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September 2013 - Pfarrei Oberkirch

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Vereinspublikationennicht genommen», erklärt Rosmarie «wennman unter 18 Jahre alt war und schon malauf einer Chilbi oder so getanzt hatte, dannhat er einen nicht gewollt!» Die anderenlachen lauthals auf. «Das war nicht ehrbar,das Tanzen». Pfarrer Huser habe dannaber gesagt, wenn’s ein Herr aus dem Vereinsei, dann dürften sie mit ihm tanzen.Ob sie vorsingen mussten für die Aufnahmeim Chor? Nein, das sei nicht das Wichtigstegewesen. «Es hatte auch die eine oder andere,die konnte überhaupt nicht singen»meint Martha und lacht. Lehrer Bucher seieinfach zufrieden gewesen, wenn er möglichstviele Sägerinnen und Sänger vor sichgehabt habe, so gegen 40 seien es wohlschon gewesen. Und nein, Nachwuchsproblemegab’s damals noch nicht, später dannschon. Der Name Kirchenchor, der sei für einigehalt schon eher abschreckend. «Manhat uns ja auch Gloria-Hühner genannt»erinnert sich Rosmarie.Der Kirchenchor als FreizeitangebotDer Kirchenchor sei ein wichtiger Bestandteildes Dorflebens gewesen, es war dieeinzige Möglichkeit, von zu Hause wegzu kommen. «Wir waren froh, wenn Probewar» erklären alle drei. «Es war nichtviel los damals und Geld hatten wir auchkeins.» Geprobt wurde oft, gesungenje nach Festtag bis zu 3 Mal am Tag; amFestgottesdienst, an der Vesper und an derMaiandacht. «Nach den Proben gingen dieMänner jeweils noch ein Fyrobe-Bier trinken,aber wir Frauen mussten nach Hause».«Ja, und das sogar nachdem wir verheiratetwaren». Nur der Hirschenwirt, der Grossvatervon Markus Wicki, der habe manchmalgesagt «so Meitschi, ech zahle euch öppis»dann durften sie auch gehen. So sei das damalsgewesen, strenge Sitten! Es sei haltnoch eine überschaubare Dorfgemeinschaftgewesen, wo jeder von jedem alles gewussthabe. Und Lehrer Bucher, der sei auch strenggewesen, Absenzen habe er nicht geduldet,er habe ein Buch geführt darüber, und mansei immer per Sie gewesen mit ihm. Erst imAltersheim habe er dann mal gesagt, siekönnten jetzt Dutzis machen!Der Kirchenchor als PartnervermittlungSie geraten ziemlich in Fahrt, die drei Frauen.Sie hätten ein gutes Klima gehabt undschön sei’s gewesen! Und dann die Ausflüge!«Damals im Schwarzwald, in Beuron. Dawurden die Männer im Kloster einquartiertund die mussten dann am Abend bereits um22.00 Uhr wieder dort sein». Alle kichernlos, Schadenfreude für all die verpassten«Fyrobe Bier»? Und wie die Ledigen jeweilsweisse Blümchen ins Haar stecken musstenfür die Fronleichnam-Prozession, wo’s dochgar keine weissen Blümchen hatte «Aberwehe, man hat keins getragen, da wäreman zum Dorfgespräch geworden». Oderder Ausflug ans Schlachtjahrzeit mit PfarrerHuser, ein leutseliger Mensch sei er gewesen.Er mit dem Töff und sie mit dem Fahrrad.Auf dem Heimweg habe man noch eine«Pintencher» gemacht. «Im Hirschen war erdann recht gut beieinander. Mein zukünftigerMann (Rosmarie) wollte damals mit mirnach Hause, aber er musste dann den Pfarrerbegleiten». Ja, ihren Mann habe sie im Chorkennengelernt, sagt Rosmarie, und da war47

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