strong> <strong>Fortschreibung</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Schul</strong>programmen (KES)“ wiederspiegelt.<br />

2 Antrag auf Teilnahme am BLK-Programm „Qualitätsverbesserung durch Steigerung der<br />

Innovationsfähigkeit <strong>und</strong> der Selbstwirksamkeit in <strong>Schul</strong>en <strong>und</strong> <strong>Schul</strong>systemen (QuiSS)“. Ms.<br />

Magdeburg 1999.


Dr. Margit Colditz Abschlusstagung KES<br />

Zur Umsetzung dieser Ziele war nicht unbedeutend, dass die am Modellversuch Beteiligten<br />

in einer effektiven Organisationsstruktur/in einem Netzwerk arbeiten konnten <strong>und</strong> ein projektinternes<br />

Unterstützungssystem entstanden ist:<br />

Zwölf allgemein bildende <strong>Schul</strong>en unterschiedlicher <strong>Schul</strong>formen <strong>und</strong> Entwicklungsstände<br />

hinsichtlich Qualitätssicherung fanden sich in zwei <strong>Schul</strong>sets zusammen. Bei den Erfahrungsaustauschen<br />

<strong>und</strong> Workshops zeigte sich, dass die <strong>Schul</strong>form (sei es nun eine Gr<strong>und</strong>schule,<br />

Sonderschule, Sek<strong>und</strong>arschule, Gesamtschule oder ein Gymnasium) einer guten<br />

Kooperation keine Grenzen setzt, wenn im Mittelpunkt das gemeinsame Vorgehen im <strong>Schul</strong>entwicklungsprozess<br />

steht. Auch wurde die Kommunikation durch <strong>Schul</strong>en mit Erfahrungen<br />

auf dem Gebiet der Qualitätssteigerung, wie die Sek<strong>und</strong>arschule Parey, bereichert.<br />

Begleitet <strong>und</strong> beraten wurden die <strong>Schul</strong>en durch ein projektinternes Unterstützungssystem.<br />

Dieses war getragen durch<br />

– die AG <strong>Schul</strong>beratung<br />

– die wissenschaftliche Begleitung durch die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg,<br />

Fachbereich Erziehungswissenschaften,<br />

– eine Projektleitung, angesiedelt am LISA.<br />

Erst durch dieses Unterstützungssystem wurden prozessbegleitende Workshops, Beratungsgespräche,<br />

Befragungen, Interviewstudien bzw. Feedbacks möglich.<br />

Da Modellversuche kein Selbstzweck sind, sondern vor allem darauf abzielen, als Pilotvorhaben<br />

Erfahrungen für Andere aufzubereiten, möchten ich im Folgenden Ergebnissen <strong>von</strong><br />

KES aufzeigen <strong>und</strong> damit ggf. ihrer <strong>Schul</strong>programmarbeit neue Impulse geben. Dies wird in<br />

gebotener Kürze geschehen müssen, so dass ich auf die sich nach der Mittagspause anschließende<br />

Arbeitsgruppentätigkeit verweisen möchte, in der die <strong>von</strong> mir gemachten Aussagen<br />

eine praxisorientierte Untersetzung erfahren werden.<br />

Am Anfang bewegten uns alle folgende zwei Leitfragen, die wir versuchten, im Laufe des<br />

Modellversuchs zu beantworten:<br />

<strong>Schul</strong>programme werden mittler-<br />

– Was ist ein <strong>Schul</strong>programm <strong>und</strong> was sollte es weile b<strong>und</strong>esweit <strong>und</strong> auch inter-<br />

beinhalten?<br />

national als bedeutsames Instru-<br />

– Wie entsteht ein <strong>Schul</strong>programm <strong>und</strong> wie arbeitet ment der Qualitätsentwicklung<br />

man damit?<br />

der Einzelschule angesehen.<br />

Lassen Sie mich zunächst einige Aussagen zum Produkt <strong>Schul</strong>programm machen:<br />

<strong>Schul</strong>programme werden mittlerweile b<strong>und</strong>esweit <strong>und</strong> auch international als bedeutsames<br />

Instrument der Qualitätsentwicklung der Einzelschule angesehen.<br />

4


Dr. Margit Colditz Abschlusstagung KES<br />

Herr Dr. Eisenmann warf heute morgen bereits die Frage danach auf, was denn nun ein<br />

<strong>Schul</strong>programm sei. Wir schlagen folgende kurze Definition vor:<br />

„Das <strong>Schul</strong>programm ist ein Arbeitsprogramm. Es dokumentiert neben dem bislang<br />

Erreichten Ziele <strong>und</strong> konkrete Umsetzungsschritte <strong>und</strong> gibt auch an, wann <strong>und</strong> wie eine<br />

<strong>Schul</strong>e überprüft, ob die Ziele erreicht wurden.“<br />

Wenn es also zu einem wahren Arbeitsprogramm werden soll, wollten wir wissen, was es<br />

beinhalten sollte.<br />

Unsere Erfahrung besagt, dass es – unabhängig <strong>von</strong> den schulspezifischen Vorhaben –<br />

Aussagen zu nachfolgenden Punkten enthalten bzw. folgende <strong>Kriterien</strong> erfüllen muss:<br />

5<br />

<strong>Kriterien</strong> für ein <strong>Schul</strong>programm<br />

� Ausgangssituation der <strong>Schul</strong>e<br />

� Leitbild der <strong>Schul</strong>e<br />

� Entwicklungsschwerpunkte der <strong>Schul</strong>e<br />

� Ziele <strong>und</strong> Teilziele<br />

� Qualitätskriterien <strong>und</strong> Indikatoren<br />

� Maßnahmenkatalog<br />

� Konkrete Maßnahmen<br />

� Verantwortlichkeiten<br />

� Zeitplan<br />

� Zwischenüberprüfungen, <strong>Evaluation</strong><br />

Abschlusstagung KES, Dessau, 28.04.2004<br />

– Zunächst sollte die Ausgangssituation der <strong>Schul</strong>e beschrieben werden. Dazu können<br />

gehören: Lage, Größe, Einzugsbereich, Traditionen, Erreichtes/Vorzeigbares, aber auch<br />

Probleme/Reserven.<br />

– Wichtig ist, dass sich die <strong>Schul</strong>e ein Leitbild gibt. Ein Leitbild ist eine einprägsame Zielvorstellung,<br />

die aus Leitsätzen bestehen kann. ES hat längerfristige Gültigkeit <strong>und</strong> hilft<br />

die Außenwirksamkeit der <strong>Schul</strong>e zu erhöhen.<br />

Das Leitbild der <strong>Schul</strong>e mit Ausgleichsklassen Astrid-Lindgren in Burg enthält z. B.<br />

folgenden Leitsatz: „Wir wollen eine <strong>Schul</strong>e sein, in der jeder hinsichtlich seiner<br />

individuellen Bedürfnisse <strong>und</strong> Erfordernisse gefordert <strong>und</strong> gefördert wird.“


Dr. Margit Colditz Abschlusstagung KES<br />

Einige <strong>Schul</strong>en haben ihrem Leitbild ein Motto voran gestellt, so die Astrid-Lindgren-<br />

<strong>Schul</strong>e „Eine <strong>Schul</strong>e zum Wohlfühlen“, die IGS Halle „Eine <strong>Schul</strong>e für (H)alle“ oder die<br />

Fröbelschule Halle „Entdecke deine Fähigkeiten“.<br />

– An das Leitbild der <strong>Schul</strong>e sollten sich Entwicklungsschwerpunkte anschließen, auf die<br />

sich die <strong>Schul</strong>e verständigt hat. Die Entwicklungsschwerpunkte sind zeitlich begrenzter<br />

als das Leitbild <strong>und</strong> sollten für die nächsten drei bis fünf Jahre im Zentrum der Arbeit<br />

stehen. Wir empfehlen, nur wenige auszuwählen. Den Rat <strong>von</strong> Prof. Brockmeyer auf<br />

unserer Eröffnungsveranstaltung, sich auf wenige Schwerpunkte zu beschränken,<br />

mussten viele <strong>von</strong> uns schmerzlich verstehen lernen. Manchen wurde erst bei der Vorbereitung<br />

der <strong>Evaluation</strong> bewusst, dass ihre Ziele zu umfangreich oder zu unkonkret waren,<br />

um ihre Umsetzung überprüfen zu können.<br />

Die Sek<strong>und</strong>arschule Holleben legte in ihrem <strong>Schul</strong>programm zum Beispiel einen Entwicklungsschwerpunkt<br />

auf die „Erhöhung der Methodenkompetenz ihrer Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler“.<br />

– Die vereinbarten Entwicklungsschwerpunkte sind durch Ziele <strong>und</strong> Teilziele zu untersetzen.<br />

Diese dürfen nicht zu abstrakt sein, sind eindeutig zu formulieren <strong>und</strong> müssen<br />

überprüfbar sein. Vor allem dürfen sie nicht mit Maßnahmen verwechselt werden –<br />

einigen <strong>Schul</strong>en wurde z. T. erst im Prozess der <strong>Evaluation</strong> klar, dass z. B. „das Durchführen<br />

einer Schilf“ oder die „Verbesserung der Arbeit in den Fachschaften“ keine Ziele,<br />

sondern Maßnahmen zum Erreichen <strong>von</strong> Zielen sein können. Um beim Beispiel der<br />

Sek<strong>und</strong>arschule Holleben zu bleiben, lautet hier das Ziel: „Verbesserung der Fähigkeit<br />

der Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler, mit Texten umzugehen“.<br />

Die Ziele sind dann wiederum durch Qualitätskriterien <strong>und</strong> Indikatoren zu konkretisieren.<br />

Hier ist die Frage danach zu stellen, woran festgemacht werden kann, ob das Ziel<br />

erreicht wurde. Ein Qualitätskriterium zum „Beispiel Textarbeit“ lautet: „Die Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler können aus einem Sachtext die wesentlichen Informationen entnehmen.“<br />

Die Arbeitsgruppe 4 wird sich intensiver mit der Konkretisierung <strong>von</strong> Entwicklungsschwerpunkten<br />

befassen.<br />

– Die Umsetzung der vereinbarten Ziele muss durch einen Maßnahmenkatalog begleitet<br />

werden. Dieser sollte konkrete Maßnahmen, Verantwortlichkeiten, einen Zeitplan <strong>und</strong><br />

Vorhaben zu Zwischenüberprüfungen <strong>und</strong> <strong>zur</strong> <strong>Evaluation</strong> enthalten, z. B., dass mit den<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler die 5-Schritt-Lese-Methode trainiert wird <strong>und</strong> Leseanalysen<br />

durchgeführt werden.<br />

Der Maßnahmenkatalog gehört zu einem <strong>Schul</strong>programm dazu. Allerdings kann er auch<br />

als Anhang geführt werden. Sinn macht dies zum Beispiel dann, wenn die <strong>Schul</strong>e mit<br />

dem <strong>Schul</strong>programm Öffentlichkeitsarbeit betreibt <strong>und</strong> Außenstehende über ihre Ziele<br />

informieren möchte, dann sind Termine <strong>und</strong> Namen zweitrangig.<br />

6


Dr. Margit Colditz Abschlusstagung KES<br />

Ist ein solches schulspezifisches Programm entstanden, muss es aber auch zu einem<br />

Arbeitsinstrument werden, darf nicht in einer Schublade verschwinden <strong>und</strong> z. B. nur bei<br />

<strong>Schul</strong>besuchen hervorgeholt werden.<br />

Ich komme damit zum zweiten Fragenkomplex: Welche Prozesse müssen ablaufen, um zu<br />

einem <strong>Schul</strong>programm zu kommen, mit dem auch erfolgreich gearbeitet wird?<br />

Europaweite Erfahrungen besagen, dass es sich dabei um einen ganzen „Zyklus der Qualitätsentwicklung“<br />

handelt. Qualitätsdiskussion setzt voraus, dass<br />

– <strong>Schul</strong>en zunächst eigenverantwortlich ihre Qualität mittels einer Bestandsanalyse hinter-<br />

7<br />

fragen,<br />

– die gewonnenen Erkenntnisse reflektieren, Perspektiven <strong>und</strong> Visionen diskutieren,<br />

– schulspezifische Ziele <strong>und</strong> Maßnahmen in einem <strong>Schul</strong>programm mit konkreten Terminen<br />

<strong>und</strong> Verantwortlichkeiten festschreiben <strong>und</strong><br />

– im Kollegium an der Umsetzung der Ziele <strong>und</strong> Maßnahmen arbeiten.<br />

– Da <strong>Schul</strong>programme eine Orientierungshilfe für das pädagogische Handeln darstellen,<br />

sind sie letztlich auch der Maßstab, an dem die Entwicklung der Einzelschule durch<br />

<strong>Evaluation</strong> zu messen ist,<br />

– was wiederum zu einer Reflexion der Ergebnisse führen soll.<br />

<strong>Schul</strong>programm<br />

Ziele <strong>und</strong> Vorhaben<br />

Zyklus der <strong>Schul</strong>entwicklung<br />

Umsetzung<br />

konkreter<br />

Maßnahmen<br />

Qualitätsdiskussion<br />

Reflexion<br />

der Ergebnisse<br />

Abschlusstagung KES, Dessau, 28.04.2004<br />

<strong>Evaluation</strong><br />

Bestandsaufnahme


Dr. Margit Colditz Abschlusstagung KES<br />

Dieser „Zyklus der Qualitätsentwicklung“ 3 bildete auch die Gr<strong>und</strong>lage für unser Vorgehen im<br />

Modellversuch KES in drei Arbeitsphasen:<br />

Beginnend mit 1999<br />

– waren bis 2001 durch die KES-<strong>Schul</strong>en <strong>Schul</strong>programme zu entwickeln.<br />

– Die zweite Arbeitsphase erstreckte sich über zwei <strong>Schul</strong>jahre. Sie war ausgefüllt mit der<br />

Umsetzung der <strong>Schul</strong>programme. Parallel dazu musste aber bereits langfristig die interne<br />

sowie externe <strong>Evaluation</strong> vorbereitet <strong>und</strong> durchgeführt werden.<br />

– In der dritten Arbeitsphase erfolgte auf der Basis der <strong>Evaluation</strong>sergebnisse die <strong>Fortschreibung</strong><br />

der <strong>Schul</strong>programme.<br />

Arbeitsphasen in KES<br />

� Umsetzung der <strong>Schul</strong>programme<br />

� interne <strong>und</strong> externe <strong>Evaluation</strong><br />

� Transfer <strong>von</strong> Ergebnissen<br />

2. Phase (2001 - 2003)<br />

� Entwicklung <strong>von</strong> <strong>Schul</strong>programmen<br />

� Erfahrungsaustausch/Beratung<br />

1. Phase (1999 - 2001)<br />

� <strong>Fortschreibung</strong> der <strong>Schul</strong>programme<br />

� Transfer <strong>von</strong> Ergebnissen<br />

3. Phase (2003 - 2004)<br />

Abschlusstagung KES, Dessau, 28.04.2004<br />

Eingeschlossen darin war immer auch das Ziel des Transfers <strong>von</strong> Ergebnissen:<br />

o So sind im Arbeitsprozess zwei Handreichungen entstanden (2002 „Auf dem Weg zum<br />

<strong>Schul</strong>programm“ 4 <strong>und</strong> 2003 „Interne <strong>und</strong> externe <strong>Evaluation</strong> <strong>von</strong> <strong>Schul</strong>programmarbeit“ 5 ),<br />

3 Q. I. S. – Qualität in <strong>Schul</strong>e, BmuK, Wien 1999<br />

4 LANDESINSTITUT FÜR LEHRERFORTBILDUNG, LEHRERWEITERBILDUNG UND UNTERRICHTSFORSCHUNG VON<br />

SACHSEN-ANHALT (Hrsg.): Auf dem Weg zum <strong>Schul</strong>programm – Prozesse <strong>und</strong> Erfahrungen der<br />

Modellversuchsschulen <strong>von</strong> KES. Halle 2002.<br />

5 LANDESINSTITUT FÜR LEHRERFORTBILDUNG, LEHRERWEITERBILDUNG UND UNTERRICHTSFORSCHUNG VON<br />

SACHSEN-ANHALT (Hrsg.): Interne <strong>und</strong> externe <strong>Evaluation</strong> <strong>von</strong> <strong>Schul</strong>programmarbeit – Prozesse<br />

<strong>und</strong> Erfahrungen aus dem Modellversuch KES. Halle 2003.<br />

8


Dr. Margit Colditz Abschlusstagung KES<br />

diese Erfahrungsberichte wurden allen <strong>Schul</strong>en des Landes kostenfrei <strong>zur</strong> Verfügung gestellt:<br />

Die Nachfrage ist nach wie vor groß, die erstgenannte Handreichung ist bereits<br />

vergriffen; sie ist aber <strong>von</strong> der Website des Modellversuchs auf dem Landesbildungsserver<br />

unter www.kes.bildung-lsa.de herunterladbar.<br />

o Unsere Internetpräsentation, die professionell <strong>von</strong> unserem Projektkoordinator Herrn<br />

Biehl gepflegt wird, enthält darüber hinaus eine kommentierte Literaturliste <strong>und</strong> Links zu<br />

weiteren Websites mit Informationen <strong>und</strong> Anregungen <strong>zur</strong> <strong>Schul</strong>- <strong>und</strong> Unterrichtsentwicklung.<br />

o Transfer wurde aber auch durch Veröffentlichungen <strong>von</strong> KES-Akteuren im LISA-Jahrbuch<br />

<strong>und</strong> in Fachzeitschriften sowie durch die Gestaltung <strong>von</strong> zahlreichen landesweiten, regionalen<br />

<strong>und</strong> schulinternen Fortbildungsveranstaltungen erreicht.<br />

Wenn Sie sich nochmals die drei Arbeitsphasen <strong>von</strong> KES vor Augen führen, ist zu erkennen,<br />

dass wir bestrebt waren, den vorhin aufgezeigten Zyklus der Qualitätsentwicklung gemeinsam<br />

innerhalb <strong>von</strong> viereinhalb Jahren einmal zu durchlaufen. Sie werden sicher nachvollziehen<br />

können, dass dieses parallele Arbeiten nicht ganz problemlos abgelaufen sein wird.<br />

Denn: So wie <strong>Schul</strong>programmarbeit nicht „<strong>von</strong> oben“ verordnet werden kann, ist es auch<br />

wenig hilfreich, einen Arbeitsrhythmus streng vorzugeben, ohne die Bedingungen vor Ort zu<br />

berücksichtigen.<br />

Das Gymnasium Philanthropinum z. B. hat in der letzten Arbeitsphase sein <strong>Schul</strong>programm<br />

u. a. auch deshalb noch nicht fortgeschrieben, weil es im Sommer mit dem Fürst-Franz-<br />

Gymnasium Dessau fusionieren wird. Erst dann macht es Sinn, sich im Kollegium auf gemeinsame<br />

Entwicklungsschwerpunkte zu verständigen.<br />

Bei aller Heterogenität durchliefen alle am<br />

Nunmehr liegen an elf <strong>Schul</strong>en<br />

Modellversuch Beteiligten einen Arbeits- <strong>und</strong><br />

fortgeschriebene <strong>Schul</strong>programme<br />

Lernprozess, der <strong>von</strong> Aufbruch <strong>und</strong> Zielgerichtet-<br />

vor, mit denen auch nach KESheit,<br />

mitunter aber auch <strong>von</strong> Überlastung <strong>und</strong><br />

Abschluss gearbeitet werden wird.<br />

Resignation <strong>und</strong> dann wieder erneuter Motivation<br />

gekennzeichnet war.<br />

Nunmehr liegen an elf <strong>Schul</strong>en fortgeschriebene <strong>Schul</strong>programme vor, mit denen auch nach<br />

KES-Abschluss gearbeitet werden wird. Die <strong>Schul</strong>programme 2004 können seit einigen<br />

Tagen auf unserer Internetpräsentation eingesehen werden. An dieser Stelle wollen wir aber<br />

auch selbstkritisch sein: Nicht alle unsere <strong>Schul</strong>programme erfüllen bereits die eingangs genannten<br />

<strong>Kriterien</strong> für ein gutes <strong>Schul</strong>programm. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Insgesamt<br />

besagt aber unsere Erfahrung: Ein <strong>Schul</strong>programm kann nur so gut wie der <strong>Schul</strong>entwicklungsprozess<br />

sein, in dem es entstanden ist <strong>und</strong> in dem mit ihm gearbeitet wird.<br />

9


Dr. Margit Colditz Abschlusstagung KES<br />

Deshalb möchte ich abschließend noch auf Ergebnisse des Modellversuchs hinsichtlich<br />

<strong>Kriterien</strong> guter <strong>Schul</strong>programmarbeit eingehen.<br />

<strong>Kriterien</strong> für <strong>Schul</strong>programmarbeit<br />

� Einbeziehen des gesamten Kollegiums<br />

� Beteiligung <strong>von</strong> Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern sowie Eltern<br />

� fördernde <strong>und</strong> fordernde <strong>Schul</strong>leitung<br />

� Entwickeln <strong>von</strong> Kommunikations- <strong>und</strong> Kooperationsstrukturen<br />

� Arbeit einer Steuergruppe<br />

� Beschluss durch die Gesamtkonferenz<br />

� interne <strong>und</strong> externe <strong>Evaluation</strong><br />

Abschlusstagung KES, Dessau, 28.04.2004<br />

– <strong>Schul</strong>programmarbeit kann nur erfolgreich verlaufen, wenn es zum Anliegen des<br />

gesamten Kollegiums wird, wenn gemeinsame Ziele auch gemeinsam umgesetzt<br />

werden. Damit unterscheidet sie sich <strong>von</strong> Einzelaktivitäten, die mitunter nur <strong>von</strong> einer<br />

Facharbeitsgruppe verantwortet werden. Um z. B. Vorhaben zu bündeln <strong>und</strong> gemeinsam<br />

neue Entwicklungsschwerpunkte abzuleiten, haben sich SCHilF’s in Form <strong>von</strong> Zukunftswerkstätten<br />

zu Beginn eines <strong>Schul</strong>jahres bewährt. Näheres dazu in den AG 1, 5 <strong>und</strong> 8.<br />

– Darüber hinaus ist für <strong>Schul</strong>enwicklungsprozesse bedeutsam, nicht nur im Kollegium<br />

selbst Entwicklungsziele zu formulieren, sondern alle an <strong>Schul</strong>e Beteiligte einzubeziehen.<br />

Dazu gehören insbesondere die Schülerinnen <strong>und</strong> Schüler sowie deren Eltern. Ihre<br />

Sichtweisen, Erfahrungen, Erwartungen <strong>und</strong> auch Vorschläge unterscheiden sich z. T.<br />

<strong>von</strong> denen des Kollegiums <strong>und</strong> sind zu berücksichtigen, will man diesen Personenkreis<br />

<strong>zur</strong> Mitarbeit motivieren.<br />

Auf einzelne diesbezügliche Aktivitäten können wir in KES verweisen, so wurden z. B. mit<br />

Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern sowie Eltern Zukunftswerkstätten <strong>und</strong> Befragungen im<br />

Rahmen <strong>von</strong> Bestandsanalysen <strong>und</strong> <strong>Evaluation</strong>en durchgeführt. Jedoch sind hier noch<br />

nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Unter Leitung <strong>von</strong> Herrn Prof. Wenzel der Martin-<br />

Luther-Universität Halle-Wittenberg wird im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung<br />

10


Dr. Margit Colditz Abschlusstagung KES<br />

–<br />

unseres Modellversuchs die Schüler- <strong>und</strong> Elternpartizipation in <strong>Schul</strong>entwicklungsprozessen<br />

untersucht. Ich verweise hier auch auf die AG 7 <strong>und</strong> eine im Herbst dieses<br />

Jahres zu dieser Thematik erscheinende Handreichung.<br />

Wenn man allein die Vielfalt der Beteiligten betrachtet, wird deutlich, dass der <strong>Schul</strong>leitung<br />

eine besondere Bedeutung zukommt. Ihre Rolle kann nicht oft genug als eine<br />

wesentliche Gelingensbedingung für <strong>Schul</strong>programmarbeit thematisiert werden. Die<br />

Palette des Rollenverständnisses ist aber gegenwärtig noch sehr breit gefächert. Um es<br />

überspitzt zu sagen, reicht sie <strong>von</strong> Skepsis oder gar Ablehnung bis hin zu Überregulierung.<br />

<strong>Schul</strong>programmarbeit verlang aber einen „goldenen Mittelweg“, bei dem eine<br />

fördernde <strong>und</strong> fordernde <strong>Schul</strong>leitung Konsens bei den Beteiligten über eine Entwicklungsperspektive<br />

zu erreichen sucht. Ich verweise an dieser Stelle auf die Tätigkeit in der<br />

AG 2 „Rolle <strong>und</strong> Aufgaben der <strong>Schul</strong>leitung“, die heute besonderen Zuspruch findet.<br />

– Wenn es gelingen soll, dass alle an <strong>Schul</strong>e Beteiligte ein <strong>Schul</strong>programm entwickeln, mit<br />

ihm arbeiten, es evaluieren <strong>und</strong> fortschreiben, sind gut funktionierende Kommunikations<strong>und</strong><br />

Kooperationsstrukturen eine wesentliche Voraussetzung. Die <strong>Schul</strong>programmarbeit<br />

an der Gr<strong>und</strong>schule Gneisenauring in Magdeburg konnte zum Beispiel nach ihrer Fusion<br />

mit der Gr<strong>und</strong>schule Nordwest im Sommer 2003 nur deshalb erfolgreich fortgesetzt<br />

werden, weil durch das große Engagement der KES-Steuergruppe, in der auch die<br />

<strong>Schul</strong>leiterin maßgeblich mitarbeitet, gelang, in Wenn es gelingen soll, dass<br />

neuen Strukturen gemeinsame Ziele zu vereinbaren alle an <strong>Schul</strong>e Beteiligte ein<br />

<strong>und</strong> an ihrer Umsetzung zu arbeiten.<br />

<strong>Schul</strong>programm entwickeln, mit<br />

– Eben fiel der Begriff Steuergruppe. An jeder <strong>Schul</strong>e ihm arbeiten, es evaluieren<br />

sollte unbedingt eine solche eingerichtet werden. <strong>und</strong> fortschreiben, sind gut<br />

Sie setzt sich aus Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen sowie funktionierende Kommunika-<br />

einem Mitglied der <strong>Schul</strong>leitung zusammen – tions- <strong>und</strong> Kooperationsstruk-<br />

denkbar ist auch die Mitarbeit eines Vertreters des turen eine wesentliche Voraus-<br />

Schüler- <strong>und</strong> Elternrates. Die Aufgabe einer setzung.<br />

–<br />

Steuergruppe besteht vor allem darin, <strong>Schul</strong>entwicklungsprozesse<br />

zu koordinieren, nicht aber das <strong>Schul</strong>programm allein zu schreiben.<br />

Näheres dazu in den AG 3 <strong>und</strong> AG 8.<br />

Wenn <strong>Schul</strong>programmarbeit zum Anliegen aller an <strong>Schul</strong>e Beteiligten werden soll, sind<br />

Beschlüsse der Gesamtkonferenz als formaler Akt bedeutsam. Sei es die Entscheidung,<br />

ein <strong>Schul</strong>programm zu entwickeln, ein erstelltes oder fortgeschriebenes in Kraft zu<br />

setzen – immer werden dabei Verbindlichkeiten hergestellt, zu denen man sich dann<br />

auch bekennen muss. Zudem kann das <strong>Schul</strong>programm nach der Beschlussfassung<br />

auch veröffentlicht werden <strong>und</strong> Einblick in Philosophie <strong>und</strong> Ziele der <strong>Schul</strong>e geben.<br />

11


Dr. Margit Colditz Abschlusstagung KES<br />

– Fester Bestandteil <strong>von</strong> erfolgreicher <strong>Schul</strong>programmarbeit ist auch die interne <strong>und</strong><br />

externe <strong>Evaluation</strong>, die ich abschließend besonders hervor heben möchte. Es war für uns<br />

alle eine neue Aufgabe, <strong>Evaluation</strong>skonzepte zu erstellen, mit unterschiedlichen<br />

Methoden <strong>und</strong> Instrumenten zu evaluieren, Eva-Berichte zu schreiben <strong>und</strong> Feedbackkonferenzen<br />

zu den Ergebnissen durchzuführen. In drei prozessbegleitenden Workshops<br />

bereiteten wir uns darauf vor.<br />

Von besonderem Interesse war das Verfolgen des eingangs genannten Ziels, die externe<br />

<strong>Evaluation</strong> durch die <strong>Schul</strong>aufsicht durchführen zu lassen. Unter der Leitung der AG<br />

<strong>Schul</strong>beratung arbeiteten Teams, die sich vor allem aus Referentinnen <strong>und</strong> Referenten<br />

der <strong>Schul</strong>ämter, aber auch aus weiteren Vertretern des öffentlichen Lebens zusammensetzten.<br />

Die meisten <strong>von</strong> ihnen sitzen heute unter uns. Ihnen kann bescheinigt werden,<br />

dass sie sich dieser Aufgabe gestellt haben, wodurch neue Wege schulaufsichtlichen<br />

Handelns beschritten werden konnten. Verweisen möchte ich hierzu auf die Arbeitsgruppen<br />

6, 9 <strong>und</strong> 10.<br />

Die eben aufgezeigten <strong>Kriterien</strong> für eine gelingende <strong>Schul</strong>programmarbeit erfüllen nicht den<br />

Anspruch auf Vollständigkeit <strong>und</strong> kommen auch erst in ihrem Zusammenwirken zum Tragen.<br />

Sie machen aber deutlich, <strong>und</strong> dabei fühlen wir uns durch die Ausführungen <strong>von</strong> Herrn Prof.<br />

Jürgens bestätigt, dass <strong>Schul</strong>programmarbeit<br />

– einerseits motivierte <strong>Schul</strong>en erfordert,<br />

– andererseits aber auch eines Unterstützungssystems bedarf.<br />

Uns ist bewusst, dass auch außerhalb <strong>von</strong> KES an vielen <strong>Schul</strong>en im Land bereits ähnlich<br />

gute Arbeit geleistet wird – <strong>und</strong> das nicht erst seit Inkraftsetzung des Erlasses <strong>zur</strong> <strong>Schul</strong>programmarbeit<br />

vom 14. Mai 2003. Diesen <strong>Schul</strong>en, aber auch denen, die bislang <strong>Schul</strong>entwicklung<br />

noch nicht so sehr in ihr Blickfeld gerückt haben, hoffen wir mit unserer heutigen<br />

Veranstaltung Anregungen <strong>und</strong> neue Impulse geben zu können.<br />

Ich möchte diesen Vormittagsteil nicht abschließen, ohne Dank zu sagen. Mein Dank gilt<br />

– den KES-<strong>Schul</strong>en,<br />

– der AG <strong>Schul</strong>beratung <strong>und</strong> den externen <strong>Evaluation</strong>steams<br />

– Herrn Prof. Wenzel mit seinen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern,<br />

– Frau Dr. Bethke vom Kultusministerium als Mitglied der KES-Lenkungsgruppe,<br />

– den QuiSS-Mitstreiterinnen <strong>und</strong> -mitstreitern der anderen B<strong>und</strong>esländer,<br />

– den Referenten des heutigen Tages,<br />

– dem gastgebenden Philanthropinum,<br />

– <strong>und</strong> natürlich auch Herrn Biehl <strong>und</strong> Frau Groh als Mitgliedern der Projektleitung für ihr<br />

Engagement im Modellversuch.<br />

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